15.06.2012 Aufrufe

EIN LUFTSCHLOSS ZUM ANGREIFEN EINE RITTERKISTE MIT ...

EIN LUFTSCHLOSS ZUM ANGREIFEN EINE RITTERKISTE MIT ...

EIN LUFTSCHLOSS ZUM ANGREIFEN EINE RITTERKISTE MIT ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

SAMSTAG/SONNTAG, 16./17. APRIL 2011<br />

<strong>EIN</strong> <strong>LUFTSCHLOSS</strong><br />

<strong>ZUM</strong> <strong>ANGREIFEN</strong><br />

Nur 355 Quadratmeter groß ist das Grundstück,<br />

auf dem sich Bernhard und Verena Oehri<br />

ihren Haustraum erfüllten. Dabei war es für<br />

den 38-jährigen Montage-Logistiker lange Zeit<br />

nicht mehr als ein Luftschloss.<br />

<strong>EIN</strong>E <strong>RITTERKISTE</strong><br />

<strong>MIT</strong> ERINNERUNGEN<br />

Der Anblick einer alten Ritterkiste ist für<br />

Künstler Peter Andres gleichbedeutend<br />

mit Erinnerungen. In dem Möbelstück aus<br />

Tannenholz werden alte Schallplatten<br />

und andere Einzelstücke aufbewahrt.<br />

VORARLBERGER<br />

NACHRICHTEN<br />

IMMOBILIENBEILAGE DER VORARLBERGER NACHRICHTEN<br />

ÖKOLOGISCH <strong>EIN</strong>EN<br />

SCHRITT VORAUS<br />

Die beiden Architekten Nikolaus Schallert<br />

und Bernhard Wüst sprechen im „Leben &<br />

Wohnen“-Interview davon, dass Vorarlberg<br />

im ökologisches Bauen noch einen<br />

Schritt voraus ist.<br />

NACHZAHLUNG<br />

UND GUTHABEN<br />

Die Freude über die neue Wohnung ist<br />

groß. Doch oft ist unklar, was mit der<br />

Nachzahlung und dem Guthaben der Jahresabrechnung<br />

passiert. Expertin Annette<br />

Fritsch gibt Tipps.


2 Leben & Wohnen<br />

VORARLBERGER<br />

NACHRICHTEN<br />

<strong>EIN</strong> HAUS <strong>MIT</strong> <strong>EIN</strong><br />

WENIG DISTANZ<br />

SAMSTAG/SONNTAG, 16./17. APRIL 2011


SAMSTAG/SONNTAG, 16./17. APRIL 2011<br />

Für Bernhard Oehri<br />

war ein eigenes Haus<br />

eigentlich nicht mehr<br />

als ein Luftschloss.<br />

Mit ein wenig Distanz<br />

konnten er und seine<br />

Frau Verena den<br />

Traum verwirklichen.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

VORARLBERGER<br />

NACHRICHTEN<br />

Leben & Wohnen 3<br />

1 KOCHEN <strong>MIT</strong> PANNA COTTA<br />

Panna heißt die Farbe, für die sich die junge<br />

Familie entschieden hat. Sie harmoniert perfekt<br />

mit dem geölten Eicheboden (Landhausdiele).<br />

Für die leidenschaftliche Köchin Verena Oehri<br />

war außerdem der Gasherd ein Muss.<br />

2 NATURTÖNE<br />

In der Farbwahl dominieren Naturtöne. Der<br />

Esstisch ist wie der Boden in Eiche. Die dunkelbraunen<br />

Stühle heben sich als Blickfang ab.<br />

Farbtupfer setzt die junge Mutter mit frischen<br />

Frühlingsblumen.<br />

3 KOCHINSEL<br />

Die Küche ist großzügig mit viel Stauraum gestaltet.<br />

Besonders raffiniert: Hinter einer schlichten<br />

Schranktüre verbirgt sich die Speisekammer. Das<br />

versetzt so manchen ins Staunen, wenn Verena<br />

Oehri plötzlich im Küchenschrank verschwindet.<br />

Das Lied „Narrenkastl schauen,<br />

Luftschlösser bauen“ geht auf<br />

Anhieb ins Ohr. „Und a bisserl<br />

träumen“ ist doch schließlich<br />

auch noch erlaubt, oder?<br />

Ähnlich dachte wohl auch Bernhard<br />

Oehri. Denn irgendwie<br />

schwirrte der Gedanke vom eigenen Haus<br />

im Kopf des 38-jährigen Montage-Logistikers<br />

schon länger herum. Vielmehr jedoch<br />

als ein Luftschloss schienen die Träume des<br />

Jungvaters nicht zu sein. „Ich konnte mir<br />

ehrlich gesagt nicht richtig vorstellen, dass<br />

ich einmal in einem Haus wohnen würde“,<br />

zeigt sich Bernhard Oehri ehrlich. Schließlich<br />

ist der Sprung von einer Mietwohnung,<br />

in der die Eheleute in Rankweil lebten, zu eigenen<br />

vier Wänden riesig. Auch wenn es im<br />

Fall der Oehris von der Distanz her nur ein<br />

Katzensprung war.<br />

Ähnlich erging es seiner Frau Verena. Als<br />

die 33-Jährige nach dem Spatenstich das Loch<br />

im Rasen ihres Grundstückes sah, schien es<br />

noch so unendlich weit weg, dass hier einmal<br />

ihr Haus stehen sollte. Dabei war der Hausbau<br />

für die junge Familie ohnehin eine äußerst<br />

knappe Entscheidung. Nicht, weil sich<br />

das Paar nicht einig wurde, sondern weil das<br />

Grundstück, das Verena von ihrer Mutter bekam,<br />

gerade mal 355 Quadratmeter groß ist.<br />

„Fünf Meter kleiner, und wir hätten dar-


4 Leben & Wohnen<br />

VORARLBERGER<br />

NACHRICHTEN<br />

Durch individuelle Planung werden Swisshäuser<br />

exakt auf die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner<br />

zugeschnitten.<br />

Einfamilienhaus in Rankweil, Verena und<br />

Bernhard Oehri mit Töchterchen Leonie<br />

(12 Wochen)<br />

Wohnfl äche: 120 m²<br />

Grundstücksfl äche: 355 m²<br />

Architektur: Daniel Ebenkofl er<br />

Bauunternehmen: Swisshaus; www.swisshaus.at<br />

Bauleitung: Sven Priller, Swisshaus<br />

Planungsphase: sechs Monate<br />

Bauzeit: sieben Monate<br />

Einzug: September 2010<br />

Energie: Gas und kontrollierte Be- und<br />

Entlüftung, Warmwasser mit Solar<br />

Energiekennzahl: 30kWh/m 2 Jahr<br />

Konstruktion: Es handelt sich um einen Massivbau,<br />

der unterkellert ist. Im Erdgeschoss befi nden sich<br />

Küche und Esszimmer sowie das Wohnzimmer, ein<br />

kleines Büro und die verstecke Speis. Die Kinderzim-<br />

mer im Obergeschoss sind sehr großzügig gestaltet.<br />

Hinzu kommt das Elternschlafzimmer und das Ba-<br />

dezimmer. Die Form des Hauses stellt einen Quader<br />

dar. Die Entscheidung fi el auf ein Walmdach. Vom<br />

Stil her kann man von jungem, modernem Wohnen<br />

sprechen. Die klaren Konturen stehen für Schlich-<br />

theit und harmonisches Fügen in die Umgebung.<br />

Bei der Planung wurde auch bewusst auf Funktion-<br />

alität gesetzt. Die eigenen Bedürfnisse standen im<br />

Vordergrund.<br />

ARCHITEKT DANIEL EBENKOFLER<br />

auf nicht bauen dürfen.“ So aber reichte es,<br />

um sich ein Eigenheim zu errichten, das dank<br />

geschickter Planung durch Architekt Daniel<br />

Ebenkol er von Swisshaus zum persönlichen<br />

Schmuckkästchen für Bernhard, Verena und<br />

dem zwölf Wochen alten Töchterchen Leonie<br />

wurde. Das Haus wurde ganz an den Rand des<br />

Grundstückes gesetzt, so dass sogar noch ein<br />

kleines Stück für den Garten übrig blieb. Groß<br />

genug, um es sich an lauen Sommerabenden<br />

im Freien bequem zu machen.<br />

Überhaupt haben es die Oehris nicht so sehr<br />

mit den Distanzen. Als das Ehepaar sich auf<br />

einer Wohnbaumesse informierte, blieb es<br />

gleich beim ersten Stand hängen. Es war jener<br />

der Firma Swisshaus. „Das Modell, das ausge-<br />

DATEN UND FAKTEN<br />

stellt war, gei el uns auf Anhieb“, begründen<br />

der Montage-Logistiker und die Zahnarzthelferin<br />

ihre Entscheidung. Ein klassisches Haus<br />

für junge Familien, das früher „First Love“<br />

und jetzt „Viva“, also zu deutsch „Leben“<br />

heißt. Und genau jenen Anspruch erfüllt es<br />

auch, wurden doch bei der Realisierung die<br />

persönlichen Bedürfnisse berücksichtigt. „Wir<br />

hatten stets das Gefühl, dass die Handwerker<br />

beim Bau richtig mitlebten“, betont das Paar.<br />

Und Verena Oehri ergänzt: „Als Hobbyköchin<br />

war mir die Küche natürlich ein besonderes<br />

Anliegen.“ Extra rai niert ist jener Teil der<br />

Küchenfront, hinter der sich von außen unsichtbar<br />

die Speis verbirgt. Da sie es von ihrem<br />

Elternhaus gewohnt war, entschied sich<br />

SAMSTAG/SONNTAG, 16./17. APRIL 2011<br />

die Küchenchei n bewusst für einen Gasherd.<br />

Auch wärmetechnisch entschieden sich die<br />

Bauherren für Gas als Energieträger. Ergänzt<br />

durch einen original „Schliser Ofen“, der ein<br />

absoluter Blickfang im Wohnzimmer ist. Einig<br />

war sich das Ehepaar darüber, dass der Gang<br />

vom Wohnraum getrennt sein soll. Das schaf t<br />

Distanz. Und wenn gerade von diesem Thema<br />

die Rede ist: In ihrem kleinen Garten i ndet<br />

die Zahnarzthelferin auch den notwendigen<br />

Abstand von ihrem Beruf. Da kann sie das<br />

i ligrane Ärztebesteck gegen richtiges Handwerkszeug<br />

austauschen und nach Herzenslust<br />

ihre rostig-metallenen Dekorationsi guren<br />

kreieren. Und ihr Mann Bernhard braucht<br />

derweil keine Luftschlösser mehr bauen.<br />

4


SAMSTAG/SONNTAG, 16./17. APRIL 2011<br />

FOTOS: PHILIPP STEURER<br />

4 IM KL<strong>EIN</strong>EN GROSS<br />

Gerade mal 355 Quadratmeter groß ist das<br />

Grundstück der Familie Oehri. Durch die<br />

Platzierung des Hauses an den Rand des<br />

Grundstückes ergibt sich noch ein gegen das<br />

Elternhaus ausgerichteter Garten.<br />

5 GEMÜTLICHKEIT<br />

Das Wohnzimmer ist durch eine Wand vom<br />

Esszimmer getrennt. Die Schiebetür dient<br />

jedoch als Verbindung. Je nach Lust und<br />

Laune kann sie geschlossen werden und das<br />

Wohnzimmer wird zum Rückzugsort.<br />

6 SCHLISER OFEN<br />

Der Schliser Ofen ist ein Blickfang und sowohl<br />

vom Esszimmer als auch vom Wohnzimmer<br />

gut sichtbar. Der Lehmputz fügt<br />

sich harmonisch zu den sonst auch überall<br />

dominierenden Naturtönen. In der Filztasche<br />

lagert das Holz.<br />

7 ABGETRENNT<br />

Wohnbereich und Gang sind bewusst voneinander<br />

abgetrennt. Der Gang wurde bewusst<br />

klein gehalten. Die Stiege ist ebenfalls<br />

aus geölter Eiche.<br />

5<br />

VORARLBERGER<br />

NACHRICHTEN<br />

6<br />

Leben & Wohnen 5<br />

Der Spatenstich war ein<br />

großer Augenblick. Es war<br />

schwer vorstellbar, dass hier<br />

in sieben Monaten unser<br />

Haus stehen wird.<br />

VERENA OEHRI<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!