Juni Juli August Juni Juli August - Evangelische Kirchengemeinde ...
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Nicht nur das Arbeitsjahr braucht Unterbrechungen<br />
durch Urlaube. Auch das<br />
Innehalten und Durchatmen zwischen<br />
den Arbeitstagen am Sonntag tut Menschen<br />
gut.<br />
Warum soll ich am Sonntag nicht<br />
arbeiten? Diese Frage beantworten die 10<br />
Gebote ursprünglich für den Samstag.<br />
„Halte den Ruhetag in Ehren, der dem<br />
Herrn gehört, sechs Tage sollst du … alle<br />
deine Tätigkeiten verrichten, aber der<br />
siebte Tag ist der Ruhetag … deines Gottes.<br />
An diesem Tag sollst du nicht arbeiten,<br />
auch nicht dein Sohn …, dein Sklave<br />
…, dein Vieh oder der Fremde, der bei dir<br />
lebt.“ Der Sabbat gehört Gott, weil ihm die<br />
Menschen als Schöpfer und Retter viel<br />
verdanken. Gott selbst ruht am siebten<br />
Tag von seinen Schöpfungswerken (2.<br />
Mose 20). Wenn sich die Welt sogar<br />
weiterdreht, wenn Gott einmal loslässt,<br />
dann kann es der Mensch mit seinen<br />
begrenzten Kräften ebenso.<br />
Auch die Befreiung durch Gott aus der<br />
Sklaverei in Ägypten wird in Bezug zur<br />
Sabbatruhe gesetzt (5. Mose 5). Einmal<br />
aus versklavenden Verhältnissen gerettet,<br />
soll der Mensch sich und andere nicht<br />
erneut zum Sklaven der Arbeit machen.<br />
Das eröffnet neue Perspektiven auf unsere<br />
heutige Gestaltung freier Sonntage: Wo<br />
schränkt mein Wunsch nach Einkaufssonntagen<br />
oder Freizeitvergnügungen<br />
Möglichkeiten anderer, sich am Sonntag –<br />
gemeinsam mit der Familie – zu erholen,<br />
ein?<br />
Gemeindebrief »Die Quelle«<br />
nachgedacht<br />
Theologie leicht gemacht (8)<br />
Kleine Urlaube im Alltag – Gottseidank, es ist Sonntag<br />
Im Judentum führt die strenge Beachtung<br />
der Sabbatruhe dazu, dass jegliche<br />
Arbeit am Sabbat verpönt ist – selbst die<br />
Arbeit von Maschinen, sofern sie von<br />
jemandem bedient werden müssen. Orthodoxe<br />
Juden behelfen sich z.B., indem<br />
vorgekochtes Essen warm gehalten wird.<br />
Im Christentum verschob sich der<br />
Ruhetag auf den Sonntag. Der Sonntag<br />
erinnert an den Ostersonntag, an die<br />
Auferstehung Jesu. Als arbeitsfreier Tag<br />
ermöglicht er es, das Leben in Fülle zu<br />
feiern, das Gott uns durch die Auferstehung<br />
Jesu schenkt. Der Sonntag mit dem<br />
Gottesdienst ist ein Geschenk: Der<br />
Mensch kann sich darauf besinnen, wie er<br />
und das Miteinander eigentlich gedacht<br />
ist.<br />
Kaiser Konstantin erklärte den Sonntag<br />
321 zum öffentlichen Ruhetag. Seit 1919<br />
ist er in Deutschland ein arbeitsfreier Tag<br />
und wird auch vom Grundgesetz geschützt.<br />
Der freie Sonntag bietet Raum zur<br />
körperlichen, geistigen und seelischen<br />
Erholung. Wer unablässig in der Tretmühle<br />
des Alltags weitergeht, hat keine<br />
Zeit für Kreativität, neue Ideen, Gemeinschaft<br />
oder zum sinnfreien Spiel. Sicher,<br />
wir sind darauf angewiesen, dass Menschen<br />
z.B. im Polizei- oder Pflegedienst<br />
am Sonntag mit ihrer Arbeitskraft da sind.<br />
Bei Jesus finden sich Ausnahmeregelungen<br />
für das Sabbatgebot: wo einem Menschen<br />
geholfen werden muss, da ist diese<br />
Hilfe erlaubt. Aber eben als Ausnahme!<br />
Ausgabe 2.11<br />
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