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Die Zukunftsorientierung der deutschen Pflegewissenschaft an der ...

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Anh<strong>an</strong>g<br />

<strong>Die</strong> <strong>Zukunftsorientierung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>deutschen</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Schnittstelle von<br />

Alter(n) und Pflege<br />

Michael Bossle


Anlage A: Tabellarischer Überblick über die Befunde aus den <strong>an</strong>alysierten<br />

Gutachten………………………………………………………………...…IV<br />

Anlage B: Qualitativ heuristische Analyse <strong>der</strong> Gutachtenbefunde (mod.<br />

nach Kleining und Witt (2000)…………………………………….LXXXVIII<br />

Anlage C: Megatrends…………………………………………………..…CXXX<br />

Anlage D: Forschungsprotokoll Zeitschriften- und Frequenz<strong>an</strong>alyse…CXLV<br />

Anlage E: Expertenworkshop 15.03.2011, PTH Vallendar………….CLXXVII<br />

Anlage F: Codierte Expertenaussagen…………………………………..CXCV


Anlage A: Tabellarischer Überblick über die Befunde aus den <strong>an</strong>alysierten Gutachten<br />

Prognostische Aussagen aus staatlichen Publikationen<br />

Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

Gesundheitsbe‐<br />

richterstattung<br />

des Bundes<br />

(GBE), 1998<br />

1 Nach Bevölkerungsprognosen ist im<br />

Jahr 2010 mit 83,4 Mio. und im Jahr<br />

2040 mit nur noch 72,4 Mio. Einwoh‐<br />

nern zu rechnen. <strong>Die</strong> Alterung <strong>der</strong><br />

Gesellschaft wird weiter vor<strong>an</strong>schrei‐<br />

ten.<br />

2 Mit einem wachsendem Anteil älterer<br />

und hochbetagter Menschen ist zu<br />

rechnen.<br />

Hiermit verbunden ist eine Zunahme des<br />

Bedarfs <strong>an</strong> (professionellen) medizi‐<br />

nischen und pflegerischen Leistungen.<br />

3 <strong>Die</strong> Bedeutung <strong>der</strong> bösartigen Neubildun‐<br />

gen, <strong>der</strong> psychiatrischen Kr<strong>an</strong>kheiten und<br />

<strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kheiten des Nervensystems<br />

nimmt kontinuierlich zu.<br />

4 51 % <strong>der</strong> Schwerbehin<strong>der</strong>ten waren 1995<br />

65 Jahre und älter.<br />

5 <strong>Die</strong> Pflegebedürftigkeit nimmt aufgrund<br />

<strong>der</strong> demografischen Entwicklung zu.<br />

6 Mit dem Alter nimmt das Interesse <strong>an</strong><br />

Ernährung zu.<br />

Das Beschäftigungswachstum im<br />

Gesundheitsbereich ist im Vergleich<br />

zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en Wirtschaftszweigen<br />

überdurchschnittlich.<br />

<strong>Die</strong> Beschreibung <strong>der</strong> sozialen und<br />

ökonomischen Folgen von Kr<strong>an</strong>kheit<br />

und Behin<strong>der</strong>ung gewinnt immer<br />

mehr <strong>an</strong> Bedeutung.<br />

In den letzten Jahren hat sich die Zahl<br />

<strong>der</strong> Pflegeeinrichtungen deutlich<br />

erhöht.<br />

Zugleich werden die Einpersonen‐<br />

haushalte zunehmen. Hiermit verbunden<br />

ist ein Rückg<strong>an</strong>g des Pflegepotentials <strong>der</strong><br />

Gesellschaft (...). <strong>Die</strong> soziale Lage beein‐<br />

flusst die Entstehung und Bewältigung<br />

von Kr<strong>an</strong>kheiten, die In<strong>an</strong>spruchnahme<br />

von Leistungen und Sterblichkeit. Je<br />

niedriger die Bildung und/o<strong>der</strong> das Ein‐<br />

kommen, desto höher die Sterblichkeit.<br />

Besser gestellte soziale Gruppen stufen<br />

ihren Gesundheitszust<strong>an</strong>d auch allgemein<br />

besser ein. <strong>Die</strong> Beschreibung <strong>der</strong> sozialen<br />

und ökonomischen Folgen von Kr<strong>an</strong>kheit<br />

und Behin<strong>der</strong>ung gewinnt immer mehr <strong>an</strong><br />

Bedeutung.<br />

S. 13 Befunde überwie‐<br />

gend im Bereich<br />

Epidemiologie<br />

und Ökonomie, z.<br />

Teil mit direkter<br />

Bezugnahme auf‐<br />

ein<strong>an</strong><strong>der</strong>, z. B.<br />

spezifische Kr<strong>an</strong>k‐<br />

heiten und ent‐<br />

sprechende Kos‐<br />

tenverursachung<br />

S. 14<br />

S. 15<br />

S. 16<br />

S. 17<br />

S. 18<br />

III


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

Gesundheits‐<br />

berichterstat‐<br />

tung des Bundes<br />

(GBE), 1998<br />

7 Trotz aller Bemühungen scheint sich beim<br />

Rauchen eine erneute Trendwende abzu‐<br />

zeichnen. Immer mehr Jugendliche und<br />

Erwachsene rauchen wie<strong>der</strong>, immer<br />

weniger Frauen hören im mittleren Alter<br />

damit auf.<br />

8 Wohlbefinden und Gesundheit können<br />

durch die Wohnsituation beeinträchtigt<br />

werden.<br />

9 Als Folge m<strong>an</strong>gelhafter Wohnbe‐<br />

dingungen treten gehäuft Atemwegs‐<br />

erkr<strong>an</strong>kungen, Herz‐ Kreislaufer‐<br />

kr<strong>an</strong>kungen, Infektionen und allergische<br />

Reaktionen auf bzw. sie nehmen einen<br />

schwerwiegenden Verlauf. (…) Ein weite‐<br />

res Problem sind nicht altengerechte<br />

Wohnungen, die zu Stürzen führen und<br />

insgesamt ein höheres Unfallrisiko für alte<br />

Menschen darstellen.<br />

10 Kurzzeitige Anstiege von Staubkonzentra‐<br />

tionen um 100 Mikrogramm/m 3 können<br />

bei Risikogruppen (alte und kr<strong>an</strong>ke Men‐<br />

schen) zu erhöhter Sterblichkeit führen.<br />

11 Ab 1991 gewinnen ionisierende Strahlen<br />

als Ursache tödlich verlaufen<strong>der</strong> Berufs‐<br />

kr<strong>an</strong>kheiten <strong>an</strong> Bedeutung.<br />

12 Kin<strong>der</strong> und ältere Personen stellen be‐<br />

son<strong>der</strong>e Risikogruppen für Haus‐ und<br />

Freizeitunfälle dar. (…) Stürze sind Haupt‐<br />

ursache für Verletzungen und Todesfälle<br />

im Haus‐ und Freizeitbereich (Männer 52<br />

Belastungen aus <strong>der</strong> Arbeitswelt: Im<br />

Zeitverlauf lässt sich ein Belastungs‐<br />

strukturw<strong>an</strong>del von körperlichen zu<br />

psychischen Belastungen feststellen.<br />

(…)<br />

Das Bildungsniveau ist seit den Sechziger‐<br />

jahren gemessen <strong>an</strong> den Schulabschlüssen<br />

stark <strong>an</strong>gestiegen. (…) Je höher das Bil‐<br />

dungsniveau, desto günstiger ist die<br />

Einschätzung des eigenen Gesundheitszu‐<br />

st<strong>an</strong>des. Auch gesundheitsför<strong>der</strong>ndes<br />

Verhalten nimmt mit dem Bildungsstatus<br />

zu. (…)<br />

S. 19<br />

S. 21<br />

S. 22<br />

S. 23<br />

S. 25<br />

S. 26<br />

IV


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

Gesundheits‐<br />

berichterstat‐<br />

tung des Bundes<br />

(GBE), 1998<br />

% und Frauen 63 %). Jüngere und ältere<br />

(65jährige und ältere) Verkehrsteilnehmer<br />

besitzen ein höheres Unfallrisiko.<br />

13 <strong>Die</strong> periphere arterielle Verschlusskr<strong>an</strong>k‐<br />

heit ist in erster Linie eine Alterskr<strong>an</strong>kheit.<br />

Mit <strong>der</strong> prognostizierten Zunahme <strong>der</strong><br />

älteren Bevölkerung ist mit einem weite‐<br />

ren Anstieg dieser Kr<strong>an</strong>kheit zu rechnen.<br />

14 Lungenkrebs steht mittlerweile als<br />

Krebstodesursache bei den Männern <strong>an</strong><br />

erster und bei den Frauen <strong>an</strong> dritter<br />

Stelle. Lungenkrebs tritt in den meisten<br />

Fällen ab dem 50. Lebensjahr auf. Es ist<br />

jährlich von rund 30 000 Neuer‐<br />

kr<strong>an</strong>kungen bei Männern und 8 300 bei<br />

Frauen auszugehen. Bei Rauchern ist<br />

allgemein von einem 10fach, bei starken<br />

Rauchern (>20 Zigaretten/d) sogar von<br />

einem 20fach erhöhten Risiko gegenüber<br />

Nichtrauchern auszugehen. Auch Passiv‐<br />

rauchen gilt mittlerweile als gesicherter<br />

Risikofaktor. 85 % aller Lungenkrebsfälle<br />

werden auf das Rauchen zurückgeführt.<br />

15 Weltweit ist Gebärmutterkrebs die zweit‐<br />

häufigste Krebserkr<strong>an</strong>kung bei Frauen. (…)<br />

<strong>Die</strong> Sterblichkeit nimmt mit dem Alter zu<br />

und ist zwischen 50 und 74 Jahren dop‐<br />

pelt so hoch wie in jüngeren Jahren. (...)<br />

Studien zeigen, dass durch die Einführung<br />

<strong>der</strong> Früherkennungsprogramme und die<br />

daraus resultierende frühere Diagnose die<br />

Sterblichkeit <strong>an</strong> Gebärmutterkrebs erheb‐<br />

lich gesenkt werden konnte (…). Bei 30 %<br />

aller Männer über 70 Jahren wird ein<br />

latenter Prosatatkrebs vermutet. (…) Mit<br />

11 % <strong>an</strong> allen Krebssterbefällen war <strong>der</strong><br />

Prostatakrebs nach Lungenkrebs die<br />

<strong>Die</strong> direkten Kosten betrugen 1994<br />

schätzungsweise 4,4 Mrd. DM.<br />

<strong>Die</strong> direkten Kosten wurden für 1994<br />

auf 1,4 Mrd. DM ver<strong>an</strong>schlagt.<br />

<strong>Die</strong> direkten Kosten wurden für 1994<br />

auf 990 Mio. DM ver<strong>an</strong>schlagt.<br />

S. 27 Keine Erkr<strong>an</strong>kung<br />

ohne Kosten<strong>an</strong>‐<br />

gabe!<br />

S.<br />

28/29<br />

S.<br />

29/30<br />

Männer Krebsto‐<br />

desursache Nr. 1<br />

Gebärmutter‐<br />

krebs: keine<br />

Kosten<strong>an</strong>gabe!<br />

V


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

Gesundheits‐<br />

berichterstat‐<br />

tung des Bundes<br />

(GBE), 1998<br />

zweithäufigste Krebstodesursache bei<br />

Männern. Prostatakrebs tritt in den<br />

meisten Fällen ab dem 60. Lebensjahr auf.<br />

Es werden 25 000 Neuerkr<strong>an</strong>kungen pro<br />

Jahr geschätzt.<br />

16 Der Dickdarmkrebs ist bei Männern die<br />

dritthäufigste und bei Frauen die zweit‐<br />

häufigste, <strong>der</strong> Mastdarmkrebs bei Män‐<br />

nern die sechst‐ und bei Frauen die siebt‐<br />

häufigste Krebstodesursache. Das mittlere<br />

Erkr<strong>an</strong>kungsalter für diese Krebserkr<strong>an</strong>‐<br />

kungen liegt bei 70 Jahren (…) Mit den<br />

gesetzlichen Früherkennungsmaßnahmen<br />

ließe sich diese Sterblichkeit senken.<br />

17 <strong>Die</strong> Kr<strong>an</strong>kheitshäufigkeit <strong>der</strong> Arthrosen<br />

nimmt mit dem Alter zu.<br />

18 Osteoporose: Ältere Menschen, insbeson‐<br />

<strong>der</strong>e Frauen sind durch Oberschenkelhals‐<br />

brüche gefährdet, die zu Pflegebedürftig‐<br />

keit führen und die weitere Lebenserwar‐<br />

tung erheblich senken können. Seit 1991<br />

ist die Sterblichkeit <strong>an</strong> Schenkelhalsbrü‐<br />

chen rückläufig.<br />

19 Altersdemenz: <strong>Die</strong> Betroffenheit steigt mit<br />

dem Alter stark <strong>an</strong>. Bei den über 90‐<br />

Jährigen wird ein Anteil von 40 % ge‐<br />

schätzt. Mit <strong>der</strong> Zunahme <strong>an</strong> alten und<br />

hochbetagten Menschen in den nächsten<br />

Jahrzehnten ist von einem bedeutenden<br />

Anstieg <strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit als Folge<br />

<strong>der</strong> Zunahme dementer Menschen auszu‐<br />

gehen.<br />

20 Für die Prävention <strong>der</strong> Lungenentzündung<br />

ist ab dem 60. Lebensjahr die jährliche<br />

Grippeschutzimpfung bedeutsam.<br />

21 Mehr als 99 % <strong>der</strong> Erwachsenen sind <strong>an</strong><br />

Karies und/o<strong>der</strong> Paradontitis erkr<strong>an</strong>kt.<br />

<strong>Die</strong> direkten Kosten colorektaler<br />

Karzinome betrugen 1994 rund 2,2<br />

Mrd. DM.<br />

Arthrosen verursachten 1994 direkte<br />

Kosten von rund 10,6 Mrd. DM.<br />

<strong>Die</strong> direkten Kosten wurden für 1994<br />

auf 3,7 Mrd. DM ver<strong>an</strong>schlagt.<br />

<strong>Die</strong> direkten Kosten wurden für 1994<br />

auf knapp 6,3 Mrd. DM beziffert.<br />

An direkten Kosten wurden 1994 ca.<br />

2,3 Mrd. DM aufgewendet.<br />

Allein die gesetzlichen Kr<strong>an</strong>kenkassen<br />

gaben 1995 für Zahnersatz und<br />

zahnärztliche Beh<strong>an</strong>dlung 21,2 Mrd.<br />

S. 30<br />

S. 31<br />

S. 32<br />

S. 33<br />

S. 35<br />

S. 37 Zahngesundheit:<br />

Bedeutung für<br />

Ernährung und als<br />

VI


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

Gesundheits‐<br />

berichterstat‐<br />

tung des Bundes<br />

(GBE), 1998<br />

22 Chronische Niereninsuffizienz: <strong>Die</strong> Zahl<br />

<strong>der</strong> Erkr<strong>an</strong>kten nimmt durch die steigende<br />

Einbeziehung alter, mehrfachkr<strong>an</strong>ker,<br />

insbeson<strong>der</strong>e diabetischer Patienten in<br />

die Nierenersatztherapie sowie steigende<br />

Überlebenszeiten laufend zu.<br />

23<br />

DM aus, rund 10 % ihrer gesamten<br />

Leistungausgabe<br />

<strong>Die</strong> Beh<strong>an</strong>dlung ist aufwendig und<br />

kostenintensiv. <strong>Die</strong> direkten Kosten<br />

allein von chronischen Nierenversa‐<br />

gen betrugen 1994 rund 3 Mrd. DM.<br />

Ambul<strong>an</strong>te Pflegeeinrichtungen: <strong>Die</strong><br />

Bedeutung dieses Versorgungs<strong>an</strong>ge‐<br />

botes nimmt aufgrund des demogra‐<br />

fischen W<strong>an</strong>dels, medizinisch‐<br />

technischen Fortschritts und sozialer<br />

Verän<strong>der</strong>ungen erheblich zu. Das<br />

Pflegeversicherungsgesetz för<strong>der</strong>t<br />

den Wettbewerb in <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten<br />

Pflege, um so zu mehr Wirtschaftlich‐<br />

keit und Effizienz und damit zu Kos‐<br />

teneinsparungen zu gel<strong>an</strong>gen. Prob‐<br />

lematisch gestaltet sich die Sicherung<br />

<strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Pflegeleistungen. (…)<br />

Praxen nichtärztlicher medizinischer<br />

Berufe: <strong>Die</strong> Bedeutung dieses Be‐<br />

reichs für die Gesundheitsversorgung<br />

hat in den letzten Jahren kontinuier‐<br />

lich zugenommen; die demografische<br />

Entwicklung lässt eine Fortsetzung<br />

dieses Trends vermuten.<br />

25 <strong>Die</strong> Personalintensität je Bett ist<br />

bezüglich des ärztlichen und pflegeri‐<br />

schen Personals seit Anf<strong>an</strong>g <strong>der</strong><br />

Achtzigerjahre rückläufig (…). Nach‐<br />

haltigstes Mo<strong>der</strong>nisierungsdefizit in<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsversorgung ist im<br />

einhelligen Urteil aller Experten die<br />

m<strong>an</strong>gelnde Verzahnung <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>‐<br />

S .38<br />

Kostenfaktor,<br />

höchster Kosten‐<br />

faktor!<br />

S. 45 Qualitätsdebatte<br />

S. 47 Dto. bei<br />

Personalintensität<br />

Betonung <strong>der</strong><br />

Bedeutung von<br />

Qualitätsm<strong>an</strong>a‐<br />

gement im Zu‐<br />

sammenh<strong>an</strong>g mit<br />

Patientenschutz<br />

VII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

Gesundheits‐<br />

berichterstat‐<br />

tung des Bundes<br />

(GBE), 1998<br />

ten und stationären Kr<strong>an</strong>kenversor‐<br />

gung (…). Neuere Elemente sind die<br />

Praxiskliniken, Tages‐ und Nachtklini‐<br />

ken, ambul<strong>an</strong>tes Operieren und die<br />

prä‐ und poststationäre Versorgung<br />

<strong>an</strong> Kr<strong>an</strong>kenhäusern. Vor dem Hinter‐<br />

grund dieser Entwicklungen kommt<br />

dem Qualitätsm<strong>an</strong>agement und dem<br />

Patientenschutz eine immer größere<br />

Bedeutung zu.<br />

26 1994 lebten rund 500 000 „erheblich<br />

pflegebedürftige“ und überwiegend<br />

ältere Menschen in stationären Ein‐<br />

richtungen <strong>der</strong> Alten‐ und Behin<strong>der</strong>‐<br />

tenhilfe. Das Pflegeversicherungsge‐<br />

setz von 1994 gar<strong>an</strong>tiert einen ein‐<br />

kommensunabhängigen Rechts<strong>an</strong>‐<br />

spruch auf die Fin<strong>an</strong>zierung <strong>der</strong><br />

grundlegenden Pflegeleistungen. Das<br />

Angebot <strong>an</strong> Plätzen in diesen Einrich‐<br />

tungen ist in den letzten Jahren<br />

relativ konst<strong>an</strong>t geblieben. <strong>Die</strong> Insas‐<br />

sen sind in erheblichem Umf<strong>an</strong>g auf<br />

Grundpflege und medizinische Be‐<br />

h<strong>an</strong>dlungspflege <strong>an</strong>gewiesen.<br />

27 Zunehmend wird auch dem individu‐<br />

ell sehr unterschiedlichen Pflegebe‐<br />

darf durch differenziertere Angebote,<br />

wie Kurzzeitpflegeeinrichtungen,<br />

Tagespflegeinrichtungen und „Be‐<br />

treutes Wohnen“ Rechnung getragen.<br />

28 Deutschl<strong>an</strong>d zählte 1995 mit einem<br />

Produktionswert von nahezu 33 Mrd.<br />

DM und einem Weltmarkt<strong>an</strong>teil von<br />

etwa 10 % zu den vier größten Her‐<br />

stellerlän<strong>der</strong>n für pharmazeutische<br />

Produkte weltweit. Bei den elektro‐<br />

medizinischen Geräten nahm<br />

S. 48 Terminus „Insas‐<br />

se“ im Zusam‐<br />

menh<strong>an</strong>g mit<br />

alten, erheblich<br />

pflegebedürftigen<br />

Menschen; Insti‐<br />

tutionalisierungsg<br />

ed<strong>an</strong>ke und<br />

Anspruch auf<br />

Institutionalisie‐<br />

rung<br />

S. 49<br />

S. 50 Verbindung von<br />

Leistung, Wert<br />

und Innovation<br />

wird deutlich<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d markt‐<br />

und betriebswirt‐<br />

schaftlichen<br />

VIII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

Gesundheits‐<br />

berichterstat‐<br />

tung des Bundes<br />

(GBE), 1998<br />

Deutschl<strong>an</strong>d mit einem Produktions‐<br />

wert von rund 5 Mrd. sogar eine<br />

Spitzenstellung ein (…). Bezogen auf<br />

neue Wirkstoffe gehört die deutsche<br />

pharmazeutische Industrie mit einem<br />

Anteil von 12 % für den Zeitraum von<br />

1961−1995 zu den weltweit erfolg‐<br />

reichsten Innovatoren (…). <strong>Die</strong> staatli‐<br />

che Forschungsför<strong>der</strong>ung konzen‐<br />

triert sich auf Projektför<strong>der</strong>ung. <strong>Die</strong><br />

DFG ist <strong>der</strong> wichtigste Drittmittelge‐<br />

ber; sie stellte 1996 für medizinische<br />

Forschung 330 Mio. DM bereit.<br />

29 Rund 1,1 Mio. Erwerbstätige stam‐<br />

men aus den Pflegeberufen. <strong>Die</strong><br />

Altenpflege entwickelt sich hier<br />

zuletzt beson<strong>der</strong>s dynamisch. 1995<br />

waren etwa 210 000 Personen in<br />

diesem Berufsfeld tätig (..)<br />

Gesundheitsschutz: Insgesamt lässt<br />

sich in den letzten fünf Jahren keine<br />

Tendenz zu einer größeren Mängel‐<br />

freiheit <strong>der</strong> Betriebe ablesen<br />

30 Arzneimittelversorgung‐<br />

Selbstmedikation gewinnt durch die<br />

Maßnahmen zur Kostensenkung<br />

laufend <strong>an</strong> Bedeutung (…). <strong>Die</strong> Patien‐<br />

ten zahlen inzwischen rund 20 % <strong>der</strong><br />

Medikamente direkt.<br />

31 Seit 1991 ist die Zahl <strong>der</strong> versorgten<br />

Fälle je 100 000 Einwohner um 5,5 %<br />

gestiegen. Gleichzeitig nahm die<br />

durchschnittliche Verweildauer von<br />

14,6 auf 12,1 Tage ab. Der über‐<br />

durchschnittliche Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong><br />

Verweildauerführte trotz Steigerung<br />

1993 bef<strong>an</strong>den sich mindestens 220 000<br />

Menschen in einer schulischen und 150<br />

000 in einer akademischen Ausbildung für<br />

Gesundheitsfachberufe. Mit neuen Aus‐<br />

bildungen in „Pflege“‐ und „Gesundheits‐<br />

wissenschaften“ vollzieht sich seit Beginn<br />

<strong>der</strong> Neunzigerjahre nach <strong>an</strong>glo‐<br />

amerik<strong>an</strong>ischem Vorbild die Akademisie‐<br />

rung weiterer Gesundheitsfachberufe.<br />

Sprachgebrauchs<br />

betont.<br />

S. 52 Institutionelle<br />

Versorgung wird<br />

als betriebliche<br />

Versorgung<br />

sprachlich ausge‐<br />

drückt; Akademi‐<br />

sierung <strong>der</strong> Pfle‐<br />

geberufe wird<br />

nach <strong>an</strong>gloameri‐<br />

k<strong>an</strong>ischem Vorbild<br />

wahrgenommen<br />

S.<br />

55/56<br />

S. 56 Verweildau‐<br />

er/Fallpauschalen<br />

bereits 1998<br />

erwähnt!<br />

IX


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

Gesundheits‐<br />

berichterstat‐<br />

tung des Bundes<br />

(GBE), 1998<br />

<strong>der</strong> Fallzahlen zu einer rückläufigen<br />

Auslastung <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenhäuser von<br />

<strong>der</strong>zeit 82 %. Ursächlich für diese<br />

Entwicklung sind Fortschritte in den<br />

medizinischen Beh<strong>an</strong>dlungsmöglich‐<br />

keiten und die Einführung neuer<br />

Formen <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenhausfin<strong>an</strong>zierung<br />

(Fallpauschalen) (…).<br />

32 <strong>Die</strong> Gesamtkosten je stationär be‐<br />

h<strong>an</strong>delten Kr<strong>an</strong>ken erhöhten sich<br />

zwischen 1991 und 1995 um 18 %, je<br />

Pflegetag sogar um 43 %. Ein nahtlo‐<br />

ser Überg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenhausbe‐<br />

h<strong>an</strong>dlung zu den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Versor‐<br />

gungssektoren (ambul<strong>an</strong>te Versor‐<br />

gung, Rehabilitation, Pflege) könnte<br />

zur Sicherung des Erfolgs <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>‐<br />

kenhausbeh<strong>an</strong>dlung beitragen und<br />

die Erfolgsaussichten fl<strong>an</strong>kieren<strong>der</strong><br />

Maßnahmen erhöhen.<br />

33 Rehabilitation: 1995 wurden über 1,4<br />

Mio. Rehabilitationsmaßnahmen<br />

durchgeführt. Ihre Zahl hat sich seit<br />

1991 um 17,5 % erhöht. Häusliche<br />

Kr<strong>an</strong>kenpflege: Heute k<strong>an</strong>n in den<br />

meisten Regionen von einer flächen‐<br />

deckenden pflegerischen Versorgung<br />

gesprochen werden. <strong>Die</strong> Zunahme<br />

ambul<strong>an</strong>ter Operationen und die Ver‐<br />

kürzung <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenhausverweildau‐<br />

er erhöht den Bedarf <strong>an</strong> häuslicher<br />

Kr<strong>an</strong>kenpflege (…). <strong>Die</strong> Klientel häus‐<br />

licher Kr<strong>an</strong>kenpflege sind vorwiegend<br />

Alte und Hochbetagte.<br />

34 <strong>Die</strong> Kostenerstattungsgrundsätze <strong>der</strong><br />

Kr<strong>an</strong>kenversicherung definieren die<br />

häusliche Kr<strong>an</strong>kenpflege so eng, dass<br />

S. 57<br />

S. 58<br />

S. 59 Memo: Kritische<br />

Betrachtung des<br />

Pflegbedürftig‐<br />

X


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

Gesundheits‐<br />

berichterstat‐<br />

tung des Bundes<br />

(GBE), 1998<br />

SVR –Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1996,<br />

B<strong>an</strong>d I (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

35 H<strong>an</strong>dlungsbedarf wird einerseits in einer<br />

stärkeren präventiven Orientierung in <strong>der</strong><br />

Zahnmedizin gesehen, <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits ist die<br />

Qualität <strong>der</strong> Zahnersatzversorgung zu<br />

verbessern.<br />

Prävention, Gesundheitsför<strong>der</strong>ung,<br />

Aktivierung und Rehabilitation nur<br />

einen geringen Stellenwert haben.<br />

Wettbewerb und Kostendruck beein‐<br />

trächtigen zunehmend die Qualität<br />

<strong>der</strong> häuslichen Kr<strong>an</strong>kenpflege. 1995<br />

lagen die GKV‐Ausgaben für häusliche<br />

Kr<strong>an</strong>kenpflege bei 3,3 Mrd. DM. (…)<br />

36 <strong>Die</strong> Pflegeleistungen, hier insbeson‐<br />

<strong>der</strong>e die Leistungen <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten<br />

Pflege, und die Kr<strong>an</strong>ken‐ und Ret‐<br />

tungstr<strong>an</strong>sporte sind die Ausgaben‐<br />

bereiche mit dem höchsten Zuwachs<br />

zwischen 1980 und 1994. Durch die<br />

Kostendämpfungsgesetze in <strong>der</strong> GKV<br />

hat sich das Wachstum <strong>der</strong> Gesund‐<br />

heitsausgaben in den Achtziger‐ im<br />

Vergleich zu den Siebzigerjahren<br />

deutlich verl<strong>an</strong>gsamt. Es ist allerdings<br />

zu erwarten, dass <strong>der</strong> Gesund‐<br />

heitssektor auch in Zukunft stärker als<br />

die Gesamtwirtschaft wachsen wird.<br />

37 (…) hat <strong>der</strong> Rat (u. a., MB) folgende<br />

Gesundheitsziele herausgestellt:<br />

Erhaltung <strong>der</strong> selbstständi‐<br />

gen Lebensführung im Alter<br />

Erhaltung <strong>der</strong> Erwerbs‐ und<br />

Arbeitsfähigkeit älterer<br />

Menschen.<br />

keitsbegriffs<br />

S. 62 Nochmalige<br />

Betonung <strong>der</strong><br />

Zahngesundheit<br />

im Zusammen‐<br />

h<strong>an</strong>g mit Quali‐<br />

täts<strong>an</strong>sprüchen<br />

S. 63<br />

S. 7 Gesamt<strong>an</strong>mer‐<br />

kung SVR 1996:<br />

Befunde über‐<br />

wiegend im Be‐<br />

reich Epidemio‐<br />

logie und Öko‐<br />

nomie.<br />

XI


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1996,<br />

B<strong>an</strong>d I (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

38 Mit diesem Auftrag und dem vorlie‐<br />

genden Gutachten wird ein Paradig‐<br />

menwechsel in <strong>der</strong> Gesundheitspoli‐<br />

tik eingeleitet. Fragen <strong>der</strong> Beschäfti‐<br />

Identifizierte<br />

Desi<strong>der</strong>ate für<br />

PW.<br />

Entdeckung von<br />

Wirtschaftlich‐<br />

keitsreserven<br />

durch für die<br />

Pflege…<br />

Entdeckung des<br />

Wirtschafts‐<br />

wachstums/<br />

Beschäftigungs‐<br />

zuwachses für<br />

die Pflege.<br />

Einflussnahme<br />

auf Leistungs‐<br />

spektren durch<br />

Pflege?<br />

Einflussnahme<br />

<strong>der</strong> Pflege auf<br />

Prozessoptimie‐<br />

rungsprozesse/<br />

Produktinnova‐<br />

tionen.<br />

Fokussierung<br />

auf Selbststän‐<br />

digkeit, Er‐<br />

werbs‐ und<br />

Arbeitsfähigkeit<br />

S. 8 Dilemma‐<br />

Aussage! „<strong>Die</strong>se<br />

Gratw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung<br />

zwischen Kosten‐<br />

XII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1996,<br />

B<strong>an</strong>d I (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

39 Darüber hinaus (wird <strong>der</strong> zweite B<strong>an</strong>d,<br />

[SVR 1997] MB) um folgende Kapitel<br />

erweitert: <strong>der</strong> medizinische, <strong>der</strong> medi‐<br />

zinisch‐technische, <strong>der</strong> technische und <strong>der</strong><br />

pflegerische Fortschritt im Gesund‐<br />

heitswesen, <strong>der</strong> sowohl übergreifend<br />

<strong>an</strong>alytisch als auch beispielhaft (Knochen‐<br />

marktr<strong>an</strong>spl<strong>an</strong>tationen, Telematik, Um‐<br />

welt, Technikfolgenabschätzung) beh<strong>an</strong>‐<br />

delt werden soll.<br />

40 Eingebettet in den Paradigmenwechsel<br />

(siehe Zitat 38, MB) bleiben auch seine<br />

Aussagen zu den Versorgungsdefiziten in<br />

den Bereichen <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

und Prävention sowie <strong>der</strong> Qualitäts‐<br />

sicherung. <strong>Die</strong>s gilt vor allem für die<br />

primäre Prävention, die darauf abzielt,<br />

bereits vor dem Entstehen von Kr<strong>an</strong>k‐<br />

heiten durch Beseitigung ihrer Ursache<br />

o<strong>der</strong> Einschränkung ihrer Risikofaktoren<br />

vorzubeugen.<br />

gung und des Wachstums im und<br />

durch das Gesundheitswesen treten<br />

in den Vor<strong>der</strong>grund. (…) Neben das<br />

Gesundheitswesen als Kostenfaktor<br />

tritt das Gesundheitswesen als Wirt‐<br />

schaftsfaktor mit seinen Wachstums‐<br />

und Produktivitätseffekten wie<strong>der</strong><br />

stärker in den Mittelpunkt. <strong>Die</strong>se<br />

Gratw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung zwischen Kosten‐<br />

dämpfung und Wachstum gehört<br />

auch zu den Herausfor<strong>der</strong>ungen im<br />

Gesundheitswesen.<br />

Wachstums‐ und Produktivitätseffek‐<br />

te im Gesundheitswesen sollen<br />

zweitens im Vor<strong>der</strong>grund eines<br />

weiteren Kapitels stehen.<br />

S. 10<br />

S.11<br />

dämpfung und<br />

Wachstum gehört<br />

auch zu den<br />

Herausfor<strong>der</strong>un‐<br />

gen im Gesund‐<br />

heitswesen“.<br />

Ökonomische<br />

Trendwende ist<br />

endgültig einge‐<br />

kehrt<br />

XIII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1996,<br />

B<strong>an</strong>d I (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

41 Der Rat befürwortet die Stärkung<br />

wettbewerblicher Möglichkeiten<br />

nicht um ihrer selbst willen, son<strong>der</strong>n<br />

immer als notwendige Grundlage von<br />

Innovation und immer eingebunden<br />

in den Rahmen einer sozialen Markt‐<br />

wirtschaft. Damit ergibt sich für den<br />

Rat als l<strong>an</strong>gfristig wichtigste Reform<br />

für das Gesundheitswesen die Förde‐<br />

rung einer kontrollierten experimen‐<br />

tellen Kultur.<br />

42 Dagegen treten im Rahmen <strong>der</strong> GKV und<br />

<strong>der</strong> GPflV zur demografischen Entwick‐<br />

lung u. a. noch folgende Einflussgrößen<br />

<strong>der</strong> Ausgabenentwicklung hinzu: die<br />

Verän<strong>der</strong>ung des Kr<strong>an</strong>kheitsspektrums in<br />

Richtung l<strong>an</strong>gwieriger, chronisch‐<br />

degenerativer Kr<strong>an</strong>kheitszustände.<br />

43 <strong>Die</strong> absehbare demografische Entwick‐<br />

lung lässt den demografischen Alters‐<br />

quotienten zunehmen und gleichzeitig<br />

das Erwerbstätigenpotential schrump‐<br />

fen, was unmittelbar mit geringeren<br />

Beitragseinnahmen und steigenden Bei‐<br />

tragssätzen einhergeht. Es kommt also<br />

zu einer Verschiebung <strong>der</strong> Altersstruk‐<br />

<strong>Die</strong>se verschiedenen Ausgabendeter‐<br />

min<strong>an</strong>ten besitzen allerdings für die zu‐<br />

künftige Entwicklung <strong>der</strong> Beitragssätze<br />

von GKV und GPflV sehr unterschiedliche<br />

Relev<strong>an</strong>z. Verän<strong>der</strong>ungen des Kr<strong>an</strong>kheits‐<br />

spektrums vollziehen sich in <strong>der</strong> Regel<br />

sehr l<strong>an</strong>gsam und hängen teilweise von<br />

<strong>der</strong> demografischen Entwicklung und vom<br />

Als Determin<strong>an</strong>te <strong>der</strong> zukünftigen<br />

Ausgabenentwicklung <strong>der</strong> GKV stellt<br />

die demografische Komponente nur<br />

einen von zahlreichen, stark interde‐<br />

pendenten Einflussfaktoren dar, die<br />

nahezu alle auch auf die Ausgabensei‐<br />

te <strong>der</strong> Gesetzlichen Pflege‐<br />

versicherung (GPflV) einwirken. (…)<br />

Dagegen treten im Rahmen <strong>der</strong> GKV<br />

und <strong>der</strong> GPflV zur demografischen<br />

Entwicklung u. a. noch folgende<br />

Einflussgrößen <strong>der</strong> Ausgabenentwick‐<br />

lung hinzu: <strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e durch<br />

den umfassenden Versicherungs‐<br />

schutz gegebene Anreiz zu einer<br />

übermäßigen In<strong>an</strong>spruchnahme von<br />

Gesundheitsleitungen (Moral<br />

Hazard).<br />

Determin<strong>an</strong>ten <strong>der</strong> Ausgabenent‐<br />

wicklung von GKV und GPflV:<br />

Leistungsausweitung durch<br />

<strong>an</strong>gebotsinduzierte Nachfrage<br />

Der ausgabensteigernde medizinische<br />

Fortschritt bzw. W<strong>an</strong>del<br />

Der negative Preisstruktureffekt bzw.<br />

<strong>der</strong> Preisstruktureffekt zugunsten von<br />

Der Rat betrachtet mit Sorge, dass gerade<br />

in Zeiten des ökonomischen Umbruchs die<br />

damit verbundenen sozialen Sp<strong>an</strong>nungen<br />

dazu führen, dass ideologische gesell‐<br />

schaftspolitische Positionen die Diskussi‐<br />

on um Reformvorschläge vermehrt be‐<br />

herrschen.<br />

Dagegen treten im Rahmen <strong>der</strong> GKV und<br />

<strong>der</strong> GPflV zur demografischen Entwick‐<br />

lung u. a. noch folgende Einflussgrößen<br />

<strong>der</strong> Ausgabenentwicklung hinzu: die<br />

Zunahme von Einzelhaushalten bzw. ‐<br />

personen und die gestiegene Anspruchs‐<br />

haltung <strong>der</strong> Bevölkerung gegenüber<br />

medizinischer und paramedizinischer<br />

Versorgung.<br />

S.12 Paradigmenwech‐<br />

sel<br />

S.23 Nachfrageseite:<br />

multifaktoriell<br />

bestimmt<br />

S. 24 Demografische<br />

Entwicklung vor<br />

dem Hintergrund<br />

<strong>der</strong> Schrumpfung<br />

des<br />

Erwerbstätigen‐<br />

potentials, Ange‐<br />

botsseite unter‐<br />

XIV


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1996,<br />

B<strong>an</strong>d I (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU<br />

tur, hier vor allem zu einem Rückg<strong>an</strong>g<br />

<strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Personen im erwerbsfähi‐<br />

gen Alter, was aber unmittelbar durch<br />

eine Erhöhung <strong>der</strong> weiblichen Erwerbs‐<br />

beteiligung und einem Ansteigen des<br />

Rentenalters kompensiert werden k<strong>an</strong>n,<br />

sodass die Zahl <strong>der</strong> beitragszahlenden<br />

Erwerbstätigen trotz <strong>der</strong> zunehmenden<br />

Alterslastigkeit <strong>der</strong> Bevölkerung zu‐<br />

nächst (nahezu) konst<strong>an</strong>t bleibt. Der<br />

Rentenquotient wächst d<strong>an</strong>n l<strong>an</strong>gsamer<br />

als <strong>der</strong> demografische Altenquotient.<br />

44 Ein weiterer Anstieg <strong>der</strong> Lebenserwar‐<br />

tung gemäß Prognose (DAV‐Trendfunk‐<br />

tion, Sterblichkeitstrend des letzten<br />

Jahrtausends) führt insbeson<strong>der</strong>e zu<br />

einem Anstieg <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> über 80‐Jäh‐<br />

rigen: Im Jahr 2040 wird sich <strong>der</strong>en Zahl<br />

gegenüber <strong>der</strong> Prognose auf das Jahr<br />

2000 bis auf das knapp Dreifache erhö‐<br />

hen. <strong>Die</strong> Auswirkungen dieser demo‐<br />

grafischen Verän<strong>der</strong>ungen auf den me‐<br />

dizinischen Versorgungsbedarf hängen<br />

– unter ceteris paribus‐Bedingungen für<br />

medizinische Technologie‐ und Nut‐<br />

zungsmuster – von den altersspe‐<br />

zifischen Verbrauchsziffern ab.<br />

45 Seit Anf<strong>an</strong>g des Jahrhun<strong>der</strong>ts ist eine<br />

vermin<strong>der</strong>te Sterblichkeitsrate in allen<br />

Altersgruppen, insbeson<strong>der</strong>e auch in den<br />

höheren Altersgruppen <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong><br />

Bevölkerung zu verzeichnen. Der größte<br />

Anteil <strong>der</strong> Sterblichkeitsabnahme beruht<br />

auf nichtmedizinischen Faktoren (Ernäh‐<br />

medizinischen Fortschritt ab. Gesundheitsleistungen und die<br />

Leistungsintensivierung durch<br />

Defensivmedizin (...)<br />

<strong>Die</strong> gestiegene Anspruchshaltung,<br />

Moral Hazard und die <strong>an</strong>gebotsindu‐<br />

zierte nachfrage vermögen teilweise<br />

die bisherige Ausgabenentwicklung in<br />

<strong>der</strong> GKV und damit das heutige<br />

Niveau zu erklären, kaum aber einen<br />

weiteren Beitragssatz<strong>an</strong>stieg. <strong>Die</strong>se<br />

Einschränkung gilt allerding nicht für<br />

die GPflV, denn hier setzt das neue<br />

Gesetz Anreize zu einer Ausdehnung<br />

des Leistungsvolumens, die in <strong>der</strong><br />

Verg<strong>an</strong>genheit nicht existierten.<br />

Kosten <strong>der</strong> Versorgung bei Morbidität<br />

und Mortalität im höheren Lebensal‐<br />

ter: <strong>Die</strong> Versorgungskosten für Ältere<br />

wurden aufgrund linearer Hochrech‐<br />

nung herkömmlicher Daten bisl<strong>an</strong>g<br />

überschätzt. Einerseits sind Kosten<br />

für die Versterbenden im letzten<br />

Lebensjahr im Vergleich zu Nichtver‐<br />

sterbenden um das 20‐Fache (im<br />

Alter von 60) bis 6‐Fache (im Alter<br />

von 80) höher und machen einen<br />

wesentlichen Teil <strong>der</strong> lebensl<strong>an</strong>gen<br />

Kosten aus.<br />

An<strong>der</strong>erseits sinken die Kosten für die<br />

Versterbenden in ihrem letzten<br />

Lebensjahr mit zunehmendem Alter<br />

deutlich ab, da – zumindest für den<br />

größten Ausgabenblock „stationäre<br />

Versorgung“ – sowohl die Kumulation<br />

medizinischer Leistungen als auch die<br />

Für eine zukunftsorientierte Gesundheits‐<br />

und Sozialpolitik sind weitere Untersu‐<br />

chungen zu Versorgungskosten in ver‐<br />

schiedenen Altersstufen erfor<strong>der</strong>lich (…).<br />

Einen wesentlichen Einfluss auf die Mor‐<br />

bidität und Mortalität hat <strong>der</strong> sozioöko‐<br />

nomische Status. Auch für Westeuropa<br />

liegt ausschl.<br />

ökonomischen<br />

Entwicklungen<br />

Einflussnahmen<br />

auf die GPflV<br />

S. 26 Fokus<br />

Hochaltrigkeit und<br />

Mortalität und<br />

Kosten<br />

S. 27 Bedeutung <strong>der</strong><br />

Prävention und<br />

soziökonomische<br />

Faktoren, Bedeu‐<br />

tung <strong>der</strong> Vertei‐<br />

lungsgerechtigkeit<br />

XV


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1996,<br />

B<strong>an</strong>d I (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

rung, verbesserte physische und soziale<br />

Lebensbedingungen). Etwa 3,5 bis 4 Jahre<br />

Gewinn <strong>an</strong> Lebenserwartung (1950−1990)<br />

werden <strong>der</strong> kurativen Medizin zuge‐<br />

schrieben; davon entfällt <strong>der</strong> mit 18<br />

Monaten größte Anteil auf die verbesser‐<br />

te Beh<strong>an</strong>dlung <strong>der</strong> Herzerkr<strong>an</strong>kungen.<br />

Forschungsergebnisse zu „vermeidbaren“<br />

Todesfällen weisen darauf hin, dass eine<br />

weitere wesentliche Reduktion <strong>der</strong> Mor‐<br />

talität nicht so sehr von den Fortschritten<br />

er kurativen Medizin, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />

von <strong>der</strong> Realisierung definierbarer prä‐<br />

ventiver Maßnahmen – im Sinne einer<br />

Verhaltens‐ und Verhältnisprävention –<br />

abhängt.<br />

46 Eine differenzierte Einschätzung <strong>der</strong><br />

Entwicklung <strong>der</strong> Morbidität auf Bevölke‐<br />

rungsbasis ist aufgrund <strong>der</strong> weiterhin<br />

m<strong>an</strong>gelhaften <strong>deutschen</strong> Datenbasis<br />

schwierig. Anh<strong>an</strong>d von Einzelstudien<br />

werden zu ausgewählten, im Alter bedeu‐<br />

tenden Gesundheitsstörungen und Kr<strong>an</strong>k‐<br />

heiten Hinweise zu Vorkommen, zu Risi‐<br />

kofaktoren, zur Versorgungslast, zum<br />

kurz‐ und mittelfristigen Zusatzversor‐<br />

gungsbedarf und zu Ansätzen ihrer Prä‐<br />

vention gegeben. <strong>Die</strong> zweite Lebenshälfte<br />

wird vor allem durch die starke Zunahme<br />

chronischer Kr<strong>an</strong>kheiten charakterisiert.<br />

Alter ist jedoch nicht zw<strong>an</strong>gsläufig mit<br />

Kr<strong>an</strong>kheit verbunden. In vielen Bereichen<br />

Dauer <strong>der</strong> Leistungen abnehmen.<br />

Vorzeitige Mortalität erspart daher<br />

nicht‐medizinische Versorgungskos‐<br />

ten. Nach einer Analyse <strong>der</strong> Ver‐<br />

brauchsziffern von Versterbenden<br />

und Überlebenden können durch den<br />

Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> altersspezifischen<br />

Verbrauchsziffern bis zu 15−20 %<br />

aufgrund <strong>der</strong> steigenden Lebenser‐<br />

wartung eingespart werden. <strong>Die</strong> Höhe<br />

<strong>der</strong> Versorgungskosten ist nicht<br />

zuletzt auch davon abhängig, inwie‐<br />

weit es gelingt, Morbidität und vor‐<br />

zeitige Mortalität zu vermeiden. Bei<br />

<strong>der</strong> Annahme einer „komprimierten<br />

Morbidität“ ist in <strong>der</strong> Altenpopulation<br />

von Industriestaaten sogar eine<br />

komplette Kompensation des demo‐<br />

grafisch bedingten Mehrbedarfs<br />

möglich. Ökonomische Verteilungsge‐<br />

rechtigkeit hat Einfluss auf den<br />

Gesundheitszust<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

<strong>Die</strong>se Abgrenzung (siehe C46, MB)<br />

hat potentielle Folgen für die Kosten‐<br />

übernahme <strong>der</strong> Versorgung<br />

und die Bundesrepublik Deutschl<strong>an</strong>d<br />

besteht ein signifik<strong>an</strong>ter Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

zwischen <strong>der</strong> ökonomischen Verteilungs‐<br />

gerechtigkeit und <strong>der</strong> durchschnittlichen<br />

Lebenserwartung. Somit hat ökonomische<br />

Verteilungsgerechtigkeit Einfluss auf den<br />

Gesundheitszust<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

I (siehe B46, MB): Professionelle (und<br />

gesellschaftliche) Sichtweisen bestimmen<br />

wesentlich, welche physiologischen<br />

Beeinträchtigungen <strong>der</strong> Gesundheit als<br />

Kr<strong>an</strong>kheit definiert und einer Therapie<br />

unterzogen werden (…). <strong>Die</strong> oft unter‐<br />

schätzte individuelle Kompensation<br />

altersbedingter Beeinträchtigungen<br />

könnte durch professionelle und gesell‐<br />

schaftliche Hilfestellungen gezielt geför‐<br />

<strong>der</strong>t werden.<br />

S. 28 Unscharfe Ent‐<br />

wicklungsprogno‐<br />

se bezüglich<br />

epidemiologischer<br />

Entwicklungen<br />

Abstufungen von<br />

Morbidität im<br />

Alter<br />

„Alter ist nicht<br />

zw<strong>an</strong>gsläufig mit<br />

Kr<strong>an</strong>kheit ver‐<br />

bunden“<br />

Perspektiven auf<br />

XVI


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1996,<br />

B<strong>an</strong>d I (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

ist die Grenze zwischen normalen alters‐<br />

physiologischen und pathologischen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen unscharf. Hierzu wird eine<br />

Kr<strong>an</strong>kheitstypologie vorgeschlagen:<br />

I Altersphysiologische Verän<strong>der</strong>ungen mit<br />

möglichem, aber nicht zwingendem<br />

„Kr<strong>an</strong>kheitswert“,<br />

II Altersbezogene Erkr<strong>an</strong>kungen mit<br />

l<strong>an</strong>ger präklinischer Latenzzeit<br />

III Erkr<strong>an</strong>kungen mit im Alter verän<strong>der</strong>‐<br />

tem physiologischen Verlauf aufgrund<br />

vermin<strong>der</strong>ter homöostatischer Regulati‐<br />

ons‐ und Reparaturmech<strong>an</strong>ismen und<br />

IV Kr<strong>an</strong>kheiten infolge l<strong>an</strong>gfristiger, mit<br />

<strong>der</strong> Lebenszeit, d. h. mit dem Alter, stei‐<br />

gen<strong>der</strong> Exposition<br />

I verdeutlicht die Kontextabhängigkeit von<br />

Kr<strong>an</strong>kheiten bzw. Gesundheitsstörungen<br />

(…) Für die Prävention können vor allem<br />

physiologische Alterungsprozesse genutzt<br />

werden, die eine hohe Plastizität aufwei‐<br />

sen.<br />

II verweist auf die Problematik von Frü‐<br />

herkennungsmaßnahmen und die damit<br />

verbundene Sekundärprävention. <strong>Die</strong>se<br />

sind nur d<strong>an</strong>n sinnvoll, wenn nicht nur die<br />

Diagnose vorgelegt wird, son<strong>der</strong>n eine<br />

adäquate Therapie <strong>an</strong>geboten werden<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

III ist außer einer tertiären Prävention<br />

bzw. Rehabilitation einem genuinen<br />

Präventionskonzept nicht zugänglich. Sie<br />

weist aber auch auf die Notwendigkeit<br />

einer altersentsprechenden Führung und<br />

Beh<strong>an</strong>dlung hin.<br />

Gesundheit und<br />

Kr<strong>an</strong>kheit: profes‐<br />

sionelle und<br />

gesellschaftliche<br />

Einflüsse<br />

Sekundärpräven‐<br />

tion: Bedeutung<br />

von Früherken‐<br />

nung und Vorsor‐<br />

geuntersuchunge<br />

n<br />

Bedeutung des<br />

Alters im Zusam‐<br />

menh<strong>an</strong>g mit<br />

Kr<strong>an</strong>kheit, Wissen<br />

um spezifische<br />

Alterserscheinun‐<br />

gen/ Dysregula‐<br />

tionen<br />

XVII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>gut‐<br />

achten 1996,<br />

B<strong>an</strong>d I (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

47 Konsequenzen für die Versorgung: Der<br />

demografische Umbau führt kurz‐ bis<br />

mittelfrisitig zu einem mo<strong>der</strong>at vermehr‐<br />

ten Versorgungsbedarf in <strong>der</strong> Kuration,<br />

Rehabilitation und Pflege für die ältere<br />

Bevölkerungsgruppe. <strong>Die</strong> l<strong>an</strong>gfristige<br />

Entwicklung ist von den heutigen präven‐<br />

tiven Investitionen vor allem in mittleren<br />

und höheren Altersstufen abhängig. Um<br />

den mit dem demografischen Umbau<br />

einhergehenden strukturellen Verände‐<br />

rungen gerecht zu werden und mögliche<br />

gesellschaftliche Konflikte zu entschärfen,<br />

ist eine l<strong>an</strong>gfristige und problemgerechte<br />

Anpassung <strong>der</strong> Gesundheits‐ und Sozial‐<br />

politik erfor<strong>der</strong>lich (…). Der demografisch<br />

bedingte Morbiditätsw<strong>an</strong>del führt zu<br />

einer Abnahme des Interventionsbedarfs<br />

kurativer Leistungen in den höchsten<br />

Altersstufen, während pflegerische Leis‐<br />

tungen vermehrt nachgefragt werden (…)<br />

Ein demografisch bedingter Zusatzversor‐<br />

gungsbedarf ergibt sich insbeson<strong>der</strong>e für<br />

obstruktive Lungenerkr<strong>an</strong>kungen, für<br />

Herz‐Kreislauferkr<strong>an</strong>kungen vor allem im<br />

operativen und rehabilitativen Bereich,<br />

ebenso für Erkr<strong>an</strong>kungen des Urogenital‐<br />

trakts, für Krebserkr<strong>an</strong>kungen im diagnos‐<br />

tischen und therapeutischen Bereich, ein<br />

mo<strong>der</strong>ater operativer und rehabilitativer<br />

Bedarf für Erkr<strong>an</strong>kungen des Bewegungs‐<br />

apparates, für Erkr<strong>an</strong>kungen des Seh‐ und<br />

Hörsinns im ärztlichen und nicht‐<br />

ärztlichen Bereich sowie ein mo<strong>der</strong>ater<br />

Zuwachs <strong>an</strong> gerontopsychiatrischer Ver‐<br />

sorgung. Dem steht ein großes und noch<br />

weitgehend unausgeschöpftes präventi‐<br />

ves Potential beson<strong>der</strong>s zur Verhin<strong>der</strong>ung<br />

Es findet eine Verlagerung <strong>der</strong> Leis‐<br />

tungen und Kosten von <strong>der</strong> GKV in die<br />

GPflV sowohl im ambul<strong>an</strong>ten als auch<br />

im stationären Sektor statt.<br />

IV Sowohl physikalisch‐chemische als<br />

auch psycho‐soziale und sozioökonomi‐<br />

sche Expositionen sind erfasst. Hier sind v.<br />

a. Dingen populationsbezogene Präventi‐<br />

onsstrategien sinnvoll. Es gilt v. a. das<br />

Expositionsrisiko zu senken.<br />

(…) Sie (die Gesundheits‐ und Sozialpolitik,<br />

MB) sollte nicht nur krisenorientiert sein,<br />

son<strong>der</strong>n vielmehr in Anerkennung <strong>der</strong> mit<br />

<strong>der</strong> gewünschten Lebenserwartung ver‐<br />

bundenen individuellen und gesellschaft‐<br />

lichen positiven Zielsetzung, <strong>an</strong> einem<br />

Altwerden in Gesundheit, ausgerichtet<br />

sein.<br />

S. 29 Bedeutung von<br />

Umwelteinflüssen<br />

Konsequenzen:<br />

Prävention in<br />

mittlere und<br />

höhere Altersstu‐<br />

fen<br />

Abnahme kurati‐<br />

ver Leistungen,<br />

dagegen Nachfra‐<br />

gezunahme<br />

pflegerischer<br />

Leistungen in den<br />

höchsten Alters‐<br />

stufen (Stichwort<br />

Hochaltrigkeit)<br />

Verlagerung <strong>der</strong><br />

Leistungen und<br />

Kosten von <strong>der</strong><br />

GKV in die GPflV<br />

sowohl ambul<strong>an</strong>t<br />

als auch stationär<br />

XVIII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>gut‐<br />

achten 1996,<br />

B<strong>an</strong>d I (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

von Erkr<strong>an</strong>kungen des Herz‐<br />

Kreislaufsystems, Erkr<strong>an</strong>kungen <strong>der</strong><br />

Atemwege und Unfällen gegenüber<br />

(Tabelle 3 in: SVR 1996, S. 30)<br />

48 <strong>Die</strong> für das Alter typische Multimorbidität<br />

umfasst jedoch, richtig verst<strong>an</strong>den, unter‐<br />

schiedliche Arten und Phasen von Kr<strong>an</strong>k‐<br />

sein und Behin<strong>der</strong>ung nebenein<strong>an</strong><strong>der</strong>,<br />

aber zugleich immer auch verbleibende<br />

o<strong>der</strong> erweiterungsfähige Möglichkeiten<br />

selbstkompetenten H<strong>an</strong>delns und Hel‐<br />

fens. Aus dieser gleichzeitigen Präsenz<br />

mehrerer Gesundheitsstörungen in unter‐<br />

schiedlichen Verlaufsstadien leitet sich die<br />

Notwendigkeit eines gleichzeitigen Einbe‐<br />

zugs und <strong>der</strong> gleichberechtigten Stellung<br />

von Maßnahmen aller Bereiche ab:<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung/Prävention,<br />

Kuration, Rehabilitation und Pflege. Sie<br />

lassen sich in einer zukünftig noch zu<br />

entwickelnden, patientenorientierten<br />

Versorgungsl<strong>an</strong>dschaft we<strong>der</strong> zeitlich<br />

noch sachlich sinnvoll vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> tren‐<br />

nen.<br />

Dem Modell einer funktionalen<br />

Durchdringung <strong>der</strong> Ge‐<br />

sundheitsför<strong>der</strong>ung, Prävention,<br />

Kuration, Rehabilitation und Pflege<br />

stehen gegenwärtig sowohl die<br />

Org<strong>an</strong>isation wie die Fin<strong>an</strong>zierung<br />

von Leistungen eher entgegen. Eine<br />

Verzahnung erfor<strong>der</strong>t die Ausschöp‐<br />

fung des rechtlichen Rahmens und<br />

neue Kooperationsformen. Ziel muss<br />

die kooperative und funktional aufei‐<br />

n<strong>an</strong><strong>der</strong> bezogene „Gleichzeitigkeit“<br />

sein, bzw. – betrachtet m<strong>an</strong> den<br />

ambul<strong>an</strong>ten, teilstationären Sektor –<br />

ein nahtloser Überg<strong>an</strong>g.<br />

49 <strong>Die</strong>sen mittelfristig verän<strong>der</strong>ten Versor‐<br />

gungsbedarf ist zeitgleich – z. B. wegen<br />

<strong>der</strong> l<strong>an</strong>gsameren Anpassungsprozesse in<br />

<strong>der</strong> ärztlichen Aus‐ und Weiterbildung –<br />

schwierig nachzukommen (…). Fort‐ und<br />

Weiterbildung in <strong>der</strong> Geriatrie sollten<br />

daher so schnell wie möglich verbessert<br />

werden (…). <strong>Die</strong> Ausführungen machen<br />

die Kontextabhängigkeit einer erfolgrei‐<br />

chen Gesundheits‐ und Sozialpolitik vor<br />

dem Hintergrund des demografischen<br />

W<strong>an</strong>dels deutlich. Sichtbar wird auch die<br />

S. 30 Differenzierter<br />

Blick auf Multi‐<br />

morbidität, integ‐<br />

rieren<strong>der</strong> Blick<br />

Plädoyer für<br />

integrierte Ver‐<br />

sorgungsformen<br />

S. 31 Politische Ver‐<br />

<strong>an</strong>twortung wird<br />

betont!<br />

XIX


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>gut‐<br />

achten 1996,<br />

B<strong>an</strong>d I (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU<br />

50 <strong>Die</strong> Ursachen von Wirtschaftlichkeits‐<br />

reserven sind auch in vielen vorheri‐<br />

gen Gutachten aufgeführt. Ihre<br />

Analyse ist beson<strong>der</strong>s wichtig, weil in<br />

den Kapiteln „Demografische Ent‐<br />

wicklung“ und „Morbidität und<br />

Mortalität im höheren Lebensalter“<br />

deutlich geworden ist, dass trotz<br />

korrigierter Hochrechnungen und<br />

trotz gewisser demografiebedingter<br />

Min<strong>der</strong>bedarfe kurz‐ bis mittelfristig<br />

weiterhin von demografisch beding‐<br />

ten Mehrbedarfen auszugehen ist.<br />

Bedeutung weiterer Politikfel<strong>der</strong> wie<br />

Wirtschaft, Arbeit, Verkehr, Umwelt,<br />

Wohnungsbau etc., ihr Einfluss auf die<br />

Verteilungsgerechtigkeit und damit letzt‐<br />

lich wie<strong>der</strong>um auf die Gesundheit <strong>der</strong><br />

Bevölkerung. Für die Zukunft ist eine<br />

vorausschauende, risikomin<strong>der</strong>nde<br />

Gesundheitspolitik notwendig. Soll <strong>der</strong><br />

demografische bedingte Zusatzbedarf <strong>an</strong><br />

Versorgung mittelfristig gemin<strong>der</strong>t wer‐<br />

den, müssen präventive Ansätze sowohl<br />

in den mittleren Lebensjahren als auch im<br />

Alter selbst ausgebaut werden. Weniger<br />

präventive Investitionen <strong>der</strong> Gesund‐<br />

heitspolitik, wie sie sich im Jahre 1996<br />

abzeichnet, führen l<strong>an</strong>gfristig zu einem<br />

Bumer<strong>an</strong>g‐ Effekt. Eine bedarfs‐ und<br />

ergebnisorientierte altersgerechte Prä‐<br />

vention und Versorgung erfor<strong>der</strong>t eine<br />

Orientierung <strong>an</strong> adäquat formulierten<br />

sachpolitischen Zielen. Zu ihrer Umset‐<br />

zung ist eine stärkere Verzahnung und<br />

Integration <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung,<br />

Rehabilitation, Kuration und Pflege unab‐<br />

dingbar.<br />

S. 32 Stichwort: Wirt‐<br />

schaftlichkeitsrese<br />

rven und Ratio‐<br />

nierungsmotiva‐<br />

tion<br />

XX


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1996,<br />

B<strong>an</strong>d I (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

<strong>Die</strong> Ausschöpfung von Wirtschaftlich‐<br />

keitsreserven hilft daher, allenfalls<br />

drohende Rationierungen zu vermei‐<br />

den.<br />

51 Ansätze und Wege zur Mobilisierung<br />

von Wirtschaftlichkeitsreserven.<br />

Schätzungen über nicht notwendige<br />

Gesundheitsleistungen gehen für<br />

K<strong>an</strong>ada und für die USA von rund 30<br />

% aller Gesundheitsausgaben aus. Der<br />

Rat k<strong>an</strong>n aufgrund <strong>der</strong> unzureichen‐<br />

den Datenlage für Deutschl<strong>an</strong>d nur<br />

beispielhaft auf einige Bereiche mit<br />

deutlichen Wirtschaftlichkeitsreser‐<br />

ven hinweisen:<br />

Wesentliche Teile <strong>der</strong> heute<br />

vorgenommenen Röntgenuntersu‐<br />

chungen und präoperative Routine‐<br />

diagnostiken sind überflüssig. <strong>Die</strong><br />

Knochendichtemessung ist als<br />

Screeningmethode bei beschwerde‐<br />

freien Personen höchst umstritten,<br />

dennoch wird sie in weitem Umf<strong>an</strong>ge<br />

<strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dt.<br />

Ein großer Teil <strong>der</strong> durchgeführten<br />

Arthroskopien ist nicht notwendig: In<br />

<strong>der</strong> Diagnostik und Therapie <strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten Versorgung extrem<br />

häufigen unkomplizierten Rücken‐<br />

schmerzepisoden bestehen erhebli‐<br />

che Wirtschaftlichkeitsreserven;<br />

Bei <strong>der</strong> Gesundheitsuntersuchung<br />

nach § 256 SGBV (Gesundheits‐<br />

Check‐Up) wird in mehr als <strong>der</strong> Hälfte<br />

<strong>der</strong> Fälle ein Ruhe‐EKG ohne ausrei‐<br />

chende Indikation durchgeführt.<br />

S. 33<br />

XXI


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1996,<br />

B<strong>an</strong>d I (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

SVR–Son<strong>der</strong>gut‐<br />

achten 1997,<br />

B<strong>an</strong>d II<br />

(Auftraggeben‐<br />

<strong>der</strong> Minister<br />

Horst Seehofer,<br />

CSU)<br />

Beschäftigung im Gesundheitswesen:<br />

In <strong>an</strong><strong>der</strong>en Bereichen des Wirt‐<br />

schaftslebens werden steigende Um‐<br />

sätze, Gewinne und Beschäftigungs‐<br />

zahlen als Erfolgsmeldung <strong>an</strong>gesehen<br />

und kommen in die Schlagzeilen <strong>der</strong><br />

Medien. Es überrascht daher, dass<br />

<strong>der</strong>artige Entwicklungen im Gesund‐<br />

heitswesen als personalintensiver<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsbr<strong>an</strong>che mit einem<br />

ausgeprägten Anteil <strong>an</strong> Hochtechno‐<br />

logie und mittelständischen Indust‐<br />

riebetrieben in <strong>der</strong> Regel als Kosten‐<br />

explosion und Über<strong>an</strong>gebot wahrge‐<br />

nommen werden. Sie verstärken den<br />

Ruf nach Reformen auch d<strong>an</strong>n, wenn<br />

sich die Versorgung aufgrund des<br />

medizinischen Fortschritts verbessert.<br />

54 Auch die Kliniken zählen nach dieser<br />

Abgrenzung zu den 20 Br<strong>an</strong>chen mit<br />

dem höchsten Beschäftigungszu‐<br />

wachs.<br />

55 Zieldimensionen und Wirkungen des<br />

Gesundheitswesens. Der Rat hat (…)<br />

darauf hingewiesen, dass ein exp<strong>an</strong>‐<br />

dieren<strong>der</strong> Gesundheitssektor auch<br />

einen Wirtschafts‐ und Wachstums‐<br />

faktor darstellt, <strong>der</strong> <strong>an</strong>gesichts seiner<br />

überdurchschnittlichen <strong>Die</strong>nstleis‐<br />

tungs‐ und damit Arbeitsintensität<br />

erhebliche Wirkungen auf dem Ar‐<br />

beitsmarkt ausübt (…). Gleichzeitig<br />

steigert sie die Wohlfahrt des Betrof‐<br />

fenen und schafft über die Regenera‐<br />

tion seiner Arbeitskraft die Voraus‐<br />

setzung für dauerhafte Produktivi‐<br />

S. 38 „Sie verstärken<br />

den Ruf nach<br />

Reformen auch<br />

d<strong>an</strong>n, wenn sich<br />

die Versorgung<br />

aufgrund des<br />

medizinischen<br />

Fortschritts<br />

verbessert“.<br />

S. 41<br />

S. 15 Wachstumspara‐<br />

digma; Zusam‐<br />

menh<strong>an</strong>g von<br />

Arbeitsfähigkeit,<br />

Wertschöpfung<br />

und Wachstum.<br />

XXII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR –Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1997,<br />

B<strong>an</strong>d II (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

täts‐ und Kapazitätseffekte. Letztere<br />

unmittelbare Wachstumswirksamkeit<br />

fehlt bei <strong>der</strong> medizinischen Beh<strong>an</strong>d‐<br />

lung eines Rentners, was allerdings<br />

positive Wirkungen auf die Beschäfti‐<br />

gung und die Wohlfahrt nicht aus‐<br />

schließt.<br />

56 Wohlfahrtseffekte von Gesundheits‐<br />

leistungen lassen sich nur mithilfe<br />

partieller Indikatoren und konstruier‐<br />

ter Gesundheitsindizes abbilden und<br />

näherungsweise messen. <strong>Die</strong>sem<br />

Zwecke dienen auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong><br />

Wirkungs‐ bzw. medizinischen Be‐<br />

h<strong>an</strong>dlungsziele finale Outputs in Form<br />

von Outcome‐Indikatoren <strong>der</strong> Morbi‐<br />

dität, <strong>der</strong> Lebenserwartung und <strong>der</strong><br />

Lebensqualität. Hierzu gehören auch<br />

Informationen über die Erreichbarkeit<br />

medizinischer Leistungen sowie<br />

Zeitkosten, Funktionseinbußen,<br />

Verunsicherungen und Leidgefühle<br />

<strong>der</strong> Patienten (…). <strong>Die</strong> programmati‐<br />

sche Devise „Add years to life <strong>an</strong>d life<br />

to years“ bringt dies <strong>an</strong>schaulich zum<br />

Ausdruck. Es gibt zahlreiche Gründe<br />

für die Annahme, dass in entwickel‐<br />

ten Volkswirtschaften im Rahmen<br />

medizinischer Innovationen künftig<br />

<strong>der</strong> Lebensqualität eine wachsende<br />

Bedeutung zukommt.<br />

57 <strong>Die</strong> Wohlfahrtseffekte bilden in<br />

normativer Hinsicht die domin<strong>an</strong>te<br />

Zieldimension und damit das ent‐<br />

scheidende Kriterium für die Frage,<br />

ob und inwieweit Gesundheitsleis‐<br />

tungen eine gesamtwirtschaftliche<br />

S. 16 Normative<br />

Setzung von<br />

Wohlfahrtseffekte<br />

n<br />

„Add years to life<br />

<strong>an</strong>d life to years“<br />

Bedeutung <strong>der</strong><br />

Lebensqualität<br />

nimmt in entwi‐<br />

ckelten Volkswirt‐<br />

schaften zu.<br />

S. 17 Wohlfahrtseffekte<br />

bestimmen,<br />

welche Leistun‐<br />

gen bezahlt<br />

werden und<br />

welche nicht.<br />

XXIII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1997,<br />

B<strong>an</strong>d II (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

58 Im Einzelnen k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Fortschritt in <strong>der</strong><br />

Erkenntnis über Kr<strong>an</strong>kheiten, in einer<br />

Verbesserung <strong>der</strong> medizinischen Möglich‐<br />

keiten, also in den Methoden für Diagno‐<br />

se und Therapie, in <strong>der</strong> Prävention o<strong>der</strong><br />

Rehabilitation erreicht werden.<br />

Berechtigung zukommt und sie in den<br />

Leistungskatalog einer solidarischen<br />

Kr<strong>an</strong>kenversicherung gehören.<br />

Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> demografi‐<br />

schen Entwicklung steigt <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

konsumtive Anteil <strong>der</strong> GKV‐Ausgaben<br />

zumindest bis zum Jahr 2030 nahezu<br />

zw<strong>an</strong>gsläufig <strong>an</strong>. In diesem Zusam‐<br />

menh<strong>an</strong>g eröffnet die Kr<strong>an</strong>kenpflege,<br />

die nur in geringem Umf<strong>an</strong>ge eine<br />

Substitution von Arbeit durch Kapital<br />

erlaubt, auch erhebliche Beschäfti‐<br />

gungsch<strong>an</strong>cen.<br />

59 In <strong>der</strong> ökonomischen Betrachtung<br />

wird unter Fortschritt eine Verbesse‐<br />

rung des Verhältnisses von Ressour‐<br />

ceneinsatz (Kosten) und gesundheitli‐<br />

chem Ergebnis (Nutzen), d. h. einer<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit, auch<br />

in Bezug auf die Leistungserbringung<br />

verst<strong>an</strong>den. Beide Effekte sind letzt‐<br />

lich wohlfahrtssteigernd. (…) Aus<br />

ökonomischer Sicht kommt <strong>der</strong><br />

Evaluation <strong>an</strong> <strong>der</strong> Nahtstelle zwischen<br />

Innovations‐ und Diffusionsphase<br />

beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu.<br />

60 Medizinischer Fortschritt ergibt sich aus<br />

unterschiedlichen Gründen: Unter Einbe‐<br />

ziehung <strong>der</strong> wissenschaftlichen Neugier<br />

und <strong>der</strong> Motivation durch wissenschaftli‐<br />

chen Fortschritt beschreibt die sogen<strong>an</strong>n‐<br />

te „Technologie‐Anstoßhypothese“ die<br />

vom Bereich <strong>der</strong> Grundlagenforschung<br />

Neben Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Angebots‐<br />

und Nachfragebedingungen im<br />

Gesundheitswesen führen auch sehr<br />

unterschiedliche Interessen <strong>der</strong> am<br />

Fortschrittszyklus Beteiligten und ihre<br />

gegenwärtige Koordination dazu, dass<br />

Fortschritt überwiegend ausgaben‐<br />

S. 19 Beschäftigungs‐<br />

ch<strong>an</strong>cen in <strong>der</strong><br />

Kr<strong>an</strong>kenpflege –<br />

„Kr<strong>an</strong>kenpflege,<br />

die nur in gerin‐<br />

gem Umf<strong>an</strong>ge<br />

eine Substitution<br />

von Arbeit durch<br />

Kapital erlaubt.“<br />

Lineares Ver‐<br />

ständnis von<br />

Fortschritt und<br />

Lebensqualität<br />

(??)<br />

S. 20 Lineares Kosten‐<br />

Nutzen‐<br />

Verständnis im<br />

ökonomischen<br />

Fortschrittsbe‐<br />

griff.<br />

Definition von<br />

Fortschritt.<br />

S. 23 Medizinischer<br />

Fortschritt im<br />

Lichte von Nach‐<br />

frage und Ertrag;<br />

normative Set‐<br />

zung von erfolg‐<br />

reichen und<br />

XXIV


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1997,<br />

B<strong>an</strong>d II (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

ausgehende Folgeentwicklung. <strong>Die</strong> soge‐<br />

n<strong>an</strong>nte „Nachfragesog‐ Hypothese“ geht<br />

davon aus, dass die Nachfrage (ausgelöst<br />

u. a. durch ungelöste medizinische Prob‐<br />

leme) den Fortschritt wesentlich determi‐<br />

niert, da zukünftige Ertragserwartungen<br />

die Fortschritts‐ und Entwicklungsaktivitä‐<br />

ten von Ärzten und Unternehmen sowie<br />

im Bereich <strong>der</strong> staatlichen Forschungsför‐<br />

<strong>der</strong>ung bestimmen. D<strong>an</strong>eben för<strong>der</strong>t <strong>der</strong><br />

Wettbewerb systematisch den Fortschritt,<br />

indem er die Akteure zur Entwicklung<br />

neuer und besserer bzw. kostengünstige‐<br />

rer Produkte und Verfahren zwingt. Er<br />

erfüllt insofern eine Anreiz‐ und Selekti‐<br />

onsfunktion, die es erlaubt, „erfolgreiche“<br />

von „erfolglosen“ Innovationen zu tren‐<br />

nen.<br />

61 Bewertung von Gesundheitstechnologien:<br />

Bei einem Health Technology Assessment<br />

(HTA) können drei unterschiedliche Vor‐<br />

gehensweisen gewählt werden:<br />

(…) technologieorientiert, problemorien‐<br />

tiert o<strong>der</strong> projektorientiert (…)<br />

62 Um eine medizinische Technologie<br />

bzw. ein medizinisches Verfahren<br />

umfassend beurteilen zu können, ist<br />

ein mehrstufiges Vorgehen notwen‐<br />

dig:<br />

steigernd wirkt. Eine stärkere Einbin‐<br />

dung <strong>der</strong> Zahler in die Steuerung des<br />

Fortschrittszyklus ist geeignet, das<br />

Interesse <strong>an</strong> einer Kostensenkung zu<br />

stärken (…). Aus diesem Grund ist<br />

eine gezielte Zusammenarbeit von<br />

Leistungserbringern, Kr<strong>an</strong>kenversi‐<br />

cherungen und Herstellern von<br />

entsprechenden Produkten wün‐<br />

schenswert. (Abb. 3 in: SVR 1997, S.<br />

24)<br />

Um allen versicherten gesicherten<br />

Fortschritt zugänglich zu machen, ist<br />

eine unabhängige Clearing‐ Stelle<br />

erfor<strong>der</strong>lich, die Innovationen für alle<br />

Kr<strong>an</strong>kenversicherungen verbindlich<br />

macht. <strong>Die</strong>s soll auch verhin<strong>der</strong>n,<br />

dass durch ein Aushöhlen des Leis‐<br />

tungsumf<strong>an</strong>gs Vorteile im Wettbe‐<br />

werb erreicht werden. <strong>Die</strong>se Funktion<br />

sollte ein neu zu gestalten<strong>der</strong> Aus‐<br />

schuss für neue Untersuchungs‐ und<br />

Beh<strong>an</strong>dlungsverfahren (NUB‐ Aus‐<br />

schuss) o<strong>der</strong> ein entsprechendes<br />

Aufsichtsgremium wahrnehmen.<br />

Für den stationären Sektor gibt es<br />

nur begrenzte Möglichkeiten, die<br />

Diffusion von Technologien zu<br />

steuern. <strong>Die</strong> Großgerätepl<strong>an</strong>ung<br />

ist heute Aufgabe <strong>der</strong> Selbstver‐<br />

erfolglosen Inno‐<br />

vationen nach<br />

marktwirtschaftli‐<br />

chen Gesichts‐<br />

punkten;<br />

These: Einbezug<br />

<strong>der</strong> Zahler in den<br />

Fortschrittszyklus<br />

S. 25 Assessment für<br />

Gesundheitstech‐<br />

nologien<br />

S. 26<br />

XXV


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1997,<br />

B<strong>an</strong>d II (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

Identifizierung zu evaluieren<strong>der</strong><br />

Technologien inkl. Einschätzung <strong>der</strong><br />

möglichen bzw. intendierten Wir‐<br />

kung, Formulierung einer präzisen<br />

Fragestellung und Ermittlung <strong>der</strong><br />

verfügbaren wissenschaftlichen<br />

Evidenz (…). Dabei kommt es auf eine<br />

Prioritätensetzung zugunsten <strong>der</strong>je‐<br />

nigen Technologien <strong>an</strong>, die denen<br />

eine individual‐ und bevölkerungs‐<br />

medizinische sowie wirtschaftliche<br />

Bedeutung zukommt. Ziel ist u. a., die<br />

Wirksamkeit unter Idealbedingungen<br />

(Efficacy: homogenes Kr<strong>an</strong>kengut,<br />

st<strong>an</strong>dardisierte Prozeduren, Exper‐<br />

ten) zu beschreiben und mit <strong>der</strong><br />

Wirksamkeit unter Alltagsbedingun‐<br />

gen (Effectiveness: unselektionierte<br />

Patienten, Bedingungen <strong>der</strong> täglichen<br />

Praxis, alle Ärzte) zu vergleichen. <strong>Die</strong>s<br />

ist auch <strong>der</strong> Ansatz <strong>der</strong> evidenzba‐<br />

sierten Medizin und <strong>der</strong> Cochr<strong>an</strong>e<br />

Collaboration. Letztere ist ein inter‐<br />

nationales Netzwerk von Wissen‐<br />

schaftlern, <strong>der</strong>en Reviews sich auf<br />

existierende Studien beziehen.<br />

waltungspartner, die über Vergü‐<br />

tungsregeln Steuerungsmöglich‐<br />

keiten haben. Eine NUB‐ähnliche<br />

Struktur wird für den Bereich <strong>der</strong><br />

stationären Medizin empfoh‐<br />

len(…) bei <strong>der</strong> Zulassung von<br />

Medizinprodukten ist sogar <strong>der</strong><br />

Nachweis des Nutzens weniger<br />

umfassend zu erbringen.<br />

63 <strong>Die</strong> Steigerung <strong>der</strong> Tr<strong>an</strong>sparenz <strong>der</strong><br />

Fin<strong>an</strong>zierung <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Aufgaben <strong>der</strong> Universitätsklinika wird<br />

empfohlen (…). Im internationalen<br />

Vergleich <strong>der</strong> Ausgaben für Gesund‐<br />

heitsforschung ist Deutschl<strong>an</strong>d mit<br />

den öffentlichen Ausgaben vom<br />

Volumen her auf einem akzeptablen<br />

S. 27 Fin<strong>an</strong>zierungssek‐<br />

toren von Unikli‐<br />

niken nicht klar<br />

eingehalten;<br />

Reform des SGB<br />

gefor<strong>der</strong>t; Einbe‐<br />

zug <strong>der</strong> Kassen in<br />

Forschung<br />

XXVI


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1997,<br />

B<strong>an</strong>d II (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

64 <strong>Die</strong> medizinischen Fortschritte lassen sich<br />

d<strong>an</strong>ach klassifizieren, in welchem Ver‐<br />

hältnis Ressourceneinsatz und Ergebniser‐<br />

reichung zuein<strong>an</strong><strong>der</strong> stehen.<br />

65 <strong>Die</strong> demografische Entwicklung (absolu‐<br />

te Zunahme älterer Menschen, Zunah‐<br />

me des relativen Anteils älterer Men‐<br />

schen, Zunahme <strong>der</strong> hochbetagten<br />

Menschen)<br />

Wachstumsmärkte im Gesundheitswesen:<br />

Pflege: Ziel <strong>der</strong> Pflege ist es, die Selbst‐<br />

ständigkeit des Pflegebedürftigen zu<br />

erhalten, sobald wie möglich wie<strong>der</strong><br />

herzustellen o<strong>der</strong> ihn zu befähigen, mit<br />

dritten Platz. Ein Teil <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Mittel wird allerdings zugleich auch<br />

für die Kr<strong>an</strong>kenversorgung ausgege‐<br />

ben (z. B. Großgeräte im Bereich von<br />

Unikliniken).<br />

Gesundheitsforschung ist in Deutsch‐<br />

l<strong>an</strong>d im erheblichen Umf<strong>an</strong>g auch<br />

Gegenst<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zierung durch<br />

die GKV. Im Sinne einer „stillen“<br />

Mitfin<strong>an</strong>zierung klinischer Forschung<br />

werden sehr oft die Kosten <strong>der</strong> Re‐<br />

gelversorgung von Studienpatienten<br />

von <strong>der</strong> GKV getragen. Hier besteht<br />

Bedarf <strong>an</strong> einer Neuregelung des<br />

Sozialgesetzbuches. Im Sinne einer<br />

größeren Tr<strong>an</strong>sparenz sollte eine<br />

regelhafte Einbindung von Vertretern<br />

<strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenkassen in die Ethik‐<br />

kommissionen erfolgen, die sämtliche<br />

klinischen Forschungsvorhaben<br />

durchlaufen müssen. <strong>Die</strong>s würde eine<br />

gezieltere Anwendung des GKV‐<br />

fin<strong>an</strong>zierten „Versorgungssockels“<br />

nach sich ziehen. Es wird empfohlen,<br />

einzelnen Kr<strong>an</strong>kenkassen darüber<br />

hinaus die Möglichkeit <strong>der</strong> gezielten<br />

För<strong>der</strong>ung von Forschungsprojekten<br />

einzuräumen.<br />

Folgende gesellschaftliche Verände‐<br />

rungen tragen dazu bei, dass <strong>der</strong><br />

Pflegemarkt sich auf einem Wachs‐<br />

tumspfad befindet:<br />

<strong>Die</strong> demografische Entwicklung<br />

(…) steigende Ansprüche <strong>an</strong> eine men‐<br />

schen‐ und altersgerechte Versorgung im<br />

Alter (Enthospitalisierung) und <strong>der</strong> Rück‐<br />

g<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Laien‐Pflegekapazitäten (Zu‐<br />

nahme von Einpersonenhaushalten und<br />

S. 28<br />

S. 31 Definition von<br />

Pflege orientiert<br />

am Wohlfahrts‐<br />

gewinnparadigma<br />

XXVII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1997,<br />

B<strong>an</strong>d II (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

Einschränkungen in <strong>der</strong> eigenen Lebens‐<br />

gestaltung umzugehen und vielleicht<br />

sogar trotzdem neue Lebensqualität für<br />

sich zu entdecken (…)<br />

Derzeit haben nach einer Erhebung etwa<br />

1,5 Mio Rentner einen „leichte Hilfebe‐<br />

darf“. Rund 885 000 zuhause lebende<br />

Menschen über 65 Jahre haben einen<br />

„erheblichen Pflegebedarf“, womit die<br />

Notwendigkeit <strong>der</strong> Unterstützung beim<br />

Waschen, Anziehen, Essen und <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Aktivitäten des täglichen Lebens gemeint<br />

ist. Davon brauchen 389 000 Menschen<br />

tägliche, 335 000 mehrmals tägliche und<br />

105 000 Menschen ständig pflegerische<br />

Leistungen.<br />

(absolute Zunahme älterer Men‐<br />

schen, Zunahme des relativen Anteils<br />

älterer Menschen, die Zunahme <strong>der</strong><br />

hochbetagten Menschen), die relative<br />

Zunahme chronischer Kr<strong>an</strong>kheiten<br />

und <strong>der</strong> Multimorbidität bei älteren<br />

Menschen, steigende Ansprüche <strong>an</strong><br />

eine menschen‐ und altersgerechte<br />

Versorgung im Alter<br />

(Enthospitalisierung) und <strong>der</strong> Rück‐<br />

g<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Laien‐Pflegekapazitäten<br />

(Zunahme von Einpersonenhaushal‐<br />

ten und extrafamiliärer Berufstätig‐<br />

keit von Frauen).<br />

Insgesamt meldet die Bundes<strong>an</strong>stalt<br />

für Arbeit am 30.06.1996 über<br />

527.000 in <strong>der</strong> Pflege Beschäftigte.<br />

Dabei ist zu unterscheiden zwischen<br />

examinierten Personal, Hilfspersonal<br />

und Kr<strong>an</strong>kenpflegeschüler und<br />

‐schülerinnen sowie entsprechenden<br />

Fachgruppen in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>ken‐<br />

und Altenpflege.<br />

Der Pflegedienst <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenhäuser<br />

wurde in den verg<strong>an</strong>genen Jahren<br />

kontinuierlich ausgeweitet; von 1991<br />

bis 1995 wurde hier eine Zunahme<br />

von ca. 40 000 Pflegekräften ver‐<br />

zeichnet. Im Jahre 1995 waren in<br />

Kr<strong>an</strong>kenhäusern in g<strong>an</strong>z Deutschl<strong>an</strong>d<br />

rund 321 000 Kr<strong>an</strong>kenschwestern/‐<br />

pfleger, 41 000 Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>ken‐<br />

schwestern/‐pfleger und knapp 33<br />

000 Kr<strong>an</strong>kenpflegehelfer und ‐helfe‐<br />

rinnen beschäftigt. Nach wie vor ist in<br />

m<strong>an</strong>chen Bereichen <strong>der</strong> Bundesre‐<br />

publik aber eine Knappheit vor allem<br />

extrafamiliärer Berufstätigkeit von Frau‐<br />

en).<br />

XXVIII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1997,<br />

B<strong>an</strong>d II (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

66 Aus ihrer Perspektive versuchen Pflegen‐<br />

de im Kr<strong>an</strong>kenhaus, den gefor<strong>der</strong>ten<br />

Pflegebedarf ins Zentrum <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isati‐<br />

onsprozesse zu rücken. Bezugspflege, die<br />

Aufteilung <strong>der</strong> Station in kleinere über‐<br />

schaubare Einheiten sowie <strong>der</strong> Einsatz<br />

von EDV zur Unterstützung <strong>der</strong> Abstim‐<br />

mungsprozesse zwischen Funktionsbe‐<br />

reich und den bettenführenden Abteilun‐<br />

gen sollen menschliche Nähe mit dem<br />

Erfor<strong>der</strong>nis einer zielgelenkten Arbeitsor‐<br />

g<strong>an</strong>isation verbinden. Ein nicht zu unter‐<br />

schätzen<strong>der</strong> Anteil pflegerischer Arbeit<br />

bezieht sich gerade in den klinischen<br />

Bereichen auf die Hilfe und Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Patienten bei diagnostischen und<br />

therapeutischen Eingriffen. Dazu gehören<br />

auch die technische Vor‐ und Nachberei‐<br />

tung und die teilweise selbstständige<br />

Durchführung medizinischer Maßnahmen.<br />

Eine selbstständige Indikationsstellung,<br />

wie sie sich in den USA entwickelt hat, ist<br />

in <strong>der</strong> Akutpflege – jedenfalls zur Zeit – in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d nicht gegeben.<br />

67 (Der noch bestehende M<strong>an</strong>gel <strong>an</strong> Unter‐<br />

stützung durch Information und Kommu‐<br />

nikation liegt <strong>an</strong> den zahlreichen Schwie‐<br />

rigkeiten und Anfor<strong>der</strong>ungen, die dem<br />

Fortschritt <strong>der</strong> Informationstechnik in <strong>der</strong><br />

Pflege im Weg stehen.)<br />

Es fehlen weitgehend akzep‐<br />

tierte und operationalisierte<br />

Pflegediagnosen,<br />

<strong>Die</strong> Integration von medizini‐<br />

scher und Pflegedokumentati‐<br />

<strong>an</strong> qualifizierten Pflegekräften festzu‐<br />

stellen.<br />

Hier können Modulsysteme für die<br />

Abrechnung <strong>der</strong> Leistungen <strong>der</strong><br />

Pflegeversicherung kontraproduktiv<br />

wirken, da sie eine Zerglie<strong>der</strong>ung und<br />

Verteilung <strong>der</strong> Arbeit und damit die<br />

Funktionspflege begünstigen (…) <strong>Die</strong><br />

Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit betriebswirt‐<br />

schaftlichen und M<strong>an</strong>agement<strong>an</strong>sät‐<br />

zen gewinnt auch in <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenpfle‐<br />

ge zunehmend <strong>an</strong> Bedeutung. <strong>Die</strong><br />

Kundenorientierung die Entwicklung<br />

von pflegespezifischen Leitbil<strong>der</strong>n,<br />

die wachsende Bedeutung des opera‐<br />

tiven und strategischen Controlling<br />

und von Qualitätsm<strong>an</strong>agementkon‐<br />

zepten sind Themen, die auch vonsei‐<br />

ten <strong>der</strong> Pflege aktiv aufgegriffen und<br />

interdisziplinär für die Weiterentwick‐<br />

lung des Gesundheitswesens bearbei‐<br />

tet werden müssen. Bedarfsgerechte<br />

und wirtschaftliche Pflege gilt als<br />

übergreifende Ziel‐ und Wertvorstel‐<br />

lung.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Problem stellt die<br />

Qualitätssicherung in <strong>der</strong> häuslichen<br />

Pflege älterer Menschen durch Ange‐<br />

hörige dar. Gerade weil <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

Laienpflege hier sehr hoch ist, reicht<br />

<strong>der</strong> Ansatz in §37 SGB XI (Abruf eines<br />

Pflegeeinsatzes <strong>der</strong> professionellen<br />

Pflege bei Bezug von Pflegegeld) nicht<br />

aus, zumal er nicht ausdrücklich als<br />

Qualitätssicherung definiert ist und<br />

die professionelle Pflege nur geringen<br />

Der Mehrbedarf <strong>an</strong> pflegerischen Leistun‐<br />

gen für ältere Menschen wird sich in den<br />

kommenden Jahren vor allem im ambu‐<br />

l<strong>an</strong>ten und teilstationären Bereich nie‐<br />

<strong>der</strong>schlagen. <strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> Pflegekräfte in<br />

diesem Bereich wird aber sicher nicht in<br />

dem Maße weiter steigen wie in den<br />

verg<strong>an</strong>genen Jahren (…). In <strong>der</strong> häuslichen<br />

Versorgungssituation steigt die Anforde‐<br />

rung, die G<strong>an</strong>zheitlichkeit <strong>der</strong> Pflege als<br />

Voraussetzung von Patientenorientierung<br />

und Partnerschaft zu erhalten (…)<br />

Das im Kr<strong>an</strong>kenhausbereich zu bevorzu‐<br />

gende Modell <strong>der</strong> Bezugspflege könnte<br />

auch für die ambul<strong>an</strong>te Versorgung <strong>an</strong>‐<br />

gemessen sein. In <strong>der</strong> stationären Alten‐<br />

hilfe steht jedoch die gefor<strong>der</strong>te Pflege<br />

nach individuellen Bedürfnissen noch am<br />

Anf<strong>an</strong>g.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e innerhalb von institutionel‐<br />

len Zusammenhängen könnte bereits<br />

heute dem Einsatz von Informations‐ und<br />

Kommunikationsdiensten in <strong>der</strong> Pflege<br />

eine größere Bedeutung zukommen. Der<br />

noch bestehende M<strong>an</strong>gel <strong>an</strong> Unterstüt‐<br />

zung durch Information und Kommunika‐<br />

tion liegt <strong>an</strong> den zahlreichen Schwierigkei‐<br />

ten und Anfor<strong>der</strong>ungen, die dem Fort‐<br />

schritt <strong>der</strong> Informationstechnik in <strong>der</strong><br />

Pflege im Weg stehen (…). Grundsätzlich–<br />

S. 32 Org<strong>an</strong>isationaler<br />

Blick auf die<br />

Pflege samt<br />

Pflegesystement‐<br />

wicklung<br />

Bedarfsgerechte<br />

und wirtschaftli‐<br />

che Pflege gilt als<br />

übergreifende<br />

Ziel‐ und Wert‐<br />

vorstellung.<br />

S. 33 Kritik <strong>an</strong> SGB,<br />

Qualitätssiche‐<br />

rung in <strong>der</strong> häusli‐<br />

chen Pflege,<br />

Beratungsdefizite,<br />

Kommunikations‐<br />

defizite bedingt<br />

durch technischen<br />

Rückst<strong>an</strong>d<br />

Hinweis auf<br />

XXIX


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1997,<br />

B<strong>an</strong>d II (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

on muss gewährleistet werden,<br />

<strong>Die</strong> Verknüpfung <strong>der</strong> Doku‐<br />

mentation mit <strong>der</strong> <strong>Die</strong>nstpla‐<br />

nung ist erfor<strong>der</strong>lich,<br />

<strong>Die</strong> Pflegesysteme sollten in<br />

die bestehenden Kr<strong>an</strong>kenhaus‐<br />

Informationssysteme integriert<br />

werden können,<br />

<strong>Die</strong> EDV‐Systeme müssen so<br />

gestaltet werden, dass die<br />

Pflegenden problemlos damit<br />

umgehen können (funktionale<br />

Effektivität) und<br />

die Pflegenden müssen die<br />

EDV als Hilfe und Arbeitsmittel<br />

begreifen können (…).<br />

68 Unsicherheiten ergeben sich <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong><br />

Pflege älterer Menschen. Hier besteht<br />

<strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong> Tätigkeitsentwicklung in<br />

<strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten und stationären Pflege<br />

älterer Menschen ein Bedarf, die Grenz‐<br />

ziehung zwischen altenpflegerischen und<br />

kr<strong>an</strong>kenpflegerischen Tätigkeiten zu<br />

prüfen, um mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Praxis<br />

Schritt zu halten.<br />

Einfluss auf die Qualität <strong>der</strong> Versor‐<br />

gung durch Laien hat. Hier sind drin‐<br />

gend Modelle <strong>der</strong> qualitätssichernden<br />

Pflegeunterstützung zu entwickeln<br />

(…)<br />

<strong>Die</strong> Möglichkeiten <strong>der</strong> Verkürzung<br />

o<strong>der</strong> Vermeidung von Kr<strong>an</strong>kenhaus‐<br />

aufenthalten, Erfor<strong>der</strong>nisse des<br />

Informationstr<strong>an</strong>sfers und die Ver‐<br />

besserung <strong>der</strong> Pflegequalität machen<br />

deutlich, dass <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> bisher<br />

erst <strong>an</strong>satzweise und modellhaft<br />

erprobten Form des Care‐<br />

M<strong>an</strong>agements zwischen den Instituti‐<br />

onen des Gesundheitswesens not‐<br />

wendig ist. So könnte <strong>der</strong> „Drehtüref‐<br />

fekt“ vermieden werden, d h. die<br />

Wie<strong>der</strong>aufnahme von Patienten ins<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus innerhalb kurzer Zeit<br />

nach <strong>der</strong> Entlassung. Pflegeüberlei‐<br />

tung als neues pflegerisches Arbeits‐<br />

feld bedarf <strong>der</strong> Abstimmung mit den<br />

Aufgaben des Kr<strong>an</strong>kenhaus‐Sozial‐<br />

dienstes und privater Pflegedienste.<br />

<strong>Die</strong> bisherigen Erfahrungen mit<br />

institutionellen Schnittstellen in <strong>der</strong><br />

ambul<strong>an</strong>ten Pflege, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

baden‐württembergischen Informati‐<br />

ons‐, Anlauf‐ und Vermittlungsstellen<br />

(IAV‐ Stellen) zeigen, dass hier ein<br />

neues pflegerisches Selbstverständnis<br />

und eine klare Schnittstellendefinition<br />

gefor<strong>der</strong>t ist. (…) Inzwischen gibt es in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d eine Reihe von Modellen<br />

des Care M<strong>an</strong>agements bzw. des<br />

Unterstützungsm<strong>an</strong>agements, die<br />

von reinen informations‐ und Ver‐<br />

und nicht nur aus Kostengründen –wird<br />

die ambul<strong>an</strong>te Versorgung gegenüber <strong>der</strong><br />

teilstationären und stationären Versor‐<br />

gung bevorzugt. <strong>Die</strong> Verlagerung von<br />

Beh<strong>an</strong>dlungsabläufen aus dem stationä‐<br />

ren in den ambul<strong>an</strong>ten Bereich führt dazu,<br />

dass schwere Pflegebedürftigkeit ohne die<br />

baulichen, materiellen und technischen<br />

St<strong>an</strong>dards eines Kr<strong>an</strong>kenhauses von den<br />

Pflegenden sach‐ und fachgerecht bewäl‐<br />

tigt werden muss. (…)<br />

Der Aufbau einer eigenen Nomenklatur,<br />

Berufsethik und Wissenschaft entspricht<br />

dem Bedarf <strong>der</strong> Pflege, k<strong>an</strong>n sich jedoch<br />

durch den Aufbau damit einhergehen<strong>der</strong><br />

Verständnisbarrieren auch negativ auf die<br />

Zusammenarbeit mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Berufs‐<br />

gruppen im Gesundheitswesen auswirken.<br />

Dabei bewirkt die ständische Org<strong>an</strong>isation<br />

und Akademisierung unmittelbar auch<br />

eine größere Dist<strong>an</strong>z zum einzelnen<br />

Nutzer pflegerischer <strong>Die</strong>nstleistungen. Der<br />

Rat unterstützt die For<strong>der</strong>ung nach einer<br />

weitergehenden Professionalisierung <strong>der</strong><br />

Pflegediagnostik<br />

zum Nachweis<br />

von Leistungen im<br />

Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit EDV‐ basierter<br />

Unterstützung<br />

„Ambul<strong>an</strong>t vor<br />

stationär“<br />

Herausfor<strong>der</strong>un‐<br />

gen professionel‐<br />

ler Pflege im<br />

ambul<strong>an</strong>ten/<br />

häuslichen Be‐<br />

reich<br />

Care‐<br />

M<strong>an</strong>agement, um<br />

Drehtüreffekt zu<br />

vermeiden.<br />

S. 34 Pflegeüberleitung<br />

als Kooperations‐<br />

form; Schnittstel‐<br />

lenm<strong>an</strong>agement<br />

Kr<strong>an</strong>kenpflegeri‐<br />

sche Tätigkeits‐<br />

profile in <strong>der</strong><br />

Altenpflege von<br />

Nöten.<br />

Professionalisie‐<br />

rung und Akade‐<br />

misierung wird<br />

XXX


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1997,<br />

B<strong>an</strong>d II (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

69 Aus <strong>der</strong> Sicht des medizinischen Versor‐<br />

gungssystems werden durch den Einsatz<br />

<strong>der</strong> Telematik folgende Ch<strong>an</strong>cen gesehen:<br />

Erreichen einer neuen diagnostischen<br />

bzw. therapeutischen Qualität über<br />

innovative Systeme, z. B. im Bereich <strong>der</strong><br />

Bild‐ und Signalverarbeitung, Verbesse‐<br />

rung <strong>der</strong> professionellen Versorgungsqua‐<br />

lität durch schnellere und leichtere Ver‐<br />

fügbarkeit medizinischen Wissens (Doku‐<br />

mentation, Telekonsultation, Wissens‐<br />

b<strong>an</strong>ken)<br />

mittlungsstellen bis zu spezialisierten<br />

Beratungsdiensten reichen. In Zu‐<br />

kunft sind stärker integrative Modell‐<br />

projekte erfor<strong>der</strong>lich. Eine entschei‐<br />

dende Rolle für die Entwicklung eines<br />

aus pflegerischer Sicht leistungsfähi‐<br />

gen Unterstützungsm<strong>an</strong>agements<br />

wird die Frage spielen, inwieweit die<br />

z. T. mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> konkurrierenden<br />

ambul<strong>an</strong>ten, teilstationären und<br />

stationären Einrichtungen im Interes‐<br />

se einer optimalen Unterstützung <strong>der</strong><br />

Pflegebedürftigen zu kooperativen<br />

Verfahrensweisen (bei gleichzeitiger<br />

Wahrung <strong>der</strong> eigenen Interessen)<br />

bewegt werden können. (…)<br />

Ein ergebnisorientiertes und qualita‐<br />

tiv gesichertes Gesundheitssystem<br />

erfor<strong>der</strong>t ein abgestimmtes Mitei‐<br />

n<strong>an</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Berufsgruppen.<br />

Medizinische Telematik:<br />

In Deutschl<strong>an</strong>d lassen sich Einsparef‐<br />

fekte sowohl für Versorgungseinrich‐<br />

tungen, Kr<strong>an</strong>kenkassen und Versiche‐<br />

rungen und darüber hinaus letztend‐<br />

lich auch für Versicherte, Patienten,<br />

Arbeitgeber und öffentliche Körper‐<br />

schaften erwarten.<br />

70 Ein neuer, sich rasch ausbreiten<strong>der</strong><br />

Marktbereich besteht in den Informa‐<br />

tions‐ und Kommunikationsdiensten.<br />

71<br />

Der Rat hält die Bildung von nationalen<br />

und regionalen Arbeitsgemeinschaften für<br />

Pflege, wo sie erfor<strong>der</strong>lich ist. <strong>Die</strong>se<br />

Entwicklung sollte nicht zulasten <strong>der</strong><br />

Laienpflege erfolgen. Der Rat sieht eine<br />

bleibende Notwendigkeit für ein koopera‐<br />

tives Mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> von ärztlichen und<br />

pflegerischen Leistungen. <strong>Die</strong> jüngst<br />

entfachte Debatte um die Qualität <strong>der</strong><br />

Altenpflege und <strong>der</strong> Leistungen im Rah‐<br />

men des Pflegeversicherungsgesetzes<br />

deute auf Bereiche, die einer kritischen<br />

Analyse bedürfen.<br />

S. 35<br />

S. 38<br />

S. 40<br />

einschränkend<br />

positiv gesehen,<br />

Akademisierung<br />

als Hin<strong>der</strong>nis?<br />

Hinweis auf<br />

bestehendes<br />

Rollengefüge vor<br />

dem Alibi <strong>der</strong><br />

Verständigung mit<br />

Zielgruppe und<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Berufs‐<br />

gruppen<br />

„Professionalisie‐<br />

rung <strong>der</strong> Pflege,<br />

wo sie erfor<strong>der</strong>‐<br />

lich ist“<br />

XXXI


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1997,<br />

B<strong>an</strong>d II (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

erfor<strong>der</strong>lich, die sich um die Entwicklung<br />

bzw. Empfehlung von St<strong>an</strong>dards für<br />

wichtige inhaltlich‐technische Themen‐<br />

komplexe kümmern. Zusätzlich wäre eine<br />

klare Einordnung solcher Arbeitsgemein‐<br />

schaften in Entscheidungsprozesse des<br />

<strong>deutschen</strong> Gesundheitswesens sinnvoll,<br />

um die Ver<strong>an</strong>twortung für den<br />

Telematikeinsatz in <strong>der</strong> Versorgung ein‐<br />

deutiger zu regeln.<br />

73 Als Wachstumsmarkt erscheint neben<br />

den innovativen Präparaten von <strong>der</strong><br />

Ausgabenentwicklung her auf den<br />

ersten Blick auch die Selbstmedikati‐<br />

on mit Arzneimitteln (…). Verglichen<br />

mit <strong>an</strong>dren Märkten, wie z. B. <strong>der</strong><br />

Pflege, birgt die pharmazeutische<br />

Industrie ein eher bescheidenes<br />

Beschäftigungspotential.<br />

75 Integration geriatrischer Rehabilitati‐<br />

on und <strong>der</strong> Pflegeversicherung: Hilf‐<br />

reich wäre es, wenn mithilfe des<br />

medizinischen <strong>Die</strong>nstes von vornhe‐<br />

rein pro Pflegestufe bestimmte<br />

Quoten für Rehabilitationsbedürftige<br />

vorgegeben würden. <strong>Die</strong>se Quoten<br />

sollten als Anstoß verst<strong>an</strong>den werden<br />

und daher nur temporär gelten.<br />

Dauerhafte Abhilfe k<strong>an</strong>n aber nur<br />

dadurch geschaffen werden, dass die<br />

Pflegekassen selbst die Kosten <strong>der</strong><br />

Rehabilitation übernehmen. Fazit:<br />

Der Rat empfiehlt trotz <strong>der</strong> beschrie‐<br />

benen Schwierigkeiten die Weiter‐<br />

entwicklung <strong>der</strong> ergebnisorientierten<br />

Vergütung. Bonuszahlungen empfeh‐<br />

len sich als Element <strong>der</strong> Gesamt‐<br />

vergütung. Eine wichtige Voraussetz‐<br />

ung ist die Tr<strong>an</strong>sparenz <strong>der</strong> Ergebnis‐<br />

S. 47<br />

S. 76<br />

Entstaatlichung<br />

XXXII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1997,<br />

B<strong>an</strong>d II (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

qualität <strong>der</strong> Leistungserbringer. Von<br />

beson<strong>der</strong>er Bedeutung k<strong>an</strong>n die leit‐<br />

linienorientierte Vergütung sein (…)<br />

Es ist die Selbstverwaltung und nicht<br />

<strong>der</strong> Gesetzgeber aufgefor<strong>der</strong>t, Ergeb‐<br />

nisorientierung zu för<strong>der</strong>n, indem sie<br />

zu Leistungstr<strong>an</strong>sparenz beiträgt und<br />

erfolgsorientierte Vergütungsformen<br />

einsetzt, wo immer sich eine sinnvolle<br />

Möglichkeit dazu bietet.<br />

76 Nach zweijähriger Arbeit des SVR<br />

zeigt sich erneut, dass ein sich um‐<br />

strukturierendes Gesundheitswesen<br />

in einem sozial gebundenen Wettbe‐<br />

werbsrahmen mit mehr Selbststeue‐<br />

rungskraft den Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Zukunft besser gewachsen sein<br />

wird. <strong>Die</strong> Globalisierung <strong>der</strong> wirt‐<br />

schaftlichen Beziehungen und die In‐<br />

dividualisierung im Rahmen des ge‐<br />

sellschaftlichen Struktur‐ und Werte‐<br />

w<strong>an</strong>dels erfor<strong>der</strong>n auch im Gesund‐<br />

heitswesen vielfältige strukturelle<br />

Verän<strong>der</strong>ungen (…). Unter neuen<br />

Fin<strong>an</strong>zierungsmodalitäten und unter<br />

wettbewerblichen Bedingungen kön‐<br />

nen steigende Umsätze, Beschäfti‐<br />

gungszahlen und Gewinne unter ge‐<br />

samtwirtschaftlichen Aspekten auch<br />

im Gesundheitswesen als Erfolgsmel‐<br />

dung <strong>an</strong>gesehen werden. (…) Wohl‐<br />

fahrt, Wachstum und Beschäftigung<br />

sind die tragenden Zieldimensionen<br />

und Wirkungen des Gesundheitswe‐<br />

sens.<br />

77 Mit <strong>der</strong> Pflege, <strong>der</strong> medizinischen<br />

Telematik, den Medizinprodukten<br />

<strong>Die</strong> Globalisierung <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

Beziehungen und die Individualisierung im<br />

Rahmen des gesellschaftlichen Struktur‐<br />

und Wertew<strong>an</strong>dels erfor<strong>der</strong>n auch im<br />

Gesundheitswesen vielfältige strukturelle<br />

Verän<strong>der</strong>ungen (…).<br />

Das sich abzeichnende strukturelle<br />

Wachstum verbunden mit dem zuneh‐<br />

menden Anteil älterer Menschen lässt<br />

neue Berufe entstehen und öffnet neue<br />

Tätigkeitsfel<strong>der</strong><br />

S. 77 Selbstver<strong>an</strong>twor‐<br />

tung und Selbst‐<br />

steuerung unter<br />

Wettbewerbsbe‐<br />

dingungen;<br />

Globalisierung<br />

wirtschaftlicher<br />

Beziehungen und<br />

Individualisie‐<br />

rungsprozesse<br />

erfor<strong>der</strong>n struktu‐<br />

rellen W<strong>an</strong>del.<br />

Kernaussage:<br />

Wohlfahrt,<br />

Wachstum und<br />

Beschäftigung<br />

sind die tragen‐<br />

den Zieldimensio‐<br />

nen und Wirkun‐<br />

gen des Gesund‐<br />

heitswesens<br />

S. 78<br />

XXXIII


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SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten 1997,<br />

B<strong>an</strong>d II (Auftrag‐<br />

geben<strong>der</strong><br />

Minister Horst<br />

Seehofer, CSU)<br />

80<br />

und dem Arzneimittelmarkt werden<br />

konkrete Wachstumsmärkte mit<br />

überwiegend internationaler Bedeu‐<br />

tung herausgestellt.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Vergütung ambul<strong>an</strong>t<br />

vor stationär erbrachter Gesundheits‐<br />

leistungen ist eine stärkere Ergebnis<br />

und Patientenorientierung geboten.<br />

Mehr Tr<strong>an</strong>sparenz über das Leis‐<br />

tungsgeschehen ist dafür eine unver‐<br />

zichtbare Voraussetzung. In diesem<br />

Kontext plädiert <strong>der</strong> Rat für ergebnis‐<br />

bezogene Bonuszahlungen im Rah‐<br />

men mehrschichtiger Vergütungssys‐<br />

teme mit einer Verknüpfung <strong>der</strong><br />

Vergütung <strong>an</strong> zu entwickelnde Leitli‐<br />

nien<br />

S. 79<br />

Bonuszahlun‐<br />

gen/Belohung für<br />

Leitlinien und<br />

Ergebnisorientie‐<br />

rung<br />

XXXIV


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten<br />

2000/2001,<br />

B<strong>an</strong>d I (Auftrag‐<br />

gebende Minis‐<br />

terin Andrea<br />

Fischer, <strong>Die</strong><br />

Grünen)<br />

B<strong>an</strong>d I<br />

81 Das deutsche Gesundheitswesen<br />

leidet <strong>an</strong> einer m<strong>an</strong>gelnden Orientie‐<br />

rung im Hinblick auf explizite gesund‐<br />

heitliche Ziele, was fast zw<strong>an</strong>gsläufig<br />

zu einer Überbetonung <strong>der</strong> Diskussi‐<br />

on über die Ausgabenebene führt. (…)<br />

Infolge dieser einseitigen Betrach‐<br />

tungsweise reduzierten sich die<br />

meisten ‚Gesundheitsreformen‘ auf<br />

reine Kostendämpfungsmaßnahmen.<br />

Der Domin<strong>an</strong>z <strong>der</strong> Ausgabenbetrach‐<br />

tung könnte und sollte mit einer<br />

breiten und öffentlichen Zieldiskussi‐<br />

on begegnet werden, welche die<br />

<strong>an</strong>zustrebenden Outcome‐<br />

Indikatoren und die daraus abzulei‐<br />

tenden Versorgungsziele themati‐<br />

siert.<br />

82 Vorsichtig formuliert stützen die<br />

entsprechenden Ergebnisse in keiner<br />

Weise die hierzul<strong>an</strong>de liebgewonnene<br />

These, dass Deutschl<strong>an</strong>d über das<br />

„beste Gesundheitswesen <strong>der</strong> Welt“<br />

verfügt. Interess<strong>an</strong>terweise schneidet<br />

das deutsche Gesundheitswesen<br />

jeweils bei <strong>der</strong> Zielerreichung besser<br />

ab, als bei <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit<br />

insgesamt, die die Ressourcenebene<br />

bei <strong>der</strong> Bewertung mit einschließt.<br />

83 <strong>Die</strong> individuelle Kompetenzsteigerung <strong>der</strong><br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung entspricht in<br />

Teilelementen dem weitergehenden<br />

(zusätzlich einen ‚Kohärenzsinn‘ postulie‐<br />

renden) ‚Salutogenese‘‐ Konzept von<br />

Antonovsky (1987). Der Rat hält dieses<br />

Modell für theoretisch <strong>an</strong>regend, aber in<br />

<strong>der</strong> Praxis noch nicht belastbar. Auch in<br />

<strong>der</strong> Theorie stellen ein zeitgemäß mo<strong>der</strong>‐<br />

nisiertes ‚pathogenetisches‘ und ein<br />

‚salutogenetisches‘ Modell keine ein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

Eine Schwerpunktbildung auf Präven‐<br />

tion entspräche auch dem Geist des<br />

Sozialgesetzbuches, das in §1 SGBV<br />

unter den Aufgaben <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenver‐<br />

sicherung als Solidargemeinschaft die<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Gesundheit gleich‐<br />

berechtigt neben die Erhaltung und<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong>selben gestellt<br />

hat. (…) Investitionen in Kr<strong>an</strong>kheits‐<br />

verhütung könnten nicht nur – durch<br />

Verlängerung von Lebensdauer und<br />

<strong>Die</strong> Lebenserwartung und die verlorenen<br />

Lebensjahre stellen zwar valide und<br />

relev<strong>an</strong>te Outcome‐Indikatoren dar, sie<br />

bilden aber nur einen beschränkten Teil<br />

des weiten Zielspektrums <strong>der</strong> Gesund‐<br />

heitsversorgung ab. Sie berücksichtigen<br />

we<strong>der</strong> Verteilungsaspekte (Ungleichheit<br />

von Gesundheitsch<strong>an</strong>cen und Versor‐<br />

gungsergebnissen) noch den vielschichti‐<br />

gen Zielbereich <strong>der</strong> Lebensqualität.<br />

S. 17 Zielorientierung<br />

und Kostendämp‐<br />

fung (aktive statt<br />

reaktive Sichtwei‐<br />

se, Betonung <strong>der</strong><br />

Notwendigkeit<br />

einer öffentlichen<br />

Diskussion)<br />

S. 20<br />

S. 26 Einsparpotential<br />

durch Prävention<br />

XXXV


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten<br />

2000/2001,<br />

(Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Andrea Fischer,<br />

<strong>Die</strong> Grünen)<br />

B<strong>an</strong>d I<br />

ausschließenden Gegensätze dar. (…) Bei<br />

<strong>der</strong> Entwicklung von Präventionsstrate‐<br />

gien, ‐programmen und ‐maßnahmen<br />

sollte immer nach Bedienaspekten gefragt<br />

werden: Welche Belastungen können im<br />

Hinblick auf Kr<strong>an</strong>kheitsvermeidung ge‐<br />

senkt werden und welche gesundheitli‐<br />

chen Ressourcen könne gestärkt werden?<br />

Prävention – darauf weist <strong>der</strong> Rat wie<strong>der</strong>‐<br />

holt hin (JG 1988, SG 1995 und 1996) –<br />

kommt zur Verbesserung <strong>der</strong> Gesundheit<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung eine hohe und zuneh‐<br />

mende Bedeutung zu.<br />

84 Für den wissenschaftlichen Input in eine<br />

solche Zieldebatte zur Ermittlung von ge‐<br />

sundheitspolitischen Prioritäten in <strong>der</strong><br />

Prävention (und damit immer auch<br />

Posterioritäten) empfiehlt <strong>der</strong> Rat grund‐<br />

sätzlich die gleichen Kriterien wie für die<br />

Bestimmung einer bedarfsgerechten<br />

Versorgung: d<strong>an</strong>ach sollte das zu<br />

prävenierende Gesundheitsproblem –<br />

bezogen auf die Gesamtbevölkerung o<strong>der</strong><br />

definierte Teilpopulation(en).<br />

Eine <strong>an</strong>gemessene Häufigkeit<br />

aufweisen (Inzidenz/Prävalenz)<br />

Von medizinischer Relev<strong>an</strong>z<br />

sein (Kr<strong>an</strong>kheitsschwere)<br />

Volkswirtschaftliche Relev<strong>an</strong>z<br />

aufweisen (direkte und indi‐<br />

rekte Kosten).<br />

<strong>Die</strong> Prävention sollte wirksam<br />

sein und keine unvertretbaren<br />

unerwünschten Wirkungen<br />

entfalten sowie fachgerecht<br />

erbracht werden können und<br />

<br />

<br />

eine akzeptable Wirksamkeits‐<br />

Kosten‐ Relation aufweisen.<br />

Verbesserung von Lebensqualität –<br />

einen höheren gesundheitlichen<br />

Nutzen, son<strong>der</strong>n auch Einsparungen<br />

im Gesundheitssystem bewirken.<br />

Theoretisch (bei nicht saldierter uns<br />

nicht diskontierter Betrachtung)<br />

lassen sich rund 25−30 % <strong>der</strong> heuti‐<br />

gen Gesundheitsausgaben in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d durch l<strong>an</strong>gfristige Prä‐<br />

vention vermeiden.<br />

S. 27<br />

XXXVI


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten<br />

2000/2001,<br />

(Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Andrea Fischer,<br />

<strong>Die</strong> Grünen)<br />

B<strong>an</strong>d I<br />

85 Ein Überblick über die Präventions<strong>an</strong>ge‐<br />

bote einer Region ist oft nicht vorh<strong>an</strong>den,<br />

aber wünschenswert. Der Rat empfiehlt,<br />

Prävention als Thema in die regionalen<br />

und überregionalen Gesundheitsberichte<br />

mit aufzunehmen. Der Rat plädiert eben‐<br />

so für die Bildung themen‐ bzw. zielgrup‐<br />

penspezifischer sowie ggf. institutionen‐<br />

und hierarchienübergreifen<strong>der</strong> Koalitio‐<br />

nen. (…) Als fruchtbar erweist sich dem‐<br />

gegenüber <strong>der</strong> Ordnungsgesichtspunkt<br />

<strong>der</strong> Zielgruppe. Zielgruppen können<br />

territorial (z. B. Einwohner einer administ‐<br />

rativen Gemeinde bzw. einer Region),<br />

sozial (z. B. Menschen in ähnlicher sozialer<br />

Lage o<strong>der</strong> mit ähnlichem Lebensstil), nach<br />

Altersgruppen (z. B. Lebensphase Alter),<br />

nach gemeinsamen Risikomerkmalen,<br />

nach Risikolevel o<strong>der</strong> kontextbezogen<br />

(‚Setting‘) definiert sein. Eine konsequen‐<br />

te Zielgruppenorientierung <strong>der</strong> Prävention<br />

führt zu genauerer Beschäftigung mit den<br />

– objektiven wie subjektiven – Belastun‐<br />

gen und Ressourcen, den durch diese<br />

mitbestimmten Bedingungen gesunden<br />

Lebens sowie zu klarerer Zug<strong>an</strong>gs und<br />

Interventionspl<strong>an</strong>ung.<br />

86 Der Rat empfiehlt, sich in Zukunft noch<br />

stärker auf Interventionen nach dem<br />

Setting‐ Ansatz (vor allem Betrieb, Schule)<br />

zu orientieren.<br />

87 Welche Teilrolle die gesetzliche<br />

Kr<strong>an</strong>kenversicherung in <strong>der</strong> Präventi‐<br />

onspolitik dabei übernehmen k<strong>an</strong>n<br />

und soll, ist kaum wissenschaftlich,<br />

son<strong>der</strong>n eher politisch zu bestimmen.<br />

S. 28<br />

S. 29<br />

S. 30 Rolle <strong>der</strong> Versi‐<br />

cherer<br />

XXXVII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten<br />

2000/2001,<br />

(Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Andrea Fischer,<br />

<strong>Die</strong> Grünen)<br />

B<strong>an</strong>d I<br />

88 Der Rat plädiert nachdrücklich dafür,<br />

Fel<strong>der</strong>, Formen und Akteure <strong>der</strong> Präventi‐<br />

on zum Best<strong>an</strong>dteil des notwendigen<br />

gesamtgesellschaftlichen Diskussionspro‐<br />

zesses über Gesundheitsziele zu machen,<br />

um auf diese Weise auch eine breitere<br />

Öffentlichkeit mit <strong>der</strong> begrenzten Bedeu‐<br />

tung <strong>der</strong> rein kurativen Medizin für die<br />

Gesundheit und den Potenzialen und<br />

Ver<strong>an</strong>twortlichkeiten von Prävention<br />

vertraut zu machen.<br />

89 <strong>Die</strong> hohen präventiven Potenziale bei<br />

älteren Menschen werden traditionell<br />

erheblich unterschätzt. Der Rat hat darauf<br />

bereits in seinem Son<strong>der</strong>gutachten 1996<br />

hingewiesen. Er sieht hier insbeson<strong>der</strong>e<br />

Aufgaben <strong>der</strong> Kassen im Rahmen des § 20<br />

SGBV, aber auch <strong>der</strong> ärztlichen Praxen<br />

und Kliniken (im Sinne einer clinical<br />

preventive medicine): Der Rat weist<br />

darauf hin, dass nahezu alle epidemiolo‐<br />

gisch wichtigen Erkr<strong>an</strong>kungen im Alter<br />

(Herz‐Kreislauf‐Erkr<strong>an</strong>kungen, Diabetes<br />

mellitus Typ II, Atemwegserkr<strong>an</strong>kungen,<br />

Osteoporose und Stürze, Infektionskr<strong>an</strong>k‐<br />

heiten, Inkontinenz sowie bestimmte<br />

psychische Erkr<strong>an</strong>kungsformen) auch im<br />

fortgeschrittenen Erwachsenenalter große<br />

präventive Potenziale aufweisen. <strong>Die</strong>se<br />

präventiven Potenziale ließen sich erfolg‐<br />

versprechend durch Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Lebensweise, vor allem im Hinblick auf<br />

Bewegungsverhalten, Ernährung und das<br />

Lebensumfeld sowie durch eine mo<strong>der</strong>ne<br />

funktionale Durchdringung ärztlicher<br />

Versorgung mit Elementen <strong>der</strong> klinischen<br />

Präventionsmedizin ausschöpfen. Um<br />

diese Potenziale zu realisieren, sollten<br />

Gesellschaftliches und professionelles<br />

Leitbild sollte die Ermöglichung ‚erfolgrei‐<br />

chen Alterns‘ sein.(…) Weil auch im Alter<br />

Gesundheitsch<strong>an</strong>cen sozial ungleich<br />

verteilt sind, erfor<strong>der</strong>t die Ermittlung und<br />

Ausgestaltung von Zug<strong>an</strong>gswegen und<br />

Interventionstypen speziell für vulnerable<br />

Zielgruppen beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit.<br />

S. 31<br />

S. 33 Erfolgreiches<br />

Altern als Leit‐<br />

bildkonstruktion<br />

Soziale Ungleich‐<br />

heit und Gesund‐<br />

heitspotenzial<br />

XXXVIII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten<br />

2000/2001,<br />

(Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Andrea Fischer,<br />

<strong>Die</strong> Grünen)<br />

B<strong>an</strong>d I<br />

sich Maßnahmen und Strategien nicht<br />

allein auf die Verhütung von Kr<strong>an</strong>kheiten<br />

beziehen, son<strong>der</strong>n vielmehr den gesam‐<br />

ten Alterungsprozess mit seinen funktio‐<br />

nellen Einschränkungen und dem drohen‐<br />

den o<strong>der</strong> tatsächlichen Verlust <strong>an</strong> kör‐<br />

perlicher und mentaler Fitness sowie den<br />

daraus resultierenden Problemen <strong>der</strong><br />

sozialen Integration berücksichtigen. (…)<br />

Primär‐, Sekundär‐ und Tertiärprävention<br />

sollten unter Betonung des Aspekts <strong>der</strong><br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung hemmende Bedin‐<br />

gungen hierfür wo möglich beseitigen und<br />

för<strong>der</strong>nde Bedingungen stärken.<br />

90 Der Rat sieht Forschungs‐ und Entwick‐<br />

lungsbedarf im Hinblick auf Methoden<br />

und Formen, wie solche Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Lebensweise unter Alltagsbedingun‐<br />

gen bewerkstelligt werden können. Aus‐<br />

gehend von erfolgreichen Modellen<br />

müsste geprüft werden, welche von<br />

älteren Menschen genutzte Settings und<br />

welche Gesellungsformen älterer Men‐<br />

schen für die Initiierung und Beför<strong>der</strong>ung<br />

solcher Entwicklungen genutzt werden<br />

können. Dabei sind insbeson<strong>der</strong>e auch die<br />

nach Bildungsgrad, Berufsbiografie und<br />

sozialer Schicht unterschiedlichen Kom‐<br />

munikations‐ und Lebensstile zu berück‐<br />

sichtigen, ebenso a‐priori‐Häufigkeiten<br />

von Symptomen und Kr<strong>an</strong>kheiten, ihre<br />

Stadien und Komplikationen.<br />

91 Zur Systematisierung präventiver Leistun‐<br />

gen trägt das geriatrische Assessment bei.<br />

Ein hausärztliches, assessment‐gestütztes<br />

Vorsorgeprogramm für ältere Patienten,<br />

das <strong>an</strong> den Versorgungsbeson<strong>der</strong>heiten<br />

S. 34<br />

S. 35 Geriatrisches<br />

Assessment<br />

XXXIX


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten<br />

2000/2001,<br />

(Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Andrea Fischer,<br />

<strong>Die</strong> Grünen)<br />

B<strong>an</strong>d I<br />

<strong>der</strong> Primärmedizin <strong>an</strong>setzt, stellt einen<br />

potentiell wichtige Schritt zur Qualitäts‐<br />

steigerung von Prävention in <strong>der</strong> Haus‐<br />

arztpraxis dar.<br />

92 Der Nutzer k<strong>an</strong>n nur bedingt in <strong>der</strong> Rolle<br />

eines Kunden gesehen werden, <strong>der</strong> eigen‐<br />

ver<strong>an</strong>twortlich Entscheidungen trifft und<br />

Wahlmöglichkeiten nutzt. Je weiter sich<br />

<strong>der</strong> Nutzer auf dem Kontinuum zwischen<br />

Gesundheit und Kr<strong>an</strong>kheit in Richtung<br />

Kr<strong>an</strong>kheit o<strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit be‐<br />

wegt, desto eher tritt die Fähigkeit zu ra‐<br />

tionalen Entscheidungen in den Hinter‐<br />

grund und wird überlagert durch Unsi‐<br />

cherheit, Ängste sowie dem Wunsch und<br />

Bedarf nach Hilfe, Fürsorge und Betreu‐<br />

ung.<br />

93 Staat und parastaatliche Institutionen<br />

sollten eine größere Bereitschaft<br />

zeigen, dem Nutzer mehr direkte<br />

Mitspracherechte einzuräumen. Dazu<br />

gehört eine <strong>an</strong>gemessene Beteiligung<br />

von Betroffenen in wichtigen Bera‐<br />

tungsgremien, z. B. den Bundesaus‐<br />

schüssen <strong>der</strong> Ärzte und Kr<strong>an</strong>kenkas‐<br />

sen o<strong>der</strong> sonstigen geeigneten Gre‐<br />

mien <strong>der</strong> Sozialversicherung (z. B. <strong>der</strong><br />

Qualitätssicherung o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />

Aufstellung von Hilfsmittellisten)<br />

einschließlich <strong>der</strong> Medizinischen<br />

<strong>Die</strong>nste (z. B. bei Verfahren <strong>der</strong><br />

Pflegeeinstufung).<br />

Auch in <strong>an</strong><strong>der</strong>en Institutionen des<br />

Gesundheitssystems (Kr<strong>an</strong>kenhäusern,<br />

Altenheime etc.) sind die Strukturen <strong>der</strong><br />

Partizipation von Nutzern noch rudimen‐<br />

tär. Der Rat empfiehlt, aus den Erfahrun‐<br />

gen mit Heimbeiräten in den Alters‐ und<br />

Pflegeheimen o<strong>der</strong> mit Patientenvertre‐<br />

tern in den Kr<strong>an</strong>kenhäusern Konsequen‐<br />

zen für den Aufbau von Strukturen <strong>der</strong><br />

Teilhabe und Mitsprache von Laien in den<br />

Einrichtungen des Gesundheitswesens zu<br />

ziehen.<br />

94 An abschätzbaren Folgen und Ch<strong>an</strong>cen<br />

einer Kompetenzerhöhung und eines<br />

Partizipationsfortschritts, die noch einmal<br />

<strong>der</strong>en systemprägende Wirkungen her‐<br />

vorheben, könnten sich ergeben (u. a.<br />

S. 40<br />

S. 43 Partizipation und<br />

Mitsprache<br />

S. 44<br />

XL


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR –Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten<br />

2000/2001<br />

(Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Andrea Fischer,<br />

<strong>Die</strong> Grünen)<br />

B<strong>an</strong>d II (2001)<br />

95<br />

Auswahl, Anm. MB.): Es könnte zu einer<br />

erwünschten (o<strong>der</strong> unerwünschten)<br />

Verlagerung von Gesundheitsleistungen in<br />

den Selbstbeh<strong>an</strong>dlungsbereich kommen<br />

(z. B. familiäre Leistung bei Pflege, Selbst‐<br />

beh<strong>an</strong>dlung bei leichten Erkr<strong>an</strong>kungen).<br />

Es ist zu erwarten, dass sich die Gesund‐<br />

heitsversorgung spürbar verän<strong>der</strong>n wird,<br />

z. B. durch revolutionierende Innovatio‐<br />

nen, kürzer werdenden Verfallszeiten des<br />

Wissens, verän<strong>der</strong>te Kontexte, sich w<strong>an</strong>‐<br />

delnde Versorgungsstrukturen und nicht<br />

zuletzt durch die verän<strong>der</strong>te Rolle des<br />

Patienten sowie neue partizipative Ent‐<br />

scheidungsformen. Damit ergeben sich<br />

neue Anfor<strong>der</strong>ungsprofile für die Gesund‐<br />

heitsberufe.(…) Berufe in Medizin und<br />

Pflege werden ihre Entscheidungen in<br />

wesentlich weiteren Bezugsrahmen, wie<br />

sie sich aus neuen ethischen, wirtschaftli‐<br />

chen und patientenbezogenen Bewer‐<br />

tungsmustern ergeben, zu treffen und<br />

rechtfertigen haben. (…)<br />

Tendenziell muss es nach Auffassung des<br />

Rates darum gehen, die Professionalisie‐<br />

rungswege in Medizin und Pflege zu<br />

flexibilisieren und auf grundlegende<br />

Kompetenzen sowie berufsbegleitende<br />

Kontinuität hin auszurichten. <strong>Die</strong>s erlaubt<br />

es Ärzten und Pflegekräften, verän<strong>der</strong>ten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen eigenständig gerecht zu<br />

werden. Neben die Aneignung aktuellen<br />

Wissens und entsprechen<strong>der</strong> Fähigkeiten<br />

muss somit ein fortgesetzter Professio‐<br />

nalisierungsprozess treten, <strong>der</strong> bereits in<br />

<strong>der</strong> Ausbildung eingeleitet und <strong>an</strong>gelegt<br />

wird. Daraus folgt, dass eine st<strong>an</strong>dardi‐<br />

sierte berufsbegleitende Sicherung <strong>der</strong><br />

jeweils aktuell erfor<strong>der</strong>lichen Qualifikati‐<br />

onen zugunsten <strong>der</strong> Wissensvermittlung<br />

relativ <strong>an</strong> Bedeutung gewinnen wird.<br />

S. 47<br />

XLI


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten<br />

2000/2001,<br />

(Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Andrea Fischer,<br />

<strong>Die</strong> Grünen)<br />

B<strong>an</strong>d II<br />

96 Insgesamt wird <strong>der</strong> Pflegebereich als<br />

eine Zukunfts‐ und Wachstumsbr<strong>an</strong>‐<br />

che beschrieben. <strong>Die</strong> begründete<br />

Zunahme des Bedarfs <strong>an</strong> Pflege hat<br />

aber bisl<strong>an</strong>g nicht zu <strong>der</strong> immer<br />

wie<strong>der</strong> prognostizierten größeren<br />

Nachfrage am Arbeitsmarkt geführt.<br />

97 <strong>Die</strong> gesetzliche Kr<strong>an</strong>kenversicherung<br />

möchte sich aus <strong>der</strong> Ausbildungsfi‐<br />

n<strong>an</strong>zierung zurückziehen, was für die<br />

Ausbildungsträger zu einem Nachteil<br />

in <strong>der</strong> Personalrekrutierung werden<br />

könnte.<br />

<strong>Die</strong>se kontinuierliche professionelle Ent‐<br />

wicklung zu för<strong>der</strong>n ist Aufgabe aller<br />

Gesundheitsberufe, ihrer Vereinigungen<br />

und <strong>der</strong> sie beschäftigenden Institutionen.<br />

Gleichzeitig (zum Akademisierungspro‐<br />

zess, Anm. MB.) gibt es in den Pflege‐ und<br />

Sozialberufen Entwicklungen einer De‐<br />

Professionalisierung, die zu einer Schwä‐<br />

chung <strong>der</strong> personellen Ressourcen in <strong>der</strong><br />

Pflege führen. Im zeitlichen Vergleich von<br />

1996−1999 ging die Zahl <strong>der</strong> qualifizierten<br />

Mitarbeiter in <strong>der</strong> Altenpflege zurück. In<br />

dieser Zeit stieg die Zahl <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

ohne Qualifikation in <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten und<br />

stationären Altenpflege um das Sechsfa‐<br />

che. Über diverse Bildungsmaßnahmen<br />

entstehen seit Einführung des Pflegeversi‐<br />

cherungsgesetzes neue Teilqualifikatio‐<br />

nen, die partiell zur Verdrängung von<br />

Pflegefachkräften führen. Solche Entwick‐<br />

lungen wi<strong>der</strong>sprechen den Anfor<strong>der</strong>un‐<br />

gen <strong>an</strong> die Pflege, die sich aus dem demo‐<br />

grafischen W<strong>an</strong>del, dem W<strong>an</strong>del des<br />

Kr<strong>an</strong>kheitsspektrums, den verän<strong>der</strong>ten<br />

gesetzlichen Grundlagen sowie aus tech‐<br />

nischer und wissenschaftlicher Innovation<br />

ergeben. Nach wie vor gehören zu den<br />

zentralen Problemfe<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Bil‐<br />

dungssituation in den Pflege‐ und Sozial‐<br />

berufen die unzureichende Durchlässig‐<br />

keit <strong>der</strong> Pflegebildungsstrukturen, die<br />

S. 54<br />

S. 55 Verdrängungsef‐<br />

fekte in <strong>der</strong><br />

Altenpflege, De‐<br />

Professionalisie‐<br />

rungstendenzen<br />

XLII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten<br />

2000/2001,<br />

(Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Andrea Fischer,<br />

<strong>Die</strong> Grünen)<br />

B<strong>an</strong>d II<br />

98 <strong>Die</strong> Ausbildungsinhalte <strong>der</strong> Erstausbildung<br />

in den Pflegeberufen müssen im Hinblick<br />

auf neue Anfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Rehabilita‐<br />

tion, <strong>der</strong> Prävention, <strong>der</strong> Ange‐<br />

hörigenberatung, aber auch <strong>der</strong> Technik‐<br />

und Telematikentwicklung überprüft<br />

werden. Außerdem sollte eine Ausbil‐<br />

dungsreform in <strong>der</strong> Pflege den Überg<strong>an</strong>g<br />

von <strong>der</strong> h<strong>an</strong>dwerklich‐technischen Orien‐<br />

tierung zur individualisierenden, wissen‐<br />

schaftlich begründeten Bezugspflege<br />

realisieren. (…) Eine Pflegemitarbeiterbe‐<br />

richterstattung, die die Pflegeerwerbstäti‐<br />

gen differenziert nach Berufsqualifikation<br />

und ‐position erfasst, sollte aufgebaut<br />

werden. Darüber hinaus sollten entspre‐<br />

chende ‚Pflegedichteziffern‘ zur Ermitt‐<br />

lung des zukünftigen Bedarfs <strong>an</strong> Qualifika‐<br />

tion und Spezialisierung <strong>der</strong> Pflegekräfte<br />

berechnet werden. Dazu gehört auch eine<br />

evidenzbasierte Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Ausbildungs‐<br />

kapazitäten in den Pflegeberufen zur<br />

Vermeidung von zukünftigen Engpässen<br />

<strong>an</strong> qualifizierten Personal.<br />

Der Rat empfiehlt zur Optimierung<br />

<strong>der</strong> personellen Ressourcen in den<br />

Pflege‐ und Sozialberufen: Eine<br />

Überwindung <strong>der</strong> Trennung zwischen<br />

Gesundheits‐ und Sozialpflegeberufen<br />

muss weiter verfolgt werden. Bereits<br />

heute wird deutlich, dass die Berufs‐<br />

realität die Alten‐ und Kr<strong>an</strong>kenpflege<br />

in weiten Bereichen vereint und auf<br />

dem Arbeitsmarkt eine gegenseitige<br />

Ersetzbarkeit <strong>der</strong> Fachkräfte erkenn‐<br />

bar ist. Darüber hinaus würde diese<br />

Strategie die Mobilität <strong>der</strong> Fachkräfte<br />

in Europa erhöhen. Zu diesem Zweck<br />

sollte die Grundausbildung in den<br />

Pflegeberufen zusammen geführt<br />

werden und überdies ihre Integration<br />

in das tertiäre Bildungssystem geprüft<br />

werden. <strong>Die</strong>s würde zu einer größe‐<br />

ren Durchlässigkeit <strong>der</strong> Qualifikations‐<br />

ebenen führen, die Aufstiegsmöglich‐<br />

keiten im Berufsfeld erhöhen und<br />

somit die Attraktivität <strong>der</strong> Berufe<br />

steigern. Mit dieser Integration<br />

würde auch die Fin<strong>an</strong>zierung <strong>der</strong><br />

Pflegeausbildung normalisiert.<br />

99 Qualitätsentwicklung setzt eine<br />

bestimmte Entwicklung <strong>der</strong> Professi‐<br />

on voraus. (…) Der Rat empfiehlt in<br />

Son<strong>der</strong>stellung <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenpfle‐<br />

geausbildung im Berufsbildungssystem, ü‐<br />

berholte Ausbildungsinhalte, zum Teil<br />

unzureichend qualifizierte Dozenten<br />

sowie die in vieler Hinsicht unzeitgemäße<br />

Trennung gesundheits‐ und sozialpflege‐<br />

rischer Berufsausbildungen.<br />

<strong>Die</strong> akademische Qualifizierung sollte<br />

geför<strong>der</strong>t werden. <strong>Die</strong>s beinhaltet eine<br />

kontinuierliche Nachwuchsför<strong>der</strong>ung und<br />

den gerichteten und schwerpunktmäßi‐<br />

gen Ausbau pflegequalifizieren<strong>der</strong> Studi‐<br />

engänge <strong>an</strong> Universitäten und Fachhoch‐<br />

schulen sowie die Schaffung notwendiger<br />

infrastruktureller Bedingungen für die<br />

weitere Wissenschaftsentwicklung auch in<br />

Form von nationalen und internationalen<br />

Forschungsverbünden.<br />

<strong>Die</strong> Pflege befindet sich zum Teil im<br />

Überg<strong>an</strong>g von einem traditionellen Hel‐<br />

ferberuf in eine mo<strong>der</strong>ne Gesundheits‐<br />

S. 56 Zusammenfüh‐<br />

rung von Alten‐<br />

und Kr<strong>an</strong>kenpfle‐<br />

ge, Prüfung<br />

tertiärer Bildung<br />

Entwicklung <strong>der</strong><br />

Wissenschaft<br />

Pflegemitarbei‐<br />

terberichterstattu<br />

ng<br />

S. 80 Entwicklung <strong>der</strong><br />

PW im Zusam‐<br />

menh<strong>an</strong>g mit<br />

XLIII


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten<br />

2000/2001,<br />

(Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Andrea Fischer,<br />

<strong>Die</strong> Grünen)<br />

B<strong>an</strong>d II<br />

diesem Zusammenh<strong>an</strong>g die Etablie‐<br />

rung <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d vor<strong>an</strong>zubringen, z. B.<br />

durch Weiterentwicklung von Studi‐<br />

engängen und verstärkte Forschungs‐<br />

för<strong>der</strong>ung. Es gibt in <strong>der</strong> Pflege ein<br />

deutliches Missverhältnis zwischen<br />

<strong>der</strong> Breite <strong>der</strong> Diskussionen über<br />

Qualitätssicherung und <strong>der</strong>en Umset‐<br />

zung. Untersuchungen zur Umsetzung<br />

von Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

in <strong>der</strong> Pflege zeigen, dass Unsicher‐<br />

heit und Skepsis gegenüber <strong>der</strong><br />

Qualitätssicherung <strong>der</strong>en Wirkung<br />

deutlich einschränkt. An<strong>der</strong>s als z. B.<br />

im <strong>an</strong>gloamerik<strong>an</strong>ischen Bereich<br />

gehört das Qualitätsm<strong>an</strong>agement<br />

noch nicht selbstverständlich zur<br />

Arbeitskultur und zur professionellen<br />

H<strong>an</strong>dlungsweise. In Deutschl<strong>an</strong>d gibt<br />

es so gut wie keine berufsrechtlichen<br />

Regelungen für die Pflege, die sicher‐<br />

stellen könnten, dass fachpflegerische<br />

Aufgaben auf dem zu for<strong>der</strong>nden<br />

Niveau erbracht und einer Qualitäts‐<br />

sicherung zugeführt werden. Der Rat<br />

empfiehlt daher, berufsrechtliche<br />

qualitätsbezogene Regelungen zu<br />

Vorbehaltsaufgaben und Org<strong>an</strong>isati‐<br />

onsformen zu erarbeiten und zu<br />

implementieren. Abbildung 7 (An‐<br />

satzebenen qualitätssichern<strong>der</strong><br />

Maßnahmen in <strong>der</strong> Pflege, aufgeteilt<br />

in Makro‐, Meso und Mikroebene und<br />

strikt nach Struktur,‐ Prozess‐ und<br />

Ergebnisorientierung)<br />

100 Professionelle Pflege ist beson<strong>der</strong>s im<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus eingebettet in einen<br />

profession Qualitätssiche‐<br />

rung<br />

S. 81<br />

Qualitätssiche‐<br />

rung nach Maß‐<br />

gabe Struktur‐,<br />

Prozess‐, Ergebnis<br />

(Donabedi<strong>an</strong>)<br />

Abb. <strong>an</strong>gelehnt <strong>an</strong><br />

Ewers, M. (1998)<br />

XLIV


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten<br />

2000/2001,<br />

(Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Andrea Fischer,<br />

<strong>Die</strong> Grünen)<br />

B<strong>an</strong>d II<br />

Prozess <strong>der</strong> gesundheitlichen Versor‐<br />

gung, <strong>an</strong> dem die unterschiedlichsten<br />

Professionen beteiligt sind. <strong>Die</strong>sem<br />

Prozess ist eine wechselseitige Pro‐<br />

fessionen‐übergreifende Kontrolle im<br />

Sinne einer Qualitätssicherung inhä‐<br />

rent. <strong>Die</strong>s gilt insbeson<strong>der</strong>e für die<br />

Überschneidungen <strong>der</strong> Tätigkeiten<br />

unterschiedlicher Professionen, die<br />

gegenseitiger Kontrolle bedürfen. (...)<br />

In <strong>der</strong> Pflege zeigt sich dies durch die<br />

überwiegend auf den Pflegekontext<br />

bezogene und nur vom Pflegeperso‐<br />

nal geführte Qualitätsdiskussion<br />

unter Ausschluss z. B. <strong>der</strong> Ärzte. Der<br />

Rat empfiehlt deshalb, die in § 137b<br />

SGBV gesetzlich ver<strong>an</strong>kerte sektoren‐<br />

und berufsgruppenübergreifende<br />

Qualitätssicherung praktisch umzu‐<br />

setzen. Entsprechendes gilt für die<br />

Novellierung <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

<strong>der</strong> Pflege nach SGB XI.<br />

101 <strong>Die</strong> individuelle Dimension <strong>der</strong> Pfle‐<br />

gequalität (Patientenzufriedenheit)<br />

wird gegenwärtig nicht genügend<br />

beachtet. Der Rat empfiehlt daher, in<br />

Zukunft solche Qualitätssicherungs‐<br />

maßnahmen zu bevorzugen, die den<br />

Nutzer in den Mittelpunkt stellen.<br />

Dazu gehören neben <strong>der</strong> weiteren<br />

Ablöse <strong>der</strong> Funktionspflege durch die<br />

Bezugspflege auch eine verpflichten‐<br />

de, flächendeckende, wirksame und<br />

zielgruppenspezifische Anleitung von<br />

pflegenden Angehörigen. Erfahrun‐<br />

gen und Urteile <strong>der</strong> Pflegebedürftigen<br />

und ihrer Angehörigen sollten als<br />

entscheiden<strong>der</strong> Faktor eines funktio‐<br />

S. 82 Individuelle<br />

Dimension (Pati‐<br />

entenzufrieden‐<br />

heit) unter „ver‐<br />

pflichtenden“,<br />

„flächendecken‐<br />

den“, „wirksa‐<br />

men“ und „ziel‐<br />

gruppenspezifi‐<br />

schen“ Aspekten<br />

(Anleitung von<br />

pflegenden Ange‐<br />

hörigen)<br />

Ablöse <strong>der</strong> Funk‐<br />

XLV


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten<br />

2000/2001,<br />

(Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Andrea Fischer,<br />

<strong>Die</strong> Grünen)<br />

B<strong>an</strong>d II<br />

nierenden Qualitätsm<strong>an</strong>agements<br />

begriffen werden. Auch wenn Einig‐<br />

keit darüber besteht, dass die Qua‐<br />

lität und das Qualitätsbewusstsein in<br />

den Einrichtungen selbst wachsen<br />

müssen, ist Qualitätssicherung in <strong>der</strong><br />

Pflege von heute vor allem durch eine<br />

Vielzahl externer Maßnahmen ge‐<br />

kennzeichnet, d. h. sie folgt vorr<strong>an</strong>gig<br />

dem Druck gesetzlicher Vorgaben und<br />

k<strong>an</strong>n zu kontraproduktiven Effekten<br />

in den Institutionen führen. Quali‐<br />

tätssicherung und ‐verbesserung ist<br />

jedoch eine originäre Aufgabe <strong>der</strong><br />

Pflegeeinrichtungen und <strong>der</strong> Pflege‐<br />

berufe. Eine Qualitätsgar<strong>an</strong>tie muss<br />

perspektivisch zum Selbstverständnis<br />

je<strong>der</strong> Pflegeeinrichtung gehören.<br />

Externe Prüfungen können diesen<br />

Prozess nur begleiten. Letztendlich<br />

sind es die Pflegenden vor Ort, die die<br />

Optimierung von Qualität gewährleis‐<br />

ten müssen. Sektionen zur Ermittlung<br />

von Pflegeschäden (z. B. Dekubital‐<br />

geschwüre) und un<strong>an</strong>gemeldete<br />

Kontrollbesuche sind wirksame<br />

externe Maßnahmen, um Qualitäts‐<br />

mängel in <strong>der</strong> Pflege zu identifizieren.<br />

Bei ihrem Einsatz sollte jedoch beach‐<br />

tet werden, dass die Qualitätsent‐<br />

wicklung nicht allein von außen in<br />

eine Einrichtung ‚hineinkontrolliert‘<br />

werden k<strong>an</strong>n. Unter Beachtung dieses<br />

Vorbehalts spricht sich <strong>der</strong> Rat für<br />

den Einsatz <strong>der</strong> o. g. Maßnahmen <strong>der</strong><br />

Qualitätssicherung aus. Nach Ansicht<br />

des Rats sollten bei Zertifizierungen<br />

den pflegspezifischen Parametern <strong>der</strong><br />

tionspflege durch<br />

Bezugspflege<br />

Qualitätsver‐<br />

pflichtung inner‐<br />

halb <strong>der</strong> Pflege<br />

selbst „originäre<br />

Aufgabe“<br />

Qualitätsgar<strong>an</strong>tie<br />

als Selbstver‐<br />

ständnis <strong>der</strong><br />

Einrichtung<br />

Kontrollen un<strong>an</strong>‐<br />

gemeldet<br />

Ergebnisorientie‐<br />

rung<br />

XLVI


Publikation/Jahr Zitat Demografische Aussagen u. Befunde/ A Epidemiologische Aussagen u. Befunde/ B Ökonomische Aussagen u. Befunde/ C Aussagen u. Befunde sozialer W<strong>an</strong>del/ D Beleg Memos<br />

SVR–Son<strong>der</strong>‐<br />

gutachten<br />

2000/2001,<br />

(Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Andrea Fischer,<br />

<strong>Die</strong> Grünen)<br />

B<strong>an</strong>d II<br />

Ergebnisqualität eine stärkere Beach‐<br />

tung geschenkt werden. <strong>Die</strong>se Zertifi‐<br />

kate sollten nach objektiv nachvoll‐<br />

ziehbaren Kriterien von unabhängi‐<br />

gen Kommissionen vergeben werden<br />

und für die Nutzer tr<strong>an</strong>sparent sein.<br />

102 Abschließend sei noch einmal die<br />

zentrale For<strong>der</strong>ung gen<strong>an</strong>nt, die <strong>der</strong><br />

Rat <strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong> bevorstehenden<br />

Einführung des AR‐DRG Systems in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d stellt. Nach aus‐<br />

ländischen Erfahrungen ist aufgrund<br />

des zu erwartenden Rückg<strong>an</strong>gs <strong>der</strong><br />

Kr<strong>an</strong>kenhausverweildauern mit<br />

deutlichen Mehrbelastungen <strong>der</strong><br />

ambul<strong>an</strong>ten und stationären, ärztli‐<br />

chen und pflegerischen Nach‐<br />

sorgestrukturen (sowohl nach SGB V,<br />

IX und XI) zu rechnen. <strong>Die</strong>se Struktu‐<br />

ren müssen schnittstellengenau,<br />

qualitätsbewusst und synchron<br />

entwickelt werden, um Nachteile für<br />

Patienten zu vermeiden.<br />

AR‐DRG System,<br />

Hinweis auf<br />

Konsequenzen,<br />

aber kein Lö‐<br />

sungsvorschläge<br />

XLVII


2. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Wohnen im Alter<br />

1998 (Auftrag‐<br />

gebende Ministerin<br />

Claudia Nolte, CDU)<br />

Befunde<br />

103 Ältere Menschen leiden in <strong>der</strong> Regel <strong>an</strong><br />

mehreren Erkr<strong>an</strong>kungen, die zudem häufig<br />

chronisch verlaufen (...) (National Center of<br />

Health Statistics); demnach nehmen im<br />

höheren Alter degenerative und entzündli‐<br />

che Gelenkerkr<strong>an</strong>kungen zu. Zudem kom‐<br />

men sensorische Einbußen, wobei die Hör‐<br />

einbußen gegenüber den Seheinbußen<br />

deutlich dominieren, woraus Risiken für die<br />

Selbstständigkeit (wie auch für die Kommu‐<br />

nikationsfähigkeit) erwachsen.<br />

104 <strong>Die</strong> Prävalenz für schwere und mäßig<br />

schwere Demenz nimmt mit steigendem<br />

Alter zu (…) <strong>Die</strong> Demenzen bilden eine <strong>der</strong><br />

häufigsten Ursachen von Pflegebedürftig‐<br />

keit. Ungefähr 50 % aller pflegebedürftigen<br />

Menschen leiden <strong>an</strong> einer Demenz. <strong>Die</strong> Pfle‐<br />

ge demenzkr<strong>an</strong>ker Menschen ist für Ange‐<br />

hörige mit beson<strong>der</strong>en psychischen und<br />

physischen Belastungen verbunden. <strong>Die</strong><br />

physischen Belastungen ergeben sich vor<br />

allem d<strong>an</strong>n, wenn demenzkr<strong>an</strong>ke Menschen<br />

ihre Mobilität weitgehend verloren haben<br />

und Unterstützung bei <strong>der</strong> Ausführung von<br />

Bewegungsabläufen benötigen. Gründe für<br />

die psychischen Belastungen sind neben <strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Persönlichkeit <strong>der</strong> De‐<br />

menzkr<strong>an</strong>ken abnehmende Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Kommunikation, Angst vor möglichen<br />

Affektausbrüchen des Demenzkr<strong>an</strong>ken<br />

sowie zunehmende Isolation von <strong>der</strong> Au‐<br />

ßenwelt. Wenn m<strong>an</strong> bedenkt, dass ca. 90 %<br />

aller Pflegebedürftigen von einem Fami‐<br />

lienmitglied betreut werden, so wird auch<br />

deutlich, wie hoch <strong>der</strong> Interventionsbedarf<br />

ist, um die betreffenden Familien zu entlas‐<br />

ten. (…) Genauso wie in <strong>der</strong> Familie besteht<br />

S. 24<br />

S. 25 Demenz in Ver‐<br />

bindung mit<br />

Belastung<br />

XLVIII


2. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Wohnen im Alter<br />

1998 (Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Claudia Nolte, CDU)<br />

Befunde<br />

in <strong>der</strong> stationären Altenarbeit ein hoher<br />

Interventionsbedarf.<br />

105 <strong>Die</strong> rehabilitative Pflege demenzkr<strong>an</strong>ker<br />

Menschen zielt vor allem auf die Nutzung<br />

bestehen<strong>der</strong> Funktionen und Fertigkeiten<br />

durch umfassende Aktivierung. (…) hierzu:<br />

Bedeutende Merkmale <strong>der</strong> Wohnraumge‐<br />

staltung sind: Barrierefreiheit und Prothetik,<br />

ausreichende Bewegungsmöglichkeiten,<br />

verbunden mit integrierten Grenzziehung,<br />

ausreichen<strong>der</strong> Anregungsgehalt <strong>der</strong> Um‐<br />

welt, Beachtung <strong>der</strong> Relation von Privatheit<br />

und Gemeinschaftlichkeit. (…) <strong>Die</strong> Über‐<br />

schaubarkeit <strong>der</strong> Wohnung und des Wohn‐<br />

umfeldes , die ausreichende Anzahl von<br />

Fenstern, die auch ein „Fenster zur Welt“<br />

darstellen sowie die Auswahl von Gegen‐<br />

ständen, durch <strong>der</strong>en Nutzung die Sinnesor‐<br />

g<strong>an</strong>e, vertraute H<strong>an</strong>dlungsabläufe und<br />

Tätigkeitsmuster <strong>an</strong>geregt werden (ohne<br />

dabei den Menschen zu überfor<strong>der</strong>n),<br />

bilden bedeutende Merkmale <strong>der</strong> stimulie‐<br />

renden Umwelt (…) <strong>Die</strong> Segregation de‐<br />

menzkr<strong>an</strong>ker Menschen ist zu vermeiden –<br />

eine For<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong>en Umsetzung auch<br />

durch die Beachtung <strong>der</strong> Relation von<br />

Privatheit und Gemeinschaftlichkeit bei <strong>der</strong><br />

Wohnraumgestaltung geför<strong>der</strong>t wird.<br />

106 <strong>Die</strong> alternde Gesellschaft gewinnt ihre<br />

Zukunft nur durch Jüngere und Älter‐<br />

werdende gemeinsam.<br />

107 <strong>Die</strong> alternde Gesellschaft k<strong>an</strong>n ihre Zu‐<br />

kunftsfähigkeit auf wirksame Weise am<br />

ehesten durch Mehrgenerationenkonzep‐<br />

te sichern: im Arbeitssystem durch Mehr‐<br />

generationenarbeit, im Bildungssystem<br />

durch Mehrgenerationenbildung, im<br />

S. 26 Aktivitätspara‐<br />

digma!<br />

S. 29<br />

Anregende Um‐<br />

welten!<br />

Keine Segregation<br />

demenzkr<strong>an</strong>ker<br />

Menschen!<br />

S. 31 Generationen‐<br />

übergreifende<br />

Denkweise und<br />

Kompetenzaufbau<br />

XLIX


2. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Wohnen im Alter<br />

1998 (Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Claudia Nolte, CDU)<br />

Befunde<br />

108 Bei ausgeprägter Pflegebedürftigkeit kommt<br />

es außerdem auf die Zusammenarbeit von<br />

informellen Hilfenetzen und professioneller<br />

Unterstützung <strong>an</strong>.<br />

109 In Deutschl<strong>an</strong>d ist, wie auch in fast allen<br />

Mitgliedsstaaten <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union und <strong>an</strong><strong>der</strong>en Industrielän<strong>der</strong>n,<br />

die Bevölkerungsentwicklung durch<br />

l<strong>an</strong>gfristige Trends gekennzeichnet:<br />

Eine niedrige Geburtenrate und die<br />

steigende durchschnittliche Lebenser‐<br />

wartung führen zu einem zunehmenden<br />

Anteil älterer Menschen, einem stagnie‐<br />

renden und zukünftig abnehmenden<br />

Anteil <strong>der</strong> mittleren Generation zwi‐<br />

schen 20 und 60 Jahren sowie zu einem<br />

sinkenden Anteil von Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen. Zunehmende Bedeutung<br />

erl<strong>an</strong>gt auch die räumliche Bevölke‐<br />

Wohnungswesen durch Mehrgeneratio‐<br />

nenwohnen usw. <strong>Die</strong>s erfor<strong>der</strong>t entspre‐<br />

chende Kompetenzen.<br />

Übersehen wird aber häufig, dass, wenn<br />

es um eine verlässliche alltägliche Unter‐<br />

stützung geht, die Erreichbarkeit ent‐<br />

scheidend ist. D<strong>an</strong>n sind nicht nur nahe<br />

wohnende Verw<strong>an</strong>dte, son<strong>der</strong>n auch<br />

Nachbarn wichtige und im Ernstfall in<br />

ihrer Bedeutung wachsende Ansprech‐<br />

partner und Hilfeleistende. Das Bild des<br />

sozialen Netzwerkes muss daher kombi‐<br />

niert werden mit dem Bild des räumlichen<br />

Netzwerkes. Es kommt auf ein realisti‐<br />

sches soziales Raumbild <strong>an</strong>!<br />

(…) <strong>Die</strong> verbreitete Individualisierungs‐<br />

theorie findet we<strong>der</strong> in den Lebensplänen<br />

<strong>der</strong> Jüngeren noch in <strong>der</strong> Lebensrealität<br />

<strong>der</strong> Netzwerke eine überzeugende Bestä‐<br />

tigung. <strong>Die</strong> Verallgemeinerung eines nicht<br />

durchgängig vorkommenden Typus ist<br />

nicht begründet.<br />

S. 42 Soziale und räum‐<br />

liche Netzwerke<br />

sind entschei‐<br />

dend,<br />

Hilfenetz mit<br />

professionellen<br />

Anbietern kombi‐<br />

nieren<br />

Mythos<br />

„Individualiserung<br />

stheorie“!<br />

S. 48 Niedrige Gebur‐<br />

tenrate, zuneh‐<br />

men<strong>der</strong> Anteil<br />

Älterer, Bevölke‐<br />

rungsw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung<br />

Höhere Lebens‐<br />

erwartung <strong>der</strong><br />

Frauen, Alters‐<br />

probleme sind v.<br />

a. Dingen weibli‐<br />

che Probleme.<br />

L


2. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Wohnen im Alter<br />

1998 (Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Claudia Nolte, CDU)<br />

Befunde<br />

rungsbewegung, die einerseits als<br />

Binnenw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung die Verteilung <strong>der</strong><br />

Bevölkerung im Raum und <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits<br />

als Außenw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung die Bevölkerungs‐<br />

bil<strong>an</strong>z beeinflusst (…) Eine (…) allgemein<br />

höhere Lebenserwartung <strong>der</strong> Frauen,<br />

die auch in Zukunft die Geschlechter‐<br />

proportion bestimmen wird. <strong>Die</strong>s<br />

bedeutet, dass mit dem Alterungs‐<br />

prozess einhergehende wirtschaftliche,<br />

soziale und gesundheitliche Probleme<br />

als auch spezifische Auswirkungen im<br />

Kontext <strong>der</strong> Wohnsituation vor allem<br />

Probleme von Frauen sind und sein<br />

werden. Berechnungen auf <strong>der</strong> Grund‐<br />

lage <strong>der</strong> 8. Koordinierten Bevölkerungs‐<br />

vorausschätzung des Statistischen<br />

Bundesamtes gehen für das Jahr 2040<br />

von einem Anteil <strong>der</strong> 60‐Jährigen und<br />

älteren Frauen <strong>an</strong> <strong>der</strong> weiblichen Bevöl‐<br />

kerung von rund 38 % aus. Der männli‐<br />

che Anteil wird mit voraussichtlich 32 %<br />

niedriger liegen.<br />

110 <strong>Die</strong> ausländische Bevölkerung ist erheb‐<br />

lich jünger als die deutsche. In allen<br />

Altersgruppen, auch bei den Älteren,<br />

sind Männer stärker vertreten, sodass<br />

m<strong>an</strong> bei den Auslän<strong>der</strong>n nicht von einer<br />

„Feminisierung des Alters“ sprechen<br />

k<strong>an</strong>n. Bis zum Jahr 2010 soll <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> älteren Auslän<strong>der</strong> und Auslän<strong>der</strong>in‐<br />

nen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung auf<br />

etwa 1,3 Mio. <strong>an</strong>wachsen. <strong>Die</strong>s ent‐<br />

spricht 6,4 % <strong>der</strong> über 60‐Jährigen in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d.<br />

111 Ein wesentliches Resultat <strong>der</strong> demogra‐<br />

fischen Entwicklung ist die wachsende<br />

S. 50 Anteil <strong>der</strong> älteren<br />

ausländischen<br />

Bevölkerung<br />

S. 53 Zunahme und<br />

Feminisierung <strong>der</strong><br />

LI


2. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Wohnen im Alter<br />

1998 (Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Claudia Nolte, CDU)<br />

Befunde<br />

Zahl und <strong>der</strong> relativ steigende Anteil <strong>der</strong><br />

80‐Jährigen und Älteren <strong>an</strong> <strong>der</strong> Gesamt‐<br />

bevölkerung. Ihre Zahl wird aufgrund<br />

<strong>der</strong> rückläufigen Alterssterblichkeit<br />

stärker steigen als die <strong>der</strong> über 60‐<br />

Jährigen (…) Bei den Hochaltrigen<br />

besteht ein größerer Frauenüberschuss<br />

als bei den Älteren insgesamt.<br />

112 <strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> hochbetagten Menschen in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d wird, gem. BfLR‐Prognose,<br />

bis zum Jahr 2010 von knapp 3,3 Mio<br />

(Ende 1993) auf über 4,1 Mio <strong>an</strong>wach‐<br />

sen.<br />

113 <strong>Die</strong> 8. Koordinierte Bevölkerungsvo‐<br />

rausschätzung geht von einer Verdop‐<br />

pelung des Altenquotienten bis zum<br />

Jahr 2040 aus. Kamen 1995 im Bundes‐<br />

durchschnitt noch 36 ab 60‐Jährige auf<br />

100 Personen im Alter zwischen 20 und<br />

59 Jahren, werden es im Jahre 2040<br />

voraussichtlich etwa 73 Personen sein.<br />

114 <strong>Die</strong> durchschnittliche Lebenserwartung<br />

bei <strong>der</strong> Geburt hat sich in den letzten<br />

100 Jahren in Deutschl<strong>an</strong>d etwa ver‐<br />

doppelt und steigt weiter. Dabei hat<br />

sich <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Lebenserwartung<br />

bei <strong>der</strong> Geburt sowie die fernere Le‐<br />

benserwartung im Alter von 60 Jahren<br />

seit den 50er‐Jahren in Mittel‐ und<br />

Westdeutschl<strong>an</strong>d weitgehend parallel<br />

vollzogen (mit stärkeren Zunehmen im<br />

Westen in den 1970er‐ und 80er‐Jah‐<br />

ren). Ebenso ist die Lebenserwartung<br />

<strong>der</strong> Frauen mit einer Differenz von ca.<br />

vier Jahren im Jahre 1950 und ca. sie‐<br />

ben Jahren im Jahre 1994 durchgängig<br />

S. 55<br />

Hochaltrigen<br />

S. 56 Verdopplung des<br />

Altenquotienten<br />

im Jahr 2040<br />

S. 60<br />

LII


2. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Wohnen im Alter<br />

1998 (Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Claudia Nolte, CDU)<br />

Befunde<br />

höher als diejenige <strong>der</strong> Männer.<br />

115 <strong>Die</strong> BfLR geht im Rahmen ihrer Bevölke‐<br />

rungsprognose für den Zeitraum 1995‐<br />

2010 von einem Anstieg <strong>der</strong> Lebenser‐<br />

wartung in Westdeutschl<strong>an</strong>d bei den<br />

Frauen auf gut 81 Jahre und bei den<br />

Männern auf fast 75 Jahre aus. Dabei<br />

wird die Lebenserwartung in Mittel‐<br />

deutschl<strong>an</strong>d etwas schneller <strong>an</strong>steigen,<br />

sodass sich die bestehenden Differen‐<br />

zen gegenüber Westdeutschl<strong>an</strong>d ver‐<br />

ringern werden. <strong>Die</strong> geschlechtsspezifi‐<br />

sche unterschiedliche Lebenserwartung<br />

von fast sieben Jahren bleibt hingegen<br />

erhalten.<br />

116 <strong>Die</strong> Gruppe <strong>der</strong> 50‐ bis unter 80‐<br />

Jährigen wird bis zum Jahre 2010 auf<br />

etwa 28,9 Mio. zunehmen. <strong>Die</strong>s ent‐<br />

spricht einem Zuwachs von etwa 17 %<br />

gegenüber 1993.<br />

117 Für das Jahr 2040 wird ein Anwachsen<br />

<strong>der</strong> Zahl Hochaltriger (80+) auf etwa 5,3<br />

Mio. geschätzt.<br />

118 <strong>Die</strong> Hochaltrigen (80+) haben zwar eine<br />

hohe Wachstumsrate, in absoluten<br />

Zahlen h<strong>an</strong>delt es sich aber nur um ein<br />

Mehr von ca. 2 Mio. Menschen. We‐<br />

sentlich gravieren<strong>der</strong> ist die wachsende<br />

Zahl <strong>der</strong> jüngeren Alten (65−79‐Jährige)<br />

um etwa 5 Mio. Menschen (auch wenn<br />

die Wachstumsrate geringer ist). Auch<br />

<strong>der</strong> Anteil <strong>an</strong> <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung<br />

wird mit etwa 20 % erheblich sein. Im<br />

Unterschied zum absoluten und <strong>an</strong>teili‐<br />

Unter Beibehaltung <strong>der</strong> gegenwärtigen<br />

Versorgungsrate von 17 % würde <strong>der</strong><br />

Bedarf <strong>an</strong> beson<strong>der</strong>en Wohnformen von<br />

550 00 Plätzen heute auf 900 000 Plätze<br />

steigen.<br />

Wenn <strong>der</strong> Versorgungsgrad <strong>der</strong> jüngeren<br />

Alten von bisher ca. 3 % gleich bliebe,<br />

wäre <strong>der</strong> zunehmende Bedarf ebenfalls<br />

erheblich (…). Das Bedürfnis nach <strong>der</strong><br />

Erhaltung selbstständiger Wohnformen<br />

dürfte gerade bei dieser (kommenden)<br />

Altersgruppe eher stärker als schwächer<br />

ausgeprägt sein, vorausgesetzt, dass die<br />

Wohnverhältnisse altersgerecht sind.<br />

Solche neuen Wohnformen sollten so<br />

beschaffen sein, dass sie auch noch ge‐<br />

S. 62<br />

S. 66<br />

S. 94<br />

S. 95 <strong>Die</strong> Überalterung<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft<br />

hält sich in Gren‐<br />

zen.<br />

<strong>Die</strong> häufig ge‐<br />

n<strong>an</strong>nte Feminisie‐<br />

rung des Alters<br />

und damit auch<br />

die<br />

Singularisierung<br />

LIII


2. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Wohnen im Alter<br />

1998 (Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Claudia Nolte, CDU)<br />

Befunde<br />

gen Wachstum <strong>der</strong> Zahl Hochaltriger<br />

bleibt das Verhältnis zwischen<br />

Hochaltrigen und jüngeren Alten mit<br />

etwa 25 % fast unverän<strong>der</strong>t. Auch 2040<br />

wird nur je<strong>der</strong> vierte ältere Mensch<br />

(65+) hochaltrig sein. Bei <strong>der</strong> großen<br />

Gruppe <strong>der</strong> jüngeren Alten wird es 2040<br />

fast genauso viele Männer wie Frauen<br />

geben (Frauen<strong>an</strong>teil ca. 52 % gegenüber<br />

heute ca 61 %). Auch bei den<br />

Hochaltrigen wird <strong>der</strong> hohe Frauen<strong>an</strong>‐<br />

teil zurückgehen (von 73 % 1995 auf<br />

63 % 2040).<br />

119 Während die Altenbevölkerung (65+)<br />

um etwa 7 Mio. zunehmen wird, ist bei<br />

den Jüngeren (bis 65 Jahren) ein Rück‐<br />

g<strong>an</strong>g 17 Mio. zu erwarten. <strong>Die</strong> drama‐<br />

tisch wachsenden Anteile <strong>der</strong> alten<br />

Bevölkerung rühren zum großen Teil<br />

aus <strong>der</strong> Betrachtung in Bezug auf den<br />

Rückg<strong>an</strong>g jüngerer Bevölkerungsgrup‐<br />

pen. <strong>Die</strong> größte Verän<strong>der</strong>ung in absolu‐<br />

ten Zahlen findet bei <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong><br />

16− 40‐Jährigen statt. Der Rückg<strong>an</strong>g<br />

wird etwa10 Mio. Menschen betragen<br />

(jüngere Erwerbsfähige). Bei den Kin‐<br />

<strong>der</strong>n und Jugendlichen (0−16 Jahre) ist<br />

zwar die Abnahmerate noch höher,<br />

aber die absolute Zahl mit ca. 5 Mio.<br />

geringer. Interess<strong>an</strong>terweise wird sich<br />

die Altersgruppe <strong>der</strong> 40−65‐Jährigen<br />

dagegen zahlenmäßig kaum verän<strong>der</strong>n<br />

und nur um etwa 1,6 Mio. abnehmen<br />

(ältere Erwerbsfähige). Im Gegensatz zu<br />

den unter 40‐Jährigen wird sich <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>an</strong> <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung sogar<br />

geringfügig erhöhen (von 32 % auf 34<br />

eignet sind, wenn die Bewohner<br />

hochaltrig werden.<br />

(von alten Frauen)<br />

wird sich in Zu‐<br />

kunft wesentlich<br />

abmil<strong>der</strong>n.<br />

S. 96 Bezüglich <strong>der</strong><br />

alternden Gesell‐<br />

schaft ist die<br />

Abnahme jünge‐<br />

rer Bevölkerungs‐<br />

gruppen viel<br />

gravieren<strong>der</strong> als<br />

die Zunahme<br />

älterer.<br />

LIV


2. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Wohnen im Alter<br />

1998 (Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Claudia Nolte, CDU)<br />

Befunde<br />

%).<br />

In Zukunft wird fast die Hälfte (47 %)<br />

zwischen 40 und 65 Jahre alt sein (1995<br />

38 %). Eine weitere interess<strong>an</strong>te Be‐<br />

obachtung ist, dass es in dieser Alters‐<br />

gruppe sogar einen höheren Anteil von<br />

Männern geben wird (Frauen<strong>an</strong>teil<br />

d<strong>an</strong>n: 46 % gegenüber heute 49,5 %).<br />

120 Aus <strong>der</strong> zu erwartenden Entwicklung<br />

scheinen zwei unterschiedliche Bedarfsla‐<br />

gen für Wohnformen von Bedeutung:<br />

Wohnformen, die umfassende Hilfe<br />

gewährlisten, <strong>der</strong> Vereinsamung entge‐<br />

genwirken und weniger auf Selbstständig‐<br />

keit als auf Selbstbestimmung trotz<br />

schwerwiegen<strong>der</strong> körperlicher und auch<br />

psychischer/geistiger Einbußen setzen<br />

(Hochaltrige). Der zahlenmäßige Bedarf ist<br />

eher begrenzt.<br />

Wohnformen, die weniger umfassende<br />

Hilfe <strong>an</strong>bieten als vielmehr dem Bedarf<br />

nach Selbstständigkeit und Selbstbestim‐<br />

mung von Gemeinschaft und Lebensform<br />

in einer Lebensphase zwischen Familie<br />

und Beruf und dem eigentlichen Altsein<br />

nachkommen. Eine Hypothese ist, dass<br />

die Wohnform „Pflegeheim/ Altenheim“<br />

dem umfassenden Hilfebedarf zu wenig<br />

gerecht wird, wenn <strong>der</strong> Aufgabenkatalog<br />

zu sehr auf die körperliche Pflege und<br />

Versorgung reduziert ist.<br />

Betreutes Wohnen: Der Bedarf ist men‐<br />

genmäßig zu groß für eine Son<strong>der</strong>wohn‐<br />

form für alte Menschen; die vorh<strong>an</strong>denen<br />

Angebote berücksichtigen den Bedarf <strong>an</strong><br />

Selbstbestimmung bezüglich <strong>der</strong> gen<strong>an</strong>n‐<br />

ten, neu gewachsenen Lebensphase zu<br />

S. 99<br />

LV


2. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Gene‐<br />

ration in <strong>der</strong> BRD:<br />

Wohnen im Alter<br />

1998 (Auftrag‐<br />

gebende Ministerin<br />

Claudia Nolte, CDU)<br />

Empfehlungen <strong>der</strong><br />

Kommission<br />

121 Wohnen bildet eine zentrale Bedingung für<br />

die Erhaltung und Selbstständigkeit und<br />

Gesundheit. <strong>Die</strong> Schaffung selbständigkeits‐<br />

und gesundheitsförden<strong>der</strong> Wohnbedingun‐<br />

gen für alle alten Menschen ist ein bedeu‐<br />

ten<strong>der</strong> Beitrag für kompetentes Alter.<br />

wenig. <strong>Die</strong> erste Bedarfslage nach umfas‐<br />

sen<strong>der</strong> Hilfe wird hier ebenfalls zu wenig<br />

berücksichtigt.<br />

Selbstständigkeit, Selbstver<strong>an</strong>twortung<br />

und soziale Bezogenheit werden von <strong>der</strong><br />

Kommission als Leitbild für Älterwerden<br />

und Alter verst<strong>an</strong>den. <strong>Die</strong> Kommission<br />

empfiehlt, sich bei <strong>der</strong> Schaffung von<br />

altersfreundlichen Umwelten <strong>an</strong> diesem<br />

Leitbild zu orientieren (…). <strong>Die</strong> Kommissi‐<br />

on hebt die Verschiedenartigkeit von<br />

Lebensbedingungen und Lebensformen<br />

im Alter hervor und weist auf die Not‐<br />

wendigkeit hin, ein breites Spektrum von<br />

Interventions<strong>an</strong>sätzen zu entwickeln.<br />

123 Allein die steigende Zahl älterer Men‐<br />

schen und die Notwendigkeit des Zusam‐<br />

menlebens von älteren und jüngeren<br />

Menschen erfor<strong>der</strong>n nach Auffassung <strong>der</strong><br />

Kommission ein Umdenken und eine<br />

Neubestimmung/Überwindung dieser<br />

Trennung von „Son<strong>der</strong>“ und „Normal‐<br />

wohnform“. Das „normale“ Wohnen<br />

(ergänzt durch die ggf. erfor<strong>der</strong>lichen<br />

sozialen, hauswirtschaftlichen und pflege‐<br />

rischen <strong>Die</strong>nstleistungen) muss als die<br />

wichtigste Wohnform älterer Menschen<br />

verstärkt Gegenst<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Altenhilfe<br />

werden, und die Einrichtungen und <strong>Die</strong>ns‐<br />

te <strong>der</strong> Altenhilfe müssen das selbstständi‐<br />

ge „normale“ Wohnen älterer Menschen<br />

för<strong>der</strong>n.<br />

124 In <strong>der</strong> Weiterentwicklung des<br />

„Betreuten Wohnens“ sieht die<br />

Kommission eine wesentliche<br />

Ergänzung zu den bisherigen<br />

S. 239<br />

S. 241<br />

S. 242<br />

LVI


2. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Gene‐<br />

ration in <strong>der</strong> BRD:<br />

Wohnen im Alter<br />

1998 (Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Claudia Nolte, CDU)<br />

Empfehlungen <strong>der</strong><br />

Kommission<br />

Son<strong>der</strong>wohnformen <strong>der</strong> Alten‐<br />

hilfe. Erfor<strong>der</strong>lich sind in die‐<br />

sem Bereich Maßnahmen zur<br />

Qualitätssicherung, Schaffung<br />

von mehr Tr<strong>an</strong>sparenz bei <strong>der</strong><br />

Vertrags‐ und Preisgestaltung,<br />

Sicherung <strong>der</strong> Betreuungsquali‐<br />

tät, Durchsetzung von Raum‐<br />

st<strong>an</strong>dards, wie z. B. Woh‐<br />

nungsgrößen, Barrierefreiheit<br />

sowie Einrichtung von Gemein‐<br />

schaftsräumen, die das selbst‐<br />

ständige Wohnen und soziale<br />

Kontakte för<strong>der</strong>n. <strong>Die</strong> Kommis‐<br />

sion hält die Entwicklung von<br />

Modellen <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zierungs‐<br />

kombination für erfor<strong>der</strong>lich,<br />

um auch mittleren Einkom‐<br />

mensgruppen den Zug<strong>an</strong>g zu<br />

dieser Wohnform zu ermögli‐<br />

chen. <strong>Die</strong> Kommission emp‐<br />

fiehlt, dass alle Altenhilfeein‐<br />

richtungen verpflichtet wer‐<br />

den, nicht nur das Gesamt‐<br />

entgeld, son<strong>der</strong>n auch die<br />

Preise für alle im einzelnen<br />

vereinbarten Leistungen <strong>an</strong>zu‐<br />

geben (z. B. <strong>an</strong>alog den Vor‐<br />

schriften des § 4e, Abs. 1, Satz<br />

1 des Heimgesetzes).<br />

126 <strong>Die</strong> Kommission macht darauf aufmerk‐<br />

sam, dass die Hilfeleistungen zwar über‐<br />

proportional von Frauen erbracht werden,<br />

dass aber entgegen verbreiteter Auffas‐<br />

sung auch Männer in erheblichem Um‐<br />

f<strong>an</strong>g nicht nur in den Empf<strong>an</strong>g, son<strong>der</strong>n<br />

auch in das Einbringen <strong>der</strong> Leistungen<br />

S. 246<br />

LVII


2. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Gene‐<br />

ration in <strong>der</strong> BRD:<br />

Wohnen im Alter<br />

1998 (Auftraggeben‐<br />

de Ministerin<br />

Claudia Nolte, CDU)<br />

Empfehlungen <strong>der</strong><br />

Kommission<br />

eingebunden sind. Da in Zukunft mehr<br />

Männer das höhere Alter erreichen,<br />

wächst das Hilfepotential. <strong>Die</strong>ses sowohl<br />

bei Frauen und Männern zu aktivieren,<br />

erfor<strong>der</strong>t, <strong>der</strong> Einsicht den Durchbruch zu<br />

verschaffen, dass das <strong>Die</strong>nen in einer<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsgesellschaft genauso zu<br />

den Schlüsselkompetenzen gehört wie<br />

org<strong>an</strong>isatorische o<strong>der</strong> technische Kompe‐<br />

tenzen (…). Da Hilfe in privaten Netzwer‐<br />

ken, vor allem die Pflege, mit einem<br />

erheblichen Zeiteinsatz für die Hilfeleis‐<br />

tung verbunden ist und zu hohen Belas‐<br />

tungen führen k<strong>an</strong>n, empfiehlt die Kom‐<br />

mission, den Angeboten zur Unterstüt‐<br />

zung von Hilfeleistenden im Rahmen von<br />

Infrastrukturkonzeptionen das erfor<strong>der</strong>li‐<br />

che Gewicht zu geben. Damit es nicht zur<br />

Überfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> hilfeleistenden Ange‐<br />

hörigen kommt, ist dieser Personenkreis<br />

auf eine verbesserte Vereinbarkeit von<br />

Pflege‐ und Erwerbstätigkeit <strong>an</strong>gewiesen.<br />

<strong>Die</strong> Kommission empfiehlt den Akteuren,<br />

die für die Rahmenbedingungen <strong>der</strong><br />

Arbeitswelt Ver<strong>an</strong>twortung tragen, die‐<br />

sem Aspekt ebenso eine höhere Aufmerk‐<br />

samkeit zu schenken wie <strong>der</strong> Vereinbar‐<br />

keit von Erziehungs‐ und Erwerbstätigkeit.<br />

127 <strong>Die</strong> Kommission empfiehlt, dass die<br />

professionelle soziale Altenarbeit inner‐<br />

ethnische Potentiale und Ressourcen in<br />

ihre gemeinwesenorientierten H<strong>an</strong>d‐<br />

lungskonzepte einbezieht, um <strong>der</strong>en<br />

generationenübergreifende Wirkung zu<br />

erhalten, zu för<strong>der</strong>n und zu unterstützen.<br />

128 Einrichtungen <strong>der</strong> stationären Altenhilfe,<br />

in denen ältere Migr<strong>an</strong>ten leben, sind<br />

S. 248 Kulturelle Beson‐<br />

<strong>der</strong>heiten berück‐<br />

sichtigen<br />

S. 249<br />

LVIII


2. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Wohnen im Alter<br />

1998 (Auftrag‐<br />

gebende Ministerin<br />

Claudia Nolte, CDU)<br />

Stellungnahme <strong>der</strong><br />

Bundesregierung<br />

(ergänzend)<br />

129 <strong>Die</strong> Altersstruktur <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik Deutschl<strong>an</strong>d än<strong>der</strong>t<br />

sich. Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl<br />

älterer Menschen von heute knapp 16,9<br />

Mio. auf ca. 26,4 Mio. und ihr Anteil <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> Gesamtbevölkerung von rund 20%<br />

auf rund 36% <strong>an</strong>steigen.<br />

<strong>Die</strong> Zahl hilfs‐ und pflegebedürftiger älterer<br />

Menschen wird in den kommenden Jahren<br />

weiter zunehmen. Bis zum Jahr 2030 wird z.<br />

B. die Zahl <strong>der</strong> Pflegebedürftigen, die zu<br />

Hause versorgt werden, voraussichtlich von<br />

heute 1,24 Mio. auf ca. 1,60 Mio. <strong>an</strong>steigen.<br />

aufgerufen, sich auf <strong>der</strong>en spezifische<br />

kulturelle Bedürfnisse einzustellen (z. B.<br />

bezogen auf Kommunikation, Pflegekon‐<br />

zepte, Ernährungsgewohnheiten, Sterben,<br />

religiöse Bedürfnisse und den Umg<strong>an</strong>g mit<br />

Angehörigen).<br />

<strong>Die</strong> Zahl alleinstehen<strong>der</strong> Älterer wird sich<br />

in diesem Zeitraum von rund 7,8 Mio. auf<br />

voraussichtlich 13,2 Mio. erhöhen. Än‐<br />

<strong>der</strong>n werden sich auch die Familienstruk‐<br />

turen. <strong>Die</strong> Zahl kin<strong>der</strong>loser Frauen und<br />

Männer nimmt zu. Während vor rund 25<br />

Jahren noch 72 % <strong>der</strong> Bevölkerung in<br />

Haushalten mit Kin<strong>der</strong>n lebten, sind es<br />

heute nur noch 58 %. Blieben im früheren<br />

Bundesgebiet nur etwa 13 % <strong>der</strong> 1945<br />

geborenen Frauen und 15 % des Frauen‐<br />

jahrg<strong>an</strong>gs 1950 kin<strong>der</strong>los, wird von den<br />

1960 geborenen west<strong>deutschen</strong> Frauen<br />

wahrscheinlich jede Vierte keine Kin<strong>der</strong><br />

bekommen. Für den Jahrg<strong>an</strong>g 1965 gibt es<br />

Schätzungen, wonach bis zu einem Drittel<br />

kin<strong>der</strong>los bleiben wird.<br />

Heute ist es daher bereits absehbar, dass<br />

das Hilfepotential innerhalb <strong>der</strong> Familien<br />

in den nächsten Jahren abnehmen wird.<br />

<strong>Die</strong> Einbindung in erweiterte soziale<br />

Netzwerke – Freundes‐ und Bek<strong>an</strong>nten‐<br />

kreis, Nachbarschaft – wird immer wichti‐<br />

ger.<br />

<strong>Die</strong> Familie wird aber gleichwohl auch<br />

künftig das Fundament für ein hum<strong>an</strong>es<br />

Zusammenleben <strong>der</strong> Generationen blei‐<br />

ben (…). Festzustellen ist eine Tendenz<br />

des Zusammenlebens <strong>der</strong> Generationen in<br />

räumlicher Nähe, ohne die Eigenständig‐<br />

II<br />

LIX


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

keit aufzugeben. Auch zukünftig ist mit<br />

einer weiteren Steigerung <strong>der</strong> fin<strong>an</strong>ziellen<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> überwiegenden Zahl<br />

von Senioren zu rechnen.<br />

130 Soziale Netzwerke stehen o<strong>der</strong> fallen mit<br />

<strong>der</strong> Erreichbarkeit <strong>der</strong> Menschen unterei‐<br />

n<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

131 Aufgrund des demografischen W<strong>an</strong>dels wird<br />

die Gesamtzahl <strong>der</strong> Pflegebedürftigen in den<br />

kommenden zwei Jahrzehnten deutlich<br />

<strong>an</strong>steigen. <strong>Die</strong> Schätzungen für das Jahr<br />

2010 liegen bei 2,04 bis 2,14 Mio., bis zum<br />

Jahr 2030 ist mit einer Zunahme auf 2,3 bis<br />

2,5 Mio. Pflegebedürftige zu rechnen (…).<br />

Dabei wird allerdings eine konst<strong>an</strong>te alters‐<br />

spezifische Wahrscheinlichkeit pflegebe‐<br />

dürftig zu werden, unterstellt. <strong>Die</strong> Kommis‐<br />

sion gibt zu bedenken, dass bei <strong>der</strong> Erweite‐<br />

rung von Rehabilitations<strong>an</strong>geboten – im<br />

Sinne des im SGB XI beschriebenen Leitbil‐<br />

des „Rehabilitation vor Pflege“ – <strong>der</strong> prog‐<br />

nostizierte Anstieg vermutlich weniger<br />

deutlich ausfallen würde. Das Rehabilitati‐<br />

onspotenzial älterer Menschen wird im<br />

Allgemeinen unterschätzt (…)<br />

Angesichts des gerontologischen Erkennt‐<br />

nisse über die positive Verän<strong>der</strong>ungsfähig‐<br />

keit (Plastizität) bei vielen pflegebedürftigen<br />

Menschen sowie <strong>der</strong> gen<strong>an</strong>nten Prognosen<br />

in Bezug auf die Entwicklung des Pflegebe‐<br />

darfs ist <strong>der</strong> Ausbau von Rehabilitations<strong>an</strong>‐<br />

geboten dringend zu empfehlen. (…) Der<br />

deutlich steigende Anteil pflegebedürftiger<br />

Menschen im neunten Lebensjahrzehnt ist<br />

auch auf die zunehmende Anzahl demenz‐<br />

kr<strong>an</strong>ker Menschen zurückzuführen. <strong>Die</strong><br />

XVIII<br />

S. 56<br />

LX


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Häufigkeit schwerer und mäßig schwerer<br />

Demenzen nimmt mit steigendem Alter<br />

erheblich zu. (…) <strong>Die</strong> Kommission unter‐<br />

streicht die in <strong>der</strong> Gerontopsychiatrie wie‐<br />

<strong>der</strong>holt getroffenen Aussage, dass <strong>der</strong> weit<br />

verbreitete diagnostische und therapeuti‐<br />

sche Nihilismus dringend abgebaut werden<br />

muss. Heute ist bei <strong>der</strong> senilen Demenz<br />

zwar nur eine symptomatologische Beh<strong>an</strong>d‐<br />

lung und eine aktivierende, pflegerische<br />

Betreuung möglich. Doch ist die Tatsache,<br />

dass durch medikamentöse Therapie, durch<br />

gute Betreuung, durch Tagesstrukturierung,<br />

durch kognitives Training sowie durch eine<br />

<strong>an</strong>regende und orientierungsför<strong>der</strong>nde<br />

Umwelt psychische Kr<strong>an</strong>kheitssymptome<br />

gelin<strong>der</strong>t und kognitive Leistungen geför<strong>der</strong>t<br />

werden können, von sehr großer Bedeutung<br />

für den Patienten selbst, für sein Angehöri‐<br />

gen sowie für die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter eines Pflegeteams. (…) <strong>Die</strong><br />

Kommission weist bereits <strong>an</strong> dieser Stelle<br />

auf die Notwendigkeit hin, in Zukunft ver‐<br />

mehrt Rehabilitations<strong>an</strong>gebote für demenz‐<br />

kr<strong>an</strong>ke Menschen zu schaffen und zugleich<br />

eine aktivierenden Pflege auch auf die<br />

Versorgung demenzkr<strong>an</strong>ker Menschen zu<br />

übertragen<br />

132 Diskutiert m<strong>an</strong> zum Beispiel Fragen <strong>der</strong><br />

Sicherstellung medizinisch‐pflegerischer<br />

Versorgung im Lichte <strong>der</strong> epidemiologischen<br />

Prävalenzdaten über demenzielle Erkr<strong>an</strong>‐<br />

kungen, so setzt sich m<strong>an</strong> sich leicht dem<br />

Vorwurf aus, die Alterung von Gesellschaft<br />

und Individuum zu dramatisieren und unter‐<br />

schwellig <strong>der</strong> stereotypen Formel „Alt‐<br />

sein=Kr<strong>an</strong>ksein“ zu folgen.<br />

In <strong>der</strong> Tat wird <strong>der</strong> politische<br />

Diskurs lei<strong>der</strong> oft einseitig aus<br />

<strong>der</strong> ökonomischen Perspektive<br />

geführt (…). Spricht m<strong>an</strong> über<br />

die steigenden Kosten <strong>der</strong><br />

Demenzbeh<strong>an</strong>dlungen und ‐<br />

betreuungen, läuft m<strong>an</strong> Ge‐<br />

fahr, eines m<strong>an</strong>gelnden ethi‐<br />

schen Verständnisses bezich‐<br />

In <strong>der</strong> Sozialpolitik beginnen sich neue<br />

Leitbil<strong>der</strong> des Umg<strong>an</strong>gs mit älteren Men‐<br />

schen abzuzeichnen, nach denen ältere<br />

Menschen nicht länger eine zu versorgen‐<br />

de Klientel darstellen, die durchgängig <strong>der</strong><br />

Institutionen und <strong>Die</strong>nste <strong>der</strong> Altenhilfe<br />

bedarf, son<strong>der</strong>n ältere Menschen als<br />

aktive Koproduzenten ihrer eigenen<br />

Wohlfahrt begreift. <strong>Die</strong> in einer Gesell‐<br />

S. 57 Differenziertes<br />

Altersbild gefor‐<br />

<strong>der</strong>t<br />

LXI


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

133 Insgesamt stimmt die Kommission <strong>der</strong> Ein‐<br />

schätzung Dinkels zu, dass „m<strong>an</strong> zumindest<br />

für die jüngere Verg<strong>an</strong>genheit in <strong>der</strong> Bun‐<br />

desrepublik die weit verbreitete pessimisti‐<br />

sche These nicht länger aufrechterhalten<br />

(sollte), wir würden zwar immer älter, aber<br />

gleichzeitig auch immer kränker“ (Dinkel<br />

1999: 79). <strong>Die</strong> Kommission wendet sich des‐<br />

halb bewusst gegen immer noch vorherr‐<br />

schende Auffassungen einer dramatischen<br />

Ausweitung <strong>der</strong> Gebrechlichkeit mit zuneh‐<br />

men<strong>der</strong> L<strong>an</strong>glebigkeit <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

134 Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass<br />

trotz <strong>der</strong> eindeutigen Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong><br />

Erkr<strong>an</strong>kungen des höheren Lebensalters<br />

eine ausreichende Berücksichtigung geriatri‐<br />

scher und gerontologischer Expertise in <strong>der</strong><br />

Medizin in Deutschl<strong>an</strong>d noch aussteht. An<br />

<strong>der</strong> notwendigen Eigenständigkeit des<br />

Faches Geriatrie und des dringenden Be‐<br />

darfs <strong>an</strong> Aus‐, Fort‐ und Weiterbildungs‐<br />

maßnahmen auf diesem Sektor k<strong>an</strong>n aus <strong>der</strong><br />

Sicht <strong>der</strong> Kommission jedenfalls heute kein<br />

Zweifel mehr bestehen.<br />

135 Für die qualitative Weiterentwicklung des<br />

Versorgungs<strong>an</strong>gebots werden in Zukunft<br />

vermehrt pflegeepidemiologische Erkennt‐<br />

nisse benötigt, die den qu<strong>an</strong>titativen Pfle‐<br />

gebedarf im Zeitverlauf dokumentieren<br />

tigt zu werden. schaft dominierenden Altersbil<strong>der</strong>be‐<br />

stimmen mit, inwieweit ältere Menschen<br />

bei <strong>der</strong> Verteilung von Ressourcen be‐<br />

rücksichtigt werden, und inwieweit ein<br />

differenzierter, d. h. <strong>an</strong> den gegebenen<br />

Lebensbedingungen und Kompetenzen<br />

orientierter Einsatz <strong>der</strong> Ressourcen er‐<br />

folgt.<br />

S. 70 Statements zur<br />

pessimistischen<br />

Sichtweise des<br />

Alterungsprozes‐<br />

ses in <strong>der</strong> Wissen‐<br />

schaft<br />

S. 75<br />

S. 86 Forschungsbe‐<br />

darf: Betroffe‐<br />

nenperspektive<br />

LXII


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

sowie eine systematische und zielgerichtete<br />

Analyse <strong>der</strong> Daten erlauben. Ein wesentli‐<br />

cher M<strong>an</strong>gel bisheriger Forschung besteht<br />

darin, dass sie von einem spezifischen,<br />

sozialrechtlich geprägten Begriff <strong>der</strong> Pflege‐<br />

bedürftigkeit ausgeht und damit nur sehr<br />

begrenzt Schlussfolgerungen auf die Ge‐<br />

samtheit des pflegerischen Leistungsbedarfs<br />

zulassen. Gerade vor dem Hintergrund <strong>der</strong><br />

Zielsetzung eines integrierten Versorgungs‐<br />

<strong>an</strong>gebots sind daher Untersuchungen not‐<br />

wendig, die Bedarfe unabhängig von den<br />

zerglie<strong>der</strong>ten Fin<strong>an</strong>zierungs‐ und Leistungs‐<br />

strukturen, also vornehmlich aus <strong>der</strong> Per‐<br />

spektive <strong>der</strong> Patienten bzw. Pflegebedürfti‐<br />

gen zu beschreiben vermögen.<br />

136 Entscheidenden Einfluss auf die Ergebnisse<br />

von Vorausberechnungen zur Pflegebedürf‐<br />

tigkeit haben neben den Annahmen zur<br />

altersspezifischen Prävalenz auch die An‐<br />

nahmen zur Entwicklung <strong>der</strong> weiteren<br />

Lebenserwartung im Alter. Insbeson<strong>der</strong>e bei<br />

<strong>an</strong>genommener Konst<strong>an</strong>z <strong>der</strong> Pflegefall‐<br />

wahrscheinlichkeiten schlägt sich ein Zuge‐<br />

winn <strong>an</strong> Lebensjahren im höheren Alter<br />

unmittelbar in einer steigenden Zahl Pflege‐<br />

bedürftiger nie<strong>der</strong>. (…) Bis zum Jahr 2010<br />

wird mit einem Anstieg bis 2,04 Mio. Pfle‐<br />

gebedürftigen gerechnet; das BGM geht<br />

sogar von einer Zunahme auf 2,14 Mio aus.<br />

Für 2030 reichen die Schätzungen von 2,16<br />

bis 2,57 Mio. Pflegebedürftigen, für 2040<br />

wird mit 2,26 bis 2,79 Mio. gerechnet. (…)<br />

Neuere nationale und internationale For‐<br />

schungsergebnisse liefern klare Hinweise<br />

auf eine Verbesserung des Gesundheitszu‐<br />

st<strong>an</strong>des alter Menschen in <strong>der</strong> Kohorten‐<br />

S.87 Verbesserter<br />

Gesundheitszu‐<br />

st<strong>an</strong>d Älterer<br />

LXIII


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

folge, und es bestehen berechtigte Aussich‐<br />

ten auf ein Zurückdrängen, Verzögern und<br />

Abschwächen bestimmter Altersgebrechen<br />

durch weiteren medizinischen Fortschritt.<br />

Sie (Modellrechnungen, Anm. MB) verwei‐<br />

sen darauf, wie wichtig es sein wird, die<br />

gesundheitliche Prävention und Rehabilita‐<br />

tion auszubauen.<br />

137 Trotz <strong>der</strong> großen Bedeutung <strong>der</strong> Prävention<br />

für die Gesundheit und eine aktive Lebens‐<br />

gestaltung wird den präventiven Maßnah‐<br />

men im Kontext des Gesundheitsversor‐<br />

gungssystems nicht jene Stellung zugeord‐<br />

net, die diesen aus wissenschaftlicher und<br />

praktischer Perspektive eigentlich zukom‐<br />

men müsste. (…) <strong>Die</strong> Kommission gibt <strong>an</strong><br />

dieser Stelle zu bedenken, dass Org<strong>an</strong>isati‐<br />

onsformen gefunden werden müssen, die<br />

diese Bereiche (die Sektoren Prävention,<br />

Kuration und Rehabilitation, Anm. MB) zum<br />

einen gleichstellen, zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en mitein<strong>an</strong>‐<br />

<strong>der</strong> verknüpfen.<br />

138 In <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Prävention sieht die<br />

Kommission eine bedeutende Aufgabe <strong>der</strong><br />

medizinischen Versorgung und <strong>der</strong> Gesund‐<br />

heitspolitik. (…) Der Diagnostik von Risiko‐<br />

faktoren und <strong>der</strong> Intervention zur Reduktion<br />

von Stürzen im Alter sollte in Zukunft mehr<br />

Aufmerksamkeit gewidmet werden. Das<br />

breite Spektrum <strong>der</strong> Risikofaktoren, die zu<br />

dieser sogen<strong>an</strong>nten Sturzkr<strong>an</strong>kheit führen,<br />

zeigt eindeutig, dass die Diagnostik und<br />

Abklärung ebenfalls multifaktoriell sein<br />

muss. Unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em sind die oben gen<strong>an</strong>n‐<br />

ten Anamnesen, die Bal<strong>an</strong>ce, das häusliche<br />

Umfeld, das Hören und Sehen sowie die<br />

Stehsicherheit im Assessment zu prüfen.<br />

Durch die Umsetzung dieser<br />

For<strong>der</strong>ung wird nicht nur zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Gesundheit<br />

und Erhöhung <strong>der</strong> Lebensquali‐<br />

tät im Alter beigetragen,<br />

son<strong>der</strong>n es werden auch<br />

erhebliche Kosteneinsparun‐<br />

gen bewirkt.<br />

S.89<br />

S. 90 Prävention und<br />

Kostendämpfung<br />

Geriatrisches<br />

Assessment!<br />

Rolle des Hausarz‐<br />

tes beim präven‐<br />

LXIV


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die altersspezifische Fehl‐ und<br />

Übermedikamentierung spielt unter den<br />

Sturzursachen eine wichtige Rolle. Hier<br />

muss es um Modifikationen bzw. Umstel‐<br />

lung <strong>der</strong> Medikamentierung gehen. Durch<br />

die Prävention <strong>der</strong> Osteoporose könnte die<br />

Anzahl jener Menschen, bei denen Stürze zu<br />

einer Schenkelhalsfraktur führen, deutlich<br />

verringert werden. <strong>Die</strong> Durchführung dieser<br />

präventiven Maßnahmen, wie z. B. das<br />

Sturzrisiko vermin<strong>der</strong>n, und die Durchfüh‐<br />

rung des präventiven Hausbesuchs sollte<br />

<strong>der</strong> Hausarzt in seiner Rolle als Case M<strong>an</strong>a‐<br />

ger für den älteren Patienten initiieren, be‐<br />

gleiten und ggf. selbst übernehmen.<br />

139 Aufgrund des erhöhten Risikos <strong>der</strong> chroni‐<br />

schen körperlichen Erkr<strong>an</strong>kung, <strong>der</strong> Hilfsbe‐<br />

dürftigkeit o<strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit, seeli‐<br />

scher Störungen sowie psychischer Erkr<strong>an</strong>‐<br />

kungen ist gerade bei Menschen mit Behin‐<br />

<strong>der</strong>ung eine kompetenzerhaltende o<strong>der</strong> ‐<br />

för<strong>der</strong>nde Intervention notwendig.<br />

140 Beachtung verdienen schließlich auch<br />

„unorthodoxe“, hierzul<strong>an</strong>de noch wenig ge‐<br />

nutzte Verfahren, wie z. B. die Schaffung<br />

beson<strong>der</strong>s gestalteter Räume mit einer Viel‐<br />

zahl von sensorischen Anregungen („Snoe‐<br />

zel‐Räume“) sowie humor‐orientierte Inter‐<br />

ventionen und tiergestützte Interventionen,<br />

bei denen durch den Kontakt mit Hunden<br />

und/ o<strong>der</strong> Katzen positive Effekte ausgelöst<br />

werden können.<br />

141 Bei Heimen mit einem hohen Anteil von<br />

chronisch psychisch Kr<strong>an</strong>ken wird die Ver‐<br />

besserung <strong>der</strong> gerontopsychiatrischen<br />

Versorgung als vorr<strong>an</strong>gig vor <strong>an</strong><strong>der</strong>en Fach‐<br />

disziplinen <strong>an</strong>gesehen. Was insbeson<strong>der</strong>e in<br />

tiven Hausbesuch<br />

S. 96 Beson<strong>der</strong>er<br />

Bedarf bei Men‐<br />

schen mit Behin‐<br />

<strong>der</strong>ung<br />

S. 100 Psychosoziale<br />

Interventionen<br />

(Snoezelen/ und<br />

Humor und Tiere)<br />

S. 103<br />

LXV


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Deutschl<strong>an</strong>d auch noch im Hinblick auf den<br />

„Alltag im Heim“ fehlt, ist eine Methode zur<br />

Erfolgskontrolle, die außerhalb von kontrol‐<br />

lierten Studien eingesetzt werden k<strong>an</strong>n. Ein<br />

beispielhaftes Verfahren, das eine praxisna‐<br />

he Erfassung des Wohlbefindens von psy‐<br />

chisch kr<strong>an</strong>ken Menschen erlaubt und so die<br />

Wirkung bestimmter Interventionsmaß‐<br />

nahmen beschrieben k<strong>an</strong>n, ist das in Eng‐<br />

l<strong>an</strong>d von Tom Kitwood entwickelte und in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d von C. Müller‐Hergl vertretene<br />

Konzept des „Dementia Care Mapping“<br />

142 Neben den fehlenden fachlichen Voraus‐<br />

setzungen für das Dolmetschen medizini‐<br />

scher o<strong>der</strong> pflegerischer Sachverhalte sind<br />

Angehörige häufig mit den Rollenkonflik‐<br />

ten als loyale Familien<strong>an</strong>gehörige und<br />

neutrale Übersetzer überfor<strong>der</strong>t.<br />

143 Situation ambul<strong>an</strong>ter Pflege<br />

<strong>Die</strong>sen Paradigmenwechsel (von <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>k‐<br />

heits‐ zur Gesundheitsorientierung, Anm.<br />

MB) nachzuvollziehen und verbunden damit<br />

eine Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Pflege einzuleiten,<br />

ist eine – wenngleich mit großer zeitlicher<br />

Verspätung – auch in Deutschl<strong>an</strong>d unlängst<br />

<strong>an</strong>genommene Herausfor<strong>der</strong>ung. <strong>Die</strong>s<br />

schlägt sich auch in <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten Pflege<br />

nie<strong>der</strong>, einem in Übereinstimmung mit<br />

internationalen Trends zunehmend <strong>an</strong> Be‐<br />

deutung gewinnenden Versorgungsbereich.<br />

144 Ambul<strong>an</strong>te Pflegeleistungen<br />

werden <strong>der</strong>zeit somit primär<br />

durch sozialrechtliche und we‐<br />

niger durch pflegewissen‐<br />

schaftliche Relev<strong>an</strong>zkriterien<br />

S. 104<br />

S. 105 Ambul<strong>an</strong>te Pflege<br />

nimmt <strong>an</strong> Bedeu‐<br />

tung zu!<br />

S. 107<br />

LXVI


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

determiniert. <strong>Die</strong>s führt u. a. zu<br />

einer m<strong>an</strong>gelnden Berücksich‐<br />

tigung von Bedarfsgesichts‐<br />

punkten in <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten<br />

Pflege.<br />

145 Sollen Unterversorgungser‐<br />

scheinungen, Drehtüreffekte<br />

und somit vermeidbare Wie‐<br />

<strong>der</strong>einweisungen verhin<strong>der</strong>t<br />

werden, muss <strong>der</strong> Abbau<br />

stationärer Leistungs<strong>an</strong>gebote<br />

mit einem Ausbau und einer<br />

Weiterentwicklung ambul<strong>an</strong>ter<br />

Pflege parallelisiert werden.<br />

(…) Den Auf‐ und Ausbau<br />

ambul<strong>an</strong>ter Pflege allein <strong>der</strong><br />

Pflegeversicherung zu über‐<br />

<strong>an</strong>tworten, dürfte <strong>an</strong>gesichts<br />

<strong>der</strong> spezifischen Zielrichtung<br />

und Ausgestaltung dieses<br />

Leistungsgesetzes somit einer<br />

verkürzten Strategie gleich‐<br />

kommen, die mehr Probleme<br />

schaffen als lösen könnte. (…)<br />

Eine kritische Reform <strong>der</strong><br />

Fin<strong>an</strong>zierungsgrundlagen<br />

ambul<strong>an</strong>ter Pflege, die durch<br />

pflegewissenschaftliche Krite‐<br />

rien fundiert ist und Bedarfsge‐<br />

sichtspunkten größere Auf‐<br />

merksamkeit schenkt als bis‐<br />

l<strong>an</strong>g, zählt somit zu den zentra‐<br />

len sozial‐ und gesundheits‐<br />

politische Aufgaben <strong>der</strong> Zu‐<br />

kunft. <strong>Die</strong>s umso mehr, als die<br />

Fin<strong>an</strong>zierungsgrundlagen<br />

ambul<strong>an</strong>ter Pflege – wie nach‐<br />

S. 108<br />

LXVII


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

folgend erkennbar – erhebliche<br />

Auswirkungen auf die infrast‐<br />

rukturelle Entwicklung dieses<br />

Arbeitsbereiches haben.<br />

Entwicklungstrends in <strong>der</strong><br />

ambul<strong>an</strong>ten Pflege:<br />

Mit einiger Berechtigung ist<br />

davon auszugehen, dass <strong>der</strong><br />

Höhepunkt <strong>der</strong> Betriebsgrün‐<br />

dungen überschritten ist.<br />

Gleichzeitig verdichten sich die<br />

Hinweise auf einen aufkom‐<br />

menden Verdrängungswett‐<br />

bewerb zulasten von zumeist<br />

kleineren Anbietern (…). Seit<br />

Einführung <strong>der</strong> Pflegeversiche‐<br />

rung sind auch hier Verschie‐<br />

bungen erkennbar. Der stärks‐<br />

te Zuwachs ist bei den privat‐<br />

wirtschaftlichen getragenen<br />

Einrichtungen zu verzeichnen:<br />

Sie stellen bundesweit inzwi‐<br />

schen mehr als die Hälfte aller<br />

ambul<strong>an</strong>ten Pfleg<strong>an</strong>bieter.<br />

147 <strong>Die</strong> in <strong>an</strong><strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n bereits<br />

realisierte Umorientierung zu<br />

einer <strong>an</strong> den Bedarfslagen<br />

potenzieller Nutzer aus‐<br />

gerichteten Gestaltung des<br />

pflegerischen Leistungsprofils<br />

steht hierzul<strong>an</strong>de noch aus.<br />

148 Anreizstrukturen und Rahmen‐<br />

bedingungen sind so zu gestal‐<br />

ten, dass sie diesen Paradig‐<br />

menwechsel (von <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>k‐<br />

heits‐ zur Gesund‐<br />

S. 111 Leistungsprofils‐<br />

gestaltung fehlt<br />

S.119<br />

LXVIII


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

heitsorientierung, Anm. MB)<br />

unterstützen und ihm nicht –<br />

wie bisl<strong>an</strong>g zu beobachten –<br />

eher zuwi<strong>der</strong>laufen.<br />

Zugleich ist es notwendig,<br />

vorh<strong>an</strong>dene gesundheitliche<br />

und soziale Potentiale älterer<br />

Menschen im Versorgungsall‐<br />

tag stärker in den Blick zu<br />

nehmen und in die Pl<strong>an</strong>ung<br />

und Gestaltung pflegerischer<br />

Leistungen einzubeziehen, um<br />

dem Fortschreiten gesundheit‐<br />

licher o<strong>der</strong> sozialer Beeinträch‐<br />

tigungen entgegenzuwirken,<br />

Abhängigkeitstendenzen zu<br />

vermeiden und – falls möglich<br />

– auf diese Weise auch zu einer<br />

Verbesserung des Gesund‐<br />

heitszust<strong>an</strong>ds älterer Men‐<br />

schen beizutragen.<br />

149 Unabdingbar ist außerdem<br />

eine Erweiterung <strong>der</strong> eng<br />

gesteckten Grenzen pflegeri‐<br />

schen H<strong>an</strong>delns. <strong>Die</strong> Realsie‐<br />

rung einer <strong>an</strong>gemessenen<br />

Pflegeälterer Menschen,<br />

verl<strong>an</strong>gt mehr als herkömmli‐<br />

che „h<strong>an</strong>dwerkliche“ Pflege<br />

und körperbezogene Maß‐<br />

nahmen. Sie umfasst außer‐<br />

dem kommunikative und<br />

edukative Aufgaben (wie Un‐<br />

terstützung, Anleitung, Schu‐<br />

lung und Beratung des Pflege‐<br />

bedürftigen und seiner An‐<br />

gehörigen), ebenso präventive<br />

S. 120<br />

LXIX


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

150 Ambul<strong>an</strong>te Pflege erfor<strong>der</strong>t heute ein hohes<br />

Maß <strong>an</strong> spezialisierten pflegerischen Kom‐<br />

petenzen, für die <strong>an</strong><strong>der</strong>norts auf hohem<br />

akademischen Niveau ausgebildet wird. Mit<br />

dieser Entwicklung haben die Qualifikati‐<br />

onsprofile in den Pflegeberufen hierzul<strong>an</strong>de<br />

nicht Schritt gehalten. So findet die ambu‐<br />

l<strong>an</strong>te Pflege in den bestehenden Ausbildun‐<br />

gen – sei es auf beruflicher wie auf akade‐<br />

mischer Ebene – nicht die ihr gebührende<br />

Aufmerksamkeit – eine Kritik, die auch für<br />

die gegenwärtigen Reformbemühungen <strong>der</strong><br />

Pflegeausbildung gilt. Auch dem Mo<strong>der</strong>ni‐<br />

sierungsrückst<strong>an</strong>d, Aufgabenw<strong>an</strong>del und<br />

Bedarf <strong>an</strong> klinischen (d. h. gerontologischen,<br />

und rehabilitative Maßnahmen<br />

und auch solche, wie sie mit<br />

dem englischen Begriff „care“<br />

<strong>an</strong>gesprochen sind (Morse et<br />

al. 1990). Dabei steht weniger<br />

die protektive und sorgende<br />

Funktion von Pflege im Vor<strong>der</strong>‐<br />

grund als vielmehr ihre Bedeu‐<br />

tung für die Versorgungsgestal‐<br />

tung und die Sicherung von<br />

Versorgungsintegration und ‐<br />

kontinuität. <strong>Die</strong> Umsetzung<br />

dessen setzt allerdings voraus,<br />

Aufgabenspektrum und ‐<br />

zuschnitt <strong>der</strong> Pflege zu über‐<br />

denken, ja, zu erweitern, und,<br />

bedingt auf struktureller Ebe‐<br />

ne, die notwendigen Spiel‐<br />

räume und Bedingungen für<br />

eine entsprechende Ausdeh‐<br />

nung <strong>der</strong> Kompetenzgrenzen<br />

herzustellen.<br />

S. 120 Reform <strong>der</strong> Pfle‐<br />

geausbildung<br />

LXX


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

intensivpflegerischen, psychiatrischen,<br />

palliativen etc.) Spezialkompetenzen wird<br />

auf qualifikatorischer Ebene nicht hinrei‐<br />

chend Rechnung getragen. Ohne hier eine<br />

Korrektur einzuleiten, k<strong>an</strong>n eine qualitativ<br />

hochwertige ambul<strong>an</strong>te pflegerische Ver‐<br />

sorgung auch zukünftig nicht gelingen.<br />

151 Erfor<strong>der</strong>lich ist darüber hinaus<br />

eine Mo<strong>der</strong>nisierung des<br />

Leistungsprofils und eine qua‐<br />

litative Ausdifferenzierung des<br />

Leistungs<strong>an</strong>gebots ambul<strong>an</strong>ter<br />

Pflegedienste. Nach wie vor ist<br />

das Angebot <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten<br />

Pflege zu eng und wenig prob‐<br />

lemadäquat konturiert, wes‐<br />

halb die häusliche Versorgung<br />

vieler Patientengruppen nach<br />

wie vor auf Grenzen stößt.<br />

Über eine Ausweitung des<br />

Leistungs<strong>an</strong>gebots sind darü‐<br />

ber hinaus Modellversuche<br />

notwendig, um die im Gefolge<br />

<strong>der</strong> Umstrukturierungen des<br />

Gesundheitswesens in <strong>der</strong><br />

ambul<strong>an</strong>ten Pflege entstehen‐<br />

den neuen Aufgabenstellungen<br />

in klare Arbeitskonzepte umzu‐<br />

setzen.<br />

152 Auch die Realisierung von<br />

Versorgungsintegration und<br />

‐kontinuität sowie die Verbes‐<br />

serung <strong>der</strong> Kooperation bedarf<br />

weiterer Aufmerksamkeit. (...)<br />

Vor allem die professionsüber‐<br />

greifende Kooperation bedarf<br />

in Zukunft weiterer Verbesse‐<br />

S. 120<br />

S. 120 Kooperation<br />

zwischen Versor‐<br />

gern<br />

LXXI


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

rungen. Ähnliches gilt für die<br />

Versuche zur org<strong>an</strong>isatorischen<br />

Vernetzung und zur Schaffung<br />

integrierter Versorgungsver‐<br />

bünde innerhalb des ambul<strong>an</strong>‐<br />

ten Sektors sowie zwischen <strong>der</strong><br />

Regel‐ und Spezialversorgung.<br />

153 Des Weiteren ist eine Anpas‐<br />

sung <strong>der</strong> Sozialversicherungs‐<br />

systeme <strong>an</strong> die gew<strong>an</strong>delten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen im ambul<strong>an</strong>ten<br />

Bereich notwendig. (…) Darü‐<br />

ber hinaus ist zu prüfen, ob die<br />

im Zuge <strong>der</strong> Kostendämp‐<br />

fungspolitik mit dem SGB XI<br />

eingeführte Grundsicherung<br />

aktuellen wie künftigen gesell‐<br />

schaftlichen Problemlagen<br />

hinreichend gewachsen ist. Es<br />

gibt schon jetzt Anzeichen<br />

dafür, dass mit <strong>der</strong> Abkehr vom<br />

Prinzip <strong>der</strong> Bedarfsdeckung<br />

Zug<strong>an</strong>gsbarrieren und Unter‐<br />

versorgungen entstehen kön‐<br />

nen, von denen das deutsche<br />

Sozial‐ und Gesundheitswesen<br />

bisl<strong>an</strong>g verschont geblieben ist.<br />

154 Schließlich ist darauf hinzuwei‐<br />

sen, dass die Umsetzung <strong>der</strong><br />

zuvor aufgestellten For<strong>der</strong>un‐<br />

gen auch eine Entsp<strong>an</strong>nung <strong>der</strong><br />

Arbeitssituation <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>‐<br />

ten Pflege erfor<strong>der</strong>t (…).<br />

Geringe Bezahlung, hoher<br />

Ver<strong>an</strong>twortungsdruck, schlech‐<br />

te Arbeitsbedingungen und<br />

hohe Arbeitsbelastung führten<br />

S.120<br />

S. 120 Hinweis: ökono‐<br />

mische Erwägun‐<br />

gen vs. Professio‐<br />

nelle Qualitätser‐<br />

wägungen!<br />

Hinweis auf<br />

kritische Würdi‐<br />

gungen<br />

LXXII


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

155<br />

zu einer beachtlichen Mitarbei‐<br />

terfluktuation (…). Zu enge<br />

fin<strong>an</strong>zielle Spielräume, daraus<br />

resultierend Personal‐ und<br />

Zeitknappheit führen dazu,<br />

dass ökonomische Erwägungen<br />

den Vorr<strong>an</strong>g vor professionel‐<br />

len Qualitätserwägungen<br />

haben. <strong>Die</strong>sen Fehlentwicklun‐<br />

gen gilt es künftig verstärkt<br />

Aufmerksamkeit zu widmen<br />

und – wo möglich – aktiv<br />

entgegenzuwirken.<br />

Situation <strong>der</strong> Tagespflege<br />

Der Betrieb einer Tagespflege‐<br />

einrichtung ist wirtschaftliche<br />

schwierig. Bei Einrichtungs‐<br />

bzw. Gruppengrößen von ca.<br />

10 bis 14 Personen führt schon<br />

eine geringe Min<strong>der</strong>auslastung<br />

zu betriebswirtschaftlichen<br />

Problemen. Pflegebedürftige<br />

sind in <strong>der</strong> Regel nicht bereit<br />

(o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Lage) erhebliche<br />

Beträge über die Leistungen<br />

<strong>der</strong> Pflegeversicherung und die<br />

zusätzlichen selbst zu tragen‐<br />

den Kosten für Unterkunft und<br />

Verpflegung hinaus zu zahlen.<br />

Aus Nutzersicht scheint es<br />

jedoch als sinnvoll, dass die<br />

Einrichtungen flexibel auf<br />

<strong>der</strong>en Bedarfslagen regieren.<br />

Tagespflege erfor<strong>der</strong>t vom<br />

Träger eine grundsätzlich<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e konzeptionelle Ausrich‐<br />

tung als ambul<strong>an</strong>te Pflege. Sie<br />

155<br />

LXXIII


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

rfor<strong>der</strong>t ein „Denken im Ver‐<br />

sorgungsverbund“, weil sie<br />

überwiegend parallel zu ambu‐<br />

l<strong>an</strong>ten professionellen Pflege<br />

und zur familiären Pflege<br />

erfolgt (…) Es müssen Möglich‐<br />

keiten geschaffen werden,<br />

unterschiedliche Konzepte in<br />

<strong>der</strong> Tagespflege noch intensi‐<br />

ver zu erproben (…)<br />

Es kommt drauf <strong>an</strong>, eine sorg‐<br />

fältige Bedarfsprüfung (As‐<br />

sessment) und ein ebenso<br />

sorgfältiges Care‐M<strong>an</strong>agement<br />

durchzuführen, beides steht als<br />

Element <strong>der</strong> Regelversorgung<br />

nicht zur Verfügung (…)<br />

Wenn zu einer Übersiedlung in<br />

ein Pflegeheim Alternativen<br />

bestehen, so werden diese von<br />

den Betroffenen und den<br />

Angehörigen in <strong>der</strong> Regel<br />

bevorzugt. Das Ziel einer<br />

Beratung im Vorfeld <strong>der</strong> Leis‐<br />

tungserbringung muss es sein,<br />

diese Alternativen auszuloten,<br />

wobei Kombinationslösungen<br />

mit Tagespflege und Betreu‐<br />

tem Wohnen mit einbezogen<br />

werden müssen.<br />

157 Exkurs: Aspekte <strong>der</strong> Qualitäts‐<br />

sicherungsdiskussion<br />

Hohe Erwartungen waren und<br />

sind verbunden mit den Maß‐<br />

nahmen zur Qualitätssiche‐<br />

rung, die auf vielen Ebenen<br />

diskutiert werden. (…)<br />

S. 137<br />

LXXIV


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Es wird auf ein gelingendes<br />

Wechselspiel zwischen ex‐<br />

terner und interner Qualitäts‐<br />

sicherung <strong>an</strong>kommen, weil die<br />

interne Qualitätssicherung<br />

sozusagen <strong>der</strong> externen Quali‐<br />

tätssicherung folgt. Wenn die<br />

externen Qualitätssicherer<br />

falsche Prioritäten setzen, tun<br />

es auch die internen, und<br />

wichtige Schwachstellen blei‐<br />

ben unbearbeitet.<br />

<strong>Die</strong> externen Qualitätssicherer<br />

müssen ihre Aufmerksamkeit<br />

auf den St<strong>an</strong>d <strong>der</strong><br />

Erkenntnisse in Gerontologie,<br />

Pflege und Geriatrie richten<br />

und ihre Konzepte dement‐<br />

sprechend weiterentwickeln.<br />

158 <strong>Die</strong> externe Qualitätssicherung<br />

wird wahrscheinlich nur relativ<br />

grobe Mängel aufdecken und<br />

verhin<strong>der</strong>n können. Für eine<br />

steigende Qualitätsentwicklung<br />

im Detail, für Einstellungsände‐<br />

rungen bei<br />

Mitarbeitern und die Verwirkli‐<br />

chung einer neuen Kultur des<br />

Helfens bedarf es <strong>der</strong><br />

internen Qualitätssicherung mit<br />

vergleichsweise einfachen<br />

Instrumenten, <strong>der</strong>en Sinn von<br />

den Beteiligten verst<strong>an</strong>den<br />

wird. Hierzu können <strong>an</strong> dieser<br />

Stelle nur einige Hinweise<br />

gegeben werden.<br />

Fundament aller Qualitätssiche‐<br />

S. 138 „Qualitätssiche‐<br />

rungsbemühun‐<br />

gen sind Begriffe,<br />

die klar beschrei‐<br />

ben, was gute und<br />

was schlechte<br />

Altenpflege ist,<br />

(…)“<br />

LXXV


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD<br />

rungsbemühungen sind<br />

Begriffe, die klar beschreiben,<br />

was gute und was schlechte<br />

Altenpflege ist, wo z. B. Gewalt<br />

in <strong>der</strong> Pflege beginnt und<br />

welche Rahmenbedingungen<br />

dazu führen können<br />

(…). Ferner sollte <strong>der</strong> zurzeit<br />

sehr verbreiteten Neigung<br />

entgegengewirkt werden, l<strong>an</strong>g<br />

und breit über optimale<br />

Verrichtungsst<strong>an</strong>dards zu dis‐<br />

kutieren, weil solche St<strong>an</strong>dards<br />

in aller Regel im Alltag<br />

<strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong> verfügbaren<br />

Pflegezeitbudgets nicht ver‐<br />

wirklicht werden können. Viel<br />

wirkungsvoller für eine Quali‐<br />

tätsentwicklung ist zurzeit die<br />

Formulierung von Struktur‐<br />

st<strong>an</strong>dards (z. B. Tageslaufstruk‐<br />

tur, zu <strong>Die</strong>nstplänen, zu<br />

Übergabebesprechungen, zur<br />

Pflegedokumentation und zur<br />

Org<strong>an</strong>isation <strong>der</strong> Medikamen‐<br />

tenversorgung usw.).<br />

Einrichtungsträger und Pflege‐<br />

kassen nehmen Wünsche und<br />

Kritik <strong>der</strong> zu Pflegenden und<br />

ihrer Angehörigen zunehmend<br />

ernst, und es gibt keine glaub‐<br />

würdigeren Beiträge zum<br />

Thema „Qualität in <strong>der</strong> Pflege“.<br />

Daher können Nutzerbefra‐<br />

gungen („Kundenbefragun‐<br />

gen“) einmünden in die Er‐<br />

munterung, sich offen über das<br />

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3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

zu beschweren, was <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Pflege ihrer Meinung nach<br />

nicht in Ordnung ist. Es ist<br />

unsinnig, die Anzahl <strong>der</strong> Be‐<br />

schwerden minimieren zu<br />

wollen, son<strong>der</strong>n die Ursachen<br />

<strong>der</strong> Beschwerden müssen<br />

eliminiert werden (…). Ein<br />

Katalog <strong>der</strong> Stärken und<br />

Schwächen (Qualitätsprofil)<br />

und <strong>der</strong> möglichen Verbesse‐<br />

rungen k<strong>an</strong>n außer durch<br />

Auswertung <strong>der</strong> Besuche von<br />

Heimaufsicht und MDK, z. B.<br />

durch differenzierte Betriebs‐<br />

vergleiche („Benchmarking“)<br />

gewonnen werden o<strong>der</strong> ach<br />

durch die Befragung von<br />

Nutzern („Kunden“), Mitarbei‐<br />

tern und <strong>an</strong><strong>der</strong>en Schlüsselper‐<br />

sonen.<br />

159 Es ergibt sich <strong>der</strong> Eindruck, dass<br />

Zertifizierung und Zertifikate<br />

häufig eher Marketing‐Mittel<br />

als Instrumente <strong>der</strong><br />

Qualitätsentwicklung und<br />

Qualitätssicherung darstellen.<br />

Ob bei ihnen Kosten und<br />

Nutzen in einem <strong>an</strong>gemesse‐<br />

nen Verhältnis stehen, k<strong>an</strong>n<br />

bezweifelt werden.<br />

160 Ausblick für die Heimsituation:<br />

(…) Zunehmend wird die Quali‐<br />

tät eines Pflegeheimes diffe‐<br />

renzierter betrachtet, und es<br />

zeichnet sich ab, dass die<br />

bisl<strong>an</strong>g <strong>an</strong>gebotsorientierte<br />

S. 139 Zertifikate als<br />

Marketingsinstru<br />

ment<br />

S. 139<br />

LXXVII


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Pflege stärker einer nachfrage‐<br />

orientierten Pflegequalität<br />

weichen muss. <strong>Die</strong> stationäre<br />

Pflege muss sich zunehmend<br />

auch dar<strong>an</strong> messen lassen, wie<br />

sie vom Bewohner selbst und<br />

seinen Angehörigen beurteilt<br />

wird. <strong>Die</strong> subjektiv beurteilte<br />

Ergebnisqualität rückt zuneh‐<br />

mend in den Vor<strong>der</strong>grund. Das<br />

bedeutet, dass die Erwartun‐<br />

gen <strong>der</strong> Pflegebedürftigen<br />

stärker bei <strong>der</strong> Angebotsent‐<br />

wicklung berücksichtigt wer‐<br />

den müssen. Allerdings ist ein<br />

W<strong>an</strong>del <strong>der</strong> Einrichtungen in<br />

Richtung auf eine deutliche<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Wohn‐ und<br />

Pflegequalität in den beste‐<br />

henden Strukturen kosten‐<br />

neutral kaum möglich (…).<br />

Pflege versteht sich generell<br />

zunehmend als ein regional<br />

vernetztes Angebot. Ambul<strong>an</strong>‐<br />

te, teil‐ und vollstationäre<br />

Pflege<strong>an</strong>gebote in einer Region<br />

werden besser aufein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

abgestimmt. Um die zukünftige<br />

Pflegeinfrastruktur sollte kein<br />

versäultes, son<strong>der</strong>n ein durch‐<br />

lässiges System sein – die<br />

Grenzen zwischen ambul<strong>an</strong>ter,<br />

teilstationärer und vollstatio‐<br />

närer Pflege werden fließend –,<br />

indem <strong>der</strong> Austausch von<br />

Leistungen <strong>der</strong> Anbieter unter‐<br />

ein<strong>an</strong><strong>der</strong> möglich und auch<br />

Aktivitätspara‐<br />

digma<br />

LXXVIII


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

161 <strong>Die</strong> wachsende Bedeutung <strong>der</strong> Zielgruppe<br />

psychisch kr<strong>an</strong>ker Menschen<br />

Perm<strong>an</strong>ent auf <strong>der</strong> Suche, vertrautes und<br />

Kontinuität für eine ständig erfor<strong>der</strong>liche<br />

örtliche, zeitliche und situative Orientierung<br />

zu finden, hat das eigene Zimmer für psy‐<br />

chisch erkr<strong>an</strong>kte ältere Menschen eine<br />

zentrale Bedeutung. Nur das eigene Zimmer<br />

gar<strong>an</strong>tiert, dass insbeson<strong>der</strong>e ein<br />

demenziell erkr<strong>an</strong>kter Mensch seinen<br />

Lebensrhythmus nicht perm<strong>an</strong>ent dem<br />

eines Mitbewohners <strong>an</strong>passen muss.<br />

gefor<strong>der</strong>t ist. Hierzu gehört<br />

neben <strong>der</strong> Flexibilisierung <strong>der</strong><br />

Angebote natürlich auch die<br />

Bereitschaft <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

dieser Einrichtungen, ihre<br />

Arbeitszeit <strong>an</strong> den Bedürfnis‐<br />

sen <strong>der</strong> Bewohner auszurich‐<br />

ten. <strong>Die</strong>s ist eine Frage <strong>der</strong><br />

Personalorg<strong>an</strong>isation. (…)<br />

Neuzeitliche Pflegekonzepte<br />

orientieren sich zunehmend <strong>an</strong><br />

den Aktivitäten des täglichen<br />

Lebens und berücksichtigen<br />

aktivierende und die Selbst‐<br />

ständigkeit för<strong>der</strong>nde Pflege.<br />

Der ehemals „ge‐ und verpfleg‐<br />

te Patient“ wird zum „Kunden“.<br />

Es ergibt sich schlüssig, dass<br />

jedem Bewohner ein eigenes<br />

Zimmer zur Befriedigung seiner<br />

persönlichen Wohnbedürfnisse<br />

zur Verfügung gestellt werden<br />

sollte, und dass zukünftige<br />

Wohnformen – insbeson<strong>der</strong>e<br />

wenn sie zum Leben demen‐<br />

ziell Erkr<strong>an</strong>kter geeignet sein<br />

sollen – dieses Element bein‐<br />

halten sollten (…). Darüber<br />

hinaus müssen die Pflegeein‐<br />

richtungen ihre Wohn‐ und<br />

Pflegekonzepte noch besser <strong>an</strong><br />

ihre zukünftigen Schwerpunkt‐<br />

zielgruppen <strong>an</strong>passen. Dass<br />

eine dieser Gruppen <strong>der</strong> Per‐<br />

sonenkreis <strong>der</strong> psychisch<br />

kr<strong>an</strong>ken Pflegebedürftigen sein<br />

wird, dürfte fachlich unbestrit‐<br />

S. 140 Jedem Bewohner<br />

ein eigenes Zim‐<br />

mer zur Befriedi‐<br />

gung seiner<br />

persönlichen<br />

Wohnbedürfnisse<br />

zur Verfügung<br />

stellen!<br />

LXXIX


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

ten sein. <strong>Die</strong> Einrichtungen <strong>der</strong><br />

1. und 2. Generation sind<br />

baulich und auch konzeptionell<br />

kaum in <strong>der</strong> Lage, diesem<br />

Personenkreis gerecht zu<br />

werden. Zu unübersichtlich<br />

sind <strong>der</strong>en Funktions‐ und<br />

Org<strong>an</strong>isationsbereiche, zu<br />

gering ihre beruhigende und<br />

orientierungsför<strong>der</strong>nde Wohn‐<br />

qualität.<br />

162 Das Hausgemeinschaftkonzept<br />

ist unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Pflegequalität nicht teurer als<br />

eine qualitativ vergleichbare<br />

stationäre Einrichtung. Aller‐<br />

dings müssen die Aufbau‐ und<br />

Personalorg<strong>an</strong>isation den<br />

Bewohnerinteressen unterge‐<br />

ordnet werden. Familienähnli‐<br />

che Wohnkonzepte, die die<br />

Ergebnisqualität aus Sicht <strong>der</strong><br />

Bewohner und <strong>der</strong>en Angehö‐<br />

rigen berücksichtigen, können<br />

auch einen erheblichen Beitrag<br />

zum Abbau von struktureller<br />

Gewalt leisten. Und das Kon‐<br />

zept <strong>der</strong> Hausgemeinschaft<br />

bietet auch unter be‐<br />

triebswirtschaftlichen Ge‐<br />

sichtspunkten ein würdevolles<br />

Wohnen und Leben bei hoch‐<br />

gradigem Hilfebedarf. In die‐<br />

sem Sinne können sie erheblich<br />

dazu beitragen, die Lebensqua‐<br />

lität psychisch kr<strong>an</strong>ker Pflege‐<br />

bedürftiger zu verbessern.<br />

S. 142 Plädoyer für<br />

Hausgemeinschaf‐<br />

ten unter etriebs‐<br />

wirtschaftl. Ge‐<br />

sichtspunkten<br />

LXXX


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

163 Über die Diskussion <strong>der</strong> Vereinheitlichung<br />

<strong>der</strong> Altenpflegeausbildung hinaus wurden<br />

seit Mitte <strong>der</strong> 1990er‐Jahre Reformvor‐<br />

schläge entwickelt, in denen Integration auf<br />

einer noch umfassen<strong>der</strong>en Ebene <strong>an</strong>ge‐<br />

strebt wird: Gemeint sind die Ansätze, die<br />

auf eine gemeinsame, die <strong>der</strong>zeit vonein<strong>an</strong>‐<br />

<strong>der</strong> getrennten pflegerischen Bildungsgänge<br />

ntegrierende Pflegeausbildung abzielen.<br />

Aufgrund begrenzter Ressour‐<br />

cen im Gesundheitssystem<br />

werden perspektivisch Fragen<br />

<strong>der</strong> Bildungsqualität und des<br />

M<strong>an</strong>agements von Bildung und<br />

Wissen <strong>an</strong> Bedeutung gewin‐<br />

nen. <strong>Die</strong> Fort‐ und Weiterbil‐<br />

dung von Mitarbeiter wird<br />

zunehmend eine Aufgabe <strong>der</strong><br />

Entwicklung <strong>der</strong> gesamten<br />

Org<strong>an</strong>isation. Es ist zu erwar‐<br />

ten, dass <strong>an</strong>stehende Refor‐<br />

men im Bereich <strong>der</strong> Erstausbil‐<br />

dung direkte Auswirkungen auf<br />

das System <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

haben werden. Ein Problembe‐<br />

reich ist in <strong>der</strong> Konkurrenz‐<br />

situation zwischen Weiterbil‐<br />

dungsprofilen und Hochschul‐<br />

ausbildungen zu sehen. Gemäß<br />

<strong>der</strong> Maßstäbe zur Qualitätssi‐<br />

cherung nach SGB IX § 80 muss<br />

eine ver<strong>an</strong>twortliche Pflege‐<br />

fachkraft eine Person sein, die<br />

aus einem Pflegeberuf kommt,<br />

über eine entsprechende<br />

Weiterbildung verfügt (mind.<br />

460 Stunden) und in den<br />

letzten fünf Jahren vor Antritt<br />

<strong>der</strong> Stelle zwei Jahre in <strong>der</strong><br />

Pflege vollzeitbeschäftigt war.<br />

Anstelle <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

k<strong>an</strong>n auch ein Hochschulab‐<br />

schluss im Pflegem<strong>an</strong>agement<br />

Bereich vorgelegt werden. Für<br />

eine solche Person ist <strong>der</strong><br />

Nachweis <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten<br />

S. 146 For<strong>der</strong>ung nach<br />

Vereinheitlichung<br />

<strong>der</strong> Ausbildung in<br />

den Pflegeberu‐<br />

fen<br />

Personal‐ und<br />

Org<strong>an</strong>isations‐<br />

entwicklung<br />

LXXXI


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Vollbeschäftigung nahezu<br />

unmöglich. Daraus entsteht<br />

eine strukturelle Benachteili‐<br />

gung für Hochschulabsolven‐<br />

ten.<br />

164 Nachwuchsför<strong>der</strong>ung im akademischen<br />

Bereich<br />

Infolge <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit noch rudimentären<br />

Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

dominieren in vielen Studiengängen<br />

<strong>der</strong>en Bezugswissenschaften (im Wesent‐<br />

lichen Sozial‐ und Geisteswissenschaften).<br />

Gravierende Än<strong>der</strong>ungen sind hier erst<br />

und nur d<strong>an</strong>n zu erwarten, wenn eine<br />

hinreichende Anzahl von Pflegewissen‐<br />

schaftler mit entsprechen<strong>der</strong> Expertise<br />

zur Verfügung steht. <strong>Die</strong>s setzt eine<br />

adäquate Nachwuchsför<strong>der</strong>ung voraus.<br />

Um diese zu ermöglichen, ist <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeiti‐<br />

ge universitäre Ausbau von Pflegewissen‐<br />

schaft und die Zahl dort besetzter pflege‐<br />

wissenschaftlicher Lehrstühle zu gering.<br />

Zudem macht sich eine generelle Struk‐<br />

turschwäche des <strong>deutschen</strong> Hochschul‐<br />

systems bemerkbar: Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong><br />

Nachwuchsför<strong>der</strong>ung – speziell Promo‐<br />

tions‐ und Habilitationsför<strong>der</strong>ung – fehlen<br />

geeignete promotionsvorbereitende und<br />

Post‐Doc‐Programme. <strong>Die</strong> Folgen dessen<br />

zeigen sich etwa dar<strong>an</strong>, dass promotions‐<br />

interessierte <strong>Pflegewissenschaft</strong>ler in das<br />

Ausl<strong>an</strong>d abw<strong>an</strong><strong>der</strong>n (…).<br />

Wissenschaftsentwicklung und For‐<br />

schungsför<strong>der</strong>ung<br />

Es m<strong>an</strong>gelt <strong>der</strong>zeit nicht nur <strong>an</strong> einem<br />

<strong>an</strong>gemessenen universitären Ausbau von<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong>, son<strong>der</strong>n auch <strong>an</strong><br />

S. 147 Nachwuchsförde‐<br />

rung im akademi‐<br />

schen Bereich<br />

fehlt<br />

LXXXII


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

165 Insgesamt ist <strong>der</strong> Ressourcen‐<br />

charakter <strong>der</strong> Technik als hoch<br />

<strong>an</strong>zusetzen und dieser wird in<br />

Zukunft noch in signifik<strong>an</strong>ter<br />

Weise zunehmen. <strong>Die</strong> wesent‐<br />

lichen Gewinne liegen im Be‐<br />

reich <strong>der</strong> grundlegenden<br />

Selbstständigkeitserhaltung,<br />

<strong>der</strong> Kompensation von Defizi‐<br />

ten und <strong>der</strong> Vermin<strong>der</strong>ung von<br />

Pflegerisiken, des Angebots<br />

neuer Möglichkeiten <strong>der</strong> The‐<br />

rapie, Pflege und „Überwa‐<br />

chung“ (im guten Sinne des<br />

Worts) bis hin zu neuen For‐<br />

men des sozialen Austauschs,<br />

neuen Formen <strong>der</strong> Erreichbar‐<br />

keit von signifik<strong>an</strong>tem An<strong>der</strong>en<br />

und einer „neuen“ Mobilität<br />

auf <strong>der</strong> räumlichen (z. B. Navi‐<br />

gationssysteme im Auto) und<br />

auf <strong>der</strong> mentalen Ebene (z. B.<br />

Erreichbarkeit <strong>der</strong> „Welt“ über<br />

Internet von jedem Wohnort<br />

einer adäquaten Forschungsför<strong>der</strong>ung.<br />

<strong>Die</strong>se zeichnet sich gegenwärtig allenfalls<br />

schemenhaft ab. Bundesweit fehlt es <strong>an</strong><br />

hinreichenden strukturellen und materiel‐<br />

len Ressourcen für Pflegeforschung – sei<br />

es auf dem Gebiet <strong>der</strong> <strong>an</strong>wendungsorien‐<br />

tierten Forschung wie auf dem <strong>der</strong> Grund‐<br />

lagenforschung. <strong>Die</strong> Behebung dessen ist<br />

auch deswegen dringend erfor<strong>der</strong>lich,<br />

weil sonst die Gefahr besteht, dass sich<br />

<strong>der</strong> auf diesem Gebiet unzweifelhaft<br />

vorh<strong>an</strong>dene internationale Entwicklungs‐<br />

rückst<strong>an</strong>d zu zementieren droht.<br />

M<strong>an</strong>gel <strong>an</strong> For‐<br />

schungsför<strong>der</strong>ung<br />

Potentiale und<br />

Risiken neuer<br />

Technologien für<br />

älter Menschen<br />

Vorteile<br />

LXXXIII


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

aus). Noch konkreter betrach‐<br />

tet ergeben sich etwa die fol‐<br />

genden Vorteile: Alltäglich not‐<br />

wendige Arbeiten können auf‐<br />

grund zunehmen<strong>der</strong> Automati‐<br />

sierung mit weniger Mühe und<br />

geringerem Zeitaufw<strong>an</strong>d erle‐<br />

digt werden. <strong>Die</strong>s könnte mi‐<br />

ttelfristig und längerfristig den<br />

„Alltag im Alter“, <strong>der</strong> in star‐<br />

kem Ausmaß von solchen<br />

grundlegenden Lebensfüh‐<br />

rungsaufgaben bestimmt ist,<br />

deutlich verän<strong>der</strong>n. Durch<br />

neue multimediale Informati‐<br />

ons‐ und Kommunikationsgerä‐<br />

te wie Bildtelefon, Internet,<br />

und E‐Mail k<strong>an</strong>n das Bedürfnis<br />

nach Sozialkontakten selbst im<br />

Falle eines Verlusts <strong>der</strong> außer‐<br />

häuslichen Mobilität ebenso<br />

befriedigt werden wie das Be‐<br />

dürfnis nach Weiterbildung<br />

und Information (…). Intelligen‐<br />

te Haustechnik k<strong>an</strong>n das Woh‐<br />

nen in vertrauter Umgebung<br />

auch bei beeinträchtigter Ge‐<br />

sundheit erleichtern und könn‐<br />

te damit in beson<strong>der</strong>e Weise<br />

das hohe Alter unterstützen.<br />

Im Falle von Pflege und Thera‐<br />

pie könnte durch den Einsatz<br />

von neuen Techniken eine ge‐<br />

wisse Entlastung <strong>der</strong> Professi‐<br />

onellen, vielleicht sogar eine<br />

spürbare Kostenreduktion<br />

eintreten.<br />

LXXXIV


3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

166 Individuelle Risiken<br />

Darüber ist zu sagen, dass wir<br />

bisl<strong>an</strong>g über die sozialen Kon‐<br />

sequenzen neuer Technologien<br />

und neuer Medien bei alten<br />

Menschen praktisch noch<br />

nichts wissen. <strong>Die</strong> Frage etwa,<br />

ob eine Internetnutzung l<strong>an</strong>g‐<br />

fristig reale soziale Kontakte<br />

eher för<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> stärkere Iso‐<br />

lation und Einsamkeit bewirken<br />

könnte, ist heute schlicht noch<br />

nicht be<strong>an</strong>twortbar. Eine zu<br />

starke Automatisierung könnte<br />

ferner zu Unterfor<strong>der</strong>ungen<br />

und zu einem „Disuse“ führen,<br />

<strong>der</strong> sich negativ auf die Auf‐<br />

rechterhaltung von H<strong>an</strong>dlungs‐<br />

kompetenzen auswirken könn‐<br />

te. <strong>Die</strong> sich mit neuen Techno‐<br />

logien ergebenden Möglichkei‐<br />

ten <strong>der</strong> „Totalüberwachung“<br />

aus <strong>der</strong> Dist<strong>an</strong>z bergen neben<br />

ihren Möglichkeiten (beispiels‐<br />

weise <strong>der</strong> Früherkennung eines<br />

Re‐Insults) auch die Gefahr<br />

schwerwiegen<strong>der</strong> Privatheits‐<br />

verletzungen.<br />

Gesellschaftliche Risiken<br />

Ein Risiko ergibt sich daraus,<br />

dass <strong>der</strong> Umg<strong>an</strong>g mit neuen<br />

Technologien auch neue Kom‐<br />

petenzen voraussetzt, die zu‐<br />

mindest den heutigen Älteren<br />

nur in begrenztem Ausmaß zur<br />

Verfügung stehen. Es besteht<br />

also die Gefahr, dass die ohne‐<br />

S. 266 Nachteile<br />

LXXXV


hin sich immer mehr beschleu‐<br />

nigende Entwicklung unserer<br />

Gesellschaft hin zu einer Infor‐<br />

mationsgesellschaft <strong>an</strong> den Al‐<br />

ten vorbei geht und zu einem<br />

nicht mehr kompensierbaren<br />

Ungleichgewicht führt. Das<br />

zweite Risiko besteht darin,<br />

dass innerhalb <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong><br />

Älteren eine „Zweiklassenin‐<br />

formationsgesellschaft“ <strong>der</strong><br />

Technik‐Nutzer und <strong>der</strong> Tech‐<br />

nik‐Nichtnutzer entstehen<br />

könnte. <strong>Die</strong> einen Älteren<br />

könnten sich mithilfe <strong>der</strong> neu‐<br />

en Technologien neue H<strong>an</strong>d‐<br />

lungs‐ und Alternsoptionen<br />

verschaffen, während den <strong>an</strong>‐<br />

<strong>der</strong>en die Ressource Technik<br />

eher verschlossen bleiben<br />

würde.<br />

LXXXVI


Anlage B: Qualitativ heuristische Analyse <strong>der</strong> Gutachtenbefunde (mod. nach Kleining und Witt 2000)<br />

Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE), 1998<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Zunahme <strong>der</strong> älteren und<br />

hochbetagten Bevölke‐<br />

rung<br />

A1<br />

Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Gesamtbe‐<br />

völkerung<br />

A2<br />

Zunahme des Bedarfs <strong>an</strong> professionell medi‐<br />

zinisch und pflegerischen Leistungen<br />

B1<br />

Zunahme maligner, psychiatrischer und<br />

neurologischer Erkr<strong>an</strong>kungen<br />

B3<br />

Zunahme <strong>der</strong> Bedeutung von Alter und Be‐<br />

hin<strong>der</strong>ung<br />

B4<br />

Zunahme <strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit, insbeson‐<br />

<strong>der</strong>e durch Demenz im hohen Alter<br />

B5, B19<br />

Mit zunehmenden Alter zunehmendes Inte‐<br />

resse <strong>an</strong> Ernährung<br />

B6<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Zahngesundheit<br />

im Alter wegen des höchsten Kostenfaktors<br />

B21<br />

Dringende H<strong>an</strong>dlungsbedarfe im Bereich <strong>der</strong><br />

Prävention <strong>der</strong> Zahnmedizin und <strong>der</strong> Zahn‐<br />

ersatzversorgung<br />

B35<br />

Zunahme <strong>der</strong> peripheren arteriellen Ver‐<br />

schlusskr<strong>an</strong>kheit (paVk)<br />

B13<br />

LXXXVII


Gesundheitsberichterstattung des Bundes (1998)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Zunehmende Bedeutung von Umweltein‐<br />

flüssen. Zunehmendes Raucherverhalten bei<br />

Jugendlichen und Erwachsenen: Immer mehr<br />

Erwachsene rauchen, immer weniger Frauen<br />

hören damit auf.<br />

Zunehmende Bedeutung des Passivrauchens<br />

für den Gesundheitszust<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

Zunehmende Gesundheitsrisiken durch<br />

Wohnungsumfeld (Atemwegserkr<strong>an</strong>kungen,<br />

Herz‐Kreislauferkr<strong>an</strong>kungen und Stürze)<br />

Zunehmende Umweltgesundheitsrisiken<br />

durch Feinstaubkonzentration und ionisie‐<br />

rende Strahlung<br />

Klinische (präventive) Trends. Zunehmende<br />

Bedeutung des Lungenkrebses bei Männern<br />

(häufigste Krebstodesurache)<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Gebärmutter‐<br />

krebsvorsorge bei Frauen<br />

Zunehmende Bedeutung von Darmkrebsvor‐<br />

sorgeuntersuchungen<br />

Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Sterblichkeit nach Oberschen‐<br />

kelhalsbrüchen<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Arthrosen im<br />

Alter<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Grippeschutz‐<br />

impfung im Alter<br />

Keine Kr<strong>an</strong>kheits<strong>an</strong>gabe ohne Kosten‐<br />

<strong>an</strong>gabe Zunehmende Bedeutung sozia‐<br />

ler und ökonomischer Folgen von<br />

Kr<strong>an</strong>kheit und Behin<strong>der</strong>ung (keine,<br />

Anm. MB)<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Pflegebe‐<br />

rufe, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Altenpflege auf<br />

dem Arbeitsmarkt<br />

B7<br />

B14<br />

B8<br />

B9, B12<br />

B10, B11<br />

B14<br />

B15<br />

B16<br />

B18<br />

B17<br />

B20<br />

C4<br />

C14‐C22<br />

C20<br />

C29<br />

LXXXVIII


Gesundheitsberichterstattung des Bundes (1998)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Zunehmendes Belastungsspektrum aus<br />

<strong>der</strong> Arbeitswelt: Belastungsstruktur‐<br />

w<strong>an</strong>del von körperlichen zu psychischen<br />

Erkr<strong>an</strong>kungen<br />

Stagnation im Bereich von Mängelfrei‐<br />

heit <strong>der</strong> Betriebe im Rahmen des<br />

Gesundheitsschutzes<br />

Trends und Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Versor‐<br />

gungsebene. Zunehmende Zahl <strong>der</strong><br />

Pflegeeinrichtungen<br />

Zunahme <strong>der</strong> Bedeutung ambul<strong>an</strong>ter<br />

Pflegeeinrichtungen und sonstiger<br />

Gesundheitspraxen<br />

Zunehmende Bedeutung integrierter<br />

Versorgungsformen<br />

Stagnation von Pflegeplätzen im Heim‐<br />

sektor<br />

Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenhäuser und Rück‐<br />

g<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Verweildauer<br />

Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> ärztlichen und pflegeri‐<br />

schen Versorgungskapazität<br />

Zunehmende Fallzahlen durch Fort‐<br />

schritte in <strong>der</strong> medizinischen Beh<strong>an</strong>d‐<br />

lung und Fallpauschalen<br />

Zunahme differenzierter Versorgungs‐<br />

<strong>an</strong>gebote (Kurzzeit‐, Tagespflege etc.)<br />

Zunehmen<strong>der</strong> Bedarf von Rehabilitati‐<br />

onsmaßnahmen<br />

Zunehmende Beeinträchtigung <strong>der</strong><br />

Qualität häuslicher Kr<strong>an</strong>kenpflege durch<br />

Wettbewerb und Kostendruck<br />

Gesamtwirtschaftliche Trends. Zuneh‐<br />

mende Bedeutung <strong>der</strong> Pharmaindustrie<br />

und elektromedizinischer Produktion im<br />

C11<br />

C29<br />

C6<br />

C33, C23<br />

C25<br />

C26<br />

C24<br />

C25<br />

C31<br />

C27<br />

C33<br />

C34<br />

C28<br />

LXXXIX


Gesundheitsberichterstattung des Bundes (1998)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Zusammenh<strong>an</strong>g mit Produktionswerten<br />

und Weltmarkt<strong>an</strong>teilen<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Selbstme‐<br />

dikation in <strong>der</strong> Arzneimittelversorgung<br />

und Fin<strong>an</strong>zierung<br />

Zunahme <strong>der</strong> Beh<strong>an</strong>dlungskosten in<br />

Kr<strong>an</strong>kenhäusern<br />

Zunehmende Ausgaben im Bereich<br />

ambul<strong>an</strong>ter Pflege sowie Kr<strong>an</strong>ken‐ und<br />

Rettungstr<strong>an</strong>sporte<br />

Weniger Wachstum im Gesundheitswe‐<br />

sen als im Rest <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft<br />

Zunahme von Einpersonenhaushalten<br />

und damit Rückg<strong>an</strong>g des Pflegepo‐<br />

tentials<br />

Zunehmende Bedeutung von Bildung<br />

und Gesundheit. Zunahme <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Bedeutung von sozialer Lage und<br />

Bildungsst<strong>an</strong>d im Hinblick auf Kr<strong>an</strong>k‐<br />

heit und Sterblichkeit<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Be‐<br />

schreibung sozialer und ökonomischer<br />

Folgen von Kr<strong>an</strong>kheit<br />

Zunahme des Bildungsniveaus in <strong>der</strong><br />

Gesellschaft sowie zunehmende Be‐<br />

deutung des Zusammenh<strong>an</strong>gs von<br />

Bildung und gesundheitsför<strong>der</strong>ndem<br />

Verhalten<br />

Zunahme <strong>der</strong> Bedeutung von akade‐<br />

mischer Ausbildung in <strong>der</strong> Pflege<br />

C30<br />

C32<br />

C36<br />

C36<br />

D1<br />

D1<br />

D4<br />

D8<br />

D29<br />

XC


SVR-Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d I (SVR), 1996 (Auftraggeben<strong>der</strong> Minister: Horst Seehofer, CSU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d I (SVR), 1996 (Auftraggeben<strong>der</strong> Minister: Horst Seehofer, CSU)<br />

Demograf. Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐<br />

Nr.<br />

Zunahme des Altersquoti‐<br />

enten und Rückg<strong>an</strong>g des<br />

Erwerbstätigenpotentials<br />

A43<br />

Zunahme weiblicher Er‐<br />

werbsbeteiligung und An‐<br />

tieg des Rentenalters<br />

lässt Rentenquotienten<br />

l<strong>an</strong>gsamer wachsen als<br />

den demografischen<br />

Altersquotienten<br />

Zunahme <strong>der</strong> Lebenser‐<br />

wartung führt zur Zu‐<br />

nahme von Hochaltrig‐<br />

keit; Verdreifachung <strong>der</strong><br />

Hochaltrigkeit bis ins Jahr<br />

2040<br />

Trend zum Erhalt <strong>der</strong> Selbstständigkeit und<br />

Erwerbsfähigkeit. Zunehmende Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Erhaltung selbstständiger Lebensfüh‐<br />

rung im Alter und Erhaltung <strong>der</strong> Erwerbs‐<br />

und Arbeitsfähigkeit älterer Menschen<br />

Zunehmende Bedeutung des medizinischen<br />

, med.‐technischen, des technischen und<br />

des pflegerischen Fortschritts (siehe auch<br />

B<strong>an</strong>d II , 1997)<br />

A43<br />

A44<br />

B37<br />

B39<br />

XCI


SVR-Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d I (SVR), 1996 (Auftraggeben<strong>der</strong> Minister: Horst Seehofer, CSU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

L<strong>an</strong>gsame Verän<strong>der</strong>ung des Kr<strong>an</strong>kheits‐<br />

spektrums in Abhängigkeit von demografi‐<br />

scher Entwicklung und vom medizinischen<br />

Fortschritt<br />

Zunehmende Bedeutung von Gesundheits‐<br />

för<strong>der</strong>ung und Prävention und Qualitätssi‐<br />

cherung, v. a. Dingen <strong>der</strong> primären Präven‐<br />

tion<br />

Zunahme chronischer Erkr<strong>an</strong>kungen<br />

Zunahme l<strong>an</strong>gwieriger, chronisch‐ degene‐<br />

rativer Kr<strong>an</strong>kheitszustände<br />

Zunahme <strong>der</strong> chronischen Erkr<strong>an</strong>kungen in<br />

<strong>der</strong> zweiten Lebenshälfte<br />

(Klinische) Interventionstrends.<br />

Mo<strong>der</strong>ate Zunahme des Versorgungsbe‐<br />

darfs in Kuration, Rehabilitation und Pflege<br />

für ältere Bevölkerungsgruppen in Abhän‐<br />

gigkeit von präventiven Investitionen <strong>der</strong><br />

Gegenwart und Anpassung <strong>an</strong> gesundheits‐<br />

und sozialpolitische Verän<strong>der</strong>ungen<br />

Abnahme von Interventionsbedarf kurativer<br />

Leistungen in den höchsten Altersstufen,<br />

dafür Zunahme <strong>der</strong> Nachfrage von pflegeri‐<br />

schen Leistungen<br />

Zunehmen<strong>der</strong> Versorgungsbedarf für ob‐<br />

struktive Lungenerkr<strong>an</strong>kungen, Herz‐<br />

Kreislauferkr<strong>an</strong>kungen v. a. operativ und<br />

rehabilitativ, Erkr<strong>an</strong>kungen des Urogenital‐<br />

trakts, für Krebserkr<strong>an</strong>kungen im diagnosti‐<br />

schen und therapeutischen Bereich, mode‐<br />

rate Zunahme im operativen und rehabilita‐<br />

tiven Bereich <strong>der</strong> Erkr<strong>an</strong>kungen des Be‐<br />

wegungsapparates, für Erkr<strong>an</strong>kungen des<br />

Hör‐ und Sehsinns (ärztlich und nichtärzt‐<br />

B43<br />

B40<br />

B42<br />

B46<br />

B47<br />

B47<br />

B47<br />

XCII


SVR-Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d I (SVR), 1996 (Auftraggeben<strong>der</strong> Minister: Horst Seehofer, CSU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

lich), mo<strong>der</strong>ater Zuwachs <strong>an</strong> gerontopsy‐<br />

chiatrischer Versorgung<br />

Zunehmende Multimorbidität im Alter<br />

verl<strong>an</strong>gt sektorenübergreifende Maßnah‐<br />

men <strong>der</strong> Bereiche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung/<br />

Prävention, Kuration, Rehabilitation und<br />

Pflege. Trennung <strong>der</strong> Bereiche wird zukünf‐<br />

tig we<strong>der</strong> zeitlich noch sachlich sinnvoll<br />

möglich sein (s. Befund B47)<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Sterblichkeitsraten ins‐<br />

beson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> höheren Altersgruppen auf‐<br />

grund nicht‐ medizinischer Faktoren und<br />

<strong>der</strong> Verbesserung kurativer Medizin, insbe‐<br />

son<strong>der</strong>e <strong>der</strong> verbesserten Beh<strong>an</strong>dlung von<br />

Herzerkr<strong>an</strong>kungen sowie präventiver Maß‐<br />

nahmen<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Fragen<br />

<strong>der</strong> Beschäftigung und des Wachs‐<br />

tums im und durch das Gesundheits‐<br />

wesen<br />

Zunehmende Bedeutung des Gesund‐<br />

heitswesens als Wirtschaftsfaktor mit<br />

Wachstums‐ und Produktivitätseffek‐<br />

ten neben Kostenfragen<br />

Zunehmende Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

zwischen Kostendämpfung und<br />

Wachstum (Paradigmatische Trend‐<br />

wende)<br />

Zunehmende Reformbestrebungen für<br />

das Gesundheitswesen in Richtung <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung einer kontrollierten, expe‐<br />

rimentellen Kultur<br />

Zunehmende Bedeutung des Moral<br />

Hazards (durch Versicherungsschutz<br />

B48<br />

B45<br />

C38<br />

C38<br />

C38<br />

C41<br />

C42<br />

XCIII


SVR-Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d I (SVR), 1996 (Auftraggeben<strong>der</strong> Minister: Horst Seehofer, CSU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

gegebener Anreiz zur übermäßigen<br />

In<strong>an</strong>spruchnahme von Gesundheits‐<br />

leistungen)<br />

Zunehmende Ausgabenentwicklung<br />

C43<br />

durch Leistungsausweitung durch<br />

<strong>an</strong>gebotsinduzierte Nachfrage, ausga‐<br />

bensteigernden medizinischen Fort‐<br />

schritts und W<strong>an</strong>dels,<br />

Zunehmende negative Preisstrukturef‐<br />

C43<br />

fekte zugunsten von Gesundheitsleis‐<br />

tungen, Leistungsintensivierung durch<br />

Defensivmedizin<br />

Abnahme <strong>der</strong> Kosten für Versterbende<br />

C45<br />

im letzten Lebensjahr mit zunehmen‐<br />

dem Alter durch Abnahme <strong>der</strong> Kumu‐<br />

lation und Dauer medizinischer Leis‐<br />

tungen<br />

Zunehmende (ökonomische) Bedeu‐<br />

C45<br />

tung von Vermeidung von Morbidität<br />

und vorzeitiger Mortalität<br />

Bedeutung einer trennscharfen Kr<strong>an</strong>k‐<br />

C46<br />

heitstypologie im Alter nimmt für die<br />

Kostenübernahme <strong>an</strong> Bedeutung zu<br />

Zunehmende Verlagerung von Leis‐<br />

C47<br />

tungen und Kosten von <strong>der</strong> GKV in die<br />

GPflV, sowohl ambul<strong>an</strong>t als auch stati‐<br />

onär<br />

Zunahme <strong>der</strong> Wichtigkeit einer Gleich‐<br />

C48<br />

zeitigkeit nahtloser Übergänge <strong>der</strong> ein‐<br />

zelnen Versorgungssektoren Gesund‐<br />

heitsför<strong>der</strong>ung/Prävention, Kuration,<br />

Rehabilitation und Pflege (siehe Be‐<br />

fund B48)<br />

Zunehmende Bedeutung von Wirt‐ C50<br />

XCIV


SVR-Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d I (SVR), 1996 (Auftraggeben<strong>der</strong> Minister: Horst Seehofer, CSU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

schaftlichkeitsreserven aufgrund eines<br />

zunehmenden demografischen Mehr‐<br />

bedarfs, um Rationierungen zu ver‐<br />

meiden<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Identifi‐<br />

kation von Wirtschaftlichkeitsreserven<br />

(Röntgenuntersuchungen, Knochen‐<br />

dichtemessungen, Arthroskopien,<br />

Rückenschmerzdiagnostik und<br />

‐therapie)<br />

Zunehmen<strong>der</strong> Beschäftigungszuwachs<br />

in <strong>der</strong> Gesundheitsbr<strong>an</strong>che (auch in<br />

den Kliniken (!), Anm. MB) führt zu ei‐<br />

ner Sichtweise <strong>der</strong> Kostenexplosion<br />

und weniger in Richtung <strong>der</strong> Fort‐<br />

schrittlichkeit und Exp<strong>an</strong>sion<br />

Störungen des sozialen Friedens.<br />

Zunehmende Beherrschung <strong>der</strong> Dis‐<br />

kussion um Reformvorschläge durch<br />

ideologisch‐gesellschaftspolitische<br />

St<strong>an</strong>dpunkte wegen Zunahme sozia‐<br />

ler Sp<strong>an</strong>nungen<br />

Zunehmende Einpersonenhaushalte<br />

und Moral Hazard. Gestiegene An‐<br />

sprüche gegenüber <strong>der</strong> medizini‐<br />

schen Versorgung führen zur erhöh‐<br />

ten Ausgabenentwicklung<br />

Sozioökonomischer Status und Be‐<br />

deutung <strong>der</strong> Verteilungsgerechtig‐<br />

keit nimmt zu. Zunehmende Bedeu‐<br />

tung des im Hinblick auf Gesund‐<br />

heitszust<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

Gesundheit und Kr<strong>an</strong>kheit in inter‐<br />

disziplinärer und politischer Per‐<br />

C51<br />

C52,<br />

C54<br />

D41<br />

D42<br />

D45<br />

D46<br />

XCV


SVR-Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d I (SVR), 1996 (Auftraggeben<strong>der</strong> Minister: Horst Seehofer, CSU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

spektive. Zunehmende Bedeutung<br />

professioneller Sichtweisen auf Ge‐<br />

sundheit und Kr<strong>an</strong>kheit<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong><br />

Gesundheits‐ und Sozialpolitik im<br />

Hinblick auf Altern in Gesundheit<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Verbes‐<br />

serung von Fort‐ und Weiterbildung<br />

in <strong>der</strong> Geriatrie<br />

Zunehmende Bedeutung einer zu‐<br />

kunftsorientierten, voraus‐<br />

schauenden, risikomin<strong>der</strong>nden<br />

Gesundheitspolitik<br />

D47<br />

D48<br />

D49<br />

XCVI


SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d II (SVR), 1997 (Auftraggeben<strong>der</strong> Minister: Horst Seehofer, CSU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Absolute und relative Zu‐<br />

nahme älterer Menschen,<br />

Zunahme <strong>der</strong> hochbetag‐<br />

ten Menschen<br />

A65<br />

Medizinische Fortschritttrends. Medizi‐<br />

nischer Erkenntnisfortschritt wird zuneh‐<br />

mend über Methoden für Diagnose und<br />

Therapie, in Prävention und Rehabilita‐<br />

tion erreicht<br />

B58<br />

Zunehmende Bedeutung von Technolo‐<br />

gie, Nachfrage und Wettbewerb im<br />

Zusammenh<strong>an</strong>g mit medizinischem<br />

Fortschritt<br />

B60<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> evidenz‐<br />

basierten Medizin und eines Health‐<br />

Technology‐ Assessments zur Evaluation<br />

von Wirksamkeit von Technologien und<br />

medizinischen Verfahren<br />

B61, B62<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Telematik<br />

im Bereich <strong>der</strong> Weiterentwicklung medi‐<br />

zinisch‐ diagnostischer und therapeuti‐<br />

scher Qualität sowie Verbesserung <strong>der</strong><br />

Versorgungsqualität (Dokumentation,<br />

Telekonsultation, Wissensb<strong>an</strong>ken)<br />

B69<br />

Zunehmende Bedeutung von org<strong>an</strong>isier‐<br />

ter Expertokratie im Bereich <strong>der</strong><br />

Telematik<br />

B71<br />

XCVII


SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d II (SVR), 1997 (Auftraggeben<strong>der</strong> Minister: Horst Seehofer, CSU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Bevölke‐<br />

rung mit leichtem und erheblichem<br />

Pflegebedarf (Unterstützung bei <strong>der</strong><br />

grundpflegerischen Versorgung nötig)<br />

Klinisch‐pflegerische Trends. Zuneh‐<br />

mende Bedeutung <strong>der</strong> Ermittlung und<br />

H<strong>an</strong>dhabbarkeit des Pflegebedarfs<br />

Zunehmende Bedeutung von Org<strong>an</strong>isa‐<br />

tionsprozessen und Pflegesystemen,<br />

Bezugspflege<br />

Zunehmende Bedeutung EDV‐gestützter<br />

Abstimmungs‐ und Org<strong>an</strong>isationsprozes‐<br />

se<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> (selbststän‐<br />

digen)/ medizinischen Assistenz in Diag‐<br />

nostik und Therapie und bei <strong>der</strong> Vor‐<br />

und Nachbereitung technischer Prozesse<br />

Zunehmende Bedeutung von Pflegedi‐<br />

agnostik, integrierter medizinischer und<br />

pflegerischer Dokumentation sowie<br />

Personaleinsatzpl<strong>an</strong>ung<br />

Zunehmende Bedeutung von Kr<strong>an</strong>ken‐<br />

hausinformationssystemen (KIS) und<br />

effektiven EDV‐Systemen<br />

Zunehmende Bedeutung von Grenzzie‐<br />

hungsprüfungen zwischen alten‐ und<br />

kr<strong>an</strong>kenpflegerischen Tätigkeiten, um<br />

mit <strong>der</strong> sich w<strong>an</strong>delnden Praxis Schritt<br />

halten zu können<br />

Zunehmende Bedeutung des Wachs‐<br />

tumsparadigmas im Gesundheitswesen<br />

im Zusammenh<strong>an</strong>g mit Arbeits‐ und<br />

Leistungsfähigkeit sowie Wertschöpfung<br />

B65<br />

B66<br />

B66<br />

B66<br />

B66<br />

B67<br />

B67<br />

B68<br />

C55<br />

XCVIII


SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d II (SVR), 1997 (Auftraggeben<strong>der</strong> Minister: Horst Seehofer, CSU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

und Wachstum<br />

Zunehmende Bedeutung im Wachstum<br />

bei Pflege, medizinischer Telematik,<br />

Medizinprodukte und dem Arzneimit‐<br />

telmarkt<br />

Ergebnisorientierung im Gesundheits‐<br />

wesen. Zunehmende Bedeutung von<br />

Output‐ und Outcomefaktoren, wie<br />

Morbidität, Lebenserwartung und Le‐<br />

bensqualität, hierbei gilt v.a. Dingen für<br />

entwickelte Volkswirtschaften das Mot‐<br />

to: „Add years to life <strong>an</strong>d life to years“<br />

Wohlfahrtseffekte (wie Morbidität, Le‐<br />

benserwartung, Lebensqualität, Erreich‐<br />

barkeit medizinischer Leistungen, Zeit‐<br />

kosten, Funktionseinbußen, Verunsiche‐<br />

rung und Leidgefühle des Patienten)<br />

bestimmen zunehmend, welche Leistun‐<br />

gen bezahlt werden, und welche nicht<br />

Zunehmende Bedeutung des Verhältnis‐<br />

ses zwischen Ressourceneinsatz und<br />

Nutzen (Gesundheitsergebnis), Erhö‐<br />

hung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit in Bezug auf<br />

Leistungserbringung<br />

Zunahme <strong>der</strong> GKV‐Ausgaben bis ins Jahr<br />

2030<br />

Zunehmende Bedeutung unterschiedli‐<br />

cher Interessen im Zusammenh<strong>an</strong>g mit<br />

dem Fortschrittszyklus, dadurch Kosten‐<br />

steigerung<br />

Zunehmende Bedeutung des Einbezugs<br />

<strong>der</strong> Zahler und <strong>der</strong> Zusammenarbeit von<br />

Herstellern, Leistungserbringern und<br />

C77<br />

C56<br />

C57<br />

C59<br />

C58<br />

C60<br />

C60<br />

XCIX


SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d II (SVR), 1997 (Auftraggeben<strong>der</strong> Minister: Horst Seehofer, CSU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Versicherern, um Kosten zu senken<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Beschäfti‐<br />

gungsch<strong>an</strong>cen in <strong>der</strong> Pflege (denn Pflege<br />

erlaubt nur in geringem Maße eine Sub‐<br />

stitution von Arbeit durch Kapital)<br />

Ausweitung des Pflegedienstes in Kr<strong>an</strong>‐<br />

kenhäusern um 40.000 Stellen (St<strong>an</strong>d<br />

1995)<br />

Knappheit qualifizierter Pflegekräfte in<br />

allen Bereichen<br />

Evaluation und (Forschungs‐)Ent‐<br />

wicklung. Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong><br />

Evaluation zwischen Innovations‐ und<br />

Diffusionsphase<br />

Zunehmende Bedeutung von Clearing‐<br />

Stellen<br />

Zunehmende Bedeutung unabhängiger<br />

Steuerungsmöglichkeiten im Bereich <strong>der</strong><br />

stationären Medizin und bei <strong>der</strong> Zulas‐<br />

sung von Medizinprodukten<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zie‐<br />

rungstr<strong>an</strong>sparenz von Universitätsklinika<br />

im Zusammenh<strong>an</strong>g mit Forschung und<br />

Kr<strong>an</strong>kenversorgung und dadurch zu‐<br />

nehmende Bedeutung von gesetzlichen<br />

Neuregelungen (SGB) in diesem Bereich<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> gezielten<br />

För<strong>der</strong>ung von Forschungsprojekten<br />

durch die Kassen<br />

Verbetriebswirtschaftlichung <strong>der</strong> Pfle‐<br />

ge. Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Ausei‐<br />

n<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit betriebswirtschaftli‐<br />

chen und M<strong>an</strong>agement<strong>an</strong>sätzen für die<br />

C58<br />

C65<br />

C65<br />

C60<br />

C61<br />

C62<br />

C63<br />

C63<br />

C66<br />

C


SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d II (SVR), 1997 (Auftraggeben<strong>der</strong> Minister: Horst Seehofer, CSU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Pflege<br />

Zunehmende Bedeutung von Kunden‐<br />

orientierung, pflegespezifischer Leitbild‐<br />

entwicklung, Qualitätsm<strong>an</strong>agementkon‐<br />

zepten sowie des operativen und strate‐<br />

gischen Controllings<br />

Zunehmende Bedeutung einer bedarfs‐<br />

gerechten und wirtschaftlichen Pflege<br />

als übergeordnete Ziel‐ und Wertvorstel‐<br />

lung<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Qualitätssi‐<br />

cherung in <strong>der</strong> häuslichen Pflege älterer<br />

Menschen durch Angehörige (§37<br />

SGBXI) und Verbesserung durch Modelle<br />

qualitätssichern<strong>der</strong> Pflegeunterstützung<br />

Zunehmende Bedeutung eines Care‐<br />

M<strong>an</strong>agements, um Drehtüreffekte zu<br />

vermeiden; zunehmende Bedeutung <strong>der</strong><br />

Pflegeüberleitung<br />

Kooperation und Vernetzung. Zuneh‐<br />

mende Bedeutung integrativer Modell‐<br />

projekte im Zusammenh<strong>an</strong>g mit Schnitt‐<br />

stellenm<strong>an</strong>agement und Kooperations‐<br />

bemühungen <strong>der</strong> Berufsgruppen und<br />

Versorgungssektoren<br />

Technischer Fortschritt als Einsparpo‐<br />

tential. Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong><br />

Telematik als Einsparpotential (siehe<br />

B69)<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Informati‐<br />

ons‐und Kommunikationsdienste<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Selbstme‐<br />

dikation im Bereich <strong>der</strong> pharmazeuti‐<br />

C66<br />

C66<br />

C67<br />

C67<br />

C68<br />

C69<br />

C70<br />

C73<br />

CI


SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d II (SVR), 1997 (Auftraggeben<strong>der</strong> Minister: Horst Seehofer, CSU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

schen Industrie<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Integration<br />

geriatrischer Rehabilitation und <strong>der</strong><br />

Pflegeversicherung<br />

Zunehmende, allerdings einge‐<br />

schränkte Bedeutung <strong>der</strong> Professio‐<br />

nalisierung <strong>der</strong> Pflegeberufe beson‐<br />

<strong>der</strong>s im Rahmen <strong>der</strong> Qualitätsdebat‐<br />

ten <strong>der</strong> Altenpflege<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Globa‐<br />

lisierung wirtschaftlicher Beziehun‐<br />

gen u. Individualisierungsprozesse,<br />

die strukturelle und wertew<strong>an</strong>delnde<br />

Än<strong>der</strong>ungen bedingen<br />

Zunehmende Bedeutung neuer Beru‐<br />

fe und Tätigkeitsfel<strong>der</strong> im Bereich<br />

mit älteren Menschen<br />

Zunehmende Bedarf pflegerischer<br />

Leistungen im ambul<strong>an</strong>ten und teil‐<br />

stationären Bereich wird nicht direkt<br />

proportionalmit einer Zunahme <strong>der</strong><br />

Beschäftigungszahlen in diesem<br />

Bereich einhergehen<br />

Zunehmende Bedeutung bezugspfle‐<br />

gerischer Erkenntnisse beson<strong>der</strong>s in<br />

<strong>der</strong> Altenpflege<br />

Steigende Ansprüche <strong>an</strong> eine men‐<br />

schen‐ und altersgerechte Versor‐<br />

gung (Enthospitalisierung) u. Rück‐<br />

g<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Laienpflegekapazitäten<br />

D68<br />

D76<br />

D76<br />

D66<br />

D66<br />

D65<br />

CII


SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d I (SVR), 2000 (Auftraggebende Ministerin: Andrea Fischer, Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

SVR-Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d I (SVR), 2000 (Auftraggebende Ministerin: Andrea Fischer, Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen)<br />

Dem. Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Keine Differenziertes Gesundheitsför<strong>der</strong>ndes und Prä‐<br />

ventionsverständnis. Zunehmende Bedeutung<br />

(„aber noch nicht für die Praxis belastbar“)<br />

salutogenetischer Theorie<strong>an</strong>sätze (A. Antonovsky),<br />

Zunahme <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Prävention<br />

B83<br />

Zunehmende Bedeutung gesundheitspolitischer<br />

Kriterien (Inzidenz/Prävalenz, Kr<strong>an</strong>kheitsschwere,<br />

direkte/indirekte Kosten, Wirksamkeit, Wirksam‐<br />

keits‐Kosten‐Relev<strong>an</strong>z) <strong>der</strong> Prävention<br />

B84<br />

Zunehmende Bedeutung regionaler Präventions<strong>an</strong>‐<br />

gebote und Zielgruppenorientierung (territorial,<br />

sozial, Alter, Risikomerkmale und ‐level sowie Set‐<br />

ting)<br />

B85<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> „Setting‐Orientierung“ B86<br />

Zunehmende Bedeutung des Präventionspotentials<br />

bei älteren Menschen unter Einbezug des gesamten<br />

Alterungsprozesses (Stichwort Normal Aging) und<br />

nicht ausschließlich im Hinblick auf Kr<strong>an</strong>kheitsver‐<br />

hin<strong>der</strong>ung<br />

B89<br />

Zunehmende Bedeutung des geriatrischen<br />

Assessments, vor allem im Bereich hausärztlicher<br />

Versorgung<br />

B91<br />

Abnehmen<strong>der</strong> Kundenged<strong>an</strong>ke für den Nutzer bei<br />

zunehmen<strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kheitsschwere o<strong>der</strong> Pflegebe‐<br />

dürftigkeit<br />

B92<br />

M<strong>an</strong>gelnde Zielorientierung als Kosten‐<br />

ursache. Zunehmende Bedeutung von<br />

Kostendebatten wegen m<strong>an</strong>geln<strong>der</strong><br />

Zielorientierung im Gesundheitswesen<br />

C81<br />

CIII


SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d I (SVR), 2000 (Auftraggebende Ministerin: Andrea Fischer, Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Zunehmende Bedeutung des Präventi‐<br />

onspotentials als Einsparpotential (25‐<br />

30% <strong>der</strong> Gesamtausgaben könnten re‐<br />

duziert werden)<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Politik im<br />

Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Zuschreibung<br />

<strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Kassen bei <strong>der</strong> Prävention<br />

Partizipation für Nutzer und Betroffe‐<br />

nen<br />

Zunehmende Bedeutung von Betroffe‐<br />

nen beim Einbezug in Gremien wie Aus‐<br />

schüsse, Institutionen o<strong>der</strong> dem MDK<br />

Verteilungsgerechtigkeit und<br />

Gesundheitsbezogene Lebenslage.<br />

Zunehmende Bedeutung von Vertei‐<br />

lungsaspekten und Ungleichheit von<br />

Gesundheitsch<strong>an</strong>cen sowie dem<br />

Zielbereich <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Lebens‐<br />

lage unter Einbezug von Bildungs‐<br />

grad, Biografie und sozialer Schicht<br />

Gesamtgesellschaftliche Bedeutung<br />

von Selbstver<strong>an</strong>twortung und Al‐<br />

tersleitbil<strong>der</strong>n und Partizipation.<br />

Zunehmende Bedeutung einer Insze‐<br />

nierung eines gesamtgesellschaftli‐<br />

chen Diskussionsprozesses unter<br />

Einbezug <strong>der</strong> Öffentlichkeit im Zu‐<br />

sammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Eigenver<strong>an</strong>t‐<br />

wortung für Prävention<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Insze‐<br />

nierung eines gesellschaftlichen und<br />

professionellen Leitbilds vom „er‐<br />

C83<br />

C87<br />

C93<br />

D82<br />

D90<br />

D88<br />

D89<br />

CIV


SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d I (SVR), 2000 (Auftraggebende Ministerin: Andrea Fischer, Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

folgreichen Altern“<br />

Zunehmende Bedeutung von Teilha‐<br />

be und <strong>der</strong>en Nutzung sowie Mit‐<br />

sprache unter Einbezug von Heim‐<br />

beiräten, Patientenvertretern<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Verla‐<br />

gerung von Gesundheitsleistungen in<br />

den Selbstbeh<strong>an</strong>dlungsbereich (fami‐<br />

liäre Pflege, Selbstbeh<strong>an</strong>dlung bei<br />

leichten Erkr<strong>an</strong>kungen)<br />

Berücksichtigung vulnerabler Ziel‐<br />

gruppen<br />

Zunehmende Bedeutung vulnerabler<br />

Zielgruppen im Hinblick auf Ausge‐<br />

staltung von Zug<strong>an</strong>gswegen und<br />

Interventionstypen<br />

‐ Zunehmen<strong>der</strong> Forschungsbedarf im<br />

Hinblick auf methodische Zugänge,<br />

um Verhaltensverän<strong>der</strong>ungen bei<br />

älteren Menschen hervor zu rufen.<br />

<strong>Die</strong>s unter Einbezug <strong>der</strong> spezifisch‐<br />

genutzten Settings und<br />

Gesellungsformen<br />

D93<br />

D94<br />

D89<br />

D90<br />

CV


SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d II (SVR), 2001 (Auftraggebende Ministerin: Andrea Fischer, Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen)<br />

Dem. Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Keine Neuer Ausbildungsbedarf in <strong>der</strong> Pflege<br />

Zunehmende Bedeutung von Ausbildungsin‐<br />

halten <strong>der</strong> Pflegeberufe (in <strong>der</strong> Erstausbil‐<br />

dung) hinsichtlich Rehabilitation, Prävention,<br />

Angehörigenberatung und <strong>der</strong> Technik‐ bzw.<br />

Technikentwicklung<br />

B98<br />

Individualisieren<strong>der</strong>, kompetenzübergrei‐<br />

fen<strong>der</strong> wissenschaftlicher Ausbildungsbedarf<br />

Zunehmende Bedeutung einer Ausbildungsre‐<br />

form von h<strong>an</strong>dwerklich‐technischen Orientie‐<br />

rungen hin zu individualisieren<strong>der</strong>, wissen‐<br />

schaftlich‐ begründeter Bezugspflege<br />

B98<br />

Gezielte Pflegepersonaldatenerhebungen<br />

Zunehmende Bedeutung einer Pflegebericht‐<br />

erstattung, Pflegedichteziffern und evidenz‐<br />

basierter Pl<strong>an</strong>ung von Ausbildungskapazitäten<br />

zur Vermeidung von Engpässen<br />

B98<br />

Wachstums‐ und Kompensationsmecha‐<br />

nismen des Pflegesektors. Zunehmende<br />

Bedeutung des Pflegebereichs als Zukunfts‐<br />

und Wachstumsbr<strong>an</strong>che, jedoch keine grö‐<br />

ßere Nachfrage am Arbeitsmarkt trotz be‐<br />

gründeter Zunahme eines erhöhten Bedarfs<br />

(Kompensationsmech<strong>an</strong>ismus, Anm. MB)<br />

C96<br />

CVI


SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d II (SVR), 2001 (Auftraggebende Ministerin: Andrea Fischer, Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen)<br />

Dem. Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Ausbildungsfin<strong>an</strong>zie‐<br />

C97<br />

rung<br />

Rückzugswunsch <strong>der</strong> GKV aus <strong>der</strong> Ausbil‐<br />

dungsfin<strong>an</strong>zierung, daher für die Träger<br />

zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Personalrekru‐<br />

tierung<br />

Angleichungsprozesse von Alten‐ und<br />

C98<br />

Kr<strong>an</strong>kenpflege auf dem Arbeitsmarkt und<br />

im Berufsfeld<br />

Zunehmende Bedeutung einer Überwin‐<br />

dung <strong>der</strong> Grenzen zwischen Alten‐ und<br />

Kr<strong>an</strong>kenpflege aufgrund einer zunehmen‐<br />

den gegenseitigen Ersetzbarkeit auf dem<br />

Arbeitsmarkt<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Zusammen‐<br />

C98<br />

führung von Alten‐ und Kr<strong>an</strong>kenpflege und<br />

Integration ins tertiäre Bildungssystem, um<br />

Karrierech<strong>an</strong>cen zu erhöhen, Bildungs‐<br />

durchlässigkeit zu produzieren und Normali‐<br />

tät in <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zierung zu erreichen<br />

Mobilität <strong>der</strong> Beschäftigten. Zunehmende<br />

C98<br />

Bedeutung einer europaweiten Fachkraft‐<br />

mobilität<br />

Professionsentwicklung als qualitätssi‐<br />

C99<br />

chernde Strategie. Zunehmende Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Professionsentwicklung im Zusammen‐<br />

h<strong>an</strong>g mit Qualitätsentwicklung<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Etablierung<br />

C99<br />

<strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

Zunehmende Bedeutung einer Qualitätssi‐<br />

C99<br />

cherung für die Pflegeberufe<br />

Zunehmende Bedeutung von qualitätsbezo‐ C99<br />

CVII


SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d II (SVR), 2001 (Auftraggebende Ministerin: Andrea Fischer, Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen)<br />

Dem. Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

genen Regelungen zu Vorbehaltsaufgaben<br />

Zunehmende Bedeutung einer berufsgrup‐<br />

penübergreifenden Qualitätssicherung<br />

(§137b, SGB V) und Novellierung <strong>der</strong> Quali‐<br />

tätssicherung <strong>der</strong> Pflege nach SGB XI<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> individuellen<br />

Patientendimension (Patientenzufrieden‐<br />

heit) bei Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong><br />

Angehörigenperspektive und <strong>der</strong> pflegen‐<br />

den Angehörigen<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Ablösung <strong>der</strong><br />

Funktionspflege durch die Bezugspflege<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> originär pfle‐<br />

gerischen Qualitätssicherung, um perspekti‐<br />

visch zum Selbstverständnis je<strong>der</strong> Pflegein‐<br />

richtung zu werden, externe Prüfungen<br />

können diesen Prozess nur begleiten<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Ergebnisquali‐<br />

tät. Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Ergebnis‐<br />

qualität pflegespezifischer Parameter<br />

Zunehmende Bedeutung einer Mehrbelas‐<br />

tung ambul<strong>an</strong>ter, stationärer, ärztlicher und<br />

pflegerischer Nachsorgestrukturen wegen<br />

Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Verweildauer durch AR‐DRG’s<br />

Professionalisierung wegen/durch<br />

W<strong>an</strong>dlungsprozesse.<br />

Zunehmende Bedeutung eines Profes‐<br />

sionalisierungsprozesses in Medizin<br />

und Pflege durch revolutionierende<br />

Innovationen, abnehmende Halb‐<br />

C100<br />

C101<br />

C101<br />

C101<br />

C101<br />

C101<br />

C102<br />

D95<br />

CVIII


SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d II (SVR), 2001 (Auftraggebende Ministerin: Andrea Fischer, Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen)<br />

Dem. Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

wertszeit von Wissen, verän<strong>der</strong>te<br />

Kontexte und sich w<strong>an</strong>delnde Versor‐<br />

gungsstrukturen sowie einer verän<strong>der</strong>‐<br />

ten auf Partizipation ausgerichteten<br />

Patientenrolle<br />

Zunehmende Bedeutung einer st<strong>an</strong>‐<br />

dardisierten berufsbegleitenden Siche‐<br />

rung von aktuell erfor<strong>der</strong>lichen Quali‐<br />

fikationen zugunsten <strong>der</strong> Wissensver‐<br />

mittlung durch Institutionen o<strong>der</strong><br />

Vereinigungen<br />

Zunehmende Bedeutung von Informa‐<br />

tions‐ Kommunikationsplattformen<br />

wegen besserer Nutzerorientierung (z.<br />

B. Internetplattformen)<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> De‐ Pro‐<br />

fessionalisierung in den Gesundheits‐<br />

berufen<br />

Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> qualifizierten Mitarbei‐<br />

terzahlen in <strong>der</strong> Altenpflege 1996‐<br />

1999, Versechsfachung in ambul<strong>an</strong>ter<br />

u. stationärer Altenpflege<br />

Zunehmende Bedeutung von Teilquali‐<br />

fikation durch das PflVersG, Verdrän‐<br />

gung von Pflegekräften<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Prob‐<br />

lembereiche <strong>der</strong> Pflegebildungssitua‐<br />

tion. Unzureichende Durchlässigkeit<br />

<strong>der</strong> Pflegbildungsstrukturen, Son<strong>der</strong>‐<br />

stellung <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenpflegeausbildung<br />

im Berufsbildungssystem, überholte<br />

Ausbildungsinhalte, unzureichende<br />

D95<br />

D101<br />

D97<br />

D97<br />

D97<br />

D97<br />

CIX


SVR–Son<strong>der</strong>gutachten B<strong>an</strong>d II (SVR), 2001 (Auftraggebende Ministerin: Andrea Fischer, Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen)<br />

Dem. Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

qualifizierte Dozenten und die Tren‐<br />

nung gesundheits‐ und sozialpflegri‐<br />

scher Berufsausbildung<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> akademi‐<br />

schen Qualifizierung, Nachwuchsför‐<br />

<strong>der</strong>ung, pflegequalifizieren<strong>der</strong> Studi‐<br />

engänge <strong>an</strong> FH’s und Universitäten,<br />

infrastrukturelle Bedingungen für die<br />

Wissenschaftsentwicklung, nationale<br />

und internationale Forschungsverbün‐<br />

de<br />

Zunehmende Bedeutung des Über‐<br />

g<strong>an</strong>gs <strong>der</strong> Pflege von einem traditio‐<br />

nellem Helferberuf in eine mo<strong>der</strong>ne<br />

Gesundheitsprofession<br />

D98<br />

D99<br />

CX


2. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Wohnen im Alter 1998 (Auftraggebende Ministerin: Claudia Nolte, CDU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökon. Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

L<strong>an</strong>gfristige Zukunftstrends <strong>der</strong> Bevölkerungsent‐<br />

wicklung:<br />

Niedrige Geburtenrate, steigende durchschnittliche<br />

Lebenserwartung und zunehmen<strong>der</strong> Anteil älterer<br />

Menschen, stagnieren<strong>der</strong> und zukünftig abnehmen‐<br />

<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> mittleren Generation zwischen 20 und<br />

60 Jahren und sinken<strong>der</strong> Anteil Kin<strong>der</strong> und Jugendli‐<br />

cher<br />

Keine A109<br />

Verän<strong>der</strong>ung innerhalb <strong>der</strong> Alterskohorten<br />

Zunahme <strong>der</strong> Älteren (65+) um 7 Mio Menschen (s.<br />

A111 und A112), Rückg<strong>an</strong>g bei den Jüngeren (‐65)<br />

um 17 Mio (!!!)<br />

A119<br />

Größte Verän<strong>der</strong>ung bei den 16‐40 –Jährigen um<br />

rund 10 Mio Menschen (jüngere Erwerbstätige) bei<br />

den Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen liegt sie in absoluten<br />

Zahlen bei rund 5 Mio. 40‐65‐jähriger Anteil verän‐<br />

<strong>der</strong>t sich kaum (Abnahme um 1,6 Mio)<br />

A119<br />

Zunahme <strong>der</strong> Altersgruppe (50‐80‐Jährige) auf 28,9<br />

Mio (2010). Zuwachs um 17% gegenüber 1993<br />

A116<br />

Alter und Migration. Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong><br />

Bevölkerungsbewegung (Binnenverteilung und nach<br />

Außen die Bevölkerungsbil<strong>an</strong>z beeinflussend)<br />

A109<br />

CXI


2. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Wohnen im Alter 1998 (Auftraggebende Ministerin: Claudia Nolte, CDU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökon. Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.-Nr.<br />

Keine Feminisierung des Alters bei den ausländi‐<br />

schen Mitbürgern, Anteil <strong>der</strong> älteren Auslän<strong>der</strong> und<br />

Auslän<strong>der</strong>innen macht im Jahr 2010 6,4% <strong>der</strong> über<br />

60‐jährigen aus (1,3 Mio)<br />

Alter und Gen<strong>der</strong>. Lebenswartung <strong>der</strong> Frauen<br />

nimmt zu, dadurch zunehmende Bedeutung <strong>der</strong><br />

Geschlechterproportion<br />

Soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Proble‐<br />

me des Alters und Probleme des Kontextes (Woh‐<br />

nen) sind zunehmend Frauenprobleme<br />

Anteil <strong>der</strong> 60‐jährigen und älteren Frauen nimmt<br />

einen zukünftigen Anteil von 38% <strong>an</strong> <strong>der</strong> weiblichen<br />

Bevölkerung ein, <strong>der</strong> männliche Anteil wird mit<br />

voraussichtlich 32% bis ins Jahr 2040 niedriger aus‐<br />

fallen<br />

Zunahme <strong>der</strong> Hochaltrigkeit. Zunehmende Bedeu‐<br />

tung <strong>der</strong> Hochaltrigkeit, größerer Frauenüberschuss<br />

als bei den Älteren insgesamt<br />

Zunahme <strong>der</strong> Hochaltrigen bis ins Jahr 2040 auf 5,3<br />

Mio<br />

Anwachsen <strong>der</strong> hochaltrigen Bevölkerung von 3,3<br />

Mio (1993) auf 4,1 Mio (2010)<br />

Zunehmende Bedeutung des Altersquotienten (Ver‐<br />

dopplung)<br />

Steigende Lebenserwartung. Zunehmende Bedeu‐<br />

tung <strong>der</strong> steigenden Lebenserwartung, die bei Frau‐<br />

en mit 7 Jahren höher als die <strong>der</strong> Männer liegt<br />

(St<strong>an</strong>d 1994)<br />

Anstieg <strong>der</strong> Lebenserwartung bei Frauen (2010) auf<br />

81 Jahre, bei Männern auf fast 75<br />

Zunehmen<strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Lebenserwartung im<br />

Osten damit Verringerung <strong>der</strong> Differenz zu West‐<br />

A110<br />

A109<br />

A109<br />

A109<br />

A111<br />

A117<br />

A112<br />

A113<br />

A114<br />

A115<br />

A115<br />

CXII


2. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Wohnen im Alter 1998 (Auftraggebende Ministerin: Claudia Nolte, CDU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökon. Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.-Nr.<br />

deutschl<strong>an</strong>d<br />

Multimorbidität, chronische Erkr<strong>an</strong>‐<br />

kungen und sensorische Einbu‐<br />

ßen.Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Mul‐<br />

timorbidität, chronischer Art, zuneh‐<br />

mende Bedeutung degenerativer und<br />

entzündlicher Gelenkerkr<strong>an</strong>kungen und<br />

sensorischer Einbußen, Höreinbußen<br />

dominieren vor Seheinbußen<br />

Prävalenz <strong>der</strong> Demenz. Zunehmende<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Prävalenz <strong>der</strong> schweren<br />

und mäßig schweren Demenz im Zu‐<br />

sammenh<strong>an</strong>g mit Pflegebedürftigkeit.<br />

Rund 50 % <strong>der</strong> Pflegbedürftigen leiden<br />

<strong>an</strong> Demenz!<br />

Dementieller Belastungsdiskurs. Zu‐<br />

nehmende Bedeutung <strong>der</strong> Belastungs‐<br />

thematik für Angehörige im Zusammen‐<br />

h<strong>an</strong>g mit Demenz (aufgrund Persönlich‐<br />

keitsverän<strong>der</strong>ung, abnehmende Mög‐<br />

lichkeit <strong>der</strong> Kommunikation, Angst vor<br />

Affektausbrüchen und zunehmen<strong>der</strong><br />

Isolation)<br />

Zunehmende Bedeutung des Entlas‐<br />

tungsbedarfs <strong>der</strong> pflegenden Angehöri‐<br />

gen und <strong>der</strong> Pflegenden im Heim<br />

Aktivierungsparadigma. Zunehmende<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Aktivierung im Zusam‐<br />

menh<strong>an</strong>g mit rehabilitativer Pflege<br />

Kontext‐ und Umweltgestaltung. Zu‐<br />

nehmende Bedeutung nicht‐<br />

segregativer Ansätze<br />

B103<br />

B104<br />

B104<br />

B104<br />

B105<br />

B105<br />

CXIII


2. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Wohnen im Alter 1998 (Auftraggebende Ministerin: Claudia Nolte, CDU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökon. Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.-Nr.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Wohn‐<br />

raumgestaltung im Rahmen von<br />

Barrierefreiheit und Prothetik, ausrei‐<br />

chen<strong>der</strong> Bewegungsmöglichkeit, Anre‐<br />

gungsgehalt <strong>der</strong> Umwelt, Beachtung <strong>der</strong><br />

Relation von Privatheit und Gemein‐<br />

schaftlichkeit, Zunehmende Bedeutung<br />

von Farben und Licht „Fenster zur Welt“,<br />

<strong>der</strong> Auswahl von Gegenständen zur<br />

Stimulation von Sinnesorg<strong>an</strong>en, H<strong>an</strong>d‐<br />

lungsabläufen und Tätigkeitsmuster<br />

Netzwerkarbeit. Zunehmende Bedeu‐<br />

tung von Hilfsnetzwerken und professi‐<br />

oneller Unterstützung im Zusammen‐<br />

h<strong>an</strong>g mit ausgeprägter Pflegebedürftig‐<br />

keit<br />

Mehrgenerationenarbeit. Zuneh‐<br />

mende Bedeutung von Mehrgene‐<br />

rationenprojekten (Mehrgen.‐<br />

Bildung, Mehrgen.‐ Arbeit,<br />

Mehrgen.‐ Wohnen)<br />

Kopplung sozialer und räumlicher<br />

Netzwerke<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Er‐<br />

reichbarkeit von Hilfeleistungen,<br />

<strong>der</strong> privaten Netzwerke, das Bild<br />

des sozialen Netzwerkes muss mit<br />

dem räumlichen Netzwerk gekop‐<br />

pelt werden<br />

Mythos <strong>der</strong> „Individualisierungs‐<br />

theorie“ we<strong>der</strong> bei Jung noch Alt<br />

bestätigt<br />

B105<br />

B108<br />

D107<br />

D108<br />

D108<br />

CXIV


2. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Wohnen im Alter 1998 (Auftraggebende Ministerin: Claudia Nolte, CDU)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ökon. Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.-Nr.<br />

Wohnformen, Settings und Unter‐<br />

stützungsbedarf. Zunehmende<br />

Bedeutung des Bedarfs <strong>an</strong> beson‐<br />

<strong>der</strong>en Wohnformen<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong><br />

selbstständigen Wohnformen <strong>der</strong><br />

jüngeren Alten, entsprechend vo‐<br />

rausschauende Konzeption <strong>der</strong><br />

Beschaffenheit <strong>der</strong> Wohnform im<br />

Hinblick auf zukünftige Pflegebe‐<br />

dürftigkeit<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong><br />

Wohnformen mit umfassen<strong>der</strong><br />

Hilfestellung, die <strong>der</strong> Vereinsamung<br />

entgegenwirken und auf Selbstbe‐<br />

stimmung statt Selbstständigkeit<br />

setzen<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong><br />

Wohnformen, die geringen Hilfe‐<br />

bedarf umfassen<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> ent‐<br />

sprechenden Bedarfsorientierung<br />

sowohl bei Heimen als auch bei<br />

betreuten Wohnformen<br />

D117<br />

D118<br />

D120<br />

D120<br />

D120<br />

CXV


2. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Wohnen im Alter, Empfehlungen <strong>der</strong> Kommission 1998 (Auftraggebende Ministerin:<br />

Claudia Nolte, CDU)<br />

Dem. Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

keine Wohnen als gesundheitsunterstützende<br />

Rahmenbedingung. Zunehmende Bedeu‐<br />

tung des Wohnens als zentrale Bedingung<br />

für die Erhaltung <strong>der</strong> Selbstständigkeit<br />

und Gesundheit<br />

B121<br />

Zunehmende Bedeutung von Stimulati‐<br />

onsbedingungen in <strong>der</strong> Wohnumgebung<br />

in Abstimmung zu Wohn‐, Rehabilitations‐<br />

und Pflegekonzepten<br />

B122<br />

Betreutes Wohnen wird zunehmend<br />

bedeuten<strong>der</strong>. Zunehmende Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Weiterentwicklung des „Betreuten<br />

Wohnens“ und Maßnahmen <strong>der</strong> Quali‐<br />

tätssicherung, Preis‐ und Vertragstr<strong>an</strong>spa‐<br />

renz, Raumst<strong>an</strong>dards und Betreuungsqua‐<br />

lität<br />

C124<br />

CXVI


2. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Wohnen im Alter, Empfehlungen <strong>der</strong> Kommission 1998 (Auftraggebende Ministerin: Claudia Nolte,<br />

CDU<br />

Dem. Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Wohngröße<br />

und <strong>der</strong> Wohnraumgestaltung. Zuneh‐<br />

mende Bedeutung <strong>der</strong> Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Wohngestaltung bei L<strong>an</strong>gzeitbewoh‐<br />

nern und Pflegebedürftigen mit besonde‐<br />

ren Bel<strong>an</strong>gen wie dementen und psy‐<br />

chisch kr<strong>an</strong>ken Bewohnern<br />

Zunehmende Bedeutung des Wohnens in<br />

Heimen im Sinne eines Wohnens mit Pfle‐<br />

ge mit geringeren Platzzahlen (Max. 60‐90<br />

Bewohner) nach dem Kleeblattmodell<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Größe von<br />

Wohnbereichen in Heimen (ca. 30 Perso‐<br />

nen) in aufgeteilten Gruppen (2‐3) mit<br />

jeweils max. 15 Bewohnern<br />

Gesamtgesellschaftliche Bedeutungen im<br />

Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem Alter(n). Zuneh‐<br />

mende Bedeutung von Selbstständigkeit,<br />

Selbstver<strong>an</strong>twortung und sozialer Bezogen‐<br />

heit in einem Leitbild des Älterwerdens und<br />

des Alters<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Verschieden‐<br />

artigkeit von Lebensbedingungen und Le‐<br />

bensformen im Alter<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Diskussion<br />

über die Bedeutung <strong>der</strong> Pflege des Hum<strong>an</strong>‐<br />

vermögens für die Überlebensfähigkeit <strong>der</strong><br />

Kultur <strong>der</strong> Gesellschaft bei steigen<strong>der</strong> Ver‐<br />

<strong>an</strong>twortung <strong>der</strong> Älteren für die Zukunft <strong>der</strong><br />

Gesellschaft<br />

Zunehmende Bedeutung eines Umdenkens<br />

und einer Neubestimmung von Son<strong>der</strong>for‐<br />

C125<br />

C125<br />

C125<br />

D121<br />

D121<br />

D122<br />

D123<br />

CXVII


2. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Wohnen im Alter, Empfehlungen <strong>der</strong> Kommission 1998 (Auftraggebende Ministerin: Claudia Nolte,<br />

CDU<br />

Dem. Befunde Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

men hin zum normalen Wohnen<br />

Zunehmende Bedeutung des Hilfeleistungs‐<br />

potentials und <strong>der</strong> Einsicht, dass das <strong>Die</strong>nen<br />

in <strong>der</strong> <strong>Die</strong>nstleistungsgesellschaft ebenfalls<br />

zu den Schlüsselkompetenzen gehört<br />

Zunehmende Bedeutung von Infrastruktur‐<br />

konzepten zur Unterstützung von Hilfeleis‐<br />

tungen<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Vereinbarkeit<br />

von Pflege‐ und Erwerbsfähigkeit<br />

Alter und Migrationsressourcen.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Berücksichti‐<br />

gung innerethnischer Potentiale für<br />

gemeinwesenorientierte und generationen‐<br />

übergreifende H<strong>an</strong>dlungskonzepte<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Berücksichti‐<br />

gung spezifischer kultureller Hintergründe<br />

älterer Migr<strong>an</strong>ten in stationären Altenhilfe‐<br />

einrichtungen<br />

D126<br />

D126<br />

D126<br />

D127<br />

D128<br />

CXVIII


2. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Wohnen im Alter, Empfehlungen <strong>der</strong> Kommission 1998, (Auftraggebende Ministerin:<br />

Claudia Nolte, CDU), Stellungnahme <strong>der</strong> Bundesregierung (ergänzend)<br />

Demografische Befunde Epidemiologische Befunde Ök. Bef. Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Zunahme <strong>der</strong> älteren Bevölke‐<br />

rung bis ins Jahr 2030 insg. von<br />

16.9 Mio auf 26,4 Mio und <strong>an</strong>‐<br />

teilsmäßig <strong>an</strong> <strong>der</strong> Gesamtbevöl‐<br />

kerung von rund 20 % auf 36 %<br />

keine A129<br />

Zunahme <strong>der</strong> hilfs‐ und pflegebedürftigen<br />

Älteren, die häuslich versorgt werden von<br />

1,24 Mio auf 1,60 Mio (Prognose 2030)<br />

B129<br />

Zunahme alleinstehen<strong>der</strong> Älterer von 7,8 auf 13,2 Mio<br />

(2030). Zunahme kin<strong>der</strong>loser Frauen und Männer, da‐<br />

durch Abnahme des Hilfepotentials, zunehmende Be‐<br />

deutung erweiterter sozialer Netzwerke, Bedeutung <strong>der</strong><br />

Familie wird wichtigstes Fundament für ein hum<strong>an</strong>es<br />

Zusammenleben bleiben, zunehmende Bedeutung ver‐<br />

besserter fin<strong>an</strong>zieller Möglichkeiten <strong>der</strong> älteren Bevöl‐<br />

kerung; zunehmende Bedeutung des Zusammenlebens<br />

<strong>der</strong> Generationen in räumlicher Nähe, ohne die Eigen‐<br />

ständigkeit aufzugeben<br />

D129<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> sozialen Netzwerken und<br />

<strong>der</strong> Erreichbarkeit <strong>der</strong> Menschen unterein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

D130<br />

CXIX


3. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Alter und Gesellschaft 2001 (Auftraggebende Ministerin: Christine Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Demo‐<br />

gr. Bef.<br />

Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

keine Zunahme <strong>der</strong> Pflegebedürftigen in den nächsten<br />

B131<br />

zwei Jahrzehnten: von 2,04 (2010) – laut BGM 2,14<br />

(2010) auf 2,3‐2,5 Mio (2030) – laut BGM 2,16‐2,57<br />

Mio (2030) und weiter auf 2,26‐2,79 Mio (2040)<br />

B136<br />

Zunahme <strong>der</strong> Bedeutung des Rehabilitationspotenti‐<br />

als älterer Menschen<br />

B131<br />

Zunahme <strong>der</strong> Häufigkeit schwerer und mäßig schwe‐<br />

rer Demenzen<br />

B131<br />

Dringlicher Abbau des diagnostischen und therapeu‐<br />

tischen Nihilismus für gerontopsychiatrische Betrof‐<br />

fene<br />

B131<br />

Zunahme <strong>der</strong> Bedeutung von Rehabilitations<strong>an</strong>gebo‐<br />

ten für Demenzkr<strong>an</strong>ke unter aktivierenden Gesichts‐<br />

punkten<br />

B131<br />

Zunahme <strong>der</strong> Bedeutung aktivieren<strong>der</strong> Pflege B131<br />

Zunehmende Bedeutung eines Dilemmas hinsichtlich<br />

eines epidemiologischen Blicks (Altsein = Kr<strong>an</strong>ksein)<br />

B132<br />

Zunehmende Bedeutung eines differenzierten Al‐<br />

tersbildes: These, dass zunehmendes Alter mit zu‐<br />

nehmen<strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kheit einhergeht, muss entgegen‐<br />

gewirkt werden<br />

B133<br />

CXX


3. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Alter und Gesellschaft 2001 (Auftraggebende Ministerin: Christine Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Demo‐<br />

gr. Bef.<br />

Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Zunehmende Bedeutung gerontologischer und geri‐<br />

atrischer Expertise in <strong>der</strong> Medizin (Eigenständigkeit<br />

<strong>der</strong> Geriatrie, dringen<strong>der</strong> Bedarf <strong>an</strong> Aus‐, Fort‐ und<br />

Weiterbildung)<br />

Zunehmende Bedeutung pflegeepidemiologischer<br />

Erkenntnisse unter systematisch‐zielgerichteten<br />

Analysekriterien, um qualitativen Pflegebedarf zu<br />

dokumentieren<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Reform des Pflegebe‐<br />

dürftigkeitsbegriffs<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> Pfle‐<br />

gebedarfe aus <strong>der</strong> Patienten‐ und Pflegebedürftigen‐<br />

Perspektive<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Lebenserwartung in<br />

Zusammenh<strong>an</strong>g mit Pflegebedürftigkeit<br />

Zunehmende Bedeutung eines verbesserten<br />

Gesundheitszust<strong>an</strong>ds im Alter in <strong>der</strong> Kohortenfolge,<br />

Rückg<strong>an</strong>g (Zurückdrängen, Verzögern) bestimmter<br />

Altersgebrechen durch weiteren medizinischen Fort‐<br />

schritt<br />

Zunehmende Bedeutung gesundheitlicher Präventi‐<br />

on und Rehabilitation für Ältere<br />

Zunehmende Bedeutung einer Reform <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isa‐<br />

tionsformen, die die Sektoren Prävention, Kuration<br />

und Rehabilitation gleichstellen bzw. mitein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

verknüpfen<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> multifaktoriellen Diag‐<br />

nostik von Risikofaktoren und Intervention zur Re‐<br />

B134<br />

B135<br />

B135<br />

B135<br />

B136<br />

B136<br />

B136<br />

B136<br />

B138<br />

CXXI


3. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Alter und Gesellschaft 2001 (Auftraggebende Ministerin: Christine Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Demo‐<br />

gr. Bef.<br />

Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

duktion von Stürzen im Alter<br />

Zunehmende Bedeutung eines differenzierten<br />

B138<br />

Sturzassessments (u. a. Bal<strong>an</strong>ce, häusliches Umfeld,<br />

Hören und Sehen sowie Stehsicherheit)<br />

Zunehmende Bedeutung altersspezifischer Fehl‐ und<br />

B138<br />

Übermedikamentierung im Hinblick auf die Sturzge‐<br />

fahr<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Prävention <strong>der</strong> Osteo‐<br />

B138<br />

porose im Hinblick auf Schenkelhalsfrakturen und<br />

Stürzen<br />

Zunehmende Bedeutung des präventiven Hausbe‐<br />

B138<br />

suchs, hierbei kommt <strong>der</strong> Rolle des Arztes die Be‐<br />

deutung eines Case‐M<strong>an</strong>agers zu<br />

Zunehmende Bedeutung kompetenzerhalten<strong>der</strong><br />

B139<br />

o<strong>der</strong> ‐för<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Interventionen für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung<br />

Zunehmende Bedeutung „unorthodoxer“ Verfahren<br />

B140<br />

zur Schaffung von beson<strong>der</strong>s gestalteten Räumen<br />

mit einer Vielzahl sensorischer Anregungen (Snoezel‐<br />

Räume) sowie humororientierte und tiergestützten<br />

Interventionen<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Erfolgskontrolle außer‐<br />

B141<br />

halb kontrollierter Studien zur Erfassung des Wohl‐<br />

befindens von psychisch‐kr<strong>an</strong>ken Menschen, um so<br />

die Wirkung bestimmter Interventionen zu beschrei‐<br />

ben (als Bsp. Dementia Care Mapping nach Tom<br />

Kitwood)<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> B143<br />

CXXII


3. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Alter und Gesellschaft 2001 (Auftraggebende Ministerin: Christine Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Demo‐<br />

gr. Bef.<br />

Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Pflege von <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kheits‐ zur Gesundheitsorientie‐<br />

rung beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten Pflege, die zu‐<br />

nehmend als internationaler Trend <strong>an</strong> Bedeutung<br />

gewinnt<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> spezialisierten pflegeri‐<br />

schen Kompetenzen, was in <strong>der</strong> Ausbildung in <strong>der</strong><br />

ambul<strong>an</strong>ten Pflege nicht berücksichtigt wird (we<strong>der</strong><br />

akademisch noch setting‐spezifisch) als Anmerkung<br />

und Kritik <strong>an</strong> den bestehenden Pflegereformen<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Zielgruppe <strong>der</strong> psy‐<br />

chisch kr<strong>an</strong>ken Menschen insbeson<strong>der</strong>e die Bedeu‐<br />

tung eines eigenen Zimmers<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> generalisierten Ausbil‐<br />

dungsversuche<br />

B150<br />

B161<br />

B163<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> ökonomischen<br />

C132<br />

Perspektive im politischen Diskurs<br />

Zunehmende Bedeutung von Präventionseffek‐<br />

C138<br />

ten im Hinblick auf Kosteneinsparungen<br />

Zunehmende Bedeutung von Bedarfsgesichts‐<br />

C144<br />

punkten von Pflegeleistungen unter pflegewis‐<br />

senschaftlichen Relev<strong>an</strong>zkriterien (und weniger<br />

durch sozialrechtlichen Gesichtspunkten) in <strong>der</strong><br />

ambul<strong>an</strong>ten Pflege<br />

Zunehmende Bedeutung eines Ausbaus und <strong>der</strong><br />

C145<br />

Weiterentwicklung ambul<strong>an</strong>ter Pflege, um<br />

Unterversorgungserscheinungen, Drehtüreffekte<br />

o<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einweisungen zu verhin<strong>der</strong>n<br />

Zunehmende Bedeutung einer kritischen Reform C145<br />

CXXIII


3. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Alter und Gesellschaft 2001 (Auftraggebende Ministerin: Christine Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Demo‐<br />

gr. Bef.<br />

Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

<strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zierungsgrundlage ambul<strong>an</strong>ter Pflege<br />

auf pflegewissenschaftlicher Basis<br />

Entwicklungstrends in <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten Pflege.<br />

Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Betriebsgründungen, zunehmen<strong>der</strong><br />

Verdrängungswettbewerb zulasten kleinerer<br />

Anbieter, zunehmende Bedeutung privatrechtli‐<br />

cher Einrichtungen (mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Pfle‐<br />

ge<strong>an</strong>bieter)<br />

Zunehmende Bedeutung einer aussagekräftigen<br />

Personalst<strong>an</strong>ds‐ Datenerhebung und Dokumen‐<br />

tation<br />

Zunehmende Bedeutung eines <strong>an</strong> <strong>der</strong> Bedarfsla‐<br />

ge potentieller Nutzer orientierten pflegerischen<br />

Leistungsprofils<br />

Zunehmende Bedeutung einer Umgestaltung von<br />

Anreizstrukturen und Rahmenbedingungen, die<br />

Gesundheits‐ statt Kr<strong>an</strong>kheitsorientierung unter‐<br />

stützen<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Gesundheits‐ und<br />

sozialen Potentiale älterer Menschen für den<br />

Einbezug in den Versorgungsalltag<br />

Zunehmende Bedeutung einer Erweiterung eng<br />

gesteckter Grenzen pflegerischen H<strong>an</strong>delns von<br />

<strong>der</strong> h<strong>an</strong>dwerklich und körperorientierten Pflege<br />

hin zu vermehrt kommunikativen und edukativen<br />

Angeboten<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Schulung und Bera‐<br />

tung des Pflegebedürftigen, präventive und reha‐<br />

bilitative Angebote und Aufgaben des „Carings“<br />

C145<br />

C146<br />

C147<br />

C148<br />

C148<br />

C149<br />

C149<br />

CXXIV


3. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Alter und Gesellschaft 2001 (Auftraggebende Ministerin: Christine Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Demo‐<br />

gr. Bef.<br />

Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Sicherstellung von<br />

Versorgungsgestaltung, Sicherung von Versor‐<br />

gungsintegration und ‐kontinuität<br />

Zunehmende Bedeutung einer Ausweitung des<br />

Aufgabenspektrums und ‐zuschnitts und <strong>der</strong><br />

Kompetenzgrenzen von Pflege<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung des<br />

Leistungsprofils und einer qualitativen Ausdiffe‐<br />

renzierung des Leistungs<strong>an</strong>gebots ambul<strong>an</strong>ter<br />

Pflege<br />

Zunehmende Bedeutung von Modellversuchen<br />

zur Umstrukturierung <strong>der</strong> Aufgabengebiete am‐<br />

bul<strong>an</strong>ter Pflege und <strong>der</strong>en Umsetzung in klare<br />

Arbeitskonzepte<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong><br />

Kooperation und professionsübergreifen<strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit<br />

Zunehmende Bedeutung einer Anpassung <strong>der</strong><br />

Sozialversicherungssysteme <strong>an</strong> die gew<strong>an</strong>delten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen im ambul<strong>an</strong>ten Bereich<br />

Zunehmende Bedeutung einer Entsp<strong>an</strong>nung <strong>der</strong><br />

Arbeitssituation in <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten Pflege wegen<br />

hoher Mitarbeiterfluktuation und zunehmen<strong>der</strong><br />

Bedeutung ökonomischer Erwägungen vor pro‐<br />

fessionellen Qualitätserwägungen<br />

Zunehmende Bedeutung von Erprobungsmög‐<br />

lichkeiten verschiedener Konzepte in <strong>der</strong> Tages‐<br />

pflege<br />

C149<br />

C149<br />

C149<br />

C151<br />

C152<br />

C153<br />

C154<br />

C155<br />

CXXV


3. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Alter und Gesellschaft 2001 (Auftraggebende Ministerin: Christine Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Demo‐<br />

gr. Bef.<br />

Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Zunehmende Bedeutung von sorgfältigen<br />

Assessments und des sorgfältigen Care‐<br />

M<strong>an</strong>agements in <strong>der</strong> Tagespflege<br />

Zunehmen<strong>der</strong> hoher Bedarf <strong>an</strong> Tagespflegeein‐<br />

richtungen für psychisch kr<strong>an</strong>ke ältere Menschen<br />

Qualitätssicherungsdiskurs.<br />

Zunehmende Bedeutung einer engen Abstim‐<br />

mung von externer und interner Qualitätssiche‐<br />

rung. Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Aufmerksam‐<br />

keit von Erkenntnissen aus Gerontologie, Pflege<br />

und Geriatrie in <strong>der</strong> Konzeptentwicklung externer<br />

Qualitätssicherung<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> internen Qualitäts‐<br />

sicherung im Hinblick auf Entwicklung gut ver‐<br />

ständlicher und einfacher Instrumente, die von<br />

den Mitarbeitern verst<strong>an</strong>den werden. Zuneh‐<br />

mende Bedeutung von internen Beschreibungen<br />

von guter o<strong>der</strong> schlechter Pflege<br />

Zunehmende Bedeutung von Strukturst<strong>an</strong>dards<br />

(Tageslaufstruktur, zu <strong>Die</strong>nstplänen, zu Über‐<br />

gabebesprechungen, zur Pflegedokumentation,<br />

zur Org<strong>an</strong>isation <strong>der</strong> Medikamentenversorgung)<br />

Zunehmende Bedeutung von Stärken‐/Schwä‐<br />

chenkatalogen (Qualitätsprofile) durch differen‐<br />

zierte Betriebsvergleiche o<strong>der</strong> Nutzerbefragun‐<br />

gen<br />

Zunehmende Bedeutung einer nachfrageorien‐<br />

tierten Pflegequalität, dabei zunehmende Bedeu‐<br />

tung <strong>der</strong> Kunden‐ und Nutzereinschätzung in <strong>der</strong><br />

C155<br />

C156<br />

C157<br />

C158<br />

C158<br />

C158<br />

C160<br />

CXXVI


3. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Alter und Gesellschaft 2001 (Auftraggebende Ministerin: Christine Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Demo‐<br />

gr. Bef.<br />

Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

stationären Altenhilfe<br />

Zunehmende Bedeutung von zertifizierungsmaß‐<br />

nahmen als Marketing‐Maßnahmen<br />

Zunehmende Bedeutung eines regional abge‐<br />

stimmten Pflege<strong>an</strong>gebots, die Grenzen zwischen<br />

ambul<strong>an</strong>ter, stationärer, teilstationärer Pflege<br />

werden zunehmend fließend werden<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Kundenrolle für die<br />

Gepflegten<br />

Zunehmende Bedeutung des Ziels für jeden Be‐<br />

wohner ein eigenes Zimmer vorzuhalten<br />

Zunehmende Bedeutung des Hausgemein‐<br />

schaftskonzepts unter <strong>der</strong> Kostenperspektive<br />

Zunehmende Bedeutung des Bildungs‐ und Wis‐<br />

sensm<strong>an</strong>agements als Aufgabe <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isati‐<br />

onsentwicklung<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />

von Weiterbildungskonzepten unter Berücksich‐<br />

tigung <strong>der</strong> Reformen im Erstausbildungsbereich<br />

Zunehmende Bedeutung einer Reformierung des<br />

§80 SGBXI für ver<strong>an</strong>twortliche Pflegekräfte, um<br />

akademische Pflegekräfte nicht zu benachteiligen<br />

Zunehmende Bedeutung des Ressourcencharak‐<br />

ters <strong>der</strong> Technik im Bereich <strong>der</strong> Selbstständig‐<br />

keitserhaltung, Defizitkompensation, Verminde‐<br />

rung von Pflegerisiken, Entwicklung neuer Mög‐<br />

lichkeiten in Therapie, Pflege und Überwachung<br />

bis hin zu Formen sozialen Austauschs und <strong>der</strong><br />

C159<br />

C160<br />

C160<br />

C161<br />

C162<br />

C163<br />

C163<br />

C163<br />

C165<br />

CXXVII


3. Bericht zur Lage <strong>der</strong> älteren Generation in <strong>der</strong> BRD: Alter und Gesellschaft 2001 (Auftraggebende Ministerin: Christine Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Demo‐<br />

gr. Bef.<br />

Epidemiologische Befunde Ökonomische Befunde Befunde Sozialer W<strong>an</strong>del Bef.‐Nr.<br />

Erreichbarkeit<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Entlastung <strong>der</strong> Pro‐<br />

fessionellen im Falle von Therapie und Pflege<br />

durch den Einsatz von neuen Techniken und ggf.<br />

Kostenreduktion<br />

Zunehmende Bedeutung von Risiken durch Tech‐<br />

nik<br />

Zunehmende Bedeutung von<br />

verän<strong>der</strong>ten Leitbil<strong>der</strong>n im Um‐<br />

g<strong>an</strong>g mit älteren Menschen in <strong>der</strong><br />

Sozialpolitik als aktive Koprodu‐<br />

zenten ihrer eigenen Wohlfahrt<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong><br />

Nachwuchsför<strong>der</strong>ung im akade‐<br />

mischen Bereich<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong><br />

Verbesserung <strong>der</strong> Infrastruktur in<br />

Wissenschafts‐ und Forschungs‐<br />

för<strong>der</strong>ung<br />

C165<br />

C166<br />

D132<br />

D164<br />

D164<br />

CXXVIII


Anlage C: Megatrends<br />

A. MEGATRENDS DES DEMOGRAFISCHEN WANDELS<br />

Titel des Megatrends Befundnummer Megatrendnummer<br />

Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung. Rückg<strong>an</strong>g bei den Jüngeren (bis 65‐Jährigen) um insgesamt 17 Mio. Menschen, bei den 16‐40‐Jährigen A 44,<br />

A I<br />

um 10 Mio. und bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen ein Rückg<strong>an</strong>g um 5 Mio.; <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> 40‐65‐Jährigen verän<strong>der</strong>t sich kaum (Rückg<strong>an</strong>g um<br />

1,6 Mio.).<br />

A109, A111<br />

Steigende durchschnittliche Lebenserwartung und Feminisierung des Alters. <strong>Die</strong> durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei Frauen A44, A111,<br />

A II<br />

(Durchschnittsalter 81) sieben Jahre höher als bei Männern (Durchschnittsalter 75).<br />

Absolute und relative Zunahme älterer Menschen. Der Zuwachs <strong>an</strong> 50‐80‐Jährigen wird zwischen 2010 und 2030 auf 26,4−28,9 Mio.<br />

A109<br />

Menschen prognostiziert, was einen Zuwachs von rund 17 % gegenüber 1993 bedeutet; bei <strong>der</strong> Kohorte <strong>der</strong> 65‐jährigen und älteren be‐ A109, A116,<br />

A III<br />

deutet dies einen Zuwachs von 7 Mio. Menschen. Insgesamt drückt dies eine Zunahme des Anteils <strong>an</strong> <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung von 20 %<br />

auf 36 % (Prognose 2030) aus.<br />

A129<br />

Zunahme <strong>der</strong> Hochaltrigkeit. Es wird von einer Verdreifachung <strong>der</strong> hochaltrigen Bevölkerung bis ins Jahr 2040 ausgeg<strong>an</strong>gen (Prognose A1, A65, A111, A IV<br />

zwischen 4,1−5,3 Mio.) bei einem größeren Frauenüberschuss als bei den Älteren insgesamt.<br />

A112, A117<br />

Zunahme/Verdopplung des Altersquotienten und Rückg<strong>an</strong>g des Erwerbstätigenpotentials. Anstieg des Rentenalters lässt Rentenquoti‐<br />

enten l<strong>an</strong>gsamer wachsen als den Altersquotienten, Zunahme des weiblichen Erwerbstätigenpotentials.<br />

A43, A113 A V<br />

Zunehmende Bedeutung von Alter und Migration. Keine Feminisierung des Alters bei ausländischen Mitbürgern. A109, A110 A VI<br />

CXXIX


B. MEGATRENDS DES EPIDEMIOLOGISCHEN WANDELS<br />

Medizinische W<strong>an</strong>dlungsphänomene<br />

Diagnostisch‐therapeutische Trends<br />

Titel des Megatrends Befundnummer Megatrendnummer<br />

Mo<strong>der</strong>ate Verän<strong>der</strong>ung des Kr<strong>an</strong>kheitsspektrums und zunehmen<strong>der</strong> Bedarf <strong>an</strong> professionellen medizinischen und pflegerischen Leis‐<br />

tungen in Abhängigkeit von demografischer Entwicklung und medizinischem Fortschritt.<br />

B1, B43 B I<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Sterblichkeitsraten in den höheren Altersgruppen. Aufgrund verbesserter kurativer Medizin und nicht‐medizinischen<br />

sowie präventiven Faktoren, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> verbesserten Beh<strong>an</strong>dlung von Herzerkr<strong>an</strong>kungen und dem Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Sterblichkeit nach<br />

Oberschenkelhalsfrakturen.<br />

B18, B45, B47 B II<br />

Zunahme chronischer, l<strong>an</strong>gwierig‐degenerativer und entzündlicher Erkr<strong>an</strong>kungen sowie <strong>der</strong> Multimorbidität beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> zweiten<br />

Lebenshälfte. Hierbei ist die weiter zunehmende Bedeutung degenerativer und entzündlicher Gelenkerkr<strong>an</strong>kungen hervorzuheben sowie<br />

B3, B42, B46,<br />

B III<br />

sensorische Einbußen, wobei Hör‐ vor Seheinbußen dominieren.<br />

B103<br />

Zunahme <strong>der</strong> Bedeutung von Alter und Behin<strong>der</strong>ung und diesbezüglich kompetenzerhalten<strong>der</strong> und ‐för<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Interventionen.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Zahngesundheit und Zahnersatzversorgung im Alter. Wegen des höchsten Kostenverursachungsfaktors im<br />

Gesundheitswesen.<br />

Zunehmen<strong>der</strong> Versorgungsbedarf im somatischen Bereich. Hervorzuheben sind insbeson<strong>der</strong>e obstruktive Lungenerkr<strong>an</strong>kungen, Erkr<strong>an</strong>‐<br />

kungen des Urogenitaltrakts, Herz‐Kreislauf‐Erkr<strong>an</strong>kungen, Erkr<strong>an</strong>kungen des Bewegungsapparates (operativ und rehabilitativ) sowie<br />

Erkr<strong>an</strong>kungen des Hör‐ und Sehsinns (medizinisch und nicht‐medizinisch) und peripher arterielle Verschlusskr<strong>an</strong>kheiten und Arthrosen.<br />

Zunahme maligner und psychiatrischer sowie neurologischer Erkr<strong>an</strong>kungen. Hierbei ist <strong>der</strong> zunehmende Versorgungsbedarf für Krebser‐<br />

kr<strong>an</strong>kungen im diagnostischen und therapeutischen Bereich, insbeson<strong>der</strong>e die zunehmende Bedeutung des Lungenkrebses bei Männern<br />

als häufigste Krebstodesursache zu bemerken.<br />

Zunahme gerontopsychiatrischer Erkr<strong>an</strong>kungen inkl. <strong>der</strong> Demenz, beson<strong>der</strong>s die <strong>der</strong> schweren bis mäßig‐schweren Formen<br />

Hier ist eine zunehmende Bedeutung des Belastungsdiskurses für Angehörige im Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Demenz hervorzuheben.<br />

B4, B139 B IV<br />

B21, B35 B V<br />

B13, B17, B47 B VI<br />

B3, B14, B47 B VII<br />

B104, B131 B VIII<br />

CXXX


Präventive Trends<br />

Titel des Megatrends Befundnummer Megatrendnummer<br />

Zunehmende Bedeutung gesundheitlicher Prävention und <strong>der</strong>en gesundheitspolitischer Kriterien sowie regionaler Präventions<strong>an</strong>gebo‐<br />

te, um Versorgungsbedarf in Kuration, Rehabilitation und Pflege zu senken und die Erhaltung selbstständiger Lebensführung im Alter<br />

sowie die Erwerbs‐ und Arbeitsfähigkeit älterer Menschen zu erreichen.<br />

Zunehmende Bedeutung primärer Prävention und Umweltbedingungen. Hierbei sind die Risiken des zunehmenden Raucherverhaltens<br />

und des Passivrauchens in <strong>der</strong> Bevölkerung, die zunehmenden umweltgesundheitlichen Risiken durch Feinstaubbelastung und ionisieren‐<br />

<strong>der</strong> Strahlung sowie die zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Ernährung im Alter hervorzuheben.<br />

Zunehmende Bedeutung sekundärer und klinischer Prävention im Alter. Hierbei sind Grippeschutzimpfungen, die Gebärmutterkrebsvor‐<br />

sorgeuntersuchungen und die Darmkrebsvorsorge sowie die zunehmende Bedeutung des präventiven Hausbesuchs und des Geriatrischen<br />

Assessments hervorzuheben.<br />

Rehabilitative Trends<br />

B37, B40, B47,<br />

B84<br />

B6‐B12, B14, B85<br />

B14‐ B16, B20,<br />

B91, B138<br />

Titel des Megatrends Befundnummer Megatrendnummer<br />

Zunehmende Bedeutung des Rehabilitationspotentials älterer pflegebedürftiger Menschen sowie ein Rehabilitations<strong>an</strong>gebot unter<br />

aktivierenden Gesichtspunkten.<br />

B131 B XII<br />

Medizinisch/e (‐technische) Entwicklungs‐ und Fortschrittstrends<br />

Zunehmende Bedeutung des Erkenntnisfortschritts über Methoden für Diagnosen und Therapie, Prävention und Rehabilitation sowie<br />

des medizinischen, medizinisch‐technischen, des technischen und des pflegerischen Fortschritts. B39, B58<br />

Zunehmende Bedeutung von Technologie, Nachfrage und Wettbewerb, Evidenzbasierter‐ Medizin und eines Health‐Technology‐<br />

Assessments (HTA) zur Evaluation <strong>der</strong> Wirksamkeit von Technologien und medizinischen Verfahren im Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem medizini‐ B60‐B62<br />

schen Fortschritt.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Telematik im Bereich <strong>der</strong> Weiterentwicklung medizinisch‐diagnostischer und therapeutischer Qualität<br />

sowie die Verbesserung <strong>der</strong> Versorgungsqualität . Hierbei spielen Dokumentation, Telekonsultation und Wissensb<strong>an</strong>ken eine beson<strong>der</strong>s B69, B71<br />

hervorzuhebende Rolle.<br />

CXXXI<br />

B IX<br />

B X<br />

B XI<br />

B XIII<br />

B XIV<br />

B XV


Gerontologische W<strong>an</strong>dlungsphänomene<br />

Titel des Megatrends Befundnummer Megatrendnummer<br />

Zunehmende Bedeutung eines differenzierten Altersbildes. Zunehmendes Alter steht nicht automatisch für zunehmende Kr<strong>an</strong>kheit,<br />

hierbei gilt es einem ausschließlich epidemiologischen Blick entgegen zu treten.<br />

B132, B133 B XVI<br />

Zunehmende Bedeutung eines differenzierten gesundheitsför<strong>der</strong>nden und präventiven Verständnisses unter Einbezug des gesamten B83, B89<br />

Alterungsprozesses (Normal Aging) und nicht ausschließlich im Hinblick auf Kr<strong>an</strong>kheitsverhin<strong>der</strong>ung. Hierbei kommen<br />

salutogenetischen Theorie<strong>an</strong>sätzen wie dem von Antonovsky eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu.<br />

B XVII<br />

Zunehmende Bedeutung gerontologischer und geriatrischer Expertise für die Medizin. Hierbei ist eine zunehmende Relev<strong>an</strong>z einer Ei‐<br />

genständigkeit <strong>der</strong> Geriatrie und ein zunehmen<strong>der</strong> Bedarf <strong>an</strong> Aus‐, Fort‐ und Weiterbildung zu bemerken, um dem diagnostischen Nihi‐<br />

lismus für gerontopsychiatrisch Betroffene entgegen zu wirken.<br />

B131, B134 B XVIII<br />

W<strong>an</strong>dlungsphänomene <strong>der</strong> Pflege<br />

Trends im Bereich <strong>der</strong> Pflegebedürftigkeitsentwicklung<br />

Titel des Megatrends Befundnummer Megatrendnummer<br />

Zunahme <strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit (Prognosen in absoluten Angaben für 2010‐2040). Zunahme <strong>der</strong> Pflegebedürftigen in <strong>der</strong> BRD auf 2,04<br />

Mio. (2010) (laut BGM 2,14 Mio.) bis 2,3–2,5 Mio. (2030) (laut BGM 2,16–2,57 Mio.) und weiter auf 2,26–2,79 Mio. (2040) insbeson<strong>der</strong>e<br />

durch die zunehmende Demenz im Alter und im hohen Alter, dabei Zunahme <strong>der</strong> häuslich versorgten Älteren von 1,24 Mio. (2010) auf 1,6<br />

Mio. (2030).<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Prävalenz <strong>der</strong> Demenz im Zusammenh<strong>an</strong>g mit Pflegebedürftigkeit. Rund 50 % <strong>der</strong> Pflegebedürftigen leiden<br />

<strong>an</strong> schwerer bis mäßig‐schwerer Demenz.<br />

Abnahme eines Interventionsbedarfs kurativer Leistungen in den höchsten Altersstufen, dafür Zunahme <strong>der</strong> Nachfrage pflegerischer<br />

Leistungen.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Bevölkerung mit leichtem und erheblichem Pflegebedarf. Hierbei ist in beson<strong>der</strong>em Maße die Unterstüt‐<br />

zung bei <strong>der</strong> grundpflegerischen Versorgung hervorzuheben.<br />

B5, B19, B129,<br />

B131, B136<br />

CXXXII<br />

B XIX<br />

B104 B XX<br />

B47 B XXI<br />

B65 B XXII<br />

Zunehmende Bedeutung des Aktivierungsparadigmas beson<strong>der</strong>s in Verbindung mit rehabilitativer Pflege. B105, B131 B XXIII<br />

Zunehmende Bedeutung des Entlastungsbedarfs pflegen<strong>der</strong> Angehöriger und <strong>der</strong> Pflegepersonen im Heim. B104 B XXIV


Klinisch‐praktische Trends<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Ermittlung und H<strong>an</strong>dhabbarkeit des Pflegebedarfs. Hierbei ist insbeson<strong>der</strong>e dessen Beschreibung aus <strong>der</strong><br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

Patienten‐ und Pflegebedürftigen‐Perspektive und ebenso die Pflegediagnostik hervorzuheben.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Sturzprävention. Hier ist beson<strong>der</strong>s die zunehmende Bedeutung einer multifaktoriellen Diagnostik von<br />

B66, B67, B135 B XXV<br />

Risikofaktoren und von Interventionen zur Reduktion von Stürzen insbeson<strong>der</strong>e eines differenzierten Sturzassessments unter Aspekten,<br />

wie Bal<strong>an</strong>ce, häuslichem Umfeld, Hören/Sehen o<strong>der</strong> Stehsicherheit, sowie die Faktoren „Über‐ o<strong>der</strong> Fehlmedikation“ und die zielgerichte‐<br />

te Prävention <strong>der</strong> Osteoporose im Hinblick auf Schenkelhalsfrakturen und Stürzen hervorzuheben.<br />

Zunehmende Bedeutung innovativer Pflegekonzepte zur Schaffung sensorischer Anregungen.<br />

B138<br />

B XXVI<br />

Hierzu sind z. B. Snoezel‐Räume, humor ‐ o<strong>der</strong> tiergestützte Interventionen zu erwähnen sowie <strong>der</strong>en Erfolgskontrollen außerhalb kon‐<br />

trollierter Studien zur Erfassung des Wohlbefindens psychisch kr<strong>an</strong>ker Menschen, um die Wirkung bestimmter Interventionen zu be‐<br />

schreiben hervorzuheben (zu Letzterem sei beson<strong>der</strong>s die Methode des „Dementia Care Mapping (DCM)“ nach Tom Kitwood erwähnt).<br />

B140, B141<br />

B XXVII<br />

M<strong>an</strong>agerielle und Trends zu Org<strong>an</strong>isationsfragen<br />

Titel des Megatrends Befundnummer Megatrendnummer<br />

Zunehmende Bedeutung von Org<strong>an</strong>isationsprozessen und Pflegesystemen wie <strong>der</strong> Bezugspflege.<br />

Zunehmende Bedeutung pflegepidemiologischer Erkenntnisse unter systematisch‐zielgerichteten Analysekriterien, um den qualitativen<br />

B66 B XXVIII<br />

Pflegebedarf zu dokumentieren (siehe auch „klinisch praktische Trends“, B66, B67, B135) sowie die zunehmende Bedeutung integrierter<br />

medizinischer und pflegerischer Dokumentation sowie <strong>der</strong> Personaleinsatzpl<strong>an</strong>ung.<br />

B67, B135<br />

B XXIX<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> medizinischen und (selbstständigen) Assistenz in Diagnostik und Therapie sowie bei <strong>der</strong> Vor‐ und Nachbe‐<br />

reitung technischer Prozesse.<br />

B66 B XXX<br />

Zunehmende Bedeutung EDV‐ gestützter Abstimmungs‐ und Org<strong>an</strong>isationsprozesse sowie von Kr<strong>an</strong>kenhaus‐Informationssystemen B66,<br />

B XXXI<br />

(KIS) und sonstigen effektiven EDV‐Lösungen.<br />

Zunehmende Bedeutung von gezielten Pflegepersonaldatenerhebungen sowie von Pflegeberichterstattungen, Pflegedichteziffern und<br />

B67<br />

einer evidenzbasierten Pl<strong>an</strong>ung von Ausbildungskapazitäten zur Vermeidung von Engpässen. B98<br />

B XXXII<br />

CXXXIII


Trends zu Fragen <strong>der</strong> Versorgungs‐ und Interventionsebene<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Kontext‐ und Umweltgestaltung. Hierbei sind die zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> „Setting‐Orientierung“ und<br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

die nicht‐segregativen Versorgungs<strong>an</strong>sätze zu nennen.<br />

Zunehmende Bedeutung des Wohnens als zentrale Bedingung für die Erhaltung <strong>der</strong> Selbstständigkeit und <strong>der</strong> Gesundheit.<br />

B86, B105<br />

B XXXIII<br />

Hierzu sind die zunehmende Bedeutung von Stimulationsbedingungen beim Wohnen in Abstimmung zu Wohn‐, Rehabilitations‐ und Pfle‐<br />

gekonzepten in <strong>der</strong> Wohnraumgestaltung, die zunehmende Bedeutung von Barrierefreiheit und Prothetik, ausreichende Bewegungsmög‐<br />

lichkeit, Beachtung <strong>der</strong> Relation von Privatheit und Gemeinschaft, von Farbe und Licht als „Fenster zur Welt“ sowie die Auswahl von Ge‐<br />

genständen zur Stimulation von Sinnesorg<strong>an</strong>en hervorzuheben.<br />

B105, B122<br />

B XXXIV<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Zielgruppe <strong>der</strong> psychisch kr<strong>an</strong>ken Menschen insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Bedeutung eines eigenen Zimmers (im<br />

Heimbereich).<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Pflege von <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kheits‐ zur Gesundheitsorientierung insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> ambu‐<br />

B161 B XXXV<br />

l<strong>an</strong>ten Pflege, die zunehmend und im internationalen Trend <strong>an</strong> Bedeutung gewinnt. Hier ist zudem eine zunehmende Bedeutung spezi‐<br />

fisch‐pflegerischen Wissens in <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten Pflege (bisl<strong>an</strong>g we<strong>der</strong> akademisch noch setting‐spezifisch) hervorzuheben.<br />

B143, B150<br />

B XXXVI<br />

Zunehmende Bedeutung von Hilfenetzwerken und professioneller Unterstützung im Zusammenh<strong>an</strong>g mit ausgeprägter Pflegebedürf‐<br />

tigkeit.<br />

B108 B XXXVII<br />

Pflegepolitische und ‐pädagogische Trends<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Reform <strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit.<br />

Befundnummer Megatrendnummer.<br />

Hierbei ist beson<strong>der</strong>s die zunehmende Bedeutung von Grenzziehungsprüfungen zwischen alten‐ und kr<strong>an</strong>kenpflegerischen Tätigkeiten<br />

relev<strong>an</strong>t, um mit <strong>der</strong> sich w<strong>an</strong>delnden Praxis Schritt zuhalten.<br />

Zunehmen<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungsbedarf in <strong>der</strong> Pflegeausbildung (Erstausbildung) im Bereich von Rehabilitation, Prävention,<br />

B135<br />

B XXXVIII<br />

Angehörigenberatung sowie <strong>der</strong> Technik und Technikentwicklung sowie eine zunehmende Bedeutung des individualisierenden, kompe‐<br />

tenzübergreifenden und wissenschaftlichen Ausbildungsbedarfs von <strong>der</strong> h<strong>an</strong>dwerklich‐technischen Orientierung hin zu wissenschaftlich‐<br />

begründeter Bezugspflege.<br />

B98<br />

B XXXIX<br />

Zunehmende Bedeutung von generalisierten Ausbildungsversuchen. B163 B XL<br />

CXXXIV


C. MEGATRENDS DES ÖKONOMISCHEN WANDELS<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen zwischen Kostendämpfung und Wachstum<br />

Wachstumstrends<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung des Wachstumsparadigmas im Zusammenh<strong>an</strong>g mit Arbeits‐ und Leistungsfähigkeit sowie Wertschöpfung und<br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

Wachstums, bei insgesamt weniger Wachstum im Gesundheitswesen als im Rest <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft. C36, C55<br />

C I<br />

Zunehmende Bedeutung des Gesundheitswesens als Wirtschaftsfaktor mit Wachstums‐ und Produktivitätseffekten neben Kostenfragen. C38 C II<br />

Zunehmende Bedeutung unterschiedlicher Interessen im Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem Fortschrittszyklus, dadurch Kostensteigerung als Folge C60 C III<br />

Zunehmende Reformbestrebungen für das Gesundheitswesen in Richtung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung einer kontrollierten, experimentellen Kultur. C41 C IV<br />

Kostendämpfungsparadigma<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung von Wirtschaftlichkeitsreserven aufgrund des zunehmenden demografischen Mehrbedarfs, <strong>der</strong> m<strong>an</strong>gelnden<br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

Zielorientierung im Gesundheitswesen als Kostenursache und des diagnostischen Fehleinsatzes (Röntgenuntersuchungen, Knochendich‐<br />

temessungen, Arthroskopien, Rückenschmerzdiagnostik und ‐therapie).<br />

C50, C51, C81<br />

C V<br />

Zunehmende Bedeutung von Präventionseffekten im Hinblick auf Kosteneinsparungen. These: 25–30 % <strong>der</strong> Gesamtausgaben können<br />

reduziert werden.<br />

C83, C183 C VI<br />

Zunehmende Bedeutung sozialer und ökonomischer Folgen von Kr<strong>an</strong>kheit, Behin<strong>der</strong>ung und vorzeitiger Mortalität. Keine Kr<strong>an</strong>kheits‐<br />

ohne Kosten<strong>an</strong>gabe.<br />

Zunehmende Bedeutung von Kostensenkungen im Bereich bei Leistungserbringung im Bereich zunehmen<strong>der</strong> negativer Preisstrukturef‐<br />

C4, C14‐22, C45 C VII<br />

fekte zugunsten von Gesundheitsleistungen. Leistungsintensivierung durch Defensivmedizin, durch Einbezug <strong>der</strong> Zahler und <strong>der</strong> Zusam‐<br />

menarbeit von Herstellern, Leistungserbringern und Versicherern sowie <strong>der</strong> Prüfung des Verhältnisses zwischen Ressourceneinsatz und<br />

Nutzen (Gesundheitsergebnis).<br />

C43, C59, C60<br />

C VIII<br />

Zunehmende Bedeutung des Moral Hazards (durch Versicherungsschutz gegebener Anreiz zur übermäßigen In<strong>an</strong>spruchnahme von<br />

Gesundheitsleistungen); wachsende Bedeutung <strong>der</strong> Selbstmedikation im Bereich <strong>der</strong> Arzneimittelversorgung und Fin<strong>an</strong>zierung<br />

Zunehmende Bedeutung von unabhängigen Steuerungsmöglichkeiten. Im Bereich stationärer Medizin, bei <strong>der</strong> Zulassung von Medizin‐<br />

C30, C42 C IX<br />

produkten, <strong>der</strong> Evaluation zwischen Innovations‐ und Diffusionsphase und bei <strong>der</strong> Evaluation und Forschungsentwicklung sowie eine<br />

zunehmende Bedeutung von Clearing‐Stellen.<br />

C60‐62<br />

C X<br />

CXXXV


Arbeitsmarktrelev<strong>an</strong>te Trends<br />

Titel des Megatrends Befundnummer Megatrendnummer<br />

Zunehmendes Wachstum <strong>der</strong> Beschäftigung im Gesundheitswesen insbeson<strong>der</strong>e zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Beschäftigungsch<strong>an</strong>cen<br />

am Arbeitsmarkt in <strong>der</strong> Pflege. Beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Altenpflege (beson<strong>der</strong>s im Bereich <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten und teilstationären Pflege, wobei<br />

dieser bedarf nicht direkt proportional mit einer Zunahme <strong>der</strong> Beschäftigungszahlen einhergehen wird) vor dem Hintergrund einer<br />

Knappheit qualitativ Pflegekräfte in allen Bereichen und Kompensationsmech<strong>an</strong>ismen des Pflegesektors<br />

(Anmerkung: Ausweitung des Pflegedienstes in Kr<strong>an</strong>kenhäusern um 40 000 Stellen, St<strong>an</strong>d 1995).<br />

C2, C29, C38, C58,<br />

C65, D66, C96,<br />

D97<br />

Zunehmende Bedeutung einer europaweiten Fachkraftmobilität.<br />

Zunehmende Bedeutung von Angleichungsprozessen von Alten‐ und Kr<strong>an</strong>kenpflege aufgrund einer zunehmenden gegenseitigen Ersetz‐<br />

C98 C XII<br />

barkeit auf dem Arbeitsmarkt, zunehmende Bedeutung von Teilqualifikationen wegen des Pflegeversicherungsgesetzes, hierbei Verdrän‐<br />

gung von Pflegekräften.<br />

C98, D97<br />

C XIII<br />

Zunehmende Belastungsspektrum aus <strong>der</strong> Arbeitswelt: Belastungsstrukturw<strong>an</strong>del von körperlicher zu psychischer Erkr<strong>an</strong>kung. C11 C XIV<br />

Trends im Bereich <strong>der</strong> Qualitätssicherung/Qualitätssicherungsdiskurs<br />

Titel des Megatrends Befundnummer Megatrendnummer<br />

Zunehmende Bedeutung einer Qualitätssicherung für die Pflegeberufe mit interner und externer Seite. Intern: perspektivische Entwick‐<br />

lung eines pflegerischen Selbstverständnisses, Stärke‐/Schwächekatalogen und differenzierten Betriebsvergleichen sowie Nutzerbefra‐<br />

gungen. Extern: zunehmende Aufmerksamkeit gegenüber Erkenntnissen aus Gerontologie, Pflege und Geriatrie in <strong>der</strong> Konzeptentwick‐<br />

lung externer Qualitätssicherung.<br />

Zunehmende Bedeutung einer Ergebnisorientierung und nachfrageorientierten Pflegequalität. Beson<strong>der</strong>e Bedeutung <strong>der</strong> Kunden‐ und<br />

Nutzereinschätzung (sowohl Pflegebedürftige als auch Angehörige), eines <strong>an</strong> <strong>der</strong> Bedarfslage potentieller Nutzer orientierten pflegeri‐<br />

schen Leistungsprofils sowie zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Ergebnisqualität pflegespezifischer Parameter und Outcome‐Faktoren wie Mor‐<br />

bidität, Lebenserwartung o<strong>der</strong> Lebensqualität („Add years to life <strong>an</strong>d life to years“).<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Entwicklung gut verständlicher und einfacher Qualitätssicherungsinstrumente. Strukturst<strong>an</strong>dards wie<br />

Tageslaufstruktur, zu <strong>Die</strong>nstplänen, zu Übergabebesprechungen, zur Pflegedokumentation o<strong>der</strong> zur Org<strong>an</strong>isation <strong>der</strong> Medikamentenver‐<br />

sorgung.<br />

Zunehmende Bedeutung einer Professionsentwicklung als qualitätssichernde Strategie. Etablierung <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> und im Be‐<br />

reich qualitätsbezogener Regelungen zu Vorbehaltsaufgaben in <strong>der</strong> Altenpflege.<br />

C99, C101, C157‐<br />

158<br />

C56, C101, C147,<br />

C160<br />

C99, D68<br />

Zunehmende Bedeutung von Zertifizierungsmaßnahmen als Marketingmaßnahmen. C159<br />

C XVIII<br />

C XIX<br />

C158<br />

CXXXVI<br />

C XI<br />

C XV<br />

C XVI<br />

C XVII


Politisch‐legislative Trends<br />

Titel des Megatrends Befundnummer Megatrendnumer<br />

Zunehmende Bedeutung von Kosten und Leistungen in den Sozialversicherungssystemen. Zunahme <strong>der</strong> Ausgaben <strong>der</strong> GKV bis 2030,<br />

zunehmende Verlagerung von Leistungen und Kosten von <strong>der</strong> GKV in die GPflV sowohl ambul<strong>an</strong>t als auch stationär, zunehmende Bedeu‐<br />

tung einer Anpassung <strong>der</strong> Sozialversicherungssysteme <strong>an</strong> die gew<strong>an</strong>delten Anfor<strong>der</strong>ungen im ambul<strong>an</strong>ten Bereich, zunehmende Bedeu‐<br />

tung einer kritischen Reform <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zierungsgrundlage ambul<strong>an</strong>ter Pflege auf pflegewissenschaftlicher Basis.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Novellierung und Reformierung qualitätssichern<strong>der</strong> Gesetzgebung, insbeson<strong>der</strong>e § 137b, SGBV: Berufs‐<br />

gruppenübergreifende Qualitätssicherung, § 37, SGBXI: Qualitätssicherung häuslicher Pflege älterer Menschen durch Angehörige (und<br />

Verbesserung durch Modelle Qualitätssichern<strong>der</strong> Pflegeunterstützung), § 80, SGBXI: für ver<strong>an</strong>twortliche Pflegekräfte, um akademische<br />

Pflegekräfte nicht zu benachteiligen.<br />

Zunehmende Bedeutung von Wohlfahrtseffekten (wie Morbidität, Lebenserwartung, Lebensqualität, Erreichbarkeit medizinischer<br />

Leistungen, Zeitkosten, Funktionseinbußen, Verunsicherung und Leidgefühle <strong>der</strong> Patienten), die bestimmen, welche Leistungen bezahlt<br />

werden und welche nicht; zunehmende Bedeutung einer trennscharfen Kr<strong>an</strong>kheitstypologie im Alter im Hinblick auf Kostenübernahme.<br />

Zunehmende Bedeutung einer Zusammenführung von Alten‐ und Kr<strong>an</strong>kenpflege im Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Integration ins tertiäre<br />

Bildungssystem, um Normalität in <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zierung zu erreichen, zunehmende Bedeutung im Hinblick auf Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Ausbil‐<br />

dungsfin<strong>an</strong>zierung bei bestehendem Rückzugswunsch <strong>der</strong> GKV, für die Träger insofern zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Personalrekrutierung.<br />

C47, C58, C75,<br />

C132, C145, C153<br />

C67, C100, C163<br />

C46, C57, C87<br />

C97‐98<br />

Zunehmende Bedeutung von Betroffenen bei Einbezug in Gremien wie Ausschüssen, Institutionen o<strong>der</strong> dem MDK. C93<br />

C XXIII<br />

C XXIV<br />

Versorgungs‐ und settingspezifische Trends<br />

Qu<strong>an</strong>titative Verän<strong>der</strong>ungen<br />

Titel des Megatrends Befundnummer Megtrendnummer<br />

Zunehmende Anzahl <strong>der</strong> Pflegeeinrichtungen, zunehmende Bedeutung ambul<strong>an</strong>ter und sonstiger Pflegeeinrichtungen, Stagnation von<br />

Pflegeplätzen im Heimsektor,<br />

Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenhäuser und Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Verweildauer, Rückg<strong>an</strong>g ärztlicher und pflegerischer Kapazität, zunehmende Fallzahlen<br />

durch Fortschritte in <strong>der</strong> medizinischen Beh<strong>an</strong>dlung und durch Einführung <strong>der</strong> Fallpauschalen, Zunahme <strong>der</strong> Beh<strong>an</strong>dlungskosten in Kr<strong>an</strong>‐<br />

kenhäusern,<br />

Zunahme differenzierter Versorgungs<strong>an</strong>gebote (wie Tages‐ o<strong>der</strong> Kurzzeitpflege), zunehmen<strong>der</strong> Bedarf von Rehabilitationsmaßnahmen<br />

und zunehmende Bedeutung integrierter Versorgungsformen.<br />

C6, C23‐27,<br />

C32‐33<br />

CXXXVII<br />

C XX<br />

C XXI<br />

C XXII<br />

C XXV


Settingspezifische Verän<strong>der</strong>ungen I/Ambul<strong>an</strong>te Pflege<br />

Titel des Megatrends Befundnummer Megatrendnummer<br />

Rückg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Betriebsgründungen, zunehmen<strong>der</strong> Verdrängungswettbewerb zulasten kleinerer Anbieter, zunehmende Bedeutung pri‐<br />

vatrechtlicher Einrichtungen (mehr als 50 % <strong>der</strong> Anbieter), zunehmende Ausgaben im Bereich ambul<strong>an</strong>ter Pflege sowie bei Kr<strong>an</strong>ken‐ und<br />

Rettungstr<strong>an</strong>sporten.<br />

Zunehmende Bedeutung eines Ausbaus und Weiterentwicklung ambul<strong>an</strong>ter Pflege, um Unterversorgungserscheinungen, Drehtüreffekte<br />

o<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einweisungen zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Zunehmende Beeinträchtigung <strong>der</strong> Qualität häuslicher Kr<strong>an</strong>kenpflege durch Wettbewerb und Kostendruck sowie zunehmende Bedeu‐<br />

tung <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung des Leistungsprofils und einer qualitativen Ausdifferenzierung des Leistungs<strong>an</strong>gebots bei Zunahme nicht‐<br />

qualifizierter Mitarbeiter (Versechsfachung zwischen 1996‐1999).<br />

Zunehmende Bedeutung von Bedarfsgesichtspunkten zu Pflegeleistungen unter pflegewissenschaftlichen Relev<strong>an</strong>zkriterien und weniger<br />

durch sozialrechtliche Gesichtspunkte.<br />

Zunehmende Bedeutung von Modellversuchen zur Umstrukturierung <strong>der</strong> Aufgabengebiete ambul<strong>an</strong>ter Pflege und <strong>der</strong>en Umsetzung in<br />

klare Arbeitskonzepte.<br />

Zunehmende Dringlichkeit einer zukünftigen Entsp<strong>an</strong>nung <strong>der</strong> Arbeitssituation in <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten Pflege wegen hoher Mitarbeiterfluktu‐<br />

ation und zunehmen<strong>der</strong> Bedeutung ökonomischer Erwägungen vor professionellen Qualitätserwägungen.<br />

Settingspezifische Verän<strong>der</strong>ungen II/Heimbereich (Wohntrends)<br />

C36,<br />

C145<br />

CXXXVIII<br />

C XXVI<br />

C145 C XXVII<br />

C34, C149,<br />

D97<br />

C XXVIII<br />

C144 C XXIX<br />

C151 C XXX<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung des Wohnens in Heimen im Sinne eines Wohnens mit Pflege bei geringeren Platzzahlen (max. 60‐90 Bewoh‐<br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

ner) nach dem Kleeblattmodell, weiter zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Wohnraumgröße und Wohnraumgestaltung, Größe <strong>der</strong> Wohnberei‐<br />

che (ca. 30 Personen) in aufgeteilten Gruppen (2−3) mit je max. 15 Bewohnern.<br />

C125<br />

C XXXII<br />

Zunehmende Bedeutung des Ziels, für jeden Bewohner ein eigenes Zimmer vorzuhalten. C161 C XXXIII<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Wohngestaltung bei L<strong>an</strong>gzeitbewohnern und Pflegebedürftigen mit beson<strong>der</strong>en<br />

Bel<strong>an</strong>gen wie dementen o<strong>der</strong> psychisch kr<strong>an</strong>ken Bewohnern.<br />

C125 C XXXIV<br />

Zunehmende Bedeutung des Hausgemeinschaftskonzepts unter einer Kostenperspektive. C162 C XXXV<br />

Zunehmende Bedeutung des betreuten Wohnens, Weiterentwicklung und Maßnahmen <strong>der</strong> Qualitätssicherung, Preis und Vertragstr<strong>an</strong>s‐<br />

parenz, Raumst<strong>an</strong>dards und Betreuungsqualität.<br />

C124 C XXXVI<br />

C154<br />

C XXXI


Versorgungssektoren übergreifende Verän<strong>der</strong>ungen<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Notwendigkeit einer Reform <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isationsformen, die die Sektoren Gesundheitsför<strong>der</strong>ung/Prävention, Kuration und<br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

Rehabilitation gleichstellen bzw. nahtlos mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> verknüpfen aufgrund einer zunehmenden Multimorbidität im Alter.<br />

Zunehmende Mehrbelastung ambul<strong>an</strong>ter, stationärer, ärztlicher und pflegerischer Nachsorgestrukturen wegen des Rückg<strong>an</strong>gs <strong>der</strong> Ver‐<br />

B48, B138, C48 C XXXVII<br />

weildauer durch die AR‐DRG’s sowie zunehmende Bedeutung eines regional abgestimmten Pflege<strong>an</strong>gebots.<br />

Zunehmende Bedeutung von Kooperation und Vernetzung: zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Sicherstellung von Versorgungsgestaltung,<br />

C102, C160<br />

C XXXVIII<br />

Sicherung von Versorgungsintegration und ‐kontinuität, zunehmende Bedeutung von integrativen Modellprojekten im Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit einem Schnittstellenm<strong>an</strong>agement.<br />

C68, C149<br />

C XXXIX<br />

Org<strong>an</strong>isations‐ und Personalentwicklungstrends<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung einer bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Pflege als übergeordnetes Ziel‐ und Wertvorstellung, zunehmen‐<br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

de Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit betriebswirtschaftlichen und M<strong>an</strong>agement<strong>an</strong>sätzen für die Pflege (Verbetriebswirtschaftlichung <strong>der</strong> Pfle‐<br />

ge), dadurch zunehmende Bedeutung von Kundenorientierung, pflegespezifischer Leitbildentwicklung, Qualitätsm<strong>an</strong>agement‐<br />

Konzepten sowie des operativen und strategischen Controllings.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Ablösung <strong>der</strong> Funktionspflege durch Bezugspflege, zunehmende Bedeutung eines Care‐M<strong>an</strong>agements, um<br />

C66<br />

C XL<br />

Drehtüreffekte zu vermeiden, zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Pflegeüberleitung, zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Schulung und Beratung des<br />

Pflegebedürftigen.<br />

Zunehmende Bedeutung des Bildungs‐ und Wissensm<strong>an</strong>agements als Aufgabe <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isationsentwicklung, Weiterentwicklung von<br />

C67, C107, C149 C XLI<br />

Weiterbildungskonzepten unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Reformen im Erstausbildungsbereich. C149, C163<br />

C XLII<br />

Zunehmende Bedeutung eines Gesundheitsschutzes für Mitarbeiter im Bereich <strong>der</strong> Mängelfreiheit von Betrieben.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Kooperation und professionsübergreifen<strong>der</strong> Zusammenarbeit, zunehmende Bedeutung<br />

C29 C XLIII<br />

einer Ausweitung des Aufgabenspektrums und –zuschnitts <strong>der</strong> Kompetenzgrenzen von Pflege. C149<br />

C XLIV<br />

Zunehmende Bedeutung einer aussagekräftigen Personalst<strong>an</strong>ds‐ Datenerhebung und Dokumentation. C146 C XLV<br />

CXXXIX


D. MEGATRENDS DES SOZIALEN WANDELS<br />

Gesamtgesellschaftlich‐/demografisch bedingte Trends<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung von Globalisierung, wirtschaftlicher Beziehungen und Individualisierungsprozessen, die zu strukturellen und<br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

Werte w<strong>an</strong>delnden Prozessen führen (<strong>der</strong> Mythos <strong>der</strong> „Individualisierungstheorie“ k<strong>an</strong>n allerdings we<strong>der</strong> für Jung noch für Alt bestätigt<br />

werden).<br />

Zunehmende Bedeutung und Zunahme <strong>der</strong> Einpersonenhaushalte, dadurch Rückg<strong>an</strong>g des (Laien) Pflegepotentials. Zunahme alleinste‐<br />

D76, D108<br />

D I<br />

hen<strong>der</strong> Älterer von 7,8 Mio auf 13,2 Mio (Prognose 2030) sowie Zunahme kin<strong>der</strong>loser Frauen und Männer; damit ist eine Abnahme des<br />

familiären Hilfepotentials verbunden.<br />

Zunehmende Bedeutung des „Moral Hazards“. Hierbei sind beson<strong>der</strong>s die steigenden Ansprüche <strong>an</strong> menschen‐ und altersgerechter<br />

D1, D42, D129<br />

D II<br />

Versorgung und Enthospitalisierung zu nennen. D42, D65<br />

D III<br />

Trends eines sich verän<strong>der</strong>nden Altersbildes<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung einer Betonung <strong>der</strong> Pflege des Hum<strong>an</strong>vermögens. Um die Überlebensfähigkeit <strong>der</strong> Kultur einer Gesellschaft zu<br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

sichern, ist die zunehmende Ver<strong>an</strong>twortung <strong>der</strong> Älteren für die Zukunft <strong>der</strong> Gesellschaft zu betonen.<br />

Zunehmende Bedeutung einer Inszenierung eines gesellschaftlichen und professionellen Leitbilds vom „erfolgreichen Altern“.<br />

D122<br />

D IV<br />

Hier liegt die Betonung auf Selbstständigkeit, sozialer Bezogenheit und Selbstver<strong>an</strong>twortung im Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Eigenver<strong>an</strong>twor‐ D88, D89, D121, D V<br />

tung für Prävention.<br />

Zunehmen<strong>der</strong> Forschungsbedarf im Hinblick auf Methoden, die eine Verhaltensän<strong>der</strong>ung bei älteren Menschen in Bezug auf ein<br />

D132<br />

partizipatives und selbstver<strong>an</strong>twortliches Altersbild hervorrufen. D90<br />

D VI<br />

CXL


Sozio‐kulturelle Trends<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung von Alter und Migrationsressourcen sowie zunehmende Bedeutung innerethnischer Potentiale für<br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

gemeinwesenorientierte und generationübergreifende H<strong>an</strong>dlungskonzepte D127<br />

D VII<br />

Zunehmende Bedeutung spezifisch kultureller Hintergründe älterer Migr<strong>an</strong>ten in stationären Altenhilfeeinrichtungen D128 D VIII<br />

Sozial‐ und gesundheitspolitische Trends<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Gesundheits‐ und Sozialpolitik im Hinblick auf ein Altern in Gesundheit und Kr<strong>an</strong>kheit. Hier ist die Beto‐<br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

nung einer zukunftsorientierten, vorausschauenden und risikomin<strong>der</strong>nden Gesundheitspolitik sowie die zunehmende Bedeutung interdis‐<br />

ziplinärer und politischer Perspektiven auf Gesundheit und Kr<strong>an</strong>kheit hervor zu heben.<br />

D46, D47, D49<br />

D IX<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Vereinbarkeit von Pflege‐ und Erwerbstätigkeit<br />

Zunehmende Bedeutung von Verteilungsaspekten und Ungleichheit von Gesundheitsch<strong>an</strong>cen sowie dem Zielbereich <strong>der</strong> Lebensquali‐<br />

D126 D X<br />

tät. Hier ist beson<strong>der</strong>s die zunehmende Beherrschung <strong>der</strong> Diskussionen um Reformvorschläge durch ideologisch‐gesellschaftspolitische<br />

St<strong>an</strong>dpunkte wegen vermehrt sozialer Sp<strong>an</strong>nungen zu betonen.<br />

D41, D82<br />

D XI<br />

CXLI


Lebenslageabhängige W<strong>an</strong>dlungsphänomene und Trends<br />

Trends im Bereich sozialer Teilhabe und Vernetzung<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung erweiterter sozialer Netzwerke wegen <strong>der</strong> zunehmenden Anzahl kin<strong>der</strong>loser Frauen und Männer.<br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

Hier steht v. a. Dingen die Abnahme des Hilfepotentials im Vor<strong>der</strong>grund, die Bedeutung <strong>der</strong> Familie als wichtigstes Fundament für ein<br />

hum<strong>an</strong>es Zusammenleben <strong>der</strong> Generationen bleibt allerdings bestehen, dafür nimmt die Bedeutung des Zusammenlebens in räumlicher<br />

Nähe – ohne dabei die Eigenständigkeit aufzugeben – zu.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> sozialen Netzwerke und <strong>der</strong> Erreichbarkeit <strong>der</strong> Menschen unterein<strong>an</strong><strong>der</strong> sowie zunehmende Bedeutung<br />

D129<br />

D XII<br />

<strong>der</strong> Kopplung sozialer und räumlicher Netzwerke. Hierbei ist eine zunehmende Bedeutung von Infrastrukturkonzepten zur Unterstützung<br />

von Hilfeleistungen hervorzuheben.<br />

D108, D126, D130 D XIII<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Verbindung von Teilhabe, Nutzung von Teilhabe und Mitsprache in Form von Heimbeiräten, Patientenver‐<br />

tretern aus <strong>der</strong> Nutzerperspektive.<br />

D93 D XIV<br />

Zunehmende Bedeutung von nutzerorientierten Informations‐ und Kommunikationsplattformen (z. B. Internetplattformen) D101 D XV<br />

Lebensform‐/wohnbezogene Trends<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Verschiedenartigkeit von Lebensbedingungen und Lebensformen im Alter.<br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

Hierbei dominiert die zunehmende Bedeutung einer entsprechenden Bedarfsorientierung sowohl bei Heimen als auch bei betreuten<br />

Wohnformen vor dem Hintergrund eines Umdenkens und einer Neubestimmung von Son<strong>der</strong>formen hin zum normalen Wohnen.<br />

Zunehmende Bedeutung von selbstständigen Wohnformen jüngerer Alter. Mit entsprechend <strong>an</strong>tizipieren<strong>der</strong> Konzeption <strong>der</strong> Beschaf‐<br />

D120, D121, D123 D XVI<br />

fenheit <strong>der</strong> Wohnform bei evtl. drohen<strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit. D118<br />

D XVII<br />

Zunehmende Bedeutung des Bedarfs <strong>an</strong> beson<strong>der</strong>en Wohnformen. D117 D XVIII<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Wohnformen, die geringen Hilfebedarf umfassen.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Wohnformen mit umfassen<strong>der</strong> Hilfestellung, die <strong>der</strong> Vereinsamung entgegen wirken und auf Selbstbe‐<br />

D120 D XIX<br />

stimmung statt Selbstständigkeit setzen. D120<br />

D XX<br />

Zunehmende Bedeutung von Mehrgenerationenarbeit (z. B. Mehrgenerationenbildung und ‐wohnen) D107 D XXI<br />

CXLII


Trends im Bereich des Bildungs‐ und sozioökonomischen Status<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Lebenslage unter Einbezug von Bildungsbiografie und sozialer Schicht, wachsende Bedeutung von Bildung<br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

und Gesundheit und zunehmende Bedeutung des Zusammenh<strong>an</strong>gs von Bildung und gesundheitsför<strong>der</strong>ndem Verhalten.<br />

Zunehmende Bedeutung verbesserter fin<strong>an</strong>zieller Möglichkeiten <strong>der</strong> älteren Bevölkerung<br />

D1, D8, D90<br />

D XXII<br />

Hierbei gewinnt <strong>der</strong> sozioökonomische Status im Hinblick auf den Gesundheitszust<strong>an</strong>d zunehmend <strong>an</strong> Bedeutung, da eine Verlagerung<br />

von Gesundheitsleistungen vermehrt in den Selbstbeh<strong>an</strong>dlungsbereich stattfindet.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Beschreibung sozialer und ökonomischer Folgen von Kr<strong>an</strong>kheit<br />

D45, D94<br />

D XXIII<br />

Hierbei spielt die zunehmende Bedeutung von vulnerablen Zielgruppen i. H. auf Ausgestaltung von Zug<strong>an</strong>gswegen und Interventionen<br />

sowie die Bedeutung <strong>der</strong> Verteilungsgerechtigkeit eine immer größere Rolle.<br />

D4, D45, D89<br />

D XXIV<br />

Beruflich/professionelle W<strong>an</strong>dlungsphänomene<br />

Titel des Megatrends<br />

Zunehmende Bedeutung des Überg<strong>an</strong>gs <strong>der</strong> Pflege von einem traditionellen Helferberuf in eine mo<strong>der</strong>ne Gesundheitsprofession. Hier‐<br />

Befundnummer Megatrendnummer<br />

bei nehmen die Professionalisierung aufgrund von Innovationen, <strong>der</strong> abnehmenden Halbwertszeit von Wissen, die sich w<strong>an</strong>delnden Kon‐<br />

texte und Versorgungsstrukturen sowie die sich verän<strong>der</strong>nde (partizipierende) Rolle <strong>der</strong> Patienten eine große Bedeutung ein.<br />

Zunehmende Bedeutung akademischer Ausbildung und Weiterqualifizierung und akademische Nachwuchsför<strong>der</strong>ung. Hierbei kommt<br />

D95, D99<br />

D XXV<br />

<strong>der</strong> Einrichtung pflegequalifizieren<strong>der</strong> Studiengängen <strong>an</strong> Fachhochschulen und Universitäten, einer Verbesserung <strong>der</strong> Wissenschafts‐ und<br />

Forschungsför<strong>der</strong>ungsinfrastruktur sowie nationalen und internationalen Forschungsverbünden eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> De‐ Professionalisierung in den Gesundheitsberufen sowie einer noch unzureichenden Durchlässigkeit <strong>der</strong><br />

D29, D98, D164 D XXVI<br />

Pflegebildungsstrukturen. Hierbei spielt die Son<strong>der</strong>stellung <strong>der</strong> Pflegebildung im Bildungssystem, überholte Ausbildungsinhalte, unzurei‐<br />

chend qualifizierte Dozenten sowie die Trennung gesundheits‐ und sozialpflegerischer Ausbildung eine maßgebliche Rolle.<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Verbesserung von Fort‐ und Weiterbildung in <strong>der</strong> Geriatrie und Zunehmende Bedeutung neuer berufe und<br />

D97<br />

D XXVII<br />

Tätigkeitsfel<strong>der</strong> im Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem älteren Menschen. Hierbei kommt bezugspflegerischen Erkenntnissen beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> D48, D76, D95, D XXVIII<br />

Altenpflege sowie <strong>der</strong> zunehmenden, st<strong>an</strong>dardisierten berufsbegleitenden Sicherung von aktuell erfor<strong>der</strong>lichen Qualifikationen eine be‐<br />

son<strong>der</strong>e Bedeutung zu.<br />

D66<br />

Zunehmende Bedeutung des Hilfeleistungspotentials und die Einsicht, dass das <strong>Die</strong>nen in einer <strong>Die</strong>nstleistungsgesellschaft ebenfalls zu<br />

den Schlüsselqualifikationen sowohl für Frauen als auch für Männer gehört.<br />

D126 D XXIX<br />

CXLIII


Anlage D: Forschungsprotokoll Zeitschriften- und Frequenz<strong>an</strong>alyse<br />

<strong>Die</strong> rot markierten Artikel (Spalte „Titel des Beitrags“) wurden aus <strong>der</strong> Analyse ausgeschlossen, da darin keiner <strong>der</strong> Megatrends korrespondierte.<br />

CXLIV


Lfd.<br />

Art.nr.<br />

Zeitschrift Ausgabe/<br />

Jahr/<br />

Seiten<br />

1 Pflege und<br />

Gesellschaft<br />

(Juventa)<br />

1/1999/<br />

1−7<br />

2 3/1999/<br />

65−68<br />

3 2/2000/<br />

33−36 (5)<br />

4 2/2000/<br />

37−41 (5)<br />

5 2/2000/<br />

42−53 (5)<br />

6 3/2000/<br />

82−88 (5)<br />

7 Pflege und<br />

Gesellschaft<br />

4/2000/<br />

95−100 (5)<br />

Autor Titel des Beitrags Textmodus/ Methode<br />

Vesperm<strong>an</strong>n, S. Qualitätsm<strong>an</strong>agement nach Normen<br />

<strong>der</strong> DIN ISO 9000-Familie –<br />

Eine Methode zur Qualitätssiche-<br />

rung in <strong>der</strong> Pflege?<br />

Schnell, M. W. Der Patient als Kunde? Genealogische<br />

Bemerkungen zu einem<br />

ethisch-ökonomischen Zwitter<br />

Schaeffer, D. Versorgungsintegration und<br />

-kontinuität. Implikationen für eine<br />

prioritär ambul<strong>an</strong>te Versorgung<br />

chronisch Kr<strong>an</strong>ker<br />

Ewers, M. Häusliche Infusionstherapie (HIT):<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung für Pflege und<br />

Public Health in Wissenschaft und<br />

Müller-Mundt, G.<br />

Schaeffer, D.<br />

Pleschberger, S.<br />

Brinkhoff, P.<br />

Plenter, C.<br />

Uhlm<strong>an</strong>n, B.<br />

Praxis<br />

Patientenedukation – (k)ein zentrales<br />

Thema in <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong><br />

Pflege?<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Trauerarbeit für<br />

Angehörige durch Aufbahrung<br />

und Verabschiedung von Verstorbenen<br />

– ein Ziel professioneller<br />

Pflege? Vorstellung einer Evaluationsstudie<br />

zur Ermittlung <strong>der</strong><br />

Auswirkungen von pflegerischer<br />

Aufbahrungsarbeit im Gemein-<br />

schaftskr<strong>an</strong>kenhaus Herdecke<br />

Winkler, T. Leistungsgerechte Pflegesätze im<br />

Bereich "Stationärer Altenhilfe"<br />

Expertenaufsatz Qualitätsm<strong>an</strong>agement,<br />

-systeme (ISO-<br />

Normen), Audits und<br />

Phil. Expertenaufsatz<br />

Themen/Keywords Ebene Mega<br />

trend<br />

kategorie<br />

Zertifizierung<br />

Patient, Kundenidee,<br />

Genealogie <strong>der</strong> Moral,<br />

Gerechtigkeit<br />

Expertenaufsatz Begrenzung des Kr<strong>an</strong>kenhaussektors,ambul<strong>an</strong>te<br />

Pflege und<br />

Versorgungsintegration,<br />

Integration und<br />

Unterstützung pflegen-<br />

<strong>der</strong> Angehöriger<br />

Expertenaufsatz Häusliche Infusionstherapie<br />

und Patientengruppen,<br />

High-Tech<br />

Lehrpl<strong>an</strong>- und<br />

Lehrbuch-, Zeitschriften<strong>an</strong>alyse<br />

Literaturrecherche,<br />

qualitative Befragung<br />

mit qu<strong>an</strong>titativen<br />

Anteilen<br />

Home Care<br />

Pflegeberatung, Patientenedukation,Ausbildungsgegenst<strong>an</strong>d<br />

in<br />

<strong>der</strong> Pflege<br />

Umg<strong>an</strong>g mit Verstorbenen,<br />

Aufbahrungspraxis<br />

Expertenaufsatz St<strong>an</strong>dard- Pflegesatz-<br />

Modell, Entgelt-<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Ergebnisse Frequenz<strong>an</strong>alyse(Korrespondierende<br />

Megatrends/<br />

Artikelseite)<br />

ÖW CXIX (5)<br />

Metaebene ÖW keine<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Klinischpraktische<br />

und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationalpädagogische<br />

Ebene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationalpädagogische<br />

Ebene<br />

Metaebene<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

B III (33), B XXIV<br />

(35), C XXV, C<br />

XXVII, C XXIX (34<br />

f.), C XXXVII (33), C<br />

XXXIX, C XLI (35),<br />

C XLIV (36)<br />

B I, B XXX, B<br />

XXXVI (37 f.), C<br />

XXVII (38)<br />

B XXXIX (43 f.), C<br />

XLI (44), DXXV (42<br />

f.)<br />

SW DXXV (87)<br />

ÖW<br />

C XX, C XXI (95 f.)<br />

CXLV


8 4/2000/<br />

101−104 (5)<br />

9 4/2000/<br />

105−09 (5)<br />

10 4/2000/<br />

110−122 (5)<br />

11 1/2002<br />

1−20<br />

12 3/2002<br />

95−102<br />

13 2/2003<br />

68−73<br />

nach dem Pflegeversicherungsgesetz<br />

– Eine kritische Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung<br />

mit dem „St<strong>an</strong>dard-<br />

Pflegesatz-Modell“<br />

Gennrich, R. Ergebnisse <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

Begleitung des Verfahrens<br />

PLAISIR<br />

Bartholomeyczik,<br />

S.<br />

Hunstein, D.<br />

Erfor<strong>der</strong>liche Pflege – zu den<br />

Grundlagen einer Personalbemessung<br />

Reisach, B. <strong>Die</strong> jap<strong>an</strong>ische Pflegeversicherung<br />

Darstellung und Überlegungen<br />

aus bundesdeutscher Perspektive<br />

Hallensleben, J. Pflegequalität auf dem Prüfst<strong>an</strong>d.<br />

Neue Regelungen zur Qualitätssicherung<br />

und zur Stärkung des<br />

Verbraucherschutzes im SGB XI<br />

und im Heimgesetz<br />

Br<strong>an</strong>denburg, H. Das Resident Assessment Instrument<br />

(RAI): Ausgewählte<br />

empirische Befunde und Konsequenzen<br />

für die pflegewissenschaftliche<br />

Diskussion in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d<br />

Arens, F. „Lebensweltlich-kommunikatives<br />

H<strong>an</strong>deln“<br />

Ein Ansatz zur Situationsbewältigung<br />

zwischen Pflegenden und<br />

dementierenden alten Menschen?<br />

Vergütung, SGBXI<br />

Evaluationsstudie Qualitätsst<strong>an</strong>dards,<br />

Leistungsst<strong>an</strong>dards<br />

und -sprache, Perso-<br />

nalbedarf (PLAISIR)<br />

Expertenaufsatz Pflegebedarf und Pflegebedürftigkeit,erfor<strong>der</strong>liche<br />

Pflege,<br />

PLAISIR<br />

Expertenaufsatz Altenpflege und Familie,<br />

demografischer<br />

W<strong>an</strong>del, Jap<strong>an</strong>ische<br />

Situation , Pflegebedürftigkeit<br />

und Pflegeversicherung<br />

Expertenaufsatz Pflegeversicherung,<br />

SGB XI, Heimgesetz,<br />

Pflegequalität,<br />

Heimbewohnerschutz,<br />

MDK, Demenz<br />

Literaturstudie RAI, Hintergrund ,<br />

Möglichkeit und Grenzen,Forschungsbefunde <br />

Qualitativethnologische<br />

Untersuchung<br />

Dementierende alte<br />

Menschen, Situationsbewältigung,Kommunikation,<br />

Lebenswelt<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Metaebene<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

DW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

SW<br />

B XXXII (101 f.), C<br />

XVI (103 f.), C XL<br />

(104)<br />

B XXXII, C XL (105<br />

f.)<br />

A II, A III, A IV (110<br />

f.),<br />

B XIX (116 f.), B<br />

XXXVI (119),<br />

C XXV (112),<br />

C XX (117), D IV, D<br />

VII (110)<br />

B VIII, B XIX, B XX<br />

(17),<br />

C XV (12 f.), CXVI,<br />

C XIX(14),<br />

C XXI, CXLI (14 f.),<br />

DXIV (14 f.), D XXV<br />

(18)<br />

B XXV (95), C XXIV<br />

(100 f.),<br />

C XLIV (101)<br />

B VIII, B XIX, B XX<br />

(68),<br />

D XXV, D XXVIII<br />

(72)<br />

CXLVI


14 Pflege und<br />

Gesellschaft<br />

3/2003<br />

91−96<br />

15 3/2003<br />

97−100<br />

16 3/2003<br />

101−104<br />

17 3/2003<br />

112−116<br />

18 3/2003<br />

118−122<br />

19 1/2004<br />

6−11<br />

20 4/2004<br />

138−146<br />

21 Pflege und<br />

Gesellschaft<br />

1/2005<br />

20−22 (10)<br />

Görres, S.<br />

Bohns, S.<br />

Stöver, M.<br />

Krippner, A.<br />

Modellprojekt »Integrierte Pflegeausbildung<br />

in Bremen«<br />

Becker, W. Integrierte Ausbildung von Kr<strong>an</strong>kenpflege<br />

und Altenpflege: Pflege<br />

neu denken reicht nicht aus – es<br />

muss auch <strong>an</strong><strong>der</strong>s qualifiziert<br />

werden!<br />

Konzept eines neuen Ausbil-<br />

Koeppe, A., Müller,<br />

K<br />

Sieger, M.<br />

Schönlau, K<br />

dungsg<strong>an</strong>gs in Br<strong>an</strong>denburg<br />

Modellversuch zur Entwicklung<br />

und Erprobung eines Praxis-<br />

Curriculums für die integrierte<br />

Berufsausbildung von Kr<strong>an</strong>kenpflege,<br />

Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenpflege und<br />

Altenpflege<br />

Pflege in Ver<strong>an</strong>twortung<br />

– ein bildungstheoretisch orientiertes<br />

Curriculum für eine integrierte<br />

Pflegeausbildung<br />

Zeuner, M. Integrative Ausbildung für Pflegefachberufe<br />

mit gleichzeitiger<br />

Vorbereitung auf die Fachhoch-<br />

Schulte-Steinicke,<br />

B.<br />

schulreife<br />

Erinnern, Schreiben, Bewahren:<br />

Kreatives Schreiben mit Seniorinnen<br />

und Senioren<br />

Hallensleben, J. 10 Jahre Pflegeversicherung –<br />

Ein Blick zurück in die Zukunft<br />

H<strong>an</strong>ns, S.<br />

Kuske, B.<br />

Riedel-Heller, S.<br />

Behrens, J.<br />

Entwicklung und Evaluation eines<br />

Trainingsprogramms für das Pflegepersonal<br />

in Altenpflegeheimen<br />

zum Umg<strong>an</strong>g mit Demenzkr<strong>an</strong>ken<br />

Projektbericht Altenpflege, Kr<strong>an</strong>ken-<br />

und Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenpflege<br />

gemeinsam ausbil-<br />

Ausbildungskonzeptvorstellung <br />

den<br />

Altenpflege, Ausbildungsqualität,<br />

Pflege<br />

neu denken<br />

Projektbericht Altenpflege, Kr<strong>an</strong>ken-<br />

und Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenpflege<br />

gemeinsam ausbilden,<br />

Praktische Ausbildung<br />

Curriculum-<br />

Entwicklungsbericht <br />

Ausbildungskonzeptvorstellung<br />

Altenpflege, Kr<strong>an</strong>ken-<br />

und Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenpflege<br />

gemeinsam ausbilden.<br />

Curriculum, Didak-<br />

tik<br />

Altenpflege, Kr<strong>an</strong>ken-<br />

und Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenpflege<br />

gemeinsam ausbil-<br />

den; Modellprojekt<br />

Praxisbericht Junges Alter, Erinnerungsarbeit,<br />

kreatives<br />

Schreiben<br />

Expertenaufsatz Pflegeversicherung,<br />

Sozialpolitik, Fin<strong>an</strong>zierung,Gesundheitspolitik <br />

R<strong>an</strong>domisiertkontrollierteInterventionsstudie<br />

Kommunikation, Demenz,<br />

Pflegepersonal,<br />

Altenpflegeheim<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isational-<br />

pädagogische<br />

Ebene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isational-<br />

pädagogische<br />

Ebene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Praktische Ebene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

SW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

SW<br />

B XL, C XIII, C<br />

XXIII,<br />

D XXV (91 f.)<br />

B XXXIX, B XL, C<br />

XIII, C XXIII, D<br />

XXV, DXXVIII (97 f.)<br />

B XL, C XIII, C<br />

XXIII,<br />

D XXV (101f.)<br />

B XL, C XIII, C<br />

XXIII, D XXV (112<br />

f.)<br />

B XXXIX, B XL, C<br />

XIII, C XXIII, D<br />

XXV (118 f.)<br />

B XVII, B XXVII<br />

(6f.), D VI, D IV, D<br />

VI (6), D XXII (6), D<br />

XXIV (11)<br />

C XX, D IX (138 f.)<br />

B VIII, B XIX, B XX<br />

(21),<br />

D XXV, D XXVIII<br />

(21 f.)<br />

CXLVII


22 1/2005<br />

26−27 (10)<br />

23 1/2005<br />

34−37 (10)<br />

24 1/2005<br />

37−39 (10)<br />

25 1/2005<br />

41−44 (10)<br />

26 1/2005<br />

50−51<br />

(10)<br />

27 Pflege und<br />

Gesellschaft<br />

1/2005<br />

52−53 (10)<br />

28 1/2005<br />

60−61<br />

Angermeyer, M.C.<br />

Wilz, G.<br />

Angermeyer, M.C.<br />

Geister, C.<br />

Küssner, C.<br />

& Kalytta, T.<br />

Rothg<strong>an</strong>g, H.<br />

Borchert, L.<br />

Knorr, K.<br />

Meyer, G.<br />

Köpke, S.<br />

Mühlhauser, I.<br />

Meyer, G.<br />

Köpke, S.<br />

& Mühlhauser, I.<br />

Naegele, G.<br />

Schönberg, F.<br />

Schulz-<br />

Hausgenoss, A.<br />

För<strong>der</strong>ung un Unterstützung <strong>der</strong><br />

familiären Pflege – Schulung<br />

professioneller Berater und Pflegekräfte<br />

in <strong>der</strong> Durchführung<br />

eines therapeutischen Angehörigenberatungskonzepts<br />

sowie<br />

die Evaluation <strong>der</strong> therapeuti-<br />

schen Effekte <strong>der</strong> Interventionen<br />

Individuelle Pflegeverläufe älterer<br />

Menschen<br />

und ihre Determin<strong>an</strong>ten<br />

Mobilitätsrestriktionen in Alten-<br />

und Pflegeheimen:<br />

eine multizentrische Beobachtungsstudie<br />

Effizienz pflegerischer Einschätzung<br />

im Vergleich zu empfohlenen<br />

Testinstrumenten zur Vorhersage<br />

des Sturzrisikos in Alten-<br />

und Pflegeheimen<br />

Entwicklung und Evaluation eines<br />

Instruments zur Erfassung des<br />

»patient view« von Demenzkr<strong>an</strong>ken<br />

in vollstationären Pflegeeinrichtungen<br />

als Grundlage für eine<br />

Ressourcen erhaltende Pflege<br />

Wingenfeld, K. Selbst- und fremdgefährdendes<br />

Verhalten bei psychisch verän<strong>der</strong>ten<br />

Heimbewohnern als Pflegeproblem:<br />

Dimensionen, Assessment<br />

und Interventionskonzepte<br />

Bär, M.<br />

Böggem<strong>an</strong>n, M.<br />

Demenzkr<strong>an</strong>ke Menschen in<br />

individuell bedeutsamen Alltagssi-<br />

Prospektive r<strong>an</strong>domisiertkontrollierteInterventionsstudie<br />

Sekundär<strong>an</strong>alyse<br />

von Pflegekassendaten <br />

Beobachtungsstudie<br />

mit qualitativem<br />

Teil (Interviews)/Projektbe-<br />

richt <br />

Clusterr<strong>an</strong>domisiertekontrollierteStudie/<br />

Projektbericht<br />

Tri<strong>an</strong>gulierte Studie<br />

aus narrativen<br />

Interviews und<br />

Fragebogenerhebung/Projektbericht <br />

ProspektivempirischeVerlaufsstudie<br />

mit vier<br />

Messzeitpunkten/<br />

Projektbericht<br />

Interventionsstudie/<br />

Projektbericht<br />

Demenz, pflegende<br />

Angehörige, Bewältigungsmech<strong>an</strong>ismen,<br />

Interventionsprogramm<br />

Dynamik und Determin<strong>an</strong>ten<br />

von Pflegeverläufen,<br />

geriatrische<br />

Rehabilitation<br />

Alten- und Pflegeheime,<br />

Fixierung, Bewegungseinschränkung<br />

Sturzgefährdung,<br />

-einschätzung, -risiko,<br />

Alten- und Pflegeheim<br />

Altenheim, Demenz,<br />

evidenzbasierte Grundlagen,Versorgungssituation<br />

Psychische Störung als<br />

Folge von Demenz,<br />

selbst- und fremdgefährdendes<br />

Verhalten,<br />

präventiv-orientierte<br />

Pflege von Bewohnern<br />

Versorgung bei Demenz,<br />

Wohlbefinden,<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinisch-<br />

EW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

B XXIV, D XXVIII<br />

(26)<br />

B XII, B XXIII (34<br />

f.), C XX, C XXIV<br />

(36)<br />

EW B VIII, B XIX, B XX,<br />

B XXI (37 f.)<br />

EW B XXVI (41)<br />

EW B VIII, B XIX, B XII,<br />

B XX, BXXVII (50)<br />

DW<br />

EW<br />

EW<br />

ÖW<br />

A IV (52), B VIII, B<br />

XIX, B XX (52)<br />

B VIII, B XIX, B XX,<br />

B XXVII (60), C XVI<br />

CXLVIII


29 2/2005<br />

75−82<br />

30 2/2005<br />

83−89<br />

31 2/2005<br />

90−96<br />

32 2/2005<br />

97−102<br />

33 Pflege und<br />

Gesellschaft<br />

(10) Kruse, A. tuationen – Entwicklung einer<br />

Methode zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

durch Stimulierung<br />

2/2006<br />

141−150<br />

34 3/2006<br />

223−239<br />

positiver Emotionen<br />

Schwerdt, R. Probleme <strong>der</strong> Ernährung älterer<br />

Menschen mit Demenz: Aktueller<br />

Forschungs- und Entwicklungsbedarf<br />

Bräutigam, C.<br />

Bergm<strong>an</strong>n-<br />

Tyacke, I.<br />

Rustemeier-<br />

Holtwick, A.<br />

Schönlau, K.<br />

Sieger, M.<br />

Weyerer, S.<br />

Schäufele, M.<br />

Hendlmeier, I.<br />

Hallensleben, J.<br />

Jaskulewicz, G.<br />

Verstehen statt Etikettieren: Ein<br />

professioneller Zug<strong>an</strong>g zur Situation<br />

von Pflegebedürftigen mit<br />

Demenz in kommunikativ schwierigen<br />

Situationen<br />

Lebens- und Betreuungsqualität<br />

demenzkr<strong>an</strong>ker Menschen in <strong>der</strong><br />

beson<strong>der</strong>en stationären Betreuung<br />

in Hamburg: Segregative und<br />

teilsegregative Versorgung im<br />

Vergleich<br />

Begleitforschung für ambul<strong>an</strong>t<br />

betreute Wohn-<br />

gemeinschaften für demenzkr<strong>an</strong>ke<br />

Menschen<br />

Haux, E. Erfolge und Probleme bei <strong>der</strong><br />

Gutachtertätigkeit: Begutachtung<br />

von Menschen mit Demenz<br />

Dörpinghaus, S. Evaluation von Pflegekursen:<br />

Stärken und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

Lebensqualität praktische Ebene<br />

Expertenaufsatz Ernährungsproblematik<br />

bei Menschen mit Demenz,Assessmententwicklung,Ernährungsm<strong>an</strong>agement, <br />

Leitfadenentwicklung<br />

Qu<strong>an</strong>titative Evaluationsstudie <br />

L<strong>an</strong>gzeitverlaufsbegleitstudie<br />

(tri<strong>an</strong>guliert)<br />

Fallbesprechungen<br />

Verstehen von Menschen<br />

mit Demenz,<br />

professionelle Wahrnehmung,<br />

Empathie<br />

Integrative und<br />

segregative Versorgungsform,<br />

Menschen<br />

mit Demenz, Altenheim,<br />

Antidepressiva<br />

Demenzkr<strong>an</strong>ke Menschen,Wohngemeinschaft<br />

Expertenaufsatz Pflegebedürftigkeit,<br />

Alltagskompetenz, pflegende<br />

Angehörige, personenzentrierter<br />

Ansatz<br />

nach Kitwood, Begutachtungsrichtlinien<br />

Evaluationsstudie Pflegende Angehörige,<br />

Pflegekurse nach §45<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinisch-<br />

EW<br />

SW<br />

EW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

DW<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

(60)<br />

B VIII, B XIX, B XX,<br />

B XXIV, B XXV<br />

(75),<br />

D XXV, D XXVIII<br />

(79 f.)<br />

B VIII, B XIX, B XX<br />

(83),<br />

D XXV, D XXVIII<br />

(86 f.)<br />

B VII, B VIII, B XIX,<br />

B XX, B XXIII,<br />

B XXXIII, B XXXIV,<br />

B XXXV (90 f.), C<br />

XXXIV (90)<br />

B VIII, B XIX, B XX<br />

(97 f.),<br />

B XXIII, B XXVII,<br />

B XXXIII, B XXXIV<br />

(99), C XXXV, C<br />

XXXVI (97)<br />

A III, A IV (141), B<br />

VIII,<br />

B XIX, B XX, B XXII<br />

(141 f.),<br />

B XXIII, B XXIV<br />

(146f.), B XXV (143<br />

f.), B XXVII (148), C<br />

XXIX (150)<br />

B XVIII, B XXIV<br />

(224 f.),<br />

CXLIX


35 3/2006<br />

267−274<br />

36 3/2007<br />

197−209<br />

37 3/2007<br />

210−226<br />

38 3/2007<br />

227−239<br />

39 Pflege und<br />

Gesellschaft<br />

3/2007<br />

263−275<br />

40 4/2007<br />

318−329<br />

Schmidt, K-H.;<br />

Neubach, B.<br />

Zusammenhänge von körperlichen<br />

und psychischen Beeinträchtigungen<br />

mit Fehlzeiten und<br />

<strong>der</strong> Fluktuationsneigung bei Al-<br />

tenpflegekräften<br />

Larsen, C. Nebenwirkungen von Innovationen<br />

auf dem Pflegearbeitsmarkt:<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Arbeitsmarktch<strong>an</strong>cen<br />

von Altenpfleger/innen<br />

durch Prozessinnovationen in<br />

Kr<strong>an</strong>kenhäusern<br />

Twenhöfel, R. <strong>Die</strong> Altenpflege im Zugriff <strong>der</strong><br />

Disziplinen. Paradoxien und Perspektiven<br />

Blinkert, B. Bedarf und Ch<strong>an</strong>cen. <strong>Die</strong> Versorgungssituation<br />

pflegebedürftiger<br />

Menschen im Prozess des demografischen<br />

und sozialen W<strong>an</strong>dels<br />

Kolleck, B. Kultursensible Pflege in ambul<strong>an</strong>ten<br />

Pflegediensten<br />

Heusinger, J. Freundin, Expertin o<strong>der</strong> <strong>Die</strong>nstmädchen<br />

– zu den Auswirkungen<br />

SGBXI, Gruppenschu- praktische Ebelungne<br />

Qu<strong>an</strong>titative Erhe- Körperliche und seeli- Org<strong>an</strong>isationale<br />

bung(Korrelatische Be<strong>an</strong>spruchung Ebene<br />

onsstudie)<br />

bei Pflegetätigkeit,<br />

Altenpflegekräfte, Fluktuationsneigung<br />

Expertenaufsatz Pflegearbeitsmarkt, Metaebene und<br />

Verdrängungswettbe- org<strong>an</strong>isationale<br />

werb, arbeitslose Altenpfleger/innen,arbeitslose<br />

Gesundheits- und<br />

Kr<strong>an</strong>kenpfleger/innen<br />

(ab hier: wie im Text)<br />

Ebene<br />

Expertenaufsatz Altenpflege, Sorge, Metaebene und<br />

Konflikt, Pflege, Pro- org<strong>an</strong>isationale<br />

fession,<strong>Pflegewissenschaft</strong>, Qualität, Qualitätskriterium<br />

Ebene<br />

Begleitaufsatz zu Pflege, Pflegebedürf- Metaebene und<br />

Forschung über tigkeit,demographi- org<strong>an</strong>isationale<br />

Pflegebudget scher W<strong>an</strong>del, sozialer<br />

W<strong>an</strong>del, Netzwerke<br />

Ebene<br />

Qu<strong>an</strong>titative Erhebung<br />

Leitfadengestützte<br />

Interviews<br />

Migration (im Alter),<br />

Interkulturalität, Ethnizität,<br />

Konflikt, Umg<strong>an</strong>gsform,<br />

Verständigung,<br />

Sprache, Kr<strong>an</strong>kheitsverständnis,Compli<strong>an</strong>ce,<br />

Ausbildung, Vernetzung<br />

Soziale Milieus, Häusliche<br />

Pflegearr<strong>an</strong>ge-<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinisch-<br />

SW C XXXIX (225), D X<br />

(239)<br />

ÖW C XI, C XIV (268)<br />

ÖW C XI, C XIII (198)<br />

ÖW<br />

SW<br />

DW<br />

EW<br />

SW<br />

DW<br />

ÖW<br />

SW<br />

C XV, CXVIII (212),<br />

C XXXV, C XXXVI<br />

(218), C XL, C XLI<br />

(210 ff.), D XVIII<br />

(218)<br />

A I, A III (230 f.), B<br />

XIX, B XXV (231),<br />

D I, D IV, D X, D<br />

XII, D XVI (227 ff.),<br />

D XXIII (234)<br />

A VI (264), C<br />

XXVIII, C XXIX<br />

(272), D VII, D VIII<br />

(264 ff.)<br />

ÖW C XX (320 f.), C<br />

XXVII C XXIX (324<br />

CL


41 4/2007<br />

343−359<br />

42 1/2008<br />

62−76<br />

43 4/2008<br />

293−305<br />

44 Pflege und<br />

Gesellschaft<br />

4/2008<br />

306−321<br />

45 4/2008<br />

321−336<br />

Büscher, A.<br />

Budroni, H.<br />

Hartenstein, A.<br />

Holle, B.<br />

Vosseler, B.<br />

Ahnis, A.<br />

Boguth, K.<br />

Braum<strong>an</strong>n, A.<br />

Kummer, K.<br />

Seizmair, N.<br />

Seither, C.<br />

Schaeffer, D.;<br />

Wingenfeld, K.<br />

Rüsing, D.; Her<strong>der</strong>,<br />

K.; Müller-<br />

Hergl, C.; Riesner,<br />

C.<br />

Müller, E.; Dutzi,<br />

I.; Hesterm<strong>an</strong>n,<br />

U.; Oster, P.;<br />

Specht-Leible, N.;<br />

Ziesch<strong>an</strong>g, T.<br />

sozialer Ungleichheit auf die<br />

Funktion professioneller Pflegekräfte<br />

in häuslichen Pflegearr<strong>an</strong>-<br />

gements<br />

Auswirkungen von Vergütungsregelungen<br />

in <strong>der</strong> häuslichen Pflege.<br />

Ein Modelprojekt zur Einführung<br />

personenbezogener Budgets<br />

Qualitative Interviews<br />

Inkontinenz bei alten Menschen Qualitative Interviews<br />

(3) und<br />

qu<strong>an</strong>titative Erhebung<br />

mittels Fragebogen<br />

(1)/ Vorstellung<br />

von Forschungsergebniss<br />

Qualität <strong>der</strong> Versorgung Demenzkr<strong>an</strong>ker:<br />

Strukturelle Probleme<br />

und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

Der Umg<strong>an</strong>g mit Menschen mit<br />

Demenz in <strong>der</strong> (teil)stationären,<br />

ambul<strong>an</strong>ten und Akutversorgung<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung für die Pflege:<br />

Menschen mit Demenz im Kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

en /Sample<br />

ments, Soziales Netzwerk,<br />

Professionelle<br />

Pflegekraft<br />

ambul<strong>an</strong>te Pflege,<br />

Pflegebudgets, Aktionsforschung,Pflegeinterventionen<br />

Inkontinenz, Harn- und<br />

Analinkontinenz, Alter,<br />

Subjektives Belastungserleben,Informationsbedarf,<br />

Motivation,<br />

Kommunikation, Pflegende<br />

Angehörige,<br />

Risikofaktoren<br />

Expertenaufsatz Demenz als nursing<br />

disease, Qualitätsprobleme<br />

in <strong>der</strong> Pflege,<br />

Demenz im Kr<strong>an</strong>kenhaus,<br />

stationäre L<strong>an</strong>gzeitversorgung,ambul<strong>an</strong>te<br />

Pflege, Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Quali-<br />

Fragenbogenerhebung<br />

mit qualitativen<br />

und qu<strong>an</strong>titativen<br />

Anteilen<br />

(deskriptive Studie)<br />

Tri<strong>an</strong>gulierte Interventionsstudie/<br />

Projektbericht<br />

tätsentwicklung<br />

Demenz, Umg<strong>an</strong>g mit<br />

Demenzkr<strong>an</strong>ken, herausfor<strong>der</strong>ndesVerhalten,<br />

Challenging<br />

Behaviour, Wissensbedarf<br />

Demenz, Kr<strong>an</strong>kenhaus,<br />

segregative Versorgung<br />

praktische Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene <br />

KlinischpraktischeEbene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

ff.), D IX, D XII, D<br />

XIII (320 ff.)<br />

ÖW C XX, C XXVII, C<br />

XXIX (344 ff.)<br />

EW B VI, B VIII, B XII<br />

(62 f.), B XXIV (64)<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

B VIII, B XII, B XIX,<br />

B XX, B XXIV,<br />

B XXXVIII (293 ff.),<br />

C XI, C XV, C XVI,<br />

C XVIII, C XXV, C<br />

XXVII (294 ff.); C<br />

XXVIII, CXXIX<br />

(294), C XXXI, C<br />

XLIV (295 ff.)<br />

B VIII, B XVIII, B<br />

XIX, B XX (307),<br />

BXXV (310), B<br />

XXVI, XXVII, B<br />

XXXIII (311 f.), C<br />

XV, C XVI, D XXV,<br />

D XXVIII (315 ff.)<br />

B VIII, B XVIII, B<br />

XIX, B XX, B XXV<br />

(322), B XXVII, B<br />

XX VIII, B XXXIII<br />

(323 f.), C XXV, C<br />

XXVI, C XXVIII, C<br />

CLI


46 4/2008<br />

337−349<br />

47 4/2008<br />

350−362<br />

Bartholomeyczik,<br />

S.; Halek, M.;<br />

Müller-Hergl, C.;<br />

Riesner, C.;<br />

Rüsing, D.; Vollmar,<br />

H. C.; Wilm,<br />

S.<br />

Institut für Forschung und Tr<strong>an</strong>sfer<br />

in <strong>der</strong> Pflege und Beh<strong>an</strong>dlung<br />

von Menschen mit Demenz: Konzept<br />

Eurich, J. Eingeschränkte Menschenwürde Phil. Expertenaufsatz<br />

Projektbericht Helmholtz Gemeinschaft,<br />

Pflege von<br />

Menschen mit Demenz,<br />

primärärztliche Versorgung<br />

von Menschen<br />

mit Demenz, Versorgungsstrukturen,Versorgungsmaßnahmen,<br />

Wissenszirkulation,<br />

Wissenstr<strong>an</strong>sfer<br />

Menschenbild, Personbegriff,<br />

Demenz, Pflegeethik,<br />

Geschöpflichkeit<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

EW<br />

SW<br />

Metaebene EW keine<br />

XLI (327 ff.), D<br />

XXVII (333)<br />

B VIII, B XVIII, B<br />

XIX, B XX, B XXII,<br />

B XXXV, B XXXVII<br />

(338 ff.), D XXV<br />

(337 ff.)<br />

CLII


48 PFLEGE<br />

(H<strong>an</strong>s Huber)<br />

5/1999<br />

289–294<br />

49 1/2000<br />

4–8<br />

50 3/2000<br />

160–168<br />

51 3/2000<br />

187–196<br />

52 4/2000<br />

253–257<br />

53 6/2001<br />

407–413<br />

54 2/2002<br />

79–85<br />

Koch-Straube, U. Fremde(s) in <strong>der</strong> Altenpflege Expertenvortrag Migration, Fremdheit,<br />

Pflegeheim<br />

Laaser, U.; Röttger-Liepm<strong>an</strong>n,<br />

B.;<br />

Breckenkamp, J.;<br />

Herwig-Stenzel,<br />

E.<br />

Deittert, Ch;.<br />

Lammerding, A.;<br />

Stienen, U.;<br />

Temme, P.; Urb<strong>an</strong>ek,<br />

R.; Steenblock,<br />

M.; Winter,<br />

G.; Zielke-<br />

Nadkarni A.<br />

Raven, U.;<br />

Huism<strong>an</strong>n, A.<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> 2. Stufe des<br />

Pflegeversicherungsgesetzes auf<br />

die Versorgung im stationären<br />

Bereich <strong>der</strong> Altenhilfe<br />

Projekt zur Unterstützung sehbehin<strong>der</strong>ter<br />

alter Menschen:“Entwicklung<br />

eines<br />

Ratgebers für den kommunalen<br />

Bereich Münster“<br />

Zur Situation ausländischer Demenzkr<strong>an</strong>ker<br />

und <strong>der</strong>en Pflege<br />

durch Familien<strong>an</strong>gehörige in <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik Deutschl<strong>an</strong>d<br />

Qu<strong>an</strong>titative zweigeteilteUntersuchung(Verwaltungsdatenauswer<br />

tung und Zeiterhe-<br />

bung) <br />

Studierendenprojekt<br />

Qualitative telefonische<br />

Interviews<br />

mit Angehörigen<br />

und ExpertInnen<br />

Altenhilfe stationär,<br />

Pflege und Pflegeversicherung,<br />

SGB XI, Pflegestufen<br />

Pflegepädagogik, alte<br />

Menschen, Sehbehin<strong>der</strong>ung<br />

Demenz, Pflege durch<br />

Angehörige, häusliche<br />

Pflegesituation bei<br />

Migr<strong>an</strong>tInnen<br />

Skiba, A. Pflege und Geragogik Expertenaufsatz Pflege, Geragogik,<br />

Senioren<br />

Dibelius, O. Pflegem<strong>an</strong>agement im Sp<strong>an</strong>nungsfeld<br />

zwischen Ethik und<br />

Ökonomie: Eine qualitative Untersuchung<br />

in <strong>der</strong> stationären und<br />

Brüggem<strong>an</strong>n, R.;<br />

Osterbrink, J.;<br />

Benkenstein, J.<br />

teilstationären Altenpflege<br />

Pflegeüberleitung: die Sicht <strong>der</strong><br />

Patienten und notwendige Konsequenzen<br />

für die Org<strong>an</strong>isation<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus<br />

Qualitative<br />

explorative Interviews<br />

Altenpflege, Ökonomisierung,<br />

Ethik, stationäre<br />

und teilstationäre<br />

Altenhilfe<br />

Projektbericht Versorgungsintegration,<br />

Pflegeüberleitung,<br />

Verweildauerverkürzung<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

DW<br />

SW<br />

DW<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

SW<br />

DW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

Metaebene EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

A VI (290), D VII, D<br />

VIII (294); D XVI<br />

(293)<br />

A III, A IV, AV (4),<br />

B XIX (5), C XX (5 ff.)<br />

B I, B III, B VI (161),<br />

D XIII (165)<br />

A III (187), A VI<br />

(189), B I, B VIII, B<br />

XX (189), C XX (191),<br />

D VII,<br />

D VIII (191 ff.)<br />

B XVI, B XXXVIII<br />

(255), C XXXII (257),<br />

C XLIV (256), D XXV,<br />

D XXVIII (256 f.)<br />

BI, B VIII, BXX (407),<br />

B XXVIII (408), C XX,<br />

CXXI (408, 413)<br />

BI, B III (80), C XXI<br />

(80), C XXXVIII,<br />

C XXXIX (79)<br />

CLIII


55 PFLEGE 3/2002<br />

122–130<br />

56 3/2002<br />

137-145<br />

57 4/2002<br />

169–176<br />

58 6/2002<br />

309–317<br />

59 1/2003<br />

40−49<br />

60 2/2003<br />

75−82<br />

61 3/2003<br />

153–160<br />

62 PFLEGE 4/2003<br />

216–221<br />

Beyer, G. Zu Hause in einer fremden Welt?<br />

Studie zum Wirklichkeitserleben<br />

eines dementen alten Menschen<br />

im Heim: eine Interpretation verschiedener<br />

Sichtweisen<br />

Gottschalck, T.;<br />

Dassen, T.<br />

P<strong>an</strong>fil, E.-M.;<br />

Mayer, H.; Junge,<br />

W.; Laible, J.; Lin-<br />

denberg, E. et al.<br />

Halek, M.; Mayer,<br />

H.<br />

Welche Mittel werden zur Beh<strong>an</strong>dlung<br />

von Mundproblemen in<br />

<strong>der</strong> Literatur beschrieben? – Eine<br />

Analyse von deutsch und englischsprachigenVeröffentlichun-<br />

gen zwischen 1990 und 2001<br />

<strong>Die</strong> Wundversorgung von Menschen<br />

mit chronischen Wunden in<br />

<strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten Pflege – Pilotstu-<br />

die<br />

<strong>Die</strong> prädiktive Validität <strong>der</strong> originalen<br />

und erweiterten Norton-<br />

Skala in <strong>der</strong> Altenpflege<br />

Oelke, U. Entwicklung und Konstruktion<br />

eines Curriculums für die gemeinsame<br />

theoretische Ausbildung in<br />

<strong>der</strong> Alten-, Kr<strong>an</strong>ken- und Kin<strong>der</strong>-<br />

Bräutigam, K.;<br />

Flemming, A.;<br />

Halfens, R.;<br />

Dassen, T.<br />

Güttler, K.; Lehm<strong>an</strong>n,<br />

A.<br />

Gräßel, E.; Schirmer,<br />

B.<br />

kr<strong>an</strong>kenpflege<br />

Dekubitusprävention: Theorie und<br />

Praxis<br />

Eine Typologie für Pflegeprozesse<br />

am Beispiel des Projektes<br />

„Pflegeprozess, St<strong>an</strong>dardisierung<br />

und Qualität im <strong>Die</strong>nstleistungssektor<br />

Pflege“<br />

Freiwillige Helferinnen und Helfer<br />

in <strong>der</strong> stundenweisen häuslichen<br />

Betreuung von Demenzkr<strong>an</strong>ken<br />

Qualitative Fallstudie,teilnehmendeBeobachtung<br />

Altenheim, Demenz,<br />

Beobachtung, Interpretation<br />

Literaturrecherche Mundgesundheit, Beh<strong>an</strong>dlungsmethoden,<br />

internationale Erkenntnisse<br />

Qu<strong>an</strong>titative Erhebung<br />

mittels Fragebogen <br />

L<strong>an</strong>gzeitverlaufsstudie<br />

mit zwei<br />

Messzeitpunkten<br />

Projektbericht,<br />

PflegepädagogischeL<strong>an</strong>gzeitevaluationsstudie<br />

Qu<strong>an</strong>titative Erhebung<br />

mittels Fragebogen<br />

Qualitative Untersuchung:teilnehmendeBeobachtung<br />

und Befragung<br />

von Betrof-<br />

fenen<br />

Tri<strong>an</strong>gulierte Studie:st<strong>an</strong>dardisierter<br />

Fragebogen<br />

und Interviews<br />

(qualitative In-<br />

Chronische Wunden,<br />

Wundversorgung, ambul<strong>an</strong>te<br />

Pflege, Präva-<br />

lenz<br />

Dekubitus, Prävention,<br />

Prophylaxen, Messkala<br />

Norton<br />

Theoretische Ausbildung,<br />

Altenpflege,<br />

Kr<strong>an</strong>kenpflege, Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenpflege<br />

Dekubitus, Prävention,<br />

Dekubitusprävalenzerh<br />

ebung, Dekubitus-<br />

m<strong>an</strong>agement<br />

Pflegeprozess, Typologie,<br />

St<strong>an</strong>dardisierung<br />

von Pflegeleistungen<br />

Demenz, niedrigschwellige<br />

Betreuung,<br />

Helfereinsatz, Schulung<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene <br />

KlinischpraktischeEbene <br />

KlinischpraktischeEbene <br />

KlinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

EW<br />

ÖW<br />

BI, B VIII, BXX (122),<br />

B XVI; BXVIII (129),<br />

C XXIV (128)<br />

EW BI, B V (137), B XIII<br />

(142)<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

BI, B III, B VI (169),<br />

C VII (170), D XXVIII<br />

(176)<br />

EW B IX (309)<br />

SW B XXXIX (40),<br />

B XL(40), D XXV (45)<br />

EW B I, B III, B VI (76 f.),<br />

B IX (78)<br />

ÖW C XV, C XVI, C XVII,<br />

C XVIII (153 f.)<br />

EW<br />

SW<br />

B I, B VIII, B XX,<br />

B XXIV (216),<br />

D XIX (216 f.)<br />

CLIV


63 4/2003<br />

222–229<br />

64 6/2003<br />

342–348<br />

65 6/2003<br />

349–356<br />

66 6/2003<br />

357–365<br />

67 3/2004<br />

187–195<br />

68 6/2004<br />

364–374<br />

69 PFLEGE 6/2004<br />

375–383<br />

70 1/2005<br />

5–14<br />

Hasseler, M. Auswirkungen gesundheitspolitischer<br />

Maßnahmen auf die ambul<strong>an</strong>te<br />

Pflege in Deutschl<strong>an</strong>d<br />

Dräger, D.; Geister,<br />

C.; Kuhlmey,<br />

A.<br />

Boes, C.<br />

Büssing, André;<br />

Giesenbauer,<br />

Björn; Glaser,<br />

Jürgen<br />

Bartholomeyczik,<br />

S.<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Pflegeversicherung<br />

auf die Situation pflegen<strong>der</strong><br />

Töchter – <strong>Die</strong> Rolle <strong>der</strong><br />

professionellen Pflegedienste<br />

Der Beitrag von Pflegefachpersonen<br />

ambul<strong>an</strong>ter Pflegedienste in<br />

häuslichen Pflegesituationen<br />

Gefühlsarbeit. Beeinflussung <strong>der</strong><br />

Gefühle von Bewohnern und<br />

Patienten in <strong>der</strong> stationären und<br />

ambul<strong>an</strong>ten Altenpflege<br />

Qualitätsdimensionen in <strong>der</strong> Pflegedokumentation<br />

– eine st<strong>an</strong>dardisierte<br />

Analyse von Dokumenten<br />

in Altenpflegeheimen<br />

Friesacher, H. Foucaults Konzept <strong>der</strong><br />

Gouvernementalität als Analyseinstrument<br />

für die Pflegewissen-<br />

schaft<br />

Schil<strong>der</strong>, M. <strong>Die</strong> Bedeutung lebensgeschichtlicher<br />

Erfahrungen in <strong>der</strong> Situation <strong>der</strong><br />

morgendlichen<br />

Pflege in <strong>der</strong> stationären Alten-<br />

Geister, C.<br />

pflege<br />

Sich-ver<strong>an</strong>twortlich-Fühlen als<br />

zentrale Pflegemotivation<br />

halts<strong>an</strong>alyse nach<br />

Mayring)<br />

Expertenaufsatz Ambul<strong>an</strong>te Pflege,<br />

Gesundheitspolitik,<br />

Strukturw<strong>an</strong>del, <strong>an</strong>gelsächsische<br />

Situation<br />

BiografischnarrativeInterviews<br />

Narrative Interviews<br />

nach Schüt-<br />

ze<br />

Tri<strong>an</strong>gulierte Studie<br />

aus Interviews<br />

und qu<strong>an</strong>titativer<br />

Erhebung mittels<br />

Fragebogen<br />

Dokumenten<strong>an</strong>alyse<br />

Pflegeversicherung,<br />

pflegende Töchter,<br />

professionelle <strong>Die</strong>nste<br />

Ambul<strong>an</strong>te Pflege,<br />

häusliche Pflegesituati-<br />

onen, Pflegefachkräfte<br />

Stationäre-, ambul<strong>an</strong>te<br />

Altenpflege, Gefühlsarbeit<br />

Qualität, Qualitätsdimension,Pflegedokumentation,Altenpflege-<br />

heim<br />

Expertenaufsatz <strong>Pflegewissenschaft</strong>,<br />

Diskurs,<br />

Gouvernementalität<br />

Qualitative Untersuchung<br />

(Grounded Theory)<br />

Qualitative Untersuchung(Biografisch-narrative<br />

Interviews)<br />

Stationäre Altenpflege,<br />

morgendliche Pflege,<br />

lebensgeschichtliche<br />

Erfahrungen<br />

Pflegende Töchter,<br />

Ver<strong>an</strong>twortung, Pflegemotivation<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne <br />

KlinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

B XXXVI, C I, CII<br />

(222), C XXI, C XXV,<br />

C XXVII, C XXVIII, C<br />

XXX, C XXXVIII C<br />

XL, C XLI (223 f.), C<br />

XV; C XVI,<br />

C XIX (224)<br />

B XIX (342), B XXIV<br />

(344), C XVI, C XXV<br />

(344 f.), D X (347)<br />

ÖW C XX (355), C XXV,<br />

C XXXVIII (350),<br />

EW B XXXIX (357)<br />

EW<br />

ÖW<br />

B XXV, B XXIX (188),<br />

C XVII, C XXI (187)<br />

Metaebene ÖW C I, CII, C XV (365),<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene <br />

KlinischpraktischeEbene<br />

ÖW<br />

SW<br />

SW keine<br />

B XVI , B XXVII<br />

(376), D XXII (375)<br />

CLV


71 1/2005<br />

39−42<br />

72 3/2005<br />

169–175<br />

73 5/2005<br />

281–288<br />

74 5/2005<br />

299–303<br />

75 5/2005<br />

305–312<br />

76 2/2006<br />

79–87<br />

77 PFLEGE 2/2006<br />

88–96<br />

78 3/2006<br />

163–173<br />

79 5/2006<br />

303−307<br />

Krause, T. Sturzfolgen bei geriatrischen<br />

Kr<strong>an</strong>kenhauspatienten<br />

Josat, S. Welche Qualitätskriterien sind<br />

Angehörigen in <strong>der</strong> stationären<br />

Altenpflege wichtig?<br />

Zegelin, A. "Festgenagelt sein" – Der Prozess<br />

des Bettlägerigwerdens<br />

durch allmähliche Ortsfixierung<br />

Krause, T.; An<strong>der</strong>s,<br />

J.; Renteln-<br />

Kruse, W. von<br />

Schnepp, W.;<br />

Duijnstee, M.;<br />

Grypdonck, M.<br />

Josat, S.; Schubert,<br />

H.-J.;<br />

Schnell, M. W.;<br />

Köck, C.<br />

Kriz, D.; Schmidt,<br />

J.; Nübling, R.<br />

Inkontinenz als Risikofaktor für<br />

Dekubitus hält kritischer Überprüfung<br />

nicht st<strong>an</strong>d<br />

Migrationsspezifische Tr<strong>an</strong>sitionen<br />

und Angehörigenpflege<br />

Qualitätskriterien, die Altenpflegeheimbewohnern<br />

und Angehörigen<br />

wichtig sind<br />

Zufriedenheit von Angehörigen<br />

mit <strong>der</strong> Versorgung in stationären<br />

Altenpflegeeinrichtungen. Entwicklung<br />

des Screening-<br />

Fragebogens ZUF-A-7<br />

Schiff, A. Rückenmassage und verw<strong>an</strong>dte<br />

Techniken zur För<strong>der</strong>ung des<br />

Schlafes bei älteren Menschen:<br />

Popp, J.;<br />

Pröfener, F.;<br />

Stappenbeck, J.;<br />

Reintjes, R.; Weber,<br />

P.<br />

Eine Literatur<strong>an</strong>alyse<br />

Der Einfluss des Fachkräfte<strong>an</strong>teils<br />

auf die Dekubitusinzidenz in<br />

Pflegeheimen<br />

Qu<strong>an</strong>titative Untersuchung(Auswertung<br />

von<br />

Sturzprotokollen)<br />

Qualitative Einzelfallstudie<br />

Qualitative Interviews<br />

(Grounded<br />

Theory)<br />

Qu<strong>an</strong>titative Untersuchung(Dokumenten<strong>an</strong>alyse)<br />

Qualitative<br />

Untersuchung<br />

(Grounded Theo-<br />

ry)<br />

Geriatrie, Kr<strong>an</strong>kenhaus,<br />

Stürze älterer Menschen<br />

Altenpflegeheim, Qualitätskriterien<br />

Bettlägrigkeit, Phasenmodell,<br />

Ortsfixierung<br />

Dekubitus, Inkontinenz,<br />

Compli<strong>an</strong>ce, Pflegebedürftigkeit<br />

Russl<strong>an</strong>ddeutsche<br />

Spätaussiedler, Angehörige,<br />

familiale Pflege,<br />

Migration<br />

Literatur<strong>an</strong>alyse Altenpflegeheim, Qualität,<br />

Angehörige<br />

Literaturrecherche<br />

und Fragebogenentwicklung,qu<strong>an</strong>titativeUntersu-<br />

chung<br />

Stationäre Altenhilfe,<br />

Angehörige, Screening-<br />

Fragebogen, Zufriedenheit<br />

Literatur<strong>an</strong>alyse Schlaf, alter Mensch,<br />

Einreibung, Literatur<strong>an</strong>alyse<br />

Qu<strong>an</strong>titative historischeKohorten<strong>an</strong>alyse,(Datensatzauswertung)<br />

Pflegeheim, Dekubitus,<br />

Inzidenzraten, Fachkräfte<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene <br />

KlinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

EW B XXVI (39)<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

SW<br />

B XIX, C XV, C XVI,<br />

C XIX (169), C XXI<br />

(170), D III (174)<br />

B XII, B XIII,<br />

B XV (282 f.), D XXV<br />

(287)<br />

EW B IX (299), B XIII,<br />

B XXIV (302)<br />

DW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

ÖW<br />

SW<br />

A VII (305), B XXIV<br />

(308), C XXIX (309),<br />

D I, D VII;<br />

D VIII (305 ff.)<br />

B XIX (80), C XV,<br />

C XVI, C XIX (81 f.),<br />

C XXI (80), D III (82)<br />

C II, C XVI, C XIX<br />

(88), D XIII (91)<br />

EW B I (163), B XXVII<br />

(164)<br />

EW<br />

ÖW<br />

C XXI (303), B I, B III,<br />

B VI, B IX, B XIX<br />

(304)<br />

CLVI


80 5/2006<br />

308–313<br />

81 6/2006<br />

356−362<br />

82 3/2007<br />

129–136<br />

83 1/2008<br />

37–48<br />

84 PFLEGE 2/2008<br />

85−94<br />

85 3/2008<br />

157–162<br />

Hoffm<strong>an</strong>n, F.;<br />

Scharnetzky, E.;<br />

Deiterm<strong>an</strong>n, B.;<br />

Glaeske, G.<br />

Schnei<strong>der</strong>, N.;<br />

Amelung, V. E.;<br />

Buser, K.<br />

Schaefer, I. .L;<br />

Dorschner, S.<br />

Compton, F.;<br />

Strauß, M.; Hortig,<br />

T.; Frey, J.;<br />

Hoffm<strong>an</strong>n, F.;<br />

Zidek, W.; Schä-<br />

fer, J.-H.<br />

Kottner, J.; T<strong>an</strong>nen<br />

A.; Dassen,<br />

T.<br />

Hartwig, J.; J<strong>an</strong>zen,<br />

P.; Waller, H.<br />

Analyse von Kr<strong>an</strong>kenkassendaten<br />

zur In<strong>an</strong>spruchnahme von Hilfsmitteln<br />

gegen Dekubitus<br />

Wie schätzen leitende Mitarbeiter<br />

ambul<strong>an</strong>ter Pflegedienste die<br />

Palliativversorgung ein?<br />

„Zu Hospiz gehört doch <strong>der</strong> g<strong>an</strong>ze<br />

Mensch!" – Ehrenamtliche<br />

Hospizbegleiter im Einsatz bei<br />

Demenzkr<strong>an</strong>ken<br />

Validität <strong>der</strong> Waterlow-Skala zur<br />

Dekubitusrisikoeinschätzung auf<br />

<strong>der</strong> Intensivstation: eine prospektive<br />

Untersuchung <strong>an</strong> 698 Patienten<br />

<strong>Die</strong> Interrater-Reliabilität <strong>der</strong> Braden-Skala<br />

Entlassungsvorbereitung im<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus aus <strong>der</strong> Sicht älterer,<br />

pflegebedürftiger Patienten<br />

Qu<strong>an</strong>titative Untersuchung<br />

(Retrospektive<br />

Datensatzauswer-<br />

tung)<br />

Qualitative leitfadengestützteBefragungen<br />

mit<br />

qu<strong>an</strong>titativer Auswertung(evaluativeMeinungsum-<br />

frage)<br />

Qualitative Untersuchung<br />

(narrative<br />

Interviews)<br />

Qu<strong>an</strong>titative Untersuchung<br />

(Validitätsstudie)<br />

Validitätsstudie<br />

(Interratorreliabilitätsüberprüfung)<br />

eines Messinstru-<br />

ments<br />

Qu<strong>an</strong>titative Erhebung<br />

mittels Fragebogen<br />

Dekubitus, Hilfsmittel,<br />

In<strong>an</strong>spruchnahme von<br />

Leistungen<br />

Pflegeleitungen, Palliativversorgung,Pflegedienst<br />

Demenz, Ehrenamt,<br />

Hospiz, Hopizbegleiter<br />

Dekubitus, Dekubitusrisiko,<br />

Assessment,<br />

Intensivpflege<br />

Dekubitus, Dekubitusrisikoskalen,<br />

Braden-<br />

Skala, Interrator-<br />

Reliabilität<br />

Älterer, pflegebedürftiger<br />

Mensch, Entlassungsvorbereitung<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne <br />

KlinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

B I, B III, B VI, B IX,<br />

B XIII, B XIX (308 f.),<br />

C XX (309)<br />

B I, B III, B VII, B XIII,<br />

B XXXIII (356),<br />

B XXXIX, C XXIV,<br />

C XXXVII, C XXXIX,<br />

C XLIV, D XXV,<br />

D XXVIII (358)<br />

B VIII, B XIX, B XX<br />

(129), B XXXVII<br />

(130), D XXV,<br />

DD XXVIII (131 f.)<br />

B I, BIII, B VI, BXIII,<br />

B XIX, C V I, CVII<br />

(37)<br />

EW B I, BIII, B VI, BXIII,<br />

B XIX, B XXIV (85)<br />

EW<br />

ÖW<br />

B I, B III, BVI, B XIX<br />

(157), C XXXVII;<br />

C XXXVIII, C XXXIX,<br />

C XL, C XLIV (161)<br />

CLVII


86 Zeitschrift<br />

für Pflege-<br />

und Gesundheitswissenschaft/<br />

PrInterNet<br />

(HPS-<br />

Media)<br />

1/1999<br />

32−34<br />

87 4/1999<br />

113−120<br />

88 5/1999<br />

140−152<br />

89 6/1999<br />

172−178<br />

90 6/1999<br />

159−163<br />

91 9/1999<br />

216−225<br />

92 1/2000<br />

19−26<br />

93 PrInterNet 1/2000<br />

27−36<br />

Wilhelm, H.-J. <strong>Die</strong> Bedeutung des Geldes in <strong>der</strong><br />

stationären Altenpflege<br />

Geisler, U. Biografiearbeit als Gegenst<strong>an</strong>d<br />

und Methode im Unterricht <strong>an</strong><br />

Kr<strong>an</strong>ken- und Altenpflegeschulen<br />

Fr<strong>an</strong>k, M. Geriatrieunterricht : Enttabuisierung<br />

<strong>der</strong> Alterssexualität<br />

Rohle<strong>der</strong>, C. Qualifizierungsstrategien in Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> Altenhilfe<br />

Fehr, J. Grundüberlegungen zum Pflegemarketing<br />

Zentgraf, U.; Ritz,<br />

O.; Brul<strong>an</strong>d, M.;<br />

Plonka, K.; Helfer,<br />

E.<br />

Marketing in vollstationären Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> Altenhilfe<br />

Bönsch, M. Patientenorientierung zwischen<br />

Kundenwerbung und konstruktivsystemischerMenschenbeh<strong>an</strong>d-<br />

lung<br />

Hackm<strong>an</strong>n, M. Stellenwert des Praxiseinsatzes<br />

in <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten Pflege für<br />

Pflegeschülerinnen – eine Forschungsübung<br />

Expertenaufsatz Geld, Beziehungen,<br />

Rollenverteilungen,<br />

Rollendefinition<br />

Expertenaufsatz Biografiearbeit als<br />

Unterrichtsmethode,<br />

Biographische Selbstreflexion,<br />

Betreuung<br />

alter Menschen<br />

Expertenaufsatz Pädagogik, Pflegeunterricht,<br />

Sexualität,<br />

Geriatrie<br />

Qualitative Untersuchung/Projektaufs<br />

atz<br />

Fort- und Weiterbildung,<br />

Qualifizierung,<br />

Altenpflege<br />

Expertenaufsatz Pflegemarketing,<br />

Marketingphilosophie,<br />

Marketingm<strong>an</strong>agement,<br />

Marketing-Mix<br />

Expertenaufsatz Marketing, Kommunikationsm<strong>an</strong>agement,<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Altenhilfe, Pflegeheim<br />

Expertenaufsatz Pflege, Patientenorientierung,Kundenorientierung,<br />

Kommunikation<br />

Literaturrecherche,<br />

Fragebogenentwicklung<br />

mit qu<strong>an</strong>titativer<br />

Erhebung<br />

Praktische Ausbildung,<br />

ambul<strong>an</strong>te Pflege,<br />

qu<strong>an</strong>titative Forschung,<br />

Befragung<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

SW<br />

DW<br />

EW<br />

SW<br />

ÖW<br />

SW<br />

C IX, C XVI (32<br />

ff.),<br />

D II, D III (33)<br />

B XXXIX (116),<br />

D XXII (113 ff.)<br />

A III (140), B<br />

XVI, B XVIII<br />

(145), D XXII, D<br />

XXV (140 ff.)<br />

C XLII (172 ff.),<br />

D XXVIII (173)<br />

ÖW C XVI, C XIX, C<br />

XXII (161)<br />

DW<br />

ÖW<br />

A III (216), C<br />

XVI;C XIX (217<br />

ff.), C XXV, C<br />

XXXVI (216),<br />

ÖW C I, CII, CXL (19<br />

ff.)<br />

DW<br />

EW<br />

ÖW<br />

A III, B III (27),<br />

B XXXIX, C XIII<br />

(36), XXV (27<br />

f.),<br />

CLVIII


94 2/2000<br />

44−49<br />

95 3/2000<br />

70−80<br />

96 4/2000<br />

97−104<br />

97 4/2000<br />

91−97<br />

98 8/2000 1<br />

o. A.<br />

99 11/2000<br />

246−254<br />

100 PrInterNet 12/2000<br />

255−264<br />

Lutz, H. Lernzielkatalog „Gerontopsychiatrie“<br />

Br<strong>an</strong>denburg, H. Gerontologie und <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

Katzy, R. Zur Schnittstellenproblematik<br />

zwischen Pflege und Hauswirtschaft<br />

Expertenaufsatz<br />

Lehrpl<strong>an</strong><strong>an</strong>alyse<br />

Altenpflege, Psychiatrische<br />

Pflege, Gerontopsychiatrie,Lernzielkata-<br />

1 Hinweis: <strong>Die</strong>ser Artikel war nicht downloadbar, die Seiten<strong>an</strong>gaben beziehen sich auf das Originaltyposkript, das vom Autor zur Verfügung gestellt wurde.<br />

log<br />

Expertenaufsatz Pflege, Altenpflege,<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong>,<br />

Gerontologie<br />

Expertenaufsatz Pflegeversicherung,<br />

häusliche Versorgung,<br />

Schnittstellen, Hauswirtschaft,<br />

Ausbildung<br />

Wilhelm, H.-J. Begegnung in <strong>der</strong> Altenpflege Expertenaufsatz Pflege, Altenpflege,<br />

Kommunikation, Alter,<br />

Beziehungen, Genera-<br />

Br<strong>an</strong>denburg, H. Pflege im Sp<strong>an</strong>nungsfeld zwischen<br />

fachlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und begrenzten Budgets<br />

Beiner, E. Marketing – Ein Muss für jedes<br />

Pflegeunternehmen<br />

Wilhelm, H.-J. Das Alter – Ein neuer Lebensabschnitt<br />

entsteht<br />

tion<br />

Expertenaufsatz Budgetierung, Professionalisierung,Qualitätssicherung<br />

Expertenaufsatz Marketing, Public Relations,Kundenzufrie-<br />

denheit<br />

Expertenaufsatz Alterungsprozess,<br />

Vorbereitung, Konsequenzen<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Metaebene,<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Metaebene,<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Metaebene,<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

EW<br />

SW<br />

B VIII, B XXXIX,<br />

D XXVIII (44 ff.)<br />

SW D XXVI (70 ff.)<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

SW<br />

DW<br />

EW<br />

ÖW<br />

B XIX, C XI (97<br />

ff.)<br />

B XVI, B XXXIII,<br />

D XVI (91 ff.)<br />

A VI, B VIII, B<br />

XIX, B XX (2), B<br />

XIII, B XVII, C<br />

XV, C XVI, C<br />

XVII, C XXXIV,<br />

C XXXVII,<br />

C XXXIX, C<br />

XLIV (3), B<br />

XXV, BXXXIV<br />

(6), B XXXVIII,<br />

C XXI (15)<br />

ÖW C XIX (246 ff.)<br />

Metaebene SW D IV, D V, D VI<br />

(255 ff.)<br />

CLIX


101 1/2001<br />

9−14<br />

102 2/2001<br />

30−39<br />

103 4/2001<br />

57−67<br />

104 6/2001<br />

120−125<br />

105 6/2001<br />

3−13<br />

106 7−8/2001<br />

41−44<br />

107 1/2002<br />

1−11<br />

Raiß, M. Wohin geht <strong>der</strong> Trend <strong>der</strong> stationären<br />

Altenpflege bei den Anbietern<br />

von DV- gestützter Pflegepl<strong>an</strong>ung<br />

und Dokumentation<br />

Expertenaufsatz Software, Altenpflege,<br />

Pflegepl<strong>an</strong>ung, Pflegedokumentation<br />

Kruse, A. P. Pflege neu denken Expertenaufsatz Qualifikationsstufen <strong>der</strong><br />

Pflegeausbildung,<br />

Gesundheitswesen,<br />

Pflegekompetenz,<br />

Modularisierung<br />

Hoffm<strong>an</strong>n, D.;<br />

Scholl, A.<br />

Senioren erobern das World-<br />

Wide-Web<br />

Happel, W. Qualität in <strong>der</strong> Pflege beginnt in<br />

<strong>der</strong> Altenpflegeausbildung<br />

Schmitt; B. Pflegebedarf bei dementen alten<br />

Menschen – Welche Konzepte<br />

hält die <strong>Pflegewissenschaft</strong> bereit?<br />

Balzer, K.;<br />

Schmiedl, C.;<br />

Dassen, T.<br />

Wöhrm<strong>an</strong>n, E.;<br />

Käppner, B.<br />

Instrumente zur Einschätzung des<br />

Dekubitusrisikos im Vergleich<br />

K<strong>an</strong>n die Einführung von Qualitätsm<strong>an</strong>agementsystemen<br />

in<br />

ambul<strong>an</strong>te Pflegeeinrichtungen<br />

zur Professionalisierung beitragen?<br />

Expertenaufsatz Senioren, Internet,<br />

Medienkompetenz,<br />

SOL-Projekt<br />

Projektbeschrei- Qualitätsm<strong>an</strong>agement,<br />

bung<br />

Altenpflege, Projekt<br />

Expertenaufsatz <strong>Pflegewissenschaft</strong>,<br />

Demenz, Case-<br />

M<strong>an</strong>agement<br />

Qu<strong>an</strong>titative Erhebung<br />

mittels Fragebogen<br />

Dekubitusrisiko,<br />

Waterlowskala, Nortonskala,<br />

Bradenskala<br />

Expertenaufsatz Ambul<strong>an</strong>te Pflege,<br />

Qualitätsm<strong>an</strong>agement,<br />

Patient – Kunde, Professionalisierung<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

EW B XXXI (10)<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

B I, B III; B VI,<br />

B VIII, B XIX, B<br />

XX (32), B<br />

XXXIX, B XL<br />

(30), C I, C II, C<br />

IV, C XI, C<br />

XXXVIII, D XXV,<br />

D XXVI (32),<br />

SW D V, D VI, D<br />

XIII, D XV (57<br />

ff.)<br />

ÖW C XVIII (120)<br />

EW<br />

OW<br />

SW<br />

B VIII, B XIX, B<br />

XX (3), B XXIII,<br />

B XXIV, B XXV<br />

(4), B XXVIII, B<br />

XXIV (5), C<br />

XXV, C XXXVI,<br />

C XXXVII, C<br />

XXXIX,<br />

C XLI (6), D XII<br />

(5)<br />

EW B I, BIII, B VI,<br />

BXIII,<br />

B XIX (41 ff.)<br />

ÖW C XV, C XVI, C<br />

XIX,<br />

C XXI, C XVIII<br />

(1), C II (9)<br />

108 PrInterNet 7−8/2002 Br<strong>an</strong>denburg, H. Zukunft <strong>der</strong> Pflege – <strong>der</strong> soziale Expertenaufsatz Professionelle Pflege, Metaebene, DW A VI, B IV, B IX,<br />

CLX


109 9/2002<br />

59−74<br />

110 10/2002<br />

195−200<br />

111 10/2002<br />

201−212<br />

112 12/2002<br />

114−123<br />

113 12/2002<br />

124−133<br />

115 PrInterNet 4/2003<br />

37−45<br />

133−148 W<strong>an</strong>del und neue Tätigkeitsfel<strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> professionellen Pflege alter<br />

Menschen<br />

Grimm, K.-H. Das Home Health Care Classification<br />

System<br />

Müller, K. Gemeinsame Zukunft: Integrierte<br />

Grundausbildung in Theorie und<br />

Praxis<br />

Oelßner, U. Modellprojekt „Integrative Pflegeausbildung“<br />

Br<strong>an</strong>denburg, H. Das Resident Assessment Instrument<br />

(RAI)<br />

Ehm<strong>an</strong>n, M. <strong>Die</strong> Anwendung des RAI-Systems<br />

in <strong>der</strong> pflegerischen Praxis<br />

Josat, S. Soll-Vorgaben und Ergebnisindikatoren<br />

für Pflegequalität in ausgewähltenQualitätsprüfinstrumenten<br />

für die stationäre Altenpflege<br />

neue Aufgabenfel<strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> Pflege<br />

Expertenaufsatz Pflegeklassifikationssystem,<br />

Sprache/<br />

Kommunikation, Systemtheorie,<br />

Science of<br />

Unitary Hum<strong>an</strong> Beings<br />

Expertenaufsatz Ausbildungscurriculum,<br />

Themenfel<strong>der</strong>, Ausbil-<br />

dungsinhalte, Struktur<br />

Expertenaufsatz Integrative Pflegeausbildung,<br />

Curriculum,<br />

Modellprojekt<br />

Expertenaufsatz Assessment in <strong>der</strong><br />

Pflege, Qualitätssicherung<br />

in <strong>der</strong> Pflege,<br />

Pflegepl<strong>an</strong>ung<br />

Praxisbericht L<strong>an</strong>gzeitpflege, Resident<br />

Assessment Instrument<br />

(RAI),<br />

Pflegequalität<br />

Literaturrecherche Qualitätsprüfungen,<br />

Pflegequalität, Qualitätsprüfinstrumente,<br />

Stationäre Altenpflege<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Metaebene,<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Metaebene,<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Metaebene,<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

B XIII, B XIX, B<br />

XX, B XXXVII, C<br />

XXV, C XXXIV<br />

(133 f.), B XXIV,<br />

B XXXI,<br />

C XXXIX, D II, D<br />

XII,<br />

D XIII (135),<br />

C XXVII, C XLI,<br />

C XLIV (136<br />

EW B XIII, B XXV, B<br />

XXIX, B XXXI<br />

(59 ff.)<br />

EW<br />

SW<br />

EW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

B XXXIX, B XL,<br />

D XXV (195 ff.)<br />

B XXXIX, B XL,<br />

D XXV (201 ff.)<br />

B XII, B XIII, B<br />

XVI,<br />

B XVII, B XVIII,<br />

B XXV, B<br />

XXXVII, B XXIX,<br />

B XXXVI,<br />

C XXXIX (114<br />

ff.)<br />

B XII, B XIII, B<br />

XVI, B XVII, B<br />

XVIII, B XXV, B<br />

XXIX, C XXXIX<br />

(124 ff.)<br />

ÖW C XV, C XVI, C<br />

XVII,<br />

C XVIII, C XXI<br />

(37 ff.)<br />

CLXI


116 5/2003<br />

12−20<br />

117 6/2003<br />

73−81<br />

118 6/2003<br />

82−86<br />

119 7−8/2003<br />

42−51<br />

120 9/2003<br />

202−204<br />

121 3/2003<br />

61−73<br />

122 PrInterNet 2/2004<br />

105−110<br />

Grimm, K. H. Das Home Health Care Classification<br />

System – Teil 2<br />

Bartholomeyczik,<br />

S.<br />

Ludwig, H. P.;<br />

Burr, D.<br />

Meißner, M.;<br />

Rennen-Allhoff, B.<br />

Zusammenhänge zwischen Personal-<br />

und Bewohnerstruktur in<br />

Altenpflegeheimen<br />

Lebendiges Qualitätsm<strong>an</strong>agement<br />

– Wirkungsvolle Umsetzung<br />

mit Elementen des Ch<strong>an</strong>ge M<strong>an</strong>agements<br />

<strong>Die</strong> Rolle ambul<strong>an</strong>ter Pflegedienste<br />

bei <strong>der</strong> Versorgung alleinleben<strong>der</strong><br />

Pflegebedürftiger<br />

Stoffel, O. Projektarbeit zum Thema Wohnen<br />

im Alter nach <strong>der</strong> Lernfeldkonzeption<br />

Gottschalck, T. Mundpflege – Untersuchung<br />

eines pflegerischen H<strong>an</strong>dlungsfeldes<br />

Heinze, C.; Rissm<strong>an</strong>n,<br />

U.;<br />

Dassen, T.<br />

Expertenaufsatz Leistungserfassung,<br />

Klassifikationssystem,<br />

Assessment- Methode,<br />

Pflegediagnose, Pfle-<br />

Qu<strong>an</strong>titative Untersuchung,Sekundär<strong>an</strong>alyse<br />

von<br />

Daten aus Querschnittsdaten-<br />

erhebung <br />

geinterventionen<br />

Altenpflegeheime,<br />

Personalstruktur,<br />

Bewohnerstruktur,<br />

Personalbemessung,<br />

Betreuungsrelation<br />

Expertenaufsatz Ch<strong>an</strong>ge M<strong>an</strong>agement,<br />

Qualitätsm<strong>an</strong>agement,<br />

Strategieklausur, Steuergruppe,Coaching,rg<strong>an</strong>isationsentwi<br />

cklung<br />

Qualitative Untersuchung,halbstrukturierteInterviews<br />

Ambul<strong>an</strong>te Pflegedienste,<br />

Alleinlebende,<br />

Pflegebedürftige, Demografischer<br />

W<strong>an</strong>del<br />

Expertenaufsatz Lernfel<strong>der</strong>, H<strong>an</strong>dlungsfel<strong>der</strong>,Zielformulierungen,H<strong>an</strong>dlungsorientierte<br />

Lernsituationen,<br />

Literaturrecherche<br />

und qu<strong>an</strong>titative<br />

Erhebung mittels<br />

Fragebogen<br />

Leben im Alter<br />

Mundhygiene, Mundpflege,<br />

Evidenzbasierte<br />

Pflege, Zahnfleisch,<br />

Zähne<br />

Stürze bei älteren Menschen Literaturrecherche Sturzinzidenz, Sturzrisikofaktoren,Sturzprävention<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene <br />

KlinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

EW B XIII, B XXV, B<br />

XXIX, B XXXI<br />

(12 ff.)<br />

EW<br />

ÖW<br />

B XXIX, C XV, C<br />

XVI,<br />

C XVII, C XVIII,<br />

C XXV (73 ff.)<br />

ÖW C XV, C XVIIII,<br />

C XL (82 ff.)<br />

DW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

SW<br />

A IV, B XIX, B<br />

XXIV,<br />

B XXXVII, C<br />

XXVII,<br />

C XXIX, C XXX,<br />

C XXXIX, D I,<br />

DII, D X, D XII,<br />

D XIII (42),<br />

B XXXIV, B<br />

XXXIX,<br />

D XXVIII (202<br />

ff.)<br />

EW B I, B V, B XIII<br />

(61 ff.)<br />

EW<br />

ÖW<br />

B XI, B XXVI<br />

(105 ff.)<br />

CLXII


123 3/2004<br />

177−184<br />

124 4/2004<br />

222−230<br />

125 7−8/2004<br />

389−395<br />

126 7−8/2004<br />

410−419<br />

127 7−8/2004<br />

420−425<br />

128 9/2004<br />

495−502<br />

129 10/2004<br />

548−555<br />

130 PrInterNet 11/2004<br />

605−609<br />

Grebe, C. Pflegeklassen nach SGB XI und<br />

RUG-III<br />

Faust, R. Indikatoren zur Beurteilung pflegesensitiver<br />

Ergebnisqualität in<br />

Pflegeheimvergleichen<br />

Bartholomeyczik,<br />

S.<br />

Pflegebedarf und Pflegebedürftigkeit<br />

Werner, B. Das pflegerelev<strong>an</strong>te soziale<br />

Netzwerk demenzkr<strong>an</strong>ker alter<br />

Menschen<br />

Wagener-Floer,<br />

B.; Mayer, H.;<br />

Evers, G.E.<br />

Fischer, M.; Neubert,<br />

T. R<br />

Jahncke- Latteck,<br />

A.-D.; Weber, P.<br />

Mahnke, R.; Lipinski,<br />

H.-G.<br />

Vorkommen und Intensität von<br />

Schmerzen bei alten Menschen<br />

auf geriatrischen Stationen<br />

Vom nationalen Expertenst<strong>an</strong>dard<br />

„Dekubitusprophylaxe in <strong>der</strong> Pflege“<br />

zu <strong>der</strong> internen Leitlinie „Dekubitus“<br />

Pflegeberatung in Wohngruppen<br />

<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe<br />

Mobile Kommunikations- technologien<br />

für die ambul<strong>an</strong>te Pflege<br />

Qu<strong>an</strong>titative Untersuchung,<br />

Explorative Korrelationsstudie<br />

Pflegeaufw<strong>an</strong>d, Personalbemessung,Pflegesätze,Pflegeversicherung<br />

Literaturrecherche Pflegequalität, Qualitätsindikator,Ergebnisqualität,Pflegeheimvergleich,<br />

MDS, RAI<br />

Expertenaufsatz Assessment, Assessment-Instrumente,<br />

ICF,<br />

Pflegebedürftigkeit,<br />

Pflegebedarf, Pflegedi-<br />

Vergleichsstudie<br />

zweier L<strong>an</strong>gzeituntersuchungen,<br />

qu<strong>an</strong>titatives Design<br />

Qu<strong>an</strong>titative Untersuchung<br />

mit<br />

deskriptiv- korrela-<br />

tionalen Design<br />

agnostik, SGB XI<br />

Demenz, Netzwerk,<br />

Studie<br />

Schmerzerfassung,<br />

Schmerzprävalenz,<br />

Schmerzintensität,<br />

geriatrischer Patient<br />

Projektaufsatz Prozessm<strong>an</strong>agement,<br />

Pflegedokumentation,<br />

EDV, Leitlinien, St<strong>an</strong>dard,Beh<strong>an</strong>dlungspfa-<br />

de<br />

Projektaufsatz Projekt, Pflegequalität,<br />

Behin<strong>der</strong>tenhilfe, Pflegeberatung,Intervention<br />

Expertenaufsatz Ambul<strong>an</strong>te Pflege,<br />

PDA, Mobilfunk, Leistungserfassung,St<strong>an</strong>dortbestimmung<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Metaebene,<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene <br />

KlinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

B XI, B XII, B<br />

XIII,<br />

B XXV, B XXIX,<br />

C XXIX, C XL,<br />

C XLV (177 ff.)<br />

B XI, B XIII, B<br />

XVIII,<br />

C XV, C XVI, C<br />

XVII,<br />

C XVIII (222 ff.)<br />

B XI, B XIII, B<br />

XXV,<br />

B XXIX, C XV, C<br />

XVI,<br />

C XVIII (398 ff.)<br />

B VIII, B XIX, B<br />

XX, B XXXVII, C<br />

XXXVIII,<br />

C XXXIX, D XII,<br />

D XIII, D XVI<br />

(410 ff.)<br />

EW B III, B XIII, B<br />

XXV,<br />

B XXIX, B XXX<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

(420 ff.)<br />

B III, B XIII, B<br />

XXIX,<br />

B XXXI, C II,<br />

C XL (495 ff.)<br />

B IV, B XVI, B<br />

XVIII,<br />

C XVI, C XVII, C<br />

XX,<br />

C XXI (548 ff.)<br />

B XIX, C XIV<br />

(605),<br />

B XXIX, B XXXI,<br />

CXXXI (606)<br />

CLXIII


131 11/2004<br />

621−626<br />

132 12/2004<br />

677−686<br />

133 6/2005<br />

359−370<br />

134 7−8/2005<br />

400−409<br />

135 7−8/2005<br />

423−429<br />

136 7−8/2005<br />

436−442<br />

137 9/2005<br />

472−479<br />

138 PrInterNet 10/2005<br />

542−548<br />

Kuntze, A. Evaluation <strong>der</strong> Home Health Care<br />

Classification für den praktischen<br />

Einsatz im deutschsprachigen<br />

Raum<br />

Arens, F. Umg<strong>an</strong>g mit Emotionen in <strong>der</strong><br />

Pflege von dementierenden alten<br />

Menschen<br />

Böttger, A. W. Im Zwielicht von Strafrecht und<br />

Autonomie: <strong>Die</strong> Einstellung <strong>der</strong><br />

Bevölkerung zur Sterbehilfe<br />

Siefert, H. Pl<strong>an</strong>ung einer Unterrichtsreihe<br />

zum Thema: „<strong>Die</strong> Bedeutung <strong>der</strong><br />

Musik für alte Menschen"<br />

Schreier, M. M. Positionspapier zur Grundsatzstellungnahme<br />

„Ernährung und<br />

Flüssigkeitsversorgung älterer<br />

Hebel, Lars; Osterm<strong>an</strong>n,<br />

Rüdiger<br />

Thomas, B.;<br />

Wirnitzer, B.;<br />

Behrens, J.<br />

Menschen"<br />

Praxisorientierte Auswahl einer<br />

EDV-gestützten Pflegedokumentation<br />

durch ein Pflegeheim<br />

Schulung und Anleitung in <strong>der</strong><br />

stationären Kr<strong>an</strong>kenpflege zur<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Selbständigkeit bei<br />

älteren Menschen<br />

Haastert, Fr<strong>an</strong>k Pflegeversicherung und Demenz<br />

– wohin entwickelt sich die Pflegeversicherung?<br />

Evaluationsstudie Klassifikationssystem,<br />

Versorgungskontinuität,<br />

Codierung, HHCC –<br />

Home-Health-Care-<br />

Classification, NNAI –<br />

Nursing Needs Assess-<br />

Dokumenten<strong>an</strong>alyse <br />

ment Instrument<br />

Emotionen, Demenz,<br />

Forschungsprojekt,<br />

Beobachtung<br />

Expertenaufsatz Sterbehilfe, Akzept<strong>an</strong>z,<br />

Tod, Einstellung<br />

Expertenaufsatz Musik, Altenpflege,<br />

Ausbildung, Unterricht<br />

Expertenaufsatz Ernährung, Positionspapier,<br />

Assessments,<br />

MNA<br />

Expertenaufsatz Pflegedokumentation,<br />

EDV, Auswahl, Altenheim<br />

Qu<strong>an</strong>titative Untersuchung,Interventions-<br />

/Kontrollstudie;<br />

Pflegeschulungen, Angehörigenbegleitung,<br />

Schulungsprozess,<br />

Häusliche Versorgung,<br />

Selbstständigkeitsressourcen<br />

Expertenaufsatz Pflegeversicherung,<br />

sozialrechtlicher Pflegebedürftigkeitsbegriff,<br />

Demenzerkr<strong>an</strong>kte,<br />

Reformvorschläge<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Metaebene,<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

u. klinisch-prak-<br />

tische Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

u. klinisch-praktische<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

u. klinisch-praktische<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

u. klinisch-praktische<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene <br />

Metaebene,Org<strong>an</strong>isation<br />

ale und klinischpraktischeEbene<br />

EW B XIII, B XXV, B<br />

XXIX, B XXXI<br />

(621 ff.)<br />

EW<br />

SW<br />

B VIII, B XIX, B<br />

XX (678), D<br />

XXV (677 ff.)<br />

SW D III, D IV, D VI<br />

(359 ff.)<br />

EW<br />

SW<br />

B XVI, B XVII, B<br />

XVII, B XXVII, B<br />

XXXIX,<br />

D XXII (400 ff.)<br />

EW B XIX, B XXI, B<br />

XXII (423), B<br />

XXV,<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

B XXIX (423 ff.)<br />

B XIII, B XIX, B<br />

XXV, B XXIX,<br />

B XXXI, C XIV,<br />

CXXXI (436 ff.)<br />

B I, B III, BXI, B<br />

XII,<br />

B XXIV, C<br />

XXVII, C XXIX,<br />

C XXXIX, C XLI,<br />

C XLIV, D XXV<br />

(472 ff.)<br />

B VIII, B XIX, B<br />

XX,<br />

C XX, C XXI<br />

(542 ff.)<br />

CLXIV


139 11/2005<br />

613−622<br />

140 2/2006<br />

91−97<br />

141 4/2006<br />

227−239<br />

142 4/2006<br />

240−246<br />

143 6/2006<br />

334−340<br />

144 PrInterNet 6/2006<br />

341−351<br />

145 1/2007<br />

14−20<br />

Albiez, T.; Bächle,<br />

B.; Grässle, B.;<br />

Naegele, M.;<br />

Schramm, K.;<br />

Treiber, J.<br />

Kretschmar, S.;<br />

Osterm<strong>an</strong>n, R.<br />

Schulze Kruschke,<br />

C.; Steuber, A.<br />

Brinker-<br />

Meyendriesch, E.<br />

Pflegequalifikation bestimmt Pflegequalität?!<br />

E-Mail-Nutzung als Hilfsmittel <strong>der</strong><br />

täglichen Arbeitsorg<strong>an</strong>isation in<br />

<strong>der</strong> stationären Altenhilfe<br />

„Ich glaube, ich fahre in die<br />

Highl<strong>an</strong>ds“ - Das Phänomen<br />

Verwirrtheit in <strong>der</strong> Familie McKay<br />

Ausgewählte Inhalts- und Strukturelemente<br />

von Wohngemeinschaften,<br />

in denen Menschen mit<br />

Demenz leben<br />

Borutta, M. Mit <strong>der</strong> Bürokratie gegen die<br />

Bürokratie – <strong>Die</strong> Entbürokratisierungsdebatte<br />

in <strong>der</strong> Altenpflege<br />

aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> neueren<br />

Systemtheorie nach Niklas Luhm<strong>an</strong>n<br />

Heuel, G. <strong>Die</strong> personenbezogene <strong>Die</strong>nstleistung<br />

Pflege im sozialen W<strong>an</strong>del<br />

<strong>der</strong> demografischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

- <strong>Die</strong> Bal<strong>an</strong>ce zwischen<br />

professioneller Pflege und Laienpflege<br />

Schreier, M.M. Erfassung <strong>der</strong> Ernährungssituation<br />

bei alten Menschen in stationären<br />

Pflegeeinrichtungen –<br />

Vergleich einer Auswahl von<br />

Literaturreview Pflegequalifikation,Pflegequalität,Zusammenh<strong>an</strong>g,<br />

Literaturstudie<br />

Expertenaufsatz E-Mail, Stationäre Altenhilfe,Arbeitsorg<strong>an</strong>isation,Qualitätsm<strong>an</strong>a-<br />

gement<br />

Expertenaufsatz Leben mit einer Demenz,<br />

Verwirrtheit,<br />

Familie, Pflegende<br />

Angehörige, Szenisches<br />

Spiel<br />

Expertenaufsatz Demenz, Wohngemeinschaft,Angehörige,<br />

Struktur<br />

Expertenaufsaz Entbürokratisierung <strong>der</strong><br />

Pflege, Systemtheoretische<br />

Analyse, Run<strong>der</strong><br />

Tisch Pflege, Pflegem<strong>an</strong>agement<br />

Expertenaufsatz Professionsbegriff,<br />

Arbeit, Ehrenamt, Pflegebedarf<br />

Literaturreview Ernährung, Screening,<br />

Assessment, alte Menschen,<br />

stationäre Pflegeeinrichtung<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene <br />

Metaebene,Org<strong>an</strong>isation<br />

ale Ebene<br />

Metaebene,Org<strong>an</strong>isation<br />

ale Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene und<br />

klinisch-praktische<br />

Ebene<br />

ÖW C XV, C XVI, C<br />

XVII,<br />

C XVIII (620)<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

B XXXI<br />

C XVII (91 ff.)<br />

B VIII, B XVI, B<br />

XVII, B XVIII, B<br />

XIX, B XX, B<br />

XXIV, B XXXVII,<br />

B XXXIX,<br />

D XXV (227 ff.)<br />

B VIII, B XIV, B<br />

XVIII, B XXXIV,<br />

B XXXVII,<br />

C XXXIV,<br />

C XXXVI (240<br />

ff.)<br />

ÖW C XV, C XVI, C<br />

XVII,<br />

C XVII, C XIX<br />

C XI (334 f.)<br />

DW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

A V, B I, B III, B<br />

XIX, C IX, D III<br />

(345) C XXV,<br />

C XXVII, C<br />

XXXI,<br />

C XXXVIII,<br />

D XXIX (345 f.)<br />

D II (346)<br />

EW BI, B XIII,<br />

BXXV,<br />

B XXVIII (14 ff.)<br />

CLXV


146 1/2007<br />

21−25<br />

147 1/2007<br />

226−32<br />

148 1/2007<br />

33−41<br />

149 1/2007<br />

42−51<br />

150 2/2007<br />

77−84<br />

151 PrInterNet 3/2007<br />

184−190<br />

152 3/2007<br />

191−195<br />

153 5/2007<br />

304−313<br />

veröffentlichten Erfassungsinstrumenten<br />

Trispel, L.; Oster- Visualisierung von Pflegekennm<strong>an</strong>n,<br />

R.<br />

zahlen in <strong>der</strong> stationären Altenhilfe<br />

Blaschke, K. <strong>Die</strong> Situation von Wohnbereichsleitungen<br />

in <strong>der</strong> stationären Altenhilfe<br />

und die Bedeutung von<br />

Weiterbildungs<strong>an</strong>geboten<br />

Haupt, T. Ein modulares<br />

Angehörigentraining bei Morbus<br />

Parkinson und kognitiven Defizi-<br />

ten<br />

Roth, G. Qualitätsprobleme in <strong>der</strong> Altenpflege:<br />

Versuch einer soziologi-<br />

schen Aufklärung<br />

Borutta, M. Von <strong>der</strong> lernenden zur kompetenten<br />

Org<strong>an</strong>isation Wissensm<strong>an</strong>agement<br />

in Pflegeeinrichtungen<br />

aus systemtheoretischer Perspektive<br />

Fuchs, C.;<br />

Willems, C.;<br />

P<strong>an</strong>fil, E. M.<br />

Entwicklung und Evaluation einer<br />

Informationsbroschüre für pflegende<br />

Angehörige zum Thema<br />

„Dekubitusprophylaxe“<br />

Wilhelm, H. J. Unterschiedliche Wahrnehmung<br />

<strong>der</strong> Zeit in <strong>der</strong> stationären Alten-<br />

Zapp, W.; Oswald,<br />

J.; Otten, S.<br />

pflege<br />

Forschungsprojekt: Konzeption<br />

und Gestaltung einer Qualitätskostenrechnung<br />

für die Stationäre<br />

Altenhilfe<br />

Expertenaufsatz Controlling, Pflegekennzahlen,Statisti-<br />

Qualitative Untersuchung,Interviews,<br />

qualitative<br />

Inhalts<strong>an</strong>alyse n.<br />

Mayring<br />

sche Grafik<br />

Wohnbereichsleitung,<br />

Position, Rolle, Qualifikation,<br />

Kompetenzen<br />

Expertenaufsatz Angehörige, Coping,<br />

Parkinson, Training<br />

Expertenaufsatz Altenpflege, Qualität,<br />

Konzepte, Gerontologie<br />

Expertenaufsatz Systemisches Wissensm<strong>an</strong>agement,<br />

Lernen<br />

als konfliktärer Prozess,<br />

Lernende vs.<br />

Kompetente Org<strong>an</strong>isation,Inkompetenzkompensationskompetenz,<br />

Anschlussfähigkeit und<br />

strukturelle Koppelung<br />

Evaluationsstudie Dekubitus, Patientenedukation,<br />

Häusliche<br />

Pflege, Evaluation,<br />

Studie<br />

Philosophischer<br />

Expertenaufsatz<br />

Zeit, Gegenwart, subjektive<br />

Wahrnehmung,<br />

Lebensphasen<br />

Expertenaufsatz Stationäre Altenhilfe,<br />

Qualitätskosten, Qualitätskostenrechnung,<br />

Qualitätsdimensionen,<br />

Controlling<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Metaebene,Org<strong>an</strong>isation<br />

ale Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

EW<br />

ÖW<br />

B XXIX, B XXXI,<br />

B XXXII, C XV<br />

(21 ff.)<br />

EW B XVIII,<br />

BXXXIII,<br />

B XXXIV (226 f.)<br />

EW<br />

ÖW<br />

ÖW<br />

SW<br />

B VII, B XVIII, B<br />

XXIV, B XXVII,<br />

C XIV (33 ff.)<br />

C XVIII, D XXVII<br />

(42 ff.)<br />

ÖW C XLII (77ff.)<br />

EW<br />

SW<br />

Metaebene ÖW keine<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

B XI, B XIII, B<br />

XV,<br />

B XVIII, B XXV,<br />

B XXIX, D XXV<br />

(184)<br />

ÖW C VIII, C XV, C<br />

XVI,<br />

C XVII, CXIX, C<br />

XX,<br />

C XXI (304 f.),<br />

CLXVI


154 7−8/2007<br />

473−480<br />

155 7−8/2007<br />

491−494<br />

156 10/2007<br />

608−621<br />

157 10/2007<br />

629−635<br />

158 11/2007<br />

677−685<br />

159 PrInterNet 12/2007<br />

750−757<br />

160 1/2008<br />

50−58<br />

161 3/2008<br />

140−147<br />

Seitz, B.<br />

Optimierung <strong>der</strong> Ernährung und<br />

Flüssigkeitsversorgung in stationären<br />

Pflegeeinrichtungen in<br />

Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz<br />

Wilhelm, H.-J. Gef<strong>an</strong>gene ihrer Wahrheit Philosophischer<br />

Expertenaufsatz<br />

Seelinger, Y. Berufliches Selbstverständnis und Qualitative Unter-<br />

Sichtweisen von Praxis<strong>an</strong>leitern suchung,perso- zu formalen und inhaltlichen Asnenzentriertepekten <strong>der</strong> Altenpflegeausbildung Interviews<br />

Rullkötter, P.;<br />

Winter, F.<br />

Altenpflegeausbildung – auf dem<br />

Weg zu gerontopsychiatrischer<br />

Expertise<br />

Arens, F. Anregungen zur didaktischmethodischen<br />

Umsetzung des<br />

nationalen Expertenst<strong>an</strong>dards<br />

Sturzprophylaxe in den Schulfor-<br />

Klün<strong>der</strong>, M.; Witt-<br />

Gülpen, K.<br />

Biendarra, I.;<br />

Weeren, M.<br />

Jahncke-Latteck,<br />

A.-D.; Weber, P.;<br />

Halves, E.<br />

men des Berufsfelds Pflege<br />

Pflegebeziehungen gestalten<br />

k<strong>an</strong>n je<strong>der</strong>?<br />

Wenn <strong>der</strong> Patient „Nein“ sagt<br />

Situationsdeutung, Lebensweltorientierung<br />

und Normalität im<br />

Mittelpunkt professionellen ambu-<br />

Expertenaufsatz Ernährung, Pflegeeinrichtung,<br />

alter Mensch,<br />

MDK, Geriatrie<br />

Demenz, Soziologie,<br />

Wahrheit<br />

Praxis<strong>an</strong>leiter, Sichtweise,Altenpflegeausbildung<br />

Expertenaufsatz Berufsbild <strong>der</strong> Altenpflege,Betreuungskonzepte<br />

bei Demenz,<br />

Kommunikationskompetenz,<br />

Kreativität,<br />

Dokumenten<strong>an</strong>alyse,Expertenaufsatz<br />

Qualitative Untersuchung,leitfadengestützteInterviews<br />

Philosophischer<br />

Expertenaufsatz<br />

Qualitative Untersuchung,Beobachtungsstudie<br />

Rollenspiel<br />

Expertenst<strong>an</strong>dard,<br />

Sturz, Prophylaxe,<br />

Umsetzung<br />

Häusliche Pflege,<br />

Selbstbestimmung,<br />

Qualifikation <strong>der</strong> Pflegekräfte,Pflegebeziehung<br />

Patientenverfügung,<br />

Kr<strong>an</strong>kheit als biografisches,<br />

Autonome Sorge,<br />

Pflegerische Praxis,<br />

Philosophische Praxis<br />

Ambul<strong>an</strong>te Pflege,<br />

Qualitative Forschung,<br />

Interaktion, Normalität,<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene und<br />

klinisch-praktische<br />

Ebene<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

B XI, B XIII, B<br />

XVIII,<br />

B XXI, B XXV, B<br />

XXIX, D XXVIII<br />

(473 ff.)<br />

Metaebene EW B VIII, B XVI<br />

(491 ff.)<br />

Org<strong>an</strong>isationale EW B XXXIX, D<br />

Ebene und SW XXV,<br />

klinisch-prak-<br />

D XXVII, D<br />

tische Ebene<br />

XXVIII (608 ff.)<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene und<br />

klinisch-praktische<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene und<br />

klinisch-praktische<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene und<br />

klinisch-praktische<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene und<br />

klinisch-prak-<br />

EW<br />

SW<br />

B VIII, B XXXIX,<br />

D XXV, D XXVII,<br />

D XXVIII (629<br />

ff.)<br />

EW B I, B XI, B XIII,<br />

B XXV, B XXVI<br />

(677)<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

DW<br />

EW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

B XVI, B XXXVI,<br />

B XXXVII, C<br />

XXV,<br />

C XXVII, C XXX,<br />

D II, D XII, D<br />

XIII, D XXII, D<br />

XXVII (750 ff.)<br />

A II, A III, A IV,<br />

B II,<br />

B III, B XIII, B<br />

XVI,<br />

D VI, D XIX,<br />

D XXII (50 ff.)<br />

B XXXIV,<br />

BXXXVI,<br />

C XXVII, C<br />

CLXVII


162 3/2008<br />

167−176<br />

163 3/2008<br />

177−183<br />

164 4/2008<br />

235−247<br />

165 PrInterNet 7−8/2008<br />

395−400<br />

166 7−8/2008<br />

408−414<br />

167 9/2008<br />

453−464<br />

l<strong>an</strong>ten Pflegeh<strong>an</strong>delns<br />

Strupeit, S. Schwester AGNES ist zurück!? Qualitative Untersuchung,ProblemzentrierteInterviews<br />

n. Witzel<br />

Winter, F. Altenpflegeausbildung – Schulentwicklung<br />

im Dilemma<br />

Werner, B. Das Heim und die Angehörigen –<br />

<strong>Die</strong> Bedeutung des informellen<br />

sozialen Netzwerkes bei <strong>der</strong><br />

Pflege und Versorgung demenzkr<strong>an</strong>ker<br />

Heimbewohner<br />

Fünfstück, M.;<br />

Haupt, C.;<br />

<strong>Die</strong>tsche, S.<br />

Löschm<strong>an</strong>n, C.<br />

Angehörigenbefragung – Ein<br />

Instrument zur Erhebung von<br />

subjektiv empfundener Qualität in<br />

stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Sch<strong>an</strong>z, B. Pflege als Markt für Investoren –<br />

Ein Überblick über die Situation<br />

Maiwald, C. Überblick über die Ausbildungssituation<br />

<strong>der</strong> Helferberufe in <strong>der</strong><br />

Pflege<br />

Situationsdeutung tische Ebene XXIX, C XXX, D<br />

II, D XIII,<br />

D XVI, D XXII, D<br />

Gemeindeschwester,<br />

DDR, Berufsprofil,<br />

ambul<strong>an</strong>te Versorgungsstrukturen<br />

Expertenaufsatz Bundeseinheitliches<br />

Altenpflegegesetz, Duale<br />

Ausbildung, Lernfeldstruktur,<br />

Berufliche<br />

Kompetenzen, Interessenskonflikte,<br />

Matching<br />

Qu<strong>an</strong>titative Untersuchung,Vergleichsstudie,Fragebogenerhebung<br />

Qu<strong>an</strong>titative Erhebung<br />

mittels Fragebogen<br />

auf dem Arbeitsmarkt<br />

Demenzkr<strong>an</strong>ke, Angehörige<br />

von Demenzkr<strong>an</strong>ke,<br />

Ambul<strong>an</strong>te<br />

Pflege, Stationäre Pflege,<br />

Informelle soziale<br />

Netzwerke, Formelle<br />

soziale Netzwerke<br />

Angehörigenbefragung,<br />

Qualitätssicherung,<br />

Altenpflege,<br />

Benchmarking<br />

Expertenaufsatz Privatisierung, Pflege,<br />

Pflegemarkt, Pflegeheim<br />

Qualitative Untersuchung.Schriftlich-elektronische<br />

Umfrage<br />

Theoriegemin<strong>der</strong>te<br />

Ausbildung, Gesundheitsbezogeneberufliche<br />

<strong>Die</strong>nstleitung,<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene und<br />

klinisch-praktische<br />

Ebene<br />

Metaebene,<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene und<br />

klinisch-praktische<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Metaebene,Org<strong>an</strong>isation<br />

ale Ebene<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

SW<br />

DW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

XXV (140 ff.)<br />

B XI, B XII, B<br />

XIII, B XV, B<br />

XXI, B XXII,<br />

B XXX, C XII, C<br />

XVIII, D XXV, D<br />

XXVI, D XXVIII<br />

(167 ff.)<br />

B XXXVIII, D<br />

XXVII,<br />

D XXVIII (177 f.)<br />

A IV, B VIII, B<br />

XIX,<br />

B XX, C XXXIV,<br />

D I,<br />

D II, D XII, D XIII<br />

(235 ff.)<br />

ÖW C XV, C XVI,<br />

C XIX (395 ff.)<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

B XXIX, C I, C<br />

II, C XI, C XXV,<br />

C XXVI,<br />

C XXVII, C<br />

XXVIII,<br />

C XXIX (408 ff.)<br />

B XL, C XI, C<br />

XIII,<br />

C XXIII, D XXVII<br />

(453 ff.)<br />

CLXVIII


168 9/2008<br />

499−503<br />

169 10/2008<br />

561−564<br />

237a 11/2008 2<br />

587−592<br />

170 11/2008<br />

622−630<br />

171 PrInterNet 12/2008<br />

645−650<br />

172 Zeitschrift<br />

für Gerontologie<br />

und<br />

Geriatrie/<br />

ZfGG<br />

(Steinkopff/<br />

Springer)<br />

6/2000<br />

480–487<br />

Kottner, J.;<br />

Dassen, T.<br />

Koser, A.; Brauns,<br />

H.-J.; Wolf-<br />

Osterm<strong>an</strong>n, K.<br />

Fünfstück, M.;<br />

Haupt, C.;<br />

<strong>Die</strong>tsche, S.<br />

Löschm<strong>an</strong>n, C<br />

Dekubitusprävalenzmessungen<br />

und Interrater-Reliabilität<br />

Prävention von Pflegebedürftigkeit<br />

Angehörigenbefragung – Ein<br />

Instrument zur Erhebung von<br />

subjektiv empfundener Qualität in<br />

stationären Pflegeeinrichtungen<br />

Meißner, A. Das intelligente Heim: Spracherfassung<br />

in <strong>der</strong> Pflege – Ergebnisse<br />

einer Ist-Analyse<br />

Haupt, C.;<br />

Löschm<strong>an</strong>n, C.;<br />

Lamprecht, F.<br />

Kuhlmey, A.;<br />

Winter, M.<br />

Depressive Störungen im Alter –<br />

Wissenstr<strong>an</strong>sfer von <strong>der</strong> Theorie<br />

in die Praxis<br />

Qualifikationsentwicklung in <strong>der</strong><br />

<strong>deutschen</strong> Pflege – Ergebnisse<br />

einer aktuellen Daten<strong>an</strong>alyse<br />

Qu<strong>an</strong>titative Untersuchung,Interratorreliabilitätsprü<br />

2 Artikel ist identisch mit Artikel aus Ausgabe 7−8/2008, deshalb nur 1x unter 7−8/2008 gelistet<br />

fung<br />

Qu<strong>an</strong>titative Untersuchung,Sekundärdaten<strong>an</strong>aly<br />

se<br />

Qu<strong>an</strong>titative Erhebung<br />

mittels Fragebogen <br />

Dokumenten<strong>an</strong>alyse<br />

mit qu<strong>an</strong>titativer<br />

Auswertung<br />

Dokumenten<strong>an</strong>alyse<br />

mit qu<strong>an</strong>titativer<br />

Auswertung<br />

Deprofessionalisierung<br />

<strong>der</strong> Pflege, Ch<strong>an</strong>ce für<br />

Hauptschüler, Qualifi-<br />

kationsniveau<br />

Dekubitus, Prävalenz,<br />

Interratorreliabilität<br />

Pflegebedürftigkeit,<br />

Prävention, Sekundärdaten<strong>an</strong>alyse,Risiko-<br />

gruppe<br />

Angehörigenbefragung,<br />

Qualitätssicherung,<br />

Altenpflege<br />

EDV- gestützte Dokumentation,Pflegedokumentation,Spracherkennung,Qualitätssi-<br />

cherung<br />

Depression im Alter,<br />

Pflegeklinik, Therapie,<br />

Rehabilitation<br />

Expertenaufsatz Pflegepersonal, Qualifizierung,<br />

Ausbildung,<br />

Fortbildung, Akademisierung <br />

Klinisch-praktische<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

EW B I, BIII, B VI,<br />

BXIII,<br />

B XIX (499 ff.)<br />

EW<br />

SW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

B IX, B XI (561<br />

ff.)<br />

B XIII, B XV,<br />

BXXV,<br />

B XXXI, C XVII<br />

(622 ff.)<br />

EW B VII, B XII,<br />

B XIII (645 ff.)<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

B III (480), B<br />

XXXII (486), B<br />

XXXIX, B XL<br />

(483 f.), C XI, C<br />

XIII, C XXI, C<br />

XLV, D II, D<br />

XXV, D XXVI,<br />

D XXVIII (480ff.)<br />

CLXIX


173 2/2001<br />

129–139<br />

174 2/2001<br />

140–146<br />

175 3/2002<br />

186–189<br />

176 1/2003<br />

50–62<br />

177 ZfGG 4/2003<br />

255–259<br />

178 4/2003<br />

297−302<br />

179 4/2004<br />

307–315<br />

Br<strong>an</strong>denburg, H. Gerontologie und Pflege<br />

Wingenfeld, K.;<br />

Schaeffer, D.<br />

Nutzerperspektive und Qualitätsentwicklung<br />

in <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten<br />

Pflege<br />

Kämmer, K. Der Beitrag professioneller Pflege<br />

zur Lebensweltgestaltung von<br />

Menschen mit Demenz<br />

D<strong>an</strong>gel, B.; Korporal,<br />

J.<br />

Lohrm<strong>an</strong>n, C.;<br />

Balzer, K.;<br />

Dijkstra, A.;<br />

Dassen, T.<br />

Ried, S.;<br />

Gutzm<strong>an</strong>n, H.<br />

K<strong>an</strong>n Pflege im Rahmen <strong>der</strong><br />

Pflegeversicherung Grundlage<br />

eines spezifischen pflegerischen<br />

Ansatzes <strong>der</strong> Rehabilitation sein?<br />

Pflegeabhängigkeit im Pflegeheim<br />

– eine psychometrische Studie<br />

Das Pflegephänomen „Chronische<br />

Verwirrtheit“ im Kontext <strong>der</strong><br />

Diagnose „Demenz“<br />

Schaeffer, D. Zum Verhältnis von Gerontopsychiatrie<br />

und <strong>Pflegewissenschaft</strong>.<br />

Gemeinsamkeiten und Unterschiede <br />

Zeitschriften<strong>an</strong>alyse<br />

Gerontologie, <strong>Pflegewissenschaft</strong>,Wissenschaftstheorie,Theorieentwicklung,<br />

Interdisziplinarität<br />

Expertenaufsatz Nutzerperspektive,<br />

Patientenzufriedenheit,<br />

Pflegequalität<br />

Expertenaufsatz Lebensweltorientierung,Professionelle<br />

Pflege,<br />

Menschen mit Demenz<br />

Expertenaufsatz Aktivierende Pflege,<br />

rehabilitative Pflege,<br />

Rehabilitation, soziale<br />

Qu<strong>an</strong>titative Untersuchung<br />

(Validitätstestung<br />

Pflegeabhängig-<br />

keitsskala)<br />

Pflegeversicherung<br />

Pflegeabhängigkeit,<br />

Alten- und Pflegeheim,<br />

Reliabilität,<br />

Validität<br />

Literaturstudie Chronische Verwirrtheit,<br />

Demenz, Pflegediagnose<br />

Expertenaufsatz Gerontopsychiatrie,<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong>,<br />

Gerontopsychiatrische<br />

Versorgungsdefizite<br />

Metabene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Klinisch-praktische<br />

Ebene<br />

KlinischpraktischeEbene<br />

EW<br />

SW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

Metaebene EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

B XVI, B XVII, B<br />

XXV, B XXXIII,<br />

B XXXIX,<br />

D XXV, D XXVI,<br />

D XXVIII (129ff.)<br />

C II (141), C XV,<br />

C XVI, C XXVII,<br />

C XXVIII,<br />

C XXXI (140),C<br />

XLI,<br />

DIII (142 f.),<br />

D XVI (141 ff.)<br />

B VIII, B XVIII,<br />

B XIX, B XX<br />

(186 f.), B XXIV,<br />

B XXV, B<br />

XXXVII,<br />

C XXV, C<br />

XXXIV,<br />

C XXXIX, C XLI,<br />

D II, D XVI, D<br />

XXII (187 ff.)<br />

B XII, C XVI, C<br />

XX,<br />

C XXI (50 ff.)<br />

EW B XIII, B XXV,<br />

B XXIX (255 ff.)<br />

EW B VIII, B XIII,<br />

BXVIII, B XIX, B<br />

XX, B XXV,<br />

B XXIX (297 ff.)<br />

B III B VIII, B<br />

XVIII, B XIX, B<br />

XX (312),B<br />

XXXVIII (308), C<br />

CLXX


180 3/2005<br />

210–217<br />

181 4/2005<br />

249–255<br />

182 5/2005<br />

354−359<br />

183 6/2005<br />

417–423<br />

184 ZfGG 3<br />

3/2006<br />

159–164<br />

185 3/2006<br />

165−172<br />

Reus, U.; Huber,<br />

H.; Heine, U.<br />

Pflegebegutachtung und Dekubitus.<br />

Eine Datenerhebung aus <strong>der</strong><br />

Pflegebegutachtung des MDK-<br />

3 Ausgabe 3/2006 erschien zum Schwerpunkt Pflegeforschung (Artikel 184-187)<br />

WL<br />

Schwerdt, R. <strong>Die</strong> Bedeutung ethischer und<br />

moralischer Kompetenz in Rationalisierungs<br />

und Rationierungsentscheidungen<br />

über pflegerische<br />

Rösler, A.;<br />

Schwerdt, R.;<br />

Renteln-Kruse, W.<br />

von<br />

Kondratowitz, H.-<br />

J. von<br />

Görres, S.; Reif,<br />

K.; Bie<strong>der</strong>m<strong>an</strong>n,<br />

H.; Haberm<strong>an</strong>n,<br />

M.; Borchert, C.;<br />

Köpke, S.; Meyer,<br />

G.; Rothg<strong>an</strong>g, H.<br />

Behrens, J.; Zimmerm<strong>an</strong>n,<br />

M.<br />

Interventionen<br />

Was die Sprache Alzheimer-<br />

Kr<strong>an</strong>ker mit <strong>der</strong> Cel<strong>an</strong>s verbindet<br />

- Über Kommunikation mit schwer<br />

betroffenen Demenzpatienten<br />

<strong>Die</strong> Beschäftigung von Migr<strong>an</strong>ten/innen<br />

in <strong>der</strong> Pflege<br />

Optimierung des Pflegeprozesses<br />

durch neue Steuerungsinstrumente<br />

– Der Pflegeforschungsverbund<br />

Nord<br />

Das Bedürfnis nach Selbstbestimmung<br />

bei Pflegebedürftigkeit -<br />

Konzept und Forschungsperspektiven<br />

Qu<strong>an</strong>titative Untersuchung,Sekundärdaten<strong>an</strong>aly<br />

se<br />

Pflegebegutachtung,<br />

Dekubitalulzera, vollstationär,<br />

ambul<strong>an</strong>t,<br />

männlich, weiblich,<br />

Westfalen-Lippe<br />

Expertenaufsatz Pflege, Rationalisierung,<br />

Rationierung,<br />

Personorientierte Indikation<br />

Expertenaufsatz<br />

Kommunikation, Demenz,<br />

Anamnese, Pflege<br />

Expertenaufsatz Irreguläre Pflegearbeit ,<br />

Wohlfahrtsstaatentypen<br />

Expertenaufsatz Pflegeprozess, Steuerung,<br />

Pflegeforschung,<br />

patientenorientierte<br />

Forschung<br />

Expertenaufsatz Selbstbestimmung,<br />

Selbständigkeit,<br />

evidence based nursing<br />

<strong>an</strong>d caring, Lebensqualität,<br />

professionelle<br />

Pflege<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Metaebene und<br />

org<strong>an</strong>isationale<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

u. klinisch-prak-<br />

tische Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

XXVII, C XXXIX,<br />

C XLI (311), D<br />

XXV, D XXVI,<br />

D XXVIIII (307f.)<br />

EW B III, B XI,<br />

B XIII (210 ff.)<br />

ÖW C XX, C XXXI<br />

(249 ff.)<br />

EW<br />

SW<br />

ÖW<br />

SW<br />

DW<br />

EW<br />

ÖW<br />

SW<br />

EW<br />

SW<br />

B VIII, BXII, B<br />

XIII,<br />

B XVI, B XVIII,<br />

B XXVII (354 ff.)<br />

C XII, D VII,<br />

D VIII (417)<br />

A III, B XXV, C<br />

XXXIX (159), C<br />

IV, C X, C XV, C<br />

XVI, C XXVI, C<br />

XL (160), B<br />

XXIX, C XX<br />

(161), C XVIII, C<br />

XLIV, D<br />

XXV(163)<br />

B XIII, B XIV, B<br />

XVI, B XVII, B<br />

XVIII, B XXV, B<br />

XXVII, D V, D<br />

VI, D XIII, D XXII<br />

(165 ff.)<br />

CLXXI


186 3/2006<br />

183–191<br />

187 3/2006<br />

211–216<br />

188 3/2007<br />

141–146<br />

189 ZfGG 3/2007<br />

158–177<br />

190 ZfGG 3/2007<br />

185–191<br />

191 2/2008<br />

81–85<br />

192 2/2008<br />

92–105<br />

Remmers, H. Zur Bedeutung biografischer<br />

Ansätze in <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

Meyer, G.; Köpke,<br />

S.<br />

Expertenaufsatz Biografie, Biografiearbeit,Biografieforschung,<br />

Kr<strong>an</strong>kheit,<br />

kritische Lebensereignisse,<br />

Pflege, Pflege-<br />

wissenschaft<br />

Expertenst<strong>an</strong>dards in <strong>der</strong> Pflege Expertenaufsatz Expertenst<strong>an</strong>dards in<br />

<strong>der</strong> Pflege,<br />

Praxisleitlinien,<br />

Höhm<strong>an</strong>n, U. Qualitätssiegel Geriatrie aus<br />

pflegewissenschaftlicher Perspektive<br />

Wolke, R.; Hennings,<br />

D.; Scheu,<br />

P.<br />

Härlein, J.; Scheffel,<br />

E.; Heinze, C.;<br />

Dassen, T.<br />

Schaeffer, D.;<br />

Kuhlmey, A.<br />

Klie, T.; Monzer<br />

M.<br />

Gesundheitsökonomische Evaluation<br />

in <strong>der</strong> Pflege<br />

Sturzprävention bei Menschen mit<br />

Demenzerkr<strong>an</strong>kungen<br />

Pflegestützpunkte –<br />

Impuls zur Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />

Pflege<br />

Case M<strong>an</strong>agement in <strong>der</strong> Pflege<br />

– <strong>Die</strong> Aufgabe personen- und<br />

familienbezogener Unterstützung<br />

bei Pflegebedürftigkeit und ihre<br />

Realisierung in <strong>der</strong> Reform <strong>der</strong><br />

Pflegeversicherung<br />

Evidenzbasierte Pflege<br />

Expertenaufsatz Qualitätssiegel, Patientenorientierung,Versorgungskonzept,<br />

Qualitätsmethodik,<br />

Qu<strong>an</strong>titative Erhebung,Vergleichs<strong>an</strong>alyse<br />

(Kosten-<br />

Nutzen-Analyse)<br />

Literaturrecherche,<br />

Fokus -Gruppen<br />

Interviews<br />

Zertifizierung<br />

Pflege, GesundheitsökonomischeEvaluation,<br />

Nationaler Expertenst<strong>an</strong>dard,Dekubitusprophylaxe,StationärePflegeeinrichtungen,<br />

Kosten, Nutzen,<br />

Kosten-Nutzen-Analyse<br />

Sturz, Demenz, kognitive<br />

Defizite,<br />

Sturzprävention<br />

Expertenaufsatz Pflegeversicherungsreform,<br />

Pflegestützpunkte<br />

Expertenaufsatz Case M<strong>an</strong>agement,<br />

Care M<strong>an</strong>agement,<br />

Pflegeversicherung,<br />

Beratung, Unterstützung<br />

bei Pflege,<br />

Integrierte Versorgung<br />

Metaebene SW D V, D VI, D<br />

XVI, D XXII, D<br />

XXIV, D XXV<br />

(183 ff.)<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

u. klinisch-praktische<br />

Ebene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbe-<br />

ne<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

EW<br />

SW<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

B I, B III, B XI, B<br />

XIII,<br />

B XIV, B XXIX,<br />

D XXV (211 ff.)<br />

B XII, B XIII, B<br />

XV,<br />

B XVII, B XXVII,<br />

B XXXVI,<br />

C XVI (141 ff.)<br />

B I, B III, B XIV,<br />

BXV, B XXIX, C<br />

VI, C XV,<br />

C XVI (158 ff.)<br />

EW B VIII, B XI, B<br />

XIII, B XIX, B<br />

XX, B XXV,<br />

EW<br />

ÖW<br />

EW<br />

ÖW<br />

B XXVI (185 ff.)<br />

B I, B III, B XIX,<br />

C XXV, C XXVII;<br />

C XXVIII, C<br />

XXIX, C XXXVII,<br />

C XXXVIII;<br />

C XXXIX (81 ff.)<br />

B XXXVIII, C<br />

XXVII, C XXX, C<br />

XXXVII, C<br />

XXXVIII, C<br />

XXXIX, C XLI, C<br />

XLIV (92 ff.)<br />

CLXXII


193 4/2008<br />

408–414<br />

Pfisterer, M.;<br />

Müller, E.; Oster,<br />

P.; Müller, M.<br />

<strong>Die</strong> Situation von PflegeheimbewohnerInnen<br />

mit Kontinenzproblemen:<br />

eine Studie in 2 <strong>deutschen</strong><br />

Pflegeheimen<br />

VergleichsuntersuchungQualitativer<br />

Art, Sampling<br />

aus Fokusgruppeninterviews,<br />

teilnehmende<br />

Beobachtung<br />

Inkontinenz, Blasenverweilkatheter,<br />

Pflegeheim<br />

Org<strong>an</strong>isationale<br />

und klinischpraktischeEbene<br />

EW B I, B III, BXIII,<br />

B XXV (408 ff.)<br />

CLXXIII


Anlage E: Expertenworkshop<br />

Ablauf Expertenworkshop am 15.03.2011<br />

W<strong>an</strong>n Was Wer/Wie<br />

10.00 Begrüßung <strong>der</strong> TN Prof. Br<strong>an</strong>denburg<br />

10.05 Kurze Vorstellungsrunde, Ab‐<br />

lauf des WS wird erklärt<br />

Alle, Mod. MB<br />

10.15 Einstieg in die Ergebnisse MB<br />

10.30 1. Runde: „Statements“ Exper‐<br />

ten beziehen aus disziplinärer<br />

Perspektive Stellung<br />

Alle, Mod. MB<br />

a) Wie decken sich die Ergebnisse mit den<br />

jeweilig‐spezifischen wissenschaftlichen<br />

Erfahrungen des Alltags? (Persönliche<br />

monodisziplinäre Sicht)<br />

b) Welche Begründungen finden die TN für<br />

Schwerpunktsetzungen/Auslassungen bei<br />

den Themen? (Analytische Perspektive)<br />

Protokoll<strong>an</strong>t hält Kernaussa‐<br />

gen fest!<br />

11.00 Kurze Kaffepause Übertrag <strong>der</strong> Kernaussagen<br />

auf Folie o<strong>der</strong> Flip<br />

11.15 2. Runde: „Was fällt auf?“<br />

Welche Unterschiede sind<br />

bemerkbar?<br />

Alle, Mod. MB<br />

<strong>Die</strong> TN beziehen in <strong>der</strong> eigentlichen Fo‐<br />

kusgruppendiskussion Stellung zu Ausfüh‐<br />

rungen einzelner Experten<br />

12.00 3. Runde: „Abschluss“<br />

Fazit: Welche zukünftigen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen und H<strong>an</strong>d‐<br />

lungsspielräume aus ihrer jew.<br />

disziplinären Sicht sehen die<br />

Experten für die Pflegewissen‐<br />

schaft?<br />

(3 Sätze)<br />

<strong>Die</strong> TN Haben 5 Minuten Zeit sich drei<br />

Sätze zu notieren<br />

Protokoll<strong>an</strong>t hält Kernaussa‐<br />

gen fest!<br />

Alle, Mod. MB<br />

12.05 TN stellen ihre Thesen in drei<br />

Sätzen vor<br />

Alle, Mod. MB<br />

12.25 D<strong>an</strong>ksagung, Verabschiedung Mod. MB<br />

CLXXIV


Expertenworkshop 15.03.2011, PTH Vallendar, 10:00−12:30 Uhr<br />

Teilnehmende Experten <strong>an</strong> <strong>der</strong> Gruppendiskussion waren:<br />

Expertin1 Prof. Dr. H<strong>an</strong>na Mayer, [HM]<br />

Experte2 Prof. Dr. Bernd Seeberger, [BS]<br />

Experte3 Prof. Dr. Fr<strong>an</strong>k Schulz-Niesw<strong>an</strong>dt, [S-N]<br />

Experte4 Prof. Dr. Herm<strong>an</strong>n Br<strong>an</strong>denburg, [HB]<br />

Mo<strong>der</strong>ation Michael Bossle, M. Sc., [MB]<br />

Der Expertenworkshop f<strong>an</strong>d in drei Runden statt:<br />

Runde 1: <strong>Die</strong> Experten beziehen Stellung zu den im Vorfeld eruierten Ergebnissen<br />

<strong>der</strong> Zeitschriften<strong>an</strong>alyse.<br />

Runde 2: <strong>Die</strong> Experten diskutieren – ausgehend von einzelnen Statements – unterein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

und nehmen in ihren Ausführungen aufein<strong>an</strong><strong>der</strong> Bezug.<br />

Runde 3: <strong>Die</strong> Experten finden zum Abschluss ein Fazit und benennen künftige<br />

Herausfordungen und H<strong>an</strong>dlungsspielräume für die <strong>Pflegewissenschaft</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Schnittstelle von Altern(n) und Pflege.<br />

Hinweis: In Runde 3 musste Experte 4 die Gruppendiskussion aus Termingründen verlassen; dies<br />

wurde notwendig, da Experte 4 wegen <strong>der</strong> Absage eines vorgesehenen Experten nur kurzfristig in<br />

die Diskussion einspr<strong>an</strong>g!<br />

CLXXV


Runde 1<br />

Runde 1:<br />

Wie decken sich die Ergebnisse mit den jeweilig spezifischen wissenschaftlichen Erfahrungen des<br />

Alltags? Welche Begründungen finden sich für Schwerpunktsetzungen o<strong>der</strong> Auslassungen bei<br />

den Themen? Statements:<br />

[HM]:<br />

[BS]:<br />

[S-N]:<br />

1. Fin<strong>an</strong>zierung von Forschung triggert Themen (E1.1.1).<br />

2. <strong>Pflegewissenschaft</strong> fehlt in gewissen Fel<strong>der</strong>n Expertise (z. B. primäre Prävention) (E1.1.2).<br />

3. Eigener Gegenst<strong>an</strong>dsbereich (<strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong>, Anm. MB) ist noch nicht entwickelt<br />

beziehungsweise herrscht eine Vorsicht vor <strong>an</strong><strong>der</strong>en Wissenschaftsbereichen (Identitätsbildung<br />

vs. Interdisziplinarität) (E1.1.3).<br />

1. <strong>Pflegewissenschaft</strong> unterliegt einer „Selbsttäuschung“ und „Selbsterhöhung“ (E2.1.1).<br />

2. Noch keine Ansätze für die Entwicklung konzeptioneller Ansätze <strong>der</strong> Laienpflege vorh<strong>an</strong>den<br />

(Fokussierung rein auf die professionelle Pflege) (E2.1.2).<br />

3. Gesundheitsprofession versus unverän<strong>der</strong>tem Tätigkeitsspektrum <strong>der</strong> Pflege (Hinweis<br />

„Selbsterhöhung“ [E2.1.1]) (E.2.1.3).<br />

4. Orientierung <strong>an</strong> <strong>der</strong> Medizin (hinsichtl. struktureller Professionalisierung, Anm. MB), negative<br />

Anteile des Alter(n)s werden ausgeblendet (Pflege ist auch mit Ekel und Scham behaftet,<br />

Hinweis „Selbsttäuschung“ [E2.1.1]) (E2.1.4).<br />

1. <strong>Pflegewissenschaft</strong> steckt in <strong>der</strong> „Pubertätsphase“. In Abgrenzung zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en etablierten<br />

wissenschaftlichen Disziplinen, wie <strong>der</strong> Medizin, sucht sie nach „Identität“; darin ist auch<br />

eine „selbstgesteuerte Engführung“ <strong>der</strong> Themen begründet. Bewegt sie sich in <strong>an</strong><strong>der</strong>e wissenschaftliche<br />

Gebiete, verliert sie ihr „wissenschaftsdefinitorisches Monopol“. <strong>Die</strong> Themenfel<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> interdisziplinären Gesundheitswesenforschung unterscheiden sich in <strong>der</strong><br />

Themenbreite von denen <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> (E3.1.1).<br />

2. Neuere Steuerungsformen, wie das Public-M<strong>an</strong>agement, verfügen über <strong>an</strong><strong>der</strong>e „mentale<br />

Modelle“: Stichwort „Professionalisierung“: Was ist <strong>der</strong> alte und <strong>der</strong> neue Habitus <strong>der</strong> Profession?<br />

Was läuft ab in <strong>der</strong> Selbstkonstituierung <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong>? Illustrierendes<br />

Beispiel: Selbstregulierungsparadigma im SVR im Zusammenh<strong>an</strong>g mit Prävention als lockerer<br />

liberaler Diskurs o<strong>der</strong> als Selbstinszenierung im Sinne des Selbstm<strong>an</strong>agements,<br />

Selbstwirksamkeitssteuerung und Selbstinszenierung von Biografien mit öffentlichem<br />

Druck und Schuldzuweisung: „Wer nicht Prävention macht, ist Parasit!“ (E3.1.2).<br />

3. Über den Sektor <strong>der</strong> Epidemiologie werden „R<strong>an</strong>dstrukturen“ inszeniert. Im Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit dem Alter kommen demografische Gesichtspunkt mit ins Spiel (E3.1.3).<br />

CLXXVI


Runde 1<br />

[HB]:<br />

4. Befund passt ins Bild. Das Dilemma <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> ist, dass sie sich durch Abgrenzung<br />

selbst architektonisch aufbauen muss, sich aber auch, will sie erfolgreich sein,<br />

gleich interdisziplinär öffnen muss (E3.1.4).<br />

5. <strong>Pflegewissenschaft</strong> ist Policyfeld. Sie muss Theorien und Befunde <strong>an</strong><strong>der</strong>er Disziplinen aufnehmen,<br />

sie hat keine eigenen Theorien, das macht das „<strong>an</strong>gstbesetzte“ Verhalten (nicht<br />

grenzüberschreitend sein zu wollen, Anm. MB) aus (E3.1.5).<br />

1. Pflege befindet sich frei nach Twenhöfel im Klammergriff <strong>der</strong> Disziplinen, dem Zugriff <strong>der</strong><br />

etablierten Disziplinen und dem „Strampeln nach Eigenentwicklung“. Unter historischwissenschaftsstrukturellen<br />

Entwicklungen hat sich die deutsche <strong>Pflegewissenschaft</strong> stark<br />

kr<strong>an</strong>kenhauslastig entwickelt; die meisten Professuren kamen aus diesem zumeist FH-<br />

Bereich, stark mit Fokus „M<strong>an</strong>agement und Pädagogik“, die letzten zehn bis 15 Jahre auch<br />

vermehrt mit klinischen Herausfor<strong>der</strong>ungen (E4.1.1).<br />

2. Fokus liegt stark bei den Betroffenen, dem H<strong>an</strong>dhabbarmachen des Pflegeproblems, im<br />

Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Demenz sehr viel Interventionsforschung (wie z. B. herausfor<strong>der</strong>ndes<br />

Verhalten). Etablierte deutsche <strong>Pflegewissenschaft</strong> orientiert sich stark <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>an</strong>gloamerik<strong>an</strong>ischen Diskussion, weniger <strong>an</strong> kritischen sozialwissenschaftlichen Debatten.<br />

Fokus hierbei liegt auf H<strong>an</strong>dhabbarkeit, Regulierung und M<strong>an</strong>ipulation von Umwelten zur<br />

besseren Beherrschung des Pflegeproblems (E4.1.2).<br />

3. Angew<strong>an</strong>dte Forschung bringt die <strong>Pflegewissenschaft</strong> im Praxisfeld in ein Dilemma:<br />

Grundlagenforschung ist schlecht möglich, son<strong>der</strong>n Forschung wird aus <strong>der</strong> Praxis (von<br />

Politik, Institutionen, long- term-care) <strong>an</strong>gefor<strong>der</strong>t, die konkrete Probleme gelöst haben<br />

wollen. Schnittstelle ist hier „Probleme zu bedienen“ und affirmativ abzuarbeiten. Kritische<br />

Impulse sind in <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> eher marginal (E4.1.3).<br />

4. <strong>Die</strong>s zeigt sich auch in den Ergebnissen <strong>der</strong> Zeitschriften<strong>an</strong>alyse: <strong>Die</strong> Ergebnisse sind bestätigend,<br />

affirmativ, systemerhaltend wenig aus <strong>der</strong> Dist<strong>an</strong>z im Sinne einer Kritik <strong>an</strong> den<br />

Verhältnissen, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Forschungstradition begründet mit den Gel<strong>der</strong>n, die wir bekommen<br />

o<strong>der</strong> nicht. Druck <strong>der</strong> Praxis auf die Wissenschaft ist enorm, bestimmte Ergebnisse<br />

zu erzeugen! (E4.1.4)<br />

CLXXVII


Runde 2<br />

Runde 2:<br />

„Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? –<br />

Gruppendiskussion:<br />

[HB]:<br />

Auf „Pflege blendet negative Anteile des Alter(n)s aus“ (BS):<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> steht in <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong> etablierten Gerontologie, die den Fokus des „normal<br />

aging“ prominent einsetzt. Pflege nimmt nicht den kritischen Aspekt des Alter(n)s auf, wie in den<br />

Phänomenen, wie Gebrechlichkeit, Ekel etc., son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Fokus liegt auf einem Professionalisierungsverständnis<br />

von technisch-akademischer H<strong>an</strong>dhabbarkeit von Pflegebedarfen (E4.2.1).<br />

[BS]:<br />

Erwi<strong>der</strong>t auf Aussage HB‘s:<br />

Wir haben keine gute Leibtheorie, <strong>der</strong> Körper als Ort des Alter(n)s wird nicht ben<strong>an</strong>nt, wird ausgeblendet,<br />

stattdessen wird über den Körper Qualität von intern und extern gemacht.<br />

Auf die Aussage „Pflege ist kr<strong>an</strong>kenhauslastig“ (HB) und die Aussage „Pflege ist in <strong>der</strong> Pubertätsphase“<br />

(S-N):<br />

<strong>Die</strong> sogen<strong>an</strong>nte normale Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> ist erschwert. Am Beispiel Österreich<br />

wird deutlich: Dort ist die <strong>Pflegewissenschaft</strong> aufgrund einer Gesetzesän<strong>der</strong>ung notwendig geworden,<br />

nicht weil m<strong>an</strong> <strong>der</strong> Meinung war, m<strong>an</strong> bräuchte sie; deswegen noch einmal <strong>der</strong> Hinweis auf<br />

das Statement <strong>der</strong> „Selbsterhöhung“: Wir sind jetzt was geworden! Und auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite<br />

muss die <strong>Pflegewissenschaft</strong>, noch in <strong>der</strong> Pubertätsphase befindlich, schon ihren eigenen Nachwuchs<br />

zeugen, obwohl sie noch gar nicht richtig zeugungsfähig ist. Drei Viertel <strong>der</strong> professionellen<br />

pflegewissenschaftlichen Mitarbeit „geht in Lehre drauf“, weil ein Bedarf bedient werden muss,<br />

weniger als Selbstinszenierung als vielmehr Notwendigkeit, um eigene Mitarbeiter „aufzubauen“<br />

(E2.2.1).<br />

[S-N]:<br />

Auf die Aussage „Identität versus Interdisziplinarität“ (HM) mit Hinweis auf Schaubild (Abb. unten),<br />

das S-N <strong>an</strong>zeichnet:<br />

<strong>Die</strong> Dyade „pflegebedürftiger Mensch−Pflegeperson“ steht im ersten konzentrischen Kreis, im<br />

zweiten die Bel<strong>an</strong>ge <strong>der</strong> Versorgungsstrukturen, wie Professionalisierung, <strong>der</strong> Settings und des<br />

QM 4 . Bis hier ist <strong>der</strong> Zugriff <strong>der</strong> Pflege noch möglich; je mehr m<strong>an</strong> nach oben geht, desto höher die<br />

Identität, je mehr nach unten, desto weniger, umso mehr Schnittstellen zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en Disziplinen.<br />

Fokussierung <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> auf die ersten beiden konzentrischen Kreise, um nicht in den<br />

Schnittstellenbereich zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en Disziplinen einzudringen. <strong>Die</strong> Gerontologie liegt quer dazu, Fokus<br />

4 Qualitätsm<strong>an</strong>agement<br />

CLXXVIII


Runde 2<br />

liegt auf dem Alter; deswegen brauche ich alle benachbarten Disziplinen dazu. Es gibt demzufolge<br />

zum Beispiel psychologische Beiträge zum Setting, zur Dyade und so weiter, es gibt Beiträge zum<br />

restlichen Umfeld und so weiter.<br />

Identitätsbildung<br />

Professionali‐<br />

sierung<br />

Dyade <strong>der</strong><br />

Pflegebeziehung<br />

Pflegebedürftiger<br />

und Pflegen<strong>der</strong><br />

Setting<br />

Qualitäts‐<br />

m<strong>an</strong>agement<br />

Überg<strong>an</strong>gsbereich zu benachbarten Disziplinen, wie<br />

Medizin, Sozialpolitik, Soziologie, Psychologie<br />

u.a.<br />

Auf die Aussage “Pflege ist kr<strong>an</strong>kenhauslastig“ (HB):<br />

Schulz‐Niesw<strong>an</strong>dt, 2011<br />

Das Kr<strong>an</strong>kenhaus ist in <strong>der</strong> Gerontologie ein g<strong>an</strong>z normales Thema, in <strong>der</strong> Pflege ist es historisch<br />

gekommen. Auch aufgrund <strong>der</strong> zunehmenden Alterung und <strong>der</strong> mehr und mehr zunehmenden<br />

Ausdifferenzierung. Im Vergleich zu früheren Zeiten, wo es Sammelbecken, Alten- und Siechenhaus<br />

war (E3.2.1).<br />

[HM]:<br />

Auf die Aussage, die Ergebnisse <strong>der</strong> Zeitschriften<strong>an</strong>alyse seien bestätigend (HB):<br />

<strong>Die</strong> Ausrichtung einer Zeitschrift beeinflusst die Themenfindung genauso wie die Gel<strong>der</strong>. Es kommt<br />

auch darauf <strong>an</strong>, in welcher Art und Weise die Themen publiziert werden. Stichwort: Formulierung<br />

von Titel, Schlagworten und Formulierung von Ergebnissen. Das ist sicher ein Trend. Das Medium<br />

beeinflusst den Blickwinkel. Sieht m<strong>an</strong> sich die PFLEGE (H<strong>an</strong>s Huber) genauer <strong>an</strong>, dort sind die<br />

Identitätsbildung<br />

CLXXIX


Runde 2<br />

Publikationen stark empirisch und im oberen Segment (Dyade nach S-N, Anm. MB) <strong>an</strong>gesiedelt;<br />

mit Ausnahmen – eine Son<strong>der</strong>ausgabe zur Theorie, welche eine Person damals stark gepusht hat.<br />

Bei den Ergebnissen fällt auf, dass das Wort „nur“ benutzt wird. Woher kommt es im Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit dem Ergebnis, dass sich „nur“ 10 % aller Artikel in den Zeitschriften mit dem alten Menschen<br />

beschäftigen? Kommt es von <strong>der</strong> Dringlichkeit des Problems in <strong>der</strong> Bevölkerung? <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

„per se“ ist breiter als die gerontologische <strong>Pflegewissenschaft</strong> und k<strong>an</strong>n auch als sich<br />

neu entwickelnde Wissenschaft nicht das gesamte Spektrum gleichberechtigt abdecken (E1.2.1).<br />

[S-N]:<br />

Auf die Stellungnahme „Gesetzgebung als Trigger für Verän<strong>der</strong>ungen“ (BS):<br />

Analyse des Zeitpunkts „Einführung <strong>der</strong> Pflegeversicherung in Deutschl<strong>an</strong>d“: <strong>Die</strong> Pflegeversicherung<br />

ist ein eigenes Policyfeld. Damit ist auch die <strong>Pflegewissenschaft</strong> entscheidend vor<strong>an</strong>gekommen.<br />

Bis 1989 war <strong>der</strong> Versuch, die Altenpflege im SGBV einzugleichen. Einstieg damals mit ambul<strong>an</strong>ter<br />

Pflege. Alle haben gedacht: Da kommt d<strong>an</strong>n auch die Stationäre. D<strong>an</strong>n kam die eigene<br />

Säule im Sozialversicherungsgesetz. <strong>Die</strong> Etablierung des SGB XI war eine Legitimation für die<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong>, denn damit entst<strong>an</strong>d auch Forschungsbedarf (E3.2.2).<br />

[BS]:<br />

Auf die Aussage: „Das Medium beeinflusst den Blickwinkel“ (HM):<br />

Blick auf das Review-System in Zeitschriften: Unterliegt nicht auch die <strong>Pflegewissenschaft</strong> Moden?<br />

Es ist „in“, etwas über Generationenforschung zu machen. Biografieorientierte Forschung, Politik<br />

und Wissenschaftsjournalismus hat etwas vorgegeben, was im Großen und G<strong>an</strong>zen unter dem<br />

epidemiologischen W<strong>an</strong>del abgebildet wird.<br />

Auf die Aussage „Begründungszw<strong>an</strong>g versus H<strong>an</strong>dlungszw<strong>an</strong>g“ (HB):<br />

Gerontologische Pflege wird unter „Angew<strong>an</strong>dter Gerontologie“ im Verb<strong>an</strong>d <strong>der</strong> DGGG 5 geführt.<br />

K<strong>an</strong>n die <strong>Pflegewissenschaft</strong> ihre Architektur entwickeln, ihr Dasein begründen in einer <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dten<br />

Pflegeforschung? Es muss <strong>der</strong> Markt bedient werden, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Suche ist nach Lösungen<br />

o<strong>der</strong> nach Ideen, die nicht aus <strong>der</strong> Medizin kommen (E2.2.2).<br />

[HB]:<br />

Direkt dr<strong>an</strong> <strong>an</strong>schließend und auf die Aussage: „Das Medium beeinflusst den Blickwinkel“ (HM):<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Philosophie beziehungsweise des Profils in den Zeitschriften: zum Beispiel die<br />

PFLEGE (H<strong>an</strong>s Huber) in den 80er-Jahren: Da war das Profil diffus, und ich erinnere mich auch <strong>an</strong><br />

sehr schlechte Beiträge. <strong>Die</strong> haben damals alles <strong>an</strong>genommen. Es gab kein Reviewsystem und so<br />

weiter. D<strong>an</strong>n kam es zum Paradigmenwechsel: „Klinische Pflegepraxis“ und Einrichtung eines<br />

Reviewsystems; insofern hat sich die Publikationsl<strong>an</strong>dschaft da etwas verän<strong>der</strong>t. Auch bei <strong>der</strong><br />

ZfGG interdisziplinär schon in den 70er- und 80er-Jahren mit <strong>der</strong> Blickrichtung Medizin und Psy-<br />

5 Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie<br />

CLXXX


Runde 2<br />

chologie. „<strong>Die</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en (Disziplinen, Anm. MB) kommen d<strong>an</strong>n auch ein bisschen drin vor…“<br />

(E4.2.2).<br />

[S-N]:<br />

Direkt auf HB:<br />

Philosophie <strong>der</strong> Veröffentlichungspraxis: Hinweis auf die Qualität <strong>der</strong> <strong>an</strong>genommenen Beiträge.<br />

Das Interess<strong>an</strong>te ist die „ex <strong>an</strong>te“-Ablehnung, weil die Artikel nicht „passen“, thematisch. Es gibt<br />

vermutlich eine Fülle <strong>an</strong> pflegewissenschaftlichen Artikeln, die vom Selbstverständnis her <strong>an</strong><strong>der</strong>s<br />

sind, aber auch <strong>an</strong><strong>der</strong>s erscheinen. Vielleicht in einer soziologischen Zeitschrift. Im „Sozialen Fortschritt“<br />

tauchen m<strong>an</strong>chmal Beiträge auf, die sind nicht so eng pflegewissenschaftlich, die sind breiter,<br />

eher pflegepolitisch. Da bleibt natürlich die Frage: Welches Verständnis von <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

haben wir?<br />

Der hohe Anteil <strong>der</strong> qualitativen Sozialforschung, für den ich mich begeistere, ist ein typisches<br />

„Un<strong>der</strong>dog“- Verhalten in <strong>der</strong> Pflege. In <strong>der</strong> Soziologie ist nämlich <strong>der</strong> St<strong>an</strong>dard, dass die Akzept<strong>an</strong>z<br />

<strong>der</strong> qualitativen Forschung eher gering ist. Wenn ich mich erinnere, welche Kämpfe in <strong>der</strong><br />

Deutschen Gesellschaft für Soziologie herrschten, eine eigene Sektion (qualitative Forschung,<br />

Anm. MB) aufzumachen, da sieht m<strong>an</strong> heute noch die fehlende Akzept<strong>an</strong>z. Ich spreche jetzt über<br />

Zeitschriften. Dass <strong>der</strong> Büchermarkt explodiert mit Dissertationen und Lehrbüchern zur qualitativen<br />

Sozialforschung, ist etwas <strong>an</strong><strong>der</strong>es. Aber in <strong>der</strong> qualitätsbewährten, vom Selbstverständnis weitgehend<br />

qu<strong>an</strong>titativen Soziologie kommt m<strong>an</strong> mit qualitativen Methoden g<strong>an</strong>z schlecht rein. In <strong>der</strong><br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> dagegen ist <strong>der</strong> Anteil qualitativer Forschung sehr hoch. Warum? Ich fahre mal<br />

die Schiene: „Wo ich Identität gewinne und mich abgrenze gegenüber <strong>an</strong><strong>der</strong>en.“ Auch das ist so<br />

ein Beispiel für Pubertätsrituale.<br />

Auf die Aussage „<strong>Pflegewissenschaft</strong> unterliegt Moden“ (BS):<br />

Sie kommen nämlich mit solchen Forschungen nur d<strong>an</strong>n in ihre Pflegezeitschrift rein. Machen Sie<br />

eine Forschung über die Dyade haben Sie Schwierigkeiten, in die Kölner Zeitschrift für Soziologie<br />

und Sozialpsychologie zu kommen, weil die wollen ein großes N, so wie ein Kollege sagt: „Soziologie<br />

ist nichts <strong>an</strong><strong>der</strong>es als <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte Mathematik.“ Also m<strong>an</strong> bildet Realität über mathematische<br />

Strukturmodelle ab, und wenn das natürlich Auswahlkriterien sind, d<strong>an</strong>n kommt es zur Konzentration<br />

bestimmter Beiträge in einer dieser wissenschaftlichen Zeitschriften, die Sie <strong>an</strong>alysiert haben.<br />

Das Themenspektrum <strong>der</strong> Gutachter ist interdisziplinär und die in den Zeitschriften ist monodisziplinär<br />

(E3.2.3)<br />

[HM]:<br />

Auf die Aussage „<strong>Pflegewissenschaft</strong> unterliegt Moden“ (BS) und Philosophie im Publikationsbetrieb<br />

(HB):<br />

Da ist wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zwiespalt, in dem wir sind: Qualitative Sozialforschung zu pushen, da es eine<br />

Methodologie ist, die unseren Fragestellungen entgegenkommt. Das steht in engem Zusammen-<br />

CLXXXI


Runde 2<br />

h<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Grundhaltung <strong>der</strong> Pflege (Pflegephilosophie) auf das Individuum bezogen; hier bestünden<br />

weitere Möglichkeiten zur Theorieentwicklung. Auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite: Der Zw<strong>an</strong>g, Drittmittelfin<strong>an</strong>zierung<br />

zu kriegen, da ist qualitative Forschung so gut wie ausgeschlossen in Österreich.<br />

Ich muss also immer etwas Qu<strong>an</strong>titatives dabei haben, dass es überhaupt Ch<strong>an</strong>cen auf eine Fin<strong>an</strong>zierung<br />

hat.<br />

Auch in den Publikationen sprengt uns diese EBN-Debatte 6 in eine bestimmte Richtung, das hat<br />

auch etwas mit <strong>der</strong> Außenwahrnehmung zu tun: diese Zerrissenheit <strong>der</strong> Suche nach Identitätsbildung,<br />

nach etwas Eigenem auf <strong>der</strong> einen Seite und auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite das starke Anhängen <strong>an</strong><br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>es, <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Disziplinen und Methoden, um überhaupt gesehen und gehört zu werden.<br />

Auf die Aussage zur <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dten Forschung versus Grundlagenforschung (BS, HB):<br />

Wenn m<strong>an</strong> sich die pflegewissenschaftliche Debatte <strong>an</strong>schaut, d<strong>an</strong>n hat es Anf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> 90er Jahre<br />

eine wissenschaftstheoretische Debatte über die <strong>Pflegewissenschaft</strong> per se gegeben.<br />

H<strong>an</strong>dlungspraxis-(Pflege)Wissenschaft wurde damals decodiert, und d<strong>an</strong>n war aber Schluss damit;<br />

und es gibt so einen Gap („Lücke“, Anm. MB) dazwischen – das steht da, und wir haben jetzt diese<br />

Schlagworte „Angew<strong>an</strong>dte und Grundlagenforschung“, die zum Teil sehr kritiklos übernommen und<br />

rezipiert werden, weil sie ein Stück weit auch <strong>der</strong> Wissenschaftsstatistik inhärent sind, und Berta<br />

Schrems hat eine neue Debatte aufgemacht mit <strong>der</strong> Frage, ob m<strong>an</strong> sich hierzu wissenschaftstheoretisch<br />

nicht <strong>an</strong><strong>der</strong>s positionieren muss: Gibt es denn diese Trennung zwischen <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dter und<br />

Grundlagenforschung überhaupt? Und was bedeutet es, wenn wir uns diesem Diktat unterwerfen,<br />

diesem Dualismus, können wir unsere Identität nicht besser ausbilden nach dem Motto: <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

ist immer kontextbezogen! Nur <strong>der</strong> Rahmen <strong>der</strong> Kontextualisierung ist ein <strong>an</strong><strong>der</strong>er, um<br />

damit auch in eine breitere wissenschaftlich-(methodische) Diskussion einzusteigen. Es besteht ein<br />

grundsätzliches, wissenschaftstheoretisches Vakuum, das irgendwo in <strong>der</strong> Debatte entst<strong>an</strong>den ist,<br />

die ja auch abgebrochen ist (E1.2.2).<br />

[HB]:<br />

Direkt auf HM:<br />

Das ist sicher richtig, was Sie sagen! Wissenschaftstheoriedebatte erweitert auf Ende <strong>der</strong> Achtziger-,<br />

Anf<strong>an</strong>g bis Mitte <strong>der</strong> Neunzigerjahre. <strong>Die</strong> ist d<strong>an</strong>n abgeflaut mit <strong>der</strong> VÖ 7 Dornheim et al. Ich<br />

hab das mo<strong>der</strong>iert damals, und es war signifik<strong>an</strong>t, wie <strong>an</strong>gstbesetzt diese Debatte damals war. <strong>Die</strong><br />

brach d<strong>an</strong>n ab. <strong>Die</strong> Pflegetheoriedebatte best<strong>an</strong>d hauptsächlich aus <strong>der</strong> Adaption <strong>der</strong> Gr<strong>an</strong>d<br />

Theories-Debatte aus den USA. Da ist sicher eine Ch<strong>an</strong>ce verpasst worden. Auch im Dualismus<br />

qu<strong>an</strong>titativ/qualitativ. Da hätte m<strong>an</strong> <strong>an</strong> die sozialwissenschaftliche Diskurse <strong>der</strong> Sechziger- und<br />

Siebzigerjahre <strong>an</strong>knüpfen können. <strong>Die</strong>ser Zug ist irgendwie verpasst worden. Jetzt besteht die<br />

Gefahr, ein Stück weit <strong>an</strong> diese EBN-Debatte <strong>an</strong>schlussfähig zu werden; dabei kommt m<strong>an</strong> in die<br />

6 Evidence Based Nursing<br />

7 Veröffentlichung<br />

CLXXXII


Runde 2<br />

Problematik hinein, die Science entwickeln zu müssen, die aber nur bedingt geeignet für Pflegefragen<br />

erscheint. Es müssen Endpunkte definiert werden, es müssen die RCTs her! Das passt zum<br />

Teil, zum Teil aber auch nicht. Jedenfalls muss m<strong>an</strong> sich da schon stark verbiegen. Das ist eine<br />

g<strong>an</strong>z schwierige Debatte, aber da ist eine Ch<strong>an</strong>ce verpasst worden (E4.2.3).<br />

[BS]:<br />

Im Anschluss auf die Ökonomisierungserscheinungen in <strong>der</strong> Wissenschaft „Forschungsför<strong>der</strong>ung<br />

triggert Themen“ (HM), „Begründungszw<strong>an</strong>g versus H<strong>an</strong>dlungszw<strong>an</strong>g“ (HB) und direkt im Anschluss<br />

auf (HB) „Methodische Zwänge“:<br />

Als die Grounded-Theory-Debatte abriss, hat da diese Ökonomisierungswelle nicht auch die <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

erreicht? Ein Prozess im Erwachsenwerden: Ich muss mich dem wirtschaftlichen<br />

Druck auch wissenschaftlich stellen? <strong>Die</strong>ses Wesen <strong>der</strong> Wissenschaft auf Endpunkte hinzuarbeiten,<br />

hat sich weiter fortgesetzt. Ist es nicht auch die Angst, die Absolventen (aus den pflegewissenschaftlichen<br />

Studiengängen, Anm. MB) sollen auch eine Tätigkeit bekommen in diesem Feld? Und<br />

deshalb müssen wir sie auch mit diesen Mitteln ausbilden. Qualitativ ist g<strong>an</strong>z okay für „nebenher“,<br />

aber eigentlich müssen wir qu<strong>an</strong>titativ arbeiten. Ich muss meinem Verwaltungsleiter erklären können,<br />

was „N“ ist. Also auch hier: Inwieweit drückt die Praxis hinein in den Diskurs? (E2.2.3).<br />

[S-N]:<br />

Direkt im Anschluss auf BS:<br />

Ist Grundlagenforschung in <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> überhaupt möglich? Wenn ich grundlagenorientiert<br />

forschen will, muss ich Spezialist sein. Es gibt hier im Hause eine Debatte ob historischer<br />

Pflegeforschung. Für historische Pflegeforschung muss ich Historiker sein, von den Methoden her<br />

und so weiter. M<strong>an</strong> hat zwar eine Neigung zu dem Themengebiet, aber es ist nicht <strong>Pflegewissenschaft</strong>.<br />

Wenn m<strong>an</strong> Grundlagenforschung machen will, d<strong>an</strong>n muss m<strong>an</strong> Spezialist sein, ein Mediziner<br />

macht d<strong>an</strong>n Forschung o<strong>der</strong> ein Jurist: Nehmen wir Begriffe wie Entmündigung o<strong>der</strong> Würde im<br />

Alter. Wenn m<strong>an</strong> das richtig diskutieren will, muss m<strong>an</strong> Jurist sein o<strong>der</strong> im Grenzbereich praktische<br />

Philosophie o<strong>der</strong> Ethik o<strong>der</strong> beides, aber eigentlich doch gar nicht <strong>Pflegewissenschaft</strong>. Das ist in<br />

<strong>der</strong> Sozialpolitik genauso. Ich bin immer sehr <strong>an</strong>wendungsbezogen, aber wenn ich Sozialpolitik<br />

grundlagentheoretisch mache, d<strong>an</strong>n bewege ich mich im Feld des Rechts, <strong>der</strong> Soziologie, <strong>der</strong> Geschichte.<br />

Vielleicht ist das auch so ein Aspekt, <strong>der</strong> sich ausdrückt, das Getriebensein durch Forschung,<br />

aber bezogen auf die Dyade, vom Kern her bezogen auf die Praxis. Gute Arbeit machen,<br />

im Sinne von einer guten Arbeitsforschung (E3.2.4).<br />

[BS]:<br />

Direkt im Anschluss auf S-N:<br />

Ist es im interdisziplinären Feld überhaupt möglich, Grundlagenforschung zu machen? <strong>Die</strong> Problematik<br />

ist doch: Beweisen Sie mir die Wirksamkeit von Pflege, würde ein Mediziner sagen, wenn<br />

CLXXXIII


Runde 2<br />

m<strong>an</strong> ihn darauf <strong>an</strong>spricht, dass m<strong>an</strong> pflegewissenschaftlich-grundlagenorientiert arbeitet. Darauf<br />

sind die Grundlagen stark reduziert (E2.2.4).<br />

[HB]:<br />

Direkt im Anschluss auf BS:<br />

Es ist schwierig, wirklich interdisziplinär zu forschen. In diesem Sinne die Souveränität aufzubringen,<br />

ich habe hier ein Forschungsfeld – das bezeichne ich hier gar nicht als monodisziplinäre Ver<strong>an</strong>staltung,<br />

son<strong>der</strong>n bin von vornherein auf <strong>der</strong> interdisziplinären Agenda aufgestellt. Das ist eine<br />

Form von Selbstbewusstsein, die <strong>Pflegewissenschaft</strong> moment<strong>an</strong> noch nicht hat, son<strong>der</strong>n sie<br />

klammert sich <strong>an</strong> ihr Proprium – was das auch immer sein mag – und die Entwicklung hin zu den<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Disziplinen ist erst in den letzten fünf bis acht Jahren losgeg<strong>an</strong>gen. Zum Beispiel Schäffer<br />

und <strong>an</strong><strong>der</strong>e, aber da tut m<strong>an</strong> sich immer noch sehr schwer damit. Es ist weitgehend immer noch<br />

„closed shop“ („geschlossener Betrieb“, Anm. MB) und die Leute, die auf Interdisziplinarität drängen,<br />

die haben es schwer. Übrigens auch in <strong>der</strong> Gerontologie. Da ist die Frage <strong>der</strong> Inter- bzw.<br />

Tr<strong>an</strong>sdisziplinarität (vergleiche Mittelstraß) quasi ein Unwort. Weil die Karrieren immer auf monodisziplinären<br />

Schienen verlaufen (Mediziner, Psychologen und so weiter).<br />

Es wird also von Interdisziplinarität vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Profession gesprochen. Und die <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

versucht jetzt, ein Stück weit diese Entwicklung nachzuvollziehen, muss sich aber<br />

auch gleichzeitig eingestehen, dass das Feld nur interdisziplinär verh<strong>an</strong>delbar ist. Sie ist im Spagat,<br />

ihr Proprium zu finden und die Kompetenz und die Souveränität zu haben, über den Tellerr<strong>an</strong>d<br />

hinauszuschauen, denn wir haben ein Feld vor Augen, dazu brauchen wir aus <strong>der</strong> Soziologie das<br />

und aus <strong>der</strong> Psychologie das und so weiter, das macht es auch schwer, <strong>an</strong> Gel<strong>der</strong> zu kommen. Ich<br />

sehe das also wie S-N, aber auch als große Herausfor<strong>der</strong>ung (E4.2.4).<br />

[S-N]:<br />

Direkt im Anschluss auf HB:<br />

Aufwertung von Pflege als eigenem Gegenst<strong>an</strong>d ist extrem wichtig. Nur die Frage bleibt: Resultiert<br />

daraus eine eigene <strong>Pflegewissenschaft</strong>? Für mich ist Pflegeforschung Teil <strong>der</strong> Sozialpolitik, weil es<br />

geht um die Lebenslage von Menschen, und die Lebensqualität ist ein Teil davon, die extrem ernst<br />

zu nehmen ist. Es geht ja nicht nur um die Intensivmedizin und die Unfallmedizin. Pflege ist ein<br />

extrem wichtiges Thema. Beispiel: Forschungsvorhaben: Hypothesentestung: Sind in Wohngemeinschaften<br />

mit Pflegeaufw<strong>an</strong>d die Reziprozitätsstrukturen intensiver als im Heimsetting? Daraus<br />

resultieren unterschiedliche Profile im Aktivierungsgrad, und das führt zu einer besseren Verlaufsdynamik<br />

von Gesundheit. <strong>Die</strong> Skalen dafür kommen aus <strong>der</strong> etablierten Psychologie (Selbstwirksamkeit,<br />

Selbstm<strong>an</strong>agementskalen et cetera), <strong>der</strong> theoretische Anteil ist tr<strong>an</strong>saktionalistisch (Lazarus).<br />

Methodische Auswertung: statistisches Matching mit großem N aus <strong>der</strong> empirischen Sozialforschung.<br />

Hier kommt nichts rein aus <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong>. Trotzdem: <strong>Die</strong> Frage bleibt pflege-<br />

CLXXXIV


Runde 2<br />

zentriert. Es ist eine pflegewissenschaftliche Fragestellung: Nichts <strong>an</strong> Theorien und Methoden und<br />

Messinstrumenten kommt dabei aus <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> (E3.2.5):<br />

[HM]:<br />

Direkt im Anschluss auf S-N:<br />

Das ist aber gerade <strong>der</strong> Punkt, wo m<strong>an</strong> als <strong>Pflegewissenschaft</strong> sehr, sehr vorsichtig wird. Wir sind<br />

ja auch noch in einem Legitimationszw<strong>an</strong>g, zumindest in Österreich, wo m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n sehr schnell<br />

wegradiert wird o<strong>der</strong> werden k<strong>an</strong>n. Brauchen wir da die <strong>Pflegewissenschaft</strong> o<strong>der</strong> k<strong>an</strong>n das die Soziologie<br />

nicht genauso machen?<br />

Ich möchte die These entschärfen, dass es keine Theorien in <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> gebe, sie<br />

sind ein Stück weit <strong>an</strong><strong>der</strong>s gelagert. Wir suchen unsere wissenschaftlichen Bezüge – die Grundlagen<br />

kommen da durchaus von wo<strong>an</strong><strong>der</strong>s, wie zum Beispiel die Systemtheorie – aber wenn ich<br />

versuche; die Wissenschaftsentwicklung insoweit zu stärken, zum Beispiel im Bereich <strong>der</strong> Entwicklung<br />

und Testung <strong>der</strong> Middle-R<strong>an</strong>ge-Theories, d<strong>an</strong>n können wir daraus auch Instrumente ableiten,<br />

die vielleicht Bezüge zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en Wissenschaften abbilden, aber im Kern aus <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

kommen. M<strong>an</strong> merkt allerdings, dass diese Debatten nicht im Mittelpunkt stehen, son<strong>der</strong>n<br />

(dass die Debatten, Anm. MB) eher sozioökonomisch und so weiter geprägt sind.<br />

Wo die <strong>Pflegewissenschaft</strong> allerdings eine Originärität aufweist, d<strong>an</strong>n ist das <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong> „Körperlichkeit“.<br />

Denn keine <strong>an</strong><strong>der</strong>e Disziplin deckt dies in <strong>der</strong> Art und Weise ab, wie die <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

es tut. Gerade im Bereich des alten Menschen ist das etwas sehr Originäres, <strong>an</strong> dem Punkt<br />

wird gerade entwickelt, aber wir sind noch nicht sehr weit, und d<strong>an</strong>n kommen die Grenzen und<br />

Zwänge von außen, die das behin<strong>der</strong>n, um auf die Grundlagenforschung zurückzukommen: die<br />

beiden Begriffe „Grundlagenforschung“ und „<strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte Forschung“, illustriert am Beispiel <strong>der</strong><br />

Untersuchung von Zegelin-Abt zur Bettlägerigkeit. Da hinken diese Begriffe. Ist das jetzt Grundlagen-<br />

o<strong>der</strong> <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte Forschung? We<strong>der</strong> noch. Es ist beides. Es braucht auch hier eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

Definition als die klassischen es abbilden. Das ist auch die Frage, wenn wir uns <strong>der</strong> Gerontologie<br />

zuwenden, dass wir uns unbedingt unsere wissenschaftstheoretische Position klarmachen. Gerade<br />

da, wo wir uns ins Interdisziplinäre einklinken. Das muss geschehen, sonst können wir nicht interdisziplinär<br />

sein (E1.2.3).<br />

[BS]:<br />

Direkt im Anschluss auf HM:<br />

Um zur Praxis zu kommen: Das Thema „alter Mensch“ ist o<strong>der</strong> wäre ein sehr d<strong>an</strong>kbares Thema,<br />

wo sich die <strong>Pflegewissenschaft</strong> beweisen k<strong>an</strong>n, um Interdisziplinarität zu zeigen – sowohl nach<br />

innen, als auch nach außen (E2.2.5)<br />

[HB]:<br />

Direkt im Anschluss auf BS:<br />

CLXXXV


Runde 2<br />

Es ist aus meiner Sicht auch eine Ch<strong>an</strong>ce für die <strong>Pflegewissenschaft</strong>, dieses Thema <strong>der</strong> Interdisziplinarität<br />

noch einmal g<strong>an</strong>z neu ernst zu nehmen. Bei vielen etablierten Disziplinen ist das eher<br />

eine „Mogelpackung“, aber immerhin die Gerontologie hat es geschafft, sich unter dem Deckm<strong>an</strong>tel<br />

<strong>der</strong> Interdisziplinarität auch institutionell zu vereinigen. Das ist nicht unwichtig. Natürlich gibt es <strong>an</strong><br />

den Rän<strong>der</strong>n Kollegen, die sich primär als Soziologen o<strong>der</strong> Psychologen sehen und von ihrer Ursprungsdisziplin<br />

aus draufschauen. Trotzdem hat es die Gerontologie geschafft, das Gros unter ein<br />

Dach zu versammeln und sich aber nur bedingt mit dem Thema „Interdisziplinarität“ zu befassen.<br />

Und die Theoriedebatte in <strong>der</strong> Gerontologie war immer ein Desi<strong>der</strong>at. <strong>Die</strong>se Fragen, die wir jetzt<br />

hier für die <strong>Pflegewissenschaft</strong> diskutieren, das sind keine exklusiven Probleme, son<strong>der</strong>n die sehe<br />

ich auch in <strong>an</strong><strong>der</strong>en Disziplinen. Allerdings haben die es geschafft einen „Forschungsfokus“ aufzubauen,<br />

eine „Infrastruktur“ zu etablieren. Damit tut sich die <strong>Pflegewissenschaft</strong> schwer (E4.2.5).<br />

[S-N]:<br />

Direkt im Anschluss auf HB:<br />

Gibt es eine „Theoriefeindlichkeit“? Muss es eine „Feldsozialisation“ geben?<br />

Zur Feldsozialisation: Das Selbstverständnis, das von den ersten Kohorten (Pflegeakademikern,<br />

Anm. MB) geprägt wurde, hieß: „M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n nur über Pflege forschen, wenn m<strong>an</strong> aus dem Feld<br />

kommt.“ Deswegen auch hier ein Stück Selbstrevidierung: Natürlich k<strong>an</strong>n ein Soziologe eine Studie<br />

machen, aber versteht er genug vom Feld? Ich merke oft, wenn Soziologen Sozialpolitikforschung<br />

machen, dass das g<strong>an</strong>z schön d<strong>an</strong>ebengehen k<strong>an</strong>n, weil sie das Sozialrecht nicht kennen, sie<br />

kennen nicht diese Details. Im Umkehrschluss weiß ich nicht genau, ob m<strong>an</strong> immer aus dem Feld<br />

kommen k<strong>an</strong>n. Wenn m<strong>an</strong> aus dem Feld kommt, d<strong>an</strong>n ist diese selbstgesteuerte Enge natürlich<br />

sozialisationsbedingt.<br />

Zur Theoriefeindlichkeit: Ich finde Frau Uzarewicz‘ Buch faszinierend, weil Sie eben vom Körper<br />

gesprochen haben, zur Ontologie <strong>der</strong> Leiblichkeit. Da sagt sie, ja wär‘ schön, wenn das mal gelesen<br />

und diskutiert wird. Also Theoriefeindlichkeit. Aber gar nicht mal despektierlich gemeint gegenüber<br />

<strong>der</strong> Pflege: In unseren Gesundheitsökonomiestudiengängen, da mussten die ersten Kohorten<br />

vorher einen Gesundheitsberuf haben. Das waren g<strong>an</strong>z <strong>an</strong><strong>der</strong>e Hörer als jetzt die letzten fünf,<br />

sechs Jahre. M<strong>an</strong> hat d<strong>an</strong>n umgestellt auf Abitur, weil es Rechtsprobleme gab, es haben sich Leute<br />

eingeklagt, wie grenzt m<strong>an</strong> das und das beruflich ab. D<strong>an</strong>n hatten wir Sozialversicherungs<strong>an</strong>gestellte<br />

<strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenkassen und so weiter. Seitdem wir diesen Wechsel haben, ist das g<strong>an</strong>z <strong>an</strong><strong>der</strong>s.<br />

Ich f<strong>an</strong>ge im ersten Semester mit philosophischer Anthropologie <strong>an</strong>, ich gehe von <strong>der</strong> Situation des<br />

leidenden Menschen aus, bevor ich zur Situation in den Institutionen des Gesundheitswesens<br />

komme. Da fällt denen die Klappe runter, das wollen die nicht hören. <strong>Die</strong> wollen als Bachelor in die<br />

Praxis und fragen: „Was bringt mir das?“ Und so ähnlich ist das auch mit <strong>der</strong> Pflege. <strong>Die</strong> müsste<br />

eigentlich mit <strong>der</strong> Ontologie <strong>der</strong> Leiblichkeit <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gen. Und nachher mit Pflege nach Modellen und<br />

so weiter. Da taucht d<strong>an</strong>n schon was auf über Personalismus. Aber wenn m<strong>an</strong> das verstehen will,<br />

d<strong>an</strong>n muss m<strong>an</strong> auch was machen über „Personalismus im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t“. Bis zu dem Grenzbe-<br />

CLXXXVI


Runde 2<br />

reich <strong>der</strong> theologischen Anthropologie, zum Themenbereich „guter Fürsorge“ und so weiter. Theoriefeindlichkeit<br />

gibt es wo<strong>an</strong><strong>der</strong>s auch, nämlich immer d<strong>an</strong>n, wenn die Leute <strong>an</strong> einem bestimmten<br />

Feld interessiert sind und wenn es berufsstrategisch ist. „Ich will da arbeiten“ und nicht die<br />

Umwegsituation machen; erst mal <strong>an</strong>thropologische Inhalte machen und erst mal Grundlagendisziplinen<br />

aufarbeiten. <strong>Die</strong> kommen aus dem Feld und wollen zum Beispiel in <strong>der</strong> pädagogischen<br />

o<strong>der</strong> m<strong>an</strong>ageriellen Rolle aufsteigen. Und damit sind die dort oben fixiert (mit Blick auf das Schaubild<br />

Abb. oben, Anm. MB) (E3.2.6).<br />

[HB]:<br />

Direkt im Anschluss auf S-N:<br />

Aber so ist das ja in Deutschl<strong>an</strong>d gelaufen. Genauso. „Pflege braucht Eliten“ heißt im Grunde „Eliten<br />

für die Praxis“ und die Studiengänge sind etabliert worden ... (E4.2.6).<br />

[S-N]:<br />

Direkt eingeworfen, auf HB:<br />

… Ich f<strong>an</strong>d das falsch mit <strong>der</strong> Fachhochschule, <strong>Pflegewissenschaft</strong> gehört <strong>an</strong> die Universität!<br />

(E3.2.7)<br />

[HB]:<br />

Direkt erwi<strong>der</strong>t auf S-N:<br />

<strong>Die</strong>ser Sprung ist eben nicht gelungen in Deutschl<strong>an</strong>d, son<strong>der</strong>n es hat jetzt eine FH-Tradition, und<br />

d<strong>an</strong>n kommt hinzu eine zunehmende Versozialwissenschaftlichung <strong>der</strong> Pflegestudiengänge. Hilde<br />

Steppe hatte die Akademisierung schon so entwickelt wie Du (mit Blick auf S-N, Anm. MB), da<br />

muss keine Praxisgeschichte vorneweg, die sind ja ein Stück weit durch die Praxis auch deformiert<br />

(E4.2.7).<br />

[HM]:<br />

Im Anschluss <strong>an</strong> HB:<br />

Wir haben in Wien beides: l<strong>an</strong>gjährig erfahrene Pflegende und junge Menschen, die gar nicht wissen,<br />

was Pflege eigentlich ist. <strong>Die</strong> grundsätzlich auch nicht wissen, wie kr<strong>an</strong>ke Menschen aussehen,<br />

wie ein Pflegeheim von innen aussieht. Das sind die zwei Welten. Das hört jetzt auf. Ich find‘s<br />

fast ein bisschen schade, dass diese junge naive Sicht auf die Dinge jetzt rausfällt. Da hat schon<br />

Bologna auch einen Einfluss gehabt. Wir sind im Bereich „Gesundheit“ ja die besten Bologna-<br />

Erfüllungsgehilfen, wir sind die Musterschüler, den Bachelor berufsbezogen und d<strong>an</strong>n kommt die<br />

wissenschaftliche Schiene. <strong>Die</strong> Frage ist: Was passiert da schon alles vorher o<strong>der</strong> was k<strong>an</strong>n nachher<br />

nicht mehr passieren? Das wird m<strong>an</strong> jetzt bei uns sehen. Da spiegelt sich auch eine bildungspolitische<br />

Strategie wi<strong>der</strong> (E1.2.4).<br />

[BS]:<br />

Abschließend, und zur „Philosophie im Publikationsbetrieb“ (HB, HM)<br />

CLXXXVII


Runde 2<br />

Mit Blick in die Zukunft und weiter <strong>an</strong> das wissenschaftliche Peer-Review-System gedacht werden<br />

es die Autoren wohl schwer haben, theoretische Beiträge und solche hermeneutischer Denkart<br />

unterzubringen, wenn sie bereits beim Verfassen des Beitrags schon die „Schere des Reviewers“<br />

im Kopf haben müssen (E2.2.6).<br />

[S-N]:<br />

Abschließend und bezugnehmend auf einen fehlenden Themenaspekt in den Ergebnissen <strong>der</strong><br />

Zeitschriften<strong>an</strong>alyse, des Trends „Alter und Behin<strong>der</strong>ung“:<br />

Ein kleiner Exkurs zum Abschluss noch zum Thema „Behin<strong>der</strong>ung“: Auch beim Thema „Behin<strong>der</strong>ung“<br />

ist ein starker Praxisbezug bemerkbar, nämlich in den Therapiekonzepten. Heilpädagogisches<br />

Können war Therapieausbildung. Es gab aber in <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenarbeit immer eine große<br />

Theorietradition im Bezug auf Recht, Philosophie und Ethik. Und das ist umgekehrt zur Pflege:<br />

Was es dort kaum gibt, ist eine Tradition von Disability-Forschung o<strong>der</strong> allgemein empirischer Forschung.<br />

Nur g<strong>an</strong>z, g<strong>an</strong>z wenig. In <strong>der</strong> Pflege hingegen gibt es sehr viel empirische Forschung,<br />

wenig Theorie, in <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenarbeit sehr viel Theorie (Inklusion, Teilhabeschaft) und auch Therapieforschung,<br />

nicht aber empirische Sozialforschung. Disability-Forschung ist eher kulturwissenschaftlich<br />

(E3.2.7).<br />

CLXXXVIII


Runde 3<br />

Runde 3:<br />

Fazit: „Welche zukünftigen Herausfor<strong>der</strong>ungen und H<strong>an</strong>dlungsspielräume aus <strong>der</strong> jeweiligen<br />

disziplinären Sicht sehen die Experten für die <strong>Pflegewissenschaft</strong>? Abschluss.<br />

(Nur noch mit Experten 1–3!)<br />

[HM]:<br />

Zukünftige H<strong>an</strong>dlungsspielräume:<br />

Sehr stark sehe ich die Identitätsbildung mit dem Blickwinkel auf Interdisziplinarität. Ohne über die<br />

eigene Identität zu wissen, sei es wissenschaftstheoretisch, methodisch o<strong>der</strong> auch im Hinblick,<br />

welchen Theoriebezug haben wir, wird es nicht gelingen, Interdisziplinarität gut zu leben. O<strong>der</strong> m<strong>an</strong><br />

bezeichnet sich grundsätzlich als interdisziplinäres Feld, da müsste m<strong>an</strong> das Rad aber fast wie<strong>der</strong><br />

zurückdrehen. Das heißt nicht Ausgrenzung von <strong>an</strong><strong>der</strong>en, son<strong>der</strong>n eine bewusste Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung<br />

damit. <strong>Die</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung wird die sein, auf diesem Grat zu w<strong>an</strong><strong>der</strong>n und sich nicht nur<br />

durch das, was Außenzwänge <strong>an</strong>geht, wie Forschungsför<strong>der</strong>ung, Review-Verfahren o<strong>der</strong><br />

Evidence-Based-Debatte Anerkennung zu verschaffen. Interdisziplinäre Sichtweise gibt aber auch<br />

H<strong>an</strong>dlungsspielräume. Wenn wir nämlich unsere ureigene Perspektive klarmachen können, so<br />

meine ich auch, dass diese gewünscht ist. <strong>Die</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung wird also sein, die „Pubertätsphase“<br />

auszuleben, um erwachsen werden zu können. Sich auch die Zeit zu nehmen, erwachsen werden<br />

zu können und ohne dabei meinen zu müssen, schon erwachsen zu sein, um überhaupt mit<br />

den „Erwachsenen“ auch reden zu können. Es k<strong>an</strong>n auch <strong>der</strong> „Pubertätsbonus“ ausgespielt werden.<br />

Wir versuchen es in Österreich über eigene Forschungstöpfe. „Wir brauchen noch was Eigenes!“<br />

Stichwort: Forschungsagenden. In Österreich ist <strong>der</strong>zeit eine Gruppe für den nichtmedizinischen<br />

Bereich berufen, um diese Forschungsagenda zu erheben. Ich sehe die dringende<br />

Notwendigkeit für eine solche Forschungsagenda. Sie soll auch klarmachen, wozu ist es notwendig,<br />

die pflegewissenschaftliche Perspektive hinzuzunehmen. Wo ist aber <strong>der</strong> Mehrwert? Ich k<strong>an</strong>n<br />

nicht erwarten, dass die Politik von sich aus weiß, wohin und <strong>an</strong> wen die Gel<strong>der</strong> fließen müssen.<br />

Das ist wichtig, damit m<strong>an</strong> ein ernstzunehmen<strong>der</strong> Player werden k<strong>an</strong>n. Der Trend geht aber klar zu<br />

den bereits bestehenden EU-Projekten mit <strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ung: Beteiligt euch da! <strong>Die</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung<br />

blockt damit inzwischen wie<strong>der</strong> dieses Unterf<strong>an</strong>gen, Player im Gesundheitswesen werden<br />

zu können. Der Trend geht klar zur Interdisziplinarität. Da sind wir immer so ein wenig hinten nach<br />

(E1.3.1).<br />

[BS]:<br />

1. Grundlagenarbeit wie philosophische und wissenschaftstheoretische Grundlagen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> ist stark beschäftigt mit Lehre. <strong>Pflegewissenschaft</strong> in Österreich und<br />

Deutschl<strong>an</strong>d ist <strong>an</strong> den Hochschulen noch stark instrumentalisiert im Sinne einer Feldentwicklung<br />

o<strong>der</strong> Feldprofessionalisierung. Wenn ich in <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> Philosophie lehre, bekomme ich<br />

<strong>an</strong> diesem Tag immer „schlechte Werte“. Ich sag d<strong>an</strong>n immer: „<strong>Die</strong> Pflege hasst die Philosophie!“<br />

CLXXXIX


Runde 3<br />

Wo k<strong>an</strong>n also eine Weiterentwicklung passieren? Was k<strong>an</strong>n stattfinden? Auch im Bezug auf Theoriebildung<br />

im Hinblick auf vorgefundene Theorien o<strong>der</strong> Theorien, die schon da sind? Das müsste<br />

vielmehr im pflegewissenschaftlichen Denken und den Diskursen integriert werden. Es wäre gut,<br />

wenn philosophische Grundlagen und wissenschaftstheoretische Ansätze integriert würden. Wenn<br />

das in <strong>der</strong> pflegewissenschaftlichen Ausbildung vermehrt möglich wäre, weg von Alltagsinstrumenten,<br />

die sich auch stark verän<strong>der</strong>n, d<strong>an</strong>n wäre es auch möglich, das Negative, das Traurige des<br />

Alters o<strong>der</strong> des Pflegedaseins zu benennen, zu beschreiben und es auch darzustellen. Pflegebedürftigkeit<br />

ist wie L<strong>an</strong>glebigkeit von tristen Anteilen begleitet.<br />

2. Empirische Forschung<br />

Ich würde die Ausbildung gerne auch ermuntern, in die Forschung einzusteigen, denn nationale<br />

Forschung wird eher zurückgefahren. Konkrete Bedarfe und Bedürfnisse aus <strong>der</strong> Pflege zu benennen,<br />

auch wenn es kleine studentische Projekte sind, ich k<strong>an</strong>n sie d<strong>an</strong>n auch in die Lehre integrieren,<br />

auch wenn es sich in die großen Forschungsverbünde nicht integrieren lässt. Trotzdem ließen<br />

sich dadurch die Studierenden <strong>an</strong> eine Forschungstradition her<strong>an</strong> führen. Es endet lei<strong>der</strong> oft bei<br />

<strong>der</strong> Unterscheidung qu<strong>an</strong>titativ/qualitativ o<strong>der</strong> Texte lesen und verstehen, konkretes Forschen wird<br />

allerdings nicht gelehrt (E2.3.1).<br />

[S-N]:<br />

1. Zukünftige Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

Den noch nicht abgeschlossenen Prozess <strong>der</strong> Selbstkonzeptfindung ausleben, den Spagat zwischen<br />

Selbstkonzept und Umweltoffenheit allerdings eingehen, ohne sich verkrampft <strong>der</strong> eigenen<br />

Innerlichkeit zuzuwenden.<br />

2. Selbstkonzeptfindung<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> sollte körperzentriert von <strong>der</strong> personalen Mitte ausgehen, sich aber als interdisziplinär<br />

definieren. <strong>Pflegewissenschaft</strong> ist eine interdisziplinäre Wissenschaft. Sie hat den Fokus<br />

<strong>der</strong> Dyade, <strong>der</strong> körperzentrierten personalen Mitte, wobei die Abgrenzung zur chronischen Erkr<strong>an</strong>kung<br />

und Behin<strong>der</strong>ung geht, denn zum Beispiel bei <strong>der</strong> Demenz sind wir nicht nur ausschließlich<br />

beim Körper, son<strong>der</strong>n auch bei Geist und Seele, also nur Körper allein ist es nicht, im Sinne einer<br />

Funktionalität. Es ist eine Frage des Körperverständnisses. Hier hat die <strong>Pflegewissenschaft</strong> ihren<br />

Feldbezug. Sie sollte im Feld auch interdisziplinär sein und das bedeutet „umweltoffen“. Möglicherweise<br />

illustriert die Frage: „Wie sollte m<strong>an</strong> eine pflegewissenschaftliche Fakultät berufen?“<br />

diese Problemstellung gut. Ich würde nicht ausschließlich pflegewissenschaftlich-promovierte und<br />

habilitierte Personen berufen, ich würde echte Mediziner, echte Psychologen, echte Soziologen,<br />

die alle ihre Methoden beherrschen, berufen, die aber alle in <strong>der</strong> Tat glaubhaft machen: Wir werden<br />

Pflegeforschung machen!<br />

Das ist aber ein Problem in <strong>der</strong> Berufungspolitik. Das heißt, wir brauchen gute Methoden <strong>der</strong> klinischen<br />

und Versorgungsforschung, aber mit <strong>der</strong> Zielrichtung „Pflegeforschung“.<br />

CXC


Runde 3<br />

3. Ausbildung<br />

Technik und Skills, eingebettet in breite Persönlichkeitsbildung mit Habitus und Charakter. Menschen<br />

ohne Philosophie und Ethik weniger gut und praxisgewappnet. Bei Führungsfragen müssen<br />

Haltungsfragen eine Rolle spielen (E3.3.1).<br />

CXCI


Runde 1: Wie decken sich die die Ergebnisse mit den jeweilig spezifischen wissenschaftlichen Erfahrungen des Alltags? Welche Begründungen finden sich für Schwerpunktsetzungen<br />

o<strong>der</strong> Auslassungen bei den Themen? Statements:<br />

Anlage F: Codierte Expertenaussagen<br />

Runde 1<br />

Expertin 1 (E1) Experte 2 (E2) Experte 3 (E3) Experte 4 (E4)<br />

E1.1.1<br />

Fin<strong>an</strong>zierung von Forschung<br />

triggert Themen<br />

E1.1.2<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> fehlt in<br />

gewissen Fel<strong>der</strong>n Expertise (z.<br />

B. primäre Prävention)<br />

E2.1.1<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> unterliegt<br />

einer „Selbsttäuschung“ und<br />

„Selbsterhöhung“<br />

E2.1.2<br />

Noch keine Ansätze für die Entwicklung<br />

konzeptioneller Ansätze<br />

<strong>der</strong> Laienpflege vorh<strong>an</strong>den (Fokussierung<br />

rein auf die professionelle<br />

Pflege)<br />

E3.1.1<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> steckt in <strong>der</strong> „Pubertätsphase“.<br />

In Abgrenzung zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

etablierten wissenschaftlichen Disziplinen,<br />

wie <strong>der</strong> Medizin sucht sie nach<br />

„Identität“, darin ist auch eine „selbstgesteuerte<br />

Engführung“ <strong>der</strong> Themen begründet.<br />

Bewegt sie sich in <strong>an</strong><strong>der</strong>e wissenschaftliche<br />

Gebiete verliert sie ihr<br />

„wissenschaftsdefinitorisches Monopol“.<br />

<strong>Die</strong> Themenfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> interdisziplinären<br />

Gesundheitswesen-Forschung unterscheiden<br />

sich in <strong>der</strong> Themenbreite von<br />

denen <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong>.<br />

E3.1.2<br />

Neuere Steuerungsformen, wie das Public<br />

-M<strong>an</strong>agement verfügen über <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

„mentale Modelle“: Stichwort Professionalisierung:<br />

Was ist <strong>der</strong> alte und <strong>der</strong> neue<br />

Habitus <strong>der</strong> Profession? Was läuft ab in<br />

<strong>der</strong> Selbstkonstituierung <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong>?<br />

(Selbstfindung versus diskursive<br />

Professionalisierung). Illustrierendes<br />

Beispiel: Selbstregulierungsparadigma im<br />

E4.1.1<br />

Pflege befindet sich frei nach Twenhöfel im Klammergriff<br />

<strong>der</strong> Disziplinen, dem Zugriff <strong>der</strong> etablierten<br />

Disziplinen und dem „Strampeln nach Eigenentwicklung“:<br />

unter historisch-wissenschaftsstrukturellen<br />

Entwicklungen hat sich die deutsche <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

stark kr<strong>an</strong>kenhauslastig entwickelt, die meisten<br />

Professuren kamen aus diesem zumeist FH-Bereich,<br />

stark mit Fokus M<strong>an</strong>agement und Pädagogik, die<br />

letzten 10-15 Jahre auch vermehrt mit klinischen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

E4.1.2<br />

Fokus liegt stark bei den Betroffenen, dem H<strong>an</strong>dhabbarmachen<br />

des Pflegeproblems, im Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit <strong>der</strong> Demenz sehr viel Interventionsforschung (wie<br />

z. B. herausfor<strong>der</strong>ndes Verhalten). Etablierte deutsche<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> orientiert sich stark <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>an</strong>gloamerik<strong>an</strong>ischen Diskussion, weniger <strong>an</strong> kritischen<br />

sozialwissenschaftlichen Debatten. Fokus<br />

hierbei liegt auf H<strong>an</strong>dhabbarkeit, Regulierung und<br />

M<strong>an</strong>ipulation von Umwelten zur besseren Beherr-<br />

CXCII


Runde 1: Wie decken sich die die Ergebnisse mit den jeweilig spezifischen wissenschaftlichen Erfahrungen des Alltags? Welche Begründungen finden sich für Schwerpunktsetzungen<br />

o<strong>der</strong> Auslassungen bei den Themen? Statements:<br />

E1.1.3<br />

Eigener Gegenst<strong>an</strong>dsbereich<br />

(<strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> (Anm.<br />

MB) ist noch nicht entwickelt<br />

bzw. herrscht eine Vorsicht vor<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Wissenschaftsbereichen(Identitätsbildung<br />

versus Interdisziplinarität)<br />

E2.1.3<br />

Gesundheitsprofession versus<br />

unverän<strong>der</strong>ten Tätigkeitsspektrum<br />

<strong>der</strong> Pflege (Hinweis „Selbsterhöhung“<br />

E2.1.1)<br />

(Strukturelle Professionalisierung<br />

versus h<strong>an</strong>dlungsorientierter De-<br />

Professionalisierung)<br />

E2.1.4<br />

Orientierung <strong>an</strong> <strong>der</strong> Medizin<br />

(hinsichtl. struktureller Professionalisierung,<br />

Anm. MB), negative<br />

Anteile des Alter(n)s werden<br />

ausgeblendet (Pflege ist auch mit<br />

Ekel und Scham behaftet, Hinweis<br />

„Selbsttäuschung“ E2.1.1)<br />

SVR im Zusammenh<strong>an</strong>g mit Prävention<br />

als lockerer liberaler Diskurs o<strong>der</strong> als<br />

Selbstinszenierung i. S. des Selbstm<strong>an</strong>agements,<br />

Selbstwirksamkeitssteuerung<br />

und Selbstinszenierung von Biografien<br />

mit öffentlichem Druck und Schuldzuweisung:<br />

„Wer nicht Prävention macht, ist<br />

Parasit!“<br />

E3.1.3<br />

Über den Sektor <strong>der</strong> Epidemiologie werden<br />

„R<strong>an</strong>dstrukturen“ inszeniert. Im Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit dem Alter kommen<br />

demografische Gesichtspunkte mit ins<br />

Spiel.<br />

E3.1.4<br />

Befund passt ins Bild. Das Dilemma <strong>der</strong><br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> ist, dass sie sich<br />

durch Abgrenzung selbst architektonisch<br />

aufbauen muss, sich aber auch, will sie<br />

erfolgreich sein, gleich interdisziplinär<br />

öffnen muss.<br />

E3.1.5<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> ist Policyfeld. Sie<br />

schung des Pflegeproblems.<br />

E4.1.3<br />

Angew<strong>an</strong>dte Forschung bringt die <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

im Praxisfeld in ein Dilemma:Grundlagenforschung<br />

ist schlecht möglich, son<strong>der</strong>n Forschung wird aus <strong>der</strong><br />

Praxis (von Politik, Institutionen, long- term-care)<br />

<strong>an</strong>gefor<strong>der</strong>t, die konkrete Probleme gelöst haben<br />

wollen. Schnittstelle ist hier „Probleme zu bedienen“<br />

und affirmativ abzuarbeiten. Kritische Impulse sind in<br />

<strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> eher marginal.<br />

E4.1.4<br />

<strong>Die</strong>s zeigt sich auch in den Ergebnissen <strong>der</strong> Zeitschriften<strong>an</strong>alyse:<br />

die Ergebnisse sind bestätigend,<br />

affirmativ, systemerhaltend wenig aus <strong>der</strong> Dist<strong>an</strong>z im<br />

Sinne einer Kritik <strong>an</strong> den Verhältnissen, son<strong>der</strong>n in<br />

<strong>der</strong> Forschungstradition begründet mit den Gel<strong>der</strong>n,<br />

die wir bekommen o<strong>der</strong> nicht. Druck <strong>der</strong> Praxis auf<br />

die Wissenschaft ist enorm, bestimmte Ergebnisse zu<br />

erzeugen!<br />

CXCIII


Runde 1: Wie decken sich die die Ergebnisse mit den jeweilig spezifischen wissenschaftlichen Erfahrungen des Alltags? Welche Begründungen finden sich für Schwerpunktsetzungen<br />

o<strong>der</strong> Auslassungen bei den Themen? Statements:<br />

muss Theorien und Befunde <strong>an</strong><strong>der</strong>er<br />

Disziplinen aufnehmen, sie hat keine<br />

eigenen Theorien, das macht das „<strong>an</strong>gstbesetzte“<br />

Verhalten (nicht grenzüberschreitend<br />

sein zu wollen, Anm. MB) aus.<br />

CXCIV


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

Runde 2<br />

Expertin 1 (E1) Experte 2 (E2) Experte 3 (E3) Experte 4 (E4)<br />

E2.2.1<br />

Erwi<strong>der</strong>t auf E4:<br />

Wir haben keine gute Leibtheorie, <strong>der</strong><br />

Körper als Ort des Alter(n)s wird nicht<br />

ben<strong>an</strong>nt, wird ausgeblendet, stattdessen<br />

wird über den Körper Qualität von intern<br />

und extern gemacht (I)<br />

Auf die Aussage „Pflege ist kr<strong>an</strong>kenhauslastig“<br />

(E4) und die Aussage “Pflege ist in<br />

<strong>der</strong> Pubertätsphase“ (E3):<br />

<strong>Die</strong> sog. normale Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

ist erschwert. Am Beispiel<br />

E4.2.1<br />

Auf „Pflege blendet negative Anteile des<br />

Alter(n)s aus“ (E2):<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> steht in <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong><br />

etablierten Gerontologie, die den Fokus des<br />

„normal aging“ prominent einsetzt.<br />

Pflege nimmt nicht den kritischen Aspekt des<br />

Alter(n)s, wie in den Phänomenen wie Gebrechlichkeit,<br />

Ekel etc. auf, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Fokus<br />

liegt auf einem Professionalisierungsverständnis<br />

von technisch-akademischer H<strong>an</strong>dhabbarkeit<br />

von Pflegebedarfen.<br />

CXCV


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

Österreich wird deutlich: dort ist die <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

aufgrund einer Gesetzesän<strong>der</strong>ung<br />

notwendig geworden, nicht weil<br />

m<strong>an</strong> <strong>der</strong> Meinung war m<strong>an</strong> bräuchte sie,<br />

deswegen noch einmal <strong>der</strong> Hinweis auf<br />

das Statement <strong>der</strong> „Selbsterhöhung“: Wir<br />

sind jetzt was geworden! Und auf <strong>der</strong><br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite muss die <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

noch in <strong>der</strong> Pubertätsphase befindlich<br />

schon ihren eigenen Nachwuchs zeugen,<br />

obwohl sie noch gar nicht richtig<br />

zeugungsfähig ist. Drei Viertel <strong>der</strong> professionellen<br />

pflegewissenschaftlichen Mitarbeit<br />

„geht in Lehre drauf“, weil ein Bedarf<br />

bedient werden muss, weniger Selbstinszenierung<br />

als vielmehr Notwendigkeit,<br />

um eigene Mitarbeiter „aufzubauen“ (II)<br />

E3.2.1<br />

Auf die Aussage“ Identität versus Interdisziplinarität“<br />

(E1), Hinweis auf Schaubild,<br />

das E3 <strong>an</strong>zeichnet:<br />

<strong>Die</strong> Dyade pflegebedürftiger Mensch-<br />

Pflegeperson steht im ersten konzentrischen<br />

Kreis, im zweiten die Bel<strong>an</strong>ge <strong>der</strong><br />

Versorgungsstrukturen, wie Professionalisierung,<br />

<strong>der</strong> Settings und des QM. Bis<br />

hier ist <strong>der</strong> Zugriff <strong>der</strong> Pflege noch möglich,<br />

je mehr m<strong>an</strong> nach oben geht, desto<br />

höher die Identität, je mehr nach unten,<br />

CXCVI


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

E1.2.1<br />

Auf die Aussage die Ergebnisse <strong>der</strong><br />

Zeitschriften<strong>an</strong>alyse seien bestätigend<br />

(E4):<br />

<strong>Die</strong> Ausrichtung einer Zeitschrift beeinflusst<br />

die Themenfindung genauso wie<br />

die Gel<strong>der</strong>. Es kommt auch darauf <strong>an</strong>,<br />

desto weniger, umso mehr Schnittstellen<br />

zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en Disziplinen. Fokussierung <strong>der</strong><br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> auf die ersten beiden<br />

konzentrischen Kreise, um nicht in den<br />

Schnittstellenbereich zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en Disziplinen<br />

einzudringen. <strong>Die</strong> Gerontologie liegt<br />

quer dazu, Fokus liegt auf dem Alter,<br />

deswegen brauche ich alle benachbarten<br />

Disziplinen dazu. Es gibt demzufolge z. B.<br />

psychologische Beiträge zum Setting, zur<br />

Dyade usw. es gibt Beiträge zum restlichen<br />

Umfeld usw.<br />

Auf die Aussage “Pflege ist<br />

kr<strong>an</strong>kenhauslastig“ (E4):<br />

Das Kr<strong>an</strong>kenhaus ist in <strong>der</strong> Gerontologie<br />

ein g<strong>an</strong>z normales Thema, in <strong>der</strong> Pflege<br />

ist es historisch gekommen. Auch aufgrund<br />

<strong>der</strong> zunehmenden Alterung und <strong>der</strong><br />

mehr und mehr zunehmenden Ausdifferenzierung.<br />

Im Vergleich zu früheren Zeiten,<br />

wo es Sammelbecken, Alten- und<br />

Siechenhaus war.<br />

CXCVII


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

in welcher Art und Weise die Themen<br />

publiziert werden. Stichwort: Formulierung<br />

von Titel, Schlagworten und Formulierung<br />

von Ergebnissen Das ist sicher<br />

ein Trend. Das Medium beeinflusst<br />

den Blickwinkel. Sieht m<strong>an</strong> sich die<br />

PFLEGE (H<strong>an</strong>s Huber) genauer <strong>an</strong>, dort<br />

sind die Publikationen stark empirisch<br />

und im oberen Segment (Dyade nach<br />

E3, Anm. MB) mit Ausnahmen (eine<br />

Son<strong>der</strong>ausgabe zur Theorien, welche<br />

eine Person stark gepusht hat).<br />

Bei den Ergebnissen fällt auf, dass das<br />

Wort „nur“ benutzt wird. Woher kommt<br />

es im Zusammenh<strong>an</strong>g mit dem Ergebnis,<br />

dass sich „nur“ 10% aller Artikel in<br />

den Zeitschriften mit dem alten Menschen<br />

beschäftigen, kommt es von <strong>der</strong><br />

Dringlichkeit des Problems in <strong>der</strong> Bevölkerung?<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> „per se“<br />

ist breiter als die gerontologische <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

und k<strong>an</strong>n auch als sich<br />

neu entwickelnde Wissenschaft nicht<br />

das gesamte Spektrum gleichberechtigt<br />

abdecken.<br />

E3.2.2<br />

Auf die Stellungnahme Gesetzgebung als<br />

Trigger für Verän<strong>der</strong>ungen(E2)<br />

Analyse des Zeitpunkts „Einführung <strong>der</strong><br />

CXCVIII


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

E2.2.2<br />

Auf die Aussage: „Das Medium beeinflusst<br />

den Blickwinkel“ (E1)<br />

Blick auf das Review -System in Zeitschriften:<br />

Unterliegt nicht auch die <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

Moden? Es ist „in“ etwas<br />

über Generationenforschung zu machen,<br />

biografieorientierte Forschung, Politik und<br />

Wissenschaftsjournalismus hat etwas<br />

vorgegeben, was im Großen und G<strong>an</strong>zen<br />

unter dem epidemiologischen W<strong>an</strong>del<br />

abgebildet wird (I).<br />

Auf die Aussage „Begründungszw<strong>an</strong>g<br />

versus H<strong>an</strong>dlungszw<strong>an</strong>g“ (E4)<br />

Gerontologische Pflege wird unter „Angew<strong>an</strong>dter<br />

Gerontologie“ im Verb<strong>an</strong>d <strong>der</strong><br />

Pflegeversicherung in D“: <strong>Die</strong> Pflegeversicherung<br />

ist ein eigenes Policyfeld. Damit<br />

ist auch die <strong>Pflegewissenschaft</strong> entscheidend<br />

vor<strong>an</strong> gekommen. Bis 1989 war <strong>der</strong><br />

Versuch die Altenpflege im SGBV einzugleichen.<br />

Einstieg damals mit ambul<strong>an</strong>ter<br />

Pflege. Alle haben gedacht: da kommt<br />

d<strong>an</strong>n auch die Stationäre. D<strong>an</strong>n kam die<br />

eigene Säule im Sozialversicherungsgesetz.<br />

<strong>Die</strong> Etablierung des SGB XI war<br />

eine Legitimation für die <strong>Pflegewissenschaft</strong>,<br />

denn damit entst<strong>an</strong>d auch Forschungsbedarf.<br />

CXCIX


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

DGGG geführt. K<strong>an</strong>n die <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

ihre Architektur entwickeln, ihr Dasein<br />

begründen in einer <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dten<br />

Pflegeforschung? Es muss <strong>der</strong> Markt<br />

bedient werden, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Suche ist<br />

nach Lösungen o<strong>der</strong> nach Ideen, die nicht<br />

aus <strong>der</strong> Medizin kommen (II).<br />

E3.2.3<br />

Direkt auf E4<br />

E4.2.2<br />

Auf die Aussage: „Das Medium beeinflusst<br />

den Blickwinkel“ (E1)<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Philosophie bzw. des Profils<br />

in den Zeitschriften. E.g. die PFLGE<br />

(H<strong>an</strong>s Huber) in den 80er-Jahren, da war das<br />

Profil diffus und ich erinnere mich auch <strong>an</strong><br />

sehr schlechte Beiträge. <strong>Die</strong> haben damals<br />

alles <strong>an</strong>genommen. Es gab kein Reviewsystem<br />

usw. D<strong>an</strong>n kam es zum Paradigmenwechsel:<br />

„Klinische Pflegepraxis“ und<br />

Einrichtung eines Reviewsystems, insofern<br />

hat sich die Publikationsl<strong>an</strong>dschaft da etwas<br />

verän<strong>der</strong>t. Auch bei <strong>der</strong> ZfGG interdisziplinär<br />

schon in den 70er- und 80er- Jahren mit <strong>der</strong><br />

Blickrichtung Medizin und Psychologie. „<strong>Die</strong><br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en (Disziplinen, Anm. MB) kommen<br />

d<strong>an</strong>n auch ein bisschen drin vor…“<br />

CC


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

Philosophie <strong>der</strong> Veröffentlichungspraxis:<br />

Hinweis auf die Qualität <strong>der</strong> <strong>an</strong>genommenen<br />

Beiträge. Das Interess<strong>an</strong>te ist die „ex<br />

<strong>an</strong>te“- Ablehnung, weil die Artikel nicht<br />

„passen“, thematisch. Es gibt vermutlich<br />

eine Fülle <strong>an</strong> pflegewissenschaftlichen<br />

Artikeln, die vom Selbstverständnis her<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>s sind, aber auch <strong>an</strong><strong>der</strong>s erscheinen.<br />

Vielleicht in einer soziologischen<br />

Zeitschrift, im „Sozialen Fortschritt“ tauchen<br />

m<strong>an</strong>chmal Beiträge auf, die sind<br />

nicht so eng pflegewissenschaftlich, die<br />

sind breiter, eher pflegepolitisch. Da bleibt<br />

natürlich die Frage: welches Verständnis<br />

von <strong>Pflegewissenschaft</strong> haben wir (hier in<br />

<strong>der</strong> Gruppendiskussion, Anm. MB)?<br />

Der hohe Anteil <strong>der</strong> qualitativen Sozialforschung,<br />

für den ich mich begeistere ist ein<br />

typisches „Un<strong>der</strong>dog“- Verhalten in <strong>der</strong><br />

Pflege. In <strong>der</strong> Soziologie ist nämlich <strong>der</strong><br />

St<strong>an</strong>dard, dass die Akzept<strong>an</strong>z <strong>der</strong> qualitativen<br />

Forschung eher gering ist. Wenn ich<br />

mich erinnere welche Kämpfe in <strong>der</strong><br />

Deutschen Gesellschaft für Soziologie<br />

herrschten, eine eigene Sektion (qualitative<br />

Forschung, Anm. MB) aufzumachen,<br />

da sieht m<strong>an</strong> heute noch die fehlende<br />

Akzept<strong>an</strong>z. Ich spreche jetzt über Zeitschriften.<br />

Dass <strong>der</strong> Büchermarkt explo-<br />

CCI


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

diert mit Dissertationen und Lehrbüchern<br />

zur qualitativen Sozialforschung ist etwas<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>es. Aber in <strong>der</strong> qualitätsbewährten<br />

vom Selbstverständnis weitgehend qu<strong>an</strong>titativen<br />

Soziologie kommt m<strong>an</strong> mit qualitativen<br />

Methoden g<strong>an</strong>z schlecht rein. In<br />

<strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> dagegen ist <strong>der</strong><br />

Anteil qualitativer Forschung sehr hoch.<br />

Warum? Ich fahre mal die Schiene: „wo<br />

ich Identität gewinne und mich abgrenze<br />

gegenüber <strong>an</strong><strong>der</strong>en. Auch das ist so ein<br />

Beispiel für Pubertätsrituale (I)<br />

Auf die Aussage „<strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

unterliegt Moden“ (E2):<br />

Sie kommen nämlich mit solchen Forschungen<br />

nur d<strong>an</strong>n in Ihre Pflegzeitschrift<br />

rein, machen Sie eine Forschung über die<br />

Dyade haben Sie Schwierigkeiten in die<br />

Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie<br />

zu kommen, weil die wollen<br />

ein großes N, sowie ein Kollege sagt:<br />

„Soziologie ist nichts <strong>an</strong><strong>der</strong>es als <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte<br />

Mathematik“. Also m<strong>an</strong> bildet<br />

Realität über mathematische Strukturmodelle<br />

ab und wenn das natürlich Auswahlkriterien<br />

sind, d<strong>an</strong>n kommt es zur Konzentration<br />

bestimmter Beiträge in einer<br />

dieser wissenschaftlichen Zeitschriften,<br />

die sie <strong>an</strong>alysiert haben. Das Themen-<br />

CCII


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

E1.2.2<br />

Auf die Aussage „<strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

unterliegt Moden“ (E2) und Philosophie<br />

im Publikationsbetrieb (E4)<br />

Da ist wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zweispalt, in dem wir<br />

sind: qualitative Sozialforschung zu<br />

pushen, da es eine Methodologie ist,<br />

die unseren Fragestellungen entgegen<br />

kommt. Das steht in engem Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

mit <strong>der</strong> Grundhaltung <strong>der</strong><br />

Pflege (Pflegephilosophie) auf das Individuum<br />

bezogen, hier bestünden weitere<br />

Möglichkeiten zur Theorieentwicklung.<br />

Auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite: <strong>der</strong> Zw<strong>an</strong>g<br />

Drittmittelfin<strong>an</strong>zierung zu kriegen, da ist<br />

qualitative Forschung so gut wie ausgeschlossen<br />

in Österreich. Ich muss also<br />

immer etwas Qu<strong>an</strong>titatives dabei haben,<br />

dass es überhaupt Ch<strong>an</strong>cen auf eine<br />

Fin<strong>an</strong>zierung hat.<br />

Auch in den Publikationen sprengt uns<br />

diese EBN-Debatte in eine bestimmte<br />

Richtung, das hat auch etwas mit <strong>der</strong><br />

spektrum <strong>der</strong> Gutachter ist interdisziplinär<br />

und die in den Zeitschriften ist monodisziplinär<br />

(II)<br />

(Memo! Selbstverständnis <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

versus Selbstverständnis im<br />

Publikationsbetrieb, Methodologie)<br />

CCIII


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

Außenwahrnehmung zu tun: diese Zerrissenheit<br />

<strong>der</strong> Suche nach Identitätsbildung,<br />

nach etwas Eigenem auf <strong>der</strong> einen<br />

Seite und auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite<br />

das starke Anhängen <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>es, <strong>an</strong><br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e Disziplinen und Methoden, um<br />

überhaupt gesehen und gehört zu werden.<br />

Auf die Aussage zur <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dten Forschung<br />

versus Grundlagenforschung<br />

(E2 und E4):<br />

Wenn m<strong>an</strong> sich die pflegewissenschaftliche<br />

Debatte <strong>an</strong>schaut, d<strong>an</strong>n hat es<br />

Anf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> 90er-Jahre eine wissenschaftstheoretische<br />

Debatte über die<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> per se gegeben.<br />

H<strong>an</strong>dlungspraxis-(Pflege)Wissenschaft<br />

wurde damals decodiert und d<strong>an</strong>n war<br />

aber Schluss damit und es gibt so einen<br />

Gap („Lücke“, Anm. MB) dazwischen –<br />

das steht da und wir haben jetzt diese<br />

Schlagworte „Angew<strong>an</strong>dte und Grundlagenforschung“,<br />

die zum Teil sehr kritiklos<br />

übernommen und rezipiert werden,<br />

weil sie ein Stück weit auch <strong>der</strong><br />

Wissenschaftsstatistik inhärent sind) u.<br />

Berta Schrems hat eine neue Debatte<br />

aufgemacht mit <strong>der</strong> Frage, ob m<strong>an</strong> sich<br />

hierzu wissenschaftstheoretisch nicht<br />

CCIV


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>s positionieren muss: gibt es denn<br />

diese Trennung zwischen <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dter<br />

und Grundlagenforschung überhaupt<br />

und was bedeutet es, wenn wir uns<br />

diesem Diktat unterwerfen, diesem Dualismus,<br />

können wir unser Identität nicht<br />

besser ausbilden nach dem Motto: <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

ist immer kontextbezogen!<br />

Nur <strong>der</strong> Rahmen <strong>der</strong> Kontextualisierung<br />

ist ein <strong>an</strong><strong>der</strong>er, um damit<br />

auch in eine breitere wissenschaftlich-<br />

(methodische) Diskussion einzusteigen.<br />

Es besteht ein grundsätzliches, wissenschaftstheoretisches<br />

Vakuum, das irgendwo<br />

in <strong>der</strong> Debatte entst<strong>an</strong>den ist,<br />

die ja auch abgebrochen ist.<br />

E4.2.3<br />

Direkt auf E1:<br />

Das ist sicher richtig, was Sie sagen! Wissenschaftstheoriedebatte<br />

erweitert auf Ende<br />

<strong>der</strong> 80er, Anf<strong>an</strong>g bis Mitte <strong>der</strong> 90er-Jahre.<br />

<strong>Die</strong> ist d<strong>an</strong>n abgeflaut mit <strong>der</strong> VÖ Dornheim<br />

et al. Ich hab das mo<strong>der</strong>iert damals und es<br />

war signifik<strong>an</strong>t, wie <strong>an</strong>gstbesetzt diese Debatte<br />

damals war. <strong>Die</strong> brach d<strong>an</strong>n ab. Pflegetheoriedebatte<br />

best<strong>an</strong>d hauptsächlich aus<br />

<strong>der</strong> Adaption von Gr<strong>an</strong>d Theories -Debatte<br />

aus den USA. Da ist sicher eine Ch<strong>an</strong>ce<br />

verpasst worden. Auch im Dualismus qu<strong>an</strong>ti-<br />

CCV


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

E2.2.3<br />

Im Anschluss auf die Ökonomisierungserscheinungen<br />

in <strong>der</strong> Wissenschaft „Forschungsför<strong>der</strong>ung<br />

triggert Themen“ (E1),<br />

„Begründungszw<strong>an</strong>g versus H<strong>an</strong>dlungszw<strong>an</strong>g“<br />

(E4) und direkt im Anschluss auf<br />

(E4) „Methodische Zwänge“:<br />

Als die Grounded-Theory-Debatte abriss,<br />

hat da diese Ökonomisierungswelle nicht<br />

auch die <strong>Pflegewissenschaft</strong> erreicht? Ein<br />

Prozess im Erwachsenwerden: Ich muss<br />

mich dem wirtschaftlichen Druck auch<br />

wissenschaftlich stellen? <strong>Die</strong>ses Wesen<br />

tativ/qualitativ. Da hätte m<strong>an</strong> <strong>an</strong> die sozialwissenschaftliche<br />

Diskurse <strong>der</strong> 60er und 70er<br />

Jahre <strong>an</strong>knüpfen können. <strong>Die</strong>ser Zug ist irgendwie<br />

verpasst worden. Jetzt besteht die<br />

Gefahr ein Stück weit <strong>an</strong> diese EBN-Debatte<br />

<strong>an</strong>schlussfähig zu werden, dabei kommt m<strong>an</strong><br />

in die Problematik hinein die Science entwickeln<br />

zu müssen, die aber nur bedingt geeignet<br />

für Pflegefragen erscheinen. Es müssen<br />

Endpunkte definiert werden, es müssen die<br />

RCT’s her! Das passt zum Teil, zum Teil aber<br />

auch nicht. Jedenfalls muss m<strong>an</strong> sich da<br />

schon stark verbiegen. Das ist eine g<strong>an</strong>z<br />

schwierige Debatte, aber da ist ein Ch<strong>an</strong>ce<br />

verpasst worden.<br />

CCVI


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

<strong>der</strong> Wissenschaft auf Endpunkte hin zu<br />

arbeiten, hat sich weiter fortgesetzt. Ist es<br />

nicht auch die Angst, die Absolventen<br />

(aus den pflegewissenschaftlichen Studiengängen,<br />

Anm. MB) sollen auch eine<br />

Tätigkeit bekommen in diesem Feld? Und<br />

deshalb müssen wir sie auch mit diesen<br />

Mitteln ausbilden. Qualitativ ist g<strong>an</strong>z ok für<br />

„nebenher“, aber eigentlich müssen wir<br />

qu<strong>an</strong>titativ arbeiten. Ich muss erklären,<br />

was „N“ ist. Also auch hier; inwieweit<br />

drückt die Praxis hinein in den Diskurs?<br />

E3.2.4<br />

Direkt im Anschluss auf E2:<br />

Ist Grundlagenforschung in <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

überhaupt möglich? Wenn<br />

ich grundlagenorientiert forschen will,<br />

muss ich Spezialist sein. Es gibt hier im<br />

Hause eine Debatte ob historischer Pflegeforschung.<br />

Für historische Pflegeforschung<br />

muss ich Historiker sein von den<br />

Methoden her usw. M<strong>an</strong> hat zwar eine<br />

Neigung zu dem Themengebiet, aber es<br />

ist nicht <strong>Pflegewissenschaft</strong>.<br />

Wenn m<strong>an</strong> Grundlagenforschung machen<br />

will, d<strong>an</strong>n muss m<strong>an</strong> Spezialist sein, ein<br />

Mediziner macht d<strong>an</strong>n Forschung o<strong>der</strong> ein<br />

Jurist: Nehmen wir Begriffe wie Entmündigung<br />

o<strong>der</strong> Würde im Alter. Wenn m<strong>an</strong><br />

CCVII


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

E2.2.4<br />

Direkt im Anschluss auf E3:<br />

Ist es im interdisziplinären Feld überhaupt<br />

möglich Grundlagenforschung zu machen?<br />

<strong>Die</strong> Problematik ist doch: Beweisen<br />

Sie mir die Wirksamkeit von Pflege, würde<br />

ein Mediziner sagen, wenn m<strong>an</strong> ihn darauf<br />

<strong>an</strong>spricht, dass m<strong>an</strong> pflegewissenschaftlich-grundlagenorientiert<br />

arbeitet.<br />

Darauf sind die Grundlagen stark reduziert.<br />

das richtig diskutieren will, muss m<strong>an</strong><br />

Jurist sein o<strong>der</strong> im Grenzbereich praktische<br />

Philosophie o<strong>der</strong> Ethik o<strong>der</strong> beides<br />

aber eigentlich doch gar nicht <strong>Pflegewissenschaft</strong>.<br />

Das ist in <strong>der</strong> Sozialpolitik genauso.<br />

Ich bin immer sehr <strong>an</strong>wendungsbezogen,<br />

aber wenn ich Sozialpolitik<br />

grundlagentheoretisch mache, d<strong>an</strong>n bewege<br />

ich mich im Feld des Rechts, <strong>der</strong><br />

Soziologie, <strong>der</strong> Geschichte. Vielleicht ist<br />

das auch so ein Aspekt, <strong>der</strong> sich ausdrückt,<br />

das Getriebensein durch Forschung<br />

aber bezogen auf die Dyade vom<br />

Kern her bezogen auf die Praxis. Gute<br />

Arbeit machen, im Sinne von einer Arbeitsforschung.<br />

CCVIII


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

E3.2.5<br />

Direkt im Anschluss auf E4:<br />

Aufwertung von Pflege als eigenem Gegenst<strong>an</strong>d<br />

ist extrem wichtig. Nur die Frage<br />

bleibt: resultiert daraus eine eigene <strong>Pflegewissenschaft</strong>?<br />

Für mich ist Pflegeforschung<br />

Teil <strong>der</strong> Sozialpolitik, weil es geht<br />

um die Lebenslage von Menschen und<br />

die Lebensqualität ist ein Teil davon, <strong>der</strong><br />

extrem ernst zu nehmen ist. Es geht ja<br />

nicht nur um die Intensivmedizin und die<br />

Unfallmedizin. Pflege ist ein extrem wichtiges<br />

Thema. Beispiel: Forschungsvorhaben:<br />

Hypothesentestung: sind in Wohngemeinschaften<br />

mit Pflegeaufw<strong>an</strong>d die<br />

Reziprozitätsstrukturen intensiver als im<br />

Heimsetting. Daraus resultieren unterschiedliche<br />

Profile im Aktivierungsgrad<br />

und das führt zu einer besseren Verlaufsdynamik<br />

von Gesundheit. <strong>Die</strong> Skalen<br />

dafür kommen aus <strong>der</strong> etablierten Psychologie<br />

(Selbstwirksamkeit, Selbstm<strong>an</strong>agementskalen<br />

etc.), <strong>der</strong> theoretische Anteil<br />

ist tr<strong>an</strong>saktionalistisch (Lazarus). Methodische<br />

Auswertung: statistisches<br />

Matching mit großem N aus <strong>der</strong> empirischen<br />

Sozialforschung. Hier kommt nichts<br />

rein aus <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong>. Trotzdem<br />

die Frage bleibt pflegezentriert. Es ist<br />

CCIX


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

E1.2.3<br />

Direkt im Anschluss auf E3:<br />

Das ist aber gerade <strong>der</strong> Punkt, wo m<strong>an</strong><br />

als <strong>Pflegewissenschaft</strong> sehr, sehr vorsichtig<br />

wird. Wir sind ja auch noch in<br />

einem Legitimationszw<strong>an</strong>g, zumindest<br />

in Österreich, wo m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n sehr schnell<br />

wegradiert wird o<strong>der</strong> werden k<strong>an</strong>n.<br />

Brauchen wir da die <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

o<strong>der</strong> k<strong>an</strong>n das die Soziologie nicht genauso<br />

machen?<br />

Ich möchte die These entschärfen, dass<br />

es keine Theorien in <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

gebe, sie sind ein Stück weit<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>s gelagert. Wir suchen unsere<br />

wissenschaftlichen Bezüge – die Grundlagen<br />

kommen da durchaus von wo<strong>an</strong><strong>der</strong>s,<br />

wie zum Beispiel die Systemtheorie<br />

–, aber wenn ich versuche, die Wissenschaftsentwicklung<br />

insoweit zu stärken,<br />

z. B. im Bereich <strong>der</strong> Entwicklung<br />

und Testung <strong>der</strong> Middle-R<strong>an</strong>ge-<br />

Theories, d<strong>an</strong>n können wir daraus auch<br />

Instrumente ableiten, die vielleicht Bezüge<br />

zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en Wissenschaften abbil-<br />

eine pflegewissenschaftliche Fragestellung,<br />

nichts <strong>an</strong> Theorien und Methoden<br />

und Messinstrumenten kommt dabei aus<br />

<strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong>.<br />

CCX


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

den, aber im Kern aus <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

kommen. M<strong>an</strong> merkt allerdings,<br />

dass diese Debatten nicht im<br />

Mittelpunkt stehen, son<strong>der</strong>n (dass die<br />

Debatten, Anm. MB) eher sozioökonomisch<br />

usw. geprägt sind.<br />

Wo die <strong>Pflegewissenschaft</strong> allerdings<br />

eine Originärität aufweist, d<strong>an</strong>n ist das<br />

<strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong> „Körperlichkeit“. Denn<br />

keine <strong>an</strong><strong>der</strong>e Disziplin deckt dies in <strong>der</strong><br />

Art und Weise ab, wie die <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

es tut. Gerade im Bereich des<br />

alten Menschen ist das etwas sehr Originäres,<br />

<strong>an</strong> dem Punkt wird gerade<br />

entwickelt, aber wir sind noch nicht sehr<br />

weit und d<strong>an</strong>n kommen die Grenzen<br />

und Zwänge von außen, die das behin<strong>der</strong>n,<br />

um auf die Grundlagenforschung<br />

zurück zu kommen: die beiden Begriffe<br />

Grundlagenforschung und <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte<br />

Forschung, illustriert am Beispiel <strong>der</strong><br />

Untersuchung von Zegelin-Abt zur Bettlägerigkeit.<br />

Da hinken diese Begriffe. Ist<br />

das jetzt Grundlagen- o<strong>der</strong> <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte<br />

Forschung? We<strong>der</strong> noch. Es ist beides.<br />

Es braucht auch hier eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e Definition<br />

als die Klassischen es abbilden.<br />

Das ist auch die Frage, wenn wir uns<br />

<strong>der</strong> Gerontologie zuwenden, dass wir<br />

CCXI


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

uns unbedingt unsere wissenschaftstheoretische<br />

Position klar machen. Gerade<br />

da, wo wir uns ins Interdisziplinäre<br />

einklinken. Das muss geschehen, sonst<br />

können wir nicht interdisziplinär sein.<br />

E2.2.5<br />

Direkt im Anschluss auf E1:<br />

Um zur Praxis zu kommen: das Thema<br />

„alter Mensch“ ist o<strong>der</strong> wäre ein sehr<br />

d<strong>an</strong>kbares Thema, wo sich die <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

beweisen k<strong>an</strong>n, um Interdisziplinarität<br />

zu zeigen: sowohl nach innen, als<br />

auch nach außen.<br />

E4.2.5<br />

Direkt im Anschluss auf E2:<br />

Es ist aus meiner Sicht auch eine Ch<strong>an</strong>ce für<br />

die <strong>Pflegewissenschaft</strong>, dieses Thema <strong>der</strong><br />

Interdisziplinarität noch einmal g<strong>an</strong>z neu<br />

ernst zu nehmen. Bei vielen etablierten Disziplinen<br />

ist das eher eine „Mogelpackung“,<br />

aber immerhin die Gerontologie hat es geschafft<br />

sich unter dem Deckm<strong>an</strong>tel <strong>der</strong> Interdisziplinarität<br />

auch institutionell zu vereinigen.<br />

Das ist nicht unwichtig. Natürlich gibt es<br />

<strong>an</strong> den Rän<strong>der</strong>n Kollegen, die sich primär als<br />

Soziologen o<strong>der</strong> Psychologen sehen und von<br />

ihrer Ursprungsdisziplin aus drauf schauen.<br />

Trotzdem hat es die Gerontologie geschafft<br />

CCXII


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

E3.2.6<br />

Direkt im Anschluss auf E4:<br />

Gibt es eine „Theoriefeindlichkeit“? Muss<br />

es eine „Feldsozialisation“ geben?<br />

Zur Feldsozialisation: Das Selbstverständnis,<br />

das von den ersten Kohorten<br />

(Pflegeakademikern, Anm. MB) geprägt<br />

wurde, hieß: „m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n nur über Pflege<br />

forschen, wenn m<strong>an</strong> aus dem Feld<br />

kommt“, deswegen auch hier ein Stück<br />

Selbstrevidierung; natürlich k<strong>an</strong>n ein Soziologe<br />

eine Studie machen, aber versteht<br />

er genug vom Feld? Ich merke oft, wenn<br />

Soziologen Sozialpolitikforschung machen,<br />

dass das g<strong>an</strong>z schön d<strong>an</strong>ebengehen<br />

k<strong>an</strong>n, weil sie das Sozialrecht nicht<br />

kennen, sie kennen nicht diese Details. Im<br />

das Gros unter ein Dach zu versammeln und<br />

sich aber nur bedingt mit dem Thema Interdisziplinarität<br />

zu befassen. Und die Theoriedebatte<br />

in <strong>der</strong> Gerontologie war immer ein<br />

Desi<strong>der</strong>at. <strong>Die</strong>se Fragen, die wir jetzt hier für<br />

die <strong>Pflegewissenschaft</strong> diskutieren, das sind<br />

keine exklusiven Probleme, son<strong>der</strong>n die sehe<br />

ich auch in <strong>an</strong><strong>der</strong>en Disziplinen. Allerdings<br />

haben die es geschafft einen „Forschungsfokus“<br />

aufzubauen, eine „Infrastruktur“ zu etablieren.<br />

Damit tut sich die <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

schwer.<br />

CCXIII


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

Umkehrschluss weiß ich nicht genau, ob<br />

m<strong>an</strong> immer aus dem Feld kommen k<strong>an</strong>n.<br />

Wenn m<strong>an</strong> aus dem Feld kommt, d<strong>an</strong>n ist<br />

diese selbstgesteuerte Enge natürlich<br />

sozialisationsbedingt (I).<br />

Zur Theoriefeindlichkeit: ich finde Frau<br />

Uzarewicz‘ Buch faszinierend, weil sie<br />

eben vom Körper gesprochen haben, zur<br />

Ontologie <strong>der</strong> Leiblichkeit. Da sagt sie, ja<br />

wär schön, wenn das mal gelesen und<br />

diskutiert wird. Also Theoriefeindlichkeit.<br />

Aber gar nicht mal despektierlich gemeint<br />

gegenüber <strong>der</strong> Pflege: In unseren Gesundheitsökonomiestudiengängen,<br />

da<br />

mussten die ersten Kohorten vorher einen<br />

Gesundheitsberuf haben. Das waren g<strong>an</strong>z<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e Hörer als jetzt die letzten 5,6 Jahre.<br />

M<strong>an</strong> hat d<strong>an</strong>n umgestellt auf Abitur,<br />

weil es Rechtsprobleme gab, es haben<br />

sich Leute eingeklagt, wie grenzt m<strong>an</strong> das<br />

und das beruflich ab. D<strong>an</strong>n hatten wir Sozialversicherungs<strong>an</strong>gestellte<br />

<strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenkassen<br />

usw. Seitdem wir diesen<br />

Wechsel haben, ist das g<strong>an</strong>z <strong>an</strong><strong>der</strong>s. Ich<br />

f<strong>an</strong>ge im ersten Semester mit philosophischer<br />

Anthropologie <strong>an</strong>, ich gehe von <strong>der</strong><br />

Situation des leidenden Menschen aus<br />

bevor, ich zur Situation in den Institutionen<br />

des Gesundheitswesens komme. Da<br />

CCXIV


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

fällt denen die Klappe runter, das wollen<br />

die nicht hören. <strong>Die</strong> wollen als Bachelor in<br />

die Praxis und fragen: „Was bringt mir<br />

das?“ Und so ähnlich ist das auch mit <strong>der</strong><br />

Pflege. <strong>Die</strong> müsste eigentlich mit <strong>der</strong> Ontologie<br />

<strong>der</strong> Leiblichkeit <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gen. Und<br />

nachher mit Pflege nach Modellen usw.<br />

Da taucht d<strong>an</strong>n schon was auf über<br />

Personalismus, aber wenn m<strong>an</strong> das verstehen<br />

will, d<strong>an</strong>n muss m<strong>an</strong> auch was<br />

machen über „Personalismus im 20.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t“. Bis zu dem Grenzbereich<br />

<strong>der</strong> theologischen Anthropologie, zum<br />

Themenbereich „guter Fürsorge“ usw.<br />

Theoriefeindlichkeit gibt es wo<strong>an</strong><strong>der</strong>s<br />

auch, nämlich immer d<strong>an</strong>n, wenn die Leute<br />

<strong>an</strong> einem bestimmten Feld interessiert<br />

sind und wenn es berufsstrategisch ist.<br />

„Ich will da arbeiten“ und nicht die<br />

Umwegsituation machen; erst mal <strong>an</strong>thropologische<br />

Inhalte machen und erst mal<br />

Grundlagendisziplinen aufarbeiten. <strong>Die</strong><br />

kommen aus dem Feld und wollen z.B. in<br />

<strong>der</strong> pädagogischen o<strong>der</strong> m<strong>an</strong>ageriellen<br />

Rolle aufsteigen. Und damit sind die dort<br />

oben fixiert (mit Blick auf das Schaubild,<br />

Anm. MB) (II)<br />

E4.2.6<br />

Direkt im Anschluss auf E3:<br />

CCXV


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

E1.2.4<br />

Im Anschluss <strong>an</strong> E4:<br />

Wir haben in Wien beides: l<strong>an</strong>gjährig<br />

erfahrene Pflegende und junge Menschen,<br />

die gar nicht wissen was pflege<br />

eigentlich ist. <strong>Die</strong> grundsätzlich auch<br />

nicht wissen wie kr<strong>an</strong>ke Menschen aussehen,<br />

wie ein Pflegeheim von innen<br />

E3.2.7<br />

Direkt eingeworfen, auf E4:<br />

…Ich f<strong>an</strong>d das falsch mit <strong>der</strong> Fachhochschule,<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> gehört <strong>an</strong> die<br />

Universität!<br />

Aber so ist das ja in D gelaufen. Genauso.<br />

„Pflege braucht Eliten“ heißt im Grunde „Eliten<br />

für die Praxis“ und die Studiengänge sind<br />

etabliert worden…<br />

E4.2.7<br />

Direkt erwi<strong>der</strong>t auf E3:<br />

<strong>Die</strong>ser Sprung ist eben nicht gelungen in D,<br />

son<strong>der</strong>n es hat jetzt ein FH- Tradition und<br />

d<strong>an</strong>n kommt hinzu eine zunehmende<br />

Versozialwissenschaftlichung <strong>der</strong> Pflegestudiengänge.<br />

Hilde Steppe hatte die Akademisierung<br />

schon so entwickelt wie Du (mit Blick<br />

auf E3, Anm. MB), da muss keine Praxisgeschichte<br />

vorneweg, die sind ja ein Stück weit<br />

durch die Praxis auch deformiert.<br />

CCXVI


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

aussieht. Das sind die zwei Welten. Das<br />

hört jetzt auf. Ich find‘s fast ein bisschen<br />

schade, dass diese junge naive Sicht<br />

auf die Dinge jetzt raus fällt. Da hat<br />

schon Bologna auch einen Einfluss<br />

gehabt. Wir sind im Bereich Gesundheit<br />

ja die besten Bologna-Erfüllungsgehilfen,<br />

wir sind die Musterschüler, den<br />

Bachelor berufsbezogen und d<strong>an</strong>n<br />

kommt die wissenschaftliche Schiene.<br />

<strong>Die</strong> Frage ist: Was passiert da schon alles<br />

vorher o<strong>der</strong> was k<strong>an</strong>n nachher nicht<br />

mehr passieren? Das wird m<strong>an</strong> jetzt bei<br />

uns sehen. Da spiegelt sich auch eine<br />

bildungspolitische Strategie wi<strong>der</strong>.<br />

E2.2.6<br />

Abschließend, und zur Philosophie im<br />

Publikationsbetrieb (E4, E1)<br />

Mit Blick in die Zukunft und weiter <strong>an</strong> das<br />

wissenschaftliche Peer-Review-System<br />

gedacht werden es die Autoren wohl<br />

schwer haben theoretische Beiträge und<br />

solche hermeneutischer Denkart unterzubringen,<br />

wenn sie bereits beim Verfassen<br />

des Beitrags schon die „Schere des<br />

Reviewers“ im Kopf haben müssen.<br />

CCXVII


Runde 2: „Was fällt (mir als Experten) auf?“ – Welche Unterschiede machen sich bemerkbar? Gruppendiskussion<br />

E3.2.7<br />

Abschließend und bezugnehmend auf<br />

einen fehlenden Themenaspekt in den<br />

Ergebnissen <strong>der</strong> Zeitschriften<strong>an</strong>alyse,<br />

Trend „Aller und Behin<strong>der</strong>ung“:<br />

Ein kleiner Exkurs zum Abschluss noch<br />

zum Thema „Behin<strong>der</strong>ung“: Auch beim<br />

Thema Behin<strong>der</strong>ung ist ein starker Praxisbezug<br />

bemerkbar, nämlich in den Therapiekonzepten.<br />

Heilpädagogisches Können<br />

war Therapieausbildung. Es gab aber<br />

in <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenarbeit immer eine große<br />

Theorietradition im Bezug auf Recht,<br />

Philosophie und Ethik. Und das ist umgekehrt<br />

zur Pflege: was es dort kaum gibt,<br />

ist eine Tradition von Disability-Forschung<br />

o<strong>der</strong> allgemein empirischer Forschung.<br />

Nur g<strong>an</strong>z, g<strong>an</strong>z wenig. In <strong>der</strong> Pflege hingegen<br />

gibt es sehr viel empirische Forschung,<br />

wenig Theorie, in <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenarbeit<br />

sehr viel Theorie (Inklusion,<br />

Teilhabeschaft) und auch Therapieforschung,<br />

nicht aber empirische Sozialforschung.<br />

Disability-Forschung ist eher<br />

kulturwissenschaftlich.<br />

CCXVIII


Runde 3<br />

Expertin 1 (E1) Experte 2 (E2) Experte 3 (E3) Experte 4 (E4)<br />

E1.3.1<br />

Zukünftige H<strong>an</strong>dlungsspielräume:<br />

Sehr stark sehe ich die Identitätsbildung mit<br />

dem Blickwinkel auf Interdisziplinarität. Ohne<br />

über die eigene Identität zu wissen, sei es<br />

wissenschaftstheoretisch, methodisch o<strong>der</strong><br />

auch im Hinblick welchen Theoriebezug haben<br />

wir, wird es nicht gelingen Interdisziplinarität<br />

gut zu leben. O<strong>der</strong> m<strong>an</strong> bezeichnet sich<br />

grundsätzlich als interdisziplinäres Feld, da<br />

müsste m<strong>an</strong> das Rad aber fast wie<strong>der</strong> zurück<br />

drehen. Das heißt nicht Ausgrenzung von<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en, son<strong>der</strong>n eine bewusste Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung<br />

damit. <strong>Die</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung wird<br />

die sein, auf diesem Grat zu w<strong>an</strong><strong>der</strong>n und<br />

sich nicht nur durch das was Außenzwänge<br />

<strong>an</strong>geht wie Forschungsför<strong>der</strong>ung, Review-<br />

Verfahren o<strong>der</strong> Evidence-Based-Debatte<br />

Anerkennung zu verschaffen. Interdisziplinäre<br />

Sichtweise gibt aber auch H<strong>an</strong>dlungsspielräume.<br />

Wenn wir nämlich unsere ureigene<br />

Perspektive klar machen können, so meine<br />

ich auch, dass diese gewünscht ist. <strong>Die</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

wird also sein, die „Pubertätsphase“<br />

auszuleben, um erwachsen werden<br />

E2.3.1<br />

3. Grundlagenarbeit wie philosophische<br />

und wissenschaftstheoretische<br />

Grundlagen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> ist stark beschäftigt<br />

mit Lehre. <strong>Pflegewissenschaft</strong> in Österreich<br />

und Deutschl<strong>an</strong>d ist <strong>an</strong> den Hochschulen<br />

noch stark instrumentalisiert im Sinne einer<br />

Feldentwicklung o<strong>der</strong> Feldprofessionalisierung.<br />

Wenn ich in <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

Philosophie lehre, bekomme ich <strong>an</strong> diesem<br />

Tag immer „schlechte Werte“. Ich sag d<strong>an</strong>n<br />

immer „die Pflege hasst die Philosophie!“<br />

Wo k<strong>an</strong>n also eine Weiterentwicklung passieren?<br />

Was k<strong>an</strong>n stattfinden? Auch im Bezug<br />

auf Theoriebildung im Hinblick auf vorgefundene<br />

Theorien o<strong>der</strong> Theorien, die schon da<br />

sind? Das müsste vielmehr im pflegewissenschaftlichen<br />

Denken und den Diskursen integriert<br />

werden. Es wäre gut, wenn philosophische<br />

Grundlagen und wissenschaftstheoretische<br />

Ansätze integriert würden. Wenn das in<br />

<strong>der</strong> pflegewissenschaftlichen Ausbildung<br />

vermehrt möglich wäre, weg von Alltagsin-<br />

E3.3.1<br />

4. Zukünftige Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

Den noch nicht abgeschlossenen Prozess<br />

<strong>der</strong> Selbstkonzeptfindung ausleben,<br />

den Spagat zwischen Selbstkonzept<br />

und Umweltoffenheit allerdings<br />

eingehen, ohne sich verkrampft <strong>der</strong><br />

eigenen Innerlichkeit zuzuwenden.<br />

5. Selbstkonzeptfindung<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> sollte körperzentriert<br />

von <strong>der</strong> personalen Mitte ausgehen,<br />

sich aber als interdisziplinär definieren.<br />

<strong>Pflegewissenschaft</strong> ist eine<br />

interdisziplinäre Wissenschaft. Sie hat<br />

den Fokus <strong>der</strong> Dyade, <strong>der</strong> körperzentrierten<br />

personalen Mitte wobei die<br />

Abgrenzung zur chronischen Erkr<strong>an</strong>kung<br />

und Behin<strong>der</strong>ung geht, denn<br />

zum Beispiel bei <strong>der</strong> Demenz sind wir<br />

nicht nur ausschließlich beim Körper,<br />

son<strong>der</strong>n auch bei Geist und Seele,<br />

also nur Körper allein ist es nicht, im<br />

Sinne einer Funktionalität. Es ist eine<br />

./.<br />

CCXIX


zu können. Sich auch die Zeit zu nehmen,<br />

erwachsen werden zu können und ohne dabei<br />

meinen zu müssen schon erwachsen zu<br />

sein, um überhaupt mit den „Erwachsenen“<br />

auch reden zu können. Es k<strong>an</strong>n auch <strong>der</strong><br />

„Pubertätsbonus“ ausgespielt werden. Wir<br />

versuchen es in Österreich über eigene Forschungstöpfe.<br />

„Wir brauchen noch was Eigenes!“<br />

Stichwort: Forschungsagenden. In Österreich<br />

ist <strong>der</strong>zeit eine Gruppe für den nichtmedizinischen<br />

Bereich berufen, um diese<br />

Forschungsagenda zu erheben. Ich sehe die<br />

dringende Notwendigkeit für eine solche Forschungsagenda.<br />

Sie soll auch klar machen,<br />

wozu ist es notwendig die pflegewissenschaftliche<br />

Perspektive hinzuzunehmen. Wo<br />

ist aber <strong>der</strong> Mehrwert? Ich k<strong>an</strong>n nicht erwarten,<br />

dass die Politik von sich aus weiß, wohin<br />

und <strong>an</strong> wen die Gel<strong>der</strong> fließen müssen. Das<br />

ist wichtig, damit m<strong>an</strong> ein ernstzunehmen<strong>der</strong><br />

Player werden k<strong>an</strong>n. Der Trend geht aber klar<br />

zu den bereits bestehenden U-Projekten mit<br />

<strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ung: Beteiligt Euch da! <strong>Die</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung<br />

blockt damit inzwischen<br />

wie<strong>der</strong> dieses Unterf<strong>an</strong>gen Player im<br />

Gesundheitswesen werden zu können. Der<br />

Trend geht klar zur Interdisziplinarität. Da<br />

sind wir immer so ein wenig hinten nach.<br />

strumenten, die sich auch stark verän<strong>der</strong>n,<br />

d<strong>an</strong>n wäre es auch möglich, das Negative,<br />

das Traurige des Alters o<strong>der</strong> des Pflegedaseins<br />

zu benennen, zu beschreiben und es<br />

auch darzustellen. Pflegebedürftigkeit ist wie<br />

L<strong>an</strong>glebigkeit von tristen Anteilen begleitet.<br />

4. Empirische Forschung<br />

Ich würde die Ausbildung gerne auch ermuntern<br />

in die Forschung einzusteigen, denn<br />

nationale Forschung wird eher zurück gefahren.<br />

Konkrete Bedarfe und Bedürfnisse aus<br />

<strong>der</strong> Pflege zu benennen, auch wenn es kleine<br />

studentische Projekte sind, ich k<strong>an</strong>n sie d<strong>an</strong>n<br />

auch in die Lehre integrieren, auch wenn es<br />

sich in die großen Forschungsverbünde nicht<br />

integrieren lässt. Trotzdem ließen sich dadurch<br />

die Studierenden <strong>an</strong> eine Forschungstradition<br />

her<strong>an</strong> führen. Es endet lei<strong>der</strong> oft bei<br />

<strong>der</strong> Unterscheidung qu<strong>an</strong>titativ/qualitativ o<strong>der</strong><br />

Texte lesen und verstehen, konkretes Forschen<br />

wird allerdings nicht gelehrt.<br />

Frage des Körperverständnisses. Hier<br />

hat die <strong>Pflegewissenschaft</strong> ihren Feldbezug.<br />

Sie sollte im Feld auch interdisziplinär<br />

sein und das bedeutet „umweltoffen“.<br />

Möglicherweise illustriert<br />

die Frage: „Wie sollte m<strong>an</strong> eine pflegewissenschaftliche<br />

Fakultät berufen?“<br />

diese Problemstellung gut: ich<br />

würde nicht ausschließlich pflegewissenschaftlich-promovierte<br />

und habilitierte<br />

Personen berufen, ich würde<br />

echte Mediziner, echte Psychologen,<br />

echte Soziologen, die alle ihre Methoden<br />

beherrschen, berufen, die aber<br />

alle in <strong>der</strong> Tat glaubhaft machen: Wir<br />

werden Pflegeforschung machen! Das<br />

ist aber ein Problem in <strong>der</strong> Berufungspolitik.<br />

Das heißt wir brauchen<br />

gute Methoden <strong>der</strong> Klinischen- und<br />

Versorgungsforschung, aber mit <strong>der</strong><br />

Zielrichtung Pflegeforschung<br />

6. Ausbildung<br />

Technik und Skills eingebettet in breite<br />

Persönlichkeitsbildung mit Habitus<br />

und Charakter. Menschen ohne Philosophie<br />

und Ethik weniger gut und<br />

praxisgewappnet. Bei Führungsfragen<br />

müssen Haltungsfragen eine Rolle<br />

spielen.<br />

CCXX

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