Die ostdeutsche Fachkräftelücke und die ... - Peer Pasternack
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• spezielle Stu<strong>die</strong>nangebote: duale sowie berufsbegleitende Stu<strong>die</strong>ngänge<br />
<strong>und</strong> Weiterbildungen;<br />
• finanzielles Engagement der regionalen Beschäftiger: Wettbewerbe,<br />
Preise, Stipen<strong>die</strong>n <strong>und</strong> Stiftungsprofessuren.<br />
(e) <strong>Die</strong> Ausbaustufe 3 – Projekte, <strong>die</strong> zunächst noch konfliktbehaftet sind,<br />
so dass erst Kon sense über Ziele <strong>und</strong> Umsetzungen erzeugt werden müssen<br />
– kann jegliche weitere Initiativen <strong>und</strong> Aktivitäten umfassen. Das betrifft<br />
etwa Verbleibsstu<strong>die</strong>n, um den Berufserfolg der eigenen Stu<strong>die</strong>renden dokumentieren<br />
zu können, oder gemeinsame Personalvermittlungsinitiativen<br />
von Hochschulen <strong>und</strong> Kammern.<br />
5. Fazit<br />
Das empirische Bild, das gewonnen werden konnte, ist erratisch: Initiativen<br />
der Landesregierungen sind bislang selten. <strong>Die</strong> Aktivitäten der Beschäftiger<br />
sind durch eher diffuse Reaktionen auf erste Anzeichen der <strong>Fachkräftelücke</strong><br />
gekennzeichnet. <strong>Die</strong> vereinzelten Problemwahrnehmungen<br />
verdichten sich einstweilen noch nicht zu einem hin reichend antizipierenden<br />
Problembewusstsein. <strong>Die</strong> überwiegend klein- <strong>und</strong> mittelbetriebliche<br />
Struktur der <strong>ostdeutsche</strong>n Wirtschaft erschwert zudem gezielte Akti vitäten<br />
einzelner Unternehmen zur vorausschauenden Personalakquise, da<br />
hierfür <strong>die</strong> Kapazitäten fehlen. Es gibt zwar keine Hochschule, <strong>die</strong> keine<br />
entsprechenden Aktivitäten unterhält, doch streut <strong>die</strong> Zahl der Aktivitäten<br />
beträchtlich: zwischen eins <strong>und</strong> 20 je Hochschule. <strong>Die</strong> Hochschulen versuchen<br />
typischerweise, mit unzulänglich ausgestatteten Einrichtungen zu<br />
viele Initiativen in Gang zu setzen, ohne eine klare Prioritätenordnung zu<br />
besitzen. Einige Aktivitäten, wie Career Centers <strong>und</strong> Alumni-Arbeit, sind<br />
mittlerweile selbstverständlich, aber nicht aufgr<strong>und</strong> der spezifischen <strong>ostdeutsche</strong>n<br />
Situation, sondern weil es sich um gesamtdeutsche Trends handelt.<br />
Kooperationen zwischen Unternehmen <strong>und</strong> Hochschulen in Lehre<br />
<strong>und</strong> Studium sind höchst unterschiedlich ausge staltet <strong>und</strong> beruhen oftmals<br />
auf persönlichen Kontakten. Zahlreich finden sich punktuelle Zusammenarbeiten.<br />
Seltener sind dagegen systematische Bemühungen, <strong>die</strong> in Ge stalt<br />
verstetigter Hochschul-Praxis-Netzwerke den Stu<strong>die</strong>renden stu<strong>die</strong>nintegrierte<br />
Möglichkeiten des Kontakts zur künftigen beruflichen Praxis bieten.<br />
Als besonders heikel erweist sich regelmäßig <strong>die</strong> Frage, wieweit Unternehmen<br />
<strong>und</strong> sonstige Beschäftiger bereit sind, auch mit finanziellen<br />
<strong>die</strong> hochschule 1/2009<br />
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