Arbeitsblatt
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PD Dr. N.Grinberg *** Formelsammlung: beschleunigte Bewegung *** 1<br />
1 Eine kleine Formelsammlung: gleichförmig beschleunigte<br />
Bewegung (1D)<br />
Sei a die (konstante) Beschleunigung, v0 = v (0) die Anfangsgeschwindigkeit, x0 = x (0)<br />
die Startposition auf der Bewegungsgeraden. Dann gilt für jedes Zeitintervall [t0; t1]<br />
oder in ∆-Schreibweise:<br />
Für den Fall t0 = 0, t1 = t folgt:<br />
v (t1) − v (t0) = a (t1 − t0) ,<br />
∆v = a ∆t. (1.1)<br />
v (t) = v0 + ta ( t − v − oder Zeit-Geschwindigkeitsgesetz), (1.2)<br />
Die mittlere Geschwindigkeit vmit auf einem Zeitintervall [t0; t1] wird durch den Mittelwert<br />
gegeben und stimmt mit der Geschwindigkeit in der Mitte des Zeitintervalls überein:<br />
vmit [t0; t1] = v (t0)<br />
<br />
+ v (t1) t0 + t1<br />
= v . (1.3)<br />
2<br />
2<br />
Für die zurückgelegte Strecke ∆x = x (t1) − x (t0) gilt<br />
∆x = vmit ∆t ,<br />
was unter Verwendung von (1.3) und (1.1) auf das x − v− Gesetz führt:<br />
kurz<br />
x (t1) − x (t0) = v2 (t1) − v2 (t0)<br />
,<br />
2a<br />
∆ (v 2 ) = 2a∆x ( x − v − Gesetz) (1.4)<br />
Das Einsetzen von t0 = 0, t1 = t, x (0) = x0, v (0) = v0 ergibt das t − x−Gesetz:<br />
1.1 Der Anhalteweg<br />
x (t) = x0 + v0t + 1<br />
2 at2 (t − x − oder Zeit-Ortsgesetz). (1.5)<br />
Der Anhalteweg sA setzt sich aus zwei Teilstrecken zusammen. Die erste heißt der<br />
Reaktionsweg sR, da hat der Fahrer noch nicht reagiert und das Auto fährt mit der<br />
ursprunglichen Geschwindigkeit v weiter:<br />
sR = vtR.<br />
Die Reaktionszeit tR ist individuell, man legt oft den Wert tR = 1 s der Rechnung<br />
zugrunde.<br />
Die zweite Teilstrecke ist der eigentliche Bremsweg, wo das Auto mit konstanter negativer<br />
Beschleunigung aB von v auf 0 m<br />
s bremst. Ist die Bremsverzögerung aB bekannt, so kann
PD Dr. N.Grinberg *** Formelsammlung: beschleunigte Bewegung *** 2<br />
man die Werte v (t0) = v, v (t1) = 0 (Vollbremsung) ins s − v− Gesetz (1.4) einsetzen<br />
und erhalten<br />
Insgesamt ergibt sich<br />
sB = −v2<br />
2aB<br />
= v2<br />
2 |aB| .<br />
sA = vtR + v2<br />
2 |aB| .<br />
Bei einer Teilbremsung von v (t0) = v auf v (t1) = vend > 0 gilt für die Bremsstrecke<br />
sB = ∆s laut (1.4)<br />
1.2 Der freie Fall<br />
sB = v2 end − v2<br />
Beim freien Fall ist die Höhe h die x−Koordinate. Die Anfangshöhe h0 (oder einfach h)<br />
heißt die Fallhöhe. Die Anfangsgeschwindigkeit ist bei einem freien Fall 0, also v0 = 0 (das<br />
heißt, der Körper wird einfach losgelassen, und nicht angeschubst oder nach oben geworfen).<br />
Die Beschleunigung (die sogenannte Fall- oder Erdbeschleunigung), ist negativ; ihr<br />
Betrag wird mit g bezeichnet:<br />
g = 9.81 m<br />
.<br />
s2 Die Bewegungsgesetze (1.2), (1.5) gelten auch für den freien Fall (vom Luftwiderstand<br />
wird beim freien Fall abgesehen), angepasst auf die negative Beschleunigung a = −g und<br />
die Anfangsbedingungen v0 = 0 und h0 = h :<br />
2aB<br />
v (t) = −gt = −9.81t,<br />
h (t) = h − 1<br />
2 gt2 = h − 4.95t 2 .<br />
Aus der zweiten Gleichung kann man die Fallzeit tF bestimmen:<br />
<br />
2h<br />
tF = ; (1.6)<br />
g<br />
die Aufprallgeschwindigkeit vF wird entsprechend durch<br />
gegeben.<br />
.<br />
vF = −gtF = − 2gh (1.7)
PD Dr. N.Grinberg *** Formelsammlung: beschleunigte Bewegung *** 3<br />
2 Der waagerechte Wurf<br />
Ein waagerechter Wurf setzt sich aus zwei Bewegungen zusammen: aus einer gleichförmigen<br />
waagerechten Bewegung mit Geschwindigkeit vx und aus dem freien Fall. Man<br />
geht davon aus, dass sich diese beiden Bewegungen gegenseitig nicht beeinflussen. Wir<br />
bezeichnen mit (x (t) |y (t)) die Koordinaten des Punktes, wo sich der Körper zur Zeit t<br />
befindet. Dann gilt:<br />
x (t) = vxt,<br />
y (t) = h − 1<br />
2 gt2 .<br />
Es ist leicht anzusehen, dass der Körper eine Parabel durchläuft:<br />
y = h − 1<br />
2 g<br />
2 x<br />
= h −<br />
vx<br />
g<br />
2v2 x<br />
x<br />
2 .<br />
Sie ist nach unten geöffnet. Der Scheitelpunkt dieser Parabel ist der Startpunkt (0|h) .<br />
Der Wurf dauert genauso lange wie der freie Fall aus Fallhöhe h :<br />
<br />
2h<br />
tF =<br />
g .<br />
Wie man sieht, treffen alle aus derselben Höhe waagerecht geworfene Körper gleichzeitig<br />
auf die Erde (allgemein gilt: sie befinden sich zu jedem Zeitpunkt stets auf derselben<br />
Höhe). In dieser Zeit schafft der Körper in waagerechter Richtung<br />
sx = x (tF ) = vxtF = vx<br />
Der Körper kommt schief auf der Erde an mit einer Geschwindigkeit −→ v , die zwei Komponenten<br />
hat: die waagerechte vx und die senkrechte<br />
vy = 2hg.<br />
Nach dem Satz des Pythagoras ergibt sich daraus die resultierende Geschwindigkeit<br />
<br />
v = v2 x + v2 y = v2 x + 2hg.<br />
<br />
2h<br />
g .