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Jahresbericht 2009/2010 - iAi

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INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E.V.<br />

an der Ruhr-Universität Bochum<br />

Gründer: Prof. Dr. Erich Staudt †<br />

Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Bernd Kriegesmann<br />

Buscheyplatz 13 • 44801 Bochum<br />

Telefon: (0234) 9 71 17 - 0 • Telefax: (0234) 9 71 17 - 20<br />

E-Mail: info@iai-bochum.de • Internet: http://www.iai-bochum.de<br />

No 240<br />

INNOVATIONSFORSCHUNG <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong><br />

SIND KRISENZEITEN<br />

INNOVATIONSZEITEN?


ISSN 1615-617X<br />

Das Institut für angewandte Innovationsforschung ist ein eingetragener Verein mit anerkannter Gemeinnützigkeit<br />

und ist als wissenschaftliche Einrichtung gemäß § 36 WissHG an der Ruhr-Universität Bochum anerkannt. Die Finanzierung<br />

erfolgt durch die Ausführung von Auftragsforschungen für staatliche und private Institutionen und durch<br />

Spenden. Das IAI wird finanziell durch das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt.<br />

Spenden werden erbeten auf:<br />

Konto-Nr. 333 054 00<br />

bei der<br />

Sparkasse Bochum (BLZ 430 500 01)<br />

Ohne ausdrückliche Genehmigung des Herausgebers ist es nicht gestattet, Bände der Berichtsreihe oder Teile daraus auf<br />

foto- oder akustomechanischem Weg zu vervielfältigen.


Inhaltsverzeichnis<br />

Geleitwort 1<br />

Sind Krisenzeiten Innovationszeiten? – Das Jahresthema 5<br />

1 Die Krise als Impulsgeber 5<br />

2 Wie wirkt die Krise auf das Innovationsmanagement – Eine empirische Skizze 7<br />

3 Zur „Renaturierung“ des Innovationsmanagements – Die Aufgaben des Innovierens<br />

personifizieren 11<br />

3.1 Schaffung eigener Orientierung als Ausgangspunkt des<br />

Innovationsmanagements 11<br />

3.1.1. Potenzialorientierte Aufdeckung von Innovationsmöglichkeiten<br />

oder die Entdeckung des Kunden von morgen 12<br />

3.1.2 Bedarfsorientierte Aufdeckung von Innovationsmöglichkeiten<br />

oder die Entdeckung des Kundenproblems von morgen 14<br />

3.2 Bewertung von Innovationsideen – begrenzte Innovationsressourcen<br />

erfolgversprechend einsetzen 15<br />

3.3 Die Umsetzung von der Idee zur Innovation gestalten 18<br />

3.4 Personifizierung von Innovationsarbeit 21<br />

4 Die Krise als Chance des Innovationsmanagements 22<br />

Forschung am IAI – Die Kompetenzbereiche 25<br />

Kompetenzbereich »Innovationsmanagement« 30<br />

Kompetenzbereich »Innovationspolitik« 32<br />

Kompetenzbereich »Kleine und mittlere Unternehmen« 34<br />

Kompetenzbereich »Kompetenzentwicklung« 36<br />

Kompetenzbereich »Lifestyle-Management« 38<br />

Kompetenzbereich „Innovationsmanagement“ – Die Projekte 41<br />

Innovationswiderstand und Gegenstrategien innovativer Kräfte 43<br />

Innovationtreiber Mitbestimmung? Bestandsaufnahme, Konzepte und<br />

Handlungsperspektiven 44<br />

Produktinnovation: Umsetzungsbarrieren durch Simultaneous Venturing<br />

überwinden 48<br />

Das Management von Intellectual Property beginnt mit der Führung von<br />

Inventoren: Empirische Untersuchungen zur Anreizgestaltung für Erfinder 49<br />

Patentmanagement als Innovationstreiber 50<br />

I


II<br />

Vom Betrieblichen Vorschlagswesen zum Ideenmanagement 53<br />

„Big Ideas“ erkennen und Flops vermeiden – Bewertung von<br />

Innovationsideen 56<br />

Die Chancen der Bionik nutzen – Tools und Tipps für das<br />

Innovationsmanagement 59<br />

Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Facility-Management-Branche 62<br />

Vertrauensmanagement als stabilisierender Faktor bei organisatorischen<br />

Innovationen 63<br />

Kompetenzbereich „Innovationspolitik“ – Die Projekte 67<br />

Das Märchen vom Fachkräftemangel 69<br />

„Offensive Duale Ingenieurausbildung in Bochum“ 70<br />

Kompetenzbereich „Kleine und mittlere Unternehmen“ – Die Projekte 75<br />

Kooperative Gestaltung von Systemleistungen 77<br />

Kompetenzentwicklung in High-Tech-Feldern: Wissenschaftliche<br />

Weiterbildung neu ausrichten 80<br />

Kompetenzbereich „Kompetenzentwicklung“ – Die Projekte 85<br />

Die Chancen „kreativer Fehler“ für die Unternehmensentwicklung nutzen 87<br />

Mut zur Partisanenstrategie macht den Aufbruch zu Neuem möglich 88<br />

Balance von Innovation und Tradition statt Abbruch von Routinen 89<br />

Kompetenzbereich „Lifestyle-Management“ – Die Projekte 91<br />

Führungskräfte im „Innovationsstress“: Herausforderungen für die<br />

betriebliche Gesundheitsförderung 93<br />

Extensivierung und Intensivierung von Arbeit als Folge Partizipativen<br />

Managements 96<br />

Entwicklung und Umsetzung eines modularen Schulungsprogramms<br />

„Corporate Health Care Management für Führungskräfte“ 97<br />

Der Ergebnistransfer 99<br />

Personenverzeichnis <strong>2009</strong> 111<br />

Die Veröffentlichungen 115


Geleitwort<br />

Mit der tiefgreifenden Finanz- und Wirtschaftskrise ist Vieles in Unternehmen unter Druck geraten,<br />

was lange etabliert schien. Schnelle Kostensenkungsprogramme mussten angesteuert werden,<br />

um den Abschwung zu überstehen. Dabei ist die Gefahr groß, auch die Potenziale für morgen<br />

wegzurationalisieren und sich in einen Zustand hoher innovatorischer Unbeweglichkeit zu<br />

manövrieren. Aber in der Krise gibt es i.d.R. – und das soll nicht zynisch klingen – positive Impulse<br />

in Sachen Innovation. In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass zunehmender<br />

Leidensdruck Wegbereiter für echte Innovationen ist.<br />

Doch welche Effekte hat die aktuelle Krise auf das Innovationsgeschehen und welche Auswirkungen<br />

für das Innovationsmanagement sind zu erwarten? Zu hoffen ist, dass die in den letzten<br />

Jahren aufgebauten Alibiaktionen in Sachen Innovation bereinigt werden. Die mit viel Aufwand<br />

und oft geringen Effekten eingekauften Tools des Innovationsmanagements erwecken zwar den<br />

Eindruck hoher Professionalität, schaffen aber kaum Innovationen. In der Krise erinnert man<br />

sich folgerichtig wieder an Schumpeter´sches Gedankengut und besinnt sich auf die Schaffenskraft<br />

kreativer Köpfe zurück. Die „Renaturierung“ des Innovationsmanagements hat somit echte<br />

Chancen. Der Ausbruch aus Ersatzhandlungen eröffnet dem Innovator wieder den Weg aus der<br />

Rechtfertigungsposition in die Gestalterrolle.<br />

Mit einer kurzen empirischen Skizze zu den Auswirkungen der Krise auf das Innovationsmanagement<br />

und Impulsen für eine Neupositionierung möchten wir dazu beitragen, dass Innovation<br />

aus der Programmatik der letzten Jahre in das betriebliche Realgeschehen zurückkehrt. Wir würden<br />

uns freuen, wenn unser Jahresthema „Sind Krisenzeiten Innovationszeiten?“ Impulse für eine<br />

Wiederbelebung des Innovationsmanagements liefern würde. Wie auch in der Vergangenheit<br />

hoffen wir auf den kritischen Dialog mit Ihnen und bedanken uns bei allen, die uns in unserer<br />

Arbeit unterstützen.<br />

Bochum im Dezember <strong>2009</strong> Bernd Kriegesmann<br />

1


Sind Krisenzeiten Innovationszeiten?<br />

Das Jahresthema


Jahresthema<br />

Sind Krisenzeiten Innovationszeiten?<br />

von Bernd Kriegesmann, Frank Striewe und Alexander Knickmeier<br />

1 Die Krise als Impulsgeber für Innovationen<br />

Noch vor kurzem musste der Entwickler eines Chemieunternehmens damit rechnen, unter Rechtfertigungsdruck<br />

zu geraten, wenn er der Unternehmensleitung ein Innovationsprojekt präsentierte.<br />

Von seiner Innovationsidee überzeugt, legte er dem Geschäftsführer der konzerngebundenen<br />

GmbH seine Budgetplanung vor und wurde in einen unendlichen Regress immer neuer Anforderungen<br />

an Vorschaurechnungen geschickt. Warum? Die Restlaufzeit des Geschäftsführervertrages<br />

ließ es rational aus individueller Sicht kaum zu, die hohen Aufwendungen für die Innovationssaat<br />

zu tragen, ohne noch an der entsprechenden Ernte beteiligt zu sein. So oder ähnlich spielten<br />

sich jenseits der Innovationsrhetorik Szenen auf den unterschiedlichsten Innovationsbühnen<br />

ab. In vielen Unternehmen begnügte man sich eher mit Produktvariationen, dem Verbessern von<br />

dem Kunden bekannten Produkten oder dem Ergänzen der Produkte mit begleitenden Dienstleistungen.<br />

Allesamt richtige und wichtige Aktivitäten, aber allein eben auf lange Sicht nicht ausreichend.<br />

Strategisch angelegte Innovationsinitiativen verblieben allzu oft im Unverbindlichen oder<br />

wurden verschoben. Die Pipeline gerade an Sprunginnovationen lief so leer und unterbliebene<br />

Innovationen mussten dann definitorisch über Kennzahlen wie „30% des Umsatzes mit Produkten<br />

jünger als 5 Jahre“ ersetzt werden. Das rächt sich in der Krise. Die Versäumnisse der Vergangenheit<br />

werden nun schonungslos offengelegt. Welche Auswirkungen auf das Innovationsengagement<br />

gehen von derartigen Erfahrungen aus?<br />

Krisenzeiten haben in der Vergangenheit regelmäßig dazu geführt, dass Innovation aus dem unverbindlichen<br />

Konjunktiv des „man müsste völlig neue Produkte entwickeln“ wieder in das betriebliche<br />

Realgeschehen gerückt ist. Der Leidensdruck hat Kräfte mobilisiert, die sich „eingerichtet“<br />

hatten und auch den Opponenten gingen die Argumente gegen Veränderungen aus. Auf<br />

politischer Ebene wird man jetzt sehr ähnliche Effekte erleben, wenn lange verschobene Reformen<br />

angefasst werden. Die Krise hat das Potenzial, als Katalysator zu wirken und die Innovati-<br />

1<br />

onsprogrammatik durch echte Innovationsbemühungen zu ersetzen.0F Wenn der Leidensdruck<br />

besonders hoch ist, werden Änderungen machbar, die man sonst kaum zu denken wagte:<br />

1 Staudt, E.: Technische Innovationen in Krisenzeiten: Das Problem aus aktueller Sicht am Beispiel des Ruhrgebiets, in:<br />

Technikgeschichte, 4/1995, S. 287-301.<br />

5


6<br />

Jahresthema<br />

Erinnern wir uns etwa an den Gründungsboom in der Biotechnologie-Szene, der durch die<br />

von Arbeitslosigkeit bedrohten Chemiker, die Anfang der 1990er Jahre keinen Einstieg mehr<br />

2<br />

in die Forschung der Großchemie gefunden haben1F , ausgelöst wurde oder<br />

hinterfragen wir den mittelständischen Maschinenbauer, der seine technologischen Kompetenzen<br />

als traditionsreicher, jetzt aber „bedrohter“ Bergbauzulieferer in aussichtsreichere<br />

Wachstumsfelder der Getriebe für Windkraftanlagen überführt hat,<br />

so sind das Beispiele, die die Initiativkraft von Krisen illustrieren. In Zeiten der Krise kann man<br />

sich den Konjunktiv nicht mehr erlauben, sondern muss handeln. Doch wer glaubt, schnelles<br />

innovatorisches Engagement eignet sich, die Krise kurzfristig zu meistern, täuscht sich. Man<br />

versucht sich hektisch in „Innovation“ und ist gar nicht gewahr, dass die angestrebten Effekte<br />

von Produkt- und Dienstleistungsinnovationen in der Regel erst auftreten, wenn die Krise vorbei<br />

ist. Zudem fehlen bei zu spätem Innovieren oft das finanzielle Potenzial und die Zeit, kurzfristig<br />

gegenzusteuern. Mit dem Rücken zur Wand kann eine unbedachte Innovationsoffensive, die den<br />

großen Sprung zum Ziel hat, kurzfristig gar krisenverschärfend wirken.<br />

Aber selbst wenn kriseninduziertes Innovationsengagement meist nicht den kurzfristigen Erfolg<br />

bringen kann, so ist der Wert des sich Besinnens auf ein wirksames Innovationsmanagement<br />

nicht zu unterschätzen. Die aufgeblasenen Tools, die sicherlich beeindruckende Präsentationen<br />

ermöglichen und geeignet sind, den Eindruck zu vermitteln, in der 1. Innovationsliga zu spielen,<br />

aber kaum in den Verdacht geraten, je wirklich erfolgreiche Innovationen vorangetrieben zu haben,<br />

kommen in Krisenzeiten auf den Prüfstand oder werden zumindest nicht mehr als Standard<br />

ernst genommen. Das birgt die Chance, in hoch standardisierten Prozeduren gebundene Innovationsressourcen<br />

freizusetzen und in „lebendige“ Innovationsprojekte umzusteuern. Innovationen<br />

wieder im Schumpeter’schen Sinne von den Innovatoren aus zu denken, statt sich in Synthetisierungsversuchen<br />

zu verlieren, könnte eine Renaissance feiern.<br />

Doch wie reagieren Unternehmen derzeit in Sachen Innovation auf die aktuelle Wirtschaftskrise?<br />

Wiederholen sich die belebenden Impulse oder wirkt die Intensität der Krise lähmend auf innovatorisches<br />

Engagement? Und noch viel wichtiger: Wie kann man die belebenden Impulse zur<br />

Neupositionierung des Innovationsmanagements nutzen?<br />

2<br />

Vgl. Staudt, E.; Kottmann, M.: „Window of Competence“ – Von der Gründungsdynamik von gestern zur Innovationsschwäche<br />

von morgen, in: Berichte aus der angewandten Innovationsforschung No 182, Bochum 1999.


Jahresthema<br />

2 Wie wirkt die Krise auf das Innovationsmanagement? – Eine empirische<br />

Skizze<br />

Die aktuelle Wirtschaftskrise hat die meisten Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen<br />

gestellt. Massive Umsatzeinbrüche haben – oft unumgängliche – Cost-Cutting-Programme initiiert,<br />

um die Krise zu meistern. Vieles kommt auf den Prüfstand; das was gestern noch unreflektiert<br />

dem Managementmainstream folgend umgesetzt wurde, hat jetzt die Chance, Gültigkeit zu<br />

verlieren. Doch wie wirkt die Krise in Sachen Innovation? Wir haben ca. 200 Innovationsmanager,<br />

die sich auch in der Vergangenheit durch ein ausgeprägtes Innovationsengagement ausgezeichnet<br />

haben, zu ihren Einschätzungen befragt. Die Auskünfte von ca. 20% der Befragten illustrieren<br />

das Feld.<br />

In der Befragung lässt sich eine expansive Entwicklung im Innovationsbereich beobachten. Annähernd<br />

die Hälfte der befragten Unternehmen baut das innovatorische Engagement auch in der<br />

Krise aus. Getragen wird das vor allem von kleinen und mittleren Unternehmen: 65% forcieren<br />

ihre Innovationsbemühungen. Großunternehmen sind deutlich zurückhaltender: Weniger als<br />

30% sind hier expansiv, während gut 40% ihr innovatorisches Engagement sogar zurückfahren.<br />

Abb. 1: Entwicklung des betrieblichen Innovationsengagements in der Krise<br />

7


8<br />

Jahresthema<br />

Wenngleich innovatorisches Engagement insgesamt auf der Agenda der Unternehmen bleibt,<br />

machen nur wenige Unternehmen business as usual. Nur etwa jedes fünfte Unternehmen meldet<br />

keinen Strategiewechsel. Ein „weiter so“ erlaubt sich nur die Minderheit der Unternehmen. Natürlich<br />

bleibt auch der Innovationsbereich nicht vor Ressourceneinschnitten verschont. Besonders<br />

massiv gehen hier die Großunternehmen zu Werke: Annähernd 80% kürzen die finanziellen<br />

Ressourcen und mehr als die Hälfte reduziert auch den Personaleinsatz. Kleine und mittlere Unternehmen<br />

zeigen hier einen längeren Atem. Das äußert sich auch darin, dass der Anteil neu angestoßener<br />

Innovationsprojekte höher ist, während Großunternehmen häufiger Innovationsprojekte<br />

verschieben oder gar abbrechen.<br />

Abb. 2: Reaktionsmuster auf die Krise<br />

Insgesamt machen diese Entwicklungen deutlich, dass Innovation weiter als wichtige Basis der<br />

Unternehmensentwicklung angesehen, aber kritischer hinterfragt wird. Das führt zu gestiegenem<br />

Legitimationsdruck für Innovationsaktivitäten. Etwa 55% der Befragten sehen sich stärker gefordert,<br />

ihren Beitrag zur Entwicklung des Unternehmens nachzuweisen. Nimmt man die empirischen<br />

Facetten zusammen, stehen sich ein stärkeres innovatorisches Engagement und Kürzungen<br />

von Ressourcen sowie steigender Legitimationsdruck gegenüber. Wie lassen sich diese Befunde<br />

zusammenführen? Offensichtlich richten viele Unternehmen ihr Innovationsmanagement neu<br />

aus.


Jahresthema<br />

Abb. 3: Neuausrichtung des Innovationsmanagements<br />

Im Mittelpunkt der Neuausrichtung steht der fokussierte Einsatz begrenzter Innovationsressourcen<br />

auf einzelne Innovationsfelder. Fast die Hälfte der Unternehmen will weg von einem undifferenzierten<br />

„Streueinsatz“ von Innovationsprojekten, der oft zu einer Verzettelung führt, hin zu<br />

einem gebündelten Mitteleinsatz. Eng mit diesem Anliegen ist die beschleunigte Umsetzung von<br />

Innovationsprojekten in Zusammenhang zu bringen. Der konzentrierte Mitteleinsatz schafft hier<br />

sicherlich die Voraussetzungen, viele zeitraubende „Nebenstrecken“ zu vermeiden. In diesem<br />

Ansinnen ist eine hohe Übereinstimmung zwischen großen und kleinen bzw. mittleren Unternehmen<br />

zu beobachten. Anders sieht das bei der gezielten Übertragung bestehender Technologien<br />

in neue Anwendungsfelder aus. Hier sind kleine und mittlere Unternehmen deutlich aktiver.<br />

Etwa jeder zweite Mittelständler und nur jedes vierte Großunternehmen forciert entsprechende<br />

Bemühungen. Demgegenüber setzen die Großen sehr viel stärker auf die Einbeziehung externer<br />

Innovationspartner. Jedes zweite Großunternehmen geht diesen Weg, während nur knapp jeder<br />

fünfte Mittelständler diese externen Quellen adressieren will.<br />

Der Gestaltung des Innovationsprozesses widmen Unternehmen in der Krise insgesamt weit weniger<br />

Aufmerksamkeit. Nur etwa ein Drittel der Unternehmen plant eine stärkere Standardisierung<br />

des Innovationsprozesses. Offensichtlich hat das Innovieren wieder höhere Priorität eingeräumt<br />

bekommen als das Feilen an sterilen Normprozessen, innerhalb derer doch allzu oft nichts<br />

9


10<br />

Jahresthema<br />

zustande kommt. Diese Einschätzung ist dabei nicht als Plädoyer für ein unstrukturiertes Vorgehen<br />

zu verstehen, sondern als Hinweis, dass kein noch so durchgestylter Prozess Innovationen<br />

hervorbringt. Es sind immer kreative Köpfe, die Innovationen anstoßen und auch gegen Wider-<br />

3<br />

stände umsetzen.2F<br />

Doch was kommt nach der Krise? Eine Schwächung des Innovationsmanagements wird unabhängig<br />

von der Unternehmensgröße nicht erwartet. Die positiven Effekte überwiegen. Insbesondere<br />

die Fokussierung der Innovationsressourcen und notwendige Bereinigung einer selbst geschaffenen<br />

Innovationsbürokratie stärken das Innovationsmanagement und schaffen die Basis für<br />

weniger Innovationsshows und mehr ambitioniertes Innovieren. Wie kann eine Neupositionierung<br />

des Innovationsmanagements aussehen?<br />

Abb. 4: Erwartete Effekte für das Innovationsmanagement<br />

3<br />

Vgl. Steinle, C.; Krummaker, S.; Glaschak, S.: Dynamische Promotorenkonstellationen in Veränderungsprozessen, in: Die<br />

Unternehmung, 57. Jg., 5/2003, S. 407-430, S. 409; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kottmann, M.: Innovationen werden von<br />

Menschen gemacht – Neue Herausforderungen für die Kompetenzentwicklung, in: Dienberg, T.; Fasel, G.; Fischer, M.<br />

(Hrsg.): Spiritualität und Management, Berlin 2007, S. 125-152.


Jahresthema<br />

3 Zur „Renaturierung“ des Innovationsmanagements – Die Aufgaben<br />

des Innovierens personifizieren<br />

In den letzten Jahren ist in vielen Unternehmen eine widersprüchliche Situation entstanden. Auf<br />

der einen Seite stand die programmatische Forderung nach einem mehr an Innovation, auf der<br />

anderen Seite dominierten kurzzyklische Reorganisationsprojekte, die dazu geführt haben, dass<br />

ein Großteil der Mitarbeiter zu 120 Prozent ausgelastet war und weder über zeitliche Freiräume<br />

4<br />

noch das Interesse verfügte, sich aktiv in Innovationsprozessen zu engagieren.3F Als Ausweg aus<br />

dieser Situation versuchte man, mit „Massenaufrufen“ die Ideen der Mitarbeiter abzuschöpfen<br />

und Patentrezepte für die Gestaltung von Innovationsprozessen zu entwickeln. Die mit großem<br />

Aufwand eingekauften Tools sollten einen geregelten Fluss von Innovationen synthetisieren,<br />

erschwerten aber zugleich, dass sich Einzelne neue Wege suchten. Sicherlich waren dabei auch<br />

wertvolle Impulse zum strukturierten Vorgehen; allein Innovationen ergeben sich daraus nicht.<br />

Misst man also den Stage-Gate-Exzessen weniger Bedeutung zu und wendet sich der Frage zu,<br />

welche Aufgaben beim Innovieren real zu lösen sind, ergibt sich das Pflichtenheft des Innovationsmanagements.<br />

Doch – und das lassen die unterschiedlichen Modellierungs- und Strukturierungsansätze<br />

meist außer Acht – die Innovationsaufgaben erfüllen sich nicht apersonal. Innova-<br />

5<br />

tionen werden von Menschen gemacht.4F Und genau das müssen all die Initiativen und gestylten<br />

Patentrezepte respektieren. Erst das Zusammenbringen der Aufgaben beim Innovieren mit den<br />

Aufgabenträgern schafft ein lebendiges Innovationsmanagement. Dieses Renaturieren und das<br />

Rückbesinnen auf die kreativen Kräfte bietet Chancen für Innovationen. Doch welches sind die<br />

Aufgaben und wie lassen sich die Aufgabenträger aktivieren?<br />

3.1 Schaffung eigener Orientierung als Ausgangspunkt des Innovationsmanagements<br />

Innovationen sollen im Wettbewerb Vorteile schaffen und Pioniergewinne ermöglichen. In vielen<br />

Unternehmen hat man sich aber in der Vergangenheit der Möglichkeiten zur Entdeckung<br />

eigener Innovationspfade selbst beraubt. Wenn man nach manch überzogenem Rationalisierungsabenteuer<br />

auf vorgezeichnete Zukunftsmärkte, die von Großberatern gerne ventiliert werden,<br />

setzen kann, ist das bequem. Zwar ist die Erfolgswahrscheinlichkeit – ehrlich betrachtet –<br />

4<br />

Vgl. Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Innovationsmanagement – Tüftelei und systematische Entwicklung, in: Krüger, W.;<br />

Klippstein, G.; Merk, R.; Wittberg, V. (Hrsg.): Praxishandbuch des Mittelstands, Leitfaden für das Management<br />

mittelständischer Unternehmen, 1. Aufl., Wiesbaden, April 2006, S. 313-327.<br />

5<br />

Vgl. Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kottmann, M.: Innovationen werden von Menschen gemacht – Neue Herausforderungen<br />

für die Kompetenzentwicklung, in: Dienberg, T.; Fasel, G.; Fischer, M. (Hrsg.): Spiritualität und Management, Berlin<br />

2007, S. 125-152.<br />

11


12<br />

Jahresthema<br />

gering, da die Empfehlungen kaum exklusiv sind, aber zumindest das Gefühl vermitteln, nichts<br />

falsch gemacht zu haben, da man auf abgesichertes „Expertenwissen“ rekurriert. Wer die Zukunft<br />

gestalten will, muss aber dem verlockenden Mainstream den Rücken kehren und sich eigene<br />

Orientierung verschaffen. Innovation setzt eigene Positionierung voraus, das heißt, zur echten<br />

Profilierung im Innovationswettbewerb müssen sich die Fach- und Führungskräfte selbst orientieren<br />

und – jenseits ausgetretener Pfade – Entwicklungsmöglichkeiten aufdecken, die mit den<br />

aktuell verfügbaren bzw. entwickelbaren Kompetenzen und Kapazitäten des Unternehmens erschlossen<br />

werden können. Erst eine solche Orientierung verspricht Wettbewerbsvorteile.<br />

Klassische Verfahren der Unternehmensplanung und modische Beraterrezepturen stoßen hier an<br />

Grenzen. Ihr Einsatz liefert kaum Ansatzpunkte für eine Differenzierung im Wettbewerb. Wer<br />

weder dem Lemmingezug der Trendsetter in wahlloser Diversifikation folgen noch in klassischen<br />

Anbieterpositionen verharren will, muss die Kunden(-probleme) von morgen aufdecken<br />

und Leistungen konfigurieren, die eine Neupositionierung in Wertschöpfungsketten ermöglichen.<br />

Dazu sind bestehende Wertschöpfungsketten auf zukunftsträchtige Entwicklungspotentiale<br />

abzuklopfen. Zwei Suchrichtungen strukturieren diesen kreativen Prozess der Aufdeckung inno-<br />

6<br />

vativer Entwicklungsmöglichkeiten5F :<br />

Welche Kundengruppen und Märkte können mit beherrschten Kompetenzen und Potenzialen<br />

noch erschlossen werden?<br />

Mit welchen neuen Leistungen können bestehende Märkte gesichert bzw. ausgebaut werden?<br />

3.1.1 Potenzialorientierte Aufdeckung von Innovationsmöglichkeiten oder die<br />

Entdeckung des Kunden von morgen<br />

Bislang sind potenzialorientierte Wanderungsbewegungen in neue Märkte jenseits der angestammten<br />

Branchen die Ausnahme. Viele Unternehmen sind sich ihrer Kompetenzen und Entwicklungspotenziale<br />

oft gar nicht bewusst und übersehen so die Chancen der Migration in die<br />

Anwendungsfelder und Märkte von morgen. Fixiert auf ihren angestammten Verwertungskontext<br />

werden sie sich des eigenen Problemlösungspotenzials auch für andere Anwendungen gar<br />

nicht bewusst. Da optimieren beispielsweise Großteile der Hersteller von „Gummierungen“ für<br />

Druckwalzen über Jahrzehnte ihr Kerngeschäft, ohne zu hinterfragen, ob ihre Technologien nicht<br />

zusätzlich in ganz anderen Anwendungsbereichen wirtschaftlich verwertet werden können, und<br />

müssen dann mit ansehen, wie ein innovativer Branchenkonkurrent mit dem Wissen und den<br />

6 Vgl. Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Innovationsmanagement – Tüftelei und systematische Entwicklung, in: Krüger, W.;<br />

Klippstein, G.; Merk, R.; Wittberg, V. (Hrsg.): Praxishandbuch des Mittelstands, Leitfaden für das Management<br />

mittelständischer Unternehmen, 1. Aufl., Wiesbaden, April 2006, S. 313-327.


Jahresthema<br />

Erfahrungen aus dem traditionellen Geschäft Marktanteile für Handläufe von Rolltreppen erobert.<br />

Viele Unternehmen denken derzeit noch zu stark in herkömmlichen Produktkategorien und tradierten<br />

Fach- und Branchengrenzen. Ohne sich des Problemlösungscharakters und der Anwendungspotenziale<br />

ihrer Produkte und der darin eingesetzten Technologien im Klaren zu sein, ohne<br />

zu hinterfragen, was man aus den technischen, personellen und organisatorischen Potenzialen in<br />

anderen Anwendungsbereichen noch machen kann, orientiert man sich vornehmlich an bestehenden<br />

Marktstrukturen, historischen Rollenverteilungen und gewachsenen Funktionsaufteilungen<br />

in der Wertschöpfungskette. Im Ergebnis werden die aktuellen Kernkompetenzen nicht ausgeschöpft,<br />

warten brachliegende Potenziale weiter auf ihre Entdeckung, bleiben in Summe<br />

Chancen der kreativen Neupositionierung in Wertschöpfungsketten ungenutzt.<br />

Wer mehr aus seinen Kompetenzen machen will, darf sich nicht von außen steuern lassen und<br />

allein auf Innovationsimpulse aus seinem Umfeld reagieren, der muss vielmehr beim Aufbruch<br />

zu Neuem seine eigenen Kompetenzen in den Vordergrund rücken und aktiv nach neuen Anwendungsfeldern<br />

und Verwertungsmöglichkeiten suchen. Erhebliche Chancen der kreativen<br />

Neupositionierung in Wertschöpfungsketten lassen sich erschließen, wenn auf der Basis bestehender<br />

Potenziale – egal ob Markenname oder Produkttechnologie, ob Vertriebsnetz oder Personalkompetenz<br />

– systematisch hinterfragt wird,<br />

welche Funktionen bzw. Problemlösungsbedarfe mit diesen Potenzialen noch erfüllt und<br />

welche konkreten Anwendungsfelder und Kundengruppen damit erschlossen werden können.<br />

Ein modernes Innovationsmanagement beginnt mit dieser Analyse entwicklungsfähiger Potenziale<br />

im personellen, technischen und organisatorischen Bereich. So muss der Hersteller von Baufolien<br />

mit seinen Produkten nicht auf die Funktionen „gegen Wasser absperren“ und „Wasserdampf<br />

durchlassen“ im Dachausbau begrenzt bleiben, sondern kann auch weitere Funktionen<br />

wie Speicherung, Filterung, Schalldämmung oder Wärmeregulation abdecken bzw. diese Funktionen<br />

in völlig neue Anwendungen außerhalb der Bauindustrie, etwa im Automobilbau, im<br />

Rohrleitungsbau oder der Textilindustrie einbringen. Hier schlummern erhebliche Entwicklungsoptionen.<br />

Dieser kreative Akt hebelt tradierte Begrenzungen aus und eröffnet Entwicklungschancen,<br />

die vor dem Hintergrund der eigenen Umsetzungsmöglichkeiten, aber auch der Entwicklungsabsichten<br />

und -möglichkeiten der potenziellen Kunden realistisch beurteilt werden müssen.<br />

Innovationsaktive Unternehmen nutzen diese Methode der Potenzialanalyse sehr erfolgreich als<br />

Werkzeug zur kreativ-schöpferischen Aufdeckung der Anwendungsfelder und Märkte von morgen.<br />

Der entscheidende Vorteil dieser Methode liegt darin, dass das Denken in Anwendungsfunktionen<br />

zwischen zwei getrennten Welten – zwischen der Potenzialsphäre (Technologie) und<br />

13


14<br />

Jahresthema<br />

7<br />

der Bedarfssphäre (Kunde) – vermittelt.6F Die Frage nach den Funktionen, die ein technisches<br />

Problemlösungspotenzial prinzipiell in unterschiedlichen Anwendungen erfüllen kann, überwindet<br />

die einseitige Ausrichtung auf eine Hauptanwenderbranche und wird so zum entscheidenden<br />

Impuls, aus gewohnten Bahnen auszubrechen und innovative Anwendungsfelder für bestehende<br />

oder neu entwickelte Problemlösungspotenziale zu entdecken.<br />

3.1.2 Bedarfsorientierte Aufdeckung von Innovationsmöglichkeiten oder die Entdeckung<br />

des Kundenproblems von morgen<br />

Zur Ausschöpfung der aktuellen Potenziale muss für die Weiterentwicklung des Unternehmens<br />

im Strukturwandel aber noch etwas anderes hinzukommen, das in der Richtung nach vorne zeigt.<br />

Eine zusätzliche Orientierung ist erforderlich, um aus den Begrenzungen der – eventuell noch<br />

erfolgreichen – Kernkompetenzen auszubrechen. Damit wird die Aufdeckung der Kundenprobleme<br />

und Lösungsmöglichkeiten von morgen zum zentralen Element des Innovationsmanagements.<br />

Doch was heißt Kundenorientierung derzeit vielfach noch in der Unternehmenspraxis? Sie wird<br />

in der Regel mit der Ausrichtung an den gegenwärtigen Bedürfnissen des Kunden gleichgesetzt.<br />

Marginale Verbesserungen bestehender Produkt- und Dienstleistungsprogramme und Rationalisierungen<br />

in kleiner werdenden Marktnischen sind dann die Folge. Als höchste Form der Kunden-<br />

oder Marktorientierung gelten aufwendige Customer-Relation-Management-Programme<br />

und „ausgefeilte“ Marketinginstrumente. Durch Marktforschung glaubt man, nicht nur die aktuellen<br />

Kundenwünsche, sondern auch die zukünftigen Problemlösungsbedarfe und Lösungsmöglichkeiten<br />

von morgen, die der Kunde selbst nicht kennt, „abfragen“ zu können. Doch das Bild<br />

von der Nachfrage, die über eine derartige Marktforschung abgebildet werden kann, ist falsch.<br />

Wenn aktuelle oder potenzielle Kunden zum Teil noch nicht einmal in der Lage bzw. bereit sind,<br />

ihre aktuellen Problemlösungsbedarfe – in schriftlichen Befragungen – zu spezifizieren und zu<br />

dokumentieren, wie kann man dann erwarten, dass sie etwa konkrete Aussagen darüber treffen,<br />

welche Technologien (die sie noch nicht kennen) zukünftig zur Lösung ihrer Probleme (die sie<br />

8<br />

noch nicht haben) in Frage kommen könnten?7F Die Ergebnisse dieser Kundenbefragungen schaffen<br />

kaum Orientierung auf dem Weg zur Innovation.<br />

7<br />

Vgl. Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Innovationsmanagement – Tüftelei und systematische Entwicklung, in: Krüger, W.;<br />

Klippstein, G.; Merk, R.; Wittberg, V. (Hrsg.): Praxishandbuch des Mittelstands, Leitfaden für das Management<br />

mittelständischer Unternehmen, 1. Aufl., Wiesbaden, April 2006, S. 313-327.<br />

8<br />

Vgl. Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Innovationsflops trotz oder wegen Marktforschung? –<br />

Wie Sie Kundenprobleme und Lösungen von morgen entdecken, in: Berichte aus der angewandten Innovationsforschung<br />

No 221, Bochum 2006; Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Innovation erfordert eigene<br />

Orientierung, in: Kriegesmann, B.; Kerka, F. (Hrsg.): Innovationskulturen für den Aufbruch zu Neuem: Missverständnisse<br />

– Praktische Erfahrungen – Handlungsfelder des Innovationsmanagements, Wiesbaden 2007, S. 209-248.


Jahresthema<br />

Wer offensiv mit innovativen Leistungen auf sich ändernde Probleme und Wünsche des Kunden<br />

eingehen und so die Märkte von morgen „machen“ will, muss sich intensiver mit den Gegebenheiten<br />

sowie den Entwicklungsabsichten und -möglichkeiten des Kunden auseinandersetzen.<br />

Dazu sind die aktuellen Kundenprobleme in enger Zusammenarbeit mit Know-how-Trägern des<br />

Kunden aufzudecken und zukünftige Entwicklungen des Kunden sowie damit in Zusammenhang<br />

stehende Problemveränderungen vorauszudenken. Erst diese kreative Aufdeckung der Kundenprobleme<br />

von morgen und übermorgen schafft die Voraussetzung, die zukünftige Passfähigkeit<br />

bestehender Problemlösungen zu überprüfen, innovative Lösungsansätze zu entdecken und Neuentwicklungen<br />

an sich verändernden Problemlagen des Kunden zu orientieren. Echte kundenorientierte<br />

Innovationen entstehen nur aus dieser „Innenkenntnis“ der Problemlagen des Kunden.<br />

Wenn aber die Prozesse und Verwertungszusammenhänge des Kunden nicht bekannt sind, dann<br />

bestehen kaum Optionen, in bearbeiteten Märkten – abgesehen von marginalen Produktverbesserungen<br />

– zu innovieren und Kundenbindung zu schaffen. Nimmt man beispielsweise eine Gießerei,<br />

die Gehäuse für elektrische Schaltkästen herstellt und nach erstmaliger Beschäftigung mit<br />

dem Kunden feststellt, dass Bohrungen am Gussstück und Oberflächenbeschichtungen mit hohem<br />

auch logistischen Aufwand von zwei weiteren Lohnfertigern übernommen werden und die<br />

Lieferzyklen zu hohen Lagerbeständen führen, signalisiert das Profilierungsmöglichkeiten beim<br />

Kunden. Noch viel weiter geht das Entdeckungspotenzial, wenn man sich in die Entwicklungsprozesse<br />

des Kunden einklinkt, d.h. die Probleme der nächsten Gehäusegeneration mitdenkt und<br />

Lösungen für entstehende Probleme bei der Erschließung neuer Anwendungsfelder vorhält. Erhebliche<br />

Chancen der kreativen Neupositionierung in Wertschöpfungsketten lassen sich erschließen,<br />

wenn sich Unternehmen diese Innenkenntnis über die Kundenprobleme von morgen verschaffen,<br />

um dann zu hinterfragen, wie diese Kundenprobleme in Zukunft gelöst werden können und<br />

welche Kompetenzen zur Bearbeitung dieser neuen Felder erforderlich sind.<br />

Ein modernes Innovationsmanagement umfasst neben der potenzialorientierten Erschließung<br />

neuer Anwendungsfelder und Märkte diese kunden- bzw. bedarfsbasierte Aufdeckung von Innovationsmöglichkeiten.<br />

3.2 Bewertung von Innovationsideen – begrenzte Innovationsressourcen erfolgversprechend<br />

einsetzen<br />

Die Entwicklung von Ideen für das Geschäft von morgen schafft noch keine Innovationen. Dass<br />

auf dem Weg von der Idee zur Innovation Fehleinschätzungen, Unwägbarkeiten oder einfach nur<br />

15


16<br />

Jahresthema<br />

9<br />

mangelnder Mut „lauern“, zeigen Analysen des IAI.8F Nur etwa 13% aller Neuproduktideen erreichen<br />

das Stadium der Markteinführung und von den neu am Markt lancierten Produkten und<br />

Dienstleistungen sind es wiederum nur rund 50%, die die in sie gesetzten Erwartungen zumindest<br />

in Teilen erfüllen. Das heißt, von den „offiziellen“, in den Unternehmen zum Teil mit erheblichem<br />

Aufwand vorangetriebenen Ideen wird nur rund jede sechzehnte ein kommerzieller Erfolg<br />

(6%). Der Großteil aller Ideen stellt sich im Nachhinein als nicht erreichbare Vision heraus<br />

oder endet als Flop, nachdem über Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten neues Wissen aufgebaut,<br />

mit neuen Fertigungslinien die technische Infrastruktur weiterentwickelt oder die Vertriebsstrukturen<br />

den neuen Produkten entsprechend angepasst und so in Summe erhebliche Investments<br />

in die Unternehmensentwicklung getätigt wurden.<br />

Prozent<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

„Offizielle“<br />

Produktideen<br />

33%<br />

Prototypenentwicklung<br />

13%<br />

Markteinführungen<br />

6%<br />

Produkterfolge<br />

Abb 5: Innovationen entstehen aus Ideen – doch nur wenige Ideen werden zu Innovationen<br />

Die Erfolgsaussichten von Neuerungen werden gerade in den frühen Phasen von Innovationsprozessen<br />

häufig falsch eingeschätzt. Fehleinschätzungen<br />

der Leistungs- und Überzeugungsfähigkeit von Neuerungen,<br />

9<br />

Vgl. Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.; Happich, J.: „Big Ideas“ erkennen und Flops vermeiden – Dreistufige<br />

Bewertung von Innovationsideen, in: Berichte aus der angewandten Innovationsforschung No 219, Bochum 2005.


Jahresthema<br />

der Aufnahmefähigkeit und -bereitschaft der Märkte sowie<br />

nicht zuletzt der eigenen Potenziale und Kompetenzen<br />

führen immer wieder dazu, dass viele Entwicklungsvorhaben begonnen, auf der Wegstrecke aber<br />

wieder abgebrochen werden, und mit großen Hoffnungen gestartete Neuentwicklungen als Innovationen<br />

ohne Markt enden. Gleichzeitig bleiben die echten „Big Ideas“, d.h. Ideen à la Fax oder<br />

MP3, die sich später als außergewöhnlich erfolgreiche Innovationen herausstellen, häufig schon<br />

sehr frühzeitig in rigiden Kontrollschleifen hängen oder werden erst Jahre später wieder aufgegriffen,<br />

wenn Mitbewerber die Idee bereits in Markterfolge umgesetzt haben. Aufwändige Fehlentwicklungen<br />

und Innovationsflops gehen so mit Fehleinschätzungen des Erfolgs von Neuerungen<br />

einher.<br />

Angesichts knapper Innovationsressourcen und des steigenden Veränderungsdrucks sind Unternehmen<br />

mehr denn je gefordert, ihre Innovationsperformance zu erhöhen und die begrenzten<br />

Mittel für Neuerungen auf zukunftsträchtige Innovationsvorhaben zu konzentrieren. Das erfordert<br />

ein entsprechendes Bewertungssystem für Innovationsideen, mit dem der Spagat zwischen<br />

der notwendigen robusten Vorauswahl in den frühen Phasen von Innovationsprozessen und der<br />

Gefahr des Aussortierens außergewöhnlicher Innovationsinitiativen gelingt. Gleichbleibend hohe<br />

Misserfolgsquoten bei der Umsetzung von Innovationsideen und das häufige Versanden von<br />

„Big Ideas“ signalisieren, dass die in den letzten Jahren für viele Unternehmensbereiche weiter-<br />

10<br />

entwickelten Controllingsysteme diesen Anforderungen nicht gerecht werden.9F Offensichtlich<br />

gehen die für Routinen bewährten Bewertungsverfahren nur unzureichend auf die Bedingungen<br />

betrieblicher Innovationsprozesse ein. Innovationen liegen komplexe Prozesse zugrunde,<br />

an deren Anfang oft nur vage Innovationsimpulse stehen, die erst noch in bewertbare Ideen<br />

und Konzepte zu überführen sind,<br />

in denen in den frühen, „informationsarmen“ Phasen weder der finanzielle Umsetzungsaufwand<br />

noch die Erfolgspotenziale konkret berechnet werden können, aber dennoch erste<br />

Richtungsentscheidungen für oft schon zeit- und kostenintensive Recherchen und Konkretisierungsschritte<br />

getroffen werden müssen,<br />

in denen die Potenziale für weitere Anwendungsfelder und Märkte neuer Technologien und<br />

Konzepte erst noch entdeckt werden müssen, um die zukünftigen Verwertungsmöglichkeiten<br />

fundierter abschätzen zu können, und<br />

10 Vgl. Kerka, F.: Ideenbewertung im Spannungsfeld von gängigen Wirtschaftlichkeitskalkülen und wahllosen Kriteriensets –<br />

Auf was Sie in „Stage-Gate-Prozessen“ achten sollten, in: Berichte aus der angewandten Innovationsforschung No 239,<br />

Bochum <strong>2009</strong>.<br />

17


18<br />

Jahresthema<br />

schließlich weitreichende Investitionsentscheidungen zu treffen sind, um organisatorische<br />

Änderungen vorbereiten und realisieren, die Fertigung umstellen sowie die Zuliefer- und<br />

Kundenschnittstellen neu ordnen zu können.<br />

Die Aufgabenstellungen für die Bewertung variieren in diesem Prozess erheblich mit dem Konkretisierungsgrad<br />

von Innovationsideen bzw. mit der Position der jeweiligen Innovation in ihrem<br />

Lebenszyklus. Will man unnötige Fehleinschätzungen und Flops vermeiden und die begrenzten<br />

Ressourcen auf erfolgsträchtige Vorhaben konzentrieren, braucht man daher ein Bewertungssystem,<br />

das auf die Anforderungen betrieblicher Innovationsprozesse abgestimmt ist und<br />

von der robusten Vorauswahl von in frühen Stadien häufig noch wenig konturierten Innovationsideen<br />

über die vergleichende, qualitative Bewertung und Priorisierung konkretisierter Innovationsvorschläge<br />

11<br />

bis hin zu Wirtschaftlichkeitsrechnungen für Innovationsprojekte reicht.10F<br />

Bei aller Instrumentalisierungsneigung darf jedoch nicht der Eindruck entstehen, dass entsprechende<br />

Tools alle Bewertungsprobleme lösen. Die Bewertung von Innovationsideen in unterschiedlichen<br />

Phasen des Innovationsprozesses lebt vielmehr davon, den innovativen Kräften die<br />

Möglichkeit zu geben, ein Gespür für die Erfolgschancen von Innovationsideen, aber auch den<br />

Umsetzungsaufwand zu entwickeln und damit die Bewertung realistischer werden zu lassen.<br />

Wirksame Instrumente haben damit im Innovationsbereich weit mehr den Charakter, das Experimentieren<br />

zu strukturieren als technokratisch „abgesicherte“ Ergebnisse in Phasen zu erzeugen,<br />

in denen eine Abschätzung der Erfolgsaussichten strukturell unmöglich ist. Innovative Kräfte<br />

werden so unterstützt, die richtigen Ideen zu überzeugenden Konzepten und Projekten auszuarbeiten,<br />

im Unternehmen und am Markt zu testen und weiterzuentwickeln. Bewertung gewinnt<br />

dabei weit mehr den Charakter eines kreativen Prozesses als das Nachvollziehen eines Rechensystems.<br />

3.3 Die Umsetzung von der Idee zur Innovation gestalten<br />

Der hohe Anteil gescheiterter Innovationsvorhaben macht deutlich: In aller Regel wird sowohl<br />

die Leistungs- und Überzeugungsfähigkeit von Neuerungen als auch die Innovationsfähigkeit<br />

und -bereitschaft der an Veränderungsprozessen direkt oder indirekt Beteiligten überschätzt und<br />

11 Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Ideenbewertung – Wie Unternehmen ihre Innovationsperformance steigern<br />

können, in: Franz, O. (Hrsg.): RKW-Handbuch Führungstechnik und Organisation, Erg.-Lfg. 1/08, Februar 2008,<br />

Kennzahl 2602, S. 1-34.


Jahresthema<br />

werden echte Widerstände gegen Neuerungen jenseits klassischer Bedenken übersehen. Unter<br />

Missachtung dieser Widerstände verkürzt man Innovationsmanagement oft auf den Entwurf neuer<br />

unternehmerischer Zielsetzungen und Visionen und verkennt dabei die Probleme der Um- und<br />

12<br />

Durchsetzung von Innovationen.1F<br />

Der Weg von der Idee zur Innovation gleicht angesichts der hohen Komplexität jedoch vielfach<br />

einem Hindernislauf, und wenn man ernsthaft an der Erschließung neuer Wertschöpfungspositionen<br />

interessiert ist, wird man sich mit der gleichen Kreativität, mit der man Zukunftsvisionen<br />

entwirft, auch den möglichen Widerständen zu widmen haben.<br />

Die erfolgreiche Umsetzung einer Neuerung in unterschiedlichen Anwendungsfeldern setzt erhebliche<br />

Anpassungsentwicklungen und die Lösung umfangreicher Integrationsprobleme bei<br />

Fertigungstechnologien, Personal- und Organisationsstrukturen, Kunden- und Zuliefersystemen<br />

voraus. Die Erfahrungen vieler Innovationsversuche demonstrieren eindrucksvoll die Komplexität<br />

dieses Prozesses vom Labor in die Anwendung. Innovationen gleichen komplexen Umbauprozessen,<br />

in denen neue Lösungen entwickelt, bisherige Problemlösungen bedroht, bestehende<br />

Fertigungstechnologien obsolet, Mitarbeiterkompetenzen entwertet, Besitzstände gefährdet und<br />

Marktbeziehungen völlig neu geordnet werden. Innovationen lösen Reaktionen, Engpässe und<br />

Inkompatibilitäten in dem die Neuerung aufnehmenden System aus. Will man die Machbarkeit<br />

der angestrebten Neupositionierung überprüfen und die Umsetzung vorbereiten, sind daher mögliche<br />

Barrieren für Innovationen zu klären.<br />

In der Innovationsforschung wurden die durch Innovationen ausgelösten Umstellungserfordernisse<br />

und zu überwindenden Barrieren in den letzten Jahren immer wieder untersucht. Dabei hat<br />

sich ein Vorgehen bewährt, das die technischen, personellen und organisatorischen Veränderungen<br />

in allen an der Umsetzung beteiligten Unternehmensbereichen ganzheitlich bei der Identifi-<br />

13<br />

zierung der wichtigsten Innovationswiderstände in den Fokus rückt:12F<br />

Personell bedingte Innovationswiderstände: Im Regelfall besteht in Unternehmen nur vordergründig<br />

Einigkeit über die Notwendigkeit von Innovationen. Da Innovationen immer eine<br />

Veränderung des Status quo implizieren, führen Akzeptanzprobleme oft zu erheblichen Friktionen.<br />

Die betroffenen Mitarbeiter sind nicht willens, die Optionen von Innovationen zu<br />

12<br />

Vgl. Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Fehlerkulturen und Innovationserfolg: Eine vergleichende empirische Analyse,<br />

in: Zeitschrift für Personalforschung (ZfP), 20. Jg., 2/2006, S. 141-159.<br />

13<br />

Vgl. Staudt, E.: Innovationsdynamik und Innovationswiderstände, in: Staudt, E. (Hrsg.): Das Management von Innovationen,<br />

Frankfurt/M. 1986, S. 601-610; Staudt, E.: Mißverständnisse über das Innovieren, in: Die Betriebswirtschaft,<br />

43. Jg., 3/1983, S. 341-356.<br />

19


20<br />

Jahresthema<br />

14<br />

nutzen und verschließen sich der Entwicklung zur Absicherung der eigenen Position.13F Doch<br />

nicht nur mangelnde Bereitschaft, sondern auch überholte oder unzureichende Fähigkeiten<br />

begrenzen Entwicklungen. Oft werden Veränderungen vorangetrieben, die heute noch nicht<br />

vorhandene Kompetenzen voraussetzen, und gleichzeitig werden Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

an der Technik oder den Geschäftsfeldern von gestern ausgerichtet. Der Überprüfung<br />

der personellen Voraussetzungen sowie notwendiger Personalrekrutierungs- und<br />

-entwicklungsmaßnahmen kommt daher eine Schlüsselrolle bei der Abschätzung der Umsetzbarkeit<br />

von Innovationen zu. Nur wenn es gelingt, das für die Umsetzung der jeweiligen<br />

Innovation erforderliche Personal in Forschung und Entwicklung, Produktion und Absatz<br />

sowohl auf der ausführenden als auch auf der Führungsebene rechtzeitig auf die Neuerung<br />

vorzubereiten, ergibt es überhaupt einen ökonomischen Sinn, sich weiter mit Innovation zu<br />

befassen.<br />

Technisch bedingte Innovationswiderstände: Oftmals scheitert die Umsetzung von Innovationen<br />

neben mangelnden Mitarbeiterkompetenzen an fehlenden oder inkompatiblen Fertigungstechnologien.<br />

Die vielfach geforderte, unter Begriffen wie Simultaneous Engineering<br />

populär gewordene parallele Entwicklung von Produkt- und Prozesstechnologien stellt im<br />

betrieblichen Alltag noch lange keine Selbstverständlichkeit dar. Die verspätete Auseinandersetzung<br />

mit Produktionsproblemen führt unter Zeitdruck dann zu suboptimalen Lösun-<br />

15<br />

gen.14F Entscheidend ist deshalb, sich schon frühzeitig mit dem notwendigen technischen<br />

Equipment für Forschung und Entwicklung sowie den erforderlichen Produktions- bzw. Fertigungstechnologien<br />

auseinanderzusetzen. Sind die technischen Voraussetzungen für die<br />

Umsetzung der jeweiligen Innovation vorhanden oder kann die vorhandene Technik im konkreten<br />

Innovationsfall nur in Teilen genutzt werden?<br />

Organisatorisch bedingte Innovationswiderstände ergeben sich aus der Betroffenheit des<br />

gesamten innovierenden Systems bei Änderungen. Oftmals wird Innovation auf FuE-<br />

Aktivitäten reduziert, ohne zu reflektieren, dass sich Innovation auf das Zusammenwirken<br />

16<br />

unterschiedlicher Akteure und Abteilungen erstreckt.15F Sowohl die Entwicklung und Produktion<br />

als auch die Vermarktung einer Innovation erfordern in hohem Maße eine Neuordnung<br />

von Prozessen, Strukturen und Regelungen im Unternehmen. Der Betrieb wird nicht einfach<br />

ergänzt oder umarrangiert, der Übergang etwa auf eine neue Produkttechnologie verlangt<br />

14<br />

Vgl. Staudt, E.; Kerka, F.; Krause, M.: Innovationsmanagement, in: Franz, O. (Hrsg.): RKW-Handbuch Führungstechnik<br />

und Organisation, II/1996, Kennzahl 2603, S. 14.<br />

15<br />

Vgl. Staudt, E.; Kriegesmann, B.: Innovationsmanagement, in: Schuster, P. (Hrsg.): Springers Handbuch der Betriebswirtschaftslehre,<br />

Berlin, Heidelberg 1998, S. 371.<br />

16<br />

Vgl. Corsten, H.: Überlegungen zu einem Innovationsmanagement – organisationale und personale Aspekte, in: Corsten,<br />

H. (Hrsg.): Die Gestaltung von Innovationsprozessen, Berlin 1989, S. 1-56.


Jahresthema<br />

vielmehr einen „Neubau“ des Unternehmens. So erfordert beispielsweise der Wechsel von<br />

Mechanik auf Elektronik nicht nur neue Fertigungstechnologien bzw. Änderungen im Maschinenpark<br />

und neue Mitarbeiterkompetenzen, sondern auch einen Wandel des Workflows<br />

17<br />

und oft auch eine Reorganisation der unterstützenden Prozesse.16F Auf der Inputseite entstehen<br />

erhebliche Veränderungen im Bereich der Material- und Halbzeugbeschaffung, aber<br />

auch veränderte Lieferantenbeziehungen und Änderungen des dazugehörigen Service- und<br />

Wartungssystems. Auf der Outputseite sind gegebenenfalls neue Vertriebswege aufzubauen<br />

und Maßnahmen zur Vorbereitung des Kunden auf die Innovation vorzusehen.<br />

Die beschriebenen Barrieren behindern die innerbetriebliche Umsetzung und marktliche Diffusion<br />

von Neuerungen. Sie stellen die Problembereiche dar, mit denen sich jedes innovierende Unternehmen<br />

zu beschäftigen hat. Da ihre Überwindung den Erfolg einer Innovation bestimmt,<br />

stellen diese Barrieren eine Art Regulativ für die Aufgaben des Innovationsmanagements dar.<br />

Progressive Unternehmen gehen diese Innovationswiderstände nicht linear-sequenziell an, sondern<br />

verzahnen die anstehenden Aufgaben in sachorientierten Vor- und Rückkopplungsprozes-<br />

sen.17F<br />

18<br />

3.4 Personifizierung von Innovationsarbeit<br />

Die Schaffung eigener Orientierung, das Aufspüren sowie Überwinden von Innovationsbarrieren<br />

und die Übersetzung der Handlungsentwürfe zu Innovationsideen und Umsetzungsvarianten in<br />

reale Handlungsoperationen ist nicht technokratisch trennbar, sondern in einem Lernprozess zu<br />

organisieren. Innovationsideen werden in Handlungsentwürfen konkretisiert, an Umsetzungsmöglichkeiten<br />

im Unternehmen und am Markt gespiegelt, mit Realexperimenten verzahnt, gegebenenfalls<br />

modifiziert, wieder getestet bis hin zur breiten Markteinführung.<br />

Erfahrungen zeigen, dass viele Unternehmen die Chancen dieses Orientierens, dieses schrittweisen<br />

Testens neuer Geschäftsfelder auslassen. Ihr Innovationsmanagement ist noch sehr stark von<br />

Konzepten der klassischen Strategielehre geprägt. Durch systematische Analysen der Wettbewerber<br />

und Kunden, der Vorhersage künftiger naturwissenschaftlich-technischer Entwicklungen<br />

und die Verknüpfung all dieser Analyse- und Prognoseergebnisse zu Handlungsentwürfen für die<br />

Zukunft glaubt man, das Innovationsphänomen planend bewältigen zu können.<br />

17<br />

Vgl. Staudt, E.: Veränderung der Arbeitsorganisation: Befreiung von organisatorischen Zwängen durch neue Techniken,<br />

in: Rauscher, A. (Hrsg.): Arbeitsgesellschaft im Umbruch – Ursachen, Tendenzen, Konsequenzen, Berlin 2002,<br />

S. 127-142.<br />

18<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Umsetzungsbarrieren bei Produktinnovationen: Führt der „Weg des geringsten<br />

Widerstands“ zum Innovationserfolg?, in: Zeitschrift für Management (ZfM), 3. Jg., 2/2008, S. 125-147.<br />

21


22<br />

Jahresthema<br />

Wirkliche Ausbrüche aus gewohnten Bahnen verlaufen nach anderen Mustern. Innovationen sind<br />

häufig nicht das Ergebnis der Durchführung zentral entwickelter Pläne, sondern entstehen vielmehr<br />

aus Versuchen und Irrtümern sowie aus Lernprozessen dezentraler Innovationskräfte, die<br />

häufig im Untergrund arbeiten und erst an die Oberfläche kommen, wenn sie vom Erfolg überzeugt<br />

sind. Es sind immer Einzelne bzw. kleine Gruppen, die auch gegen den Mainstream Ideen<br />

entwickeln und gegen Widerstände umsetzen. Innovationsprojekte entfalten nur Dynamik, wenn<br />

sie an Personen mit (Eigen-)Interesse am Projekterfolg gebunden sind. Diese „Partisanengruppen“<br />

brauchen Rahmenbedingungen unter denen sie ihre Potenziale zur Entfaltung bringen können:<br />

Zunächst sind Handlungsfreiräume zu sichern, indem innovative Kräfte von Routinearbeiten<br />

entlastet, aus den verkrusteten alten Netzwerken entkoppelt, Ressourcen ohne die kontraproduktiven<br />

Kontrollschleifen der eingefahrenen Regulierungssysteme bereitgestellt und Projektschritte<br />

durch die Unternehmensleitung abgesichert werden.<br />

Handlungsfreiräume allein stellen aber nicht sicher, dass etwas passiert. Ohne daran gekoppelte<br />

Erwartungen geraten sie schnell zu „Spielwiesen“. Neben die gewährten Freiräume<br />

müssen daher noch Handlungsanreize durch die Art der Aufgabenstellung selbst, durch mit<br />

dem Projekt verbundene Karrierechancen oder durch die Aussicht auf herausfordernde Folgeprojekte<br />

treten.<br />

So aufgestellt meiden die „Partisanen“ runde Tische, an denen der Konsens für Veränderungen<br />

gesucht wird, Entscheidungen für echte Innovationen aber nicht zustande kommen. Diese Trupps<br />

überwinden Hindernisse und gehen Risiken ein, die in Gremien gar nicht diskutierbar sind. Auf<br />

sich selbst gestellt, haben sie den „Unternehmergeist“, der in gut kontrollierten Organisationen<br />

nicht mehr aufkommen kann. Die Ermutigung und Befähigung, selbstständig zu handeln und<br />

ohne zentrale Planvorgaben neue Wege zu beschreiten, ist in Altorganisationen der einzig mögliche<br />

Weg, das Potenzial dezentraler Innovationskräfte jenseits von Trends und Moden zu entfalten.<br />

4 Die Krise als Chance des Innovationsmanagements<br />

Wenn man die in der Tendenz belebenden Effekte der Krise für das Innovationsgeschehen<br />

nimmt, reiht sich diese Beobachtung nahtlos in vergangene Krisenreflexe ein. Der Leidensdruck<br />

ist ein wichtiger Motor für Innovationen. Gerade der Wert langfristig angelegter Innovationsinitiativen<br />

wird dann wiederentdeckt. Allerdings knüpft sich daran eben auch die Beobachtung,<br />

dass regelmäßig Formalisierungs- und Controlling-Tendenzen das innovatorische Verhalten<br />

wieder eingrenzen, wenn der Druck nachlässt. Während man in Krisenzeiten gezielt auf die<br />

Ideen und Umsetzungsstärke Einzelner setzt, die mit der Rückendeckung der Machtpromotoren


Jahresthema<br />

Neues versuchen, wird in Zeiten des Aufschwungs wieder ein Verwaltungsapparat für Innovationen<br />

aufgebaut und schwindet das Vertrauen in die kreativen Kräfte. Wichtig ist es daher, die<br />

Erfahrungen der Krise wach zu halten und die Belebung des Innovationsmanagements nicht<br />

wieder aufzugeben. Leider ist das die Gefahr, die dem Aufschwung inhärent ist.<br />

Aber es bleibt die Hoffnung, dass der wiederkehrende Zyklus von Wiederentdeckung der kreativen<br />

Kräfte und Formalisierung durchbrochen wird und das synthetische Innovationsmanagement<br />

zugunsten der Stärkung der Träger von Innovationen an Dominanz verliert. Das darf aber nicht<br />

verwechselt werden mit der Abkehr von jeglicher Systematik. Vielmehr geht es darum, Innovatoren<br />

zu ermutigen und zu befähigen, Neues anzugehen. Dabei können auch gut gemachte Tools<br />

gelegentlich unterstützen. Bei der Einbindung kreativer Kräfte ist jedoch darauf zu achten, dass<br />

nicht nur Sprunginnovationen adressiert werden, sondern auch kleinschrittige Verbesserungen<br />

ihren Anteil am Unternehmenserfolg haben.<br />

Um den Wert des Innovationsmanagements wach zu halten, muss man sich daher stärker darauf<br />

konzentrieren, einen steten Fluss an Erfolgspotenzialen mit ganz unterschiedlicher Reichweite<br />

und Ausmaß zu provozieren. Die begrenzten Innovationsressourcen sind daher auf<br />

einige wenige strategische Innovationsinitiativen zu lenken, die das Potenzial haben, völlig<br />

neue Innovationspfade zu beschreiten, die das Geschäft von morgen absichern,<br />

einige mittelfristig orientierte Innovationsprojekte, die bei begrenztem Aufwand bestehende<br />

Positionen absichern, zu richten und<br />

eine breite Basis inkrementeller Innovationen, die das bestehende Geschäft intelligent<br />

verbessern und so echte Quick Wins ermöglichen, auszurichten.<br />

Auf diesen Ebenen ist ein gesunder Mix anzusteuern, der unterschiedliche Aufgaben und Aufgabenträger<br />

erfordert. Dieser Mix macht aber auch deutlich, dass es nicht nur „Partisanen“ braucht,<br />

sondern viele Verbesserer in den unterschiedlichen Funktionsbereichen. Innovationsmanagement<br />

kommt damit aus dem Exklusivbereich in den breiten betrieblichen Alltag. Das zu schaffen, bietet<br />

Chancen für eine Neupositionierung des Innovationsmanagements und legt zugleich die Basis,<br />

das Innovationsgeschehen stärker von Krisen zu entkoppeln.<br />

23


Forschung am IAI<br />

Die Kompetenzbereiche


Forschung am IAI<br />

26<br />

Forschung am IAI<br />

Innovation hat sich in den letzten Jahren zum am häufigsten gebrauchten Schlagwort auf Unternehmens-,<br />

Verbands- und politischer Ebene entwickelt. Als Motor für Wachstum und Beschäftigung<br />

wird Innovationen ein herausragender Stellenwert beigemessen. Das war nicht immer so.<br />

Als das IAI Anfang der 1980er Jahre seine Arbeit aufgenommen hat, galt Innovation fast als etwas<br />

Suspektes. Noch unter dem Eindruck stabiler Wachstumsphasen konzentrierte man sich auf<br />

das Optimieren des Bestehenden. Erst mit zunehmendem Veränderungsdruck steigt – zumindest<br />

vordergründig – die Bereitschaft zur Innovation. Doch Innovationen fallen nicht vom Himmel<br />

und sind in der Umsetzung keine Selbstläufer. Zahlreiche Fehleinschätzungen zu Neuproduktideen,<br />

zur Diffusion neuer Techniken, zu den Wirkungen rechtlicher Regelungen etc. kennzeichnen<br />

das vielfach mangelnde Verständnis der Entstehungs- und Umsetzungsprobleme von Innovationen.<br />

Hier setzen die Arbeiten des IAI an.<br />

Angewandte Innovationsforschung am IAI heißt Analyse, Strukturierung und wissenschaftliche<br />

Begleitung von Veränderungsprozessen, die sich in Unternehmen, Branchen und Regionen vollziehen.<br />

Dazu gehören z.B. die Entwicklung neuer Produkte, durch neue Technologien ausgelöste<br />

Anpassungsprozesse, die Einführung neuer Organisationskonzepte, die Erschließung neuer<br />

Märkte, Kompetenzentwicklungsprozesse auf Individual- und Organisationsebene oder neue<br />

Formen der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.<br />

Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten steht die Entwicklung von Modellen zur Deskription und<br />

Erklärung sowie von Konzepten zur Steuerung und Gestaltung von Innovationsprozessen. Ausgangspunkt<br />

ist eine potenzialorientierte und ganzheitliche Perspektive, die<br />

die Interdependenzen zwischen Innovationen und technischen, ökonomischen, organisatorischen,<br />

personalen und externen (Markt, Regelungen) Faktoren erfasst,<br />

Systemkonsequenzen für die Steuerung und Bewertung von Innovationsprozessen transparent<br />

macht und<br />

neue Ansatzpunkte und Wege für Innovationsstrategien von Individuen, Unternehmen und<br />

Politik aufzeigt.


Forschung am IAI<br />

Zielsetzung der Forschungsarbeiten des IAI ist es dabei,<br />

den Diskurs in und Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit<br />

über Fragen des technischen, organisatorischen und strukturellen Wandels anzustoßen<br />

und mitzugestalten,<br />

wissenschaftliche Forschungsergebnisse für Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit aufzubereiten<br />

und deren breite Diffusion zu unterstützen,<br />

konkrete Handlungshilfen für die Praxis zu entwickeln und auszutesten,<br />

Handlungsempfehlungen aus den Projektergebnissen abzuleiten,<br />

die Ergebnisse der Forschungsprojekte in die Wissenschaft einzuspeisen und damit einen<br />

Beitrag zur Weiterentwicklung der Innovationsforschung zu liefern.<br />

Mit diesen Aktivitäten an der Schnittstelle von Theorie und Praxis schließt das IAI eine Lücke,<br />

die erfahrungsgemäß weder von der Wissenschaft noch von der betrieblichen Praxis allein abgedeckt<br />

werden kann. Das IAI hat sich so weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus als<br />

kompetente und unabhängige Einrichtung im Bereich der Innovationsforschung etabliert und<br />

immer wieder Anstöße zur Gestaltung des Strukturwandels gegeben:<br />

„Das IAI ist eine der ganz wenigen Forschungseinrichtungen, die sich in Nordrhein-Westfalen<br />

wissenschaftlich mit Fragen der Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen und speziell<br />

des Handwerks befassen; auf dem Gebiet der Innovationsforschung ist es die einzige Einrichtung<br />

überhaupt in diesem Land.“<br />

Nordrhein-Westfälischer Handwerkstag<br />

„Das … Innovationsforschungsinstitut [IAI] gilt heute nicht nur in Nordrhein-Westfalen als eine<br />

Art Think-Tank auf seinem Gebiet.“<br />

„Das Bochumer Institut für angewandte Innovationsforschung hat nationalen Rang erreicht“ ...<br />

und gilt als „wissenschaftliche Institution, von dessen Glanz die Regierung in NRW gerne profitiert.“<br />

27


28<br />

Forschung am IAI<br />

Die konzeptionelle Basis für die Projektarbeiten am IAI bilden die fünf Kompetenzbereiche (vgl.<br />

Abb. auf der nächsten Seite)<br />

Innovationsmanagement,<br />

Innovationspolitik,<br />

Kleine und mittlere Unternehmen,<br />

Kompetenzentwicklung,<br />

Lifestyle-Management.<br />

Im Rahmen des vom IAI verfolgten Forschungsprogramms werden einerseits diese Kompetenzen<br />

entsprechend der wissenschaftlichen, betrieblichen und politischen Aktualität in wechselnde<br />

Anwendungsfelder bzw. Forschungsprojekte eingebracht. Zu diesen Feldern gehören beispielsweise<br />

der Markt für Facility Management, die Anwendungsfelder rund um die Mikrosystemtechnik,<br />

entwicklungsdynamische Bereiche wie die Biotechnologie oder die Druck- und Medienindustrie,<br />

regionale Umbrüche in alten Industriegebieten oder massive Veränderungen im Regelungswerk.<br />

Andererseits liefern die Ergebnisse und Erfahrungen aus den Projekten wichtige Impulse<br />

für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Kompetenzbereiche des IAI.<br />

In diesen Kompetenzbereichen führt das IAI in interdisziplinär besetzten Teams folgende Tätigkeiten<br />

durch:<br />

Wissenschaftliche Studien und Forschungsprojekte,<br />

Begleitung von Innovationsprojekten,<br />

Moderation von Entwicklungsprozessen,<br />

Organisation und Durchführung von Fachtagungen und Workshops,<br />

Veröffentlichungen und Vorträge.<br />

Im Sinne der angewandten Forschung arbeitet das IAI mit engem Praxisbezug. Dazu unterhält es<br />

im In- und Ausland eine Vielzahl formeller und informeller Netzwerkbeziehungen zu Unternehmen,<br />

zu Institutionen der Wirtschaft, zu (außer-)universitären Forschungseinrichtungen und der<br />

Politik. Dieses Netzwerk wird durch Projektkooperationen, Arbeitskontakte und die Pflege des<br />

Erfahrungsaustausches kontinuierlich ausgebaut.


Forschung am IAI<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationspolitik<br />

Kleine und mittlere<br />

Unternehmen<br />

• Das Märchen vom Fachkräftemangel<br />

• „Offensive ? Duale Ingenieurausbildung in Bochum“<br />

• Kooperative Gestaltung von Systemleistungen<br />

• Kompetenzentwicklung in High-Tech-Feldern: Wissenschaftliche<br />

Weiterbildung neu ausrichten<br />

Kompetenzbereiche des IAI<br />

Innovationsmanagement<br />

• Innovationswiderstand und Gegenstrategien innovativer<br />

Kräfte<br />

• Innovationstreiber Mitbestimmung? Bestandsaufnahme,<br />

Konzepte und Handlungsperspektiven<br />

• Produktinnovation: Umsetzungsbarrieren durch<br />

Simultaneous Venturing überwinden<br />

• Das Management von Intellectual Property beginnt mit der<br />

Führung von Inventoren: Empirische Untersuchungen zur<br />

Anreizgestaltung für Erfinder<br />

• Patentmanagement als Innovationstreiber<br />

• Vom Betrieblichen Vorschlagswesen zum Ideenmanagement<br />

• „Big Ideas“ erkennen und Flops vermeiden – Bewertung von<br />

Innovationsideen<br />

Kompetenzentwicklung<br />

• Die Chancen der Bionik nutzen – Tools und Tipps<br />

für das Innovationsmanagement<br />

Lifestyle-Management<br />

Lifestyle-Management<br />

• Die volkswirtschaftliche Bedeutung der<br />

Facility Management-Branche<br />

• Vertrauensmanagement als stabilisierender<br />

Faktor bei organisatorischen Innovationen<br />

• Die Chancen „kreativer Fehler“ für die Unternehmensentwicklung<br />

nutzen<br />

• Mut zur Partisanenstrategie macht den Aufbruch zu Neuem<br />

möglich<br />

• Balance von Innovation und Tradition statt Abbruch von<br />

Routinen<br />

• Führungskräfte im „Innovationsstress“: „Innovationsstress“: Herausforderungen<br />

für die betriebliche Gesundheitsförderung<br />

Gesundheitsförderung<br />

• Extensivierung und Intensivierung von Arbeit als Folge<br />

Partizipativen Managements<br />

• Entwicklung und Umsetzung eines modularen modularen Schulungskonzeptes<br />

„Corporate Health Care Management“ für für Führungskräfte<br />

Kompetenztransfer<br />

29


Kompetenzbereich »Innovationsmanagement«<br />

30<br />

Forschung am IAI<br />

Über nichts ist derzeit so schnell Einvernehmen zu erzielen wie über die Notwendigkeit von Innovationen.<br />

Die konjunkturelle Krise von heute lässt Versäumnisse von gestern sichtbar werden.<br />

Produkte, die im internationalen Wettbewerb nicht bestehen können und wegbrechende Märkte<br />

erhöhen den Druck zur Innovation. Weil aber beim Innovieren schnell klar wird, dass man bestehende<br />

Strukturen in Frage stellt und der Verlust liebgewordener Privilegien droht, werden<br />

echte Innovationen verschoben solange es geht. Marginale Verbesserungen und Rationalisierungsinnovationen<br />

sind dann das höchste Maß an Entwicklung, während Sprunginnovationen im<br />

Sinne eines Aufbruchs zu Neuem kaum vorankommen. Die Beharrungskräfte des Alten unterdrücken<br />

Ausbrüche aus vielfach nicht einmal bewährten, aber altbekannten Bahnen. Kostenorientierung<br />

und die Vordringlichkeit des Kurzfristigen drohen zu Lasten notwendiger Investitionen<br />

in die Zukunft zu gehen.<br />

Unter dem Druck von Downsizing, Outsourcing und weiteren, auf das Ausschöpfen letzter Rationalisierungsreserven<br />

bedachten Strategien, laufen Unternehmen Gefahr, sich in einen Zustand<br />

höchster Effizienz, aber auch höchster innovatorischer Inkompetenz hineinzumanövrieren. Eine<br />

gesunde Schlankheitskur im Routinebereich droht in eine krankhafte Magersucht im Innovationsbereich<br />

(„Lean Innovation“) umzuschlagen. Wenn Fach- und Führungskräfte ihrer letzten innovatorischen<br />

Freiräume beraubt werden, fehlt die Zeit, „über den Tellerrand“ zu schauen und<br />

Wege zu Neuem vorzubereiten. Die bestehende Kultur der Rationalisierung blockiert so den<br />

Aufbruch zu Neuem. Wer aber, um im Preiswettbewerb zu bestehen, im Innovationswettbewerb<br />

gar nicht an den Start geht, wird kaum nachhaltig erfolgreich sein können. Wenn man Innovationen<br />

aktiv vorantreiben will, setzt das voraus,<br />

sich selbst jenseits des Mainstreams und der kurzfristigen Erwartungen der Finanzmärkte zu<br />

orientieren, statt von außen vorgegebenen Entwicklungspfaden (auf die sich das „Hauptfeld“<br />

begibt) zu folgen,<br />

die Umsetzung der angestrebten Positionierung am Markt in einem komplexen Umbauprozess<br />

der bestehenden Technik- und Organisationskonfigurationen, der Außenschnittstellen<br />

zum Markt, vor allem aber der Mitarbeiterkompetenzen auch zu realisieren.<br />

Dieses potenzialorientierte, ganzheitliche Innovationsverständnis ist am IAI frühzeitig in zahlreichen<br />

Vorhaben zur Analyse und Begleitung von Innovationsprozessen auf Unternehmensebene<br />

umgesetzt und weiterentwickelt worden. Mit der folgenden Darstellung laufender Projekte<br />

möchten wir Ihnen einen Einblick in die Strategien, Methoden und Instrumente des einzelbetrieblichen<br />

Innovationsmanagements verschaffen.


Forschung am IAI<br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Kleine und<br />

mittlere<br />

Unternehmen<br />

Lifestylemanagement<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

Kompetenztransfer<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationspolitik<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Innovationsmanagement<br />

• Innovationswiderstand und Gegenstrategien innovativer<br />

Kräfte<br />

• Innovationstreiber Mitbestimmung? Bestandsaufnahme,<br />

Konzepte und Handlungsperspektiven<br />

• Produktinnovation: Umsetzungsbarrieren durch<br />

Simultaneous Venturing überwinden<br />

• Das Management von Intellectual Property beginnt mit der<br />

Führung von Inventoren: Empirische Untersuchungen zur<br />

Anreizgestaltung für Erfinder<br />

• Patentmanagement als Innovationstreiber<br />

• Vom Betrieblichen Vorschlagswesen zum Ideenmanagement<br />

• „Big Ideas“ erkennen und Flops vermeiden – Bewertung von<br />

Innovationsideen<br />

• Die Chancen der Bionik nutzen – Tools und Tipps<br />

für das Innovationsmanagement<br />

• Die volkswirtschaftliche Bedeutung der<br />

Facility Management-Branche<br />

• Vertrauensmanagement als stabilisierender<br />

Faktor bei organisatorischen Innovationen<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F. (Hrsg.): Innovationskulturen für den Aufbruch zu Neuem: Missverständnisse – Praktische<br />

Erfahrungen – Handlungsfelder des Innovationsmanagements, Wiesbaden 2007; Kerka, F.; Kriegesmann,<br />

B.; Kley, T.: Lernförderliche Unternehmenskulturen – Trendreport, in: INQA-Bericht Nr. 29, Dortmund, Berlin,<br />

Dresden 2007; Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Ideenbewertung – Wie Unternehmen ihre Innovationsperformance<br />

steigern können, in: Franz, O. (Hrsg.): RKW-Handbuch Führungstechnik und Organisation,<br />

Erg.lfg. 1/08, Februar 2008, Kennzahl 2602, S. 1-34; Schwering, M. G.: Innovationen: In aller Munde, aber noch<br />

nicht in allen Köpfen, in: Frankfurt School of Finance & Management (Hrsg.): „Quo vadis, innovatio?“, Tagungsband<br />

der Frankfurt School Conference, 7. Juni 2008, S. 28-34; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Umsetzungsbarrieren<br />

bei Produktinnovationen: Führt der „Weg des geringsten Widerstands“ zum Innovationserfolg?, in:<br />

Zeitschrift für Management (ZfM), 3. Jg., 2/2008, S. 125-147; Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Kley, T.: Innovationen<br />

im Unternehmen kultivieren – Fallstudien international erfolgreicher Unternehmen, hrsg. von der Bertelsmann<br />

Stiftung, Gütersloh 2008; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Innovatorische Führung und Anreizsysteme für<br />

Innovationsideen: Worauf kommt es an? – Empirische Ergebnisse einer Befragung von Arbeitnehmererfindern, No<br />

237, Bochum <strong>2009</strong>; Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Happich, J.: Patentmanagement als Innovationstreiber – Wie<br />

Patentmanager ihren Wert für das Unternehmen erhöhen können, Bochum <strong>2009</strong>; Kerka, F.; Kriegesmann, B.;<br />

Schwering, M.G.: Evaluating innovation ideas: a comprehensive approach to New Product Development, in: Int. J.<br />

Technology Intelligence and Planning, Vol. 5, No. 2, <strong>2009</strong>, pp.118-137; Kerka, F.: Zum Verhältnis von Kreativitäts-<br />

und Innovationsförderung – „Stage-Gate-Modelle“ im Praxistest, No 238, Bochum <strong>2009</strong>; Kerka, F.; Schwering,<br />

M. G.; Striewe, F.: Innovationsorientierte Marktforschung, in: Gerybadze, A.; Hünningshausen, L.; Barske,<br />

H.; Sommerlatte, T. (Hrsg.): Innovationsmanagement, Düsseldorf <strong>2009</strong>, o. S; Kerka, F.: Ideenbewertung im Spannungsfeld<br />

von gängigen Wirtschaftlichkeitskalkülen und wahllosen Kriteriensets – Auf was Sie in „Stage-Gate-<br />

Prozessen“ achten sollten, No 239, Bochum <strong>2009</strong>; Thomzik, M.: So groß wie die Chemieindustrie, Interview, in: IZ<br />

ImmobilienZeitung – Fachzeitung für die Immobilienwirtschaft, 39-40/<strong>2009</strong>, 01.10.<strong>2009</strong>, S. 41-42.<br />

31


Kompetenzbereich »Innovationspolitik«<br />

32<br />

Forschung am IAI<br />

Die innovationspolitischen Aktivitäten in Deutschland sind vor allem dominiert von dem<br />

Wunsch, Innovationen zu beschleunigen und „schlummernde“ Innovationspotenziale zu aktivieren.<br />

Gesucht werden Möglichkeiten zur Beeinflussung von Innovationsprozessen und zur Gestaltung<br />

von Innovationssystemen. Als Schlüsselfaktor hat die Forschungs- und Technologiepolitik<br />

den Wissens- und Technologietransfer entdeckt und versucht, durch umfangreiche Maßnahmen<br />

fördernd auf die Umsetzung von Forschungsergebnissen aus der Wissenschaft in eine breite industrielle<br />

Anwendung einzuwirken.<br />

Gegenstand der Forschungsarbeiten des IAI im Kompetenzbereich „Innovationspolitik“ ist vor<br />

diesem Hintergrund die Analyse von Innovationsprozessen mit dem Ziel, Ansatzpunkte für die<br />

Gestaltung förderpolitischer Maßnahmen aufzuzeigen. In zahlreichen Projekten zur Aus- und<br />

Bewertung von Förderprogrammen und -maßnahmen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene hat<br />

das IAI sowohl zur (Weiter-)Entwicklung von Evaluationsinstrumenten und -methoden beigetragen<br />

als auch Impulse für die Gestaltung der Innovationspolitik geliefert.<br />

Als ein zentrales Ergebnis der Arbeiten konnte aufgezeigt werden, dass die vorherrschenden Ansätze<br />

zur Unterstützung von Innovations- und Technologietransferprozessen kaum auf die spezifischen<br />

Bedarfe der Adressaten zugeschnitten sind. Die hohe Angebotsorientierung im System<br />

der Innovationsförderung führt zu „Insider-Outsider-Konstellationen“: Insider-Unternehmen<br />

kennen die „Spielregeln“ des Transfer- und Fördersystems und partizipieren bzw. profitieren<br />

überdurchschnittlich von den staatlich finanzierten Leistungen. Demgegenüber finden anwendungsorientierte<br />

Outsider-Unternehmen nur schwer Zugang in Transfer- und Fördernetzwerke.<br />

Dadurch kommt es zur Etablierung einer weitgehend geschlossenen, forschungsorientierten<br />

Technologie-Szene. Die förderpolitisch beabsichtigte breite Umsetzung von FuE-Ergebnissen<br />

bzw. neuen Technologien in die industrielle Anwendung findet deshalb nur zögerlich statt.<br />

Als Alternative zu den angebotsorientierten Instrumenten und Maßnahmen der aktuellen Innovationspolitik<br />

entwickelt das IAI Ansätze einer nachfrageorientierten Forschungs- und Technologiepolitik.<br />

Durch „Nachfrageformierung“, d.h. die Bündelung der Nachfrage von Unternehmen<br />

mit gleichen bzw. ähnlichen Problemen wird die Option eröffnet, problemorientiert auf vorhandene<br />

Problemlösungsangebote zuzugreifen. Im Ergebnis kann damit das Potenzial der Forschungs-<br />

und Technologieförderung effizienter und effektiver ausgeschöpft werden.


Forschung am IAI<br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Kleine und<br />

mittlere<br />

Unternehmen<br />

Lifestylemanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationsmanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Innovationspolitik<br />

• Das Märchen vom Fachkräftemangel<br />

• „Offensive Duale Ingenieurausbildung in Bochum“<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Das Märchen vom Fachkräftemangel, in: Süddeutsche Zeitung Nr. 199 vom 30.<br />

August 2007, S. 24; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Mit dualer Ausbildung gegen den Ingenieurmangel, in:<br />

VDI-Nachrichten, Nr. 40 vom 05.10.2007, S. 2; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Das Märchen vom Fachkräftemangel<br />

– Plädoyer für eine strategische Neuorientierung betrieblicher Ausbildungsportfolios zur Überwindung personell<br />

bedingter Innovations- und Wachstumsbarrieren, Bochum 2007; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Striewe,<br />

F.: The Skills Deficit Myth, in: Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) (ed.): Meeting the Growing<br />

Demand for Engineers and their Educators <strong>2010</strong>-2020, International Conference, Munich 2007; Kottmann, M.;<br />

Kriegesmann, B.; Striewe, F.: Fachkräftemangel in Deutschland: Handlungsfelder für eine Neuausrichtung der<br />

beruflichen Bildung, in: LIST FORUM für Wirtschafts- und Finanzpolitik, Band 34 (2008), Heft 1, S. 56-70; Kottmann,<br />

M.: Ingenieure braucht das Land – Unternehmen müssen ran, in: VDMA-Nachrichten, 87. Jg., 6/2008, S. 16-<br />

17; Kriegesmann, B.: Zukunft der Arbeit: Kompetenz, Handlungsfähigkeit und Handlungsbereitschaft, in: Lehmann,<br />

F.-W. (Hrsg.): Tarifverträge der Zukunft, Zukunft der Arbeit in Deutschland, Schriften des Betriebs-Beraters,<br />

Band 142, Frankfurt/Main 2008, S. 16-28; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: POSITIONSPAPIER: Das Märchen<br />

vom Fachkräftemangel – Plädoyer für eine strategische Neuorientierung betrieblicher Ausbildungsportfolios zur<br />

Überwindung personell bedingter Innovations- und Wachstumsbarrieren, Bochum 2007; Kottmann, M.; Kriegesmann,<br />

B.: Das Märchen vom Fachkräftemangel, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 23 vom 28. Januar 2008, S.<br />

22; Kottmann, M.; Kriegesmann, B.; Striewe, F.: Fachkräftemangel in Deutschland: Handlungsfelder für eine<br />

Neuausrichtung der beruflichen Bildung, in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik, 34. Jg., Heft 1/2008, S.<br />

56-70; Kriegesmann, B.; Köhler, R.; Kottmann, M.; Striewe, F.: Betriebliche Strategien gegen den Ingenieurmangel,<br />

in: Zeitschrift Führung + Organisation (ZfO), 77. Jg., Heft 2/2008, S. 80-87; Kottmann, M.; Köhler, R.;<br />

Kriegesmann, B.; Striewe, F.: Kooperative Ingenieurausbildung zur Nachwuchssicherung, in: Schwuchow, K.;<br />

Gutmann, J. (Hrsg.): <strong>2010</strong>_Jahrbuch Personalentwicklung, Köln <strong>2009</strong>, S. 121-129.<br />

33


Kompetenzbereich »Kleine und mittlere Unternehmen«<br />

34<br />

Forschung am IAI<br />

Der strukturelle Wandel wird wesentlich durch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) getragen,<br />

die mit neuen Sach- und Dienstleistungen, Verfahren oder organisatorischen Lösungen kostengünstiger<br />

produzieren als die Konkurrenz, neue Märkte erschließen und damit Beschäftigung<br />

sichern oder neue Arbeitsplätze schaffen. Dabei ist nicht der Mittelstand der dynamisierende<br />

Faktor, sondern ein innovativer Rand, der durch vielfältige Versuchs- und Irrtumsprozesse in der<br />

Summe Entwicklungen vorantreibt. Insbesondere KMU werden jedoch mit sehr spezifischen<br />

Problemen und vielfältigen Innovationswiderständen konfrontiert. Bei der Entwicklung und<br />

Vermarktung neuer Sach- und Dienstleistungen sowie bei der Anwendung neuer Techniken stoßen<br />

KMU auf zentrale Ressourcen-Engpässe in den Phasen der Forschung und Entwicklung,<br />

Produktion sowie Markteinführung. Diese Ressourcen-Defizite drücken sich u.a. in den Bereichen<br />

Technologie, Kompetenz, Finanzen und Marktzugang aus.<br />

Angesichts der besonderen Bedeutung und Bedingungen von KMU im Strukturwandel analysiert<br />

das IAI im Kompetenzbereich „Kleine und mittlere Unternehmen“ die spezifische Innovationssituation<br />

von KMU – sei es im Kontext regionaler oder sektoraler Entwicklungen, der Einführung<br />

neuer Techniken, der spezifischen Weiterbildungssituation, des Fachkräftemangels etc. – und<br />

erarbeitet Konzepte zur Bewältigung KMU-typischer Innovationsprobleme.<br />

Exemplarische Untersuchungs- und Anwendungsfelder der Arbeiten des IAI sind insbesondere<br />

entwicklungsdynamische Branchen und Technologiefelder wie der Versorgungsbereich, die<br />

Druck- und Medienindustrie, die Mikrosystemtechnik, die Telekommunikationsindustrie, die<br />

Biotechnologie etc. Ebenfalls im Fokus des Kompetenzbereichs „Kleine und mittlere Unternehmen“<br />

stehen Innovationsprozesse im Handwerk wie z.B. die Neuformierung von Einzelgewerken<br />

zu Systemleistungsanbietern für die Gebäudebewirtschaftung oder die Etablierung von Servicestrukturen<br />

für neue Technologien.<br />

In diesen innovativen Bereichen verändern sich Strukturen von Wertschöpfungsketten, es entstehen<br />

neue Geschäftsfelder, Angebots- und Nachfragekonstellationen verändern sich, und neue<br />

Kompetenzprofile auf individueller und organisationaler Ebene werden verlangt. Die damit verbundenen<br />

Orientierungs- und Umsetzungsprobleme hat das IAI in einer Vielzahl von Projekten<br />

analysiert und Lösungsansätze erarbeitet.<br />

Die erzielten Ergebnisse sind beispielhaft und auf KMU in anderen Branchen mit ähnlichen<br />

Strukturen und hoher Entwicklungsdynamik, wie die technologieorientierte Gründungsszene,<br />

übertragbar sowie prototypisch für Innovationen in Großunternehmen. Zur Orientierung und<br />

Entscheidungsunterstützung in diesen dynamischen Bereichen untersucht das IAI Entwicklungsbarrieren<br />

sowie -potenziale und entwickelt praxisgerechte Handlungshilfen für innovative kleine<br />

und mittlere Unternehmen.


Forschung am IAI<br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Kleine und mittlere<br />

Unternehmen<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

• Kooperative Gestaltung von Systemleistungen<br />

• Kompetenzentwicklung in High-Tech-Feldern: Wissenschaftliche<br />

Weiterbildung neu ausrichten<br />

Lifestylemanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationsmanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationspolitik<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Schwering, M. G.; Striewe, F.: Wie vermeidet man strategische Fehlschläge? – Ein Praxisbeispiel, in: Deutscher<br />

Drucker, 39. Jg., Nr. 30, 2003, S. 13-14; Kerka, F.; Thomzik, M.: Innovation durch Kooperation – Die kooperative<br />

Gestaltung von Systemleistungen, Bochum 2003; Kriegesmann, B.: Leidensdruck des Mittelstandes ist Motor für<br />

Innovationen, in: VDI nachrichten, 16. Januar 2004, Nr. 3, S. 2; Kerka, F.; Sieger, C. A.: Forschung und Entwicklung<br />

für die Märkte von morgen – der steinige Weg der KMU in der deutschen Biotechnologie, in: Meyer, J.-A.<br />

(Hrsg.): Kleine und mittlere Unternehmen in neuen Märkten – Aufbruch und Wachstum, Jahrbuch der KMU-<br />

Forschung und -Praxis 2006, 1. Aufl., Köln, Mai 2006, S. 289-305; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Sieger, C. A.:<br />

Zukunftsperspektiven der Biotechnologie – Nur Umsetzungseliten schaffen Wachstum, Bochum 2005; Kriegesmann,<br />

B.; Kerka, F.; Sieger, C. A.: Zukunftsbranche Biotechnologie – Warten auf den Durchbruch, in: Zülch, J.;<br />

Barrantes, L.; Steinheuser, S. (Hrsg.): Unternehmensführung in dynamischen Netzwerken – Erfolgreiche Konzepte<br />

aus der Life-Science-Branche, 1. Aufl., Berlin et al. 2006, S. 143-161; Kerka, F.; Happich, J.; Schwering, M. G.:<br />

Planung der Neuproduktentwicklung im Mittelstand – 3-stufiges Bewertungssystem für Innovationsideen, in: Meyer,<br />

J.-A. (Hrsg.): Planung in kleinen und mittleren Unternehmen, 1. Aufl., Lohmar, Köln April 2007, S. 403-420;<br />

Kriegesmann, B.; Kublik, S.; Schwering, M. G.: Kompetenzentwicklung in mittelständischen Hightech-<br />

Unternehmen – Die Rolle der wissenschaftlichen Weiterbildung, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Management-Kompetenz<br />

in kleinen und mittleren Unternehmen, 1. Aufl., Lohmar-Köln, März 2008, S. 223-240; Kriegesmann, B.; Kerka,<br />

F.; Kley, T.: „Sharing Expertise“ im Innovationsprozess: B. Braun entdeckt Kundenprobleme und Lösungen von<br />

morgen, in: Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Innovationen im Unternehmen kultivieren. Fallstudien international erfolgreicher<br />

Unternehmen, Gütersloh 2008, S. 77-103; Kriegesmann, B.; Kublik, S.; Schwering, M. G.; Botthof,<br />

A.: Kompetenzentwicklung in Hightech-Feldern – Neue Wege für die wissenschaftliche Weiterbildung, in: BMBF<br />

(Hrsg.): Zukunft (der) Weiterbildung, Bielefeld <strong>2009</strong>, S. 111-127.<br />

35


Kompetenzbereich »Kompetenzentwicklung«<br />

36<br />

Forschung am IAI<br />

In den Forschungsarbeiten des IAI kristallisierte sich bereits Anfang der 80er Jahre heraus, dass<br />

die Kompetenz der Fach- und Führungskräfte den zentralen Engpassfaktor bei dynamischen<br />

Veränderungen darstellt. Vor diesem Hintergrund hat das IAI in den letzten Jahren einerseits<br />

grundlegende Fragestellungen zum Verhältnis von Kompetenz und Innovation bearbeitet. Auf<br />

der anderen Seite wurden die dabei entwickelten Modelle und Instrumente in verschiedenen Bereichen<br />

angewendet bzw. getestet. Mit seiner betriebswirtschaftlichen Perspektive ergänzt das<br />

IAI die bislang vornehmlich sozialwissenschaftlichen und pädagogischen Arbeiten zum Themenfeld<br />

Kompetenzentwicklung. Durch seine umfangreichen Forschungsaktivitäten zum Zusammenhang<br />

von Kompetenz und Innovation hat das IAI wesentlich daran mitgewirkt, dass dieser<br />

Aspekt in der Innovationsforschung und -politik zunehmend Berücksichtigung findet.<br />

Zur Strukturierung und Erfassung der Bestandteile von Kompetenz zur Innovation wurde ein<br />

Modell entwickelt, das individuelle Kompetenz als Ergebnis des Zusammenwirkens von Persönlichkeitseigenschaften,<br />

explizitem Wissen und Erfahrung, der Handlungsbereitschaft und einer<br />

organisatorisch definierten Zuständigkeit erklärt. Dieses Modell wurde in verschiedenen Projekten<br />

zur systematischen Analyse von Anforderungsprofilen und Kompetenzdefiziten herangezogen.<br />

In empirischen Untersuchungen wurde offengelegt, dass weniger Wissens-, sondern vor allem<br />

Erfahrungsdefizite der Mitarbeiter die Entwicklung innovationsaktiver Unternehmen bebzw.<br />

verhindern. Zur Förderung der Employability (Beschäftigungsfähigkeit) in dynamischen<br />

Wirtschaftsbereichen kommt daher vor allem der Professionalisierung des praktischen Erfahrungserwerbs<br />

eine herausragende Bedeutung zu. Das klassische Instrumentarium der traditionellen<br />

Aus- und Weiterbildung ist jedoch hoch professionalisiert auf den gut beeinflussbaren Bereich<br />

des expliziten Wissens ausgerichtet. Für die Vermittlung von Erfahrung als dominant handlungsbestimmendem<br />

Kompetenzbestandteil fehlen analoge Entwicklungsmuster, die Zusammenhänge<br />

sind in Teilbereichen noch gar nicht transparent. Ebenfalls offen ist, welche Muster der<br />

Arbeitsgestaltung und Unternehmensorganisation existieren, die die Kompetenz zur Innovation<br />

auf individueller und Unternehmensebene fördern, und wie einzelne Kompetenzentwicklungsmaßnahmen<br />

unter Effektivitäts- und Effizienzkriterien zu bewerten sind.<br />

Vor diesem Hintergrund befassen sich aktuelle Arbeiten des IAI mit<br />

den Zusammenhängen zwischen Systemkompetenz und Innovation,<br />

den Quellen und Vermittlungswegen von Kompetenzen und<br />

der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Kompetenzentwicklung.


Forschung am IAI<br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Kleine und<br />

mittlere<br />

Unternehmen<br />

Lifestylemanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationsmanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

Innovationspolitik<br />

Kompetenzentwicklung<br />

• Die Chancen „kreativer Fehler“ für die Unternehmensentwicklung<br />

nutzen<br />

• Mut zur Partisanenstrategie macht den Aufbruch zu Neuem<br />

möglich<br />

• Balance von Innovation und Tradition statt Abbruch von<br />

Routinen<br />

Kottmann, M.: Personalentwicklung auf neuen Wegen I (Teil 1), in: PERSONAL, 54. Jg., Heft 12/2002, S. 40-43;<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Personalentwicklung auf neuen Wegen II (Teil 2), in: PERSONAL, 55. Jg., Heft<br />

1/2003, S. 38-42; Staudt, E.; Kriegesmann, B.; Muschik, C.: IAI-Scorecard of Competence, in: Erpenbeck, J.;<br />

von Rosenstiel, L. (Hrsg.): Handbuch Kompetenzmessung, Stuttgart 2003, S. 160-168; Schwering, M. G.: Kompetenzentwicklung<br />

in Veränderungsprozessen – Eine empirische Analyse in innovativen und wachstumsstarken Unternehmungen,<br />

Bochum 2004; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Die Kompetenz für den Erfolg, in: Personalwirtschaft,<br />

Magazin für Human Resources, Heft 12/2004, S. 12-15; Kottmann, M.: Erfüllungsgehilfen für Innovationstechnokraten,<br />

in: PERSONAL – Zeitschrift für Human Resource Management, 56. Jg., Heft 12/2004, S. 48;<br />

Kriegesmann, B.; Bihl, G.; Kley, T.; Schwering, M. G.: „Genial daneben“ – Vom Wert des kreativen Fehlers für<br />

die Unternehmensentwicklung, in: zfo, 74. Jg., Heft 2/2005, S. 94-98; Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M.<br />

G.: Creative Errors and Heroic Failures: Capturing their Innovative Potential, in: Journal of Business Strategy, Vol.<br />

26, No. 3/2005, S. 57-64; Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Eine Kultur für kreative Fehler, in: Personalwirtschaft,<br />

32. Jg., Heft 9/2005, S. 30-33; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Kompetenz zur Innovation –<br />

Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum Aufbau und zur Entwicklung von Wissen und Erfahrung in KMU,<br />

in: Wissenschaftsmanagement – Zeitschrift für Innovation, 12. Jg., 1/2006, S. 20-24; Kriegesmann, B.; Kley, T.;<br />

Schwering, M. G.: Innovationsorientierte Personalentwicklung – Wettbewerb des „Kreativen Fehlers“, in: Geißler,<br />

K. A.; Laske, S.; Orthey, A. (Hrsg.): Handbuch Personalentwicklung, 103. Erg.lfg., Köln Mai 2006, Kap. 6.53, S. 1-<br />

28; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Fehlerkulturen und Innovationserfolg: Eine vergleichende empirische<br />

Analyse, in: Zeitschrift für Personalforschung (ZfP), 20. Jg., 2/2006, S. 141-159; Kriegesmann, B.; Kerka, F.<br />

(Hrsg.): Innovationskulturen für den Aufbruch zu Neuem: Missverständnisse – Praktische Erfahrungen – Handlungsfelder<br />

des Innovationsmanagements, Wiesbaden 2007; Kriegesmann, B.; Köhler, R.; Kottmann, M.; Striewe,<br />

F.: Betriebliche Strategien gegen den Ingenieurmangel – Chancen der Kooperativen Ingenieurausbildung im<br />

„War for Talents“ nutzen, in: Zeitschrift Führung + Organisation (zfo), 77. Jg., 2/2008, S. 80-87.<br />

37


Kompetenzbereich »Lifestyle-Management«<br />

38<br />

Forschung am IAI<br />

Im oft postulierten Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft werden für die Arbeitswelt<br />

tiefgreifende Wandlungsprozesse erwartet. Die breite Diffusion von Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien, die zunehmende Technisierung und Automatisierung oder die<br />

voranschreitende Globalisierung sind nur einige der Trends, die zu spürbaren Veränderungen bestehender<br />

Wertschöpfungsketten, etablierter Formen der Arbeitsteilung sowie eingefahrener Prozesse<br />

und Strukturen führen. Angesichts dieser Tendenzen kennzeichnen Schlagworte wie „Flexibilität“,<br />

„Anpassungsfähigkeit“, „Virtualisierung“ oder „Selbstorganisation“ die Debatte um<br />

eine geänderte Arbeitswelt und konturieren das neue Bild des (künftigen) „Normalarbeiters“.<br />

Die Zusammenhänge neu auftretender Anforderungen und damit korrespondierender Belastungen<br />

gewinnen angesichts des demographischen Trends in Deutschland an zusätzlichem Gewicht:<br />

Dem Erhalt der „Produktivität“ älterer Erwerbstätiger wird eine wachsende Bedeutung zukommen,<br />

um einer steigenden Zahl und Dauer von Arbeitsunfähigkeitsfällen vorzubeugen. Die Brisanz<br />

dieses Themas resultiert dabei nicht allein aus den Problemen von älteren Erwerbstätigen,<br />

sondern vor allem auch durch die wachsende Betroffenheit jüngerer Jahrgänge, d.h. der Leistungsträger<br />

von morgen, die aufgrund neuer Belastungsmuster in wachsender Zahl früher aus<br />

dem Berufsleben herausfallen.<br />

Will man die nachhaltige Employability von Erwerbstätigen angesichts der anstehenden Wandlungsprozesse<br />

nicht gefährden, muss neben dem klassischen Arbeits- und Gesundheitsschutz zusätzlich<br />

die Lebensführung in den Fokus rücken. Der alleinige Fokus auf Arbeit resp. Arbeitsplatz<br />

und die daraus resultierenden Beanspruchungen und Belastungen werden den realen Bedingungen<br />

und Herausforderungen zur Sicherung der nachhaltigen Beschäftigungsfähigkeit nicht<br />

gerecht, zumal der Einfluss der Lebensführung auf die Gesundheit zunehmend offenkundig ist.<br />

Zum einen zeigt sich jedoch auf Unternehmensebene, dass zwischen dem berechtigten Anspruch<br />

einer „gesundheitsorientierten“ Unternehmensführung und ihrer Umsetzung erhebliche Lücken<br />

bestehen. Zum anderen bestehen neben dieser Adaptionsproblematik in den Unternehmen auf<br />

individueller Ebene Akzeptanzprobleme, bestehende Angebote anzunehmen. Primärpräventive<br />

Maßnahmen scheitern oft an fehlendem Problembewusstsein der Adressaten, obwohl die positive<br />

Wirkung von Maßnahmen zur Lebensstilmodifikation nachgewiesen werden konnte.<br />

In Summe ist gerade im betrieblichen Kontext eine Synchronisierung von Verhältnis- und Verhaltensprävention<br />

anzugehen. Im Mittelpunkt dieses Forschungsbereiches des IAI steht somit die<br />

Klärung der Zusammenhänge zwischen spezifischen Arbeitsbedingungen unterschiedlicher Zielgruppen<br />

und der Lebensführung, um darauf aufbauend (Coaching-)Konzepte für eine gesundheitsorientierte<br />

und integrierte Personal- und Organisationsentwicklung zur Sicherung der nachhaltigen<br />

Beschäftigungsfähigkeit und Innovationsfähigkeit zu entwickeln.


Forschung am IAI<br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Lifestyle-Management<br />

• Führungskräfte im „Innovationsstress“: Herausforderungen<br />

für die betriebliche Gesundheitsförderung<br />

• Extensivierung und Intensivierung von Arbeit als Folge<br />

Partizipativen Managements<br />

• Entwicklung und Umsetzung eines modularen Schulungskonzeptes<br />

„Corporate Health Care Management für Führungskräfte“<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

Kleine und<br />

mittlere<br />

Unternehmen<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationsmanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationspolitik<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Kriegesmann, B.; Thomzik, M.; Kley, T.: Innovation durch Prävention, Bochum 2007; Thomzik, M.; Broszat,<br />

M.; Göttel, S.; Kley, T.: Präventives Gesundheitsmanagement durch integrierte Personal- und Organisationsentwicklung<br />

– Belastungsabbau und Ressourcenaufbau in Innovationsprozessen, in: Produkt- und Produktions-<br />

Ergonomie – Aufgabe für Entwickler und Planer, Bericht zum 54. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft<br />

e.V., München 2008, S. 517-520; Kriegesmann, B.; Thomzik, M.; Erlinghagen, M.; Göttel, S.; Kley, T.;<br />

Lücke, C.; Paul, A.; Altner, N.; Lange, S.: Führungskräfte im Innovationsstress: Herausforderungen für die betriebliche<br />

Gesundheitsförderung – Zwischenbilanz zum Stand der Forschung und erste empirische Ergebnisse, Bochum<br />

2008 Striewe, F.: Partizipation, Arbeitszufriedenheit und Belastung in »neuen« Organisationsformen am Beispiel<br />

von Beratungsunternehmen – Normative Thesen im Konzept lernender Organisationen im Spiegel empirischer<br />

Befunde, Band 26, Bochum 2008; Thomzik, M.; Kley, T.; Lücke, C.: Führungskräfte in Innovationsprozessen:<br />

Neue Aufgaben für die Personal- und Organisationsentwicklung zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit, in: Gesellschaft<br />

für Arbeitswissenschaft (GfA) e.V. (Hrsg.): Arbeit, Beschäftigungsfähigkeit und Produktivität im 21.<br />

Jahrhundert, Bericht zum 55. Kongress der GfA e.V., Dortmund <strong>2009</strong>, S. 199-202; Kley, T.; Lücke, C.; Thomzik,<br />

M.: „Ambivaltente Innovationsarbeit“ im Spiegel qualitativer empirischer Befunde: Nachhaltige Präventionsstrategien<br />

für Innovationsarbeiter entwickeln, in: Henning, K.; Leisten, I.; Hees, F.: Innovationsfähigkeit stärken – Wettbewerbsfähigkeit<br />

erhalten. Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz als Treiber. Tagungsband zur 2. Jahrestagung<br />

des BMBF-Förderschwerpunkts, Aachener Reihe Mensch und Technik, Band 60, Aachen <strong>2009</strong>, S. 249-262;<br />

Thomzik, M.: Innovation und Prävention, in: Institut für Technik und Betriebsführung (Hrsg.): Innovation und Prävention<br />

– Beiträge der Projekte aus der Fokusgruppe Betriebliches Innovationsmanagement, München, Mering<br />

<strong>2009</strong>, S. 11-26; Thomzik, M. et al.: Gesundheitsorientierte Flankierung von Innovationsprozessen zur nachhaltigen<br />

Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit der beteiligten Fach- und Führungskräfte, in: Institut für Technik und Betriebsführung<br />

(Hrsg.): Innovation und Prävention – Beiträge der Projekte aus der Fokusgruppe Betriebliches Innovationsmanagement,<br />

München, Mering <strong>2009</strong>, S. 185-237.<br />

39


Kompetenzbereich<br />

„Innovationsmanagement“<br />

Die Projekte


Innovationsmanagement<br />

Innovationswiderstand und Gegenstrategien innovativer Kräfte<br />

Entgegen anderslautender Lippenbekenntnisse ist es um die Innovationskultur in vielen Unternehmen<br />

nicht gut bestellt: Empirische Analysen von 408 Produktinnovationsprozessen der Branchen<br />

Maschinenbau, Chemie, Automotive und Elektrotechnik zeigen, dass gerade radikale Neuerungen<br />

schon in frühen Entwicklungsstadien massiver Opposition ausgesetzt sind (vgl. Abb.).<br />

Neuerungen, die über inkrementelle Verbesserungen hinausreichen, sind angesichts dieser Gegenkräfte<br />

häufig nur möglich, indem die innovativen Kräfte den „Widerstand gegen den Widerstand“<br />

organisieren.<br />

Innovationsideen: Typische<br />

Erfolgreiche Innova-<br />

Gegenargumente<br />

tionen zeichnen sich<br />

„Das Produkt wird technisch nicht funktionieren!“ gegenüber erfolglosen<br />

57%<br />

(76%)<br />

„Damit haben wir in unserem Betrieb gar keine Prozessen dadurch<br />

43%<br />

keine<br />

Einwände<br />

oder<br />

Bedenken<br />

Erfahrungen!“ (60%)<br />

„Das Vorhaben ist nicht finanzierbar!“ (48%)<br />

„Wir werden doch nur imitiert!“ (44%)<br />

„Um die Idee zu realisieren, fehlt uns das<br />

aus, dass aktiv die Formierung<br />

von Promotoren-Netzwerkenbe-<br />

Einwände<br />

oder<br />

Bedenken<br />

Know-how!“ (43%)<br />

„Wir haben dazu keine Leute!“ (41%)<br />

„Zu hoher organisatorischer Aufwand“ (37%)<br />

trieben wird, um<br />

destruktiver Opposi-<br />

„Kannibalisierung eigener Produkte“ (36%) tion entgegen wirken<br />

N=408 Produktinnovationsprozesse<br />

„Wir brauchen nichts Neues!“ (35%)<br />

„Für die Innovation gibt es keinen Markt!“ (33%)<br />

zu können.<br />

Schmieden<br />

Das<br />

von<br />

„Beharrungskulturen“ erschweren den Aufbruch zu Neuem:<br />

Bedenken und Einwände gegen Innovationsideen<br />

Allianzen kann den<br />

erfolgreichen Verlauf<br />

eines Innovationsprozesses<br />

absichern,<br />

indem projektspezifische Freiräume verschafft werden – von der Rückendeckung gegenüber internen<br />

Bedenkenträgern bis zur temporären Entkopplung aus dem Tagesgeschäft. Wenn es das<br />

Innovationsvorhaben erfordert, nehmen sich Fachpromotoren ihre Freiräume auch selbst, wie die<br />

empirischen Befunde enthüllen: Vom Zurückstellen anderer Dienstpflichten bis hin zum geflissentlichen<br />

Übertreten formaler Kompetenzbereiche reicht das Spektrum der von Erfindern praktizierten<br />

„Selbsthilfestrategien“. In innovationsresistenten Unternehmungen verbleiben derartige<br />

Phänomene „brauchbarer Illegalität“ häufig als einzige gangbare Wege, um den Aufbruch zu<br />

Neuem wider die Beharrungskulturen der Restorganisation durchzusetzen.<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Innovationsmanagement – Tüftelei und systematische Entwicklung,<br />

in: Krüger, W.; Klippstein, G.; Merk, R.; Wittberg, V. (Hrsg.): Praxishandbuch des Mittelstands, 1. Aufl.,<br />

Wiesbaden 2006, S. 313-327; Kriegesmann, B.; Kerka, F. Kley, T.: Orientierung für den Aufbruch zu Neuem –<br />

Zur Kultur des Umgangs mit Innovationsideen in den frühen Phasen von Innovationsprozessen, in: Kriegesmann,<br />

B.; Kerka, F. (Hrsg.): Innovationskulturen für den Aufbruch zu Neuem, Wiesbaden 2007, S. 45-84.<br />

43


Innovationstreiber Mitbestimmung? Bestandsaufnahme, Konzepte und<br />

Handlungsperspektiven<br />

44<br />

Innovationsmanagement<br />

Innovationsfähigkeit wird als strategischer Imperativ zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit von<br />

Unternehmen propagiert und richtet auch an die Träger der Mitbestimmung in den Betrieben<br />

neue Anforderungen. Von der Innovationsforschung werden Betriebsräte jedoch kaum beachtet,<br />

eher als „Randfiguren“ denn als Schlüsselpersonen im Innovationsgeschehen eingeordnet.<br />

In einer aktuellen Studie bilanziert das IAI in Zusammenarbeit mit dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />

Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, wie Betriebsräte in das Innovationsgeschehen<br />

vom Management vor Ort eingebunden werden und welche eigenen Innovationsbeiträge<br />

sie leisten. Ergebnisse einer Repräsentativbefragung von 1700 betrieblichen Interessenvertretern<br />

zeigen, dass die Zusammenarbeit von Betriebsrat und Management bei betrieblichen<br />

Innovationen durch ein Spektrum von Partizipationsmustern zu beschreiben ist (vgl. Abb.):<br />

Keine Einbindung<br />

des BR: 29,8%<br />

Keine eigenen<br />

Vorschläge des BR und<br />

verspätet informiert: 9,4%<br />

Keine eigenen Vorschläge des<br />

BR, aber rechtzeitig informiert:<br />

11,6%<br />

Eigene wirksame<br />

Vorschläge: 32,7%<br />

BR als<br />

„machtvoller<br />

Mitgestalter“<br />

Eigene nicht-wirksame<br />

Vorschläge des BR: 16,6%<br />

Quelle: WSI-Betriebsrätebefragung 2008/<strong>2009</strong>, N=1700<br />

Fast ein Drittel der 1700 befragten Betriebsräte werden rechtzeitig vom Management über geplante<br />

Innovationsprojekte informiert und können eigene Ideen in die Planungs- und Umsetzungsphasen<br />

einbringen. Im Kontrast zu diesem Typus einer „machtvollen Mitgestaltung“ werden<br />

weitere 16,6% der Betriebsräte grundsätzlich beteiligt und erarbeiten auch eigene Vorschläge<br />

– diese werden jedoch vom Management abgelehnt oder nicht weiterverfolgt. Neben weiteren


Innovationsmanagement<br />

Formen der Zusammenarbeit sehen sich 29,8% der Betriebsräte bei der Planung und Durchführung<br />

betrieblicher Innovationsprozesse „nicht eingebunden“.<br />

Jenseits der „reaktiven“ Mitwirkung an managementinitiierten Innovationsprozessen stehen den<br />

Betriebsräten auch auf eigenem Impuls beruhende Innovationsbeiträge zu Gebote: Betriebsräte<br />

können „proaktiv“, losgelöst von Managementplänen, eigene Ideen einbringen. Allerdings steht<br />

proaktives Innovationshandeln für die Mehrheit der Betriebsräte nicht im Vordergrund ihrer Tätigkeit:<br />

Nur 14% der Betriebsräte beteiligen sich „häufig“ eigeninitiativ am betrieblichen Innovationsgeschehen.<br />

45,2% nutzen diese Möglichkeiten „gelegentlich“ („selten“: 31,2%). Jeder zehnte<br />

Betriebsrat gibt an, noch nie proaktiv Gestaltungsvorschläge eingebracht zu haben.<br />

Weitere Ergebnisse legen nahe: Nur wenige Betriebsräte sehen ihre „Innovationsrolle“ darin,<br />

durch proaktives Handeln bei der Gestaltung von Arbeitsorganisation und Personalpolitik die<br />

betrieblichen Rahmenbedingungen für Innovationen zu beeinflussen. 16% der befragten Betriebsräte<br />

haben Vorschläge in diesem Bereich gemacht. Die Förderung des betrieblichen Innovationsgeschehens<br />

erscheint als eine zwar nicht unerwünschte, letztlich aber unbeabsichtigte Nebenwirkung<br />

des „normalen“ Betriebsratshandelns.<br />

Ein komplementärer methodischer Zugang des Projektes „Innovationstreiber Mitbestimmung“<br />

sind Fallstudien in Betrieben der Branchen IT, Maschinenbau und Chemie, mit dem Ziel, die erforderlichen<br />

Kompetenzen von Betriebsräten zu beschreiben und mögliche Spannungsfelder und<br />

Konflikte, die innovationsorientierte Mitbestimmung zu gewärtigen hat, aufzuzeigen. Zwischenergebnisse<br />

aus den Fallstudien zeigen: Betriebsräte, die sich stärker innovativ betätigen wollen,<br />

brauchen einen „langen Atem“. Der Aufbau einer entsprechenden Reputation und „Kompetenzvermutung“<br />

beim Management ist nicht kurzfristig zu leisten. Wesentliche Pfeiler dafür waren:<br />

Entpolitisierung der Betriebsratsarbeit und Anerkennung unternehmerischer Sachlogiken, Nutzung<br />

des betrieblichen Sachverstands durch aktives Zugehen auf betriebliche Kompetenzträger,<br />

die bis dato dem Betriebsrat fern standen – und auch das Verarbeiten von Enttäuschungen, wenn<br />

in der Anfangszeit Vorschläge abgelehnt wurden.<br />

Zur Unterstützung von Betriebsräten werden – auf der empirischen Grundlage der Daten der<br />

WSI-Betriebsrätebefragung und der Fallstudien – Umsetzungsempfehlungen für die innovationsorientierte<br />

Mitgestaltung personalpolitischer und organisatorischer Bedingungen durch die<br />

Träger der Mitbestimmung benannt und in einem Handlungsleitfaden praktisch zugänglich gemacht.<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kley, T.; Kublik, S.: Innovationstreiber Mitbestimmung? Innovationsverhalten<br />

von Betriebsräten und Betrieben im Spiegel empirischer Ergebnisse, in Vorbereitung.<br />

45


46<br />

Informationsdienst Wissenschaft<br />

Innovationsmanagement<br />

Pressemitteilung<br />

12. IAI-Innovationsmanager-Workshop: "Innovationsmanagement in Zeiten der Krise"<br />

am 19. November <strong>2009</strong> in Duisburg<br />

Dr. Frank Striewe, Pressearbeit<br />

Institut für angewandte Innovationsforschung e.V.<br />

15.10.<strong>2009</strong> 14:49<br />

Die Finanz- und Wirtschaftskrise trifft in zunehmendem Maße auch die Realwirtschaft, die häufig mit Kapazitätsabbau<br />

und Budgetkürzungen auf die wegbrechende Nachfrage reagiert. Bei aller Notwendigkeit der Kostenersparnis wird<br />

dabei oftmals vergessen, dass gerade in der Krise die Basis für den Erfolg in besseren Zeiten gelegt wird. Doch wie<br />

wirkt sich die Finanzkrise auf die Innovationsaktivitäten in deutschen Unternehmen aus? Sind Krisenzeiten tatsächlich<br />

Innovationszeiten und welche Rolle kommt den Innovationsmanagern im Unternehmen zu, die sich in vielen Fällen<br />

mit einem steigenden Erwartungs- und Legitimationsdruck konfrontiert sehen?<br />

Antworten auf diese Fragen bietet der 12. IAI-Innovationsmanager-Workshop: "Innovationsmanagement in Zeiten der<br />

Krise" am 19. November <strong>2009</strong> bei ThyssenKrupp AGin Duisburg. Initiator der Workshopreihe für Innovatoren ist das<br />

Institut für angewandte Innovationsforschung (IAI) e.V. an der Ruhr-Universität Bochum.<br />

Nähere Informationen zum Workshop finden Sie unter http://www.iai-bochum.de/transfer/innovationsmanagerworkshops/12-iai-innovation...<br />

Wir freuen uns über Ihr Interesse und auf Ihre Teilnahme.<br />

Kontakt<br />

Dr. Frank Striewe<br />

Alexander Knickmeier<br />

Institut für angewandte Innovationsforschung (IAI)<br />

an der Ruhr-Universität Bochum<br />

Buscheyplatz 13<br />

44801 Bochum<br />

Tel.: 0234/971170<br />

Fax.: 0234/9711720<br />

Frank.Striewe@iai-bochum.de<br />

Alexander.Knickmeier@iai-bochum.de<br />

Merkmale dieser Pressemitteilung:<br />

fachunabhängig<br />

überregional<br />

Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer deutsch


Innovationsmanagement<br />

12. IAI-Innovationsmanager-Workshop bei der ThyssenKrupp Steel AG zum Thema<br />

„Krisenzeiten sind Innovationszeiten“<br />

Für die einen sind sie die Vordenker, die die Zukunft des Unternehmens entscheidend mitgestalten,<br />

die den Ideenträgern den Weg durch unbekannte Gewässer weisen, für die anderen sind sie<br />

nichts weiter als Ideenverwalter, Exoten oder gar Bremser. Viele Unternehmen haben das Innovationsmanagement<br />

mittlerweile institutionalisiert. Weil der Bedarf an Impulsen aus der Forschung<br />

und an einem Erfahrungsaustausch mit Praktikerkollegen groß ist, hat das IAI Ende 2004<br />

eine Workshopreihe für Innovationsmanager ins Leben gerufen.<br />

Mittlerweile hat sich diese Veranstaltung etabliert. Im Rahmen des 12. IAI-Innovationsmanager-<br />

Workshops bei der ThyssenKrupp Steel AG ging es darum, wie innovative Unternehmen auf die<br />

Krise reagieren und welche tragfähigen Strategien des Innovationsmanagements in Krisenzeiten<br />

entwickelt werden können.<br />

Deutlich wurde dabei, dass es auch im Innovationsmanagement der Unternehmen kein „Weiterso-wie-bisher“<br />

geben kann. Denn gerade in der Krise werden Versäumnisse der Vergangenheit<br />

sichtbar. Krisenzeiten sind demnach Innovationszeiten auch für das Innovationsmanagement.<br />

Eng damit verbunden ist sowohl eine Standortbestimmung als auch eine Neupositionierung. Im<br />

Rahmen des Workshops wurde diskutiert, wie man den gegenwärtigen Herausforderungen, denen<br />

sich das Innovationsmanagement zu stellen hat, erfolgreich begegnen kann.<br />

Die Workshopreihe wird auch<br />

im Jahr <strong>2010</strong> fortgesetzt. Die<br />

erste Veranstaltung ist für das<br />

Frühjahr geplant. Wir würden<br />

uns freuen, auch Sie in dieser<br />

Runde begrüßen zu dürfen.<br />

Weitere Informationen erhalten<br />

Sie unter www.iaibochum.de<br />

oder telefonisch<br />

unter 0234-97117-0.<br />

Besuch des Stahlwerks der ThyssenKrupp Steel AG in Duisburg<br />

47


48<br />

Innovationsmanagement<br />

Produktinnovation: Umsetzungsbarrieren durch Simultaneous Venturing überwinden<br />

An Erfindungen herrscht derzeit kein Mangel, wie der Blick in aktuelle Patentstatistiken mit<br />

zehntausenden neuer Anmeldungen verrät. Doch Kreativität allein sagt noch nichts aus über unternehmerischen<br />

Erfolg, wie horrende Flopraten bei Produktinnovationen verdeutlichen: Nur jedes<br />

zehnte Innovationsprojekt ist letztlich von wirtschaftlichem Erfolg gekrönt. Vielfach mangelt<br />

es an Umsetzungskompetenz, d.h. am Potenzial zur Verwertung innovativer Ideen am Markt.<br />

In einer empirischen Erhe-<br />

p


Innovationsmanagement<br />

Management von Intellectual Property beginnt mit der Führung von Inventoren:<br />

Empirische Untersuchungen zur Anreizgestaltung für Erfinder<br />

Während sich viele Technologieunternehmen unter dem Label Intellectual Property (IP) Management<br />

um das strategische Verwerten intellektuellen Kapitals kümmern, droht aus dem Blick zu<br />

geraten, dass Patent- und Innovationsmanagement bei Erfindungen und Erfindern beginnen.<br />

Nachhaltiges IP-Management muss die gesamte Wissenswertschöpfungskette berücksichtigen.<br />

Damit rücken Fragen zur Führung (potenzieller!) Erfinder und zur Gestaltung innovationsorientierter<br />

Anreizsysteme in den Blickwinkel: Doch was sind die Motivationsfaktoren und Leistungstreiber<br />

von Innovationsarbeit? Durch welche Führungsinstrumente kann Innovationsmanagement<br />

hier einwirken: Welcher Stellenwert kommt finanziellen Anreizinstrumenten, z.B. der „Erfindervergütung“<br />

nach dem Arbeitnehmererfindergesetz, zu?<br />

(Angaben in %)<br />

Eigene<br />

Motivation<br />

(N=640)<br />

Amateure<br />

Semi-Profis<br />

Profis<br />

Persönliche<br />

Verantwortung<br />

Amateure<br />

(N=622)<br />

Semi-Profis<br />

Erfolgsdruck<br />

durch<br />

Wettbewerber<br />

(N=587)<br />

Profis<br />

Amateure<br />

Semi-Profis<br />

Profis<br />

8,6<br />

trifft<br />

voll zu<br />

18,9<br />

19,5<br />

36<br />

40,1<br />

44,3<br />

52<br />

56,1<br />

40,7<br />

64<br />

eher<br />

zutreffend<br />

38,3<br />

eher nicht<br />

zutreffend<br />

43,9<br />

45,2<br />

42,2<br />

37,2<br />

27<br />

15<br />

trifft<br />

nicht zu<br />

Motivation und Ansporn bei Innovationsarbeit: Einschätzungen von „Amateur-Erfindern“ und „Profi-<br />

Erfindern“ im Vergleich<br />

Daten einer Stichprobe von 660 Arbeitnehmererfindern aus Maschinenbau, Automotive, Chemie<br />

und Elektrotechnik unterstreichen, dass Innovationsideen im Spannungsfeld von intrinsischer<br />

Motivation und externem Druck durch Wettbewerber entstehen. Sowohl „Amateur-Erfinder“ als<br />

auch „Profis“ messen finanziellen Anreizen kaum anspornende Effekte bei.<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Innovatorische Führung und Anreizsysteme für Innovationsideen:<br />

Worauf kommt es an? – Empirische Ergebnisse einer Befragung von Arbeitnehmererfindern, in: Kriegesmann,<br />

B. (Hrsg.): Berichte aus der angewandten Innovationsforschung No 237, Bochum <strong>2009</strong>.<br />

34,2<br />

37,6<br />

20<br />

22<br />

22<br />

31<br />

9<br />

25<br />

21<br />

7<br />

7<br />

4<br />

5<br />

11<br />

7<br />

2<br />

3<br />

2<br />

2<br />

49


Patentmanagement als Innovationstreiber<br />

50<br />

Innovationsmanagement<br />

Für immer mehr Unternehmen sind Patente von herausragender Bedeutung im Innovationswettbewerb.<br />

Wer nicht nur neue technische Möglichkeiten erforschen, sondern die Früchte des kostenintensiven<br />

Wissensaufbaus ernten will, muss sich um den Schutz und die Verwertung seines<br />

Know-hows kümmern. Patentmanager sind daher zu gefragten Know-how-Trägern in ihren Unternehmen<br />

geworden. Fraglich ist jedoch, ob die Konzentration auf das Patentieren und Verwalten<br />

des Patentbestandes in Zukunft ausreichen werden, die mitunter auch hohen Kosten von Patentabteilungen<br />

zu rechtfertigen. Der steigende Wettbewerbsdruck geht auch an den Supportabteilungen<br />

für Innovationen nicht vorbei. Neue Aufgabenprofile von Patentmanagern könnten eine<br />

Perspektive für progressive Mitarbeiter sein.<br />

Patentmanager sind i.d.R. Kenner der Technologiepotenziale ihres Unternehmens und wissen,<br />

welche Funktionen die aufwendig entwickelten Technologien erfüllen können. Was liegt also<br />

näher, als sich nicht nur um den Schutz des wettbewerbskritischen Know-hows zu kümmern,<br />

sondern sich viel intensiver damit zu beschäftigen, was man aus den Potenzialen noch machen<br />

kann. „Potenzial sucht Anwendung“ – „Problem sucht Lösung“: Bei der Suche nach lukrativen<br />

Verwertungschancen für bestehende Technologiepotenziale könnten Patentmanager genauso wie<br />

bei der Entdeckung der Technologien der Zukunft zusätzliche Impulse für Neuerungen geben.<br />

Weil Patentmanager dabei nicht nur über Recherche-Know-how, sondern in den meisten Fällen<br />

auch über naturwissenschaftlich-technische Kenntnisse verfügen und damit – im Gegensatz zu<br />

vielen anderen um Innovationen Bemühten – beurteilungsfähig sind, könnten sie besondere Impulsgeber<br />

für Innovationen sein.<br />

Wie die aktuelle IAI-Benchmarkstudie zum Patentmanagement jedoch zeigt, ist das Patentmanagement<br />

in diese „kreativ-schöpferischen Prozesse“ bisher kaum eingebunden. Die Rolle des „Innovationstreibers“<br />

ist Mitarbeitern aus dem Patentmanagement bisher zumeist nicht zugedacht<br />

(vgl. Abb.). Wenn dies nicht so bleiben soll, muss man sich intensiver damit beschäftigen, wer<br />

sich über die bisherigen Aufgaben hinaus intensiver in die frühen Phasen von Innovationsprozessen<br />

einbringen kann. Wer bringt die Fähigkeit und Bereitschaft mit, sich mit eigener Orientierung<br />

an der Suche nach innovativen Entwicklungschancen zu beteiligen? Wer kann nicht nur<br />

„unverbindliche“ Impulse für Neuerungen geben, sondern ist auch in der Lage, (Vor-)Entscheidungen<br />

zu treffen, was für das Unternehmen (nicht) sinnvoll oder umsetzbar ist?<br />

Die Zukunft gehört den Fach- und Führungskräften, die sich aktiv und eigeninitiativ in Innovationsprozesse<br />

einbringen und Veränderungen mit eigener Orientierung und Verantwortung für die<br />

Unternehmensentwicklung vorantreiben. Da diese Personen in den meisten Unternehmen rar gesät<br />

sind, gilt es, alle Mitarbeiter, die diese Fähigkeit und Bereitschaft mitbringen und mehr aus<br />

ihren Potenzialen machen wollen, gezielt zu fördern und zu fordern. Dazu gehört v.a. auch, dass


Innovationsmanagement<br />

man ihnen die Rahmenbedingungen für ihre Innovationsarbeit schafft. Da außergewöhnliches<br />

Engagement Freiräume für Neues erfordert, sind den innovativen Kräften diese Freiräume zu eröffnen,<br />

die sie am besten nutzen, wenn man diese Möglichkeiten für Gedanken- und Realexperimente<br />

mit klaren Erwartungen – allgemein mit einem entsprechenden Handlungsdruck – versieht.<br />

Die kreative Suche nach den Technologien und<br />

Märkten von morgen wird methodisch kaum unterstützt<br />

Dem Patentwesen ist die Rolle als Impulsgeber für<br />

Innovationen nicht zugedacht<br />

An der Suche nach innovativen, auch branchenfremden Technologien<br />

ist das Patentwesen kaum beteiligt<br />

An „Kreativterminen“ nehmen die Mitarbeiter des Patentwesens nur<br />

selten teil<br />

Für die Einschätzungen zukünftiger Entwicklungsmöglichkeiten<br />

bestehen häufig zu wenig Kontakte zu Kunden, Lieferanten etc.<br />

An der Suche nach innovativen Anwendungsfeldern<br />

ist das Patentwesen kaum beteiligt<br />

Es fehlt eine eindeutige Patentstrategie (Festlegung der Patentierungsziele<br />

und patentpolitischen Instrumente)<br />

Es findet kein systematisches Patentmanagement statt<br />

Das Patentportfolio wird nicht regelmäßig bewertet und bereinigt<br />

Das Patentwesen ist häufig zu einseitig auf den<br />

Know-how-Schutz ausgerichtet<br />

Schutzrechtliche Fragen werden in den strategischen Entscheidungen<br />

des Managements nicht ausreichend berücksichtigt<br />

39,6<br />

37,3<br />

36,9<br />

36,2<br />

32,1<br />

27,6<br />

26,5<br />

24,3<br />

49,6<br />

62,3<br />

„triftt zu“<br />

bis<br />

„trifft voll zu“<br />

0% 20% 40% 60%<br />

Aktuelle Claims sichern vs. Neue Felder entdecken – Patentmanagement zwischen Wunsch und Wirklichkeit<br />

Patente und Patentmanager haben in einem sich dynamisch entwickelnden, know-howintensiven<br />

Innovationswettbewerb in den letzen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Der<br />

Stellenwert wird sich nicht zuletzt aufgrund neuer Entwicklungstendenzen wie bspw. neuer<br />

Konkurrenzkonstellationen und rechtlicher Rahmenbedingungen in Zukunft vermutlich noch erhöhen.<br />

Grund genug also, sich nicht allein auf die Optimierung des Bestehenden zu konzentrieren,<br />

sondern Neuerungen aktiv anzugehen und seinen Wert für das Unternehmen zu erhöhen.<br />

Das IAI bedankt sich bei der Andritz Küsters GmbH für die Unterstützung des Projektes.<br />

Veröffentlichungen: Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Happich, J.: Patentmanagement als Innovationstreiber – Wie<br />

Patentmanager ihren Wert für das Unternehmen erhöhen können, Bochum <strong>2010</strong>.<br />

51


52<br />

Innovationsmanagement<br />

Patentmanagement<br />

als Innovationstreiber<br />

Wie Patentmanager ihren Wert<br />

für das Unternehmen erhöhen können


Innovationsmanagement<br />

Vom Betrieblichen Vorschlagswesen zum Ideenmanagement<br />

Wer Innovationen fordert, muss die innovativen Kräfte des Unternehmens fördern. Das ist weithin<br />

akzeptiert. Doch vielen Unternehmen gelingt es nur unzureichend, das kreative Potenzial ihrer<br />

Mitarbeiter zu aktivieren und für die Unternehmensentwicklung zu erschließen. Mit Einzelinitiativen<br />

wie Ideenwerkstätten oder Innovationsworkshops werden vielfach nur Strohfeuer entfacht<br />

und auch Ansätze wie das Betriebliche Vorschlagswesen, mit denen der Versuch unternommen<br />

wurde, dauerhafte Plattformen für die Ideeneinreichung zu etablieren und einen neuen<br />

Umgang mit dem Kreativpotenzial der<br />

Mitarbeiter zu kultivieren, haben sich<br />

Traditionelles<br />

BVW<br />

Modernes<br />

Ideenmanagement<br />

nur selten als nachhaltig heraus-<br />

Verbesserung der innerbetrieb- Alle Innovationsarten (auch<br />

gestellt. Alle Bemühungen, die Ein-<br />

Ausrichtung<br />

lichen Strukturen und Prozesse,<br />

Vorschläge zum Arbeits-, Umwelt-<br />

Produkt- und Serviceinnovationen)<br />

und Neuigkeitsgrade<br />

und Gesundheitsschutz<br />

(inkrementell und radikal)<br />

reichung von Ideen allein über in<br />

Aussicht gestellte Prämien anzureizen,<br />

Adressierte<br />

Mitarbeiter<br />

Produktionsmitarbeiter,<br />

keine Führungskräfte<br />

Alle Fach- und Führungskräfte,<br />

ggf. auch ehemalige Mitarbeiter,<br />

Kunden etc.<br />

blieben in ihrer Wirkung begrenzt.<br />

I.d.R. keine spezifischen<br />

Ausschreibung von Ideenwett-<br />

Aufgrund des wenig aktivierenden<br />

Mobilisierungs-<br />

Maßnahmen<br />

Maßnahmen, ggf. BVW-<br />

Broschüre<br />

bewerben zu speziellen Innovationsthemen<br />

(Verzahnung mit<br />

Unternehmensentwicklung)<br />

Charakters sowie der zum Teil bürokratischen<br />

Abwicklung von Verbesse-<br />

Ideen-<br />

Einreichung<br />

VV-Einreicherformular<br />

(IT-)Ideenkarte, ggf. Vorbewertung<br />

und Weiterentwicklung in<br />

Diskussionsforen<br />

rungsvorschlägen ist das Betriebliche<br />

Vorschlagswesen in vielen Unter-<br />

Bewertung/<br />

Begutachtung<br />

VV-Bewertung als Ad hoc-<br />

Begutachtung angelegt<br />

Mehrstufige Bewertung und<br />

Weiterentwicklung, spezifische<br />

Bewertungsverfahren für unterschiedliche<br />

Innovationsarten<br />

nehmen leergelaufen und wird oft nur<br />

I.d.R. monetäre Prämierung Z.T. keine erfolgsabhängige<br />

noch wegen der Zertifizierung formal<br />

Prämierung abhängig von Einsparpotenzialen,<br />

Nähe zum Aufgaben-/<br />

Prämierung, statt dessen<br />

spezifische Incentives,<br />

administriert. Nicht zu Unrecht wird<br />

Verantwortungsbereich etc. symbolische Führung<br />

das BVW bei den Mitarbeitern auch<br />

unter dem Label des „Vorschlags-<br />

Integration<br />

Ideengeber<br />

I.d.R. keine Beteiligung des<br />

Ideengebers an der Umsetzung<br />

(„Staffelstab-Modell“)<br />

Sofern möglich und sinnvoll,<br />

Integration in den Umsetzungsprozessverwaltungsunwesens“<br />

geführt. Neue<br />

Fallweise<br />

Prozessbegleitendes<br />

Perspektiven für die Mobilisierung<br />

kreativen Engagements eröffnen mo-<br />

Umsetzungs-<br />

Controlling<br />

Nachverfolgung<br />

Controlling („Innovationscockpit“)<br />

und Gesamt-<br />

Nutzen-Kosten-Bilanzierung<br />

derne Ansätze des „Ideenmanage-<br />

© 2008 – Institut für angewandte Innovationsforschung e.V.<br />

ments“. Vielfach werden die Chancen der unternehmensweiten Innovationsförderung jedoch<br />

noch nicht genutzt, weil sich die Ideenmanagement-Initiativen allein auf Kommunikationskampagnen<br />

oder die Einführung moderner Ideenmanagement-Softwaretools beschränken und zu wenig<br />

mit dem realen Innovationsgeschehen des Unternehmens abgestimmt sind.<br />

(gezielte) Aktivierung<br />

kreativen Engagements<br />

(stufenweise) Bewertung und<br />

Weiterentwicklung von Ideen<br />

Ideenumsetzung inkl.<br />

Umsetzungsverfolgung<br />

Veröffentlichungen: Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Kley, T.: Lernförderliche Unternehmenskulturen – Trendreport,<br />

in: INQA-Bericht Nr. 29, Dortmund, Berlin, Dresden 2007.<br />

53


54<br />

12.08.<strong>2009</strong><br />

Innovationsmanagement<br />

Gute Ideen allein sind nicht viel wert<br />

von Johannes Pennekamp<br />

Innovationsmanagement<br />

Um auf dem Weltmarkt zu bestehen, suchen Unternehmen händeringend nach neuen Ideen. Darum<br />

boomt kaum ein Forschungszweig in der BWL so sehr wie die Innovationsforschung. Eine Innovation<br />

ist heute aber weit mehr als nur eine schöne Idee in der Produktentwicklung. Alles Neue muss sich im<br />

Unternehmen und auf dem Markt bewähren.<br />

Eine gute Erfindung alleine<br />

reicht nicht.<br />

KÖLN. 150 Ideen in 30 Minuten. Mit solchen Versprechen buhlen Agenturen<br />

und selbst ernannte Profis um das Vertrauen innovationshungriger<br />

Unternehmen. Und die zahlen gut für die vage Hoffnung auf Denkanstöße –<br />

sei es durch Trommelworkshops oder Meditationsseminare. Anscheinend<br />

glauben immer noch einige Unternehmer, dass innovative Ideen vom<br />

Himmel fallen, wenn man nur lange genug trommelt und meditiert.<br />

Wissenschaftler können darüber nur mit dem Kopf schütteln – sie wissen es<br />

längst besser: „Innovationen sind das Ergebnis von komplexen Prozessen,<br />

bei denen die Unternehmenskultur und die Einbindung verschiedener Unternehmensbereiche<br />

eine entscheidende Rolle spielen“, sagt Holger Ernst,<br />

Professor für Technologie- und Innovationsmanagement der WHU in<br />

Vallendar.<br />

Ernst, einer der forschungsstärksten BWL-Professoren im Land, steht stellvertretend für die wachsende Bedeutung<br />

der noch jungen Wissenschaftsdisziplin. Noch vor 20 Jahren war Innovationsforschung an deutschen<br />

Hochschulen ein Fremdwort. Heute befassen sich die meisten angesehenen Wirtschaftsfakultäten mit dem Management<br />

von Innovationen und neuen Technologien. An den renommierten US-Business-Schools gehört der<br />

Forschungszweig längst zum Standardprogramm.<br />

Traditionellen Bereichen wie Personal und Organisationen macht die neue Disziplin nach und nach den Rang<br />

streitig: „Bei der Academy of Management, einer der größten wissenschaftlichen Gesellschaften der Welt,<br />

wächst die Division Innovationsforschung mit Abstand am schnellsten“, sagt Ernst.<br />

Ausgangspunkt aller Forschung ist die Erkenntnis: Eine Innovation ist weit mehr als nur eine schöne Idee. „Auf<br />

die Umsetzung kommt es an“, sagt Bernd Kriegesmann, Chef des Bochumer Instituts für angewandte Innovationsforschung<br />

(IAI). Erst wenn ein neues Produkt oder ein neuer Organisationsablauf auf dem Markt etabliert<br />

sei, könne man von einer Innovation sprechen. Es geht also nicht nur um Forschung und Entwicklung, den Unternehmensbereich,<br />

den viele mit neuen Produkten assoziieren.<br />

Die Innovationsforscher versuchen herauszufinden, was gute von schlechten Innovationsideen unterscheidet<br />

und wie es Unternehmen gelingt, zum Vorreiter in ihrer Branche zu werden. Das Interesse an den wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen ist groß, denn die Praxis zeigt: Nur jedes achte Innovationsprojekt schafft es bis zur Marktreife.<br />

Jedes zweite davon erweist sich nach kurzer Zeit als Flop und verschwindet wieder. „Die Erfolgsquote<br />

steigt, wenn von Anfang an verschiedene Unternehmensbereiche in die Entwicklung eingebunden werden“,<br />

sagt Ernst.<br />

Darum müssten Marketing und Vertrieb früh Marktforschung betreiben, um die Chancen zum Verkauf zu prüfen;<br />

die Produktionsabteilung sei entscheidend für die Realisierung der Idee. Oft würden die Firmenchefs übersehen,<br />

dass auch die Personalabteilung eine Schlüsselrolle für die Innovationskraft ihres Unternehmens spielt. „In<br />

Bewerbungsgesprächen haben Individualisten meist schlechte Karten“, sagt Ernst. Dabei seien es gerade sie,<br />

die neue Ideen ins Unternehmen bringen.


Innovationsmanagement<br />

Eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) zeigt zudem, dass kreative Innovationstreiber<br />

ihren Arbeitgeber im Vergleich zu anderen Mitarbeitern überdurchschnittlich häufig verlassen, weil sie sich an<br />

ihrem Arbeitsplatz nicht wohlfühlen. Das kommt schnell vor, „wenn jemand radikale Neuerungen anstößt und<br />

dann auf Widerstände und eingefahrene Strukturen stößt“, sagt LMU-Professor Dietmar Harhoff. Eine gute Arbeitsatmosphäre<br />

und die Anerkennung ihrer Arbeit zählten für sie mehr als finanzielle Anreize. „Das Top-<br />

Management muss eine innovationsfreundliche Haltung vorleben, um die richtige Atmosphäre zu schaffen“,<br />

sagt Harhoff.<br />

Wie wichtig die Unterstützung der Unternehmensführung ist, zeigt das Beispiel des heute extrem erfolgreichen<br />

Hybridautos Prius vom japanischen Autohersteller Toyota. Neben dem Entwickler habe das umweltschonende<br />

Modell nur einen Fan im Unternehmen gehabt, „den Vorstandschef“, sagt Ernst.<br />

Als „natürlichen Feind“ der Innovationen bezeichnet Harhoff die Controlling-Abteilungen, die mit zu rigiden Kosten-Nutzen-Rechnungen<br />

vielversprechende Projekte im Keim erstickten. „Innovatoren haben eine längerfristige<br />

Perspektive“, sagt der Münchener Innovationsforscher. Je stärker ihre Sichtweise in einem Unternehmen akzeptiert<br />

sei, desto effektiver arbeite es, so der Forscher. Innovationsprojekte könnten häufig nicht mit den üblichen<br />

Kennzahlen bewertet werden.<br />

Viele Wissenschaftler haben mittlerweile Fragebögen und Panels entwickelt, mit deren Hilfe Betriebe ihre Innovationskraft<br />

überprüfen und die Erfolgsaussichten einzelner Projekte abschätzen können. „Es ist uns wichtig,<br />

keine Parallelwelten zu schaffen, sondern nah an der Praxis zu sein“, sagt IAI-Chef Kriegesmann. Eine typische<br />

praxisnahe Forschungsfrage lautet: Wie kann die Kreativität der Kunden optimal in Innovationsprozesse eingebunden<br />

werden? Anstatt Nutzer mit Fragen nach ihren Produktwünschen zu löchern, hat sich mittlerweile die<br />

Erkenntnis durchgesetzt, dass sogenannte Leitkunden („Lead-User“) herausgepickt werden müssen. Nur sie<br />

können den Entwicklern tatsächlich weiterhelfen.<br />

Der MIT-Ökonom Eric von Hippel hat dafür bereits in den 80er-Jahren Kriterien aufgestellt. Besonders interessant<br />

sind demnach Kunden mit Ingenieurwissen, die einen gewissen Leidensdruck verspüren, ein Produkt den<br />

eigenen Bedürfnissen anzupassen. „Unter 2000 Kunden, die eine Firmen-Community nutzen, gibt es vielleicht<br />

50 Lead-User“, sagt Harhoff. Von denen werden dann die zehn interessantesten ausgewählt und zu Gesprächen<br />

eingeladen. „Sie glauben gar nicht, was für Augen ein Automobil-Ingenieur macht, wenn ihm ein Kunde<br />

plötzlich ein Navigationssystem mit völlig neuen Funktionen präsentiert“, sagt Harhoff. Oft sei es für die Profis in<br />

den Unternehmen sehr schwer, „Outsider auf Augenhöhe zu ertragen“. Die Studien der Wissenschaftler zeigen,<br />

dass die Kundenorientierung auch der entscheidende Erfolgsfaktor ist, wenn es um Innovationen für die Wachstumsmärkte<br />

China und Indien geht. Es reiche nicht aus, bestehende Produkte für neue Märkte abzuändern. „Da<br />

kommt es ganz besonders darauf an, sich radikal an den Bedürfnissen der Nutzer zu orientieren“, weiß WHU-<br />

Professor Ernst. Das für die indische Landbevölkerung komplett neu konzipierte Nokia-Handy „1100“ ist ein Paradebeispiel<br />

dafür. Das robuste und schmutzabweisende Handy verkaufte sich in Indien 200 Millionen Mal und<br />

sicherte Nokia einen Marktanteil von 50 Prozent. Immer häufiger beschäftigen sich Innovationsforscher auch mit<br />

Bereichen, in denen es nicht um harte Verkaufszahlen und Marktanteile, sondern um Politik und Bildung geht.<br />

„Viele Erkenntnisse aus der Innovationsforschung lassen sich direkt auf diese Bereiche übertragen“, sagt Kriegesmann.<br />

So geht sein Institut der Frage nach, warum sich innovative Bildungsprojekte, die an einzelnen Schulen<br />

erfolgreich sind, nicht flächendeckend durchsetzen. Die Analyse des Wissenschaftlers: „Experten füttern Datenbanken<br />

mit Projektergebnissen und hoffen, dass sie von anderen Schulen entdeckt werden.“ So funktioniere<br />

keine Innovation. „Angebot und Nachfragebedürfnisse gehen völlig aneinander vorbei.“ Andere Innovationsforscher<br />

beschäftigen sich mit Studienreformen, E-Government und Politiker-Blogs. Hier steht die Innovationsforschung<br />

noch am Anfang. Gesichert scheint eins: Trommeln und meditieren hilft auch hier wenig.<br />

55


56<br />

Innovationsmanagement<br />

„Big Ideas“ erkennen und Flops vermeiden – Bewertung von Innovationsideen<br />

Innovationen sind ohne Risiken nicht zu haben. Wer Neuland betritt, muss Unwägbarkeiten und<br />

Stolpersteine einkalkulieren, Umwege in Kauf nehmen und erreicht doch nicht immer sein Ziel.<br />

Mit außergewöhnlichen Innovationschancen geht immer auch die Möglichkeit des Scheiterns<br />

einher. Fraglich ist jedoch, inwieweit die zum Teil dramatischen Flopraten als nicht zu vermeidende<br />

Fehlentwicklungen hinzunehmen sind und ob die Gefahren des Versandens zukunftsträchtiger<br />

Ideen nicht verringert werden können. Bei näherer Betrachtung wird deutlich, dass die<br />

meisten Probleme hausgemacht sind: Einseitige Technik- statt umfassende Marktorientierung,<br />

Overengineering, ungeklärte Zuständigkeiten und fehlende Priorisierung führen immer wieder<br />

dazu, dass viele Entwicklungsvorhaben begonnen, auf der Wegstrecke aber wieder abgebrochen<br />

werden, und mit großen Hoffnungen gestartete Neuentwicklungen als Innovationen ohne Markt<br />

enden, während die Potenziale echter „Big Ideas“ auf ihre Entdeckung warten. Ein vom IAI entwickeltes<br />

3-stufig aufgebautes Bewertungssystem unterstützt innovative Kräfte dabei, Fehler bei<br />

der Beurteilung der Erfolgsaussichten von Investitionen in Innovationen zu vermeiden und die<br />

begrenzten Mittel auf zukunftsträchtige Vorhaben zu konzentrieren.<br />

Vom Impuls<br />

zur Idee<br />

3-stufige<br />

Ideenbewertung<br />

und Konkretisierung<br />

Umsetzung<br />

Innovationsimpulse - Ideen - Anregungen von Mitarbeitern<br />

Idee?<br />

ja<br />

Kurzbeschreibung der Idee<br />

• Ideenkarte<br />

• ggf. Aufnahme in Ideen-<br />

Datenbank<br />

Konkretisierung der Idee<br />

• Konzepterstellung<br />

• ggf. Bündelung von Ideen<br />

Detaillierte Ausarbeitung des<br />

Realisierungsplans<br />

• Umsetzungsaufgaben<br />

• Erforderliche Ressourcen<br />

nein<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Projektumsetzung (inkl. Projektsteuerung und -überwachung)<br />

Hinweis auf Kundenproblem<br />

Hinweis auf Konkurrenzaktivität<br />

Hinweis auf neue Regelung<br />

...<br />

Vorselektion von Innovationsideen<br />

<br />

Unvereinbarkeit mit der<br />

strategischen Ausrichtung<br />

...<br />

<br />

Detailliertere Bewertung und Priorisierung<br />

der Ideen<br />

<br />

Umsetzungsaufwand<br />

Erfolgspotenzial<br />

<br />

Abschließende Beurteilung der<br />

Erfolgsaussichten<br />

<br />

Wirtschaftlichkeits-Rechnung<br />

...<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Innovationsfeld (Ideen entwickeln)<br />

Beobachtungsfeld<br />

Themenspeicher & Wiedervorlage<br />

Papierkorb<br />

nein<br />

Umsetzen?<br />

ja?<br />

nein<br />

Umsetzen?<br />

ja?<br />

nein<br />

Umsetzen?<br />

Innovation<br />

Wie man „Big Ideas“ erkennt und Flops vermeidet – Rahmen zur Bewertung von Innovationsideen<br />

Veröffentlichungen: Kerka, F.; Happich, J.; Schwering, M.G.: Planung der Neuproduktentwicklung im Mittelstand<br />

–3-stufiges Bewertungssystem für Innovationsideen, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Planung in kleinen und mittleren<br />

Unternehmen, Lohmar 2007, S. 402-420; Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M.G.: Evaluating innovation<br />

ideas: a comprehensive approach to New Product Development, in: Int. J. Technology Intelligence and Planning,<br />

Vol. 5, No. 2, <strong>2009</strong>, pp.118-137; Kerka, F.: Zum Verhältnis von Kreativitäts- und Innovationsförderung –<br />

„Stage-Gate-Modelle“ im Praxistest, No 238, Bochum <strong>2009</strong>.<br />

ja!<br />

ja!<br />

ja!<br />

Beschleunigte Ideenumsetzung


Innovationsmanagement<br />

118 Int. J. Technology Intelligence and Planning, Vol. 5, No. 2, <strong>2009</strong><br />

Evaluating innovation ideas: a comprehensive<br />

Approach to New Product Development<br />

Friedrich Kerka, Bernd Kriegesmann<br />

and Markus G. Schwering*<br />

Institute for Applied Innovation Research (IAI),<br />

e.V. at Ruhr University of Bochum,<br />

Buscheyplatz 13, D-44801 Bochum, Germany<br />

Fax: +49 (0)234 971 17 – 20<br />

E-mail: Friedrich.Kerka@iai-bochum.de<br />

E-mail: Bernd.Kriegesmann@iai-bochum.de<br />

E-mail: Markus.Schwering@iai-bochum.de<br />

*Corresponding author<br />

Abstract: Many companies still invest most of their innovation resources in<br />

projects that never reach the market or prove to be flop soon after launch.<br />

Simultaneously, genuine ‘big ideas’ often experience difficulties in surviving<br />

the early stages of development. Firms assigning resources to, providing<br />

organizational framing for, and stimulating synergies between related New<br />

Product Development-projects stand a chance to achieve better returns on<br />

innovation. Adapted from literature-based discussions and empirical findings<br />

we describe which problems continue to crop up when trying to evaluate<br />

innovation ideas. Furthermore we address how organisational limits and<br />

decision mechanisms for the evaluation of innovation are structured.<br />

Keywords: new product development; innovation products; evaluation of ideas;<br />

technology portfolios; innovation scorecards, cost effectiveness analysis; error<br />

management.<br />

Reference to this paper should be made as follows: Kerka, F., Kriegesmann, B.<br />

and Schwering , M.G. (<strong>2009</strong>) ‘Evaluating innovation ideas: a comprehensive<br />

approach to New Product Development’, Int. J. Technology Intelligence and<br />

Planning, Vol. 5, No. 2, pp.118–137.<br />

57


58<br />

Innovationsmanagement<br />

Transferagentur – Innovation durch Partnerschaft<br />

Innovationen – Schlagwort oder Schlüsselfaktor für<br />

Wohlstand und Beschäftigung<br />

Prof. Markus Schwering spricht über „Big Ideas erkennen – Flops vermeiden“ auf dem<br />

Steinfurter Campus<br />

Prof. Dr. Markus G. Schwering, Forschungsprofessor am Institut für angewandte Innovationsforschung, stellt seine Ideen für erfolgreiche<br />

Unternehmen bei der Reihe „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ im Gründer- und Innovationspark Steinfurt vor.<br />

Münster/Steinfurt (23. Juni <strong>2009</strong>). „Unternehmen können praktisch nie in Zeiten der ‚Windstille' handeln,<br />

sondern müssen sich permanent im ‚ewigen Sturm der schöpferischen Zerstörung' behaupten", sagte<br />

schon Innovations-Pionier Joseph Alois Schumpeter (1883-1950). Auch in der heutigen Zeit ist es nicht<br />

anders: „Doch nicht jede Idee taugt zur Innovation", so Prof. Dr. Markus G. Schwering vom Institut für<br />

Technische Betriebswirtschaft der Fachhochschule Münster.<br />

Der Hochschullehrer referierte in der Reihe „Wirtschaft trifft Wissenschaft" im Gründer- und Innovationspark<br />

Steinfurt (GRIPS) auf dem Steinfurter Campus über „Big Ideas erkennen - Flops vermeiden".<br />

„Nichtsdestotrotz gab es einige grandiose Fehleinschätzungen in der Vergangenheit, wie beispielsweise<br />

1892 von Werner Siemens, der überzeugt war, dass die Glühlampe wohl niemals über das Gaslicht triumphieren<br />

wird", berichtete Schwering schmunzelnd. „Heute sind wir wieder einen Schritt weiter, die<br />

LEDs erobern den Markt; was würde Herr Siemens heute wohl dazu sagen?" Eine erfreuliche Nachricht<br />

sei, dass in Deutschland viele innovative Produkte, wie zum Beispiel das Telefax oder das MP3-Format,<br />

erfunden und entwickelt worden seien. Die schlechte Nachricht sei jedoch, dass die erfolgreiche Vermarktung<br />

meist von Ländern wie Japan oder den USA vollzogen würde. Schwering beleuchtete, wie innovative<br />

Produkte erfolgreich vermarktet und Flops vermieden werden.<br />

„Ein Hersteller von Bohrern für Bohrmaschinen mag der Ansicht sein, der Kunde brauche einen Bohrer.<br />

Was der Kunde jedoch wirklich haben möchte, ist ein Loch in der Wand", erklärte Schwering den Blickwinkel<br />

vieler Unternehmer. Dabei würden die Kundenwünsche außer Acht gelassen. Um erfolgreich am<br />

Markt zu agieren und innovativ zu sein, seien die Probleme der Kunden von heute entscheidend für die<br />

Lösungen von morgen, so das Fazit, das der Hochschullehrer den Veranstaltungsteilnehmern mit auf den<br />

Weg gab.<br />

„Das war ein interessanter Vortrag mit guten Anregungen für die Praxis. Für mich hat sich bestätigt, dass<br />

das Thema Innovation letztlich branchenübergreifend die gleichen Herausforderungen an Unternehmen<br />

stellt. Patentrezepte gibt es leider nicht, aber viele kleine Stellschrauben, an denen man etwas verbessern<br />

kann", betonte Anne Katrin Tholen, Produktmanagerin von der Coppenrath Feingebäck GmbH aus<br />

Geeste abschließend.<br />

Zu dieser Veranstaltung hatten die IHK Osnabrück-Emsland, IHK Nord Westfalen, Technologie-<br />

Kontaktstelle Osnabrück, Fachhochschule Münster sowie die Mitarbeiter des Projektes Train (Transfer in<br />

Steinfurt) auf den Campus der Fachhochschule Münster eingeladen.


Innovationsmanagement<br />

Die Chancen der Bionik nutzen – Tools und Tipps für das Innovationsmanagement<br />

Die Bionik gilt aufgrund ihrer Innovationspotenziale als eine der wichtigen Zukunftstechnologien.<br />

Nicht zuletzt aufgrund der Hoffnung, die Natur stärker als bisher als Impulsgeber für ressourcenschonende<br />

Innovationen nutzen zu können, werden die Forschungs- und Entwicklungsbemühungen<br />

in diesem Bereich forciert. Erfahrungen aus anderen Technologiebereichen zeigen<br />

jedoch, dass weder der erhöhte finanzielle Mitteleinsatz noch die Fähigkeit, neues Wissen zu<br />

schaffen, Garanten für Innovationen sind. Wenn aus neuen Technologien überzeugende Innovationen<br />

werden sollen, sind über die eigentliche Entwicklung neuer technischer Problemlösungspotenziale<br />

hinaus in weiteren kreativen Schritten für die neuen Technologien zukunftsträchtige<br />

Anwendungsfelder und Märkte zu entdecken, die Lösungen von morgen mit den Anwendungsbedingungen<br />

potenzieller Kunden abzustimmen, frühzeitig bspw. auch die Fertigungsmöglichkeiten<br />

und -restriktionen zu berücksichtigen und vieles andere mehr. Hier setzen die Maßnahmen<br />

zur Unterstützung des BIONA-Innovationsmanagements an. Ziel ist es, durch das BMBF geförderte<br />

Projektteams bei ihren Innovationsaktivitäten flankierend mit entsprechenden Tools und<br />

Tipps zum Innovationsmanagement zu unterstützen. Im Fokus stehen dabei Problemfelder, die<br />

immer wieder zu Fehleinschätzungen und Flops führen, während zukunftsträchtige Innovationsideen<br />

allzu oft versanden oder erst umgesetzt werden, wenn Mitbewerber bereits Geld mit den<br />

Ideen verdienen.<br />

Veröffentlichungen: Kerka, F.; Kriegesmann, B.: Ideen mit System – Wie Sie die Geschäftsfelder von morgen<br />

entdecken, Bochum 2008; Kerka, F.: Ideenbewertung im Spannungsfeld von gängigen Wirtschaftlichkeitskalkülen<br />

und wahllosen Kriteriensets – Auf was Sie in „Stage-Gate-Prozessen“ achten sollten, No 239, Bochum <strong>2009</strong>.<br />

59


60<br />

Innovationsmanagement<br />

1.10.<strong>2009</strong> Ausgabe 39-40/<strong>2009</strong> Facility Management Seite 41-42<br />

FM-BRANCHENREPORT<br />

So groß wie die Chemieindustrie<br />

Facility-Management ist für viele<br />

immer noch ein Buch mit sieben<br />

Siegeln. Das wirtschaftliche Gewicht<br />

der Branche ist bislang wenig<br />

bekannt. Gefma hat nun eine umfangreiche<br />

Studie in Auftrag gegeben.<br />

Der FM-Branchenreport soll<br />

Licht ins Dunkel bringen. Wir<br />

sprachen mit Markus Thomzik<br />

über den Stand der Dinge.<br />

Immobilien Zeitung: Herr Thomzik,<br />

Sie arbeiten an der „Erstausgabe“<br />

eines FM-Branchenreports. Welche<br />

Ziele sind mit der Studie verbunden?<br />

Markus Thomzik: Bislang existiert<br />

leider keine verlässliche Einschätzung<br />

zur volkswirtschaftlichen Bedeutung<br />

der Facility-Management-Branche.<br />

Die Branche gilt mittlerweile ohne<br />

Zweifel als etabliert, sie wird aber<br />

weithin unterschätzt und bisweilen<br />

noch belächelt. Das liegt sicher auch<br />

daran, dass bei den vorliegenden<br />

Analysen des FM-Markts die Missverständnisse<br />

oft schon im Begrifflichen<br />

beginnen. Es liegt aber in erster<br />

Linie an der schlechten Datenlage.<br />

IZ: Wer arbeitet an der Studie?<br />

Thomzik: Auftraggeber ist Gefma,<br />

unterstützt von Sponsoren wie HSG<br />

Zander, Piepenbrock, Wisag, BayernFM,<br />

Hochtief FM und CWS-boco.<br />

Erarbeitet wird der Branchenreport<br />

am Institut für angewandte Innovationsforschung<br />

(IAI) an der Uni Bochum.<br />

IZ: Der Branchenreport war zunächst<br />

für die Expo Real angekündigt.<br />

Nun wurde die Veröffentlichung<br />

verschoben, warum?<br />

Schwierige Datenlage und<br />

unklare Begrifflichkeit<br />

Thomzik: Die empirische Phase des<br />

Projektes respektive die Sammlung<br />

von verwertbaren Daten in den einzelnen<br />

Immobiliensegmenten erweist<br />

sich als sehr anspruchsvoll. Wir sind<br />

aber auf einem guten Weg. Aus unserer<br />

Sicht geht es in erster Linie um<br />

eine seriöse Botschaft und nicht um<br />

den Zeitpunkt der Veröffentlichung.<br />

Zudem ist da noch jüngst eine Sonderausgabe<br />

der Zeitschrift für Immobilienökonomie<br />

(„Wirtschaftsfaktor<br />

Immobilien“) von gif und DV vorgelegt<br />

worden (IZ 29/09). Diese irritiert<br />

etwas, da hier das Label Facility-Ma-<br />

Noch liegen die Zahlen nicht vor, aber die Dimensionen sind ablesbar. Prof. Dr. Markus<br />

Thomzik, unter dessen Federführung der FM-Branchenreport erstellt wird, ist Forschungsprofessor<br />

am Institut für angewandte Innovationsforschung an der Ruhr-<br />

Universität Bochum und Dekan des Fachbereichs Versorgung und Entsorgung an der<br />

Fachhochschule Gelsenkirchen. Foto: Thomzik<br />

nagement wieder einmal in einer<br />

missverständlichen Art und Weise<br />

auftaucht.<br />

IZ: Was stört Sie an dieser Studie,<br />

die von gif und DV beauftragt<br />

wurde und am Kölner Institut der<br />

deutschen Wirtschaft sowie der<br />

Universität Mannheim entstand?<br />

Thomzik: Aus der Sicht der FM-<br />

Branche, die für sich selber reklamiert,<br />

Teil der „dienstleistenden“<br />

Immobilienwirtschaft zu sein,<br />

bedarf die gif-Studie einiger Relativierungen<br />

und Kommentare.<br />

Insgesamt zeigt sie sicher erhellende<br />

und auch positiv überraschende<br />

Befunde. Die Autoren<br />

sind mittels einer im Grundsatz<br />

lobenswerten Zahlenakribie bemüht,<br />

den Wirtschaftsfaktor Immobilien<br />

beispielsweise gemessen am Beitrag<br />

seiner Wertschöpfung in der deutschen<br />

Volkswirtschaft als nahezu<br />

konkurrenzlos darzustellen.<br />

IZ: Das braucht Sie doch nicht zu<br />

irritieren.<br />

Thomzik: Natürlich nicht. Nicht nur<br />

das FM, sondern der gesamte „Wirtschaftsfaktor<br />

Immobilien“ wird in<br />

Deutschland notorisch unterschätzt.<br />

Aus meiner Sicht handelt es sich hier<br />

jedoch nicht – wie von den Herausgebern<br />

angekündigt – um die umfänglichste<br />

und leider auch nicht um eine<br />

(branchensegmentübergreifend) einheitliche<br />

Darstellung der betroffenen<br />

(Teil-)Märkte.<br />

„Maßlose“ und lückenhafte<br />

Studie von gif und DV<br />

IZ: Sondern?<br />

Thomzik: Sie stellt sich mir im<br />

Gegenteil als zugleich „maßlos“ und<br />

lückenhaft dar.<br />

IZ: Das müssen Sie erläutern.<br />

Thomzik: Unstrittig ist gewiss,<br />

dass zur Beschreibung des „Wirtschaftsfaktors<br />

Immobilie“ in einer<br />

bestandsbezogenen Perspektive das<br />

Immobilienvermögen der privaten<br />

Hand mit in die Waagschale geworfen<br />

werden muss – schließlich<br />

werden ca. 90 Prozent der Wohnimmobilien<br />

und damit ca. 43 Prozent<br />

des gesamten deutschen Anlagevermögens<br />

von Privatpersonen<br />

gehalten.<br />

Allerdings ist es amüsant, wenn –<br />

wie zuvor bereits der GdW zu Anfang<br />

des Jahres – mit mehr als 100<br />

Mrd. Euro (und damit ca. 26 % der<br />

von den Autoren proklamierten<br />

Gesamtwertschöpfung) theoretische<br />

Leistungsbeiträge von Privatpersonen<br />

in selbst genutzten Wohnungen<br />

mit in eine aktivitätsbezogene Perspektive<br />

einbezogen werden. Das ist<br />

ein Punkt, den ich in der Tat für<br />

strittig halte. Schließlich kommt<br />

auch das ehrenwerte Taxigewerbe<br />

mit seinen ca. 50.000 Wagen nicht<br />

auf die Idee, seiner Wirtschaftskraft<br />

die privaten Beförderungsleistungen<br />

der selbst genutzten 40 Mio. privaten<br />

Pkw zuzurechnen, die beispielsweise<br />

unzählige Mütter und Väter<br />

Tag ein Tag aus für ihre Kleinkinder<br />

IZ: Soviel zu den maßlosen Aussagen.<br />

Was ist andererseits an der<br />

gif/DV-Studie lückenhaft?<br />

Thomzik: Lückenhaft ist, dass<br />

diese angeblich umfassendste aktivitätsbezogene<br />

Beschreibung dem Bereich<br />

Facility-Management einige<br />

wesentliche Bereiche vorenthält und<br />

dem FM scheinbar kaum einen Euro<br />

Wertschöpfung aus dem technischen<br />

Bereich zuschreibt. Das ist nun<br />

wirklich nur schwer nachvollziehbar.<br />

IZ: Auf welche Aussagen beziehen<br />

Sie sich?<br />

Thomzik: Nicht nur der Taxifahrer<br />

oder die „Taxi fahrende“ Mutter<br />

weiß, dass ihre Autos kaum über die


Innovationsmanagement<br />

Garantiezeit kommen würden, wenn<br />

sie nur mit Wasser und Leder, aber<br />

nicht technisch gepflegt würden.<br />

Genauso wissen die Nutzer einer<br />

einfachen Büroimmobilie und erst<br />

recht die einer hochkomplexen Spezialimmobilie<br />

wie einem Flughafen<br />

(und sogar der private Wohnungseigentümer),<br />

dass eine Objektbewirtschaftung<br />

nötig ist, die weit über die<br />

Reinigung hinausgeht. Kurz gesagt:<br />

Insgesamt sind in der Studie wesentliche<br />

Teile der FM-Branche entweder<br />

nicht erfasst oder diese wurden der<br />

Branche nicht zugeordnet.<br />

FM gehört zur dienstleistenden<br />

Immobilienwirtschaft<br />

IZ: Wie erscheint die FM-Branche<br />

in der besagten Studie?<br />

Thomzik: Die FM-Branche wird<br />

von den Autoren leider in Anlehnung<br />

an eine anachronistische Wirtschaftszweigabgrenzung<br />

des Statistischen<br />

Bundesamtes aus dem Jahre 2003<br />

noch immer unter WZ 70.32.0 „Vermittlung<br />

und Verwaltung von fremden<br />

Grundstücken, Gebäuden und<br />

Wohnungen“ und dem unsäglichen<br />

Unterpunkt „Facility Management/Hausmeisterdienste“<br />

mit ca. 27<br />

Mrd. Euro Umsatz geführt. Es dürfte<br />

eigentlich unstrittig sein, dass die<br />

relevanten FM-Kennzahlen um ein<br />

Vielfaches höher liegen. Selbst wenn<br />

man hier nun noch die eklektisch<br />

anmutenden Aufzählungen von Leistungen<br />

aus dem Bereich „WeitereZweige<br />

der Immobilienwirtschaft“<br />

(hier scheinbar ausschließlich Reinigung<br />

und Schornsteinfeger!) in Höhe<br />

von ca. 11,6 Mrd. Euro einbeziehen<br />

würde, könnte man damit dem FM<br />

eine Wertschöpfung (ohne technische<br />

Leistungen) von nur knapp 39 Mrd.<br />

Euro zuordnen.<br />

IZ: Das ist sicherlich zu wenig.<br />

Doch muss man der gif-Studie nicht<br />

zugutehalten, dass die Datenbasis,<br />

wie Sie ja selbst sagen, eher schlecht<br />

als gut ist?<br />

Thomzik: Zugegeben, beim vorliegenden<br />

primärstatistischen Zahlenmaterial<br />

des Statistischen Bundesamtes<br />

sind aufgrund der Erhebungsmethode<br />

aber auch aufgrund des systemimmanenten<br />

Unvermögens, sich auf dyna<br />

mische Neuformierungen klassischer<br />

Wertschöpfungsarchitekturen einzustellen,<br />

gewisse „Unschärfen“ nicht<br />

auszuschließen. Es war ja auch nicht<br />

das selbst gesteckte Ziel der gif-<br />

Studie, hier eine Lanze für die FM-<br />

Branche zu brechen. Ich frage aber<br />

auch: Können die erwähnten Defizite<br />

der primärstatistischen Daten Grund<br />

genug sein, die FM-Branche zu vernachlässigen<br />

und wesentliche Teile zu<br />

ignorieren? Ist FM gerade im ganzheitlichen<br />

Sinne denn nicht auch Teil<br />

der Immobilienwirtschaft?<br />

IZ: Welche Zahlen haben Sie zu<br />

bieten?<br />

Thomzik: Wir werden versuchen,<br />

uns der volkswirtschaftlichen Bedeutung<br />

der FM-Branche jenseits der<br />

Zahlenakrobatik in einer noch immer<br />

nicht passfähigen Wirtschaftszweigabgrenzung<br />

des Statistischen Bundesamtes<br />

zu nähern. Dabei haben wir<br />

aufbauend auf der vorliegenden Datenbasis<br />

zum Bruttoanlagevermögen<br />

bislang weit über 800 Immobilien mit<br />

ca. 6 Millionen m² Fläche analysiert.<br />

Wir können leider noch nicht das<br />

endgültige Ergebnis liefern und hier<br />

nur die Dimensionen andeuten.<br />

IZ: Und die sehen wie aus?<br />

Thomzik: Ich stelle auch ohne fikti<br />

ve Beiträge des privaten Wohnimmobiliensektors<br />

ein Bewirtschaftungsvolumen<br />

von deutlich mehr als 100 Mrd.<br />

Euro sowie eine Bruttowertschöpfung<br />

und einen Anteil am BIP in Aussicht,<br />

die sich nicht hinter den auch politisch<br />

so gerne zitierten Branchen<br />

Chemische Industrie oder Maschinenbau<br />

verstecken müssen.<br />

IZ: Wann kann mit der Veröffentlichung<br />

des Branchenreports gerechnet<br />

werden?<br />

Thomzik: Voraussichtlich Anfang<br />

<strong>2010</strong> wird Gefma zusammen mit dem<br />

IAI den FM-Branchenreport vorlegen.<br />

Dieser wird eine Annäherung an die<br />

Bedeutung des Facility-Managements<br />

wagen. Und der Report verspricht<br />

somit auch, eine Lücke in den Darstellungen<br />

zur volkswirtschaftlichen<br />

Bedeutung der gesamten Immobilienwirtschaft<br />

zu schließen.<br />

IZ: Herr Thomzik, danke für das<br />

Gespräch.<br />

Das Interview führte Albert Engelhardt.<br />

61


Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Facility-Management-Branche<br />

62<br />

Innovationsmanagement<br />

Bislang existiert keine verlässliche Einschätzung zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Facility<br />

Management-Branche. Die Gründe liegen auf der Hand: Zum einen besteht in der FM-Szene<br />

bislang trotz der guten Aufklärungsarbeiten der GEFMA nur vordergründig Einigkeit darüber,<br />

was man unter Facility Management wirklich versteht. Bei den zahlreichen Analysen bezüglich<br />

des FM-Marktes beginnen Missverständnisse daher oft schon im Begrifflichen. Zunächst ist also<br />

zu fragen, wie das facettenreiche Feld des Facility Managements ein- oder abzugrenzen ist. Darüber<br />

hinaus gibt es bis heute kein originäres statistisches Material zum FM. Selbst dem Statistischen<br />

Bundesamt können keine Informationen zum FM entlockt werden, weil sich diese Branche<br />

nicht in die bestehenden Wirtschaftszweig-Klassifikationen pressen lässt. Primärstatistische Erhebungen<br />

in der Form von Unternehmensbefragungen sind schon aufgrund des diffusen Begriffsverständnisses<br />

schwierig. Um die Bedeutung des Facility Management festzumachen, können<br />

nur – sofern überhaupt vorhanden - bestehende Quellen wie Branchenstatistiken aus den einzelnen<br />

Teilsegmenten der FM-Branche mühsam zusammengetragen werden, um sich parallel<br />

dazu die verbleibenden weißen Flecken dieses Branchenteppichs mit intelligenten Annäherungen<br />

zu erschließen. Im Auftrag des Deutschen Verbandes für Facility Managements – GEFMA –<br />

wird das IAI nach erfolgter Überprüfung der grundsätzlichen Machbarkeit im Rahmen einer<br />

Vorstudie einen FM-Branchenreport zur Darstellung der volkswirtschaftlichen Bedeutung der<br />

Branche erstellen.<br />

Titel: „Ziel des FM‐Branchenreports:<br />

Annäherung an volkswirtschaftliche Kennzahlen“<br />

FM-relevantes Nettoanlagevermögen nach Bauwerkskategorien (Stand 01/2007)<br />

?<br />

Facility<br />

Management<br />

Veröffentlichungen: Thomzik, M.: So groß wie die Chemieindustrie, Interview, in: IZ ImmobilienZeitung – Fachzeitung<br />

für die Immobilienwirtschaft, 39-40/<strong>2009</strong>, 01.10.<strong>2009</strong>, S. 41-42; Thomzik, M.; Striewe, F.; Knickmeier,<br />

A.: Facility-Management-Branchenreport <strong>2009</strong>: Status quo und volkswirtschaftliche Perspektiven der FM-Branche<br />

in Deutschland (Arbeitstitel) (in Vorbereitung).


Innovationsmanagement<br />

Vertrauensmanagement als stabilisierender Faktor bei organisatorischen Innovationen<br />

Schnelllebigkeit und Komplexität organisatorischer Innovationen nehmen zu. Gleichzeitig verdichten sich<br />

die Hinweise, dass dabei die erhofften Effekte hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die Fähigkeit und<br />

Bereitschaft der Mitarbeiter zum Wandel wird offensichtlich allzu oft strapaziert. Hier zeichnet sich ein<br />

zunehmender Vertrauensverlust ab, wenn die Stabilität und Verlässlichkeit des eigenen Handlungsrahmens<br />

angesichts eines „exzessiven Changes“ schwindet. Die Widersprüchlichkeiten zwischen erwarteter<br />

Flexibilität und erwartbarer Stabilität mehren sich. Die soziale Komplexität eskaliert für viele Mitarbeiter/-innen.<br />

In dieser Situation stellt sich die Frage, wie schwindendes Vertrauen in vielen Unternehmen<br />

bei organisatorischen Innovationen wieder gewonnen bzw. Vertrauensverlust vermieden werden kann.<br />

Vertrauensmanagement wird damit zum wichtigen Element betrieblicher Innovationsstrategien.<br />

InVest –<br />

VERTRAUENSMANAGEMENT ALS STABILISIERENDER FAKTOR BEI<br />

ORGANISATORISCHEN INNOVATIONEN<br />

Wenngleich die Gestaltung von<br />

Vertrauensbeziehungen breit diskutiert<br />

wird, steht eine spezifische<br />

Abstimmung auf organisatorische<br />

Innovationen aus. Ziel des gestarteten<br />

Projektes ist daher, ein<br />

UNSERE PROJEKTPARTNER<br />

integriertes PE-/OE-Programm zu<br />

instrumentalisieren, um die Initiierung<br />

und Umsetzung organisatorischer<br />

Innovationen durch ein geziel-<br />

VORGEHENSWEISE<br />

tes Vertrauensmanagement zu fördern<br />

_ KLÄRUNG DER WIRKUNGSZUSAMMENHÄNGE<br />

_<br />

ENTWICKLUNG UND VALIDIERUNG EINES<br />

UND EMPIRISCHE ÜBERPRÜFUNG<br />

HANDLUNGSPROGRAMMS<br />

UMSETZUNG DES INTEGRIERTEN PE/OE-<br />

PROGRAMMS UND REFLEXION<br />

_ FLANKIERENDE TRANSFER-<br />

MAßNAHMEN und zu stabilisieren. Damit soll ein<br />

Beitrag geleistet werden, die Dysbalancen<br />

von Flexibilität und Stabilität<br />

auf individueller und betrieblicher Ebene auszugleichen und so die Innovationsfähigkeit und -bereitschaft<br />

zu steigern. Im Ergebnis ist zu erwarten, dass über diesen Hebel die Innovationsperformance erhöht<br />

und Wertschöpfungspotenziale erschlossen werden können.<br />

Mit diesem aktuellen Thema befassen sich das Institut für angewandte Innovationsforschung (IAI) Bochum<br />

e.V. an der Ruhr-Universität Bochum und das Institut für Kirche, Management und Spiritualität<br />

(IKMS) der Philosophisch-Theologischen Hochschule Münster. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />

(DLR) als Projektträger begleitet. Als Valuepartner beteiligen sich die Armstrong Building Products<br />

GmbH, die BP Gelsenkirchen GmbH und die PERSONAL Transfair GmbH.<br />

Weiterführende Informationen zu dem neu gestarteten Projekt erhalten Sie in Kurze auf unserer Internetseite<br />

www.projekt-invest.info.<br />

Veröffentlichungen: in Vorbereitung<br />

63


m&w: Herr Professor Schwering,<br />

Sie behaupten, dass Innovationsverzicht<br />

und Umsetzungsprobleme<br />

in den letzten Jahren<br />

zu rückläufiger Wettbewerbsfähigkeit<br />

geführt haben. Wo liegen<br />

die Gründe für diese Entwicklung?<br />

Schwering: Die Innovationsrhetorik<br />

der letzten Jahre hat zwar<br />

dazu geführt, dass die Ausgaben<br />

für Forschung und Entwicklung<br />

gestiegen sind und sogar Effekte<br />

in Form einer spürbaren Zunahme<br />

in den Patenterteilungen<br />

sichtbar werden. Doch daraus<br />

den Schluss zu ziehen, der<br />

Standort Deutschland gewinnt in<br />

Sachen Innovation wieder an<br />

Fahrt, wäre zu kurz gegriffen. Zu<br />

schnell wird technisch-naturwissenschaftlicherErkenntnisgewinn<br />

mit Innovation verwechselt.<br />

Natürlich braucht Deutschland<br />

Spitzenforschung. Doch nur<br />

ihre Umsetzung schafft Wachstum<br />

und neue Arbeitsplätze. Hier<br />

aber haben die Unternehmen in<br />

den letzten Jahren an Boden verloren.<br />

Schwächen zeigen sich<br />

insbesondere bei Innovationen<br />

mit hohem Neuigkeitsgrad. Während<br />

Routineinnovationen zur<br />

64<br />

Optimierung des Bestehenden<br />

gut beherrscht werden, fällt die<br />

Umwandlung von neuem Wissen<br />

in echtes Neugeschäft à la MP3<br />

und iPod schwer.<br />

m&w: Wie bedeutend ist der Zusammenhang<br />

zwischen ausbleibendem<br />

Wirtschaftswachstum<br />

und Innovationsmangel?<br />

Schwering: Es gelingt nur unzureichend,<br />

das in der Wissenschaft<br />

gewonnene Wissen in die<br />

Breite zu bringen und für die<br />

Anwendung resp. Umsetzung in<br />

neuen Produkten, Dienstleistungen<br />

und Verfahren zu nutzen.<br />

Diese Umsetzungslücke blockiert<br />

die dringend erforderlichen<br />

Impulse für Wachstum und<br />

neue Arbeitsplätze.<br />

m&w: Es gibt nicht wenige Unternehmen,<br />

die einen Großteil<br />

ihrer Innovationsressourcen in<br />

Projekte investieren, die allerdings<br />

nie zur Marktreife gelangen.<br />

Was sind die Hauptursachen<br />

für die „Flops“ in der Entwicklung?<br />

Schwering: Knappe Ressourcen<br />

werden viel zu oft in wenig aussichtsreichen<br />

Entwicklungsvor-<br />

Innovationsmanagement<br />

haben verschwendet, sie stehen<br />

für wirklich zukunftsträchtige<br />

Innovationsvorhaben nicht mehr<br />

zur Verfügung. (Fehl-)Entscheidungen<br />

über die Fortführung oder<br />

den Abbruch von Innovationsprojekten<br />

werden so zu neuralgischen<br />

Punkten, an denen<br />

sich die Entwicklungspfade von<br />

Unternehmen festmachen.<br />

Dabei besteht an Ideen für<br />

Neues in den meisten Unternehmen<br />

oftmals kein Mangel. Doch<br />

viele Ideen bedeuten eben noch<br />

keinen Erfolg. Nimmt man den<br />

Verlauf vieler Innovationsideen,<br />

ergibt sich ein ernüchterndes<br />

Bild: Wie wir mit einer Studie<br />

zeigen konnten, erreichen nur<br />

etwa 13% aller Neuproduktideen<br />

das Stadium der Markteinführung,<br />

und von den neu am Markt<br />

lancierten Produkten sind es<br />

wiederum nur rund 50%, die die<br />

in sie gesetzten Erwartungen<br />

zumindest in Teilen erfüllen. Das<br />

heißt, von den „offiziellen“, in<br />

den Unter nehmen zum Teil mit<br />

erheblichem Aufwand vorangetriebenen<br />

Ideen wird nur rund<br />

jede sechzehnte ein kommerzieller<br />

Erfolg. Fehleinschätzungen<br />

der Leistungsfähigkeit von Neuerungen,<br />

der Aufnahmebereit-


Innovationsmanagement<br />

schaft der Märkte sowie nicht<br />

zuletzt der eigenen Kompetenz<br />

zur Innovation führen dazu, dass<br />

Entwicklungsvorhaben begonnen,<br />

auf der Wegstrecke aber<br />

wieder abgebrochen werden.<br />

m&w: Lassen sich typische Barrieren<br />

finden, die der Realisierung<br />

von Innovationen im Wege<br />

stehen?<br />

Schwering: Offensichtlich gelingt<br />

es nur unzureichend, die<br />

Erfolgsaussichten von Innovationsideen<br />

mit den verfügbaren<br />

Instrumenten einzuschätzen.<br />

Bündelt man die Erfahrungen<br />

innovierender Unternehmen,<br />

kristallisieren sich immer wieder<br />

die gleichen Problembereiche<br />

heraus. Schwierigkeiten bereitet<br />

insbesondere die vergleichende<br />

Bewertung und Priorisierung von<br />

Innovationsvorhaben. In der Folge<br />

verfolgen Unternehmen zu<br />

viele Entwicklungen gleichzeitig,<br />

gehen aber nur wenige richtig<br />

an. Vielfach bleiben die verwendeten<br />

Bewertungskriterien<br />

unklar oder sie sind nicht mit der<br />

strategischen Ausrichtung des<br />

Unternehmens abgestimmt. Es<br />

liegt auf der Hand, dass unterschiedliche<br />

Einschätzungen über<br />

das „Stop or Go“ vorprogrammiert<br />

und Demotivations- und<br />

Frustrationseffekte bei Mitarbeitern<br />

die Folge sind. Hinzu<br />

kommt schließlich noch, dass<br />

die Entwicklung neuer Produkte<br />

oft eine Domäne von Entwicklungs-<br />

und Konstruktionsfachleuten<br />

ist und dann auch bis<br />

zur Markteinführung bleibt. Dadurch<br />

wird der gesamte Prozess<br />

der Produktentwicklung wesentlich<br />

durch die technische Machbarkeit<br />

bestimmt und erst zu spät<br />

auf die Marktgegebenheiten ausgerichtet.<br />

m&w: Und wie lässt sich sicherstellen,<br />

dass eine zukunftsträchtige<br />

Idee auch zur Marktreife<br />

gelangt bzw. ein Erfolg wird?<br />

Schwering: Erforderlich ist sicher<br />

ein Bewertungssystem für<br />

Innovationsideen, mit dem der<br />

Spagat zwischen der notwendigen<br />

robusten Vorauswahl und<br />

der Gefahr des Aussortierens<br />

außergewöhnlicher Innovationsinitiativen<br />

gelingt. Wichtiger ist<br />

aber die Erkenntnis, dass erfolgreiche<br />

Innovationen immer über<br />

Köpfe laufen. Ob Unternehmen<br />

risikoreiche Innovationschancen<br />

suchen, Neuentwicklungen wagen<br />

und gegen Widerstände<br />

durchsetzen oder den vermeintlich<br />

sicheren und bequemeren<br />

Weg der Optimierung des Bestehenden<br />

wählen, hängt immer von<br />

den Menschen ab. Bewertungsinstrumente<br />

können die Subjektivität<br />

der Entscheidung offen<br />

legen, die Entscheidung und<br />

Übernahme von Verantwortung<br />

ersetzen sie jedoch nicht.<br />

m&w: Was sollten Unternehmen<br />

Ihrer Meinung nach tun, um die<br />

Bedürfnisse des Marktes bzw.<br />

der potentiellen Kunden besser<br />

wahrzunehmen, die bei der Realisierung<br />

von erfolgreichen Innovationen<br />

notwendig sind?<br />

Schwering: Innovationen sind<br />

ohne Risiken nicht zu haben.<br />

Wer Neuland betritt, muss immer<br />

Unwägbarkeiten und Stolpersteine<br />

einkalkulieren, Umwege<br />

in Kauf nehmen und erreicht<br />

doch nicht immer sein Ziel. Mit<br />

außergewöhnlichen Innovationschancen<br />

geht immer auch die<br />

Möglichkeit des Scheiterns einher.<br />

Die Herausforderung besteht<br />

darin, Wissen über Markt-, Kunden-<br />

und Konkurrenzbedingungen<br />

zu gewinnen und gleichzeitig<br />

konkrete Erfahrungen in den<br />

zukünftigen Anwendungsfeldern<br />

aufzubauen. Ohne das Gespür<br />

für die Märkte von morgen bleiben<br />

zentrale Fragen zu den Erfolgsaussichten<br />

unbeantwortet<br />

oder reine Spekulation. Damit<br />

der Kunde am Ende des Entwicklungsprozesses<br />

nicht zur<br />

Störgröße wird, organisieren<br />

progressive Innovatoren frühzeitig<br />

einen gemeinsamen Lernprozess<br />

mit ausgewählten Kunden.<br />

Auch in Bezug auf Innovationen<br />

gilt: Nur wer das Ohr am Kunden<br />

hat, hat die Nase vorn!<br />

Das Interview erschien in der Zeitschrift , Seite 8-9.<br />

65


Kompetenzbereich<br />

„Innovationspolitik“<br />

Die Projekte


Innovationspolitik<br />

Das Märchen vom Fachkräftemangel<br />

In vielen Organisationen wird die Bedeutung der „Humanressourcen“ für den Unternehmenserfolg<br />

zwar betont, die – trotz Krise – anhaltende Debatte um den Fachkräftemangel verdeutlicht<br />

jedoch Defizite vieler Unternehmen bei der strategischen Personalentwicklung. Die Sicherung<br />

der Personalverfügbarkeit konzentriert sich auf die zunehmend von leistungsstarker Klientel abgekoppelte<br />

gewerblich-technische Ausbildung, während bei jedem Aufschwung der Ingenieurmangel<br />

eskaliert. Weite Teile der Wirtschaft sind seit geraumer Zeit mit Anforderungen konfrontiert,<br />

die nach neuen Lösungen im Verbund des bewährten Systems der gewerblich-technischen<br />

Ausbildung mit der akademischen Hochschulbildung verlangen. Umso unverständlicher erscheint<br />

es, dass viele Unternehmen bislang weithin frei von Engagements in diesem besonders<br />

kritischen Segment sind. Im Jahr 2008 haben sich gerade einmal etwa 10.000 Betriebe in dieser<br />

existenziellen Pipeline für ingenieurwissenschaftliche Berufsbilder engagiert. Würde die deutsche<br />

Wirtschaft den Anteil der Ausbildungsplätze im Segment dualer Studiengänge auf drei Prozent<br />

der jährlichen betrieblichen Ausbildungsleistung erhöhen, wären quantitative und qualitative<br />

Engpässe der Fachkräfteproblematik gleichermaßen zukunftsorientiert anzugehen.<br />

Systematischer Aufbau<br />

von<br />

Niedrig<br />

Anwendungserfahrung Hoch<br />

Niedrig Systematischer Aufbau von<br />

theoretischem Wissen<br />

Hoch<br />

Gewerbliche Ausbildung ist praktisch top,<br />

hat aber Begrenzungen im Wissensniveau!<br />

Betriebe haben einen zunehmenden<br />

Bedarf an theoretisch versierten,<br />

anwendungsorientiert ausgebildeten<br />

Fachleuten.<br />

Hochschulausbildung ist theoretisch<br />

top, führt aber regelmäßig zu<br />

Praxisschocks<br />

Strukturelle Lücken bei der Ausbildung naturwissenschaftlich-technischer Fach- und Führungskräfte<br />

(Quelle: Eigene Darstellung)<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: POSITIONSPAPIER: Das Märchen vom Fachkräftemangel<br />

– Plädoyer für eine strategische Neuorientierung betrieblicher Ausbildungsportfolios zur Überwindung personell<br />

bedingter Innovations- und Wachstumsbarrieren, Bochum 2007; Kottmann, M.; Kriegesmann, B.: Das Märchen<br />

vom Fachkräftemangel, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 23 vom 28. Januar 2008, S. 22; Kottmann, M.;<br />

Kriegesmann, B.; Striewe, F.: Fachkräftemangel in Deutschland: Handlungsfelder für eine Neuausrichtung der<br />

beruflichen Bildung, in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik, 34. Jg., Heft 1/2008, S. 56-70.<br />

69


„Offensive ● Duale Ingenieurausbildung in Bochum“<br />

70<br />

Innovationspolitik<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung im Ruhrgebiet ist nach wie vor durch tiefgreifende Veränderungen<br />

gekennzeichnet. Die aktuellen Diskussionen um die Zukunft Opels oder auch die Standortschließung<br />

von Nokia sind sichtbare Anzeichen des Wandels. Gleichzeitig sind Gründungen, vor<br />

allem aber Wachstum in einer eher mittelständisch geprägten Wirtschaftsstruktur zu beobachten.<br />

In Summe reichen diese Impulse aber nicht aus, um die Beschäftigungssituation spürbar positiv<br />

zu beeinflussen.<br />

120<br />

Ein wichtiges Element zur<br />

100<br />

Regional (bis 50 km Entfernung)<br />

Überregional (über 50 km Entfernung)<br />

International<br />

85,5<br />

97,5<br />

Belebung der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung und zur Beschäf-<br />

80<br />

tigungsförderung ist die Siche-<br />

60<br />

61,4<br />

40,4<br />

53,4<br />

53,8<br />

50<br />

67,6<br />

44,3<br />

rung des Kompetenzreservoirs.<br />

Die Verfügbarkeit quali-<br />

40<br />

33,3<br />

fizierter Fach- und Führungs-<br />

20<br />

13,9 12,9<br />

kräfte ist nicht nur Basis für<br />

Ansiedlungen und Ausbau von<br />

0<br />

bis 50<br />

Beschäftigte<br />

zwischen 50<br />

und und 250<br />

zwischen 250<br />

und und 500 500<br />

über 500<br />

Beschäftigte<br />

Unternehmen, sondern hat auch<br />

Beschäftigte Beschäftigte<br />

entsprechende Multiplikatorenfunktion<br />

für weitere Beschäf-<br />

(Quelle: VDI 2007)<br />

tigung. Doch angesichts des<br />

gravierenden und sich zukünftig durch demografische Einflüsse weiter verschärfenden<br />

Fachkräftemangels werden innovative kleine und mittlere Unternehmen durch Engpässe bei der<br />

Verfügbarkeit insbesondere von gut qualifizierten Ingenieurinnen und Ingenieuren in ihrer Entwicklungsdynamik<br />

gebremst. Denn insbesondere kleine und mittlere Unternehmen rekrutieren<br />

ihren Ingenieurnachwuchs vorwiegend regional.<br />

Ein substanzieller Beitrag zur Überwindung dieser Personalengpässe ist von einer breiteren Diffusion<br />

des Konzepts „Duales Studium“ in die mittelständischen Unternehmen des produzierenden<br />

Gewerbes und des Handwerks zu erwarten. Allerdings sind die Potenziale zur branchenbezogenen<br />

Professionalisierung des Dualen Ingenieurstudiums mit Blick auf kleine und mittlere<br />

Unternehmen stark ausbaufähig. Hier setzt das Projekt „Offensive ● Duale Ingenieurausbildung<br />

in Bochum“ an. Ziel des Projektes ist es, nachhaltige Ausbildungsstrukturen in kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen der Produktionswirtschaft und des Handwerks in Bochum aufzubauen,<br />

um die Verfügbarkeit von Ingenieurinnen und Ingenieuren systematisch zu sichern und<br />

auszubauen.<br />

Veröffentlichungen: in Vorbereitung.


Innovationspolitik<br />

Ingenieure gesucht<br />

Bochum, 05.02.<strong>2009</strong>, Sabine Vogt<br />

Netzwerktreffen Produktion: Alternative in Kombination einer betrieblichen Ausbildung und eines Studiums<br />

für kleine Unternehmen<br />

Unternehmen der Produktionswirtschaft haben häufig Probleme, freie Stellen zu besetzen. Nicht nur hochqualifizierte<br />

Ingenieure, sondern auch Facharbeiter oder geeignete Auszubildende sind gerade für kleine und mittlere Unternehmen<br />

schwer zu finden.<br />

Beim zweiten Netzwerktreffen Produktion, initiiert von der Wirtschaftsförderung Bochum, diskutierten Führungskräfte<br />

von 20 Bochumer Unternehmen der Bereiche Maschinenbau, Automotive, Metallverarbeitung und der zugehörigen<br />

Dienstleister in den Räumen der Wollschläger GmbH über mögliche Lösungsansätze.<br />

In dem Vortrag „Betriebliche Strategien gegen den Ingenieurmangel“ stellten Dr. Frank Striewe vom Institut für angewandte<br />

Innovationsforschung und Stephan Menke der RAG Bildung Opel GmbH die Kooperative Ingenieursausbildung,<br />

kurz KIA, vor. Im Hinblick auf die zu erwartenden negativen Entwicklungen der Absolventenzahlen im Ingenieursbereich<br />

stelle die Kombination einer betrieblichen Ausbildung und eines Ingenieurstudiums gerade für kleine und<br />

mittelgroße Unternehmen eine interessante Alternative dar, so Markus Henkenmeier, Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung<br />

Bochum und Organisator des Netzwerktreffens.<br />

Nach dem Auftakt des Bochumer Netzwerks Produktion im November 2008, werden künftig alle zwei bis drei Monate<br />

Netzwerktreffen bei gastgebenden Unternehmen ausgerichtet. Durch gegenseitiges Kennenlernen, den informellen<br />

Erfahrungsaustausch sowie regelmäßige Vorträge zu Fachthemen will die Wirtschaftsförderung Bochum Kooperationsprojekte<br />

auf den Weg bringen, die die Produktionswirtschaft in Bochum langfristig stärken.<br />

Die Anmeldung für das Netzwerk Produktion von Unternehmen der Produktionswirtschaft in Bochum ist jederzeit<br />

möglich. Das nächste Netzwerktreffen findet voraussichtlich in der ersten Aprilwoche statt.<br />

Informationen zum Netzwerk Produktion:<br />

http://www.bochum2015.de/<br />

71


72<br />

Innovationspolitik<br />

16.11.<strong>2009</strong> Ausgabe Nr. 47/<strong>2009</strong> S. 44<br />

Denkfabrik<br />

Kreativ querdenken<br />

Wirtschaftswachstum braucht Innovation.<br />

Dazu gehört auch, in der staatlichen Forschungsförderung öfter mal<br />

die alten Trampelpfade zu verlassen, sagt Bernd Kriegesmann<br />

Der Begriff „Innovation“ fehlt heute in kaum einer Rede<br />

zum Wirtschaftsstandort Deutschland. Vor allem Vertreter<br />

aus Politik und Verbänden werden nicht müde zu<br />

bekunden, dass nur über Innovation mehr Wachstum,<br />

Wettbewerbsfähigkeit und neue Arbeitsplätze entstehen<br />

können. Diese Einsicht ist nicht wirklich überraschend,<br />

wie sonst sollte Fortschritt in einer dynamischen Weltwirtschaft<br />

erzielt werden als durch neue Ideen, Prozesse,<br />

Produkte und Dienstleistungen? Wenn sich die Innovationsrhetorik<br />

der letzten Jahre in echten Innovationen<br />

niedergeschlagen hätte, wäre es um den Standort<br />

Deutschland gut bestellt. Doch das reale Innovationsgeschehen<br />

ist weit weniger expansiv.<br />

Zwar machen zunehmend Forschungs- und Entwicklungsausgaben<br />

und steigende Patentanmeldungen glauben,<br />

die häufig beklagte Innovationsschwäche in<br />

Deutschland sei überwunden. Und High-Tech-<br />

Initiativen, Netzwerkaktionismus und Transferbemühungen<br />

sollen weiter Impulse geben. Doch marktgängige<br />

Innovationen ergeben sich daraus, das zeigen die bisherigen<br />

Erfahrungen, nur unzureichend. Unsere zum<br />

Teil herausragende Ausgangsposition in wichtigen<br />

Schlüsseltechnologien wie etwa der Biotechnologie wird<br />

nur in geringem Umfang für neue Produkte und Dienstleistungen<br />

genutzt. Bei durchaus beachtlichen Forschungserfolgen<br />

ist die Umsetzung naturwissenschaftlich-technischen<br />

Erkenntnisgewinns an Hochschulen<br />

und in der Wirtschaft sogar rückläufig: Dem Bericht zur<br />

technologischen Leistungsfähigkeit zufolge ist der Umsatzanteil<br />

mit Marktneuheiten im verarbeitenden Gewerbe<br />

von 8,3 Prozent im Jahr 2000 auf 6,1 Prozent<br />

(2007) gesunden.<br />

AUS IDEEN WERDEN ZU SELTEN<br />

MARKTFÄHIGE PRODUKTE<br />

Positive Innovationseffekte entstehen aber erst, wenn es<br />

gelingt Spitzenforschung in marktgängige Produkte und<br />

Dienstleistungen zu überführen und am Markt durchzusetzen.<br />

Das heißt, man muss sich stärker der Umsetzung<br />

von Forschungsergebnissen widmen. Die gängige Reduktion<br />

auf staatlich geförderten Transfer als Lösungsmuster<br />

bleibt dabei weitgehend wirkungslos. Die direkte


Innovationspolitik<br />

Übernahme „fertiger“ For-<br />

Faxgerät, Wankelmotor oder MP3schungsergebnisse<br />

aus der Wis-<br />

Player wohl nie erfunden worden.<br />

senschaft in Produkte, Dienstleis-<br />

Nur über Entdeckungsprozesse köntungen<br />

oder Verfahren ist der<br />

nen sich die Potentiale neuer Tech-<br />

absolute Grenzfall. Die Implenologien<br />

in zunächst gar nicht angementierung<br />

von Innovationen<br />

dachten Anwendungsfeldern entfal-<br />

erfordert vielmehr komplexe<br />

ten. Die Mikroelektronik hat den<br />

Umbauprozesse, in denen alte<br />

Weg in den Autoschlüssel ebenso<br />

Problemlösungen ersetzt, beste-<br />

wenig eigenständig gefunden, wie<br />

hende Fertigungstechnologien<br />

die Nanotechnologie in die Fassa-<br />

obsolet, Mitarbeiterkompetenzen<br />

Bernd Kriegesmann<br />

entwertet und Marktbeziehungen<br />

ist Vorstandsvorsitzender des Instituts<br />

denfarbe. Dies sind Ergebnisse kreativen<br />

Querdenkens.<br />

neu geordnet werden.<br />

für angewandte Innovationsforschung<br />

Dazu gehören auch Forschungsar-<br />

Doch es wäre zu kurz gegrif-<br />

(IAI) in Bochum und Präsident der<br />

beiten, die zunächst keine unmittelfen,<br />

sich nur auf die Umsetzung<br />

Fachhochschule Gelsenkirchen.<br />

baren Verwertungsmöglichkeiten<br />

von Ideen zu kaprizieren. Es geht<br />

eröffnen. Die Praxisferne von heute<br />

auch darum, die Innovationspipeline immer wieder zu ist Grundlage für die Praxisnähe von morgen. Hoch-<br />

füllen. Die gängige Innovationspolitik verfolgt ein einfaschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen<br />

ches Muster: Orientiert an vermeintlichen Zukunftstech- schaffen so Voraussetzungen für zukünftige Innovationologien,<br />

die durch Prognosen als abgesichert gelten, nen. Dabei ist angesichts knapper Finanzmittel die Kon-<br />

sollen durch Technologieförderung neue Produkte, zentration auf ausgewählte Handlungsfelder nachvoll-<br />

Dienstleistungen und Verfahren angestoßen werden. ziehbar; eine solche Kanalisierung heißt aber nicht, Viel-<br />

Weil sich aber alle Förderer meist auf die gleichen Urteifalt zu unterbinden. Gerade in der Vielfalt liegen die<br />

le der gleichen (und risikofrei prognostizierenden) Insti- Entwicklungspotenziale für morgen.<br />

tutionen verlassen, gleichen sich die Projektionen und Inwieweit die beim Innovieren anstehenden Aufgaben<br />

Programme von Ländern, Bund und EU. Die initiieren- bewältigt werden, hängt entscheidend von den Fachde<br />

Funktion dezentraler Innovationskräfte wird so ver- und Führungskräften in Wissenschaft und Wirtschaft ab.<br />

nachlässigt. An Vorsteuerung gewöhnt, vergessen viele Ihre Fähigkeit, neue Ideen bis zur Umsetzungsreife zu<br />

Innovationsförderer, das Experimentieren zu ermögli- entwickeln und dann in die breite Anwendung zu brinchen.gen,<br />

ist die Voraussetzung für Vorteile im internationa-<br />

PRAXISFERNE VON HEUTE IST<br />

len Wettbewerb. Für eine Echte Innovationspolitik, die<br />

PRAXISNÄHE VON MORGEN nicht nur Technologien fördern will, sollte daher der<br />

Doch wer Innovationspotenziale aufspüren will, muss Kompetenzaufbau in die Förderung integriert werden.<br />

Entdeckungsprozesse auch jenseits des konsensfähigen Dies ließe sich realisieren, indem zehn Prozent der Mit-<br />

Mainstreams anregen – und Entwicklungen in Feldern tel von Technologieprogrammen in den Aufbau von<br />

zulassen, die nicht allgemein akzeptiert sind. Ohne das Anwendungs- und Umsetzungskompetenz fließen. Das<br />

Verlassen abgesicherter und vorgegebener Pfade wären wäre eine echte Innovation in der Innovationspolitik. ■<br />

73


Kompetenzbereich<br />

„Kleine und mittlere Unternehmen“<br />

Die Projekte


Kleine und mittlere Unternehmen<br />

Kooperative Gestaltung von Systemleistungen<br />

In weiten Teilen der Wirtschaft sind derzeit tiefgreifende strukturelle Wandlungsprozesse zu beobachten.<br />

Scheinbar gesicherte Anbieterpositionen wie etwa in der Energiewirtschaft oder im<br />

Handwerk geraten ins Wanken, weil die bestehenden Kompetenzen nicht mehr ausreichen, geänderte<br />

Kundenanforderungen zu erfüllen bzw. im Wettbewerb mit neuen Konkurrenten zu bestehen.<br />

Um aus den Begrenzungen der eigenen Kernkompetenzen auszubrechen, versuchen zahlreiche<br />

Anbieter ihre (Teil-)Leistungen über Kooperationen zu umfassenden kundenorientierten<br />

Problemlösungen zu bündeln. Doch bei den meisten mit großen Erwartungen gestarteten Anbieterverbünden<br />

kommt zur Zeit Ernüchterung auf, nachdem die jeweiligen „Komplettlösungen“<br />

vom Kunden nicht nachgefragt werden und die von den Partnern angestrebte „Win-Win-<br />

Situation“ ausbleibt. Um Ansatzpunkte für die kooperative Gestaltung kundenorientierter Systemleistungen<br />

zu liefern, analysiert das IAI unterschiedliche Kooperationsmuster sich neu formierender<br />

Anbieterverbünde und zeigt auf, wie virtuelle Unternehmen(-sverbünde) real werden.<br />

Kooperationsbilanz<br />

Partner 1<br />

Vorteile Nachteile<br />

Nettovorteile<br />

„Win-Win-Situation“ von Kooperationspartnern<br />

Kooperationskonzepte<br />

„Franchisekonzept “<br />

„Akquisititonspartnerschaft “<br />

Leistungsangebot der Kooperationspartner<br />

Zielgruppen des gemeinsamen Leistungsangebotes<br />

Kooperationspartnerstruktur<br />

Funktionsbereiche der Zusammenarbeit<br />

Spielregeln der Zusammenarbeit<br />

Kooperationsbilanz<br />

Partner 2<br />

Vorteile Nachteile<br />

Nettovorteile<br />

Veröffentlichungen: Kerka, F.; Thomzik, M.: Kooperation als Antwort des Handwerks auf neue Herausforderungen<br />

im Markt für Facility Management, in: DIH, Deutsches Handwerksinstitut; Seminar für Handwerkswesen<br />

(Hrsg.): Kooperation im Handwerk als Antwort auf neue Anbieter auf handwerksrelevanten Märkten, Duderstadt<br />

2001, S. 27-76; Thomzik, M.: Kooperation auf gleicher Augenhöhe, in: ZfK, Heft 3/2003, S. 5; Kerka, F.; Thomzik,<br />

M.: Kooperative Gestaltung von Systemleistungen im Markt für Facility Management, in: Erbslöh, F. D.; Kriegesmann,<br />

B. (Hrsg.): Facility Management – Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Loseblattsammlung,<br />

Köln 2003, o. S.; Kerka, F.; Thomzik, M.: Innovation durch Kooperation – Die kooperative Gestaltung<br />

von Systemleistungen, Bochum 2003; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: „Sharing Expertise“ im Innovationsprozess:<br />

B. Braun entdeckt Kundenprobleme und Lösungen von morgen, in: Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Innovationen<br />

im Unternehmen kultivieren. Fallstudien international erfolgreicher Unternehmen, Gütersloh 2008, S. 77-103.<br />

...<br />

77


78<br />

Kleine und mittlere Unternehmen


Kleine und mittlere Unternehmen<br />

Partisanen statt Gouvernanten!<br />

In Nordrhein-Westfalen will „KMU-INNOSTRAT“, ein gemeinsames Projekt der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung<br />

mbH (G.I.B.), des Kompetenzzentrums Netzwerkmanagement e. V. (KNM) und der TU Dortmund, Sozialforschungsstelle<br />

(SfS) innovative Handlungskonzepte und Interventionssysteme erarbeiten, die dazu beitragen, die Entwicklung ganzheitlicher und<br />

nachhaltig wirksamer Innovationsstrategien in einer Vielzahl von KMU anzuregen und zu unterstützen. In einem umfassenden<br />

fachlichen Austausch mit Partnern aus den Bereichen Forschung, Politik, mit Sozialpartnern und intermediären Akteuren sowie<br />

Beratungs- und Weiterbildungsunternehmen will KMU INNOSTRAT die Frage klären, wie KMU dabei unterstützt werden können,<br />

ihre Wissensbasis zur Entwicklung von Innovationsstrategien zu verbessern. Die G.I.B. sprach mit Professor Dr. Bernd<br />

Kriegesmann, Präsident der Fachhochschule Gelsenkirchen und zugleich Vorstandsvorsitzender des Instituts für angewandte<br />

Innovationsforschung an der Ruhr-Universität Bochum, über das Thema „Innovationen im Mittelstand“.<br />

G.I.B.: Herr Prof. Kriegesmann, welche Auswirkungen hat die<br />

Wirtschaftskrise auf die Innovationsbereitschaft und -fähigkeit<br />

von Unternehmen – eher fördernde oder eher hemmende?<br />

Prof. Kriegesmann: Gelegentlich kann der Leidensdruck<br />

durchaus Impulsgeber für Neuerungen in den Unternehmen<br />

sein, aber sicher wird der Mittelstand durch die Krise nicht per<br />

se innovationsfreudiger, denn anders als in der Vergangenheit<br />

sind die Ausgangsbedingungen für Innovationen bei dieser<br />

Krise extrem schlecht, weil es eine existenzielle Krise ist, die<br />

sich in blitzartiger Geschwindigkeit an eine extreme Boomzeit<br />

anschloss und viele Unternehmen in die Defensive geworfen<br />

hat. Die Reaktionsmuster auf diese Situation sind unterschiedlich.<br />

Einige Mittelständler, die in den Jahren voller Auftragsbücher<br />

kaum Zeit fanden, „nach vorne zu investieren“, nutzen jetzt<br />

den Nachfragerückgang zum konstruktiven Nachdenken.<br />

Doch leider gibt es auch Unternehmen, die den Kopf in den<br />

Sand stecken, das Krisenende abwarten und allein auf Kostensenkung<br />

setzen, vor allem beim Personal. Das werden wir im<br />

zweiten Halbjahr noch erleben. Wohl dem Unternehmen, das<br />

nicht erst mit dem Rücken zur Wand aktiv wird, sondern immer<br />

ein Stück weit vorangeht.<br />

Dabei gibt es Faktoren, die ein Unternehmen auch in der Krise<br />

selbst beeinflussen kann, beispielsweise durch „Bündelung der<br />

Kräfte“: bei knappen Innovationsressourcen und höherer Erwartungsunsicherheit<br />

in Krisenzeiten gilt es, sich nicht in zu<br />

vielen Projekten zu verzetteln, sondern sich zu fokussieren<br />

und die Anforderungen an Innovationsprojekte rigider zu gestalten.<br />

G.I.B.: Was sind, unabhängig von der Krise, die strukturellen<br />

und personellen Voraussetzungen in den Unternehmen, damit<br />

Innovationen zustande kommen?<br />

Prof. Kriegesmann: Ein professionelles Innovationsmanagement<br />

in Unternehmen umfasst drei Aufgabenfelder: Orientierung<br />

schaffen, Umsetzung sichern und Personifizierung von<br />

Innovationsprojekten. […]<br />

G.I.B.: Gibt es strukturelle Hindernisse für Innovationen, die<br />

besonders den Mittelstand betreffen, oder konkrete Umsetzungslücken<br />

wie unzureichende Marktkenntnisse?<br />

Prof. Kriegesmann: Sicher gibt es sehr traditionelle Mittelständler,<br />

die einmal zu Sprunginnovationen fähig sind, und<br />

dann herrscht für drei Generationen Ruhe. Doch zu behaupten,<br />

Innovationstreiber seien die Großen und der Mittelstand sei<br />

eine träge Masse, ist völliger Unsinn. Der Mittelstand ist überhaupt<br />

nicht entwicklungslethargisch, im Gegenteil, die Entwicklungsdynamik<br />

kommt sogar fast dominant aus dem Mittelstand.<br />

Das hat daher nicht unbedingt mit der Branche zu<br />

tun, denn neben den innovativen High-Tech-Unternehmen<br />

gibt es etwa auch viele entwicklungsdynamische Handwerksbetriebe.<br />

Nicht umsonst versuchen Großunternehmen in zwischen<br />

mittelständische Strukturen zu synthetisieren und Partisanen<br />

zu externalisieren, weil sie Entwicklungen in den eigenen,<br />

großbetrieblichen Strukturen nicht mehr anstoßen kön-<br />

nen.<br />

Zum Thema Marktkenntnisse: Mittelständler sind meist viel<br />

marktnäher als die Stabsabteilungen in Großunternehmen.<br />

Innovationen im Mittelstand sind häufig Entwicklungen im<br />

Auftrag des Kunden. Deshalb müssen sie sich ganz intensiv<br />

mit dem Kunden auseinandersetzen. Insofern sind Mittelständler<br />

per se extrem marktnah, allerdings oft nur marktnah an den<br />

Märkten von heute und nicht an denen von morgen. Bei der<br />

Frage „Wie schafft man es, den Markt von morgen zu entwickeln?“<br />

denken Mittelständler häufig sehr konservativ in engen<br />

Leitplanken. Weil sie sehr etablierte, eingefahrene Kundenbeziehungen<br />

pflegen, brechen sie selten aus den gewohnten<br />

Bahnen aus. Stattdessen wäre etwa einem Mittelständler,<br />

der seine Membrantechnologie verwertungsorientiert immer<br />

an Klärschlammanlagenbauer liefert, zu empfehlen, einmal<br />

darüber nachzudenken, ob er seine Produkte nicht in völlig<br />

andere Märkte, zum Beispiel die Medizintechnik, liefern<br />

könnte.<br />

Und dennoch: Das Thema Innovationsmanagement auf ein<br />

Marketingproblem zu reduzieren, wäre schlicht falsch. Ich<br />

erinnere noch einmal an das Thema Umsetzungsprobleme:<br />

Nehmen Sie etwa einen High-Tech-Betrieb. Der startet häufig<br />

als „Spin-off“ mit einem total FuE-lastigen Team, das mitunter<br />

ausschließlich aus Forschern und Entwicklern, aus frischen<br />

Hochschulabsolventen besteht. Mit 5 oder 10 Beschäftigten<br />

bauen sie das Unternehmen langsam auf und endlich ist ein<br />

Prototyp geschaffen, aber er ist nicht reproduzierbar, weil die<br />

Fertigungstechnik fehlt. Und wenn sie vielleicht noch in Kooperation<br />

mit einem Zulieferer die Fertigungstechnik bewältigen,<br />

merken sie, dass sie nicht über die Kopfe verfügen, die<br />

das Produkt auch tatsächlich produzieren können, weil es dafür<br />

noch kein Berufsbild gibt und entsprechende Fachkräfte<br />

am Markt nicht zu finden sind. […]<br />

G.I.B.: Wie lässt sich Innovationstransfer breitenwirksam<br />

organisieren?<br />

Prof. Kriegesmann: Innovationstransfer ist streng genommen<br />

eigentlich der falsche Begriff, denn Innovationstransfer – das<br />

ist eins der Missverständnisse, dem Transfer und Transferförderung<br />

unterliegt – suggeriert etwas Fertiges, das sich durchgesetzt<br />

hat und 1 zu 1 übernommen werden kann. Das ist der<br />

absolute Grenzfall und findet in der Regel nicht statt, sondern<br />

Transfer ist ein Entwicklungsprozess, bei dem ein Lösungspotenzial<br />

in einem komplexen Entwicklungs- und Anpassungsgeschehen<br />

in ein neues System eingebracht wird.<br />

Wir haben so viele Studien zum Technologietransfer in<br />

Deutschland und alle hier entwickelten Lösungen funktionieren<br />

nicht. Jede Regierung versucht aufs Neue, den Clou zu<br />

finden mit einem neuem Label und alten Instrumenten.<br />

Dabei hat Innovationstransfer immer stattgefunden. Doch<br />

Technologietransfer läuft über Köpfe! Also müssen wir darüber<br />

nachdenken, wie wir die Köpfe aktivieren, die in diesem<br />

Geschäft tätig sind!<br />

Das Interview führten Manfred Keuler, Dr. Ulrich Sassenbach und Paul Pantel.<br />

79


80<br />

Kleine und mittlere Unternehmen<br />

Kompetenzentwicklung in High-Tech-Feldern: Wissenschaftliche Weiterbildung neu<br />

ausrichten<br />

Wirtschaft und Politik sehen in der Förderung von Forschung und Entwicklung in High-Tech-<br />

Feldern einen entscheidenden Hebel zur Steigerung der Innovationsfähigkeit. Dabei wird vernachlässigt,<br />

dass es nicht ausreicht, Forschungsergebnisse zu generieren. Wirtschaftliches<br />

Wachstum und Beschäftigung entstehen erst, wenn neu gewonnenes Wissen auch in Produkten,<br />

Dienstleistungen und Verfahren zur Anwendung kommt, die am Markt erfolgreich sind. Insbesondere<br />

in High-Tech-Feldern, wo das zu vermittelnde Wissen erst im Zuge naturwissenschaftlich-technisch<br />

ausgerichteter Forschungs- und Entwicklungsprozesse entsteht, bedarf es deshalb<br />

Transfermechanismen, die der hohen Qualität und Spezifität dieses Wissens Rechnung tragen.<br />

Große Hoffnungen werden dabei in den Ausbau der wissenschaftlichen Weiterbildung gesetzt.<br />

Im Rahmen eines Forschungsprojektes<br />

für das<br />

BMBF hat das IAI gemeinsam<br />

mit VDI/VDE Innovation<br />

+ Technik GmbH<br />

untersucht, wie High-Tech-<br />

Firmen aus dem Bereich<br />

der Mikrosystemtechnik<br />

die Kompetenzentwicklung<br />

ihrer Mitarbeiter organisieren<br />

und welche Bedeutung<br />

dabei unterschiedlichen<br />

Formen der Zusammenarbeit<br />

mit den Einrichtungen der wissenschaftlichen Weiterbildung zukommt.<br />

Im Ergebnis kann festgehalten werden: Will man die Bedeutung der wissenschaftlichen Weiterbildung<br />

für die Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter erhöhen, ist es notwendig, ein breites<br />

Spektrum an praxisorientierten Vermittlungsformen zu nutzen. Ein sinnvoller Schritt zur Neuausrichtung<br />

der wissenschaftlichen Weiterbildung kann sein, einen festen Anteil der Fördermittel<br />

für die Kompetenzentwicklung in Forschungsprojekten zu reservieren.<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kublik, S.; Schwering, M. G.; Botthof, A.: Kompetenzentwicklung in<br />

High-Tech-Feldern – Neue Wege für die wissenschaftliche Weiterbildung, in: Kriegesmann, B. (Hrsg.): Berichte<br />

aus der angewandten Innovationsforschung No 233, Bochum 2008; Kriegesmann, B.; Kublik, S.; Schwering, M.<br />

G.: Kompetenzentwicklung in mittelständischen High-Tech-Unternehmen – Die Rolle der wissenschaftlichen Weiterbildung<br />

am Beispiel der Mikrosystemtechnik, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Management-Kompetenz in kleinen und<br />

mittleren Unternehmen, Lohmar 2008, S. 223-240; Kriegesmann, B.; Kublik, S.; Schwering, M. G.; Botthof, A.:<br />

Kompetenzentwicklung in Hightech-Feldern – Neue Wege für die wissenschaftliche Weiterbildung, in: BMBF<br />

(Hrsg.): Zukunft (der) Weiterbildung, Bielefeld <strong>2009</strong>, S. 111-127.


Kleine und mittlere Unternehmen<br />

81


82<br />

Kleine und mittlere Unternehmen<br />

Zukunft braucht Innovation<br />

Innovation braucht Kompetenz<br />

Von Prof. Dr. Bernd Kriegesmann Seite 200-201<br />

Über nichts ist so schnell Einigkeit<br />

zu erzielen wie über die Notwendigkeit<br />

zur Innovation. Die euphorisch<br />

geführte Innovationsdebatte<br />

fokussiert dabei meist die Forschungsintensität<br />

von Unternehmen<br />

oder die Potenziale von Schlüsseltechnologien.<br />

Zwar ist der Wettbewerb<br />

am Standort Deutschland ohne<br />

herausragende wissenschaftliche<br />

Leistungen und exzellentes technologisches<br />

Wissen nicht zu gewinnen.<br />

Voraussetzung für wirtschaftliches<br />

Wachstum und Beschäftigung<br />

ist aber, dass dieses Wissen<br />

auch zur Anwendung kommt. Hier<br />

wird eine immer größer werdende<br />

Umsetzungslücke sichtbar. Allzu<br />

oft stoßen neue Produkte auf mangelnde<br />

Anwenderkompetenzen, unzureichende<br />

Anschlusstechniken<br />

oder eine fehlende Service- und<br />

Wartungsstruktur.<br />

Selbst „Faszinierendes“ kann<br />

scheitern<br />

Wenn aber die Aufnahmefähigkeit<br />

des Marktes unzureichend entwickelt<br />

ist, scheitert selbst ein technisch<br />

faszinierendes Produkt. So<br />

wäre wohl die Digitalkamera vor<br />

fünfzehn Jahren gefloppt, weil entsprechende<br />

PCs, das Internet oder<br />

Servicestrukturen bei Fotoshops<br />

noch nicht verfügbar waren. Und<br />

auch das Automobil setzte sich erst<br />

durch, als die Fahrzeuge auf die<br />

Anwenderkompetenzen potentieller<br />

Fahrer abgestimmt waren, Verkehrsinfrastruktur<br />

sowie Tankstellen<br />

zur Verfügung standen und vor<br />

allem ein Reparatur- und Wartungsnetzwerk<br />

aufgebaut war.<br />

Blickt man auf die Verbreitung<br />

wichtiger Innovationen in der Vergangenheit,<br />

zeigt sich, dass dabei<br />

ein Wirtschaftszweig, der bei Innovationen<br />

meist ungenannt bleibt,<br />

immer wieder eine wichtige Rolle<br />

gespielt hat: das Handwerk. So sicherte<br />

das Handwerk mit seiner<br />

Reparatur- und Wartungsinfrastruktur<br />

nicht nur den „Siegeszug“ des<br />

Automobils, sondern sorgt auch als<br />

Installateur moderner Gebäudeleittechnik,<br />

als Anwender computergesteuerter<br />

Anlagen oder als Weiterverarbeiter<br />

neuer Werkstoffe traditionell<br />

für die Verbreitung von Innovationen.<br />

Die Wahrnehmung dieser Funktion<br />

im Innovationsgeschehen gerät jedoch<br />

unter Druck. Das Bemühen<br />

um die Lösung von Elektronikproblemen<br />

unzufriedener Automobilkunden<br />

oder die Lücken im Service<br />

für Informations- und Kommunikationstechnologien,<br />

die unter weit-


Kleine und mittlere Unternehmen<br />

gehendem Ausschluss der Elektrogewerke<br />

von Studienabbrechern<br />

geschlossen wurden, signalisieren<br />

erste Positionierungsprobleme als<br />

wichtiges Glied in der Innovationskette.<br />

In fast allen handwerklichen<br />

Bereichen sind die Anforderungen<br />

an die Kenntnis technischer Zusammenhänge<br />

in den letzten Jahren<br />

gestiegen und die Wissensgrenzen<br />

von in der Vergangenheit getrennten<br />

Gewerken verschmolzen. Die<br />

traditionelle Stärke des Handwerks,<br />

fundiertes theoretisches Wissen mit<br />

der praktischen Anwendung zu<br />

verbinden, muss angesichts der zunehmenden<br />

Kompliziertheit und<br />

Komplexität zu beherrschender<br />

Technologien weiterentwickelt<br />

werden. Die Herausforderungen an<br />

die Kompetenzverfügbarkeit auf<br />

hohem Niveau steigen. Doch gerade<br />

hier werden im Handwerk gegenläufige<br />

Entwicklungen beklagt.<br />

Das Niveau der Auszubildenden sei<br />

in vielen Bereichen rückläufig und<br />

die Attraktivität des Handwerks als<br />

wichtiger Ausbildungsplatzgeber<br />

für hochqualifizierte Schulabgänger<br />

gering. Die qualifikatorischen<br />

Grundvoraussetzungen sind bereits<br />

heute angesichts gestiegener Anforderungen<br />

im Vergleich zu anderen<br />

Branchen ungünstig. Wenn aber<br />

die Konjunktur wieder anspringt<br />

und den Wettbewerb um qualifizierte<br />

Fachkräfte intensiviert und<br />

gleichzeitig die Demographie die<br />

Nachwuchsquellen mit einbrechen-<br />

Prof. Dr. Bernd Kriegesmann ist Leiter des Instituts für angewandte Innovationsforschung<br />

In Bochum und Präsident der Fachhochschule Gelsenkirchen.<br />

den Schulabgängerzahlen ausdünnt,<br />

sind weitere Verschiebungen zu<br />

erwarten.<br />

Kompetenzengpässe im<br />

Handwerk drohen<br />

Während die Industrieverbände seit<br />

Jahren den anstehenden Fachkräftemangel<br />

mit seinen Auswirkungen<br />

auf die Innovationsfähigkeit<br />

Deutschlands beklagen, bleibt das<br />

Handwerk als wichtige „Infrastruktur“<br />

für Innovationen weitgehend<br />

unbeachtet. Was ist aber, wenn das<br />

Potenzial der Brennstoffzelle oder<br />

neue Produkte in der Medizintechnik<br />

zur Anwendung drängen, jedoch<br />

keine entsprechende Installations-,<br />

Service- und Wartungsstruktur<br />

verfügbar ist? Das ist dann nicht<br />

mehr nur ein Problem des Handwerks,<br />

sondern wird zur echten<br />

Blockade für Innovationen. Letztlich<br />

bestimmen die Kompetenzen<br />

des Handwerks in vielen Feldern<br />

die breite Diffusion technologischer<br />

Potenziale. Die Entwicklung zukunftsbefähigender<br />

Kompetenzen<br />

im Handwerk wird damit zur drängenden<br />

Zukunftsaufgabe am Innovationsstandort<br />

Deutschland.<br />

83


Kompetenzbereich<br />

„Kompetenzentwicklung“<br />

Die Projekte


Kompetenzentwicklung<br />

Die Chancen „kreativer Fehler“ für die Unternehmensentwicklung nutzen<br />

Viele Organisationen schmücken sich mit dem Attribut einer fehlertoleranten Innovationskultur:<br />

Innovatives Engagement und risikofreudiges Handeln werden programmatisch eingefordert, als<br />

Intrapreneure sollen Fach- und Führungskräfte ausgetretene Pfade verlassen, durch kreatives<br />

Handeln neue unternehmerische Chancen erschließen. Gleichzeitig dienen Schlagworte wie<br />

„Null-Fehler-Kultur“ oder „Six Sigma“ zum Ausweis höchster Qualitätsstandards und operativer<br />

Exzellenz. Dogmatisch überhöhte „Null-Fehler-Prinzipien“ führen aber letztlich dazu, dass Veränderungsbewusstsein<br />

und Eigeninitiative blockiert werden: Wenn der praktizierte Umgang mit<br />

gescheiterten Versuchen in der Angst resultiert, Fehler zu begehen, werden Mitarbeiter wohlgeregelte<br />

Workflows sowie routinisiertes Handeln vorziehen.<br />

Fehler-<br />

Diskurs<br />

Fehler-Typ<br />

Ursachen der<br />

Zielverfehlung<br />

Reaktion auf<br />

Zielverfehlung<br />

Bestehende Innovationsspielräume<br />

Sabotage absichtlicher Fehler (Betrug,<br />

Sachbeschädigung, etc.)<br />

Toleranz Sanktion werden dann gemieden<br />

und neue<br />

Heimliches<br />

Scheitern<br />

absichtliches Verschleiern eines<br />

Fehlers<br />

nicht erschlossen.<br />

Flop, Patzer Nachlässigkeit, Fahrlässigkeit,<br />

Flüchtigkeit, Übermut<br />

Qualitative empirische<br />

Studien des<br />

Unterlassen<br />

Folge-Fehler<br />

Nicht-Handeln als Fehler, aufgrund von<br />

Überforderung / mangelnder Orientierung<br />

wiederholte Fehler aufgrund mangelnder<br />

Lernfähigkeit oder -bereitschaft<br />

IAI zur Initiative<br />

Kreativer Fehler<br />

des Monats in ei-<br />

Überforderung Mismatch von Kompetenz und<br />

Aufgabe / Anforderungen<br />

nemAutomobil- System-Fehler<br />

Umweltdynamik / veränderte<br />

Randbedingungen<br />

werk weisen einen<br />

Weg aus diesem<br />

„Kreativer<br />

Fehler“<br />

„Erfolgreiches Scheitern“ bei beherrschbaren<br />

Risiken & kalkuliertem Wagnis: durch Pech,<br />

Zufall oder Restrisiko<br />

Innovationsdilemma:<br />

„Fehler ist nicht gleich Fehler“: Patzer, Flops und kreative Fehler<br />

Für den Kreativen Fehler des<br />

Monats wurden Mitarbeiter honoriert, die Eigeninitiative bewiesen hatten, beherrschbare Risiken<br />

eingegangen – und dabei letztlich doch gescheitert waren. Die vom Management verliehene<br />

Auszeich-nung ermöglichte es, innovative Leistungsbereitschaft symbolisch zu würdigen und<br />

dabei die modische Forderung „Mehr Fehlertoleranz!“ differenziert mit Leben zu füllen.<br />

Fehler-Vermeidung<br />

Verbesserung & Innovation<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Bihl, G.; Kley, T.; Schwering, M. G.: „Genial daneben“ – Vom Wert des<br />

kreativen Fehlers für die Unternehmensentwicklung, in: zfo, 74. Jg., 2/2005, S. 94-98; Kriegesmann, B.; Kley, T.;<br />

Schwering, M. G.: Creative Errors and Heroic Failures: Capturing their Innovative Potential, in: Journal of Business<br />

Strategy, 26. Jg., 3/2005, S. 57-64; Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Eine Kultur für kreative<br />

Fehler, in: Personalwirtschaft, 9/2005, S. 30-33; Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Innovationsorientierte<br />

Personalentwicklung, in: Handbuch Personalentwicklung, 103. Erg.-Lfg., Beitrag 6.53, 2006, S. 1-28.<br />

87


Mut zur Partisanenstrategie macht den Aufbruch zu Neuem möglich<br />

Handlungsfreiräume und Handlungsdruck als Rahmenbedingungen für<br />

Innovationen<br />

88<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Einzelnen Personen oder kleinen Gruppen, die auf sich gestellt am Rande gewachsener Strukturen<br />

agieren, gelingt es in der Regel besser, Neuentwicklungen abseits ausgetretener Pfade voranzutreiben.<br />

Denn anders als etwa in den Konzepten zur Lernenden Organisation propagiert, lassen<br />

sich die Widerstände in solchen Innovationsprozessen nicht durch frühzeitige Information oder<br />

erschöpfende Kommunikation in Harmonie auflösen. Untersuchungen des IAI zur Organisation<br />

tiefgreifender Veränderungsprozesse zeigen: Es ist eine Art „Partisanenstrategie“, die den Aufbruch<br />

zu wirklich Neuem möglich macht. Die Handlungsfreiräume, die diesen Partisanen eingeräumt<br />

werden und der Handlungsdruck, dem solche Innovationseinheiten ausgesetzt sind – den<br />

sie sich vielfach sogar selber auferlegen –, bestimmen die Rahmenbedingungen dieser Innovatoren.<br />

Das unterscheidet diese Innovationseinheiten von „Communities of Practice“, die im Regelfall<br />

nur Denk-, aber keine Experimentierfreiräume haben und ohne Handlungsdruck zusammenkommen,<br />

um Erfahrungen auszutauschen. Das unterscheidet diese Innovationsteams auch von<br />

Qualitäts- oder Innovationszirkeln,<br />

die – mit sehr viel<br />

geringeren Zuständigkeiten<br />

ausgestattet – in ihrem ArPartisanengruppenbeitsbereich<br />

an Verbesserungsinnovationen<br />

arbeiten.<br />

Task<br />

Und das ist schließlich auch<br />

Forces<br />

der entscheidende Unterschied<br />

zu „Task Forces“, die<br />

unter extremem Handlungsdruck<br />

eingesetzt werden,<br />

Qualitätszirkel<br />

um dringliche Spezialauf-<br />

Communities<br />

gaben zu erledigen, dabei<br />

of Practice<br />

aber kaum Freiräume haben,<br />

-<br />

der Unternehmensentwick-<br />

-<br />

lung eine neue Richtung zu<br />

Handlungsfreiräume +<br />

geben.<br />

Handlungsdruck +<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.: Lernen in Organisationen – oder lernende Organisationen?, in: Personalführung,<br />

36. Jg., Heft 4/2003, S. 18-27; Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Riskante Managementirrtümer – ein kritischer<br />

Blick auf den Kernkompetenzenansatz und die Mode der wahllosen Diversifikation, Bochum 2003; Kerka,<br />

F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Zwischen Veränderungseuphorie und Innovationslethargie – Missverständnisse<br />

über Lernende Organisationen, Bochum 2004; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Ersatzhandlungen für echte Innovationen,<br />

in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) Nr. 25 vom 31. Januar 2005, S. 20.


Kompetenzentwicklung<br />

Balance von Innovation und Tradition statt Abbruch von Routinen<br />

Mit zunehmendem Innovationsdruck hat ein Wandel in den diskutierten Managementkonzepten<br />

stattgefunden. Waren lange Zeit Konzepte auf der Agenda, die die Optimierung von Strukturen<br />

und Prozessen im Fokus hatten, wird nunmehr unter dem Label Lernende Organisation die Forderung<br />

nach Flexibilität, Dezentralisierung, Selbstorganisation etc. erhoben. Bei einem Blick auf<br />

die gängigen Entwürfe drängt sich der Eindruck auf, dass Unternehmen sich nunmehr permanent<br />

und ausschließlich mit ihrer Veränderungsfähigkeit zu befassen hätten und dafür eine radikale<br />

Änderung ihres organisatorischen Erscheinungsbildes notwendig wäre. Doch jedes Unternehmen<br />

ist auf stabilisierende Routinen und operative Exzellenz angewiesen. Es ist daher wenig sinnvoll,<br />

unreflektiert dem Leitbild der Lernenden Organisation zu folgen und das gesamte Unternehmen<br />

für Innovationen instrumentalisieren oder umfunktionalisieren zu wollen. In der Konsequenz<br />

heißt das, auf die Verände-<br />

Anzahl<br />

Veröffentlichungen<br />

rung des gesamten Systems<br />

350<br />

und den Versuch, alle Be-<br />

300<br />

Lernende Organisation<br />

schäftigten gegen ihren<br />

Willen und ihre Talente für<br />

250<br />

200<br />

den Aufbruch zu Neuem zu<br />

bewegen, zu verzichten.<br />

150<br />

Vielmehr spricht einiges<br />

100<br />

Lean Management<br />

dafür, Veränderungen am<br />

Business Process Reengineering<br />

Rande gewachsener Struk-<br />

50<br />

turen zu forcieren und<br />

0<br />

gleichzeitig Eliten für Rou-<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

tinen zu fördern.<br />

Aufstieg und Fall von Managementmoden<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Striewe, F.; Schwering, M. G.: Lernende Organisation: Überfällige<br />

Korrekturen am Konzept, in: Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (Hrsg.): Personalführung, 38.<br />

Jg., Heft 3/2005, S. 48-55; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Schwering, M. G., Striewe, F.: Bedingungen betrieblicher<br />

Innovationsprozesse – Ein kritischer Blick auf das Konzept der Lernenden Organisation, in: ARBEIT, Zeitschrift<br />

für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, 14. Jg., Heft 2/2005, S. 118-130; Kriegesmann,<br />

B.; Kerka, F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Zwischen Veränderungseuphorie und Innovationslethargie – Missverständnisse<br />

über Lernende Organisationen, Bochum 2005; Kerka, F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Balance<br />

von Innovation und Tradition – neue Aufgaben für die Personalentwicklung bei der Gestaltung zukunftsfähiger Organisationen,<br />

in: Geißler, K. A.; Laske, S.; Orthey, A. (Hrsg.): Handbuch Personalentwicklung, 98. Erg.-Lfg., Juli<br />

2005, Kap. 5.44, S. 1-23; Kriegesmann, B.; Kerka, F. (Hrsg.): Innovationskulturen für den Aufbruch zu Neuem:<br />

Missverständnisse – Praktische Erfahrungen – Handlungsfelder des Innovationsmanagements, Wiesbaden 2007.<br />

89


Kompetenzbereich<br />

„Lifestyle-Management“<br />

Die Projekte


Lifestyle-Management<br />

Führungskräfte im „Innovationsstress“: Herausforderungen<br />

für die betriebliche Gesundheitsförderung<br />

Während das Tätigsein in Innovations- und Changeprozessen im Lichte aktueller Debatten als<br />

entwicklungsförderliche „Gute Arbeit“ gelten mag, ist fraglich, inwiefern damit für Fach- und<br />

Führungskräfte nicht auch Beeinträchtigungen ihrer Gesundheit resp. nachhaltigen Beschäftigungsfähigkeit<br />

verbunden sind. Die gesundheitlichen Implikationen von Innovations- und Changeprozessen<br />

stellen jedoch wenig erforschtes Terrain dar. An dieser Schnittstelle zwischen Gesundheits-<br />

und Innovationsmanagement hat das Projekt PräGO (Präventives Gesundheitsmanagement<br />

durch integrierte Personal- und Organisationsentwicklung) angesetzt.<br />

Eine erste qualitative Studie mit 35 Führungskräften im Rahmen des Projektes hat gezeigt, dass<br />

Innovationsprojekte von der Mehrzahl der Beteiligten als „stressig“ empfunden werden. Die empirischen<br />

Analysen von Belastungsfaktoren, Gesundheitsrisiken und Ressourcen in Innovationsprozessen<br />

wurden im Rahmen einer schriftlichen Befragung unter 229 Führungskräften weiter<br />

fortgeführt.<br />

organisatorisch<br />

sozial<br />

organisatorisch<br />

sozial<br />

personal<br />

Gesundheitsrisiken bei Innovationsarbeit<br />

Innovationsstressoren<br />

Innovationsressourcen<br />

Grundzüge des PräGO-Forschungsmodells<br />

(-)<br />

(+)<br />

(-)<br />

(-)<br />

(+)<br />

Gesundheitsrisiken<br />

(-)<br />

„Bilanz“?<br />

Overcommitment<br />

Vital Exhaustion<br />

Stressreaktionen<br />

Regenerationsfähigkeit<br />

93


94<br />

Lifestyle-Management<br />

Als ein Indikator für Gesundheitsrisiken bei Innovationsarbeit dient das Konstrukt „Vitale Erschöpfung“<br />

von A. Appels, einer Kombination aus Müdigkeit, Erschöpfung, erhöhter Reizbarkeit,<br />

Demoralisierung und Entmutigung, das bei ungünstigen Werten mit einem erhöhten Risiko<br />

für Herzinfarkte korreliert. 42% der befragten Führungskräfte liegen hier im ungünstigen Bereich<br />

(vgl. auch das PräGO-Poster auf S. 101).<br />

Mögliche Ursachen und Hintergründe für Gesundheitsrisiken bei Innovationsarbeit sind im Bereich<br />

der Stressoren und Ressourcen bzw. ihrem Zusammenspiel zu suchen. So stehen den Belastungsfaktoren<br />

– hier wurden von den Befragten insbesondere Unklarheiten hinsichtlich der Ziele<br />

und der Umsetzung des Innovationsprozesses angegeben – Ressourcen gegenüber, die die Belastungsfaktoren<br />

„abpuffern“ können. Den personalen Ressourcen (z.B. gutes Selbstvertrauen und<br />

Belastbarkeit) kommt im Sample der 229 Befragten die größte Bedeutung zu.<br />

Ob Führungskräfte es schaffen, auch unter Innovationsstress dauerhaft leistungsfähig zu bleiben<br />

und wertvolle Innovationsbeiträge zu liefern, hängt jedoch nicht nur „von der richtigen Einstellung“<br />

und vom kompetenten Umgang mit individuellen Ressourcen ab, sondern ist auch eine unternehmerische<br />

Gestaltungsaufgabe. Mit welchen Angeboten und Maßnahmen der Personal- und<br />

Organisationsentwicklung kann das betriebliche Gesundheitsmanagement nicht nur den Risiken<br />

von Innovationsstress entgegenarbeiten, sondern auch zur Entwicklung einer nachhaltigen Innovationskultur<br />

beitragen?<br />

Gestaltungsziel von PräGO (www.praego.net) ist die Entwicklung eines integrierten Personalund<br />

Organisationsentwicklungsprogramms, das sowohl den Abbau von Belastungsfaktoren als<br />

auch die Stärkung organisationaler, sozialer und persönlicher Ressourcen adressiert. Zielgruppe<br />

der Intervention sind Führungskräfte in innovierenden Unternehmen.<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Thomzik, M.; Kley, T.: Innovation durch Prävention, Bochum 2007;<br />

Kriegesmann, B. et al.: Führungskräfte im Innovationsstress: Herausforderungen für die betriebliche Gesundheitsförderung<br />

– Zwischenbilanz zum Stand der Forschung und erste empirische Ergebnisse, Bochum 2008; Thomzik,<br />

M.; Kley, T.; Lücke, C.: Führungskräfte in Innovationsprozessen: Neue Aufgaben für die Personal- und Organisationsentwicklung<br />

zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit, in: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA) e.V.<br />

(Hrsg.): Arbeit, Beschäftigungsfähigkeit und Produktivität im 21. Jahrhundert, Bericht zum 55. Kongress der GfA<br />

e.V., Dortmund <strong>2009</strong>, S. 199-202; Kley, T.; Lücke, C.; Thomzik, M.: „Ambivaltente Innovationsarbeit“ im Spiegel<br />

qualitativer empirischer Befunde: Nachhaltige Präventionsstrategien für Innovationsarbeiter entwickeln, in:<br />

Henning, K.; Leisten, I.; Hees, F.: Innovationsfähigkeit stärken – Wettbewerbsfähigkeit erhalten. Präventiver Arbeits-<br />

und Gesundheitsschutz als Treiber. Tagungsband zur 2. Jahrestagung des BMBF-Förderschwerpunkts, Aachener<br />

Reihe Mensch und Technik, Band 60, Aachen <strong>2009</strong>, S. 249-262; Thomzik, M.: Innovation und Prävention,<br />

in: Institut für Technik und Betriebsführung (Hrsg.): Innovation und Prävention – Beiträge der Projekte aus der Fokusgruppe<br />

Betriebliches Innovationsmanagement, München, Mering <strong>2009</strong>, S. 11-26; Thomzik, M. et al.: Gesundheitsorientierte<br />

Flankierung von Innovationsprozessen zur nachhaltigen Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit der<br />

beteiligten Fach- und Führungskräfte, in: Institut für Technik und Betriebsführung (Hrsg.): Innovation und Prävention<br />

– Beiträge der Projekte aus der Fokusgruppe Betriebliches Innovationsmanagement, München, Mering <strong>2009</strong>,<br />

S. 185-237.


Lifestyle-Management<br />

95


96<br />

Lifestyle-Management<br />

Extensivierung und Intensivierung von Arbeit als Folge Partizipativen Managements<br />

Partizipatives Management gilt nicht länger lediglich als »humaner« Gegenentwurf zu den restriktiven<br />

Arbeitsbedingungen tayloristischer Prägung, sondern ist vor dem Hintergrund eines<br />

zunehmenden Wettbewerbsdrucks mittlerweile auch zentraler Gegenstand eines neuen Managementverständnisses<br />

in den Unternehmen. Durch die Programmatik neuer Managementkonzepte<br />

erscheint es so, als fänden Ordnungsvorstellungen aus der Human Relations-Bewegung – mit<br />

enormer Verspätung – Eingang in die wirtschaftswissenschaftliche Disziplin und in die betriebliche<br />

Praxis. Im Kern wird davon ausgegangen, dass die Umsetzung partizipativer Organisationsformen<br />

neben der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit auch zu einer höheren Arbeitszufriedenheit<br />

und einer geringeren Belastung der Beschäftigten durch eine weitgehend selbstbestimmte<br />

Arbeit führt.<br />

Auf der Basis von Wie oft hatten Sie in den letzten drei Monaten aufgrund Ihrer Arbeit ...<br />

primärstatistischen<br />

Angaben<br />

in %<br />

„Gestalter“<br />

„Projektbearbeiter“<br />

„Gestalter“<br />

„Projektbearbeiter“<br />

„Gestalter“<br />

4,8<br />

„Projektbearbeiter“<br />

Daten (N=356) wurde 100 15,9 14,2<br />

17,5<br />

22,6<br />

16<br />

der Zusammenhang 90<br />

zwischen Partizipa-<br />

80<br />

49,2<br />

sehr oft<br />

tion,Arbeitszufriedenheit und Belas-<br />

70<br />

60<br />

52,4<br />

52,8<br />

55,5<br />

50<br />

38,7<br />

häufig<br />

tung in neuen Organi-<br />

50<br />

sationsformen am<br />

40<br />

selten<br />

Beispiel von Beschäf-<br />

30<br />

42,8 42,5<br />

tigten in Beratungs-<br />

20 28,6 31,1<br />

23,8<br />

27,4<br />

niemals<br />

unternehmenunter- 10<br />

0<br />

3,2<br />

1,9 3,2<br />

0<br />

3,2 2,8<br />

sucht. Die Ergebnisse<br />

... keine Zeit für<br />

sich?<br />

... nicht genug Zeit für Ihre<br />

Familie oder andere Ihnen<br />

... nicht genug Energie,<br />

etwas mit anderen Ihnen<br />

zeigen, dass sich die (N=169)<br />

nahestehenden Menschen? nahestehenden Menschen<br />

zu unternehmen?<br />

in den neuen Managementkonzepten vertretene Vorstellung, man könne klassische sozialwissenschaftliche<br />

Forschungsbefunde bezüglich der Zusammenhänge von Partizipation, Arbeitszufriedenheit<br />

und Belastung auf neue Formen der Arbeit anwenden oder übertragen, als unzutreffend<br />

erweist. Das für neue Arbeitsformen beobachtete partizipative Management zielt weniger auf eine<br />

»humane« Arbeit ab, sondern forciert vielmehr ihre Extensivierung und Intensivierung.<br />

Veröffentlichungen: Striewe, F.: Partizipation, Arbeitszufriedenheit und Belastung in »neuen« Organisationsformen<br />

am Beispiel von Beratungsunternehmen – Normative Thesen im Konzept lernender Organisationen im Spiegel<br />

empirischer Befunde, Band 26, Bochum 2008.


Lifestyle-Management<br />

Entwicklung und Umsetzung eines modularen Schulungsprogramms<br />

„Corporate Health Care Management für Führungskräfte“<br />

Die erfolgskritische Bedeutung von leistungsfähigen Beschäftigten als Basis der Wettbewerbsfähigkeit<br />

ist heute weitgehend unumstritten. In neueren Ansätzen des Personalmanagements wird<br />

diese Leistungsfähigkeit nicht mehr vorwiegend an der Kompetenz zur Erfüllung beruflicher<br />

Aufgaben festgemacht, sondern auch als eine Facette von Gesundheit verstanden, die es über geeignete<br />

Maßnahmen systematisch zu erhalten bzw. auszubauen gilt.<br />

Führungskräften kommt bei der Professionalisierung derartiger Ansätze eine Schlüsselrolle zu:<br />

Sie stellen als Leistungsträger selbst eine wichtige Zielgruppe dar und nehmen über ihr Führungsverhalten<br />

und die Gestaltung von Arbeitsverhältnissen maßgeblichen Einfluss auf die Gesundheit<br />

ihrer Mitarbeiter/-innen. Bislang mangelt es jedoch in vielen Organisationen an geeigneten<br />

Maßnahmen, um die Entwicklung der hierbei zugrunde liegenden gesundheitsspezifischen<br />

Kompetenz von Führungskräften nachhaltig zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund wurde im<br />

Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ein Schulungsprogramm<br />

für Führungskräfte konzipiert und in Zusammenarbeit mit der BP Gelsenkirchen GmbH<br />

pilothaft durchgeführt. Das Programm basiert dabei auf den folgenden vier Modulen (vgl. Abb.):<br />

• „Gesundheit als Wertschöpfungsfaktor“<br />

• „Management der eigenen Gesundheit“<br />

• „Gesunde Führung“<br />

• „Gesunde Bedingungen schaffen“<br />

Veröffentlichungen: Göttel, S.; Kottmann, M.; Krauss-Hoffmann, P.; Schmidt, A.: Entwicklung und Umsetzung<br />

eines modularen Schulungskonzeptes „Corporate Healthcare Management“ für Führungskräfte, in: Gesellschaft<br />

für Arbeitswissenschaft e.V. (Hrsg.): Kompetenzentwicklung in realen und virtuellen Arbeitssystemen, Bericht<br />

zum 53. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., Magdeburg 2007, S. 135-138. Kriegesmann,<br />

B.; Kottmann, M.; Göttel, S.; Schmidt, A.: Entwicklung und Umsetzung eines modularen Schulungsprogramms<br />

„Corporate Health Care Management für Führungskräfte“, Dortmund 2008 (Schulungsunterlagen sind über die<br />

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zu beziehen).<br />

97


Der Ergebnistransfer


Ergebnistransfer<br />

Ergebnistransfer<br />

Wie in den vergangenen Jahren hat der Transfer von Ergebnissen aus der angewandten Innovationsforschung<br />

in vielfältiger Weise stattgefunden. Dabei sind drei Transfersäulen zu unterscheiden,<br />

über die eine direkte Umsetzung der Forschungsergebnisse sichergestellt wird:<br />

Know-how-Transfer in die Bereiche Forschung, Ausbildung und Lehre sowie Wirtschaft<br />

und Öffentlichkeit,<br />

Personal-Transfer in die Wirtschaft, den Hochschulbereich und den öffentlichen Dienst,<br />

Ausgründungen („Spin-off’s“).<br />

Forschung<br />

• Publikationen<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Unternehmens- und Politikberatung<br />

• Wissenschaftliche Workshops<br />

• Betreuung von Stipendiaten<br />

Wirtschaftspraxis<br />

• Angestellte<br />

• Selbstständige<br />

Öffentlicher Dienst<br />

Hochschulbereich<br />

• Universität<br />

• Fachhochschule<br />

Gesamtübersicht des IAI-Ergebnistransfers<br />

Praxis<br />

• Kooperation<br />

• Erfahrungsaustausch<br />

•Diskurs<br />

Lehre<br />

• Postgraduiertenausbildung<br />

• Betreuung von Diplomarbeiten<br />

und Promotionen<br />

• Zielgruppenspezif. Weiterbildung<br />

• Vorträge<br />

InnovationsBeratungs-<br />

Institut GmbH<br />

101


102<br />

Ergebnistransfer


Ergebnistransfer<br />

Know-how-Transfer<br />

Der Transfer im Bereich Forschung erfolgt zum Wissenschaftsbereich primär über die Publikationen<br />

in einschlägigen Fachzeitschriften und Sammelbänden (vgl. Kap. Veröffentlichungen). Neben<br />

den „Berichten aus der angewandten Innovationsforschung“ hat sich zudem die institutseigene<br />

Schriftenreihe: „Innovation: Forschung und Management“ etabliert. Die Beteiligungen an<br />

wissenschaftlichen Workshops, an Tagungen und Konferenzen sowie in verschiedenen Gremien<br />

runden das Transferbild ab. Beispiele hierfür sind:<br />

Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. (ABWF), Berlin<br />

Arbeitsgemeinschaft „Chemiewirtschaft“ der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh),<br />

Frankfurt am Main<br />

Bundesanstalt für Arbeitsmedizin und Arbeitsschutz (BAuA) und Bundesministerium für<br />

Arbeit und Soziales (BMAS), Berlin, Projektbeirat „Arbeits- und Gesundheitsschutz mit System<br />

– Entwicklung und Erprobung integrierten Gesundheitsmanagements für die Zeitarbeitsbranche“<br />

im Rahmen des Programms zur Förderung von Modellvorhaben zur Bekämpfung<br />

arbeitsbedingter Erkrankungen<br />

DNBGF – Deutsches Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung, BKK-Bundesverband,<br />

Essen<br />

Forschungsgruppe Mittelstand, Deutsches Institut für kleine und mittlere Unternehmen<br />

(DIKMU), Berlin<br />

Forschungsrat des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM), Bonn<br />

GIF – Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V., Wiesbaden<br />

Gewerbeförderungs- und Innovationsausschuss, Handwerkskammer Düsseldorf<br />

Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf, diverse Projektbeiräte<br />

Thematischer Initiativkreis „Lebenslanges Lernen“ im Rahmen der „Initiative Neue Qualität<br />

der Arbeit – INQA“, Dortmund<br />

Lenkungsausschuss BMBF „Fördermaßnahmen Energieeffiziente Stadt“?<br />

Lenkungskreis zur Zukunftswerkstatt Handwerk NRW, Westdeutscher Handwerkskammertag,<br />

Düsseldorf<br />

List Gesellschaft e.V., Münster<br />

Philosophisch-Theologische Hochschule Münster – Institut für Kirche, Management und<br />

Spiritualität (IKMS)<br />

103


104<br />

Ergebnistransfer<br />

Kuratorium des Rationalisierungs- und Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft e.V.<br />

(RKW), Eschborn<br />

TOP-Unternehmerbeirat, F.A.Z.-Institut, Frankfurt am Main<br />

„Technologie-Transfer-Ring Handwerk NRW“, Landes-Gewerbeförderungsstelle des NRW<br />

Handwerks, Düsseldorf<br />

VDI-Arbeitskreis „Gewerblicher Rechtsschutz“<br />

Der Know-how-Transfer in die Praxis wurde durch eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit in<br />

diesem Jahr weiter intensiviert. Durch die Übernahme von Vortragsveranstaltungen, Interviews<br />

in Rundfunk, Fernsehen und Printmedien, Kooperationen und bilateralen Gesprächsrunden wird<br />

der Erfahrungsaustausch mit der Praxis sichergestellt.


Ergebnistransfer<br />

Auszug aus Vortragsveranstaltungen<br />

„What is innovation? Why is it important? Development of a common understanding“, Vortrag<br />

im Rahmen des GTZ-Seminars „Innovation and Technology Promotion <strong>2009</strong>“, GTZ Berlin, 5.<br />

Januar <strong>2009</strong>.<br />

„Grundvoraussetzungen guten Kompetenzmanagements“, Vortrag im Rahmen der Auftaktveran-<br />

staltung „Kompetenzmanagement: Schlüssel zur Zukunft – Innovative Formen des Kompetenz-<br />

managements“ in der Reihe „Kompetenzen für Global Player“, AutoUni Wolfsburg, 29. Januar<br />

<strong>2009</strong>.<br />

„Betriebliche Strategien gegen den Fachkräftemangel“, Vortrag und Moderation einer Diskussi-<br />

onsrunde beim Netzwerktreffen Produktion zum Thema „Nachwuchsrekrutierung“ der Wirt-<br />

schaftsförderung Bochum bei der Firma Wollschläger Bochum, 3. Februar <strong>2009</strong>.<br />

„Herausforderungen für die wissenschaftliche Weiterbildung“, Vortrag im Rahmen des Dozie-<br />

rendenseminars des Instituts für Kirche, Management und Spiritualität der Philosophisch-<br />

Theologischen Hochschule Münster, 4. Februar <strong>2009</strong>.<br />

„Moderation des ersten ZukunftsZirkels Medizin“, ausgerichtet von der Stadt Bochum und der<br />

Industrie- und Handelskammer im mittleren Ruhrgebiet zu Bochum, 5. Februar <strong>2009</strong>.<br />

„Die Bedeutung von technischer Bildung für Innovationen“, Vortrag im Rahmen des Forums<br />

Technische Bildung, Convention Center, Messegelände Hannover, 13. Februar <strong>2009</strong>.<br />

„Herausforderung Innovationsmanagement in mittleren und kleinen Betrieben“, Vortrag auf der<br />

2. Innoviale Ruhr, Verein „pro Ruhrgebiet“, Universität Witten/Herdecke, 3. März <strong>2009</strong>.<br />

„Führungskräfte in Innovationsprozessen: Neue Aufgaben für die Personal- und Organisations-<br />

entwicklung zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit“, Vortrag im Rahmen des 55. Frühjahrs-<br />

kongresses der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA) zum Thema „Arbeit, Beschäftigungs-<br />

fähigkeit und Produktivität im 21. Jahrhundert, Technische Universität, Dortmund, 5. März<br />

<strong>2009</strong>.<br />

„Innovationsfähigkeit sichert Zukunft“, Podiumsdiskussion im FuE-Programm des 2. BMBF-<br />

Zukunftsforums „Arbeiten – Lernen – Kompetenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer<br />

modernen Arbeitswelt“, Berlin, 2. April <strong>2009</strong>.<br />

„Voraussetzungen erfolgreicher Innovationsprozesse“, Vortrag beim 1. Innovationstag Hand-<br />

werk des Technologie-Transfer-Rings Handwerk NRW (TTH), Handwerkskammer Aachen, 29.<br />

April <strong>2009</strong>.<br />

105


106<br />

Ergebnistransfer<br />

„Patentmanagement als Innovationstreiber“, Vortrag im Rahmen der Konferenz „Intellectual<br />

Property Masters“ der econique business masters GmbH & Co. KG, Berlin, 15. und 16. Juni<br />

<strong>2009</strong>.<br />

„Betriebliches Gesundheitsmanagement – Förderung älterer Beschäftigter im Handwerk“, Input-<br />

Referat im Rahmen eines Workshops der Initiative „Erfahrung ist Zukunft“ zum Thema „Perso-<br />

nal im demografischen Wandel“, Handwerkskammer Dortmund und der dortige Beschäftigungs-<br />

pakt „JobOffensive50plus“, 17. Juni <strong>2009</strong>.<br />

„Innovationen – Schlagwort oder Schlüsselfaktor für Wohlstand und Beschäftigung“, Vortrag in<br />

der Reihe „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ im Gründer- und Innovationspark Steinfurt, 23. Juni<br />

<strong>2009</strong>.<br />

„Innovationsmanagement“, Workshop im Rahmen des Studiengangs „Veränderungsmanagement<br />

– Weiterbildendes Studium für Arbeitnehmervertreter“, Akademie der Ruhr-Universität Bo-<br />

chum, 23. Juni <strong>2009</strong>.<br />

„Stufenweise Bewertung von Innovationsideen – Big Ideas erkennen, Flops vermeiden“, Vortrag<br />

im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wirtschaft trifft Wissenschaft“, IHK Osnabrück-Emsland,<br />

IHK Nord Westfalen, Technologie-Kontaktstelle Osnabrück und Transferagentur der Fachhoch-<br />

schule Münster GmbH, Fachhochschule Münster, GRIPS, 18. Juli <strong>2009</strong>.<br />

„Geschäftsideen auf dem Prüfstand“, Vortrag im Rahmen der „FHDurchStarter Summer School<br />

<strong>2009</strong>“, Veranstaltung der Fachhhochschulen Dortmund, Münster und Bielefeld, Fachhochschul-<br />

zentrum der Fachhochschule Münster, 4. August <strong>2009</strong>.<br />

„Transfer von Innovationen“, Vortrag im Rahmen der Meilensteintagung des Projektes „Schulen<br />

im Team“, Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund, in Zusammenarbeit<br />

mit der Stiftung Mercator, Duisburg, Stadthalle Walsum, 14. August <strong>2009</strong>.<br />

„Ansatzpunkte zur Sicherung der nachhaltigen Beschäftigungsfähigkeit“, Vortrag im Rahmen<br />

der Fachtagung „Wettbewerbsvorteil Gesundheit! Gesund einstellen – Gesund führen – Gesund<br />

arbeiten!“, Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Märkischer Kreis, Ort: Burg Altena, 26.<br />

August <strong>2009</strong>.<br />

„Strategien gegen den Fachkräftemangel“, Vortrag im Rahmen des „Gesundheitsfrühstücks“ der<br />

Wirtschaftsförderung Bochum, 16. September <strong>2009</strong>.<br />

„Innovationsfähigkeit in der Wissensgesellschaft“, Vortrag im Rahmen einer Veranstaltung der<br />

Friedrich-Naumann-Stiftung unter dem Motto „Innovationen – Antrieb und Bedeutung für unse-<br />

re Zeit“, Theodor-Heuss-Akademie, Gummersbach, 26. September <strong>2009</strong>.


Ergebnistransfer<br />

„Innovationsmanagement jenseits von Trends und Moden – Die Suche nach den tieferen Ursa-<br />

chen des Innovationserfolgs“, Vortrag beim „Tag der offenen Wirtschaft“ in Emsdetten, EMSA<br />

Werke GmbH, 24. Oktober <strong>2009</strong>.<br />

„Wissenstransfer und Management von Innovationen neu gestalten“, Vortrag im Rahmen der 1.<br />

Stuttgarter Innovationskonferenz zum Thema „Krise bietet Chancen für Innovationen“, IHK Re-<br />

gion Stuttgart, 27. Oktober <strong>2009</strong>.<br />

„Potenziale zu Innovationen machen“, Vortrag im Rahmen der BIONA-School zur Unterstüt-<br />

zung des Innovationstransfers, gemeinsame Veranstaltung mit dem Fraunhofer-Institut für Um-<br />

welt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen, 27. und 28. Oktober.<br />

„Präventives Gesundheitsmanagement durch integrierte Personal- und Organisationsentwick-<br />

lung“, Beitrag zum Dialogforum „Innovationsforschung“ im Rahmen der dritten Jahrestagung<br />

des BMBF Förderschwerpunktes „Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz 2020: Prävention<br />

weiterdenken“, Aachen, 29.10.<strong>2009</strong>.<br />

„Innovation ist, wenn man's trotzdem macht! Über die Notwendigkeit und Widersprüche des In-<br />

novationsgeschehens“, Vortrag im Rahmen der A+A Kongressveranstaltung, 3. November <strong>2009</strong>.<br />

„Uiswisseling innovaties“, Moderation/Impuls Arbeitskonferenz „Goud in de Grond – Erneue-<br />

rung des ländlichen Raumes jenseits des Horizonts“, Veranstalter/Ort: „Goud in de<br />

Grond“/Interreg, Erve Kots, Lievelde/NL, 9. November <strong>2009</strong>.<br />

„Betroffene zu Beteiligten machen – Prozessveränderungen im Unternehmen richtig kommuni-<br />

zieren“, Vortrag im Rahmen des Industrial Engineering Forums „ Die Wertschöpfung von mor-<br />

gen kreativ gestalten“, Veranstalter: UnternehmerverbandsGruppe e.V., Duisburg, Veranstal-<br />

tungsort: A. Friedr. Flender AG in Bocholt, 17. November <strong>2009</strong>.<br />

IAI-Workshopreihe für Innovationsmanager<br />

Etabliert hat sich die seit November 2004 stattfindende IAI-Workshopreihe für Innovations-<br />

manager. In diesem Jahr wurde der inzwischen 12. IAI-Innovationsmanager-Workshop „Kri-<br />

senzeiten sind Innovationszeiten – Wie innovative Unternehmen die Krise als Chance nutzen“<br />

durchgeführt. Die Experten trafen sich am 19. November <strong>2009</strong> bei der ThyssenKrupp Steel AG<br />

in Duisburg.<br />

107


108<br />

Ergebnistransfer<br />

Der Transfer im Bereich Ausbildung und Lehre hat sich im Jahr <strong>2009</strong> auf die Unterstützung des<br />

Lehrbetriebs der nachfolgend aufgeführten Institutionen fokussiert:<br />

Ruhr-Universität Bochum, Programm „Career Service“ der Beratungsstelle für den Berufseinstieg,<br />

Modul „ Methoden und Tools des Projektmanagements“,<br />

Fachhochschule Münster, Institut für Technische Betriebswirtschaft (ITB), Seminare und<br />

Übungen „Markt- und Meinungsforschung“ sowie Wissenschaftliches Arbeiten“,<br />

Institut für Kirche, Management und Spiritualität – Institut der Philosophisch-Theologischen<br />

Hochschule Münster in freier Trägerschaft der Rheinisch-Westfälischen Kapuzinerprovinz,<br />

Module von „Projekt- und Organisationsmanagement“ bis „Veränderungsprozesse gestalten“.<br />

Die Programme verzahnen die Vermittlung von Methodenwissen mit betrieblichen Entwicklungsaufgaben<br />

der Teilnehmer und weisen so ein hohes Maß an Praxisorientierung auf.


Ergebnistransfer<br />

Personaltransfer<br />

Wichtige Säule der Transferleistungen des IAI ist der direkte Personaltransfer. Als „Durchlauferhitzer“<br />

übernimmt das IAI die Betreuung von<br />

Diplomanden im Postgraduierten-Bereich,<br />

Promovenden und<br />

Stipendiaten.<br />

Die Mitarbeiter/-innen setzen ihre Karriere im Anschluss an die IAI-Tätigkeit in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen fort:<br />

als selbständige Unternehmensberater/-innen in den Feldern Personal- und Innovationsmanagement,<br />

als Mitarbeiter/-innen in der öffentlichen Verwaltung/Ministerien,<br />

als Mitarbeiter/-innen in Funktionsbereichen wie Unternehmensplanung, Controlling, Personalentwicklung<br />

oder in der Unternehmensberatung,<br />

als Professoren in den Fachgebieten Personalmanagement, Unternehmensführung oder<br />

Rechnungswesen/Controlling, Innovations- und Technologiemanagement, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,<br />

Facility Management.<br />

Damit wird sichergestellt, dass die Ergebnisse der angewandten Innovationsforschung direkt<br />

oder über Multiplikatoren in die Praxis diffundieren.<br />

Ausgründungen („Spin off’s“)<br />

Angesichts der bewussten Begrenzung der Institutsarbeit auf angewandte Forschung einerseits<br />

und einer steigenden Nachfrage nach Innovationsforschung andererseits sind in den letzten Jahren<br />

aus dem IAI Unternehmensgründungen hervorgegangen, die in unterschiedlichen Bereichen<br />

ihre Arbeitsschwerpunkte setzen:<br />

Prof. Staudt Innovation – Consulting GmbH<br />

InnovationsBeratungsInstitut (IBI)<br />

109


„Innovationen werden von Menschen gemacht.“<br />

Personenverzeichnis <strong>2009</strong>


Personenverzeichnis <strong>2009</strong><br />

Gründer: Prof. Dr. Erich Staudt †<br />

Vorstand:<br />

Prof. Dr. Bernd Kriegesmann (Vorstandsvorsitzender)<br />

Prof. Dr. Jürgen Bock (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender)<br />

112<br />

Personenverzeichnis<br />

Dipl.-Chem., Dipl.-Arb.Wiss. Marcus Kottmann (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied)<br />

Kuratorium:<br />

Dr. Viola Prinzessin von Hohenzollern (Kuratoriumsvorsitzende), Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

der Friedr. Gustav Theis Kaltwalzwerke GmbH, Hagen<br />

Prof. Dr. Gustav Dobos, Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Naturheilkunde der Alfried<br />

Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und Chefarzt Innere Medizin V, Kliniken Essen-Mitte<br />

Dr. Otmar Franz, Vorsitzender des Vorstands des RKW – Rationalisierungs- und Innovationszentrum<br />

der Deutschen Wirtschaft e.V., Mülheim an der Ruhr<br />

Ronald Geiger, Chief Information Officer, Linde AG, München<br />

Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig, Direktor des Instituts für Verkehrswissenschaft der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität Münster<br />

Prof. Dr. Thomas Herrmann, Lehrstuhl für Informations- und Technikmanagement, Institut für<br />

Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität-Bochum, Bochum<br />

Bodo Hombach, Geschäftsführer der Westdeutsche Allgemeine Zeitung Mediengruppe, Essen<br />

Norbert Hüsson, Hüsson FGB GmbH, Düsseldorf<br />

Wolfgang Miehle, stellvertretender Vorsitzender des Nordrhein-Westfälischen Handwerkstages,<br />

Lünen<br />

Johann Philipps, Philipps GmbH & Co. KG, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft,<br />

Bochum<br />

Bernd Wilmert, Kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum GmbH und Sprecher<br />

der Geschäftsführung EWMR – Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH<br />

Prof. Dr. phil. Joachim Zülch, ISE/eurom – Europäisches Forschungszentrum für Business-to-<br />

Business Management, Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum


Personenverzeichnis<br />

Geschäftsführung:<br />

Dr. Horst Kunhenn<br />

Forschungsprofessoren<br />

Prof. Dr. rer. oec. Friedrich Kerka<br />

Prof. Dr. rer. oec. Markus G. Schwering<br />

Prof. Dr. rer. oec. Markus Thomzik<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen:<br />

Dipl.-oec. Tanya Draganinska-Yordanova<br />

Dipl.-oec. Jan Happich<br />

Dipl.-Soz.-Wiss. Thomas Kley<br />

Dipl.-oec. Sebastian Kublik<br />

Christina Lücke, M.A.<br />

Dr. phil. Frank Striewe<br />

Verwaltung:<br />

Angelika Schröer<br />

Beate Wippermann<br />

Studentische Hilfskräfte<br />

Markus Große-Schware<br />

Alexander Jorewitz<br />

Alexander Knickmeier<br />

Malte Rötzmeier<br />

Florian Stuckenholz<br />

113


Die Veröffentlichungen


Veröffentlichungen<br />

BERICHTE AUS DER ANGEWANDTEN INNOVATIONSFORSCHUNG AB 2005<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 19<br />

HERAUSGEGEBEN HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN<br />

FRIEDRICH KERKA<br />

STRUKTURIERUNG VON INNOVATIONSAUFGABEN<br />

- EIN BEITRAG ZUR BESCHREIBUNG UND ERKLÄRUNG<br />

BETRIEBLICHER VERÄNDERUNGSPROZESSE -<br />

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E. V.<br />

ISBN 3-928854-19-4<br />

Gründungsherausgeber: Prof. Dr. Erich Staudt †<br />

Herausgegeben von Prof. Dr. Bernd Kriegesmann<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Fehlertoleranz und Innovationskultur: Normative Thesen im Spiegel empirischer<br />

Befunde, No 216, Bochum 2005.<br />

Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Learning from Creative Errors: putting failure to work to innovate, No<br />

217, Bochum 2005.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Innovationswiderstand und Gegenstrategien innovativer Kräfte – Empirische<br />

Analysen zum „Fuzzy-Front-End“ des Innovationsprozesses, No 218, Bochum 2005.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G., Happich, J.: „Big Ideas“ erkennen und Flops vermeiden – Dreistufige<br />

Bewertung von Innovationsideen, No 219, Bochum 2005.<br />

Innovationsforschung 2005/2006. Schwerpunktthema: Nur die Förderung von Spitzenforschung und Umsetzungseliten<br />

schafft Innovationen! <strong>Jahresbericht</strong> des Instituts für angewandte Innovationsforschung (IAI) Bochum e.V., No 220,<br />

Bochum 2005.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Innovationsflops trotz oder wegen Marktforschung? –<br />

Wie Sie Kundenprobleme und Lösungen von morgen entdecken, No 221, Bochum 2006.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Innovationsbarrieren durch Simultaneous Venturing überwinden – Empirische<br />

Analysen zum Umgang mit Barrieren in Produktinnovationsprozessen, No 222, Bochum 2006.<br />

Innovationsforschung 2006/2007. Schwerpunktthema:<br />

Innovationsmanagement – Den Aufbruch zu Neuem gestalten.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des Instituts für angewandte Innovationsforschung<br />

(IAI) Bochum e.V., No 223, Bochum 2006.<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Das Märchen vom<br />

Fachkräftemangel – Plädoyer für eine strategische Neuorientierung<br />

betrieblicher Ausbildungsportfolios zur Überwindung<br />

personell bedingter Innovations- und Wachstumsbarrieren,<br />

Positionspapier, No 224, Bochum 2007.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.; Striewe, F.:<br />

Innovation requires direction: How to identify the customer<br />

problems of tomorrow and possible solutions, No 225, Bochum<br />

2007.<br />

Kriegesmann, B.; Thomzik, M.; Kley, T.: Innovation durch<br />

Prävention, No 226, Bochum 2007.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G., Happich, J.:<br />

Evaluating Innovation Ideas – A comprehensive Approach to<br />

New Product Development, No 227, Bochum 2007.<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Striewe, F.: The Skills<br />

Deficit Myth – The Case for Strategic Re-orientation in Industrial<br />

Training Portfolios as a Measure to Overcome Barriers<br />

to Innovation and Growth, No 228, Bochum 2007.<br />

Innovationsforschung 2007/2008. Schwerpunktthema: Nur Innovationen im Ausbildungsbereich können den Fachkräftemangel<br />

überwinden. <strong>Jahresbericht</strong> des Instituts für angewandte Innovationsforschung (IAI) Bochum e.V., No 229,<br />

Bochum 2007.<br />

117


118<br />

Veröffentlichungen<br />

Kriegesmann, B.; Thomzik, M.; Erlinghagen, M.; Göttel, S.; Kley, T.; Lücke, C.; Paul, A.; Altner, N.; Lange, S.:<br />

Führungskräfte im Innovationsstress: Herausforderungen für die betriebliche Gesundheitsförderung – Zwischenbilanz<br />

zum Stand der Forschung und erste empirische Ergebnisse, No 230, Bochum 2008.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.: Ideen mit System – Wie Sie die Geschäftsfelder von morgen entdecken, No 231, Bochum<br />

2008.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Memorandum zum Technologietransfer<br />

– Defizitanalyse und Leitlinien für eine Neuausrichtung,<br />

No 232, Bochum 2008.<br />

Kriegesmann, B.; Kublik, S.; Schwering, M. G.; Botthof, A.:<br />

Kompetenzentwicklung in High-Tech-Feldern – Neue Wege für<br />

die wissenschaftliche Weiterbildung, No 233, Bochum 2008.<br />

Innovationsforschung 2008/<strong>2009</strong>. Schwerpunktthema: Traditioneller<br />

Technologietransfer kann die Umsetzungslücke nicht überwinden.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> des Instituts für angewandte Innovationsforschung<br />

(IAI) Bochum e.V., No 234, Bochum 2008.<br />

Kerka, F.; Draganinska-Yordanova, T.: Innovationshürde<br />

„Nicht-Verstehen von Ideen“ – Wenn Gutachter „Schlechtachten“<br />

erstellen und Anwender die Potenziale neuer Technologien nicht<br />

erkennen, No 235, Bochum <strong>2009</strong>.<br />

Kriegesmann, B.; Schulte, R.: Strategisches Kompetenzmanagement<br />

als Wachstumstreiber – Bestandsaufnahme und Perspektiven<br />

bei jungen Handwerksbetrieben, No 236, Bochum <strong>2009</strong>.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Innovatorische Führung<br />

und Anreizsysteme für Innovationsideen: Worauf kommt es an? –<br />

Empirische Ergebnisse einer Befragung von Arbeitnehmererfindern,<br />

No 237, Bochum <strong>2009</strong>.<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 20<br />

HERAUSGEGEBEN HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN<br />

MARKUS THOMZIK<br />

RATIONALISIERUNGSPOTENZIALE VON<br />

SYSTEMLEISTUNGEN DARGESTELLT AM BEISPIEL DES<br />

FACILITY MANAGEMENT-KONZEPTES<br />

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E. V.<br />

ISBN 3-928854-20-8<br />

Kerka, F.: Zum Verhältnis von Kreativitäts- und Innovationsförderung – „Stage-Gate-Modelle“ im Praxistest, No 238,<br />

Bochum <strong>2009</strong>.<br />

Kerka, F.: Ideenbewertung im Spannungsfeld von gängigen Wirtschaftlichkeitskalkülen und wahllosen Kriteriensets –<br />

Auf was Sie in „Stage-Gate-Prozessen“ achten sollten, No 239, Bochum <strong>2009</strong>.<br />

Innovationsforschung <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong>. Schwerpunktthema: Sind Krisenzeiten Innovationszeiten? <strong>Jahresbericht</strong> des Instituts<br />

für angewandte Innovationsforschung (IAI) Bochum e.V., No 240, Bochum <strong>2009</strong>.<br />

ZEITSCHRIFTEN- UND SAMMELBANDVERÖFFENTLICHUNGEN AB 2005<br />

Kriegesmann, B.: Nordrhein-Westfalen – Wie lässt sich ein Aufbruch für das größte deutsche Bundesland erreichen?,<br />

in: Nordrhein-Westfälischer Handwerkstag (Hrsg.): Schriftenreihe „Dialog Handwerk“, Nr. 1/2005, Dokumentation zum<br />

Dreikönigsforum des NWHT, Düsseldorf, 11. Januar 2005, S. 11-13, 21, 31.<br />

Kriegesmann, B.: Zu Neuem aufbrechen, in: B. Braun Melsungen AG (Hrsg.): Online, 76/2005, S. 18-19.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Lernende Organisation: Überfällige Korrekturen am<br />

Konzept, in: Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (Hrsg.): Personalführung, 38. Jg., 3/2005, S. 48-55.<br />

Schwering, M. G.; Striewe, F.: Personalentwicklung in der Druck- und Medienindustrie, in: Druckspiegel, 60. Jg.,<br />

3/2005, S. 25-26.


Veröffentlichungen<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN BAND 21<br />

MICHAEL KRAUSE<br />

DIE REICHWEITE DES INSTITUTIONALISIERTEN<br />

TECHNOLOGIETRANSFERS BEI DER DIFFUSION<br />

NEUER TECHNOLOGIEN<br />

DAS BEISPIEL DER BEGLEITENDEN MAßNAHMEN IM<br />

FÖRDERPROGRAMM MIKROSYSTEMTECHNIK 1994-1999<br />

Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Creative errors<br />

and heroic failures: capturing their innovative potential, in:<br />

Journal of Business Strategy, Vol. 26, 3/2005, pp. 57-64.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Schwering, M. G., Striewe, F.:<br />

Bedingungen betrieblicher Innovationsprozesse – Ein kritischer<br />

Blick auf das Konzept der Lernenden Organisation, in: ARBEIT,<br />

Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und<br />

Arbeitspolitik, 14. Jg., 2/2005, S. 118-130.<br />

Kriegesmann, B.: Den Aufbruch zu Neuem ermöglichen /<br />

Enabling a start into new territory, in: stein-publishing (Hrsg.):<br />

frank stein – material and ideas for future living, 3/2005,<br />

S. 6-10.<br />

Kerka, F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Balance von<br />

Innovation und Tradition – neue Aufgaben für die<br />

Personalentwicklung bei der Gestaltung zukunftsfähiger<br />

Organisationen, in: Geißler, K. A.; Laske, S.; Orthey, A. (Hrsg.):<br />

Handbuch Personalentwicklung, 98. Erg.lfg., Köln Juli 2005,<br />

Kap. 5.44, S. 1-23.<br />

Kriegesmann, B.: Aus der Krise zur Idee, in: Initiative „Partner<br />

für Innovation“ (Hrsg.): Impuls – Newsletter der Partner für<br />

Innovation, 8/2005, S. 14.<br />

Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Eine Kultur für<br />

kreative Fehler, in: Personalwirtschaft, 32. Jg., 9/2005, S. 30-33.<br />

Kriegesmann, B.; Bihl, G.; Kley, T.; Schwering, M. G.:<br />

„Genial daneben“ – vom Wert des kreativen Fehlers für die<br />

Unternehmensentwicklung, in: Zeitschrift Führung + Organisation<br />

(zfo), 74. Jg., 2/2005, S. 94-98.<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Krauss-Hoffmann, P.:<br />

Employability und Lebenslanges Lernen: Neue Perspektiven für<br />

eine nachhaltige Gesundheitspolitik, in: Personalmanagement<br />

und Arbeitsgestaltung, Bericht zum 51. Frühjahrskongress der<br />

Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., Heidelberg 2005,<br />

S. 181-184.<br />

Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Kleine und mittlere<br />

Unternehmen auf dem Weg vom Wissens- zum<br />

Kompetenzmanagement – Ergebnisse einer empirischen<br />

Untersuchung zum Aufbau und zur Entwicklung von Wissen und<br />

Erfahrung in dynamischen und statischen KMU, in: Meyer, J.-A.<br />

(Hrsg.): Wissens- und Informationsmanagement in kleinen und<br />

mittleren Unternehmen, 1. Aufl., April 2005, S. 55-70.<br />

Kley, T.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Wissensmanagement<br />

an der Schnittstelle zum Kunden – Entwicklungslinien, praktische<br />

Umsetzung und Bedeutung für kleine und mittlere<br />

Unternehmen, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Wissens- und Informationsmanagement<br />

in kleinen und mittleren Unternehmen,1. Aufl.,<br />

April 2005, S. 281-296.<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN BAND 22<br />

BERND BERND KRIEGESMANN /MARKUS THOMZIK<br />

ENTWICKLUNGSPOTENTIALE<br />

IN DER ZUSAMMENARBEIT<br />

VON HANDWERKSBETRIEBEN UND<br />

STADTWERKEN<br />

Schwering, M. G.: Management von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen, in: Erbslöh, F. D.; Kriegesmann,<br />

B. (Hrsg.): Facility Management – Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Loseblattsammlung,<br />

Erg.lfg. September 2005, Köln 2005, o. S.<br />

Thomzik, M.: Klassischer Arbeits- und Gesundheitsschutz greift zu kurz, in: Journal – Das regionale Wirtschaftsmagazin,<br />

Industrie- und Handelskammer zu Koblenz, 10/2005, S. 12-13.<br />

119


120<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN BAND 24<br />

BERND KRIEGESMANN / FRIEDRICH KERKA / CHRISTINA A. SIEGER<br />

ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN<br />

DER BIOTECHNOLOGIE<br />

NUR NUR UMSETZUNGSELITEN SCHAFFEN WACHSTUM<br />

MARKUS G. SCHWERING<br />

KOMPETENZENTWICKLUNG IN<br />

VERÄNDERUNGSPROZESSEN<br />

Veröffentlichungen<br />

Kriegesmann, B.: Aus der Krise zur Idee, in: Steeb Anwendungssysteme GmbH (Hrsg.): „Lösung“ – Das Steeb Mittelstandsmagazin,<br />

4/2005, S. 10.<br />

Schwering, M. G.: Kompetenzentwicklung in Veränderungsprozessen<br />

– Eine empirische Untersuchung in innovativen und<br />

wachstumsstarken Unternehmungen, in: ZfP – Zeitschrift für<br />

Personalforschung, 19. Jg., 4/2005, S. 388-391.<br />

Thomzik, M.; Kerka, F.: Neue Geschäftsfelder erschließen –<br />

Wie kooperative Systemleistungen im FM-Markt Fuß fassen, in:<br />

Facility Management, Integration – Planung – Gebäudemanagement,<br />

11. Jg., 6/2005, S. 26-31.<br />

Dobos, G. J.; Göttel, S.; Wolff, M.: Risiken und Nebenwirkungen<br />

des Berater-Daseins, in: Vorstand der Sektion Wirtschaftspsychologie<br />

im BDP (Hrsg.): Wirtschaftspsychologie<br />

aktuell, 12. Jg., 4/2005, S. 33-36.<br />

Kriegesmann, B.; Happich, J.: Deutsche Rockwool Gastgeber<br />

für Innovationsmanager, in: STEIN-ZEIT, Zeitung der<br />

Rockwool Mitarbeiter, 4/2005, S. 14.<br />

Göttel, S.; Wolff, M.: „ViLMa“ – Virtuelle Unternehmen und<br />

Lifestyle-Management, in: Neuendorff, H.; Ott, B. (Hrsg.):<br />

Unternehmensübergreifende Prozesse und ganzheitliche Kompetenzentwicklung,<br />

Neue Forschungsergebnisse und visionäre<br />

Instrumente zur Unterstützung virtueller Zusammenarbeit,<br />

Frankfurt am Main 2005, S. 161-170.<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN BAND 23<br />

EINE EMPIRISCHE ANALYSE IN INNOVATIVEN<br />

UND WACHSTUMSSTARKEN UNTERNEHMUNGEN<br />

Schwering, M. G.: Der Innovationsbedarf des Weiterbildungssystems, in: DGB-Bundesvorstand (Hrsg.): Zukunft der<br />

Aus- und Weiterbildung – Chancen des neuen Berufsbildungsgesetzes, Tagungsdokumentation der Arbeitstagung für<br />

Arbeitnehmerbeauftragte in den Berufsbildungsausschüssen, 13.-14. Oktober 2005, Berlin 2006, S. 42-63.<br />

Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Kompetenz zur Innovation – Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum<br />

Aufbau und zur Entwicklung von Wissen und Erfahrung in KMU, in: Wissenschaftsmanagement – Zeitschrift für Innovation,<br />

12. Jg., 1/2006, S. 20-24.<br />

Thomzik, M.; Kottmann, M.; Broszat, M.; Warode, M.:<br />

Gesundheitsförderung für Selbstständige im Handwerk durch<br />

innovative Konzepte einer integrierten Personal- und Organisationsentwicklung,<br />

in: Innovationen für Arbeit und Organisation,<br />

Bericht zum 52. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft<br />

e.V., Stuttgart 2006, S. 143-145.<br />

Kriegesmann, B.; Göttel, S.: Lifestyle-Management in<br />

virtualisierten Arbeitskontexten, in: Innovationen für Arbeit und<br />

Organisation, Bericht zum 52. Kongress der Gesellschaft für<br />

Arbeitswissenschaft e.V., Stuttgart 2006, S. 355-358.<br />

Schwering, M. G.: Stoffstrommanagement in der Gebäudebewirtschaftung,<br />

in: Erbslöh, F. D.; Kriegesmann, B. (Hrsg.):<br />

Facility Management – Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement,<br />

Loseblattsammlung, Erg.lfg. März 2006, Köln<br />

2006, o. S.<br />

Kerka, F.; Sieger, C. A.: Die Biotechnologie braucht<br />

Umsetzungseliten – Größter Bedarf bei technischen Assistenten,<br />

in: BIOforum, Forschung – Entwicklung – Service, 29. Jg.,<br />

2/2006, S. 9-11.<br />

Kriegesmann, B.: Abseits ausgetretener Pfade, in: Ihr Profit,<br />

Winter 2005/2006, S. 14.


Veröffentlichungen<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Innovationsmanagement – Tüftelei und systematische Entwicklung, in: Krüger, W.;<br />

Klippstein, G.; Merk, R.; Wittberg, V. (Hrsg.): Praxishandbuch des Mittelstands, Leitfaden für das Management mittelständischer<br />

Unternehmen, 1. Aufl., Wiesbaden, April 2006, S. 313-327.<br />

Kerka, F.; Sieger, C. A.: Biotechnologie-Branche schafft neue Arbeitsplätze, in: BIOPRO Magazin, 1/2006, April<br />

2006, S. 12.<br />

Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Innovationsorientierte Personalentwicklung – Wettbewerb des „Kreativen<br />

Fehlers“, in: Geißler, K. A.; Laske, S.; Orthey, A. (Hrsg.): Handbuch Personalentwicklung, 103. Erg.lfg., Köln Mai<br />

2006, Kap. 6.53, S. 1-28.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Fehlerkulturen und Innovationserfolg: Eine vergleichende empirische Analyse,<br />

in: Zeitschrift für Personalforschung (ZfP), 20. Jg., 2/2006, S. 141-159.<br />

Kerka, F.; Sieger, C. A.: Forschung und Entwicklung für die Märkte von morgen – der steinige Weg der KMU in der<br />

deutschen Biotechnologie, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Kleine und mittlere Unternehmen in neuen Märkten – Aufbruch und<br />

Wachstum, Jahrbuch der KMU-Forschung und -Praxis 2006, 1. Aufl., Köln, Mai 2006, S. 289-305.<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Innovationen gegen die Vorschrift, in: Berger, J.; Piper, N. (Hrsg.): Innovationen –<br />

Mehr Wert für Deutschland, Expertenforum Mittelstand, Eine Initiative von Süddeutscher Zeitung und HypoVereinsbank,<br />

Heidelberg 2006, S. 164-168.<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN BAND 25<br />

BERND BERND KRIEGESMANN / MARKUS THOMZIK / STEFANIE GÖTTEL<br />

GUSTAV J. DOBOS / ANNA PAUL / NILS ALTNER / SILKE LANGE<br />

MARTIN WOLFF<br />

LIFESTYLE-MANAGEMENT<br />

VIRTUALISIERTE VIRTUALISIERTE ARBEITSFORMEN UND<br />

MÖGLICHKEITEN DER<br />

LEBENSSTILVERÄNDERUNG<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Sieger, C. A.: Zukunftsbranche<br />

Biotechnologie – Warten auf den Durchbruch, in: Zülch, J.;<br />

Barrantes, L.; Steinheuser, S. (Hrsg.): Unternehmensführung in<br />

dynamischen Netzwerken – Erfolgreiche Konzepte aus der Life-<br />

Science-Branche, 1. Aufl., Berlin et al. 2006, S. 143-161.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Sieger, C. A.: Der Mangel an<br />

Umsetzungskompetenz behindert Innovationen in der Biotechnologie,<br />

in: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP), 35.<br />

Jg., 4/2006, Juli/August 2006, S. 11-15.<br />

Kriegesmann, B.: Innovation – zwischen volkswirtschaftlicher<br />

Erwünschtheit und einzelbetrieblichem Realwert, in: Garn, M.;<br />

Kalt, G. – F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen<br />

(Hrsg.): Innovationstreiber am Standort Deutschland,<br />

Juli 2006, S. 64-71.<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Kompetenzelemente für den<br />

Aufbau und die Sicherung einer nachhaltigen Employability, in:<br />

Krauss-Hoffmann, P.; Manz, R.; Overhage, R. (Hrsg.):<br />

Lebenslanges Lernen – Konzepte, Strukturen und Perspektiven<br />

als Beitrag für ein Leitbild moderner Arbeit, Bericht des<br />

Thematischen Initiativkreises Lebenslanges Lernen – INQA-<br />

Lernen – der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) bei der<br />

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), 1.<br />

Aufl., Dortmund 2006, S. 39-56.<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Neue Aufgaben für die Personalentwicklung: Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit<br />

durch Verzahnung von Kompetenzentwicklung und Gesundheitsförderung, in: Krauss-Hoffmann, P.; Manz, R.; Overhage,<br />

R. (Hrsg.): Lebenslanges Lernen – Konzepte, Strukturen und Perspektiven als Beitrag für ein Leitbild moderner<br />

Arbeit, Bericht des Thematischen Initiativkreises Lebenslanges Lernen – INQA-Lernen – der Initiative Neue Qualität der<br />

Arbeit (INQA) bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), 1. Aufl., Dortmund 2006,<br />

S. 163-170.<br />

Fellmann, K.-P.; Kottmann, M.: Impulse des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) für eine umfassende<br />

Mobbing-Prävention, in: Die BKK, 94. Jg., 10/2006, S. 488-491.<br />

Kriegesmann, B.: Demografische Entwicklung – Herausforderungen gestalten, in: Streich, D.; Wahl, D. (Hrsg.): Moderne<br />

Dienstleistungen – Impulse für Innovation, Wachstum und Beschäftigung, Beiträge der 6. Dienstleistungstagung<br />

des BMBF, Frankfurt am Main 2006, S. 413-418.<br />

121


122<br />

Veröffentlichungen<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Thomzik, M.; Schwering, M. G.: Den Kunden neu entdecken – Perspektiven für die<br />

Kundenorientierung im Facility Management, in: Erbslöh, F. D.; Kriegesmann, B. (Hrsg.): Facility Management – Praxishandbuch<br />

für integriertes Immobilienmanagement, Loseblattsammlung, Erg.lfg. Dezember 2006, Köln 2006, o. S.<br />

Kriegesmann, B.: Innovationsmanagement – Den Kunden neu<br />

entdecken, in: Carell, A.; Herrmann, T.; Kleinbeck, U. (Hrsg.):<br />

Innovationen an der Schnittstelle zwischen technischer Dienstleistung<br />

und Kunden, Heidelberg 2007, S. 133-148.<br />

Göttel, S.; Kottmann, M.; Krauss-Hoffmann, P.; Schmidt, A.:<br />

Entwicklung und Umsetzung eines modularen Schulungskonzeptes<br />

„Corporate Healthcare Management“ für Führungskräfte, in:<br />

Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V. (Hrsg.): Kompetenzentwicklung<br />

in realen und virtuellen Arbeitssystemen, Bericht<br />

zum 53. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V.,<br />

Magdeburg 2007, S. 135-138.<br />

Fellmann, K.-P.; Kottmann, M.: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />

(AGG) als Impulsgeber für eine ganzheitliche<br />

Mobbingprävention, in: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V.<br />

(Hrsg.): Kompetenzentwicklung in realen und virtuellen Arbeitssystemen,<br />

Bericht zum 53. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft<br />

e.V., Magdeburg 2007, S. 597-600.<br />

Kerka, F.: Mehr Kundenkontakt – weniger Marktforschung, in:<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Unternehmen<br />

Region, Die BMBF-Innovationsinitiative Neue Länder,<br />

1/2007, S. 12-13.<br />

Kriegesmann, B.: „Nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit“ und Lifestyle-Management, in: St. Franziskus-Stiftung Münster<br />

(Hrsg.): 9. Leitbildforum am 26. Oktober 2006 – Dokumentation, Münster 2007, S. 20-23.<br />

Kerka, F.: Viele Ideen, wenig Erfolg – Wir Unternehmen Innovationsflops vermeiden, in: IHK Lippe zu Detmold<br />

(Hrsg.): Lippe Info, Kammerzeitschrift, 3/2007, S. 4-5.<br />

Thomzik, M.: Gesamte Lebensführung in den Mittelpunkt rücken, in: Bundesverband Sekretariat und Büromanagement<br />

e.V. (Hrsg.): tempra 365 – Das Management-Magazin für Office Professionals, 3/2007, S. 6-7.<br />

Kerka, F.; Happich, J.; Schwering, M. G.: Planung der Neuproduktentwicklung im Mittelstand – 3-stufiges Bewertungssystem<br />

für Innovationsideen, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Planung in kleinen und mittleren Unternehmen, 1. Aufl.,<br />

Lohmar, Köln April 2007, S. 403-420.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.: Big Ideas erkennen und Flops vermeiden – Wie Sie die Innovationsperformance Ihres<br />

Unternehmens erhöhen, erschienen in: BertelsmannStiftung, (www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_<br />

20668_2.pdf, Download April 2007).<br />

Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Making organizational learning happen: the value of “creative failures”,<br />

in: Emerald Group Publishing Ltd. (ed.): Business Strategy Series, Vol. 8, 4/2007, Bradford UK 2007, pp. 270-276.<br />

Kriegesmann, B.: Gastkommentar, in: ZENIT GmbH (Hrsg.): ZENIT Newsletter, Juni 2007, S. 3.<br />

Kerka, F.: Innovationsflops kosten Zeit und Geld. Warum neun von zehn Produktinnovationen scheitern, in: IHK Leipzig<br />

(Hrsg.): Wirtschaft, Kammerzeitschrift, 6/2007, S. 8.<br />

Thomzik, M.; Muth, R.: „Kaum zu fassen“, Volkswirtschaftliche Bedeutung von FM, Interview, in: FORUM VERLAG<br />

HERKERT GMBH (Hrsg.): Der Facility Manager, 14. Jg., Juli/August 2007, S. 15-17.<br />

Dobos, G. J.; Göttel, S.; Wolff, M.: Letzten Endes ist mir meine Gesundheit lieber… – Risiken des Berater-Daseins, in:<br />

Hentschel, B. (Hrsg.): HR SERVICES – Die Welt der Personaldienstleistungen, 9. Jg., 4/2007, S. 22-25.


Veröffentlichungen<br />

Kerka, F.; Kley, T.: Gestaltung innovationsorientierter Lernkulturen, in: itf Schwerin (Hrsg.): Lernkulturen für Innovationen:<br />

Optimierung des Bestehenden und Aufbruch zu Neuem, Publikation im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes:<br />

Gestaltung regionaler Lernkulturen – Kompetenzentwicklung Mecklenburg-Vorpommern, 24/2007, Juli 2007,<br />

S. 8-52.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Bewertung von Innovationsideen, Sonderdruck, in: Gerybadze, A.;<br />

Hünninghausen, L.; Barske, H.; Sommerlatte, T. (Hrsg.): Innovationsmanagement, Düsseldorf 2007, S. 1-28.<br />

Thomzik, M.: Nur eine Frage der Einstellung? Plädoyer für ein selbstverantwortliches Lifestyle-Management, in: Das<br />

Büro, 4/2007, S. 6-7.<br />

Kerka, F.: Genial – aber unverkäuflich, in: verlag moderne industrie (Hrsg.): ke – Fachwissen kompakt für Konstrukteur<br />

und Entwickler, 08/2007, S. 8-9.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Fehlertoleranz: (k)ein Humus für Innovationserfolge? – Eine empirische Analyse,<br />

in: Zeitschrift OrganisationsEntwicklung, 4/2007, S. 76-84.<br />

Thomzik, M.; Göttel, S.: Virtuelle Unternehmen und Lifestyle-Management: Neue Formen der Integration von Arbeit<br />

und Gesundheit, in: BMBF (Hrsg.): Gestaltung der Arbeit in virtuellen Unternehmen, Bonn, Berlin 2007, S. 70-72.<br />

Kottmann, M.; Kriegesmann, B.: Mit dualer Ausbildung gegen den Ingenieurmangel, in: VDI-Nachrichten, Nr. 40<br />

vom 05.10.2007, S. 2.<br />

Kriegesmann, B.: Mit Innovationen die Zukunft der Messewirtschaft gestalten, in: AUMA e.V. (Hrsg.): Messewirtschaft<br />

2020, Berlin September 2007, S. 97-108.<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Striewe, F.: The Skills Deficit<br />

Myth – The Case for Strategic Re-orientation in Industrial Training<br />

Portfolios as a Measure to Overcome Barriers to Innovation and<br />

Growth, in: Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE)<br />

(ed.): Meeting the Growing Demand for Engineers and their Educators<br />

<strong>2010</strong>-2020, International Conference, Munich, Germany, 9-11<br />

November, 2007, Conference-Paper.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kottmann, M.: IAI-Scorecard of<br />

Competence, in: Erpenbeck, J.; von Rosenstiel, L. (Hrsg.): Handbuch<br />

Kompetenzmessung, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Stuttgart<br />

2007, S. 150-159.<br />

Kriegesmann, B.: Innovationen in der Produktion – Dem kreativen<br />

Engagement zur Entfaltung verhelfen, Gastkommentar, in: Zehrfeld, W.<br />

A. (Hrsg.): RKW-Magazin, Rationalisierungs- und Innovationszentrum<br />

der Deutschen Wirtschaft e.V., 58. Jg., 4/2007, S. 11.<br />

Striewe, F.: Partizipation, Arbeitszufriedenheit und Belastung in<br />

„neuen“ Organisationsformen am Beispiel von Beratungsunternehmen,<br />

in: Zeitschrift für Personalforschung (ZfP), 21. Jg., 4/2007, S. 474-477.<br />

Kerka, F.: Neue Ideen mutig zutage fördern – Wie Unternehmen Innovationen besser umsetzen können, in: Kralemann,<br />

M.; Schröder, A.-K.; Sonnabend, M. (Stifterverband der Deutschen Wissenschaft) (Hrsg.): Treibhäuser der Innovation –<br />

Clusterpotenziale für Wirtschaft und Wissenschaft, Essen 2007, S. 30-34.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kottmann, M.: Innovationen werden von Menschen gemacht – Neue Herausforderungen<br />

für die Kompetenzentwicklung, in: Dienberg, T.; Fasel, G.; Fischer, M. (Hrsg.): Spiritualität und Management, Berlin<br />

2007, S. 125-152.<br />

Kerka, F.; Siebolds, F.: Instandhaltungsstrategien im Facility Management, in: Kriegesmann, B.; Erbslöh, F. D.: Facility<br />

Management – Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Loseblattsammlung, Erg.lfg. Dezember 2007,<br />

Köln, o. S.<br />

123


124<br />

Veröffentlichungen<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Ideenbewertung – Wie Unternehmen ihre Innovationsperformance<br />

steigern können, in: Franz, O. (Hrsg.): RKW-Handbuch Führungstechnik und Organisation, Erg.lfg. 1/08, Februar 2008,<br />

Kennzahl 2602, S. 1-34.<br />

Kriegesmann, B.: Umsetzer vieler kleinschrittiger Verbesserungen im betrieblichen Alltag – Inkrementelle Innovation,<br />

Interview in: G.I.B. INFO 1_08, Magazin der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung des Landes NRW,<br />

März 2008, S. 49-50.<br />

Kriegesmann, B.; Köhler, R.; Kottmann, M.; Striewe, F.:<br />

Betriebliche Strategien gegen den Ingenieurmangel – Chancen der<br />

Kooperativen Ingenieurausbildung im „War for Talents“ nutzen, in:<br />

Zeitschrift Führung + Organisation (zfo), 77. Jg., 2/2008, S. 80-87.<br />

Kriegesmann, B.; Kublik, S.; Schwering, M. G.:<br />

Kompetenzentwicklung in mittelständischen Hightech-Unternehmen<br />

– Die Rolle der wissenschaftlichen Weiterbildung, in: Meyer, J.-A.<br />

(Hrsg.): Management-Kompetenz in kleinen und mittleren Unternehmen,<br />

1. Aufl., Lohmar-Köln, März 2008, S. 223-240.<br />

Thomzik, M.; Broszat, M.; Göttel, S.; Kley, T.: Präventives<br />

Gesundheitsmanagement durch integrierte Personal- und<br />

Organisationsentwicklung – Belastungsabbau und Ressourcenaufbau<br />

in Innovationsprozessen, in: Produkt- und Produktions-Ergonomie –<br />

Aufgabe für Entwickler und Planer, Bericht zum 54. Kongress der<br />

Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., München 2008,<br />

S. 517-520.<br />

Kottmann, M.; Kriegesmann, B.; Striewe, F.: Fachkräftemangel in<br />

Deutschland: Handlungsfelder für eine Neuausrichtung der<br />

beruflichen Bildung, in: LIST FORUM für Wirtschafts- und Finanzpolitik,<br />

Band 34 (2008), Heft 1, S. 56-70.<br />

Thomzik, M.: Anforderungen an ein gesundheitsorientiertes Personal- und Organisationsentwicklungsprogramm in<br />

betrieblichen Innovationsprozessen, in: Henning, K.; Richert, A.; Hees, F. (Hrsg.): Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

2020, Tagungsband zur Jahrestagung 2007 des BMBF-Förderschwerpunktes, Aachener Reihe Mensch und<br />

Technik, Band 59, Aachen 2008, S. 216-220.<br />

Schwering, M. G.: Innovationen: In aller Munde, aber noch nicht in<br />

allen Köpfen, in: Frankfurt School of Finance & Management (Hrsg.):<br />

„Quo vadis, innovatio?“, Tagungsband der Frankfurt School Conference,<br />

7. Juni 2008, S. 28-34.<br />

Kottmann, M.: Ingenieure braucht das Land – Unternehmen müssen<br />

ran, in: VDMA-Nachrichten, 87. Jg., 6/2008, S. 16-17.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Umsetzungsbarrieren bei Produktinnovationen:<br />

Führt der „Weg des geringsten Widerstands“ zum<br />

Innovationserfolg?, in: Zeitschrift für Management (ZfM), 3. Jg.,<br />

2/2008, S. 125-147.<br />

Kerka, F.: 90 Prozent aller Innovationen floppen, in: IHK Stade<br />

(Hrsg.): Wirtschaft Elbe Weser, Magazin der Industrie- und Handelskammer<br />

Stade für den Elbe-Weser-Raum, 57. Jg., 7-8/2008, S. 38.<br />

Kriegesmann, B.: Von erfolgreichen Innovatoren lernen,<br />

Buchrezension über Axelrod, A.: Edison on Innovation – 102 Lessons<br />

in Creativity for Business and Beyond, in: Deutsche Gesellschaft für<br />

Personalführung (DGFP) e.V. (Hrsg.): Personalführung, 41. Jg., 9/2008,<br />

S. 88-89.<br />

Kriegesmann, B.: Zukunft der Arbeit: Kompetenz, Handlungsfähigkeit und Handlungsbereitschaft, in: Lehmann, F.-W.<br />

(Hrsg.): Tarifverträge der Zukunft, Zukunft der Arbeit in Deutschland, Schriften des Betriebs-Beraters, Band 142, Frankfurt/Main<br />

2008, S. 16-28.


Veröffentlichungen<br />

Kriegesmann, B.: Die Umsetzungslücke: Mehr Aufwand – weniger Innovation, in: Garn, M. (Hrsg.): Innovationstreiber<br />

am Standort Deutschland – Nachhaltige Produktion, Automation und Prozesse, Frankfurt/M. 2008, S. 66-70.<br />

Kriegesmann, B.: Die Perspektive der angewandten Innovationsforschung, in: VDE e.V. (Hrsg.): VDE-Positionspapier<br />

Ambient Assisted Living – Intelligente Assistenz-Systeme im Dienst für eine reife Gesellschaft, Frankfurt/M. 2008,<br />

S. 21-22.<br />

Thomzik, M.; Kley, T.; Lücke, C.: Führungskräfte in Innovationsprozessen:<br />

Neue Aufgaben für die Personal- und Organisationsentwicklung<br />

zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit, in: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft<br />

e.V. (Hrsg.): Arbeit, Beschäftigungsfähigkeit und Produktivität<br />

im 21. Jahrhundert, Bericht zum 55. Kongress der Gesellschaft für<br />

Arbeitswissenschaft e.V., Dortmund <strong>2009</strong>, S. 199-202.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Evaluating innovation<br />

ideas: a comprehensive approach to New Product Development, in:<br />

International Journal of Technology Intelligence and Planning (IJTIP), Vol.<br />

5, Issue 2/<strong>2009</strong>, pp. 118-137.<br />

Kley, T.; Lücke, C.; Thomzik, M.: „Ambivalente Innovationsarbeit“ im<br />

Spiegel qualitativer empirischer Befunde. Nachhaltige Präventionsstrategien<br />

für Innovationsarbeiter entwickeln!, in: Henning, K.; Leisten, I.;<br />

Hees, F.: Innovationsfähigkeit stärken – Wettbewerbsfähigkeit erhalten.<br />

Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz als Treiber. Tagungsband zur<br />

2. Jahrestagung des BMBF-Förderschwerpunkts, Aachener Reihe Mensch<br />

und Technik, Band 60, Aachen <strong>2009</strong>, S. 249-262.<br />

Thomzik, M.; Wuppermann, D.: Resümee des Forums „Wie Mitarbeiter und Unternehmen durch Gesundheitsmanagement<br />

gewinnen“, in: Henning, K.; Leisten, I.; Hees, F.: Innovationsfähigkeit stärken – Wettbewerbsfähigkeit erhalten.<br />

Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz als Treiber. Tagungsband zur 2. Jahrestagung des BMBF-Förderschwerpunkts,<br />

Aachener Reihe Mensch und Technik, Band 60, Aachen <strong>2009</strong>, S. 289-292.<br />

Kriegesmann, B.: Zukunft braucht Innovation – Innovation braucht Kompetenz, in: Philipps, J.; Motz, J. (Hrsg.): KH<br />

125 – Maßarbeit: 125 Jahre Kreishandwerkerschaft Bochum, Festschrift zum 125-jährigen Bestehen der Kreishandwerkerschaft<br />

Bochum, Bochum <strong>2009</strong>, S. 200-201.<br />

Kriegesmann, B.: Partisanen statt Gouvernanten!, in: G.I.B. mbH (Hrsg.): G.I.B.INFO 3_09, Bottrop <strong>2009</strong>, S. 48-53.<br />

Kriegesmann, B.; Kublik, S.; Schwering, M. G.; Botthof, A.: Kompetenzentwicklung in Hightech-Feldern – Neue<br />

Wege für die wissenschaftliche Weiterbildung, in: BMBF (Hrsg.): Zukunft (der) Weiterbildung, Bielefeld <strong>2009</strong>,<br />

S. 111-127.<br />

Thomzik, M.: Innovation und Prävention, in: Institut für Technik und<br />

Betriebsführung (Hrsg.): Innovation und Prävention – Beiträge der<br />

Projekte aus der Fokusgruppe Betriebliches Innovationsmanagement,<br />

München, Mering <strong>2009</strong>, S. 11-26.<br />

Thomzik, M.; Kunhenn, H.; Kley, T.; Lücke, C.; Paul, A.; Altner, N.;<br />

Lange, S.: Gesundheitsorientierte Flankierung von Innovationsprozessen<br />

zur nachhaltigen Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit der beteiligten<br />

Fach- und Führungskräfte, in: Institut für Technik und Betriebsführung<br />

(Hrsg.): Innovation und Prävention – Beiträge der Projekte aus der<br />

Fokusgruppe Betriebliches Innovationsmanagement, München, Mering<br />

<strong>2009</strong>, S. 185-237.<br />

Thomzik, M.: So groß wie die Chemieindustrie, Interview, in: IZ<br />

ImmobilienZeitung – Fachzeitung für die Immobilienwirtschaft, 39-<br />

40/<strong>2009</strong>, 01.10.20009, S. 41-42.<br />

Kriegesmann, B.: Innovationsmanagement jenseits von Trends und<br />

Moden – Wie der progressive Mittelstand die Zukunft erschließt, in:<br />

Franz, O. (Hrsg.): Mittelstand und Osteuropa, Edition des RKW-<br />

Kuratoriums, Sternenfels <strong>2009</strong>, S. 85-91.<br />

125


126<br />

Friedrich Kerka, Bernd Kriegesmann, Thomas Kley<br />

Veröffentlichungen<br />

Kottmann, M.; Köhler, R.; Kriegesmann, B.; Striewe, F.: Kooperative Ingenieurausbildung zur Nachwuchssicherung,<br />

in: Schwuchow, K.; Gutmann, J. (Hrsg.): <strong>2010</strong>_Jahrbuch Personalentwicklung, Köln <strong>2009</strong>, S. 121-129.<br />

Kerka, F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Innovationsorientierte Marktforschung, in: Gerybadze, A.; Hünningshausen,<br />

L.; Barske, H.; Sommerlatte, T. (Hrsg.): Innovationsmanagement, Düsseldorf <strong>2009</strong>, o. S.<br />

WEITERE BUCHVERÖFFENTLICHUNGEN AB 2000<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus.<br />

Zukunftsbranchen ohne Zukunft? Frankfurt am Main 2001.<br />

Staudt, E. et al.: Kompetenzentwicklung und Innovation, Die Rolle<br />

der Kompetenz bei Organisations-, Unternehmens- und<br />

Regionalentwicklung, Münster et al. 2002.<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Masurek, L.; Nowak, U.: Kompetenz<br />

für eine nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit, Schriftenreihe<br />

der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin – Forschung<br />

– Fb 1038, Dortmund, Berlin, Dresden 2005.<br />

Thomzik, M. et al.: Innovationen für eine nachhaltige Wasserwirtschaft<br />

– Einflussfaktoren und Handlungsbedarf, Berlin et al. 2006.<br />

Kriegesmann, B. et al.: Perspektiven für den Wissenstransfer in<br />

Schulen und Schulsystemen, Baltmannsweiler 2006.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F. (Hrsg.): Innovationskulturen für den<br />

Aufbruch zu Neuem: Missverständnisse – Praktische Erfahrungen –<br />

Handlungsfelder des Innovationsmanagements, Wiesbaden 2007.<br />

Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Wissenstransfer in Schulen und Schulsystemen. Das Beispiel EBISS II<br />

zur erweiterten Berufsorientierung, in: Famulla, G.-E. et al. (Hrsg.): Schule – Wirtschaft/ Arbeitsleben, Band 4, Baltmannsweiler<br />

2007.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Kley, T.: Lernförderliche Unternehmenskulturen – Trendreport, in: INQA-Bericht Nr. 29,<br />

Dortmund, Berlin, Dresden 2007.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kottmann, M.: Innovationen werden von Menschen gemacht – Neue Herausforderungen<br />

für die Kompetenzentwicklung, in: Dienberg, T.; Fasel, G.; Fischer, M. (Hrsg.): Spiritualität und Management, Berlin<br />

2007, S. 125-152.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Kley, T.: Innovationen im Unternehmen kultivieren – Fallstudien international erfolgreicher<br />

Unternehmen, hrsg. von der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2008.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Kley, T.: Cultivating Corporate Innovation – Case Studies on Internationally Successful<br />

Corporations, hrsg. von der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2008.


Veröffentlichungen<br />

SCHRIFTENREIHE INNOVATION: „FORSCHUNG UND MANAGEMENT“<br />

AB 2000<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN BAND 26<br />

FRANK STRIEWE<br />

PARTIZIPATION, ARBEITSZUFRIEDENHEIT<br />

UND BELASTUNG IN<br />

»NEUEN« ORGANISATIONSFORMEN<br />

AM BEISPIEL VON BERATUNGSUNTERNEHMEN<br />

NORMATIVE THESEN IM KONZEPT LERNENDER<br />

ORGANISATIONEN IM SPIEGEL EMPIRISCHER BEFUNDE<br />

Gründungsherausgeber: Prof. Dr. Erich Staudt †<br />

Herausgegeben von Prof. Dr. Bernd Kriegesmann<br />

Band 16 Staudt, E.; Schroll, M.; Schweda, A.; Schwering, M.: ARGUS-Regelungsmanagement: Leitfaden für das<br />

Management von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in kleinen und mittleren Unternehmen,<br />

Bochum 2000.<br />

Band 17 Muschik, C.: Organisationale Kompetenz – Ein Beitrag zur<br />

Strukturierung organisationaler Kompetenz und Kompetenzentwicklung,<br />

Bochum 2002.<br />

Band 18 Meier, A. J.: Perspektiven des Bildungscontrollings im Paradigmenwechsel<br />

von der Weiterbildung zur Kompetenzentwicklung,<br />

Bochum 2002.<br />

Band 19 Kerka, F.: Strukturierung von Innovationsaufgaben – Ein Beitrag<br />

zur Beschreibung und Erklärung betrieblicher Veränderungsprozesse,<br />

Bochum 2002.<br />

Band 20 Thomzik, M.: Rationalisierungspotenziale von Systemleistungen<br />

dargestellt am Beispiel des Facility Management-<br />

Konzeptes, Bochum 2002.<br />

Band 21 Krause, M.: Die Reichweite des institutionalisierten Technologietransfers<br />

bei der Diffusion neuer Technologien – Das Beispiel<br />

der begleitenden Maßnahmen im Förderprogramm Mikrosystemtechnik<br />

1994-1999, Bochum 2003.<br />

Band 22 Kriegesmann, B.; Thomzik, M.: Entwicklungspotentiale in<br />

der Zusammenarbeit von Handwerksbetrieben und Stadtwerken,<br />

Bochum 2003.<br />

Band 23 Schwering, M. G.: Kompetenzentwicklung in Veränderungsprozessen<br />

– Eine empirische Analyse in innovativen und wachstumsstarken<br />

Unternehmungen, Bochum 2004.<br />

Band 24 Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Sieger, C. A.: Zukunftsperspektiven<br />

der Biotechnologie – Nur Umsetzungseliten schaffen<br />

Wachstum, Bochum 2005.<br />

Band 25 Kriegesmann, B.; Thomzik, M.; Göttel, S.; Dobos, G. J.;<br />

Paul, A.; Altner, N.; Lange, S.; Wolff, M.: Lifestyle-Management –<br />

Virtualisierte Arbeitsformen und Möglichkeiten der Lebensstilveränderung,<br />

Bochum 2005.<br />

Band 26 Striewe, F.: Partizipation, Arbeitszufriedenheit und Belastung<br />

in »neuen« Organisationsformen am Beispiel von Beratungsunternehmen<br />

– Normative Thesen im Konzept lernender Organisationen<br />

im Spiegel empirischer Befunde, Bochum 2008.<br />

127


Lageplan


130<br />

Bremen/<br />

Münster<br />

A 43<br />

Anfahrt:<br />

Hannover<br />

A 2<br />

Oberhausen<br />

Mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln:<br />

Ab Bochum Hbf mit der Straßenbahnlinie<br />

U 35 bis zur Haltestelle<br />

Ruhr-Universität. Dann zu Fuß<br />

links Richtung Unicenter, an der<br />

Sparkasse rechts vorbei und an<br />

der Buchhandlung "Blätterwald"<br />

wieder rechts, dann geradeaus bis<br />

zum Buscheyplatz (ca. 4 min<br />

Fußweg). Den Fahrplan der<br />

Bogestra können Sie unter der<br />

EFA erfragen.<br />

Mit dem PKW:<br />

Aus Richtung Bochum Zentrum:<br />

Auf die Universitätsstraße bis zur<br />

Ausfahrt Uni-West (FH-Wirtschaft/<br />

Medizin/Geisteswissenschaften),<br />

dort abfahren und sofort links<br />

halten, Richtung BO-Querenburg/<br />

Unicenter. Von da ab ca. 600 m<br />

geradeaus. 100 m vor der dritten<br />

Ampel rechts auf den Parkplatz<br />

der Häuser Buscheyplatz 9-13.<br />

Aus Richtung A 43:<br />

Über geeignete Autobahnverbindungen<br />

auf die A 43, an der Anschlußstelle<br />

A 44 / BO-<br />

Querenburg Richtung BO-<br />

Querenburg abfahren. Am Ende<br />

der Ausfahrt auf die Universitätsstraße<br />

Richtung BO-Zentrum<br />

(BO-Querenburg, Ruhr-<br />

Universität). Dann die erste<br />

Ausfahrt (BO-Laer/Hustadt/BO-<br />

Querenburg) rechts, am Ende<br />

wieder rechts Richtung BO-<br />

Laer/Unicenter. Von dort ca. 2 km<br />

geradeaus. Nach 100 m hinter der<br />

ersten Ampel links auf den<br />

Parkplatz der Häuser<br />

Buscheyplatz 9-13.<br />

Castrop-<br />

Rauxel<br />

A 42<br />

Duisburg<br />

Hustadtring<br />

P<br />

P<br />

A 43<br />

Hustadtring<br />

Auf dem Aspei<br />

Plus<br />

Schinkelstraße<br />

Dortmund<br />

A 40<br />

Essen<br />

Blätterwald<br />

Hustadtring<br />

Eingang<br />

Buscheyplatz<br />

Sumperkamp<br />

Summa<br />

cum Laude<br />

Sparkasse<br />

BO-Laer<br />

Markstraße<br />

A 44<br />

Brenschederstraße<br />

Sheffieldring<br />

Richtung Witten<br />

Fußgängerbrücke<br />

Richtung Bochum Zentrum<br />

Stadtbahn U 35 / Universitätsstraße<br />

Stadtbahn U 35 / Universitätsstraße<br />

Lageplan<br />

Wuppertal/<br />

Köln<br />

A 43<br />

Abfahrt:<br />

A 44<br />

Bochum-<br />

Querenburg<br />

Ruhr-<br />

Universität<br />

Bochum HBF<br />

Universität<br />

Universität<br />

Haltepunkt<br />

U 35<br />

Abfahrt<br />

UNI-West/<br />

Unicenter

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