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Julius Penndorf (1873->1941) - ein vergessener Esperantologe

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Periodikums Lingva Kritiko (Sprachkritik), die als Beilage von Heroldo de Esperanto in 28<br />

Nummern von Februar 1932 bis März 1935 in Köln erschien 15 . Heroldo s<strong>ein</strong>erseits ist <strong>ein</strong>e<br />

der ältesten und traditionsreichsten Esperanto-Zeitungen, die seit April 1920 bis heute ersch<strong>ein</strong>t<br />

16 . Insbesondere <strong>Penndorf</strong>s Beiträge in Lingva Kritiko zum Praesperanto (Ur-<br />

Esperanto) und zur Ethymologie der Plansprache begründen s<strong>ein</strong>en Ruf als „<strong>vergessener</strong><br />

<strong>Esperantologe</strong>“. So betrat er etwa mit (allerdings knappen) Erläuterungen zum sprachgeschichtlichen<br />

Hintergrund des Suffix-Systems des Esperanto 1933 Neuland. Eine leicht zugängliche<br />

Monographie zum Thema wurde erst knapp 70 Jahre später mit dem 5. und letzten<br />

Band des Etimologia Vortaro de Esperanto des Schweden Ebbe Vilborg - Altphilologe wie<br />

<strong>Penndorf</strong> - im Jahre 2001 vorgelegt 17 . Gleichwohl blieb <strong>Penndorf</strong>s Wirkung gering. Zum<br />

<strong>ein</strong>en trat er erst in fortgeschrittenem Lebensalter in der Sprachgem<strong>ein</strong>schaft literarisch<br />

hervor. Die Zahl s<strong>ein</strong>er Esperanto-bezogenen Veröffentlichungen ist insgesamt gering und im<br />

übrigen von mehr unterrichtendem, pädagogischen, denn sprachwissenschaftlichem Duktus<br />

geprägt. Zum andern erschienen s<strong>ein</strong>e Beiträge, die <strong>ein</strong>er vertieften Diskussion wert gewesen<br />

wären, zu <strong>ein</strong>em Zeitpunkt, als die Esperanto-Bewegung - zunächst in Deutschland - bereits<br />

erheblich geschwächt war und ums nackte Überleben zu kämpfen hatte. Nur <strong>ein</strong> Jahr nach<br />

s<strong>ein</strong>er letzten bekannten <strong>ein</strong>schlägigen Veröffentlichung wurde Esperanto im NS-Staat<br />

faktisch verboten.<br />

Wenn <strong>Penndorf</strong>s Bedeutung für das Esperanto daher sicherlich nicht zu überschätzen ist, so<br />

steht es der Sprachgem<strong>ein</strong>schaft doch gut an, diesen frühen <strong>Esperantologe</strong>n aus Plauen im<br />

Vogtland nicht dem Vergessen zu überantworten.<br />

15 Näher zu Lingva Kritiko s. Pabst (zur Veröffentlichung vorgesehen).<br />

16 Von 1920 bis Anfang 1925 zunächst unter dem Titel „Esperanto Triumfonta“ (wörtlich „Das siegen werdende<br />

Esperanto“). Gründer, Eigentümer und Chefredakteur war der Journalist Teo Jung. Zu ihm und damit zur<br />

frühen Geschichte von Heroldo s. s<strong>ein</strong>e Autobiographie Jung 1979. Faksimilie der Titelseite der ersten<br />

Ausgabe von Esperanto Triumfonta ebd. S. 144.<br />

17 Vilborg 1989-2001.<br />

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