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Achim Schnurrer FÜR EIN PAAR GROSCHEN...

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so verhält, wie es von ihr erwartet wird, ist die<br />

Welt in Ordnung. Erst als sie auf einmal eine<br />

moderne Komposition auf der Orgel zum<br />

Besten gibt, treten ihr die konservativen<br />

Elemente in Form des Pfarrers entgegen und<br />

verstoßen sie. Veränderung und eigener Wille<br />

werden von einer konservativ geprägten<br />

Gesellschaft bestraft. Dadurch werden ihre<br />

Bestrebungen zunichte gemacht. Die Folge<br />

davon ist, dass sie sich nicht ihrem Schicksal<br />

entziehen kann.<br />

kann dem Mann nicht entrinnen.<br />

Carnival of Souls<br />

Die Frau...<br />

Vince Price<br />

und etwas mehr Emanzipation<br />

Emanzipation bezeichnet das Freikommen aus<br />

ursprünglichen Gewaltverhältnissen, was nicht<br />

ohne Konflikte abläuft. Regisseur und<br />

Produzent Roger Corman machte diese<br />

Konflikte, die sich in manchen seiner Werke<br />

innerhalb einer Familie abspielen, zum<br />

zentralen Thema seiner berühmt gewordenen<br />

Edgar Allan Poe-Verfilmungen. Diese Filmreihe<br />

prägte das Gesicht des US-amerikanischen<br />

Horrorfilms der 60er Jahre nicht weniger als<br />

die in der Regel schwarzweiß gedrehten<br />

Psychothriller. Um die Thematik der Filme zu<br />

entschärfen und damit der Zensurbehörde ein<br />

Schnippchen zu schlagen, verlegte<br />

35<br />

Drehbuchautor Richard Matheson die<br />

Handlungen ins späte 18., frühe 19.<br />

Jahrhundert. Hauptdarsteller der Filme war<br />

sehr oft Vincent Price, der dadurch zur<br />

Horrorikone emporgehoben wurde. In beinahe<br />

jedem Corman-Film spielt Price einen alten,<br />

mürrischen Schlossherren, der an seinen<br />

Traditionen unweigerlich festhält. Und dies,<br />

trotzdem um ihn herum das Gebäude aus<br />

alten Regeln und Verhaltensweisen droht,<br />

auseinander zu brechen.<br />

Die Verfluchten 1960<br />

Als Symbol für das unausweichliche<br />

Zugrundegehen der Tradition diente 1960 das<br />

Haus Usher in dem Film „The Fall of the House<br />

of Usher“. Es muss hierbei betont werden,<br />

dass es sich bei den Poe-Verfilmungen um<br />

freie Adaptionen handelt. Meistens wurden nur<br />

der Titel sowie die Grundidee einer Poe-<br />

Geschichte übernommen. Der Rest entsprang<br />

der Fantasie Richard Mathesons und Roger<br />

Cormans. In „Die Verfluchten“ (so der<br />

deutsche Titel) geht es um Roderick Usher, der<br />

unter allen Umständen verhindern will, dass<br />

seine Schwester heiratet.<br />

Vergleicht man die Figuren hinsichtlich ihres<br />

Alters, so zeigt sich, dass Roderick Usher um<br />

vieles älter erscheint als seine Schwester<br />

Madeline. In der Tat könnte Roderick ihr Vater<br />

oder Großvater sein. Madeline und ihr<br />

Verlobter Philip symbolisieren dadurch die<br />

jüngere Generation, die aus den engen<br />

Schranken der Tradition ausbrechen möchte.<br />

Diese ist, wie bereits erwähnt, dem<br />

Zusammenbruch nahe, symbolisiert durch das<br />

gewaltige Gebäude, in dessen Mauern sich<br />

mehr und mehr Risse bilden. Usher pocht<br />

dennoch auf die alten Regeln und Pflichten.<br />

Philip, der aus der Stadt kommt (die im Film

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