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Betriebsrente: Zeit für Änderungen - Portfolio International

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Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

<strong>Betriebsrente</strong>:<br />

<strong>Zeit</strong> <strong>für</strong> <strong>Änderungen</strong><br />

IM FOkUS


KENSTON Unternehmensgruppe ®<br />

Wir geben Sicherheit...<br />

• Betriebliche Altersversorgung<br />

• <strong>Zeit</strong>wertkonten<br />

• Human Resources<br />

• Entgeltmanagement<br />

Rechtssicherheit auf höchstem Niveau!<br />

Die KENSTON Unternehmensgruppe agiert als unabhängiger Lösungspartner<br />

<strong>für</strong> sämtliche Themenbereiche der betrieblichen Altersversorgung und von Arbeitszeitkonten-<br />

bzw. <strong>Zeit</strong>wertkontensystemen.<br />

Darüber hinaus gehören zum Dienstleistungsspektrum der KENSTON Unternehmensgruppe<br />

alle relevanten Beratungs- und Abwicklungsdienstleistungen, die<br />

die betriebliche Vergütung eines Unternehmens ergänzend zur betrieblichen Altersversorgung<br />

und zu <strong>Zeit</strong>wertkontenlösungen tangieren. Diese Dienstleistungen<br />

sind im Einzelnen:<br />

• Personal- und Entgeltabrechnung,<br />

• Rentner-Lohnbuchhaltung,<br />

• Human Resource (HR) und<br />

• betriebliches Gesundheitsmanagement (»Work-Life-Balance«).<br />

Die Beratung und Einrichtung sowie die laufende Überwachung von bAV- und HR-<br />

Systemen erfordern in der hochwertigen Beratung technischen, rechtlichen und<br />

organisatorischen Aufwand und binden damit Unternehmensressourcen.<br />

Die KENSTON Unternehmensgruppe ermöglicht die qualitativ hochwertige Beratung<br />

mittels Standardisierung und Automatisierung. Durch intelligente Auslagerung<br />

können die Kosten gesenkt und gleichzeitig die Haftung <strong>für</strong> Berater und<br />

Arbeitgeber minimiert werden.<br />

In der Zusammenführung der Kenston-Lösungen mit den individuellen Beraterund<br />

Unternehmensbelangen sowie der diesbezüglich möglichen inhaltlichen Anpassung<br />

der Technologie entsteht Innovation und Einzigartigkeit.<br />

Im Rahmen der Kenston-Lösungen werden unabdingbare rechts- und rentenberatende<br />

Tätigkeiten auf angeschlossene befugte Dienstleister ausgelagert. Die<br />

KENSTON Unternehmensgruppe übernimmt in diesem Zusammenhang die Koordination<br />

sämtlicher diesbezüglicher rechts- und rentenberatenden Tätigkeiten<br />

und liefert Ihnen als Berater bzw. Arbeitgeber (und den zugehörigen Arbeitnehmern)<br />

ein allumfassendes sowie rechtssicheres bAV- und HR-Backoffice.<br />

Leiter der KENSTON Unternehmensgruppe sind Herr Sebastian Uckermann<br />

und Herr Peter Hartl.<br />

Herr Uckermann, gerichtlich zugelassener Rentenberater <strong>für</strong> die betriebliche Altersversorgung,<br />

ist darüber hinaus »Vorsitzender des Bundesverbandes der<br />

Rechtsberater <strong>für</strong> betriebliche Altersversorgung und <strong>Zeit</strong>wertkonten e. V.« (BRBZ),<br />

Köln, sowie Autor zahlreicher Fachpublikationen auf dem Gebiet der betrieblichen<br />

Altersversorgung und der <strong>Zeit</strong>wertkonten. Darüber hinaus ist Herr Uckermann<br />

Mitherausgeber eines Standardkommentars zur betrieblichen Altersversorgung.<br />

Herr Hartl ist neben seiner Tätigkeit <strong>für</strong> die KENSTON Unternehmensgruppe<br />

seit fast 20 Jahren selbstständiger IT-Consultant und Inhaber des Systemhauses<br />

Hartl EDV e.K. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen: Securitylösungen,<br />

Hosting, Softwareentwicklung, Network Engineering. Herr Hartl ist<br />

zudem EDV-Sachverständiger, Certified Ethical Hacker und Mitglied im BRBZ.<br />

www.kenston.de<br />

Kenston Services<br />

Kenston Pension<br />

DbAV Services GmbH<br />

EUROPEAN PENSION<br />

ADMINISTRATION GMBH<br />

Deutscher bAV Service ®<br />

Deutscher Entgelt Service ®<br />

Deutscher bAV Portal ®<br />

DbAV Pensionsmathematik<br />

und Entgelt GmbH<br />

Rentenberatungskanzlei <strong>für</strong> Vergütungsund<br />

Versorgungssysteme<br />

KENSTON Unternehmensgruppe ®<br />

Hohenstaufenring 48 - 54<br />

50674 Köln<br />

Telefon 0221 9333 933 - 0<br />

Telefax 0221 9333 933 - 50<br />

info@kenston.de<br />

www.kenston.de


Inhaltsverzeichnis<br />

IM FOkUS<br />

Zur Sache:<br />

Auswege aus der Stagnationsfalle 4<br />

Gesprächsrunde:<br />

Bewegung in einem festgefahrenen Markt 6<br />

Meinung:<br />

Unterstützung nach Maß <strong>für</strong> Makler durch Pools 11<br />

Sinnvolle Absicherung direkt über den Arbeitgeber 14<br />

Servicevereinbarungen bringen Schub bei Entgeltumwandlung 19<br />

Fakten:<br />

Moderne bAV-Anlage mit der Elite der Vermögensverwalter 21<br />

Vorzüge der Direktversicherung auf englische Art 22<br />

Schlusspunkt:<br />

Mit renovierter <strong>Betriebsrente</strong> punkten 24<br />

Impressum 26<br />

bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012 3


ZUR SaCHE<br />

Auswege aus der Stagnationsfalle<br />

Die betriebliche Altersversorgung gilt landläufig als bequem und<br />

lukrativ. Doch trotz großzügiger Förderung ist sie längst nicht bei<br />

allen Arbeitnehmern im Vorsorgekonzept verankert. Die komplizierte<br />

Materie verschreckt Verbraucher, die Intransparenz bei den<br />

Kosten Verbraucherschützer und die zunehmende Bürokratie auch<br />

manchen Vermittler. Dennoch bestehen gute Chancen, aus der Falle<br />

der Stagnation zu entfliehen.<br />

Jeder Euro mehr <strong>für</strong> die Vorsorge im Alter zählt, denn unsere wie Umfragen zeigen. Sie fühlen sich nicht so alleingelassen wie<br />

Sozialsysteme ächzen unter den aktuellen Lasten und noch mehr bei privater Vorsorge, weil Arbeitgeber, Betriebsrat und Gewerk-<br />

unter den künftigen demografischen Verwerfungen. Dennoch: schaft mitreden, das Arbeitsrecht gute Sicherungen einbaut und<br />

Trotz staatlicher Förderung spart erst jeder dritte Berufstätige der Staat die Einzahlungen fördert. Dennoch halten sich viele<br />

eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) an. Unterm Strich trägt zurück. Die Gründe reichen von Desinteresse über mangelnde<br />

die <strong>Betriebsrente</strong> durchschnittlich nur vier Prozent zu den gesamten<br />

Bezügen im Alter bei. Diese Vernachlässigung<br />

muss ein Ende haben. Fachleute halten jedoch<br />

Liquidität bis zu weit verbreitetem Unwissen (siehe Grafik).<br />

Werte von 25 bis 30 Prozent <strong>für</strong> unumgänglich.<br />

Wie würden Sie selbst Ihren Informationsstand über<br />

betriebliche Altersversorgung allgemein einschätzen?<br />

Es gibt handfeste Behinderungen, die sich nicht<br />

so leicht aus dem Weg räumen lassen. Das beginnt<br />

schon beim Regelwerk: Es ist komplex und<br />

<strong>für</strong> Arbeitgeber oft abschreckend. Haftung und<br />

Kosten, Bestrafungen <strong>für</strong> Kunden durch Krankenund<br />

Pflegebeitrag auf die Altersleistung sowie<br />

4 bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012<br />

7<br />

<strong>für</strong> GmbH-Geschäftsführer durch steuerliche Repressalien sind<br />

mächtige Bremsen, die nur Gesetzgeber, Finanzverwaltung und<br />

Gerichte lösen können. Viele Ungereimtheiten beruhen auf dem<br />

Arbeitsrecht, das sich kaum vereinfachen lässt.<br />

Häufig hapert es auch an der Information <strong>für</strong> die Arbeitnehmer.<br />

Was die Menschen nicht verstehen, machen sie auch nicht. Dabei<br />

haben Arbeitnehmer großes Vertrauen in die <strong>Betriebsrente</strong>,<br />

13<br />

36<br />

78 Prozent<br />

Sehr hoch Eher hoch Mittel Eher gering Sehr gering keine angabe<br />

27<br />

Quelle: Fidelity/Psephos Institut <strong>für</strong> Markt-, Politik- und Sozialforschung 2011<br />

15<br />

2


Ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Hessen legt Firmenchefs<br />

keinerlei Informationspflichten zur Möglichkeit einer Entgeltumwandlung<br />

(Az.: 6 Sa 566/11) auf, doch es liegt zur Revision<br />

beim Bundesarbeitsgericht. Botschaft: Weder aus Fürsorgepflicht<br />

noch aus dem <strong>Betriebsrente</strong>ngesetz ergibt sich eine Pflicht des<br />

Arbeitgebers, auf Entgeltumwandlung hinzuweisen, zumindest<br />

nicht ohne konkreten Anlass. Wenn sich ein Arbeitnehmer da<strong>für</strong><br />

interessiert, könne er sich selbst informieren.<br />

Vernünftige Beratung ist gerade bei <strong>Betriebsrente</strong>n unverzichtbar,<br />

wird aber nicht gut bezahlt oder gar als provisionsgetrieben<br />

angefeindet. Der Ruf nach Honorarberatung geht in die Irre,<br />

weil kein Arbeitnehmer hohe Stundensätze <strong>für</strong> Entgeltumwandlung<br />

zahlen würde. Ein Ausweg: betriebliche Altersversorgung<br />

über tarifliche Versorgungswerke organisieren. Die schaffen das<br />

<strong>für</strong> Arbeitnehmer sehr kostengünstig und bieten zudem bei Jobwechsel<br />

eine verlustfreie Übertragung der Ansprüche, falls beide<br />

Firmen zum selben Versorgungswerk gehören. Solche Branchenlösungen<br />

lohnen sich <strong>für</strong> den Vertrieb, der wegen des Tarifvertrages<br />

keinerlei Überzeugungsarbeit beim Personalchef leisten<br />

muss.<br />

Kurzfristig könnte der Hebel mit zusätzlichen Tarifverträgen<br />

zur bAV und mit Opting-out-Modellen umgelegt werden. Bei<br />

ZUR SaCHE<br />

Opting-out wird Arbeitnehmern die Entscheidung abgenommen<br />

und eine automatische Entgeltumwandlung mit der Option auf<br />

Ausstieg eingeführt. Ein Gesetz dazu gibt es noch nicht, braucht<br />

es aber auch nicht. Firmen können es auf eigene Faust wagen. Bei<br />

Fidelity Deutschland zum Beispiel sind nach kurzer <strong>Zeit</strong> schon<br />

vier von fünf Arbeitnehmern in einen solchen Vorsorgeplan<br />

gewechselt. Dies zeigt, was möglich ist, wenn man nur will.<br />

Jedes Quartal untersucht der Marktforscher Smartcompagnie<br />

die favorisierten Themen und Anbieter der Makler. Zu den drei<br />

wichtigsten Themen, die zuletzt in der Beratung mit Kunden zur<br />

Sprache gebracht worden sind, gehört die bAV. Sie ist in den<br />

letzten vier Quartalen deutlich auf dem Vormarsch in der Kundengunst.<br />

Dabei dominieren derzeit Allianz, Volkswohl Bund<br />

und Swiss Life – siehe Tabelle. Späteinsteiger Friends Provident<br />

holt aber gut auf.<br />

Letztlich muss der Vertrieb die richtige Kundenansprache treffen.<br />

Nahezu zwei Drittel der Mitarbeiter wünschen individuelle Einzelberatungen<br />

zu ihrer bAV. Dazu werden im folgenden Rund-<br />

Tisch-Gespräch Anregungen und Erfahrungen von Maklern und<br />

Pools deutlich. Detlef Pohl<br />

Favoriten der Makler in der betrieblichen Altersversorgung<br />

Rang Anbieter Anteil 1<br />

1 Allianz 26,4<br />

2 Volkswohl Bund 14,9<br />

3 Nürnberger 6,8<br />

3 Swiss Life 6,8<br />

5 Canada Life 6,4<br />

6 HDI-Gerling 5,7<br />

7 Stuttgarter 5,1<br />

8 Alte Leipziger 4,7<br />

9 Friends Provident 3,4<br />

9 Generali 3,4<br />

11 Standard Life 3,0<br />

12 Condor 2,7<br />

13 LV 1871 1,7<br />

1) in Prozent der abgegebenen Makler-Stimmen<br />

Quelle: Asscompact Trends II/2012 auf Basis Smartcompagnie GmbH<br />

bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012 5


GESPRÄCHSRUNDE<br />

6 bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012<br />

Bewegung in einem festgefahrenen Markt<br />

Der <strong>Betriebsrente</strong> werden zwar seit langem gute Chancen eingeräumt, doch regel mäßig<br />

haben die Ergebnisse enttäuscht. Trotz Staatshilfe spart erst jeder dritte Berufstätige<br />

eine betriebliche Altersversorgung (bAV) an. Unterm Strich trägt die bAV etwa erst zu<br />

vier Prozent zu den gesamten Altersbezügen in Deutschland bei. Diese Vernachlässigung<br />

muss ein Ende haben, aber wie? Welche Defizite müssen beseitigt werden? Wie können<br />

Vermittler die nötige Beratung bei auskömmlicher Vergütung sichern? Lässt sich die<br />

<strong>Betriebsrente</strong> bei Jobwechsel wertgleich übertragen? Und woran hapert es am endgültigen<br />

Durchbruch <strong>für</strong> ein so sinnvolles Produkt sonst noch? Darüber diskutieren wir mit<br />

Versicherern, Pools, Maklern und Rating-Häusern.<br />

Im Bild zu sehen von links nach rechts:<br />

Oliver Drewes, maxpool Servicegesellschaft <strong>für</strong> Finanzdienstleister mbH, Geschäftsführer<br />

Joachim Becker, Genius Versicherungsmakler GmbH, Geschäftsführer<br />

Siegfried Nießen, externer bAV-Berater von Friends Provident <strong>International</strong> (FPI), Geschäftsführer ArGUS pension consult GmbH<br />

Joachim Geiberger, Morgen & Morgen Group GmbH, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Moderation:<br />

Detlef Pohl, Altersvorsorge-Fachjournalist


IM FOKUS: Herr Nießen, Sie kennen aus<br />

langjähriger Erfahrung den bAV-Markt in<br />

Deutschland und beraten gerade den englischen<br />

Anbieter Friends Provident <strong>International</strong><br />

(FPI), der ausschließlich auf<br />

fondsgebundene Lösungen setzt. Warum<br />

gerade dieser Fokus?<br />

Nießen: Die Gesellschaft Friends Provident<br />

setzt auf fondsgebundene Lösungen,<br />

weil die sich im Heimatmarkt bewährt<br />

haben. Die klassische deutsche Rentenversicherung<br />

mit ihrem Deckungsstock<br />

und einer sehr einseitigen Kapitalanlage<br />

kennen die Briten so nicht. Da gibt es einen<br />

stärkeren Hang zu Anlagen in Aktien<br />

und Anleihen. Friends Provident wollte<br />

allerdings nicht den Weg gehen, den andere<br />

britische Mitbewerber im deutschen<br />

Markt mit With-Profit-Produkten gegangen<br />

sind, weil diese Produktkategorie in<br />

Großbritannien faktisch nicht mehr nachgefragt<br />

wird. FPI vertreibt solche Policen<br />

auf dem Heimatmarkt schon seit 2003<br />

nicht mehr.<br />

IM FOKUS: Das überrascht. Gerade die<br />

Clerical Medical Investment Group<br />

schwört auf die angeblich überlegenen<br />

Renditen von With-Profit-Policen.<br />

Nießen: Und hat sich damit im Vertrieb<br />

viel Ärger wegen – vorsichtig ausgedrückt<br />

– sehr optimistischer Modellrechnungen<br />

eingehandelt. In der Kritik waren insbesondere<br />

die intransparente Zuweisung<br />

der Erträge und deren Verlagerung auf<br />

Schlussboni, die nur die Kunden erhalten,<br />

die den Vertrag bis zum Ende erfüllen.<br />

Anders bei FPI: Der Versicherer hat einen<br />

neuen Produkttypus nach Deutschland<br />

gebracht, der den Sicherheitsbedürfnissen<br />

der Kunden mit einem transparenten Garantiemodell<br />

gerecht wird und dabei die<br />

Kosten klar benennt, die erwirtschafteten<br />

Erträge dem Vertragsguthaben direkt gutschreibt<br />

und gleichzeitig auch eine flexible<br />

Kapitalanlage erlaubt.<br />

IM FOKUS: Aber fondsgebundene Policen<br />

können doch noch nicht der Weisheit letzter<br />

Schluss sein, oder?<br />

Nießen: Nein, das hat jeder spätestens in<br />

der Finanzkrise gesehen. Auch deswegen<br />

nicht, weil Kunden oder Berater in unterschiedlichen<br />

Marktphasen immer wieder<br />

vor neue Entscheidungen zur Kapitalanlage<br />

gestellt werden. Das macht Arbeit und<br />

verlangt Fachwissen. Friends Provident<br />

liefert unter anderem aktive Vermögensverwaltungsstrategien,<br />

die Erträge auch<br />

in volatilen Kapitalmärkten erzielen und<br />

absichern. Bei einem <strong>Portfolio</strong> werden<br />

Mandate an zehn Vermögensverwalter<br />

vergeben. Das ist eine gute Alternative<br />

zum guten alten Deckungsstock. FPI<br />

möchte seinen Kunden eine faire Chance<br />

auf Rendite ermöglichen und gleichzeitig<br />

Sicherheit über die Höhe der gezahlten<br />

Beiträge geben, also eine gute Verbindung<br />

zwischen neuer und alter Welt herstellen.<br />

IM FOKUS: Man liest von elf Prozent<br />

Marktanteil von Friends Provident bei<br />

><br />

der bAV in Großbritannien. Wie groß ist<br />

er denn in Deutschland?<br />

Nießen: Marktanteile lassen sich nach<br />

nur fünf Jahren Präsenz im deutschen<br />

Markt nicht seriös beziffern. Allerdings<br />

bestätigen uns Umfragen, dass die Akzeptanz<br />

bei Maklern permanent wächst. Und<br />

im Neugeschäft der gesamten Altersvorsorge<br />

macht die bAV bereits gut ein Drittel<br />

aus. Das finde ich bemerkenswert, weil<br />

der Markteintritt in kurzer <strong>Zeit</strong> in diesem<br />

nicht einfachen Kundensegment mit einer<br />

neuen Marke gut gelungen ist. Schließlich<br />

sind die Claims längst abgesteckt, so dass<br />

gerade der Vertrieb vom FPI-Konzept erst<br />

überzeugt werden muss.<br />

IM FOKUS: Herr Nießen, Sie gehören nicht<br />

wirklich zu FPI, sondern haben deren<br />

bAV-Mandat. Was tut Ihre Firma Argus<br />

pension consult ansonsten noch?<br />

Nießen: Wir haben einen Schwerpunkt<br />

bei fondsgebundenen Lösungen und unterstützen<br />

Friends Provident bei der Produktgestaltung<br />

und Softwareentwicklung,<br />

aber auch bei der ganz praktischen Zusammenarbeit<br />

mit Maklern. Zu unseren<br />

Kunden gehören zudem Investmentgesellschaften,<br />

wobei wir nicht immer die bAV<br />

im Fokus haben, sondern auch die erste<br />

und dritte Vorsorgeschicht.<br />

IM FOKUS: Herr Becker, als Makler mit<br />

Schwerpunkt Gewerbe ist das Thema<br />

bAV Ihnen seit langem vertraut. Vermitteln<br />

Sie viele fondsgebundene Lösungen?<br />

bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012 7


GESPRÄCHSRUNDE<br />

„FPI möchte Kunden eine faire Chance auf Rendite bieten<br />

und gleichzeitig die gezahlten Beiträge absichern.“<br />

Siegfried Nießen, bAV-Berater von Friends Provident<br />

Becker: Wir bieten sowohl klassische als<br />

auch fondsgebundene Produkte an. In<br />

Deutschland sprechen Historie und Kundenwunsch<br />

<strong>für</strong> die sicheren, klassischen<br />

Produkte, doch dabei bleiben immer weniger<br />

Firmen stehen. Daher streben wir<br />

an, in jedem Unternehmen einen klassischen<br />

und einen fondsgebundenen Durchführungsweg<br />

einzurichten. Arbeitnehmern<br />

wird nach unserer Empfehlung dann<br />

meist ein Wahlrecht <strong>für</strong> beide Wege oder<br />

eine Kombination der beiden Wege eingeräumt.<br />

Letzteres ist sogar die häufigste<br />

Lösung.<br />

IM FOKUS: Herr Drewes, Sie poolen auch<br />

bAV-Geschäft – mit welchen Produkten<br />

8 bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012<br />

tut maxpool dies vorwiegend und mit<br />

welchem Erfolg?<br />

Drewes: Wir poolen als maxpool das normale<br />

bAV-Geschäft, und als Hamburger<br />

Phönix AG machen wir <strong>für</strong> unsere Vermittler<br />

auch die eigentliche Endkundenberatung.<br />

Auch wir steigen zumeist mit<br />

zwei unterschiedlichen Produkten in die<br />

Rahmenverträge ein, die alternativ fondsgebundenen<br />

oder mit konservativem Zins<br />

versehen sind. Im Bestand dominieren bei<br />

maxpool aber Konservativzinsanlagen<br />

mit ungefähr 70 bis 75 Prozent. Bei der<br />

typischen Belegschaftsberatung mit oftmals<br />

geringen Monatsbeiträgen ist die<br />

Rendite zunächst gar nicht so wichtig,<br />

weil sich hier der steuerliche Effekt als der<br />

eigentliche bAV-Motor erweist. Wichtiger<br />

sind vernünftige bAV-Rahmenverträge,<br />

die sich mit halber Courtage begnügen.<br />

Volle Courtage ist selbst bei erhöhtem<br />

Aufwand nicht gerechtfertigt, es sei denn,<br />

die Beratung wurde nur <strong>für</strong> einzelne Kunden<br />

geleistet und gleicht einer einzelnen<br />

Privatkundenberatung.<br />

IM FOKUS: An wen denken Sie, wenn Sie<br />

von voller Courtage reden? Das birgt ja<br />

auch Risiken <strong>für</strong> die Arbeitgeber und, gerade<br />

beim Thema Entgeltumwandlung,<br />

auch Verlustrisiken <strong>für</strong> die Arbeitnehmer.<br />

Drewes: Natürlich birgt es diese Risiken.<br />

Nach meiner Beobachtung fließt volle<br />

Provision in der Regel beim bAV-Geschäft,<br />

das von Ausschließlichkeitsorganisationen<br />

eingerichtet wurde. Vermutlich dürfen<br />

solche Vertriebe wegen der Geschäftspläne<br />

ihrer Versicherer gar nicht voll<br />

rabattieren. Das grenzt in meinen Augen<br />

an Falschberatung.<br />

IM FOKUS: Herr Geiberger, Ihre Firma<br />

analysiert den bAV-Markt insbesondere<br />

anhand von Direktversicherungs- und<br />

Pensionskassentarifen. Was zeichnet sich<br />

an neuen Trends ab?<br />

Geiberger: Aus unserer Sicht gibt es drei<br />

Trends. Erstens wird mehr und mehr versucht,<br />

biometrische Risiken, wie Berufsunfähigkeit,<br />

in die bAV zu integrieren und<br />

damit die Flexibilität zu erhöhen. Zweitens<br />

rechnen wir damit, dass auch in der<br />

bAV auf freiwilliger Basis Unisextarife


kommen. Und drittens haben wir den<br />

Eindruck, dass das Thema Transparenz<br />

grundsätzlich stärker beachtet wird –<br />

samt der Aufklärung der Arbeitnehmer,<br />

welche Chancen und Risiken sie sich mit<br />

der bAV einhandeln.<br />

IM FOKUS: Zeichnet sich beim Thema<br />

Unisex denn schon etwas Handfestes ab?<br />

Geiberger: Das Thema wird unheimlich<br />

hochgekocht. In einigen Punkten besteht<br />

aber noch immer Unsicherheit, zumal mit<br />

dem EuGH-Urteil in die Kalkulation und<br />

damit in die Tarifhoheit eingegriffen wurde.<br />

Die neuen Tarife kommen erst kurz<br />

vor Weihnachten auf den Markt. Viele<br />

Versicherer beginnen aber schon jetzt, die<br />

Marketingmaschinerie anzuwerfen. Meist<br />

sind es jetzt noch keine Unisextarife, sondern<br />

Angebote, die den Markt auf etwas<br />

höhere Beiträge vorbereiten. Da wird viel<br />

Angst geschürt. Nach unserer Einschätzung<br />

wird es bei Rentenversicherungen<br />

<strong>für</strong> Männer sechs bis sieben Prozent teurer,<br />

und <strong>für</strong> Frauen wird es in der Risiko-<br />

Lebensversicherung ungefähr zwei bis<br />

drei Prozent teurer. Alles in allem kein<br />

Grund zur Panik. Niemand muss jetzt ein<br />

Schnäppchen machen, weil zu Weihnachten<br />

eine dramatische Preiserhöhung<br />

kommt. Man kann den Kunden ganz in<br />

Ruhe beraten.<br />

IM FOKUS: Rentenversicherer können die<br />

Männer also auch 2013 noch zu Helden<br />

machen. Dies wird Makler nicht nur in<br />

Stuttgart erleichtern. Kommen wir nun<br />

zum Thema, wie die Vernachlässigung<br />

der bAV beendet werden könnte. Welche<br />

Mindeststandards braucht die bAV, um<br />

<strong>für</strong> alle Beteiligten lukrativ zu bleiben?<br />

Nießen: Es existiert ja schon ein umfangreiches,<br />

komplexes Regelwerk. Arbeitgeber<br />

haben natürlich ein großes Interesse<br />

an verwaltungs- und haftungsarmen Lösungen.<br />

Auf der anderen Seite muss der<br />

tatsächliche Beratungsaufwand sich auch<br />

in der Vergütung niederschlagen. Da ist<br />

sicherlich noch mehr Flexibilität im Courtagemix<br />

möglich, obwohl dem Vertrieb<br />

bei Einzelgeschäften aufgrund des hohen<br />

Beratungsaufwandes die volle Courtage<br />

zusteht. Verbilligte Kollektivkonditionen<br />

bei der Vergütung würde ich jedenfalls<br />

nicht als Mindeststandard wollen. Ich frage<br />

mich, ob wir damit in der Verbreitung<br />

der bAV weiter kämen. Der entscheidende<br />

Punkt ist doch jetzt eher eine verstärkte<br />

><br />

Information, also am besten eine volle<br />

Informations-Offensive. Anstelle eines<br />

Obligatoriums wäre mir lieber, wir könnten<br />

uns auf eine weiche Lösung verständigen.<br />

Spätestens dann, wenn ein Arbeitsverhältnis<br />

begründet wird und die<br />

Probezeit vorbei ist, sollte die Firma zur<br />

bAV beraten müssen.<br />

Drewes: Ich bin ja nicht grundsätzlich nur<br />

<strong>für</strong> die halbe Courtage. Aber in größeren<br />

Kollektiven, wo die bAV nach Möglichkeit<br />

per Listenverfahren abgearbeitet<br />

wird, braucht man eine halbe Courtage,<br />

alles andere wäre fahrlässig. Wenn tatsächlich<br />

Einzelberatungen in der bAV<br />

Mehraufwand rechtfertigen, kann es auch<br />

höhere Courtage geben. Dennoch: In der<br />

bAV wird vollkommen falsch honoriert.<br />

Das Geschäft ist gar nicht geeignet <strong>für</strong><br />

Abschlussvergütungen. Die nötige Verwaltung<br />

bedeutet Aufwand, der anständig<br />

honoriert werden sollte. Aber gerade in<br />

bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012 9


GESPRÄCHSRUNDE<br />

diesen Kollektiven wird <strong>für</strong> gewöhnlich<br />

gar keine oder eine reduzierte Bestandspflegevergütung<br />

bezahlt. Ich plädiere<br />

schon lange <strong>für</strong> eine Mischung – mit deutlich<br />

weniger Abschluss- und deutlich<br />

mehr Bestandspflegevergütung.<br />

Noch ein Wort zur Durchdringung. Da,<br />

wo wir beraten, verhandeln wir mit dem<br />

Arbeitgeber <strong>für</strong> gewöhnlich einen Zuschuss<br />

in Höhe der Sozialversicherungsersparnis<br />

oder pauschal 20 Prozent, mitunter<br />

sogar 30 oder 40 Prozent. Damit<br />

wird die bAV aus Arbeitnehmersicht ein<br />

unvergleichlich gutes Produkt. Das spricht<br />

sich herum; mangelnde Beteiligung ist<br />

dann kein Problem mehr.<br />

Geiberger: Information ist das A und O.<br />

Wir sollten uns aber davor hüten, noch<br />

mehr Regularien vom Staat zu fordern.<br />

Informationspflichten kommen meist in<br />

großen Gesetzespaketen und Verordnungen.<br />

Weniger ist da manchmal mehr.<br />

Wichtiger ist doch, dass der Kampf um<br />

die guten Arbeitnehmer schon begonnen<br />

hat. Mit einer freiwilligen Sozialleistung<br />

wie der bAV kann man gut punkten. Daher<br />

werden künftig noch mehr Chefs von<br />

sich aus eine <strong>Betriebsrente</strong> ins Personalgespräch<br />

einbringen. Eine marktgetriebene<br />

Information halte ich <strong>für</strong> deutlich besser<br />

als eine gesetzliche Informationspflicht.<br />

Becker: Ich glaube auch nicht, dass eine<br />

Informationspflicht irgendetwas verbessert.<br />

Wenn wir als Makler im Gespräch<br />

mit dem Arbeitgeber die bAV thematisieren,<br />

dann muss man ihn nur selten bei<br />

10 bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012<br />

seiner sozialen Verantwortung kitzeln.<br />

Und 20 Prozent Zuschuss, die kostenneutral<br />

durch Einsatz der SV-Ersparnis bei<br />

der Entgeltumwandlung möglich sind,<br />

werden fast immer zugesagt.<br />

IM FOKUS: Es gibt ja Erfolgsmodelle, etwa<br />

Branchentarifverträge. Worin liegen da<br />

<strong>für</strong> Makler die Vor- und Nachteile?<br />

Becker: Wir mögen diese Branchentarifverträge.<br />

Bei Mitarbeitern besteht bereits<br />

eine hohe Identifikation mit dem Thema,<br />

etwa bei Klinikrente oder Metallrente.<br />

Das macht die Kommunikation sehr viel<br />

einfacher, auch die Rahmenbedingungen<br />

sind klar und in Ordnung. Die einfache,<br />

standardisierte Abwicklung erleichtert<br />

uns als Makler das Leben. Das heißt auch:<br />

Die hälftige Courtage ist an dieser Stelle<br />

nach unserer Erfahrung auskömmlich.<br />

Nachteile sind die eingeschränkte Flexibilität<br />

bei der Produktauswahl <strong>für</strong> den individuellen<br />

Zuschnitt. Generell hapert es<br />

aber auch hier an der Kommunikation.<br />

IM FOKUS: Was meinen Sie konkret?<br />

Becker: Selbst in Metallbetrieben, die seit<br />

zehn Jahren die Metallrente eingerichtet<br />

haben, mangelt es meist noch an aktiver<br />

Kommunikation. Die Folge: Von 400<br />

Mitarbeitern besitzen oft nur 30 einen<br />

bAV-Vertrag. Das sind wirklich diejenigen,<br />

die dem Personalbüro gedroht haben,<br />

sich beim Chef zu beschweren, wenn<br />

man nicht endlich ihren Rechtsanspruch<br />

berücksichtigt. Und auch das erleben wir<br />

oft: Wenn Kommunikation stattfand,<br />

dann meist über Fachvorträge, in denen<br />

man zwei Stunden lang den juristischen<br />

Rahmen erläutert hat. Selbst der interessierteste<br />

Mitarbeiter stieg gedanklich nach<br />

30 Minuten aus. Besser ist nach unserer<br />

Erfahrung zunächst ein Kurzvortrag mit<br />

den wesentlichen – <strong>für</strong> den Arbeitnehmer<br />

wichtigen – Informationen. Bei einem<br />

zweiten Termin geht es dann um die konkrete<br />

Beratung der interessierten Mitarbeiter.<br />

Ist der Betriebsrat einbezogen<br />

und begleitet das Ganze positiv, ist das<br />

mehr als die halbe Miete.<br />

Drewes: Das waren jetzt fast nur Vorteile.<br />

Ich halte von diesen Branchenlösungen<br />

gar nichts. Von Ausnahmen abgesehen ist<br />

es doch oft so: Es verständigen sich zwei<br />

völlig ahnungslose Parteien mit gefährlichem<br />

Halbwissen auf exotische Lösungen.<br />

Den Konsortialverträgen sind <strong>für</strong><br />

gewöhnlich auch immer ein bis zwei<br />

Schwächlinge beigemischt, so dass jeder<br />

gute Konsorte <strong>für</strong> sich genommen besser<br />

<strong>für</strong> den Kunden wäre als der Konsortialvertrag<br />

insgesamt. Durch verbindliche<br />

Branchenlösungen kann man als Makler<br />

keine Marktrecherche mehr anstellen und<br />

als Arbeitgeber sich nicht frei <strong>für</strong> eine vernünftige<br />

Gesellschaft entscheiden. Am<br />

Ende sind alle an eine Konstruktion gebunden,<br />

die bei Lichte betrachtet kein<br />

Mensch so haben wollte.<br />

IM FOKUS: Als zweiter Ausweg aus der<br />

Stagnation werden immer wieder Opting-


Oliver Drewes, Geschäftsführer maxpool Servicegesellschaft <strong>für</strong> Finanzdienstleister mbH<br />

Unterstützung nach Maß <strong>für</strong> Makler durch Pools<br />

Betriebliche Altersvorsorge (bAV) gewinnt <strong>für</strong> Unternehmen weiter<br />

an strategischer Bedeutung. Vermittler tun also gut daran, verstärkt<br />

in diesem Segment tätig zu werden. Da die bAV in der Abwicklung<br />

jedoch außerordentlich komplex ist, bedarf es der fachkundigen Unterstützung<br />

durch Spezialisten. Wir bieten Vermittlern speziell im<br />

Bereich bAV Service, der weit über das normale Maß hinausgeht.<br />

In Zusammenarbeit mit der Hamburger Phönix AG entstand<br />

ein Dreistufen-Modell, in dessen Rahmen maxpool-Partner die<br />

benötigte Unterstützung individuell bestimmen können: Basis –<br />

Komfort – Premium. So kann sich ein Berater in der Basisstufe<br />

darauf beschränken, wie gewohnt bAV-Geschäft über maxpool<br />

zu platzieren, ohne weitere Serviceleistungen in Anspruch zu nehmen.<br />

Auf Wunsch fungiert das erfahrene bAV-Team jedoch auch<br />

als eine Art Backoffice und erbringt in<br />

dieser Funktion weitreichende Serviceleistungen.<br />

Im Rahmen des Modells<br />

bietet maxpool sogar an, die komplette<br />

Beratungsleistung persönlich zu<br />

begleiten oder eigenverantwortlich zu<br />

übernehmen. Oftmals entstehen hö here<br />

Umsätze oder gar Folgegeschäfte,<br />

wenn der Berater seine Zusammenarbeit<br />

mit einem Expertenteam offen<br />

kommuniziert.<br />

Im Rahmen der fortgeschrittenen<br />

Komfort-Kooperation werden dem<br />

Makler umfangreiche Verkaufsunterlagen<br />

zur Verfügung gestellt. Darüber<br />

hinaus steht ihm das bAV-Team von<br />

maxpool während des gesamten Beratungsprozesses<br />

jederzeit mit Rat und<br />

Tat zur Seite. So werden unter anderem<br />

fachliche Argumentationen sowie<br />

ausführliche Gegenüberstellungen von<br />

alternativen Produkten geliefert und<br />

„Wir bieten im Extremfall<br />

auch eine komplette<br />

Enthaftung <strong>für</strong> den Makler.“<br />

Oliver Drewes, maxpool GmbH<br />

SPONSOREN MEINUNG<br />

dem Makler auf diese Weise eine verbesserte Haftungssicherheit<br />

beschert. Bereits bei Inanspruchnahme der Leistungen der Komfort-Stufe<br />

dürfte er somit weit besser in Sachen Haftung aufgestellt<br />

sein, als er dazu selbst in der Lage gewesen wäre. Zudem<br />

profitiert er von einer enormen <strong>Zeit</strong>ersparnis.<br />

Ganz einfach gestaltet sich die Haftungsfrage innerhalb der<br />

Premium-Stufe. Da das bAV-Team in diesem Stadium den Großteil<br />

der Beratungsleistung erbringt, wird der Makler per Vertrag<br />

komplett von der Haftung befreit. Trotzdem kann er auch in dieser<br />

Variante jederzeit eingreifen oder mitwirken. Im Normalfall<br />

bezieht der Makler das bAV-Team in ein Beratungsgespräch mit<br />

ein. Anschließend kann der Makler alle Termine wahrnehmen<br />

oder unsere Experten allein bei seinem Kunden arbeiten lassen.<br />

Sogar fließende Übergänge zwischen den unterschiedlichen Kooperationsstufen<br />

sind denkbar. Die<br />

bAV-Experten installieren ein Konzept,<br />

der Makler übernimmt weitere Einzelberatungen<br />

allein vor Ort. Das Team<br />

hält Vorschläge <strong>für</strong> viele Branchen<br />

und Betriebsarten bereit. Um diese abzufragen,<br />

genügt ein kurzer Anruf des<br />

Maklers – schon stehen die Experten<br />

beratend zur Verfügung.<br />

Natürlich ist der Service nicht ganz<br />

umsonst. In der Basisversion muss der<br />

Makler noch nichts von seiner Courtage<br />

abgeben. Bis zu 15 Prozent sind es in<br />

der Komfortstufe. Bei einer Premium-<br />

Kooperation erhält maxpool rund 50<br />

Prozent der marktüblichen Courtage.<br />

Das tut der Effizienz keinen Abbruch,<br />

im Gegenteil: Mit Hilfe der Expertise<br />

von maxpool können selbst unerfahrene<br />

Vermittler schnell und sicher ihre<br />

Geschäftstätigkeit im zukunftsträchtigen<br />

bAV-Bereich ausweiten.<br />

bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012 11


GESPRÄCHSRUNDE<br />

out-Modelle genannt. Können derartige<br />

Modelle den Durchbruch bringen?<br />

Drewes: Wir glauben an das Opting-out.<br />

Gerade bei Kleinstbetrieben gibt es keine<br />

Betriebsräte, insofern kann ich gar keine<br />

Betriebsvereinbarungen aufsetzen, die<br />

rechtlich bindend sind, insbesondere nicht<br />

<strong>für</strong> den Bestand. Somit lässt sich Optingout<br />

<strong>für</strong> neue Mitarbeiter nur einzelvertraglich<br />

regeln. Denen wird zunächst verpflichtend<br />

eine <strong>Betriebsrente</strong> angeboten,<br />

die nur dann nicht angespart wird, wenn<br />

der Arbeitnehmer es ausdrücklich ablehnt.<br />

Grundsätzlich lohnt sich Optingout<br />

insbesondere in den größeren Betrieben.<br />

Und in den kleineren Betrieben<br />

beraten wir diese verpflichtende Wahl<br />

auch: Arbeitgeber sollten dies sogar zum<br />

Bestandteil der Arbeitsverträge machen.<br />

IM FOKUS: Sie warten also nicht auf neue<br />

politische Rahmenbedingungen?<br />

Drewes: Wir müssen in der bAV selbst<br />

den Markt kultivieren, da brauchen wir<br />

keinen Gesetzgeber. Der sollte auch von<br />

Versicherungen besser die Finger lassen.<br />

Jüngstes Beispiel ist die unglückliche Gestaltung<br />

der neuen Zuschussregelung in<br />

der Pflegeversicherung. Richtiger Ansatz,<br />

aber vollkommen unzweckmäßig umgesetzt.<br />

IM FOKUS: Unisextarife und regelmäßig<br />

erneuerte Sterbetafeln führen zur Verteuerung<br />

von bAV-Produkten. Wird damit die<br />

<strong>Betriebsrente</strong> nicht per se uninteressant?<br />

12 bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012<br />

„Patchworkfamilien, permanente Jobwechsel, Existenzgründung,<br />

all dies verlangt nach mehr Flexibilität.“<br />

Joachim Geiberger, Morgen & Morgen<br />

Geiberger: Die Veränderungen bei der<br />

Kalkulation müssen sein, wobei die Sterbetafeln<br />

an sich ja nichts Böses sind: Sie<br />

kommen ja daher, dass die Menschen länger<br />

leben und auch entsprechend länger<br />

die Rente bekommen. Man muss es im<br />

Gesamtkontext sehen. Diese <strong>Änderungen</strong><br />

betreffen ja grundsätzlich die gesamte<br />

Vorsorgebranche. Im Wettbewerb mit<br />

Bank- und anderen Angeboten haben geförderte<br />

Produkte wie bAV-Tarife handfeste<br />

Vorzüge: Vorteile bei Steuer und Sozialabgaben,<br />

Zuschüsse von Arbeitgebern.<br />

Diese Vorteile halten die bAV interessant.<br />

Ich warne daher vor der These, dass bAV<br />

sich nicht mehr rechnen könnte.<br />

IM FOKUS: Warum wird sich gerade bAV<br />

<strong>für</strong> den Normalverdiener auch in Zukunft<br />

rechnen?<br />

Geiberger: Weil es inklusive Förderung<br />

keine bessere Alternative gibt. Natürlich<br />

ist das Renditeniveau generell <strong>für</strong> alle Anlagen<br />

am Kapitalmarkt gesunken. Es ist<br />

aber wichtiger denn je, dass überhaupt<br />

langfristig vorgesorgt wird. Unser Kernproblem<br />

ist doch, dass wir uns viel zu lange<br />

auf den Staat verlassen haben. Doch<br />

noch immer verzichten viele Arbeitnehmer<br />

auf eine <strong>Betriebsrente</strong>. Fatalismus jedoch<br />

führt letztlich zu Altersarmut.<br />

Drewes: Betriebliche Altersversorgung<br />

rechnet sich in jedem Fall – außer man


echnet sehr bescheidene Versicherer mit<br />

noch viel traurigeren Tarifen und in unglücklicher<br />

Steuersituation völlig unzureichend<br />

hoch. Ich kann jederzeit in jedem<br />

Einzelgespräch jedem vorrechnen, wie<br />

sehr sich bAV rechnet. Wir haben immer<br />

den steuerlichen Vorteil, wir haben oft<br />

auch Arbeitgeberzuschüsse, und wir haben<br />

Verzinsungen, die über der Inflation<br />

liegen. Durch dieses Gesamtpaket ist der<br />

Kunde aus meiner Sicht immer in guten<br />

Renditebereichen unterwegs. Auch fondsgebundene<br />

bAV- Produkte haben derzeit<br />

zwar ein Formtief, aber man muss bAV<br />

generell vor allem langfristig sehen.<br />

Becker: Die Rentabilität ist ohne Zweifel<br />

vorhanden. Jeder Arbeitnehmer versteht<br />

das Prinzip der Entgeltumwandlung: Er<br />

selbst legt monatlich 100 Euro hin, der<br />

Staat legt noch mal 100 Euro drauf, und<br />

die 200 Euro werden angespart und verzinst.<br />

Das relativiert auch noch mal den<br />

Garantiezins von derzeit nur 1,75 Prozent<br />

<strong>für</strong> Neuverträge. Wenn man das auf den<br />

bezahlten Eigenbeitrag herunterrechnet,<br />

bleiben sehr wohl vernünftige Renditen.<br />

IM FOKUS: Was bieten denn Produktgeber<br />

wie Friends Provident an dieser Stelle zur<br />

Marktberuhigung an? Der Absatz von<br />

Fondspolicen in Deutschland ist ja auf<br />

knapp 14 Prozent Marktanteil an der gesamten<br />

Lebensversicherung gefallen.<br />

Nießen: Den Abrieb im fondsgebundenen<br />

Geschäft des Marktes hat man bei Friends<br />

Provident nicht gespürt. Im Bereich der<br />

kapitalmarktorientierten bAV-Lösungen<br />

wurde der Neugeschäftsanteil Jahr <strong>für</strong><br />

Jahr nominal, aber auch prozentual ausgebaut.<br />

Im Fokus stehen Produkte mit einer<br />

besonderen Garantie, die in der bAV<br />

obligatorisch ist: mit transparent ausgewiesenen<br />

Garantiekosten und mit kollektiver<br />

Kalkulation. Darüber hinaus arbeitet<br />

Friends Provident mit namhaften<br />

Vermögensverwaltern zusammen, die exklusive<br />

Lösungen im Versicherungsmantel<br />

bieten und mit professionellem Management<br />

dem Auf und Ab der Kapitalmärkte<br />

begegnen. Das ist sehr gut angekommen.<br />

Makler bevorzugen ohnehin gemanagte<br />

Varianten, weil ihnen das Auswahlrisiko<br />

und die Marktbeobachtung weitgehend<br />

abgenommen werden. Erst kürzlich kam<br />

ein Sachwerteportfolio zusammen mit<br />

dem Vermögensverwalter Flossbach von<br />

Storch auf den Markt, der große Expertise<br />

hat. Sachwerte bedeuten ja eine besondere<br />

Form auch des Inflationsschutzes.<br />

><br />

IM FOKUS: Man hört bei FPI jüngst auch<br />

von innovativer Vergütung?<br />

Nießen: Seit diesem Frühjahr lassen sich<br />

Courtagen <strong>für</strong> Abschluss und Bestandspflege<br />

von jedem Makler stufenlos nach<br />

unten und oben regulieren. Die meisten<br />

Versicherer kappen ja die Bestandspflege<br />

bei Kollektivtarifen auf null oder begrenzen<br />

sie auf ein Minimum. FPI überlässt<br />

dies dem Vermittler. Der kann die Abschlusscourtage<br />

bis zu 95 Prozent rabattieren.<br />

Meistens geht es allerdings um eine<br />

Größenordnung von 25, 50 oder 75 Prozent.<br />

Wer als Vermittler nahezu komplett<br />

auf die Abschlusscourtage verzichtet,<br />

kann seine Bestandscourtage auf bis zu<br />

sieben Prozent hochfahren.<br />

IM FOKUS: Herr Drewes, Sie beackern diesen<br />

Markt ja schon lange. Was muss sich<br />

ändern?<br />

Drewes: Zunächst ist die Vergütung eines<br />

der wichtigsten Themen. FPI sehe ich da<br />

bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012 13


MEINUNG<br />

Joachim Geiberger, Geschäftsführender Gesellschafter Morgen & Morgen Group GmbH<br />

Sinnvolle Absicherung direkt über den Arbeitgeber<br />

Die Altersvorsorge sowie die Absicherung der Arbeitskraft sind zwei<br />

ganz zentrale Themen in der Beratung. Zugleich bergen sie auch<br />

besondere Brisanz, denn die Mehrzahl der Menschen ist nicht ausreichend<br />

<strong>für</strong> den Ruhestand oder den Fall einer Berufsunfähigkeit<br />

abgesichert. Hier tut sich ein großes Feld <strong>für</strong> die Beratung auf. Doch<br />

gleichzeitig erschweren die zunehmende Komplexität der Produkte<br />

sowie die seit Jahren immer geringeren Renditeerwartungen die Beratung,<br />

an der jedoch kein Weg vorbeiführt.<br />

Endkunden sind zunehmend verunsichert und scheuen sich vor<br />

Entscheidungen. Die Entscheidung wird oftmals leichter, wenn<br />

der Arbeitgeber eine betriebliche Altersversorgung (bAV) anbietet.<br />

Arbeitgeber kommen ihrer gesetzlichen Verpflichtung, den<br />

Arbeitnehmern eine <strong>Betriebsrente</strong> zu ermöglichen, auf unterschiedlichen<br />

Wegen nach: entweder<br />

durch eigene Angebote, durch von dem<br />

Unternehmen selektierte Produktgeber<br />

oder durch die Übernahme bereits bestehender<br />

bAV-Verträge, die Mitarbeiter<br />

nach einem Wechsel des Jobs in die<br />

Firma mitgebracht haben. Die bAV bietet<br />

hier eine elegante Lösung <strong>für</strong> jeden<br />

Arbeitnehmer, indem Auswahl und Abwicklung<br />

der Altersvorsorge dem Arbeitgeber<br />

überlassen bleiben.<br />

Des einen Freud kann aber durchaus<br />

auch des anderen Leid werden. Leistungsversprechen,<br />

die der Arbeitgeber<br />

im Rahmen einer Direktversicherung<br />

macht, hat er dem Arbeitnehmer gegenüber<br />

einzuhalten – auch wenn die<br />

Leistung vom Versicherer gezahlt wird.<br />

Dieses rechtliche Dreiecksverhältnis<br />

sollte jeden Arbeitgeber dazu bewegen,<br />

ganz genau hinzuschauen und auch zu<br />

14 bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012<br />

„bAV-Anbieter stellen sich<br />

immer mehr dem Wettbewerb<br />

am Markt <strong>für</strong> renditeorientierte<br />

Produkte.“<br />

Joachim Geiberger, Morgen & Morgen<br />

vergleichen, welche Versprechen er gibt – ob als Leistung oder<br />

nur als Beitrag. Und zu überlegen, mit welchem Vertragspartner<br />

er diese Versprechen erfüllen will, ohne dass ihm die falsche Wahl<br />

hinterher finanziell womöglich auf die Füße fällt, falls ein Betriebsrentner<br />

ihn später auf Nachschuss verklagt, wenn die Rente<br />

des Versicherers deutlich niedriger als versprochen ausfällt.<br />

Die Tarifauswahl im Rahmen der bAV wird zunehmend größer.<br />

Dies geschieht weniger im Bereich der klassischen Tarife, vielmehr<br />

durch die hinzugekommenen fondsgebundenen Tarife mit<br />

Beitragsgarantie. Die Firma spricht hier eine Beitragszusage mit<br />

Mindestleistung (BZML) aus. Das bedeutet: Dem Arbeitnehmer<br />

stehen im Versorgungsfall Leistungen mindestens in Höhe der<br />

eingezahlten Beiträge zur Verfügung, was einer Null-Prozent-<br />

Verzinsung entspricht. Damit stellen<br />

sich auch die bAV-Tarife immer mehr<br />

dem Wettbewerb am Markt <strong>für</strong> renditeorientierte<br />

Produkte. Die besten<br />

fondsgebundenen Renten-Direktversicherungen<br />

mit Beitragsgarantie sind in<br />

der Tabelle aufgelistet. Als Muster<br />

diente jeweils ein Referenzfonds aus<br />

der gesamten Palette der Anbieter, die<br />

derzeit zwischen 15 (Gothaer) und 78<br />

Fonds (Münchener Verein) im Angebot<br />

haben. Häufig sind es rund 40 Fonds.<br />

Klar ist: Berater müssen <strong>für</strong> den Fall<br />

eines Jobwechsels auch darüber informieren,<br />

dass diese Garantie, die in der<br />

Regel ja nur <strong>für</strong> den <strong>Zeit</strong>punkt des<br />

Rentenbeginns abgegeben wird, beim<br />

Wechsel der Arbeitsstelle mit Verlusten<br />

bei den fondsgebundenen bAV-Ansprüchen<br />

verbunden sein kann, falls die<br />

Börse dann gerade schlecht läuft.


Auch wenn die Versicherer zum Jahresende nicht gesetzlich ver-<br />

pflichtet sind, bAV-Tarife auf Unisex-Tarife umzustellen, so geht<br />

das unabhängige Analysehaus Morgen & Morgen davon aus,<br />

dass auch hier bald Unisex-Tarife angeboten werden. Hier wird<br />

es nach den bisherigen Analysen voraussichtlich jedoch keine<br />

großen geschlechterspezifischen Verschlechterungen oder Verbesserungen<br />

geben. Renten- und Berufsunfähigkeitstarife werden<br />

sich <strong>für</strong> Männer moderat verteuern, während <strong>für</strong> Frauen die Tarife<br />

etwas günstiger werden. Beides wird jedoch aus heutiger<br />

Sicht im einstelligen Prozentbereich stattfinden.<br />

Versicherer bieten zunehmend sogenannte Gruppenversicherungen<br />

zur Absicherung des Risikos der Berufsunfähigkeit (BU) an.<br />

Der Arbeitgeber kann hier teilweise ohne Gesundheitsprüfung<br />

oder mit vereinfachter Gesundheitsprüfung <strong>für</strong> seine Angestellten<br />

BU-Schutz als Gruppenversicherung abschließen. Ist die<br />

Gruppe groß genug und damit das Risiko weitestgehend bunt<br />

gemischt, verzichten die meisten Versicherer auf detaillierte Gesundheitsfragen.<br />

Oft reichen dann Aussagen des Arbeitgebers zu<br />

einer einzigen Frage: Waren die zu versichernden Personen über<br />

Sehr gute fondsgebundene Renten-Direktversicherungen mit Beitragsgarantie 1<br />

einen bestimmten <strong>Zeit</strong>raum krankgeschrieben oder nicht? Falls<br />

nicht, steht dem BU-Schutz über die bAV nichts mehr im Wege.<br />

Diese Kollektivtarife lohnen sich vor allem <strong>für</strong> Arbeitnehmer, die<br />

als Einzelperson ein zu hohes Risiko tragen oder gesundheitliche<br />

Vorschäden haben. Für junge, gesunde Menschen mit einem wenig<br />

riskanten Beruf sind oftmals individuelle Tarife günstiger. Individuelle<br />

BU-Tarife können auch mit einem bAV-Tarif gekoppelt<br />

werden. Der Nachteil <strong>für</strong> den Arbeitgeber ist hier sein Haftungsrisiko,<br />

der Nachteil des Arbeitnehmers die eingeschränkte Portabilität<br />

des BU-Vertrags bei Arbeitgeberwechsel. Als Ausweg<br />

bleibt dann nur Beitragsfreistellung, was jedoch den BU-Schutz<br />

mit jedem weiteren Jahr mehr entwertet.<br />

Was individuell die beste Lösung <strong>für</strong> den Arbeitnehmer ist, muss<br />

im Rahmen unabhängiger Beratung immer konkret geprüft werden.<br />

Die bAV ist in höchstem Maße sowohl <strong>für</strong> Arbeitnehmer als<br />

auch <strong>für</strong> Arbeitgeber attraktiv; die Vielzahl der Durchführungswege,<br />

Tarife und konkreten Ausgestaltungsformen macht eine<br />

Beratung durch einen qualifizierten Makler unabdingbar.<br />

Anbieter Tarif garantierte Rente 2 zugesagte Rente 2/3 mögliche Rente im 1. Jahr 2/4<br />

Alte Leipziger ALfonds-bAV LFr20 244 776 915<br />

HDI-Gerling TwoTrust flex - SE2 243 700 875<br />

Stuttgarter Tarif 88 242 694 823<br />

LV 1871 FrV-Perf. m. EG 206 668 799<br />

Arag FrA(B)12 3D 218 695 785<br />

Volkswohl Bund FWr 211 682 782<br />

Münchener Verein 75 P 206 652 770<br />

Allianz alpha-Balance 244 244 766<br />

Gothaer Fr12-9E11 240 665 762<br />

WWK Premium Fr protect 239 742 742<br />

1) Modell: Mann, Eintrittsalter 30 Jahre, Laufzeit 37 Jahre, monatlicher Beitrag 150 Euro: Beitragsgarantie zu rentenbeginn; Todesfallschutz in der Aufschubzeit<br />

und rentengarantiezeit <strong>für</strong> Angehörige ab rentenbeginn: 10 Jahre; dynamische rente; Kollektivgröße: 1 Person; ausschließlich Angebote von risikoträgern,<br />

kein Kollektivtarif; Wertentwicklung 6 Prozent pro Jahr des Musterfonds 2) auf volle Euro gerundet<br />

3) garantierter rentenfaktor auf das mögliche gesamte Kapital 4) gesamter, teilweise nicht garantierter rentenfaktor auf das mögliche gesamte Kapital<br />

Quelle: Morgen & Morgen GmbH, Stand August 2012, ID A12008<br />

><br />

bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012 15


GESPRÄCHSRUNDE<br />

hinsichtlich der variablen Vergütung auf<br />

gutem Wege. Schwierig wird es aber in<br />

dem Moment, wo der einzelne Berater<br />

sehr weitreichend auf Abschlussvergütung<br />

verzichtet. Falls er später seinen<br />

Kunden abgeben muss, hat die Bestandspflegevergütung<br />

den Vertrag womöglich<br />

noch nicht ins Verdienen gebracht und<br />

dieses Vergütungsmodell war dann ein<br />

schlechtes Geschäft. Neu gewonnene<br />

Kunden bringen unter Umständen aber<br />

keine erhöhte Bestandspflege, weil der<br />

Abschlussvermittler großen Wert auf volle<br />

Abschlusscourtage gelegt hatte. Markttauglich<br />

ist ein Vergütungssystem erst,<br />

wenn es in großem Umfang gelebt wird.<br />

IM FOKUS: Müsste das bAV-Geschäft nicht<br />

auch juristisch vereinfacht werden?<br />

Becker: Das wäre schön. Wir haben jetzt<br />

fünf Durchführungswege, was die Sache<br />

unnötig verkompliziert. Gut wäre es,<br />

16 bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012<br />

wenn jedermann <strong>für</strong> seine Altersvorsorge<br />

einfach steuer- und sozialabgabenfrei ansparen<br />

könnte und zum Zuflusszeitpunkt<br />

die Rente versteuern und gegebenenfalls<br />

Kranken- und Pflegebeitrag zahlen würde.<br />

Das würde jeder verstehen, aber die<br />

Idee bleibt wahrscheinlich ein frommer<br />

Wunsch.<br />

IM FOKUS: Das BMF hat diesen Wunsch<br />

kürzlich mit der Begründung verworfen,<br />

dass diese Dinge traditionell aus dem Arbeitsrecht<br />

hergeleitet und so verfestigt<br />

sind, dass eine Umkehr nicht möglich ist.<br />

Aber wie kann denn sonst besser auf die<br />

Wünsche der Arbeitnehmer eingegangen<br />

werden?<br />

Geiberger: Zunächst stellt sich die Frage,<br />

was der Arbeitgeber überhaupt machen<br />

will. Schon aus Haftungsgründen würden<br />

viele Firmen die bAV gern vereinfachen<br />

und eine Bilanzberührung vermeiden. Die<br />

Produktgeber bieten inzwischen doch<br />

sehr flexible Produkte an. Den größten<br />

Spielraum <strong>für</strong> Verbesserungen sehe ich bei<br />

den Arbeitgebern. Viele scheuen sich aber,<br />

eigenes Know-how aufzubauen, um Beratungsfehler<br />

zu vermeiden, und beauftragen<br />

dann am liebsten auch keine externen<br />

Berater, um nichts falsch zu machen. Das<br />

muss gerade in Kleinbetrieben zur bAV-<br />

Stagnation führen. Die Arbeitnehmer<br />

werden in der Masse wohl nicht selbst auf<br />

Veränderung dringen. Doch sie brauchen<br />

mehr Flexibilität, um künftig besser auf<br />

wechselnde Lebensumstände reagieren zu<br />

können. Patchworkfamilien, permanente<br />

Jobwechsel, Existenzgründung, all dies<br />

verlangt nach viel Flexibilität.<br />

IM FOKUS: Trotz Zwang zu wertgleicher<br />

Übertragung sinkt bei einem Jobwechsel<br />

die Garantieleistung häufig um 20 Prozent.<br />

Was soll der Arbeitgeber tun, um<br />

das Leistungsversprechen einzuhalten<br />

und so die eigene Haftung zu begrenzen?<br />

Nießen: Die Übertragung der Ansprüche<br />

in den versicherungsförmigen Wegen ist<br />

durch das Versicherungsvertragsgesetz<br />

(VVG) seit 2008 geregelt. Durch die dort<br />

erlaubte Verteilung der Abschlusskosten<br />

auf fünf Jahre (Paragraf 169 VVG) und<br />

die Tatsache, dass auch im <strong>Betriebsrente</strong>ngesetz<br />

auf diese Bestimmung verwiesen<br />

wird (Paragrafen 3 und 4), ist dem Thema<br />

die Brisanz <strong>für</strong> das Neugeschäft entzogen.<br />

Der Arbeitgeber ist da auf der sicheren<br />

Seite. Anders ist es in den Beständen. Hier


lauert die Gefahr der Nachschusspflicht<br />

<strong>für</strong> den Firmenchef, wenn bei Jobwechsel<br />

und voll gezillmerten Tarifen durch die<br />

anfangs niedrigen Übertragungswerte<br />

Verluste <strong>für</strong> den Arbeitnehmer aufgelaufen<br />

sind. Allerdings hat das Bundesarbeitsgericht<br />

entschieden: Bei der Entgeltumwandlung<br />

verstoßen gezillmerte<br />

Verträge nicht automatisch gegen das<br />

Wertgleichheitsgebot. Abzustellen ist<br />

nicht auf den <strong>Zeit</strong>punkt der Entgeltumwandlung,<br />

sondern erst der Auszahlung<br />

(Az.: 3 AZR 17/09).<br />

IM FOKUS: Was wäre die Alternative zur<br />

Übertragung?<br />

Nießen: Eine Alternative wäre, gar keine<br />

Ansprüche zu übertragen. Der Mitarbeiter<br />

behielte seinen Anspruch beim alten<br />

Versicherer. Nach fünf bis sechs Jobwechseln<br />

ergäbe sich die <strong>Betriebsrente</strong> aus<br />

ebenso vielen Puzzlesteinen. Die andere<br />

Alternative: Der neue Arbeitgeber übernimmt<br />

direkt die alte Versorgungsverpflichtung.<br />

Das hat in der Vergangenheit<br />

aber nicht funktioniert, weil er es nicht<br />

deckungsgleich schafft und sich somit<br />

Haftungsprobleme einhandelt – außer er<br />

wird bei der Übertragung anstelle des alten<br />

Arbeitgebers Versicherungsnehmer.<br />

Dann bleibt aber das Risiko, die Garantie<br />

eines hohen Rechnungszinses aus der Vergangenheit<br />

zu übernehmen.<br />

IM FOKUS: Teilen Sie den Optimismus in<br />

Sachen Portabilität?<br />

Drewes: Ich sehe das emotionaler und<br />

halte es <strong>für</strong> eine absolute Unverschämtheit,<br />

dass der Vertrieb mit Rückprovisionen<br />

belastet wird, wenn ein Vertrag aus<br />

einem Gruppenvertrag wegportiert wird<br />

in einen neuen Gruppenvertrag. In dem<br />

Moment, wo ich neu hinzukommende<br />

Verträge übernehme, gibt es keine neue<br />

Vergütung. Hier wird er Vertrieb einseitig<br />

belastet, der Kunde bekommt die eingesparte<br />

Vergütung nicht mal im Vertrag<br />

gutgeschrieben, weil der Deckungsstock<br />

das nicht vorsieht.<br />

Zudem finde ich es unverschämt, dass die<br />

fondsgebundenen Produkte eine endfällige<br />

Garantie ausweisen, die jedoch genau<br />

im Moment der Übertragung gar nicht<br />

gilt, so dass der Vertrag plötzlich ein Negativkapital<br />

ausweisen könnte. Damit ist<br />

die Garantie, auf die beim Abschluss verwiesen<br />

wurde, gar nicht mehr Gegenstand<br />

des Vertrages. Im Vertrieb wird sehr häufig<br />

nicht darauf hingewiesen, dass durch<br />

Portabilität bei vielen Fondsprodukten<br />

der Garantiewert ganz wegfällt. Vor allem<br />

die Versicherer schweigen sich dazu aus.<br />

Offenbar ist ihnen die Übertragung vollkommen<br />

gleichgültig, wie mehrmonatige<br />

Bearbeitungszeiten <strong>für</strong> die Übertragung<br />

von bAV-Verträgen signalisieren.<br />

IM FOKUS: Wie ist das eigentlich, wenn<br />

der Mitarbeiter arbeitslos wird?<br />

Drewes: Dann wird sogar noch eine dritte<br />

Unverschämtheit der Versicherer deutlich:<br />

Die Rabattierung fällt weg, wenn ein Vertrag<br />

aus dem Kollektiv herausgegeben<br />

wird, um die bAV als Einzelvertrag weiterzuführen,<br />

etwa bei Arbeitslosigkeit.<br />

Die eigentlichen Kosten sind dann meist<br />

schon abgegolten, so dass es nicht gerechtfertigt<br />

ist, die Konditionen <strong>für</strong> diesen<br />

einzelnen Vertrag zu verschlechtern.<br />

Becker: Ich kann als Makler bestätigen:<br />

Unsere Mitarbeiter haben durchschnittlich<br />

sechs Monate mit der Abwicklung<br />

><br />

bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012 17


GESPRÄCHSRUNDE<br />

„Ich halte nichts von Branchenlösungen, weil der<br />

Makler keine vernünftige Marktrecherche anstellen kann.“<br />

Oliver Drewes, maxpool<br />

einer Portabilität zu tun, in der Spitze<br />

dauert es bis zu elf Monate. Offenbar sind<br />

bei den Versicherern da<strong>für</strong> keine Planstellen<br />

vorhanden; das wird oft so nebenbei<br />

mitgemacht.<br />

IM FOKUS: Diese Ungereimtheiten, die<br />

Herr Drewes nannte, verstärken ja das<br />

Kostenproblem noch. Wie soll denn eine<br />

wertgleiche Übertragung funktionieren?<br />

Drewes: Rechnerisch wird die Vergütung<br />

<strong>für</strong> den Abschluss beim ursprünglichen<br />

Vermittler zurückbelastet, aber dem Kunden<br />

im Deckungsstock nicht wirklich gutgeschrieben.<br />

Letzteres müsste geändert<br />

werden. Aber das ganze Thema Portabilität<br />

ist ohnehin ein theoretisches Gebilde<br />

18 bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012<br />

des Gesetzgebers, das überhaupt noch<br />

nicht in der Praxis erprobt ist. Da werden<br />

Gerichte eine Menge Arbeit bekommen.<br />

IM FOKUS: Branchenversorgungswerke<br />

nehmen <strong>für</strong> sich in Anspruch, überhaupt<br />

keine Kapitalübertragung vornehmen zu<br />

müssen, weil die Leute nach Jobwechsel<br />

im selben Versorgungswerk bleiben. Was<br />

ist zu tun, wenn man nicht zu so einer<br />

Branchenlösung gehört?<br />

Becker: Ein Ansatz wäre, einen einfachen<br />

Versicherungsnehmerwechsel zu praktizieren,<br />

ohne dass der neue Arbeitgeber die<br />

Haftung übernehmen muss. Wenn man<br />

Portabilität auf so einen einfachen Nenner<br />

bringen würde, wäre es juristisch un-<br />

bedenklich und würde lediglich geringen<br />

Verwaltungsaufwand beim Arbeitgeber<br />

bedeuten. Wir haben in der Vergangenheit<br />

auch übergeordnete Direktversicherungs-Gruppenverträge<br />

<strong>für</strong> Arbeitgeber<br />

mit verwaltet. Die Firmen sind durchaus<br />

bereit, solche Dienste über eine Honorarvereinbarung<br />

mit Fallpauschalen zu vergüten.<br />

Aber in der Breite ist der Portabilitätsanspruch<br />

derzeit anders geregelt; die<br />

Umsetzung erfordert enormen Aufwand<br />

bei uns und erzeugt enorme Unzufriedenheit<br />

beim Kunden.<br />

IM FOKUS: Letzte Frage in die Runde: Womit<br />

kann der Markt aus Ihren Häusern in<br />

Sachen bAV demnächst rechnen?<br />

Nießen: Wir starten gerade eine bAV-<br />

Kampagne, bei der es vor allen Dingen<br />

um Kollektivverträge geht, die noch zu<br />

häufig schwach frequentiert sind. Zudem<br />

ist es jedem Unternehmen freigestellt, neben<br />

dem vorhandenen Kollektivvertrag<br />

noch einen zweiten abzuschließen, auch<br />

um eine Alternative in der Kapitalanlage<br />

zu schaffen. Dazu beziehen wir auch die<br />

Makler ein, die dringend Unterstützung<br />

bei der bAV-Akquisition benötigen, und<br />

verweisen auch auf die vermittlerfreundliche<br />

Flexibilisierung der Courtage. Auf der<br />

Produktseite wird die Fokussierung auf<br />

Vermögensverwaltungsstrategien fortgesetzt.<br />

Die glätten die Volatilität und schonen<br />

nicht nur die Nerven der Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer, sondern auch die des<br />

Beraters. Wir erhoffen uns damit auch <strong>für</strong>


Joachim Becker, Geschäftsführer Genius Versicherungsmakler GmbH<br />

Servicevereinbarungen bringen Vertriebsschub bei Entgeltumwandlung<br />

Arbeitgeber haben nur selten eine genaue Vorstellung davon, wie<br />

komplex die betriebliche Altersversorgung (bAV) allein schon in der<br />

Administration ist. Hier kann eine Servicevereinbarung die Lösung<br />

sein und einen Schub bei der Entgeltumwandlung auslösen.<br />

Eine Servicevereinbarung benennt die verschiedenen Aufgaben<br />

in der Prüf-, Konzeptions-, Einrichtungs- und Betreuungsphase.<br />

Anhand unserer Checkliste, in der viele Jahre Erfahrung stecken,<br />

legen wir Punkt <strong>für</strong> Punkt mit dem Arbeitgeber fest, wer welche<br />

Aufgaben wahrnimmt. Das schafft Transparenz und gibt dem<br />

Arbeitgeber die Sicherheit, in einem haftungsintensiven Bereich<br />

professionelle Unterstützung zu erhalten. Daneben wird bereits<br />

im Vorfeld eine mögliche Förderung durch den Arbeitgeber besprochen<br />

und in rund 80 Prozent der Fälle positiv bestätigt. Die<br />

Folge: Der Arbeitgeber zahlt seinen<br />

Mitarbeitern häufig einen Zuschuss<br />

von 20 Prozent zum gewünschten Umwandlungsbetrag<br />

des Arbeitnehmers<br />

dazu. Der 20-Prozent-Zuschuss ist<br />

quasi kostenneutral, weil er genau den<br />

durch die Entgeltumwandlung ersparten<br />

Sozialabgaben entspricht.<br />

Die Absprachen werden regelmäßig in<br />

einer Betriebsvereinbarung oder Versorgungsordnung<br />

festgehalten und finden<br />

naturgemäß die Zustimmung der<br />

Arbeitnehmervertreter. Diese binden<br />

wir im nächsten Schritt gerne in die<br />

aktive Kommunikation mit der Belegschaft<br />

ein. Das so geschaffene Vertrauen<br />

bildet oft die Basis <strong>für</strong> eine langfristige,<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />

Eine hohe Beteiligung an der Entgeltumwandlung<br />

lässt sich allerdings immer<br />

nur dann erreichen, wenn die bAV<br />

auch einfach und verständlich erklärt<br />

„Mit Servicevereinbarungen<br />

haben wir noch jeden Arbeitgeber<br />

von Entgeltumwandlung<br />

überzeugt.“<br />

Joachim Becker, Genius Versicherungsmakler<br />

MEINUNG<br />

wird. Je nach Betriebsgröße und Arbeitszeiten halten wir hierzu<br />

im ersten Schritt einen oder mehrere 30-minütige Kurzvorträge<br />

<strong>für</strong> die Arbeitnehmer und legen danach einen oder mehrere Beratungstage<br />

fest. Diese Termine können interessierte Mitarbeiter<br />

nutzen, um im Gespräch unter vier Augen ihre Fragen und<br />

Wünsche einzubringen. Jeder erhält eine Aufwands- und Zuflussbetrachtung<br />

sowie eine Handlungsempfehlung als Grundlage <strong>für</strong><br />

die Entscheidung zu seiner passenden bAV-Lösung.<br />

Die Gespräche werden durch unsere Mitarbeiter dokumentiert<br />

und genauso wie die späteren Antragsunterlagen und Policen in<br />

einer elektronischen Akte archiviert. Die Personalabteilung kann<br />

jederzeit bei uns auf diese Akten zugreifen. Die Belegschaft wird<br />

regelmäßig und aktuell über alle wichtigen Neuerungen informiert<br />

und kann sich auf eine kompetente, kundenorientierte Beratung<br />

verlassen. Das erzeugt ein Gefühl<br />

von Sicherheit und Zufriedenheit mit<br />

dem Arbeitgeber. Das wiederum führt<br />

dazu, dass sich auch die fehlenden Mitarbeiter<br />

<strong>für</strong> eine bAV interessieren. Die<br />

sonst häufig in bAV-Angelegenheiten<br />

alleingelassene Personalabteilung wird<br />

von uns in jeder Hinsicht unterstützt<br />

und entlastet.<br />

Die Servicevereinbarung kostet die<br />

Firma keine gesonderte Vergütung,<br />

sofern sie das Maklermandat erteilt<br />

und Genius den Kollektivrahmenvertrag<br />

einrichten darf. Wird lediglich<br />

eine Prüfung gewünscht, schließen wir<br />

eine Honorarvereinbarung mit dem<br />

Arbeitgeber ab. Unser Ziel ist es, auf<br />

Basis einer Ausschreibung einen Kollektivrahmenvertrag<br />

mit einem oder<br />

zwei Versicherern einzurichten. Sehr<br />

häufig werden auch bereits bestehende<br />

Kollektive weiterbetreut.<br />

bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012 19


GESPRÄCHSRUNDE<br />

die <strong>Betriebsrente</strong> eine solide Performance,<br />

die langfristig trotz schwieriger Zwischenphasen<br />

an den Kapitalmärkten im Bereich<br />

von sechs Prozent pro Jahr liegen sollte.<br />

Drewes: Als Servicegesellschaft maxpool<br />

konzentrieren wir uns weiter darauf, dem<br />

Vermittler Hilfe und Strukturen an die<br />

Hand zu geben, um betriebliche Altersversorgung<br />

möglichst einfach zu bewerkstelligen.<br />

Ab 2013 werden wir uns noch<br />

deutlich mehr auf das Thema Rechtsberatung<br />

konzentrieren und dazu auch eine<br />

eigene Gesellschaft gründen. Da gibt es<br />

ein erhebliches Defizit der Versicherer.<br />

Beispiel: Wenn eine Direktversicherung<br />

mit einer Entgeltumwandlungsvereinbarung<br />

ausgestellt wird, interessieren sich<br />

die Versicherer nach Vertragsabschluss<br />

zumeist überhaupt nicht mehr da<strong>für</strong>, was<br />

in den Vereinbarungen früherer Jahre geregelt<br />

war. Das kann sich über die Jahre<br />

zu juristischem Zündstoff entwickeln, mit<br />

20 bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012<br />

dem der Makler dann vollkommen alleine<br />

dasteht. Das wollen wir mit der neuen<br />

Gesellschaft zur Rechtsberatung ändern.<br />

Becker: So viel Neues wird es gar nicht<br />

geben. Wir werden weiter in den kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen, die<br />

wir beraten, <strong>für</strong> die betriebliche Altersversorgung<br />

werben. Einem Trend spüren wir<br />

schon nach: Jüngst wächst die Nachfrage<br />

nach bAV auch über das Thema betriebliche<br />

Krankenversicherung. Vorteil: Das<br />

funktioniert ohne Gesundheitsprüfung.<br />

Schon jetzt zeigt sich: Der betrieblichen<br />

Krankenversicherung folgt oft das betriebliche<br />

Altersversorgungsgeschäft und<br />

umgekehrt. Wir werden diese Themen<br />

verständlich und positiv kommunizieren<br />

und damit unseren Beitrag <strong>für</strong> eine bessere<br />

Versorgung der Arbeitnehmer leisten.<br />

IM FOKUS: Das letzte Wort hat die Rating-<br />

Agentur. Gibt es Neuentwicklungen?<br />

Geiberger: In der Tat. Wir brechen wieder<br />

mehrere Lanzen in Sachen Transparenz.<br />

Der Gesetzgeber plant, noch in diesem<br />

Jahr Chance-Risiko-Klassen <strong>für</strong> die geförderte<br />

Altersvorsorge verbindlich vorzuschreiben.<br />

Für 2013 rechnen wir damit,<br />

dass eine entsprechende Verordnung in<br />

Kraft tritt. Wir haben das soeben schon<br />

<strong>für</strong> die geförderten Produkte, die in unserer<br />

Software LV-WIN.WIN enthalten<br />

sind, mit Hilfe von Volatium-Klassen umgesetzt.<br />

Der 2009 entwickelte Volatium-<br />

Standard soll ein gewisses Maß an Sicherheit<br />

in der Beratung geben, welche<br />

Produkte welche Chancen und Risiken<br />

bieten. Auf Basis von Echttarifen wird ein<br />

einheitliches Kapitalmarkt-Simulationsmodell<br />

abgebildet, dass die Rendite-<br />

Wahrscheinlichkeiten nach Kosten <strong>für</strong><br />

unterschiedliche Laufzeiten ausweist und<br />

damit verschiedene Angebote auch besser<br />

vergleichbar macht.<br />

Zudem bieten wir zum Jahreswechsel die<br />

vorerst einzige Möglichkeit am Markt,<br />

sowohl online als auch offline zu beraten<br />

– quasi im hybriden Ansatz. Der Makler<br />

besitzt dann die höchste Aktualität aus<br />

der Online-Version, kann aber auch ohne<br />

Netzverbindung weiter vor Ort beraten,<br />

Berechnungen machen, ausdrucken und<br />

die Dokumente beim nächsten Online-<br />

Termin wieder synchronisieren.<br />

IM FOKUS: Herzlichen Dank <strong>für</strong> dieses<br />

aufschlussreiche Gespräch.<br />

Das Gespräch moderierte Detlef Pohl.


Moderne bAV-Anlage mit der Elite der Vermögensverwalter<br />

Siegfried Nießen, Geschäftsführer Argus pension consult GmbH, externer bAV-Berater von Friends Provident<br />

Schon seit geraumer <strong>Zeit</strong> kursiert das Wort von der Rentenlücke<br />

in der öffentlichen Diskussion. Angesichts der demografischen Entwicklung<br />

kommen die gesetzlichen Sozialsysteme an ihre Grenzen.<br />

Mehr muss <strong>für</strong>s Alter privat und betrieblich angespart werden.<br />

Kunden sollten auch in der betrieblichen Altersversorgung (bAV)<br />

Anlagemöglichkeiten mit Chancen auf angemessene Erträge über<br />

den Inflationsausgleich hinaus nutzen.<br />

Im Rahmen des „Friends Plan“ können<br />

Berater ihren Kunden alle verfügbaren<br />

Anlagestrategien anbieten. Friends Provident<br />

<strong>International</strong> (FPI) bietet dazu<br />

neben zahlreichen Einzelfonds auch<br />

mehrere Anlagestrategien an, die dem<br />

Makler die Sisyphusarbeit abnehmen,<br />

<strong>für</strong> seinen Kunden ständig den Kapitalmarkt<br />

beobachten und <strong>Änderungen</strong><br />

im Vorsorgeportefeuille vornehmen zu<br />

müssen.<br />

Als sehr marktwirksam hat sich die Topof-Friends-Strategie<br />

erwiesen. Das ist<br />

eine Höchststandsabsicherung, bei der<br />

börsentäglich die Kurswerte auf dem<br />

höchsten Niveau abgesichert werden.<br />

Ein einmal erreichter Höchstwert ist bis<br />

zum Ablauf garantiert.<br />

Darüber hinaus setzt FPI seit 2009 auf<br />

vermögensverwaltende Strategien in der<br />

bAV. Diese <strong>für</strong> FPI-Berater exklusiven<br />

„Ziel aller Anlagestrategien<br />

ist es, das Ersparte nicht durch<br />

Inflation und niedrige Verzinsung<br />

zum Verlustgeschäft<br />

werden zu lassen.“<br />

Siegfried Nießen, Argus pension consult<br />

FaktEN<br />

Eliteportfolios kommen von Morningstar, Hamburger Sparkasse<br />

und Warburg Invest. Durch aktives Management kann je nach<br />

Marktlage die <strong>Portfolio</strong>allokation variiert werden, um Kursverluste<br />

zu minimieren und Ertragschancen zu nutzen. In steigenden<br />

Marktphasen nutzen die Anlagemanager die Chancen der<br />

Investmentmärkte, um hohe Renditen zu erzielen. Bei fallenden<br />

Märkten wird das Kapital in konservative Anlagen umgeschichtet,<br />

bis die Zeichen wieder auf Wachstum<br />

stehen. In der Praxis führte dieses<br />

konsequente Verfahren zu einer klaren<br />

Mehrrendite.<br />

In einer weiteren Strategie hat FPI den<br />

Ansatz aktiver Vermögensverwaltung<br />

aufgegriffen und dazu Strategien von<br />

zehn namhaften Gesellschaften im „FPI<br />

<strong>Portfolio</strong> Top Vermögensverwalter“<br />

vereint. Darin werden zehn aktive Investmentansätze<br />

kombiniert, die alle<br />

in eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />

Anlageklassen investieren können. FPI<br />

verwirklicht damit die Idee eines „modernen<br />

Deckungsstocks“.<br />

Seit September 2012 ist auch die Anlage<br />

in Sachwerte in der bAV möglich. Mit<br />

dem Vermögensverwalter Flossbach von<br />

Storch wurde exklusiv <strong>für</strong> FPI ein Sachwerteportfolio<br />

mit aktivem Ansatz aufgelegt,<br />

das auf Substanzaktien, Rohstoffe,<br />

Edelmetalle und Immobilien setzt.<br />

bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012 21


FaktEN<br />

Vorzüge der Direktversicherung auf englische Art<br />

Ralf Weißenfels, Geschäftsführer Argus pension consult GmbH, externer bAV-Berater von Friends Provident<br />

Seit der Offensive des Staates zu <strong>Betriebsrente</strong>n im Jahr 2002 ist<br />

viel Bewegung in den Markt gekommen. Der Rechtsanspruch auf<br />

Entgeltumwandlung hat dazu geführt, dass betriebliche Altersversorgung<br />

(bAV) mehr Zuspruch gefunden hat. Von flächendeckender<br />

Beteiligung sind wir jedoch noch weit entfernt.<br />

Finanzdienstleister stehen vor neuen Herausforderungen. Anfang<br />

2012 wurde der Höchstrechnungszins <strong>für</strong> klassische Produkte<br />

auf das historische Tief von 1,75 Prozent gesenkt. Auch wenn in<br />

der bAV der Zinssatz nicht im Vordergrund steht: Ein Verkaufsargument<br />

ist er nicht mehr. Versicherte mit Klassikverträgen<br />

müssen sich in den kommenden Jahren auf magere Überschüsse<br />

einstellen. Branchenexperten stellen fest, dass Gesellschaften mit<br />

großen Altbeständen bei klassischen Produkten Rückstellungen<br />

bilden müssen, um die hohen Zinszusagen der Vergangenheit<br />

langfristig finanzieren zu können. Für Neukunden kann das eine<br />

sehr wichtige Information sein, wenn sie sich <strong>für</strong> einen Anbieter<br />

Garantiekosten in der bAV im Vergleich<br />

Produkttyp Renditeverlust durch Garantiekosten<br />

Friends Plan<br />

With-Profit-Produkte<br />

Dynamisches Hybridprodukt<br />

Statisches Hybridprodukt<br />

klassisches Produkt<br />

22 bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012<br />

5% 95%<br />

40%<br />

20% Deckungskapital 60% Wertsicherungsfonds<br />

� Garantieprämie � anleihen (Ø 3 % Rendite p.a.) � aktien, Equities (Ø 8 % Rendite p.a.)<br />

80%<br />

97%<br />

60%<br />

20%<br />

20%<br />

3%<br />

entscheiden, an den sie sich unter Umständen 40 Jahre und noch<br />

länger binden. Bei einer Produktempfehlung sollte zudem geprüft<br />

werden, dass die in Aussicht gestellten Erträge über der Inflationsrate<br />

liegen.<br />

Im Alltag treffen Makler immer häufiger auf klare Vorstellungen<br />

der Kunden in Bezug auf Sicherheit und angemessene Erträge.<br />

Gleichzeitig haben Makler hohen Beratungsaufwand, insbesondere<br />

in mittelständischen Betrieben mit einer umfänglichen<br />

Einzelberatung, die sich nicht selten über alle Schichten der Altersvorsorge<br />

erstreckt. Friends Provident <strong>International</strong> (FPI) setzt<br />

einen Schwerpunkt auf bAV-Lösungen <strong>für</strong> den Mittelstand. Die<br />

Produkte sind aus drei Gründen besonders geeignet:<br />

1. Der „Friends Plan“ ist eine fondsgebundene Versicherung<br />

nach deutschem Recht, die auf einem einfach und transparent<br />

gestalteten Produktkonzept basiert.<br />

2. Die obligatorische Beitragsgarantie wird durch ein modernes,<br />

transparentes Garantiemodell sichergestellt, bei dem die Absicherung<br />

der Kundenbeiträge<br />

von der Kapitalanlage des Versicherers<br />

getrennt ist.<br />

3. Sicherheit und Renditechancen<br />

werden gleichermaßen umge-<br />

0,40%<br />

setzt.<br />

Mit Markteintritt in Deutschland<br />

2,00%<br />

2007 setzte Friends Provident<br />

2,00%<br />

auch in der bAV auf fondsgebundene<br />

Lösungen. Im Gegensatz zu<br />

4,00%<br />

anderen Anbietern aus dem angelsächsischen<br />

Raum hat sich FPI<br />

4,85%<br />

Quelle: Argus benefits experts


in Deutschland gegen die Einführung<br />

Welche maximale Investmentquote lässt<br />

von With-Profit-Produkten entschieden.<br />

das Modell zu? Besteht die Gefahr eines<br />

Diese Produkte hatten in den vergange-<br />

Cash-locks? Wie realistisch sind die darnen<br />

Jahren im Zusammenhang mit dem<br />

gestellten Wertentwicklungen mit dem<br />

stark schwankenden Kapitalmarkt auch<br />

hinterlegten Garantiemodell?<br />

stark an Kundenvertrauen bei den Kun-<br />

FPI bietet zwei Durchführungswege an:<br />

den eingebüßt. Das lag unter anderem<br />

eine firmenfinanzierte Versorgung und<br />

an einem fehlenden Ablaufmanagement<br />

eine Entgeltumwandlung im Rahmen<br />

sowie an der intransparenten und star-<br />

der Direktversicherung oder der Unren<br />

Gewinnbeteiligung im Rahmen des „Die FPI-Garantie setzt auf terstützungskassenversorgung. Die Di-<br />

Glättungsverfahrens. Zudem hat nur eine klare Trennung zwischen rektversicherung ist auf eine Beitragszu-<br />

der vertragstreue Kunde einen Anspruch<br />

auf einen Schlussbonus, der mittlerweile<br />

den Löwenanteil der Gewinnbeteiligung<br />

Garantie und Anlageentscheidung<br />

des Kunden.“<br />

sage mit Mindestleistung ausgerichtet.<br />

FPI übernimmt ohne Vorbedingungen<br />

das Versprechen des Arbeitgebers ge-<br />

ausmacht.<br />

genüber dem Arbeitnehmer, die Höhe<br />

Das förderte die Akzeptanz sogenann-<br />

Ralf Weißenfels, Argus pension consult<br />

der eingezahlten Beiträge zum Rententer<br />

Unit-linked-Produkte. Die sind auf<br />

beginn sicherzustellen. Im Allgemeinen<br />

Grund der Transparenz bei der Kapitalanlage und Wertentwick- ist bei Jobwechsel Folgendes der Fall: Tritt der neue Arbeitgeber<br />

lung sowie der Flexibilität in der Anlageentscheidung den With- in den Vertrag ein, bleibt die Garantie erhalten. Sollte der neue<br />

Profit-Produkten überlegen. Friends Provident setzt daher auf Arbeitgeber im Rahmen des Übertragungsabkommens den Ver-<br />

Fondspolicen, die dem Kunden größtmögliche Flexibilität und tragswert übertragen und nicht in den alten Vertrag einsteigen,<br />

Transparenz sowie Beitragssicherheit bieten.<br />

wird nur der Vertragswert transferiert, die Garantie erlischt. Die<br />

Dreh- und Angelpunkt in der bAV ist die Garantie. Die Friends- Beitragszahlung ist im Rahmen des bei der steuerlichen Förde-<br />

Garantie setzt auf eine klare Trennung zwischen Garantie und rung Erlaubten flexibel. Sie kann beliebig oft und lange ausge-<br />

Anlageentscheidung des Kunden. Die Garantie spricht der Versetzt werden.<br />

sicherer, also FPI, aus. Mit einer Gebühr von fünf Prozent der Darüber hinaus hat FPI auch die Direktversicherung mit einer<br />

Bruttoprämie erwirbt der Kunde die Garantie, dass mindestens Market Option ausgestattet. Das bedeutet: Der Kunde wählt erst<br />

die eingezahlten Beiträge zum vereinbarten Rentenbeginnalter kurz vor Rentenbeginn ein dann zeitgemäßes und bedarfsgerech-<br />

zur Verfügung stehen (harte Beitragssummen-Garantie). Bis zu tes Rentenmodell aus. Dies ist ein sinnvolles Angebot, da der Ver-<br />

95 Prozent der Sparbeiträge können im Rahmen des Angebots sicherte auch bei der Rentenwahl flexibel bleibt und sich nicht<br />

individuell angelegt werden.<br />

heute schon endgültig entscheiden muss.<br />

Finanzdienstleister sollten vor einer Produktempfehlung auch Für gut verdienende Angestellte und Gesellschafter-Geschäfts-<br />

Antworten insbesondere auf folgende Fragen geben: Wie wird die führer ist der „Friends Plan Pensionvalue“ im Rahmen der Rück-<br />

erforderliche Beitragsgarantie finanziert und wie wirkt sie sich auf deckung der Unterstützungskassenversorgung einsetzbar, der als<br />

die Rendite aus (siehe Grafik)? Wie hoch ist der Anteil des Beitra- beitragsorientierte Leistungszusage im Rahmen der Entgeltumges,<br />

der frei investiert werden und Renditechancen nutzen kann? wandlung und der Arbeitgeberfinanzierung angeboten wird.<br />

><br />

bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012 23


SCHlUSSPUNkt<br />

Mit renovierter <strong>Betriebsrente</strong> punkten<br />

Es bewegt sich was in der betrieblichen Altersversorgung (bAV):<br />

Makler und Pools sehen darin ein Kerngeschäftsfeld der Zukunft,<br />

und Versicherer wollen mit modernen Anlagestrategien dem Umfeld<br />

mit Niedrigzinsen trotzen. Das ist die gute Nachricht des Rund-<br />

Tisch-Gesprächs. Die schlechte folgt sogleich: Vermittler müssen<br />

sich weiterhin mit komplizierten Regeln herumschlagen. Bei fondsgebundenen<br />

Lösungen muss vor allem die Garantie in der Beratung<br />

genauer beleuchtet werden.<br />

Die Vernachlässigung der bAV könnte bald ein Ende haben. An<br />

mangelndem Willen der Marktteilnehmer jedenfalls soll es nicht<br />

scheitern, die sich auch von handfesten Behinderungen im Regelwerk<br />

nicht entmutigen lassen wollen. Makler favorisieren im<br />

Neugeschäft 2012 neben Berufsunfähigkeitsversicherungen vor<br />

allem bAV-Produkte, hat die kürzlich vorgelegte Maklertrendstudie<br />

2012/2013 der Unternehmensberatung Towers Watson<br />

ergeben.<br />

Auch in den nächsten drei bis fünf Jahren stehen diese Produkte<br />

bei den Maklern im Fokus, wie eine Umfrage unter 300 unabhängigen<br />

Versicherungsvermittlern zeigt. Die bAV rangiert mit<br />

48 Prozent der Nennungen an zweiter Stelle der Verkaufsschlager<br />

und hat im Vergleich zur Vorjahresbefragung stark aufgeholt<br />

(2011: 30 Prozent; siehe Grafik). Die Gunst ist ungebrochen.<br />

24 bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012<br />

Der volatile Kapitalmarkt und die wirtschaftliche Unsicherheit<br />

erschweren den Absatz investmentorientierter Altersvorsorgeprodukte.<br />

Dennoch setzen Makler laut Studie weiterhin mehrheitlich<br />

auf Fondspolicen – 27 Prozent auch im bAV-Geschäft.<br />

Unabhängige Experten zeigen sich davon überrascht. Die<br />

Kursausschläge an den Aktienmärkten seien weiterhin mit dem<br />

berechtigten Stabilitätsbedürfnis von Vorsorgesparern nicht vereinbar,<br />

warnt etwa der unabhängige Map-Report. Tatsächlich<br />

bestätigt die Maklertrendstudie, dass die Sicherheit der Kapitalanlage<br />

(71 Prozent) das Top-Thema in der Kundenberatung ist,<br />

gefolgt von der Sicherheit des Vertragspartners (64 Prozent).<br />

Ein wunder Punkt bleibt vorerst: Bei Fondspolicen wird die Garantie<br />

in der bAV über eine Beitragszusage mit Mindestleistung<br />

hergestellt. Somit wird garantiert, dass zumindest die eingezahlten<br />

Beiträge zu Rentenbeginn in voller Höhe vorhanden sind.<br />

Dieses Versprechen gilt jedoch meist nicht vor Rentenbeginn,<br />

also während der Einzahlungsphase. Damit könnten bei jedem<br />

Jobwechsel, der mit Übertragung der aktuellen Ansprüche verbunden<br />

ist, Verluste verbunden sein. Viele fondsgebundene bAV-<br />

Produkte weisen nur eine endfällige Garantie aus, die jedoch im<br />

Moment der Übertragung nicht gilt, so dass der Vertrag plötzlich<br />

ein Negativkapital ausweisen könnte, bestätigt die Servicegesellschaft<br />

maxpool. Damit ist die Garantie, auf die beim Abschluss


verwiesen wurde, gar nicht mehr Gegenstand des Vertrages. „In<br />

der Beratung wird häufig nicht darüber informiert, dass durch<br />

Portabilität bei vielen Produkten der Garantiewert ganz wegfällt“,<br />

betonte maxpool-Chef Oliver Drewes im Gespräch. Eine<br />

harte Garantie <strong>für</strong> die gesamte Laufzeit von Fondspolicen wird<br />

im gesamten Markt noch nicht angeboten. Ein Ausweg: Der Arbeitnehmer<br />

verzichtet auf Portabilität und führt den Vertrag nach<br />

einem Versicherungsnehmerwechsel alleine weiter.<br />

Apropos Information: Im Gefolge der Finanzkrise fragen Arbeitnehmer<br />

genauer nach, welche Chancen und Risiken sie sich mit<br />

Wo Makler im Neugeschäft langfristig ihren Schwerpunkt sehen<br />

Berufsunfähigkeitsversicherungen<br />

bav Produkte<br />

Private Pflegeversicherungen<br />

Fondsgebundene Rentenversicherungen (Schicht3)<br />

Risikolebensversicherungen<br />

Fondsgebundene Riesterrenten<br />

Fondsgebundene Basisrenten<br />

Investmentfonds Sparplan<br />

Dread-Disease-Produkte<br />

klassische Basisrenten<br />

Fondsgebundene kinderpolicen<br />

klassische Riesterrenten<br />

Fondsgebundene lebensversicherungen (Schicht 3)<br />

Riester Banksparplan<br />

klassische kapitallebensversicherung (Schicht3)<br />

Quelle: Maklertrendstudie 2012/2013 von TowersWatson im Auftrag der DrMM Maklermanagement AG<br />

SCHlUSSPUNkt<br />

der bAV einhandeln. Nahezu zwei Drittel wünschen individuelle<br />

Einzelberatungen. Zunächst muss der Vermittler aber den Chef<br />

überzeugen. „Wenn wir im Gespräch die bAV thematisieren,<br />

dann muss man den Arbeitgeber nur selten bei seiner sozialen<br />

Verantwortung kitzeln“, berichtet Makler Joachim Becker. 20<br />

Prozent Zuschuss zur Entgeltumwandlung, die kostenneutral<br />

durch Einsatz der SV-Ersparnis bei der Entgeltumwandlung möglich<br />

sind, würden fast immer zugesagt. Arbeitnehmer nähmen<br />

kurze Einführungsvorträge gut auf, denen beim zweiten Termin<br />

die konkrete Beratung folgt.<br />

Maxpool geht noch einen Schritt weiter und bietet Opting-out-<br />

Modelle <strong>für</strong> neue Mitarbeiter. Denen wird zunächst verpflichtend<br />

eine <strong>Betriebsrente</strong> angeboten, die nur dann nicht angespart wird,<br />

wenn der Arbeitnehmer sie ausdrücklich ablehnt. Mehr Chefs<br />

sollten dieses Herangehen zum Bestandteil der Arbeitsverträge<br />

machen, empfiehlt Drewes.<br />

Vernünftige Beratung ist gerade bei <strong>Betriebsrente</strong>n unverzichtbar.<br />

Da kein Arbeitnehmer hohe Stundensätze <strong>für</strong> die Honorarberatung<br />

zur Entgeltumwandlung zahlen würde, andererseits die<br />

Gefahr droht, Abschlusskosten künftig auf die gesamte Laufzeit<br />

verteilen zu müssen, muss sich die Vergütung ändern: weg vom<br />

Abschluss und hin zur Bestandspflege. Die<br />

meisten Versicherer begrenzen die Bestandspflege<br />

bei Kollektivtarifen auf ein Minimum<br />

oder haben sie gestrichen. Bei Friends Provident<br />

79 %<br />

kann der Makler die Abschlusscourtage bis zu<br />

48 %<br />

40 % 95 Prozent rabattieren. Dadurch ließe sich die<br />

36 % Bestandscourtage bis zu sieben Prozent hoch-<br />

32 %<br />

28 % fahren. Marktüblich ist dies aber noch nicht. In<br />

26 % solchen und anderen rechtlichen Fragen haben<br />

24 %<br />

Makler mitunter großen Lücken. Da kommt<br />

21 %<br />

14 % die Nachricht gerade recht, dass maxpool dem-<br />

12 %<br />

nächst eine eigene Rechtsberatungsgesellschaft<br />

10 %<br />

gründet. Detlef Pohl<br />

6 %<br />

2 %<br />

2 %<br />

bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012 25


IM FOkUS<br />

Herausgeber:<br />

portfolio Verlagsgesellschaft mbH<br />

Kleine Hochstraße 9 –11<br />

60313 Frankfurt am Main<br />

Diese Sonderpublikation ist eine Verlagsbeilage der<br />

portfolio Verlagsgesellschaft mbH mit freundlicher Unterstützung von:<br />

Friends Provident <strong>International</strong><br />

Projektleitung:<br />

Christian Lengstorff<br />

Tel.: +49 (0)69 8570 8116<br />

c.lengstorff@portfolio-verlag.com<br />

Konzept und Chefredaktion:<br />

Detlef Pohl<br />

Tel.: +49 (0)30 648 66 01<br />

d-pohl@t-online.de<br />

Druck:<br />

Druckhaus Main-Echo GmbH & Co. KG<br />

Weichertstraße 20, 63741 Aschaffenburg<br />

Fotos:<br />

Alex Habermehl<br />

© Copyright: portfolio Verlagsgesellschaft mbH. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck<br />

in jeglicher Form, auch Fotokopien, nur nach vorheriger, schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages. Den Artikeln, Empfehlungen und Grafiken liegen<br />

Informationen zugrunde, die die Redaktion <strong>für</strong> verlässlich hält. Eine Garantie <strong>für</strong><br />

die Richtigkeit können Redaktion und Verlag allerdings nicht übernehmen.<br />

Autoren:<br />

Joachim Becker, Oliver Drewes, Siegfried Nießen, Detlef Pohl, Ralf Weißenfels<br />

ISSN 1613-6764<br />

Rechtliche Hinweise:<br />

Alle veröffentlichten Angaben dienen ausschließlich Ihrer Information und stellen<br />

keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar. Eine Gewähr <strong>für</strong> die Richtigkeit,<br />

Vollständigkeit oder Genauigkeit kann nicht übernommen werden. Wir<br />

empfehlen Ihnen vor Erwerb ein eingehendes Beratungsgespräch mit Ihrem<br />

Anlageberater. Alle Angaben und Einschätzungen sind indikativ und können sich<br />

jederzeit ändern. Bei dieser Information handelt es sich nicht um eine Finanzanalyse<br />

nach aufsichtsrechtlichen Bestimmungen, sondern um eine Werbemitteilung,<br />

die nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit<br />

von Finanzanalysen genügt und nicht einem Verbot des Handels<br />

vor Veröffentlichung von Finanz analysen unterliegt.<br />

26 bav IM FOkUS, ausgabe 04-2012<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

fpb AG, Vertriebsmanagementgesellschaft von<br />

Friends Provident <strong>International</strong><br />

Ettore-Bugatti-Straße 6 -14<br />

51149 Köln<br />

Tel.: +49 (0)2203 89021 00<br />

ArGUS pension consult GmbH<br />

Siegfried Nießen<br />

Auf dem Heidgen 43<br />

53127 Bonn<br />

Mobil: +49 (0)151 58 10 92 54


Vorschau Nächste Ausgabe:<br />

■ IM FOKUS Fixed Income<br />

Global Bonds, Emerging Markets,<br />

High Yield: welche Chancen Anleihen bieten<br />

■ Diskussionsteilnehmer:<br />

– Volker Buschmann<br />

(M&G <strong>International</strong> Investments, Sponsor)<br />

– Peter Stowasser<br />

(Franklin Templeton Investments, Sponsor)<br />

– Oliver Lang<br />

(BfV Bank <strong>für</strong> Vermögen AG, Referent)<br />

– Florian Kayl<br />

(DAB bank AG, Referent)<br />

– Barbara Claus<br />

(Morningstar Deutschland GmbH, Referentin)<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im<br />

November mit portfolio international


Und plötzlich sind andere<br />

bAV-Lösungen Vergangenheit<br />

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Website: www.fpbag.de Email: info@fpbag.de<br />

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So geht Vorsorge heute

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