Zuflucht - Netzwerk gegen Gewalt
Zuflucht - Netzwerk gegen Gewalt
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Die<br />
<strong>Zuflucht</strong><br />
anonyme Schutzeinrichtung
<strong>Zuflucht</strong> in Abgrenzung zu<br />
„Kardelen“<br />
• Kardelen = anonymes<br />
Mädchenwohnprojekt<br />
• rund um die Uhr betreute<br />
Schutzeinrichtung der Jugendhilfe<br />
• 9 Plätze für Mädchen/ 14-21 Jahre<br />
• Schwerpunkte u.a.:<br />
• <strong>Gewalt</strong> und resultierende<br />
Bedrohung/Gefährdung<br />
• Zwangsverheiratung
Zugangswege Kardelen<br />
Vorgespräch<br />
Kardelen<br />
Verfügung<br />
§§ 34/41 oder<br />
42 KJHG<br />
KJND ASD/JA<br />
Betroffene sonstige Betroffene sonstige
Zugangswege <strong>Zuflucht</strong><br />
KJND ASD/JA<br />
<strong>Zuflucht</strong><br />
niedrigschwellig<br />
zuwendungsfinanziert!<br />
Selbstmelderin/<br />
direkte<br />
Erreichbarkeit<br />
Beratungsstellen/<br />
Polizei/ sonstige
<strong>Zuflucht</strong> seit 23.11.2009<br />
• anonyme Kriseneinrichtung/ 24h<br />
• Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund<br />
zwischen 14 und 21 Jahren<br />
• vorrangig mit gewöhnlichem Wohnsitz in<br />
Hamburg<br />
• 6 Plätze + 1 Notbett<br />
• bis zu 8 Wochen<br />
• Vollverpflegung<br />
zuwendungsfinanziert/ Kostenklärung bei<br />
Minderjährigen und jungen Volljährigen, die<br />
nicht aus Hamburg kommen
Was passiert in der<br />
<strong>Zuflucht</strong>?<br />
• schnelle, anonyme Aufnahme<br />
• Erstversorgung<br />
• Gefährdungsanalyse/ Anamnese<br />
• Krisenintervention/ Stabilisierung<br />
• Entwicklung von Anschlussperspektiven<br />
• Anonymisierung der Daten (Krankenkasse z.B.)<br />
• Kooperation mit Behörden/ Beratungsstellen/<br />
Polizei<br />
Ausgangs- und Kontaktverbot in den ersten zwei<br />
Wochen<br />
Handy muss abgegeben werden
Notwendigkeit eines<br />
erhöhten Schutzbedarfes<br />
• hohes Gefährdungsrisiko in der<br />
unmittelbaren Zeit nach dem Weggang<br />
aus der Familie<br />
• anhaltende Drohungen<br />
• aktive Verfolgung<br />
• erhöhter Unterstützungsbedarf bei<br />
Bagatellisierung der persönlichen<br />
Situation (Ambivalenzkonflikt)<br />
• mögliche Fehleinschätzung der<br />
Gefahrenlage
Gründe für den Exit<br />
• innerfamiliäre <strong>Gewalt</strong>/ erlebte und miterlebte <strong>Gewalt</strong><br />
• Morddrohungen<br />
• sexueller Missbrauch<br />
• Isolierung/ Einsperren<br />
• gestörtes Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Mädchen<br />
• Androhung von Zwangsverheiratung und/ oder der Verschickung ins<br />
Heimatland als erzieherisches Mittel<br />
• vollzogene Zwangsverheiratung/ Zwangsverlobung<br />
• Drucksituationen durch:<br />
allgemeine Bedrohungen<br />
Kontakt- /Ausgangsverbote<br />
Einschränkung der persönlichen Entwicklung<br />
Verweigerung von Bildung und/oder Berufsausübung (Schulverbot)<br />
Einschränkung der materiellen Unabhängigkeit<br />
Kontrolle über unerwünschtes Verhalten, insbesondere der Sexualität und<br />
der Partnerwahl<br />
Moralisierung/ Kategorisierung in „Richtig“ und „Falsch“<br />
Beschneidung von Freiheits- und Persönlichkeitsrechten, die über das<br />
Normalmaß von Erziehung hinausgeht
Folgen von <strong>Gewalt</strong><br />
• körperlich u.a.:<br />
– Verletzungen, Schmerzen, gynäkologische Erkrankungen<br />
• psychisch u.a.:<br />
– Depressionen, Angststörungen, PTBS<br />
Traumafolgestörungen (flashbacks, Dissoziationen,<br />
Hypervigilanz, verminderte oder übersteigerte Angst- und<br />
Frustrationstoleranz etc.), selbstverletzendes Verhalten;<br />
Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Alpträume,<br />
Essstörungen<br />
• sozial u.a.:<br />
– beeinträchtigte soziale Funktionen, Verlust von Schul- und<br />
Ausbildungsplatz, Isolation, Misstrauen, Abbruch sozialer<br />
Beziehungen, Verlust von Empathie und Vertrauen<br />
• tödlich:<br />
– Mord, Suizid, tödliche Verletzungen
Der Ambivalenzkonflikt<br />
• Spannungsfeld: unangemessene<br />
Dramatisierung vs. Unterschätzung der Gefahr<br />
• Angst und gleichzeitiger Wunsch nach<br />
Akzeptanz durch die Familie<br />
• Einige sind hochbedroht, andere wollen ein<br />
Zeichen setzen<br />
• 1/3 bis ½ der Bewohnerinnen kehren zurück<br />
in die Familie<br />
• hohes Verantwortungsgefühl <strong>gegen</strong>über Teilen<br />
der Familie (insbes. Geschwistern gegeü./<br />
häufiges Druckmittel)
Anfragesituation <strong>Zuflucht</strong><br />
seit 23.11.2009<br />
• ca. 330 Beratungs- und<br />
Aufnahmeanfragen<br />
• Aufnahme von 110 Mädchen/jungen<br />
Frauen bislang (Stand:August 2011)<br />
• Anfragen von:<br />
– KJND<br />
– ASD<br />
– Selbstmelderinnen<br />
– Schulen<br />
– Polizei<br />
– Beratungsstellen
• psych./phys. <strong>Gewalt</strong><br />
durch Eltern/<br />
Familienangehörige<br />
80%<br />
• Zwangsheirat<br />
6%<br />
• Verschleppung<br />
6%<br />
Aufnahmegrund<br />
• sexuelle <strong>Gewalt</strong><br />
5%<br />
• psych./phys. <strong>Gewalt</strong><br />
durch Partner<br />
3%
Altersstruktur Okt. 2010/2011<br />
17 J<br />
25%<br />
16 J<br />
19%<br />
18 J<br />
36%<br />
15 J<br />
3%<br />
14 J<br />
6%<br />
19 J<br />
8%<br />
20 J<br />
0%<br />
21 J<br />
3%
Migrationshintergrund<br />
• türkisch<br />
• afghanisch<br />
• kurdisch<br />
• libanesisch<br />
• irakisch<br />
• iranisch<br />
• ghanaisch<br />
• togolesisch<br />
• ägyptisch<br />
• tunesisch<br />
• serbisch<br />
• albanisch<br />
• Roma<br />
• pakistanisch<br />
• palästinisch<br />
• mazedonisch<br />
• algerisch<br />
• ivorisch<br />
• libysch<br />
• sri lankisch<br />
• syrisch<br />
• polnisch<br />
• indisch<br />
• jordanisch
Hürden<br />
• Anzeigeverhalten gering strafrechtliche<br />
Sanktionierung und polizeilicher Opferschutz dadurch<br />
ausgeschlossen<br />
• trotz Hamburger Handlungsempfehlung für ASD:<br />
– Bagatellisierung<br />
– Sekundärviktimisierung<br />
– Konfrontation mit Eltern und Familienlösungen um<br />
jeden Preis<br />
– unzureichende Berücksichtigung des § 8a SGBVIII<br />
– zögerliche Prüfung des Sorgerechtes<br />
– Verwechslung parteilicher Arbeit mit parteiischer<br />
– junge Volljährige werden unzureichend unterstützt<br />
• prekäre Aufenthalte/ Wohnsitzauflagen<br />
• Zuwendungsfinanzierung und behördliche Vorgaben<br />
• thematisch einseitige Bearbeitung in den Medien
Kontakt <strong>Zuflucht</strong><br />
Erreichbarkeit<br />
Telefon: 040/ 38 64 78 78<br />
Fax: 040/ 38 64 78 80<br />
Mail: zuflucht@basisundwoge.de<br />
www.basisundwoge.de