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deutsch - Schweizerisches Rotes Kreuz

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Gewalt zu Hause und auf der Flucht<br />

In akuten Krisen, wenn Familien aufgrund von Naturkatastrophen oder bewaffneten Konfl ikten alles verlieren,<br />

potenzieren sich die Risiken. Aufgrund ihrer geringen Widerstandskraft sind Kinder stets die ersten Opfer. Als<br />

Obdachlose oder Vertriebene sind Frauen vermehrt Übergriffen ausgesetzt. In «normalen Zeiten» sind häusliche<br />

Gewalt und schwere körperliche Arbeit weitere Gesundheitsrisiken für Frauen.<br />

Die ersten Jahre sind entscheidend<br />

Das Wohlergehen der Mütter hat einen direkten Einfl uss auf das Leben der Kinder. Wenn die Mütter schlecht<br />

ernährt sind und kaum über körperliche Reserven verfügen, sind auch ihre Babys untergewichtig und wenig<br />

robust. Weltweit kommen 15 Prozent der Kinder untergewichtig zur Welt, bei den Fünfjährigen ist sogar jedes<br />

Vierte zu leicht. Dies führt zu Störungen der körperlichen und geistigen Entwicklung und macht sie anfällig für<br />

Krankheiten.<br />

Am meisten gefährdet sind Kleinkinder in den ersten Lebenswochen. Jährlich sterben vier Millionen Kinder<br />

bevor sie einen Monat alt sind. Malaria und Dengue rauben vielen Kindern das Leben. Am meisten Todesfälle<br />

fordern Durchfall- und Atemwegserkrankungen.<br />

Muttermilch ist unersetzlich<br />

In diesem harschen Umfeld ist gesunde Ernährung besonders wichtig. Den besten Start ins Leben haben<br />

Kinder, die gestillt werden. Würden alle Babys in den ersten sechs Monaten ausschliesslich mit Muttermilch<br />

ernährt, könnte die Kindersterblichkeit laut dem UNO-Kinderhilfswerk Unicef um 13 Prozent gesenkt werden.<br />

Doch eine falsch verstandene Modernisierung hat in vielen Ländern dazu geführt, dass Kinder statt mit Muttermilch<br />

schon sehr früh mit nährstoff- und vitaminarmen Getreidebreien verpfl egt werden. Erst allmählich<br />

wächst das Bewusstsein dafür, dass der natürliche Weg in diesem Fall klar der bessere ist.<br />

Impfen – eine Erfolgsgeschichte mit Tücken<br />

Pocken, Masern, Kinderlähmung (Polio), Diphterie, Keuchhusten, Tuberkulose und Tetanus: Diesen Krankheiten, die jedes Jahr Zehntausenden<br />

Kindern das Leben kosteten, hat die Weltgesundheitsorganisation WHO in den 1970er-Jahren den Kampf angesagt. Sie lancierte zusammen<br />

mit Unicef ein weltweites Impfprogramm mit dem Ziel, jedes Kind der Erde zu impfen und die erwähnten Krankheiten auszurotten.<br />

Dies konnte nicht ganz erreicht werden. Der Erfolg der Kampagne ist trotzdem eindrücklich: Pocken galt schon nach wenigen Jahren als<br />

ausgerottet. Polio ist heute fast vollständig verschwunden. Während vor zwanzig Jahren höchstens eines von fünf Kindern geimpft wurde,<br />

erreichen heute die Impfprogramme, an denen auch das Rote <strong>Kreuz</strong> mitwirkt, selbst entlegendste Weltgegenden. Mehr als drei Viertel aller<br />

Kleinkinder werden mittlerweile geimpft. Die Zahl der tödlich verlaufenden Kinderkrankheiten konnte halbiert werden.<br />

Handlungsbedarf besteht vor allem beim Nachimpfen. Vielerorts fehlt das Bewusstsein, dass der Impfschutz nur zuverlässig wirkt, wenn er<br />

rechtzeitig erneuert wird. Das ist auch einer der Gründe, weshalb Masern noch immer rund 300000 Kindern pro Jahr das Leben raubt.

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