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PDF, 1,2 MB - Fachgebiet Kommunikationswissenschaft - TU Berlin

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Abb. 5: Anteil der Silben mit steigender ( / ), fallender ( \ ), gerader ( - ), fallendsteigender<br />

( \/ ) und steigend-fallender ( /\ ) Grundfrequenzänderung an<br />

der Gesamtzahl der unbetonten ( 0 ) Silben, Silben mit Wortakzent ( 2 )<br />

und Silben mit Satzakzent ( 3 )<br />

In Abbildung 5 ist der Anteil der Silben mit der jeweiligen Grundfrequenzänderung<br />

nach dem Grad der Betonung aufgeschlüsselt. Interessant ist sowohl<br />

der Satzakzent, den Scharping überwiegend durch steigende oder fallendsteigende<br />

Grundfrequenz realisiert als auch die Realisierung der unbetonten<br />

Silben, von denen bei Scharping mehr als 50% fallend sind und nur ein ganz<br />

geringer Anteil (unter 2%) steigend. Bei Lafontaine sind die Anteile der einzelnen<br />

f0-Bewegungen eher ausgeglichen, wenn man davon ausgeht, dass die fallendsteigende<br />

Grundfrequenzänderung immer einen sehr geringen Teil ausmacht.<br />

Beim Wortakzent wird für Scharping für 4 von 5 Formen der Grundfrequenzänderung<br />

ein etwas kleinerer Anteil als bei Lafontaine sichtbar, nur der Anteil der<br />

Silben mit gleichbleibender Grundfrequenz ist dreimal so hoch wie bei<br />

Lafontaine. Die Auswertungen legen weiterhin offen, dass Scharping im Satzakzent<br />

und im emphatischen Akzent fast als überdimensional zu bezeichnende<br />

Veränderungen der Grundfrequenz realisiert, die mit Werten von 57 Hz (36%)<br />

und 82 Hz (40%) erheblich über den Werten für unbetonte und wortbetonte<br />

Silben und ebenso höher als bei Lafontaine mit 43 Hz und 44 Hz (18%) liegen.<br />

Der Grundfrequenzanstieg ist bei Lafontaine (außer bei den ganz seltenen Silben<br />

mit fallend-steigender Grundfrequenz) überall rund 50 Hz/s größer als bei<br />

Scharping, was auf die längere Silbendauer Scharpings zurückzuführen ist.<br />

Die Ergebnisse für die Differenz und den Anstieg der Grundfrequenz legen nahe,<br />

die dahinterstehenden Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten von<br />

Psychoakustik und Intonation zu betrachten. Zum Beispiel wird bei Scharping der<br />

geringe Anstieg beim Wortakzent dadurch verursacht, dass die Realisierung des<br />

Wortakzents hauptsächlich durch die Erhöhung der Dauer der Silbe erfolgt und<br />

damit die gegenüber der unbetonten Silbe höhere Änderung der Grundfrequenz<br />

von diesem Effekt überdeckt und im Anstieg nicht mehr sichtbar ist. Die bei<br />

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