Winter 2008 - Evangelische Auferstehungsgemeinde Kriftel

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„Grüß Gott!“, so klingt es mir entgegen, wenn ich beim Fußballspiel unseres Sohnes auf einen der Väter treffe. Neben dem ebenso geläufigen „Bon giorno!“ ist es auf dem Platz auffallend und wohlklingend, ja wohltuend. Wie steht es um unsere Gruß-Kultur? Jetzt schallt es bald wieder erschöpft bis munter: „Fröhliche Weihnachten“ oder gar „Gesegnete Weihnachten!“ Und kurz darauf: „Guten Rutsch!“ bzw. „Ein gutes neues Jahr!“ Geht es Ihnen auch so: Solch ein Gruß tut sehr gut - wohl vor allem, weil er sich gegenüber den üblichen „Mojn“, „Mahlzeit“ und „Tag auch“ heraushebt. Und dass so ein Gruß nicht nur einfach dahingesagt wird, weil es halt Usus ist, zeigt sich auch anderweitig: Da blickt das Gegenüber einem in die Augen bzw. im Vorübergehen ins Gesicht. Die Grüßende lässt dies etwa auch durch den Händedruck spüren. Also, nicht allein der Gruß, die Grußformel, ist von Bedeutung sondern auch die Gestik, mit der ich den Gruß begleite. Grüßen, so meine ich, zeichnet uns Menschen aus. Es ist etwas Grundlegendes, was wir durch die Erziehung von Generation zu Generation weitergeben. Insofern ist es zu bedauern, dass in Folge der elektronischen Kommunikation Grüße bruchstückhaft sind, ja oft entfallen. Wer heute noch Briefe etwa per Hand in aller Ruhe schreibt, weiß nicht um die Auf ein Wort ... - 2 - Bedeutung des Grußes [:-)]. Schon der Apostel Paulus hat darauf Wert gelegt, wenn wir etwa am Schluss des 2. Briefes an die Gemeinde in Korinth lesen: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen!“ (Kommt manchen bekannt vor?! Ganz recht, denn so spreche ich es oft am Ende meiner Predigten.) Unsere gesamte Bibel endet mit „Die Gnade des Herrn Jesus sei mit euch allen!“ (Offenbarung 22,21). Liebe Leser, nehmen wir uns die Zeit, nicht nur an den bevorstehenden Festtagen, und grüßen ganz bewusst – vielleicht sogar in einer E-Mail. Manch einen, manch eine werden wir dadurch beflügeln, das Herz ein wenig weiter und leichter machen. Das sind Geschenke, die nicht viel kosten, aber doch so viel wert sind! In diesem Sinne grüße ich Sie bereits auf diesem Weg: Frohe Weihnachten! Und die Gnade des Herrn Jesus sei mit Ihnen heute wie im kommenden Jahr 2009! Ihr Pfarrer
Auch wenn uns der Himmel beim Start der Gemeindefahrt nach Prag am frühen Morgen des 6. Oktobers nicht gerade lachte – die Gesichter der Teilnehmer waren froh und erwartungsvoll, als es losging. Zum sechsten Mal und damit seit 10 Jahren organisieren Pfarrer Lohenner und Herr Schmidt von Kosmos- Reisen alle zwei Jahre eine solche Fahrt auf den Spuren wichtiger protestantischer Persönlichkeiten. Nach Martin Luther und Paul Gerhardt waren es diesmal Jan Hus, der böhmische Vorreformator, und der Pietist August Hermann Francke, für die wir uns interessierten. Unsere erste Andacht sollten wir in der Autobahnkirche Geiselwind halten, einem ansprechend eingerichteten Andachtsraum, der der Hektik des schnellen Reisens ein Element der Besinnung entgegensetzen will. Nachdem wir um Segen für unsere Reise gebetet hatten, gab es eine erste Überraschung: Es wurden einige Mitreisende, die sich als besonders treue Teilnehmer bewährt hatten, mit Urkunden geehrt, und dann gab es Sekt und Gebäck für alle – ein in jeder Hinsicht erfreulicher Start für die große Fahrt. Bald kamen wir in Nürnberg an, wo wir im Herzen der Stadt Gelegenheit hatten, einen Eindruck dieser schönen, geschichtsträchtigen Stadt zugewinnen. Die St.-Lorenz-Kirche konnte besichtigt werden, und es blieb auch noch Zeit für einen Kaffee oder ein paar Nürnberger Würstchen. Gemeindefahrt nach Prag -3- Dann aber ging es weiter nach Prag, ins Hotel Globus, wo wir für drei Nächte bleiben wollten. Der Dienstag war ganz der „Goldenen Stadt“ Prag gewidmet. Von ihrer Bedeutung als Residenzstadt, vor allem unter Kaiser Karl IV., der hier die erste deutsche Universität gründete, von ihrem Reichtum als Handelsstadt, von der fotogenen Lage an der Moldau, von Kirchen und von Künstlern erzählte uns unsere tschechische Stadtführerin. Nachmittags fuhren wir zur Prager Burg, dem Hradschin, wo wir den Veitsdom besichtigen und den Blick über Prag genießen konnten. Am Mittwoch widmeten wir uns dann der religionsgeschichtlichen Bedeutung Prags und Tschechiens. Im Zentrum der <strong>Evangelische</strong>n Kirche der Böhmischen Brüder wusste uns Herr Engelhard viel über Land und Leute und vor allem über die Geschichte der böhmischen Reformation und deren herausragende Persönlichkeit, Jan Hus (geb. 1369; 1415 auf dem Konzil von Konstanz als Ketzer hingerichtet) sowie die religionspolitischen Ereignisse nach dessen Tod zu berichten.
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