Züchter-Tagung am 09.03.2013 Zuchtwartelizenzschulung am 23.03.2013

Züchter-Tagung am 09.03.2013
Zuchtwartelizenzschulung am 23.03.2013
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder,
wie auch in den vergangenen Jahren so fanden auch im Frühjahr 2013 die Schulungs- und
Informationsveranstaltungen für Zuchtwarte und Lizenzträger in der Landesgruppe statt.
Im SV legen wir großen Wert auf die
laufende Information der Amtsträger,
damit deren Engagement in den Ortsgruppen
auch fachlich unterlegt wird.
Kompetente Ansprechpartner in den
OGen sind für Hundesportler, Anfänger
im Verein, aber auch in der außenstehenden
Bevölkerung wichtig, die oft
genug einen deutlichen Erklärungsbedarf
für unseren Hundesport und auch
für die Zucht hat.
Die diesjährige Zuchtwarte-Tagung wurde entgegen der bisherigen Tradition nicht in einem
vereinsheim einer Ortsgruppe durchgeführt. Am 09. März waren wir Gast in den Seminarräumen
des Wyndham Garden Hotels in Lahnstein. Eine weitere Neuerung war die Einladung
aller Züchter und Zuchtinteressierten, auch über die Landesgrenzen hinweg. So konnten z.B.
eine Vielzahl von Züchtern aus benachbarten Landesgruppen begrüßt werden, auch Zuchtrichter
und die LG-Zuchtwarte aus Baden und dem Saarland.
Als Referenten für die Veranstaltung konnten neben unserem Landesgruppenvorsitzenden
Heinz Scheerer die Dres. Konrad Blendinger und Bernd Tellhelm gewonnen werden. Das Ergebnis
war eine hochinteressante Züchter- und Zuchtveranstaltung mit über 100 Teilnehmern.
Die Tagesordnung begann mit einigen Ausführungen meinerseits zu aktuellen Themen der
Zucht, zum Standing der Züchter im Verein und im gesellschaftlichen Umfeld. Auch
kynologische Aspekte, auf die wir als Züchter verstärkt achten müssen wurden angesprochen.
Zucht und Züchter stehen immer wieder in der Kritik. Damit müssen wir umgehen lernen,
reagieren, aber auch agieren. Der Verein hat es selbst in der Hand, die Ziele zu formulieren
und eine klare Strategie vorzugeben. Einige Wege habe ich versucht zu erläutern.
Im Mittelpunkt des Vormittags stand das Referat von Herrn Dr. Blendinger aus Hofheim zum
Themenkomplex der Fruchtbarkeitsstörungen unserer Hunde. Jeder Züchter ist bestrebt, das
genetische Potential seiner Hunde in die nächste Genration zu transferieren. Unsere Ausbildung
und die Ausstellungen der Hunde zielt darauf ab, nach gewünschten Eigenschaften zu

selektieren. Umso schlimmer ist es für den Züchter, wenn nach all diesem Aufwand ein
Zuchteinsatz durch welche Gründe auch immer nicht gelingt. Dr. Blendinger konnte hervorragend
veranschaulichen, was ein Züchter und Hündinnenbesitzer optimieren kann um zu
einer erfolgreichen Belegung der Hündin zu gelangen. Gründe für Fruchtbarkeitsstörungen
wurden erläutert, ebenso Methoden der Deckzeitbestimmung und die Optimierung von Fütterung
und Haltungsbedingungen der läufigen und trächtigen Hündin.
Das Nachmittagsprogramm wurde eröffnet durch die Ausführungen unseres LG-
Vorsitzenden Heinz Scheerer zur Situation im SV. Herr Scheerer ging insbesondere auf die
aktuelle Lage ein, die gekennzeichnet ist durch kritische Diskussionen, aber auch viel Polemik
bis hin zu deutlichen Anfeindungen, mit denen Verein, Amtsträger, Züchter und Mitglieder
umgehen müssen. Aus seiner durchaus kritischen Sichtweise beleuchtete er die
Gründe, die dazu führten, dass mittlerweile eine deutliche Opposition zur Vereinsführung
entstanden ist. Auch Perspektiven zu einem Vorwärtskommen des Vereines und der Zucht
wurde von ihm aufgezeigt.
Die anschließende Vorstellung von Dr. Tellhelm als HD/ ED-Obergutachter des SV war für
einige Teilnehmer vielleicht der wichtigste Punkt der Tagesordnung, da jeder, der züchtet
sich mit diesen Themen auseinandersetzen muss. Anhand einer Vielzahl von präsentierten
Röntgenaufnahmen konnte Dr. Tellhelm deutlich machen, worauf er sein Augenmerk bei der
Beurteilung der Gelenke richtet und welche Anzeichen für Hüft-und Ellbogenerkrankungen
zu beachten sind. Ich bin mir sicher, dass seine Ausführungen sehr viel Verständnis erzeugt
haben und dazu führen werden, dass die Teilnehmer künftig bei der Betrachtung von Röntgenbildern
eigener Hunde wissen werden, worauf zu achten ist. Einige unliebsame Überraschungen
bei den endgültigen Ergebnissen können dadurch vielleicht vermieden werden.
Das Interesse an den Fachthemen war sehr groß, was sich auch in der aktiven Teilnahme
zeigte. Jeder Referent konnte viele Fragen aus dem Publikum beantworten.
Das Feedback der Teilnehmer nach der Veranstaltung war rundum positiv. Die Fülle und Intensität
der Themen führte zu einem durchaus auch anstrengenden Tagungsverlauf, der sich
aber für alle Mitwirkenden gelohnt hat.
Insgesamt wurde eine etwas andere Zuchtwartetagung durchgeführt, die ich gerne als Vorbildveranstaltung
für weitere künftige und ähnliche Info-Schulungen nutzen möchte.
Als weitere Informationsveranstaltung der Landesgruppe wurde am 23.03.2013 die Lizenzschulung,
in erster Linie für neugewählte Zuchtwarte gedacht, durchgeführt.
Da der geladene Personenkreis überschaubar war wurde die Schulung im Vereinsheim der
OG Rheinböllen durchgeführt. Dem Team der Ortsgruppe darf ich für die optimale Vorbereitung
und Bewirtung nochmals herzlich danken.
Neben einigen „Bestands“-Zuchtwarten , die diese Veranstaltung zur Lizenzverlängerung
besuchten, wurden 5 neu gewählte Zuchtwarte zu den Themen „kynologische Grundlagen“
und „züchterische Praxis“ sowie zu allgemeinen Grundlagen unseres Hundes und seines

Vereines informiert. Besonders die Aufgabe und Pflichten der Züchter und der Zuchtwarte
wurden in den Mittelpunkt gestellt und anhand der Lerninhalte der SV-Akademie geschult.
Im Abschluß der Tagung konnten die Damen Eva Brandenburger, Dorothee Gerst und Katharina
Zerr sowie die Herren Christian Sauer und Guido Wünsch die Zuchtwartelizenz-Prüfung
erfolgreich ablegen und stehen den Ortsgruppen als Ansprechpartner zur Verfügung.
Die Vorbereitungen dieser Veranstaltungen und die Aufbereitung der Fachthemen bedeuten
in jedem Jahr einen großen Aufwand. Trotzdem freue ich mich schon jetzt auf die Veranstaltungen
im kommenden Jahr und die Dialoge mit den Züchtern und Zuchtwarten unserer LG.
Vor allem die Züchterveranstaltung in Lahnstein hat gezeigt, dass wir uns nach wie vor über
Zuchtthemen und kynologische Inhalte informieren und austauschen müssen. Auch hier
können wir die Zukunft des Deutschen Schäferhundes bestimmen. Hier kann sich jeder, unabhängig
von Vereinsfunktionen und Ämtern, informieren und auch einbringen. Daher sind
diese Veranstaltungen wichtig und sollen in den kommenden Jahren möglichst fortgesetzt
werden.
Christoph Ludwig