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So privat wie das Leben

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1. GENERATION – Johann Michael Gabler<br />

Der Verleih von Eigenkapital beginnt<br />

Der Auftakt für <strong>das</strong> Geldgeschäft der Familie Gabler war, als Johann<br />

Michael Gabler (1794-1862) im Jahr 1828 in seinem „Schreibbuch“<br />

den ersten Schuldner verzeichnete: Johann Baptist Wassermann<br />

aus Albrechts lieh er auf unbestimmte Zeit 100 Gulden zu 4 %<br />

Zinsen. Bald zählten Gewerbetreibende und Handwerker – <strong>wie</strong><br />

Zinngießer, Strumpfwirker oder Sattler – aber auch Gastwirte und<br />

Pfarrer zu den Kunden. Dabei wurde <strong>das</strong> Gablersche Geld bis nach<br />

Kempten und Kaufbeuren verliehen.<br />

Fremdkapital und Hypotheken<br />

Verlieh Johann Michael Gabler in den ersten Jahren ausschließlich<br />

eigenes Kapital, so gab 1838 erstmals ein Kunde Geld gegen Zins<br />

bei ihm in Verwahrung: Der Landarzt Wankmüller legte 1.000<br />

Gulden an. Schon ein Jahr später betrug <strong>das</strong> Wechselvolumen des<br />

Waren- und Bankgeschäfts 510 Abschnitte mit einer Summe von<br />

252.146 Gulden. Auch <strong>das</strong> Hypothekengeschäft begann nun – ein<br />

benachbartes Gut wurde mit 800 Gulden als Hypothekennehmer<br />

ins Buch eingetragen.<br />

Das Geldgeschäft wächst kontinuierlich<br />

Ab 1841 begann der Geldverleih höherer Summen. Dies ging mit der<br />

Finanzierung größerer Betriebe einher, was zur guten Entwicklung<br />

der Gabler-Saliter-Bank maßgeblich beitrug. <strong>So</strong> wurden zum Beispiel<br />

im Jahr 1844 16.000 Gulden an Johann Friedrich in Thal<br />

verliehen. Dieser erwarb mit dem Geld <strong>das</strong> ehemals fürstäbtliche<br />

Brauhaus in Günzach. Wie <strong>das</strong> Kapitalbuch zeigt, wurden auf diese<br />

Weise frühindustrielle Betriebe im Allgäu – <strong>wie</strong> die Papiermühle<br />

in Ronsberg – von Johann Michael Gabler mitbegründet.<br />

Vernetztes Handeln<br />

Die Verbindung von Geld- und Warengeschäft diente dem Ausbau<br />

des eigenen Handels. Auch den Grundbesitz erweiterte Johann<br />

Michael Gabler: <strong>So</strong> kaufte er zum bestehenden Bauernhof <strong>das</strong><br />

Nachbaranwesen hinzu und erwarb 1831 die so genannten<br />

„Schlossgrundstücke“ in Obergünzburg.<br />

Unter Johann Michael Gabler war <strong>das</strong> Bankgeschäft Mitte des<br />

19. Jahrhunderts fest etabliert und durch den florierenden Export<br />

von Butterschmalz und umfangreichen Grundbesitz abgesichert.<br />

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