Zwischen Sozialstaat und Barmherzigkeit - Caritas NRW

liebe leserin, lieber leser,
begleitet von vielen Protestaktionen beraten in diesen
Wochen die Fachpolitiker im Landtag über das geplante
Kinderbildungsgesetz (KiBiz) . Die entscheidende Phase
dauert vermutlich bis Mitte Oktober. Dann wird der
federführende Landtagsausschuss für Generationen,
Familie und Integration die öffentliche Anhörung ausgewertet
haben und dem Plenum eine Beschlussempfehlung
geben können.
An den Diskussionen über das neue Gesetz hat sich
die Caritas im gemeinsamen Verbund mit der Freien
Wohlfahrtspfl ege intensiv beteiligt. In unserem Info-
Dienst „Caritas in NRW – AKTUELL“ haben wir immer
wieder ausführlich darüber berichtet. Ein Jahr lang
rangen Kommunen, Kirchen, Wohlfahrtsverbände und
die Landesregierung miteinander, bis sie einen Konsens
fanden, dem sich alle anschließen konnten. Als
dann kurz darauf der erste Referentenentwurf für das
neue Gesetz vorlag, war das Kopfschütteln groß. Verletzte
dieser doch massiv den wenige Wochen zuvor
gefundenen Konsens. Betriebsunfall, dachte mancher.
Familienminister Armin Laschet versprach noch einmal
Inhaltsverzeichnis
Die Redaktion
gemischte gefühle 4
Tafeln, Kleiderläden und Möbelbörsen
sind Zeichen für Armut
„Dann packt mal ein, Mädchen“ 8
Ein Besuch in der Kleiderkammer
Essen-Mitte
Dankbar 10
Mittagessen im Siegburger
Don-Bosco-Haus
Den Haushalt meistern 12
Haushaltsorganisationstraining für
organisiertes Familienleben
Kochen mit Verstand 14
Kochkurs hilft, sich sparsam und gesund
zu ernähren
die Umsetzung des Konsenses. Wer jedoch die öffentliche
Landtags-Anhörung des vorgelegten Gesetzentwurfes
verfolgte, konnte sich nur noch wundern. Erstens
lässt die Kritik nicht nach und zweitens überrascht
die Einmütigkeit der Meinungen der Sachverständigen
in zentralen Punkten. Sicher, manche Auswirkungen
des Gesetzes lassen sich nur schwer abschätzen. Genau
da liegt aber das Problem. Das wirtschaftliche Risiko
kann nicht allein auf die Träger abgewälzt werden.
Die Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Gesetzes
dürfen nicht die Erzieherinnen zu Verlierern machen.
Und: Von hohen Elternbeiträgen werden die Eltern betroffen
sein – und die Kommunen werden es dann zu
spüren bekommen.
Alle Argumente liegen auf dem Tisch. Es lohnt sich in
einer Demokratie, für seine Überzeugungen zu streiten.
In der Hoffnung, dass sich am Ende einer langen Debatte
nicht eine Partei durchsetzt, sondern die besten
Argumente. Denn das KiBiz soll doch vor allem den
Kindern und ihren Familien in NRW nützen.
Ihr
gewalt gegen Frauen 16
Fachtagung katholischer Frauenhäuser
Hilfe in Bosnien 20
Die Lage bessert sich langsam
Europa muss sozialer denken 22
Europa-Forum der Caritas in NRW
Aachen 26 Münster 40
Essen 30 Paderborn 44
Köln 36
Neue Bücher und Web-Tipps 0
Impressum 0
Markus Lahrmann
Chefredakteur
Titelbild:
KNA-Bild
caritas in NRW · 4/07 3