Hintergrundinformationen für die Lehrer/innen: - Nawi-Netz-Voitsberg
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<strong>Hintergrundinformationen</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Lehrer</strong>/<strong>innen</strong>
<strong>Hintergrundinformationen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Lehrer</strong>/<strong>innen</strong>:<br />
Licht nimmt man meistens nicht bewusst wahr, wohl aber <strong>die</strong> Abwesenheit von Licht,<br />
nämlich <strong>die</strong> Dunkelheit, weil Sehen ohne Licht nicht möglich ist.<br />
Wann nimmt man Licht wahr?<br />
Die Optik, wie sie in der Grundstufe und auch noch in der Sekundarstufe I behandelt wird,<br />
wird als so genannte „geometrische Optik“ bezeichnet. Es gibt auch noch <strong>die</strong> Wellenoptik.<br />
In der geometrischen Optik geht man von der Modellvorstellung der Lichtstrahlen aus,<br />
<strong>die</strong> sich geradlinig nach allen Seiten hin ausbreiten.<br />
Man kann sich also Lichtstrahlen vorstellen, <strong>die</strong> von einer Lichtquelle ausgesendet<br />
werden und, wenn kein Hindernis im Wege ist, sich beliebig lange ausbreiten. Wenn nun<br />
so ein Lichtstrahl auf einen Gegenstand trifft, so kann er ganz oder zum Teil reflektiert,<br />
also zurückgeworfen werden.<br />
Es gibt verschiedene Arten von Lichtquellen. Natürliche, wie <strong>die</strong> Sonne, Blitz, Feuer oder<br />
leuchtende Tiere und Pflanzen (Glühwürmchen, Tintenfisch, diverse Pilze und Seerosen)<br />
und künstliche (Kerze, Gaslampe, elektrische Beleuchtung).<br />
Die vom Menschen genutzten Lichtquellen haben sich im Laufe der Zeit ständig<br />
weiterentwickelt:<br />
• Ab 1500 v. Chr.: Kienspan, Fackel<br />
• Ab 1000 v. Chr.: Öl- und Fettlampe<br />
• Ab 500 n. Chr.: Kerze<br />
• Ab 1900 n. Chr.: Gaslampe, Petroleumlampe, Elektrolampe<br />
Damit man etwas sehen kann, muss das Licht in <strong>die</strong> Augen gelangen. Wenn man ein<br />
Objekt anschaut, so bedeutet das nicht, dass man den Gegenstand sieht, weil etwas von<br />
unserem Auge ausgeht, auch wenn es in unserer Sprache so ausgedrückt wird (etwas<br />
anschauen, den Blick auf etwas richten). Eigentlich ist es so, dass das Licht der Sonne<br />
oder einer anderen Lichtquelle auf den Gegenstand fällt und von <strong>die</strong>sem in <strong>die</strong> Augen<br />
trifft.<br />
Ist man in einem dunklen Raum, kann man nichts sehen. Erst dann, wenn eine Lampe<br />
eingeschaltet oder eine Kerze angezündet wird und das Licht direkt von ihnen oder von<br />
den beleuchteten Gegenständen in unsere Augen gelangt. Körper und Gegenstände, <strong>die</strong><br />
selbstständig leuchten, bezeichnet man als Lichtquellen. Gegenstände, <strong>die</strong> selbst nicht<br />
leuchten, sieht man erst dann, wenn sie von einer Lichtquelle beleuchtet werden und das<br />
bei ihnen auftreffende Licht zurückwerfen und <strong>die</strong>ses Licht in unsere Augen trifft. Wenn<br />
man direkt in <strong>die</strong> Lichtquelle schaut, sieht man <strong>die</strong> Lichtstrahlen selbst nicht. Wenn das<br />
Licht aber auf kleine Staubteilchen oder kleine Wassertröpfchen (z.B. Nebeltröpfchen)<br />
trifft und von <strong>die</strong>sen abgelenkt wird, kann man <strong>die</strong> Lichtstrahlen sehen. Bei <strong>die</strong>ser<br />
Ablenkung an den Staub- oder Wasserteilchen kann man auch erkennen, dass sich das<br />
Licht geradlinig ausbreitet. Zwischen Lichtquelle und beleuchtetem Gegenstand gibt es<br />
keinen Knick oder keine Kurven.
Spiegel und Spiegelbilder<br />
Spiegel sind Gegenstände, <strong>die</strong> im Erfahrungsbereich von Grundschüler/<strong>innen</strong><br />
allgegenwärtig sind. In Märchen und Phantasiegeschichten bekommt der Spiegel oft eine<br />
Bedeutung als Ratgeber (Spieglein, Spieglein an der Wand, ...) oder als Eingang in eine<br />
andere Welt. Viele Kinder wissen aber auch, dass man mit Spiegel gezielt zurückwerfen<br />
bzw. gezielt woanders hinlenken kann. Wichtige Einsichten über Eigenschaften von<br />
Spiegel bzw. Eigenschaften des Spiegelbildes können durch Beobachtungen gefunden<br />
werden. Anwenden und Vertiefen lassen sich <strong>die</strong>se Erkenntnisse durch den Bau von<br />
aufschlussreichen Objekten, wie z. B. von Periskopen.<br />
Zur Erklärung der Funktionsweise eines Periskops kommt vor allem <strong>die</strong> Reflexion zum<br />
Tragen. Trifft ein Lichtstrahl auf einen Gegenstand, so wird, je nach Beschaffenheit der<br />
Oberfläche viel oder wenig Licht wieder abgestrahlt (reflektiert). Bei ebenen Spiegeln gilt<br />
das Reflexionsgesetz: Der Einfallswinkel ist gleich groß wie der Reflexionswinkel<br />
(bezogen auf das Einfallslot).<br />
(Quelle: http://www.uni-potsdam.de/u/physik/didaktik/projekt/spiegel/Bild/s4-1.gif 01.08.09)<br />
Wie entsteht ein Regenbogen?<br />
Der Regenbogen ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kinder <strong>die</strong> auffälligste Farberscheinung, <strong>die</strong> sie gelegentlich<br />
am Himmel beobachten können. Die übliche Erklärung des Regenbogeneffekts geht von<br />
der Reflexion und Brechung des Lichtes an den einzelnen Regentropfen aus. Das weiße<br />
Licht besteht aus den Regenbogenfarben rot, orange, gelb, grün, blau und violett. Jeder<br />
Farbanteil wird an der Grenze Luft-Wasser verschieden stark in seiner Richtung<br />
abgelenkt, <strong>die</strong> Physiker nennen das <strong>die</strong> Brechung des Lichts. Dabei wird Blau am<br />
meisten, rot am wenigsten gebrochen.
http://www.me<strong>die</strong>nwerkstatt-online.de/lws_wissen/bilder/210-1.gif
<strong>Hintergrundinformationen</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Lehrer</strong>/<strong>innen</strong>
Luft allgemein<br />
Die Erde wird von einer Luftschicht umgeben, <strong>die</strong> aus einem Gemisch von<br />
verschiedenen Gasen besteht. Die Hauptbestandteile sind Stickstoff (78%), Sauerstoff<br />
(21%), Kohlenstoffdioxid (0,035%) und einige Edelgase. Hinzu kommen noch geringe<br />
Anteile an Kohlenstoffmonoxid, Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid, Stickstoffmonoxid,<br />
Methan, Ammoniak, Ozon und einige mehr. Neben natürlichen Quellen (Vulkane, Blitze,<br />
Mikroorganismen...) kommen vermehrt Gase anthropogenen Ursprungs wie<br />
Industrieanlagen, Kraftwerke, Verkehr.<br />
Neben den angeführten Gasen befindet sich auch immer ein gewisser Anteil an<br />
Wasserdampf, welcher von der Höhe der Temperatur abhängt. Mit steigender<br />
Temperatur nimmt <strong>die</strong> Luft mehr Wasserdampf auf. Sinkt <strong>die</strong> Temperatur, kondensiert<br />
der Wasserdampf und fällt als Regen aus.<br />
Das Gewicht von einem Liter Luft beträgt bei 0° C und einem Luftdruck von 1,013 bar<br />
1,2928 g. Der Luftdruck ist der Druck, den eine Luftsäule auf zum Beispiel 1 cm2 ausübt.<br />
Mit <strong>die</strong>sem Druck kann man einer 10 hohen Wassersäule das Gleichgewicht halten. Mit<br />
einem so genannten Barometer kann man den Luftdruck messen. Mit Hilfe des<br />
Luftdrucks kann man eine Voraussage treffen, ob das Wetter gut oder schlecht wird.<br />
Sachinformation Luft<br />
Luft ist <strong>für</strong> Menschen, Tiere und Pflanzen lebensnotwendig. Früher galt Luft neben<br />
Feuer, Wasser und Erde als Element. Heute weiß man, dass Luft ein Gemisch aus<br />
verschiedenen Gasen ist. Allerdings können wir Luft nicht sehen, riechen, hören,<br />
fühlen oder schmecken, weshalb wir ihre Existenz gerne vergessen. Auch Versuche<br />
mit der Luft durchzuführen, ist aus <strong>die</strong>sem Grund nicht ganz einfach.<br />
Die Tatsachen,<br />
- dass wir ständig Luft ein- und ausatmen,<br />
- dass ein starker Luftdruck auf uns lastet<br />
- dass Luft etwas Konkretes, Stoffliches ist,<br />
sind Schüler<strong>innen</strong> und Schülern der Volksschule nicht immer bewusst.<br />
Diese mangelnde Wahrnehmung findet ihre Begründung in der Tatsache, dass es sich<br />
bei dem Element Luft zwar aus physikalischer Sicht um einen Körper handelt, <strong>die</strong>ser<br />
Körper aber im eigentlichen Sinne nicht „greifbar“ ist. Kinder, <strong>die</strong> gewöhnlich ihre<br />
Umgebung mit allen S<strong>innen</strong> erkunden und be-greifen, geraten bei der Frage „Was ist<br />
Luft?“ an <strong>die</strong> Grenzen ihrer Vorstellungskraft.<br />
Luft ist ein Gasgemisch, aus dem <strong>die</strong> Atmosphäre der Erde besteht, von dem wir ständig<br />
umgeben sind und ohne dem wir nicht leben können. Im Alltag verwenden wir den Begriff<br />
jedoch manchmal mit „nichts“ (sich in Luft auflösen).<br />
Luft ist naturwissenschaftlich ein Stoff, der wie Wasser aus Materieteilchen besteht, aber<br />
bei Zimmertemperatur gasförmig und unsichtbar ist. Die Lufthülle der Erde erstreckt sich<br />
über eine Höhe von bis zu 1000 km und wird nach oben hin immer dünner. Das Gewicht<br />
der gesamten Lufthülle entspricht 1 kg/cm2 und wird als Luftdruck bezeichnet. Dieser<br />
nimmt mit zunehmender Höhe ab.<br />
Das Thema „Luft“ bietet Zugang zu einer ganzen Reihe grundlegenden Einsichten.
Luft kann andere Stoffe verdrängen und beansprucht Raum:<br />
Beobachtbar ist <strong>die</strong>ses Phänomen z. B. wenn unter Wasser in einen geschlossenen<br />
Behälter Luft dazu gefüllt werden kann oder wenn ein „leerer“ Becher kopfüber ins<br />
Wasser gedrückt wird.<br />
Daraus folgt: Das Umgießen von Flüssigkeiten und Feststoffen gelingt immer außerhalb<br />
des Wassers. Gase, <strong>die</strong> sehr viel leichter als Wasser oder genauso leicht wie Luft sind,<br />
können nur „unter Wasser“ umgegossen werden.<br />
Kann Luft durch Schräghalten des Bechers entweichen, so wird Wasser in den Becher<br />
gedrückt. Da<strong>für</strong> verantwortlich ist <strong>die</strong> Luft im Zimmer, <strong>die</strong> einen bestimmten Luftdruck hat.<br />
Das Wasser im Becher steigt nicht höher als der Wasserspiegel in der Schüssel. An<br />
<strong>die</strong>sem Punkt ist <strong>die</strong> Kraft, mit der <strong>die</strong> Luft auf das Wasser in der Schüssel drückt,<br />
genauso groß wie <strong>die</strong> Kraft der Luft, <strong>die</strong> auf das Wasser in der Flasche drückt.<br />
Es ist ein wichtiger Erkenntnisschritt, dass man Luft erst einschließen muss, um sie<br />
transportieren zu können.<br />
Luft treibt an:<br />
Grundsätzlich schenken Schüler/<strong>innen</strong> dynamischen Effekten mehr Aufmerksamkeit als<br />
statischen, daher empfiehlt es sich, zuerst Phänomene mit bewegter Luft zu<br />
untersuchen, wie Gegenstände durch Pusten zu bewegen, bevor man sich unbewegter<br />
Luft zuwendet.<br />
Ein Windrad dreht sich schnell, wenn <strong>die</strong> Luft auf das Papier trifft und durch <strong>die</strong> vier<br />
Flügel geleitet wird. Die Luft wird dabei nicht aufgehalten, aber sie übt einen Druck auf<br />
<strong>die</strong> Flügel aus. Dieser Druck erzeugt <strong>die</strong> Drehung des Windrades.<br />
Vermutlich kamen <strong>die</strong> Mesopotamier vor rund 4.000 Jahren als Erste auf <strong>die</strong> Idee, den<br />
Wind über Flügel streichen und damit ein Rad antreiben zu lassen. Sie pumpten mit der<br />
gewonnenen Kraft Wasser auf ihre Felder.<br />
Erst vor rund 900 Jahren begannen europäische Müller <strong>die</strong> Windkraft zu nutzen.<br />
Eine gerichtete Luftbewegung in der Atmosphäre bezeichnet man als Wind.<br />
Wind entsteht als Ausgleichströmung, wenn sich hauptsächlich infolge von<br />
unterschiedlicher Erderwärmung, Druckunterschiede gebildet haben. Die Luft strömt<br />
dann von Gebieten mit höherem Luftdruck zu Gebieten mit niedrigerem Luftdruck.<br />
Alle Kinder haben selbst bereits ganz konkrete Winderfahrungen. Der Wind bläst alles<br />
durcheinander, er hat Kraft und treibt Gegenstände wie Schirme durch <strong>die</strong> Gegend, er<br />
lässt den Drachen hoch in <strong>die</strong> Luft steigen, Wellen auf dem Meer erzeugen Segelschiffe<br />
fahren oder Vögel lang am Himmel segeln.<br />
Physikalisch betrachtet sind wir damit beim Thema Energieumwandlung. Energie wird<br />
umgewandelt – Windkraft geht in Bewegung über.<br />
Doch bewegte Luft bringt uns nicht nur Nutzen. Manchmal verwandelt sie sich in einen<br />
rasenden Sturm, Orkan oder gar Hurrikan und dann hat sie sogar zerstörerische und<br />
lebensgefährliche Kräfte.
Luft bremst:<br />
Luft bietet allen Gegenständen, <strong>die</strong> sich in ihr bewegen, Widerstand, sie bremst alle<br />
Körper, <strong>die</strong> sich in ihr bewegen. Daher ist der Fall in Luft genau genommen kein freier<br />
Fall, sondern ein gebremster Fall. Den absolut freien Fall auf der Erde gibt es nur im<br />
luftleeren Raum. Entsprechend wird also jeder Gegenstand beim Fallen gebremst.<br />
Beispiele <strong>für</strong> Luft bremst:<br />
• Fährt man mit der Hand durch <strong>die</strong> Luft, so spürt man eine leichte Hemmung der<br />
Bewegung.<br />
• Viel besser kann man das spüren beim schnellen Fahrrad- oder Motorradfahren.<br />
• ein Blatt Papier fallen lassen — erst offen und dann zusammengeknüllt!<br />
• Unerwünscht: Luftwiderstand bei Fahrzeugen aller Art.<br />
• Erwünscht: Fallschirm, Flugzeuglandung.<br />
• Papierflugzeuge<br />
Um den Luftwiderstand am eigenen Körper zu erfahren, können <strong>die</strong> Kinder im Freien<br />
eine kurze Strecke laufen, zuerst mit einem geschlossenen Regenschirm und darauf mit<br />
einem aufgespannten Schirm.<br />
Kohlenstoffdioxid<br />
Außer der „normalen“ Luft kann in der Grundstufe II auch dem Kohlenstoffdioxid<br />
verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt werden.<br />
Kohlenstoffdioxid (CO2) ist, wie gewöhnliche Luft auch, ein farbloses und geruchloses<br />
Gas, das man auch nicht schmecken kann, und trotzdem ist es überall in unserer<br />
Umwelt. Es befindet sich in Getränken wie Mineralwasser (sowie Cola Fanta, usw.), Bier<br />
und Sekt. Es entsteht beim Verbrennen von Kerzen, Holz und Papier, sowie aus<br />
Brausetabletten und Backpulver und wir atmen es aus. Durch ein paar Eigenschaften<br />
unterscheidet es sich aber von der Luft. Man kann es<br />
umschütten, weil es schwerer ist als Luft. (Es hat eine höhere Dichte). Es erstickt <strong>die</strong><br />
Flammen und es löst sich in Wasser. Man kann es nachweisen, weil es klares<br />
Kalkwasser trübt. Kohlenstoffdioxid ist aber <strong>für</strong> das Leben auf der Erde unentbehrlich.<br />
Ohne CO2 gäbe es keine Pflanzen und damit auch keinen Sauerstoff, den wir zum<br />
Atmen brauchen.<br />
Die Luft besteht eigentlich aus zwei Hauptbestandteilen: Stickstoff mit 78% und<br />
Sauerstoff mit 21%. Die Behandlung <strong>die</strong>ser beiden Gase erfolgt in der Sekundarstufe.
<strong>Hintergrundinformationen</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Lehrer</strong>/<strong>innen</strong>
Wasser allgemein<br />
Wasser ist ein sehr wichtiger Stoff unseres täglichen Lebens. Zwei Drittel der Erdoberfläche<br />
sind mit Wasser bedeckt und zugleich Lebensraum <strong>für</strong> viele Lebewesen. In vielen Bereichen<br />
der Technik wird Wasser zum Beispiel als Transportmittel oder als Medium <strong>für</strong> den<br />
Wärmetransport verwendet. Wasser verändert sich in einem Kreislauf in seinen<br />
Erscheinungsformen. Als Regenwasser fällt es von den Wolken auf <strong>die</strong> Erde und den<br />
Meeren herab und verdunstet anschließend durch <strong>die</strong> Wärme der Sonne, um später wieder<br />
als Gas aufzusteigen und kondensiert an den Wolken wieder zu Regen. In welcher Form<br />
das Wasser vorliegt, hängt in erster Linie vom Druck und der Temperatur ab. Bei 0° C ist<br />
Wasser fest, man sagt dazu, dass <strong>die</strong>s der Schmelzpunkt oder Gefrierpunkt des Wassers ist.<br />
Bei 100°C siedet Wasser, daher ist <strong>die</strong>s auch der Siedepunkt. Diese Werte beziehen sich<br />
immer auf einen Luftdruck, wie er auf Meereshöhe vorherrscht.<br />
Wasser besteht aus den Elementen Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O). Ein Teilchen<br />
Wasser (H2O) setzt sich aus zwei Atomen Wasserstoff und einem Atom Sauerstoff<br />
zusammen. Durch <strong>die</strong> unterschiedlichen Ladungszustände des Wasser- und<br />
Sauerstoffatoms im Wassermolekül, können sich größere Zusammenschlüsse von<br />
Wassermolekülen bilden. Man spricht dabei von so genannten<br />
Wasserstoffbrückenbindungen. Diese Wasserstoffbrückenbindungen sind <strong>für</strong> den höheren<br />
Siedepunkt des Wassers gegenüber anderen Stoffen verantwortlich. Die polare Eigenschaft<br />
des Wassers ist auch der Grund da<strong>für</strong>, dass Wasser viele andere polare feste Stoffe<br />
auflösen kann. Solche ein fester Stoff ist zum Beispiel unser Kochsalz. Aber auch ein<br />
anderes Phänomen wird mit <strong>die</strong>ser Eigenschaft erklärt. An der Oberfläche können sich <strong>die</strong><br />
Kräfte der Wassermoleküle nicht ausgleichen und werden nach <strong>innen</strong> gezogen, dadurch<br />
kommt es zu einer großen Spannung an der Oberfläche des Wasser, welche auch<br />
Oberflächenspannung bezeichnet wird. Mit Hilfe von Waschmitteln kann <strong>die</strong>se<br />
Oberflächenspannung herab gesetzt werden, wodurch <strong>die</strong> Wasserteilchen wieder besser mit<br />
den Schmutzteilchen in Kontakt treten können.<br />
Eine weitere wichtige Größe ist <strong>die</strong> Härte des Wassers. Der Härtegrad des Wassers hängt<br />
von den gelösten Calcium- und Magnesiumionen ab. Sind sehr viele <strong>die</strong>ser Ionen im Wasser<br />
enthalten, spricht man von sehr hartem Wasser, sind dagegen wenige <strong>die</strong>ser Ionen enthalten<br />
nennt man es weiches Wasser. Der Waschmittelverbrauch steigt mit der härte des Wassers<br />
an. Auch <strong>die</strong> Bildung von Kalk an den Heizwendeln von Waschmaschine und Boiler sind eine<br />
Folge von hartem Wasser.<br />
Gelösten Stoff eindampfen<br />
Wird ein gelöster Stoff eingedampft, geht das Wasser in seine Gasform über und der feste<br />
Stoff bleibt übrig. Diese Methode wird in den “Salzgärten” vieler Länder zur Gewinnung von<br />
Meersalz verwendet. Im Falle von Kochsalz wird als Produkt reines Kochsalz übrig bleiben.<br />
Doch Vorsicht, handelt es sich um eine Zuckerlösung wird der produzierte feste Zucker durch<br />
<strong>die</strong> hohe Temperatur der Teelichtkerze karamellisiert. Bei weiterer Erwärmung kann der<br />
Zucker verkohlen.
Wasser verdampft<br />
Wasser besteht aus ganz vielen kleinen Teilchen, sie werden Moleküle genannt. Diese<br />
Moleküle sind so klein dass man sie einzeln nicht sehen kann. Kommen ganz viele <strong>die</strong>ser<br />
Teilchen zusammen, bilden sie einen Wassertropfen. Wenn <strong>die</strong> Temperatur über 100°C<br />
steigt, verdampft das Wasser. Die Wassermolküle haben jetzt einen viel größeren Abstand.<br />
voneinander und berühren sich nicht. Wenn <strong>die</strong> Temperatur unter 0° C (Schmelzpunkt) sinkt,<br />
gefriert <strong>die</strong>ser Wassertropfen zu Eis. Die Wassermoleküle verbinden sich nun in einer ganz<br />
bestimmten Anordnung - es bilden sich Eiskristalle. Diese Anordnung bildet Hohlräume<br />
zwischen den Wassermolekülen, daher schwimmt Eis auf dem Wasser. Eis hat also eine<br />
kleinere Dichte als Wasser. Dies nennt man auch <strong>die</strong> Anomalie des Wassers.<br />
Wasser kann also fest, flüssig oder gasförmig sein. Man nennt <strong>die</strong>se Zustände auch<br />
Aggregatzustände.<br />
Wasser löst auf<br />
Haben Teilchen (Moleküle) ein ähnliches Aussehen, so ist es ein Leichtes <strong>die</strong> Plätze zu<br />
wechseln. Bei Zucker und Wasser ist <strong>die</strong>s der Fall und deshalb können <strong>die</strong> einzelnen<br />
Wassermoleküle leicht in den Zwischenräumen des Zuckerkristalls “Platz” nehmen. Dabei<br />
löst sich <strong>die</strong> feste Struktur des Zuckers auf und der Zucker erscheint nicht mehr in seiner<br />
ursprünglichen Form. Wird jedoch das Wasser aus <strong>die</strong>sem Gemisch - man spricht von einer<br />
Lösung - durch Verdampfen entfernt, bleibt wieder Zucker in seiner festen Form zurück.<br />
Jedoch schmilzt der Zucker bereits bei ca. 180 °C und wird leicht bräunlich. Man nennt<br />
<strong>die</strong>se Veränderung Karamellisierung.<br />
Ganz anders verhält es sich bei Teilchen, <strong>die</strong> ein unähnliches Aussehen haben. Da hier <strong>die</strong><br />
flüssigen Teilchen nicht in <strong>die</strong> Zwischenräume passen, bleibt der feste Stoff in seiner<br />
ursprünglichen Form erhalten. Dies wäre zum Beispiel zwischen Öl und Zucker der Fall.<br />
Ebenso verhält es sich mit Wasser und Öl, auch da haben <strong>die</strong> einzelnen Teilchen einen<br />
unterschiedlichen Aufbau. Es kommt zu keiner Vermischung. Also kann man sagen<br />
“Gleiches löst sich nur in Gleichem”.
<strong>Hintergrundinformationen</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Lehrer</strong>/<strong>innen</strong>
Elektrizität allgemein<br />
Elektrizität spielt in unserem täglichen Leben eine wichtige Rolle. Im Haushalt sind <strong>die</strong><br />
wichtigsten „Helfer“ ohne elektrischen Strom kaum vorstellbar, aber auch unser<br />
gesamtes Verkehrswesen würde nicht funktionieren, wenn wir nicht <strong>die</strong> Vorzüge des<br />
elektrischen Stromes nutzen könnten. Bereits Kinder im frühen Alter nutzen elektrische<br />
Geräte, ohne ihre genaue Funktionsweise zu kennen. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang sollten<br />
aber nicht nur <strong>die</strong> Vorteile der Nutzung des elektrischen Stromes besprochen werden,<br />
sondern auch auf <strong>die</strong> damit verbundenen Gefahren hingewiesen werden.<br />
Die wichtigste Grundlage ist das Funktionsprinzip des geschlossenen Stromkreises. Da<br />
<strong>die</strong>ses Verständnis in der Grundschule noch nicht vorausgesetzt werden kann, muss<br />
<strong>die</strong>ses Prinzip durch Ausprobieren vermittelt werden. Dabei sollte das “Fließen von<br />
Elektrizität” in einer verständlichen Form vermittelt werden. Elektrischer Strom kann nur<br />
in einem geschlossenen Stromkreis aus Stromquelle, Leiter und Verbraucher fließen.<br />
Grundlagen<br />
Schließt man beispielsweise ein Lämpchen an eine Batterie an, leuchtet das Lämpchen<br />
auf. Das Anschließen löst also eine Aktivität im Lämpchen aus, <strong>die</strong> Glühwendel beginnt<br />
zu glühen und sendet dabei Licht aus. Die Vorstellung, dass etwas von der Batterie zum<br />
Lämpchen fließt, kann ganz gut mit einem fließenden Wasser veranschaulicht werden,<br />
dabei könnte der Batterie <strong>die</strong> Funktion einer Pumpe zukommen. Es müsste nur an Stelle<br />
von Wasserteilchen so genannten “Elektrizitätsteilchen” eingeführt werden. In weiterer<br />
Folge kann <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Elektrizitätsteilchen der Begriff Elektronen eingeführt werden.<br />
Die Stärke des elektrischen Stromes kann mit der Menge der Elektronen, <strong>die</strong> in einer<br />
bestimmten Zeit fließen, erklärt werden. Die Größe der Stromstärke wird in Ampere (A)<br />
und <strong>die</strong> Spannung in Volt (V) angegeben.
Wirkung des elektrischen Stroms<br />
Die Wirkungen des elektrischen Stroms zeigen sich in Form von Licht, Wärme und<br />
Magnetismus.<br />
Bei der Lichtwirkung wird eine Heizwendel zum Glühen gebracht und sendet dabei Licht<br />
und aus aber auch Wärme wird dabei erzeugt. Ein Phänomen des elektrischen Stroms<br />
ist es, dass um einen stromdurchflossenen Leiter ein Magnetfeld entsteht. Wird eine<br />
Magnetnadel in <strong>die</strong> Nähe eines stromdurchflossenen Leiters gebracht, so wird <strong>die</strong>se<br />
abgelenkt. Wickelt man <strong>die</strong>sen Draht zu einer Spule auf, verstärkt sich <strong>die</strong>ses<br />
Magnetfeld. Dieses Magnetfeld kann noch weiter verstärkt werden, wenn in <strong>die</strong> Wicklung<br />
ein Eisenkern eingeschoben wird.<br />
Diesen Effekt macht man sich beim Betrieb von Elektromagneten und Elektromotoren zu<br />
Nutze.<br />
Die Gefahren des elektrischen Stroms<br />
Strom kann auch durch den menschlichen Körper fließen. Dabei kann es durch <strong>die</strong><br />
Wärmewirkung zu Verbrennungen kommen. Allerdings löst der elektrische Strom im<br />
Körper auch Reize auf Nerven und Muskel aus und besonders gefährlich sind dabei <strong>die</strong><br />
Reize auf den Herzmuskel. Die Herzmuskelfasern ziehen sich dabei nicht mehr<br />
gleichmäßig, sondern unkoordiniert zusammen wodurch das “Herzklappenflimmern”<br />
ausgelöst wird.<br />
Daher ist im Unterricht besonders auf <strong>die</strong>se Gefahren hinzuweisen und nur im<br />
Niederspannungsbereich unter 24 V zu arbeiten.<br />
Im Haushalt werden <strong>die</strong> Gefahren durch geeignete Schutzmaßnahmen und<br />
Schutzabschaltungen auf ein Minimum reduziert, jedoch sollten Reparaturen immer von<br />
einem Fachmann durchgeführt werden.
<strong>Hintergrundinformationen</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Lehrer</strong>/<strong>innen</strong>
<strong>Hintergrundinformationen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Lehrer</strong>/<strong>innen</strong> zum Thema Magnet<br />
Es kann davon ausgegangen werden, dass fast alle Volksschulkinder <strong>die</strong> magnetische Wirkung<br />
kennen (Magnetisches Spielzeug, Haftbuchstaben).<br />
Für den Sachunterricht ist beim Thema Magnet nur das Material Eisen wichtig. Die beiden<br />
Metalle Nickel und Kobalt sind zwar ebenfalls magnetisierbar, aber im Alltag eigentlich<br />
unbedeutend.<br />
Der Name Magnet leitet sich von der Landschaft Magnesia im griechischen Thessalien ab, da<br />
dort im Mittelalter gehäuft schwarze, metallisch glänzende Eisenoxidmineralien (Magnetit)<br />
gefunden wurden. Der Magnetit konnte andere eisenähnliche Gegenstände anziehen.<br />
Magnete haben immer zwei Pole, einen Nord- und einen Südpol (N und S). Jeweils an <strong>die</strong>sen<br />
Stellen (also den Polen) eines Magneten ist <strong>die</strong> magnetische Anziehungskraft am stärksten.<br />
Zwei gleiche Pole stoßen einander ab (N S) und zwei unterschiedliche Pole ziehen<br />
einander an (N S). (Diese Tatsache kann <strong>für</strong> manche Kinder sehr verwirrend sein, da man<br />
an einfärbigen Magneten <strong>die</strong> unterschiedlichen Pole nicht erkennen kann.)<br />
Magnete, <strong>die</strong> dauerhaft magnetisch sind, nennt man Dauer-oder Permanentmagnete.<br />
Diese sind aus besonderen, magnetischen oder magnetisierbaren Materialien und im<br />
Gegensatz zum Elektromagneten ständig (permanent) magnetisch (während der Elektromagnet<br />
nur so lange ein Magnetfeld besitzt, so lange <strong>die</strong>ser an den elektrischen Strom angeschlossen<br />
ist).<br />
Die magnetische Wirkung nimmt, wie andere Kräfte auch, mit der Entfernung ab, geht aber nicht<br />
nur durch Luft hindurch sondern durch alle Materialien, <strong>die</strong> nicht von Magneten angezogen<br />
werden.<br />
Magnete gibt es in verschiedenen Ausführungen, wie in Form eines Stabes (Stabmagnet),<br />
hufeisenförmig (Hufeisenmagnete) oder als flache Zylinder (Ringmagnete) und in beliebigen<br />
Größen und Stärken. Als ferromagnetisch bzw. Ferromagnete bezeichnet man Stoffe, <strong>die</strong> von<br />
Magneten angezogen werden. Die drei Elemente <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Eigenschaft besitzen, sind Eisen,<br />
Nickel und Kobalt, wobei Eisen <strong>für</strong> unseren Alltag <strong>die</strong> größte Bedeutung besitzt. Ist ein<br />
Gegenstand ferromagnetisch, so kann man ihn ganz einfach magnetisieren: man streicht mit<br />
einem Magneten mehrfach mit demselben Pol in <strong>die</strong> gleiche Richtung über den Gegenstand.<br />
Jeder ferromagnetische Körper besteht nämlich aus vielen kleinen Bezirken, <strong>die</strong> sich wie kleine<br />
Magnete verhalten und daher als Elementarmagneten bezeichnet werden. Im Normalfall liegen<br />
<strong>die</strong>se durcheinander: Ihre Kräfte heben sich auf.<br />
In einem Permanentmagneten sind <strong>die</strong>se Elementarmagneten dauerhaft gleich orientiert.<br />
Wenn ein Körper magnetisiert wird, richten sich <strong>die</strong> Elementarmagneten alle in <strong>die</strong> gleiche<br />
Richtung aus. Dadurch verstärken sich ihre Kräfte und sie werden magnetisch:<br />
http://nibis.ni.schule.de/~ursula/Physik/ELehre/Skizzen/Elementarmagnete1.gif<br />
Nicht magnetisch - Magnetisch -<br />
Elementarmagnete sind ungeordnet Elementarmagnete sind ungeordnet
Teilt man einen so gewonnenen Magneten in der Mitte, so erhält man zwei neue Magneten, da<br />
<strong>die</strong> Ausrichtung der Teilchen gleich bleibt:<br />
Magnete werden durch Erhitzen oder starke Erschütterung entmagnetisiert, da <strong>die</strong><br />
Elementarmagneten dann ihre geordnete Anordnung verlieren und sich wieder chaotisch<br />
anordnen.<br />
Der Raum, in dem magnetische Kräfte wirksam sind, heißt Magnetfeld. Die magnetische<br />
Wirkung wird durch <strong>die</strong>ses Magnetfeld vermittelt. Magnetische Feldlinien oder Kraftlinien sind<br />
gedachte Linien, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Richtung der magnetischen Kraft angeben. Diese können durch<br />
Eisenfeilspäne sichtbar gemacht werden. Die Eisenspäne ordnen sich kettenförmig in Richtung<br />
der Feldlinien an.<br />
Die Feld- oder Kraftlinien verlaufen immer vom Nordpol zum Südpol eines Magneten.<br />
Befindet sich ein frei beweglicher Magnet in einem anderen Magnetfeld, so wird er längs der<br />
Feldlinien ausgerichtet und so zum Anzeigeinstrument der Feldlinien. Beim Kompass nutzt man<br />
<strong>die</strong>s aus.<br />
Die Erde verhält sich wie ein großer Magnet, der <strong>die</strong> Erde fast parallel zur Erdachse durchsetzt.<br />
Eine Kompassnadel stellt sich daher unter der Wirkung des magnetischen Erdfeldes immer in<br />
Nord-Süd-Richtung ein, ihr Nordpol zeigt immer nach Norden.<br />
Die magnetische Kraft eines Magneten nimmt mit zunehmender Entfernung rasch ab.<br />
Wenn zunächst unmagnetisches Eisen (oder ein anderer ferromagnetischer Stoff) in der<br />
Umgebung eines Magneten selbst zum Magneten wird, so spricht man von magnetischer<br />
Influenz.<br />
Die Elementarmagnete im Eisenstück werden durch <strong>die</strong> Nähe des Magneten vorübergehend<br />
geordnet, so dass sich das Eisenstück momentan als Magnet verhält.