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leiten lernen - Willow Creek

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+++ Promiseland-kongress +++ leitungskongress +++<br />

<br />

21.-22. Okt. 2011 26.-28. Jan. 2012<br />

reaching seekers – building believers k 4 8 991 nr.0311<br />

<strong>leiten</strong> <strong>lernen</strong><br />

der blick nach innen und nach außen<br />

<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> falsch verstehen …<br />

Eine kleine Zwischenbilanz nach 15 <strong>Willow</strong>-Kongress-Jahren<br />

„Von anderen <strong>lernen</strong>“<br />

Eindrücke einer Chicago-Reise<br />

Promiseland neu ausgerichtet<br />

Wie Eltern und Gemeinde neu zusammenarbeiten


Editorial<br />

: Editorial : Inhalt<br />

2<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Bill Hybels sprach vor kurzem in kleinem Kreis über die Bedeutung<br />

von guter Leitung in der Gemeinde. Da stand ein junger<br />

Mann aus Korea auf und entgegnete: „In unserem Land<br />

gibt es für diese Betonung von Leitung wenig Verständnis. Ein<br />

Pastor ist in erster Linie ein Hirte, der die gute Gemeinschaft<br />

sicherstellen soll. Ein ausgeprägter Leiter würde nur Gefahr<br />

laufen, sich von der Gruppe zu distanzieren.“<br />

Ein Einwurf, den Hybels offenbar nicht zum ersten Mal<br />

hörte. Seine Reaktion: Jeder Pastor – nicht nur in den USA –<br />

trägt Verantwortung für wenigstens drei Bereiche: Community<br />

(Gemeinschaft), Cause (Auftrag), Corporation (Organisation).<br />

Und erläuterte: Natürlich muss er für den Zusammenhalt und<br />

das Stiften von Gemeinschaft sorgen. Die Bibel macht aber<br />

auch deutlich, dass eine Gemeinde einen klaren Auftrag hat.<br />

Ob und wie dieser umgesetzt wird, obliegt der Verantwortung<br />

des Pastors und seinem Leitungsteam. Und schließlich ist eine<br />

Gemeinde nicht nur ein Organismus, sondern auch eine Organisation.<br />

Strukturelle Fragen, die Zusammenarbeit und vieles<br />

mehr müssen stets im Blick behalten werden. Wichtig sei,<br />

meint Hybels, dass die Gemeinde – und man selbst – immer<br />

weiß, welchen der drei „Hüte“ man gerade trägt.<br />

Die Frage und deren Antwort zeigt: Leitung in der Gemeinde<br />

ist ein vielschichtiges und bisweilen geladenes Thema. In<br />

dieser Ausgabe heben wir verschiedene Leitungsfacetten hervor.<br />

Denn zwei Kongresse sind in Sichtweite, die eng mit Leitungsfragen<br />

verknüpft sind: Der Promiseland-Kongress im<br />

Oktober. Auch im Kinderbereich geht es nicht nur um die neuesten<br />

Handpuppen und lustigsten Kinderlieder. Davon kann<br />

Pat Cimo ein Lied singen. Die Promiseland-Leiterin beschreibt,<br />

wie selbst erfolgreiche Arbeiten ins Stocken geraten.<br />

In vier Monaten findet dann der Leitungskongress statt. Wir<br />

liefern Ihnen hier aktuelle Updates sowie aufschlussreiche Interviews<br />

mit Referenten, die das Thema Leitung für uns breit<br />

auffächern.<br />

Leserumfrage - Neu: Das <strong>Willow</strong> Magazin<br />

Im Juni haben sich 3.028 Personen an einer Leserumfrage<br />

von <strong>Willow</strong>Netz beteiligt. Über diese enorme Resonanz freuen<br />

wir uns sehr. Ihre Antworten und Reaktionen wurden bereits<br />

lebhaft diskutiert. Die Ergebnisse werden in den Magazin-Relaunch<br />

einfließen, der ab der nächsten Ausgabe Ende November<br />

umgesetzt wird. <strong>Willow</strong>Netz wird dann <strong>Willow</strong> Magazin. Es<br />

wird durch neue Rubriken übersichtlicher, vermittelt gezielter<br />

Anregungen für Ihre Gemeindemitarbeit und legt einen größeren<br />

Schwerpunkt auf Themen, die für haupt- und ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter mit Leitungsaufgaben wichtig sind. Das alles<br />

mit aufgefrischter und attraktiver Grafik. Wir sind voller Vorfreude<br />

und jetzt schon gespannt auf Ihre Reaktion.<br />

Herzlich,<br />

Ihr Gotthard Westhoff<br />

<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland/Schweiz<br />

3<br />

Dr. Michael Diener<br />

Vom Leiden an der Leitung<br />

<strong>Willow</strong>Trend<br />

Titel-Thema:<br />

Leiten <strong>lernen</strong><br />

Der Blick nach innen und nach außen<br />

4 Ulrich Eggers<br />

<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> falsch verstehen …<br />

Eine kleine Zwischenbilanz nach 15 <strong>Willow</strong>-Kongress-Jahren<br />

6 Eric Metaxas<br />

Von der Radikalität des Glaubens<br />

Die neue Bonhoeffer-Biografie und ihre<br />

Parallelen zu den Fragen der Gemeinde von heute<br />

10 Bill Hybels<br />

Lesen, lesen, lesen<br />

Weiterbildung als Führungsperson ist Pflichtaufgabe<br />

Mit Literatur- und Webtipps<br />

12 Pete und Geri Scazzero<br />

„Brutal ehrlich miteinander sein“<br />

Das Ehepaar über eine Krise, die zu einer neuen Berufung führte<br />

15 „Von anderen <strong>lernen</strong>“<br />

Teilnehmer berichten von der Sommer-Studienreise<br />

zur <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde<br />

18 Dr. Jan-Peter Dau-Schmidt<br />

„Ein außergewöhnliches Geschenk“<br />

Wie die REVEAL-Studie in einer lutherischen<br />

Kirchengemeinde neue Impulse auslöst<br />

22 Pat Cimo<br />

Die Neuausrichtung von Promiseland<br />

Die neue Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kinderprogramm<br />

Das <strong>Willow</strong>Netz-Magazin<br />

25 Promiseland-Kongress 2011<br />

Wissenswertes zum Oktober-Kongress in Stuttgart<br />

28 Leitungskongress 2012 in Stuttgart<br />

Aktuelle Informationen<br />

28 Impressum<br />

Vom Leiden an der Leitung<br />

Wer Ohren hat zu hören, hört es:<br />

manchmal ein zorniges, oft ein<br />

wehklagendes, fast immer ein müdes und<br />

enttäuschtes Schreien der Schafe, die keinen<br />

Hirten haben. Nein, keine Angst, das<br />

hier wird kein wehmutsvoller „Historienartikel“!<br />

Mir geht es um das Heute, um<br />

uns in den christlichen Gemeinden und<br />

Gemeinschaften im deutschsprachigen<br />

Europa. Dabei knüpfe ich an die schonungslose<br />

Abrechnung Jeremias mit den<br />

falschen Hirten (Jeremia 23) und an Jesu<br />

jammervoller Klage angesichts seines hirtenlosen<br />

Volkes (Matthäus 9,36) an.<br />

Und seitdem? Seitdem ist es anders,<br />

aber kaum besser geworden. Gemeindeleiter<br />

werden zwar vielerorts Pastoren<br />

und Pastorinnen genannt, das Bild von<br />

Hirte und Herde hingegen ist weit weg<br />

von unserer Erlebniswelt, wirkt antiquiert<br />

und teils auch entmündigend für<br />

das Selbstverständnis moderner „Gemeindeschäfchen“.<br />

Ich will nicht um das Hirte-Herde-Bild<br />

kämpfen, sondern dass wir das Schreien<br />

im Ohr haben. Und im Herzen. Das<br />

Schreien der vielen Christen, der vielen<br />

Gemeinden, die keine Hirten haben.<br />

Hören wir es? Berührt es uns? Leitung,<br />

geistliche Leitung ist heute gefragt wie<br />

noch nie und – um es provozierend zu<br />

sagen – das oftmals bemitleidenswerte<br />

Erscheinungsbild der christlichen Herde<br />

im deutschsprachigen Europa hat auch<br />

mit dem Mangel an guter, an geistlicher<br />

Leitung zu tun. In Landes- wie in Freikirchen.<br />

In der Gemeinschaftsbewegung<br />

wie in unabhängigen Gemeinden.<br />

Was, besser wer begründet christliche<br />

Gemeinschaften und Gemeinden? Wozu<br />

ist Gemeinde, wozu sind Kirchen da?<br />

Gestalten wir Gemeinde entsprechend<br />

Christi Auftrag? Und das nicht nur theo-<br />

logisch, sondern ganz praktisch in<br />

„A-hausen“ und „B-stadt“?<br />

Es geht um Gott in Jesus Christus, es<br />

geht um Menschen. Selbstverständlich!<br />

Aber auch um wer, was, wie, warum? So<br />

wie immer? Nimmer wie immer? Unsere<br />

Standardpalette reicht von „Wer bitte, bitte,<br />

bitte lässt sich noch für das Gemeindeleitungsteam<br />

aufstellen?!,“ bis „Leiten?<br />

Mach ich alleine!“<br />

Und inhaltlich von „Wir brauchen keine<br />

Ziele, unser Gemeindealltag ist schon<br />

voll genug!“, bis zu „The Trend is Your<br />

Friend“ – der (neueste) Trend ist dein<br />

Freund.<br />

Noch nie gab es so viele Leitungshilfen<br />

und -Angebote – und vielleicht noch<br />

nie so viel Ermüdung, Ratlosigkeit und<br />

erschöpfte Leitungsverantwortliche. Ich<br />

möchte nicht wissen, wie viele leidende<br />

Leiterinnen und Leiter einfach nur<br />

hoffen, dass „der Laden“ ihnen nicht<br />

„um die Ohren fliegt“, dass „es“ bis zur<br />

Rente, bis zum Ende der Wahlperiode<br />

noch „hält“.<br />

Ja, das ist mit spitzer Feder geschrieben.<br />

Aber es muss uns doch gelingen,<br />

Visionen, Ziele und Ressourcen<br />

so miteinander zu verbinden, dass<br />

Gemeinden und Gemeinschaften<br />

gegenwärtige, geistliche Lebensorte mit<br />

Zukunftspotential sind und immer neu<br />

werden.<br />

: von michael diener<br />

Das geistliche „Leitungspuzzle“<br />

zusammenfügen<br />

Dr. Michael Diener<br />

ist Präses des<br />

Evangelischen Gnadauer<br />

Gemeinschaftsverbandes<br />

und Mitglied des Vorstandes<br />

von <strong>Willow</strong> deutschland.<br />

WilloW trEnd<br />

In diesem Sommer hatte ich die Gelegenheit,<br />

die Leitungskonzeptionen, die hinter<br />

der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde in South<br />

Barrington bei Chicago stehen, vor Ort<br />

kennenzu<strong>lernen</strong>. Ich bin ein viel zu nüchterner<br />

Mensch, um von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> die<br />

Lösung unserer oben deftigst beschriebenen<br />

Leitungsprobleme zu erwarten.<br />

Und so manches Mal hat ein übereifriges<br />

Kopieren von <strong>Willow</strong> die Leitungsnot in<br />

unseren Breiten auch noch vergrößert.<br />

Aber ich bin überzeugt: Wer nicht kopieren,<br />

sondern kapieren will, kann von<br />

dieser Gemeinde <strong>lernen</strong>. Gute Leitung<br />

hat mit Liebe und Leidenschaft, mit Sachkompetenz<br />

und Menschenkenntnis, mit<br />

Gabenorientierung und Dienstbereitschaft,<br />

mit Vorbild und Nachfolge, mit<br />

Strategie und Zielen, mit Herausforderung<br />

und Wertschätzung, mit Geistesgegenwart,<br />

mit vollmächtiger Lehre und<br />

Verkündigung zu tun.<br />

Ich wünsche mir, dass <strong>Willow</strong> hilft,<br />

dieses geistliche „Leitungspuzzle“ so zusammenzufügen,<br />

dass wir demütig und<br />

dankbar, frei und fröhlich <strong>leiten</strong>. Gott<br />

zur Ehre und den Menschen zum Heil<br />

und Wohl.<br />

3


LeitungSkongreSS<br />

<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong><br />

falsch verstehen<br />

Eine kleine Zwischenbilanz nach 15 Jahren <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Kongressen<br />

<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>, das sind doch diese<br />

Seeker-Gottesdienste, oder? Viele<br />

Mitarbeiter, gute Musik, Schauspiel und<br />

jede Menge Scheinwerfer ... Eines der<br />

schwer auszurottenden Vorurteile: <strong>Willow</strong><br />

<strong>Creek</strong> falsch verstanden. Bei aller<br />

positiven Resonanz und dem großen Interesse<br />

an den Kongressen von <strong>Willow</strong><br />

<strong>Creek</strong> und der Gemeinde in Chicago<br />

gehört auch dies zur Wirklichkeit: <strong>Willow</strong><br />

funktioniert als Projektionsfläche<br />

für alle möglichen Missverständnisse<br />

und Vorurteile, die man gegen die USA,<br />

amerikanische Gemeinden und moderne<br />

Ideen in der Gemeindearbeit haben<br />

kann. Für uns als Verantwortliche bedeutet<br />

das eine ständige Herausforde-<br />

4<br />

rung: Wo müssen wir Bilder korrigieren,<br />

wo mehr erklären, wo einfach nur<br />

mutig weiter nach vorne arbeiten?<br />

<strong>Willow</strong> war im Kern schon immer<br />

nur eins: Eine Orts- oder Regionalgemeinde<br />

im Großraum Chicago, die<br />

möglichst eng am biblischen Vorbild<br />

orientiert „in Funktion“ sein will. Gemeinde<br />

als Hoffnung für die Welt. Gemeinde,<br />

die ihren Mitgliedern mit guter<br />

Predigt, biblischer Orientierung, lebendigen<br />

Kleingruppen und praktischer<br />

Lebenshilfe gut tut – und die zugleich<br />

ihren Auftrag, Salz und Licht zu sein,<br />

ernst nimmt und dabei viele begeisterte<br />

Ehrenamtliche einsetzt – je nach ihren<br />

Gaben. Das haben wir in Deutschland<br />

Leitungskongress in<br />

Oberhausen, 8100 Personen<br />

nahmen daran teil.<br />

: von ulrich EggErs<br />

und der Schweiz seit 15 Jahren versucht,<br />

hierzulande weiterzugeben: Inspiration<br />

durch hochkarätige Kongresse, Hoffnung<br />

für die Gemeinde in schwierigen<br />

Zeiten – und persönliche Ermutigung<br />

zum Durchhalten, Verändern und Immer-wieder-neu-anfangen.<br />

Ständig verändert<br />

Dabei hat sich <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> in den letzten<br />

Jahren immer wieder stark verändert.<br />

Als Gemeinde – aber auch in der<br />

Ausrichtung der Kongresse. Stand am<br />

Anfang Evangelisation stärker im Vordergrund,<br />

so war es danach das Thema<br />

Leitung oder jetzt der Aspekt der diakonischen<br />

Dienste. Die <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong><br />

Community Church selbst aber hat diese<br />

Themenbreite schon immer in ihrer<br />

Ganzheit gespiegelt: Evangelisation und<br />

Diakonie gehören zusammen – in einer<br />

Gemeinde, die am biblischen Auftrag<br />

orientiert gut geleitet und mit hoher<br />

Veränderungsbereitschaft durch ihre<br />

Zeit geht.<br />

Das ist denn vielleicht auch der stärkste<br />

rote Faden, der sich durch diese Arbeit<br />

zieht: Wenn wir unserem Auftrag<br />

als Gemeinde treu bleiben wollen, dann<br />

müssen wir ständig justieren, verändern,<br />

probieren und prüfen, ob wir wirklich<br />

erreichen, was wir erreichen sollen – so<br />

das Credo. Ständige Veränderungsbereitschaft<br />

um des Zieles willen, wirklich Gemeinde<br />

zu sein.<br />

Gerade 2011 sieht man das wieder: Für<br />

Kosten von rund zehn Millionen Dollar<br />

holt man das „Care-Zentrum“ (Nahrungsmittel<br />

und diakonische Hilfe für<br />

die Umgebung) und auch das bekannte<br />

„Cars-Ministry“<br />

wieder zurück auf<br />

das Gemeindegelände<br />

– weil die<br />

Menschen erkennen<br />

sollen, dass es<br />

eine Gemeinde ist,<br />

die ihnen hilft –<br />

und dass Gemeinde<br />

mehr umfasst<br />

als Hilfe: Gemeinschaft,Gottesdienst,<br />

biblische<br />

Lehre. Gemeinde<br />

als ganzheitlicher<br />

und umfassend<br />

biblischer Ansatz.<br />

Eben deswegen<br />

ist es uns in<br />

Deutschland und<br />

der Schweiz ein Anliegen, dass man<br />

<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> nicht missversteht – auch<br />

wenn das Kongressformat hier und die<br />

Gottesdienste dort in Chicago immer<br />

wieder nahelegen könnten, es gehe zuerst<br />

um große Veranstaltungen, bunte<br />

Programme, Theater, Technik, Glanz<br />

und Größe. Das alles ist nur Sekundärfolge<br />

einer klaren Fokussierung auf ein<br />

ganzheitliches Bild von Gemeinde – keine<br />

wesentliche Aussage! Denn vor allem<br />

geht es darum, den Geist der Auftragsorientierung<br />

und Veränderungsbereitschaft<br />

zu verstehen. Dass so etwas bei uns anders<br />

aussehen kann, ist völlig klar – und<br />

lässt sich an vielen Gemeinden ablesen,<br />

die auf ihre Weise diese innere Flamme<br />

von <strong>Willow</strong> aufgenommen haben.<br />

<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>s Gründer und Leiter<br />

Bill Hybles<br />

Müdigkeit und Frust<br />

Ja, einige<br />

<strong>Willow</strong>-Begeisterte<br />

sind<br />

gescheitert am<br />

Hochsprung<br />

oder müde<br />

geworden, sich<br />

grosse Ziele zu<br />

setzen.<br />

Deutlich wird mir aber auch, dass es dabei<br />

in 15 Jahren Inspirationsarbeit hierzulande<br />

auch manche Frust-Erfahrung<br />

und Enttäuschung gegeben hat. Wir sind<br />

nicht die USA – unsere Gemeindestrukturen<br />

sind anders, unsere Gesellschaft<br />

ist deutlich säkularisierter, manches verkrusteter<br />

und komplizierter.<br />

Wer zu einem Kongress fährt und<br />

neben der Begeiste-<br />

rung vor allem eine<br />

Liebe für große<br />

Veranstaltungen<br />

oder gut gemachte<br />

Gottesdienste mit<br />

nach Hause nimmt,<br />

der wird nicht weit<br />

kommen. Nur den<br />

Gottesdienst ändern,<br />

nur Medien<br />

oder Theater auf<br />

die Bühne, nur<br />

Scheinwerfer montieren,<br />

nur sorgfältige<br />

Planung und<br />

hoher Mitarbeitereinsatz<br />

– das ist<br />

noch nicht <strong>Willow</strong><br />

<strong>Creek</strong>. Auch ein<br />

Pendelschlag auf eine ausschließlich<br />

evangelistische Außenorientierung wird<br />

auf Dauer nicht funktionieren.<br />

<strong>Willow</strong> falsch verstehen, das heißt<br />

auch, die Gegenwart gering schätzen<br />

oder sie ausschließlich als Weg zur goldenen<br />

Zukunft zu sehen. Vision und bewusste<br />

Ziele sind gut – aber sie werden<br />

nur Wirklichkeit, wenn ich als Pastor/<br />

Mitarbeiter die reale Gemeinde, den Ist-<br />

Zustand und auch die Pflege des Miteinanders<br />

mehr liebe als mein Bild von<br />

der Zukunft oder meine großen Ideale.<br />

Sonst fühlt man sich irgendwann als<br />

Mitwirkender auf dem Altar der tollen<br />

Ideen geopfert – oder als Pastor oder Ältester<br />

reagiert man säuerlich und fragt<br />

sich, warum die Leute nicht dauerhaft<br />

Ulrich Eggers<br />

ist Vorsitzender von <strong>Willow</strong><br />

<strong>Creek</strong> Deutschland und leitet<br />

den Bundes-Verlag in Witten.<br />

LeitungSkongreSS<br />

Bühne bei <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> bei der Themenserie<br />

„Celebration of Hope“: Hier legt <strong>Willow</strong> jedes Jahr<br />

für drei Wochen den Schwerpunkt darauf, in der<br />

Gemeinde den Blick für die Armen und Unterprivilegierten<br />

zu weiten. Neben der Predigtserie wird<br />

die Gemeinde auf ganz unterschiedliche Weise aktiv:<br />

weltweit bei Kurzzeiteinsätzen und im Großraum<br />

Chicago. Menschen wird praktisch geholfen,<br />

Wohnungen werden renoviert etc.<br />

die hochfliegenden Pläne unterstützen<br />

wollen und so störrisch auch auf ihrem<br />

eigenen Wohlergehen beharren.<br />

Ja, einige <strong>Willow</strong>-Begeisterte sind gescheitert<br />

am Hochsprung oder müde<br />

geworden, sich große Ziele zu setzen –<br />

es ist und bleibt mühsam, Gemeinden<br />

zu verändern.<br />

Immer noch stimmt: <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong><br />

ist keine billige Abkürzung. Aber eine<br />

kostbare Hilfe und ein beeindruckendes<br />

Vorbild, das mit großer Transparenz Erfolge<br />

und Fehler auswertet und in aller<br />

Öffentlichkeit teilt. Deswegen bleiben<br />

wir ermutigt auf unserem Weg, Kongresse<br />

anzubieten, die inspirieren wollen:<br />

Das große Ziel hochzuhalten und<br />

neuen Mut zu bekommen, auf dem<br />

Weg dahin mit Geduld und Treue kleine<br />

Brötchen zu backen.<br />

5


Leitungskongress<br />

Von der<br />

Radikalität<br />

des Glaubens<br />

Die neue Bonhoeffer-Biografie und ihre<br />

Parallelen zu den Fragen der Gemeinde<br />

von heute<br />

Vor kurzem las Bill Hybels die neue Bonhoeffer-Biografie –<br />

„Pastor, Agent, Märtyrer und Prophet“. Der US-Autor Eric<br />

Metaxas, Sohn einer deutschen Mutter, hat darin interes-<br />

santes, bislang unveröffentlichtes Material über Dietrich<br />

Bonhoeffer zusammengetragen. Hybels war von dem Buch<br />

so fasziniert, dass er den Autor als zusätzlichen Referenten<br />

beim Leitungskongress 2012 in Stuttgart vorgeschlagen hat.<br />

Dort wird er den Bestseller-Autor nun ausführlich intervie-<br />

wen. Das Thema des Buches ist hochaktuell, sagt Hybels:<br />

Wann ist für uns heute der Punkt erreicht, an dem staatli-<br />

che Belange so in die Autorität der Kirche eingreifen, dass<br />

die Kirche ein deutliches Stoppsignal setzen muss? Über die<br />

Hintergründe zu seiner Bonhoeffer-Biographie hat Scott<br />

Horton den Autor befragt.<br />

Herr Metaxas, Sie haben<br />

Ihr Buch – sogar in deutscher Sprache<br />

– Ihrem Großvater gewidmet. Welche<br />

Bedeutung hat diese Widmung für Sie?<br />

Mein Großvater war deutscher Soldat,<br />

allerdings kein Anhänger des NS-<br />

Regimes. Er fiel 1944 im Krieg, mit 31<br />

Jahren. Meine Mutter war damals neun<br />

Jahre alt. Die Tragödie des frühen Vaterverlustes<br />

hat auch mein Leben beeinflusst.<br />

Mein Großvater wollte nicht<br />

in Hitlers Krieg kämpfen. Sein Vorgesetzter<br />

in der Fabrik, in der er arbeitete,<br />

ein Freund der Familie, den ich 1971<br />

persönlich kennenlernte, konnte bis<br />

1943 verhindern, dass mein Großvater<br />

zur Wehrmacht musste. Leider hat es<br />

seinen Tod dann doch nicht verhindert.<br />

Wie kam es zu Ihrer Nähe<br />

zu Dietrich Bonhoeffer?<br />

Als ich 1988 zum ersten Mal von Bonhoeffer<br />

hörte, hat mich seine Geschichte<br />

verblüfft. Damals fand ich gerade zum<br />

christlichen Glauben zurück, den ich<br />

als Student in Yale verloren hatte. Bonhoeffers<br />

Schicksal sowie sein herausragendes<br />

Buch „Nachfolge“ haben mich<br />

sehr berührt und mir bei den vielen<br />

Fragen, die ich hatte, weitergeholfen.<br />

Als Deutsch-Amerikaner hat mich sein<br />

Schicksal besonders berührt, da er als<br />

Deutscher für diejenigen sprach, die es<br />

selber nicht konnten. Für die Juden in<br />

Europa, aber auch für Menschen wie<br />

meinen Großvater, die machtlos und auf<br />

ihre Art selbst Opfer der Nazis waren.<br />

Von Albert Einstein stammt<br />

die berühmte Aussage, dass die größte<br />

Schwäche der Deutschen der „alberne<br />

Glaube an Autorität“ sei. Schriftsteller<br />

wie Heinrich Mann, Hermann Hesse<br />

und Frank Wedekind beschreiben ein<br />

Bildungssystem, das darauf ausgerichtet<br />

ist, den Willen des Einzelnen zu brechen<br />

und soziale Konformisten hervorzubringen.<br />

Aber Bonhoeffer ging daraus<br />

unbeeinflusst und mit einer starken<br />

oppositionellen Haltung hervor. Welche<br />

Aspekte seiner Persönlichkeit und seiner<br />

Erziehung haben aus ihm einen derart<br />

entschiedenen Gegner des Nazi-Regimes<br />

gemacht?<br />

Die Haltung der Familie Bonhoeffer<br />

war nicht einfach gegen das System<br />

gerichtet bzw. „anti-autoritär“ im heutigen,<br />

oberflächlichen Sinn. Vielmehr<br />

scheint sie eine seltene, gesunde Perspektive<br />

der eigenen Person und auch<br />

Deutschlands eingenommen zu haben.<br />

Sie waren Patrioten, standen aber gewissen<br />

Zügen des deutschen „Nationalwesens“<br />

skeptisch gegenüber. Bonhoeffers<br />

Mutter war gläubige Christin,<br />

die ihre Kinder zu Hause unterrichtete,<br />

weil ihr der autoritäre Charakter des<br />

öffentlichen Schulwesens missfiel. Sie<br />

nahm das Sprichwort ernst, dass deutschen<br />

Kindern „zweimal das Rückgrat<br />

gebrochen wird“: erst in der Schule,<br />

dann in der Armee.<br />

Wer es mit dem Christsein ernst<br />

meint, wird immer skeptisch sein,<br />

wenn Autorität aus einem Reflex heraus<br />

abgelehnt wird. Antiautoritarismus ist<br />

die typische und gegensätzliche amerikanische<br />

Haltung dazu. Er gehört zum<br />

amerikanischen Wesen und muss immer<br />

wieder kritisch hinterfragt werden.<br />

Bonhoeffer hat diese Haltung, die er am<br />

Union Theological Seminary in New York<br />

erlebte, abgeschreckt. Ihn interessierte:<br />

„Was ist legitime Autorität?“ Bonhoeffer<br />

würde sagen, wir sollen Autorität hinterfragen,<br />

um zu entscheiden, ob sie legitim<br />

ist. Aber davon auszugehen, dass<br />

jegliche Autorität unberechtigt ist und<br />

man ihr daher nicht gehorchen muss,<br />

ist genauso fragwürdig wie die Haltung,<br />

dass jegliche Autorität legitim und Gehorsam<br />

angebracht ist.<br />

Im Buch erwähne ich die berühmte<br />

Rede Bonhoeffers, die er zwei Tage<br />

nach der Ernennung Hitlers zum<br />

Reichskanzler hielt. Darin beschäftigt<br />

er sich ausführlich mit diesem Thema.<br />

Für uns ist sie heute ebenso wichtig wie<br />

damals in Deutschland, allerdings im<br />

umgekehrten Sinn.<br />

John Baillie und Reinhold<br />

Niebuhr schreiben, dass Bonhoeffer<br />

während seiner New Yorker Zeit<br />

„standhaft unpolitisch“ gewesen sei.<br />

Sie zeigen uns einen Bonhoeffer, der in<br />

der damals herrschenden Kontroverse<br />

zwischen „Modernisten“ und „Fundamentalisten“<br />

durchaus Stellung bezogen<br />

hat. Er bevorzugte letztere Gruppe,<br />

bewunderte vor allem die fundamentalistischen<br />

Gemeinden in Harlem und<br />

war vom Schicksal der Afro-Amerikaner<br />

in den USA erschüttert. Sind diese<br />

unterschiedlichen Darstellungen ein<br />

Widerspruch?<br />

Überhaupt nicht. Walt Whitman formuliert<br />

es in Grashalme so: „Ich bin<br />

groß. In mir sind viele.“ Die Wahrheit<br />

ist zwangsläufig sehr weit gefasst, daher<br />

müssen auch Dinge aus einer großzügigen<br />

Perspektive betrachtet werden.<br />

Leitungskongress<br />

Bonhoeffer war nicht liberal oder konservativ,<br />

er war einfach Christ. Ihm war<br />

wichtig, die Dinge aus Gottes Perspektive<br />

zu sehen, die natürlich viel weiter<br />

ist als der beschränkte Standardblick.<br />

Manchmal zwingt sie uns zu einer liberalen<br />

Sicht, manchmal zu einer konservativen.<br />

Weil Bonhoeffer durchgängig als liberaler<br />

Theologe beschrieben worden ist –<br />

was er nicht war – müssen wir auch die<br />

andere Seite sehen, von der ich hoffe,<br />

dass sie in meinem Buch deutlich wird.<br />

Ihn schockierte die Art und Weise, in<br />

der am Union Theological Seminary<br />

ganz ungeniert auf die Grundlagen des<br />

christlichen Glaubens verzichtet und<br />

eine Ersatzreligion geschaffen wurde,<br />

die sich an der herrschenden progressiven<br />

Einstellung orientierte. Beeindruckt<br />

war er von dem ernsthaften<br />

Wunsch, den Armen zu helfen; allerdings<br />

fragte er sich, auf welcher Grundlage<br />

das als „Christentum“ bezeichnet<br />

wurde. Er fand die dortige Theologie<br />

oberflächlich, fast nicht mehr vorhanden.<br />

Aber er sah auch deutlich die Gefahren<br />

der anderen Seite – von Fundamentalismus<br />

und Pietismus. Bonhoeffer<br />

ist kompliziert, aber im guten Sinne.<br />

Er ist ein theologischer Kritiker, der<br />

sich nicht auf eine Sicht festlegen lässt.<br />

Sie beschreiben den Prozess,<br />

in dessen Verlauf die evangelische<br />

Kirche sehr rasch der Macht der Nazis<br />

nachgab. Da wurde mit ketzerischen<br />

Rassentheorien gespielt und Hitler mit<br />

messianischen Begriffen bedacht. Wie<br />

hat Bonhoeffer diese Schwächen verstanden?<br />

War für ihn der Umstand, dass es<br />

sich um eine etablierte Kirche handelte,<br />

ein Grund für ihre Anfälligkeit?<br />

Bonhoeffer war nicht gegen eine etablierte<br />

deutsche Kirche an sich, aber<br />

er war sich der bestehenden Gefahren<br />

deutlich bewusst. Er hatte amerikanische<br />

Kirchen erlebt, daher war ihm<br />

der Gedanke einer Trennung von Kirche<br />

und Staat nicht fremd. Diese Trennung<br />

konnte durchaus funktionieren<br />

und hatte auch gewisse Vorteile, war<br />

aber für ihn nicht die Lösung aller Probleme.<br />

Als die Nazis versuchten, sich<br />

die deutsche Kirche einzuverleiben, bekam<br />

er aus erster Hand mit, wie eine<br />

etablierte Kirche den falschen Weg einschlagen<br />

kann. Wenn der Staat übermäßig<br />

in die Autorität der Kirche eingreift,<br />

muss die Kirche klar Stellung beziehen,<br />

oder sie wird untergehen. Sie muss sich<br />

7


Leitungskongress AnzeiGen<br />

selbst als vom Staat getrennt erklären.<br />

Allein darum geht es in der „Barmer<br />

Theologischen Erklärung“, die ich im<br />

Buch ausführlich zitiere. Sie zog eine<br />

mutige Grenze zwischen Kirche und<br />

Nationalsozialismus.<br />

In einem Interview sagten<br />

Sie: „Gott hat mich dazu berufen, gerade<br />

jetzt dieses Buch zu schreiben“, weil<br />

es zwischen dem damaligen Deutschland<br />

und den heutigen USA „verblüffende“<br />

Parallelen gibt. Welche?<br />

Viele! Die mir allerdings erst während<br />

der Recherche und beim Schreiben<br />

aufgingen. Bei der Entscheidung, das<br />

Buch zu schreiben, haben sie keine Rolle<br />

gespielt. Erst im Rückblick habe ich<br />

gemerkt, dass die Berufung über Bonhoeffer<br />

zu schreiben, etwas mit diesen<br />

Parallelen heute zu tun hat. Sie ergeben<br />

sich wie selbstverständlich aus der Geschichte.<br />

Wir stehen heute vor derselben Frage,<br />

wie sie sich 1930 den Deutschen<br />

Eric Metaxas studierte in Yale und arbeitet als Journalist<br />

(New York Times, CNN u.a.) und Autor. Er ist Referent beim<br />

Leitungskongress in Stuttgart vom 26.-28. Januar in Stuttgart.<br />

8<br />

stellte. Wann ist der Punkt erreicht,<br />

an dem staatliche Belange so in die<br />

Autorität der Kirche eingreifen, dass<br />

die Kirche ein deutliches Stoppsignal<br />

setzen muss? Ist die Kirche gesund<br />

und erfüllt sie ihre Rolle, wird sie das<br />

hemmungslose Wachstum des Staates<br />

kritisch hinterfragen und ihre Mitglieder<br />

– und andere – vor unrechtmäßiger<br />

Staatsmacht schützen. In seinem berühmten<br />

Aufsatz „Die Kirche vor der<br />

Judenfrage“ hat sich Bonhoeffer damit<br />

beschäftigt. Er sagte, die Kirche müsse<br />

auf drei unterschiedliche Arten mit<br />

dem Staat umgehen. Erstens muss sie<br />

den Staat in Frage stellen. In gewissem<br />

Sinne muss sie von der Regierung<br />

Rechenschaft verlangen und bei unrechtmäßigem<br />

Verhalten klar Stellung<br />

beziehen. Zweitens ist es Aufgabe der<br />

Kirche, jenen zu helfen, denen der<br />

Staat Schaden zufügt. Und drittens –<br />

dies ist der radikalste Punkt – ist es<br />

Aufgabe der Gemeinde, sich dem Staat<br />

direkt entgegenzustellen. An diesem<br />

Punkt haben sich viele von ihm abgewendet.<br />

Sie konnten nicht glauben, dass<br />

ein guter deutscher Lutheraner zu so einer<br />

Aussage kommen kann. Aber Bonhoeffer<br />

war in erster Linie Christ, und<br />

erst an zweiter Stelle Deutscher.<br />

Derartige Übergriffe des Staates betreffen<br />

grundlegende Dinge, z.B. die<br />

Definition menschlichen Lebens. Die<br />

Nazis glaubten nicht, dass menschliches<br />

Leben heilig sei, weil sie nicht<br />

glaubten, dass der Mensch nach dem<br />

Bilde Gottes geschaffen ist. Sie waren<br />

Heiden mit einer darwinistischen<br />

Weltsicht und fingen an,<br />

Menschsein gemäß dieser<br />

düsteren, utilitaristischen<br />

Weltanschauung „per Gesetz“<br />

zu definieren. Danach<br />

war ein deutscher<br />

Jude – anders als ein<br />

deutscher Heide – nicht<br />

länger ein menschliches<br />

Wesen. Und ein geistig<br />

oder körperlich behinderter<br />

Mensch stand<br />

nicht auf einer Stufe<br />

mit anderen, war daher<br />

ein „Wegwerfartikel“.<br />

Jüdische Embryo-<br />

nen konnten legal abgetrieben werden,<br />

deutsche Babys nicht. Die Definitionen<br />

durch die Nazis waren eine offensive<br />

Herausforderung für die Überzeugungen<br />

aller ernsthaften Christen. Daher<br />

musste die Kirche eine Entscheidung<br />

treffen: Kirche sein und den Staat<br />

in diesen Fragen bekämpfen oder den<br />

staatlichen Definitionen von Menschsein<br />

zustimmen und aufhören Kirche<br />

zu sein. Die meisten Kirchenmitglieder<br />

fanden sich mit den Definitionen ab.<br />

Diejenigen, die es nicht taten, gründeten<br />

die Bekennende Kirche – natürlich<br />

war Bonhoeffer einer ihrer führenden<br />

Köpfe.<br />

Eine weitere Parallele dreht sich um<br />

das Christentum selbst: Was ist es, wer<br />

entscheidet darüber? Den Nazis gefielen<br />

bestimmte Dinge am christlichen<br />

Glauben nicht, also entschieden sie<br />

sich kurzerhand für eine Neudefinition<br />

des Christentums. Das ist immer<br />

gefährlich und geschieht auch heute.<br />

Wenn wir beschließen, zweitausend<br />

Jahre alte Lehren ad acta zu legen, weil<br />

sie uns nicht in den Kram passen, weil<br />

sie uns altmodisch erscheinen oder<br />

weil sie im kulturellen Kontext unbequem<br />

sind, dann sollten wir vorsichtig<br />

sein. Die Folgen könnten mehr als<br />

überraschend sein! Gottes Wahrheiten<br />

gelten ewig – sonst sind sie nicht<br />

Gottes Wahrheiten.<br />

Eine weitere Parallele betrifft die angemessene<br />

christliche Reaktion auf Aggression<br />

und Böses. Viele Christen fühlen<br />

sich unwohl, wenn sie etwas „böse“<br />

nennen sollen, selbst wenn sie sich davon<br />

bedroht fühlen. Vielleicht macht sie<br />

gerade das unfähig zu einer konkreten<br />

Stellungnahme. Andere scheren sich<br />

keinen Deut um Gottes Sicht der Dinge<br />

und tun alles, um das zu bekämpfen,<br />

was in ihren Augen böse ist. Bonhoeffer<br />

allerdings macht sich die Mühe,<br />

folgende Frage zu stellen: „Was ist die<br />

christliche Sicht?“ Es steht außer Frage,<br />

dass für ihn die Nazis böse waren. Und<br />

er ärgerte sich über seine Mitchristen,<br />

die sich diesem Gedanken nicht anschließen<br />

wollten, die nur allzu bereit<br />

waren, Nachsicht zu üben und sich auf<br />

einen „Dialog“ mit ihnen einzulassen.<br />

Bonhoeffer war klar, dass er das schlim-<br />

me Treiben der Nazis nicht unwidersprochen lassen konnte.<br />

Die Frage war nur: Wie? Was sagte Gott dazu?<br />

Militanter und radikaler Islamfaschismus zwingt uns heute<br />

zu genau den gleichen Fragen. Hier den Weg des Friedens<br />

einzuschlagen, verringert die Bedrohung, aber seinen Anhängern<br />

das Menschsein abzusprechen, ist kein christlicher Ansatz.<br />

Was also ist der christliche Ansatz? Bonhoeffer war beim<br />

Nachspüren dieser Frage sehr einsam, aber ich glaube, seine<br />

Antwort weist auch uns heute den Weg. Wir brauchen Bonhoeffer,<br />

um diese Frage beantworten zu können. Damals verhallten<br />

seine Warnungen an die Kirche ungehört. Ich hoffe,<br />

dass wir heute hören, was er zu sagen hat und uns hinführen<br />

lassen zu einem angemessenen Ansatz im Umgang mit diesem<br />

entscheidenden Thema.<br />

Sie beschreiben Bonhoeffer als „Propheten“. Welche<br />

Lektionen über authentischen Glauben und politische<br />

Themen möchten Sie Ihren Lesern mit der Beschreibung von<br />

Bonhoeffers Leben vermitteln?<br />

Die wichtigste Lektion hat zu tun mit dem Unterschied zwischen<br />

bloßer „Religion“ und einem echten Glauben an den<br />

Gott, der uns geschaffen hat und uns liebt. Bonhoeffers Leben<br />

dreht sich einzig und allein um diesen Unterschied, und<br />

ich glaube, wir müssen hören, was er uns dazu zu sagen hat.<br />

Sein Leben ist ein Bild, das diesen Unterschied klar zeigt.<br />

Darum habe ich auch eine Biographie geschrieben und keine<br />

theologische Abhandlung. Die Beschäftigung mit einem<br />

Leben, das eine solche Schönheit, Integrität, Authentizität<br />

und solch einen Mut aufweist, war unglaublich inspirierend.<br />

Ich kann mir nichts vorstellen, was mehr über den Sinn<br />

des Lebens sagt als dieses Leben. Und ich kann nur hoffen,<br />

dass ich es auf eine Art und Weise erzähle, die ihm auch<br />

gerecht wird.<br />

Das interview erschien in der Dezember-Ausgabe 2010<br />

des Harper´s Magazine. nachdruck mit erlaubnis.<br />

Übersetzung: Antje gerner.<br />

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Pastor, Agent, Märtyrer und Prophet<br />

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er die <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Gemeinde, die er<br />

1976 gründete. Trotz seines großen Erfahrungsschatzes<br />

arbeitet der 58-jährige<br />

nach wie vor unermüdlich an der Weiterentwicklung<br />

seiner Leitungsfähig-<br />

Leitungsliteratur-<br />

Klassiker<br />

J. Oswald Sanders<br />

Geistliche Leiterschaft<br />

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keit. Beim Leadership Summit in Chicago<br />

appellierte er an die Teilnehmer:<br />

„Die Entwicklung meiner Leitungsfähigkeit<br />

ist für mich eine Sache der Disziplin.<br />

Ich betrachte es nicht als Freizeitvergnügen.<br />

Jeden Monat lese ich ein<br />

bis zwei Bücher zum Thema Leitung.<br />

Ich frage mich nicht, ob ich mich danach<br />

fühle, ich tue es aus reiner Disziplin.<br />

Ich muss mich weiterbilden, weil<br />

Gott mir Leitungsaufgaben übertragen<br />

hat. Mir wurden Menschen anvertraut,<br />

die ich einfach gut zu <strong>leiten</strong> habe. Auch<br />

ihr, die ihr Leitungsverantwortung habt,<br />

übernehmt Verantwortung für die Weiterentwicklung<br />

eurer Begabung. Lest<br />

mehr, aus reiner Disziplin! Umgebt<br />

Aktuelle Leitungsliteratur<br />

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How the Mighty Fall:<br />

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Are You Indispensable? *<br />

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Random House<br />

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Fast Company Magazin<br />

Fastcompany.com<br />

Harvard Business Review Blog<br />

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LifeChurch.tv blog<br />

swerve.lifechurch.tv<br />

Leadership Journal Magazin<br />

christianitytoday.com/le<br />

Michael Hyatt blog<br />

michaelhyatt.com<br />

<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Association Blog<br />

wcagls.com<br />

www.willowshop.de<br />

euch darüber hinaus mit Leitungspersonen,<br />

die euch ein Stück voraus sind.<br />

Stellt euch alle 30 Tage die Frage: Wen<br />

könnte ich zum Essen einladen? Wer<br />

hat Erfahrungen gesammelt, die ich<br />

selbst noch nicht gemacht habe? Wer<br />

hat etwas auf die Beine gestellt, das ich<br />

noch nicht auf die Beine gestellt habe?<br />

Welche Fragen müsste ich dieser Person<br />

stellen, damit mein Denken und<br />

mein Herz sich weitet?“<br />

Es blieb nicht beim Appell. Die<br />

<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Association stellte den<br />

Teilnehmern eine Liste mit Literatur<br />

und Webseiten zur Verfügung, die<br />

sie auf die Weiterbildungs-Spur setzt.<br />

Hier ein Auszug:<br />

Geistliche Entwicklung<br />

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LeitunGskonGress LeitunGskonGress<br />

„Brutal ehrlich<br />

Das Ehepaar Geri und Pete Scazerro über ihre Krise, die zu einer neuen Berufung führte<br />

12<br />

Pete<br />

miteinander sein“<br />

Pete Scazzero arbeitete einige Jahre als Pastor, als seine<br />

Frau Geri ihm eines Tages knallhart sagte: „Pete,<br />

ich ertrage das nicht mehr. Du arbeitest dich in der Gemeinde<br />

zu Tode, hast keine Zeit für die Familie und bist<br />

ein lausiger Leiter – ich trete aus deiner Gemeinde aus!“<br />

Dieses entschlossene Vorgehen rettete nicht nur ihre Ehe,<br />

sondern auch ihren Dienst. Angestoßen durch die Krise<br />

gingen sie zusammen zur Beratung. Hier kamen sie ihren<br />

Motiven auf die Spur und entdeckten, wie die Muster ihrer<br />

Herkunftsfamilien ihr Handeln bestimmte. Daraus entstand<br />

der Ansatz der „emotional gesunden Spiritualität“.<br />

Heute engagiert sich das Paar besonders für Menschen<br />

mit Leitungsverantwortung in den Bereichen Spiritualität<br />

und emotionale Reife. Hier berichtet das gegensätzliche<br />

Paar offen über ihren gemeinsamen Weg – und wie ihn<br />

jeder aus seiner Perspektive erlebte.<br />

Pete Ich wuchs mit zwei Geschwistern in einer<br />

italienischstämmigen Familie in New Jersey auf.<br />

Geri In meiner Herkunftsfamilie waren drei<br />

Dinge heilig: die irische Abstammung, der Katholizismus<br />

und die Familie.<br />

Pete Meine Mutter hatte ihr Leben lang mit<br />

Depression zu kämpfen. Mein Vater war für uns Kinder<br />

emotional nicht verfügbar. Er war Bäcker, ein Workaholic<br />

und selten zuhause<br />

Geri Wir sieben Kinder saßen jeden Abend<br />

um 18 Uhr mit unseren Eltern beim Abendessen. Unser<br />

Leben hatte einen klaren Rhythmus. Vieles war vorhersagbar.<br />

Pete Mit 13 Jahren kehrte ich der Kirche den<br />

Rücken und war ständig auf Partys.<br />

Geri Ich wuchs sehr beschützt auf. In einer<br />

gesunden Weise. Auf dem College lernte ich<br />

Leute kennen, die mit mir über Gott sprachen –<br />

so, als würden sie ihn persönlich kennen. Das war fremd<br />

für mich.<br />

Pete Als ich zum College ging, dachte ich: Das<br />

Leben muss mehr sein als das, was ich erlebe und entdeckte<br />

den Glauben. Dann lernte ich Geri kennen. Ich<br />

versuchte ihr das Evangelium zu erklären, aber sie wollte<br />

Geri<br />

mir nicht zuhören. Kurz darauf ging sie<br />

nach England und wurde dort Christ.<br />

Geri Acht Jahre waren wir<br />

befreundet, bevor wir heirateten. Von<br />

dem Tag an, als wir Christen wurden,<br />

haben wir uns nach Gott ausgestreckt,<br />

für Gott engagiert, andere zu Gott geführt<br />

– das war unser Leben. Alles andere<br />

war zweitrangig.<br />

Pete Geri war die frömmste<br />

Person die ich je kennengelernt hatte.<br />

Sie wollte Christus mit ihrem ganzen<br />

Leben dienen. Unsere Ehe war großartig.<br />

In den ersten Monaten. Dann hatte<br />

ich den Eindruck, in New York eine<br />

Gemeinde gründen zu sollen. Aber<br />

zunächst wollten wir ein Jahr in Costa<br />

Rica verbringen, um unser Spanisch<br />

aufzuplieren.<br />

Geri Schwierig wurde es, als<br />

wir ins Ausland gingen. Wir waren erst<br />

fünf Monate verheiratet. Als wir in Südamerika<br />

aus dem Flugzeug stiegen, waren<br />

die Flitterwochen vorbei. Ich wurde<br />

bald schwanger und musste früher in<br />

die USA zurückkehren. Pete war völlig<br />

von dem Gedanken eingenommen,<br />

eine Gemeinde zu gründen.<br />

Pete Im September 1987<br />

gründeten wir New Life Fellowship aus<br />

dem Nichts. Wir waren nur eine handvoll<br />

Leute. Unser erstes Kind war gerade<br />

geboren. Aber ich arbeitete 70 Stunden<br />

in der Woche. Ich war Küster, Empfangspersonal,<br />

Musikleiter, Kassierer<br />

… ich war die Gemeinde! Aus heutiger<br />

Sicht war das verrückt. Aber ich spürte<br />

Gottes Ruf. Und nie zuvor hatte ich erlebt,<br />

wie Gott durch meinen Einsatz etwas<br />

bewegte. Nach einem Jahr waren wir<br />

rund hundert Leute. Es war unglaublich.<br />

Ich konnte nur nicht begreifen, weshalb<br />

mein Leben trotzdem so schwierig war.<br />

Dann kam unsere Gemeinde in eine<br />

Krise und spaltete sich. Das traf mich<br />

ins Mark. Ich spürte Zorn, Hass und Bitterkeit<br />

– und wusste nicht, wie ich mit<br />

diesen Gefühlen umgehen sollte. Denn<br />

es gehörte sich ja nicht, als Christ Hass<br />

zu verspüren.<br />

Geri Ich war in der Frauen-<br />

und Kinderarbeit sowie im Besuchsdienst<br />

tätig. Pete war mit tausend anderen<br />

Dingen beschäftigt. Aber Liebe<br />

füreinander konnten wir nicht gut ausdrücken<br />

Leben am Limit<br />

Pete Geri war höchst unzufrieden.<br />

Sie beschwerte sich ständig<br />

und fragte: „Wann ist dieses Auf und<br />

Ab endlich vorbei?“ Dabei versuchte ich<br />

doch nur Gott treu zu sein!<br />

Geri Ich war traurig, ärgerlich<br />

und enttäuscht und fragte mich:<br />

Muss das Leben so sein? Müssen wir<br />

immer an unsere Grenzen gehen?<br />

Pete Zu diesem Zeitpunkt<br />

hatten wir schon vier Töchter, die wir<br />

mitten in New York großzogen. Geri<br />

war müde, erschöpft und depressiv.<br />

Geri Ich sagte zu Pete: „Ich<br />

weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte.“<br />

Seine Antwort: „Du schaffst das<br />

– nur noch ein weiteres Jahr, dann sind<br />

wir über den Berg.“<br />

Pete Mit mir die ersten acht<br />

Jahre verheiratet zu sein, hat Geri viel<br />

von ihrem Leben geraubt.<br />

Geri Ich fühlte mich wie eine<br />

Alleinerziehende. Ich sagte Pete ganz<br />

offen: „Es wäre viel leichter für mich,<br />

wenn wir uns trennen würden. Dann<br />

müsstest du wenigstens am Wochenende<br />

die Kinder mal übernehmen.“<br />

Pete Irgendwann wurde mir<br />

klar, dass etwas schief lief. Ich fragte<br />

mich: Warum bin ich so getrieben? Warum<br />

arbeite ich 70 Stunden pro Woche?<br />

Warum fühlt die Person, die ich liebe,<br />

sich von mir nicht geliebt? Warum hat<br />

sich meine Gemeinde gespalten? Warum<br />

gibt es ständig diese Konflikte in<br />

der Gemeinde? Warum gibt es diese<br />

vielen ungesunden Erscheinungen im<br />

Gemeindeleben, obwohl Gott eindeutig<br />

etwas unter uns bewegt?<br />

Geri Wir sahen, wie Menschen<br />

zum Glauben kamen. Wie Menschen<br />

geheilt wurden. Ich sah aus nächster<br />

Nähe die wunderbaren Dinge, die<br />

Gott bei uns tat, aber zur gleichen Zeit<br />

auch dieses Chaos, dieses an die Grenzen<br />

gehen und die ständigen Krisen.<br />

Pete Ich lebte die Vergangenheit<br />

meiner Herkunftsfamilie in der<br />

Gegenwart noch einmal. Aber weder in<br />

meiner theologischen Ausbildung, noch<br />

bei Konferenzbesuchen oder Fortbil-<br />

dungen – nie wurde dieser Punkt dort<br />

thematisiert.<br />

Geri Ich versuchte ständig<br />

meine Gefühle zu unterdrücken, aber<br />

sie kamen trotzdem zum Vorschein –<br />

auf sehr zerstörerische Weise: durch<br />

Sarkasmus gegenüber meinem Ehemann<br />

und durch mein passiv-aggressives<br />

Verhalten.<br />

Austritt aus<br />

der Gemeinde<br />

Pete 1994 begab ich mich<br />

auf Entdeckungsreise in mein Inneres.<br />

Ich wusste: Gott musste in mir etwas<br />

verändern. An unserer Ehe veränderte<br />

das nichts. Ich war immer noch ein<br />

Workaholic, war immer noch nicht<br />

emotional verfügbar für meine Frau.<br />

Am 2. Januar 1996 sagte Geri: „Ich<br />

Die New Life Fellowship-Gemeinde in<br />

Queens, New York. Menschen aus 65 Ländern<br />

gehören ihr an.<br />

Das Gemeindegebäude war einst das<br />

kulturelle Zentrum von Queens. Musicals<br />

gehörten zum Standardprogramm. Hier<br />

entstand auch der Film „A Beautiful<br />

Mind“ mit Russell Crowe.<br />

13


LeitunGskonGress<br />

Armut, Drogendealer und Prostituierte bestimmen<br />

die Gegend. Um diese Menschen<br />

kümmert sich die Gemeinde vorrangig.<br />

Auch durch kostenlose Gesundheitsvorsorge.<br />

LEITUNgSKONgRESS 2012<br />

Bill Hybels<br />

Andy Stanley<br />

Michael Herbst<br />

Christine Caine<br />

Hanspeter Wolfsberger<br />

Jeff Manion<br />

gordon MacDonald<br />

Pete + geri Scazzero<br />

habe genug. Ich trete aus deiner Gemeinde<br />

aus.“<br />

Geri Es hat sehr lange gedauert,<br />

bis ich mich überwand und sagen<br />

konnte: Ich möchte dieses ungesunde<br />

Leben nicht mehr leben. Nachdem ich<br />

mich zu dieser Entscheidung durchgerungen<br />

hatte, war es wie eine Erlösung.<br />

Pete Wir gingen gemeinsam<br />

zur Seelsorge. Mein Motiv war: Dort<br />

sollte meiner Frau der Kopf wieder zurechtgerückt<br />

werden. Ihr Motiv lautete:<br />

Der Seelsorger sollte das Ungesunde in<br />

mir und meiner Gemeinde korrigieren.<br />

Geri Die schmerzhafteste,<br />

aber zugleich schönste Entdeckung war<br />

dann: Das eigentliche Problem lag nicht<br />

da draußen. Es war nicht die Herausfor-<br />

14<br />

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+ tagesseminare<br />

26.–28. JANUAR 2012 IN STUTTgART + innoVationsforum<br />

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innoVationsfoRum füR<br />

Die kiRche Von heute<br />

Pete und Geri Scazzero sind Referenten<br />

auf dem Leitungskongress in Stuttgart<br />

vom 26.–28. Januar 2012. Ihr Hauptanliegen,<br />

emotional gesunde Spiritualität,<br />

stellen sie bei einem Tagesseminar am 25.<br />

Januar vor.<br />

<br />

derung vier kleine Kinder großzuziehen.<br />

Es war nicht das Leben in einer Großstadt.<br />

Es war nicht die Herausforderung<br />

des Pastorendienstes. Sicher, all diese<br />

Dinge sind nicht leicht. Aber das eigentliche<br />

Problem lag in uns selbst.<br />

Pete Eines Nachts stand sie<br />

buchstäblich im Bett, weckte mich auf<br />

und erzählte mir in nicht sehr schmeichelhaften<br />

Worten, wie es für sie war,<br />

mit mir die letzten neun Jahre verheiratet<br />

gewesen zu sein. Was für ein Auf<br />

und Ab sie erlebte.<br />

Geri In unserer gemeinsamen<br />

Seelsorge vermittelten sie uns<br />

die Fähigkeit, brutal ehrlich miteinander<br />

zu sein.<br />

Pete Ich erinnere mich an<br />

diesen Moment – es war ein erstaunlicher<br />

– der ehrlichste, den wir bis zu<br />

dem Zeitpunkt je hatten. Geri hielt<br />

nichts zurück.<br />

Geri Dort begann eine großartige<br />

Reise zu mehr Intimität – jeder<br />

mit sich selbst, wir miteinander, und<br />

schließlich mit Gott. Wir erlebten ein<br />

völlig neues Leben und hatten keine<br />

Lust mehr, zum alten zurückzukehren.<br />

Es konnte nur noch nach vorne gehen.<br />

In jedem Bereich. Nach unserer Auszeit<br />

waren wir buchstäblich veränderte<br />

Menschen. Das spürten wir. Aber wir<br />

kehrten in ein System zurück, das sich<br />

nicht verändert hatte.<br />

Von Veränderung<br />

zur Verantwortung<br />

Pete 1996 versuchte ich behutsam,<br />

unsere Erfahrung in die Gemeindearbeit<br />

einzubringen. Geri und<br />

ich berichteten einfach aus unserem<br />

Leben. Ich begann aus einem Ort der<br />

Zerbrochenheit und Schwachheit heraus<br />

zu <strong>leiten</strong>, statt aus meiner Stärke und<br />

meinen Fähigkeiten. Mein Leitungsstil<br />

veränderte sich, auch das, was von der<br />

Kanzel kam. Nicht mehr den Anschein<br />

wahren zu müssen, dass bei mir immer<br />

alles rund lief, war befreiend, weil ich<br />

nichts mehr zu verlieren hatte.<br />

Geri Es war uns egal, ob alle<br />

die Gemeinde verlassen würden. Was<br />

wir gemeinsam erlebt hatten, war ein<br />

Geschenk Gottes: Wir waren jetzt wir<br />

selbst! Das war das Wichtigste über-<br />

haupt: dass wir jetzt wir selbst sein<br />

konnten. Ehrlich mit uns selbst und<br />

anderen.<br />

Pete Als wir 1996 den Ansatz<br />

der emotional gesunden Spiritualität<br />

entdecken, erlebte ich die besten Jahre<br />

meines Lebens – als Mensch, Christ,<br />

Vater und Ehemann. Und ich hatte wieder<br />

Freude Pastor zu sein.<br />

Geri Wir spürten aber auch<br />

die Verantwortung, das, was wir selbst<br />

erfahren hatten, an unsere Gemeinde<br />

in strukturierter Weise weiterzugeben.<br />

Also begannen wir mit Freizeiten für<br />

Ehepaare und Singles.<br />

Pete Es geht ja nicht um eine<br />

äußerliche Veränderung, dass jemand<br />

plötzlich Feuer und Flamme für Jesus<br />

ist. Die Frage ist immer: Bist du zuhause<br />

immer noch der gleiche Trottel? Wie<br />

verhältst du dich, wenn du unter Druck<br />

stehst? Kehrst du dann zu der Person<br />

zurück, die du vorher warst?<br />

Geri Die Auswirkungen waren<br />

auch in der Gemeinde erheblich.<br />

Menschen veränderten sich wirklich.<br />

Die emotional gesunde Spiritualität war<br />

sehr hilfreich. Aber wir erkannten, dass<br />

wir insgesamt noch kürzer treten mussten.<br />

Unsere Wurzeln mussten bei Gott<br />

noch tiefer werden. Denn in dem Maße<br />

würde auch unsere Frucht sein.<br />

Pete Als wir das Kontemplative<br />

in unser persönliches Leben und<br />

unsere Ehe mehr einfließen ließen,<br />

führte das zu größerer Frucht in unserem<br />

Dienst. Unsere Gemeinde war<br />

ein anderer Ort.<br />

Geri Wir sagten uns: Wenn<br />

wir unsere Erfahrungen anderen mitteilen,<br />

können wir vielleicht einige vor<br />

dem Schmerz bewahren, den wir selbst<br />

erlebt haben.<br />

Pete Nicht nur in Großstädten<br />

sehnen sich Menschen nach<br />

einem ausgeglichenen Leben, nach<br />

gesunder Spiritualität – es ist ein weltweites<br />

Phänomen, dass Menschen Getriebe<br />

sind.<br />

Meine Frau hat mir das Leben gerettet.<br />

Und sie hat meine Gemeinde gerettet.<br />

Ich wäre nicht mehr hier, wenn sie<br />

nicht den Mut aufgebracht und gesagt<br />

hätte: So geht’s nicht weiter!<br />

„ Von anderen <strong>lernen</strong>“<br />

Teilnehmer-Eindrücke von der Reise zur <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde in den USA<br />

Im August nahm eine Gruppe kirchlicher<br />

Leitungspersonen aus Deutschland<br />

und der Schweiz am Leadership<br />

Summit in der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde<br />

teil. Weitere 65.000 erlebten die Veranstaltung<br />

per Satellitenübertragung an 220<br />

Orten in ganz Nordamerika. Im Herbst<br />

wird der Leadership Summit per Videoausstrahlung<br />

in 82 Ländern zu sehen sein.<br />

So bekommen rund 102.000 Pastoren und<br />

Mitarbeiter die Möglichkeit, sich für ihre<br />

gemeindlichen Aufgaben fortzubilden.<br />

Im Vorfeld der Konferenz besuchte die<br />

25-köpfige Reisegruppe unter der Leitung<br />

von Prof. Dr. Michael Herbst, Professor<br />

für praktische Theologie an der Universität<br />

Greifswald, verschiedene Arbeitsbereiche<br />

der Gemeinde. In Gesprächen mit den<br />

<strong>leiten</strong>den Mitarbeitern in Chicago informierten<br />

sie sich über Hintergründe und<br />

Auswirkungen der verschiedenen Dienste.<br />

<strong>Willow</strong>Netz veröffentlicht Eindrücke von<br />

Reiseteilnehmern:<br />

Das Barbeque bei <strong>Willow</strong>-Gemeindegliedern und ihrer Kleingruppe ermöglicht<br />

das Kennen<strong>lernen</strong> der Gemeinde auf ganz persönlicher Ebene.<br />

Helfende, aufmerksame,<br />

<strong>lernen</strong>de Gemeinde<br />

Über <strong>Willow</strong> kursieren die unterschiedlichsten<br />

Meinungen –<br />

von heller Begeisterung bis zu starken<br />

Vorbehalten. Was wir erlebten, hat einen<br />

vertrauenswürdigen Eindruck hinterlassen.<br />

Wir spürten, dass die Arbeit getrieben<br />

ist von Gottes Geist und harter Arbeit,<br />

von Bereitschaft zur Korrektur und Demut,<br />

von der Liebe zum Menschen und<br />

Freude an Exzellenz.<br />

Im Gottesdienst erlebten wir, wie der<br />

Einsatz moderner Medien die Inhalte<br />

der Predigt verinnerlichen halfen. Auf<br />

einer großen Panoramaleinwand auf der<br />

Bühnenrückwand erschien der See Genezareth.<br />

Es entstand der Eindruck, als<br />

würde der Pastor direkt aus Galiläa zu<br />

uns sprechen. Die Predigt fesselte, weil<br />

sie so nahe in unseren Erlebnishorizont<br />

hinein zielte. Dass Jesus den Sturm stillt,<br />

ist nicht nur damals geschehen, sondern<br />

hat plötzlich mit unseren Lebensstürmen<br />

zu tun. Viele standen auf bei der Einladung,<br />

für ihre persönliche Situation beten<br />

zu lassen.<br />

Als Beobachter schlichen wir uns ins<br />

Kinder-Programm für Dreijährige. Schon<br />

studienreise<br />

nach wenigen Augenblicken waren wir<br />

gefesselt und zu Tränen gerührt. Die Kinder<br />

verfolgten aufmerksam die abwechslungsreichen<br />

Elemente und ließen sich<br />

von der Ausstrahlung der jungen Mitarbeiterin<br />

mitreißen. Der Ausdruckskraft<br />

ihrer Stimme, ihrer Gestik, ihrer Lehrbegabung<br />

konnten auch wir Erwachsene<br />

uns nicht entziehen. Da möchte man<br />

noch einmal Kind sein und begeistert<br />

das wiederkehrende Motto „Jesus can do<br />

anything“ mit rufen.<br />

Wir haben längst nicht alles ausgelotet,<br />

aber <strong>Willow</strong> bleibt uns in Erinnerung als<br />

eine helfende Gemeinde für gebrochene<br />

Menschen, die ihren Platz finden und<br />

Gott dienen können. Als aufmerksame<br />

Gemeinde, die auf Notstände der Gesellschaft<br />

reagiert. Als <strong>lernen</strong>de Gemeinde,<br />

die geistliche Werte und profane Erkenntnisse<br />

in die Stärkung ihrer Mitarbeiter<br />

einfließen lässt. Mit geweitetem Horizont<br />

und neuer Gewissheit, dass Gott durch<br />

die Gemeinde vor Ort handeln will, sind<br />

wir heimgereist. Wir behalten ein großes<br />

Staunen im Herzen, was Gott tun kann,<br />

wenn Menschen ihm total vertrauen.<br />

Christina und Johannes Ott. Johannes Ott<br />

ist Inspektor des Thüringer Gemeinschaftsbundes.<br />

15


StudienreiSe<br />

„enter to Worship –<br />

exit to Serve“<br />

So stand es an der Eingangstüre einer<br />

Kirche in Chicago. Selten habe ich diesen<br />

Spruch so verwirklicht gesehen wie<br />

in der <strong>Willow</strong>-<strong>Creek</strong>-Gemeinde. Unvergesslich<br />

der Besuch in der Gruppe für<br />

Dreijährige bei Promiseland. Im persönlichen<br />

Gespräch mit der Leiterin dieser<br />

Altersgruppe haben wir mitbekommen,<br />

wie viel Einsatz und Leidenschaft<br />

hinter einer solchen Stunde steckt.<br />

Interessant, dass die Gemeinde den<br />

gleichen Bibeltext vom Promiseland- bis<br />

Erwachsenengottesdienst durchzieht. So<br />

können Familien schon auf dem Heimweg<br />

das Gehörte vertiefen und dann<br />

auch gemeinsam umsetzen. Überrascht<br />

war ich von der „Sorglosigkeit“ der Leiter,<br />

Altes über Bord zu werfen, wenn es<br />

nicht mehr dem Gemeindeziel dient.<br />

Ist Theater nicht mehr das Instrument,<br />

um Menschen in die Nähe von Jesus zu<br />

führen, dann wird es mit etwas Passenderem<br />

ersetzt.<br />

Hier sehe ich den größten Kontrast<br />

und auch Lernschritt für Gemeinden in<br />

der Schweiz. Wir sind sehr verhaftet mit<br />

unserer Geschichte und Tradition. Wir<br />

wollen niemand brüskieren – so lassen<br />

wir Programme laufen, die schon lange<br />

nicht mehr dem Ziel dienen, Menschen<br />

für die gute Botschaft von Jesus zu erreichen.<br />

Was wir von <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> für<br />

die Schweiz wirklich <strong>lernen</strong> können, ist<br />

mutig zu <strong>leiten</strong>.<br />

Peter Schneeberger ist Leitungsmitglied<br />

der Freien Ev. Gemeinden in der<br />

Schweiz<br />

16<br />

Kirche ganz anders<br />

Wer Gemeinden in der weiten Welt der<br />

Ökumene besucht, erfährt, dass christliche<br />

Kirche auch ganz anders gehen<br />

kann als in den uns gewohnten Bahnen.<br />

Drei Eindrücke und drei Sehnsüchte<br />

nehme ich aus der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde<br />

mit:<br />

erkennbarer „Markenkern“<br />

<strong>Willow</strong> ist ein großes „Unternehmen“<br />

mit vielen Abteilungen. Wir trafen zahlreiche<br />

<strong>leiten</strong>de und ehrenamtlich Mit-<br />

Mit 8.000 Teilnehmern war der Summit<br />

in der <strong>Willow</strong>-Gemeinde erneut<br />

restlos ausgebucht.<br />

arbeitende. Es war beeindruckend, dass<br />

alle die gemeinsame Gemeinde-Vision<br />

benennen konnten: Es geht um Mission,<br />

Nachfolge Jesu und den Dienst der<br />

Christen. Ich wünsche mir, dass es in<br />

unseren Gemeinden und in der evangelischen<br />

Kirche leichter gelingt, gemeinsame<br />

Grundüberzeugungen und<br />

Anliegen besser auf den Punkt zu bringen.<br />

Sicher, evangelische Volkskirche ist<br />

– mit guten Gründen – groß, komplex<br />

und plural, aber deswegen ja nicht beliebig<br />

und unklar. Wir teilen gemeinsame<br />

Bekenntnisse und eine lange Geschichte,<br />

die uns verbinden. Die Bemühung<br />

um den „Markenkern evangelisch“<br />

lohnt sich. Nur so werden in Zukunft<br />

Priorisierungsdebatten gelingen. Und<br />

nur so wird das missionarische Zeugnis<br />

vernehmbar.<br />

„Qualität“ als Leitbegriff<br />

Wir erlebten allerbeste Qualität: bei der<br />

sorgfältigen Gottesdienstgestaltung, in<br />

leidenschaftlicher Predigt, im Einsatz<br />

modernster Technik. Das Beste, nämlich<br />

das Evangelium, ruft danach, dass wir<br />

auch in Kirche und Mission unser Bestes<br />

geben. Unsere Zeitgenossen erwarten<br />

Qualität. Mäßig und mittelmäßig reicht<br />

oft nicht mehr. In der evangelischen Kirche<br />

haben wir begonnen, nach Qualität<br />

zu fragen. Ich wünsche mir, dass wir<br />

unbefangen von Qualität reden können,<br />

uns noch eifriger um Verbesserung der<br />

Qualität bemühen.<br />

Leitung wird ausgeübt<br />

Die riesige <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde und<br />

das weltweite Netzwerk der Association<br />

werden zielorientiert und transparent<br />

geleitet. Erfahrungen aus<br />

dem Management weltlicher<br />

Firmen sind in die Gemeinde<br />

übertragen worden. Hochkompetente<br />

Mitarbeiter aus<br />

Wirtschaft, Gesellschaft und<br />

Medien konnten als Hauptamtliche<br />

für die Gemeindearbeit<br />

gewonnen werden. Man<br />

weiß, wie Vision, Leitungsinstrumente<br />

und Strategie aufeinander<br />

zu beziehen sind.<br />

Schlanke Führungsstrukturen<br />

scheinen auch die Integration<br />

vieler (ja tausender)<br />

Ehrenamtlicher in die Arbeit<br />

zu erleichtern. Ich wünsche<br />

mir, dass wir in unseren evangelischen<br />

Kirchen in Deutschland flexibler werden,<br />

aus Leitungserfahrungen in anderen Zusammenhängen<br />

zu <strong>lernen</strong>. Leitenden<br />

ist mehr Mut zum Leiten zu wünschen<br />

und vielen Mitarbeitern mehr Akzeptanz<br />

von Leitungsentscheidungen. Zur Wahrnehmung<br />

einer Leitungsaufgabe in der<br />

Kirche gehören sowohl geistliche Motivation<br />

und geistliches Anliegen, als auch<br />

Managementkompetenz.<br />

Dr. Erhard Berneburg ist Oberkirchenrat<br />

und Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft<br />

Missionarischer Dienste<br />

Von anderen <strong>lernen</strong><br />

Der Besuch der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde<br />

übertrifft jedes Sightseeing-Programm,<br />

das eine Stadt wie Chicago auch zu bieten<br />

hat. Schon beim ersten Kontakt mit<br />

den ehrenamtlich Mitarbeitenden wird<br />

der Geist dieser Gemeinde spürbar:<br />

eine herzliche, interessierte Haltung,<br />

gewinnend und einladend. Gemeinde<br />

als Ort diakonischen Handelns ist hier<br />

kein Wunschtraum, sondern durch eine Vielzahl von überwiegend<br />

ehrenamtlich geleisteten Diensten praktiziert. Die<br />

diakonischen und zutiefst missionarischen Dienstbereiche –<br />

von der Lebensmittelausgabe für Bedürftige, über die kostenlose<br />

juristische, finanzielle oder pädagogische Beratung<br />

von Menschen bis zur Autowerkstatt – sind für tausende<br />

Menschen eine Hilfe zum Leben und für viele ein Weg in die<br />

Gemeinde.<br />

Was wir gehört und gesehen haben, hat uns zum Nach-<br />

und Weiterdenken angeregt. „Von anderen <strong>lernen</strong>“ ist ein<br />

Satz, den man bei <strong>Willow</strong> oft hört. In den vielen Begegnungen<br />

ist uns keine Selbstgefälligkeit, keine Besserwisserei<br />

begegnet. Wir haben lernbereite, weltoffene und christuszentrierte<br />

Mitarbeitende getroffen, die für Menschen und zur<br />

Ehre Gottes ihr Bestes geben. Den lebensnahen Predigten,<br />

der Musik, der Ästhetik der Veranstaltungen, der Organisation<br />

ist dies deutlich abzuspüren.<br />

Von <strong>Willow</strong> <strong>lernen</strong> heißt, als Einzelne und als Organisation<br />

Lernende werden und bleiben, nicht hinnehmen<br />

was ist, sondern gründlich analysieren,<br />

mutige Ziele setzen und zuversichtlich an der Veränderung<br />

arbeiten. Dabei steht die Arbeit an der<br />

Haltung der Person im Vordergrund und nicht die Programm-<br />

entwicklung. Von <strong>Willow</strong> <strong>lernen</strong> heißt den Einzelnen und seine<br />

Gaben sehen, Großes von Gott erwarten und Menschen<br />

Großes zutrauen.<br />

Dem Thema „Führung“ kommt bei <strong>Willow</strong> eine zentrale<br />

Bedeutung zu. Ein Thema, das auch wir in der Aus-, Fort-<br />

und Weiterbildung von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen<br />

qualifizierter und stärker verankern sollten und dem wir in<br />

unserem Alltag mehr Aufmerksamkeit schenken müssen.<br />

<strong>Willow</strong> ist keine Kopiervorlage für ein erfolgreiches Gemeindemodell.<br />

An der Arbeit dieser Gemeinde kann man wichtige<br />

Grundprinzipien einer missionarisch-diakonischen Gemeinde<br />

entdecken und kapieren.<br />

Werner Baur ist Oberkirchenrat in der Ev. Landeskirche in Württemberg<br />

und zuständig für das Dezernat „Kirche und Bildung“.<br />

Andrea Baur ist im Vorstand des Albrecht-Bengel-Haus<br />

in Tübingen.<br />

Leadership Summit 2012<br />

die nächste reise zum Leadership Summit findet vom<br />

4.-12. August 2012 statt.<br />

Die Reise wird mit deutscher Übersetzung angeboten.<br />

info & Anmeldung: www.willowcreek.de<br />

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intensiv-Studienwoche bei <strong>Willow</strong> uSA<br />

Vom 28. nov. – 2. dez. 2011 findet in der <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>-Gemeinde in<br />

South Barrington bei Chicago eine intensiv-Studienwoche statt. Das<br />

Angebot richtet sich an haupt- und ehrenamtlich <strong>leiten</strong>de Mitarbeitende<br />

aus Gemeinden, die Teil des <strong>Willow</strong>-Netzwerkes sind. Die Teilnehmer<br />

treffen in Gesprächsrunden und interaktiven Vorträgen mit den Leitern<br />

der <strong>Willow</strong>-Gemeinde zusammen und können hinter die Kulissen der<br />

bekannten Gemeinde schauen. Die Gruppe ist auf 75 Personen begrenzt.<br />

Eine Übersetzung wird nicht angeboten.<br />

Preise: € 550,00 / CHF 860,-, inkl. Privatquartier bei Gemeindegliedern<br />

und Fahrgemeinschaft in Mini-Vans. Hinzu kommen die Flugkosten.<br />

info & Anmeldung: info@willowcreek.de<br />

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ANzEiGEN


REVEAL-Bericht<br />

18<br />

Ein außergewöhnliches<br />

Geschenk<br />

Wie die REVEAL-Studie in der Evangelisch-Lutherischen<br />

Kirchengemeinde Großenaspe neue Impulse auslöst<br />

Die Kirchengemeinde Großenaspe<br />

umfasst drei Dörfer<br />

mit insgesamt 3.900 Einwohnern.<br />

Davon sind 2.400<br />

Kirchenmitglieder. Die<br />

Gottesdienste der Kirchengemeinde<br />

werden von rund<br />

120 Personen besucht.<br />

: von Dr. Jan-Peter Dau-SchmiDt<br />

Wir sind dankbar, dass Jahr für Jahr<br />

Menschen in unserer Gemeinde<br />

Jesus kennen<strong>lernen</strong> und in Kleingruppen<br />

Gemeinde und Heimat finden. Wie<br />

zahlreiche andere Gemeinden, haben<br />

auch wir die Erfahrung gemacht, dass<br />

gerade Jugendliche und Erwachsene,<br />

die sich in Kleingruppen einbinden lassen,<br />

im Glauben signifikant wachsen.<br />

Als Gemeindeleitung hat uns lange die<br />

Frage beschäftigt, wie wir das geistliche<br />

Wachstum unserer Gemeindeglieder<br />

über die Teilnahme an Kleingruppen<br />

hinaus am besten fördern können.<br />

Schon vor 10 Jahren haben wir unser<br />

Gemeindeleitbild entwickelt. Es lautet:<br />

Wir helfen Menschen, ihre Bestimmung<br />

in Jesus Christus zu finden. Darin<br />

eingeschlossen ist: Jesus kennen zu<br />

<strong>lernen</strong>, im Glauben an ihn zu wachsen,<br />

die Gemeinschaft mit anderen Christen<br />

zu pflegen, den Mitmenschen mit den<br />

eigenen Gaben zu dienen und auf diese<br />

Weise Gott die Ehre zu geben.<br />

Wenn wir diesem Leitbild nachstrebten<br />

– so dachten wir – also alle fünf<br />

Leitbild-Bereiche ausgewogen im Gemeindealltag<br />

vorhanden sind, dann<br />

würden unsere Gemeindeglieder geistliches<br />

Wachstum erleben. Bei Gemeindeanalysen<br />

in den vergangenen Jahren<br />

kam allerdings zum Vorschein, wie es<br />

um die Ausgewogenheit der Leitbild-<br />

Bereiche tatsächlich bestellt ist und woran<br />

wir am sinnvollsten weiterarbeiten<br />

sollten. So haben wir entsprechende Bereiche<br />

der Gemeindearbeit neu strukturiert,<br />

beispielsweise die Form unserer<br />

Gottesdienste. Aber: Haben die Maßnahmen<br />

auch dazu geführt, das geistliche<br />

Wachstum nachhaltig zu verbessern?<br />

Wenn ja, in welchem Ausmaß?<br />

Wie sollten wir das objektiv beurteilen?<br />

Was vom Seminar übrig blieb<br />

Um geistliche Inhalte in den Alltag integrieren<br />

zu können, führten wir ver-<br />

schiedene Seminare wie „Abenteuer<br />

Alltag“ oder den <strong>Willow</strong>-Finanzkurs<br />

durch. Auch an der Kampagne zum<br />

„Jahr der Stille“ nahmen wir teil. Die<br />

Beteiligung war immer ausgesprochen<br />

gut. Die Teilnehmer lobten Material und<br />

Referenten. Aber: Schon wenige Monate<br />

später hatten wir den Eindruck, dass die<br />

neuen Erkenntnisse nur spärlich in die<br />

Tat umgesetzt wurden. Woran das lag,<br />

konnten wir uns nicht erklären.<br />

Dann kam der <strong>Willow</strong>-Leitungskongress<br />

2010 in Karlsruhe. Dort wurde<br />

REVEAL vorgestellt, ein Instrument,<br />

das die geistliche Standortbestimmung<br />

einer Gemeinde ermittelt, aber auch<br />

deutlich macht, was geistliches Wachstum<br />

fördert und behindert. Im Vorfeld<br />

hatte ich bereits die Bücher über die<br />

Studie gelesen. Sollte das etwas sein,<br />

das uns entscheidend weiterbringt?<br />

Kurz darauf gab es in einer Nachbarkirchengemeinde<br />

ein Einführungsseminar<br />

zu REVEAL. Mit einigen Gemeindegliedern<br />

nahmen wir daran teil. Mit den<br />

neuen Einsichten gelang es mir, unseren<br />

Kirchenvorstand für das Projekt<br />

der Studie zu gewinnen. Ein entscheidender<br />

Schritt, denn die Ergebnisse<br />

würden ja Auswirkungen auf die nächsten<br />

Jahre der Gemeindearbeit haben.<br />

Der Start<br />

Im März 2011 führten wir die REVEAL-<br />

Umfrage durch. Die Resonanz bei Jung<br />

und Alt war sehr ermutigend. Für diejenigen,<br />

die bei der Online-Umfrage Hilfe<br />

brauchten, standen nach den Gottesdiensten<br />

junge Erwachsene mit Laptops<br />

bereit, die bei der Befragung halfen.<br />

Kurz darauf trafen die Ergebnisse bei<br />

uns ein. Zu einer Wochenend-Leitungsfreizeit<br />

im Mai luden wir eine <strong>Willow</strong>-<br />

Referentin ein, die uns die Ergebnisse<br />

der Studie erklärte und mit uns gemeinsam<br />

Folgeschritte erarbeiten sollte.<br />

Das Wochenende, an dem Kirchenvor-<br />

weiter auf Seite 20 <br />

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Antworten mit Bayless Conley e. V. | Postfach 76 01 05 | D-22051 Hamburg | Telefon in Deutschland: 0800 460 4000 | E-Mail: kontakt@bayless-conley.de<br />

antwortenmit<br />

BAYLESS CONLEY


REVEAL-Bericht<br />

steher, Bereichsverantwortliche<br />

und<br />

die hauptamtlichen<br />

Mitarbeiter teilnahmen,<br />

wurde für alle<br />

aus mehreren Gründen<br />

zu einem echten<br />

Highlight.<br />

Die Auftaktfrage zu<br />

unseren Erwartungen<br />

an das Wochenende<br />

offenbarte – trotz<br />

allem Interesse –<br />

eine gehörige Portion<br />

Skepsis: „Wir machen<br />

schon so viel, muss<br />

denn jetzt noch etwas<br />

Neues hinzukommen?“<br />

„Hoffentlich wird das alles nicht<br />

zu theoretisch!“ „Lassen sich die Ergebnisse<br />

der Studie auch in praktische Gemeindearbeit<br />

umsetzen?“ „Wird viel geredet,<br />

ohne dass konkrete Taten folgen?“<br />

Die Referentin erklärte im ersten Teil<br />

die Grundlagen der REVEAL-Studie.<br />

Mit dem nötigen Hintergrundwissen<br />

wurden die Teilnehmer in Arbeitsgruppen<br />

aufgeteilt. Dabei konnten wir uns<br />

unsere Ergebnisse näher anschauen<br />

und miteinander ins Gespräch darüber<br />

kommen. Bei Fragen half die Referentin<br />

uns weiter. Wir haben diese Variante<br />

des gemeinsamen Erarbeitens als sehr<br />

wohltuend empfunden, im Vergleich zu<br />

der Alternative, die Ergebnisse frontal<br />

präsentiert zu bekommen. Im dritten<br />

Teil wurden die Schlüsse aus den Ergebnissen<br />

gezogen und festgehalten.<br />

Überraschende geistliche<br />

Atmosphäre<br />

Diese drei Arbeitsschritte waren für<br />

einige Überraschungen gut: Durch die<br />

Mischung aus Vortrag und gemeinsamer<br />

Erarbeitung auf der einen, und<br />

das Hören auf Gott in Gebet und Lobpreis<br />

auf der anderen Seite, erlebten<br />

wir eine bislang in solchem Rahmen<br />

nicht gekannte geistliche Atmosphäre.<br />

Sie war so „dicht“, dass eine Mitarbei-<br />

Mehr als eine Umfrage<br />

REVEAL ist mehr als eine Umfrage, ein Buch<br />

oder theoretische Prinzipien. Die Erkenntnisse,<br />

wie geistliches Wachstum tatsächlich gefördert<br />

(oder behindert) wird, stammen aus der Praxis.<br />

Mehr als 250.000 Gemeindeglieder aus über<br />

1.000 Kirchen und Gemeinden verschiedener<br />

Denominationen, Größen und Länder haben<br />

sich daran beteiligt. Ausführliche Informationen<br />

sowie die einzelnen Durchführungsschritte finden<br />

Sie online: www.willowcreek.de<br />

20<br />

terin anschließend sagte: „Ich habe ja<br />

schon einige Leitungsfreizeiten erlebt,<br />

auch in anderen Gemeinden, aber so<br />

eine geistliche Einheit und so ein intensives<br />

Reden Gottes, das ist wirklich ein<br />

außergewöhnliches Geschenk!“ Damit<br />

sprach sie allen aus der Seele. Mit dazu<br />

beigetragen hat auch, dass die Referentin<br />

sich voll und ganz auf die inhaltliche<br />

und die geistliche Dimension dieses<br />

Wochenendes eingelassen hat.<br />

Überraschend war dann auch, wie<br />

unsere Gemeindeglieder sich in der<br />

Umfrage den vier Phasen des geistlichen<br />

Entwicklungsprozesses zugeordnet<br />

hatten: 19% bei Christus entdecken;<br />

50 % bei In Christus wachsen; 12 % bei<br />

Nah bei Christus und 19% bei Christus<br />

im Zentrum. Ein Blick in unsere<br />

erstaunten Gesichter zeigte: Damit hatten<br />

wir nicht gerechnet! Gefühlsmäßig<br />

war unsere Einschätzung, dass deutlich<br />

mehr Personen bei „Nah bei Christus“<br />

und entsprechend weniger bei „In<br />

Christus wachsen“ zu finden wären.<br />

Mit anderen Worten: Wir hatten unsere<br />

Gemeinde geistlich reifer eingeschätzt<br />

als die Studie es nun objektiv auswies.<br />

Als wir dieses Ergebnis halbwegs<br />

verdaut hatten, reifte die Einsicht: Jetzt<br />

wird klarer, warum die Seminare und<br />

Kurse der vergangenen Jahre lediglich so<br />

reVeAL-teAM<br />

Fragen zur REVEAL-Studie oder über eine<br />

mögliche Unterstützung Ihrer Gemeinde bei<br />

der Durchführung beantwortet gerne das<br />

REVEAL-Team:<br />

„schlanke“ Auswirkungen<br />

zeigten: Vielen Gemeindegliedern<br />

fehlten offenbar<br />

einige Grundlagen in den<br />

zentralen Glaubensüberzeugungen<br />

oder das kontinuierliche<br />

Dranbleiben<br />

im Praktizieren geistlicher<br />

Übungen. Persönlich<br />

habe ich den Eindruck,<br />

dass wir jetzt dank der<br />

REVEAL-Studie des „Rätsels<br />

Lösung“ gefunden<br />

haben. So dass wir jetzt<br />

daran arbeiten können,<br />

den Gemeindegliedern<br />

dabei zu helfen, nachhaltig<br />

geistlich zu wachsen.<br />

Da mit den 50% der „In Christus Wachsenden“<br />

eine Art „Stau“ im geistlichen<br />

Wachstumsprozess unserer Gemeinde<br />

zutage tritt, werden wir nun auf diese<br />

Gruppe unseren Fokus legen und für<br />

sie gezielte Inhalte und Übungen zum<br />

geistlichen Wachstum anbieten. Zum<br />

Erarbeiten der konkreten Aktionen treffen<br />

wir uns als Team weiterhin und wollen<br />

im Herbst der Gemeinde geeignete<br />

Maßnahmen vorstellen.<br />

Nach unserem REVEAL-Leitungswochenende<br />

sind wir alle neu motiviert,<br />

in der Gemeindearbeit voranzugehen:<br />

weil die Studie ergeben hat, dass unsere<br />

Gemeindeglieder wirklich wachsen wollen,<br />

und weil gerade auch die Teilnehmer<br />

des Leitungs-Wochenendes, die zuvor<br />

Bedenken geäußert hatten, zum Abschluss<br />

einhellig der Meinung waren,<br />

dass ihre Erwartungen weit übertroffen<br />

wurden und sie sich darauf freuen, Verantwortung<br />

dafür zu übernehmen, dass<br />

unsere Gemeinde geistlich wächst.<br />

Dr. Jan-Peter Dau-Schmidt<br />

ist Pastor der Ev.-Luth. Kirchengemeinde<br />

Großenaspe.<br />

Für Deutschland: Jörg Ahlbrecht,<br />

ahlbrechtj@willowcreek.de<br />

Tel. 0641-98437-12<br />

Für die Schweiz: Andreas Benz,<br />

E-Mail: reveal@willowcreek.ch<br />

Tel. +41 (0)79 822 8000<br />

ÜBERZEUGT:<br />

Gelebte Anbetung streckt die<br />

Hände nicht nur zum Himmel,<br />

sondern im Namen Jesu<br />

auch zum Nächsten hin.<br />

Armut und Gerechtigkeit sind keine Nebenthemen des Glaubens.<br />

Compassion setzt sich für arme Kinder in 26 der ärmsten Länder der<br />

Welt ein. Wer mit Compassion eine 1-zu-1-Patenschaft übernimmt,<br />

unterstützt ein Kind in seiner physischen, psychischen, geistigen und<br />

geistlichen Entwicklung nachhaltig. Und gibt diesem Kind darüber<br />

hinaus die Möglichkeit, Jesus kennen zu <strong>lernen</strong>.<br />

DESHALB:<br />

VERÄNDERE DAS LEBEN EINES KINDES IM NAMEN JESU,<br />

UND DU BEGINNST, DIE WELT ZU VERÄNDERN.<br />

WERDEN SIE PATE!<br />

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promiseland<br />

Die<br />

Neuausrichtung<br />

von Promiseland<br />

Die neue Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kinderprogramm<br />

Vor drei Jahren trat bei Promiseland<br />

eine Unschärfe in der Ausrichtung<br />

ein. Obwohl Woche für Woche 3.500<br />

Kinder zusammenkamen, war nicht<br />

mehr klar, was die Arbeit im Kern ausmachen<br />

sollte. Es wurde deutlich, dass<br />

wir die Rolle von Promiseland im Leben<br />

der Kinder überbewerteten. Wir sagten<br />

den Eltern: „Bringt uns eure Kinder, wir<br />

machen sie mit Christus bekannt und<br />

kümmern uns auch darum, dass sie<br />

im Glauben wachsen.“ Das haben wir<br />

natürlich nicht wörtlich so gesagt. Aber<br />

durch unser Vorgehen haben wir es<br />

ausgedrückt. Die Eltern wurden in den<br />

geistlichen Entwicklungsprozess ihrer<br />

Kinder nicht eingebunden. Dabei nehmen<br />

sie, das belegen Forschungen, den<br />

größten geistlichen Einfluss im Leben<br />

ihrer Kinder ein. Wir mussten unsere<br />

Arbeit einer massiven Veränderung unterziehen.<br />

Dabei stellten wir uns zwei<br />

Fragen: Wie beziehen wir die Eltern in<br />

der Gemeinde mehr mit ein, damit sie<br />

ihre Kinder geistlich prägen? Und: Wie<br />

unterstützen wir die Eltern zuhause,<br />

damit sie dort ihrer geistlichen Verantwortung<br />

besser nachkommen können?<br />

In groben Zügen sah unser Neuausrichtungsprozess<br />

so aus:<br />

22<br />

1. Wir schrieben ein neues<br />

Zukunfts-szenario.<br />

Wenn man anschaulich beschreibt, wie<br />

die Zukunft aussehen soll, hilft das den<br />

Beteiligten, den neuen Kurs besser zu<br />

begreifen. Dazu rief ich alle Mitarbeiter<br />

zusammen, dazu auch Eltern und<br />

Kinder. Gemeinsam verfassten wir folgendes<br />

Zukunfts-Szenario:<br />

Durch Promiseland kann der Glaube<br />

Familien über Generationen hinweg prägen.<br />

Die biblischen Wahrheiten werden als<br />

echt, eindeutig und alltagstauglich erlebt.<br />

Durch die Kraft Gottes kennzeichnet Hoffnung,<br />

Freude und Liebe unser Miteinander.<br />

Promiseland schafft einen Raum für<br />

Kinder, in dem sie einen Lebensstil mit Jesus<br />

entwickeln können – durch Austausch,<br />

Singen, Gebet und Zeiten des Nachdenkens.<br />

Wir laden Kinder ein, Gottes Geschichte<br />

mit ihnen zu entdecken. Kinder<br />

<strong>lernen</strong> Gottes Liebe, seine Wahrheit und<br />

Vergebung, wie auch Anbetung, Dienen<br />

und Geben kennen. Dies prägt das Leben<br />

der Kinder innerlich und äußerlich.<br />

Das Leben von Kindern zu prägen motiviert<br />

uns, neue und bessere Wege zu finden,<br />

wie wir mit den Eltern zusammenarbeiten<br />

können. Wir befähigen und ermutigen<br />

sie, regelmäßig mit ihren Kindern über<br />

: von Pat Cimo<br />

Fragen des Glaubens zu reden und was es<br />

heißt, Christus im Alltag zu folgen. Der<br />

Glaube taucht nicht nur am Wochenende<br />

auf oder dann, wenn es bequem ist. Sondern<br />

in allen Entscheidungen, Taten, im<br />

Denken und Reden. Der Glaube wird von<br />

Generation zu Generation weitergetragen.<br />

Es ist ein Glaube, der bleibt.<br />

An diesem Wunschbild wollten wir<br />

uns fortan orientieren.<br />

2. Wir entwickelten<br />

ein neues leitbild.<br />

Anschließend entwickelten wir ein<br />

neues Leitbild, das unsere Vorstellung<br />

von der Zukunft kurz und knapp auf<br />

den Punkt brachte. Das bisherige Promiseland-Leitbild<br />

war zu lang und nur<br />

mit viel Mühe einprägbar. Zudem war<br />

es unausgewogen: Es brachte zum Ausdruck,<br />

dass die Kinder den Glauben für<br />

sich entdecken sollten. Die Bedeutung<br />

der Eltern kam nicht vor. Unser neues<br />

Leitbild lautet: Promiseland setzt sich gemeinsam<br />

mit den Eltern dafür ein, dass<br />

die Kinder einen Glauben entwickeln, der<br />

bleibt.<br />

Natürlich haben wir in erster Linie mit<br />

den Kindern zu tun, aber die Eltern sind<br />

nun ebenso im Fokus. Mehr denn je<br />

sind wir überzeugt, dass sie der wesentliche<br />

Faktor sind, wie sich der Glaube im<br />

Leben ihrer Kinder entwickelt. Auch die<br />

Bibel macht deutlich, dass sie die Rolle<br />

der geistlichen Leitung innehaben.<br />

3. entwicklung neuer Werte<br />

Wir schauten uns das Wunschbild von<br />

der Zukunft und unser Leitbild an und<br />

fragten: Welche Werte sind uns wichtig?<br />

Wie soll unsere Arbeit mit Kindern geprägt<br />

sein? Wie soll das Verhalten aussehen?<br />

Werte beschreiben dies. Derzeit<br />

lauten sie:<br />

• Promiseland ist kinderorientiert<br />

• Promiseland ist beziehungsorientiert<br />

• Promiseland ist ein sicherer Ort für<br />

Kinder<br />

• Die biblische Inhalte werden kreativ<br />

vermittelt<br />

• Die biblischen Inhalte sind für den<br />

Alltag der Kinder relevant<br />

• Kinder haben Spaß bei Promiseland<br />

Diese Werte sind gut. Aber sie sagen<br />

nichts darüber aus, dass wir die Eltern<br />

mit einbeziehen wollen. Deshalb werden<br />

wir sie in Kürze überarbeiten. Werte<br />

machen Mitarbeitern deutlich, wofür sie<br />

verantwortlich sind und wofür nicht. Ein<br />

früherer Wert sagte, dass Mitarbeiter von<br />

Promiseland eine Hirtenfunktion für die<br />

Kinder haben, sie also verantwortlich<br />

sind für die Entwicklung des Glaubens<br />

der Kinder. Das sehen wir heute anders.<br />

Die Verantwortung liegt bei den Eltern.<br />

Wir änderten den Wert in „beziehungsorientiert“.<br />

Alle Beteiligten sollen zum<br />

Aufbau von Beziehungen beitragen:<br />

Kindern untereinander, Kinder mit Mitarbeitern,<br />

Mitarbeiter mit Eltern.<br />

4. die Bedeutung der sprache<br />

und des Visuellen<br />

Wir achten nun genau darauf, welche<br />

Worte und Sprache wir verwenden (in<br />

offiziellen E-Mails, dem Ansagetext des<br />

Anrufbeantworters, Formulierungen<br />

in Briefen und auf der Webseite). Jeder<br />

soll verstehen, wie unser Zukunftsbild<br />

aussieht. Wir überlegen auch, welche<br />

visuellen Elemente in den Promiseland-<br />

Räumen sichtbar sein sollen, um unser<br />

Leitbild auch optisch zu kommunizieren.<br />

Unsere Bilder und unsere Sprache<br />

müssen vermitteln, was uns im Kern<br />

ausmacht. Es soll sich in den Herzen<br />

und Köpfen eines jeden verankern, der<br />

durch die Räume geht – Kinder, Mitarbeiter<br />

oder Eltern. Wir haben alle bewusst<br />

in diesen Prozess mit eingebun-<br />

den, anhand unseres Leitbildes die passenden<br />

Bilder und Worte auszuwählen.<br />

5. die Zielgruppen kennen<br />

Bei der Neuausrichtung mussten wir<br />

uns neu darüber klar werden, wer unsere<br />

Zielgruppe ist, was sie von uns erwartet<br />

und in welchem Maß wir ihre Erwartungen<br />

erfüllen. Es sind die Kinder,<br />

aber auch deren Eltern; auch die Mitarbeiter<br />

und die Gemeindeleitung. Auch<br />

sie haben Erwartungen, über die wir uns<br />

klar sein müssen. Wenn die Arbeit mit<br />

Kindern für sich geklärt hat, was ihr Bild<br />

von der Zukunft, ihr Leitbild, ihre Werte<br />

und ihre visuellen und sprachlichen Mittel<br />

sind, ist es für die Zielgruppen klar,<br />

was sie erwarten können. Den Eltern<br />

kann ich sagen: Ihr könnt von uns erwarten,<br />

dass wir eure Kinder bei Promiseland<br />

fundiert und alltagesrelevant lehren.<br />

Euch als Eltern stellen wir zugleich<br />

unterstützendes Material zur Verfügung,<br />

das euch dabei hilft, die Inhalte in euren<br />

Familienalltag umzusetzen. Den<br />

Eltern sage ich aber auch: Von euch erwarte<br />

ich, dass ihr dafür sorgt, dass eure<br />

Kinder regelmäßig zur Gemeinde kommen<br />

und ihr euren Teil zuhause einlöst.<br />

Denn nur durch Zusammenarbeit schaffen<br />

wir es, dass eure Kinder einen Glauben<br />

entwickeln, der bleibt.<br />

Vor drei Jahren haben wir den Veränderungsprozess<br />

bei Promiseland begonnen.<br />

Wir sind noch nicht am Ende. Es<br />

dauert. Auch weil viel mit Gottes Zeitplan<br />

zusammenhängt: wie er Menschen<br />

und Umstände so vorbereitet, dass Veränderungen<br />

kein Gewaltakt sind. Wir<br />

müssen Menschen vom Alten zum<br />

Neuen behutsam hinüberführen. Die<br />

Gefahr ist, so sehr vom Neuen begeistert<br />

zu sein, dass wir das Alte auf einen<br />

Schlag hinter uns lassen und dabei viele<br />

auf der Strecke bleiben.<br />

praktische schritte<br />

Um mit Eltern enger zusammenzuarbeiten,<br />

mussten nicht sofort neue Programme<br />

entwickelt werden. Bestehendes<br />

konnte angepasst werden.<br />

Kindersegnung verändert<br />

In der Vergangenheit waren bei einer<br />

Kindersegnung neben dem Kind die<br />

Eltern und einer unserer Pastoren anwesend,<br />

der aber häufig keine persönliche<br />

Beziehung zur Familie hatte. Für<br />

die Eltern war die Segnung zwar eine<br />

wichtige Erfahrung, es wurde aber nicht<br />

deutlich, dass wir als Gemeinde einen<br />

promiseland<br />

wichtigen Anteil am geistlichen Werdegang<br />

des Kindes hatten und dass wir<br />

mit den Eltern von der Geburt bis zum<br />

Erwachsenenalter im Leben ihres Kindes<br />

zusammenarbeiteten.<br />

Nun sind wir bei der Kindersegnung<br />

immer mit einbezogen. Heute kommen<br />

neben dem Kind, seinen Eltern auch die<br />

erweiterte Familie und Geschwister hinzu;<br />

außerdem Mitarbeiter aus der Gruppe<br />

des Kindes. Wir haben sogar den<br />

Namen verändert in „Familiensegung“,<br />

machen deutlich, dass die erweiterte Familie<br />

und die Gemeindefamilie sagen:<br />

Wir erbitten Gottes Segen für den Werdegang<br />

dieses Kindes, in dessen Leben<br />

wir gemeinsam involviert sind.<br />

Glauben neu entdecken<br />

In der Vergangenheit haben wir den<br />

Kindern erklärt, wie sie ein Leben mit<br />

Jesus beginnen können. Ihre Eltern waren<br />

daran völlig unbeteiligt. Das war auf<br />

lange Sicht nicht hilfreich. Heute nehmen<br />

wir sie bewusst mit hinein.<br />

Zwei Wochen, bevor wir im Kinderprogramm<br />

darüber sprechen, schicke<br />

ich allen Eltern eine E-Mail mit einem<br />

kurzen Videoclip: Ich spreche in die<br />

Kamera meines Laptops und teile den<br />

Eltern mit, wie wichtig es ist, dass sie<br />

in zwei Wochen zum Gottesdienst<br />

kommen – der von 90 auf 60 Minuten<br />

verkürzt wird, damit sie im Anschluss<br />

zu ihren Kindern ins Promiseland-Programm<br />

gehen können.<br />

Im Video erkläre ich weiter, dass unser<br />

Pastor Bill Hybels am Ende des Gottesdienstes<br />

die Gemeinde bitten wird<br />

aufzustehen, um für die Eltern im Saal<br />

zu beten, weil sie im Anschluss eines<br />

der wichtigsten geistlichen Gespräche<br />

im Leben führen werden. Den Eltern,<br />

deren Kinder bereits ein Leben mit Jesus<br />

begonnen haben, sage ich, dass sie<br />

ebenfalls im Kinderprogramm erwartet<br />

werden, weil sie mit ihren Kindern<br />

darüber sprechen sollen, wie sie ihren<br />

Glauben weiterentwickeln können.<br />

Natürlich haben einige Eltern vor<br />

diesem Sonntag Angst. Ihnen sage ich:<br />

Macht euch keine Sorgen, wenn ihr bei<br />

dem Gespräch Unterstützung braucht,<br />

stehen wir euch jederzeit zur Verfügung!<br />

Betet im Vorfeld um Klarheit<br />

dafür, wo sich euer Kind in seiner geistlichen<br />

Entwicklung gerade befindet.<br />

Seid feinfühlig, damit ihr ihnen diese<br />

Entscheidung nicht aufzwingt. Dieser<br />

Sonntag kann ein Meilenstein im Leben<br />

eurer Kinder werden.<br />

23


promiseland<br />

24<br />

›› In einer Lehreinheit wird den<br />

Kindern gemeinsam mit ihren<br />

Eltern der Bibelvers aus Johannes<br />

3,16 erläutert. Die Eltern sollen<br />

dabei sein, damit sie hören, wie<br />

wir den Glauben in kindgerechter<br />

Sprache kommunizieren.<br />

›› Im anschließenden Gespräch<br />

teilen die Kinder ihren Eltern mit,<br />

wie sie über Jesus und den Glauben<br />

denken. Die Eltern wurden darauf<br />

hingewiesen, dass es nicht darum<br />

geht, dass ihre Kinder „richtige“<br />

Antworten geben, von denen sie<br />

nicht überzeugt sind. Wenn eure<br />

Kinder zu diesem Zeitpunkt den<br />

Glauben für sich noch nicht erkannt<br />

haben, müsst ihr euch keine<br />

Sorgen machen, sagen wir den Eltern,<br />

wir sind dazu da, die Kinder<br />

auf ihrer gesamten geistlichen Reise<br />

zu beg<strong>leiten</strong>.<br />

›› Danach erhalten die Eltern einen<br />

Umschlag mit Karten. Darauf stehen<br />

Begriffe wie Gebet, Anbetung,<br />

Dienen, Geben usw. Gemeinsam<br />

mit ihrem Kind besprechen sie, in<br />

welchem der Bereiche sie in der<br />

nächsten Zeit als Familie weiterkommen<br />

möchten. Da die Eltern<br />

sich an ganz unterschiedlichen<br />

Punkten ihrer eigenen geistlichen<br />

Reise befinden, sind auf der Rückseite<br />

der Karte Vorschläge genannt,<br />

wie man den ausgewählten Begriff<br />

umsetzen kann.<br />

›› Es schließt sich eine gemeinsame<br />

Zeit der Anbetung an, die von<br />

Schülern geleitet wird. Die jungen<br />

Bandmitglieder weisen darauf hin,<br />

dass ein wesentlicher Grund für ihr<br />

Engagement für Jesus der positive<br />

Einfluss der eigenen Eltern war.<br />

merkvers verändert<br />

In der Vergangenheit hat jedes Kind<br />

am Ende des Promiseland-Programms<br />

einem Merkvers mit einem Bild zum<br />

Ausmalen erhalten. Davon wurde wenig<br />

Gebrauch gemacht. Viele dieser Blätter<br />

wurden im Auto vergessen oder landeten<br />

im Altpapier.<br />

Seit unserer Umstrukturierung beziehen<br />

wir auch hier die Eltern mit ein:<br />

Jeden Monat gibt es jetzt den „Familien-<br />

Merkvers“. Die Mitarbeiter verteilen ihn<br />

direkt an die Eltern, wenn sie ihr Kind<br />

abholen. Auf der Rückseite gibt es Anregungen,<br />

wie man als ganze Familie<br />

auf interessante Weise den Vers in den<br />

Familienalltag übertragen kann.<br />

Schwierig war die frühere Merkvers-<br />

Praxis auch, weil in jeder Gruppe ein<br />

anderer Bibeltext behandelt wurde. Ein<br />

sinnvolles Gespräch über die Inhalte<br />

des Kinderprogramms auf dem Nachhauseweg<br />

oder als Familie daheim war<br />

nur schwer möglich. Seit der Umstrukturierung<br />

ist der Text in jeder Gruppe<br />

gleich. Die Inhalte werden lediglich an<br />

die jeweilige Altersgruppe angepasst.<br />

Take-6<br />

Zusätzlich schicke ich den Eltern eine<br />

wöchentliche E-Mail, berichte, was<br />

nächste Woche bei Promiseland läuft,<br />

nenne den Bibelvers und ermutige die<br />

Eltern, diesen Vers mit ihren Kindern<br />

beim Zubettgehen zu lesen und kurz<br />

darüber zu sprechen – für sechs Minuten.<br />

„Take-6“ nennen wir diese E-Mail.<br />

Wir sind überzeugt: Die Familie ist<br />

Gottes Plan A, wenn es darum geht,<br />

Kinder geistlich zu prägen. Das Kinderprogramm<br />

ist Plan B. Unsere Aufgabe<br />

ist es, mit der Familie so gut wie<br />

möglich zusammenzuarbeiten und sie<br />

in ihrer Aufgabe zu unterstützen. Wenn<br />

das gelingt, bringen wir eine Ernte hervor,<br />

die größer ist, als wir uns vorstellen<br />

können.<br />

pat Cimo<br />

leitet „Promiseland“, die<br />

Arbeit mit Kindern in der <strong>Willow</strong><br />

<strong>Creek</strong>-Gemeinde. Sie ist<br />

Referentin beim Promiseland-<br />

Kongress vom 21.-22. Oktober<br />

in Stuttgart.<br />

PROMISELAND-KONgRESS<br />

WWW.WilloWCREEK.DE<br />

NExt BEstäRKEN<br />

lEvElBEglEitEN<br />

BEfähigEN<br />

Pat Cimo<br />

Carey Nieuwhof<br />

Jörg Ahlbrecht<br />

Daniel Kliemt<br />

Harry Voß<br />

Doris Kühn<br />

Lissy Diesterbeck<br />

ulf bastian<br />

Daniel Schröder<br />

+ MiKE MüllERBaUER & BaND<br />

füR<br />

MitaRBEitENDE<br />

iN DER aRBEit Mit<br />

KiNDERN<br />

Bis 30. sEptEMBER<br />

vERgüNstigtE<br />

aNMElDUNg<br />

NUtZEN!<br />

21.–22. OKtObER 2011 StuttgARt<br />

25


PROMISELAND KONgRESS<br />

NExt lEvEl<br />

Womit können wir Kindern am besten helfen, Identität und gleichgewicht<br />

zu finden? Wie kann geistliches Wachstum bei jungen<br />

Menschen nachhaltig gefördert werden? Dieser Kongress gibt<br />

Antworten und Hilfestellungen. Promiseland bietet nicht nur ein<br />

exzellentes Programm für Kinder. Mehr als je zuvor werden auch<br />

die Eltern mit einbezogen. Der glaube der Kinder soll so noch mehr<br />

in ihrem Alltag ins Rollen kommen: in Familie, Freizeit, Kinder-<br />

garten und Schule.<br />

Seien Sie dabei, wenn aus ganz Deutschland engagierte Mitarbeitende<br />

aus der Arbeit mit Kindern zusammenkommen,<br />

um sich für ihren Dienstbereich neu fit zu machen. Packende<br />

Vorträge, frische Ideen, anschauliche beispiele, bewegende Anbetungszeiten<br />

und anregende Austauschrunden warten auf Sie!<br />

Dieser Kongress bietet beides: energiegeladene Plenumsveranstaltungen<br />

und attraktive Workshops. NExt lEvEl ist eine<br />

großartige gelegenheit für Ihr team, um gemeinsam zu <strong>lernen</strong>, zu<br />

träumen, enger zusammenzuwachsen und neu aufzutanken.<br />

Beg<strong>leiten</strong><br />

Bestärken<br />

Befähigen<br />

26<br />

pat CiMo leitet „Promiseland“, die arbeit mit Kindern<br />

in der willow <strong>Creek</strong> Gemeinde. Jedes wochenende besuchen<br />

3.200 Kinder – vom säugling bis Fünftklässler – die<br />

altersgerechten Gruppen.<br />

CaREy NiEUWhof ist ein erfahrener Pastor, autor und<br />

engagierter Gemeindegründer aus toronto. mit seinen<br />

wurzel in der traditionellen kanadischen Kirche ist er ein<br />

gefragter referent zum thema Leitung und Eltern-Kind-<br />

Beziehung.<br />

JÖRg ahlBRECht ist referent für training und ressourcen<br />

bei willow <strong>Creek</strong> Deutschland/schweiz.<br />

DaNiEl KliEMt ist Jugendpastor in der Ev.-Freikirchlichen<br />

Gemeinde siegen-Geisweid und Koordinator von<br />

Promiseland in Deutschland.<br />

haRRy voß arbeitet als Kinderreferent beim Bibellesebund.<br />

Bekannt wurde seine Kinderbuch-reihe<br />

„Der schlunz“, die 2010 verfilmt wurde.<br />

ProGramm<br />

fREitag, 21. oKtoBER<br />

14.00 – 15.30 Uhr · Pat Cimo<br />

Das Ziel der arbeit mit Kindern neu entdecken<br />

16.00 – 17.15 Uhr · Pat Cimo<br />

Fünf Prinzipien, die Kindern helfen geistlich<br />

zu wachsen<br />

17.45 – 19.15 Uhr · worKshoPs<br />

sie haben die wahl – wählen sie einen der<br />

nebenstehenden workshops<br />

20.15 – 21.30 Uhr · J. ahLBrECht<br />

wie man als mitarbeitender Gott neu erlebt<br />

saMstag, 22. oKtoBER<br />

9.00 – 10.30 Uhr · CarEy niEUwhoF<br />

Das Gleichgewicht zwischen Gemeinde und<br />

Familie finden<br />

11.15 – 12.45 Uhr · Pat Cimo<br />

wie die arbeit mit Kindern die Eltern als<br />

Partner gewinnt<br />

14.15 – 15.45 Uhr · worKshoPs<br />

sie haben die wahl – wählen sie einen der<br />

nebenstehenden workshops<br />

16.30 – 17.30 Uhr · CarEy niEUwhoF/<br />

Pat Cimo<br />

starK BLEiBEn – Kosten, mühen, Belohnung<br />

rEFErEntinnEn & rEFErEntEn<br />

DoRis KühN leitete das „abenteuerland“ in der Ev.<br />

stadtmission nidda und berät Gemeinden in der arbeit<br />

mit Kindern.<br />

lissy DiEstERBECK leitet das „JEsUs haUs“, den<br />

Kindergottesdienst der Ev. Kirchengemeinde Gummersbach<br />

und berät Gemeinden in der arbeit mit Kindern.<br />

Ulf BastiaN ist Kinderpastor der Elim-Gemeinde in<br />

hamburg und Leiter der „stadt-insel“.<br />

DaNiEl sChRÖDER leitet die arche in Frankfurt.<br />

Zuvor war er Kinderpastor der Ev. Kirche neuenburg.<br />

MUsiK<br />

MiKE MüllERBaUER & BaND ist bekannt für ihr<br />

kreatives Bühnenprogramm. abwechslungsreich und<br />

humorvoll singen und erzählen sie aus kindlicher<br />

Perspektive. Dabei transportieren sie glaubwürdig die<br />

Freude an der musik, am Leben und an Gott.<br />

worKshoPs anmELDUnG<br />

NR. 1 • KREativEs BiBEllEsEN Mit KiNDERN<br />

in diesem workshop <strong>lernen</strong> sie eine Fülle kreativer methoden, wie sie mit<br />

Kindern in der Bibel lesen können, ohne sie dabei zu langweilen oder anzupredigen.<br />

Das Verblüffende: Kinder <strong>lernen</strong> so, selbständig Gott zu entdecken,<br />

während die mitarbeiter nur die moderatoren sind. harry Voß (Freitag)<br />

NR. 2 • KREativE plENUMsgEstaltUNg<br />

Die biblischen inhalte sollen ihre spuren im Leben der Kinder hinterlassen.<br />

wie sie diese in ihren alltag, ihre Familie, dem Kindergarten oder der schule<br />

umsetzen können, wird in diesem workshop vermittelt. Zahlreiche kreative<br />

ansätze werden vorgestellt, die mit jeder Gruppengröße umsetzbar sind.<br />

ULF Bastian (Freitag + samstag)<br />

NR. 3 • KiNDER iN NÖtEN vERstEhEN<br />

in unseren Gemeinden werden wir immer häufiger mit schicksalen und<br />

nöten von Kindern konfrontiert. außerdem erleben wir viel Elend außerhalb<br />

unserer Gemeinde, und fragen uns, wie wir aktiv werden und helfen können.<br />

hier erhalten sie konkrete anregungen, wie sie Kindern in not begegnen,<br />

sie ernst nehmen, ihnen in ihrer situation helfen und dabei so manche<br />

Gemeindegrenze überwinden können. DaniEL sChröDEr (samstag)<br />

NR.4 • pRoMisElaND ENtDECKEN<br />

hier <strong>lernen</strong> sie die Grundlagen des Promiseland-Konzeptes kennen, dass<br />

seit 10 Jahren in vielen Kirchen und Gemeinden im deutschsprachigen<br />

raum erfolgreich umgesetzt wird. sie erleben, wie spielstraße, Plenum und<br />

Kleingruppen aussehen und wie sie den Promiseland-ansatz in ihrer eigenen<br />

Gemeinde umsetzen können. Das Ziel: Kinder sollen von Gott begeistert<br />

werden – und mitarbeiter für ihre arbeit mit Kindern. Doris Kühn<br />

Lissy DiEstErBECK (Freitag)<br />

NR.5. • ERfolgREiChE tEaMaRBEit<br />

mitarbeiter sind das a und o einer erfolgreichen arbeit mit Kindern.<br />

aber wie gelangt jeder an den Platz seiner Begabung? wie motiviert man<br />

mitarbeiter stets aufs neue? welche anforderungen stellt eine wachsende<br />

mitarbeiterzahl an die art, wie geleitet wird? wie werden individualisten zu<br />

einem schlagkräftigen team? Dieser workshop gibt antworten.<br />

Pat Cimo (Freitag)<br />

NR.6 • fRagE & aNtWoRt<br />

hier können sie die Fragen, die ihnen auf den nägel brennen, an Pat Cimo<br />

richten. Die Leiterin von Promiseland ist für über 1.000 ehrenamtliche mitarbeiter<br />

und 3.500 Kinder verantwortlich. ihre Einsichten und Erfahrungen sind<br />

ein großer Gewinn für Gemeinden jeglicher Größe. Pat Cimo (samstag)<br />

NR.7 • KlEiNgRUppEN lEitEN<br />

Die Kleingruppe zählt zu den wichtigsten Elementen des Promiseland- ansatzes.<br />

in diesem workshop erfahren sie, wie sie als Kleingruppenleiter noch<br />

wirksamer und fundierter Glauben vermitteln können. sie erhalten entscheidende<br />

Kenntnisse für den Beziehungsaufbau zu Kindern und wie biblische<br />

inhalte in ihr Leben übertragen werden. DaniEL KLiEmt (samstag)<br />

BEqUEM oNliNE aNMElDEN:<br />

WWW.WilloWCREEK.DE<br />

Für eine schriftliche anmeldung über den Postweg füllen<br />

sie diesen abschnitt aus und senden ihn an: willow <strong>Creek</strong><br />

Deutschland, wingert 18, 35396 Gießen Fax: 0641-98437-10<br />

tEilNEhMERDatEN<br />

Vorname<br />

name<br />

strasse, nr.<br />

PLZ, wohnort<br />

E-mail<br />

telefon<br />

Wahl DER WoRKshops<br />

Bitte einen workshop pro tag auswählen<br />

Freitag, workshop nr. 1 2 4 5<br />

samstag, workshop nr. 2 3 6 7<br />

x<br />

habe anspruch auf ermäßigten Preis<br />

meine willow <strong>Creek</strong> Partner nr.<br />

(falls zutreffend)<br />

meine Kongressgebühr beträgt €.<br />

Ehrenamtlich hauptamtlich<br />

Datum & Unterschrift für ihre anmeldung<br />

inFormation<br />

vERaNstaltUNgsoRt<br />

Gospel Forum · Junghansstr. 9 · 70469 stuttgart-Feuerbach<br />

pREisE<br />

anmeldung bis 30. september: € 65,-* / € 80,anmeldung<br />

ab 01. oktober: € 80,-* / € 95,-<br />

* Der ermäßigte Preis gilt für willow-Partner, schüler/<br />

studenten, arbeitslose<br />

vERpflEgUNg<br />

Verschiedene Gerichte und snacks werden vor ort<br />

angeboten. Die innenstadt ist in ca. 15 min. zu erreichen,<br />

wo man sich selbst verpflegen kann.<br />

üBERNaChtUNg<br />

wenn sie Unterstützung bei der suche nach einem<br />

passenden Quartier benötigen, wenden sie sich bitte<br />

an unser Partner-reisebüro: www.reise-werk.de<br />

pRospEKtE<br />

Gerne senden wir ihnen weitere Prospekte für ihre<br />

Gruppe oder Gemeinde zu.<br />

tel. 0641.98437-0 oder info@willowcreek.de 27


Herausgeber:<br />

<strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland/Schweiz<br />

Büro Deutschland<br />

Wingert 18, 35396 Gießen<br />

Telefon (06 41) 9 84 37-0<br />

Telefax (06 41) 9 84 37-10<br />

E-Mail: Info@willowcreek.de<br />

www.willowcreek.de<br />

Spendenkonto: SKB Bad Homburg<br />

Konto 333 093, BLZ 500 921 00<br />

Büro Schweiz<br />

Theaterstraße 27<br />

rESS UPDATE + koNGrESS UPDATE + koNGrESS UPDATE + koNGrESS UPDATE + koNGrESS UPDATE + koNGrESS 8400 UPDATE Winterthur<br />

Tel. 00 41( 0) 43-9280191<br />

E-Mail: info@willowcreek.ch<br />

LEITUNGSkoNGrESS 2012<br />

www.willowcreek.ch<br />

Spendenkonto: Berner Kantonalbank,<br />

Postcheck-Konto 30 106 9<br />

Konto 42 3.791.769.66<br />

Geschäftsführung: Karl-Heinz Zimmer<br />

Schon 4.100 Anmeldungen<br />

Der Leitungskongress FOKUS vom 26.-28. Januar<br />

2012 in der Schleyer-Halle und Porsche-Arena<br />

in Stuttgart erlebt einen Anmelde-Boom. Schon<br />

Ende Juni hatten sich über 4.100 Teilnehmer<br />

angemeldet. Der Geschäftsführer von <strong>Willow</strong><br />

<strong>Creek</strong> Deutschland/Schweiz, Karl-Heinz Zimmer:<br />

„FOKUS hat das Potenzial für einen richtig guten<br />

Kongress - nicht nur aufgrund der Teilnehmerzahlen.<br />

Dass tausende von Leiterinnen und<br />

Leitern zusammenkommen, um für ihren<br />

wichtigen Dienst neue Kraft zu schöpfen, Gott<br />

gemeinsam anzubeten und sich zurüsten zu<br />

lassen für die vielfältigen Herausforderungen<br />

in der Führung von Menschen und Bewältigung<br />

von Aufgaben, wird in Gemeinden und Kirchen<br />

spürbar werden und reiche Frucht tragen.“<br />

Es gibt noch ausreichend Plätze auch für Sie<br />

und Ihr Team! Melden Sie sich jetzt an: Die<br />

vergünstigte Kongressgebühr gilt noch für<br />

Anmeldungen bis zum 30. September 2011:<br />

www.leitungskongress.de<br />

Im Vorfeld des Kongresses<br />

findet vom 24.-25.<br />

Januar erstmals ein<br />

„Innovationsforum für<br />

die Kirche von Heute“<br />

in der Porsche-Arena<br />

statt. Aus Landes- und<br />

Freikirchen werden dort<br />

Initiativen, Formen und Projekte vorgestellt, wie<br />

das Evangelium in der sich wandelnden Gesellschaft<br />

(er)lebbar gemacht wird. Das ausführliche<br />

Programm ist jetzt online:<br />

www.willowcreek.de/inno2012<br />

Bonhoeffer-BiogrAf zu gASt<br />

Als zusätzlicher<br />

Referent wurde der<br />

Journalist Eric Metaxas<br />

zum Leitungskongress<br />

eingeladen. Seine im<br />

Frühjahr erschienene<br />

Biografie über Dietrich<br />

Bonhoeffer hat es in<br />

kurzer Zeit auf die Bestsellerliste der New York<br />

Times geschafft. Das Interview mit dem erfolgreichen<br />

Journalisten und Yale-Absolvent über<br />

die Hintergründe seiner Bonhoeffer-Biografie<br />

finden Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten 6-9.<br />

fAchAuSStellung<br />

günStige<br />

geBühr BiS<br />

30.09.11<br />

Jetzt online<br />

Buchen!<br />

Nach der positiven Resonanz<br />

auf die Fachausstellung<br />

beim Leitungskongress<br />

2010, an der<br />

sich über 150 Werke<br />

und Organisationen<br />

beteiligt hatten, findet<br />

auch beim Leitungskongress<br />

2012 eine umfangreiche Messe statt.<br />

Die Koordination übernimmt das Hamburger<br />

Unternehmen Meißner-Expo. Aussteller-Informationen:<br />

www.leitungskongress.de/mediadaten<br />

26.–28. JANUAr 2012 IN STUTTGArT + TAGESSEmINArE 25.01. + INNovATIoNSforUm 24.–25.01.<br />

SCHLEYEr-HALLE + PorSCHE-ArENA mIT GroSSEr fACHAUSSTELLUNG<br />

ReAcHinG SeekeRS – BuiLDinG BeLieVeRS<br />

Verlag: Bundes-Verlag GmbH, Witten<br />

Postfach 40 65, 58426 Witten<br />

Telefon (0 23 02) 9 30 93 0<br />

Telefax (0 23 02) 9 30 93 689<br />

E-Mail: info@bundes-verlag.de<br />

Verlagsleitung: Ulrich Eggers<br />

Redaktion: Gotthard Westhoff (Leitung),<br />

Jörg Podworny, Ulrich Eggers,<br />

Karl-Heinz Zimmer.<br />

Wingert 18, 35396 Gießen<br />

Telefon (06 41) 9 84 37-12<br />

Telefax (06 41) 9 84 37-10<br />

E-Mail: westhoffg@willowcreek.de<br />

Anzeigen: Gabriel Furchert<br />

Bundes-Verlag Anzeigen<br />

Postfach 40 65, 58426 Witten<br />

Telefon: (0 23 02) 9 30 93 642<br />

E-Mail: furchert@bundes-verlag.de<br />

PrePress & Layout:<br />

Grafik, Bundes-Verlag<br />

Auflage: 27.400<br />

Druck und Vertrieb:<br />

Zimmermann Druck + Verlag GmbH<br />

Widukindplatz 2, 58802 Balve<br />

Adressänderung:<br />

Bitte direkt an <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland/<br />

Schweiz, Adressen siehe oben.<br />

Das Magazin wird gegen Spende abgegeben<br />

bzw. ist Bestandteil der Partnerschaft<br />

mit <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Deutschland/Schweiz.<br />

Bildnachweis:<br />

S.1 <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Association; S. 3 istockphoto.com/izusek;<br />

S. 4-5 bcm-Press, Marc<br />

Gilgen; S. 6-9 © bpk/SBB, S. 12 Dominick<br />

Totino; S.13-14 Jörg Ahlbrecht; S. 15 privat;<br />

S. 16: <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> Association; S.18 Jan-<br />

Peter Dau-Schmidt; S. 22 thinkstockphotos.<br />

com/iStockphoto<br />

Alle übrigen: <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong>, privat

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