Outsourcing und Privatisierung in der Bundeswehr

Vorläufige Bilanz
Bisherige Modernisierungsprojekte in der Bundeswehr
Eine Bilanz der bisherigen Privatisierungen fällt schwer, da die einzelnen ÖPP-Projekte
neben unterschiedlichen inhaltlichen und konzeptionellen Zuschnitten auch
unterschiedliche Entwicklungsstände aufweisen. So besteht das privatisierte
Fuhrparkwesen mittlerweile seit fast zehn Jahren, wohingegen der Rollout, das ist die
Erneuerung der IT-Ausstattung der Bundeswehr, vier Jahre nach Gründung der BWI
noch nicht abgeschlossen ist.
Ungeachtet dessen lassen sich folgende, zum Teil mit empirischen Untersuchungen
gestützte Thesen zur Bilanz der ÖPP-Entwicklung in der Bundeswehr aufstellen:
Nicht alle Servicebereiche in der Bundeswehr konnten erfolgreich privatisiert werden
Während die Privatisierungsvorhaben im Bekleidungs- und im Fuhrparkwesen relativ
zügig konzipiert und umgesetzt wurden – was zu einem Gutteil den damaligen
privatisierungspolitisch günstigen Rahmenbedingungen geschuldet war – erfolgte die
Umsetzung im IT-Bereich erst nach einer zehnjährigen Markterkundungs- und
Planungsphase, bei der die privaten Partner zwischenzeitlich fast abgesprungen wären.
Versuche ÖPP-Projekte im Verpflegungs- und Betreuungswesen der Bundeswehr auf
den Weg zu bringen, sind bisher nicht mit Erfolg gekrönt. Zum Beispiel hat der
elfmonatige Wettbewerb zwischen 54 eigenoptimierten Truppenküchen der
Territorialen Wehrverwaltung und 13 von einem privaten Dienstleister (Fa. Dussmann)
betriebenen Truppenküchen (Pilotprojekt München) 2006 infolge der
Vertragskündigung durch die private Seite ein abruptes Ende gefunden.
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