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Jetzt droht der Abriss - Glaube + Heimat

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Nr. 50 vom 12. Dezember 2010<br />

3. Advent<br />

Auf Sternensuche im Kirchenschiff<br />

Was feiern wir eigentlich zu Weihnachten?<br />

Dass das was mit Jesus<br />

zu tun hat, sind sich alle Kin<strong>der</strong><br />

aus <strong>der</strong> vierten Klasse <strong>der</strong> Grundschule<br />

in Ostrau, einem kleinen Ort<br />

im Saalekreis, einig. Aber was genau?<br />

Da sind sich manche nicht sicher. Seit<br />

sie am 29. November eine Veranstaltung<br />

in <strong>der</strong> Schlosskirche besucht haben,<br />

sind sie voll im Bilde. <strong>Jetzt</strong> wissen<br />

sie auch, worum es im Advent geht.<br />

Begrüßt von Pfarrer Christoph<br />

Schulz trugen die Jungen <strong>der</strong> Klasse<br />

zunächst den riesigen, schon geschmückten<br />

Adventskranz in die Kirche.<br />

Vorsichtig wurde die erste Kerze<br />

angezündet. Vorn im Altarraum stand<br />

ein Stuhlkreis. Kin<strong>der</strong> und Pfarrer kamen<br />

schnell ins Gespräch, über das<br />

Krippenspiel am Heiligen Abend beispielsweise,<br />

für das noch Mitspieler<br />

gesucht werden. Hauptthema des Vormittags<br />

waren jedoch die Sterne. Da<br />

ging es um den Stern von Bethlehem<br />

ebenso wie um die Strohsterne, die<br />

zum Weihnachtsgottesdienst die<br />

Tanne in <strong>der</strong> Kirche schmücken werden.<br />

Pfarrer Schulz lud die Kin<strong>der</strong> ein,<br />

im Kirchenschiff versteckte Strohsterne<br />

zu sammeln. Paul war einer<br />

von den Schnellsten, hatte nach wenigen<br />

Augenblicken gleich zwei Sterne<br />

gefunden.<br />

Nach <strong>der</strong> Suche wurde es dann ein<br />

Notiert<br />

Orgel in Söllichau<br />

restauriert<br />

Söllichau (mkz) – Die Orgel in <strong>der</strong><br />

Dorfkirche von Söllichau (Kirchenkreis<br />

Wittenberg) soll am 12. Dezember<br />

nach sechsmonatiger Restaurierung<br />

wie<strong>der</strong> in Dienst gestellt<br />

werden (Beginn 14 Uhr). Dank <strong>der</strong><br />

großzügigen Unterstützung durch<br />

die Landeskirche, den Kirchenkreis<br />

und die Sparkassenstiftung Wittenberg<br />

sowie eine große Spendenaktion,<br />

bei <strong>der</strong> mehr als 7 000 Euro<br />

zusammenkamen, sei die »Königin<br />

<strong>der</strong> Instrumente« von <strong>der</strong> Orgelbaufirma<br />

Voigt aus Bad Liebenwerda<br />

fachgerecht hergerichtet<br />

worden, teilte Pfarrer Christoph<br />

Krause am 3. Dezember mit. Insgesamt<br />

haben die Arbeiten knapp<br />

30 000 Euro gekostet. Bei dem Instrument<br />

handelt es sich um eine<br />

Geißler-Orgel aus dem Jahr 1873.<br />

Grundschüler besuchten im Rahmen eines Adventsprojektes die Schlosskirche in Ostrau<br />

Gebannt verfolgen die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> vierten Klasse aus <strong>der</strong> Grundschule Ostrau<br />

das Entzünden <strong>der</strong> Kerze am Adventskranz in <strong>der</strong> Schlosskirche. Foto: Jan Möbius<br />

wenig besinnlich. Alle lauschten <strong>der</strong><br />

Geschichte von dem kleinen Stern,<br />

<strong>der</strong> sich verirrt hatte. Begeistert zeigten<br />

sich die Mädchen und Jungen, als<br />

es danach ins Gemeindehaus ging, wo<br />

Barbara Herrmann, Mitarbeiterin in<br />

<strong>der</strong> Ostrauer Kirchengemeinde, mit<br />

den Kin<strong>der</strong>n Plätzchen backte: Sterne<br />

waren natürlich auch dabei.<br />

Die Veranstaltung lief im Rahmen<br />

von »Offene Kirchen im Advent«, einem<br />

Angebot des Kirchenkreises<br />

Halle-Saalkreis, zu dem Grundschüler<br />

aus <strong>der</strong> Region in die Kirchengemeinden<br />

eingeladen werden und dort etwas<br />

über die Bedeutung <strong>der</strong> Adventszeit<br />

erfahren können. Im Vorfeld waren<br />

alle Grundschulen und alle Ge-<br />

Region Halle–Wittenberg 7<br />

meinden angesprochen worden, ganz<br />

bewusst in <strong>der</strong> Stadt und im ländlichen<br />

Raum. »Wir machen das bereits<br />

das dritte Jahr«, erzählt Pfarrer Sören<br />

Brenner, Schulbeauftragter <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Kirche in Mitteldeutschland.<br />

Gezielt richte sich das Angebot<br />

an den ganzen Klassenverband. Somit<br />

werden auch Kin<strong>der</strong> einbezogen, die<br />

sonst nur wenig Berührungspunkte<br />

mit Kirche haben. 20 Gemeinden hätten<br />

im ersten Jahr mitgemacht. In diesem<br />

Jahr hätten sich nur zehn angemeldet.<br />

Doch Brenner ist überzeugt,<br />

dass noch viel mehr dabei sind. »Die<br />

Beziehungen zwischen manchen<br />

Grundschulen und Gemeinden sind<br />

bereits so eng, dass sie eine direkte<br />

Absprache treffen und mir als Schulbeauftragtem<br />

gar nicht mehr Bescheid<br />

geben«, ist er sich sicher.<br />

Sabine Kühne, Leiterin <strong>der</strong> Grundschule<br />

Ostrau, arbeitet jedenfalls gern<br />

mit <strong>der</strong> evangelischen Kirche des Ortes<br />

zusammen und das bereits seit<br />

Jahren. »Wir haben schon gemeinsam<br />

Projekte zu Martin Luther gemacht«,<br />

erzählt sie. Außerdem fände sie es gut,<br />

in <strong>der</strong> Adventszeit mit den Schülern<br />

die Kirche zu besuchen. »Die Kin<strong>der</strong><br />

sollen die Traditionen kennenlernen<br />

und sehen, dass Weihnachten nicht<br />

nur etwas mit Konsum zu tun hat.«<br />

Claudia Crodel<br />

Von Krippenausstellung bis Bibelwoche<br />

In Mühlberg gibt es jetzt ein ökumenisches Haus <strong>der</strong> Begegnung und Stille<br />

Die Freude war groß am ersten Advent<br />

in Mühlberg (Kirchenkreis<br />

Bad Liebenwerda): Nach Jahren <strong>der</strong><br />

Sanierung und des Umbaus wurde<br />

das Äbtissinnenhaus des ehemaligen<br />

Klosters Marienstern als ökumenisches<br />

Haus <strong>der</strong> Stille und Begegnung<br />

eingeweiht. Bereits im Jahr 2002 hatten<br />

die konkreten Planungen begonnen.<br />

Nun steht das Haus, zu dem im<br />

nächsten Jahr noch ein Bettenhaus<br />

und <strong>der</strong> neu gestaltete Kreuzgang<br />

kommen sollen, Einzelbesuchern und<br />

Gruppen offen.<br />

»Wir freuen uns, dass wir trotz<br />

mancher Schwierigkeiten heute dieses<br />

Haus eröffnen können«, sagt Claretinerpater<br />

Ansgar Schmidt von <strong>der</strong><br />

katholischen Gemeinde. Das Bistum<br />

Magdeburg hat das Kloster von <strong>der</strong><br />

Stadt gepachtet, betrieben werden soll<br />

das Haus ökumenisch. Die ersten Veranstaltungen<br />

stehen fest. So wird es<br />

Anfang Januar eine Krippenausstellung<br />

geben, ein Werkkurs zur Gestaltung<br />

biblischer Figuren ist geplant<br />

und eine ökumenische Bibelwoche.<br />

Ursprünge liegen im<br />

13. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

»Es können aber auch Einzelgäste und<br />

Gruppen kommen, die selbst ihr Programm<br />

gestalten«, erklärt Pfarrerin<br />

Kerstin Höpner-Miech von <strong>der</strong> evangelischen<br />

Gemeinde. Das Haus verfügt<br />

über mehrere Seminarräume, einen<br />

Meditationsraum, Speisesaal und<br />

Küche sowie Gästezimmer. Hier gibt<br />

es noch eine Einschränkung: Zurzeit<br />

stehen nur sechs Übernachtungsplätze<br />

zur Verfügung, nach Fertigstel-<br />

lung des Hauses sollen es 30 sein. Finanziert<br />

wurde <strong>der</strong> drei Millionen<br />

Euro teure Umbau durch Bund und<br />

Land, die katholische Kirche und die<br />

Stiftung Denkmalschutz sowie den<br />

För<strong>der</strong>verein des Klosters, für den<br />

weitere Mitglie<strong>der</strong> gesucht werden,<br />

wie Pater Ansgar betont.<br />

Architekt Onno Folkerts ist stolz,<br />

dass die finanzielle Planung eingehalten<br />

werden konnte. Ein Gebäude umzubauen,<br />

dessen Ursprünge aus dem<br />

13. Jahrhun<strong>der</strong>t stammen und das Elemente<br />

aus Romanik, Spätgotik, Renaissance<br />

und Barock vereint, ist nicht<br />

nur zeitintensiv, son<strong>der</strong>n meist auch<br />

teurer als geplant. Matthias Holluba<br />

Kontakt: Pater Ansgar Schmidt, Telefon<br />

(03 53 42) 4 70<br />

� www.kloster-marienstern.de<br />

Tipps & Termine<br />

Sonnabend, 11. Dezember<br />

Bennstedt, Kirche, 17 Uhr: Adventslie<strong>der</strong><br />

zum Mitsingen, begleitet<br />

von Orgel und Bläsern<br />

Glebitzsch, Kirche, 19 Uhr: Advents-<br />

und Weihnachtslie<strong>der</strong> sowie<br />

Orgelmusik. Kirchenchor und dem<br />

Instrumentalkreis Zörbig, Bläsergruppe<br />

Spören, Eva-Maria Osterberg<br />

und Matthias Visarius – Orgel<br />

Halle, Laurentiuskirche, 17 Uhr:<br />

Chor- und Instrumentalmusik. Luther-Gemeindehaus,<br />

17 Uhr: Adventssingen<br />

mit Blockflötenkreis<br />

Naumburg, Dom, 18 Uhr: Adventsvesper<br />

Schirmenitz bei Belgern, Kirche,<br />

14.30 Uhr: Adventsmarkt<br />

Sietzsch bei Landsberg, Kirche,<br />

18.30 Uhr: Adventskonzert mit dem<br />

Posaunenchor Halle-Süd<br />

Zeitz, Michaeliskirche, 19.30 Uhr:<br />

Weihnachtsoratorium von J. S.<br />

Bach. Solisten, Chor und Orchester<br />

Sonntag, 12. Dezember<br />

Beesenlaublingen, Kirche, 14 Uhr:<br />

Adventsmusik mit dem Kirchenund<br />

dem Posaunenchor<br />

Belgern, Kirche, 17 Uhr: Adventsmusik<br />

Brehna, Stadt- und Klosterkirche,<br />

17 Uhr: Adventskonzert <strong>der</strong> Chorgemeinschaft<br />

Brehna und des Chores<br />

<strong>der</strong> NAK<br />

Delitzsch, Marienkirche, 17 Uhr:<br />

Adventskonzert <strong>der</strong> Schulze-Delitzsch-Chöre<br />

Halle, Gesundbrunnenkirche, 15<br />

Uhr: »Weihnachtshistorie« von H.<br />

Schütz mit Studierenden des Instituts<br />

für Musikpädagogik; Reideburger<br />

Kirche, 15 Uhr: Volkschor und<br />

Kirchenchor singen. Marktkirche,<br />

17 Uhr: »Magnificat« von C. Ph. E.<br />

Bach und Orchestersuite Nr. 3 von<br />

J. S. Bach. Solisten, Marktkantorei,<br />

»Concentus musicus«. Johanneskirche,<br />

17 Uhr: Weihnachtliches<br />

Konzert mit Werken von Telemann,<br />

Vivaldi und Bach. Collegium Vocale,<br />

Kammerchor »CantART«, Chor und<br />

Kin<strong>der</strong>chor, Hallesches Kammerorchester;<br />

Laurentiuskirche, 18 Uhr:<br />

»Sternenzelt« (Psalm 8,1-10) – Universitätsgottesdienst<br />

mit Prof. Dr.<br />

Stefan Schorch<br />

Mügeln, Kirche, 15 Uhr: Kirchenchöre<br />

aus Blönsdorf, Seyda, Mügeln<br />

und Jessen singen.<br />

Naumburg, kath. Kirche, 17 Uhr:<br />

Weihnachtsoratorium von J. S. Bach,<br />

Kantaten 1 bis 3. Solisten, Naumburger<br />

Domchor, »Musici d’numburg«.<br />

Fortsetzung auf Seite 10<br />

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