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Wopfner, Gesprächsführung, Therapiebeziehung [PDF]

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U N I V E R S I TÄRE PSYCHIATRISCHE D I E N S TE B E R N ( U P D )<br />

D I R E K T I O N PSYCHIAT R I E<br />

Schwerpunkt Psychotherapie<br />

Psychotherapie-Tagesklinik, Bern<br />

<strong>Gesprächsführung</strong> und<br />

<strong>Therapiebeziehung</strong><br />

Dr. med. A. <strong>Wopfner</strong>,<br />

Oberarzt UPD Bern


Inhalt<br />

• Bedeutung der <strong>Therapiebeziehung</strong><br />

• Das therapeutische Setting<br />

• Das Erstgespräch<br />

• Inkl. Klärung von Therapeutenrolle / Patientenrolle /<br />

Organisatorisches / erste Ziele<br />

• Therapeuten Variablen / Basiskompetenzen<br />

• Echtheit / Kongruenz<br />

• Wertschätzung / Akzeptanz<br />

• Einfühlendes Verstehen / Empathie<br />

• Psychologische Modelle als Wegweiser für Empathie<br />

• Therapeutenvariablen und die 5 Wirkfaktoren nach Grawe<br />

UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD)<br />

Datum über Kopf- Fusszeile eingeben 2


Bedeutung der <strong>Therapiebeziehung</strong> für<br />

die psychotherapeutische<br />

Behandlung I<br />

• Eine gute <strong>Therapiebeziehung</strong> ist eine wichtige Grundlage für eine<br />

erfolgreiche therapeutische Arbeit. Das am besten empirisch<br />

abgesicherte Ergebnis der bisherigen Psychotherapieforschung<br />

besagt, dass die Güte der <strong>Therapiebeziehung</strong> hoch mit dem<br />

Therapieergebnis korreliert (Orlinsky, Grawe & Parks, 1994).<br />

• Metaanalyse zeigt eine Effektstärke des Arbeitsbündnisses von 0.26<br />

(Horvarth & Symond, 1991)<br />

• Therapieerfolg hängt stärker ab von der <strong>Therapiebeziehung</strong> und dem<br />

Therapeuten als von der Methode oder Technik (Norcross, 2001)<br />

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3


Bedeutung der <strong>Therapiebeziehung</strong> für<br />

die psychotherapeutische<br />

Behandlung II<br />

• Gute <strong>Therapiebeziehung</strong> als Voraussetzung, als notwendige, aber<br />

nicht hinreichende Bedingung (damit spezifische Techniken ihre<br />

Wirkung entfalten können; Gelso & Hayes, 1998; Schulte & Eifert,<br />

2002)<br />

• <strong>Therapiebeziehung</strong> als eigenständiger Wirkfaktor (Th.beziehung als<br />

Ziel bzw. Technik, welche z.B. korrigierende Beziehungserfahrungen<br />

ermöglicht und wo der Patient seine zentralen Befürchtungen und<br />

negativen Beziehungserwartungenprüfen kann; Goldfried, 1985)<br />

• Schlechte <strong>Therapiebeziehung</strong> ist der stärkste Prädiktor für einen<br />

vorzeitigen Therapieabbruch (Regli et al., 2000)<br />

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4


Bedeutung der <strong>Therapiebeziehung</strong> für<br />

die psychotherapeutische<br />

Behandlung III<br />

Geschätzte Anteile am Therapieergebnis:<br />

40% Faktoren ausserhalb der Therapie<br />

30% unspezifische Faktoren<br />

einschliesslich der therapeutische Beziehung<br />

15% Erwartungen (Placebo-Effekt)<br />

15% spezifische therapeutische Techniken<br />

(Lambert & Barley, 2002)<br />

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5


Bedeutung der <strong>Therapiebeziehung</strong> für<br />

die psychotherapeutische Behandlung:<br />

Praktische Konsequenzen<br />

• Nicht vergessen: Die Beziehung ist wichtiger für das Ergebnis als die<br />

neueste Technik<br />

• Therapeutentraining in Beziehungsgestaltung<br />

• Kontinuierliche Weiterbildung<br />

• Supervision<br />

• Eigene psychische Gesundheit pflegen<br />

• Selbsterfahrung<br />

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6


4 Kernelemente der<br />

Beziehungsgestaltung<br />

Arbeitsbeziehung<br />

Zielformulierung<br />

Rollendef.<br />

Aufgaben<br />

Komplementäre<br />

Beziehungsgestaltung<br />

Bedürfnisorientie<br />

rung<br />

<strong>Therapiebeziehung</strong><br />

Basiskompetenzen<br />

Empathie<br />

Wertschätzung<br />

Echtheit<br />

BeziehungsbearbeitungBeziehungstestsBeziehungsabbrüche<br />

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7


Das therapeutische Setting<br />

• Begrüssung (inkl. Vorstellung der eigenen Person / Funktion)<br />

• Sitzordnung (2 Stühle, Tisch, Wie angeordnet? zusätzliche Stühle?)<br />

• Die Erscheinung<br />

• Kleidung (Was sagt sie über mich als Therapeuten aus? Kittel?)<br />

• Das Büro (Soll Athmosphäre ausstrahlen sich öffnen zu können,<br />

wo kompetente Hilfe angeboten wird, Objektivität herrscht)<br />

• Ausrüstung<br />

• Nastücher, Schreibmaterial, Uhr, Kalender/Agenda, Terminkarten<br />

• Möglichst wenig Störung von aussen (Piepser, eintretende Personen)<br />

• Verbindlichkeit<br />

• Frequenz und Dauer der Termine<br />

• Pünktlichkeit<br />

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Das therapeutische Setting<br />

Der erste Eindruck zählt<br />

• Sozialpsychologie zeigt, dass der erste Eindruck, den wir von einem<br />

Interaktionspartner haben prägend ist (primacy effect)<br />

• Patient bekommt erste Eindrücke, wie der Therapeut auf ihn und sein<br />

dargestelltes Problem reagiert. (Bin ich bei dem Therapeuten sicher?<br />

Ist er kompetent genug, mir zu helfen?)<br />

• Der Beziehungsgestaltung kommt daher bereits im Erstkontakt eine<br />

entscheidende Rolle zu, aber nicht nur.<br />

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9


Das Erstgespräch<br />

• Parallel sollten folgende Aspekte realisiert werden<br />

• Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung<br />

• Rollendefinition<br />

• Problembezogene Informationssammlung und Formulierung erster<br />

Ziele<br />

• Organisatorische Gestaltung der Therapie<br />

• Alle Aspekte sind in der ersten Stunde kaum realisierbar<br />

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Das Erstgespräch<br />

Rolle des Therapeuten<br />

• Therapeut = Katalysator: er hilft bei Veränderung, kann dies aber nicht<br />

für den Patienten tun<br />

• Übernimmt keine Verantwortung für die inhaltliche Veränderung für<br />

den Patienten<br />

• Kontrolliert seine persönlichen Werte, Motive und Interessen<br />

• Stellt sein fachliches Wissen und Können in den Dienst des Patienten<br />

• Trägt die Verantwortung für den therapeutischen Prozess<br />

• Er ist der Experte für den Prozess<br />

(Kanfer Reinecker & Schmelzer 1996)<br />

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11


Das Erstgespräch<br />

Rolle des Patienten<br />

• Der Therapie einen wichtigen Stellenwert geben (Motivation)<br />

• Selbstöffnung (teilt Gedanken, Gefühle offen mit)<br />

• Sich auf seine Probleme fokussiert und nicht auf die des Therapeuten<br />

• Engagement (Hausaufgaben, therapeutische Vereinbarungen<br />

verbindlich nehmen, etc.)<br />

• Erproben neuer Verhaltensweisen<br />

• „Nein“ sagen, wenn er mit dem Vorgehen nicht einverstanden ist<br />

• Er ist Experte für die Inhalte<br />

(Schulte, 1996; Kanfer Reinecker & Schmelzer 1996)<br />

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12


Das Erstgespräch<br />

Problembezogene<br />

Informationssammlung<br />

• Überblick über die Beschwerden und Probleme des Patienten<br />

verschaffen<br />

• Trichterfunktion: Zunächst sehr breit (offene Fragen)<br />

• Anamnese<br />

• Evtl. psychodiagnostische Verfahren (Fragebögen, Strukturierte<br />

Interviews)<br />

• Ableitung erster Therapieziele in Form von zu lösenden Problemen<br />

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Das Erstgespräch<br />

Organisatorische Gestaltung<br />

der Therapie<br />

• Sind wir für die Probleme zuständig / kompetent? Gibt es adäquatere<br />

Hilfestellung (andere Kollegen (ambulant/stationär), Rechtsanwälte,<br />

Pfarrer, Sozialhelfer...)<br />

• Ziele an Dauer des Kontaktes anpassen (V.a. Sprechstunde,<br />

stationäre Therapie)<br />

• Rechte des Patienten (Freiwilligkeit)<br />

• Pflichten des Patienten (Mitarbeit, Pünktlichkeit, Kosten)<br />

• Weiss der Patient um Schweigepflicht, Datenschutz<br />

• Sollten andere Personen beigezogen werden (frühere Therapeuten,<br />

Partner, Familie, Arbeitgeber => Schweigepflichtsentbindung)<br />

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Übung I<br />

Erstkontakt<br />

• In Kleingruppen (zu dritt) min 2 Aspekte des Erstkontaktes realisieren<br />

• Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung<br />

• Rollendefinition<br />

• Problembezogene Informationssammlung und Formulierung erster<br />

Ziele<br />

• Organisatorische Gestaltung der Therapie<br />

• Alle Aspekte sind in der ersten Stunde kaum realisierbar<br />

• Ein Patient, Ein Therapeut, Ein Beobachter<br />

• 5 min je (durchrotieren), insgesamt 15 -20 min<br />

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15


4 Kernelemente der<br />

Beziehungsgestaltung<br />

Arbeitsbeziehung<br />

Zielformulierung<br />

Rollendef.<br />

Aufgaben<br />

Komplementäre<br />

Beziehungsgestaltung<br />

Bedürfnisorientie<br />

rung<br />

<strong>Therapiebeziehung</strong><br />

Basiskompetenzen<br />

Empathie<br />

Wertschätzung<br />

Echtheit<br />

BeziehungsbearbeitungBeziehungstestsBeziehungsabbrüche<br />

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Basiskompetenzen<br />

• Echtheit / Kongruenz<br />

• Wertschätzung / Akzeptanz<br />

• Einfühlendes Verstehen / Empathie<br />

• Rogers: notwendig und hinreichend<br />

• Heutige Lehrmeinung: notwendig, aber nicht hinreichend<br />

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Übung II<br />

Basiskompetenzen<br />

(Überlegen)<br />

• Was versteht ihr unter:<br />

• Echtheit / Kongruenz<br />

• Wertschätzung / Akzeptanz<br />

• Einfühlendes Verstehen / Empathie<br />

• Kleingruppen (5 Personen)<br />

• 10 min<br />

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Basiskompetenzen I<br />

Echtheit / Kongruenz<br />

• Rogers:<br />

• Der Therapeut ist er selbst, ohne Fassade, so dass eine<br />

Begegnung von Person zu Person stattfinden kann.<br />

• Der Therapeut ist sich seiner inneren Erlebniswelt bewusst und in<br />

der Lage seine Empfindungen dem Klienten mitzuteilen, wenn es<br />

angebracht ist.<br />

• Sachse:<br />

• Signalkongruenz: Der Therapeut muss auf allen<br />

Kommunikationskanälen wie verbalen, paraverbalen und<br />

nonverbalen Kanal dieselbe Botschaft senden<br />

• Klient soll Therapieprozess verstehen, damit er erfährt, dass<br />

• Er nicht manipuliert wird<br />

• Der Therapeut völlig offen ist und ihn ernst nimmt<br />

• Nichts passiert, was er nicht versteht und nicht akzeptiert<br />

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Basiskompetenzen II<br />

Wertschätzung / Akzeptanz<br />

• Rogers<br />

• Tiefe und echte Zuwendung<br />

• Frei von Beurteilung und Bewertung der Gedanke, Gefühle und<br />

Verhaltensweisen des Klienten<br />

• Warme, entgegenkommende, nicht besitzergreifende<br />

Wertschätzung ohne Einschränkungen und Urteile<br />

• Sachse<br />

• Bewertungsabstinenz (Lob ist erlaubt)<br />

• Der Therapeut stellt seine eigenen Schemata, Werte zurück<br />

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Basiskompetenzen III<br />

Empathie / präzises<br />

einfühlendes Verstehen<br />

• Rogers<br />

• Erlebnisse und Gefühle des Klienten präzise erfassen<br />

• Verbalisierung des Erlebens des Klienten - vorzugsweise die<br />

„neblige Zone am Rande der Gewahrwerdung“<br />

• Sachse:<br />

• Grundhaltung des Therapeuten<br />

• Empathisches Verstehen als kognitive Verarbeitung des<br />

Therapeuten zur Modellbildung<br />

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21


Basiskompetenzen III a<br />

Praktische Strategien zur<br />

Förderung der Empathie<br />

• Beiseite-Schieben von vorgefertigten Annahmen und Strategien in<br />

Bezug auf den Patienten<br />

• Kontakt aufnehmen mit der inneren Welt des Patienten<br />

• Auswahl des emotionalsten bzw. Wichtigstem Erlebnis<br />

• Fokussierung auf das zentrale Erleben und deren Wiedergabe mit<br />

eigenen Worten<br />

Lammers, 2010<br />

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Übung III<br />

Basiskompetenzen II<br />

(machen)<br />

• Kleingruppen (3-er Gruppen)<br />

• Ein Therapeut, Ein Patient, Ein Beobachter<br />

• Je 5 min (durchrotieren)<br />

• Klient: Berichte ein für den Rahmen angemessenes persönliches<br />

Erlebnis<br />

• Therapeut: Realisiere die Basisvariablen<br />

• Beobachter: Welche Äusserungen waren hilfreich (Internalisierung<br />

des Fokus, Empathische Vertiefung)?<br />

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23


Psychologische Modelle als<br />

Wegweiser für die Empathie<br />

• Jede Äusserung des Therapeuten lenkt die Aufmerksamkeit des<br />

Klienten<br />

• Empathische Äusserungen lenken die Aufmerksamkeit des Patienten<br />

im Bestenfall nach „Innen“ - aber worauf genau?<br />

• Der Klient ist Experte über seine Inhalte<br />

• Der Therapeut ist Experte für den Prozess<br />

• Formulierungen empathischer Äusserungen sollten sich immer an<br />

einem psychologischen Modell orientieren (Wegweiser)<br />

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24


Psychologische Modelle<br />

Schemata I<br />

• Internale Determinanten (kognitive und affektive Schemata ) müssen<br />

geklärt, repräsentiert und verändert werden (Sachse)<br />

• Schema: Ein auf Lernerfahrung beruhender „schematischer“ Ablauf<br />

von kognitiven, emotionalen und behavioralen Prozessen, der auf<br />

einen typischen Reiz hin aktiviert wird (Lammers)<br />

• Motivationale Schemata (Annäherung/Vermeidung), Grawe<br />

• Emotionale Schemata, (mal,- adaptive primäre, sekundäre<br />

Emotionen), Greenberg<br />

• Verbalisiere die Aspekte des Schemas, die nach dem<br />

psychologischen Modell geklärt / aktiviert werden müssen, um<br />

therapeutisch wirksam zu sein<br />

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26


Psychologische Modelle<br />

Schemata II<br />

Aspekte eines Schemas I<br />

• Situation, genauer Auslöser für Schema:<br />

• Kognition:<br />

• Emotion:<br />

„Was genau an der Situation hat sie ...“(Bemerkung des Chefs)<br />

„Was ging Ihnen da durch den Kopf, als ...“ (Ich bin dumm.)<br />

„Was fühlten Sie, als ...“(Scham, Minderwertig)<br />

• Felt Sense nach Gendling:<br />

„Wie fühlt sich das im Körper an?“(Schwere im Bauch)<br />

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27


Psychologische Modelle<br />

Schemata II<br />

Aspekte eines Schemas II<br />

• Bedeutung:<br />

„Wieso ist es schlimm für sie, wenn sie Dumm wären?“(Ich bin<br />

wertlos.)<br />

• Handlungsimpuls:<br />

„Was hätten sie da am liebsten gemacht?“ (Flucht)<br />

• Bedürfnis:<br />

„Was hätten sie in dieser Situation gebaucht?“ (Annahme)<br />

• Erinnerung an frühere Situation:<br />

„Woher kennen sie dieses Gefühl? Wann trat es früher auf?“ (Von den<br />

Eltern abgewertet)<br />

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Übung IV<br />

Verbalisierung eines<br />

Schemas<br />

• Kleingruppen (3-er Gruppen)<br />

• Ein Therapeut, Ein Patient, Ein Beobachter<br />

• Je 5 min (durchrotieren)<br />

• Klient: Berichte ein für den Rahmen angemessenes persönliches<br />

Erlebnis<br />

• Therapeut: Verbalisiere min. 2 Aspekte des Erlebnisses (evtl. des<br />

aktivierten Schemas) unter Berücksichtigung der Basisvariablen<br />

• Beobachter: Welche Aspekte waren schwierig zu verbalisieren.<br />

Welche Aspekte wären deiner Meinung nach für einen<br />

therapeutischen Prozess wichtig.<br />

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29


5 Schulenübergreifende<br />

Wirkfaktoren nach Grawe<br />

• Therapeutische Beziehung:<br />

• Reparenting<br />

• Ressourcenaktivierung:<br />

• Motivationale Bereitschaft, Fähigkeiten, Interessen des Patienten<br />

identifizieren und nutzen<br />

• Problemaktualisierung:<br />

• Die in der Therapie zu verändernden Probleme werden unmittelbar<br />

erfahrbar (intensives Erzählen, Imaginationsübungen, Rollenspiele)<br />

• Motivationale Klärung:<br />

• klareres Bewustsein der Determinanten (Ursprünge, Hintergründe,<br />

aufrechterhaltende Faktoren) seines problematischen Erlebens und<br />

Verhaltens gewinnen<br />

• Problembewältigung:<br />

• positive Bewältigungserfahrungen im Umgang mit seinen Problemen<br />

ermöglichen<br />

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30<br />

Klaus Grawe 2005


5 Schulenübergreifende<br />

Wirkfaktoren nach Grawe<br />

• Therapeutische Beziehung<br />

• Ressourcenaktivierung<br />

• Problemaktualisierung<br />

• Motivationale Klärung<br />

• Problembewältigung<br />

Kongruenz<br />

Akzeptanz<br />

Empathie<br />

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5 Schulenübergreifende<br />

Wirkfaktoren nach Grawe<br />

• Therapeutische Beziehung<br />

• Ressourcenaktivierung<br />

• Problemaktualisierung<br />

• Motivationale Klärung<br />

• Problembewältigung<br />

Kongruenz<br />

Akzeptanz<br />

Empathie<br />

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32


5 Schulenübergreifende<br />

Wirkfaktoren nach Grawe<br />

• Therapeutische Beziehung<br />

• Ressourcenaktivierung<br />

• Problemaktualisierung<br />

• Motivationale Klärung<br />

• Problembewältigung<br />

Kongruenz<br />

Akzeptanz<br />

Empathie<br />

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