leiten lernen - Willow Creek
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+++ Promiseland-kongress +++ leitungskongress +++<br />
<br />
21.-22. Okt. 2011 26.-28. Jan. 2012<br />
reaching seekers – building believers k 4 8 991 nr.0311<br />
<strong>leiten</strong> <strong>lernen</strong><br />
der blick nach innen und nach außen<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> falsch verstehen …<br />
Eine kleine Zwischenbilanz nach 15 <strong>Willow</strong>-Kongress-Jahren<br />
„Von anderen <strong>lernen</strong>“<br />
Eindrücke einer Chicago-Reise<br />
Promiseland neu ausgerichtet<br />
Wie Eltern und Gemeinde neu zusammenarbeiten
Editorial<br />
: Editorial : Inhalt<br />
2<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Bill Hybels sprach vor kurzem in kleinem Kreis über die Bedeutung<br />
von guter Leitung in der Gemeinde. Da stand ein junger<br />
Mann aus Korea auf und entgegnete: „In unserem Land<br />
gibt es für diese Betonung von Leitung wenig Verständnis. Ein<br />
Pastor ist in erster Linie ein Hirte, der die gute Gemeinschaft<br />
sicherstellen soll. Ein ausgeprägter Leiter würde nur Gefahr<br />
laufen, sich von der Gruppe zu distanzieren.“<br />
Ein Einwurf, den Hybels offenbar nicht zum ersten Mal<br />
hörte. Seine Reaktion: Jeder Pastor – nicht nur in den USA –<br />
trägt Verantwortung für wenigstens drei Bereiche: Community<br />
(Gemeinschaft), Cause (Auftrag), Corporation (Organisation).<br />
Und erläuterte: Natürlich muss er für den Zusammenhalt und<br />
das Stiften von Gemeinschaft sorgen. Die Bibel macht aber<br />
auch deutlich, dass eine Gemeinde einen klaren Auftrag hat.<br />
Ob und wie dieser umgesetzt wird, obliegt der Verantwortung<br />
des Pastors und seinem Leitungsteam. Und schließlich ist eine<br />
Gemeinde nicht nur ein Organismus, sondern auch eine Organisation.<br />
Strukturelle Fragen, die Zusammenarbeit und vieles<br />
mehr müssen stets im Blick behalten werden. Wichtig sei,<br />
meint Hybels, dass die Gemeinde – und man selbst – immer<br />
weiß, welchen der drei „Hüte“ man gerade trägt.<br />
Die Frage und deren Antwort zeigt: Leitung in der Gemeinde<br />
ist ein vielschichtiges und bisweilen geladenes Thema. In<br />
dieser Ausgabe heben wir verschiedene Leitungsfacetten hervor.<br />
Denn zwei Kongresse sind in Sichtweite, die eng mit Leitungsfragen<br />
verknüpft sind: Der Promiseland-Kongress im<br />
Oktober. Auch im Kinderbereich geht es nicht nur um die neuesten<br />
Handpuppen und lustigsten Kinderlieder. Davon kann<br />
Pat Cimo ein Lied singen. Die Promiseland-Leiterin beschreibt,<br />
wie selbst erfolgreiche Arbeiten ins Stocken geraten.<br />
In vier Monaten findet dann der Leitungskongress statt. Wir<br />
liefern Ihnen hier aktuelle Updates sowie aufschlussreiche Interviews<br />
mit Referenten, die das Thema Leitung für uns breit<br />
auffächern.<br />
Leserumfrage - Neu: Das <strong>Willow</strong> Magazin<br />
Im Juni haben sich 3.028 Personen an einer Leserumfrage<br />
von <strong>Willow</strong>Netz beteiligt. Über diese enorme Resonanz freuen<br />
wir uns sehr. Ihre Antworten und Reaktionen wurden bereits<br />
lebhaft diskutiert. Die Ergebnisse werden in den Magazin-Relaunch<br />
einfließen, der ab der nächsten Ausgabe Ende November<br />
umgesetzt wird. <strong>Willow</strong>Netz wird dann <strong>Willow</strong> Magazin. Es<br />
wird durch neue Rubriken übersichtlicher, vermittelt gezielter<br />
Anregungen für Ihre Gemeindemitarbeit und legt einen größeren<br />
Schwerpunkt auf Themen, die für haupt- und ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter mit Leitungsaufgaben wichtig sind. Das alles<br />
mit aufgefrischter und attraktiver Grafik. Wir sind voller Vorfreude<br />
und jetzt schon gespannt auf Ihre Reaktion.<br />
Herzlich,<br />
Ihr Gotthard Westhoff<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland/Schweiz<br />
3<br />
Dr. Michael Diener<br />
Vom Leiden an der Leitung<br />
<strong>Willow</strong>Trend<br />
Titel-Thema:<br />
Leiten <strong>lernen</strong><br />
Der Blick nach innen und nach außen<br />
4 Ulrich Eggers<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> falsch verstehen …<br />
Eine kleine Zwischenbilanz nach 15 <strong>Willow</strong>-Kongress-Jahren<br />
6 Eric Metaxas<br />
Von der Radikalität des Glaubens<br />
Die neue Bonhoeffer-Biografie und ihre<br />
Parallelen zu den Fragen der Gemeinde von heute<br />
10 Bill Hybels<br />
Lesen, lesen, lesen<br />
Weiterbildung als Führungsperson ist Pflichtaufgabe<br />
Mit Literatur- und Webtipps<br />
12 Pete und Geri Scazzero<br />
„Brutal ehrlich miteinander sein“<br />
Das Ehepaar über eine Krise, die zu einer neuen Berufung führte<br />
15 „Von anderen <strong>lernen</strong>“<br />
Teilnehmer berichten von der Sommer-Studienreise<br />
zur <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde<br />
18 Dr. Jan-Peter Dau-Schmidt<br />
„Ein außergewöhnliches Geschenk“<br />
Wie die REVEAL-Studie in einer lutherischen<br />
Kirchengemeinde neue Impulse auslöst<br />
22 Pat Cimo<br />
Die Neuausrichtung von Promiseland<br />
Die neue Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kinderprogramm<br />
Das <strong>Willow</strong>Netz-Magazin<br />
25 Promiseland-Kongress 2011<br />
Wissenswertes zum Oktober-Kongress in Stuttgart<br />
28 Leitungskongress 2012 in Stuttgart<br />
Aktuelle Informationen<br />
28 Impressum<br />
Vom Leiden an der Leitung<br />
Wer Ohren hat zu hören, hört es:<br />
manchmal ein zorniges, oft ein<br />
wehklagendes, fast immer ein müdes und<br />
enttäuschtes Schreien der Schafe, die keinen<br />
Hirten haben. Nein, keine Angst, das<br />
hier wird kein wehmutsvoller „Historienartikel“!<br />
Mir geht es um das Heute, um<br />
uns in den christlichen Gemeinden und<br />
Gemeinschaften im deutschsprachigen<br />
Europa. Dabei knüpfe ich an die schonungslose<br />
Abrechnung Jeremias mit den<br />
falschen Hirten (Jeremia 23) und an Jesu<br />
jammervoller Klage angesichts seines hirtenlosen<br />
Volkes (Matthäus 9,36) an.<br />
Und seitdem? Seitdem ist es anders,<br />
aber kaum besser geworden. Gemeindeleiter<br />
werden zwar vielerorts Pastoren<br />
und Pastorinnen genannt, das Bild von<br />
Hirte und Herde hingegen ist weit weg<br />
von unserer Erlebniswelt, wirkt antiquiert<br />
und teils auch entmündigend für<br />
das Selbstverständnis moderner „Gemeindeschäfchen“.<br />
Ich will nicht um das Hirte-Herde-Bild<br />
kämpfen, sondern dass wir das Schreien<br />
im Ohr haben. Und im Herzen. Das<br />
Schreien der vielen Christen, der vielen<br />
Gemeinden, die keine Hirten haben.<br />
Hören wir es? Berührt es uns? Leitung,<br />
geistliche Leitung ist heute gefragt wie<br />
noch nie und – um es provozierend zu<br />
sagen – das oftmals bemitleidenswerte<br />
Erscheinungsbild der christlichen Herde<br />
im deutschsprachigen Europa hat auch<br />
mit dem Mangel an guter, an geistlicher<br />
Leitung zu tun. In Landes- wie in Freikirchen.<br />
In der Gemeinschaftsbewegung<br />
wie in unabhängigen Gemeinden.<br />
Was, besser wer begründet christliche<br />
Gemeinschaften und Gemeinden? Wozu<br />
ist Gemeinde, wozu sind Kirchen da?<br />
Gestalten wir Gemeinde entsprechend<br />
Christi Auftrag? Und das nicht nur theo-<br />
logisch, sondern ganz praktisch in<br />
„A-hausen“ und „B-stadt“?<br />
Es geht um Gott in Jesus Christus, es<br />
geht um Menschen. Selbstverständlich!<br />
Aber auch um wer, was, wie, warum? So<br />
wie immer? Nimmer wie immer? Unsere<br />
Standardpalette reicht von „Wer bitte, bitte,<br />
bitte lässt sich noch für das Gemeindeleitungsteam<br />
aufstellen?!,“ bis „Leiten?<br />
Mach ich alleine!“<br />
Und inhaltlich von „Wir brauchen keine<br />
Ziele, unser Gemeindealltag ist schon<br />
voll genug!“, bis zu „The Trend is Your<br />
Friend“ – der (neueste) Trend ist dein<br />
Freund.<br />
Noch nie gab es so viele Leitungshilfen<br />
und -Angebote – und vielleicht noch<br />
nie so viel Ermüdung, Ratlosigkeit und<br />
erschöpfte Leitungsverantwortliche. Ich<br />
möchte nicht wissen, wie viele leidende<br />
Leiterinnen und Leiter einfach nur<br />
hoffen, dass „der Laden“ ihnen nicht<br />
„um die Ohren fliegt“, dass „es“ bis zur<br />
Rente, bis zum Ende der Wahlperiode<br />
noch „hält“.<br />
Ja, das ist mit spitzer Feder geschrieben.<br />
Aber es muss uns doch gelingen,<br />
Visionen, Ziele und Ressourcen<br />
so miteinander zu verbinden, dass<br />
Gemeinden und Gemeinschaften<br />
gegenwärtige, geistliche Lebensorte mit<br />
Zukunftspotential sind und immer neu<br />
werden.<br />
: von michael diener<br />
Das geistliche „Leitungspuzzle“<br />
zusammenfügen<br />
Dr. Michael Diener<br />
ist Präses des<br />
Evangelischen Gnadauer<br />
Gemeinschaftsverbandes<br />
und Mitglied des Vorstandes<br />
von <strong>Willow</strong> deutschland.<br />
WilloW trEnd<br />
In diesem Sommer hatte ich die Gelegenheit,<br />
die Leitungskonzeptionen, die hinter<br />
der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde in South<br />
Barrington bei Chicago stehen, vor Ort<br />
kennenzu<strong>lernen</strong>. Ich bin ein viel zu nüchterner<br />
Mensch, um von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> die<br />
Lösung unserer oben deftigst beschriebenen<br />
Leitungsprobleme zu erwarten.<br />
Und so manches Mal hat ein übereifriges<br />
Kopieren von <strong>Willow</strong> die Leitungsnot in<br />
unseren Breiten auch noch vergrößert.<br />
Aber ich bin überzeugt: Wer nicht kopieren,<br />
sondern kapieren will, kann von<br />
dieser Gemeinde <strong>lernen</strong>. Gute Leitung<br />
hat mit Liebe und Leidenschaft, mit Sachkompetenz<br />
und Menschenkenntnis, mit<br />
Gabenorientierung und Dienstbereitschaft,<br />
mit Vorbild und Nachfolge, mit<br />
Strategie und Zielen, mit Herausforderung<br />
und Wertschätzung, mit Geistesgegenwart,<br />
mit vollmächtiger Lehre und<br />
Verkündigung zu tun.<br />
Ich wünsche mir, dass <strong>Willow</strong> hilft,<br />
dieses geistliche „Leitungspuzzle“ so zusammenzufügen,<br />
dass wir demütig und<br />
dankbar, frei und fröhlich <strong>leiten</strong>. Gott<br />
zur Ehre und den Menschen zum Heil<br />
und Wohl.<br />
3
LeitungSkongreSS<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong><br />
falsch verstehen<br />
Eine kleine Zwischenbilanz nach 15 Jahren <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Kongressen<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>, das sind doch diese<br />
Seeker-Gottesdienste, oder? Viele<br />
Mitarbeiter, gute Musik, Schauspiel und<br />
jede Menge Scheinwerfer ... Eines der<br />
schwer auszurottenden Vorurteile: <strong>Willow</strong><br />
<strong>Creek</strong> falsch verstanden. Bei aller<br />
positiven Resonanz und dem großen Interesse<br />
an den Kongressen von <strong>Willow</strong><br />
<strong>Creek</strong> und der Gemeinde in Chicago<br />
gehört auch dies zur Wirklichkeit: <strong>Willow</strong><br />
funktioniert als Projektionsfläche<br />
für alle möglichen Missverständnisse<br />
und Vorurteile, die man gegen die USA,<br />
amerikanische Gemeinden und moderne<br />
Ideen in der Gemeindearbeit haben<br />
kann. Für uns als Verantwortliche bedeutet<br />
das eine ständige Herausforde-<br />
4<br />
rung: Wo müssen wir Bilder korrigieren,<br />
wo mehr erklären, wo einfach nur<br />
mutig weiter nach vorne arbeiten?<br />
<strong>Willow</strong> war im Kern schon immer<br />
nur eins: Eine Orts- oder Regionalgemeinde<br />
im Großraum Chicago, die<br />
möglichst eng am biblischen Vorbild<br />
orientiert „in Funktion“ sein will. Gemeinde<br />
als Hoffnung für die Welt. Gemeinde,<br />
die ihren Mitgliedern mit guter<br />
Predigt, biblischer Orientierung, lebendigen<br />
Kleingruppen und praktischer<br />
Lebenshilfe gut tut – und die zugleich<br />
ihren Auftrag, Salz und Licht zu sein,<br />
ernst nimmt und dabei viele begeisterte<br />
Ehrenamtliche einsetzt – je nach ihren<br />
Gaben. Das haben wir in Deutschland<br />
Leitungskongress in<br />
Oberhausen, 8100 Personen<br />
nahmen daran teil.<br />
: von ulrich EggErs<br />
und der Schweiz seit 15 Jahren versucht,<br />
hierzulande weiterzugeben: Inspiration<br />
durch hochkarätige Kongresse, Hoffnung<br />
für die Gemeinde in schwierigen<br />
Zeiten – und persönliche Ermutigung<br />
zum Durchhalten, Verändern und Immer-wieder-neu-anfangen.<br />
Ständig verändert<br />
Dabei hat sich <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> in den letzten<br />
Jahren immer wieder stark verändert.<br />
Als Gemeinde – aber auch in der<br />
Ausrichtung der Kongresse. Stand am<br />
Anfang Evangelisation stärker im Vordergrund,<br />
so war es danach das Thema<br />
Leitung oder jetzt der Aspekt der diakonischen<br />
Dienste. Die <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong><br />
Community Church selbst aber hat diese<br />
Themenbreite schon immer in ihrer<br />
Ganzheit gespiegelt: Evangelisation und<br />
Diakonie gehören zusammen – in einer<br />
Gemeinde, die am biblischen Auftrag<br />
orientiert gut geleitet und mit hoher<br />
Veränderungsbereitschaft durch ihre<br />
Zeit geht.<br />
Das ist denn vielleicht auch der stärkste<br />
rote Faden, der sich durch diese Arbeit<br />
zieht: Wenn wir unserem Auftrag<br />
als Gemeinde treu bleiben wollen, dann<br />
müssen wir ständig justieren, verändern,<br />
probieren und prüfen, ob wir wirklich<br />
erreichen, was wir erreichen sollen – so<br />
das Credo. Ständige Veränderungsbereitschaft<br />
um des Zieles willen, wirklich Gemeinde<br />
zu sein.<br />
Gerade 2011 sieht man das wieder: Für<br />
Kosten von rund zehn Millionen Dollar<br />
holt man das „Care-Zentrum“ (Nahrungsmittel<br />
und diakonische Hilfe für<br />
die Umgebung) und auch das bekannte<br />
„Cars-Ministry“<br />
wieder zurück auf<br />
das Gemeindegelände<br />
– weil die<br />
Menschen erkennen<br />
sollen, dass es<br />
eine Gemeinde ist,<br />
die ihnen hilft –<br />
und dass Gemeinde<br />
mehr umfasst<br />
als Hilfe: Gemeinschaft,Gottesdienst,<br />
biblische<br />
Lehre. Gemeinde<br />
als ganzheitlicher<br />
und umfassend<br />
biblischer Ansatz.<br />
Eben deswegen<br />
ist es uns in<br />
Deutschland und<br />
der Schweiz ein Anliegen, dass man<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> nicht missversteht – auch<br />
wenn das Kongressformat hier und die<br />
Gottesdienste dort in Chicago immer<br />
wieder nahelegen könnten, es gehe zuerst<br />
um große Veranstaltungen, bunte<br />
Programme, Theater, Technik, Glanz<br />
und Größe. Das alles ist nur Sekundärfolge<br />
einer klaren Fokussierung auf ein<br />
ganzheitliches Bild von Gemeinde – keine<br />
wesentliche Aussage! Denn vor allem<br />
geht es darum, den Geist der Auftragsorientierung<br />
und Veränderungsbereitschaft<br />
zu verstehen. Dass so etwas bei uns anders<br />
aussehen kann, ist völlig klar – und<br />
lässt sich an vielen Gemeinden ablesen,<br />
die auf ihre Weise diese innere Flamme<br />
von <strong>Willow</strong> aufgenommen haben.<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>s Gründer und Leiter<br />
Bill Hybles<br />
Müdigkeit und Frust<br />
Ja, einige<br />
<strong>Willow</strong>-Begeisterte<br />
sind<br />
gescheitert am<br />
Hochsprung<br />
oder müde<br />
geworden, sich<br />
grosse Ziele zu<br />
setzen.<br />
Deutlich wird mir aber auch, dass es dabei<br />
in 15 Jahren Inspirationsarbeit hierzulande<br />
auch manche Frust-Erfahrung<br />
und Enttäuschung gegeben hat. Wir sind<br />
nicht die USA – unsere Gemeindestrukturen<br />
sind anders, unsere Gesellschaft<br />
ist deutlich säkularisierter, manches verkrusteter<br />
und komplizierter.<br />
Wer zu einem Kongress fährt und<br />
neben der Begeiste-<br />
rung vor allem eine<br />
Liebe für große<br />
Veranstaltungen<br />
oder gut gemachte<br />
Gottesdienste mit<br />
nach Hause nimmt,<br />
der wird nicht weit<br />
kommen. Nur den<br />
Gottesdienst ändern,<br />
nur Medien<br />
oder Theater auf<br />
die Bühne, nur<br />
Scheinwerfer montieren,<br />
nur sorgfältige<br />
Planung und<br />
hoher Mitarbeitereinsatz<br />
– das ist<br />
noch nicht <strong>Willow</strong><br />
<strong>Creek</strong>. Auch ein<br />
Pendelschlag auf eine ausschließlich<br />
evangelistische Außenorientierung wird<br />
auf Dauer nicht funktionieren.<br />
<strong>Willow</strong> falsch verstehen, das heißt<br />
auch, die Gegenwart gering schätzen<br />
oder sie ausschließlich als Weg zur goldenen<br />
Zukunft zu sehen. Vision und bewusste<br />
Ziele sind gut – aber sie werden<br />
nur Wirklichkeit, wenn ich als Pastor/<br />
Mitarbeiter die reale Gemeinde, den Ist-<br />
Zustand und auch die Pflege des Miteinanders<br />
mehr liebe als mein Bild von<br />
der Zukunft oder meine großen Ideale.<br />
Sonst fühlt man sich irgendwann als<br />
Mitwirkender auf dem Altar der tollen<br />
Ideen geopfert – oder als Pastor oder Ältester<br />
reagiert man säuerlich und fragt<br />
sich, warum die Leute nicht dauerhaft<br />
Ulrich Eggers<br />
ist Vorsitzender von <strong>Willow</strong><br />
<strong>Creek</strong> Deutschland und leitet<br />
den Bundes-Verlag in Witten.<br />
LeitungSkongreSS<br />
Bühne bei <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> bei der Themenserie<br />
„Celebration of Hope“: Hier legt <strong>Willow</strong> jedes Jahr<br />
für drei Wochen den Schwerpunkt darauf, in der<br />
Gemeinde den Blick für die Armen und Unterprivilegierten<br />
zu weiten. Neben der Predigtserie wird<br />
die Gemeinde auf ganz unterschiedliche Weise aktiv:<br />
weltweit bei Kurzzeiteinsätzen und im Großraum<br />
Chicago. Menschen wird praktisch geholfen,<br />
Wohnungen werden renoviert etc.<br />
die hochfliegenden Pläne unterstützen<br />
wollen und so störrisch auch auf ihrem<br />
eigenen Wohlergehen beharren.<br />
Ja, einige <strong>Willow</strong>-Begeisterte sind gescheitert<br />
am Hochsprung oder müde<br />
geworden, sich große Ziele zu setzen –<br />
es ist und bleibt mühsam, Gemeinden<br />
zu verändern.<br />
Immer noch stimmt: <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong><br />
ist keine billige Abkürzung. Aber eine<br />
kostbare Hilfe und ein beeindruckendes<br />
Vorbild, das mit großer Transparenz Erfolge<br />
und Fehler auswertet und in aller<br />
Öffentlichkeit teilt. Deswegen bleiben<br />
wir ermutigt auf unserem Weg, Kongresse<br />
anzubieten, die inspirieren wollen:<br />
Das große Ziel hochzuhalten und<br />
neuen Mut zu bekommen, auf dem<br />
Weg dahin mit Geduld und Treue kleine<br />
Brötchen zu backen.<br />
5
Leitungskongress<br />
Von der<br />
Radikalität<br />
des Glaubens<br />
Die neue Bonhoeffer-Biografie und ihre<br />
Parallelen zu den Fragen der Gemeinde<br />
von heute<br />
Vor kurzem las Bill Hybels die neue Bonhoeffer-Biografie –<br />
„Pastor, Agent, Märtyrer und Prophet“. Der US-Autor Eric<br />
Metaxas, Sohn einer deutschen Mutter, hat darin interes-<br />
santes, bislang unveröffentlichtes Material über Dietrich<br />
Bonhoeffer zusammengetragen. Hybels war von dem Buch<br />
so fasziniert, dass er den Autor als zusätzlichen Referenten<br />
beim Leitungskongress 2012 in Stuttgart vorgeschlagen hat.<br />
Dort wird er den Bestseller-Autor nun ausführlich intervie-<br />
wen. Das Thema des Buches ist hochaktuell, sagt Hybels:<br />
Wann ist für uns heute der Punkt erreicht, an dem staatli-<br />
che Belange so in die Autorität der Kirche eingreifen, dass<br />
die Kirche ein deutliches Stoppsignal setzen muss? Über die<br />
Hintergründe zu seiner Bonhoeffer-Biographie hat Scott<br />
Horton den Autor befragt.<br />
Herr Metaxas, Sie haben<br />
Ihr Buch – sogar in deutscher Sprache<br />
– Ihrem Großvater gewidmet. Welche<br />
Bedeutung hat diese Widmung für Sie?<br />
Mein Großvater war deutscher Soldat,<br />
allerdings kein Anhänger des NS-<br />
Regimes. Er fiel 1944 im Krieg, mit 31<br />
Jahren. Meine Mutter war damals neun<br />
Jahre alt. Die Tragödie des frühen Vaterverlustes<br />
hat auch mein Leben beeinflusst.<br />
Mein Großvater wollte nicht<br />
in Hitlers Krieg kämpfen. Sein Vorgesetzter<br />
in der Fabrik, in der er arbeitete,<br />
ein Freund der Familie, den ich 1971<br />
persönlich kennenlernte, konnte bis<br />
1943 verhindern, dass mein Großvater<br />
zur Wehrmacht musste. Leider hat es<br />
seinen Tod dann doch nicht verhindert.<br />
Wie kam es zu Ihrer Nähe<br />
zu Dietrich Bonhoeffer?<br />
Als ich 1988 zum ersten Mal von Bonhoeffer<br />
hörte, hat mich seine Geschichte<br />
verblüfft. Damals fand ich gerade zum<br />
christlichen Glauben zurück, den ich<br />
als Student in Yale verloren hatte. Bonhoeffers<br />
Schicksal sowie sein herausragendes<br />
Buch „Nachfolge“ haben mich<br />
sehr berührt und mir bei den vielen<br />
Fragen, die ich hatte, weitergeholfen.<br />
Als Deutsch-Amerikaner hat mich sein<br />
Schicksal besonders berührt, da er als<br />
Deutscher für diejenigen sprach, die es<br />
selber nicht konnten. Für die Juden in<br />
Europa, aber auch für Menschen wie<br />
meinen Großvater, die machtlos und auf<br />
ihre Art selbst Opfer der Nazis waren.<br />
Von Albert Einstein stammt<br />
die berühmte Aussage, dass die größte<br />
Schwäche der Deutschen der „alberne<br />
Glaube an Autorität“ sei. Schriftsteller<br />
wie Heinrich Mann, Hermann Hesse<br />
und Frank Wedekind beschreiben ein<br />
Bildungssystem, das darauf ausgerichtet<br />
ist, den Willen des Einzelnen zu brechen<br />
und soziale Konformisten hervorzubringen.<br />
Aber Bonhoeffer ging daraus<br />
unbeeinflusst und mit einer starken<br />
oppositionellen Haltung hervor. Welche<br />
Aspekte seiner Persönlichkeit und seiner<br />
Erziehung haben aus ihm einen derart<br />
entschiedenen Gegner des Nazi-Regimes<br />
gemacht?<br />
Die Haltung der Familie Bonhoeffer<br />
war nicht einfach gegen das System<br />
gerichtet bzw. „anti-autoritär“ im heutigen,<br />
oberflächlichen Sinn. Vielmehr<br />
scheint sie eine seltene, gesunde Perspektive<br />
der eigenen Person und auch<br />
Deutschlands eingenommen zu haben.<br />
Sie waren Patrioten, standen aber gewissen<br />
Zügen des deutschen „Nationalwesens“<br />
skeptisch gegenüber. Bonhoeffers<br />
Mutter war gläubige Christin,<br />
die ihre Kinder zu Hause unterrichtete,<br />
weil ihr der autoritäre Charakter des<br />
öffentlichen Schulwesens missfiel. Sie<br />
nahm das Sprichwort ernst, dass deutschen<br />
Kindern „zweimal das Rückgrat<br />
gebrochen wird“: erst in der Schule,<br />
dann in der Armee.<br />
Wer es mit dem Christsein ernst<br />
meint, wird immer skeptisch sein,<br />
wenn Autorität aus einem Reflex heraus<br />
abgelehnt wird. Antiautoritarismus ist<br />
die typische und gegensätzliche amerikanische<br />
Haltung dazu. Er gehört zum<br />
amerikanischen Wesen und muss immer<br />
wieder kritisch hinterfragt werden.<br />
Bonhoeffer hat diese Haltung, die er am<br />
Union Theological Seminary in New York<br />
erlebte, abgeschreckt. Ihn interessierte:<br />
„Was ist legitime Autorität?“ Bonhoeffer<br />
würde sagen, wir sollen Autorität hinterfragen,<br />
um zu entscheiden, ob sie legitim<br />
ist. Aber davon auszugehen, dass<br />
jegliche Autorität unberechtigt ist und<br />
man ihr daher nicht gehorchen muss,<br />
ist genauso fragwürdig wie die Haltung,<br />
dass jegliche Autorität legitim und Gehorsam<br />
angebracht ist.<br />
Im Buch erwähne ich die berühmte<br />
Rede Bonhoeffers, die er zwei Tage<br />
nach der Ernennung Hitlers zum<br />
Reichskanzler hielt. Darin beschäftigt<br />
er sich ausführlich mit diesem Thema.<br />
Für uns ist sie heute ebenso wichtig wie<br />
damals in Deutschland, allerdings im<br />
umgekehrten Sinn.<br />
John Baillie und Reinhold<br />
Niebuhr schreiben, dass Bonhoeffer<br />
während seiner New Yorker Zeit<br />
„standhaft unpolitisch“ gewesen sei.<br />
Sie zeigen uns einen Bonhoeffer, der in<br />
der damals herrschenden Kontroverse<br />
zwischen „Modernisten“ und „Fundamentalisten“<br />
durchaus Stellung bezogen<br />
hat. Er bevorzugte letztere Gruppe,<br />
bewunderte vor allem die fundamentalistischen<br />
Gemeinden in Harlem und<br />
war vom Schicksal der Afro-Amerikaner<br />
in den USA erschüttert. Sind diese<br />
unterschiedlichen Darstellungen ein<br />
Widerspruch?<br />
Überhaupt nicht. Walt Whitman formuliert<br />
es in Grashalme so: „Ich bin<br />
groß. In mir sind viele.“ Die Wahrheit<br />
ist zwangsläufig sehr weit gefasst, daher<br />
müssen auch Dinge aus einer großzügigen<br />
Perspektive betrachtet werden.<br />
Leitungskongress<br />
Bonhoeffer war nicht liberal oder konservativ,<br />
er war einfach Christ. Ihm war<br />
wichtig, die Dinge aus Gottes Perspektive<br />
zu sehen, die natürlich viel weiter<br />
ist als der beschränkte Standardblick.<br />
Manchmal zwingt sie uns zu einer liberalen<br />
Sicht, manchmal zu einer konservativen.<br />
Weil Bonhoeffer durchgängig als liberaler<br />
Theologe beschrieben worden ist –<br />
was er nicht war – müssen wir auch die<br />
andere Seite sehen, von der ich hoffe,<br />
dass sie in meinem Buch deutlich wird.<br />
Ihn schockierte die Art und Weise, in<br />
der am Union Theological Seminary<br />
ganz ungeniert auf die Grundlagen des<br />
christlichen Glaubens verzichtet und<br />
eine Ersatzreligion geschaffen wurde,<br />
die sich an der herrschenden progressiven<br />
Einstellung orientierte. Beeindruckt<br />
war er von dem ernsthaften<br />
Wunsch, den Armen zu helfen; allerdings<br />
fragte er sich, auf welcher Grundlage<br />
das als „Christentum“ bezeichnet<br />
wurde. Er fand die dortige Theologie<br />
oberflächlich, fast nicht mehr vorhanden.<br />
Aber er sah auch deutlich die Gefahren<br />
der anderen Seite – von Fundamentalismus<br />
und Pietismus. Bonhoeffer<br />
ist kompliziert, aber im guten Sinne.<br />
Er ist ein theologischer Kritiker, der<br />
sich nicht auf eine Sicht festlegen lässt.<br />
Sie beschreiben den Prozess,<br />
in dessen Verlauf die evangelische<br />
Kirche sehr rasch der Macht der Nazis<br />
nachgab. Da wurde mit ketzerischen<br />
Rassentheorien gespielt und Hitler mit<br />
messianischen Begriffen bedacht. Wie<br />
hat Bonhoeffer diese Schwächen verstanden?<br />
War für ihn der Umstand, dass es<br />
sich um eine etablierte Kirche handelte,<br />
ein Grund für ihre Anfälligkeit?<br />
Bonhoeffer war nicht gegen eine etablierte<br />
deutsche Kirche an sich, aber<br />
er war sich der bestehenden Gefahren<br />
deutlich bewusst. Er hatte amerikanische<br />
Kirchen erlebt, daher war ihm<br />
der Gedanke einer Trennung von Kirche<br />
und Staat nicht fremd. Diese Trennung<br />
konnte durchaus funktionieren<br />
und hatte auch gewisse Vorteile, war<br />
aber für ihn nicht die Lösung aller Probleme.<br />
Als die Nazis versuchten, sich<br />
die deutsche Kirche einzuverleiben, bekam<br />
er aus erster Hand mit, wie eine<br />
etablierte Kirche den falschen Weg einschlagen<br />
kann. Wenn der Staat übermäßig<br />
in die Autorität der Kirche eingreift,<br />
muss die Kirche klar Stellung beziehen,<br />
oder sie wird untergehen. Sie muss sich<br />
7
Leitungskongress AnzeiGen<br />
selbst als vom Staat getrennt erklären.<br />
Allein darum geht es in der „Barmer<br />
Theologischen Erklärung“, die ich im<br />
Buch ausführlich zitiere. Sie zog eine<br />
mutige Grenze zwischen Kirche und<br />
Nationalsozialismus.<br />
In einem Interview sagten<br />
Sie: „Gott hat mich dazu berufen, gerade<br />
jetzt dieses Buch zu schreiben“, weil<br />
es zwischen dem damaligen Deutschland<br />
und den heutigen USA „verblüffende“<br />
Parallelen gibt. Welche?<br />
Viele! Die mir allerdings erst während<br />
der Recherche und beim Schreiben<br />
aufgingen. Bei der Entscheidung, das<br />
Buch zu schreiben, haben sie keine Rolle<br />
gespielt. Erst im Rückblick habe ich<br />
gemerkt, dass die Berufung über Bonhoeffer<br />
zu schreiben, etwas mit diesen<br />
Parallelen heute zu tun hat. Sie ergeben<br />
sich wie selbstverständlich aus der Geschichte.<br />
Wir stehen heute vor derselben Frage,<br />
wie sie sich 1930 den Deutschen<br />
Eric Metaxas studierte in Yale und arbeitet als Journalist<br />
(New York Times, CNN u.a.) und Autor. Er ist Referent beim<br />
Leitungskongress in Stuttgart vom 26.-28. Januar in Stuttgart.<br />
8<br />
stellte. Wann ist der Punkt erreicht,<br />
an dem staatliche Belange so in die<br />
Autorität der Kirche eingreifen, dass<br />
die Kirche ein deutliches Stoppsignal<br />
setzen muss? Ist die Kirche gesund<br />
und erfüllt sie ihre Rolle, wird sie das<br />
hemmungslose Wachstum des Staates<br />
kritisch hinterfragen und ihre Mitglieder<br />
– und andere – vor unrechtmäßiger<br />
Staatsmacht schützen. In seinem berühmten<br />
Aufsatz „Die Kirche vor der<br />
Judenfrage“ hat sich Bonhoeffer damit<br />
beschäftigt. Er sagte, die Kirche müsse<br />
auf drei unterschiedliche Arten mit<br />
dem Staat umgehen. Erstens muss sie<br />
den Staat in Frage stellen. In gewissem<br />
Sinne muss sie von der Regierung<br />
Rechenschaft verlangen und bei unrechtmäßigem<br />
Verhalten klar Stellung<br />
beziehen. Zweitens ist es Aufgabe der<br />
Kirche, jenen zu helfen, denen der<br />
Staat Schaden zufügt. Und drittens –<br />
dies ist der radikalste Punkt – ist es<br />
Aufgabe der Gemeinde, sich dem Staat<br />
direkt entgegenzustellen. An diesem<br />
Punkt haben sich viele von ihm abgewendet.<br />
Sie konnten nicht glauben, dass<br />
ein guter deutscher Lutheraner zu so einer<br />
Aussage kommen kann. Aber Bonhoeffer<br />
war in erster Linie Christ, und<br />
erst an zweiter Stelle Deutscher.<br />
Derartige Übergriffe des Staates betreffen<br />
grundlegende Dinge, z.B. die<br />
Definition menschlichen Lebens. Die<br />
Nazis glaubten nicht, dass menschliches<br />
Leben heilig sei, weil sie nicht<br />
glaubten, dass der Mensch nach dem<br />
Bilde Gottes geschaffen ist. Sie waren<br />
Heiden mit einer darwinistischen<br />
Weltsicht und fingen an,<br />
Menschsein gemäß dieser<br />
düsteren, utilitaristischen<br />
Weltanschauung „per Gesetz“<br />
zu definieren. Danach<br />
war ein deutscher<br />
Jude – anders als ein<br />
deutscher Heide – nicht<br />
länger ein menschliches<br />
Wesen. Und ein geistig<br />
oder körperlich behinderter<br />
Mensch stand<br />
nicht auf einer Stufe<br />
mit anderen, war daher<br />
ein „Wegwerfartikel“.<br />
Jüdische Embryo-<br />
nen konnten legal abgetrieben werden,<br />
deutsche Babys nicht. Die Definitionen<br />
durch die Nazis waren eine offensive<br />
Herausforderung für die Überzeugungen<br />
aller ernsthaften Christen. Daher<br />
musste die Kirche eine Entscheidung<br />
treffen: Kirche sein und den Staat<br />
in diesen Fragen bekämpfen oder den<br />
staatlichen Definitionen von Menschsein<br />
zustimmen und aufhören Kirche<br />
zu sein. Die meisten Kirchenmitglieder<br />
fanden sich mit den Definitionen ab.<br />
Diejenigen, die es nicht taten, gründeten<br />
die Bekennende Kirche – natürlich<br />
war Bonhoeffer einer ihrer führenden<br />
Köpfe.<br />
Eine weitere Parallele dreht sich um<br />
das Christentum selbst: Was ist es, wer<br />
entscheidet darüber? Den Nazis gefielen<br />
bestimmte Dinge am christlichen<br />
Glauben nicht, also entschieden sie<br />
sich kurzerhand für eine Neudefinition<br />
des Christentums. Das ist immer<br />
gefährlich und geschieht auch heute.<br />
Wenn wir beschließen, zweitausend<br />
Jahre alte Lehren ad acta zu legen, weil<br />
sie uns nicht in den Kram passen, weil<br />
sie uns altmodisch erscheinen oder<br />
weil sie im kulturellen Kontext unbequem<br />
sind, dann sollten wir vorsichtig<br />
sein. Die Folgen könnten mehr als<br />
überraschend sein! Gottes Wahrheiten<br />
gelten ewig – sonst sind sie nicht<br />
Gottes Wahrheiten.<br />
Eine weitere Parallele betrifft die angemessene<br />
christliche Reaktion auf Aggression<br />
und Böses. Viele Christen fühlen<br />
sich unwohl, wenn sie etwas „böse“<br />
nennen sollen, selbst wenn sie sich davon<br />
bedroht fühlen. Vielleicht macht sie<br />
gerade das unfähig zu einer konkreten<br />
Stellungnahme. Andere scheren sich<br />
keinen Deut um Gottes Sicht der Dinge<br />
und tun alles, um das zu bekämpfen,<br />
was in ihren Augen böse ist. Bonhoeffer<br />
allerdings macht sich die Mühe,<br />
folgende Frage zu stellen: „Was ist die<br />
christliche Sicht?“ Es steht außer Frage,<br />
dass für ihn die Nazis böse waren. Und<br />
er ärgerte sich über seine Mitchristen,<br />
die sich diesem Gedanken nicht anschließen<br />
wollten, die nur allzu bereit<br />
waren, Nachsicht zu üben und sich auf<br />
einen „Dialog“ mit ihnen einzulassen.<br />
Bonhoeffer war klar, dass er das schlim-<br />
me Treiben der Nazis nicht unwidersprochen lassen konnte.<br />
Die Frage war nur: Wie? Was sagte Gott dazu?<br />
Militanter und radikaler Islamfaschismus zwingt uns heute<br />
zu genau den gleichen Fragen. Hier den Weg des Friedens<br />
einzuschlagen, verringert die Bedrohung, aber seinen Anhängern<br />
das Menschsein abzusprechen, ist kein christlicher Ansatz.<br />
Was also ist der christliche Ansatz? Bonhoeffer war beim<br />
Nachspüren dieser Frage sehr einsam, aber ich glaube, seine<br />
Antwort weist auch uns heute den Weg. Wir brauchen Bonhoeffer,<br />
um diese Frage beantworten zu können. Damals verhallten<br />
seine Warnungen an die Kirche ungehört. Ich hoffe,<br />
dass wir heute hören, was er zu sagen hat und uns hinführen<br />
lassen zu einem angemessenen Ansatz im Umgang mit diesem<br />
entscheidenden Thema.<br />
Sie beschreiben Bonhoeffer als „Propheten“. Welche<br />
Lektionen über authentischen Glauben und politische<br />
Themen möchten Sie Ihren Lesern mit der Beschreibung von<br />
Bonhoeffers Leben vermitteln?<br />
Die wichtigste Lektion hat zu tun mit dem Unterschied zwischen<br />
bloßer „Religion“ und einem echten Glauben an den<br />
Gott, der uns geschaffen hat und uns liebt. Bonhoeffers Leben<br />
dreht sich einzig und allein um diesen Unterschied, und<br />
ich glaube, wir müssen hören, was er uns dazu zu sagen hat.<br />
Sein Leben ist ein Bild, das diesen Unterschied klar zeigt.<br />
Darum habe ich auch eine Biographie geschrieben und keine<br />
theologische Abhandlung. Die Beschäftigung mit einem<br />
Leben, das eine solche Schönheit, Integrität, Authentizität<br />
und solch einen Mut aufweist, war unglaublich inspirierend.<br />
Ich kann mir nichts vorstellen, was mehr über den Sinn<br />
des Lebens sagt als dieses Leben. Und ich kann nur hoffen,<br />
dass ich es auf eine Art und Weise erzähle, die ihm auch<br />
gerecht wird.<br />
Das interview erschien in der Dezember-Ausgabe 2010<br />
des Harper´s Magazine. nachdruck mit erlaubnis.<br />
Übersetzung: Antje gerner.<br />
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er die <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Gemeinde, die er<br />
1976 gründete. Trotz seines großen Erfahrungsschatzes<br />
arbeitet der 58-jährige<br />
nach wie vor unermüdlich an der Weiterentwicklung<br />
seiner Leitungsfähig-<br />
Leitungsliteratur-<br />
Klassiker<br />
J. Oswald Sanders<br />
Geistliche Leiterschaft<br />
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10<br />
keit. Beim Leadership Summit in Chicago<br />
appellierte er an die Teilnehmer:<br />
„Die Entwicklung meiner Leitungsfähigkeit<br />
ist für mich eine Sache der Disziplin.<br />
Ich betrachte es nicht als Freizeitvergnügen.<br />
Jeden Monat lese ich ein<br />
bis zwei Bücher zum Thema Leitung.<br />
Ich frage mich nicht, ob ich mich danach<br />
fühle, ich tue es aus reiner Disziplin.<br />
Ich muss mich weiterbilden, weil<br />
Gott mir Leitungsaufgaben übertragen<br />
hat. Mir wurden Menschen anvertraut,<br />
die ich einfach gut zu <strong>leiten</strong> habe. Auch<br />
ihr, die ihr Leitungsverantwortung habt,<br />
übernehmt Verantwortung für die Weiterentwicklung<br />
eurer Begabung. Lest<br />
mehr, aus reiner Disziplin! Umgebt<br />
Aktuelle Leitungsliteratur<br />
Jim Collins<br />
How the Mighty Fall:<br />
And Why Some Companies<br />
Never Give In *<br />
Random House<br />
Seth Godin Linchpin:<br />
Are You Indispensable? *<br />
Piatkus<br />
Chip and Dan Heath<br />
Switch: How to Change Things<br />
When Change is Hard *<br />
Random House<br />
* nur in englischer Sprache verfügbar<br />
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Webseiten<br />
Fast Company Magazin<br />
Fastcompany.com<br />
Harvard Business Review Blog<br />
blogs.hbr.org<br />
LifeChurch.tv blog<br />
swerve.lifechurch.tv<br />
Leadership Journal Magazin<br />
christianitytoday.com/le<br />
Michael Hyatt blog<br />
michaelhyatt.com<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Association Blog<br />
wcagls.com<br />
www.willowshop.de<br />
euch darüber hinaus mit Leitungspersonen,<br />
die euch ein Stück voraus sind.<br />
Stellt euch alle 30 Tage die Frage: Wen<br />
könnte ich zum Essen einladen? Wer<br />
hat Erfahrungen gesammelt, die ich<br />
selbst noch nicht gemacht habe? Wer<br />
hat etwas auf die Beine gestellt, das ich<br />
noch nicht auf die Beine gestellt habe?<br />
Welche Fragen müsste ich dieser Person<br />
stellen, damit mein Denken und<br />
mein Herz sich weitet?“<br />
Es blieb nicht beim Appell. Die<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Association stellte den<br />
Teilnehmern eine Liste mit Literatur<br />
und Webseiten zur Verfügung, die<br />
sie auf die Weiterbildungs-Spur setzt.<br />
Hier ein Auszug:<br />
Geistliche Entwicklung<br />
Richard J. Foster<br />
Nachfolge Feiern<br />
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John Ortberg<br />
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dem du dich sehnst<br />
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Pete Scazzero<br />
Glaubensriesen –<br />
Seelenzwerg? Geistliches<br />
Wachstum und emotionale Reife<br />
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Das Geheimnis geistlichen<br />
Wachstums<br />
Gerth Medien<br />
www<br />
Webseiten<br />
Conversations Journal<br />
conversationsjournal.com<br />
Scot McKnight Blog<br />
blog.beliefnet.com/jesuscreed<br />
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LeitunGskonGress LeitunGskonGress<br />
„Brutal ehrlich<br />
Das Ehepaar Geri und Pete Scazerro über ihre Krise, die zu einer neuen Berufung führte<br />
12<br />
Pete<br />
miteinander sein“<br />
Pete Scazzero arbeitete einige Jahre als Pastor, als seine<br />
Frau Geri ihm eines Tages knallhart sagte: „Pete,<br />
ich ertrage das nicht mehr. Du arbeitest dich in der Gemeinde<br />
zu Tode, hast keine Zeit für die Familie und bist<br />
ein lausiger Leiter – ich trete aus deiner Gemeinde aus!“<br />
Dieses entschlossene Vorgehen rettete nicht nur ihre Ehe,<br />
sondern auch ihren Dienst. Angestoßen durch die Krise<br />
gingen sie zusammen zur Beratung. Hier kamen sie ihren<br />
Motiven auf die Spur und entdeckten, wie die Muster ihrer<br />
Herkunftsfamilien ihr Handeln bestimmte. Daraus entstand<br />
der Ansatz der „emotional gesunden Spiritualität“.<br />
Heute engagiert sich das Paar besonders für Menschen<br />
mit Leitungsverantwortung in den Bereichen Spiritualität<br />
und emotionale Reife. Hier berichtet das gegensätzliche<br />
Paar offen über ihren gemeinsamen Weg – und wie ihn<br />
jeder aus seiner Perspektive erlebte.<br />
Pete Ich wuchs mit zwei Geschwistern in einer<br />
italienischstämmigen Familie in New Jersey auf.<br />
Geri In meiner Herkunftsfamilie waren drei<br />
Dinge heilig: die irische Abstammung, der Katholizismus<br />
und die Familie.<br />
Pete Meine Mutter hatte ihr Leben lang mit<br />
Depression zu kämpfen. Mein Vater war für uns Kinder<br />
emotional nicht verfügbar. Er war Bäcker, ein Workaholic<br />
und selten zuhause<br />
Geri Wir sieben Kinder saßen jeden Abend<br />
um 18 Uhr mit unseren Eltern beim Abendessen. Unser<br />
Leben hatte einen klaren Rhythmus. Vieles war vorhersagbar.<br />
Pete Mit 13 Jahren kehrte ich der Kirche den<br />
Rücken und war ständig auf Partys.<br />
Geri Ich wuchs sehr beschützt auf. In einer<br />
gesunden Weise. Auf dem College lernte ich<br />
Leute kennen, die mit mir über Gott sprachen –<br />
so, als würden sie ihn persönlich kennen. Das war fremd<br />
für mich.<br />
Pete Als ich zum College ging, dachte ich: Das<br />
Leben muss mehr sein als das, was ich erlebe und entdeckte<br />
den Glauben. Dann lernte ich Geri kennen. Ich<br />
versuchte ihr das Evangelium zu erklären, aber sie wollte<br />
Geri<br />
mir nicht zuhören. Kurz darauf ging sie<br />
nach England und wurde dort Christ.<br />
Geri Acht Jahre waren wir<br />
befreundet, bevor wir heirateten. Von<br />
dem Tag an, als wir Christen wurden,<br />
haben wir uns nach Gott ausgestreckt,<br />
für Gott engagiert, andere zu Gott geführt<br />
– das war unser Leben. Alles andere<br />
war zweitrangig.<br />
Pete Geri war die frömmste<br />
Person die ich je kennengelernt hatte.<br />
Sie wollte Christus mit ihrem ganzen<br />
Leben dienen. Unsere Ehe war großartig.<br />
In den ersten Monaten. Dann hatte<br />
ich den Eindruck, in New York eine<br />
Gemeinde gründen zu sollen. Aber<br />
zunächst wollten wir ein Jahr in Costa<br />
Rica verbringen, um unser Spanisch<br />
aufzuplieren.<br />
Geri Schwierig wurde es, als<br />
wir ins Ausland gingen. Wir waren erst<br />
fünf Monate verheiratet. Als wir in Südamerika<br />
aus dem Flugzeug stiegen, waren<br />
die Flitterwochen vorbei. Ich wurde<br />
bald schwanger und musste früher in<br />
die USA zurückkehren. Pete war völlig<br />
von dem Gedanken eingenommen,<br />
eine Gemeinde zu gründen.<br />
Pete Im September 1987<br />
gründeten wir New Life Fellowship aus<br />
dem Nichts. Wir waren nur eine handvoll<br />
Leute. Unser erstes Kind war gerade<br />
geboren. Aber ich arbeitete 70 Stunden<br />
in der Woche. Ich war Küster, Empfangspersonal,<br />
Musikleiter, Kassierer<br />
… ich war die Gemeinde! Aus heutiger<br />
Sicht war das verrückt. Aber ich spürte<br />
Gottes Ruf. Und nie zuvor hatte ich erlebt,<br />
wie Gott durch meinen Einsatz etwas<br />
bewegte. Nach einem Jahr waren wir<br />
rund hundert Leute. Es war unglaublich.<br />
Ich konnte nur nicht begreifen, weshalb<br />
mein Leben trotzdem so schwierig war.<br />
Dann kam unsere Gemeinde in eine<br />
Krise und spaltete sich. Das traf mich<br />
ins Mark. Ich spürte Zorn, Hass und Bitterkeit<br />
– und wusste nicht, wie ich mit<br />
diesen Gefühlen umgehen sollte. Denn<br />
es gehörte sich ja nicht, als Christ Hass<br />
zu verspüren.<br />
Geri Ich war in der Frauen-<br />
und Kinderarbeit sowie im Besuchsdienst<br />
tätig. Pete war mit tausend anderen<br />
Dingen beschäftigt. Aber Liebe<br />
füreinander konnten wir nicht gut ausdrücken<br />
Leben am Limit<br />
Pete Geri war höchst unzufrieden.<br />
Sie beschwerte sich ständig<br />
und fragte: „Wann ist dieses Auf und<br />
Ab endlich vorbei?“ Dabei versuchte ich<br />
doch nur Gott treu zu sein!<br />
Geri Ich war traurig, ärgerlich<br />
und enttäuscht und fragte mich:<br />
Muss das Leben so sein? Müssen wir<br />
immer an unsere Grenzen gehen?<br />
Pete Zu diesem Zeitpunkt<br />
hatten wir schon vier Töchter, die wir<br />
mitten in New York großzogen. Geri<br />
war müde, erschöpft und depressiv.<br />
Geri Ich sagte zu Pete: „Ich<br />
weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte.“<br />
Seine Antwort: „Du schaffst das<br />
– nur noch ein weiteres Jahr, dann sind<br />
wir über den Berg.“<br />
Pete Mit mir die ersten acht<br />
Jahre verheiratet zu sein, hat Geri viel<br />
von ihrem Leben geraubt.<br />
Geri Ich fühlte mich wie eine<br />
Alleinerziehende. Ich sagte Pete ganz<br />
offen: „Es wäre viel leichter für mich,<br />
wenn wir uns trennen würden. Dann<br />
müsstest du wenigstens am Wochenende<br />
die Kinder mal übernehmen.“<br />
Pete Irgendwann wurde mir<br />
klar, dass etwas schief lief. Ich fragte<br />
mich: Warum bin ich so getrieben? Warum<br />
arbeite ich 70 Stunden pro Woche?<br />
Warum fühlt die Person, die ich liebe,<br />
sich von mir nicht geliebt? Warum hat<br />
sich meine Gemeinde gespalten? Warum<br />
gibt es ständig diese Konflikte in<br />
der Gemeinde? Warum gibt es diese<br />
vielen ungesunden Erscheinungen im<br />
Gemeindeleben, obwohl Gott eindeutig<br />
etwas unter uns bewegt?<br />
Geri Wir sahen, wie Menschen<br />
zum Glauben kamen. Wie Menschen<br />
geheilt wurden. Ich sah aus nächster<br />
Nähe die wunderbaren Dinge, die<br />
Gott bei uns tat, aber zur gleichen Zeit<br />
auch dieses Chaos, dieses an die Grenzen<br />
gehen und die ständigen Krisen.<br />
Pete Ich lebte die Vergangenheit<br />
meiner Herkunftsfamilie in der<br />
Gegenwart noch einmal. Aber weder in<br />
meiner theologischen Ausbildung, noch<br />
bei Konferenzbesuchen oder Fortbil-<br />
dungen – nie wurde dieser Punkt dort<br />
thematisiert.<br />
Geri Ich versuchte ständig<br />
meine Gefühle zu unterdrücken, aber<br />
sie kamen trotzdem zum Vorschein –<br />
auf sehr zerstörerische Weise: durch<br />
Sarkasmus gegenüber meinem Ehemann<br />
und durch mein passiv-aggressives<br />
Verhalten.<br />
Austritt aus<br />
der Gemeinde<br />
Pete 1994 begab ich mich<br />
auf Entdeckungsreise in mein Inneres.<br />
Ich wusste: Gott musste in mir etwas<br />
verändern. An unserer Ehe veränderte<br />
das nichts. Ich war immer noch ein<br />
Workaholic, war immer noch nicht<br />
emotional verfügbar für meine Frau.<br />
Am 2. Januar 1996 sagte Geri: „Ich<br />
Die New Life Fellowship-Gemeinde in<br />
Queens, New York. Menschen aus 65 Ländern<br />
gehören ihr an.<br />
Das Gemeindegebäude war einst das<br />
kulturelle Zentrum von Queens. Musicals<br />
gehörten zum Standardprogramm. Hier<br />
entstand auch der Film „A Beautiful<br />
Mind“ mit Russell Crowe.<br />
13
LeitunGskonGress<br />
Armut, Drogendealer und Prostituierte bestimmen<br />
die Gegend. Um diese Menschen<br />
kümmert sich die Gemeinde vorrangig.<br />
Auch durch kostenlose Gesundheitsvorsorge.<br />
LEITUNgSKONgRESS 2012<br />
Bill Hybels<br />
Andy Stanley<br />
Michael Herbst<br />
Christine Caine<br />
Hanspeter Wolfsberger<br />
Jeff Manion<br />
gordon MacDonald<br />
Pete + geri Scazzero<br />
habe genug. Ich trete aus deiner Gemeinde<br />
aus.“<br />
Geri Es hat sehr lange gedauert,<br />
bis ich mich überwand und sagen<br />
konnte: Ich möchte dieses ungesunde<br />
Leben nicht mehr leben. Nachdem ich<br />
mich zu dieser Entscheidung durchgerungen<br />
hatte, war es wie eine Erlösung.<br />
Pete Wir gingen gemeinsam<br />
zur Seelsorge. Mein Motiv war: Dort<br />
sollte meiner Frau der Kopf wieder zurechtgerückt<br />
werden. Ihr Motiv lautete:<br />
Der Seelsorger sollte das Ungesunde in<br />
mir und meiner Gemeinde korrigieren.<br />
Geri Die schmerzhafteste,<br />
aber zugleich schönste Entdeckung war<br />
dann: Das eigentliche Problem lag nicht<br />
da draußen. Es war nicht die Herausfor-<br />
14<br />
www.willowcreeK.de<br />
+ tagesseminare<br />
26.–28. JANUAR 2012 IN STUTTgART + innoVationsforum<br />
SCHLEYER-HALLE + PORSCHE-ARENA MIT gROSSER FACHAUSSTELLUNg<br />
innoVationsfoRum füR<br />
Die kiRche Von heute<br />
Pete und Geri Scazzero sind Referenten<br />
auf dem Leitungskongress in Stuttgart<br />
vom 26.–28. Januar 2012. Ihr Hauptanliegen,<br />
emotional gesunde Spiritualität,<br />
stellen sie bei einem Tagesseminar am 25.<br />
Januar vor.<br />
<br />
derung vier kleine Kinder großzuziehen.<br />
Es war nicht das Leben in einer Großstadt.<br />
Es war nicht die Herausforderung<br />
des Pastorendienstes. Sicher, all diese<br />
Dinge sind nicht leicht. Aber das eigentliche<br />
Problem lag in uns selbst.<br />
Pete Eines Nachts stand sie<br />
buchstäblich im Bett, weckte mich auf<br />
und erzählte mir in nicht sehr schmeichelhaften<br />
Worten, wie es für sie war,<br />
mit mir die letzten neun Jahre verheiratet<br />
gewesen zu sein. Was für ein Auf<br />
und Ab sie erlebte.<br />
Geri In unserer gemeinsamen<br />
Seelsorge vermittelten sie uns<br />
die Fähigkeit, brutal ehrlich miteinander<br />
zu sein.<br />
Pete Ich erinnere mich an<br />
diesen Moment – es war ein erstaunlicher<br />
– der ehrlichste, den wir bis zu<br />
dem Zeitpunkt je hatten. Geri hielt<br />
nichts zurück.<br />
Geri Dort begann eine großartige<br />
Reise zu mehr Intimität – jeder<br />
mit sich selbst, wir miteinander, und<br />
schließlich mit Gott. Wir erlebten ein<br />
völlig neues Leben und hatten keine<br />
Lust mehr, zum alten zurückzukehren.<br />
Es konnte nur noch nach vorne gehen.<br />
In jedem Bereich. Nach unserer Auszeit<br />
waren wir buchstäblich veränderte<br />
Menschen. Das spürten wir. Aber wir<br />
kehrten in ein System zurück, das sich<br />
nicht verändert hatte.<br />
Von Veränderung<br />
zur Verantwortung<br />
Pete 1996 versuchte ich behutsam,<br />
unsere Erfahrung in die Gemeindearbeit<br />
einzubringen. Geri und<br />
ich berichteten einfach aus unserem<br />
Leben. Ich begann aus einem Ort der<br />
Zerbrochenheit und Schwachheit heraus<br />
zu <strong>leiten</strong>, statt aus meiner Stärke und<br />
meinen Fähigkeiten. Mein Leitungsstil<br />
veränderte sich, auch das, was von der<br />
Kanzel kam. Nicht mehr den Anschein<br />
wahren zu müssen, dass bei mir immer<br />
alles rund lief, war befreiend, weil ich<br />
nichts mehr zu verlieren hatte.<br />
Geri Es war uns egal, ob alle<br />
die Gemeinde verlassen würden. Was<br />
wir gemeinsam erlebt hatten, war ein<br />
Geschenk Gottes: Wir waren jetzt wir<br />
selbst! Das war das Wichtigste über-<br />
haupt: dass wir jetzt wir selbst sein<br />
konnten. Ehrlich mit uns selbst und<br />
anderen.<br />
Pete Als wir 1996 den Ansatz<br />
der emotional gesunden Spiritualität<br />
entdecken, erlebte ich die besten Jahre<br />
meines Lebens – als Mensch, Christ,<br />
Vater und Ehemann. Und ich hatte wieder<br />
Freude Pastor zu sein.<br />
Geri Wir spürten aber auch<br />
die Verantwortung, das, was wir selbst<br />
erfahren hatten, an unsere Gemeinde<br />
in strukturierter Weise weiterzugeben.<br />
Also begannen wir mit Freizeiten für<br />
Ehepaare und Singles.<br />
Pete Es geht ja nicht um eine<br />
äußerliche Veränderung, dass jemand<br />
plötzlich Feuer und Flamme für Jesus<br />
ist. Die Frage ist immer: Bist du zuhause<br />
immer noch der gleiche Trottel? Wie<br />
verhältst du dich, wenn du unter Druck<br />
stehst? Kehrst du dann zu der Person<br />
zurück, die du vorher warst?<br />
Geri Die Auswirkungen waren<br />
auch in der Gemeinde erheblich.<br />
Menschen veränderten sich wirklich.<br />
Die emotional gesunde Spiritualität war<br />
sehr hilfreich. Aber wir erkannten, dass<br />
wir insgesamt noch kürzer treten mussten.<br />
Unsere Wurzeln mussten bei Gott<br />
noch tiefer werden. Denn in dem Maße<br />
würde auch unsere Frucht sein.<br />
Pete Als wir das Kontemplative<br />
in unser persönliches Leben und<br />
unsere Ehe mehr einfließen ließen,<br />
führte das zu größerer Frucht in unserem<br />
Dienst. Unsere Gemeinde war<br />
ein anderer Ort.<br />
Geri Wir sagten uns: Wenn<br />
wir unsere Erfahrungen anderen mitteilen,<br />
können wir vielleicht einige vor<br />
dem Schmerz bewahren, den wir selbst<br />
erlebt haben.<br />
Pete Nicht nur in Großstädten<br />
sehnen sich Menschen nach<br />
einem ausgeglichenen Leben, nach<br />
gesunder Spiritualität – es ist ein weltweites<br />
Phänomen, dass Menschen Getriebe<br />
sind.<br />
Meine Frau hat mir das Leben gerettet.<br />
Und sie hat meine Gemeinde gerettet.<br />
Ich wäre nicht mehr hier, wenn sie<br />
nicht den Mut aufgebracht und gesagt<br />
hätte: So geht’s nicht weiter!<br />
„ Von anderen <strong>lernen</strong>“<br />
Teilnehmer-Eindrücke von der Reise zur <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde in den USA<br />
Im August nahm eine Gruppe kirchlicher<br />
Leitungspersonen aus Deutschland<br />
und der Schweiz am Leadership<br />
Summit in der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde<br />
teil. Weitere 65.000 erlebten die Veranstaltung<br />
per Satellitenübertragung an 220<br />
Orten in ganz Nordamerika. Im Herbst<br />
wird der Leadership Summit per Videoausstrahlung<br />
in 82 Ländern zu sehen sein.<br />
So bekommen rund 102.000 Pastoren und<br />
Mitarbeiter die Möglichkeit, sich für ihre<br />
gemeindlichen Aufgaben fortzubilden.<br />
Im Vorfeld der Konferenz besuchte die<br />
25-köpfige Reisegruppe unter der Leitung<br />
von Prof. Dr. Michael Herbst, Professor<br />
für praktische Theologie an der Universität<br />
Greifswald, verschiedene Arbeitsbereiche<br />
der Gemeinde. In Gesprächen mit den<br />
<strong>leiten</strong>den Mitarbeitern in Chicago informierten<br />
sie sich über Hintergründe und<br />
Auswirkungen der verschiedenen Dienste.<br />
<strong>Willow</strong>Netz veröffentlicht Eindrücke von<br />
Reiseteilnehmern:<br />
Das Barbeque bei <strong>Willow</strong>-Gemeindegliedern und ihrer Kleingruppe ermöglicht<br />
das Kennen<strong>lernen</strong> der Gemeinde auf ganz persönlicher Ebene.<br />
Helfende, aufmerksame,<br />
<strong>lernen</strong>de Gemeinde<br />
Über <strong>Willow</strong> kursieren die unterschiedlichsten<br />
Meinungen –<br />
von heller Begeisterung bis zu starken<br />
Vorbehalten. Was wir erlebten, hat einen<br />
vertrauenswürdigen Eindruck hinterlassen.<br />
Wir spürten, dass die Arbeit getrieben<br />
ist von Gottes Geist und harter Arbeit,<br />
von Bereitschaft zur Korrektur und Demut,<br />
von der Liebe zum Menschen und<br />
Freude an Exzellenz.<br />
Im Gottesdienst erlebten wir, wie der<br />
Einsatz moderner Medien die Inhalte<br />
der Predigt verinnerlichen halfen. Auf<br />
einer großen Panoramaleinwand auf der<br />
Bühnenrückwand erschien der See Genezareth.<br />
Es entstand der Eindruck, als<br />
würde der Pastor direkt aus Galiläa zu<br />
uns sprechen. Die Predigt fesselte, weil<br />
sie so nahe in unseren Erlebnishorizont<br />
hinein zielte. Dass Jesus den Sturm stillt,<br />
ist nicht nur damals geschehen, sondern<br />
hat plötzlich mit unseren Lebensstürmen<br />
zu tun. Viele standen auf bei der Einladung,<br />
für ihre persönliche Situation beten<br />
zu lassen.<br />
Als Beobachter schlichen wir uns ins<br />
Kinder-Programm für Dreijährige. Schon<br />
studienreise<br />
nach wenigen Augenblicken waren wir<br />
gefesselt und zu Tränen gerührt. Die Kinder<br />
verfolgten aufmerksam die abwechslungsreichen<br />
Elemente und ließen sich<br />
von der Ausstrahlung der jungen Mitarbeiterin<br />
mitreißen. Der Ausdruckskraft<br />
ihrer Stimme, ihrer Gestik, ihrer Lehrbegabung<br />
konnten auch wir Erwachsene<br />
uns nicht entziehen. Da möchte man<br />
noch einmal Kind sein und begeistert<br />
das wiederkehrende Motto „Jesus can do<br />
anything“ mit rufen.<br />
Wir haben längst nicht alles ausgelotet,<br />
aber <strong>Willow</strong> bleibt uns in Erinnerung als<br />
eine helfende Gemeinde für gebrochene<br />
Menschen, die ihren Platz finden und<br />
Gott dienen können. Als aufmerksame<br />
Gemeinde, die auf Notstände der Gesellschaft<br />
reagiert. Als <strong>lernen</strong>de Gemeinde,<br />
die geistliche Werte und profane Erkenntnisse<br />
in die Stärkung ihrer Mitarbeiter<br />
einfließen lässt. Mit geweitetem Horizont<br />
und neuer Gewissheit, dass Gott durch<br />
die Gemeinde vor Ort handeln will, sind<br />
wir heimgereist. Wir behalten ein großes<br />
Staunen im Herzen, was Gott tun kann,<br />
wenn Menschen ihm total vertrauen.<br />
Christina und Johannes Ott. Johannes Ott<br />
ist Inspektor des Thüringer Gemeinschaftsbundes.<br />
15
StudienreiSe<br />
„enter to Worship –<br />
exit to Serve“<br />
So stand es an der Eingangstüre einer<br />
Kirche in Chicago. Selten habe ich diesen<br />
Spruch so verwirklicht gesehen wie<br />
in der <strong>Willow</strong>-<strong>Creek</strong>-Gemeinde. Unvergesslich<br />
der Besuch in der Gruppe für<br />
Dreijährige bei Promiseland. Im persönlichen<br />
Gespräch mit der Leiterin dieser<br />
Altersgruppe haben wir mitbekommen,<br />
wie viel Einsatz und Leidenschaft<br />
hinter einer solchen Stunde steckt.<br />
Interessant, dass die Gemeinde den<br />
gleichen Bibeltext vom Promiseland- bis<br />
Erwachsenengottesdienst durchzieht. So<br />
können Familien schon auf dem Heimweg<br />
das Gehörte vertiefen und dann<br />
auch gemeinsam umsetzen. Überrascht<br />
war ich von der „Sorglosigkeit“ der Leiter,<br />
Altes über Bord zu werfen, wenn es<br />
nicht mehr dem Gemeindeziel dient.<br />
Ist Theater nicht mehr das Instrument,<br />
um Menschen in die Nähe von Jesus zu<br />
führen, dann wird es mit etwas Passenderem<br />
ersetzt.<br />
Hier sehe ich den größten Kontrast<br />
und auch Lernschritt für Gemeinden in<br />
der Schweiz. Wir sind sehr verhaftet mit<br />
unserer Geschichte und Tradition. Wir<br />
wollen niemand brüskieren – so lassen<br />
wir Programme laufen, die schon lange<br />
nicht mehr dem Ziel dienen, Menschen<br />
für die gute Botschaft von Jesus zu erreichen.<br />
Was wir von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> für<br />
die Schweiz wirklich <strong>lernen</strong> können, ist<br />
mutig zu <strong>leiten</strong>.<br />
Peter Schneeberger ist Leitungsmitglied<br />
der Freien Ev. Gemeinden in der<br />
Schweiz<br />
16<br />
Kirche ganz anders<br />
Wer Gemeinden in der weiten Welt der<br />
Ökumene besucht, erfährt, dass christliche<br />
Kirche auch ganz anders gehen<br />
kann als in den uns gewohnten Bahnen.<br />
Drei Eindrücke und drei Sehnsüchte<br />
nehme ich aus der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde<br />
mit:<br />
erkennbarer „Markenkern“<br />
<strong>Willow</strong> ist ein großes „Unternehmen“<br />
mit vielen Abteilungen. Wir trafen zahlreiche<br />
<strong>leiten</strong>de und ehrenamtlich Mit-<br />
Mit 8.000 Teilnehmern war der Summit<br />
in der <strong>Willow</strong>-Gemeinde erneut<br />
restlos ausgebucht.<br />
arbeitende. Es war beeindruckend, dass<br />
alle die gemeinsame Gemeinde-Vision<br />
benennen konnten: Es geht um Mission,<br />
Nachfolge Jesu und den Dienst der<br />
Christen. Ich wünsche mir, dass es in<br />
unseren Gemeinden und in der evangelischen<br />
Kirche leichter gelingt, gemeinsame<br />
Grundüberzeugungen und<br />
Anliegen besser auf den Punkt zu bringen.<br />
Sicher, evangelische Volkskirche ist<br />
– mit guten Gründen – groß, komplex<br />
und plural, aber deswegen ja nicht beliebig<br />
und unklar. Wir teilen gemeinsame<br />
Bekenntnisse und eine lange Geschichte,<br />
die uns verbinden. Die Bemühung<br />
um den „Markenkern evangelisch“<br />
lohnt sich. Nur so werden in Zukunft<br />
Priorisierungsdebatten gelingen. Und<br />
nur so wird das missionarische Zeugnis<br />
vernehmbar.<br />
„Qualität“ als Leitbegriff<br />
Wir erlebten allerbeste Qualität: bei der<br />
sorgfältigen Gottesdienstgestaltung, in<br />
leidenschaftlicher Predigt, im Einsatz<br />
modernster Technik. Das Beste, nämlich<br />
das Evangelium, ruft danach, dass wir<br />
auch in Kirche und Mission unser Bestes<br />
geben. Unsere Zeitgenossen erwarten<br />
Qualität. Mäßig und mittelmäßig reicht<br />
oft nicht mehr. In der evangelischen Kirche<br />
haben wir begonnen, nach Qualität<br />
zu fragen. Ich wünsche mir, dass wir<br />
unbefangen von Qualität reden können,<br />
uns noch eifriger um Verbesserung der<br />
Qualität bemühen.<br />
Leitung wird ausgeübt<br />
Die riesige <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde und<br />
das weltweite Netzwerk der Association<br />
werden zielorientiert und transparent<br />
geleitet. Erfahrungen aus<br />
dem Management weltlicher<br />
Firmen sind in die Gemeinde<br />
übertragen worden. Hochkompetente<br />
Mitarbeiter aus<br />
Wirtschaft, Gesellschaft und<br />
Medien konnten als Hauptamtliche<br />
für die Gemeindearbeit<br />
gewonnen werden. Man<br />
weiß, wie Vision, Leitungsinstrumente<br />
und Strategie aufeinander<br />
zu beziehen sind.<br />
Schlanke Führungsstrukturen<br />
scheinen auch die Integration<br />
vieler (ja tausender)<br />
Ehrenamtlicher in die Arbeit<br />
zu erleichtern. Ich wünsche<br />
mir, dass wir in unseren evangelischen<br />
Kirchen in Deutschland flexibler werden,<br />
aus Leitungserfahrungen in anderen Zusammenhängen<br />
zu <strong>lernen</strong>. Leitenden<br />
ist mehr Mut zum Leiten zu wünschen<br />
und vielen Mitarbeitern mehr Akzeptanz<br />
von Leitungsentscheidungen. Zur Wahrnehmung<br />
einer Leitungsaufgabe in der<br />
Kirche gehören sowohl geistliche Motivation<br />
und geistliches Anliegen, als auch<br />
Managementkompetenz.<br />
Dr. Erhard Berneburg ist Oberkirchenrat<br />
und Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft<br />
Missionarischer Dienste<br />
Von anderen <strong>lernen</strong><br />
Der Besuch der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde<br />
übertrifft jedes Sightseeing-Programm,<br />
das eine Stadt wie Chicago auch zu bieten<br />
hat. Schon beim ersten Kontakt mit<br />
den ehrenamtlich Mitarbeitenden wird<br />
der Geist dieser Gemeinde spürbar:<br />
eine herzliche, interessierte Haltung,<br />
gewinnend und einladend. Gemeinde<br />
als Ort diakonischen Handelns ist hier<br />
kein Wunschtraum, sondern durch eine Vielzahl von überwiegend<br />
ehrenamtlich geleisteten Diensten praktiziert. Die<br />
diakonischen und zutiefst missionarischen Dienstbereiche –<br />
von der Lebensmittelausgabe für Bedürftige, über die kostenlose<br />
juristische, finanzielle oder pädagogische Beratung<br />
von Menschen bis zur Autowerkstatt – sind für tausende<br />
Menschen eine Hilfe zum Leben und für viele ein Weg in die<br />
Gemeinde.<br />
Was wir gehört und gesehen haben, hat uns zum Nach-<br />
und Weiterdenken angeregt. „Von anderen <strong>lernen</strong>“ ist ein<br />
Satz, den man bei <strong>Willow</strong> oft hört. In den vielen Begegnungen<br />
ist uns keine Selbstgefälligkeit, keine Besserwisserei<br />
begegnet. Wir haben lernbereite, weltoffene und christuszentrierte<br />
Mitarbeitende getroffen, die für Menschen und zur<br />
Ehre Gottes ihr Bestes geben. Den lebensnahen Predigten,<br />
der Musik, der Ästhetik der Veranstaltungen, der Organisation<br />
ist dies deutlich abzuspüren.<br />
Von <strong>Willow</strong> <strong>lernen</strong> heißt, als Einzelne und als Organisation<br />
Lernende werden und bleiben, nicht hinnehmen<br />
was ist, sondern gründlich analysieren,<br />
mutige Ziele setzen und zuversichtlich an der Veränderung<br />
arbeiten. Dabei steht die Arbeit an der<br />
Haltung der Person im Vordergrund und nicht die Programm-<br />
entwicklung. Von <strong>Willow</strong> <strong>lernen</strong> heißt den Einzelnen und seine<br />
Gaben sehen, Großes von Gott erwarten und Menschen<br />
Großes zutrauen.<br />
Dem Thema „Führung“ kommt bei <strong>Willow</strong> eine zentrale<br />
Bedeutung zu. Ein Thema, das auch wir in der Aus-, Fort-<br />
und Weiterbildung von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen<br />
qualifizierter und stärker verankern sollten und dem wir in<br />
unserem Alltag mehr Aufmerksamkeit schenken müssen.<br />
<strong>Willow</strong> ist keine Kopiervorlage für ein erfolgreiches Gemeindemodell.<br />
An der Arbeit dieser Gemeinde kann man wichtige<br />
Grundprinzipien einer missionarisch-diakonischen Gemeinde<br />
entdecken und kapieren.<br />
Werner Baur ist Oberkirchenrat in der Ev. Landeskirche in Württemberg<br />
und zuständig für das Dezernat „Kirche und Bildung“.<br />
Andrea Baur ist im Vorstand des Albrecht-Bengel-Haus<br />
in Tübingen.<br />
Leadership Summit 2012<br />
die nächste reise zum Leadership Summit findet vom<br />
4.-12. August 2012 statt.<br />
Die Reise wird mit deutscher Übersetzung angeboten.<br />
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Vom 28. nov. – 2. dez. 2011 findet in der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde in<br />
South Barrington bei Chicago eine intensiv-Studienwoche statt. Das<br />
Angebot richtet sich an haupt- und ehrenamtlich <strong>leiten</strong>de Mitarbeitende<br />
aus Gemeinden, die Teil des <strong>Willow</strong>-Netzwerkes sind. Die Teilnehmer<br />
treffen in Gesprächsrunden und interaktiven Vorträgen mit den Leitern<br />
der <strong>Willow</strong>-Gemeinde zusammen und können hinter die Kulissen der<br />
bekannten Gemeinde schauen. Die Gruppe ist auf 75 Personen begrenzt.<br />
Eine Übersetzung wird nicht angeboten.<br />
Preise: € 550,00 / CHF 860,-, inkl. Privatquartier bei Gemeindegliedern<br />
und Fahrgemeinschaft in Mini-Vans. Hinzu kommen die Flugkosten.<br />
info & Anmeldung: info@willowcreek.de<br />
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REVEAL-Bericht<br />
18<br />
Ein außergewöhnliches<br />
Geschenk<br />
Wie die REVEAL-Studie in der Evangelisch-Lutherischen<br />
Kirchengemeinde Großenaspe neue Impulse auslöst<br />
Die Kirchengemeinde Großenaspe<br />
umfasst drei Dörfer<br />
mit insgesamt 3.900 Einwohnern.<br />
Davon sind 2.400<br />
Kirchenmitglieder. Die<br />
Gottesdienste der Kirchengemeinde<br />
werden von rund<br />
120 Personen besucht.<br />
: von Dr. Jan-Peter Dau-SchmiDt<br />
Wir sind dankbar, dass Jahr für Jahr<br />
Menschen in unserer Gemeinde<br />
Jesus kennen<strong>lernen</strong> und in Kleingruppen<br />
Gemeinde und Heimat finden. Wie<br />
zahlreiche andere Gemeinden, haben<br />
auch wir die Erfahrung gemacht, dass<br />
gerade Jugendliche und Erwachsene,<br />
die sich in Kleingruppen einbinden lassen,<br />
im Glauben signifikant wachsen.<br />
Als Gemeindeleitung hat uns lange die<br />
Frage beschäftigt, wie wir das geistliche<br />
Wachstum unserer Gemeindeglieder<br />
über die Teilnahme an Kleingruppen<br />
hinaus am besten fördern können.<br />
Schon vor 10 Jahren haben wir unser<br />
Gemeindeleitbild entwickelt. Es lautet:<br />
Wir helfen Menschen, ihre Bestimmung<br />
in Jesus Christus zu finden. Darin<br />
eingeschlossen ist: Jesus kennen zu<br />
<strong>lernen</strong>, im Glauben an ihn zu wachsen,<br />
die Gemeinschaft mit anderen Christen<br />
zu pflegen, den Mitmenschen mit den<br />
eigenen Gaben zu dienen und auf diese<br />
Weise Gott die Ehre zu geben.<br />
Wenn wir diesem Leitbild nachstrebten<br />
– so dachten wir – also alle fünf<br />
Leitbild-Bereiche ausgewogen im Gemeindealltag<br />
vorhanden sind, dann<br />
würden unsere Gemeindeglieder geistliches<br />
Wachstum erleben. Bei Gemeindeanalysen<br />
in den vergangenen Jahren<br />
kam allerdings zum Vorschein, wie es<br />
um die Ausgewogenheit der Leitbild-<br />
Bereiche tatsächlich bestellt ist und woran<br />
wir am sinnvollsten weiterarbeiten<br />
sollten. So haben wir entsprechende Bereiche<br />
der Gemeindearbeit neu strukturiert,<br />
beispielsweise die Form unserer<br />
Gottesdienste. Aber: Haben die Maßnahmen<br />
auch dazu geführt, das geistliche<br />
Wachstum nachhaltig zu verbessern?<br />
Wenn ja, in welchem Ausmaß?<br />
Wie sollten wir das objektiv beurteilen?<br />
Was vom Seminar übrig blieb<br />
Um geistliche Inhalte in den Alltag integrieren<br />
zu können, führten wir ver-<br />
schiedene Seminare wie „Abenteuer<br />
Alltag“ oder den <strong>Willow</strong>-Finanzkurs<br />
durch. Auch an der Kampagne zum<br />
„Jahr der Stille“ nahmen wir teil. Die<br />
Beteiligung war immer ausgesprochen<br />
gut. Die Teilnehmer lobten Material und<br />
Referenten. Aber: Schon wenige Monate<br />
später hatten wir den Eindruck, dass die<br />
neuen Erkenntnisse nur spärlich in die<br />
Tat umgesetzt wurden. Woran das lag,<br />
konnten wir uns nicht erklären.<br />
Dann kam der <strong>Willow</strong>-Leitungskongress<br />
2010 in Karlsruhe. Dort wurde<br />
REVEAL vorgestellt, ein Instrument,<br />
das die geistliche Standortbestimmung<br />
einer Gemeinde ermittelt, aber auch<br />
deutlich macht, was geistliches Wachstum<br />
fördert und behindert. Im Vorfeld<br />
hatte ich bereits die Bücher über die<br />
Studie gelesen. Sollte das etwas sein,<br />
das uns entscheidend weiterbringt?<br />
Kurz darauf gab es in einer Nachbarkirchengemeinde<br />
ein Einführungsseminar<br />
zu REVEAL. Mit einigen Gemeindegliedern<br />
nahmen wir daran teil. Mit den<br />
neuen Einsichten gelang es mir, unseren<br />
Kirchenvorstand für das Projekt<br />
der Studie zu gewinnen. Ein entscheidender<br />
Schritt, denn die Ergebnisse<br />
würden ja Auswirkungen auf die nächsten<br />
Jahre der Gemeindearbeit haben.<br />
Der Start<br />
Im März 2011 führten wir die REVEAL-<br />
Umfrage durch. Die Resonanz bei Jung<br />
und Alt war sehr ermutigend. Für diejenigen,<br />
die bei der Online-Umfrage Hilfe<br />
brauchten, standen nach den Gottesdiensten<br />
junge Erwachsene mit Laptops<br />
bereit, die bei der Befragung halfen.<br />
Kurz darauf trafen die Ergebnisse bei<br />
uns ein. Zu einer Wochenend-Leitungsfreizeit<br />
im Mai luden wir eine <strong>Willow</strong>-<br />
Referentin ein, die uns die Ergebnisse<br />
der Studie erklärte und mit uns gemeinsam<br />
Folgeschritte erarbeiten sollte.<br />
Das Wochenende, an dem Kirchenvor-<br />
weiter auf Seite 20 <br />
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Antworten mit Bayless Conley e. V. | Postfach 76 01 05 | D-22051 Hamburg | Telefon in Deutschland: 0800 460 4000 | E-Mail: kontakt@bayless-conley.de<br />
antwortenmit<br />
BAYLESS CONLEY
REVEAL-Bericht<br />
steher, Bereichsverantwortliche<br />
und<br />
die hauptamtlichen<br />
Mitarbeiter teilnahmen,<br />
wurde für alle<br />
aus mehreren Gründen<br />
zu einem echten<br />
Highlight.<br />
Die Auftaktfrage zu<br />
unseren Erwartungen<br />
an das Wochenende<br />
offenbarte – trotz<br />
allem Interesse –<br />
eine gehörige Portion<br />
Skepsis: „Wir machen<br />
schon so viel, muss<br />
denn jetzt noch etwas<br />
Neues hinzukommen?“<br />
„Hoffentlich wird das alles nicht<br />
zu theoretisch!“ „Lassen sich die Ergebnisse<br />
der Studie auch in praktische Gemeindearbeit<br />
umsetzen?“ „Wird viel geredet,<br />
ohne dass konkrete Taten folgen?“<br />
Die Referentin erklärte im ersten Teil<br />
die Grundlagen der REVEAL-Studie.<br />
Mit dem nötigen Hintergrundwissen<br />
wurden die Teilnehmer in Arbeitsgruppen<br />
aufgeteilt. Dabei konnten wir uns<br />
unsere Ergebnisse näher anschauen<br />
und miteinander ins Gespräch darüber<br />
kommen. Bei Fragen half die Referentin<br />
uns weiter. Wir haben diese Variante<br />
des gemeinsamen Erarbeitens als sehr<br />
wohltuend empfunden, im Vergleich zu<br />
der Alternative, die Ergebnisse frontal<br />
präsentiert zu bekommen. Im dritten<br />
Teil wurden die Schlüsse aus den Ergebnissen<br />
gezogen und festgehalten.<br />
Überraschende geistliche<br />
Atmosphäre<br />
Diese drei Arbeitsschritte waren für<br />
einige Überraschungen gut: Durch die<br />
Mischung aus Vortrag und gemeinsamer<br />
Erarbeitung auf der einen, und<br />
das Hören auf Gott in Gebet und Lobpreis<br />
auf der anderen Seite, erlebten<br />
wir eine bislang in solchem Rahmen<br />
nicht gekannte geistliche Atmosphäre.<br />
Sie war so „dicht“, dass eine Mitarbei-<br />
Mehr als eine Umfrage<br />
REVEAL ist mehr als eine Umfrage, ein Buch<br />
oder theoretische Prinzipien. Die Erkenntnisse,<br />
wie geistliches Wachstum tatsächlich gefördert<br />
(oder behindert) wird, stammen aus der Praxis.<br />
Mehr als 250.000 Gemeindeglieder aus über<br />
1.000 Kirchen und Gemeinden verschiedener<br />
Denominationen, Größen und Länder haben<br />
sich daran beteiligt. Ausführliche Informationen<br />
sowie die einzelnen Durchführungsschritte finden<br />
Sie online: www.willowcreek.de<br />
20<br />
terin anschließend sagte: „Ich habe ja<br />
schon einige Leitungsfreizeiten erlebt,<br />
auch in anderen Gemeinden, aber so<br />
eine geistliche Einheit und so ein intensives<br />
Reden Gottes, das ist wirklich ein<br />
außergewöhnliches Geschenk!“ Damit<br />
sprach sie allen aus der Seele. Mit dazu<br />
beigetragen hat auch, dass die Referentin<br />
sich voll und ganz auf die inhaltliche<br />
und die geistliche Dimension dieses<br />
Wochenendes eingelassen hat.<br />
Überraschend war dann auch, wie<br />
unsere Gemeindeglieder sich in der<br />
Umfrage den vier Phasen des geistlichen<br />
Entwicklungsprozesses zugeordnet<br />
hatten: 19% bei Christus entdecken;<br />
50 % bei In Christus wachsen; 12 % bei<br />
Nah bei Christus und 19% bei Christus<br />
im Zentrum. Ein Blick in unsere<br />
erstaunten Gesichter zeigte: Damit hatten<br />
wir nicht gerechnet! Gefühlsmäßig<br />
war unsere Einschätzung, dass deutlich<br />
mehr Personen bei „Nah bei Christus“<br />
und entsprechend weniger bei „In<br />
Christus wachsen“ zu finden wären.<br />
Mit anderen Worten: Wir hatten unsere<br />
Gemeinde geistlich reifer eingeschätzt<br />
als die Studie es nun objektiv auswies.<br />
Als wir dieses Ergebnis halbwegs<br />
verdaut hatten, reifte die Einsicht: Jetzt<br />
wird klarer, warum die Seminare und<br />
Kurse der vergangenen Jahre lediglich so<br />
reVeAL-teAM<br />
Fragen zur REVEAL-Studie oder über eine<br />
mögliche Unterstützung Ihrer Gemeinde bei<br />
der Durchführung beantwortet gerne das<br />
REVEAL-Team:<br />
„schlanke“ Auswirkungen<br />
zeigten: Vielen Gemeindegliedern<br />
fehlten offenbar<br />
einige Grundlagen in den<br />
zentralen Glaubensüberzeugungen<br />
oder das kontinuierliche<br />
Dranbleiben<br />
im Praktizieren geistlicher<br />
Übungen. Persönlich<br />
habe ich den Eindruck,<br />
dass wir jetzt dank der<br />
REVEAL-Studie des „Rätsels<br />
Lösung“ gefunden<br />
haben. So dass wir jetzt<br />
daran arbeiten können,<br />
den Gemeindegliedern<br />
dabei zu helfen, nachhaltig<br />
geistlich zu wachsen.<br />
Da mit den 50% der „In Christus Wachsenden“<br />
eine Art „Stau“ im geistlichen<br />
Wachstumsprozess unserer Gemeinde<br />
zutage tritt, werden wir nun auf diese<br />
Gruppe unseren Fokus legen und für<br />
sie gezielte Inhalte und Übungen zum<br />
geistlichen Wachstum anbieten. Zum<br />
Erarbeiten der konkreten Aktionen treffen<br />
wir uns als Team weiterhin und wollen<br />
im Herbst der Gemeinde geeignete<br />
Maßnahmen vorstellen.<br />
Nach unserem REVEAL-Leitungswochenende<br />
sind wir alle neu motiviert,<br />
in der Gemeindearbeit voranzugehen:<br />
weil die Studie ergeben hat, dass unsere<br />
Gemeindeglieder wirklich wachsen wollen,<br />
und weil gerade auch die Teilnehmer<br />
des Leitungs-Wochenendes, die zuvor<br />
Bedenken geäußert hatten, zum Abschluss<br />
einhellig der Meinung waren,<br />
dass ihre Erwartungen weit übertroffen<br />
wurden und sie sich darauf freuen, Verantwortung<br />
dafür zu übernehmen, dass<br />
unsere Gemeinde geistlich wächst.<br />
Dr. Jan-Peter Dau-Schmidt<br />
ist Pastor der Ev.-Luth. Kirchengemeinde<br />
Großenaspe.<br />
Für Deutschland: Jörg Ahlbrecht,<br />
ahlbrechtj@willowcreek.de<br />
Tel. 0641-98437-12<br />
Für die Schweiz: Andreas Benz,<br />
E-Mail: reveal@willowcreek.ch<br />
Tel. +41 (0)79 822 8000<br />
ÜBERZEUGT:<br />
Gelebte Anbetung streckt die<br />
Hände nicht nur zum Himmel,<br />
sondern im Namen Jesu<br />
auch zum Nächsten hin.<br />
Armut und Gerechtigkeit sind keine Nebenthemen des Glaubens.<br />
Compassion setzt sich für arme Kinder in 26 der ärmsten Länder der<br />
Welt ein. Wer mit Compassion eine 1-zu-1-Patenschaft übernimmt,<br />
unterstützt ein Kind in seiner physischen, psychischen, geistigen und<br />
geistlichen Entwicklung nachhaltig. Und gibt diesem Kind darüber<br />
hinaus die Möglichkeit, Jesus kennen zu <strong>lernen</strong>.<br />
DESHALB:<br />
VERÄNDERE DAS LEBEN EINES KINDES IM NAMEN JESU,<br />
UND DU BEGINNST, DIE WELT ZU VERÄNDERN.<br />
WERDEN SIE PATE!<br />
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promiseland<br />
Die<br />
Neuausrichtung<br />
von Promiseland<br />
Die neue Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kinderprogramm<br />
Vor drei Jahren trat bei Promiseland<br />
eine Unschärfe in der Ausrichtung<br />
ein. Obwohl Woche für Woche 3.500<br />
Kinder zusammenkamen, war nicht<br />
mehr klar, was die Arbeit im Kern ausmachen<br />
sollte. Es wurde deutlich, dass<br />
wir die Rolle von Promiseland im Leben<br />
der Kinder überbewerteten. Wir sagten<br />
den Eltern: „Bringt uns eure Kinder, wir<br />
machen sie mit Christus bekannt und<br />
kümmern uns auch darum, dass sie<br />
im Glauben wachsen.“ Das haben wir<br />
natürlich nicht wörtlich so gesagt. Aber<br />
durch unser Vorgehen haben wir es<br />
ausgedrückt. Die Eltern wurden in den<br />
geistlichen Entwicklungsprozess ihrer<br />
Kinder nicht eingebunden. Dabei nehmen<br />
sie, das belegen Forschungen, den<br />
größten geistlichen Einfluss im Leben<br />
ihrer Kinder ein. Wir mussten unsere<br />
Arbeit einer massiven Veränderung unterziehen.<br />
Dabei stellten wir uns zwei<br />
Fragen: Wie beziehen wir die Eltern in<br />
der Gemeinde mehr mit ein, damit sie<br />
ihre Kinder geistlich prägen? Und: Wie<br />
unterstützen wir die Eltern zuhause,<br />
damit sie dort ihrer geistlichen Verantwortung<br />
besser nachkommen können?<br />
In groben Zügen sah unser Neuausrichtungsprozess<br />
so aus:<br />
22<br />
1. Wir schrieben ein neues<br />
Zukunfts-szenario.<br />
Wenn man anschaulich beschreibt, wie<br />
die Zukunft aussehen soll, hilft das den<br />
Beteiligten, den neuen Kurs besser zu<br />
begreifen. Dazu rief ich alle Mitarbeiter<br />
zusammen, dazu auch Eltern und<br />
Kinder. Gemeinsam verfassten wir folgendes<br />
Zukunfts-Szenario:<br />
Durch Promiseland kann der Glaube<br />
Familien über Generationen hinweg prägen.<br />
Die biblischen Wahrheiten werden als<br />
echt, eindeutig und alltagstauglich erlebt.<br />
Durch die Kraft Gottes kennzeichnet Hoffnung,<br />
Freude und Liebe unser Miteinander.<br />
Promiseland schafft einen Raum für<br />
Kinder, in dem sie einen Lebensstil mit Jesus<br />
entwickeln können – durch Austausch,<br />
Singen, Gebet und Zeiten des Nachdenkens.<br />
Wir laden Kinder ein, Gottes Geschichte<br />
mit ihnen zu entdecken. Kinder<br />
<strong>lernen</strong> Gottes Liebe, seine Wahrheit und<br />
Vergebung, wie auch Anbetung, Dienen<br />
und Geben kennen. Dies prägt das Leben<br />
der Kinder innerlich und äußerlich.<br />
Das Leben von Kindern zu prägen motiviert<br />
uns, neue und bessere Wege zu finden,<br />
wie wir mit den Eltern zusammenarbeiten<br />
können. Wir befähigen und ermutigen<br />
sie, regelmäßig mit ihren Kindern über<br />
: von Pat Cimo<br />
Fragen des Glaubens zu reden und was es<br />
heißt, Christus im Alltag zu folgen. Der<br />
Glaube taucht nicht nur am Wochenende<br />
auf oder dann, wenn es bequem ist. Sondern<br />
in allen Entscheidungen, Taten, im<br />
Denken und Reden. Der Glaube wird von<br />
Generation zu Generation weitergetragen.<br />
Es ist ein Glaube, der bleibt.<br />
An diesem Wunschbild wollten wir<br />
uns fortan orientieren.<br />
2. Wir entwickelten<br />
ein neues leitbild.<br />
Anschließend entwickelten wir ein<br />
neues Leitbild, das unsere Vorstellung<br />
von der Zukunft kurz und knapp auf<br />
den Punkt brachte. Das bisherige Promiseland-Leitbild<br />
war zu lang und nur<br />
mit viel Mühe einprägbar. Zudem war<br />
es unausgewogen: Es brachte zum Ausdruck,<br />
dass die Kinder den Glauben für<br />
sich entdecken sollten. Die Bedeutung<br />
der Eltern kam nicht vor. Unser neues<br />
Leitbild lautet: Promiseland setzt sich gemeinsam<br />
mit den Eltern dafür ein, dass<br />
die Kinder einen Glauben entwickeln, der<br />
bleibt.<br />
Natürlich haben wir in erster Linie mit<br />
den Kindern zu tun, aber die Eltern sind<br />
nun ebenso im Fokus. Mehr denn je<br />
sind wir überzeugt, dass sie der wesentliche<br />
Faktor sind, wie sich der Glaube im<br />
Leben ihrer Kinder entwickelt. Auch die<br />
Bibel macht deutlich, dass sie die Rolle<br />
der geistlichen Leitung innehaben.<br />
3. entwicklung neuer Werte<br />
Wir schauten uns das Wunschbild von<br />
der Zukunft und unser Leitbild an und<br />
fragten: Welche Werte sind uns wichtig?<br />
Wie soll unsere Arbeit mit Kindern geprägt<br />
sein? Wie soll das Verhalten aussehen?<br />
Werte beschreiben dies. Derzeit<br />
lauten sie:<br />
• Promiseland ist kinderorientiert<br />
• Promiseland ist beziehungsorientiert<br />
• Promiseland ist ein sicherer Ort für<br />
Kinder<br />
• Die biblische Inhalte werden kreativ<br />
vermittelt<br />
• Die biblischen Inhalte sind für den<br />
Alltag der Kinder relevant<br />
• Kinder haben Spaß bei Promiseland<br />
Diese Werte sind gut. Aber sie sagen<br />
nichts darüber aus, dass wir die Eltern<br />
mit einbeziehen wollen. Deshalb werden<br />
wir sie in Kürze überarbeiten. Werte<br />
machen Mitarbeitern deutlich, wofür sie<br />
verantwortlich sind und wofür nicht. Ein<br />
früherer Wert sagte, dass Mitarbeiter von<br />
Promiseland eine Hirtenfunktion für die<br />
Kinder haben, sie also verantwortlich<br />
sind für die Entwicklung des Glaubens<br />
der Kinder. Das sehen wir heute anders.<br />
Die Verantwortung liegt bei den Eltern.<br />
Wir änderten den Wert in „beziehungsorientiert“.<br />
Alle Beteiligten sollen zum<br />
Aufbau von Beziehungen beitragen:<br />
Kindern untereinander, Kinder mit Mitarbeitern,<br />
Mitarbeiter mit Eltern.<br />
4. die Bedeutung der sprache<br />
und des Visuellen<br />
Wir achten nun genau darauf, welche<br />
Worte und Sprache wir verwenden (in<br />
offiziellen E-Mails, dem Ansagetext des<br />
Anrufbeantworters, Formulierungen<br />
in Briefen und auf der Webseite). Jeder<br />
soll verstehen, wie unser Zukunftsbild<br />
aussieht. Wir überlegen auch, welche<br />
visuellen Elemente in den Promiseland-<br />
Räumen sichtbar sein sollen, um unser<br />
Leitbild auch optisch zu kommunizieren.<br />
Unsere Bilder und unsere Sprache<br />
müssen vermitteln, was uns im Kern<br />
ausmacht. Es soll sich in den Herzen<br />
und Köpfen eines jeden verankern, der<br />
durch die Räume geht – Kinder, Mitarbeiter<br />
oder Eltern. Wir haben alle bewusst<br />
in diesen Prozess mit eingebun-<br />
den, anhand unseres Leitbildes die passenden<br />
Bilder und Worte auszuwählen.<br />
5. die Zielgruppen kennen<br />
Bei der Neuausrichtung mussten wir<br />
uns neu darüber klar werden, wer unsere<br />
Zielgruppe ist, was sie von uns erwartet<br />
und in welchem Maß wir ihre Erwartungen<br />
erfüllen. Es sind die Kinder,<br />
aber auch deren Eltern; auch die Mitarbeiter<br />
und die Gemeindeleitung. Auch<br />
sie haben Erwartungen, über die wir uns<br />
klar sein müssen. Wenn die Arbeit mit<br />
Kindern für sich geklärt hat, was ihr Bild<br />
von der Zukunft, ihr Leitbild, ihre Werte<br />
und ihre visuellen und sprachlichen Mittel<br />
sind, ist es für die Zielgruppen klar,<br />
was sie erwarten können. Den Eltern<br />
kann ich sagen: Ihr könnt von uns erwarten,<br />
dass wir eure Kinder bei Promiseland<br />
fundiert und alltagesrelevant lehren.<br />
Euch als Eltern stellen wir zugleich<br />
unterstützendes Material zur Verfügung,<br />
das euch dabei hilft, die Inhalte in euren<br />
Familienalltag umzusetzen. Den<br />
Eltern sage ich aber auch: Von euch erwarte<br />
ich, dass ihr dafür sorgt, dass eure<br />
Kinder regelmäßig zur Gemeinde kommen<br />
und ihr euren Teil zuhause einlöst.<br />
Denn nur durch Zusammenarbeit schaffen<br />
wir es, dass eure Kinder einen Glauben<br />
entwickeln, der bleibt.<br />
Vor drei Jahren haben wir den Veränderungsprozess<br />
bei Promiseland begonnen.<br />
Wir sind noch nicht am Ende. Es<br />
dauert. Auch weil viel mit Gottes Zeitplan<br />
zusammenhängt: wie er Menschen<br />
und Umstände so vorbereitet, dass Veränderungen<br />
kein Gewaltakt sind. Wir<br />
müssen Menschen vom Alten zum<br />
Neuen behutsam hinüberführen. Die<br />
Gefahr ist, so sehr vom Neuen begeistert<br />
zu sein, dass wir das Alte auf einen<br />
Schlag hinter uns lassen und dabei viele<br />
auf der Strecke bleiben.<br />
praktische schritte<br />
Um mit Eltern enger zusammenzuarbeiten,<br />
mussten nicht sofort neue Programme<br />
entwickelt werden. Bestehendes<br />
konnte angepasst werden.<br />
Kindersegnung verändert<br />
In der Vergangenheit waren bei einer<br />
Kindersegnung neben dem Kind die<br />
Eltern und einer unserer Pastoren anwesend,<br />
der aber häufig keine persönliche<br />
Beziehung zur Familie hatte. Für<br />
die Eltern war die Segnung zwar eine<br />
wichtige Erfahrung, es wurde aber nicht<br />
deutlich, dass wir als Gemeinde einen<br />
promiseland<br />
wichtigen Anteil am geistlichen Werdegang<br />
des Kindes hatten und dass wir<br />
mit den Eltern von der Geburt bis zum<br />
Erwachsenenalter im Leben ihres Kindes<br />
zusammenarbeiteten.<br />
Nun sind wir bei der Kindersegnung<br />
immer mit einbezogen. Heute kommen<br />
neben dem Kind, seinen Eltern auch die<br />
erweiterte Familie und Geschwister hinzu;<br />
außerdem Mitarbeiter aus der Gruppe<br />
des Kindes. Wir haben sogar den<br />
Namen verändert in „Familiensegung“,<br />
machen deutlich, dass die erweiterte Familie<br />
und die Gemeindefamilie sagen:<br />
Wir erbitten Gottes Segen für den Werdegang<br />
dieses Kindes, in dessen Leben<br />
wir gemeinsam involviert sind.<br />
Glauben neu entdecken<br />
In der Vergangenheit haben wir den<br />
Kindern erklärt, wie sie ein Leben mit<br />
Jesus beginnen können. Ihre Eltern waren<br />
daran völlig unbeteiligt. Das war auf<br />
lange Sicht nicht hilfreich. Heute nehmen<br />
wir sie bewusst mit hinein.<br />
Zwei Wochen, bevor wir im Kinderprogramm<br />
darüber sprechen, schicke<br />
ich allen Eltern eine E-Mail mit einem<br />
kurzen Videoclip: Ich spreche in die<br />
Kamera meines Laptops und teile den<br />
Eltern mit, wie wichtig es ist, dass sie<br />
in zwei Wochen zum Gottesdienst<br />
kommen – der von 90 auf 60 Minuten<br />
verkürzt wird, damit sie im Anschluss<br />
zu ihren Kindern ins Promiseland-Programm<br />
gehen können.<br />
Im Video erkläre ich weiter, dass unser<br />
Pastor Bill Hybels am Ende des Gottesdienstes<br />
die Gemeinde bitten wird<br />
aufzustehen, um für die Eltern im Saal<br />
zu beten, weil sie im Anschluss eines<br />
der wichtigsten geistlichen Gespräche<br />
im Leben führen werden. Den Eltern,<br />
deren Kinder bereits ein Leben mit Jesus<br />
begonnen haben, sage ich, dass sie<br />
ebenfalls im Kinderprogramm erwartet<br />
werden, weil sie mit ihren Kindern<br />
darüber sprechen sollen, wie sie ihren<br />
Glauben weiterentwickeln können.<br />
Natürlich haben einige Eltern vor<br />
diesem Sonntag Angst. Ihnen sage ich:<br />
Macht euch keine Sorgen, wenn ihr bei<br />
dem Gespräch Unterstützung braucht,<br />
stehen wir euch jederzeit zur Verfügung!<br />
Betet im Vorfeld um Klarheit<br />
dafür, wo sich euer Kind in seiner geistlichen<br />
Entwicklung gerade befindet.<br />
Seid feinfühlig, damit ihr ihnen diese<br />
Entscheidung nicht aufzwingt. Dieser<br />
Sonntag kann ein Meilenstein im Leben<br />
eurer Kinder werden.<br />
23
promiseland<br />
24<br />
›› In einer Lehreinheit wird den<br />
Kindern gemeinsam mit ihren<br />
Eltern der Bibelvers aus Johannes<br />
3,16 erläutert. Die Eltern sollen<br />
dabei sein, damit sie hören, wie<br />
wir den Glauben in kindgerechter<br />
Sprache kommunizieren.<br />
›› Im anschließenden Gespräch<br />
teilen die Kinder ihren Eltern mit,<br />
wie sie über Jesus und den Glauben<br />
denken. Die Eltern wurden darauf<br />
hingewiesen, dass es nicht darum<br />
geht, dass ihre Kinder „richtige“<br />
Antworten geben, von denen sie<br />
nicht überzeugt sind. Wenn eure<br />
Kinder zu diesem Zeitpunkt den<br />
Glauben für sich noch nicht erkannt<br />
haben, müsst ihr euch keine<br />
Sorgen machen, sagen wir den Eltern,<br />
wir sind dazu da, die Kinder<br />
auf ihrer gesamten geistlichen Reise<br />
zu beg<strong>leiten</strong>.<br />
›› Danach erhalten die Eltern einen<br />
Umschlag mit Karten. Darauf stehen<br />
Begriffe wie Gebet, Anbetung,<br />
Dienen, Geben usw. Gemeinsam<br />
mit ihrem Kind besprechen sie, in<br />
welchem der Bereiche sie in der<br />
nächsten Zeit als Familie weiterkommen<br />
möchten. Da die Eltern<br />
sich an ganz unterschiedlichen<br />
Punkten ihrer eigenen geistlichen<br />
Reise befinden, sind auf der Rückseite<br />
der Karte Vorschläge genannt,<br />
wie man den ausgewählten Begriff<br />
umsetzen kann.<br />
›› Es schließt sich eine gemeinsame<br />
Zeit der Anbetung an, die von<br />
Schülern geleitet wird. Die jungen<br />
Bandmitglieder weisen darauf hin,<br />
dass ein wesentlicher Grund für ihr<br />
Engagement für Jesus der positive<br />
Einfluss der eigenen Eltern war.<br />
merkvers verändert<br />
In der Vergangenheit hat jedes Kind<br />
am Ende des Promiseland-Programms<br />
einem Merkvers mit einem Bild zum<br />
Ausmalen erhalten. Davon wurde wenig<br />
Gebrauch gemacht. Viele dieser Blätter<br />
wurden im Auto vergessen oder landeten<br />
im Altpapier.<br />
Seit unserer Umstrukturierung beziehen<br />
wir auch hier die Eltern mit ein:<br />
Jeden Monat gibt es jetzt den „Familien-<br />
Merkvers“. Die Mitarbeiter verteilen ihn<br />
direkt an die Eltern, wenn sie ihr Kind<br />
abholen. Auf der Rückseite gibt es Anregungen,<br />
wie man als ganze Familie<br />
auf interessante Weise den Vers in den<br />
Familienalltag übertragen kann.<br />
Schwierig war die frühere Merkvers-<br />
Praxis auch, weil in jeder Gruppe ein<br />
anderer Bibeltext behandelt wurde. Ein<br />
sinnvolles Gespräch über die Inhalte<br />
des Kinderprogramms auf dem Nachhauseweg<br />
oder als Familie daheim war<br />
nur schwer möglich. Seit der Umstrukturierung<br />
ist der Text in jeder Gruppe<br />
gleich. Die Inhalte werden lediglich an<br />
die jeweilige Altersgruppe angepasst.<br />
Take-6<br />
Zusätzlich schicke ich den Eltern eine<br />
wöchentliche E-Mail, berichte, was<br />
nächste Woche bei Promiseland läuft,<br />
nenne den Bibelvers und ermutige die<br />
Eltern, diesen Vers mit ihren Kindern<br />
beim Zubettgehen zu lesen und kurz<br />
darüber zu sprechen – für sechs Minuten.<br />
„Take-6“ nennen wir diese E-Mail.<br />
Wir sind überzeugt: Die Familie ist<br />
Gottes Plan A, wenn es darum geht,<br />
Kinder geistlich zu prägen. Das Kinderprogramm<br />
ist Plan B. Unsere Aufgabe<br />
ist es, mit der Familie so gut wie<br />
möglich zusammenzuarbeiten und sie<br />
in ihrer Aufgabe zu unterstützen. Wenn<br />
das gelingt, bringen wir eine Ernte hervor,<br />
die größer ist, als wir uns vorstellen<br />
können.<br />
pat Cimo<br />
leitet „Promiseland“, die<br />
Arbeit mit Kindern in der <strong>Willow</strong><br />
<strong>Creek</strong>-Gemeinde. Sie ist<br />
Referentin beim Promiseland-<br />
Kongress vom 21.-22. Oktober<br />
in Stuttgart.<br />
PROMISELAND-KONgRESS<br />
WWW.WilloWCREEK.DE<br />
NExt BEstäRKEN<br />
lEvElBEglEitEN<br />
BEfähigEN<br />
Pat Cimo<br />
Carey Nieuwhof<br />
Jörg Ahlbrecht<br />
Daniel Kliemt<br />
Harry Voß<br />
Doris Kühn<br />
Lissy Diesterbeck<br />
ulf bastian<br />
Daniel Schröder<br />
+ MiKE MüllERBaUER & BaND<br />
füR<br />
MitaRBEitENDE<br />
iN DER aRBEit Mit<br />
KiNDERN<br />
Bis 30. sEptEMBER<br />
vERgüNstigtE<br />
aNMElDUNg<br />
NUtZEN!<br />
21.–22. OKtObER 2011 StuttgARt<br />
25
PROMISELAND KONgRESS<br />
NExt lEvEl<br />
Womit können wir Kindern am besten helfen, Identität und gleichgewicht<br />
zu finden? Wie kann geistliches Wachstum bei jungen<br />
Menschen nachhaltig gefördert werden? Dieser Kongress gibt<br />
Antworten und Hilfestellungen. Promiseland bietet nicht nur ein<br />
exzellentes Programm für Kinder. Mehr als je zuvor werden auch<br />
die Eltern mit einbezogen. Der glaube der Kinder soll so noch mehr<br />
in ihrem Alltag ins Rollen kommen: in Familie, Freizeit, Kinder-<br />
garten und Schule.<br />
Seien Sie dabei, wenn aus ganz Deutschland engagierte Mitarbeitende<br />
aus der Arbeit mit Kindern zusammenkommen,<br />
um sich für ihren Dienstbereich neu fit zu machen. Packende<br />
Vorträge, frische Ideen, anschauliche beispiele, bewegende Anbetungszeiten<br />
und anregende Austauschrunden warten auf Sie!<br />
Dieser Kongress bietet beides: energiegeladene Plenumsveranstaltungen<br />
und attraktive Workshops. NExt lEvEl ist eine<br />
großartige gelegenheit für Ihr team, um gemeinsam zu <strong>lernen</strong>, zu<br />
träumen, enger zusammenzuwachsen und neu aufzutanken.<br />
Beg<strong>leiten</strong><br />
Bestärken<br />
Befähigen<br />
26<br />
pat CiMo leitet „Promiseland“, die arbeit mit Kindern<br />
in der willow <strong>Creek</strong> Gemeinde. Jedes wochenende besuchen<br />
3.200 Kinder – vom säugling bis Fünftklässler – die<br />
altersgerechten Gruppen.<br />
CaREy NiEUWhof ist ein erfahrener Pastor, autor und<br />
engagierter Gemeindegründer aus toronto. mit seinen<br />
wurzel in der traditionellen kanadischen Kirche ist er ein<br />
gefragter referent zum thema Leitung und Eltern-Kind-<br />
Beziehung.<br />
JÖRg ahlBRECht ist referent für training und ressourcen<br />
bei willow <strong>Creek</strong> Deutschland/schweiz.<br />
DaNiEl KliEMt ist Jugendpastor in der Ev.-Freikirchlichen<br />
Gemeinde siegen-Geisweid und Koordinator von<br />
Promiseland in Deutschland.<br />
haRRy voß arbeitet als Kinderreferent beim Bibellesebund.<br />
Bekannt wurde seine Kinderbuch-reihe<br />
„Der schlunz“, die 2010 verfilmt wurde.<br />
ProGramm<br />
fREitag, 21. oKtoBER<br />
14.00 – 15.30 Uhr · Pat Cimo<br />
Das Ziel der arbeit mit Kindern neu entdecken<br />
16.00 – 17.15 Uhr · Pat Cimo<br />
Fünf Prinzipien, die Kindern helfen geistlich<br />
zu wachsen<br />
17.45 – 19.15 Uhr · worKshoPs<br />
sie haben die wahl – wählen sie einen der<br />
nebenstehenden workshops<br />
20.15 – 21.30 Uhr · J. ahLBrECht<br />
wie man als mitarbeitender Gott neu erlebt<br />
saMstag, 22. oKtoBER<br />
9.00 – 10.30 Uhr · CarEy niEUwhoF<br />
Das Gleichgewicht zwischen Gemeinde und<br />
Familie finden<br />
11.15 – 12.45 Uhr · Pat Cimo<br />
wie die arbeit mit Kindern die Eltern als<br />
Partner gewinnt<br />
14.15 – 15.45 Uhr · worKshoPs<br />
sie haben die wahl – wählen sie einen der<br />
nebenstehenden workshops<br />
16.30 – 17.30 Uhr · CarEy niEUwhoF/<br />
Pat Cimo<br />
starK BLEiBEn – Kosten, mühen, Belohnung<br />
rEFErEntinnEn & rEFErEntEn<br />
DoRis KühN leitete das „abenteuerland“ in der Ev.<br />
stadtmission nidda und berät Gemeinden in der arbeit<br />
mit Kindern.<br />
lissy DiEstERBECK leitet das „JEsUs haUs“, den<br />
Kindergottesdienst der Ev. Kirchengemeinde Gummersbach<br />
und berät Gemeinden in der arbeit mit Kindern.<br />
Ulf BastiaN ist Kinderpastor der Elim-Gemeinde in<br />
hamburg und Leiter der „stadt-insel“.<br />
DaNiEl sChRÖDER leitet die arche in Frankfurt.<br />
Zuvor war er Kinderpastor der Ev. Kirche neuenburg.<br />
MUsiK<br />
MiKE MüllERBaUER & BaND ist bekannt für ihr<br />
kreatives Bühnenprogramm. abwechslungsreich und<br />
humorvoll singen und erzählen sie aus kindlicher<br />
Perspektive. Dabei transportieren sie glaubwürdig die<br />
Freude an der musik, am Leben und an Gott.<br />
worKshoPs anmELDUnG<br />
NR. 1 • KREativEs BiBEllEsEN Mit KiNDERN<br />
in diesem workshop <strong>lernen</strong> sie eine Fülle kreativer methoden, wie sie mit<br />
Kindern in der Bibel lesen können, ohne sie dabei zu langweilen oder anzupredigen.<br />
Das Verblüffende: Kinder <strong>lernen</strong> so, selbständig Gott zu entdecken,<br />
während die mitarbeiter nur die moderatoren sind. harry Voß (Freitag)<br />
NR. 2 • KREativE plENUMsgEstaltUNg<br />
Die biblischen inhalte sollen ihre spuren im Leben der Kinder hinterlassen.<br />
wie sie diese in ihren alltag, ihre Familie, dem Kindergarten oder der schule<br />
umsetzen können, wird in diesem workshop vermittelt. Zahlreiche kreative<br />
ansätze werden vorgestellt, die mit jeder Gruppengröße umsetzbar sind.<br />
ULF Bastian (Freitag + samstag)<br />
NR. 3 • KiNDER iN NÖtEN vERstEhEN<br />
in unseren Gemeinden werden wir immer häufiger mit schicksalen und<br />
nöten von Kindern konfrontiert. außerdem erleben wir viel Elend außerhalb<br />
unserer Gemeinde, und fragen uns, wie wir aktiv werden und helfen können.<br />
hier erhalten sie konkrete anregungen, wie sie Kindern in not begegnen,<br />
sie ernst nehmen, ihnen in ihrer situation helfen und dabei so manche<br />
Gemeindegrenze überwinden können. DaniEL sChröDEr (samstag)<br />
NR.4 • pRoMisElaND ENtDECKEN<br />
hier <strong>lernen</strong> sie die Grundlagen des Promiseland-Konzeptes kennen, dass<br />
seit 10 Jahren in vielen Kirchen und Gemeinden im deutschsprachigen<br />
raum erfolgreich umgesetzt wird. sie erleben, wie spielstraße, Plenum und<br />
Kleingruppen aussehen und wie sie den Promiseland-ansatz in ihrer eigenen<br />
Gemeinde umsetzen können. Das Ziel: Kinder sollen von Gott begeistert<br />
werden – und mitarbeiter für ihre arbeit mit Kindern. Doris Kühn<br />
Lissy DiEstErBECK (Freitag)<br />
NR.5. • ERfolgREiChE tEaMaRBEit<br />
mitarbeiter sind das a und o einer erfolgreichen arbeit mit Kindern.<br />
aber wie gelangt jeder an den Platz seiner Begabung? wie motiviert man<br />
mitarbeiter stets aufs neue? welche anforderungen stellt eine wachsende<br />
mitarbeiterzahl an die art, wie geleitet wird? wie werden individualisten zu<br />
einem schlagkräftigen team? Dieser workshop gibt antworten.<br />
Pat Cimo (Freitag)<br />
NR.6 • fRagE & aNtWoRt<br />
hier können sie die Fragen, die ihnen auf den nägel brennen, an Pat Cimo<br />
richten. Die Leiterin von Promiseland ist für über 1.000 ehrenamtliche mitarbeiter<br />
und 3.500 Kinder verantwortlich. ihre Einsichten und Erfahrungen sind<br />
ein großer Gewinn für Gemeinden jeglicher Größe. Pat Cimo (samstag)<br />
NR.7 • KlEiNgRUppEN lEitEN<br />
Die Kleingruppe zählt zu den wichtigsten Elementen des Promiseland- ansatzes.<br />
in diesem workshop erfahren sie, wie sie als Kleingruppenleiter noch<br />
wirksamer und fundierter Glauben vermitteln können. sie erhalten entscheidende<br />
Kenntnisse für den Beziehungsaufbau zu Kindern und wie biblische<br />
inhalte in ihr Leben übertragen werden. DaniEL KLiEmt (samstag)<br />
BEqUEM oNliNE aNMElDEN:<br />
WWW.WilloWCREEK.DE<br />
Für eine schriftliche anmeldung über den Postweg füllen<br />
sie diesen abschnitt aus und senden ihn an: willow <strong>Creek</strong><br />
Deutschland, wingert 18, 35396 Gießen Fax: 0641-98437-10<br />
tEilNEhMERDatEN<br />
Vorname<br />
name<br />
strasse, nr.<br />
PLZ, wohnort<br />
E-mail<br />
telefon<br />
Wahl DER WoRKshops<br />
Bitte einen workshop pro tag auswählen<br />
Freitag, workshop nr. 1 2 4 5<br />
samstag, workshop nr. 2 3 6 7<br />
x<br />
habe anspruch auf ermäßigten Preis<br />
meine willow <strong>Creek</strong> Partner nr.<br />
(falls zutreffend)<br />
meine Kongressgebühr beträgt €.<br />
Ehrenamtlich hauptamtlich<br />
Datum & Unterschrift für ihre anmeldung<br />
inFormation<br />
vERaNstaltUNgsoRt<br />
Gospel Forum · Junghansstr. 9 · 70469 stuttgart-Feuerbach<br />
pREisE<br />
anmeldung bis 30. september: € 65,-* / € 80,anmeldung<br />
ab 01. oktober: € 80,-* / € 95,-<br />
* Der ermäßigte Preis gilt für willow-Partner, schüler/<br />
studenten, arbeitslose<br />
vERpflEgUNg<br />
Verschiedene Gerichte und snacks werden vor ort<br />
angeboten. Die innenstadt ist in ca. 15 min. zu erreichen,<br />
wo man sich selbst verpflegen kann.<br />
üBERNaChtUNg<br />
wenn sie Unterstützung bei der suche nach einem<br />
passenden Quartier benötigen, wenden sie sich bitte<br />
an unser Partner-reisebüro: www.reise-werk.de<br />
pRospEKtE<br />
Gerne senden wir ihnen weitere Prospekte für ihre<br />
Gruppe oder Gemeinde zu.<br />
tel. 0641.98437-0 oder info@willowcreek.de 27
Herausgeber:<br />
<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland/Schweiz<br />
Büro Deutschland<br />
Wingert 18, 35396 Gießen<br />
Telefon (06 41) 9 84 37-0<br />
Telefax (06 41) 9 84 37-10<br />
E-Mail: Info@willowcreek.de<br />
www.willowcreek.de<br />
Spendenkonto: SKB Bad Homburg<br />
Konto 333 093, BLZ 500 921 00<br />
Büro Schweiz<br />
Theaterstraße 27<br />
rESS UPDATE + koNGrESS UPDATE + koNGrESS UPDATE + koNGrESS UPDATE + koNGrESS UPDATE + koNGrESS 8400 UPDATE Winterthur<br />
Tel. 00 41( 0) 43-9280191<br />
E-Mail: info@willowcreek.ch<br />
LEITUNGSkoNGrESS 2012<br />
www.willowcreek.ch<br />
Spendenkonto: Berner Kantonalbank,<br />
Postcheck-Konto 30 106 9<br />
Konto 42 3.791.769.66<br />
Geschäftsführung: Karl-Heinz Zimmer<br />
Schon 4.100 Anmeldungen<br />
Der Leitungskongress FOKUS vom 26.-28. Januar<br />
2012 in der Schleyer-Halle und Porsche-Arena<br />
in Stuttgart erlebt einen Anmelde-Boom. Schon<br />
Ende Juni hatten sich über 4.100 Teilnehmer<br />
angemeldet. Der Geschäftsführer von <strong>Willow</strong><br />
<strong>Creek</strong> Deutschland/Schweiz, Karl-Heinz Zimmer:<br />
„FOKUS hat das Potenzial für einen richtig guten<br />
Kongress - nicht nur aufgrund der Teilnehmerzahlen.<br />
Dass tausende von Leiterinnen und<br />
Leitern zusammenkommen, um für ihren<br />
wichtigen Dienst neue Kraft zu schöpfen, Gott<br />
gemeinsam anzubeten und sich zurüsten zu<br />
lassen für die vielfältigen Herausforderungen<br />
in der Führung von Menschen und Bewältigung<br />
von Aufgaben, wird in Gemeinden und Kirchen<br />
spürbar werden und reiche Frucht tragen.“<br />
Es gibt noch ausreichend Plätze auch für Sie<br />
und Ihr Team! Melden Sie sich jetzt an: Die<br />
vergünstigte Kongressgebühr gilt noch für<br />
Anmeldungen bis zum 30. September 2011:<br />
www.leitungskongress.de<br />
Im Vorfeld des Kongresses<br />
findet vom 24.-25.<br />
Januar erstmals ein<br />
„Innovationsforum für<br />
die Kirche von Heute“<br />
in der Porsche-Arena<br />
statt. Aus Landes- und<br />
Freikirchen werden dort<br />
Initiativen, Formen und Projekte vorgestellt, wie<br />
das Evangelium in der sich wandelnden Gesellschaft<br />
(er)lebbar gemacht wird. Das ausführliche<br />
Programm ist jetzt online:<br />
www.willowcreek.de/inno2012<br />
Bonhoeffer-BiogrAf zu gASt<br />
Als zusätzlicher<br />
Referent wurde der<br />
Journalist Eric Metaxas<br />
zum Leitungskongress<br />
eingeladen. Seine im<br />
Frühjahr erschienene<br />
Biografie über Dietrich<br />
Bonhoeffer hat es in<br />
kurzer Zeit auf die Bestsellerliste der New York<br />
Times geschafft. Das Interview mit dem erfolgreichen<br />
Journalisten und Yale-Absolvent über<br />
die Hintergründe seiner Bonhoeffer-Biografie<br />
finden Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten 6-9.<br />
fAchAuSStellung<br />
günStige<br />
geBühr BiS<br />
30.09.11<br />
Jetzt online<br />
Buchen!<br />
Nach der positiven Resonanz<br />
auf die Fachausstellung<br />
beim Leitungskongress<br />
2010, an der<br />
sich über 150 Werke<br />
und Organisationen<br />
beteiligt hatten, findet<br />
auch beim Leitungskongress<br />
2012 eine umfangreiche Messe statt.<br />
Die Koordination übernimmt das Hamburger<br />
Unternehmen Meißner-Expo. Aussteller-Informationen:<br />
www.leitungskongress.de/mediadaten<br />
26.–28. JANUAr 2012 IN STUTTGArT + TAGESSEmINArE 25.01. + INNovATIoNSforUm 24.–25.01.<br />
SCHLEYEr-HALLE + PorSCHE-ArENA mIT GroSSEr fACHAUSSTELLUNG<br />
ReAcHinG SeekeRS – BuiLDinG BeLieVeRS<br />
Verlag: Bundes-Verlag GmbH, Witten<br />
Postfach 40 65, 58426 Witten<br />
Telefon (0 23 02) 9 30 93 0<br />
Telefax (0 23 02) 9 30 93 689<br />
E-Mail: info@bundes-verlag.de<br />
Verlagsleitung: Ulrich Eggers<br />
Redaktion: Gotthard Westhoff (Leitung),<br />
Jörg Podworny, Ulrich Eggers,<br />
Karl-Heinz Zimmer.<br />
Wingert 18, 35396 Gießen<br />
Telefon (06 41) 9 84 37-12<br />
Telefax (06 41) 9 84 37-10<br />
E-Mail: westhoffg@willowcreek.de<br />
Anzeigen: Gabriel Furchert<br />
Bundes-Verlag Anzeigen<br />
Postfach 40 65, 58426 Witten<br />
Telefon: (0 23 02) 9 30 93 642<br />
E-Mail: furchert@bundes-verlag.de<br />
PrePress & Layout:<br />
Grafik, Bundes-Verlag<br />
Auflage: 27.400<br />
Druck und Vertrieb:<br />
Zimmermann Druck + Verlag GmbH<br />
Widukindplatz 2, 58802 Balve<br />
Adressänderung:<br />
Bitte direkt an <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland/<br />
Schweiz, Adressen siehe oben.<br />
Das Magazin wird gegen Spende abgegeben<br />
bzw. ist Bestandteil der Partnerschaft<br />
mit <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland/Schweiz.<br />
Bildnachweis:<br />
S.1 <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Association; S. 3 istockphoto.com/izusek;<br />
S. 4-5 bcm-Press, Marc<br />
Gilgen; S. 6-9 © bpk/SBB, S. 12 Dominick<br />
Totino; S.13-14 Jörg Ahlbrecht; S. 15 privat;<br />
S. 16: <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Association; S.18 Jan-<br />
Peter Dau-Schmidt; S. 22 thinkstockphotos.<br />
com/iStockphoto<br />
Alle übrigen: <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>, privat