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Kundenkontakt – weniger Marktforschung - IAI

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INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E.V.<br />

an der Ruhr-Universität Bochum<br />

Gründer: Prof. Dr. Erich Staudt †<br />

Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Bernd Kriegesmann<br />

Buscheyplatz 13 • 44801 Bochum<br />

Telefon: (0234) 9 71 17 - 0 • Telefax: (0234) 9 71 17 - 20<br />

E-Mail: info@iai-bochum.de • Internet: http://www.iai-bochum.de<br />

No 229<br />

INNOVATIONSFORSCHUNG 2007/2008<br />

NUR INNOVATIONEN IM<br />

AUSBILDUNGSBEREICH KÖNNEN DEN<br />

FACHKRÄFTEMANGEL ÜBERWINDEN


ISSN 1615-617X<br />

Das Institut für angewandte Innovationsforschung ist ein eingetragener Verein mit anerkannter Gemeinnützigkeit<br />

und ist als wissenschaftliche Einrichtung gemäß § 36 WissHG an der Ruhr-Universität Bochum anerkannt. Die Finanzierung<br />

erfolgt durch die Ausführung von Auftragsforschungen für staatliche und private Institutionen und durch<br />

Spenden. Das <strong>IAI</strong> wird finanziell durch das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt.<br />

Spenden werden erbeten auf:<br />

Konto-Nr. 333 054 00<br />

bei der<br />

Sparkasse Bochum (BLZ 430 500 01)<br />

© Ohne ausdrückliche Genehmigung des Herausgebers ist es nicht gestattet, Bände der Berichtsreihe oder Teile daraus auf<br />

foto- oder akustomechanischem Weg zu vervielfältigen.


Inhaltsverzeichnis<br />

Geleitwort 1<br />

Nur Innovationen im Ausbildungsbereich können den Fachkräftemangel überwinden<br />

<strong>–</strong> Das Jahresthema 3<br />

1 Deutschland gehen die Ingenieure, Naturwissenschaftler und Techniker aus 5<br />

2 Das Märchen vom Fachkräftemangel 8<br />

2.1 Der quantitative Fachkräftemangel wurde lange prognostiziert<br />

2.2 Praxisferne Hochschulausbildung als Ursache von Fachkräftemangel <strong>–</strong> Alibi<br />

8<br />

für überkommene betriebliche Ausbildungsstrategien? 11<br />

3 Die qualitative Neuausrichtung betrieblicher Ausbildungsportfolios ist überfällig 13<br />

4 Empfehlungen der angewandten Innovationsforschung zur Überwindung des<br />

Fachkräftemangels im technischen Bereich 18<br />

Forschung am <strong>IAI</strong> <strong>–</strong> Die Kompetenzbereiche 23<br />

Kompetenzbereich »Innovationsmanagement« 28<br />

Kompetenzbereich »Innovationspolitik« 30<br />

Kompetenzbereich »Kleine und mittlere Unternehmen« 32<br />

Kompetenzbereich »Kompetenzentwicklung« 34<br />

Kompetenzbereich »Lifestyle-Management« 36<br />

Kompetenzbereich „Innovationsmanagement“ <strong>–</strong> Die Projekte 39<br />

� Innovationswiderstand und Gegenstrategien innovativer Kräfte 41<br />

� Produktinnovation: Umsetzungsbarrieren durch Simultaneous Venturing<br />

überwinden 46<br />

� Das Management von Intellectual Property beginnt mit der Führung von<br />

Inventoren: Empirische Untersuchungen zur Anreizgestaltung für Erfinder 48<br />

� Patentmanagement als Innovationstreiber 49<br />

� Vom Betrieblichen Vorschlagswesen zum Ideenmanagement 51<br />

� „Big Ideas“ erkennen und Flops vermeiden <strong>–</strong> Bewertung von Innovationsideen 53<br />

� Flops trotz oder wegen <strong>Marktforschung</strong>? 54<br />

� „Open Innovation“: Offene Fragen zur Öffnung betrieblicher<br />

Innovationsprozesse 55<br />

� Einflussfaktoren und Handlungsbedarfe für Innovationen zum nachhaltigen<br />

Wirtschaften <strong>–</strong> Möglichkeiten und Grenzen einer nachhaltigen<br />

Wasserwirtschaft 58<br />

� Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Facility Management-Branche 59<br />

I


Kompetenzbereich „Innovationspolitik“ <strong>–</strong> Die Projekte 63<br />

II<br />

� Etablierung und Förderung dualer Kompetenzentwicklung auf neuem Niveau 65<br />

� Das Märchen vom Fachkräftemangel 66<br />

� Chancen der Kooperativen Ingenieurausbildung im „War for Talents“ nutzen 68<br />

� Förderung des Innovationstransfers im Schulsystem 70<br />

� „Innovationen sollten Schule machen“: Transferprojekte im Schulsystem<br />

zwischen Veränderungsimpulsen und Umsetzungsbarrieren 71<br />

� Steigerung der Effizienz im Technologietransfer durch Nachfrageformierung 72<br />

Kompetenzbereich „Kleine und mittlere Unternehmen“ <strong>–</strong> Die Projekte 73<br />

� Kooperative Gestaltung von Systemleistungen 75<br />

� Entwicklungspotenziale in der Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und<br />

Handwerksbetrieben 76<br />

� Der Beitrag der Weiterbildung zur Personal-, Organisations- und<br />

Unternehmensentwicklung 77<br />

Kompetenzbereich „Kompetenzentwicklung“ <strong>–</strong> Die Projekte 81<br />

� Systemkompetenz und Innovation 83<br />

� Kompetenzentwicklung in High-Tech-Feldern: Wissenschaftliche<br />

Weiterbildung neu ausrichten 84<br />

� Gestaltung innovationsorientierter Lernkulturen: Auf den Umgang mit Fehlern<br />

im Unternehmen kommt es an 85<br />

� Die Chancen „kreativer Fehler“ für die Unternehmensentwicklung nutzen 86<br />

� Mut zur Partisanenstrategie macht den Aufbruch zu Neuem möglich 87<br />

� Balance von Innovation und Tradition statt Abbruch von Routinen 88<br />

� Bewertung von Kompetenzentwicklung 89<br />

Kompetenzbereich „Lifestyle-Management“ <strong>–</strong> Die Projekte 91<br />

� Lebenslanges Lernen im Bereich von Sicherheit und Gesundheitsschutz 93<br />

� Lebensstilmanagement für Betriebsinhaber des Handwerks 95<br />

� Präventives Gesundheitsmanagement durch integrierte Personal- und<br />

Organisationsentwicklung 97<br />

� Extensivierung und Intensivierung von Arbeit als Folge Partizipativen<br />

Managements 98<br />

� Virtuelle Unternehmen und Lifestyle-Management 99<br />

� Entwicklung und Umsetzung eines modularen Schulungsprogramms<br />

„Corporate Health Care Management für Führungskräfte“ 100<br />

Der Ergebnistransfer 103<br />

Personenverzeichnis 2007 115<br />

Die Veröffentlichungen 119


Geleitwort<br />

Mit dem konjunkturellen Aufschwung eskaliert in Deutschland erneut der Fachkräftemangel.<br />

Vor allem Hinweise auf die milliardenschweren Wertschöpfungsverluste beunruhigen Wirtschaftsvertreter<br />

und Politik. Gängige Maßnahmen zur Bekämpfung der beklagten Engpässe sind<br />

schnell zur Hand. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich dabei Ansätze, die leicht kommunizierbar<br />

sind und von neuen Engagements weitgehend entlasten. Ohne in das damit verbundene „Schwarze-Peter-Spiel“<br />

einzusteigen, möchten wir mit dem diesjährigen Jahresthema einen Beitrag leisten,<br />

einen Ansatz wieder stärker in das Bewusstsein zu rufen, dessen deutlicher Ausbau zwar<br />

vom Wissenschaftsrat schon 1997 vehement eingefordert, bislang aber nicht realisiert wurde:<br />

Die kooperative Ingenieurausbildung, in der eine Ausbildung im dualen System mit einem<br />

Hochschulstudium verzahnt wird. Hier sind Unternehmen in einer echten Allianz mit den Hochschulen<br />

an der nachhaltigen Überwindung des Fachkräftemangels beteiligt.<br />

Progressive Unternehmen, die diesen Weg schon vor Jahren gegangen sind, profitieren heute von<br />

einer derartigen präventiven Personalpolitik. Allerdings verzahnt nur ein Bruchteil der Studierenden<br />

im natur- und ingenieurwissenschaftlichen Bereich Ausbildung und Studium. Im Jahr<br />

2007 haben sich gerade einmal etwa 10.000 Betriebe mit knapp 17.500 Ausbildungsverträgen <strong>–</strong><br />

also nur etwa 4.000 pro Ausbildungsjahrgang <strong>–</strong> in dieser existenziellen Pipeline für ingenieurwissenschaftliche<br />

Berufsbilder engagiert. Angesichts der hier diskutierten massiven Rekrutierungsprobleme<br />

ist es kaum nachvollziehbar, warum in der deutschen Wirtschaft noch nicht einmal<br />

ein Prozent der jährlich etwa 570.000 geschlossenen Ausbildungsverträge mit einer Hochschulkooperation<br />

im Ingenieurbereich verbunden wird. Mit diesem Angang würde nicht nur ein<br />

Ingenieurpool entwickelt, der aufgrund seiner betriebspraktischen Orientierung hoch begehrt ist,<br />

sondern es würden zusätzlich Impulse gesetzt, junge Menschen überhaupt erst für ein Studium<br />

zu gewinnen, die diese Option für sich bislang gar nicht in Betracht gezogen haben.<br />

Wenn Politik und Wirtschaft dem Personalmangel im Bereich der Ingenieur- und Naturwissenschaften<br />

wirkungsvoll entgegentreten wollen, dann sollte eine Messlatte für diese Bemühungen<br />

aus dem aktuellen Bericht zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands ernst genommen<br />

werden. Bei einer konstanten Erwerbstätigkeit werden demnach in den nächsten Jahren jeweils<br />

etwa 7.000 Ingenieure pro Jahr zusätzlich benötigt. Zur Schließung dieser Lücke würde eine<br />

Aufstockung des Anteils dualer Studiengänge an den Ausbildungskapazitäten in diesem Lande<br />

auf ein Niveau von etwa drei Prozent ausreichen. Das <strong>IAI</strong> hat vor diesem Hintergrund begonnen,<br />

eine gemeinsame Initiative aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu formieren, um die benötigten<br />

Ausbildungskapazitäten zu erschließen.<br />

1


2<br />

Geleitwort<br />

Wir würden uns freuen, wenn unsere zugespitzte Diagnose zu den Ursachen des Fachkräftemangels<br />

und die Vorschläge zur Überwindung zukünftiger Engpässe Impulse setzen, durchaus bekannte<br />

und bewährte Wege neu zu beschreiten. Wie auch in der Vergangenheit hoffen wir auf<br />

den kritischen Dialog mit Ihnen und bedanken uns bei allen, die uns in unserer Arbeit unterstützen.<br />

Bochum im Dezember 2007 Bernd Kriegesmann


Nur Innovationen im Ausbildungsbereich können<br />

den Fachkräftemangel überwinden<br />

Das Jahresthema


Jahresthema<br />

Nur Innovationen im Ausbildungsbereich können den Fachkräftemangel<br />

überwinden<br />

Bernd Kriegesmann, Marcus Kottmann & Frank Striewe<br />

1 Deutschland gehen die Ingenieure, Naturwissenschaftler und<br />

Techniker aus<br />

Eine aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zu den wirtschaftlichen Folgen<br />

des Fachkräftemangels beziffert die mit nicht besetzbaren Stellen verbundenen Wertschöpfungsverluste<br />

am Standort Deutschland auf mindestens 18,5 Mrd. Euro. Über 80 Prozent dieser unfreiwilligen<br />

Vakanzen sind im Bereich der naturwissenschaftlich-technisch versierten Fach- und<br />

Führungskräfte zu verorten. 1<br />

Auch für die Zukunft ist keine Entspannung in der Verfügbarkeit dieser wettbewerbskritischen<br />

Kompetenzträger zu erwarten:<br />

• In der OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2007“ wird für Deutschland ein struktureller<br />

Mangel an hoch qualifizierten Ingenieuren konstatiert. Demnach ist Deutschland derzeit<br />

nicht in der Lage, Ingenieure, die in den kommenden Jahren in Rente gehen, durch junge<br />

Absolventen zu ersetzen. So kommen in Deutschland auf 100 Ingenieure in der Altersgruppe<br />

55-64 Jahre nur 90 Graduierte in der Altersgruppe 25-34 Jahre. 2<br />

• Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zur Entwicklung<br />

des Fachkräftebedarfes ist für das Jahr 2010 von insgesamt mindestens 30.000<br />

Forschern auszugehen, die allein von innovativen Unternehmen vergeblich nachgefragt werden.<br />

3<br />

• Im Bericht zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands werden Szenarien zur zukünftigen<br />

Entwicklung personeller Engpässe dargestellt, die selbst bei einer stark sinkenden<br />

Erwerbstätigkeit in Deutschland jährlich einen Mangel von mehreren Tausend Ingenieuren<br />

1<br />

Vgl. Klös, H.-P.; Koppel, O.: Wertschöpfungsverluste durch nicht besetzbare Stellen beruflich Hochqualifizierter in<br />

der Bundesrepublik Deutschland, Statement zum Symposium „Entwicklung des Fachkräftepotenzials“ des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie, 22. Oktober 2007, Berlin.<br />

2<br />

Vgl. OECD Centre Berlin (Hrsg.): OECD-Studie Bildung auf einen Blick 2007: Deutschlands Rückstand in der<br />

Hochschulausbildung führt zu strukturellem Mangel an Hochqualifizierten. Pressemitteilung vom 18. September 2007,<br />

Berlin.<br />

3<br />

Vgl. Deutscher Industrie- und Handelskammertag (Hrsg.): DIHK-Innovationsreport 2007, Zahlen und Einschätzungen<br />

der IHK-Organisation zum Innovationsgeschehen in Deutschland, Berlin, Brüssel, August 2007.<br />

5


6<br />

Jahresthema<br />

und Naturwissenschaftlern prognostizieren. 4 Bei einem konstanten Erwerbstätigkeitsniveau<br />

werden bis zum Jahr 2014 fast 60.000 fehlende Ingenieure berechnet. Zählt man Vakanzen<br />

bei Naturwissenschaftlern und Technikern hinzu, muss von einer Größenordnung von mindestens<br />

100.000-150.000 fehlenden Fach- und Führungskräften in diesem Segment ausgegangen<br />

werden.<br />

Je mehr die festgestellten bzw. prognostizierten Auswirkungen der Personalengpässe in das öffentliche<br />

Bewusstsein rücken, desto vielfältiger und aktionistischer geraten die Bemühungen zur<br />

Linderung der Mangelsymptome.<br />

Clevere Berater und Interessenvertreter von allerlei Bildungsanbietern springen auf den rollenden<br />

Zug auf und haben ihre konfektionierten Lösungsstrategien des bewährten Musters „Wir<br />

brauchen mehr Engagement und Professionalität aller beteiligten Akteure in der gesamten Bildungsprozesskette<br />

vom Kindergarten über die Schulausbildung bis hin zu den Hochschulbänken“<br />

gleich mitgebracht und mit alten Vorschlägen für neue staatliche Förderprogramme unterlegt.<br />

Neben Vorschlägen 5 bzw. Forderungen,<br />

• die Weiterbildungsanstrengungen in den Unternehmen zu forcieren,<br />

• eine <strong>–</strong> weitere <strong>–</strong> nationale Bildungsoffensive zu starten,<br />

• die Zahl der Studienabbrecher insbesondere in den Ingenieurwissenschaften zu reduzieren,<br />

• mehr Frauen für technische Studiengänge zu begeistern bzw. die berufliche (Re-)Integration<br />

von hochqualifizierten weiblichen Fach- und Führungskräften zu verbessern,<br />

• (ältere) arbeitslose Ingenieure wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren,<br />

werden auf betrieblicher Ebene im Kollektiv Maßnahmen des Hochschulmarketing intensiviert,<br />

Praktika für Studenten angeboten, die Präsenz auf Jobmessen erhöht, Kopfprämien für die Rekrutierung<br />

eines Ingenieurs ausgesetzt u.v.m.<br />

4<br />

Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Bericht zur technologischen Leistungsfähigkeit<br />

Deutschlands 2007, Bonn, Berlin 2007.<br />

5<br />

Vgl. Biersack, W.; Kettner, A.; Schreyer, F.: Engpässe, aber noch kein allgemeiner Ingenieurmangel, in: Institut für<br />

Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.): IAB Kurzbericht, 16/2007, S. 6 f.


Jahresthema<br />

Auch die Zuwanderungsdebatte wird wiederentdeckt <strong>–</strong> ihre qualifizierte Neuerscheinung hebt<br />

sich von der letzten Auflage im Jahr 2000 immerhin durch einen Vorschlag zur Absenkung des<br />

Mindestarbeitsentgelts für das imaginäre Heer der einreisewilligen ausländischen Spitzenkräfte<br />

ab.<br />

Viele dieser Ansätze sind <strong>–</strong> gut gemacht <strong>–</strong> sicher richtig und wichtig. Dennoch muss es irritieren,<br />

dass sich die Bemühungen zur Linderung der beklagten Mangelsymptome kaum von den Versuchen<br />

in der letzten Aufschwungphase unterscheiden. 6 Ist die Bekämpfung des letzten Fachkräftemangels<br />

so erfolgreich verlaufen, dass man die Gegenmaßnahmen weitgehend unverändert reproduzieren<br />

sollte? Eine ehrliche Bilanz liefert hierfür kaum überzeugende Anhaltspunkte.<br />

Löst man sich von dem Zwang, schnell leicht kommunizierbare und gut ausweisbare Konzepte<br />

präsentieren zu müssen, liefert die differenzierte Analyse der aktuell bemängelten Fachkräftesituation<br />

Ansatzpunkte für wirksame Lösungen:<br />

• Einerseits ist ein quantitativer Personalengpass auszumachen, der sich in offenen Stellen äußert<br />

und seine Begründung in einer Lücke zwischen dem Angebot am Arbeitsmarkt und einer<br />

gerade in konjunkturellen Aufschwungphasen steigenden Nachfrage nach Naturwissenschaftlern,<br />

Ingenieuren und technisch versierten Fach- und Führungskräften findet. „Im Juni 2007<br />

haben Unternehmen bundesweit 24.000 Ingenieurstellen ausgeschrieben. Das ist ein Rekord…“<br />

7<br />

• Andererseits werden qualitative Verwerfungen wirksam, wenn der „Auswahlpool“ am Arbeitsmarkt<br />

enger und Lücken zwischen der Ausbildung und den Anforderungen der Praxis<br />

sichtbar werden. Offene Stellen bleiben unbesetzt, weil die verfügbaren Qualifikationen nicht<br />

mit den erforderlichen Kompetenzen übereinstimmen. 8<br />

Diese beiden Stränge in der Fachkräftemangeldebatte werfen Fragen auf, aus deren Beantwortung<br />

sich <strong>–</strong> wenn man sich für Lösungen engagieren und nicht nur über Programmatik profilieren<br />

will <strong>–</strong> Lehren für morgen ziehen lassen:<br />

6<br />

Siehe hierzu die Literaturübersichten zur aktuellen (2005-2007) und letzten (1999-2002) Welle der Diskussion eines<br />

Fachkräftemangels in Deutschland. Vgl. Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Das Märchen vom Fachkräftemangel,<br />

Positionspapier, in: Kriegesmann, B. (Hrsg.): Berichte aus der angewandten Innovationsforschung, No 224, Bochum 2007.<br />

7<br />

Vgl. mit Bezug auf die Berufsgruppe der Ingenieure: Verband Deutscher Ingenieure (VDI): Ingenieurmangel so stark wie<br />

nie, Pressemeldung vom 14.07.2007 in: http://www.ad-hoc-news.de/Marktberichte/12502979/rss, (Download 25.07.2007).<br />

Seit dem Jahr 2000 wird dieser Aspekt durchgehend in den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

herausgegebenen Berichten zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands diskutiert.<br />

8<br />

Vgl. Staudt, E.; Kottmann, M.; Merker, R.: Kompetenzdefizite von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren behindern den<br />

Strukturwandel und verhindern Innovationen, in: Zeitschrift für Personalforschung (ZfP), 13. Jg., 1/1999, S. 5-28.<br />

7


� War der Fachkräftemangel einfach nicht zu erwarten?<br />

8<br />

Jahresthema<br />

� Sind qualitative Verwerfungen zwischen betrieblichen Anforderungen und am Arbeitsmarkt<br />

verfügbaren Kompetenzprofilen zwangsläufig?<br />

� Sind Betriebe der Fachkräftemangelerscheinung bei jedem Aufschwung ausgeliefert, ohne<br />

selbst Einfluss auf das Angebot insbesondere an hochqualifizierten Ingenieuren nehmen zu<br />

können?<br />

� Gibt es vielleicht keine wirkungsvollen Maßnahmen zur Auflösung der Engpässe?<br />

Ein Blick auf die Entwicklungen der vergangenen Jahre und vorausschauende Konzepte progressiver<br />

Unternehmen, die sich nicht mehr auf die beliebige „Kompetenzauffrischung“ am „gut gefüllten“<br />

Arbeitsmarkt verlassen, gibt Impulse zur Beantwortung dieser Fragen.<br />

2 Das Märchen vom Fachkräftemangel<br />

2.1 Der quantitative Fachkräftemangel wurde lange prognostiziert<br />

Wenn man hierzulande der entgangenen milliardenschweren Wertschöpfung durch Fachkräfteoder<br />

speziell Ingenieurmangel nachtrauert, muss mehr als eine Träne darüber vergossen werden,<br />

dass es sich bei diesem heute diskutierten Mangel um eine der am längsten und besten prognostizierten<br />

Wachstumsbarrieren in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland handelt, 9 ohne<br />

dass die unternehmerische Elite dieses Landes die wettbewerbskritische Dimension dieser Prognose<br />

erkannt und zur eigenen Profilierung oder, anders ausgedrückt, zur Wert-Schöpfung genutzt<br />

hätte.<br />

9 Vgl. als Überblick der Positionen Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Strategien gegen den Fachkräftemangel, Band 2:<br />

Betriebliche Optionen und Beispiele, Gütersloh 2002; Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Bericht zur<br />

technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands 2000, Bonn, Berlin 2001; Fuchs, J.; Schnur, P.; Zika, G.: Von der<br />

Massenarbeitslosigkeit zum Fachkräftemangel, in: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für<br />

Arbeit (Hrsg.): IAB Kurzbericht, 9/2000; Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus,<br />

Zukunftsbranchen ohne Zukunft?, Frankfurt/M. 2001.


Jahresthema<br />

An der fehlenden Diskussionsbreite kann es dabei nicht gelegen haben, denn die Debatte um die<br />

unzureichende Verfügbarkeit naturwissenschaftlich-technischer Intelligenz am Innovationsstandort<br />

Deutschland wurde bereits seit Beginn der 1990er Jahre intensiv geführt. 10 Gerade für<br />

die heute am stärksten nachgefragten Fachdisziplinen bspw. im Maschinenbau, der Elektrotechnik<br />

oder der Verfahrenstechnik war dabei schon vor Jahren klar, dass bei einer konjunkturellen<br />

Erholung der Wirtschaft die verfügbaren Ausbildungskapazitäten an den Hochschulen in kürzester<br />

Zeit ausgeschöpft sein würden. Mithin wurden die aktuellen Engpässe insbesondere in Hochtechnologiefeldern<br />

und klein- und mittelbetrieblich strukturierten Wirtschaftszweigen sogar nahezu<br />

exakt vorhergesagt. 11<br />

Bei diesen Prognosen handelte es sich keineswegs um eine besondere Ausprägung hellseherischer<br />

Fähigkeiten <strong>–</strong> die Verfügbarkeit von naturwissenschaftlich-technischer Kompetenz am Arbeitsmarkt<br />

war und ist mit einer hohen Zeitkonstanten abschätzbar.<br />

Kreuzt man diese Daten mit konjunkturellen Zyklen, wird jedem einsichtig, dass am Arbeitsmarkt<br />

ein massives Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage die Folge sein muss.<br />

Aber das ist nur die Makroebene, die <strong>–</strong> so offensichtlich die Hoffnung vieler Unternehmen <strong>–</strong> auf<br />

der Mikroebene nicht oder eben nur bei den „Anderen“ wirksam wird. Oder wie ist es anders erklärbar,<br />

wenn Unternehmen mit überquellenden Auftragsbüchern ihre Personalsicherungsaktivitäten<br />

auf die Bewirtschaftung extern ausgebildeter Bestände beschränken?<br />

10<br />

Vgl. als ausgewählte Beiträge u.a. Mai, M.: Inhalte und Formen der Weiterbildung unter den Bedingungen des<br />

industriellen Strukturwandels. Zur Planbarkeit von Qualifikationen am Beispiel der Ingenieure, in: Lenzt, W.; Schratz, M.<br />

(Hrsg.): Bildung <strong>–</strong> Arbeit <strong>–</strong> Gesellschaft Band 15, München, Wien 1993; Minks, K.-H.; Heine, C.; Lewin, K.:<br />

Ingenieurstudium: Daten, Fakten, Meinungen. Vorgelegt zur Konferenz „Innovative Ingenieurausbildung-<br />

11<br />

Hochschulstudium unter den Bedingungen der Globalisierung und des Technikwandels“, Hannover 1998; Neef, W.; Pelz,<br />

T.: Innovative Studienmodelle in den Ingenieurwissenschaften, Abschlussbericht eines Projektes der Zentraleinrichtung<br />

Kooperation der TU Berlin, Düsseldorf 1997; Staudt, E.: Fort- und Weiterbildung von Ingenieuren und<br />

Naturwissenschaftlern zwischen Anspruch und Wirklichkeit <strong>–</strong> aus der Sicht der Wissenschaft, in: Ergebnisse der<br />

Jahresversammlung 1992 des Deutschen Verbandes technisch-wissenschaftlicher Vereine DVT, DVT-Schriften Nr.<br />

26/1992, S. 14-41; Staudt, E. (Hrsg.): Strukturwandel und Karriereplanung. Herausforderungen für Ingenieure und<br />

Naturwissenschaftler, Berlin 1998.<br />

Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands,<br />

Zusammenfassender Endbericht 2000, Bonn, Berlin 2001; Dostal, W.: Anwerbung kann Ausbildung nicht ersetzen, in:<br />

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.): IAB Kurzbericht, 3/2000; Fuchs, J.;<br />

Schnur, P.; Zika, G.: Von der Massenarbeitslosigkeit zum Fachkräftemangel, in: Institut für Arbeitsmarkt- und<br />

Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.): IAB Kurzbericht, 9/2000; Franz, O. (Hrsg.): Zuwanderung,<br />

Arbeitsmarkt und der deutsche Mittelstand, RKW <strong>–</strong> Rationalisierungskuratorium der deutschen Wirtschaft, Eschborn 2002;<br />

Initiative D 21 (Hrsg.): Die Entwicklung des Arbeitsmarktes und der Hochschulplätze für IT-Fachkräfte in Deutschland,<br />

Frankfurt/M., Stuttgart 2001; Kaiser, A.: Die OECD-Studien und ihre Folgen für die Weiterbildung, in: Grundlagen der<br />

Weiterbildung (GdWZ), 13. Jg., 2/2002, S. 57-60; Staudt, E.; Kottmann, M.: „Window of Competence“ <strong>–</strong> Von der<br />

Gründungsdynamik von gestern zur Innovationsschwäche von morgen, in: Berichte aus der angewandten<br />

Innovationsforschung No 182, Bochum 1999; Staudt, E.; Kottmann, M.; Meier, A. J. (2001): Kompetenzverfügbarkeit und<br />

innovationsorientierte Regionalentwicklung, in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik, 27. Jg., 4/2001, S. 346-364.<br />

9


10<br />

Jahresthema<br />

Vor dem Hintergrund der lange bekannten Prognosen zur Kompetenzverfügbarkeit von Naturwissenschaftlern<br />

und Ingenieuren erscheint es überraschend, wenn Flugzeughersteller mit weit<br />

im Voraus erkennbaren Auftragsbeständen für die nächste Modellgeneration erst vor der anstehenden<br />

Montage darüber nachzudenken beginnen, wie denn die Personifizierung der Auftragsabwicklung<br />

aussehen könnte. Es entbehrt auch nicht einer gewissen Ironie, wenn dieselben Manager,<br />

die jeden Mitarbeiter sofort entlassen würden, der im Rahmen einer Investitionsplanung<br />

bspw. für ein Kraftwerk in Asien die Verfügbarkeit der benötigten Baustoffe nicht berücksichtigt<br />

hat, selbst ohne mit der Wimper zu zucken vor die Presse treten können, um den Mangel an erfahrenen<br />

Projekt-Ingenieuren mit Auslandserfahrung zum Engpassfaktor der Unternehmensentwicklung<br />

zu erklären. Last but not least erzeugt es eine gehörige Portion Unverständnis, wenn<br />

der deutsche Schiffbau nach jahrzehntelangem, exzessivem Personalabbau, bei dem nicht nur<br />

durch sündhaft teure Frühverrentungsaktivitäten wettbewerbsrelevante Know-how-Potenziale im<br />

Kollektiv zum Rosenzüchten geschickt wurden, sondern auch die Attraktivität ganzer Berufsstände<br />

für junge Leute massiv erschüttert wurde, heute das fehlende Interesse der Jugend an beruflichen<br />

Entwicklungsperspektiven in der Branche beklagt.<br />

Etwas überspitzt formuliert kann man sich hier des Eindrucks nicht erwehren, dass nicht nur in<br />

den Geschäftsführungen und Vorstandsetagen deutscher Unternehmen, sondern auch unter den<br />

sonst so renditebewussten Investoren offensichtlich die Annahme weit verbreitet ist, dass wettbewerbskritische<br />

(Human-)Ressourcen wie Naturwissenschaftler und Ingenieure kontinuierlich<br />

als ausgereifte Früchte auf den Bäumen wachsen oder bei Bedarf wie Manna vom Himmel fallen.<br />

Während es heute völlig normal ist, wenn sich global agierende Unternehmen mit hohen Beträgen<br />

auf Jahre hinaus gegen Risiken durch Wechselkursschwankungen versichern, stellt eine entsprechende<br />

Vorsorge für zusätzliche Personalbedarfe in Boomzeiten aber im Head-Count-<br />

Zeitalter eine scheinbar unüberwindbare Tabuzone dar. 12<br />

Man kann nur hoffen, dass das an anderer Stelle „hoch professionalisierte“ Risikomanagement in<br />

den Unternehmen im Kontext von Basel II diese Zusammenhänge für sich entdeckt. Bislang dominieren<br />

hier vielfach noch Ausweichstrategien mit Verweisen auf die klaffende Lücke im<br />

Fachkräftebereich und Forderungen nach schnellen Lösungen, die kein eigenes Engagement erfordern.<br />

12<br />

Vgl. hierzu auch Führing, M.: Risikoberichterstattung über Humanressourcen <strong>–</strong> Eine empirische Analyse der DAX 30, in:<br />

Zeitschrift für Personalforschung (ZfP), 18. Jg., 2/2004, S. 183-206.


Jahresthema<br />

2.2 Praxisferne Hochschulausbildung als Ursache von Fachkräftemangel <strong>–</strong><br />

Alibi für überkommene betriebliche Ausbildungsstrategien?<br />

Diese Zurückhaltung wird man sich zukünftig auf einzelbetrieblicher Ebene jedoch immer <strong>weniger</strong><br />

leisten können, zumindest wenn man Befunde ernst nimmt, die signalisieren, dass sich die<br />

dominant beklagten quantitativen Engpässe noch mit erheblichen qualitativen Verwerfungen<br />

überlagern. Die Kompetenzen der am Arbeitsmarkt verfügbaren Naturwissenschaftler und Ingenieure<br />

werden häufig als unzureichend klassifiziert. Eine Einsicht, die schon bei der letzten<br />

Fachkräftemangelperiode nicht neu war, 13 an der sich nach Angaben von Unternehmen aber<br />

auch nichts geändert hat.<br />

Eine aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zeigt erneut auf, dass es in<br />

Deutschland nicht nur zu wenige Ingenieure gibt, sondern dass auch die Kompetenzprofile der<br />

Hochschulabsolventen häufig unpassend sind. Rund 73 Prozent der Unternehmen führen als Ursache<br />

von Rekrutierungsproblemen bei Absolventen ingenieurwissenschaftlicher Studienfächer<br />

fehlende Qualifikationen an (vgl. Abb. 1). 14<br />

Als zentrale Mängel werden insbesondere in Nachfragebereichen wie Vertrieb, Marketing, Wartung,<br />

Entstörung, Service und Beratung etc. immer wieder die fehlende praktische Erfahrung und<br />

eine unzureichende Passfähigkeit mit den betrieblichen Anforderungen ausgemacht.<br />

Über Jahrzehnte lösen diese qualitativen Diskrepanzen einen immer gleichen Reflex aus <strong>–</strong><br />

wohlmeinend engagieren sich Politiker aller Parteien für eine stärkere Praxisnähe der Hochschulen<br />

und rufen die Wirtschaft auf, ihre Anforderungen mitzuteilen, auf dass endlich passfähige<br />

Ausbildungsgänge gestaltet werden (können). 15<br />

13<br />

Vgl. Staudt, E.; Kottmann, M.; Merker, R.: Chemiker: Hochqualifiziert aber inkompetent?, in: Innovation: Forschung und<br />

Management, Band 8, 2. Aufl., Bochum 1997; Staudt, E.; Kottmann, M.; Merker, R.: Kompetenzdefizite von<br />

Naturwissenschaftlern und Ingenieuren behindern den Strukturwandel und verhindern Innovationen, in: Zeitschrift für<br />

Personalforschung (ZfP), 13. Jg., 1/1999, S. 5-28; Staudt, E.; Merker, R.; Krause, M.: Entkopplung von Kompetenz- und<br />

Branchenentwicklung: Innovationsengpass im Strukturwandel <strong>–</strong> Das Beispiel der Ingenieure in der liberalisierten<br />

Versorgungswirtschaft, in: Bellmann, L. et al. (Hrsg.): Personalwirtschaft und Organisationskonzepte moderner Betriebe,<br />

Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Band 252, Nürnberg 2001, S. 51-83.<br />

14<br />

Vgl. Institut der Deutschen Wirtschaft (Hrsg.): Ingenieurmangel in Deutschland <strong>–</strong> Ausmaß und gesamtwirtschaftliche<br />

Konsequenzen, 11. April 2007, S. 23.<br />

15<br />

„Solange die Wirtschaft der Wissenschaft nicht ihre Bedürfnisse mitteilt, werden die Studenten am Arbeitsmarkt vorbei<br />

ausgebildet“ heißt es beispielsweise in einer kürzlich veröffentlichten doppelseitigen Anzeige des Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft und Technologie. Vgl. o.V.: Fachkräfte in Deutschland, Anzeigensonderveröffentlichung des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie, in: Welt am Sonntag, Nr. 27, 8. Juli 2007.<br />

11


100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

88,3<br />

74,3<br />

70,9<br />

zu geringe Anzahl eingeschränkte<br />

regionale Mobilität<br />

58,9 59,4<br />

72,8<br />

berufserfahrene Bewerber Absolventen<br />

55,9<br />

51,5<br />

fehlende Qualifikation nicht erfüllbare<br />

Gehaltsforderungen<br />

Abb. 1: Ursachen von Rekrutierungsproblemen bei Ingenieuren (Quelle: IW Köln 2007)<br />

Jahresthema<br />

Sicher würde mancher Hochschule eine intensivere Auseinandersetzung mit den Anforderungen<br />

und realen Umsetzungsproblemen von Betrieben und öffentlichen Organisationen gut bekommen.<br />

Aber selbst wenn man unterstellt, dass sich Studieninteressierte davon lenken ließen, mag<br />

man sich nicht das Chaos vorstellen, das losbrechen würde, wenn hunderte kleine, mittlere und<br />

große Unternehmen <strong>–</strong> wie es das Wirtschaftsministerium anregt 16 <strong>–</strong> ihre spezifischen Anforderungen<br />

einer Maschinenbau-Fakultät mitteilen und damit entsprechende Erwartungen an „ihren<br />

Ingenieur von morgen“ verbinden würden.<br />

Die Aufforderung zu praxisnäherer Ausbildung ohne Spezifizierung dahingehend, welche der<br />

unendlich vielen Praxisfälle einer innovierenden Wirtschaft denn nun maßgeblich sein sollen, hat<br />

<strong>–</strong> ehrlich analysiert <strong>–</strong> eine realistische Erfolgswahrscheinlichkeit vergleichbar mit der Suche<br />

nach der „Nadel im Heuhaufen“. Letztlich wird auch niemand ernsthaft erwarten, dass man mit<br />

Vertretern der Wirtschaft Anforderungskataloge abstimmen kann, zu denen diese noch in zehn<br />

Jahren stehen. So lange dauert es aber ungefähr, bis die so entwickelten neuen Studienangebote<br />

curricularisiert, akkreditiert und von den ersten Studenten erfolgreich absolviert sind.<br />

Schon aus diesen Gründen ist die von der Politik angenommene alleinige Lösbarkeit der Fachkräfteproblematik<br />

durch Hochschulen und die dort qualifizierten Akademiker eine Illusion. Rich-<br />

16 Ebenda.<br />

12


Jahresthema<br />

tig gefährlich wird diese <strong>–</strong> auch durch schlichte OECD-Studien des Typs „Vergleich von Äpfeln<br />

mit Birnen“ geschürte <strong>–</strong> Akademiker-Illusion durch das transportierte Signal einer „Erste-Wahl-<br />

Ausbildung“, wodurch konkurrierende Ausbildungswege jenseits der Hochschule gravierend benachteiligt<br />

werden. 17<br />

Warum eigentlich sollen sich junge Menschen noch auf den beschwerlichen Karriereweg einer<br />

gewerblichen Ausbildung plus anschließender berufsbegleitender Weiterqualifizierung zum<br />

Techniker oder Meister machen, wenn die Wertigkeit des dabei mühsam erworbenen Knowhow-Niveaus<br />

von der politischen Elite dieses Landes nahezu selbstverständlich unterhalb des<br />

Niveaus eines im Extremfall ohne jeden Kontakt zu betrieblichen Realitäten ausgebildeten<br />

Hochschulabsolventen verortet wird?<br />

Wenn es bei diesem Signal eigentlich nur um die Erreichung einer OECD-Quote für Hochschulabsolventen<br />

geht, empfehlen wir eine Alternative zu bedenken. Vermutlich würde Deutschland<br />

eine im internationalen Maßstab durchaus akzeptable „Hochschulabsolventenquote“ aufweisen,<br />

wenn man sich einmal die Mühe machen würde, die Vergleichskriterien zu harmonisieren. Dann<br />

nämlich würden viele der hierzulande häufig hervorragend qualifizierten deutschen Techniker<br />

und Meister einen Vergleich mit den „professional bachelor“-Absolventen der so gerne herangezogenen<br />

skandinavischen Vorbild-Länder nicht scheuen müssen.<br />

3 Die qualitative Neuausrichtung betrieblicher Ausbildungsportfolios ist<br />

überfällig<br />

Neben den skizzierten Fehlsteuerungen im Ausbildungssystem hat die Akzentuierung<br />

(verbands-)politischer Lösungsstrategien auf den Hochschulbereich eine weitere „Schattenseite“.<br />

Hierdurch wird letztlich der Beibehaltung überkommener Ausbildungsstrategien vieler deutscher<br />

Unternehmen Vorschub geleistet, deren Professionalisierung zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

eigentlich zu den originären unternehmerischen Aufgaben zu zählen ist.<br />

Anstatt nach neuen oder ergänzenden Lösungsmustern für personelle Engpässe zu suchen, verfolgen<br />

die meisten Unternehmen nach wie vor klassische Strategien zur Begrenzung des Personalmangels,<br />

ohne sich von ihren Wettbewerbern abzugrenzen (vgl. Abb. 2). 18 Besonders anschaulich<br />

wird dieses Professionalisierungsdefizit am Beispiel der viel diskutierten Ingenieure:<br />

17<br />

Vgl. hierzu Staudt, E.: Lehrling und Student: Sackgassen der beruflichen Bildung, in: Liesering, S.; Schober, K.;<br />

Tessaring, M. (Hrsg.): Die Zukunft der dualen Berufsausbildung, Nürnberg 1994, S. 335-338.<br />

18<br />

Institut der Deutschen Wirtschaft (Hrsg.): Ingenieurmangel in Deutschland <strong>–</strong> Ausmaß und gesamtwirtschaftliche<br />

Konsequenzen, 11. April 2007, S. 21.<br />

13


Fort- und Weiterbildung<br />

Förderung des<br />

Unternehmensimages<br />

Leistungsanreize<br />

Bedarfsorientierte<br />

Arbeitszeitflexibilisierung<br />

Rekrutierung älterer<br />

Ingenieure<br />

Vergabe von<br />

Diplomarbeiten<br />

Hochschulrecruiting<br />

Rekrutierung von<br />

Ingenieuren im Ausland<br />

Präsenz auf<br />

Bewerbermessen<br />

15,2<br />

14,6<br />

35,8<br />

Jahresthema<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Angaben in Prozent<br />

Abb. 2: Strategien der Unternehmen gegen den Ingenieurmangel (Quelle: IW Köln 2007)<br />

Betrachtet man die dominierenden betrieblichen Gegenstrategien zur Linderung des Ingenieurmangels,<br />

lassen sich hohe Deckungsgrade ausmachen. Aufgrund ihres Kollektivcharakters können<br />

Maßnahmen, die von 40, 50 oder gar 70 Prozent der Unternehmen ergriffen werden, eigentlich<br />

kaum einen durchgreifenden Lösungsbeitrag liefern. Um hier nicht missverstanden zu werden:<br />

Das macht diese Maßnahmen natürlich nicht falsch oder unwichtig. Wenn aber alle mit den<br />

gleichen Maßnahmen auf den gleichen begrenzten Arbeitsmärkten agieren, dann führt dies nicht<br />

zur angestrebten Differenzierung und damit zur erfolgreichen Rekrutierung und Bindung von<br />

kompetenten Ingenieuren, sondern in Bereiche höchster Wettbewerbsintensität. Dann versuchen<br />

viele Unternehmen gleichzeitig, sich für die besten Absolventen am Arbeitsmarkt attraktiv zu<br />

machen, locken mit komfortablen Vergütungsmodellen oder gehen mit horrenden Summen für<br />

Reparaturweiterbildung gegen Kompetenzdefizite von Hochschulabsolventen an, die unter normalen<br />

Konjunkturbedingungen nicht einmal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden<br />

wären. Die Summe der Aufwendungen in diesem Bereich übersteigt dabei die Mittel, die offensiv<br />

in Maßnahmen zur präventiven Sicherung der Kompetenzverfügbarkeit eingesetzt werden,<br />

um ein Vielfaches. Sie sind damit ökonomisch gesehen schlicht ineffizient.<br />

14<br />

40,7<br />

47,6<br />

52,6<br />

63,8<br />

61,5<br />

68,0


Jahresthema<br />

Weil dies so ist und weil sich die Rekrutierungsprobleme in Deutschland nahezu strukturgleich<br />

wiederholen, scheint uns die Hypothese durchaus angemessen, dass der zu beobachtende Fachkräfte-<br />

und Ingenieurmangel gar nicht vornehmlich aus der fehlenden Praxisnähe der Hochschulen<br />

resultiert, sondern aus einer strukturellen Lücke im Ausbildungsportfolio der meisten Betriebe.<br />

Die eigene Sicherung der Personalverfügbarkeit stagniert auf dem Niveau einer zunehmend von<br />

leistungsstarker Klientel abgekoppelten gewerblich-technischen Ausbildung, 19 während in schöner<br />

Regelmäßigkeit bei jedem Aufschwung der Ingenieurmangel eskaliert. Fügt man die Befunde<br />

zur kontinuierlichen Höherqualifizierung in den Betrieben mit Beobachtungen zum „Brain-<br />

Drain“ im Bereich der dualen Ausbildung und der sich hartnäckig haltenden Kritik an fehlender<br />

Praxisnähe von Hochschulabsolventen zusammen, dann sind weite Teile der Wirtschaft offensichtlich<br />

seit geraumer Zeit mit Anforderungen konfrontiert, die nach neuen Lösungen im Verbund<br />

des bewährten Systems der gewerblich-technischen Ausbildung mit der akademischen<br />

Hochschulbildung verlangen.<br />

Umso unverständlicher erscheint es, dass deutsche Unternehmen bislang weithin frei von Engagements<br />

in diesem besonders kritischen Segment zwischen den Polen der bewährten gewerblichen<br />

und akademischen Ausbildung sind. Gerade dieses „mittlere Ausbildungssegment“ aus<br />

praktisch versierten und theoretisch anspruchsvoll ausgebildeten Fachleuten erfordert aber besonderes<br />

Augenmerk, da hier ein Nervenzentrum des Fachkräftemangels in Deutschland liegt. 20<br />

Zudem ist dieses „mittlere Ausbildungssegment“ auf der einzelbetrieblichen Ebene seriöser zu<br />

bearbeiten als allein von staatlichen Ausbildungsinstanzen:<br />

Ausbildung nach tatsächlichem Personalbedarf: Ein Kernelement der derzeitigen Debatte ist<br />

der quantitative Mangel an Jung-Ingenieuren. Einer Hochschule ist aber nun mal nicht bekannt,<br />

wie viele Optionen für Großflugzeuge zu welchen Lieferzeiten von Kunden welcher Bonität abgeschlossen<br />

werden. Und selbst wenn diese Informationen über Umwege bekannt wären, wüssten<br />

Hochschulen immer noch nicht, ob dadurch die Nachfrage nach „ihren“ Absolventen anzieht<br />

oder ob der Betrieb nicht auf personelle Kapazitäten von Subunternehmen zurückgreift, ins Ausland<br />

expandiert o.ä. Es ist auch nicht Kernaufgabe einer Hochschule, aus Trendprognosen zur<br />

Entwicklung des Energiebedarfes in Asien Rückschlüsse auf die dazu benötigten Kraftwerkskapazitäten<br />

zu ziehen, um darauf aufbauend zusätzliche Personalbedarfe im Ingenieurbereich abzu-<br />

19<br />

Diese nicht neue Beobachtung bestätigt der DIHK erneut mit der Aussage: „Immer mehr wenden sich leistungsstarke<br />

Jugendliche den Hochschulen zu“. DIHK (Hrsg.): „Dual mit Wahl“. Ein Modell der IHK-Organisation zur Reform der<br />

betrieblichen Ausbildung, Berlin, Februar 2007, S. 2.<br />

20<br />

Vgl. Staudt, E.; Kottmann, M.: Die Lücke zwischen gewerblicher und akademischer Ausbildung blockiert Innovationen!,<br />

in: BWP <strong>–</strong> Berufsausbildung in Wissenschaft und Praxis, 30. Jg., 3/2001, S. 41-45.<br />

15


16<br />

Jahresthema<br />

schätzen. Die Voraussetzungen für eine zumindest ansatzweise seriöse Personalplanung als<br />

Steuerungsgröße für eine Anpassung von Ausbildungskapazitäten sind demgegenüber auf der<br />

einzelbetrieblichen Ebene gegeben. Zumindest dann, wenn man spezifische Früh-Indikatoren<br />

wie Ersatzbedarfe aufgrund von altersbedingtem Ausscheiden und durchschnittlicher Fluktuation<br />

mit Kenngrößen der Entwicklung von Auftragseingängen oder strategischen Implikationen mit<br />

Blick auf neue Geschäftsfelder oder die Beobachtung von Markt- und Technologietrends verbindet.<br />

Anforderungsgerechte Ausbildung: Neben dieser staatlichen Ausbildungsinstanzen allenfalls<br />

über Metaanalysen wie Konjunkturprognosen zugänglichen quantitativen Dimension des Fachkräftemangels<br />

sind die qualitativen Differenzierungen eines hochgradig fragmentierten Nachfragesystems<br />

nach „Ingenieur-Kompetenzen“ für Hochschulen nicht ansatzweise passfähig zu erfüllen.<br />

Natürlich sind in Einzelfällen starke Überschneidungen der Kompetenzprofile von Absolventen<br />

einer Hochschule mit Anforderungsprofilen von Großunternehmen denkbar und vermutlich<br />

auch vorhanden. Undenkbar ist allerdings, dass eine Maschinenbau-Fakultät einer Hochschule<br />

ihre Absolventen mit einem Vorlauf von fünf bis zehn Jahren gleichzeitig auf <strong>–</strong> eben zukünftige,<br />

vielfach noch gar nicht erkennbare <strong>–</strong> Tätigkeiten im Kraftwerksbau, in der Automobilindustrie,<br />

der chemischen Industrie, der Beratungsbranche etc. so vorbereitet, dass diese mit Abschluss<br />

des Studiums voll einsatzfähig sind. Diese Aufgabe muss vollends scheitern, wenn man<br />

nicht nur Großunternehmen „versorgen“ will, sondern auch den größeren Teil unserer Wirtschaftsrealität<br />

<strong>–</strong> nämlich Mittelstand und Handwerk <strong>–</strong> in dieses Ansinnen einbezieht. Wie auch<br />

immer man diese Problematik dreht und wendet, die Passfähigkeit von wettbewerbskritischen<br />

Elementen betrieblicher Anforderungsprofile kann schon aus logischen Gründen nur da aufgebaut<br />

werden, wo sie später wertschöpfend genutzt werden sollen: im konkreten betrieblichen<br />

Verwertungskontext.


Jahresthema<br />

T E C H N I K • W I R T S C H A F T • G E S E L L S C H A F T<br />

2 VDI nachrichten . 5. Oktober 2007 . Nr. 40 MEINUNG<br />

Standpunkt: Bernd Kriegesmann und Marcus Kottmann plädieren für die Verzahnung von Facharbeiterausbildung und Studium<br />

VDI nachrichten, Düsseldorf, 5.10.07, ws <strong>–</strong><br />

„Die Ausbildungsportfolios vieler<br />

Unternehmen sind rückständig!“<br />

Die beiden Bochumer Wissenschaftler<br />

Bernd Kriegesmann und<br />

Marcus Kottmann plädieren für<br />

eine Abkehr von den klassischen<br />

Strategien zur Begrenzung des<br />

Personalmangels. Sie fordern,<br />

„die praktische Überlegenheit<br />

einer Ausbildung im dualen System<br />

mit dem Theorieprimat der<br />

Hochschulen“ zu verzahnen.<br />

Nun ist es wieder soweit: In Deutschland<br />

erklingen die „Sirenen des<br />

Ingenieurmangels“. Wie in jeder<br />

konjunkturellen Aufschwungphase<br />

vergeht kein Tag, an dem sich nicht<br />

Diskutanten aus Politik, Verbänden<br />

und Unternehmen den Engpässen bei<br />

Ingenieuren widmen und vor Negativeffekten<br />

für das Wirtschaftswachstum<br />

warnen.<br />

Für das Jahr 2007 geht das Bundeswirtschaftsministerium<br />

von einer<br />

sechsstelligen Zahl nur mit Verzögerung<br />

oder gar nicht besetzbarer Stellen<br />

aus. Die damit in Verbindung<br />

gebrachten Wertschöpfungsverluste<br />

sollen nach geschätzten 3,5 Mrd. €<br />

im Jahr 2006 nun schon bis zu 1%<br />

des Bruttoinlandsprodukts betragen <strong>–</strong><br />

das entspräche einer Größenordnung<br />

von mehr als 20 Mrd. €.<br />

Entspannung ist auch künftig kaum<br />

zu erwarten. So werden im aktuellen<br />

Bericht zur technologischen Leistungsfähigkeit<br />

Deutschlands Szenarien<br />

zur Entwicklung personeller<br />

Engpässe entwickelt, die selbst bei<br />

einer stark sinkenden Erwerbstätigkeit<br />

jährlich einen Mangel an Ingenieuren<br />

prognostizieren. Bei einem<br />

konstanten Erwerbstätigkeitsniveau<br />

werden bis zum Jahr 2014 sogar fast<br />

60.000 fehlende Ingenieure berechnet.<br />

Schnell sind dann gut gemeinte<br />

Vorschläge zur Lösung dieser Probleme<br />

zur Hand. Neben Forderungen,<br />

die Weiterbildungsanstrengungen in<br />

den Unternehmen zu forcieren, eine <strong>–</strong><br />

weitere <strong>–</strong> Bildungsoffensive zu starten,<br />

die Zahl der Studienabbrecher zu<br />

reduzieren oder mehr Frauen für<br />

technische Studiengänge zu begeistern,<br />

wird vor allem die Zuwanderungsdebatte<br />

<strong>–</strong> sieben Jahre nach der<br />

„Green-Card“ <strong>–</strong> wieder aufgelegt.<br />

Mit dualer Ausbildung<br />

gegen den Ingenieurmangel<br />

Waren die Erfolge der Maßnahmen<br />

zur Bekämpfung der letzten<br />

Fachkräftemangelwelle so erfolgreich,<br />

dass man sie weitgehend<br />

unverändert reproduzieren sollte?<br />

Eine ehrliche Bilanz liefert hierfür<br />

kaum überzeugende Anhaltspunkte.<br />

Und die Moral von der Geschicht’<br />

scheint „um die Lösung geht es<br />

nicht“. Was zu dieser defätistischen<br />

Einschätzung führt, ist die weitgehende<br />

Freizeichnung der Wirtschaft<br />

bei der Bewertung der Ursachen des<br />

Ingenieurmangels. Demgegenüber<br />

scheint weitgehend Konsens darüber<br />

zu herrschen, den Hochschulen mit<br />

Verweis auf mangelnde Praxisnähe<br />

die Hauptrolle für die Entstehung<br />

und die Hauptlast bei der Überwindung<br />

des Ingenieurmangels<br />

zuzuschreiben.<br />

Vor dem Hintergrund der lange<br />

bekannten Prognosen zur Kompetenzverfügbarkeit<br />

von Ingenieuren<br />

erscheint es aber doch gerade auf der<br />

Unternehmensseite überraschend,<br />

wenn Betriebe mit weit im Voraus<br />

erkennbaren Auftragsbeständen wie<br />

etwa im Flugzeug-, Containerschiffoder<br />

Kraftwerksbau erst vor der<br />

anstehenden Bearbeitung darüber<br />

nachzudenken beginnen, wie denn<br />

die Personifizierung der Auftragsabwicklung<br />

aussehen könnte.<br />

Die Autoren<br />

Marcus Kottmann ist Geschäftsleiter<br />

des Forschungszentrums für Personalentwicklung<br />

im Institut für Arbeitswissenschaft<br />

(IAW) der Ruhr-<br />

Universität Bochum.<br />

Prof. Dr. Bernd Kriegesmann ist Vorstandsvorsitzender<br />

des Instituts für<br />

angewandte Innovationsforschung<br />

(<strong>IAI</strong>) an der Ruhr-Universität Bochum<br />

und lehrt Betriebswirtschaftslehre an<br />

der Fachhochschule Gelsenkirchen.<br />

Der Beitrag ist ein Vorabdruck zum<br />

Positionspapier „Das Märchen vom<br />

Fachkräftemangel. Plädoyer für eine<br />

strategische Neuorientierung betrieblicher<br />

Ausbildungsportfolios zur Überwindung<br />

personell bedingter Innovations-<br />

und Wachstumsbarrieren“. MK<br />

www.iai-bochum.de.<br />

Man kann nur hoffen, dass das so<br />

„hoch entwickelte“ Risikomanagement<br />

in den Unternehmen auch diese<br />

weichen Faktoren mit harten Konsequenzen<br />

bald entdeckt.<br />

Neben ausgelösten Fehlsteuerungen<br />

im Ausbildungssystem hat die<br />

Akzentuierung (verbands-)politischer<br />

Lösungsstrategien auf den<br />

Hochschulbereich eine dramatische<br />

„Schattenseite“. Hierdurch wird der<br />

Beibehaltung überkommener Ausbildungsstrategien<br />

vieler deutscher<br />

Unternehmen Vorschub geleistet,<br />

deren Professionalisierung zur Sicherung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit zu<br />

den originären unternehmerischen<br />

Aufgaben zu zählen ist.<br />

Anstatt nach neuen oder ergänzenden<br />

Lösungsmustern für personelle<br />

Engpässe zu suchen, verfolgen die<br />

meisten Unternehmen nach wie vor<br />

klassische Strategien zur Begrenzung<br />

des Personalmangels, ohne sich von<br />

ihren Wettbewerbern abzugrenzen.<br />

Sie versuchen, sich für die besten<br />

Absolventen am Arbeitsmarkt attraktiv<br />

zu machen, locken mit interessanten<br />

Vergütungsmodellen oder gehen<br />

mit Reparatur-Weiterbildung gegen<br />

die bemängelten Kompetenzdefizite<br />

an.<br />

Da alle Unternehmen im Gleichschritt<br />

agieren, steigt mit diesem<br />

Maßnahmenspektrum aber weder die<br />

Zahl der verfügbaren Ingenieure<br />

noch führt dies zur angestrebten<br />

Differenzierung und damit zur erfolgreichen<br />

Rekrutierung und Bindung<br />

von kompetenten Ingenieuren.<br />

Die Summe der Aufwendungen in<br />

diesem Bereich übersteigt allerdings<br />

die Mittel, die offensiv in Maßnahmen<br />

zur präventiven Sicherung der<br />

Kompetenzverfügbarkeit eingesetzt<br />

werden, um ein Vielfaches.<br />

Weil dies so ist und weil sich die<br />

Rekrutierungsprobleme in Deutschland<br />

nahezu strukturgleich wiederholen,<br />

scheint uns die Hypothese angemessen,<br />

dass der zu beobachtende<br />

Fachkräftemangel gar nicht vornehmlich<br />

aus der fehlenden Praxisnähe<br />

der Hochschulen resultiert,<br />

sondern aus einer strukturellen<br />

Lücke im Ausbildungsportfolio der<br />

meisten Betriebe.<br />

Die eigene Sicherung der Personalverfügbarkeit<br />

stagniert auf dem<br />

Niveau einer zunehmend von leistungsstarker<br />

Klientel abgekoppelten<br />

gewerblich-technischen Ausbildung,<br />

während in schöner Regelmäßigkeit<br />

bei jedem Aufschwung der Ingenieurmangel<br />

eskaliert.<br />

Fügt man die Befunde zur kontinuierlichen<br />

Höherqualifizierung in den<br />

Betrieben mit Beobachtungen zum<br />

„Brain-Drain“ im Bereich der dualen<br />

Ausbildung und der sich hartnäckig<br />

haltenden Kritik an fehlender<br />

Praxisnähe von Hochschulabsolventen<br />

zusammen, dann sind weite<br />

Teile der Wirtschaft offensichtlich<br />

seit geraumer Zeit mit Anforderungen<br />

konfrontiert, die nach<br />

neuen Lösungen im Verbund des<br />

bewährten Systems der gewerblich-technischen<br />

Ausbildung mit<br />

der akademischen Hochschulbildung<br />

verlangen.<br />

Dass man diese Problematik<br />

auch anders und ohne die öffentliche<br />

Inszenierung einer Mangelrepublik<br />

angehen kann, machen<br />

fortschrittliche Betriebe längst vor.<br />

Sie haben diese strukturelle Lücke<br />

im Ausbildungssystem als Profilierungschance<br />

erkannt und steuern<br />

das erfolgskritische Segment der<br />

Ingenieure selbst an.<br />

In Zusammenarbeit mit Hochschulen<br />

und Berufsakademien<br />

werden Studierende gleichzeitig<br />

mit einem Ausbildungsvertrag des<br />

Betriebes ausgestattet und verzahnen<br />

so die praktische Überlegenheit<br />

einer Ausbildung im dualen<br />

System mit dem Theorieprimat der<br />

Hochschulen. Als Absolventen<br />

sind diese jungen Menschen nach<br />

vier Jahren Facharbeiter und Ingenieur<br />

<strong>–</strong> und sehr begehrt.<br />

Obwohl dies so ist, wurden im<br />

vergangenen Jahr gerade einmal<br />

4.500 Ausbildungsverträge in<br />

dieser existenziellen Pipeline für<br />

ingenieurwissenschaftliche Berufsbilder<br />

geschlossen.<br />

Wenn also Politik und Wirtschaft<br />

dem Fachkräftemangel<br />

entgegentreten wollen, dann gilt es<br />

hier anzusetzen. Bei einer gleichbleibenden<br />

Erwerbstätigkeit werden<br />

bis 2014 jedes Jahr etwa 7.000<br />

Ingenieure zusätzlich benötigt. Das<br />

entspricht einer Größenordnung<br />

von nicht einmal 1,25 % der betrieblichen<br />

Ausbildungskapazitäten<br />

in diesem Lande.<br />

Sollten die Sirenen des Fachkräftemangels<br />

einen Funken mehr<br />

Wahrheit in sich tragen als ein<br />

Märchen, dann müsste es doch in<br />

einer gemeinsamen Initiative aus<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Politik gelingen, die zur Deckung<br />

dieser Lücke zusätzlich benötigten<br />

Ausbildungskapazitäten bereitzustellen.<br />

B. KRIEGESMANN/M. KOTTMANN<br />

17


18<br />

Jahresthema<br />

4 Empfehlungen der angewandten Innovationsforschung zur Überwindung<br />

des Fachkräftemangels im technischen Bereich<br />

Vorausschauende Betriebe haben diese strukturelle Lücke schon vor Jahren erkannt und steuern<br />

das erfolgskritische mittlere Ausbildungssegment in Kooperation mit Hochschulen gezielt selbst<br />

an. Auszubildende sind in diesen Modellen gleichzeitig auch Studierende <strong>–</strong> mit einem Ausbildungsvertrag<br />

des Betriebes ausgestattet können sie die praktische Überlegenheit einer Ausbildung<br />

im dualen System mit dem Theorieprimat der Hochschulen verzahnen. Als Absolventen<br />

sind diese jungen Menschen nach vier Jahren Facharbeiter und Ingenieur <strong>–</strong> und sehr begehrt.<br />

Doch obwohl Unternehmensbefragungen schon in der letzten Mangelperiode für weite Teile der<br />

deutschen Wirtschaft Absichten zum Ausbau derartiger Ausbildungskapazitäten ausweisen 21 und<br />

auch der Wissenschaftsrat bereits 1997 die verstärkte Integration von theoretischem Wissensaufbau<br />

und praktischer Berufstätigkeit in dualisierten Studiengängen empfohlen hat, 22 sind diese<br />

Ausbildungsgänge nicht recht vorangekommen.<br />

Nach wie vor verzahnt nur ein Bruchteil der Studierenden im natur- und ingenieurwissenschaftlichen<br />

Bereich eine Ausbildung mit einem Studium (vgl. Abb. 3). Im Jahr 2007 haben sich gerade<br />

einmal etwa 10.000 Betriebe mit rund 17.500 Ausbildungsverträgen in dieser existenziellen<br />

Pipeline für ingenieurwissenschaftliche Berufsbilder engagiert. Das entspricht verteilt auf die<br />

Gesamtdauer einer solchen Ausbildung von mindestens vier Jahren einer maximalen jährlichen<br />

Abschlussquote von etwa 4.000 Verträgen und damit <strong>weniger</strong> als einem Prozent der in Deutschland<br />

von Betrieben pro Jahr zur Verfügung gestellten Ausbildungsplätze. Präventive und nachhaltig<br />

ausgerichtete Maßnahmen zur Entwicklung erfolgskritischer Humanressourcen sind auf<br />

betrieblicher Ebene also eher die Ausnahme denn die Regel.<br />

21<br />

In einer Unternehmensbefragung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) aus dem Jahr 2001 sehen 77 Prozent der<br />

befragten Unternehmen in dem Ausbau der dualen Studiengänge ein wesentliches Rezept gegen den Fachkräftemangel.<br />

Vgl. Lenske, W.; Werner, D.: Fachkräftebedarf, Fachkräftemangel und Lösungsansätze <strong>–</strong> Die IW-Frühjahrsumfrage zu<br />

Ausbildung und Beschäftigung 2001, Beiträge zur Gesellschafts- und Bildungspolitik Nr. 252, Köln 2001. Als<br />

Kurzfassung: o.V.: Unternehmen denken voraus, in: Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd),<br />

44/2001, S. 5.<br />

22<br />

„Solche Angebote sollten, in privater wie in staatlicher Trägerschaft, erheblich ausgebaut werden“. Wissenschaftsrat<br />

(Hrsg.): Stellungnahme zum Verhältnis von Hochschulausbildung und Beschäftigungssystem, Würzburg, 9. Juli 1999, Drs.<br />

4099/99, S. 70 (Originalquelle: Wissenschaftsrat (Hrsg.): Duale Studiengänge an Fachhochschulen: Empfehlungen zur<br />

Differenzierung des tertiären Bereichs, Gütersloh 1997).


Jahresthema<br />

Anzahl Studierende in<br />

Ingenieur- und Naturwissenschaften<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

675.916<br />

669.365<br />

… davon in dualen natur- und<br />

ingenieurwissenschaftlichen<br />

Studiengängen<br />

16.245 17.617 17.846<br />

16.245 17.617 17.846 17.452<br />

2004 2005 2006 2007<br />

Jahre<br />

684.046<br />

687.493<br />

Abb. 3: Entwicklung der Studierendenzahlen in Ingenieur- und Naturwissenschaftlichen Fachbereichen<br />

insgesamt und davon in dualen Studiengängen 23<br />

Dieser Umstand ist zur Erhaltung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit dieses Landes umgehend<br />

und mit allem Nachdruck durch Einfluss- und Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft<br />

und Wissenschaft anzugehen.<br />

Eine Orientierung für die notwendigen Engagements in diesem Bereich liefert der aktuelle Bericht<br />

zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands 2007. Demnach werden bei einer<br />

gleichbleibenden Erwerbstätigkeit in den nächsten Jahren jeweils etwa 7.000 Ingenieure pro Jahr<br />

zusätzlich benötigt. 24<br />

� Würde die deutsche Wirtschaft den Anteil der Ausbildungsplätze im Segment dualer Studiengänge<br />

auf drei Prozent der jährlichen betrieblichen Ausbildungsleistung erhöhen, wären<br />

also quantitative und qualitative Engpässe der Fachkräfteproblematik gleichermaßen zukunftsorientiert<br />

anzugehen.<br />

23<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Fachserie 11, Reihe 4.1 Bildung und Kultur, Wiesbaden 2007, S. 6 und Institut<br />

der Deutschen Wirtschaft (Hrsg.): Projekt AusbildungPlus, Jahresbericht 2007, S. 8, o.A.O. Zuverlässige Daten zur<br />

Ausbildung in dualen Studiengängen liegen laut Institut der Deutschen Wirtschaft Köln erst ab 2004 vor.<br />

24<br />

Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Bericht zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands<br />

2006, Bonn, Berlin 2007, S. 118 f.<br />

19


20<br />

Jahresthema<br />

Hier gilt es demnach anzusetzen, wenn man den Fachkräftemangel insbesondere bei Ingenieuren<br />

und Naturwissenschaftlern ernsthaft überwinden will! Um diese Zielsetzung innerhalb der nächsten<br />

fünf Jahre zu erreichen, schlägt das Institut für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) e.V.<br />

ein Konzept zur strategischen Neupositionierung „dualer Studiengänge“ vor. Drei Eckpunkte<br />

konturieren diese Standortoffensive „Zukunft durch dualen Ingenieurnachwuchs“:<br />

1. Ausbau und Profilierung dualer Studiengänge im naturwissenschaftlich-technischen<br />

Bereich<br />

In Deutschland existieren <strong>–</strong> je nach Bundesland <strong>–</strong> bereits etablierte Angebote für duale Studiengänge<br />

an Hochschulen und Berufsakademien. Weitgehend ungeklärt sind jedoch nicht nur Fragen<br />

zur quantitativen Passfähigkeit von „dualen Ausbildungskapazitäten“ an Hochschulen im<br />

Kontext regionaler Nachfragestrukturen, sondern auch zu den entsprechenden qualitativen Bedarfsclustern<br />

der Betriebe. Hier ist zunächst Transparenz zu schaffen und eine Weiterentwicklung<br />

der Angebote, die auf die jeweilige regionale Wirtschaftsstruktur bzw. strategisch relevante<br />

Wirtschaftscluster eingehen, zu forcieren. Angestrebt wird eine Quote von mindestens drei Prozent<br />

der regionalen Ausbildungsleistung. Als politische Zielgröße sollte angestrebt werden, jedem<br />

interessierten Unternehmen bis spätestens 2012 im Umkreis von 100 Kilometern die Möglichkeit<br />

zu eröffnen, sich in Kooperation mit einer Hochschule in dualen Ingenieurstudiengängen<br />

zu engagieren.<br />

2. Professionelle Umsetzungsunterstützung durch Task Force „Duale Ingenieur-<br />

Studiengänge“<br />

Viele Unternehmen, regionale Wirtschaftsförderer, IHK’n, HWK’n etc. aber auch potentielle<br />

Studierende und ihre sozialen Umsysteme haben die Optionen dualer Studiengänge noch nicht<br />

hinreichend erkannt. Erwartete Schwierigkeiten bei der Suche nach dem richtigen Studienangebot,<br />

Abstimmungsprobleme mit der innerbetrieblichen Ausbildung oder den IHK-Prüfungen etc.<br />

verhindern die breitere Diffusion eines längst bewährten Konzeptes.<br />

Auf Seiten der Hochschulen erschweren die organisatorische Abstimmung mit den „Normalstudierenden“,<br />

der zusätzliche Akkreditierungsaufwand und der professionelle Zugang zu den Unternehmen<br />

die aktive Forcierung dieses Studienmodells. Um das angestrebte Qualitätsniveau im<br />

Bereich dualer Studiengänge zu erreichen, sollte eine unabhängige Task Force hierfür die Voraussetzungen<br />

erarbeiten und sowohl Unternehmen als auch Hochschulen bei der Umsetzung beraten.


Jahresthema<br />

3. Anreize für mittelständische Wirtschaft, Hochschulen und junge Menschen schaffen<br />

Der politische Wille und die Umsetzungsunterstützung allein schaffen keinen Durchbruch in der<br />

Lösung des Fachkräfteproblems. Entscheidend ist vielmehr, dass sich die Beteiligten selbst stärker<br />

engagieren:<br />

• Für Hochschulzugangsberechtigte ist das duale Studienangebot als Karriereoption stärker in<br />

das Bewusstsein zu rücken. Hierfür ist eine Verzahnung mit laufenden Initiativen auf Bundes-,<br />

Landes- und kommunaler Ebene denkbar, um Informationsdefiziten entgegenzuwirken.<br />

• Zur Steigerung der Bereitschaft von Hochschulen, duale Studiengänge in Abstimmung mit<br />

regionalen Wirtschaftsclustern zu forcieren, ist eine Einbindung in die Zielvereinbarungen<br />

mit dem jeweiligen Landesministerium anzustreben.<br />

• Auf der Unternehmensebene sind Selbstverpflichtungen der Wirtschaft etwa im Rahmen des<br />

Bündnisses für Ausbildung („Ausbildungspakt“) zu adressieren.<br />

21


Jahresthema<br />

<strong>IAI</strong> stellt Strategien gegen den Ingenieurmangel auf internationaler Konferenz vor<br />

Der zunehmende Fachkräfte- und Ingenieurmangel ist nicht nur ein<br />

deutsches Problem. In vielen Ländern entscheiden sich immer <strong>weniger</strong><br />

Schulabsolventen für ein natur- oder ingenieurwissenschaftliches Studium.<br />

Auch aufgrund vorherrschender Stereotypen, wie beispielsweise „Ein<br />

ingenieurwissenschaftliches Studium ist nur Mathematik und Physik“ oder<br />

„Ingenieurwissenschaften sind nichts für Frauen“, werden viele junge<br />

Menschen von einem Studium in diesen Disziplinen abgeschreckt. Dies führt<br />

zu einem eklatanten Mangel an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern<br />

sowohl im Bereich der Wissenschaft als auch in den Unternehmen.<br />

Um Lösungsstrategien gegen den Ingenieurmangel<br />

zu entwickeln, richtete das Institute of<br />

Electrical and Electronics Engineers (IEEE) <strong>–</strong><br />

der weltweit größte technische Berufsverband<br />

von Ingenieuren mit mehr als 360.000 Mitgliedern<br />

in 175 Ländern <strong>–</strong> zusammen mit dem Verband<br />

der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik<br />

(VDE) die Konferenz mit dem Titel:<br />

„Meeting the Growing Demand for Engineers<br />

and Their Educators 2010-2020“ vom 9. bis 11.<br />

November in München aus.<br />

Im Mittelpunkt der Konferenz stand die Analyse<br />

der Ursachen des Ingenieurmangels in EU-<br />

Ländern und in den Vereinigten Staaten von<br />

Amerika, die Präsentation und Diskussion von<br />

erfolgreichen internationalen Projekten gegen<br />

den Ingenieurmangel und die gemeinsame<br />

Entwicklung von Lösungsstrategien.<br />

In einem Begutachtungsverfahren wurden die<br />

relevantesten Papers zur Lösung des Problems<br />

und deren Autoren zu der auf 120 Teilnehmer<br />

begrenzten Konferenz eingeladen. Frank<br />

Striewe, Projektleiter am Institut für angewandte<br />

Innovationsforschung, stellte <strong>–</strong> unter<br />

dem Titel: „The Skills Deficit Myth“ <strong>–</strong> den Vertretern<br />

aus Industrie, Wissenschaft und Regierung<br />

die am <strong>IAI</strong> erarbeiteten Strategien gegen<br />

den Ingenieurmangel vor.<br />

Darüber hinaus erarbeiteten die Teilnehmer der<br />

Konferenz in sogenannten „Breakout Group<br />

Discussions“ tragfähige Strategien der Zusammenarbeit<br />

von Industrie, Wissenschaft und Regierungsinstitutionen<br />

zur Lösung des Ingenieurmangels.<br />

Beiträge der Keynote-Speaker wie<br />

beispielsweise Nicholas M. Donofrio, Executive<br />

Vice President Innovation and Technology der IBM Corporation und Reinhold E. Achatz, Head<br />

of Siemens Corporate Research and Technologies, rundeten die Konferenz ab.<br />

22


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Die Kompetenzbereiche


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

24<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Innovation hat sich in den letzten Jahren zum am häufigsten gebrauchten Schlagwort auf Unternehmens-,<br />

Verbands- und politischer Ebene entwickelt. Als Motor für Wachstum und Beschäftigung<br />

wird Innovationen ein herausragender Stellenwert beigemessen. Das war nicht immer so.<br />

Als das <strong>IAI</strong> Anfang der 1980er Jahre seine Arbeit aufgenommen hat, galt Innovation fast als etwas<br />

Suspektes. Noch unter dem Eindruck stabiler Wachstumsphasen konzentrierte man sich auf<br />

das Optimieren des Bestehenden. Erst mit zunehmendem Veränderungsdruck steigt <strong>–</strong> zumindest<br />

vordergründig <strong>–</strong> die Bereitschaft zur Innovation. Doch Innovationen fallen nicht vom Himmel<br />

und sind in der Umsetzung keine Selbstläufer. Zahlreiche Fehleinschätzungen zu Neuproduktideen,<br />

zur Diffusion neuer Techniken, zu den Wirkungen rechtlicher Regelungen etc. kennzeichnen<br />

das vielfach mangelnde Verständnis der Entstehungs- und Umsetzungsprobleme von Innovationen.<br />

Hier setzen die Arbeiten des <strong>IAI</strong> an.<br />

Angewandte Innovationsforschung am <strong>IAI</strong> heißt Analyse, Strukturierung und wissenschaftliche<br />

Begleitung von Veränderungsprozessen, die sich in Unternehmen, Branchen und Regionen vollziehen.<br />

Dazu gehören z.B. die Entwicklung neuer Produkte, durch neue Technologien ausgelöste<br />

Anpassungsprozesse, die Einführung neuer Organisationskonzepte, die Erschließung neuer<br />

Märkte, Kompetenzentwicklungsprozesse auf Individual- und Organisationsebene oder neue<br />

Formen der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.<br />

Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten steht die Entwicklung von Modellen zur Deskription und<br />

Erklärung sowie von Konzepten zur Steuerung und Gestaltung von Innovationsprozessen. Ausgangspunkt<br />

ist eine potenzialorientierte und ganzheitliche Perspektive, die<br />

• die Interdependenzen zwischen Innovationen und technischen, ökonomischen, organisatorischen,<br />

personalen und externen (Markt, Regelungen) Faktoren erfasst,<br />

• Systemkonsequenzen für die Steuerung und Bewertung von Innovationsprozessen transparent<br />

macht und<br />

• neue Ansatzpunkte und Wege für Innovationsstrategien von Individuen, Unternehmen und<br />

Politik aufzeigt.


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Zielsetzung der Forschungsarbeiten des <strong>IAI</strong> ist es dabei,<br />

• den Diskurs in und Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit<br />

über Fragen des technischen, organisatorischen und strukturellen Wandels anzustoßen<br />

und mitzugestalten,<br />

• wissenschaftliche Forschungsergebnisse für Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit aufzubereiten<br />

und deren breite Diffusion zu unterstützen,<br />

• konkrete Handlungshilfen für die Praxis zu entwickeln und auszutesten,<br />

• Handlungsempfehlungen aus den Projektergebnissen abzuleiten,<br />

• die Ergebnisse der Forschungsprojekte in die Wissenschaft einzuspeisen und damit einen<br />

Beitrag zur Weiterentwicklung der Innovationsforschung zu liefern.<br />

Mit diesen Aktivitäten an der Schnittstelle von Theorie und Praxis schließt das <strong>IAI</strong> eine Lücke,<br />

die erfahrungsgemäß weder von der Wissenschaft noch von der betrieblichen Praxis allein abgedeckt<br />

werden kann. Das <strong>IAI</strong> hat sich so weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus als<br />

kompetente und unabhängige Einrichtung im Bereich der Innovationsforschung etabliert und<br />

immer wieder Anstöße zur Gestaltung des Strukturwandels gegeben:<br />

„Das <strong>IAI</strong> ist eine der ganz wenigen Forschungseinrichtungen, die sich in Nordrhein-Westfalen<br />

wissenschaftlich mit Fragen der Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen und speziell<br />

des Handwerks befassen; auf dem Gebiet der Innovationsforschung ist es die einzige Einrichtung<br />

überhaupt in diesem Land.“<br />

Nordrhein-Westfälischer Handwerkstag<br />

„Das … Innovationsforschungsinstitut [<strong>IAI</strong>] gilt heute nicht nur in Nordrhein-Westfalen als eine<br />

Art Think-Tank auf seinem Gebiet.“<br />

„Das Bochumer Institut für angewandte Innovationsforschung hat nationalen Rang erreicht“ ...<br />

und gilt als „wissenschaftliche Institution, von dessen Glanz die Regierung in NRW gerne profitiert.“<br />

25


26<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Die konzeptionelle Basis für die Projektarbeiten am <strong>IAI</strong> bilden die fünf Kompetenzbereiche (vgl.<br />

Abb. auf der nächsten Seite)<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Innovationsmanagement,<br />

Innovationspolitik,<br />

Kleine und mittlere Unternehmen,<br />

Kompetenzentwicklung,<br />

Lifestyle-Management.<br />

Im Rahmen des vom <strong>IAI</strong> verfolgten Forschungsprogramms werden einerseits diese Kompetenzen<br />

entsprechend der wissenschaftlichen, betrieblichen und politischen Aktualität in wechselnde<br />

Anwendungsfelder bzw. Forschungsprojekte eingebracht. Zu diesen Feldern gehören beispielsweise<br />

der Markt für Facility Management, die Anwendungsfelder rund um die Mikrosystemtechnik,<br />

entwicklungsdynamische Bereiche wie die Biotechnologie oder die Druck- und Medienindustrie,<br />

regionale Umbrüche in alten Industriegebieten oder massive Veränderungen im Regelungswerk.<br />

Andererseits liefern die Ergebnisse und Erfahrungen aus den Projekten wichtige Impulse<br />

für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Kompetenzbereiche des <strong>IAI</strong>.<br />

In diesen Kompetenzbereichen führt das <strong>IAI</strong> in interdisziplinär besetzten Teams folgende Tätigkeiten<br />

durch:<br />

Wissenschaftliche Studien und Forschungsprojekte,<br />

Begleitung von Innovationsprojekten,<br />

Moderation von Entwicklungsprozessen,<br />

Organisation und Durchführung von Fachtagungen und Workshops,<br />

Veröffentlichungen und Vorträge.<br />

Im Sinne der angewandten Forschung arbeitet das <strong>IAI</strong> mit engem Praxisbezug. Dazu unterhält es<br />

im In- und Ausland eine Vielzahl formeller und informeller Netzwerkbeziehungen zu Unternehmen,<br />

zu Institutionen der Wirtschaft, zu (außer-)universitären Forschungseinrichtungen und der<br />

Politik. Dieses Netzwerk wird durch Projektkooperationen, Arbeitskontakte und die Pflege des<br />

Erfahrungsaustausches kontinuierlich ausgebaut.


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationspolitik<br />

Kleine und mittlere<br />

Unternehmen<br />

• Etablierung und Förderung dualer Kompetenzentwicklung<br />

auf neuem Niveau<br />

• Das Märchen vom Fachkräftemangel<br />

• Chancen der Kooperativen Ingenieurausbildung im<br />

„War for Talents“ nutzen<br />

• Förderung des Innovationstransfers im Schulsystem<br />

• „Innovationen sollten Schule machen“: Transferprojekte im<br />

Schulsystem zwischen Veränderungsimpulsen und<br />

Umsetzungsbarrieren<br />

Innovationsmanagement<br />

• Kooperative Gestaltung von Systemleistungen<br />

• Entwicklungspotenziale in der Zusammenarbeit zwischen<br />

Stadtwerken und Handwerksbetrieben<br />

• Der Beitrag der Weiterbildung zur Personal-, Organisationsund<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Kompetenzbereiche des <strong>IAI</strong><br />

• Steigerung der Effizienz im Innovationstransfer durch<br />

Nachfrageformierung<br />

• Innovationswiderstand und Gegenstrategien<br />

innovativer Kräfte<br />

• Produktinnovation: Umsetzungsbarrieren durch Simultaneous<br />

Venturing überwinden<br />

• Das Management von Intellectual Property beginnt beginnt mit mit der der<br />

Führung von Inventoren: Empirische Untersuchungen zur<br />

Anreizgestaltung für Erfinder<br />

• Patentmanagement als Innovationstreiber<br />

• Vom Betrieblichen Vorschlagswesen zum Ideenmanagement<br />

Kompetenzentwicklung<br />

• „Big Ideas“ erkennen und Flops vermeiden <strong>–</strong><br />

Bewertung von Innovationsideen<br />

• Flops trotz oder wegen <strong>Marktforschung</strong>?<br />

• „Open Innovation“: Offene Fragen zur Öffnung<br />

betrieblicher Innovationsprozesse<br />

• Einflussfaktoren und Handlungsbedarfe für Innovationen<br />

zum nachhaltigen Wirtschaften - Möglichkeiten und<br />

Grenzen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft<br />

Lifestyle-Management<br />

Lifestyle-Management<br />

• Systemkompetenz und Innovation<br />

• Kompetenzentwicklung in High Tech-Feldern <strong>–</strong> Neue Wege<br />

für die wissenschaftliche Weiterbildung<br />

• Gestaltung innovationsorientierter Lernkulturen:<br />

Auf den Umgang mit Fehlern im Unternehmen kommt es an<br />

• Die volkswirtschaftliche Bedeutung der<br />

Facility Management-Branche<br />

• Lebenslanges Lernen im Bereich von Sicherheit Sicherheit<br />

und Gesundheitsschutz<br />

• Lebensstilmanagement für Betriebsinhaber Betriebsinhaber des Handwerks<br />

• PräGO <strong>–</strong> Präventives Gesundheitsmanagement Gesundheitsmanagement durch integrierte<br />

Personal- und Organisationsentwicklung<br />

Organisationsentwicklung<br />

• Die Chancen „kreativer Fehler“ für die Unternehmensentwicklung<br />

nutzen<br />

• Mut zur Partisanenstrategie macht den Aufbruch zu Neuem<br />

möglich<br />

• Extensivierung und Intensivierung von Arbeit als Folge<br />

Partizipativen Managements<br />

• Balance von Innovation und Tradition statt Abbruch von<br />

Routinen<br />

• Virtuelle Unternehmen und Lifestyle-Management<br />

Lifestyle-Management<br />

• Entwicklung und Umsetzung eines modularen modularen Schulungskonzeptes<br />

„Corporate Health Care Management“ für für Führungskräfte<br />

• Bewertung von Kompetenzentwicklung<br />

Kompetenztransfer<br />

27


Kompetenzbereich »Innovationsmanagement«<br />

28<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Über nichts ist derzeit so schnell Einvernehmen zu erzielen wie über die Notwendigkeit von Innovationen.<br />

Die konjunkturelle Krise von heute lässt Versäumnisse von gestern sichtbar werden.<br />

Produkte, die im internationalen Wettbewerb nicht bestehen können und wegbrechende Märkte<br />

erhöhen den Druck zur Innovation. Weil aber beim Innovieren schnell klar wird, dass man bestehende<br />

Strukturen in Frage stellt und der Verlust liebgewordener Privilegien droht, werden<br />

echte Innovationen verschoben solange es geht. Marginale Verbesserungen und Rationalisierungsinnovationen<br />

sind dann das höchste Maß an Entwicklung, während Sprunginnovationen im<br />

Sinne eines Aufbruchs zu Neuem kaum vorankommen. Die Beharrungskräfte des Alten unterdrücken<br />

Ausbrüche aus vielfach nicht einmal bewährten, aber altbekannten Bahnen. Kostenorientierung<br />

und die Vordringlichkeit des Kurzfristigen drohen zu Lasten notwendiger Investitionen<br />

in die Zukunft zu gehen.<br />

Unter dem Druck von Downsizing, Outsourcing und weiteren, auf das Ausschöpfen letzter Rationalisierungsreserven<br />

bedachten Strategien, laufen Unternehmen Gefahr, sich in einen Zustand<br />

höchster Effizienz, aber auch höchster innovatorischer Inkompetenz hineinzumanövrieren. Eine<br />

gesunde Schlankheitskur im Routinebereich droht in eine krankhafte Magersucht im Innovationsbereich<br />

(„Lean Innovation“) umzuschlagen. Wenn Fach- und Führungskräfte ihrer letzten innovatorischen<br />

Freiräume beraubt werden, fehlt die Zeit, „über den Tellerrand“ zu schauen und<br />

Wege zu Neuem vorzubereiten. Die bestehende Kultur der Rationalisierung blockiert so den<br />

Aufbruch zu Neuem. Wer aber, um im Preiswettbewerb zu bestehen, im Innovationswettbewerb<br />

gar nicht an den Start geht, wird kaum nachhaltig erfolgreich sein können. Wenn man Innovationen<br />

aktiv vorantreiben will, setzt das voraus,<br />

• sich selbst jenseits des Mainstreams und der kurzfristigen Erwartungen der Finanzmärkte zu<br />

orientieren, statt von außen vorgegebenen Entwicklungspfaden (auf die sich das „Hauptfeld“<br />

begibt) zu folgen,<br />

• die Umsetzung der angestrebten Positionierung am Markt in einem komplexen Umbauprozess<br />

der bestehenden Technik- und Organisationskonfigurationen, der Außenschnittstellen<br />

zum Markt, vor allem aber der Mitarbeiterkompetenzen auch zu realisieren.<br />

Dieses potenzialorientierte, ganzheitliche Innovationsverständnis ist am <strong>IAI</strong> frühzeitig in zahlreichen<br />

Vorhaben zur Analyse und Begleitung von Innovationsprozessen auf Unternehmensebene<br />

umgesetzt und weiterentwickelt worden. Mit der folgenden Darstellung laufender Projekte<br />

möchten wir Ihnen einen Einblick in die Strategien, Methoden und Instrumente des einzelbetrieblichen<br />

Innovationsmanagements verschaffen.


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Kleine und<br />

mittlere<br />

Unternehmen<br />

Lifestylemanagement<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationspolitik<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Innovationsmanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

• Innovationswiderstand und Gegenstrategien<br />

innovativer Kräfte<br />

• Produktinnovation: Umsetzungsbarrieren durch Simultaneous<br />

Venturing überwinden<br />

• Das Management von Intellectual Property beginnt mit der<br />

Führung von Inventoren: Empirische Untersuchungen zur<br />

Anreizgestaltung für Erfinder<br />

• Patentmanagement als Innovationstreiber<br />

• Vom Betrieblichen Vorschlagswesen zum Ideenmanagement<br />

• „Big Ideas“ erkennen und Flops vermeiden <strong>–</strong><br />

Bewertung von Innovationsideen<br />

• Flops trotz oder wegen <strong>Marktforschung</strong>?<br />

• „Open Innovation“: Offene Fragen zur Öffnung<br />

betrieblicher Innovationsprozesse<br />

• Einflussfaktoren und Handlungsbedarfe für Innovationen<br />

zum nachhaltigen Wirtschaften - Möglichkeiten und<br />

Grenzen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft<br />

• Die volkswirtschaftliche Bedeutung der<br />

Facility Management-Branche<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Riskante Managementirrtümer <strong>–</strong> ein kritischer Blick auf den Kernkompetenzenansatz<br />

und die Mode der wahllosen Diversifikation, Bochum 2003; Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Erfolgreich<br />

Scheitern“ <strong>–</strong> Kreative Fehler als Bausteine innovationsförderlicher Lernkulturen, Bochum 2004; Kriegesmann,<br />

B.; Kerka, F.; Kley, T.: Fehlertoleranz und Innovationskultur: Normative Thesen im Spiegel empirischer<br />

Befunde, Bochum 2005; Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Learning from Creative Errors: putting<br />

failure to work to innovate, Bochum 2005; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T: Innovationswiderstand und Gegenstrategien<br />

innovativer Kräfte <strong>–</strong> Empirische Analysen zum „Fuzzy-Front-End“ des Innovationsprozesses, Bochum<br />

2005; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Happich, J.; Schwering, M. G.: „Big Ideas“ erkennen und Flops vermeiden<br />

<strong>–</strong> Dreistufige Bewertung von Innovationsideen, Bochum 2005; Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering,<br />

M. G.; Striewe, F.: Innovationsflops trotz oder wegen <strong>Marktforschung</strong>? <strong>–</strong> Wie Sie Kundenprobleme und Lösungen<br />

von morgen entdecken, No 221, Bochum 2006; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Innovationsbarrieren durch<br />

Simultaneous Venturing überwinden <strong>–</strong> Empirische Analysen zum Umgang mit Barrieren in Produktinnovationsprozessen,<br />

No 222, Bochum 2006; Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Innovationsmanagement <strong>–</strong> Tüftelei und systematische<br />

Entwicklung, in: Krüger, W.; Klippstein, G.; Merk, R.; Wittberg, V. (Hrsg.): Praxishandbuch des Mittelstands, 1.<br />

Aufl., Wiesbaden 2006, S. 313-327; Kriegesmann, B.: Innovationsmanagement <strong>–</strong> Den Kunden neu entdecken, in:<br />

Carell, A.; Herrmann, T.; Kleinbeck, U. (Hrsg.): Innovationen an der Schnittstelle zwischen technischer Dienstleistung<br />

und Kunden, Heidelberg 2007, S. 133-148; Thomzik, M.; Muth, R.: „Kaum zu fassen“, Volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung von FM, Interview, in: Der Facility Manager, 14. Jg., Juli/August 2007, S. 15-17; Kriegesmann, B.;<br />

Kerka, F. (Hrsg.): Innovationskulturen für den Aufbruch zu Neuem: Missverständnisse <strong>–</strong> Praktische Erfahrungen <strong>–</strong><br />

Handlungsfelder des Innovationsmanagements, Wiesbaden 2007; Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Kley, T.: Lernförderliche<br />

Unternehmenskulturen <strong>–</strong> Trendreport, in: INQA-Bericht Nr. 29, Dortmund, Berlin, Dresden 2007.<br />

29


Kompetenzbereich »Innovationspolitik«<br />

30<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Die innovationspolitischen Aktivitäten in Deutschland sind vor allem dominiert von dem<br />

Wunsch, Innovationen zu beschleunigen und „schlummernde“ Innovationspotenziale zu aktivieren.<br />

Gesucht werden Möglichkeiten zur Beeinflussung von Innovationsprozessen und zur Gestaltung<br />

von Innovationssystemen. Als Schlüsselfaktor hat die Forschungs- und Technologiepolitik<br />

den Wissens- und Technologietransfer entdeckt und versucht, durch umfangreiche Maßnahmen<br />

fördernd auf die Umsetzung von Forschungsergebnissen aus der Wissenschaft in eine breite industrielle<br />

Anwendung einzuwirken.<br />

Gegenstand der Forschungsarbeiten des <strong>IAI</strong> im Kompetenzbereich „Innovationspolitik“ ist vor<br />

diesem Hintergrund die Analyse von Innovationsprozessen mit dem Ziel, Ansatzpunkte für die<br />

Gestaltung förderpolitischer Maßnahmen aufzuzeigen. In zahlreichen Projekten zur Aus- und<br />

Bewertung von Förderprogrammen und -maßnahmen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene hat<br />

das <strong>IAI</strong> sowohl zur (Weiter-)Entwicklung von Evaluationsinstrumenten und -methoden beigetragen<br />

als auch Impulse für die Gestaltung der Innovationspolitik geliefert.<br />

Als ein zentrales Ergebnis der Arbeiten konnte aufgezeigt werden, dass die vorherrschenden Ansätze<br />

zur Unterstützung von Innovations- und Technologietransferprozessen kaum auf die spezifischen<br />

Bedarfe der Adressaten zugeschnitten sind. Die hohe Angebotsorientierung im System<br />

der Innovationsförderung führt zu „Insider-Outsider-Konstellationen“: Insider-Unternehmen<br />

kennen die „Spielregeln“ des Transfer- und Fördersystems und partizipieren bzw. profitieren<br />

überdurchschnittlich von den staatlich finanzierten Leistungen. Demgegenüber finden anwendungsorientierte<br />

Outsider-Unternehmen nur schwer Zugang in Transfer- und Fördernetzwerke.<br />

Dadurch kommt es zur Etablierung einer weitgehend geschlossenen, forschungsorientierten<br />

Technologie-Szene. Die förderpolitisch beabsichtigte breite Umsetzung von FuE-Ergebnissen<br />

bzw. neuen Technologien in die industrielle Anwendung findet deshalb nur zögerlich statt.<br />

Als Alternative zu den angebotsorientierten Instrumenten und Maßnahmen der aktuellen Innovationspolitik<br />

entwickelt das <strong>IAI</strong> Ansätze einer nachfrageorientierten Forschungs- und Technologiepolitik.<br />

Durch „Nachfrageformierung“, d.h. die Bündelung der Nachfrage von Unternehmen<br />

mit gleichen bzw. ähnlichen Problemen wird die Option eröffnet, problemorientiert auf vorhandene<br />

Problemlösungsangebote zuzugreifen. Im Ergebnis kann damit das Potenzial der Forschungs-<br />

und Technologieförderung effizienter und effektiver ausgeschöpft werden.


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Kleine und<br />

mittlere<br />

Unternehmen<br />

Lifestylemanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationsmanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Innovationspolitik<br />

• Etablierung und Förderung dualer Kompetenzentwicklung<br />

auf neuem Niveau<br />

• Das Märchen vom Fachkräftemangel<br />

• Chancen der Kooperativen Ingenieurausbildung im<br />

„War for Talents“ nutzen<br />

• Förderung des Innovationstransfers im Schulsystem<br />

• „Innovationen sollten Schule machen“: Transferprojekte im<br />

Schulsystem zwischen Veränderungsimpulsen und<br />

Umsetzungsbarrieren<br />

• Steigerung der Effizienz im Innovationstransfer durch<br />

Nachfrageformierung<br />

Staudt, E; Krause, M.: Ansätze zur Innovationsbeschleunigung in mittelständischen Unternehmen, in: Welfens, P.<br />

J. J.; Graack, C. (Hrsg.): Technologieorientierte Unternehmensgründungen und Mittelstandspolitik in Europa, Heidelberg<br />

1999, S. 55-74; Krause, M.; Schroll, M.: Deutsche Hochschullehrer zwischen Humboldtschem Ideal und<br />

Entrepreneurship. Patentierung und Verwertung von Forschungsergebnissen, Bochum 1999; Staudt, E; Kottmann,<br />

M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne Zukunft?, Frankfurt/Main 2001; Staudt, E.;<br />

Krause, M.: Wissens- und Technologietransfer in kleinen und mittleren Unternehmen, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.):<br />

Innovationsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen, München 2001, S. 105-118; Staudt, E.: Innovationspatt<br />

<strong>–</strong> Ein reformfeindliches Establishment verspielt Deutschlands Chancen, in: Bollmann, S. (Hrsg.): Patient<br />

Deutschland <strong>–</strong> Eine Therapie, Stuttgart, München 2002, S. 45-61; Krause, M.: Die Reichweite des institutionalisierten<br />

Technologietransfers bei der Diffusion neuer Technologien <strong>–</strong> Das Beispiel der begleitenden Maßnahmen im<br />

Förderprogramm Mikrosystemtechnik 1994-1999, Bochum 2003; Kailer, N.; Kottmann, M.: Hochschulen als<br />

Dienstleister einer innovationsorientierten Personalentwicklung, in: Geißler, K. A.; Laske, S.; Orthey, A. (Hrsg.):<br />

Handbuch Personalentwicklung, 92. Erg.-Lfg., August 2004, Köln 2004, S. 1-26; Kriegesmann, B. et al.: Perspektiven<br />

für den Wissenstransfer in Schulen und Schulsystemen, Baltmannsweiler 2006; Kriegesmann, B.; Kley, T.;<br />

Schwering, M. G.: Wissenstransfer in Schulen und Schulsystemen. Das Beispiel EBISS II zur erweiterten Berufsorientierung,<br />

in: Famulla, G.-E. et al. (Hrsg.): Schule <strong>–</strong> Wirtschaft/Arbeitsleben, Band 4, Baltmannsweiler 2007;<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Das Märchen vom Fachkräftemangel, in: Süddeutsche Zeitung Nr. 199 vom 30.<br />

August 2007, S. 24; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Mit dualer Ausbildung gegen den Ingenieurmangel, in:<br />

VDI-Nachrichten, Nr. 40 vom 05.10.2007, S. 2; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Das Märchen vom Fachkräftemangel<br />

<strong>–</strong> Plädoyer für eine strategische Neuorientierung betrieblicher Ausbildungsportfolios zur Überwindung personell<br />

bedingter Innovations- und Wachstumsbarrieren, Bochum 2007; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Striewe,<br />

F.: The Skills Deficit Myth, in: Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) (ed.): Meeting the Growing<br />

Demand for Engineers and their Educators 2010-2020, International Conference, Munich 2007.<br />

31


Kompetenzbereich »Kleine und mittlere Unternehmen«<br />

32<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Der strukturelle Wandel wird wesentlich durch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) getra-<br />

gen, die mit neuen Sach- und Dienstleistungen, Verfahren oder organisatorischen Lösungen kos-<br />

tengünstiger produzieren als die Konkurrenz, neue Märkte erschließen und damit Beschäftigung<br />

sichern oder neue Arbeitsplätze schaffen. Dabei ist nicht der Mittelstand der dynamisierende<br />

Faktor, sondern ein innovativer Rand, der durch vielfältige Versuchs- und Irrtumsprozesse in der<br />

Summe Entwicklungen vorantreibt. Insbesondere KMU werden jedoch mit sehr spezifischen<br />

Problemen und vielfältigen Innovationswiderständen konfrontiert. Bei der Entwicklung und<br />

Vermarktung neuer Sach- und Dienstleistungen sowie bei der Anwendung neuer Techniken stoßen<br />

KMU auf zentrale Ressourcen-Engpässe in den Phasen der Forschung und Entwicklung,<br />

Produktion sowie Markteinführung. Diese Ressourcen-Defizite drücken sich u.a. in den Bereichen<br />

Technologie, Kompetenz, Finanzen und Marktzugang aus.<br />

Angesichts der besonderen Bedeutung und Bedingungen von KMU im Strukturwandel analysiert<br />

das <strong>IAI</strong> im Kompetenzbereich „Kleine und mittlere Unternehmen“ die spezifische Innovationssituation<br />

von KMU <strong>–</strong> sei es im Kontext regionaler oder sektoraler Entwicklungen, der Einführung<br />

neuer Techniken, der spezifischen Weiterbildungssituation, des Fachkräftemangels etc. <strong>–</strong> und<br />

erarbeitet Konzepte zur Bewältigung KMU-typischer Innovationsprobleme.<br />

Exemplarische Untersuchungs- und Anwendungsfelder der Arbeiten des <strong>IAI</strong> sind insbesondere<br />

entwicklungsdynamische Branchen und Technologiefelder wie der Versorgungsbereich, die<br />

Druck- und Medienindustrie, die Mikrosystemtechnik, die Telekommunikationsindustrie, die<br />

Biotechnologie etc. Ebenfalls im Fokus des Kompetenzbereichs „Kleine und mittlere Unternehmen“<br />

stehen Innovationsprozesse im Handwerk wie z.B. die Neuformierung von Einzelgewerken<br />

zu Systemleistungsanbietern für die Gebäudebewirtschaftung oder die Etablierung von Servicestrukturen<br />

für neue Technologien.<br />

In diesen innovativen Bereichen verändern sich Strukturen von Wertschöpfungsketten, es entstehen<br />

neue Geschäftsfelder, Angebots- und Nachfragekonstellationen verändern sich, und neue<br />

Kompetenzprofile auf individueller und organisationaler Ebene werden verlangt. Die damit verbundenen<br />

Orientierungs- und Umsetzungsprobleme hat das <strong>IAI</strong> in einer Vielzahl von Projekten<br />

analysiert und Lösungsansätze erarbeitet.<br />

Die erzielten Ergebnisse sind beispielhaft und auf KMU in anderen Branchen mit ähnlichen<br />

Strukturen und hoher Entwicklungsdynamik, wie die technologieorientierte Gründungsszene,<br />

übertragbar sowie prototypisch für Innovationen in Großunternehmen. Zur Orientierung und<br />

Entscheidungsunterstützung in diesen dynamischen Bereichen untersucht das <strong>IAI</strong> Entwicklungsbarrieren<br />

sowie -potenziale und entwickelt praxisgerechte Handlungshilfen für innovative kleine<br />

und mittlere Unternehmen.


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Kleine und mittlere<br />

Unternehmen<br />

• Kooperative Gestaltung von Systemleistungen<br />

• Entwicklungspotenziale in der Zusammenarbeit zwischen<br />

Stadtwerken und Handwerksbetrieben<br />

• Der Beitrag der Weiterbildung zur Personal-, Organisationsund<br />

Unternehmensentwicklung<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

Lifestylemanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationsmanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationspolitik<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.; Thielemann, F.: Kooperationsverhalten in der Druckindustrie <strong>–</strong> zwischen Bestandssicherung<br />

und Offensive, in: DBW, Nr. 6/1998, S. 803-815; Kriegesmann, B.: Unternehmensgründungen aus der<br />

Wissenschaft, in: ZfB, Nr. 4/2000, S. 397-414; Staudt, E.: KMU und Wissenschaft <strong>–</strong> ohne Zusammenarbeit keine<br />

Zukunft?, in: Tagungsband des 9. Europäischen Aus- und Weiterbildungskongresses „Handwerk und Wissenschaft<br />

<strong>–</strong> Wege der Kooperation“ des Westdeutschen Handwerkskammertages am 26.06.2000 in Köln, S. 45-51; Kerka, F.;<br />

Kriegesmann, B.; Thomzik, M.: Kreative Neupositionierung in Wertschöpfungsketten, in: Vom Einzelteil zur<br />

Komponente, hrsg. vom ZQM, Velbert 2001; Kriegesmann, B.; Groth, T.: Weiterbildungsabstinenz von Klein-<br />

und Mittelbetrieben? <strong>–</strong> Eine sekundärstatistische Bestandsaufnahme, Bochum 2002; Kriegesmann, B.; Thomzik,<br />

M.: Entwicklungspotentiale in der Zusammenarbeit von Handwerksbetrieben und Stadtwerken, Bochum 2003;<br />

Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.; Lamping, S.: Dynamische Mittelständler gehen eigene Wege, in: Späth, L.<br />

(Hrsg.): Top 100 2003, Ausgezeichnete Innovatoren im deutschen Mittelstand, Frankfurt, Wien 2003, S. 172-176;<br />

Schwering, M. G.; Striewe, F.: Wie vermeidet man strategische Fehlschläge? <strong>–</strong> Ein Praxisbeispiel, in: Deutscher<br />

Drucker, 39. Jg., Nr. 30, 2003, S. 13-14; Kerka, F.; Thomzik, M.: Innovation durch Kooperation <strong>–</strong> Die kooperative<br />

Gestaltung von Systemleistungen, Bochum 2003; Schwering, M. G.: Kompetenzentwicklung in Veränderungsprozessen<br />

<strong>–</strong> Eine empirische Analyse in innovativen und wachstumsstarken Unternehmungen, Bochum 2004; Kriegesmann,<br />

B.: Leidensdruck des Mittelstandes ist Motor für Innovationen, in: VDI nachrichten, 16. Januar 2004, Nr.<br />

3, S. 2; Kerka, F.; Sieger, C. A.: Forschung und Entwicklung für die Märkte von morgen <strong>–</strong> der steinige Weg der<br />

KMU in der deutschen Biotechnologie, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Kleine und mittlere Unternehmen in neuen Märkten<br />

<strong>–</strong> Aufbruch und Wachstum, Jahrbuch der KMU-Forschung und -Praxis 2006, 1. Aufl., Köln, Mai 2006, S. 289-305;<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Sieger, C. A.: Zukunftsperspektiven der Biotechnologie <strong>–</strong> Nur Umsetzungseliten<br />

schaffen Wachstum, Bochum 2005; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Sieger, C. A.: Zukunftsbranche Biotechnologie<br />

<strong>–</strong> Warten auf den Durchbruch, in: Zülch, J.; Barrantes, L.; Steinheuser, S. (Hrsg.): Unternehmensführung in dynamischen<br />

Netzwerken <strong>–</strong> Erfolgreiche Konzepte aus der Life-Science-Branche, 1. Aufl., Berlin et al. 2006, S. 143-161.<br />

33


Kompetenzbereich »Kompetenzentwicklung«<br />

34<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

In den Forschungsarbeiten des <strong>IAI</strong> kristallisierte sich bereits Anfang der 80er Jahre heraus, dass<br />

die Kompetenz der Fach- und Führungskräfte den zentralen Engpassfaktor bei dynamischen<br />

Veränderungen darstellt. Vor diesem Hintergrund hat das <strong>IAI</strong> in den letzten Jahren einerseits<br />

grundlegende Fragestellungen zum Verhältnis von Kompetenz und Innovation bearbeitet. Auf<br />

der anderen Seite wurden die dabei entwickelten Modelle und Instrumente in verschiedenen Bereichen<br />

angewendet bzw. getestet. Mit seiner betriebswirtschaftlichen Perspektive ergänzt das<br />

<strong>IAI</strong> die bislang vornehmlich sozialwissenschaftlichen und pädagogischen Arbeiten zum Themenfeld<br />

Kompetenzentwicklung. Durch seine umfangreichen Forschungsaktivitäten zum Zusammenhang<br />

von Kompetenz und Innovation hat das <strong>IAI</strong> wesentlich daran mitgewirkt, dass dieser<br />

Aspekt in der Innovationsforschung und -politik zunehmend Berücksichtigung findet.<br />

Zur Strukturierung und Erfassung der Bestandteile von Kompetenz zur Innovation wurde ein<br />

Modell entwickelt, das individuelle Kompetenz als Ergebnis des Zusammenwirkens von Persönlichkeitseigenschaften,<br />

explizitem Wissen und Erfahrung, der Handlungsbereitschaft und einer<br />

organisatorisch definierten Zuständigkeit erklärt. Dieses Modell wurde in verschiedenen Projekten<br />

zur systematischen Analyse von Anforderungsprofilen und Kompetenzdefiziten herangezogen.<br />

In empirischen Untersuchungen wurde offengelegt, dass <strong>weniger</strong> Wissens-, sondern vor allem<br />

Erfahrungsdefizite der Mitarbeiter die Entwicklung innovationsaktiver Unternehmen bebzw.<br />

verhindern. Zur Förderung der Employability (Beschäftigungsfähigkeit) in dynamischen<br />

Wirtschaftsbereichen kommt daher vor allem der Professionalisierung des praktischen Erfahrungserwerbs<br />

eine herausragende Bedeutung zu. Das klassische Instrumentarium der traditionellen<br />

Aus- und Weiterbildung ist jedoch hoch professionalisiert auf den gut beeinflussbaren Bereich<br />

des expliziten Wissens ausgerichtet. Für die Vermittlung von Erfahrung als dominant handlungsbestimmendem<br />

Kompetenzbestandteil fehlen analoge Entwicklungsmuster, die Zusammenhänge<br />

sind in Teilbereichen noch gar nicht transparent. Ebenfalls offen ist, welche Muster der<br />

Arbeitsgestaltung und Unternehmensorganisation existieren, die die Kompetenz zur Innovation<br />

auf individueller und Unternehmensebene fördern, und wie einzelne Kompetenzentwicklungsmaßnahmen<br />

unter Effektivitäts- und Effizienzkriterien zu bewerten sind.<br />

Vor diesem Hintergrund befassen sich aktuelle Arbeiten des <strong>IAI</strong> mit<br />

• den Zusammenhängen zwischen Systemkompetenz und Innovation,<br />

• den Quellen und Vermittlungswegen von Kompetenzen und<br />

• der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Kompetenzentwicklung.


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Kleine und<br />

mittlere<br />

Unternehmen<br />

Lifestylemanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationsmanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

Innovationspolitik<br />

Kompetenzentwicklung<br />

• Systemkompetenz und Innovation<br />

• Kompetenzentwicklung in High Tech-Feldern <strong>–</strong> Neue Wege<br />

für die wissenschaftliche Weiterbildung<br />

• Gestaltung innovationsorientierter Lernkulturen:<br />

Auf den Umgang mit Fehlern im Unternehmen kommt es an<br />

• Die Chancen „kreativer Fehler“ für die Unternehmensentwicklung<br />

nutzen<br />

• Mut zur Partisanenstrategie macht den Aufbruch zu Neuem<br />

möglich<br />

• Balance von Innovation und Tradition statt Abbruch von<br />

Routinen<br />

• Bewertung von Kompetenzentwicklung<br />

Meier, A. J.: Perspektiven des Bildungscontrollings im Paradigmenwechsel von der Weiterbildung zur Kompetenzentwicklung,<br />

Bochum 2002; Staudt, E. et al.: Kompetenzentwicklung und Innovation, Münster et al. 2002; Staudt,<br />

E.; Kottmann, M.: Personalentwicklung auf neuen Wegen I (Teil 1), in: PERSONAL, 54. Jg., Heft 12/2002, S. 40-<br />

43; Staudt, E.; Kottmann, M.: Personalentwicklung auf neuen Wegen II (Teil 2), in: PERSONAL, 55. Jg., Heft<br />

1/2003, S. 38-42; Staudt, E.; Kriegesmann, B.; Muschik, C.: <strong>IAI</strong>-Scorecard of Competence, in: Erpenbeck, J.;<br />

von Rosenstiel, L. (Hrsg.): Handbuch Kompetenzmessung, Stuttgart 2003, S. 160-168; Schwering, M. G.: Kompetenzentwicklung<br />

in Veränderungsprozessen <strong>–</strong> Eine empirische Analyse in innovativen und wachstumsstarken Unternehmungen,<br />

Bochum 2004; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Die Kompetenz für den Erfolg, in: Personalwirtschaft,<br />

Magazin für Human Resources, Heft 12/2004, S. 12-15; Kottmann, M.: Erfüllungsgehilfen für Innovationstechnokraten,<br />

in: PERSONAL <strong>–</strong> Zeitschrift für Human Resource Management, 56. Jg., Heft 12/2004, S. 48;<br />

Kriegesmann, B.; Bihl, G.; Kley, T.; Schwering, M. G.: „Genial daneben“ <strong>–</strong> Vom Wert des kreativen Fehlers für<br />

die Unternehmensentwicklung, in: zfo, 74. Jg., Heft 2/2005, S. 94-98; Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M.<br />

G.: Creative Errors and Heroic Failures: Capturing their Innovative Potential, in: Journal of Business Strategy, Vol.<br />

26, No. 3/2005, S. 57-64; Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Eine Kultur für kreative Fehler, in: Personalwirtschaft,<br />

32. Jg., Heft 9/2005, S. 30-33; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Kompetenz zur Innovation <strong>–</strong><br />

Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum Aufbau und zur Entwicklung von Wissen und Erfahrung in KMU,<br />

in: Wissenschaftsmanagement <strong>–</strong> Zeitschrift für Innovation, 12. Jg., 1/2006, S. 20-24; Kriegesmann, B.; Kley, T.;<br />

Schwering, M. G.: Innovationsorientierte Personalentwicklung <strong>–</strong> Wettbewerb des „Kreativen Fehlers“, in: Geißler,<br />

K. A.; Laske, S.; Orthey, A. (Hrsg.): Handbuch Personalentwicklung, 103. Erg.lfg., Köln Mai 2006, Kap. 6.53, S. 1-<br />

28; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Fehlerkulturen und Innovationserfolg: Eine vergleichende empirische<br />

Analyse, in: Zeitschrift für Personalforschung (ZfP), 20. Jg., 2/2006, S. 141-159; Kriegesmann, B.; Kerka, F.<br />

(Hrsg.): Innovationskulturen für den Aufbruch zu Neuem: Missverständnisse <strong>–</strong> Praktische Erfahrungen <strong>–</strong> Handlungsfelder<br />

des Innovationsmanagements, Wiesbaden 2007.<br />

35


Kompetenzbereich »Lifestyle-Management«<br />

36<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Im oft postulierten Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft werden für die Arbeitswelt<br />

tiefgreifende Wandlungsprozesse erwartet. Die breite Diffusion von Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien, die zunehmende Technisierung und Automatisierung oder die<br />

voranschreitende Globalisierung sind nur einige der Trends, die zu spürbaren Veränderungen bestehender<br />

Wertschöpfungsketten, etablierter Formen der Arbeitsteilung sowie eingefahrener Prozesse<br />

und Strukturen führen. Angesichts dieser Tendenzen kennzeichnen Schlagworte wie „Flexibilität“,<br />

„Anpassungsfähigkeit“, „Virtualisierung“ oder „Selbstorganisation“ die Debatte um<br />

eine geänderte Arbeitswelt und konturieren das neue Bild des (künftigen) „Normalarbeiters“.<br />

Die Zusammenhänge neu auftretender Anforderungen und damit korrespondierender Belastungen<br />

gewinnen angesichts des demographischen Trends in Deutschland an zusätzlichem Gewicht:<br />

Dem Erhalt der „Produktivität“ älterer Erwerbstätiger wird eine wachsende Bedeutung zukommen,<br />

um einer steigenden Zahl und Dauer von Arbeitsunfähigkeitsfällen vorzubeugen. Die Brisanz<br />

dieses Themas resultiert dabei nicht allein aus den Problemen von älteren Erwerbstätigen,<br />

sondern vor allem auch durch die wachsende Betroffenheit jüngerer Jahrgänge, d.h. der Leistungsträger<br />

von morgen, die aufgrund neuer Belastungsmuster in wachsender Zahl früher aus<br />

dem Berufsleben herausfallen.<br />

Will man die nachhaltige Employability von Erwerbstätigen angesichts der anstehenden Wandlungsprozesse<br />

nicht gefährden, muss neben dem klassischen Arbeits- und Gesundheitsschutz zusätzlich<br />

die Lebensführung in den Fokus rücken. Der alleinige Fokus auf Arbeit resp. Arbeitsplatz<br />

und die daraus resultierenden Beanspruchungen und Belastungen werden den realen Bedingungen<br />

und Herausforderungen zur Sicherung der nachhaltigen Beschäftigungsfähigkeit nicht<br />

gerecht, zumal der Einfluss der Lebensführung auf die Gesundheit zunehmend offenkundig ist.<br />

Zum einen zeigt sich jedoch auf Unternehmensebene, dass zwischen dem berechtigten Anspruch<br />

einer „gesundheitsorientierten“ Unternehmensführung und ihrer Umsetzung erhebliche Lücken<br />

bestehen. Zum anderen bestehen neben dieser Adaptionsproblematik in den Unternehmen auf<br />

individueller Ebene Akzeptanzprobleme, bestehende Angebote anzunehmen. Primärpräventive<br />

Maßnahmen scheitern oft an fehlendem Problembewusstsein der Adressaten, obwohl die positive<br />

Wirkung von Maßnahmen zur Lebensstilmodifikation nachgewiesen werden konnte.<br />

In Summe ist gerade im betrieblichen Kontext eine Synchronisierung von Verhältnis- und Verhaltensprävention<br />

anzugehen. Im Mittelpunkt dieses Forschungsbereiches des <strong>IAI</strong> steht somit die<br />

Klärung der Zusammenhänge zwischen spezifischen Arbeitsbedingungen unterschiedlicher Zielgruppen<br />

und der Lebensführung, um darauf aufbauend (Coaching-)Konzepte für eine gesundheitsorientierte<br />

und integrierte Personal- und Organisationsentwicklung zur Sicherung der nachhaltigen<br />

Beschäftigungsfähigkeit und Innovationsfähigkeit zu entwickeln.


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Lifestyle-Management<br />

• Lebenslanges Lernen im Bereich von Sicherheit<br />

und Gesundheitsschutz<br />

• Lebensstilmanagement für Betriebsinhaber des Handwerks<br />

• PräGO <strong>–</strong> Präventives Gesundheitsmanagement durch integrierte<br />

Personal- und Organisationsentwicklung<br />

• Extensivierung und Intensivierung von Arbeit als Folge<br />

Partizipativen Managements<br />

• Virtuelle Unternehmen und Lifestyle-Management<br />

• Entwicklung und Umsetzung eines modularen Schulungskonzeptes<br />

„Corporate Health Care Management“ für Führungskräfte<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

Kleine und<br />

mittlere<br />

Unternehmen<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationsmanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationspolitik<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Masurek, L.; Nowak, U.: Kompetenz für eine nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit,<br />

Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin <strong>–</strong> Forschung <strong>–</strong> Fb 1038, Dortmund,<br />

Berlin, Dresden 2005; Dobos, G.; Göttel, S.; Wolff, M.: Risiken und Nebenwirkungen des Berater-Daseins, Wirtschaftspsychologie<br />

aktuell, Heft 4, 2005; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Krauss-Hoffmann, P.: Employability<br />

und Lebenslanges Lernen: Neue Perspektiven für eine nachhaltige Gesundheitspolitik, in: Bericht zum 51. Frühjahrskongress<br />

der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e. V., Heidelberg 2005, S. 181-184; Göttel, S.; Wolff, M.:<br />

„ViLMa“ <strong>–</strong> Virtuelle Unternehmen und Lifestyle-Management in: Neuendorff, H.; Ott, B. (Hrsg.): Unternehmensübergreifende<br />

Prozesse und ganzheitliche Kompetenzentwicklung, Neue Forschungsergebnisse und visionäre Instrumente<br />

zur Unterstützung virtueller Zusammenarbeit, Frankfurt am Main 2005, S. 161-170; Thomzik, M.;<br />

Kottmann, M.; Broszat, M.; Warode, M.: Gesundheitsförderung für Selbstständige im Handwerk durch innovative<br />

Konzepte einer integrierten Personal- und Organisationsentwicklung, in: Bericht zum 52. Kongress der Gesellschaft<br />

für Arbeitswissenschaft e.V., Stuttgart 2006, S. 143-145; Kriegesmann, B.; Göttel S.: Lifestyle-Management<br />

in virtualisierten Arbeitskontexten, in: Bericht zum 52. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V.,<br />

Stuttgart 2006, S. 355-358; Kriegesmann, B.; Kottmann, M. Kompetenzelemente für den Aufbau und die Sicherung<br />

einer nachhaltigen Employability, in: Krauss-Hoffmann, P.; Manz, R.; Overhage, R. (Hrsg.): Lebenslanges<br />

Lernen <strong>–</strong> Konzepte, Strukturen und Perspektiven als Beitrag für ein Leitbild moderner Arbeit, Bericht des Thematischen<br />

Initiativkreises Lebenslanges Lernen <strong>–</strong> INQA-Lernen <strong>–</strong> der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) bei der<br />

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), 1. Aufl., Dortmund 2006, S. 39-56; Kriegesmann, B;<br />

Thomzik, M.; Göttel S.; Dobos, G. J.; Paul, A.; Altner, N.; Lange, S.; Wolff, M.: Lifestyle-Management - Virtualisierte<br />

Arbeitsformen und Möglichkeiten der Lebensstilveränderung, in: Schriftenreihe Innovation: „Forschung<br />

und Management“, Band 25, Bochum 2006. Thomzik, M.: Nur eine Frage der Einstellung? Plädoyer für ein selbstverantwortliches<br />

Lifestyle-Management, in: Das Büro, 4/07, S. 6-7; Kriegesmann, B.; Thomzik, M.; Kley, T.:<br />

Innovation durch Prävention, Bochum 2007.<br />

37


38<br />

Lokalzeit-Moderation Karin Niemeyer im<br />

Live-Interview mit Prof. Dr. Markus Thomzik<br />

vom <strong>IAI</strong> Bochum zum Thema: Boom in der<br />

Zeitarbeit - Chancen und Risiken neuer<br />

Beschäftigungsformen.<br />

Bild-Nachweis unter http://www.wdr.de/studio/dortmund/lokalzeit/


Kompetenzbereich<br />

„Innovationsmanagement“<br />

Die Projekte


Innovationsmanagement<br />

� Innovationswiderstand und Gegenstrategien innovativer Kräfte<br />

Entgegen anderslautender Lippenbekenntnisse ist es um die Innovationskultur in vielen Unternehmen<br />

nicht gut bestellt: Empirische Analysen von 408 Produktinnovationsprozessen der Branchen<br />

Maschinenbau, Chemie, Automotive und Elektrotechnik zeigen, dass gerade radikale Neuerungen<br />

schon in frühen Entwicklungsstadien massiver Opposition ausgesetzt sind (vgl. Abb.).<br />

Neuerungen, die über inkrementelle Verbesserungen hinausreichen, sind angesichts dieser Gegenkräfte<br />

häufig nur möglich, indem die innovativen Kräfte den „Widerstand gegen den Widerstand“<br />

organisieren.<br />

Innovationsideen: Typische<br />

Erfolgreiche Innova-<br />

Gegenargumente<br />

tionen zeichnen sich<br />

„Das Produkt wird technisch nicht funktionieren!“ gegenüber erfolglosen<br />

57%<br />

(76%)<br />

„Damit haben wir in unserem Betrieb gar keine Prozessen dadurch<br />

43%<br />

keine<br />

Einwände<br />

oder<br />

Bedenken<br />

Erfahrungen!“ (60%)<br />

„Das Vorhaben ist nicht finanzierbar!“ (48%)<br />

„Wir werden doch nur imitiert!“ (44%)<br />

„Um die Idee zu realisieren, fehlt uns das<br />

aus, dass aktiv die Formierung<br />

von Promotoren-Netzwerkenbe-<br />

Einwände<br />

oder<br />

Know-how!“ (43%)<br />

„Wir haben dazu keine Leute!“ (41%)<br />

trieben wird, um<br />

Bedenken<br />

„Zu hoher organisatorischer Aufwand“ (37%) destruktiver Opposi-<br />

„Kannibalisierung eigener Produkte“ (36%) tion entgegen wirken<br />

N=408 Produktinnovationsprozesse<br />

„Wir brauchen nichts Neues!“ (35%)<br />

„Für die Innovation gibt es keinen Markt!“ (33%)<br />

zu können.<br />

Schmieden<br />

Das<br />

von<br />

„Beharrungskulturen“ erschweren den Aufbruch zu Neuem:<br />

Bedenken und Einwände gegen Innovationsideen<br />

Allianzen kann den<br />

erfolgreichen Verlauf<br />

eines Innovationsprozesses<br />

absichern,<br />

indem projektspezifische Freiräume verschafft werden <strong>–</strong> von der Rückendeckung gegenüber internen<br />

Bedenkenträgern bis zur temporären Entkopplung aus dem Tagesgeschäft. Wenn es das<br />

Innovationsvorhaben erfordert, nehmen sich Fachpromotoren ihre Freiräume auch selbst, wie die<br />

empirischen Befunde enthüllen: Vom Zurückstellen anderer Dienstpflichten bis hin zum geflissentlichen<br />

Übertreten formaler Kompetenzbereiche reicht das Spektrum der von Erfindern praktizierten<br />

„Selbsthilfestrategien“. In innovationsresistenten Unternehmungen verbleiben derartige<br />

Phänomene „brauchbarer Illegalität“ häufig als einzige gangbare Wege, um den Aufbruch zu<br />

Neuem wider die Beharrungskulturen der Restorganisation durchzusetzen.<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Innovationsmanagement <strong>–</strong> Tüftelei und systematische Entwicklung,<br />

in: Krüger, W.; Klippstein, G.; Merk, R.; Wittberg, V. (Hrsg.): Praxishandbuch des Mittelstands, 1. Aufl.,<br />

Wiesbaden 2006, S. 313-327; Kriegesmann, B.; Kerka, F. Kley, T.: Orientierung für den Aufbruch zu Neuem <strong>–</strong><br />

Zur Kultur des Umgangs mit Innovationsideen in den frühen Phasen von Innovationsprozessen, in: Kriegesmann,<br />

B.; Kerka, F. (Hrsg.): Innovationskulturen für den Aufbruch zu Neuem, Wiesbaden 2007, S. 45-84.<br />

41


<strong>IAI</strong>-Workshop für Innovationsmanager:<br />

Expertenrunde feiert mit dem 10. Workshop<br />

ein „kleines Jubiläum“ bei der Deutschen<br />

Lufthansa AG<br />

Für die einen sind sie die Vordenker, die die<br />

Zukunft des Unternehmens entscheidend mitgestalten,<br />

die den Ideenträgern den Weg durch<br />

unbekannte Gewässer weisen, für die anderen<br />

sind sie nichts weiter als Ideenverwalter, Exoten<br />

oder gar Bremser.<br />

Viele Unternehmen haben das Innovationsmanagement<br />

in den letzten Jahren mit unterschiedlichem<br />

Erfolg institutionalisiert. Weil<br />

der Bedarf nach Impulsen aus der Forschung<br />

und nach einem Erfahrungsaustausch mit<br />

Praktikerkollegen groß ist, hat das <strong>IAI</strong> Ende<br />

2004 eine Workshopreihe für Innovationsmanager<br />

ins Leben gerufen, die sich mittlerweile<br />

etabliert hat<br />

und mit dem<br />

10. Durchgang<br />

ein kleines Jubiläumverzeichnen<br />

kann.<br />

In den Veranstaltungenerarbeiten<br />

die<br />

Teilnehmer,<br />

unterstützt<br />

durch das <strong>IAI</strong>-<br />

Team, praxisorientierteLö-<br />

42<br />

01.12.04<br />

sungen zu unterschiedlichen Themen des Innovationsmanagements.<br />

Daneben gehören interessante<br />

Gastvorträge und Unternehmensbesichtigungen<br />

zum festen Bestandteil der<br />

Workshops. In der Runde sind sowohl Teilnehmer<br />

aus global agierenden Konzernen wie<br />

Bayer, Deutsche Post, Siemens und Lufthansa<br />

Innovationsmanagement<br />

als auch von international erfolgreichen Mittelständlern<br />

wie Grohe, Materna, Rockwool<br />

und Vorwerk vertreten.<br />

Bereits die Auftaktveranstaltung, zu der das<br />

<strong>IAI</strong> die Innovationsmanager ins Technologiezentrum<br />

der Ruhr-Universität Bochum geladen<br />

hatte, stieß auf großen Zuspruch. Dem<br />

Wunsch der Teilnehmer folgend, wurde die<br />

Veranstaltungsreihe im Anschluss institutionalisiert;<br />

dreimal jährlich finden seither die<br />

Workshops jeweils in einem der beteiligten<br />

Unternehmen statt.<br />

Während es beim ersten Workshop zunächst<br />

um das Aufgaben- und Rollenverständnis des<br />

Innovationsmanagers ging, stand auf dem<br />

Frühjahrs-Workshop 2005 bei der Firma Grohe<br />

Water Technology in Hemer mit der „Bewertung<br />

von Innovationsideen“ sogleich eines<br />

der diffizilsten<br />

Gastgeber der<br />

Innovationsmanager-Workshopreihe<br />

2005 2006 2007<br />

24.02.05<br />

05.07.05<br />

28.11.05<br />

16.02.06<br />

23.05.06<br />

08.11.06<br />

07.03.07<br />

Seite 11 Institut für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) e.V. an der Ruhr-Universität Bochum<br />

05.07.07<br />

26.10.07<br />

Themen des<br />

Innovationsmanagements<br />

auf der Agenda.<br />

Unter der<br />

Devise »Big<br />

Ideas erkennen,<br />

Flops vermeiden«konfrontierteInstitutsleiter<br />

Prof. Dr.<br />

Kriegesmann<br />

die Teilnehmer<br />

zum Auftakt mit einem aktuellen <strong>IAI</strong>-<br />

Forschungsbefund, wonach deutsche Unternehmen<br />

nicht nur unter erheblichen Flopraten<br />

leiden, sondern auch aussichtsreiche Ideen<br />

häufig schlecht bewerten und fälschlicher<br />

Weise aussortieren. Viele Unternehmen haben<br />

in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht,


Innovationsmanagement<br />

dass knappe Ressourcen und Kapazitäten<br />

nicht selten in wenig aussichtsreichen Entwicklungsvorhaben<br />

verschwendet werden, für<br />

wirklich zukunftsträchtige Innovationsvorhaben<br />

nicht mehr zur Verfügung stehen und die<br />

Entwicklung entweder blockiert oder erheblich<br />

eingeschränkt wird. (Fehl-) Entscheidungen<br />

über die Fortführung oder den Abbruch<br />

von Innovationsprojekten werden so zu neuralgischen<br />

Punkten, an denen sich die Entwicklungspfade<br />

von Unternehmen festmachen.<br />

Dieses Ergebnis war Anlass für eine angeregte<br />

und kontroverse Diskussion über die Ursachen<br />

solcher Fehleinschätzungen in vielen<br />

Unternehmen. In intensiver Gruppenarbeit erörterten<br />

die Teilnehmer die aus ihrer Sicht<br />

verantwortlichen Gründe für die dramatischen<br />

Flopraten in Innovationsprozessen.<br />

Im dritten Workshop wurde das Thema bei<br />

der Deutschen Rockwool in Gladbeck aufgegriffen<br />

und weiter vertieft. Herbert Pieper,<br />

Leiter der Produktentwicklung bei Rockwool,<br />

lieferte mit seinem Vortrag zahlreiche Impulse<br />

für die Diskussion. Ein vom <strong>IAI</strong> in Kooperation<br />

mit der Prof. Staudt Innovation-<br />

Consulting GmbH entwickeltes Bewertungssystem,<br />

das innovative Kräfte bei der Beurteilung<br />

von Investitionen in Kompetenzentwicklung<br />

und Innovation unterstützt, traf bei den<br />

Teilnehmern auf breite Zustimmung.<br />

Bei dem 4. <strong>IAI</strong>-Innovationsmanager-Workshop<br />

ging es um das Thema »Ideen mit System<br />

<strong>–</strong> Wie Sie die Kundenprobleme und -<br />

lösungen von morgen entdecken«. Im Post<br />

Tower der Deutsche<br />

Post World<br />

Net in Bonn stellte<br />

Günter Raffel als<br />

Gastgeber und Leiter<br />

des Ideenmanagements<br />

des<br />

gelben Logistikriesen<br />

das konzernweiteInnovationsmanagement<br />

vor und eröffnete unter den<br />

Innovationsexperten eine engagierte Diskussion<br />

zu der Frage, wie man schlummerndes<br />

Kreativitätspotenzial der Mitarbeiter aktivieren<br />

und gemeinsam mit externen Ideengebern<br />

neue Lösungswege entdecken kann.<br />

Beim Frühjahrs-Workshop 2006, der in der<br />

neu gestalteten Zentrale der Bochumer Stadtwerke<br />

durchgeführt wurde, rückte der Kunde<br />

als Impulsgeber für innovative Ideen in den<br />

Fokus der Workshop-Reihe. Unternehmen,<br />

die in der Lage sind, sehr schnell auf die Bedürfnisse<br />

der Kunden einzugehen, sehen in<br />

den Kunden nicht nur eine passive Informationsquelle,<br />

sondern begreifen sie als aktiven<br />

Wissens-, Erfahrungs- und Ideenlieferanten.<br />

Aus der Sicht des Innovationsmanagements<br />

ist es daher wichtig zu wissen, wer die aktuellen<br />

und potenziellen Kunden sind. Unter dem<br />

Motto „Der Kunde das unbekannte Wesen“<br />

wurden im Verlauf des Workshops die Probleme<br />

einer falsch verstandenen Kundenorientierung<br />

offen gelegt und herausgearbeitet,<br />

wieons- und Wertschöpfungsprozesse systematisch<br />

gestaltet werden kann.<br />

43


Dass dabei allein die Anwendung des herkömmlichen<br />

Instrumentariums nicht ausreicht,<br />

zeigte die Diskussion des 6. Workshops über<br />

die „Wege und Irrwege der <strong>Marktforschung</strong>“,<br />

zu der Dr. Benno Fonrobert, Leiter des Innovationsmanagements<br />

von Andritz Küsters,<br />

nach Krefeld eingeladen hatte. Prof. Dr. Kriegesmann<br />

verwies in seinem Vortrag auf die<br />

engen Anwendungsgrenzen einer im Kern auf<br />

Befragung basierenden <strong>Marktforschung</strong> insbesondere<br />

für die Generierung echter Sprunginnovationen.<br />

Um mit neuen Produkten und<br />

Dienstleistungen auf ungelöste Kundenprobleme<br />

eingehen zu können, müssen sich innovierende<br />

Unternehmen zunächst selber orientieren.<br />

Auf dieser Basis gilt es zu ermitteln,<br />

wer eigentlich die aktuellen und zukünftigen<br />

Kunden des Unternehmens sind und welche<br />

differenzierten Ansprüche nicht nur von den<br />

Endkunden, sondern auch von Zulieferern,<br />

Händlern oder Verarbeitern an Entwicklung,<br />

Vertrieb und Support von neuen Produkten<br />

gestellt werden.<br />

Der 7. Workshop fand im Herbst 2006 in der<br />

Deutschland-Zentrale von 3M in Neuss statt.<br />

3M zählt mit ca. 50.000 Produkten zu den am<br />

stärksten diversifizierten und innovativsten<br />

44<br />

Innovationsmanagement<br />

Unternehmen weltweit. Nachdem 3M-<br />

Managerin Bettina Hoppmann aus Sicht des<br />

internationalen Mischkonzerns erläutert hatte,<br />

wie wichtig es ist, bestehende Potenziale im<br />

Rahmen der Diversifikationsstrategie zu nutzen,<br />

wurde unter dem Leitthema „Business<br />

Migration“ diskutiert, wie Wachstumschancen<br />

auch jenseits angestammter Branchengrenzen<br />

erkannt und erschlossen werden können. In<br />

Verlauf der Diskussion wurde deutlich, dass<br />

oftmals schon die Identifikation und Beschreibung<br />

der eigenen Kernkompetenzen<br />

Schwierigkeiten bereitet. Doch ohne diese<br />

Vororientierung ist der Ausbruch aus gewohnten<br />

Bahnen schwierig und kann sogar existenzbedrohend<br />

werden, wenn sich Unternehmen<br />

ohne echte Innenkenntnis der Märkte und<br />

ohne Beherrschung der erforderlichen Technologien<br />

auf völlig neue Felder begeben.<br />

Im Frühjahrs-Workshop 2007 ging es unter<br />

dem Titel „Potenziale zu Innovationen machen“<br />

darum, die Kernkompetenzen von Unternehmen<br />

als Basis für den Aufbruch zu Neuem<br />

zu nutzen. Programmatisch besteht zwar<br />

in den meisten Unternehmen Konsens, dass<br />

Innovationserfolge nicht zuletzt von den eigenen<br />

Kompetenzen abhängen <strong>–</strong> doch viele dieser<br />

Potenziale bleiben bislang ungenutzt.<br />

Während in der Praxis nach wie vor die einseitige<br />

Orientierung an den aktuellen Kunden<br />

und ihren Bedürfnissen von heute dominiert,


Innovationsmanagement<br />

ist die Potenzialorientierung im Vergleich zur<br />

Markt- und Kundenorientierung kaum instrumentalisiert.<br />

Matthias Gläser von der Porsche<br />

Consulting GmbH lieferte einen eindrucksvollen<br />

Erfahrungsbericht über die Entstehung der<br />

Porsche Consulting GmbH aus dem Restrukturierungsprozess<br />

der Porsche AG. In der anschließenden<br />

Innovationswerkstatt stand die<br />

Anwendung von Methoden für den Aufbruch<br />

in die Märkte<br />

von morgen im<br />

Mittelpunkt.<br />

Die Frage, welche<br />

Ideen für<br />

den Aufbruch<br />

zu Neuem tragfähig<br />

sind und<br />

welche nicht,<br />

stand im Mittelpunkt<br />

des 9.<br />

Workshops bei der ThyssenKrupp Steel AG<br />

in Dortmund. Unter dem Titel „Ideenbewertung<br />

mit System“ diskutierten die Teilnehmer,<br />

wie erfolgversprechende Vorschläge erkannt,<br />

in Projekte überführt und konsequent weiterverfolgt<br />

werden können. Zunächst stellte Peter<br />

Seyfried, Leiter des Leichtbau und InnovationsZentrum<br />

Auto die Innovationsbewertung<br />

bei ThyssenKrupp Steel vor. Im Anschluss<br />

daran erläuterte Prof. Dr. Hans Uszkoreit, Leiter<br />

LTLab Deutsches Forschungszentrum für<br />

Künstliche Intelligenz, das breite Anwendungspotenzial<br />

von Sprach- und Informationstechnologie<br />

für das Ideenmanagement von<br />

Unternehmen. Den Vormittag rundete ein Beitrag<br />

von Elke Radtke-Kraus über die Erfahrungen<br />

mit Ideenbewertung bei Henkel KGaA<br />

ab. Am Nachmittag ging es dann in der Innovationswerkstatt<br />

um die Anwendung von Me-<br />

thoden für die Bewertung von Innovationsideen<br />

auf der Basis eines Praxisbeispiels.<br />

Im Fokus des „Jubiläums-Workshops“ im<br />

Aviation-Center der Deutschen Lufthansa AG<br />

in Frankfurt stand das Thema Dienstleistungsinnovationen<br />

<strong>–</strong> ein Bereich, der in den letzten<br />

Jahren intensiv diskutiert wird, aber in Unternehmen<br />

noch nicht den Raum einnimmt, wie<br />

das Management von Produktinnovationen.<br />

Unter dem Titel<br />

„Dual Core:<br />

Ein neuer Ansatz<br />

zur Kopplung<br />

von<br />

Ideen- und<br />

Innovationsmanagement<br />

bei Lufthansa“<br />

stellten Wolfgang<br />

Servay,<br />

Leiter Ideenmanagement und Innovationsförderung<br />

im Lufthansa Konzern und Dr. Jörg<br />

Liebe, Leiter New Business & Innovation<br />

Management der Lufthansa Systems ein Konzept<br />

zur Diskussion, mit dem Innovationspotenziale<br />

gezielt entdeckt und in überzeugende<br />

Produkte und Services umgesetzt werden<br />

können. Eine beeindruckende Besichtigung<br />

der Flugzeugwartung der Lufthansa Technik<br />

rundete die Veranstaltung ab.<br />

Die Workshopreihe wird auch im Jahr 2008<br />

fortgesetzt. Die erste Veranstaltung ist für Anfang<br />

März geplant. Wir würden uns freuen,<br />

auch Sie in dieser Runde begrüßen zu dürfen.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

www.iai-bochum.de oder telefonisch unter<br />

0234-97117-0.<br />

45


Innovationsmanagement<br />

� Produktinnovation: Umsetzungsbarrieren durch Simultaneous Venturing überwinden<br />

An Erfindungen herrscht derzeit kein Mangel, wie der Blick in aktuelle Patentstatistiken mit<br />

zehntausenden neuer Anmeldungen verrät. Doch Kreativität allein sagt noch nichts aus über unternehmerischen<br />

Erfolg, wie horrende Flopraten bei Produktinnovationen verdeutlichen: Nur jedes<br />

zehnte Innovationsprojekt ist letztlich von wirtschaftlichem Erfolg gekrönt. Vielfach mangelt<br />

es an Umsetzungskompetenz, d.h. am Potenzial zur Verwertung innovativer Ideen am Markt.<br />

� � � � � � In einer empirischen<br />

p


Innovationsmanagement<br />

Innovationsflops kosten Zeit und Geld<br />

Warum neun von zehn Produktinnovationen scheitern<br />

Noch immer stecken viele Unternehmen<br />

einen Großteil ihrer Innovationsressourcen<br />

in Projekte, die nie zur<br />

Marktreife gelangen oder sich bald<br />

nach ihrer Einführung als Flop erweisen.<br />

Gleichzeitig haben es die echten<br />

„Big Ideas“ oft schwer, nicht schon in<br />

frühen Entwicklungsstadien im Keim<br />

erstickt zu werden. Das zeigt eine aktuelle<br />

Studie des Instituts für angewandte<br />

Innovationsforschung e.V.<br />

(lAI) an der Ruhr-Universität Bochum.<br />

„Die Unternehmen machen noch zu<br />

wenig aus ihren Innovationspotenzialen“,<br />

ist der Bochumer Innovationsforscher<br />

Friedrich Kerka überzeugt.<br />

Nicht selten wird naturwissenschaftlich-<br />

technischer Erkenntnisgewinn mit Innovation<br />

verwechselt. Zwar schaffen Investitionen<br />

in Forschung und Entwicklung<br />

wichtige Voraussetzungen für Innovationen.<br />

Der erhöhte Mitteleinsatz und die<br />

Fähigkeit zur Wissensgenerierung allein<br />

sagen aber wenig über die Innovationsfähigkeit<br />

aus. Denn erst die erfolgreiche<br />

Umsetzung von Ideen und neuem Wissen<br />

schafft Wachstum und neue Arbeitsplätze.<br />

Hier aber haben die Unternehmen<br />

in den vergangenen Jahren an Boden<br />

verloren. Sowohl die Quote von Prozessinnovationen<br />

mit Kostensenkungs- bzw.<br />

Qualitätssteigerungseffekten als auch der<br />

Anteil von echten Neuheiten, die am<br />

Markt platziert werden, ist rückläufig.<br />

Viele Ideen bedeuten<br />

noch keinen Erfolg<br />

Zeichnet man das Schicksal zahlreicher<br />

Innovationsideen nach, ergibt sich ein<br />

ernüchterndes Bild: Nur etwa 13 Prozent<br />

aller Neuproduktprojekte erreichen nach<br />

aktuellen Analysen des Instituts für angewandte<br />

Innovationsforschung (lAI) das<br />

Stadium der Markteinführung. Und davon<br />

können wiederum nur rund 50 Prozent<br />

die in sie gesetzten Erwartungen zumindest<br />

in Teilen erfüllen (siehe Grafik).<br />

Zugleich bleiben die echten „Big Ideas“,<br />

d. h. Ideen, die sich später als außerge-<br />

8 wirtschaft 6/2007<br />

wöhnlich erfolgreiche Innovationen herausstellen,<br />

in vielen Unternehmen häufig<br />

schon sehr frühzeitig in rigiden Kontrollschleifen<br />

hängen oder werden erst Jahre<br />

später wieder aufgegriffen, wenn Mitbewerber<br />

die Ideen bereits in Markterfolge<br />

umgesetzt haben. Teure Fehlentwicklungen<br />

und Marktflops gehen so immer wieder<br />

mit Fehleinschätzungen der Erfolgsaussichten<br />

von Neuerungen einher.<br />

Probleme<br />

oft hausgemacht<br />

Wer im Unternehmen wirklich Neues<br />

realisieren will, muss Unwägbarkeiten<br />

und Stolpersteine einkalkulieren, Umwege<br />

in Kauf nehmen und erreicht doch<br />

nicht immer sein Ziel. Viele dieser Probleme<br />

sind hausgemacht: Während die<br />

Verfahren zur Bewertung von Produktverbesserungen<br />

tendenziell überreguliert<br />

sind, gibt es für Innovationen mit höherem<br />

Neuigkeitsgrad oft nicht mal eine<br />

AnlaufsteIle. Die Folge: Die Innovatoren<br />

sind vielfach auf sich allein gestellt und<br />

wegen fehlender Unterstützung überfordert<br />

und frustriert. 53 Prozent der Befragten<br />

beklagen, dass den Entscheidungsträgern<br />

die Zeit fehlt, sich überhaupt mit<br />

den kreativen Ideen der Mitarbeiter auseinanderzusetzen.<br />

Andererseits messen viele Unternehmen<br />

Innovationen an den gleichen Maßstäben<br />

wie Produktverbesserungen. Weil<br />

in der frühen Phase von Produktinnovationen<br />

aber Informationen zu Wirtschaftlichkeit<br />

und Markterfolg fehlen,<br />

erhalten die leichter bewertbaren Produktverbesserungen<br />

den Vorzug. Aussichtsreiche<br />

Ideen für Neuprodukte wer<br />

den so regelmäßig schlechter bewertet,<br />

zeitlich verzögert umgesetzt oder zu früh<br />

aussortiert. Kein Wunder, dass rund 60<br />

Prozent erhebliche Defizite bei der Informationsgewinnung<br />

und Marktaufklärung<br />

sehen. Von 42 Prozent wird beanstandet,<br />

dass die Chancen einer Innovation in<br />

ihrem Unternehmen eher unter-, die Risiken<br />

aber tendenziell überbewertet werden.<br />

„Big Ideas“ erkennen und Flops<br />

vermeiden<br />

Vor dem Hintergrund des Handlungsbedarfs<br />

in diesem Bereich hat das lAI in<br />

enger Zusammenarbeit mit der Praxis<br />

einen Bewertungsrahmen entwickelt, der<br />

hilft, Fehler bei der Beurteilung der Erfolgsaussichten<br />

von Innovationen zu<br />

vermeiden und die begrenzten Mittel für<br />

Neuerungen auf zukunftsträchtige Vorhaben<br />

zu konzentrieren. Rund um einen<br />

dreistufig aufgebauten Innovationstest<br />

werden praktische Erfahrungen zur Gewinnung<br />

erfolgskritischer Informationen<br />

sowie zur Gestaltung geeigneter organisatorischer<br />

Rahmenbedingungen und<br />

Entscheidungsmechanismen für Innovationen<br />

vorgestellt.<br />

Wer die Kreativität seiner Mitarbeiter<br />

nicht nur kurzfristig abschöpfen, sondern<br />

nachhaltig fördern und sichern will, sollte<br />

Innovationsideen nicht im Alltagsgeschäft<br />

untergehen lassen oder Entscheidungen<br />

über das „Stop or Go“ an Gremien ohne<br />

Gespür für die technischen RealisierungsmögIichkeiten<br />

und Märkte von morgen<br />

delegieren. Bewertungssysteme sind<br />

weit mehr als Tools zur (Vor-)Selektion<br />

von Innovationsideen. Sie sind zugleich<br />

Ausdruck der im Unternehmen gelebten<br />

Innovationskultur.<br />

Die Studie „‚Big Ideas‘ erkennen und Flops<br />

vermeiden <strong>–</strong> Dreistufige Bewertung von<br />

Innovationsideen“ kann über das lAI zum<br />

Selbstkostenpreis bezogen werden.<br />

Telefon: 0234 97117-0<br />

Internet: www.iai-bochum.de<br />

Prof. Friedrich Kerka<br />

Geschäftsführer des<br />

Instituts für angewandte<br />

Innovationsforschung<br />

e. V. (<strong>IAI</strong>) an der Ruhr-<br />

Universität Bochum<br />

Dozent für<br />

Betriebswirtschaft an der<br />

Fachhochschule<br />

Gelsenkirchen<br />

47


Innovationsmanagement<br />

� Das Management von Intellectual Property beginnt mit der Führung von Inventoren:<br />

Empirische Untersuchungen zur Anreizgestaltung für Erfinder<br />

Derzeit intensivieren viele Unternehmen unter dem Schlagwort „Intellectual Property (IP) Management“<br />

die strategische Verwertung von Patenten, Lizenzen und weiteren Verfügungsrechten<br />

über das Intellektuelle Kapital. Im Zuge des IP-Booms avancieren Patentabteilungen von Cost<br />

Centern zu Profit Centern, lancieren Unternehmen Patent-Offensiven, um den eigenen Bestand<br />

nach vermarktungsfähigem IP zu durchkämmen, und in der Folge eskalieren die Patentanmeldezahlen.<br />

Doch über das Interesse an der strategischen Verwertung (Sperrpatente, Lizenztausch)<br />

von IP sollte nicht vergessen werden, dem „Fuzzy Front End“ des Wissens-Wertschöpfungsprozesses<br />

eine<br />

ebenso hohe<br />

Leistungsbeitrag „Erfindung“<br />

Aufmerksamkeit<br />

(Basis für Patente und Innovationen)<br />

zu widmen:<br />

Entwickler und<br />

Leistungsmotivation<br />

Systemvariablen (z.B. Kultur)<br />

� Anerkennungskultur<br />

Erfinder stellen<br />

mit kreativen paLeistungsmotivation<br />

� Kompetenzvertrauen<br />

Aufgaben-/Projektdesign<br />

� Selektion „dynamischer Rand“<br />

tentierungsfähigen<br />

technischen<br />

Zufriedenheit<br />

„Hygiene“<br />

� Balance von Fordern & Fördern<br />

Differenzierte Belohnung<br />

� Bedürfniskongruenz<br />

Problemlösungen<br />

denjenigen Roh-<br />

� Leistungs-Belohnungsstoff<br />

bereit, den<br />

zusammenhang, Transparenz<br />

� Gerechtigkeit, Flexibilität<br />

es zu Patenten<br />

und darüber hinaus<br />

zu Produkt-<br />

Dreidimensionale betriebliche Anreizarchitektur:<br />

Gestaltungsaufgaben für das Innovationsmanagement<br />

innovationen zu<br />

verdeln gilt.<br />

Auch wenn viele Unternehmen ihre Patent-Portfolios eher durch Fusionen und Akquisitionen zu<br />

arrondieren suchen, und auch wenn das Einlizenzieren eine immer häufigere Alternative zur Eigenentwicklung<br />

neuer Technologien darstellt <strong>–</strong> nachhaltige Wettbewerbsvorteile verheißen letztlich<br />

eigene kreative Orientierungen, wenn auch um den Preis eines hohen unternehmerischen Risikos.<br />

Die Führung von Innovatoren rückt damit in den Fokus des strategischen IP-<br />

Managements: Wie gezielt erfinderische Leistungsbeiträge zu stimulieren sind, d.h. welche<br />

Rahmenbedingungen hierfür zu schaffen sind, und welche Stellhebel dem betrieblichen Innovationsmanagement<br />

zu Gebote stehen, analysiert das <strong>IAI</strong> durch eine schriftliche Befragung unter<br />

Arbeitnehmererfindern der chemischen und elektrotechnischen Industrie, des Maschinen- und<br />

Automobilbaus.<br />

Arbeitnehmererfinder<br />

Veröffentlichungen: in Vorbereitung.<br />

48<br />

Unternehmung


Innovationsmanagement<br />

� Patentmanagement als Innovationstreiber<br />

Durch die rasante Entwicklung des globalen Wettbewerbs ist das technische Know-how von Unternehmen<br />

zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden. Die intensiven Bemühungen,<br />

den Wissensvorsprung möglichst weltweit zu schützen, haben die Bedeutung der traditionellen<br />

Schutzfunktion von Patenten noch verstärkt und die Arbeit der Patentabteilungen auf die sorgfältige<br />

Verwaltung der Schutzrechte zur Abwehr von Patentverletzungen oder Einforderung von<br />

Lizenzeinnahmen konzentriert. Im Kontrast zu dieser Absicherungsstrategie ist das Patentmanagement<br />

als aktive Unterstützung des Innovationsmanagements bisher noch kaum thematisiert.<br />

Obwohl sich Patente und Patentdatenbanken unzweifelhaft zu einer umfassenden Quelle und einem<br />

detaillierten Verzeichnis des international verfügbaren technologischen Wissens mit erheblichem<br />

Potenzial für Innovationsideen entwickelt haben, werden sie bislang nur selten zum Ausgangspunkt<br />

neuer Entwicklungen genutzt. Um dieses Potenzial zu erschließen, hat das <strong>IAI</strong> mit<br />

Unterstützung der Andritz Küsters GmbH & Co. KG ein Forschungsprojekt mit dem Ziel gestartet,<br />

auf der Basis einer detaillierten Analyse des Status quo im Patentwesen das Konzept eines<br />

Patentmanagementsystems zur operativen und strategischen Unterstützung der Unternehmensentwicklung<br />

zu erarbeiten.<br />

Patentmanagement als Innovationstreiber<br />

... umfasst traditionellen Patentschutz: ... und aktive Unternehmensentwicklung:<br />

Strategische Ausrichtung:<br />

• Schutz des technischen<br />

Know-hows vor unberechtigter<br />

Nutzung durch Wettbewerber.<br />

• Vermarktung des technischen<br />

Know-hows über Patente durch<br />

die Vergabe von Lizenzen.<br />

Operative Tätigkeiten:<br />

• Patentanmeldungen und<br />

-verlängerungen.<br />

• Zahlungsverkehr und<br />

Kostenkontrolle (Patentund<br />

Lizenzgebühren etc.).<br />

Klassische Patentverwaltung<br />

Das Patentmanagement als Innovationstreiber<br />

Veröffentlichungen: in Vorbereitung.<br />

Strategische Ausrichtung:<br />

• Systematisches Erschließen<br />

neuer Geschäftsfelder für eigene<br />

Patente.<br />

• Nutzung des international in<br />

Patenten gespeicherten Wissens<br />

für die Entwicklung von<br />

Innovationsideen.<br />

Operative Tätigkeiten:<br />

• Zielgerichtete Patentrecherchen.<br />

• Intensive Zusammenarbeit mit<br />

dem Innovations- und Ideenmanagement,<br />

der F&E sowie<br />

der Unternehmensplanung.<br />

• Aufbau eines strategischen<br />

Patentportfolios mit Nutzentransparenz.<br />

Patentmanagement<br />

49


50<br />

Quelle: EuPD Research: Ideenmanagement, Bonn 2007.<br />

Innovationsmanagement


Innovationsmanagement<br />

� Vom Betrieblichen Vorschlagswesen zum Ideenmanagement<br />

Wer Innovationen fordert, muss die innovativen Kräfte des Unternehmens fördern. Das ist weithin<br />

akzeptiert. Doch vielen Unternehmen gelingt es nur unzureichend, das kreative Potenzial ihrer<br />

Mitarbeiter zu aktivieren und für die Unternehmensentwicklung zu erschließen. Mit Einzelinitiativen<br />

wie Ideenwerkstätten oder Innovationsworkshops werden vielfach nur Strohfeuer entfacht<br />

und auch Ansätze wie das<br />

Traditionelles<br />

Modernes<br />

Betriebliche Vorschlagswesen, mit<br />

BVW<br />

Ideenmanagement<br />

denen der Versuch unternommen<br />

wurde, dauerhafte Plattformen für die<br />

Ausrichtung<br />

Verbesserung der innerbetrieblichen<br />

Strukturen und Prozesse,<br />

Vorschläge zum Arbeits-, Umweltund<br />

Gesundheitsschutz<br />

Alle Innovationsarten (auch<br />

Produkt- und Serviceinnovationen)<br />

und Neuigkeitsgrade<br />

(inkrementell und radikal)<br />

Ideeneinreichung zu etablieren und<br />

einen neuen Umgang mit dem<br />

Adressierte<br />

Mitarbeiter<br />

Produktionsmitarbeiter,<br />

keine Führungskräfte<br />

Alle Fach- und Führungskräfte,<br />

ggf. auch ehemalige Mitarbeiter,<br />

Kunden etc.<br />

Kreativpotenzial der Mitarbeiter zu<br />

Mobilisierungs-<br />

Maßnahmen<br />

I.d.R. keine spezifischen<br />

Maßnahmen, ggf. BVW-<br />

Broschüre<br />

Ausschreibung von Ideenwettbewerben<br />

zu speziellen Innovationsthemen<br />

(Verzahnung mit<br />

kultivieren, haben sich nur selten als<br />

Unternehmensentwicklung)<br />

nachhaltig herausgestellt. Alle<br />

Bemühungen, die Einreichung von<br />

Ideen-<br />

Einreichung<br />

VV-Einreicherformular<br />

(IT-)Ideenkarte, ggf. Vorbewertung<br />

und Weiterentwicklung in<br />

Diskussionsforen<br />

Ideen allein über in Aussicht gestellte<br />

Bewertung/<br />

Begutachtung<br />

I.d.R. mehrstufig, VV-Weiterverfolgung<br />

im Rahmen des<br />

BVW nur, wenn „K.o.-Kriterien“<br />

Mehrstufige Bewertung und<br />

Weiterentwicklung, spezifische<br />

Bewertungsverfahren für unter-<br />

Prämien anzureizen, blieben in ihrer<br />

erfüllt<br />

schiedliche Innovationsarten<br />

Wirkung begrenzt. Aufgrund des<br />

Prämierung<br />

I.d.R. monetäre Prämierung<br />

abhängig von Einsparpotenzialen,<br />

Nähe zum Aufgaben-/<br />

Z.T. keine erfolgsabhängige<br />

Prämierung, statt dessen<br />

spezifische Incentives,<br />

wenig aktivierenden Charakters sowie<br />

Verantwortungsbereich etc. symbolische Führung<br />

der zum Teil bürokratischen Abwicklung<br />

von Verbesserungsvorschlägen ist<br />

das Betriebliche Vorschlagswesen in<br />

Integration<br />

Ideengeber<br />

I.d.R. keine Beteiligung des<br />

Ideengebers an der Umsetzung<br />

(„Staffelstab-Modell“)<br />

Sofern möglich und sinnvoll,<br />

Integration in den Umsetzungsprozess<br />

vielen Unternehmen leergelaufen und<br />

Umsetzungs-<br />

Controlling<br />

Fallweise<br />

Nachverfolgung<br />

Prozessbegleitendendes<br />

Controlling („Innovationscockpit“)<br />

und Gesamtwird<br />

oft nur noch wegen der<br />

Nutzen-Kosten-Bilanzierung<br />

Zertifizierung formal administriert.<br />

© 2007 <strong>–</strong> Institut für angewandte Innovationsforschung e.V.<br />

Nicht zu Unrecht wird das BVW bei den Mitarbeitern auch unter dem Label des<br />

„Vorschlagsverwaltungsunwesens“ geführt. Neue Perspektiven für die Mobilisierung kreativen<br />

Engagements eröffnen moderne Ansätze des „Ideenmanagements“. Vielfach werden die Chancen<br />

der unternehmensweiten Innovationsförderung jedoch noch nicht genutzt, weil sich die Ideenmanagement-Initiativen<br />

allein auf Kommunikationskampagnen oder die Einführung moderner<br />

Ideenmanagement-Softwaretools beschränken und zu wenig mit dem realen Innovationsgeschehen<br />

des Unternehmens abgestimmt sind.<br />

(gezielte) Aktivierung<br />

kreativen Engagements<br />

(stufenweise) Bewertung und<br />

Weiterentwicklung von Ideen<br />

Ideenumsetzung inkl.<br />

Umsetzungsverfolgung<br />

Veröffentlichungen: Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Kley, T.: Lernförderliche Unternehmenskulturen <strong>–</strong> Trendreport,<br />

in: INQA-Bericht Nr. 29, Dortmund, Berlin, Dresden 2007.<br />

51


Innovationsmanagement<br />

Nr. 33 •WESTFALENPOST PZE1_ ZEITGESCHEHEN Donnerstag, 8. Februar 2007<br />

Erfunden<br />

<strong>–</strong> und dann<br />

vergessen<br />

Firmen lassen Entwicklungen oft verkümmern<br />

Von Nina Grunsky<br />

HAGEN.<br />

Der Computer, das Telefax und der MP3-Player <strong>–</strong> in Deutschland erfunden<br />

und verkannt. Auf den Markt gebracht haben diese Erfindungen<br />

amerikanische und japanische Firmen. Um das große Geld damit zu<br />

machen. Gute Ideen haben es in Deutschland schwer.<br />

49 Prozent der für Innovationen<br />

Verantwortlichen bestätigen,<br />

dass aussichtsreiche Erfindungen<br />

und Neuerungen in ihren<br />

Unternehmen nicht erkannt und<br />

daher aussortiert werden. Das<br />

hat eine Befragung des Bochumer<br />

Instituts für angewandte<br />

Innovationsforschung in 1200<br />

deutschen Betrieben ergeben.<br />

Und das, obwohl im Land der<br />

Denker die Ausgaben für Forschung<br />

und Entwicklung deutlich<br />

gestiegen sind. Seit dem<br />

Jahr 2004 werden hierzulande<br />

wieder mehr Patente angemeldet,<br />

etwa doppelt so viele wie in<br />

Frankreich und England zusammengenommen.<br />

„Die Anzahl der<br />

Unternehmen aber, die sich mit<br />

neuen Produkten auf den Markt<br />

trauen, geht zurück“, sagt Professor<br />

Friedrich Kerka, Geschäftsführer<br />

des Bochumer<br />

Instituts.<br />

Manchmal, weil die Betriebe<br />

schlicht die Bedürfnisse der<br />

Kunden falsch einschätzen: So<br />

lag bei Melitta einem Bericht<br />

des Manager Magazins zufolge<br />

jahrelang ein Plan in der Schublade<br />

für einen Automaten, der<br />

tassenweise Kaffee brüht. Man<br />

glaubte im Unternehmen nicht<br />

52<br />

recht an den Erfolg <strong>–</strong> bis Konkurrent<br />

Philips seine Senseo-<br />

Maschine auf den Markt brachte.<br />

Der eigentliche Kardinalfehler<br />

aber, den viele Firmen Kerkas<br />

Meinung nach begehen: eine<br />

Idee, die für schlecht befunden<br />

wurde, für immer zu vergessen.<br />

Obwohl die Erfindung vielleicht<br />

einfach nur dem Markt voraus<br />

und das Umfeld dafür noch nicht<br />

vorhanden ist: Die ersten Digitalkameras<br />

wurden zum Beispiel<br />

bereits Mitte der 70er Jahre<br />

erfunden. Doch erst seitdem in<br />

fast jedem Haushalt ein PC mit<br />

großem Speicher und Drucker<br />

steht, seitdem die Bilder über<br />

das Internet verbreitet werden<br />

können, hat sich die Technik<br />

durchgesetzt.<br />

__________________________<br />

„Mut und<br />

Risikobereitschaft<br />

fehlen in vielen<br />

Firmen.“<br />

Professor Friedrich Kerka,<br />

Institut für angewandte<br />

Innovationsforschung<br />

__________________________<br />

Für Kerka eine Mahnung, dass<br />

sich Unternehmen die Einfälle<br />

ihrer Mitarbeiter auf Wiedervor-<br />

In Deutschland werden geniale Ideen entwickelt <strong>–</strong> wie die Relativitätstheorie. Oft fehlt der Mut<br />

und das Rüstzeug, Erfindungen auf den Markt zu bringen. Fotomontage: Manuela Nossutta<br />

lage legen sollten. Viele Betriebe<br />

aber sind unterorganisiert,<br />

was das Vorgehen bei<br />

Neuentwicklungen anbetrifft.<br />

Es fehlen klare Zuständigkeiten<br />

und Anlaufstellen, so das<br />

Ergebnis der Bochumer Stu-<br />

die.<br />

Zweiter Fehler: Wenn die<br />

Firmen eine Idee prüfen, testen<br />

sie oft nur eine einzige<br />

Anwendungsmöglichkeit. Die<br />

US-Firma Intel zum Beispiel<br />

hatte ihren ersten Mikroprozessor<br />

nicht als große Erfindung<br />

geplant, sondern im<br />

Auftrag einer japanischen<br />

Firma für eine Rechenmaschine<br />

entwickelt. Intel kaufte die<br />

Rechte an dem Prozessor von<br />

den Japanern für <strong>weniger</strong> als<br />

60 000 Euro zurück, weil man<br />

erkannt hatte, dass die Erfindung<br />

zu mehr zu gebrauchen<br />

war. Wie viel, das ahnte man<br />

offenbar nicht:<br />

Mitte der 70er spielte man in<br />

dem Unternehmen erstmals<br />

mit dem Gedanken, den Prozessor<br />

mit einer Tastatur und<br />

einem Bildschirm zu verbinden<br />

und als „Heimcomputer“<br />

zu vermarkten. Doch Unternehmensgründer<br />

Gordon<br />

Moore glaubte nicht recht an<br />

den Nutzen eines solchen Gerätes.<br />

Damals eine grandiose<br />

Fehleinschätzung, wie er heute<br />

einräumt.<br />

Im Fall Intel, wo man stolz<br />

darauf ist, kreativen Köpfen<br />

Spielraum zu geben, hat sich<br />

bekanntermaßen doch noch<br />

alles zum Guten gewendet. In<br />

anderen Unternehmen denkt<br />

man jedoch bei neuen Entwicklungen<br />

Kerka zufolge zu beschränkt,<br />

statt zu überlegen, was<br />

man noch alles mit der Erfindung<br />

anfangen könnte. „Man<br />

muss auch ein Gespür für den<br />

Markt von morgen entwickeln“,<br />

fordert er.<br />

Immer öfter aber beurteilten<br />

Manager Neuerungen nur unter<br />

kurzfristigen Vermarktungsaspekten,<br />

schielten auf den<br />

schnellen Gewinn. Oftmals<br />

würden gute Ideen viel zu früh<br />

mit einer Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

erschlagen. „Mut und<br />

Risikobereitschaft fehlen in<br />

vielen Firmen.“ Ebenso wie die<br />

Größe, Irrtümer einzugestehen<br />

und für die Zukunft daraus zu<br />

lernen.


Innovationsmanagement<br />

� „Big Ideas“ erkennen und Flops vermeiden <strong>–</strong> Bewertung von Innovationsideen<br />

Innovationen sind ohne Risiken nicht zu haben. Wer Neuland betritt, muss Unwägbarkeiten und<br />

Stolpersteine einkalkulieren, Umwege in Kauf nehmen und erreicht doch nicht immer sein Ziel.<br />

Mit außergewöhnlichen Innovationschancen geht immer auch die Möglichkeit des Scheiterns<br />

einher. Fraglich ist jedoch, inwieweit die zum Teil dramatischen Flopraten als nicht zu vermeidende<br />

Fehlentwicklungen hinzunehmen sind und ob die Gefahren des Versandens zukunftsträchtiger<br />

Ideen nicht verringert werden können. Bei näherer Betrachtung wird deutlich, dass die Unternehmen<br />

oft nur unzureichend auf die Bewertung von Innovationsideen vorbereitet sind. Zwar<br />

wurden in den letzten Jahren vielfach mehrstufige Auswahlverfahren („State-gate-Prozesse“)<br />

eingeführt. Die Instrumentalisierung der einzelnen Bewertungsstufen steht in den meisten Fällen<br />

jedoch noch aus. Dabei mangelt es nicht nur an Methoden, die auf die spezifischen Anforderungen<br />

der Bewertung von Produkt- und Prozessinnovationen abgestimmt sind. Als entscheidender<br />

Engpass kristallisiert sich zunehmend vielmehr die unzureichende Berücksichtigung notwendiger<br />

Informationsgewinnungsschritte und Entscheidungsmechanismen heraus. In einem aktuell<br />

laufenden Projekt werden neue Ansätze zur stufenweisen Bewertung von Innovationsideen entwickelt<br />

und zusammen mit Pilotanwendern experimentell erprobt.<br />

Vom Impuls<br />

zur Idee<br />

3-stufige<br />

Ideenbewertung<br />

und Konkretisierung<br />

Umsetzung<br />

Innovationsimpulse - Ideen - Anregungen von Mitarbeitern<br />

Idee?<br />

ja<br />

Kurzbeschreibung der Idee<br />

• Ideenkarte<br />

• ggf. Aufnahme in Ideen-<br />

Datenbank<br />

Konkretisierung der Idee<br />

• Konzepterstellung<br />

• ggf. Bündelung von Ideen<br />

Detaillierte Ausarbeitung des<br />

Realisierungsplans<br />

• Umsetzungsaufgaben<br />

• Erforderliche Ressourcen<br />

nein<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

�<br />

��<br />

�<br />

��<br />

�<br />

��<br />

�<br />

Projektumsetzung (inkl. Projektsteuerung und -überwachung)<br />

Hinweis auf Kundenproblem<br />

Hinweis auf Konkurrenzaktivität<br />

Hinweis auf neue Regelung<br />

...<br />

Vorselektion von Innovationsideen<br />

��<br />

Unvereinbarkeit mit der<br />

strategischen Ausrichtung<br />

...<br />

��<br />

Detailliertere Bewertung und Priorisierung<br />

der Ideen<br />

��<br />

Umsetzungsaufwand<br />

Erfolgspotenzial<br />

��<br />

Abschließende Beurteilung der<br />

Erfolgsaussichten<br />

��<br />

� Wirtschaftlichkeits-Rechnung<br />

...<br />

��<br />

�<br />

��<br />

�<br />

��<br />

�<br />

��<br />

�<br />

��<br />

�<br />

Innovationsfeld (Ideen entwickeln)<br />

Beobachtungsfeld<br />

Themenspeicher & Wiedervorlage<br />

Papierkorb<br />

nein<br />

Umsetzen?<br />

ja?<br />

nein<br />

Umsetzen?<br />

ja?<br />

nein<br />

Umsetzen?<br />

Innovation<br />

Wie man „Big Ideas“ erkennt und Flops vermeidet <strong>–</strong> Rahmen zur Bewertung von Innovationsideen<br />

Veröffentlichungen: Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.; Happich, J.: „Big Ideas“ erkennen und<br />

Flops vermeiden, in: Kriegesmann, B. (Hrsg.): Berichte aus der angewandten Innovationsforschung, No 219, Bochum<br />

2005.<br />

ja!<br />

ja!<br />

ja!<br />

Beschleunigte Ideenumsetzung<br />

53


� Flops trotz oder wegen <strong>Marktforschung</strong>?<br />

Innovationsmanagement<br />

Im Gleichschritt mit den wachsenden Schwierigkeiten der Unternehmen, aktuelle Kunden zu<br />

binden und neue Kunden zu gewinnen, nahmen in den letzten Jahren die Aufwendungen für<br />

<strong>Marktforschung</strong> zu. Dessen ungeachtet werden die Erfolgsaussichten von Neuerungen in den<br />

Unternehmen häufiger eher falsch als richtig eingeschätzt und verbleiben die Flopraten <strong>–</strong> betrachtet<br />

man die letzten Jahre <strong>–</strong> auf nahezu gleich hohem Niveau. Eine Analyse zu den Möglichkeiten<br />

und Grenzen der herkömmlichen <strong>Marktforschung</strong> zeigt, dass die Leistungsfähigkeit von<br />

<strong>Marktforschung</strong>sinstrumenten oftmals überschätzt wird. Überdies ist der <strong>Marktforschung</strong>saktionismus<br />

in vielen Unternehmen zum Alibi geworden, alles für Innovationen getan zu haben. Wer<br />

sich Orientierung über Innovationen verschaffen und Flops vermeiden will, benötigt echte Innenkenntnis<br />

über die Entwicklungsmöglichkeiten und -absichten des Kunden und muss Erfahrungen<br />

in den Innovationsfeldern von morgen aufbauen. Erst auf dieser Grundlage lassen sich<br />

kompetenzbasierte Alleinstellungsmerkmale generieren, die im Wettbewerb auch nachhaltig Bestand<br />

haben.<br />

Zielsetzung<br />

OrientierungsOrientierungsbasisbasis<br />

exklusive Innenkenntnis /<br />

Erfahrungen<br />

Frei zugängliches oder<br />

transferierbares Wissen<br />

Orientierung über<br />

Lösungsmöglichkeiten<br />

Benchmarking<br />

Orientierung über<br />

KundenbefürfnisseBefragungsmarktforschung<br />

aktuell zukünftig<br />

Reichweite<br />

Möglichkeiten und Grenzen der klassischen Markforschungsansätze<br />

Delphibefragungen<br />

Trendmonitoring<br />

5 Jahre<br />

Veröffentlichungen: Kley, T.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Wissensmanagement an der Schnittstelle zum Kunden,<br />

in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Wissensmanagement in KMU und bei Freiberuflern, Lohmar 2005, Schwering, M.<br />

G.; Striewe, F.: Wie nutzt man Wissen und Erfahrung der Kunden?, in: Deutscher Drucker, 40. Jg., Nr. 41,<br />

09.12.2004, S. 12-13; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Innovationsflops trotz oder<br />

wegen <strong>Marktforschung</strong>? <strong>–</strong> Wie Sie die Kundenprobleme und Lösungen von morgen entdecken, Bochum 2006.<br />

54


Innovationsmanagement<br />

� „Open Innovation“: Offene Fragen zur Öffnung betrieblicher Innovationsprozesse<br />

Auf der Suche nach dem wettbewerbskritischen Wissen um die Kundenprobleme und innovativen<br />

Technologien von morgen ist in vielen Unternehmen eine Tendenz zur Öffnung betrieblicher<br />

Innovationsprozesse zu verzeichnen. Um die Innovationspipeline zu „beschicken“ und das Risiko<br />

zu reduzieren, neue Produkte und Services „am Markt vorbei zu entwickeln“, sollen neben<br />

der Kreativität der eigenen Belegschaft auch externe Innovationsimpulse erschlossen werden.<br />

Unter Etiketten wie „Open Innovation“ werden Kooperationen mit Lead-Usern, externes Technologiesourcing<br />

bis hin zur Integration von Pionieranwendern und Lieferanten in einen „offenen“<br />

Innovationsprozess propagiert (vgl. Abb.):<br />

Lead-Supplier<br />

Lead-User<br />

?<br />

Kundenprobleme von morgen<br />

Pionieranwender<br />

Innovations-Pipeline<br />

Während die Chancen<br />

zur Erhöhung der Innovationskompetenz<br />

von<br />

Unternehmen durch<br />

„Open Innovation“ gepriesen<br />

werden, bleiben<br />

zentrale Fragen zu den<br />

Grenzen und der praktischen<br />

Umsetzbarkeit<br />

des Ansatzes offen:<br />

!<br />

„Open Innovation“ ent-<br />

freie<br />

Erfinder<br />

Analoganwender<br />

innovative Technologien<br />

bindet nicht von der<br />

zentralen Unterneh-<br />

Screening externer<br />

Innovationsimpulse<br />

Umsetzung &<br />

Kommerzialisierung mensaufgabe der strategischenVororientie-<br />

Open Innovation: Externe Innovationsimpulse erschließen<br />

rung: Wenn die Öffnung<br />

des Innovationsprozesses nicht mit einer Schließung des Suchraumes für externe Impulse einhergeht,<br />

droht das „Prinzip Öffnung“ zum „Prinzip Hoffnung“ zu werden.<br />

Weiterhin erscheint mit der Forschung zum „Not-Invented-Here-Syndrom“ die Aufnahme externer<br />

Innovationsimpulse, geschweige denn die Integration externer Akteure als ein „Kultur-<br />

Bruch“, der einer behutsamen und dosierten Umsetzung bedarf. Das Erschließen externer Innovationsimpulse<br />

stellt betriebliche Innovationskulturen vor neue Herausforderungen. Auf welchen<br />

Wegen die Vision der „Open Innovation“ einzulösen ist, analysiert das <strong>IAI</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit innovationsaktiven Unternehmen.<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.: Innovationsmanagement <strong>–</strong> Den Kunden neu entdecken, in: Carell, A.;<br />

Herrmann, T.; Kleinbeck, U. (Hrsg.): Innovationen an der Schnittstelle zwischen technischer Dienstleistung und<br />

Kunden, Heidelberg 2007, S. 133-148.<br />

55


Mehr <strong>Kundenkontakt</strong> <strong>–</strong> <strong>weniger</strong> <strong>Marktforschung</strong><br />

Prof. Friedrich Kerka vom Institut für angewandte Innovationsforschung<br />

an der Universität Bochum über Innovationsideen in deutschen Unternehmen:<br />

Was wird aus ihnen, wie kann man die Umsetzung fördern?<br />

Frage: Ihre kürzlich veröffentlichte Studie zur Neuproduktentwicklung<br />

in deutschen Unternehmen zeigt,<br />

dass Deutschland bei den Patentanmeldungen international<br />

in der Spitzengruppe ist. Aber bei der Umsetzung<br />

von Produktideen bleibt davon nicht viel übrig:<br />

Nur 13% aller weiterverfolgten Vorschläge schaffen<br />

es auf den Markt, und <strong>weniger</strong> als die Hälfte davon<br />

sind erfolgreich. Was sind nach Ihren Untersuchungen<br />

die Hauptursachen für diese hohe "Flop-<br />

Quote"?<br />

Friedrich Kerka: Im Wesentlichen sind es zwei<br />

Gründe: Zum einen überschätzen Unternehmen häufig<br />

die Leistungsfähigkeit und Überzeugungskraft ihrer<br />

neuen Produkte, und damit deren Nachfragewirksamkeit<br />

am Markt: Das neue Angebot trifft oft einfach<br />

nicht die Bedürfnisse der Kunden. Zum anderen werden<br />

die Kosten für die Umsetzung in der Regel unterschätzt.<br />

Neue Entwicklungen werden so vielfach bereits<br />

auf dem Weg abgebrochen, weil die Kosten für<br />

den Aufbau von Produktions-, Vertriebs- und Servicestrukturen<br />

die ursprünglichen Planungen bei weitem<br />

übersteigen.<br />

Warum werden so viele Innovationsideen falsch bewertet?<br />

Rund die Hälfte der von Ihnen Befragten gibt<br />

an, dass eigentlich aussichtsreiche Ideen regelmäßig<br />

schlecht bewertet, zeitlich verzögert umgesetzt oder<br />

ganz aussortiert werden ...<br />

Grandiose Fehleinschätzungen der Erfolgsaussichten<br />

von Neuerungen ziehen sich durch die Geschichte<br />

der Erfindungen - angefangen mit Thomas A. Edison,<br />

der dem Phonographen keinerlei kommerziellen Wert<br />

zumessen wollte. Und das ist für die Unternehmen<br />

noch viel schmerzhafter als die hohe Flop-Quote:<br />

Dass die "Big Ideas", also die Ideen, die sich später<br />

als sehr erfolgreiche Innovationen herausstellen, häufig<br />

schon frühzeitig in rigiden Kontrollschleifen hängenbleiben<br />

<strong>–</strong> oder erst Jahre später wieder aufgegriffen<br />

werden, wenn Mitbewerber diese Ideen bereits in<br />

Markterfolge umgesetzt haben.<br />

56<br />

Innovationsmanagement<br />

In über der Hälfte der von Ihnen befragten deutschen<br />

Unternehmen wird zudem "Zeitmangel bei den Entscheidungsträgern"<br />

beklagt, die sich zu wenig mit<br />

neuen Ideen auseinandersetzen ...<br />

Viele Unternehmen sind nach Rationalisierungsprogrammen<br />

so durchorganisiert, dass den Managern<br />

kaum mehr Zeit bleibt, über den Tellerrand zu schauen<br />

und die Geschäftsfelder von morgen zu bestellen.<br />

Hinzu kommen Anreizsysteme, die in der Regel nicht<br />

strategische Innovationsinitiativen, sondern kurzfristige<br />

Erfolge belohnen: Wer letzte Kostensenkungspotenziale<br />

in der Produktion erschließt, steht oft besser<br />

da als derjenige, der Innovationen für morgen sucht,<br />

und dabei eben auch Risiken eingeht. Allerdings haben<br />

viele Manager auch nichts anderes gelernt, als<br />

das Bestehende weiterzuentwickeln. Die Fachkompetenz<br />

in den Entscheidungsgremien vieler Unternehmen<br />

ist in den letzten Jahren stark ausgedünnt worden<br />

<strong>–</strong> eine wichtige Ursache dafür, dass die Übergänge<br />

auf neue Technologien nicht oder nur stark<br />

verzögert zustande kommen. In vielen Gremien sitzen<br />

heute Controller, die die technischen Realisierungschancen<br />

und Vermarktungsmöglichkeiten von<br />

Neuerungen kaum mehr einschätzen können.<br />

Wie kann ein Unternehmen Innovationen im eigenen<br />

Haus fördern?<br />

Wichtiger als die ‚richtigen’ Management-Techni-ken<br />

ist es, die innovativen Kräfte in der Belegschaft zu<br />

entwickeln. Das erfordert jedoch eine Unternehmenskultur,<br />

in der Innovationen nicht nur in Reden gefordert,<br />

sondern kreative Mitarbeiter unterstützt werden,<br />

ihre Ideen zu Konzepten auszuarbeiten, die sie im<br />

Unternehmen und am Markt testen und weiterentwickeln.<br />

Wer Innovationen auch unter ungünstigen Bedingungen<br />

voranbringen will, muss zunächst eruieren,<br />

wer in seinem Unternehmen überhaupt zu solchen<br />

Leistungen in der Lage ist. Die Freiräume und<br />

Anreize, die man innovativen Mitarbeitern dann<br />

schafft, sind die ent-


Innovationsmanagement<br />

scheidenden Rahmenbedingungen für Innovationen.<br />

Und die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft dieser<br />

innovativen Kräfte ist ein wichtiger Maßstab, um die<br />

Erfolgsaussichten von Innovationen beurteilen zu<br />

können.<br />

Stichwort Erfolgsaussichten: In über 40% der befragten<br />

Unternehmen werden die Risiken einer Innovation<br />

über- und Chancen unterbewertet. Wie kann man<br />

aus diesem Teufelskreis ausbrechen?<br />

In vielen Firmen ist heute an die Stelle eigener Orientierung<br />

und Zusammenarbeit mit Kunden und Innovationsanwendern<br />

die Auswertung von Marktstudien<br />

getreten. Trotz in den letzten Jahren erheblich gestiegener<br />

<strong>Marktforschung</strong>sbudgets bleiben die ‚Flop-<br />

Raten’ bei Innovationen auf gleichbleibend hohem<br />

Niveau. Unternehmen, die bei Neuerungen erfolgreich<br />

sind, agieren stets ‚vor Ort’ am Markt, oder sie<br />

laden aktuelle, beziehungsweise potenzielle Kunden<br />

zu sich ein, um Innenkenntnisse über die Entwicklungsabsichten<br />

und -möglichkeiten der späteren Anwender<br />

ihrer Innovationen zu erfahren.<br />

Das Studieren von Markterhebungen ist also nicht<br />

ausreichend ...<br />

Sicher nicht. Unternehmen, die es versäumen, den<br />

genannten Lernprozess zusammen mit ihren Kunden<br />

und Anwendern zu organisieren, und die bei ihren<br />

Innovationsentscheidungen allein auf Marktstudien<br />

bauen, fehlt das Gespür für die Märkte von morgen -<br />

und sie entwickeln kein eigenes Profil. Diese Unternehmen<br />

glauben zwar den sicheren Weg zu gehen,<br />

indem sie den durch Berater-Marktstudien abgesicherten<br />

Trends folgen. Aber sie landen dann, nicht<br />

selten zusammen mit ihren Wettbewerbern, die das<br />

genauso gemacht haben, auf überbesetzten Märkten.<br />

Wer also eigene Orientierung durch das Sichten von<br />

Marktstudien ersetzt, hat ein gewichtiges Entwicklungshindernis.<br />

Weniger <strong>Marktforschung</strong> wäre hier<br />

mehr.<br />

Ist die Situation in anderen Ländern besser?<br />

Wenn Erfindungen aus Deutschland wie das Fax-<br />

Gerät oder der MP3-Player, um nur zwei Beispiele zu<br />

nennen, erst über Japan oder USA auf den Markt<br />

kommen, macht das deutlich, dass andere Länder<br />

offensichtlich ‚toleranter’ für Ideen sind. Ob dabei<br />

mehr oder <strong>weniger</strong> Flops produziert werden, darüber<br />

gibt es keine Vergleichsstudien. Wir wissen also<br />

nicht, ob Unternehmen anderer Nationen <strong>weniger</strong><br />

Flops produzieren, oder aber schneller aus Misserfolgen<br />

lernen und es mit weiterentwickelten Ideen und<br />

Konzepten erneut am Markt versuchen. Gesichert ist<br />

aber, dass die deutsche Wirtschaft trotz in den letzten<br />

Jahren gestiegener Ausgaben für Forschung und<br />

Entwicklung im Innovationswettbewerb an Boden verloren<br />

hat: Sowohl die Quote der Prozessinnovationen<br />

mit Kostensenkungs- oder Qualitätssteigerungseffekten<br />

als auch der Anteil von echten Neuheiten, die am<br />

Markt platziert werden können, ist rückläufig.<br />

Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund staatliche<br />

Innovations-Förderprogramme?<br />

Hinter regionalen Innovationsförderprogrammen steht<br />

die nicht so neue Erkenntnis, dass auch in einer ‚globalisierten’<br />

Wirtschaft die Bündelung regionaler<br />

Kompetenzen einen sehr wichtigen Stellenwert hat.<br />

Insofern weisen Förderprogramme wie "Unternehmen<br />

Region", die nicht an vermeintlichen Technologielücken<br />

ansetzen, sondern zum Ziel haben, Stärken von<br />

Wissenschaft und Wirtschaft in einer Region zu bündeln<br />

und für Neues zu nutzen, grundsätzlich in die<br />

richtige Richtung. Wenn man sich so manches Programm<br />

zur Clusterformierung genauer ansieht, wird<br />

allerdings deutlich, dass an die Stelle echter Potenzialförderung<br />

vielfach ein wenig ergiebiger Netzwerk-<br />

Aktionismus getreten ist. Wer Innovationen wirklich<br />

fördern will, sollte aus den Erfahrungen der Vergangenheit<br />

lernen und <strong>weniger</strong> in die weitere Vernetzung<br />

von Netzwerk- oder Cluster-Managern investieren.<br />

Echte Innovations-Kooperationen, in denen wettbewerbskritisches<br />

Know-how ausgetauscht, weiterentwickelt<br />

und umgesetzt wird, funktionieren anders.<br />

Wer hierfür Impulse geben möchte, kann lediglich<br />

Zufälle provozieren und Gelegenheiten dafür schaffen,<br />

dass sich Partner mit echten Innovations-, also<br />

auch Verwertungsinteressen entdecken.<br />

Apropos Verwertung: Viele Produktinnovationen<br />

scheitern an Marketing- und Vertriebsproblemen.<br />

Was sind hier lhre Erkenntnisse?<br />

Tatsächlich beginnen die eigentlichen Herausforderungen<br />

in der Regel ja erst nach der Innovation -<br />

wenn für die neuen Produkte die Produktionsstrukturen<br />

aufzubauen, Marketing und Vertrieb zu organisieren,<br />

Kunden zu gewinnen und Anwender auf die Innovationen<br />

vorzubereiten sind. Dafür haben wir<br />

schon jetzt zu wenig qualifizierte Leute, und der<br />

Nachwuchspool trocknet weiter aus. Es fehlen vor<br />

allem gewerblich-technische Fachkräfte auf neuem<br />

Kompetenzniveau.<br />

Was können die Unternehmen tun?<br />

Wer seine Entwicklungen nicht in der Kategorie<br />

"invented here, but not innovated here" eingeordnet<br />

sehen möchte, darf sich nicht allein auf Forschung<br />

und Entwicklung konzentrieren. Er muss vielmehr<br />

auch die Voraussetzungen für die Umsetzung und<br />

Anwendung neuen Wissens in seinem Unternehmen<br />

- und am Markt - schaffen.<br />

Sollte der Staat hier unterstützen?<br />

Die heute in der Innovationsförderung praktizierte<br />

nennung von Technologieentwicklung und Aufbau<br />

von Umsetzungskompetenz muss aufgehoben werden.<br />

Wenn man sich nicht um die Entwicklung der<br />

"Innovations-Umsetzungs-Eliten" kümmert, muss<br />

man eigentlich auch nicht in Spitzenforschung investieren.<br />

Oder man muss akzeptieren, dass die Früchte<br />

des kostenintensiven Wissensaufbaus in Deutschland<br />

von anderen Ländern geerntet werden.<br />

57


Innovationsmanagement<br />

� Einflussfaktoren und Handlungsbedarfe für Innovationen zum nachhaltigen Wirtschaften<br />

<strong>–</strong> Möglichkeiten und Grenzen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft<br />

Das derzeitige Wirtschaften entlang des Stoffstroms „Wasser“ genügt noch nicht durchweg dem<br />

Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung. Das Innovationsverhalten der beteiligten Akteure wird<br />

auch hier u.a. vom rechtlichen Umfeld bestimmt. So haben Akteure der (Ab-)Wasserwirtschaft<br />

bei der Etablierung und Umsetzung innovativer Problemlösungen zahlreiche Gesetze und sonstige<br />

Vorgaben aus anderen Regelungsbereichen zu berücksichtigen wie bspw. das Bundes-<br />

Immissionsschutzgesetz (BImSchG) oder das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-<br />

AbfG). Seit einiger Zeit weckt ein innovatives Verfahren das Interesse von Kläranlagenbetreibern,<br />

welches schon auf den ersten Blick zwei verschiedenen Regelungsregimen <strong>–</strong> nämlich dem<br />

Abfall- und Wasserrecht <strong>–</strong> unterliegt: die sog. Co-Vergärung. Empirische Analysen haben hier<br />

gezeigt, dass die Co-Vergärung von Klärschlamm und Abfällen bislang keine große Verbreitung<br />

gefunden hat, da bei der Einführung dieses ökologisch und ökonomisch sinnvollen Verfahrens<br />

die unklare Rechtslage im Grenzbereich zwischen Abwasser- und Abfallrecht sowie das behördliche<br />

Genehmigungsverfahren große Hemmnisse darstellen.<br />

Nennungen der Barriere<br />

„Gesetzeslage resp.<br />

Genehmigungsverfahren“<br />

in Prozent<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

Gruppe der Unternehmen,<br />

die keine Erfahrung mit der Co-Vergärung<br />

haben und dies auch nicht planen<br />

5<br />

0<br />

0,7 %<br />

14,3 %<br />

Gruppe der Unternehmen,<br />

die eine Anwendung der Co-Vergärung planen<br />

oder dies noch nicht entschieden haben<br />

20,0 %<br />

Gruppe der Unternehmen,<br />

die Erfahrungen mit dem (Genehmigungs-)<br />

Verfahren der Co-Vergärung haben<br />

Die Bedeutung der regelungsbedingten Barriere bei der Diffusion der Innovation „Co-Vergärung“<br />

Veröffentlichungen: Thomzik, M.; Nisipeanu, P.: Innovation trotz Regulation? <strong>–</strong> Das Beispiel der medienübergreifenden<br />

Umweltinnovation Co-Vergärung, Bochum 2003; Thomzik, M.; Nisipeanu, P.: Das deutsche Umweltrecht<br />

als Einflussfaktor für Innovationen zum nachhaltigen Wirtschaften <strong>–</strong> Das Beispiel der Co-Vergärung von biogenen<br />

Abfällen in Faulräumen von Abwasserbehandlungsanlagen, in: Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht<br />

(ZfU) Heft 2/2004, S. 167-200; Thomzik, M. et al.: Innovationen für eine nachhaltige Wasserwirtschaft <strong>–</strong><br />

Einflussfaktoren und Handlungsbedarf, Berlin et al. 2005.<br />

58


Innovationsmanagement<br />

� Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Facility Management-Branche<br />

Bislang existiert keine verlässliche Einschätzung zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Facility<br />

Management-Branche. Die Gründe liegen auf der Hand: Zum einen besteht in der FM-Szene<br />

bislang trotz der guten Aufklärungsarbeiten der GEFMA nur vordergründig Einigkeit darüber,<br />

was man unter Facility Management wirklich versteht. Bei den zahlreichen Analysen bezüglich<br />

des FM-Marktes beginnen Missverständnisse daher oft schon im Begrifflichen. Zunächst ist also<br />

zu fragen, wie das facettenreiche Feld des Facility Managements ein- oder abzugrenzen ist. Darüber<br />

hinaus gibt es bis heute kein originäres statistisches Material zum FM. Selbst dem Statistischen<br />

Bundesamt können keine Informationen zum FM entlockt werden, weil sich diese Branche<br />

nicht in die bestehenden Wirtschaftszweig-Klassifikationen pressen lässt. Primärstatistische Erhebungen<br />

in der Form von Unternehmensbefragungen sind schon aufgrund des diffusen Begriffsverständnisses<br />

schwierig. Um die Bedeutung des Facility Management festzumachen, können<br />

nur <strong>–</strong> sofern überhaupt vorhanden - bestehende Quellen wie Branchenstatistiken aus den einzelnen<br />

Teilsegmenten der FM-Branche mühsam zusammengetragen werden, um sich parallel<br />

dazu die verbleibenden weißen Flecken dieses Branchenteppichs mit intelligenten Annäherungen<br />

zu erschließen. Im Auftrag des Deutschen Verbandes für Facility Managements <strong>–</strong> GEFMA analysiert<br />

das <strong>IAI</strong> daher zunächst im Rahmen einer Vorstudie die verfügbaren Daten sowie die<br />

grundsätzliche Machbarkeit eines seriösen FM-Branchenreports zur Darstellung der volkswirtschaftlichen<br />

Bedeutung der Branche.<br />

Nettoanlagevermögen<br />

insgesamt: 6.128,21 Mrd. €<br />

Gebäude des Bildungswesens<br />

Wohnbauten<br />

184 Mrd. €<br />

Gebäude des Gesundheitswesens<br />

245 Mrd. €<br />

6 % Öff. Nichtwohn-<br />

Fabrik- u. Werkstattgebäude<br />

306 Mrd. €<br />

hochbauten Handels- u. Lagergebäude<br />

57 %<br />

20 %<br />

245 Mrd. €<br />

Priv. Nichtwohn- Büro- u. Verwaltungsgebäude<br />

hochbauten<br />

184 Mrd. €<br />

Gebäude für Sport, Kultur u. Freizeit<br />

245 Mrd. €<br />

16 %<br />

Sonstige Gebäude<br />

184 Mrd. €<br />

Wohnheime Öff. u. Priv.<br />

1%<br />

Tiefbauten<br />

Quellen: Eigene Berechnungen auf der Datenbasis des<br />

Statistischen Bundesamtes und Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo)<br />

FM-relevantes Nettoanlagevermögen nach Bauwerkskategorien (Stand 01/2007)<br />

Nichtwohnbauten ohne Tiefbau: 1.593,- Mrd. €<br />

Im Rahmen eines FM-Branchenreports wären<br />

darüber hinaus auch „Wohnbauten in institutionellem<br />

Besitz“ in Höhe von 340,29 Mrd. € zu<br />

berücksichtigen.<br />

Veröffentlichungen: Thomzik, M.; Muth, R.: „Kaum zu fassen“, Volkswirtschaftliche Bedeutung von FM, Interview,<br />

in: Der Facility Manager, 14. Jg., Juli/August 2007, S. 15-17.<br />

59


Seite 15-17<br />

Gibt es eine verlässliche Einschätzung der volkswirtschaftlichen Bedeutung<br />

von Facility Management im Allgemeinen und des externen<br />

Dienstleistungsmarkts im Speziellen?<br />

Prof. Markus Thomzik: Nein, bislang existiert keine verlässliche<br />

Einschätzung zur volkswirtschaftlichen Bedeutung von Facility Management!<br />

Das Kuriose ist jedoch, dass solche FM-Kennzahlen bspw.<br />

von Banken, Großberatungen oder Monopoly spielenden Großkonzernen<br />

benötigt werden. Sobald in der Vergangenheit selbsternannte<br />

Marktauguren nur eine Marktvolumenzahl kolportiert haben, wird sie<br />

auch schon von den entsprechenden Planungsstäben genutzt und <strong>–</strong><br />

sobald oft genug in der einschlägigen Insiderszene zitiert <strong>–</strong> von kaum<br />

jemandem mehr ernsthaft hinterfragt.<br />

Reiner Muth: Meines Erachtens gibt es keine dem Facility Management<br />

gerechten, belastbaren Daten. Der externe Dienstleistungsmarkt<br />

ist zwar etwas näher umrissen, jedoch nicht ausreichend abgegrenzt<br />

gegenüber korrespondierenden Wirtschaftszweigen oder Leistungen.<br />

Welche Hemmnisse stehen einer solchen Einschätzung in Deutschland<br />

entgegen?<br />

Muth: Einer der Gründe ist sicherlich, dass sich die FM-Branche als<br />

solche noch nicht formiert hat <strong>–</strong> hier sehen wir eine der Hauptaufgaben<br />

des GEFMA. Die Entwicklung von FM-Kennzahlen kann nur von<br />

innen heraus erfolgen <strong>–</strong> jede Eruierung durch Dritte wird wegen fehlender<br />

Marktkenntnisse, falscher Motivation und abweichender Interessenlage<br />

die Bedürfnisse der FM-Branche nur unzureichend bedienen<br />

können. Hinzu kommen Hindernisse bei der Ermittlung der benötigten<br />

Zahlen aus den unterschiedlichen Datenquellen.<br />

60<br />

Innovationsmanagement<br />

Thomzik: Zunächst besteht in der Szene trotz der guten Arbeit des<br />

GEFMA nur vordergründig Einigkeit darüber, was man unter FM<br />

wirklich versteht. Bei den zahlreichen Analysen bezüglich des FM-<br />

Marktes beginnen Missverständnisse daher oft schon im Begrifflichen.<br />

Welche konkreten Leistungen mit Bezug auf die Immobilie<br />

werden hinzugezählt? Oder sind es gar sämtliche unterstützenden<br />

Sekundärprozesse unabhängig von der Immobilie? Bezieht man<br />

FM letztlich „nur“ auf die extern am Drittmarkt erbrachten Umsätze<br />

von Dienstleistern oder auch von Unternehmen, die entsprechende<br />

Leistungen im Lebenszyklus von Immobilien erbringen,<br />

ohne das Label FM zu nutzen oder ohne es überhaupt zu kennen?<br />

Ohne eine Klärung dieser und vieler weiterer vermeintlich einfacher<br />

Fragen verliert sich ein jeder Einschätzungsversuch im Beliebigen<br />

und ist zum Scheitern verurteilt.<br />

Wo sehen Sie mögliche Quellen für die notwendigen Informatio-<br />

nen für eine verlässliche Einschätzung der volkswirtschaftlichen<br />

Bedeutung von Facility Management?<br />

Thomzik: Leider gibt es bis heute kein originäres statistisches<br />

Material zum FM. Selbst dem Statistischen Bundesamt können<br />

keine Informationen zum FM entlockt werden, weil sich diese<br />

Branche nicht in die bestehenden Wirtschaftszweig-Klassifikationen<br />

pressen lässt. Primärstatistische Erhebungen in der Form<br />

von Unternehmensbefragungen sind schon aufgrund des diffusen<br />

Begriffsverständnisses schwierig. Um die Bedeutung von FM<br />

festzumachen, können nur bestehende Quellen wie Branchenstatistiken<br />

aus den einzelnen Teilsegmenten der FM-Branche mühsam<br />

zusammengetragen werden, um sich parallel dazu die verbleibenden<br />

weißen Flecken dieses Branchenteppichs mit intelligenten<br />

Annäherungen zu erschließen.<br />

Muth: Hierzu haben wir im Arbeitskreis Marketing, basierend auf<br />

der GEFMA-Richtlinie 200, zunächst ein Leistungsspektrum definiert,<br />

nach dem nun im Folgenden die einzelnen Datenquellen<br />

sukzessive analysiert werden können. Zur weiteren Annäherung<br />

haben wir zusammen mit dem Institut für angewandte Innovationsforschung<br />

e.V. (<strong>IAI</strong>) an der Ruhr-Universität Bochum zwei Handlungsstränge<br />

erarbeitet. Zum einen das Drittmarktvolumen, was<br />

uns in Teilen bereits bekannt ist, aber noch weiter definiert werden<br />

muss. Zum anderen ergibt sich ein gesamtes „FM-Potenzial“ mit<br />

Bezug auf die gesamte Wertschöpfung der Immobilienbewirtschaftung.<br />

Auch hier bedarf es einer Feingliederung und Abgrenzung<br />

gegenüber FM-nahen Organisationen und Leistungen. Mit dem<br />

immobilienbezogenen Ansatz gehen wir gegenüber der GEFMA-<br />

FM-Definition natürlich einen Kompromiss ein, jedoch sehen wir<br />

momentan so die einzige Möglichkeit zur Annäherung an volkswirtschaftliche<br />

Kennzahlen zum FM.


Innovationsmanagement<br />

Wie sind die gängigen Marktstudien in diesem Zusammenhang zu<br />

bewerten?<br />

Muth: Die bekannten Marktstudien haben einen ganz anderen Fokus<br />

und bedienen andere Bedürfnisse. Die Studien sind auffällig<br />

Dienstleister-orientiert und beschränken sich in der Regel auf den Outsourcinggrad<br />

im Verhältnis zu einem potenziellen Gesamtmarkt. Angereichert<br />

mit qualitativen Aussagen zu Trends und Markttreibern/<br />

-hemmnissen dienen sie als Grundlage für Geschäftsfeldentwicklungen,<br />

Business-Modelle und als Orientierung im Rahmen von zahlreichen<br />

Merger & Acquisition-Verfahren. Ob sie für diese Ansprüche ausreichend<br />

fundiert sind, muss jedes Unternehmen für sich selbst entscheiden.<br />

Marktpolitische oder gar volkswirtschaftliche Aussagen können<br />

diese Untersuchungen nicht liefern.<br />

Thomzik: In Teilen wird solchen Marktstudien und <strong>Marktforschung</strong>saktivitäten<br />

scheinbar die Rolle eines „Intelligenzverstärkers“ zugeschrieben,<br />

mit dem zukünftige Markt- und Wettbewerbsentwicklungen<br />

gedanklich vorweggenommen und Entscheidungen über Unternehmensziele<br />

getroffen werden sollen. Die Frage ist, ob man diesen Ansprüchen<br />

der Marktstudien <strong>–</strong> ganz abgesehen von der unzureichenden<br />

Datenlage im FM <strong>–</strong> überhaupt gerecht werden kann.<br />

Auffällig war jedenfalls, dass die zahlreichen FM-Studien in den Anfangsjahren<br />

der jungen Branche stetig märchenhafte Wachstumsraten<br />

prognostiziert haben. Zwar agieren die Verfasser dieser Studien wohl<br />

auch vor dem Hintergrund der teilweise enttäuschten Erwartungen<br />

inzwischen etwas vorsichtiger, indem sie auf schwierige Umstände<br />

hinweisen; insgesamt exzellente Marktaussichten für die Zukunft erhalten<br />

aber nicht nur das Interesse an diesem Markt, sondern auch an Folgestudien.<br />

In welchen Segmenten des externen FM-Dienstleistungsmarkts entstehen<br />

derzeit tatsächlich neue Arbeitsplätze, wo finden Verlagerungen<br />

statt, und wo werden FM-bezogene Arbeitsplätze abgebaut?<br />

Thomzik: Man kann hier keine einzelnen Teilsegmente des FM festmachen,<br />

in denen diese Phänomene durchgängig zu beobachten sind.<br />

Man kann lediglich Beispiele für einzelne Projekte oder Unternehmen<br />

nachzeichnen. Sicher ist, dass die teilweise unerfüllten Renditeerwartungen<br />

sich in immer schnelleren Verkaufs- und Kaufspiralen äußern<br />

und in weiten Teilen nur eine Umverteilung von Wertschöpfungsanteilen<br />

und Arbeitplätzen auslösen.<br />

Muth: Wir beobachten schon lange, dass Unternehmen <strong>–</strong> gerade im<br />

Zuge von Neubauvorhaben, wie etwa Produktionsstandorten <strong>–</strong> gemeinsam<br />

mit einem externen FM-Dienstleister neue Wege für ihr FM erproben.<br />

So entstehen kontinuierlich neue FM-Organisationen bei den Anbietern.<br />

In der Bestandsbewirtschaftung finden natürlich weiterhin in<br />

umfangreichem Maße Betriebsübergänge statt. Ergebnis einer externen<br />

Vergabe unter Wettbewerbsbedingungen ist neben der direkten Leistungserbringung<br />

durch den neuen Dienstleister die Ermittlung von<br />

Überkapazitäten im Bestand, woraus sicherlich auch ein gewisser Arbeitsplatzabbau<br />

resultiert. Dem stehen aber wachsende Beschäftigungszahlen<br />

bei den FM-Dienstleistern und vielen kleinen spezialisierten<br />

Unternehmen gegenüber, also Arbeitsplätze „in der Mitte des Unternehmens“<br />

mit entsprechenden Perspektiven für den einzelnen Mitarbeiter.<br />

Das Facility Management trägt seinen Teil zur Standortsicherung in<br />

Deutschland bei, da es nicht nur selbst zukunftsorientierte Arbeitsplätze<br />

schafft, sondern insbesondere bei seinen Kunden wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

erzeugt. Die Dienstleistung als neue Wirtschaftskraft<br />

und Jobmotor haben auch schon namhafte Wirtschaftsinstitute erkannt,<br />

jedoch noch nicht mit der FM-Branche in Verbindung gebracht. Hier<br />

gilt es <strong>–</strong> insbesondere für GEFMA <strong>–</strong> die notwendige Aufmerksamkeit<br />

zu erzeugen, um den (Arbeits-)Markt auch weiterhin erfolgreich gestalten<br />

zu können.<br />

Ohne verlässliche Zahlen zur Wirtschaftskraft des Facility Managements<br />

ist es schwer, politische Lobby- und Imagearbeit für die<br />

Branche zu leisten. Was will der GEFMA deshalb unternehmen?<br />

Muth: Dies ist uns durchaus bewusst und treibt uns schon seit<br />

geraumer Zeit um. GEFMA hält es jetzt für den richtigen Zeitpunkt,<br />

hier aktiv zu werden. Der GEFMA-Arbeitskreis Marketing<br />

hat ein Konzept entwickelt, mit dem das Facility Management im<br />

Allgemeinen sowie die Arbeit des GEFMA und dessen Mitgliedsunternehmen<br />

im Besonderen einem breiteren Kreis näher gebracht<br />

werden kann. Wir denken dabei an imagebildende und -fördernde<br />

Maßnahmen, welche den Kern unserer zukünftigen Marketingarbeit<br />

bilden werden.<br />

Um aber die Aufmerksamkeit bei wirtschaftlich Interessierten<br />

außerhalb der immobilienverwandten Berufe zu erlangen und die<br />

Interessen unserer Mitglieder an exponierter Stelle vertreten zu<br />

können, sind darüber hinaus volkswirtschaftliche Kennzahlen<br />

sicherlich ein probates Mittel. Unter dem Arbeitstitel „FM-<br />

Branchenreport“ erstellen wir gemeinsam mit dem Institut für<br />

angewandte Innovationsforschung e.V. (<strong>IAI</strong>) an der Ruhr-<br />

Universität Bochum eine Machbarkeitsstudie zur Ermittlung<br />

„volkswirtschaftlicher Kennzahlen im Facility Management“.<br />

Robert Altmannshofer ■<br />

„Das Ergebnis einer externen Vergabe<br />

unter Wettbewerbsbedingungen ist<br />

neben der direkten Leistungserbringung<br />

durch den neuen Dienstleister<br />

die Ermittlung von Überkapazitäten<br />

im Bestand, woraus sicherlich ein<br />

gewisser Arbeitsplatzabbau resultiert.<br />

Dem stehen aber wachsende Beschäftigungszahlen<br />

bei den FM-<br />

Dienstleistern und vielen kleinen<br />

spezialisierten Unternehmen gegenüber.“<br />

Reiner Muth ist freier Berater<br />

für Facility Management und Leiter<br />

Arbeitskreis Marketing des GEFMA.<br />

„Leider gibt es bis heute kein originäres<br />

statistisches Material zum FM.<br />

Selbst dem Statistischen Bundesamt<br />

können keine Informationen entlockt<br />

werden, weil sich diese Branche nicht<br />

in die bestehenden Wirtschaftszweig-<br />

Klassifikationen pressen lässt.“ Prof.<br />

Markus Thomzik ist Geschäftsführer<br />

des Instituts für angewandte Innovationsforschung<br />

e.V. an der Ruhr-<br />

Universität Bochum und Professor für<br />

Allgemeine BWL und Facility Management<br />

an der Fachhochschule Gelsenkirchen,<br />

Fachbereich Versorgung<br />

und Entsorgung, Studiengang: Facility<br />

Management.<br />

61


Kompetenzbereich<br />

„Innovationspolitik“<br />

Die Projekte


Innovationspolitik<br />

� Etablierung und Förderung dualer Kompetenzentwicklung auf neuem Niveau<br />

Demographische Effekte und die begrenzte Reichweite der „green card“ machen es in Zukunft<br />

unumgänglich, ältere Arbeitnehmer verstärkt in Innovationsprozesse einzubinden. Die Basis dafür<br />

bildet die Erhaltung innovationsrelevanter Kompetenzbestände im Berufsverlauf. In vielen<br />

Betrieben werden aber gerade die Leistungsträger <strong>–</strong> u.a. aufgrund hoher Arbeitsbelastung <strong>–</strong> von<br />

offensiven Personalentwicklungsmaßnahmen de facto abgeschnitten. Anhaltend hohe Frühverrentungsquoten<br />

und die explodierende Arbeitslosigkeit selbst unter formal hoch qualifizierten<br />

Fokussierung<br />

Projekte<br />

Praktisches<br />

Problem als<br />

Herausforderung<br />

Person<br />

Praktischer<br />

Support:<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Wissenserwerb<br />

Theoretischer<br />

Support:<br />

• Erfahrungsaustausch<br />

• Kontrolle an der Realität<br />

• organisatorische Integration<br />

Problemlösung in<br />

der Praxis<br />

Präsentation<br />

• Wissensvermittlung<br />

• Methodensupport<br />

• Reflektion + Generalisierung<br />

Motivation<br />

Integration in die<br />

Organisationsentwicklung<br />

„Beförderung“<br />

Zertifizierung<br />

Examinierung<br />

Grundzüge des Bochumer Modells dualer Kompetenzentwicklung für Fach- und Führungskräfte der<br />

unteren ud mittleren Managementebenen<br />

älteren Fach- und Führungskräften demonstrieren auch über die einzelbetriebliche Ebene hinaus<br />

dringenden Handlungsbedarf. Um einen Beitrag zur (Re)Integration einer an dynamischen Veränderungsprozessen<br />

orientierten Kompetenzentwicklung in die Berufsausübung von Fach- und<br />

Führungskräften im Alter zwischen ca. 30-55 Jahren zu leisten, hat das <strong>IAI</strong> mit dem Institut für<br />

Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum den arbeitsintegrierten Studiengang „Master<br />

of Organizational Management“ entwickelt. Die ersten unternehmensinternen Masterprogramme<br />

wurden erfolgreich abgeschlossen.<br />

Veröffentlichungen: Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne<br />

Zukunft?, Frankfurt am Main 2001; Staudt, E.; Kottmann, M.: Technischer Wandel, berufliche Kompetenzen und<br />

Innovation, in: Personalführung, Heft 4/2001, S. 68-72; Staudt, E.; Kottmann, M.: Personal(un)wesen und Innovationsfähigkeit<br />

<strong>–</strong> Plädoyer für die Etablierung und Förderung dualer Bildungsstrecken auf neuem Niveau, Bochum<br />

2002; Staudt, E.; Kottmann, M.: Personalentwicklung auf neuen Wegen I (Teil 1), in: PERSONAL, 54. Jg., Heft<br />

12/2002, S. 40-43; Staudt, E.; Kottmann, M.: Personalentwicklung auf neuen Wegen II (Teil 2), in: PERSONAL,<br />

55. Jg., Heft 1/2003, S. 38-42; Kailer, N.; Kottmann, M.: Hochschulen als Dienstleister einer innovationsorientierten<br />

Personalentwicklung, in: Geißler, K. A.; Laske, S.; Orthey, A. (Hrsg.): Handbuch Personalentwicklung, 92. Erg.-<br />

Lfg., August 2004, Köln 2004, S. 1-26.<br />

65


� Das Märchen vom Fachkräftemangel<br />

Innovationspolitik<br />

In vielen Organisationen wird die Bedeutung der „Humanressourcen“ für den Unternehmenserfolg<br />

zwar betont, die aktuelle Debatte um einen massiven Fachkräftemangel verdeutlicht jedoch<br />

einmal mehr die Defizite vieler Unternehmen bei der strategischen Personalentwicklung. Die Sicherung<br />

der Personalverfügbarkeit konzentriert sich auf die zunehmend von leistungsstarker<br />

Klientel abgekoppelte gewerblich-technische Ausbildung, während bei jedem Aufschwung der<br />

Ingenieurmangel eskaliert. Weite Teile der Wirtschaft sind seit geraumer Zeit mit Anforderungen<br />

konfrontiert, die nach neuen Lösungen im Verbund des bewährten Systems der gewerblichtechnischen<br />

Ausbildung mit der akademischen Hochschulbildung verlangen. Umso unverständlicher<br />

erscheint es, dass viele Unternehmen bislang weithin frei von Engagements in diesem besonders<br />

kritischen Segment sind. Im Jahr 2007 haben sich gerade einmal etwa 10.000 Betriebe<br />

mit rund 17.500 Ausbildungsverträgen <strong>–</strong> also <strong>weniger</strong> als 4.000 pro Ausbildungsjahrgang <strong>–</strong> in<br />

dieser existenziellen Pipeline für ingenieurwissenschaftliche Berufsbilder engagiert. Würde die<br />

deutsche Wirtschaft den Anteil der Ausbildungsplätze im Segment dualer Studiengänge auf drei<br />

Prozent der jährlichen betrieblichen Ausbildungsleistung erhöhen, wären quantitative und qualitative<br />

Engpässe der Fachkräfteproblematik gleichermaßen zukunftsorientiert anzugehen.<br />

66<br />

Anzahl Studierende in<br />

Ingenieur- u. Naturwissenschaften<br />

700.000<br />

600.000<br />

500.000<br />

400.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

675.916<br />

669.365<br />

684.046<br />

687.493<br />

Nur 2,5 Prozent der<br />

deutschen Ingenieure und Naturwissenschaftler<br />

werden unter Beteiligung von Betrieben ausgebildet.<br />

Strategisch ausgerichtete Ausbildungsportfolios<br />

sind daher ein echtes Alleinstellungsmerkmal im<br />

„war for talents in engineering“<br />

16.245 17.617 17.846<br />

16.245 17.617 17.846 17.452<br />

2004 2005 2006 2007 Jahre<br />

Entwicklung der Studierendenzahlen in ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fachbereichen insgesamt<br />

und davon in dualen Studiengängen (Quellen: Statistisches Bundesamt und IW 2007)<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Das Märchen vom Fachkräftemangel <strong>–</strong> Plädoyer für eine<br />

strategische Neuorientierung betrieblicher Ausbildungsportfolios zur Überwindung personell bedingter Innovations-<br />

und Wachstumsbarrieren, Bochum 2007; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Striewe, F.: The Skills Deficit Myth,<br />

in: Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) (Ed.): Meeting the Growing Demand for Engineers and<br />

their Educators 2010-2020, International Conference, Munich 2007; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Das Märchen<br />

vom Fachkräftemangel, in: Süddeutsche Zeitung Nr. 199 vom 30. August 2007, S. 24.


Innovationspolitik<br />

DEUTSCHLAND-AUSGABE HK2 München, Donnerstag, 30. August 2007 63. Jahrgang / 35. Woche / Nr. 199 / 1,60 Euro<br />

Seite 24 / Süddeutsche Zeitung Nr. 199 WIRTSCHAFT<br />

Das Märchen vom Fachkräftemangel<br />

Donnerstag, 30. August 2007<br />

Die Ausbildungsportfolios vieler Unternehmen sind rückständig / Von Marcus Kottmann und Bernd Kriegesmann<br />

Es ist wieder so weit: Mit dem<br />

Aufschwung hört man in<br />

Deutschland wieder die „Sirenen<br />

des Fachkräftemangels“. Erst<br />

waren Sie nur als leises Summen<br />

zu vernehmen, als einzelne Unternehmen,<br />

wie etwa Airbus,<br />

eine unzureichende Verfügbarkeit<br />

von Ingenieuren im Flugzeugbau<br />

beklagten. Dann ertönten<br />

schrillere Töne, als expandierende<br />

Branchen wie der Kraftwerksbau<br />

die Erschließung vorhandener<br />

Wachstumschancen<br />

aufgrund von fehlenden Ingenieuren<br />

und Technikern infrage<br />

stellten. Heute schließlich vernehmen<br />

wir die Sirenen als Dauerbeschallung,<br />

und sie künden<br />

von massiven Beeinträchtigungen<br />

für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

am Standort Deutschland<br />

über nahezu sämtliche<br />

Wirtschaftsbereiche bis hinein in<br />

das Handwerk.<br />

FORUM<br />

Kein Tag vergeht, an dem sich<br />

nicht Diskutanten aus Politik,<br />

Verbänden und Unternehmen<br />

mit Mängellisten der Diagnose<br />

fehlender Fachkräfte widmen.<br />

Auch die Zuwanderungsdebatte<br />

wird wiederentdeckt <strong>–</strong> ihre qualifizierte<br />

Neuerscheinung hebt<br />

sich von der letzten Auflage im<br />

Jahr 2000 immerhin durch einen<br />

Vorschlag zur Absenkung des<br />

Mindestarbeitsentgelts für das<br />

imaginäre Heer der einreisewilligen<br />

ausländischen Spitzenkräfte<br />

ab.<br />

Clevere Berater und Interessenvertreter<br />

von allerlei Bildungsanbietern<br />

springen auf den<br />

fahrenden Zug auf und haben<br />

ihre konfektionierten Lösungsstrategien<br />

des bewährten Musters<br />

„Wir brauchen mehr Engagement<br />

und Professionalität aller<br />

beteiligten Akteure in der gesamten<br />

Bildungsprozesskette<br />

vom Kindergarten über Schulausbildung<br />

bis hin zu den Hoch-<br />

schulbänken“ gleich mitgebracht<br />

und mit alten Vorschlägen für<br />

neue staatliche Förderprogramme<br />

unterlegt.<br />

Wenn dann schließlich die<br />

Bundesregierung ihre Besorgnis<br />

über milliardenschwere Wertschöpfungsverluste<br />

zum Ausdruck<br />

bringt und eine Qualifizierungsoffensive<br />

ankündigt, dann<br />

hat die Renaissance des Märchens<br />

vom Fachkräftemangel<br />

den Gipfel der nationalen Aufmerksamkeitsskala<br />

erklommen <strong>–</strong><br />

bis zum nächsten Aufschwung.<br />

Und die Moral von der Geschicht’<br />

scheint „um die Lösung<br />

geht es nicht“. Was zu dieser<br />

hoffnungslosen Einschätzung<br />

führt, ist die weitgehende Freizeichnung<br />

der Wirtschaft bei der<br />

Überwindung des Fachkräftemangels.<br />

Bevor man hierzulande den<br />

entgangenen Milliarden Euro<br />

durch fehlende Ingenieure nachtrauert,<br />

muss vielmehr etwas<br />

anderes beklagt werden: Bei<br />

diesem Mangel handelt es sich<br />

um eine der am längsten prognostiziertenWachstumsbarrieren<br />

in der Geschichte der Bundesrepublik.<br />

Doch die unternehmerische<br />

Elite dieses Landes<br />

Prof. Dr. Bernd Kriegesmann ist<br />

Vorstandsvorsitzender des Instituts<br />

für angewandte Innovationsforschung<br />

(<strong>IAI</strong>) an der Ruhr-<br />

Universität Bochum und lehrt<br />

BWL an der Fachhochschule<br />

Gelsenkirchen.<br />

hat die wettbewerbskritische<br />

Dimension dieser Prognose<br />

nicht erkannt und daher auch<br />

nicht zur eigenen Profilierung<br />

genutzt. Etwas überspitzt formuliert<br />

kann man sich des<br />

Eindrucks nicht erwehren, dass<br />

nicht nur in den Geschäftsführungen<br />

deutscher Unternehmen,<br />

sondern auch unter den sonst so<br />

renditebewussten Investoren<br />

offensichtlich die Annahme<br />

weit verbreitet ist, dass wettbewerbskritische<br />

Faktoren wie<br />

Ingenieure <strong>–</strong> anders als etwa<br />

Edelstahl <strong>–</strong> bei Bedarf vom<br />

Himmel fallen. Wie sonst ist es<br />

zu erklären, dass es heute völlig<br />

normal ist, wenn sich global<br />

agierende Unternehmen mit<br />

hohen Beträgen auf Jahre hinaus<br />

gegen Risiken durch Wechselkursschwankungenversichern,<br />

eine entsprechende Vorsorge<br />

für zusätzliche Personalbedarfe<br />

aber eine scheinbar<br />

unüberwindliche Tabuzone darstellt.<br />

Insgesamt scheint die Hypothese<br />

angemessen, dass der zu<br />

beobachtende Fachkräftemangel<br />

maßgeblich aus rückständigen<br />

Ausbildungsportfolios in<br />

weiten Teilen der Wirtschaft<br />

Marcus Kottmann ist Geschäftsleiter<br />

des Forschungszentrums<br />

für Personalentwicklung<br />

im Institut für Arbeitswissenschaft<br />

(IAW) der<br />

Ruhr-Universität Bochum.<br />

Fotos: oh<br />

resultiert. Die Sicherung der eigenen<br />

Personalverfügbarkeit stagniert<br />

auf dem Niveau der gewerblich-technischen<br />

Ausbildung,<br />

während in schöner Regelmäßigkeit<br />

bei jedem Aufschwung der<br />

Ingenieurmangel eskaliert. Dass<br />

es auch anders und ohne die öffentliche<br />

Inszenierung einer Mangelrepublik<br />

geht, machen fortschrittliche<br />

Betriebe längst vor.<br />

Sie haben diese strukturelle Lücke<br />

im Ausbildungssystem als<br />

Chance erkannt und steuern das<br />

Segment der Ingenieure selbst an.<br />

In Zusammenarbeit mit Hochschulen<br />

und Berufsakademien<br />

werden Studenten gleichzeitig mit<br />

einem Ausbildungsvertrag des<br />

Betriebes ausgestattet und verzahnen<br />

so die praktische Überlegenheit<br />

einer Ausbildung im<br />

dualen System mit dem Theorieprimat<br />

der Hochschulen. Als<br />

Absolventen sind diese jungen<br />

Menschen nach vier Jahren Facharbeiter<br />

und Ingenieur <strong>–</strong> und sehr<br />

begehrt.<br />

Obwohl dies so ist, wurden im<br />

vergangenen Jahr gerade einmal<br />

4.500 Ausbildungsverträge in<br />

dieser existenziellen Pipeline für<br />

ingenieurwissenschaftliche Berufsbilder<br />

geschlossen. Wenn also<br />

Politik und Wirtschaft dem Fachkräftemangel<br />

wirklich entgegentreten<br />

wollen, dann gilt es hier<br />

anzusetzen. Bei einer gleichbleibenden<br />

Erwerbstätigkeit werden<br />

bis 2014 jedes Jahr etwa 7.000<br />

Ingenieure zusätzlich benötigt.<br />

Das entspricht einer Größenordnung<br />

von nicht einmal 1,25 Prozent<br />

der betrieblichen Ausbildungskapazitäten<br />

in Deutschland.<br />

Sollten die Sirenen des Fachkräftemangel<br />

einen Funken mehr<br />

Wahrheit in sich tragen als ein<br />

Märchen, dann müsste es doch in<br />

einer gemeinsamen Initiative aus<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Politik gelingen, die zur Deckung<br />

dieser Lücke zusätzlich benötigten<br />

Ausbildungskapazitäten bereitzustellen.<br />

67


� Chancen der Kooperativen Ingenieurausbildung im „War for Talents“ nutzen<br />

Innovationspolitik<br />

Die Verfügbarkeit von kompetenten naturwissenschaftlich-technischen Fachkräften mit Praxiserfahrung<br />

nimmt ab. Parallel dazu stößt die duale Ausbildung in den traditionellen Berufsbildern<br />

an Grenzen. Nicht nur in Großunternehmen, sondern vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen<br />

können Ingenieurstellen in einigen Bereichen nicht besetzt werden. Will man sich dem<br />

„War for Talents“ stellen, sind daher Neuausrichtungen der Ausbildungsportfolios anzugehen.<br />

Eine Lösungsmöglichkeit zur Überwindung des Ingenieurmangels liegt mit dem Modell der<br />

„Kooperativen Ingenieurausbildung“ (KIA) längst vor. In Zusammenarbeit von Unternehmen<br />

mit Hochschulen wird die praktische Überlegenheit einer Ausbildung im dualen System mit dem<br />

Theorieprimat der Hochschulen verzahnt. Erfahrungen zeigen, dass die Einführung der Kooperativen<br />

Ingenieurausbildung sich als ein Steuerungsinstrument erweist, mit dem der Ingenieurbedarf<br />

zielgerichtet gedeckt werden kann. Die Verbindung von praktisch-gewerblichen und theoretisch-akademischen<br />

Inhalten stellt zwar große Herausforderungen an die Ausbildung und den<br />

Auszubildenden, die Verwertung der „entwickelten“ Kompetenzen ist jedoch als sehr gut zu bewerten.<br />

Denn diese jungen Menschen sind nach vier Jahren Facharbeiter und Ingenieure.<br />

Voraussetzungen der Bewerber:<br />

- allgemeine Hochschulreife,<br />

Fachhochschulreife<br />

- Ausbildungsvertrag in den Chemieberufen:<br />

Chemikant, Chemiefacharbeiter,<br />

Chemielaborant, Lacklaborant,<br />

Textillaborant (chemisch-technisch) und<br />

Textilveredelung<br />

- In den ersten beiden Jahren erfolgt die<br />

praktische Ausbildung an drei Tagen pro<br />

Woche im Betrieb. Die theoretische<br />

Ausbildung wird in zwei Tagen pro<br />

Woche an der Fachhochschule<br />

durchgeführt.<br />

Nach Abschluss der Ausbildung wird das Studium in Vollzeit<br />

fortgeführt. Für die Studenten besteht allerdings die<br />

Möglichkeit, in den vorlesungsfreien Zeiten Praktika,<br />

Praxissemester und Bachelor-Arbeit in den Betrieben<br />

durchzuführen bzw. zu schreiben.<br />

Abschluss: Bachelor of Engineering (B.Eng.),<br />

Chemieingenieurwesen<br />

1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr<br />

4. Jahr<br />

Parallele Ausbildungs- und Studienphase<br />

Studienphase mit Praxisanteilen<br />

Exemplarische KIA-Konzeption am Beispiel der Kombination einer Ausbildung zum/zur Chemikanten/-in<br />

und einem Studium des Chemieingenieurwesens<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Mit dualer Ausbildung gegen den Ingenieurmangel, in:<br />

VDI-Nachrichten, Nr. 40 vom 05.10.2007, S. 2; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Das Märchen vom Fachkräftemangel<br />

<strong>–</strong> Plädoyer für eine strategische Neuorientierung betrieblicher Ausbildungsportfolios zur Überwindung personell<br />

bedingter Innovations- und Wachstumsbarrieren, Bochum 2007; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Striewe,<br />

F.: The Skills Deficit Myth, in: Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) (ed.): Meeting the Growing<br />

Demand for Engineers and their Educators 2010-2020, International Conference, Munich 2007.<br />

68


Innovationspolitik<br />

BP Gelsenkirchen und <strong>IAI</strong> machen es möglich: Schüler<br />

erleben die Kooperative Ingenieurausbildung beim<br />

Ingenieurtag.Ruhr<br />

Auf Initiative des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft,<br />

Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

fand am 18. Oktober 2007 der erste Ingenieurtag statt, in<br />

dessen Rahmen die BP Gelsenkirchen GmbH und das Institut<br />

für angewandte Innovationsforschung interessierten Schülern<br />

gemeinsam die Kooperative Ingenieurausbildung vorstellten.<br />

Rund 600 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11<br />

bis 13 aus der Region Bochum, Dortmund und Gelsenkirchen<br />

tauschten ihr Klassenzimmer gegen Hörsaal, Labor und<br />

Werkhalle. Als Teil der Initiative Zukunft durch Innovation.<br />

NRW hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, die<br />

Arbeit eines Ingenieurs in Workshops praktisch kennen zu<br />

lernen und sich über Studiengänge zu informieren. Neben der<br />

BP und dem <strong>IAI</strong> beteiligten sich sechs Hochschulen, zwei<br />

Max-Planck-Institute, ein Fraunhofer-Institut, ein privater<br />

Bildungsträger sowie 12 Unternehmen am Ingenieurtag.Ruhr.<br />

In seiner Eröffnungsrede an der Ruhr-Universität Bochum<br />

wies Minister Pinkwart (vgl. Foto u. l.) auf die große<br />

Bedeutung der Ingenieurwissenschaften für Innovation und<br />

Wachstum in NRW hin. Der Ingenieurtag.Ruhr ziele darauf<br />

ab, bei Schülern Neugierde zu wecken, Innovationen zu<br />

erleben und Chancen zu erkennen.<br />

Die Plätze, für den einzigen der insgesamt 44 Workshops, den<br />

ein Unternehmen und ein Forschungsinstitut gemeinsam<br />

ausrichteten, waren umgehend von Schülerinnen und Schüler<br />

zweier Gymnasien aus Bochum (Heinrich-von-Kleist und<br />

Lessing) belegt. Sie wollten die Kooperative Ingenieurausbildung,<br />

bei der eine praktische Ausbildung mit einem<br />

Studium an einer Hochschule verzahnt wird, der BP Gelsenkirchen am Standort Scholven kennenlernen. Den Teilnehmern<br />

wurden zunächst allgemeine Informationen zur Kooperativen Ausbildung vermittelt. Nach einer Raffineriebesichtigung<br />

konnten die Teilnehmer in den Ausbildungsstätten und -laboren selbst aktiv werden (vgl. Foto u. r.).<br />

Ob im Elektrobereich bei der Programmierung einer Steuerung, im Chemiebereich bei der Analysemessung zur<br />

Qualitätskontrolle oder im Metallbereich bei einer Vorrohrungsarbeit mit Dichtigkeitskontrolle, bei den Teilnehmern<br />

blieb durchweg ein positiver Eindruck von der Kooperativen Ingenieurausbildung zurück. Insbesondere durch<br />

den Erfahrungsaustausch mit den aktuellen KIA-Auszubildenden der BP Gelsenkirchen GmbH erhielten die Teilnehmer<br />

Informationen aus erster Hand. Das Fazit eines Teilnehmers des Ingenieurtags bei BP Gelsenkirchen: „Auch<br />

wenn die Anforderungen<br />

sehr hoch sind, ich werde<br />

mich auf einen der<br />

Ausbildungsplätze im<br />

kommenden Jahr hier<br />

bewerben. Man lernt<br />

viel und spart dabei<br />

nicht nur die Studiengebühren,<br />

sondern verdient<br />

sogar noch etwas.“<br />

69


� Förderung des Innovationstransfers im Schulsystem<br />

Innovationspolitik<br />

Die Notwendigkeit zur Innovation gilt nicht mehr allein im wirtschaftlichen Kontext, sondern<br />

gewinnt in allen gesellschaftspolitischen Feldern zunehmend an Bedeutung. Nicht zuletzt intensiviert<br />

durch Pisa-Befunde haben auch im Schulbereich die Bemühungen zugenommen, Innovationen<br />

voranzubringen. An Ideen und Konzepten zur Weiterentwicklung des Schulsystems mangelt<br />

es nicht. Die Umsetzung neuen Wissens in „gelebte Praxis“ bleibt jedoch hinter den Erwartungen<br />

zurück. Die Diffusion erfolgreicher Projekte in die Breite findet nur unzureichend statt.<br />

Beispielhafte Erfahrungen aus dem Technologietransfer verdeutlichen: Die Übernahme der Ergebnisse<br />

erfolgreicher Innovationsprozesse durch andere potentielle Anwender ist kein Selbstläufer.<br />

Wenngleich die Bedingungen für Innovation und Transfer in Schulsystemen von denen<br />

im wirtschaftlichen Kontext abweichen, bleibt zu überprüfen, welche „Lehren“ aus den Erfahrungen<br />

der angewandten Innovationsforschung für die Gestaltung von Transferprozessen in<br />

Schulsystemen zu ziehen sind. Vor dem skizzierten Hintergrund werden die Ursachen bestehender<br />

Umsetzungsbarrieren analysiert und Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung des Innovationstransfers<br />

im Bereich von Schulsystemen erarbeitet.<br />

Technologie-<br />

Wissens-<br />

Bestände<br />

Komplexität von Transferprozessen<br />

implizites Wissen<br />

• an Personen gebunden<br />

• an Organisationen gebunden<br />

Wissensvermittlung<br />

Erfahrungen<br />

Fertigkeiten<br />

Integrations-Know-how<br />

Integration<br />

><br />

Anwendung = Grenzfall<br />

Synthese<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B. et al.: Perspektiven für den Wissenstransfer in Schulen und Schulsystemen,<br />

Baltmannsweiler 2006; Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Wissenstransfer in Schulen und Schulsystemen.<br />

Das Beispiel EBISS II zur erweiterten Berufsorientierung, in: Famulla, G.-E. et al. (Hrsg.): Schule <strong>–</strong> Wirtschaft/Arbeitsleben,<br />

Band 4, Baltmannsweiler 2007.<br />

70


Innovationspolitik<br />

� „Innovationen sollten Schule machen“: Transferprojekte im Schulsystem zwischen<br />

Veränderungsimpulsen und Umsetzungsbarrieren<br />

Dass Innovationen Schule machen sollten, hat sich spätestens seit dem „PISA-Schock“ ins öffentliche<br />

Bewusstsein eingeprägt. Ebenso lange wie das Ringen um erfolgreiche Innovationen im<br />

Schulsystem währt jedoch die Diskussion, wie die Erträge zahlreicher Innovationsprojekte in der<br />

Fläche der Schullandschaft zu verbreiten sind. Ernüchternde Erfahrungen der Vergangenheit<br />

deuten an, dass effiziente Transfer- und Diffusionsprozesse nicht leicht zu organisieren sind <strong>–</strong><br />

geschweige denn, dass Innovationen als selbsttragende Prozesse „Schule machen“. Möglichkeiten<br />

und Grenzen des Innovationstransfers im Schulsystem analysiert das <strong>IAI</strong> am Beispiel eines<br />

Transferprojektes, dessen Ziel darin besteht, eine „erweiterte Berufsorientierung“ an allgemein<br />

bildenden Schulen zu<br />

Gesamtheit der Zielschulen des Innovationstransferprojektes (100%)<br />

implementieren, um<br />

76% der Zielschulen kennen das Innovationstransferprojekt, den Übergang der<br />

600<br />

24% haben noch nie davon gehört.<br />

Schüler-/innen ins<br />

500<br />

51% der Zielschulen sind über das Angebot des<br />

Transferprojektes informiert.<br />

Arbeitsleben besser<br />

400<br />

Vertreter von 17% der Zielschulen<br />

unterstützen zu können.<br />

Auf der empiri-<br />

300<br />

haben an Fachtagungen des<br />

Transferprojektes teilgenommen. schen Basis der Be-<br />

Projektschulen, welche fragung von 243<br />

200<br />

die Innovation<br />

umsetzen. (2%) Lehrern aus 144<br />

100<br />

Schulen kann ge-<br />

0<br />

schätzt werden, dass<br />

76% der Zielschulen<br />

das Transferprojekt<br />

kennen, während<br />

24% „noch nie davon<br />

gehört“ haben (vgl. Abb.). Der Bekanntheitsgrad ist jedoch noch nicht mit der Verbreitung<br />

von Kompetenz in erweiterter Berufsorientierung zu verwechseln: „Kennen“ kann für das „Umsetzenkönnen“<br />

einer Innovation in den Schulen vor Ort nicht mehr als einen Anfangsgrund bedeuten.<br />

Die empirischen Ergebnisse legen nahe, dass neben dem Erfahrungsaufbau (z.B. durch<br />

Lehrer-Praktika in Betrieben) auch Anreizsysteme Faktoren darstellen, welche die Diffusion und<br />

Umsetzung „erweiterter Berufsorientierung“ beeinflussen. Jenseits der empirischen Analyse von<br />

Barrieren werden im Rahmen des Projektes Handlungsfelder abgesteckt, um Transferprozesse<br />

schulischer Innovationen zu arrondieren und chancenreicher gestalten zu können.<br />

Innovationstransfer im Schulsystem: Kennen ist noch nicht Umsetzenkönnen<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Wissenstransfer in Schulen und Schulsystemen.<br />

Das Beispiel EBISS II zur erweiterten Berufsorientierung, in: Famulla, G.-E. et al. (Hrsg.): Schule <strong>–</strong> Wirtschaft/Arbeitsleben,<br />

Band 4, Baltmannsweiler 2007.<br />

71


� Steigerung der Effizienz im Technologietransfer durch Nachfrageformierung<br />

Innovationspolitik<br />

Innovationspolitik versucht, durch umfangreiche Transfermaßnahmen die Umsetzung von FuE-<br />

Ergebnissen in die Praxis zu beschleunigen. Die beabsichtigte breite wirtschaftliche Diffusion<br />

neuer Technologien bleibt jedoch vor allem deshalb weit hinter den Erwartungen zurück, weil<br />

die vorherrschenden Ansätze im organisierten Wissens- und Technologietransfer zu wenig auf<br />

die spezifischen Bedarfe der Adressaten zugeschnitten sind. Als Alternative zu den angebotsorientierten<br />

Ansätzen der Innovationspolitik hat das <strong>IAI</strong> mit der „Nachfrageformierung“ einen Weg<br />

zur Organisation von Transferprozessen aufgezeigt, der die Nachfrageseite in den Vordergrund<br />

stellt. Die Bündelung von Unternehmen mit gleichen bzw. ähnlichen Problemen eröffnet die<br />

Möglichkeit, problemorientiert auf vorhandene Lösungsangebote zuzugreifen, und trägt zur Erhöhung<br />

der Nachfrageorientierung bei, weil Nachfrager in den Transferprozess eingreifen und<br />

diesen aktiv mitgestalten. Darüber hinaus bildet die Beteiligung von Anbietern und Nachfragern<br />

an solchen Lernprozessen eine wichtige Voraussetzung zum Kompetenzaufbau.<br />

Problemorientierte<br />

Suche nach<br />

Leistungsbeiträgen<br />

Innovations-Lotse<br />

Technologietransfer<br />

Wissensmanagement<br />

Kooperationsmodelle<br />

Angebotsdruck versus Problem- bzw. Nachfrageorientierung<br />

Veröffentlichungen:<br />

Formierung von<br />

Problemclustern<br />

Staudt, E.; Krause, M.: Ansätze zur Innovationsbeschleunigung in mittelständischen Unternehmen, in: Welfens, P.<br />

J. J.; Graack, C. (Hrsg.): Technologieorientierte Unternehmensgründungen und Mittelstandspolitik in Europa, Heidelberg<br />

1999, S. 55-74. Staudt, E.; Krause, M.: Wissens- und Technologietransfer in kleinen und mittleren Unternehmen,<br />

in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Innovationsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen, München 2001,<br />

S. 105-118; Krause, M.: Die Reichweite des institutionalisierten Technologietransfers bei der Diffusion neuer<br />

Technologien <strong>–</strong> Das Beispiel der begleitenden Maßnahmen im Förderprogramm Mikrosystemtechnik 1994-1999,<br />

Bochum 2003; Kriegesmann, B.: Was kann die Innovationspolitik vom betrieblichen Innovationsmanagement lernen?,<br />

in: Innovationsforschung 2004/2005, Jahresbericht des <strong>IAI</strong>, S. 5-21.<br />

72


Kompetenzbereich<br />

„Kleine und mittlere Unternehmen“<br />

Die Projekte


Kleine und mittlere Unternehmen<br />

� Kooperative Gestaltung von Systemleistungen<br />

In weiten Teilen der Wirtschaft sind derzeit tiefgreifende strukturelle Wandlungsprozesse zu beobachten.<br />

Scheinbar gesicherte Anbieterpositionen wie etwa in der Energiewirtschaft oder im<br />

Handwerk geraten ins Wanken, weil die bestehenden Kompetenzen nicht mehr ausreichen, geänderte<br />

Kundenanforderungen zu erfüllen bzw. im Wettbewerb mit neuen Konkurrenten zu bestehen.<br />

Um aus den Begrenzungen der eigenen Kernkompetenzen auszubrechen, versuchen zahlreiche<br />

Anbieter ihre (Teil-)Leistungen über Kooperationen zu umfassenden kundenorientierten<br />

Problemlösungen zu bündeln. Doch bei den meisten mit großen Erwartungen gestarteten Anbieterverbünden<br />

kommt zur Zeit Ernüchterung auf, nachdem die jeweiligen „Komplettlösungen“<br />

vom Kunden nicht nachgefragt werden und die von den Partnern angestrebte „Win-Win-<br />

Situation“ ausbleibt. Um Ansatzpunkte für die kooperative Gestaltung kundenorientierter Systemleistungen<br />

zu liefern, analysiert das <strong>IAI</strong> unterschiedliche Kooperationsmuster sich neu formierender<br />

Anbieterverbünde und zeigt auf, wie virtuelle Unternehmen(-sverbünde) real werden.<br />

Kooperationsbilanz<br />

Partner 1<br />

Vorteile Nachteile<br />

Nettovorteile<br />

„Win-Win-Situation“ von Kooperationspartnern<br />

Kooperationskonzepte<br />

„Franchisekonzept “<br />

„Akquisititonspartnerschaft “<br />

Leistungsangebot der Kooperationspartner<br />

Zielgruppen des gemeinsamen Leistungsangebotes<br />

Kooperationspartnerstruktur<br />

Funktionsbereiche der Zusammenarbeit<br />

Spielregeln der Zusammenarbeit<br />

Kooperationsbilanz<br />

Partner 2<br />

Vorteile Nachteile<br />

Nettovorteile<br />

Veröffentlichungen: Staudt, E.; Kriegesmann, B.; Thomzik, M.: Facility Management <strong>–</strong> Der Kampf um Marktanteile<br />

beginnt, Frankfurt am Main 1999; Kriegesmann, B.; Thomzik, M.: Facility Management <strong>–</strong> Scheinbar gesicherte<br />

Positionen des Handwerks geraten ins Wanken, in: IKZ-Haustechnik, Heft 14/15, 1999, S. 42-46; Kerka, F.;<br />

Thomzik, M.: Kooperation als Antwort des Handwerks auf neue Herausforderungen im Markt für Facility Management,<br />

in: DIH, Deutsches Handwerksinstitut; Seminar für Handwerkswesen (Hrsg.): Kooperation im Handwerk<br />

als Antwort auf neue Anbieter auf handwerksrelevanten Märkten, Duderstadt 2001, S. 27-76; Thomzik, M.: Kooperation<br />

auf gleicher Augenhöhe, in: ZfK, Heft 3/2003, S. 5; Kerka, F.; Thomzik, M.: Kooperative Gestaltung von<br />

Systemleistungen im Markt für Facility Management, in: Erbslöh, F. D.; Kriegesmann, B. (Hrsg.): Facility Management<br />

<strong>–</strong> Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Loseblattsammlung, Köln 2003, o. S.; Kerka,<br />

F.; Thomzik, M.: Innovation durch Kooperation <strong>–</strong> Die kooperative Gestaltung von Systemleistungen, Bochum<br />

2003.<br />

...<br />

75


Kleine und mittlere Unternehmen<br />

� Entwicklungspotenziale in der Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und Handwerksbetrieben<br />

In den letzten Jahrzehnten hat sich rund um die Versorgung von Gebäuden und Liegenschaften<br />

eine eingespielte Arbeitsteilung etabliert. Mit der Liberalisierung der Energiemärkte ist Bewegung<br />

in die Landschaft gekommen. Wettbewerber <strong>–</strong> auch aus dem Ausland <strong>–</strong> drängen mit immensem<br />

Aufwand in den Versorgungsmarkt, Großunternehmen bemühen sich um Beteiligungen<br />

an Stadtwerken und bieten unter Schlagworten wie Multi Utility oder Facility Management<br />

Komplettlösungen an, die von Stadtwerken derzeit nicht erbracht werden können. Diese Entwicklungen<br />

setzen auch Handwerksbetriebe unter Druck. Sowohl das Handwerk als auch die<br />

Stadtwerke sind in ihrer bisherigen Wettbewerbsposition bedrängt und die bewährte Arbeitsteilung<br />

steht in vielen Feldern zur Disposition. Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage,<br />

ob in der Zusammenarbeit zwischen Handwerksbetrieben und Stadtwerken Entwicklungsmöglichkeiten<br />

bestehen, die eine strategische Neupositionierung für beide Akteursgruppen unterstützen.<br />

Um die Entwicklungsmöglichkeiten einer solchen Zusammenarbeit abschätzen zu<br />

können, wurden die derzeitige Arbeitsteilung und Formen der Zusammenarbeit analysiert, Entwicklungsabsichtenso-<br />

Verstärkte Kooperation mit anderen<br />

80,7%<br />

Stadtwerken<br />

wohl auf Seiten der<br />

Verstärkte Kooperation mit anderen<br />

Handwerksbetrieben<br />

70,2%<br />

Handwerksbetriebe als<br />

Fusionen mit anderen<br />

22,9%<br />

Stadtwerken/Versorgern auch<br />

Schwerpunktsetzung 34,9%<br />

auch auf Seiten der Stadt-<br />

Partner auf<br />

kleine Kunden<br />

61,2%<br />

Schwerpunktsetzung auf<br />

24,1%<br />

werke untersucht und auf<br />

große Partner Kunden<br />

24,7%<br />

Aufbau Geschäftsfeld „Solaranlage“ 2,4%<br />

dieser Basis Ansatzpunkte<br />

37,1%<br />

Aufbau Geschäftsfeld „Contracting“<br />

45,8%<br />

für eine Weiterentwick-<br />

11,8%<br />

Aufbau Geschäftsfeld 9,6%<br />

VKU-Mitgliedsunternehmen<br />

„Energiehandel“<br />

lung der Zusammenarbeit<br />

Handwerksbetriebe<br />

Aufbau Geschäftsfeld<br />

„Energieberatung<br />

28,7%<br />

von Handwerksbetrieben<br />

Aufbau Geschäftsfeld<br />

30,1%<br />

„Gebäude-/Facility Management“<br />

30,9%<br />

und Stadtwerken abgelei-<br />

Sonstige<br />

9,6%<br />

keine 8,2%<br />

tet.<br />

(Mehrfachnennung möglich)<br />

Entwicklungsabsichten in der Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken<br />

und Handwerk<br />

Veröffentlichungen: Thomzik, M.: Kooperationen auf gleicher Augenhöhe, in ZfK, Heft 3/2003, S. 5; Kriegesmann,<br />

B.; Thomzik, M.: Entwicklungspotentiale in der Zusammenarbeit von Handwerksbetrieben und Stadtwerken,<br />

Bochum 2003; Thomzik, M.; Loock, J. P.: Kooperation zwischen Handwerk und Stadtwerken als Option zur<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, in: ET <strong>–</strong> Energiewirtschaftliche Tagesfragen, Heft 12, 2003, S. 830-832;<br />

Thomzik, M.: Kooperationen von KMU als Antwort auf die Liberalisierung der europäischen Märkte <strong>–</strong> Das Beispiel<br />

der Marktpartnerschaften zwischen Handwerk und Stadtwerken in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Kooperationen von<br />

kleinen und mittleren Unternehmen in Europa, Jahrbuch der KMU-Forschung und -Praxis 2004, Köln 2004, S. 243-<br />

260.<br />

76


Kleine und mittlere Unternehmen<br />

� Der Beitrag der Weiterbildung zur Personal-, Organisations- und Unternehmensentwicklung<br />

Nach einem gängigen Vorurteil investieren Großunternehmen mehr in ihre Mitarbeiter als kleine<br />

und mittelständische Unternehmen. Die großbetriebliche Personalentwicklungspraxis mit ihren<br />

üppig ausgestatteten Weiterbildungsbudgets gilt deshalb vielen als Maßstab und Vorbild für<br />

KMU. Doch während sich die herkömmliche betriebliche Weiterbildung zur Reproduktion von<br />

Wissen für bekannte und stabile Anforderungsprofile als sinnvoll und nützlich erwiesen hat,<br />

stößt sie in betrieblichen Veränderungsprozessen an ihre Grenzen. Dynamische Mittelständler<br />

setzen daher <strong>–</strong> das zeigt eine Befragung von 4.500 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen<br />

<strong>–</strong> zur Initiierung und Umsetzung von Innovationen auf andere Formen der Kompetenzentwicklung.<br />

Die Impulsgeber der deutschen Wirtschaft gewähren ihren Mitarbeitern den nötigen Raum,<br />

im Rahmen anspruchsvoller Aufgaben eigene Ideen zu verfolgen und Lösungen auszuprobieren.<br />

Angesichts dieser Befunde stellt sich die Frage, ob KMU zu Recht Objekt von Missionierungsversuchen<br />

in Sachen Weiterbildung sind oder ob deren Kompetenzentwicklung nicht eher als<br />

Lernfeld für Großunternehmen dienen kann.<br />

externe Weiterbildung<br />

interne Weiterbildung<br />

Unterweisung<br />

Zuweisung von<br />

Sonderaufgaben<br />

Fördern durch Fordern<br />

informeller<br />

Erfahrungsaustausch<br />

zeitliche Freiräume<br />

18,4%<br />

25,0%<br />

37,3%<br />

34,1%<br />

46,2%<br />

62,5%<br />

Delegation von<br />

23,5%<br />

Verantwortung Maßnahmen mit hoher Bedeutung<br />

Kompetenzentwicklung in dynamischen KMU<br />

67,3%<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Lamping, S.; Schwering, M. G.: Kompetenzentwicklung und Entwicklungsdynamik<br />

in KMU und Großunternehmen, Bochum 2002. Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.; Lamping, S.:<br />

Dynamische Mittelständler gehen eigene Wege, in: Späth, L. (Hrsg.): TOP 100 2003 <strong>–</strong> Ausgezeichnete Innovatoren<br />

im deutschen Mittelstand, Frankfurt, Wien 2003, S. 172-176. Kriegesmann, B.; Lamping, S.; Schwering, M. G.:<br />

Innovationsorientierte Kompetenzentwicklung in kleinen und mittelständischen Unternehmen, in: IGA <strong>–</strong> Zeitschrift<br />

für Klein- und Mittelunternehmen, 51. Jg., 4/2003, S. 221-236. Schwering, M. G.: Kompetenzentwicklung in Veränderungsprozessen,<br />

Bochum 2004. Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Die Kompetenz für den Erfolg, in: Personalwirtschaft,<br />

12/2004, S. 12-15.<br />

77


Nur eins von 16 Innovationsprojekten<br />

ist erfolgreich<br />

Eine Untersuchung des Instituts<br />

für angewandte Innovationsforschung<br />

(lAI) brachte es an den<br />

Tag: Nur etwa jedes achte Neuproduktvorhaben<br />

erblickt das<br />

Licht der Verkaufswelt. Davon<br />

sind <strong>weniger</strong> als die Hälfte erfolgreich.<br />

ke erkundete in Bochum,<br />

wie sich Flops vermeiden<br />

lassen.<br />

von Dipl. -Ing. Nikolaus Fecht<br />

Seit über 20 Jahren beschäftigt<br />

sich das <strong>IAI</strong> mit Innovationen.<br />

Aktuelle Beobachtung von Geschäftsführer<br />

Prof. Dr. Friedrich<br />

Kerka: „Die deutsche Wirtschaft<br />

investiert wieder mehr Geld in<br />

Forschung und Entwicklung. Es<br />

kommt auch zu einer Zunahme der<br />

Patentanmeldungen. Doch die Innovationsleistung<br />

ging in den<br />

Hightech-Branchen sogar deutlich<br />

zurück.“<br />

Die Bochumer nahmen daher die<br />

Flop-Ursachen mit einer Umfrage<br />

unter 1200 produzierenden, deutschen<br />

Firmen unter die Lupe. Das<br />

Ergebnis erschreckt:Über 90 Prozent<br />

der offiziell vorangetriebenen<br />

Innovationen scheitern. Noch<br />

schlimmer: Gleichzeitig bleiben<br />

die ‚bigideas‘ vielfach bereits in<br />

der Bürokratie der Unternehmen<br />

hängen.<br />

78<br />

Genial <strong>–</strong> aber unverkäuflich<br />

Keine Zeit zum Reifen<br />

Schuld daran ist auch die kurzfristige<br />

Denkweise: Konzernlenker<br />

erwarten einen schnellen Erfolg<br />

und geben einer Innovation keine<br />

Zeit zum Reifen. „Früher gab es in<br />

den Unternehmen so genannte<br />

Hobbyforschung. Heute geht es<br />

fast nur noch um kurzfristigen<br />

Profit. Engagierte Kräfte haben so<br />

kaum noch Zeit, sich mit Ideen<br />

jenseits des Tagesgeschäftes zu<br />

beschäftigten“, erklärt der Wissenschaftler.<br />

Allerdings warnt der Forscher<br />

davor, nun auf verstärkte staatliche<br />

Förderung zu setzen. Da geschehe<br />

zumindest in finanzieller Hinsicht<br />

eine Menge. Für Professor Kerka<br />

handelt es sich dagegen eher um<br />

ein strukturelles Problem und um<br />

einen Personalengpass: „Es mangelt<br />

uns <strong>weniger</strong> an Spitzenforschern,<br />

als vielmehr an marktnahen<br />

Spezialisten, die Erfindungen<br />

umsetzen <strong>–</strong> in Sachen Produktionstechnik,<br />

Marketing und Vertrieb.“<br />

Weil ‚Marketingtrüffelschweine‘<br />

fehlen: Was können Konstrukteure<br />

in Sachen Vermarktung machen?<br />

„Mit einem Marketing-Seminar<br />

allein ist es nicht getan“, warnt der<br />

Experte. „Wir empfehlen den Unternehmen,<br />

ihren Konstrukteuren<br />

die Freiräume zu geben, außerhalb<br />

der Firma mit den zukünftigen<br />

Kleine und mittlere Unternehmen<br />

Kunden ihrer Neuerungen zu sprechen.<br />

Wer seine Innovationen<br />

nicht mit potenziellen Anwendern<br />

diskutiert, dem fehlt das Gespür<br />

für die Vermarktungschancen, aber<br />

auch mögliche Probleme bei<br />

Umsetzung der Innovation.“<br />

Erstaunliche Aussagen, denn es<br />

mangelt ja nicht an teuren Marktstudien.<br />

„Während viele noch in<br />

un-zähligen Sitzungen versuchen,<br />

die Kundenbedürfnisse zu ergründen,<br />

sind einige Erfolgreiche<br />

schon längst bei ausgewählten<br />

‚Lead-Usern‘ vor Ort“, berichtet<br />

Professor Kerka. Ein Tipp aus der<br />

Praxis: So genannte Analog-<br />

Anwender aus ganz anderen Branchen,<br />

aber mit ähnlichen Problemen,<br />

liefern häufig erstaunliche<br />

Impulse für Innovationen.<br />

Gespür für den Markt wichtig<br />

Der Innovationsexperte hält dagegen<br />

sehr wenig von externen Marketingagenturen,<br />

die mit ihren<br />

Prognosen ganze Branchen auf<br />

überbesetzte Felder locken. Dabei<br />

bestehe die Gefahr, dass sich Unternehmen<br />

an nur scheinbar abgesicherten<br />

Trends und Moden orientieren.<br />

Bei dieser Vorgehensweise<br />

fehle das Gespür für den<br />

Markt. „Wenn die Kunden gerade<br />

viel Geld in eine neue Technologie<br />

gesteckt haben, bedarf es schon<br />

enormer Vorteile und Pluspunkte,


Kleine und mittlere Unternehmen<br />

sie vor der Amortisation ihrer Investition<br />

von einer weiteren Innovation<br />

zu überzeugen“, gibt der<br />

Experte zu bedenken. „Diese Innenkenntnisse<br />

erhält man aber<br />

nicht durch Marktstudien.“<br />

Selbst am Markt testen<br />

Das heißt also: Konstrukteure und<br />

Entwickler müssen die Gelegenheit<br />

erhalten, ihre Innovationen<br />

selbst am Markt zu testen, eventuell<br />

zu korrigieren und zu verkaufen.<br />

Das Plus: Der von seiner Idee<br />

überzeugte und begeisterte Konstrukteur<br />

kann sich selbst orientieren<br />

und zum Marketingmanager<br />

seiner Innovation werden.<br />

Was ist mit den Konstrukteuren,<br />

denen Marketing und <strong>Kundenkontakt</strong>e<br />

nicht liegen? Für den <strong>IAI</strong>-<br />

Geschäftsführer handelt es sich bei<br />

diesen Erfindern, die im stillen<br />

Kämmerlein an neuen Lösungen<br />

tüfteln und den Außenkontakt<br />

scheuen, nicht um den Regelfall.<br />

Professor Kerka: „Die Unternehmen<br />

nutzen die schlummernden<br />

Talente ihrer Mitarbeiter viel zu<br />

wenig, weil sie ein viel zu eng gefasstes<br />

Stellen- und Aufgabenprofil<br />

vor Augen haben.“<br />

Strategische Vorgehensweise<br />

fehlt<br />

Es würde dabei häufig nur wenig<br />

bringen, erklärungsbedürftige Produkte<br />

einem technisch nicht versierten<br />

Marketingexperten zu geben,<br />

der damit versucht, etwas<br />

beim Kunden zu erreichen. Hinzu<br />

komme, dass Marketing- und Vertriebsstellen<br />

für Neues oft nicht<br />

aufgeschlossen seien, solange die<br />

bewährten Produkte noch gut gehen.<br />

Wie werden aus begeisterten Tüftlern<br />

gute Marketingmanager in<br />

eigener Sache? In Frage kämen<br />

sicherlich gute Verkäufer- und<br />

Akquise-Schulungen, doch wichtiger<br />

sei der häufige <strong>Kundenkontakt</strong>.<br />

Er helfe, Kommunikationsmängel<br />

zu erkennen und abzubauen.<br />

Dafür spreche auch der so genannte<br />

Stallgeruch. Ein Ingenieur<br />

aus dem technischen Einkauf lasse<br />

sich eher von einem Fachkollegen<br />

überzeugen, der die gleiche Sprache<br />

spricht.<br />

„Der studierte BWLer stößt beim<br />

Verkauf an Grenzen, wenn er<br />

technische Detailfragen nur mit<br />

auswendig gelernten Fakten zu<br />

beantworten versucht“, bestätigt<br />

Professor Kerka. Der fehlende<br />

<strong>Kundenkontakt</strong> der Techniker<br />

führt laut <strong>IAI</strong> auch schnell dazu,<br />

dass Anforderungen der Kunden<br />

übersehen werden und dass die<br />

spätere Umsetzung viel zu teuer<br />

ausfällt.<br />

„Das Missverständnis besteht<br />

darin, dass viele Firmen Innovation<br />

mit Forschung und Entwicklung<br />

gleichsetzen“, erläutert der<br />

Wissenschaftler. „Der Umsetzungsaufwand<br />

fällt häufig zehnmal<br />

höher als die Kosten für das<br />

Entwickeln eines Prototypen aus.<br />

Daher kommen viele Innovationen<br />

erst gar nicht auf den Markt.“<br />

Was machen die erfolgreichen<br />

Unternehmen etwa aus Japan oder<br />

USA anders? „Sie konzentrieren<br />

sich nicht allein auf eigene Forschung<br />

und Entwicklung, sondern<br />

setzen auch an anderen Standorten<br />

entwickeltes Know-how in Innovationen<br />

um. Ob Faxgerät, Hybridmotor<br />

oder MP3-Player <strong>–</strong> die<br />

Voraussetzungen für viele Markterfolge<br />

wurden von deutschen Unternehmen<br />

oder Forschungseinrichtungen<br />

geschaffen. Doch zur<br />

Anwen dung kamen die Erfindungen<br />

erst über den Umweg Japan<br />

oder USA.“<br />

Der Wissenschaftler empfiehlt,<br />

das bekannte Not invented here-<br />

Syndrom zu überwinden und vor<br />

allem auch die Patentanalyse viel<br />

intensiver als Inspirationsquelle<br />

für Innovationen zu nutzen. „Das<br />

Patentmanagement hat in den Unternehmen<br />

bisher allzu oft nur die<br />

Aufgabe, eigene Entwicklungen<br />

abzusichern <strong>–</strong> als aktiver Innovationstreiber<br />

wird es bislang kaum<br />

genutzt.“ Die Innovationspotenziale<br />

von Erfindungen würden so oft<br />

nicht erschlossen und Neuerungen<br />

aus anderen Branchen zu selten für<br />

eigene Entwicklungen genutzt.<br />

Es mangelt insgesamt an einer<br />

strategischen Vorgehensweise:<br />

Weil sie fehle, schicken Unternehmen<br />

ihre Mitarbeiter zum Teil<br />

völlig orientierungslos auf alle<br />

möglichen Felder, die Berater<br />

ausmachen. Dabei gäbe es wenige<br />

Chancen für eine so genannte<br />

Sprunginnovation, die ursprünglich<br />

aus anderen Branchen kommt.<br />

Querdenker gefragt<br />

Ein Beispiel ist die Digitaluhr, die<br />

aus der Elektronikindustrie kommt<br />

und die viele Uhrenhersteller verschlafen<br />

haben. „Um derartige<br />

Sprunginnovationen zu ermöglichen,<br />

müssen ganz am Anfang<br />

strategische Überlegungen stehen,<br />

in welche Richtung geforscht werden<br />

soll“, betont der Forscher.<br />

„Die Möglichkeiten, diese Entdeckung<br />

der Kundenprobleme und<br />

Lösungen von morgen zu organisieren,<br />

bleiben jedoch vielfach<br />

ungenutzt.“<br />

Braucht Deutschland im positiven<br />

Sinne wieder eine Art<br />

,Spinner-Kultur‘, die Außergewöhnliches<br />

zulässt? Für Professor<br />

Kerka muss es nicht unbedingt ein<br />

,Spinner‘ sein. „Gebraucht werden<br />

Vor- und Querdenker, die sich<br />

selbst orientieren und Ideen jenseits<br />

des Mainstreams auch gegen<br />

Widerstände vorantreiben.“ Wenn<br />

dann noch die Synchronisierung<br />

von Produkt- und Verfahrensentwicklung<br />

klappe, sei die Chance<br />

für eine erfolgreiche Innovation<br />

gut.<br />

Die Technik müsse sich eng verzahnt<br />

mit Produktion, Organisation,<br />

Personalwesen und Kundenanforderungen<br />

weiter entwickeln.<br />

„Das ist zunächst sicherlich aufwendiger<br />

als die schrittweise Vorgehensweise,<br />

aber am Ende doch<br />

erfolgreicher.“<br />

79


Kompetenzbereich<br />

„Kompetenzentwicklung“<br />

Die Projekte


Kompetenzentwicklung<br />

� Systemkompetenz und Innovation<br />

Die Kompetenz von Organisationen, d.h. die Systemkompetenz, wird häufig als einfaches Aggregat<br />

individueller Kompetenzen gedacht. Die Handlungsfähigkeit und -bereitschaft von Unternehmen<br />

basiert jedoch nicht nur auf kompetenten Fach- und Führungskräften, sondern resultiert<br />

vielmehr aus einem Zusammenspiel von individuellen Kompetenzen, technischen Voraussetzungen,<br />

organisatorischen Regelungen sowie gewachsenen Beziehungen zu Lieferanten, Kunden<br />

etc., die Unternehmensentwicklungen limitieren oder auch initiieren können. Diese Faktoren<br />

muss man in das Blickfeld rücken, wenn man Entwicklungsprozesse von Unternehmen erklären<br />

und gestalten will. Das modische Gerede über „lernende Organisationen“ signalisiert zwar Bemühungen,<br />

diese Aufgaben anzugehen. Der Versuch, das individuelle Lernschema auf Organisationen<br />

zu übertragen und damit Innovationen zu begründen, greift aber zu kurz. Vor diesem Hintergrund<br />

analysiert das <strong>IAI</strong> die kompetenzrelevanten Systemzusammenhänge und Umweltbeziehungen<br />

und klärt die Schnittstellen zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Kompetenzentwicklung.<br />

Zulieferer<br />

Arbeitsmarkt<br />

Soziales<br />

Umfeld<br />

Input<br />

Auszahlung<br />

Technostruktur<br />

• Fertigungstechniken<br />

• Verfahrenstechniken<br />

Soziales System<br />

• Aggregat individueller<br />

Kompetenzen<br />

Technologische<br />

Entwicklung<br />

Sachökonomische System-Architektur<br />

Organisatorische<br />

Regelungen<br />

• formell<br />

• informell<br />

Finanzwirtschaftliche Abbildung<br />

Rechnungswesen, Investitionsrechnung, Renditebetrachtungen<br />

Sicherung des finanzwirtschaftlichen Gleichgewichtes<br />

Geld- u. Kapitalmärkte, Steuersystem<br />

Rechtliche, tarifliche und<br />

sonstige Regelungen<br />

Output<br />

Einzahlung<br />

Kunden<br />

Position in Wertschöpfungskette<br />

Rahmen zur Analyse und Beurteilung der Systemwirtschaftlichkeit von Kompetenzentwicklungsmaßnahmen<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Lernende Organisation: Überfällige<br />

Korrekturen am Konzept, in: Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (Hrsg.): Personalführung, 38.<br />

Jg., Heft 3/2005, S. 48-55; Kriegesmann, B.; Kerka, F. (Hrsg.): Innovationskulturen für den Aufbruch zu Neuem:<br />

Missverständnisse <strong>–</strong> Praktische Erfahrungen <strong>–</strong> Handlungsfelder des Innovationsmanagements, Wiesbaden 2007.<br />

83


Kompetenzentwicklung<br />

� Kompetenzentwicklung in High-Tech-Feldern: Wissenschaftliche Weiterbildung neu<br />

ausrichten<br />

Wirtschaft und Politik sehen in der Förderung von Forschung und Entwicklung in unterschiedlichen<br />

High-Tech-Feldern den entscheidenden Hebel zur Steigerung der Innovationsfähigkeit.<br />

Wichtige Voraussetzung und kritischer Erfolgsfaktor für wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung<br />

ist aber, dass neu gewonnenes Wissen auch in Produkten, Dienstleistungen und Verfahren<br />

zur Anwendung kommt. Doch gerade im Transfer des neuen Wissens offenbaren sich<br />

hierzulande erhebliche Schwächen. Hier ist ein Mangel an Umsetzungskompetenz, verstanden<br />

als die Fähigkeit, neue Erkenntnisse intern und am Markt durchzusetzen, zu konstatieren.<br />

Innovationsprozessstufen<br />

Bedeutung technologischer<br />

Kompetenzen für die Umsetzung<br />

von neuen MST-Lösungen<br />

Kompetenzentwicklungsformen<br />

� Seminare<br />

� Kongresse/Messen<br />

� Veröffentlichungen<br />

� Forschungsprojekte/<br />

-kooperationen<br />

� Diplomarbeiten<br />

� Patentanalysen<br />

� Recruiting<br />

� Lernen im Prozess<br />

der Arbeit<br />

�<br />

�<br />

Forschung +<br />

Entwicklung<br />

Wissens-/<br />

Erfahrungsaufbau<br />

Produktion Vertrieb<br />

Wissens-/<br />

Erfahrungsaufbau<br />

…<br />

Kompetenzentwicklung in High-Tech-Feldern <strong>–</strong> Das Beispiel Mikrosystemtechnik<br />

Wissens-/<br />

Erfahrungsaufbau<br />

Insbesondere in High-Tech-Feldern entsteht das zu vermittelnde Wissen erst im Zuge naturwissenschaftlich-technisch<br />

ausgerichteter Forschungs- und Entwicklungsprozesse. Dies erfordert<br />

Transfermechanismen die der hohen Qualität und Spezifität dieses Wissens Rechnung tragen.<br />

Große Hoffnungen werden deshalb in die wissenschaftliche Weiterbildung gesetzt, die allerdings<br />

neu entstandenes Wissen erst stark zeitversetzt zur Verfügung stellen kann. Bislang fehlt es an<br />

bewährten Mustern, wie dieser Kompetenzentwicklungsprozess gestaltet und instrumentell unterstützt<br />

werden kann. Ziel des Projektes ist es daher, auf der Basis bestehender Erfahrungen in<br />

der Mikrosystemtechnik exemplarisch Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung der wissenschaftlichen<br />

Weiterbildung zu erarbeiten und den Handlungs- und Forschungsbedarf in diesem Bereich<br />

weiter zu profilieren.<br />

Veröffentlichungen: in Vorbereitung.<br />

84


Kompetenzentwicklung<br />

� Gestaltung innovationsorientierter Lernkulturen: Auf den Umgang mit Fehlern<br />

im Unternehmen kommt es an<br />

„Lernkultur“ wird immer häufiger als ein Erfolgsfaktor für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation<br />

angeführt. Kulturwandel-Projekte kommen wieder in Mode, doch was sich hinter dem Begriff<br />

Lernkultur verbirgt, bleibt oft im Unklaren. Eine am <strong>IAI</strong> entwickelte Lernkultur-Typologie fokussiert<br />

auf den Umgang mit Fehlern als Kern einer innovatorischen Lernkultur: Unternehmen<br />

müssen „fit“ in drei Disziplinen sein, um aus Fehlern lernen zu können. Neben der vielstimmig<br />

beschworenen Fehler-<br />

Transfer<br />

toleranz geht es um<br />

„Sharing<br />

Culture“<br />

das Fordern und Fördern<br />

des Lernens aus<br />

Monopol<br />

Fehlern sowie die Or-<br />

proaktiver<br />

Support<br />

ganisation eines Er-<br />

des Lernens<br />

fahrungsaustauschs.<br />

Eine Befragung zufäl-<br />

Lernkultur<br />

(i.e.S.)<br />

lig ausgewählter Promotoren<br />

betrieblicher<br />

Innovationsprozesse<br />

zeigt, dass verbreitete<br />

Lernen nur<br />

eigeninitiiert<br />

Vorstellungen über<br />

Sanktion Fehlerkultur Toleranz<br />

Fehlerkulturen zu hin-<br />

(i.e.S.)<br />

terfragen sind: 39%<br />

(Wie) Lernen Unternehmen aus ihren Fehlern?<br />

der Entwickler radikaler<br />

technischer Neuerungen<br />

erwarten im Scheiternsfall Häme und Spott von Kollegen <strong>–</strong> ein empirischer Befund, der<br />

die Idee der Fehlertoleranz persifliert. Wenn etwas „schief läuft“ im Betrieb, greifen emotionale<br />

Unterstützung und eine „Kultur der zweiten Chance“ zu kurz. Entscheidend ist, das Lernen aus<br />

Fehlern anzureizen und proaktiv zu unterstützen. Nur 22% der befragten Erfinder rechnen jedoch<br />

mit Unterstützung ihrer Vorgesetzten: Lernen aus Fehlern stellt offenbar eine unterschätzte Führungsaufgabe<br />

dar. Weitere Ergebnisse machen deutlich, dass die Vision einer „Sharing Culture“<br />

mit den Anforderungen in Innovationsprozessen kaum zu vereinbaren ist. Die entwickelte Typologie<br />

kann in Betrieben als Diagnoseinstrument zur Unterstützung eines Lernkultur-Audits und<br />

als Ausgangspunkt eines Organisationsentwicklungsprozesses verwendet werden.<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Fehlerkulturen und Innovationserfolg: Eine vergleichende<br />

empirische Analyse, in: Zeitschrift für Personalforschung, 20. Jg., 2/2006, S. 141-159, Kriegesmann, B.;<br />

Kerka, F.; Kley, T.: Fehlertoleranz: (k)ein Humus für Innovationserfolge?, in: OrganisationsEntwicklung, 4/2007,<br />

S. 76-84, Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Kley, T.: Lernförderliche Unternehmenskulturen <strong>–</strong> Trendreport, in: INQA-<br />

Bericht Nr. 29, Dortmund, Berlin, Dresden 2007.<br />

85


� Die Chancen „kreativer Fehler“ für die Unternehmensentwicklung nutzen<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Viele Organisationen schmücken sich mit dem Attribut einer fehlertoleranten Innovationskultur:<br />

Innovatives Engagement und risikofreudiges Handeln werden programmatisch eingefordert, als<br />

Intrapreneure sollen Fach- und Führungskräfte ausgetretene Pfade verlassen, durch kreatives<br />

Handeln neue unternehmerische Chancen erschließen. Gleichzeitig dienen Schlagworte wie<br />

„Null-Fehler-Kultur“ oder „Six Sigma“ zum Ausweis höchster Qualitätsstandards und operativer<br />

Exzellenz. Dogmatisch überhöhte „Null-Fehler-Prinzipien“ führen aber letztlich dazu, dass Veränderungsbewusstsein<br />

und Eigeninitiative blockiert werden: Wenn der praktizierte Umgang mit<br />

gescheiterten Versuchen in der Angst resultiert, Fehler zu begehen, werden Mitarbeiter wohlgeregelte<br />

Workflows sowie routinisiertes Handeln vorziehen.<br />

86<br />

Fehler-<br />

Diskurs<br />

Fehler-Vermeidung<br />

Verbesserung & Innovation<br />

Fehler-Typ<br />

Sabotage<br />

Heimliches<br />

Scheitern<br />

Flop, Patzer<br />

Unterlassen<br />

Folge-Fehler<br />

Überforderung<br />

System-Fehler<br />

„Kreativer<br />

Fehler“<br />

Ursachen der<br />

Zielverfehlung<br />

absichtlicher Fehler (Betrug,<br />

Sachbeschädigung, etc.)<br />

absichtliches Verschleiern eines<br />

Fehlers<br />

Nachlässigkeit, Fahrlässigkeit,<br />

Flüchtigkeit, Übermut<br />

Nicht-Handeln als Fehler, aufgrund von<br />

Überforderung / mangelnder Orientierung<br />

wiederholte Fehler aufgrund mangelnder<br />

Lernfähigkeit oder -bereitschaft<br />

Mismatch von Kompetenz und<br />

Aufgabe / Anforderungen<br />

Umweltdynamik / veränderte<br />

Randbedingungen<br />

„Erfolgreiches Scheitern“ bei beherrschbaren<br />

Risiken & kalkuliertem Wagnis: durch Pech,<br />

Zufall oder Restrisiko<br />

„Fehler ist nicht gleich Fehler“: Patzer, Flops und kreative Fehler<br />

Reaktion auf<br />

Zielverfehlung<br />

Toleranz<br />

Sanktion<br />

Bestehende Innovationsspielräume<br />

werden dann gemieden<br />

und neue<br />

nicht erschlossen.<br />

Qualitative empirische<br />

Studien des<br />

<strong>IAI</strong> zur Initiative<br />

Kreativer Fehler<br />

des Monats in einemAutomobilwerk<br />

weisen einen<br />

Weg aus diesem<br />

Innovationsdilemma:<br />

Für den Kreativen Fehler des<br />

Monats wurden Mitarbeiter honoriert, die Eigeninitiative bewiesen hatten, beherrschbare Risiken<br />

eingegangen <strong>–</strong> und dabei letztlich doch gescheitert waren. Die vom Management verliehene<br />

Auszeich-nung ermöglichte es, innovative Leistungsbereitschaft symbolisch zu würdigen und<br />

dabei die modische Forderung „Mehr Fehlertoleranz!“ differenziert mit Leben zu füllen.<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Bihl, G.; Kley, T.; Schwering, M. G.: „Genial daneben“ <strong>–</strong> Vom Wert des<br />

kreativen Fehlers für die Unternehmensentwicklung, in: zfo, 74. Jg., 2/2005, S. 94-98; Kriegesmann, B.; Kley, T.;<br />

Schwering, M. G.: Creative Errors and Heroic Failures: Capturing their Innovative Potential, in: Journal of Business<br />

Strategy, 26. Jg., 3/2005, S. 57-64; Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Eine Kultur für kreative<br />

Fehler, in: Personalwirtschaft, 9/2005, S. 30-33; Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Innovationsorientierte<br />

Personalentwicklung, in: Handbuch Personalentwicklung, 103. Erg.-Lfg., Beitrag 6.53, 2006, S. 1-28.


Kompetenzentwicklung<br />

� Mut zur Partisanenstrategie macht den Aufbruch zu Neuem möglich<br />

Einzelnen Personen oder kleinen Gruppen, die auf sich gestellt am Rande gewachsener Struktu-<br />

ren agieren, gelingt es in der Regel besser, Neuentwicklungen abseits ausgetretener Pfade voranzutreiben.<br />

Denn anders als etwa in den Konzepten zur Lernenden Organisation propagiert, lassen<br />

sich die Widerstände in solchen Innovationsprozessen nicht durch frühzeitige Information oder<br />

erschöpfende Kommunikation in Harmonie auflösen. Untersuchungen des <strong>IAI</strong> zur Organisation<br />

tiefgreifender Veränderungsprozesse zeigen: Es ist eine Art „Partisanenstrategie“, die den Aufbruch<br />

zu wirklich Neuem möglich macht. Die Handlungsfreiräume, die diesen Partisanen eingeräumt<br />

werden und der Handlungsdruck, dem solche Innovationseinheiten ausgesetzt sind <strong>–</strong> den<br />

sie sich vielfach sogar selber auferlegen <strong>–</strong>, bestimmen die Rahmenbedingungen dieser Innovatoren.<br />

Das unterscheidet diese Innovationseinheiten von „Communities of Practice“, die im Regelfall<br />

nur Denk-, aber keine Experimentierfreiräume haben und ohne Handlungsdruck zusammenkommen,<br />

um Erfahrungen auszutauschen. Das unterscheidet diese Innovationsteams auch von<br />

Qualitäts- oder Innovationszirkeln,<br />

die <strong>–</strong> mit sehr viel<br />

geringeren Zuständigkeiten<br />

Partisanen-<br />

ausgestattet <strong>–</strong> in ihrem Argruppenbeitsbereich<br />

an Verbesserungsinnovationen<br />

arbeiten.<br />

Task<br />

Forces<br />

Und das ist schließlich auch<br />

der entscheidende Unterschied<br />

zu „Task Forces“, die<br />

unter extremem HandlungsQualitätszirkeldruck<br />

eingesetzt werden,<br />

um dringliche Spezialauf-<br />

Communities<br />

gaben zu erledigen, dabei<br />

-<br />

of Practice<br />

aber kaum Freiräume haben,<br />

der Unternehmensentwick-<br />

- Handlungsfreiräume + lung eine neue Richtung zu<br />

geben.<br />

Handlungsdruck +<br />

Handlungsfreiräume und Handlungsdruck als Rahmenbedingungen für<br />

Innovationen<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.: Lernen in Organisationen <strong>–</strong> oder lernende Organisationen?, in: Personalführung,<br />

36. Jg., Heft 4/2003, S. 18-27; Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Riskante Managementirrtümer <strong>–</strong> ein kritischer<br />

Blick auf den Kernkompetenzenansatz und die Mode der wahllosen Diversifikation, Bochum 2003; Kerka,<br />

F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Zwischen Veränderungseuphorie und Innovationslethargie <strong>–</strong> Missverständnisse<br />

über Lernende Organisationen, Bochum 2004; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Ersatzhandlungen für echte Innovationen,<br />

in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) Nr. 25 vom 31. Januar 2005, S. 20.<br />

87


� Balance von Innovation und Tradition statt Abbruch von Routinen<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Mit zunehmendem Innovationsdruck hat ein Wandel in den diskutierten Managementkonzepten<br />

stattgefunden. Waren lange Zeit Konzepte auf der Agenda, die die Optimierung von Strukturen<br />

und Prozessen im Fokus hatten, wird nunmehr unter dem Label Lernende Organisation die Forderung<br />

nach Flexibilität, Dezentralisierung, Selbstorganisation etc. erhoben. Bei einem Blick auf<br />

die gängigen Entwürfe drängt sich der Eindruck auf, dass Unternehmen sich nunmehr permanent<br />

und ausschließlich mit ihrer Veränderungsfähigkeit zu befassen hätten und dafür eine radikale<br />

Änderung ihres organisatorischen Erscheinungsbildes notwendig wäre. Doch jedes Unternehmen<br />

ist auf stabilisierende Routinen und operative Exzellenz angewiesen. Es ist daher wenig sinnvoll,<br />

unreflektiert dem Leitbild der Lernenden Organisation zu folgen und das gesamte Unternehmen<br />

für Innovationen instrumentalisieren oder umfunktionalisieren zu wollen. In der Konsequenz<br />

heißt das, auf die Verände-<br />

Anzahl<br />

rung des gesamten Systems<br />

Veröffentlichungen<br />

350<br />

und den Versuch, alle Be-<br />

300<br />

Lernende Organisation<br />

schäftigten gegen ihren<br />

250<br />

Willen und ihre Talente für<br />

den Aufbruch zu Neuem zu<br />

200<br />

bewegen, zu verzichten.<br />

150<br />

Vielmehr spricht einiges<br />

Lean Management<br />

dafür, Veränderungen am<br />

100<br />

Business Process Reengineering<br />

Rande gewachsener Struk-<br />

50<br />

turen zu forcieren und<br />

0<br />

gleichzeitig Eliten für Rou-<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

tinen zu fördern.<br />

Aufstieg und Fall von Managementmoden<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Striewe, F.; Schwering, M. G.: Lernende Organisation: Überfällige<br />

Korrekturen am Konzept, in: Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (Hrsg.): Personalführung, 38.<br />

Jg., Heft 3/2005, S. 48-55; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Schwering, M. G., Striewe, F.: Bedingungen betrieblicher<br />

Innovationsprozesse <strong>–</strong> Ein kritischer Blick auf das Konzept der Lernenden Organisation, in: ARBEIT, Zeitschrift<br />

für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, 14. Jg., Heft 2/2005, S. 118-130; Kriegesmann,<br />

B.; Kerka, F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Zwischen Veränderungseuphorie und Innovationslethargie <strong>–</strong> Missverständnisse<br />

über Lernende Organisationen, Bochum 2005; Kerka, F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Balance<br />

von Innovation und Tradition <strong>–</strong> neue Aufgaben für die Personalentwicklung bei der Gestaltung zukunftsfähiger Organisationen,<br />

in: Geißler, K. A.; Laske, S.; Orthey, A. (Hrsg.): Handbuch Personalentwicklung, 98. Erg.-Lfg., Juli<br />

2005, Kap. 5.44, S. 1-23; Kriegesmann, B.; Kerka, F. (Hrsg.): Innovationskulturen für den Aufbruch zu Neuem:<br />

Missverständnisse <strong>–</strong> Praktische Erfahrungen <strong>–</strong> Handlungsfelder des Innovationsmanagements, Wiesbaden 2007.<br />

88


Kompetenzentwicklung<br />

� Bewertung von Kompetenzentwicklung<br />

Personal- und Organisationsentwickler stehen bei der Bewertung von Kompetenzentwicklung<br />

vor gravierenden Orientierungsproblemen. Die Effekte von Kompetenzentwicklung sind häufig<br />

breit gestreut und lassen sich mit eindimensionalen Verfahren nicht abbilden. Die Bestimmung<br />

ihres Wertschöpfungsbeitrags erfordert einen mehrdimensionalen Bezugsrahmen, der eine ganzheitliche<br />

Sichtweise von betrieblichen Veränderungs- und Entwicklungsprozessen erlaubt. Das<br />

<strong>IAI</strong> entwickelt zurzeit die „Scorecard of Competence“, die eine mehrdimensionale Bewertung<br />

von Kompetenzentwicklung ermöglicht. Die „Scorecard of Competence“ umfasst mit ihren Dimensionen<br />

den gesamten Einflussbereich von Maßnahmen der Kompetenzentwicklung und ist<br />

gleichzeitig Ziel- und Kennzahlenquelle für die Bewertung. Durch ein dreistufiges Vorgehen erlaubt<br />

die „Scorecard of Competence“ auf der ersten Stufe die Bewertung individueller Lernerfolge,<br />

auf der zweiten Stufe die Bewertung von Performanceverbesserungen im Arbeitsbereich<br />

und auf der dritten Stufe die Bestimmung des „Return on Development“ (RoD) als Renditegröße<br />

und Spitzenkennzahl zur Messung des Wertschöpfungsbeitrages der Kompetenzentwicklung.<br />

Input aus<br />

vorgelagerten<br />

Arbeitsbereichen<br />

Lernerfolgskontrolle<br />

individuelle<br />

Handlungskompetenz<br />

Arbeitssystem<br />

finanzwirtschaftliche<br />

Kennzahlen<br />

Wirtschaftlichkeits-/<br />

Nutzwertanalyse<br />

Erfolgsmessung mittels <strong>IAI</strong>-Scorecard of Competence<br />

Output an<br />

nachgelagerte<br />

Arbeitsbereiche<br />

Performancebewertung<br />

im<br />

Arbeitsbereich<br />

Veröffentlichungen: Staudt, E. et al.: Kompetenzentwicklung und Innovation, Münster et al. 2002; Staudt, E.;<br />

Kriegesmann, B.; Muschik, C.: <strong>IAI</strong>-Scorecard of Competence, in: Erpenbeck, J.; von Rosenstiel, L. (Hrsg.):<br />

Handbuch Kompetenzmessung, Stuttgart 2003, S. 160-168; Kriegesmann, B.: Controlling von Kompetenzentwicklung<br />

<strong>–</strong> Neue Aufgaben für die Personalentwicklung, Bochum 2003; Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kottmann, M.:<br />

<strong>IAI</strong>-Scorecard of Competence, in: Erpenbeck, J.; von Rosenstiel, L. (Hrsg.): Handbuch Kompetenzmessung, 2.<br />

Aufl., Stuttgart 2007.<br />

89


Kompetenzbereich<br />

„Lifestyle-Management“<br />

Die Projekte


Lifestyle-Management<br />

� Lebenslanges Lernen im Bereich von Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

In einer sich wandelnden Arbeitswelt stellen sich Fragen von Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

zum Teil völlig neu. Veränderte Organisationsformen von Arbeit beeinflussen die Zeitanteile<br />

und Gestaltungsmöglichkeiten von Freizeit. Sie führen zu völlig neuen Beanspruchungen und<br />

forcieren Tendenzen der Vernachlässigung von sicherheits- und gesundheitsbezogenen Standards.<br />

Auf individueller Ebene eskalieren Zielkonflikte zwischen Arbeit und Freizeit, zwischen<br />

gesundheitlichem Raubbau und präventivem Verhalten, zwischen kurzfristigem Aufgabendruck<br />

und langfristig angelegter Arbeitsfähigkeit. Auf betrieblicher Ebene überlagern Rationalisierungserfordernisse<br />

die Dringlichkeit, sich intensiver mit Maßnahmen zur Unterstützung einer<br />

sicheren und gesunden Lebensführung der Mitarbeiter auseinander zu setzen. Hinzu kommen<br />

selbst bei bestehenden Angeboten vielfach individuelle Akzeptanzprobleme. Auch eine noch so<br />

eindringliche Vermittlung von Wissen über Sicherheitsstandards, gesunde Ernährung, Bewegung<br />

etc. führt nicht zu anhaltender Verhaltensänderung. Um Ansatzpunkte zur Unterstützung gesundheitsbezogener<br />

Lebensstile auf gesellschaftlicher, einzelbetrieblicher, aber auch individueller<br />

Ebene aufzudecken, hat das <strong>IAI</strong> Entstehungszusammenhänge von Gesundheitskompetenzen<br />

über den Lebenszyklus und unter Berücksichtigung verschiedener Lernorte analysiert und in ein<br />

erweitertes Kompetenzmodell überführt.<br />

fachl.<br />

meth.<br />

sozial<br />

Handlungsfähigkeit<br />

W E F<br />

...<br />

Employability<br />

i.e.S.<br />

Kompetenz zur<br />

Handlung<br />

Individuelle<br />

Handlungskompetenz<br />

Handlungsbereitschaft<br />

Motivstruktur<br />

<strong>–</strong> intrinsisch<br />

<strong>–</strong> extrinsisch<br />

organisatorische<br />

Kopplung<br />

Situationswahrnehmung<br />

u. -beurteilung<br />

<strong>–</strong> Eintrittswahrsch.<br />

<strong>–</strong> Wertigkeit<br />

<strong>–</strong> Anstrengung<br />

<strong>–</strong> Zufriedenheit<br />

Nachhaltige<br />

Employability<br />

...<br />

...<br />

Einbindung i. d.<br />

berufliche und<br />

soziale Umfeld<br />

technologische<br />

Kopplung<br />

Gesundheit<br />

Kompetenz zur<br />

Gesundheit<br />

soziale<br />

Kopplung<br />

Situationswahrnehmung<br />

u. -beurteilung<br />

<strong>–</strong> Eintrittswahrsch.<br />

<strong>–</strong> Wertigkeit<br />

<strong>–</strong> Anstrengung<br />

<strong>–</strong> Zufriedenheit<br />

...<br />

Individuelle<br />

Gesundheitskompetenz<br />

Handlungsbereitschaft<br />

Motivstruktur<br />

<strong>–</strong> intrinsisch<br />

<strong>–</strong> extrinsisch<br />

Legende:<br />

W=explizites Wissen<br />

E=implizites Wissen/Erfahrung<br />

F=Fertigkeiten<br />

Handlungsfähigkeit<br />

fachl.<br />

meth.<br />

sozial<br />

W E F<br />

p h y s i s c h e , p s y c h i s c h e u n d s o z i a l e R e s s o u r c e n<br />

Die Kompetenz zur Gesundheit als Säule der nachhaltigen Employability<br />

Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Masurek, L.; Nowak, U.: Kompetenz für eine nachhaltige<br />

Beschäftigungsfähigkeit, Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin <strong>–</strong> Forschung <strong>–</strong><br />

Fb 1038, Dortmund, Berlin, Dresden 2005.<br />

93


Lifestyle-Management<br />

DEUTSCHLAND-AUSGABE HK2 München, Samstag/Sonntag, 05./06. Mai 2007 62. Jahrgang / 18. Woche / Nr. 99 / 1,80 Euro<br />

Seite V2/14 / Süddeutsche Zeitung Nr. 99 BERUF UND KARRIERE<br />

Samstag/Sonntag, 05./06. Mai 2007<br />

Arbeiten bis zum Umfallen<br />

Selbständige Handwerker können Beruf und Privatleben oft nicht trennen. Ein Projekt schafft Abhilfe<br />

94<br />

Von Alexandra Straush<br />

Thomas Rendenbach ist von klein auf in<br />

seinen Job hineingewachsen. Er hat den<br />

Sanitär-Heizungs- und Klima-Betrieb in der<br />

Eifelstadt Euskirchen vor acht Jahren von<br />

seinem Vater übernommen und der wiederum<br />

vom Großvater. Der 40-Jährige ist<br />

angespannt, stets bereit, seine Energie in<br />

Aktion umzusetzen. Fragt man ihn nach<br />

Stress, wiegelt er ab. Das Übliche eben.<br />

Doch er gibt zu: „Ich bin manchmal nervös,<br />

das überträgt sich dann auf die ganze<br />

Firma.“ Seine Frau Michaela wird da<br />

deutlicher: „Er stand ständig unter Anspannung,<br />

ich habe mir schon Sorgen um ihn<br />

gemacht.“<br />

Mal sind Aufträge<br />

kaum zu bewältigen,<br />

mal bleiben sie aus.<br />

Rendenbachs Situation ist symptomatisch<br />

für Firmenchefs in seinem Gewerk. Sie<br />

meistern ihren Alltag, aber sie zahlen dafür<br />

einen hohen Preis. Privatleben und Arbeitszeit<br />

sind nicht zu trennen, wenn der Chef<br />

nach 22 Uhr und am Wochenende zum<br />

Notdienst ausrücken muss. Störungen und<br />

Notfälle verhindern einen geregelten<br />

Ablauf, und die tägliche Arbeit ist eine<br />

Folge von Unterbrechungen: Während der<br />

Handwerksmeister gerade über einem<br />

Angebot brütet, ruft der Kunde an oder ein<br />

Monteur hat eine Frage. Auch in der<br />

Auftragsflaute ist keine Erholung angesagt.<br />

Denn dann stören bohrende Sorgen, ob der<br />

Umsatz auch stimmt, die Nachtruhe.<br />

Das Bochumer Institut für angewandte<br />

Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) hat bundesweit<br />

etwa 700 Fragebögen ausgewertet und kam<br />

zu einer bedenklichen Bestandsaufnahme:<br />

90 Prozent der befragten Betriebsleiter sind<br />

mit ihrem eigenen Gesundheitsverhalten<br />

unzufrieden. Weil eine Wochenarbeitszeit<br />

von mehr als 50 Stunden die Regel ist,<br />

geben 71 Prozent an, dass ihnen für ein<br />

gesundheitsbewusstes Verhalten einfach die<br />

Zeit fehle. Die Dauerbelastung bleibt nicht<br />

ohne Folgen. Etwa 43 Prozent der Betroffenen<br />

bekennen, dass sie wegen körperlicher<br />

Schmerzen <strong>weniger</strong> schaffen, 29 Prozent<br />

machen psychische Probleme für den<br />

Leistungseinbruch verantwortlich.<br />

Die Folgen des Raubbaus an der eigenen<br />

Gesundheit spürte Thomas Mager schon<br />

nach einem halben Jahr. Der Chef der Firma<br />

Wilhelm Lauterbach in Wuppertal schlief<br />

schlecht, träumte nachts von seinen<br />

Kunden. Schon Standardarbeiten kosten ihn<br />

übermäßig viel Konzentration, er vergaß<br />

Termine, in Rechnungen fehlten Posten.<br />

Man steht so unter Strom, dass man das<br />

erstmal gar nicht merkt“, fasst er die<br />

damalige Situation zusammen. Heute kann<br />

er wieder durchschlafen, dank eines<br />

Gesundheitscoachings, das das <strong>IAI</strong> gemeinsam<br />

mit dem Forschungszentrum für<br />

Personalentwicklung (FPE) und den<br />

Kliniken Essen-Mitte aus den Ergebnissen<br />

der Fragebögen entwickelt hat. Bisher<br />

richtet es sich nur an Betriebsleiter in<br />

Nordrhein-Westfalen, die Wissenschaftler<br />

Stress, lass nach: 90 Prozent der Handwerksmeister sind mit dem eigenen Gesundheitsverhalten unzufrieden. Foto: Argus<br />

möchten es in Zukunft aber deutschlandweit<br />

anbieten.<br />

Vor der Beratung steht die Bestandsaufnahme.<br />

<strong>IAI</strong>-Mitarbeiterin Mara Broszat<br />

besucht die Teilnehmer und analysiert ihren<br />

Alltag. Wie oft klingelt das Telefon? Wie<br />

ist die Arbeit organisiert? „Es wird viel zu<br />

wenig getrunken, hektisch gegessen und oft<br />

entstehen durch mangelnde Absprachen<br />

unnötige Verzögerungen im Arbeitsablauf“,<br />

beobachtet sie. In Form eines<br />

Intensiv-Coachings versuchen Broszat und<br />

ihre Kollegen den Firmenchefs eine<br />

gesündere Betriebsführung näher zu<br />

bringen. Dazu sind auch ihre Frauen<br />

eingeladen. Denn, das zeigt die Erfahrung,<br />

es ist meist die im Betrieb mitarbeitende<br />

Lebenspartnerin, die sich um das gesundheitliche<br />

Wohl der Männer kümmert.<br />

Sowohl bei Thomas Rendenbach als auch<br />

bei Thomas Mager gab die Partnerin für die<br />

Anmeldung zum Programm den entscheidenden<br />

Ausschlag.<br />

In der entspannten Atmosphäre eines<br />

Sporthotels und in einer Gruppe, die die<br />

Probleme teilt, werden die Ressourcen<br />

eines gesunden Lebens thematisiert:<br />

soziales Umfeld, Ernährung, Bewegung<br />

und Entspannung. Bei Nordic Walking,<br />

Wassergymnastik, Yoga oder beim<br />

gemeinsamen vollwertigen Kochen können<br />

die Teilnehmer ausprobieren, was ihnen gut<br />

tut und sich auch im Alltag umsetzen lässt.<br />

Außerdem stehen Betriebsorganisation und<br />

Zeitmanagement auf dem Programm.<br />

„Denn das Chaos auf dem Schreibtisch und<br />

in der Werkstatt hängt damit zusammen,<br />

wie man sich gesundheitlich fühlt“, sagt<br />

Broszat.<br />

Den Teilnehmern des ersten Durchgangs<br />

war vor allem der Austausch wichtig.<br />

So können gute Tipps von Leidensgenossen<br />

große Probleme lösen: Ein<br />

Handwerksmeister schafft sich Freiraum<br />

mit einem Anrufbeantworter, der den Ruf<br />

automatisch zum zuständigen Mitarbeiter<br />

mit Notdienst weiterschaltet.<br />

Nach dem Training<br />

Verfolgt der Coach die<br />

Umsetzung im Alltag.<br />

Ein anderer hat sein PDA, den tragbaren<br />

Computer, geschickt mit der Firmensoftware<br />

synchronisiert. Und nicht nur die<br />

Technik bringt Erleichterung: Schon ein<br />

zentrales Buch, das die Zettelwirtschaft<br />

im Büro ersetzt, verhindert hektisches und<br />

zeitaufwendiges Suchen oder den Verlust<br />

von Informationen.<br />

Die goldenen Regeln für die gesunde<br />

Betriebsführung könnten die Teilnehmer<br />

zwar nicht mit nach Hause nehmen,<br />

schränkt Mara Broszat ein, dafür aber<br />

neue Methoden für den Arbeitsalltag, ein<br />

kleines Kochbuch mit gesunden Rezeptideen<br />

und eine Liste mit individuellen<br />

Zielen. Thomas Mager hat sich viel<br />

vorgenommen: Er will mehr Arbeit an<br />

seine Mitarbeiter delegieren, auf dem<br />

Speiseplan stehen mehr Obst und Gemü-<br />

se, Brot wird selbst gebacken. Lebensgefährtin<br />

zum Yoga und einmal wöchentlich wollen<br />

sie Freunde sehen.<br />

Damit die guten Vorsätze das Wochenende<br />

überdauern, schließt sich zehn Wochen lang<br />

eine Betreuung durch das Projektteam per<br />

Mail oder Telefon an. Denn schon einfache<br />

Veränderungen im Alltag können auf<br />

Widerstand treffen: Eine Mittagspause lässt<br />

sich schwer durchsetzen, wenn die Kunden<br />

die Auszeit nicht akzeptieren wollen. Und die<br />

guten Vorsätze, die Terminplanung endlich<br />

mit dem Computer zu erledigen, helfen<br />

nichts, wenn die Planungssoftware ein Buch<br />

mit sieben Siegeln ist. Manchmal braucht es<br />

guten Rat oder noch mal eine Fortbildung,<br />

um bei der Stange zu bleiben. Die Bochumer<br />

Wissenschaftler sehen sich hier als Ansprechpartner.<br />

Den alten Trott aufzugeben, ist nicht einfach.<br />

Auf Rendenbachs Schreibtisch liegen<br />

immer noch die verräterischen Notizzettel,<br />

die er verschämt zur Seite schiebt. Und er<br />

muss sich schon ein wenig anstrengen, um<br />

sich an die Inhalte des Intensivwochenendes<br />

zu erinnern. Trotzdem ist Michaela Rendenbach<br />

sicher, dass das Coaching bei ihm viel<br />

bewirkt hat: „Mein Mann ist jetzt viel<br />

ruhiger, das genieße ich sehr.“<br />

Kontakt: Institut für angewandte Innovationsforschung<br />

e.V. (<strong>IAI</strong>), Buscheyplatz<br />

13, 44801 Bochum, Tel. 0234-971170,<br />

www.iai-bochum.de.


Lifestyle-Management<br />

� Lebensstilmanagement für Betriebsinhaber des Handwerks<br />

Selbstständige arbeiten meist selbst und ständig. Zudem müssen sie auch weitgehend selbststän-<br />

dig für ihre Gesundheit Sorge tragen. Tun sie dies nicht, gefährden sie damit nicht nur ihre eigene<br />

Beschäftigungsfähigkeit, sondern auch die Existenz ihres Betriebes. Vielfach wird kolportiert,<br />

es fehle die Zeit. Verhalten sich Selbstständige unternehmerisch engagiert, aber ungesund?<br />

Gesundheitscoachingprozess im Rahmen des Modellprojektes UbeG<br />

Das im Rahmen des Teilvorhabens zum Modellprojekt „Unternehmensgewinn durch betriebliche<br />

Gesundheitspolitik“ entwickelte Programm adressiert den eigenverantwortlichen Umgang mit<br />

Gesundheitsressourcen. Aspekte von Personal- und Organisationsentwicklung werden dabei verzahnt,<br />

da Selbstständige nicht nur Gestalter ihrer Gesundheit und einer (un-)gesunden Betriebsorganisation<br />

sind, sondern auch als Promotoren und Multiplikatoren der Gesundheitsentwicklung<br />

ihrer Mitarbeiter wirken. Das im Rahmen der Projektlaufzeit exemplarisch mit zwei Gruppen aus<br />

dem Handwerk erfolgreich durchgeführte Programm bietet die Option des Transfers in die kleine<br />

und mittelständische Wirtschaft, um der volkswirtschaftlich wichtigen, aber im betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagement bislang „vergessenen“ Zielgruppe der Selbstständigen neue Wege<br />

aufzuzeigen, nachhaltig selbst ständig gesund zu bleiben.<br />

Veröffentlichungen: Thomzik, M.; Kottmann, M.; Broszat, M.; Warode, M.: Gesundheitsförderung für Selbstständige<br />

im Handwerk durch innovative Konzepte einer integrierten Personal- und Organisationsentwicklung, in:<br />

Innovationen für Arbeit und Organisation <strong>–</strong> Bericht zum 52. Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft<br />

e.V., Stuttgart 2006, S. 143-145; weitere Veröffentlichungen in Vorbereitung.<br />

95


Lifestyle-Management<br />

Das Verbundvorhaben PräGO hat sich zusammen mit den übrigen Projekten des Förderschwerpunktes<br />

„Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz“ erfolgreich auf der diesjährigen<br />

A+A in Düsseldorf, der international führenden Fachmesse für Persönlichen Schutz, Betriebliche<br />

Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit präsentiert.<br />

In der Zeit vom 18. bis zum 21. September 2007 stellten die Projekte ihre Vorhaben und ersten<br />

Ergebnisse einem breiten Fachpublikum auf einem Gemeinschaftsstand vor. Neben der Beteiligung<br />

an der Fachmesse richtete der Förderschwerpunkt gemeinsam eine Open Space Veranstaltung<br />

zum Thema „Moderner Arbeits- und Gesundheitsschutz <strong>–</strong> aus der Forschung für die<br />

Praxis“ im Rahmen des parallel stattfindenden Kongresses aus. Ziel war es, den aktuellen wissenschaftlichen<br />

Diskurs sowie neue Forschungsergebnisse der Arbeitsforschung mit den Bedarfen<br />

und Herausforderungen der betrieblichen Praxis abzugleichen. So wurde ein Raum geschaffen,<br />

um den weiteren Forschungs- und Entwicklungsbedarf aus den Bedürfnissen der betrieblichen<br />

Akteure abzuleiten und diesen mit den Forschungsaktivitäten abzustimmen.<br />

Im Folgenden finden Sie einige Impressionen vom Gemeinschaftsstand und der Open Space<br />

Veranstaltung:<br />

96


Lifestyle-Management<br />

� Präventives Gesundheitsmanagement durch integrierte<br />

Personal- und Organisationsentwicklung<br />

Innovation wird als strategischer Imperativ von den meisten Unternehmen akzeptiert. Für die beteiligten<br />

und betroffenen Fach- und Führungskräfte sind Veränderungsprozesse mit hohen Anforderungen<br />

verbunden: Wer als Change Agent, Projektleiter oder Promotor Neues aktiv in Unternehmen<br />

hineinträgt, setzt sich Widerständen und Konflikten aus, muss für die Umsetzung<br />

neuer Ideen kämpfen und läuft Gefahr, trotz hohen individuellen Engagements zu scheitern.<br />

Auch wer eher passiv von Innovationen betroffen ist, gerät z.B. durch häufige Veränderungen<br />

des eigenen Aufgabenbereichs unter Druck. Derartiger „Innovationsstress“ wird <strong>–</strong> von Person zu<br />

Person unterschiedlich und in Abhängigkeit von verfügbaren Ressourcen <strong>–</strong> entweder als willkommene<br />

Abwechslung oder als zusätzliche psychische und physische Belastung empfunden.<br />

Innovationsart<br />

Innovationsgrad<br />

neue Formen<br />

der (Arbeits-)<br />

Organisation<br />

neue<br />

Prozesse/<br />

Verfahren<br />

neue Produkte /<br />

Dienstleistungen<br />

passiv<br />

(„Betroffener“)<br />

radikale / tiefgreifende Innovation<br />

inkrementelle Weiterentwicklung<br />

Genießen Sie<br />

Innovationsstress?<br />

Leiden Sie unter<br />

Innovationsstress?<br />

Welche Ressourcen<br />

sind entscheidend?<br />

Was sind spezifische<br />

Belastungen?<br />

Rolle im<br />

Innovationsprozess<br />

aktiv<br />

(z.B. Projektleiter)<br />

Wie schaffen es Führungskräfte,<br />

unter Innovationsstress<br />

dauerhaft leistungsfähig<br />

zu bleiben?<br />

Mit welchen Angeboten<br />

kann das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

nicht<br />

nur den Risiken von Innovationsstress<br />

entgegenarbeiten<br />

<strong>–</strong> sondern auch zur Entwicklung<br />

einer Innovationskultur<br />

beitragen?<br />

Neben der empirischen Be-<br />

Systematisierung von Innovationsprozessen:<br />

schreibung von Belastun-<br />

Einflussgrößen von Innovationsstress, Belastungen und Ressourcen<br />

gen, Beanspruchungen und<br />

Ressourcen in Innovationsprozessen richtet sich das Gestaltungsziel von PräGO auf die Entwicklung<br />

eines integrierten Personal- und Organisationsentwicklungsprogramms, das sowohl den<br />

Abbau von Belastungsfaktoren als auch die Stärkung organisationaler, sozialer und persönlicher<br />

Ressourcen adressiert. Zielgruppe der empirischen Analysen und der Intervention sind Führungskräfte<br />

in innovierenden Unternehmen.<br />

Veröffentlichungen: Thomzik, M.: Nur eine Frage der Einstellung? Plädoyer für ein selbstverantwortliches Lifestyle-Management,<br />

in: Das Büro, 4/07, S. 6-7; Kriegesmann, B.; Thomzik, M.; Kley, T.: Innovation durch Prävention,<br />

Bochum 2007.<br />

97


Lifestyle-Management<br />

� Extensivierung und Intensivierung von Arbeit als Folge Partizipativen Managements<br />

Partizipatives Management gilt nicht länger lediglich als »humaner« Gegenentwurf zu den re-<br />

striktiven Arbeitsbedingungen tayloristischer Prägung, sondern ist vor dem Hintergrund eines<br />

zunehmenden Wettbewerbsdrucks mittlerweile auch zentraler Gegenstand eines neuen Managementverständnisses<br />

in den Unternehmen. Durch die Programmatik neuer Managementkonzepte<br />

erscheint es so, als fänden Ordnungsvorstellungen aus der Human Relations-Bewegung <strong>–</strong> mit<br />

enormer Verspätung <strong>–</strong> Eingang in die wirtschaftswissenschaftliche Disziplin und in die betriebliche<br />

Praxis. Im Kern wird davon ausgegangen, dass die Umsetzung partizipativer Organisationsformen<br />

neben der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit auch zu einer höheren Arbeitszufriedenheit<br />

und einer geringeren Belastung der Beschäftigten durch eine weitgehend selbstbestimmte<br />

Arbeit führt.<br />

Auf der Basis von Wie oft hatten Sie in den letzten drei Monaten aufgrund Ihrer Arbeit ...<br />

primärstatistischen<br />

Angaben<br />

in %<br />

„Gestalter“<br />

„Projektbearbeiter“<br />

„Gestalter“<br />

„Projektbearbeiter“<br />

„Gestalter“<br />

4,8<br />

„Projektbearbeiter“<br />

Daten (N=356) wurde 100 15,9 14,2<br />

17,5<br />

22,6<br />

16<br />

der Zusammenhang 90<br />

zwischen Parti-<br />

80<br />

49,2<br />

sehr oft<br />

zipation,Arbeitszufriedenheit und Belas-<br />

70<br />

60<br />

52,4<br />

52,8<br />

55,5<br />

50<br />

38,7<br />

häufig<br />

tung in neuen Organi-<br />

50<br />

sationsformen am<br />

40<br />

selten<br />

Beispiel von Beschäf-<br />

30<br />

42,8 42,5<br />

tigten in Beratungs-<br />

20 28,6 31,1<br />

23,8<br />

27,4<br />

niemals<br />

unternehmenunter- 10<br />

0<br />

3,2<br />

1,9 3,2<br />

0<br />

3,2 2,8<br />

sucht. Die Ergebnisse<br />

... keine Zeit für<br />

sich?<br />

... nicht genug Zeit für Ihre<br />

Familie oder andere Ihnen<br />

... nicht genug Energie,<br />

etwas mit anderen Ihnen<br />

zeigen, dass sich die (N= 169)<br />

nahestehenden Menschen? nahestehenden Menschen<br />

zu unternehmen?<br />

in den neuen Managementkonzepten vertretene Vorstellung, man könne klassische sozialwissenschaftliche<br />

Forschungsbefunde bezüglich der Zusammenhänge von Partizipation, Arbeitszufriedenheit<br />

und Belastung auf neue Formen der Arbeit anwenden oder übertragen, als unzutreffend<br />

erweist. Das für neue Arbeitsformen beobachtete partizipative Management zielt <strong>weniger</strong> auf eine<br />

»humane« Arbeit ab, sondern forciert vielmehr ihre Extensivierung und Intensivierung.<br />

Veröffentlichungen: in Vorbereitung.<br />

98


Lifestyle-Management<br />

� Virtuelle Unternehmen und Lifestyle-Management<br />

Im Rahmen des Projektes „ViLMa <strong>–</strong> Virtuelle Unternehmen und Lifestyle-Management“ analysiert<br />

das <strong>IAI</strong> zusammen mit den Kliniken Essen-Mitte und Capgemini die praktische Umsetzung<br />

virtualisierter Formen der Arbeit und die damit verbundenen Be- und Entlastungen für ArbeitnehmerInnen<br />

am Beispiel der Beratungsbranche. Mithilfe einer breit angelegten Online-<br />

Befragung wurden die spezifischen Merkmale der Lebensbedingungen, des individuellen Lebensstils<br />

und der Lebensqualität von BeraterInnen erhoben. Dabei konnten die UntersuchungsteilnehmerInnen<br />

anhand ihrer gesundheitsrelevanten Verhaltensmuster drei verschiedenen Typen<br />

zugeordnet werden. Insbesondere hinsichtlich der subjektiven Beurteilung des eigenen Gesundheitszustandes<br />

und dem Wunsch, das eigene Verhalten zu ändern, zeigen sich interessante Unterschiede<br />

im Antwortverhalten des gesunden, durchschnittlichen und ungesunden Lebensstiltyps.<br />

Mit Hilfe der im Rahmen des Projektes entwickelten Instrumentenrahmens „Lifestyle-<br />

Management“ wird es möglich, den individuellen Standort zu bestimmen und das gesundheitsrelevante<br />

Verhalten in verschiedenen Bereichen durch die Auswahl adäquater Maßnahmen zu modifizieren.<br />

Gesundheitszustand ... und der Wunsch nach Verhaltensänderung<br />

Gesundheitszustand und Veränderungswünsche der UntersuchungsteilnehmerInnen<br />

Veröffentlichungen: Dobos, G.; Göttel, S.; Wolff, M.: Risiken und Nebenwirkungen des Berater-Daseins, Wirtschaftspsychologie<br />

aktuell, Heft 4, 2005; Kriegesmann, B.; Thomzik, M.; Göttel, S.; Dobos, G. J.; Paul, A.; Altner,<br />

N.; Lange, S.; Wolff, M.: Lifestyle-Management <strong>–</strong> Virtualisierte Arbeitsformen und Möglichkeiten der Lebensstilveränderung,<br />

in: Schriftenreihe Innovation: „Forschung und Management“, Band 25, Bochum 2006.<br />

%<br />

%<br />

(JA)<br />

%<br />

99


� Entwicklung und Umsetzung eines modularen Schulungsprogramms<br />

„Corporate Health Care Management für Führungskräfte“<br />

Lifestyle-Management<br />

Die erfolgskritische Bedeutung von leistungsfähigen Beschäftigten als Basis der Wettbewerbsfähigkeit<br />

ist heute weitgehend unumstritten. In neueren Ansätzen des Personalmanagements wird<br />

diese Leistungsfähigkeit nicht mehr vorwiegend an der Kompetenz zur Erfüllung beruflicher<br />

Aufgaben festgemacht, sondern auch als eine Facette von Gesundheit verstanden, die es über geeignete<br />

Maßnahmen systematisch zu erhalten bzw. auszubauen gilt.<br />

Führungskräften kommt bei der Professionalisierung derartiger Ansätze eine Schlüsselrolle zu:<br />

Sie stellen als Leistungsträger selbst eine wichtige Zielgruppe dar und nehmen über ihr Führungsverhalten<br />

und die Gestaltung von Arbeitsverhältnissen maßgeblichen Einfluss auf die Gesundheit<br />

ihrer Mitarbeiter/-innen. Bislang mangelt es jedoch in vielen Organisationen an geeigneten<br />

Maßnahmen, um die Entwicklung der hierbei zugrunde liegenden gesundheitsspezifischen<br />

Kompetenz von Führungskräften nachhaltig zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund wurde im<br />

Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ein Schulungsprogramm<br />

für Führungskräfte konzipiert und in Zusammenarbeit mit der BP Gelsenkirchen GmbH<br />

pilothaft durchgeführt. Das Programm basiert dabei auf den folgenden vier Modulen (vgl. Abb.):<br />

• „Gesundheit als Wertschöpfungsfaktor“<br />

• „Management der eigenen Gesundheit“<br />

• „Gesunde Führung“<br />

• „Gesunde Bedingungen schaffen“<br />

Veröffentlichungen: Göttel, S.; Kottmann, M.; Krauss-Hoffmann, P.; Schmidt, A.: Entwicklung und Umsetzung<br />

eines modularen Schulungskonzeptes „Corporate Healthcare Management“ für Führungskräfte, in: Kompetenzentwicklung<br />

in realen und virtuellen Arbeitssystemen <strong>–</strong> Bericht zum 53. Frühjahrskongress der GfA e.V., Magdeburg:<br />

GfA-Press, S. 135-138.<br />

100


Lifestyle-Management<br />

101


Management Gesundheit<br />

Gesamte Lebensführung in den Mittelpunkt rücken<br />

Lifestyle-Management: Kompetent ist,<br />

wer auf seine Gesundheit achtet<br />

„Im Vorzimmer der Macht können die Chefsekretärinnen<br />

und Gatekeeperinnen der<br />

deutschen Wirtschaft auch den Gesundheitsstand<br />

beeinflussen <strong>–</strong> ihren eigenen<br />

und den ihrer Führungskräfte“, unterstreicht<br />

Prof. Dr. Markus Thomzik. Er erläutert<br />

im folgenden Beitrag, warum eine<br />

bewusste Lebensführung gerade in einer<br />

Zeit dynamischen Wandels eminent wichtig<br />

ist.<br />

Im oft postulierten Übergang von der Industrie-<br />

zur Wissensgesellschaft werden nicht nur für<br />

Führungskräfte, sondern auch für die Arbeitswelt<br />

von Sekretärinnen, Assistentinnen und<br />

Selbstständigen in den Bereichen rund ums<br />

Büro tiefgreifende Wandlungsprozesse erwartet.<br />

Die breite Diffusion von Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien, die zunehmende<br />

Technisierung und Automatisierung oder die<br />

voranschreitende Globalisierung sind nur<br />

einige der Trends, die zu spürbaren Veränderungen<br />

etablierter Formen der Arbeitsteilung<br />

sowie eingefahrener Prozesse und Strukturen<br />

führen.<br />

Angesichts dieser Tendenzen kennzeichnen<br />

Schlagworte wie Flexibilität, Anpassungsfähigkeit,<br />

Virtualisierung oder Selbstorganisation die<br />

Debatte um eine geänderte Arbeitswelt. Sie<br />

konturieren dabei auch das neue Bild der<br />

künftigen Chefsekretärin.<br />

Gewohntes steht zur Disposition<br />

Die bislang überwiegend klar definierten<br />

Arbeitsverhältnisse mit relativ eindeutiger<br />

Trennung zwischen Freizeit und Erwerbsarbeit,<br />

die stabilen Lebensverläufe mit einer der<br />

Ausbildung angemessenen Status- und Rollenzuweisung<br />

über das gesamte Berufsleben<br />

stehen zunehmend zur Disposition.<br />

Neue Arbeitsformen und -verhältnisse schaffen<br />

zwar größere Gestaltungsspielräume und<br />

damit neue Optionen für Unternehmen, Führungskräfte<br />

sowie ihre Assistentinnen. Sie<br />

führen dabei jedoch auch zu Veränderungen in<br />

der individuellen Lebensführung.<br />

Verschwimmende Grenzen zwischen Arbeit<br />

und Freizeit, Flexibilitätsanforderungen oder<br />

soziale Isolation bergen die Gefahr des Verlustes<br />

individuellen Wohlbefindens, führen zu<br />

Einbußen in der Lebensqualität und begründen<br />

neue Gesundheitsrisiken, die auch eine nachhaltige<br />

Beschäftigungsfähigkeit gefährden.<br />

Fachlich und körperlich fit sein<br />

Die Zusammenhänge zwischen neu auftretenden<br />

Anforderungen und damit korrespondierenden<br />

Belastungen gewinnen angesichts des<br />

102<br />

demografischen Trends in Deutschland an<br />

zusätzlichem Gewicht: So wird dem Erhalt der<br />

Produktivität der älteren Erwerbstätigen eine<br />

wachsende Bedeutung zukommen, um einer<br />

steigenden Zahl und Dauer von Arbeitsunfähigkeitsfällen<br />

vorzubeugen.<br />

Die Brisanz dieses Themas resultiert nicht<br />

allein aus der wachsenden Anzahl beispielsweise<br />

älterer Sekretärinnen. Hier ist die wachsende<br />

Betroffenheit jüngerer Jahrgänge, d. h.<br />

der Leistungsträgerinnen von morgen, viel<br />

gravierender. Sie sind es vor allem, die Gefahr<br />

laufen, aufgrund neuer Belastungsmuster in<br />

wachsender Zahl zu früh aus dem Berufsleben<br />

herauszufallen.<br />

Aktuelle empirische Befunde belegen, dass<br />

gerade psychische Belastungen in den Unternehmen<br />

gewachsen sind. Diese Entwicklung<br />

hat vielfach gravierende individuelle Konsequenzen,<br />

wenn Beschäftigte aufgrund gesundheitlicher<br />

Probleme ihren Berufen nicht mehr<br />

nachgehen können und somit ihre Beschäftigungsfähigkeit<br />

einbüßen. Spätestens hier wird<br />

deutlich: Erst das Vorhandensein von mühsam<br />

zu erwerbenden beruflich verwertbaren Kompetenzen<br />

und <strong>–</strong> mühsam zu erhaltender <strong>–</strong><br />

Gesundheit macht nachhaltig beschäftigungsfähig.<br />

Verfügt eine Mitarbeiterin über exzellente berufsrelevante<br />

Kompetenzen, achtet aber nicht<br />

auf ihre Gesundheit, ist sie ebenso wenig<br />

nachhaltig beschäftigungsfähig wie die, die<br />

gesundheitsbewusst handelt, dafür aber ihren<br />

beruflichen Anforderungen nicht gewachsen,<br />

also nicht kompetent ist.<br />

Verhalten und Verhältnisse<br />

Inzwischen gibt es zahlreiche Hinweise darauf,<br />

dass eine bewusste Lebensführung, die Arbeits-<br />

und Privatleben mit einbezieht, deutlich<br />

zur Erhöhung der Gesundheit beitragen kann.<br />

Möchte man angesichts der anstehenden<br />

Wandlungsprozesse die nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit<br />

nicht gefährden, muss neben<br />

der berufsrelevanten Wissensvermittlung und<br />

einem klassischen Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

zusätzlich die Lebensführung in den<br />

Mittelpunkt rücken.<br />

Der alleinige Fokus auf die Arbeit respektive<br />

den Arbeitsplatz mit den daraus resultierenden<br />

Beanspruchungen und Belastungen werden<br />

den realen Bedingungen und Herausforderungen<br />

zur Sicherung der nachhaltigen Beschäftigungsfähigkeit<br />

nicht gerecht.<br />

Es gilt, neue Formen der Verknüpfung von<br />

primärer Verhaltens- und Verhältnisprävention<br />

Lifestyle-Management<br />

zur Reduzierung von Belastungen und <strong>–</strong> im<br />

Sinne eines gesundheitsfördernden Ansatzes <strong>–</strong><br />

zum Aufbau von physischen und psychischen<br />

Ressourcen zu etablieren. Hierzu sind in einem<br />

integrierten Programm individuelle Präventionsmaßnahmen<br />

durch gesunde Ernährung,<br />

Bewegung, die Anwendung von Entspannungstechniken<br />

mit Ansätzen zur Optimierung<br />

der Arbeitsorganisation sowie des Arbeitsverhaltens<br />

zu verzahnen.<br />

Problembewusstsein schärfen<br />

Zum einen zeigt sich jedoch auf Unternehmensebene,<br />

dass zwischen dem berechtigten<br />

Anspruch einer gesundheitsorientierten Unternehmensführung<br />

und ihrer Umsetzung erhebliche<br />

Lücken bestehen. Zum anderen bestehen<br />

neben dieser Adaptionsproblematik in den Unternehmen<br />

auf individueller Ebene Akzeptanzprobleme,<br />

bestehende betriebliche Angebote<br />

anzunehmen oder die Fähigkeit, das in Teilen<br />

ja vorhandene Gesundheits-Wissen in gesundes<br />

Lifestyle umzusetzen. Jedoch scheitern<br />

primärpräventive Maßnahmen auch an fehlendem<br />

Problembewusstsein der Adressatinnen,<br />

obwohl inzwischen die positive Wirkung von<br />

Maßnahmen zur Lebensstilmodifikation nachgewiesen<br />

werden konnte.<br />

Die Entwicklungsfähigkeit von Unternehmen<br />

setzt auf individueller Ebene berufliche Kompetenz,<br />

d. h. Handlungsfähigkeit und -bereitschaft<br />

sowie die Verfügbarkeit physischer und psychischer<br />

Ressourcen voraus. Hier müssen auch<br />

Sekretärinnen für sich selbst, möglicherweise<br />

aber auch in der Funktion als ,Gesundheitsassistentinnen'<br />

ihrer Führungskräfte, deren<br />

Krankheits-Symptomatik sie meist gut beobachten<br />

und deren Gesundheitsverhalten sie<br />

unzweifelhaft auch mit beeinflussen können,<br />

die Steigerung der Selbstmanagementkompetenz<br />

mit neuen Maßnahmen ansteuern.<br />

Gesund leben<br />

Insgesamt liegen in den individuellen und<br />

betrieblichen Facetten der Gesundheitsförderung<br />

ein Lifestyle-Management-Feld mit großem<br />

Potenzial und Entwicklungsreserven z. B.<br />

bei Schulungs- sowie auf Intervention ausgerichteten<br />

Coachingprogrammen für Office<br />

Professionals. Gesunde Lebensführung kann<br />

man lernen!


Der Ergebnistransfer


Ergebnistransfer<br />

Ergebnistransfer<br />

Wie in den vergangenen Jahren hat der Transfer von Ergebnissen aus der angewandten Innovationsforschung<br />

in vielfältiger Weise stattgefunden. Dabei sind drei Transfersäulen zu unterscheiden,<br />

über die eine direkte Umsetzung der Forschungsergebnisse sichergestellt wird:<br />

• Know-how-Transfer in die Bereiche Forschung, Ausbildung und Lehre sowie Wirtschaft<br />

und Öffentlichkeit,<br />

• Personal-Transfer in die Wirtschaft, den Hochschulbereich und den öffentlichen Dienst,<br />

• Ausgründungen („Spin-off’s“).<br />

Forschung<br />

• Publikationen<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Unternehmens- und Politikberatung<br />

• Wissenschaftliche Workshops<br />

• Betreuung von Stipendiaten<br />

Wirtschaftspraxis<br />

• Angestellte<br />

• Selbstständige<br />

Öffentlicher Dienst<br />

Hochschulbereich<br />

• Universität<br />

• Fachhochschule<br />

Gesamtübersicht des <strong>IAI</strong>-Ergebnistransfers<br />

Praxis<br />

• Kooperation<br />

• Erfahrungsaustausch<br />

•Diskurs<br />

Lehre<br />

• Postgraduiertenausbildung<br />

• Betreuung von Diplomarbeiten<br />

und Promotionen<br />

• Zielgruppenspezif. Weiterbildung<br />

• Vorträge<br />

InnovationsBeratungs-<br />

Institut GmbH<br />

105


106<br />

Ergebnistransfer


Ergebnistransfer<br />

Know-how-Transfer<br />

Der Transfer im Bereich Forschung erfolgt zum Wissenschaftsbereich primär über die Publikationen<br />

in einschlägigen Fachzeitschriften und Sammelbänden (vgl. Kap. Veröffentlichungen). Neben<br />

den „Berichten aus der angewandten Innovationsforschung“ hat sich zudem die institutseigene<br />

Schriftenreihe: „Innovation: Forschung und Management“ etabliert. Die Beteiligungen an<br />

wissenschaftlichen Workshops, an Tagungen und Konferenzen sowie in verschiedenen Gremien<br />

runden das Transferbild ab. Beispiele hierfür sind:<br />

• Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. (ABWF)<br />

• Arbeitsgemeinschaft „Chemiewirtschaft“ der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)<br />

• DNBGF <strong>–</strong> Deutsches Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung, BKK-Bundesverband,<br />

Essen<br />

• Forschungsgruppe Mittelstand, Deutsches Institut für kleine und mittlere Unternehmen<br />

(DIKMU), Berlin<br />

• Forschungsrat des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM), Bonn<br />

• GIF <strong>–</strong> Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V.<br />

• Gewerbeförderungs- und Innovationsausschuss, Handwerkskammer Düsseldorf<br />

• Thematischer Initiativkreis „Lebenslanges Lernen“ im Rahmen der „Initiative Neue Qualität<br />

der Arbeit <strong>–</strong> INQA“, Dortmund<br />

• Innovationskreis Weiterbildung, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF),<br />

Frau Ministerin Annette Schavan, Bonn/Berlin<br />

• Lenkungskreis zur Zukunftswerkstatt Handwerk NRW, Westdeutscher Handwerkskammertag,<br />

Düsseldorf<br />

• List Gesellschaft e.V., Münster<br />

• Philosophisch-Theologische Hochschule Münster <strong>–</strong> Institut für Kirche, Management und<br />

Spiritualität (IKMS)<br />

• TOP-Unternehmerbeirat, F.A.Z.-Institut, Frankfurt am Main<br />

• „Technologie-Transfer-Ring Handwerk NRW“, Landes-Gewerbeförderungsstelle des NRW<br />

Handwerks, Düsseldorf<br />

Der Know-how-Transfer in die Praxis wurde durch eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit in<br />

diesem Jahr weiter intensiviert. Durch die Übernahme von Vortragsveranstaltungen, Interviews<br />

in Rundfunk, Fernsehen und Printmedien, Kooperationen und bilateralen Gesprächsrunden wird<br />

der Erfahrungsaustausch mit der Praxis sichergestellt.<br />

107


Auszug aus Vorträgen und Interviews<br />

108<br />

Ergebnistransfer<br />

„Wie lässt sich die Innovationsstärke des Landes Nordrhein-Westfalen verbessern?“, Eingangs-<br />

statement beim „Roundtable“ der NRW Bank zum Thema „Innovation“, Düsseldorf, 29. Januar<br />

2007.<br />

Präsentation des Projektes „Corporate Healthcare Management für Führungskräfte“ auf dem 53.<br />

Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA) vom 28. Februar bis 2. März<br />

2007 in Magdeburg im Rahmen einer „Poster-Session“.<br />

„Innovationsmanagement jenseits von Trends und Moden“, Vortrag im Rahmen der Veranstal-<br />

tung des IVAM <strong>–</strong> Fachverband für Mikrotechnik <strong>–</strong> und des Vereins pro Ruhrgebiet, Flughafen<br />

Dortmund, 21. März 2007.<br />

„Innovationsmanagement <strong>–</strong> den Aufbruch zu Neuem ermöglichen“, Vortrag im Rahmen des<br />

Kongresses „Creative Industries“ bei der Messe Friedrichshafen, 30. März 2007.<br />

Statement „Innovationen für den Mittelstand <strong>–</strong> Innovationen aus dem Mittelstand“ im Rahmen<br />

des Forums tech transfer - Gatway2Innovation, Hannover-Messe, 17. April 2007.<br />

„Integrierte Konzepte der Personal- und Organisationsentwicklung im Corporate Health Care<br />

Management“, Vortrag im Rahmen der 4. EUROFORUM-Konferenz zum Thema „Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement“ des Euroforums, Frankfurt am Main, 24./25. April 2007.<br />

„Innovation Management Revisited“, Vortrag im Rahmen eines Planungsworkshops für das von<br />

der GTZ unterstützte und vom Ministerium für Industrie, Energie und Kleine und Mittlere Un-<br />

ternehmen Tunesiens (MIEPME <strong>–</strong> Ministère de l’Industrie, de l’Energie et de la Petite et Moy-<br />

enne Entreprise) geförderte Projekt „Unterstützung der Klein- und Mittelindustrie bei der Markt-<br />

öffnung Tunesiens“, Atelier d’orientation au sujet des thèmes Innovation et Création <strong>–</strong> Projet<br />

Appui au Programme de Mise à Niveau, Sousse / Tunesien, 3.-5. Mai 2007.<br />

„Zukunft des Handwerks durch Innovation“, Vortrag im Rahmen der Vollversammlung der<br />

HWK Düsseldorf, Witten-Herdecke, 12. Mai 2007.<br />

„Innovative Produktivitätskonzepte“ Statement im Rahmen der Veranstaltung des FAZ-Instituts<br />

„Innovation <strong>–</strong> Unternehmergipfel 2007“, Frankfurt, 22. Mai 2007.<br />

„Innovation und Transferstrategien“, Vortrag im Rahmen der Fachtagung „Transfer“ des Ver-<br />

bundprojektes „Startpunkt Schule“ (ein Projekt im SWA-Programm, durchgeführt von den Bun-<br />

desländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Hamburg und Schles-<br />

wig-Holstein), Potsdam, 22./23. Mai 2007.<br />

„Das Management von Innovationen neu gestalten“, Eingangsvortrag im Rahmen der INGENIA-<br />

Fachtagung „INGENIA für Unternehmer <strong>–</strong> INGENIA für Erfinder und Mitarbeiter“, Heidenheim<br />

a. d. Brenz, 3. Juli 2007.


Ergebnistransfer<br />

Poster Presentation at the 7th Training and Innovation: Standardisation of Education and Train-<br />

ing in Safety and Health. Training and Innovation was again organised by the BG <strong>–</strong> Institute<br />

Work and Health within the context of the European Network Education and Training in Occu-<br />

pational Safety and Health (ENETOSH) and in cooperation with the European Agency for Safety<br />

and Health at Work, Bilbao, Spain, BG-Academy, Dresden, Germany, 6th/7th July 2007.<br />

„Innovationsmanagement in Bildungsunternehmen: Wie kommt das Neue in die Welt?“, Vortrag<br />

im Rahmen der Veranstaltung des Regionalbüros der Arbeitsgemeinschaften für berufliche Fort-<br />

bildung Baden-Württemberg, Fürstenberg <strong>–</strong> Schwarzwald-Baarkreis, 23. Juli 2007<br />

„Mehr Zeit für den Chef“, Vortrag und Leitung des Workshops im Rahmen des „treffpunkt tisch-<br />

ler nrw“, Westfalenhallen Dortmund, 17./18. August 2007.<br />

„Zukunft des Handwerks durch Innovationen <strong>–</strong> Kann der Meister im Handwerk auch Innovatio-<br />

nen meistern?“, Festvortrag im Rahmen des Meistertages der Handwerkskammer zu Köln, Kon-<br />

zernzentrale Deutsche Telekom AG, Bonn, 2. September 2007.<br />

„Human Ressources als Innovationsfaktor“, Eingangsstatement für das Forum 4 der Auftaktver-<br />

anstaltung zur „InnovationsAllianz NRW“ mit dem Titel „1. InnovationsDialog NRW“, Colos-<br />

seum Theater Essen, 10. September 2007.<br />

„Mit Innovationsmanagement die Zukunft neu gestalten“, Vortrag im Rahmen des Innovations-<br />

forums „Wirtschaft im Dialog <strong>–</strong> Von der Idee zum Erfolg“, veranstaltet von der Wirtschaftsför-<br />

derung Rhein-Erft GmbH, Bergheim, 13. September 2007.<br />

Präsentation des Projektes „Corporate Healthcare Management für Führungskräfte“ auf der<br />

Fachtagung „Nutzen und Kosten des Betrieblichen Gesundheitsmanagements <strong>–</strong> Sozialkapital und<br />

Kennzahlen als Beiträge zur Unternehmenssteuerung“ vom 27. bis 28. September 2007 an der<br />

Universität Bielefeld.<br />

„Wie ich morgen arbeiten möchte“, Impulsreferat zum „Tag der Vision“, St. Franziskus Stiftung,<br />

Münster, 12. Oktober 2007.<br />

„Das Märchen vom Fachkräftemangel“, Vortrag und Diskussionsrunde mit dem Gewerbeförde-<br />

rungs- und Innovationsausschusses der Handwerkskammer zu Düsseldorf, Düsseldorf, 17. Okto-<br />

ber 2007.<br />

„Gehen Deutschland die Ingenieure aus? <strong>–</strong> Was ist dran an der Angst um den Fachkräfte- und<br />

Ingenieurmangel?“, Eingangsstatement, Wissenschaftspressekonferenz im Landtag NRW, Düs-<br />

seldorf, 17. Oktober 2007.<br />

„Innovation in HighTech-Feldern <strong>–</strong> Neue Herausforderungen beim Kompetenzerwerb“, Vortrag<br />

im Rahmen des Fachkongresses „Zukunft der Weiterbildung“ des BMBF, Forum „Hochtechno-<br />

logie und Weiterbildung <strong>–</strong> Neue Bildungsallianzen für und mit Unternehmen“, Zeche Westfalen,<br />

Ahlen, 6./7. November 2007.<br />

109


110<br />

Ergebnistransfer<br />

„The Skills Deficit Myth <strong>–</strong> The Case for Strategic Re-orientation in Industrial Training Portfolios<br />

as a Measure to Overcome Barriers to Innovation and Growth“, Vortrag im Rahmen der Interna-<br />

tionalen Konferenz „Meeting the Growing Demand for Engineers and their Educators 2010-<br />

2020“, Institute of Electrical and Electronic Engineers (IEEE), Weltweiter Berufsverband von<br />

Ingenieuren aus den Bereichen Elektrotechnik und Informatik, München, 9.-11. November 2007.<br />

„Anforderungen an ein gesundheitsorientiertes Personal- und Organisationsentwicklungspro-<br />

gramm in betrieblichen Innovationsprozessen“ im Rahmen des Workshops der Fokusgruppe<br />

„Betriebliches Innovationsmanagement“, Tagung des Förderschwerpunkts „Präventiver Arbeits-<br />

und Gesundheitsschutz 2020“, Aachen, 15./16. November 2007.<br />

Impulsstatement im Rahmen des BMBF-Workshops „Technologien und Dienstleistungen für die<br />

alternde Gesellschaft“, Bonn, 20. November 2007.<br />

Auszug aus Radio- und Fernsehinterviews<br />

„Profitieren regionale Handwerker von den Stadtwerken oder ist es vielleicht umgekehrt und die<br />

Stadtwerke machen ihnen Konkurrenz und verzerren so den Wettbewerb?, Interview mit Prof.<br />

Dr. Bernd Kriegesmann in der Sendung „Profit“ auf WDR 5 vom 28. April 2007<br />

IQ <strong>–</strong> Wissenschaft und Forschung, Montag bis Freitag 18.05 <strong>–</strong> 18.30 Uhr in Bayern2Radio, In-<br />

terview mit Prof. Dr. Friedrich Kerka in der Sendung vom 19.07.2007.<br />

Prof. Dr. Markus Thomzik im Interview mit Frau Karin Niemeyer in der WDR-Sendung Lokal-<br />

zeit aus Dortmund, Reportage zum Thema „Zeitarbeit“, 6. September 2007.<br />

Auszug aus Veranstaltungen des <strong>IAI</strong><br />

Etabliert hat sich die seit November 2004 stattfindende <strong>IAI</strong>-Workshopreihe für Innovations-<br />

manager. In diesem Jahr wurden hierzu folgende Veranstaltungen durchgeführt:<br />

8. <strong>IAI</strong>-Innovationsmanager-Workshop: „Potenziale zu Innovationen machen <strong>–</strong> Kernkompetenzen<br />

als Basis für den Aufbruch zu Neuem“, 7. März 2007, Deutsche Post World Net, Bonn.<br />

9. <strong>IAI</strong>-Innovationsmanager-Workshop „Ideenbewertung mit System <strong>–</strong> Wie aus Ideen Innovatio-<br />

nen werden“, 5. Juni 2007, ThyssenKrupp Steel AG, Dortmund.<br />

10. <strong>IAI</strong>-Innovationsmanager-Workshop „Innovationsmanagement in Produktion und Dienstleis-<br />

tung <strong>–</strong> Ein und dasselber oder zwei Welten?“, 26. Oktober 2007, Deutsche Lufthansa AG, Frank-<br />

furt am Main.


Ergebnistransfer<br />

Der Transfer im Bereich Ausbildung und Lehre hat sich in 2007 auf die Unterstützung des Lehrbetriebs<br />

im Rahmen<br />

• des Postgraduierten-Studiengangs „Master of Organizational Management“ am Institut für<br />

Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum sowie<br />

• des Programms „Wirtschaft für Nicht-Ökonomen“ der Koodinierungs- und Beratungsstelle<br />

für den Berufseinstieg (KOBRA) (Modul „Projektmanagement“) und<br />

Die Programme verzahnen die Vermittlung von Methodenwissen mit betrieblichen Entwicklungsaufgaben<br />

der Teilnehmer und weisen so ein hohes Maß an Praxisorientierung auf.<br />

111


Personaltransfer<br />

112<br />

Ergebnistransfer<br />

Wichtige Säule der Transferleistungen des <strong>IAI</strong> ist der direkte Personaltransfer. Als „Durchlauferhitzer“<br />

übernimmt das <strong>IAI</strong> die Betreuung von<br />

• Diplomanden im Postgraduierten-Bereich,<br />

• Promovenden und<br />

• Stipendiaten.<br />

Die Mitarbeiter setzen ihre Karriere im Anschluss an die <strong>IAI</strong>-Tätigkeit in den unterschiedlichen<br />

Bereichen fort:<br />

• als selbständige Unternehmensberater in den Feldern Personal- und Innovationsmanagement,<br />

• als Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung/Ministerien,<br />

• als Mitarbeiter in Funktionsbereichen wie Unternehmensplanung, Controlling, Personalentwicklung<br />

oder in der Unternehmensberatung,<br />

• als FH-Professoren in den Fachgebieten Personalmanagement, Unternehmensführung oder<br />

Rechnungswesen/Controlling, Innovations- und Technologiemanagement, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,<br />

Facility Management.<br />

Damit wird sichergestellt, dass die Ergebnisse der angewandten Innovationsforschung direkt<br />

oder über Multiplikatoren in die Praxis diffundieren.<br />

Ausgründungen („Spin off’s“)<br />

Angesichts der bewussten Begrenzung der Institutsarbeit auf angewandte Forschung einerseits<br />

und einer steigenden Nachfrage nach Innovationsberatung andererseits sind in den letzten Jahren<br />

aus dem <strong>IAI</strong> zwei Unternehmensgründungen hervorgegangen, die in unterschiedlichen Bereichen<br />

ihre Arbeitsschwerpunkte setzen:<br />

• Prof. Staudt Innovation-Consulting GmbH, Bochum<br />

• IBI Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH, Bochum


Ergebnistransfer<br />

Unsere Beratungsfelder im Überblick<br />

© 2004 Prof. Staudt Innovation - Consulting GmbH • Stensstr. 15 • 44795 Bochum<br />

113


114<br />

Innovationsmanagement<br />

KMU-Beratung<br />

Global denken -<br />

Lokal handeln<br />

Wirtschaftlichkeitsanalysen<br />

strategische<br />

Geschäftsfeldplanung<br />

Kooperationsmanagement<br />

wissenschaftliche Beratung<br />

von Verbänden, IHK und<br />

Handwerkskammern<br />

Politikberatung<br />

Technologietransfer<br />

Evaluierung,<br />

Wirkungsanalysen<br />

Programmentwicklung<br />

technisch-wirtschaftliche<br />

Konzeption<br />

regionale Strukturkonzepte<br />

Wirtschaftlichkeitsanalysen<br />

Aus Druck wird<br />

Kommunikation<br />

Beschäftigung durch Innovation<br />

Innovation durch Kompetenz<br />

Ergebnistransfer<br />

Kooperation - virtuelle Unternehmen<br />

Marketing & Strategie & Controlling<br />

Personal- & Organisationsentwicklung<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Medien


„Innovationen werden von Menschen gemacht.“<br />

Personenverzeichnis 2007


Personenverzeichnis 2007<br />

Gründer: Prof. Dr. Erich Staudt †<br />

Vorstand:<br />

Prof. Dr. Bernd Kriegesmann (Vorstandsvorsitzender)<br />

Prof. Dr. Jürgen Bock (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender)<br />

Dipl.-Chem., Dipl.-Arb.Wiss. Marcus Kottmann (Geschäftsführender Vorstand)<br />

Kuratorium:<br />

116<br />

Personenverzeichnis<br />

Dr. Viola Prinzessin von Hohenzollern (Kuratoriumsvorsitzende), Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

der Friedr. Gustav Theis Kaltwalzwerke GmbH, Hagen<br />

MR Harald Becker, Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des<br />

Landes NRW<br />

Prof. Dr. Gustav Dobos, Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Naturheilkunde der Alfried<br />

Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und Chefarzt Innere Medizin V, Kliniken Essen-Mitte<br />

Dr. Otmar Franz, Vorsitzender des Vorstands des RKW <strong>–</strong> Rationalisierungs- und Innovationszentrum<br />

der Deutschen Wirtschaft e.V., Mülheim an der Ruhr<br />

Ronald Geiger, Mitglied des Vorstands der SAP Systems Integration AG, Dresden<br />

Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig, Direktor des Instituts für Verkehrswissenschaft der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität Münster<br />

Prof. Dr. Thomas Herrmann, Lehrstuhl für Informations- und Technikmanagement, Institut für<br />

Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität-Bochum, Bochum<br />

Bodo Hombach, Geschäftsführer der Westdeutsche Allgemeine Zeitung Mediengruppe, Essen<br />

Norbert Hüsson, Hüsson FGB GmbH, Düsseldorf<br />

Wolfgang Miehle, stellvertretender Vorsitzender des Nordrhein-Westfälischen Handwerkstages,<br />

Lünen<br />

Johann Philipps, Johann Philipps GmbH, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft,<br />

Bochum


Personenverzeichnis<br />

Bernd Wilmert, Kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum GmbH und Sprecher<br />

der Geschäftsführung EWMR <strong>–</strong> Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH<br />

Prof. Dr. phil. Joachim Zülch, ISE/eurom <strong>–</strong> Europäisches Forschungszentrum für Business-to-<br />

Business Management, Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum<br />

Geschäftsführung:<br />

Prof. Dr. rer. oec. Friedrich Kerka<br />

Prof. Dr. rer. oec. Markus G. Schwering<br />

Prof. Dr. rer. oec. Markus Thomzik<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen:<br />

Dipl.-Soz.-Wiss. Mara Broszat<br />

Dipl.-oec. Tanya Draganinska-Yordanova<br />

Stefanie Göttel, M.A.<br />

Dipl.-oec. Jan Happich<br />

Dipl.-Soz.-Wiss. Thomas Kley<br />

Dipl.-oec. Sebastian Kublik<br />

Dipl.-Soz.-Wiss. Frank Striewe<br />

Verwaltung:<br />

Angelika Schröer<br />

Beate Wippermann<br />

Studentische Hilfskräfte<br />

Sven Hennebach<br />

Alexander Jorewitz<br />

Alexander Knickmeier<br />

Malte Rötzmeier<br />

Jan Spiekermann<br />

Florian Stuckenholz<br />

117


Die Veröffentlichungen


Veröffentlichungen<br />

Veröffentlichungen<br />

(Die vollständige Veröffentlichungsliste senden wir auf Anfrage gerne zu.)<br />

BERICHTE AUS DER ANGEWANDTEN INNOVATIONSFORSCHUNG AB 1996<br />

Gründungsherausgeber: Prof. Dr. Erich Staudt †<br />

Herausgegeben von Prof. Dr. Bernd Kriegesmann<br />

No 142 Denkschrift: Kompetenz zur Innovation. Defizite der Forschungs-, Bildungs-, Wirtschafts- und<br />

Arbeitsmarktpolitik (von E. Staudt).<br />

No 143 Druckindustrie 2000: zwischen Stillstand und Multimedia. Zukünftige Arbeitsteilung und Ansatzpunkte für<br />

Kooperationen (von E. Staudt, B. Kriegesmann, F. Thielemann, M. Schaffner, R. Flender).<br />

No 144 Innovationstransfer für kleine und mittlere Unternehmen <strong>–</strong> Eine Untersuchung am Beispiel des Handwerks im<br />

Ruhrgebiet (von E. Staudt, F. Kerka, M. Krause, B. Kriegesmann, T. Lewandowitz).<br />

No 145 Existenzgründungsberatung <strong>–</strong> Kritische Bestandsaufnahme bestehender Angebote (von E. Staudt, S. Bestel, T.<br />

Lewandowitz).<br />

No 146 Gründertypen im institutionellen Wandel (von E.<br />

Staudt, M. Rahe).<br />

No 147 Rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

für die Tätigkeit handwerklicher kleiner und mittlerer<br />

Unternehmen in Moskau (von J. Bock, J. Weiß).<br />

No 148 Kompetenz und Kreditwürdigkeit <strong>–</strong> Bestandsaufnahme<br />

der Kreditwürdigkeitsprüfung in Theorie und Praxis<br />

bei Existenzgründern und innovativen Klein- und<br />

Mittelbetrieben (von E. Staudt, J. Hafkesbrink, T.<br />

Lewandowitz).<br />

No 149 Dienstleistungsinnovationen in der Wertschöpfungskette<br />

am Beispiel des Handels (von E. Staudt).<br />

No 150 Auswirkungen der Verpackungsverordnung und ihrer<br />

Operationalisierung über die Duales System<br />

Deutschland GmbH <strong>–</strong> Der Handlungsspielraum des<br />

Abpackers (von E. Staudt, B. Kriegesmann, H.<br />

Kunhenn, M. Schroll).<br />

No 151 Der Innovationsprozeß im Unternehmen <strong>–</strong> Eine erste<br />

Analyse des derzeitigen Stands der Forschung (von E.<br />

Staudt, S. Auffermann).<br />

No 152 Strategische Kooperationen <strong>–</strong> Ein Weg für die<br />

Druckindustrie 2000 ins Medienzeitalter? Ergebnisse<br />

einer empirischen Untersuchung zu kooperativen<br />

Geschäftsbeziehungen der Druckindustrie (von E. Staudt, F. Thielemann, M. Schaffner).<br />

No 153 Die Neuordnung der Entsorgung von Verkaufsverpackungen <strong>–</strong> Auswirkungen der VerpackVO und ihrer<br />

Operationalisierung über die DSD GmbH auf die Aufbereitung (von E. Staudt, H. Kunhenn, M. Schroll).<br />

No 154 Zwischen Gründungseuphorie und Bestandspflege: Entwicklungsprobleme der 'mittelalten Unternehmen',<br />

Kuratoriumssitzung des Instituts für angewandte Innovationsforschung 1995.<br />

No 155 Reorganisation betrieblicher Weiterbildung (von E. Staudt, A. J. Meier).<br />

121


Veröffentlichungen<br />

No 156 Unternehmensgründungen im Transformationsprozeß <strong>–</strong> Eine empirische Analyse zum Gründerverhalten in<br />

Ungarn, Rußland, Polen und den neuen Bundesländern (von K.-H. Hartwig, E. Staudt, S. Bestel, M. Rahe).<br />

No 157 Quo vadis Chemieabsolvent? <strong>–</strong> Eine Bestandsaufnahme von Kompetenzdefiziten und arbeitsmarktrelevanten<br />

Barrieren beim Berufseinstieg von Hochschulabsolventen der Chemie in traditionelle und alternative<br />

Beschäftigungsfelder (von E. Staudt, M. Kottmann, R. Merker).<br />

No 158 Auswirkungen der Verpackungsverordnung und ihrer Operationalisierung über die DSD auf den<br />

Verpackungskreislauf <strong>–</strong> Ergebnisvorschau (von E. Staudt, H. Kunhenn, M. Schroll).<br />

No 159 Die Verpackungsverordnung als mißglückter Operationalisierungsversuch von Kreislaufwirtschaft (von E.<br />

Staudt, J. Interthal, H. Kunhenn, M. Schroll).<br />

No 160 Kompetenz zur Innovation statt Krisenmanagement (von E. Staudt).<br />

No 161 Von der Druckindustrie zum Multimedia-Dienstleister: Kompetenz durch Innovation (von E. Staudt, F.<br />

Thielemann).<br />

No 162 Umordnung von Kompetenzprofilen im strukturellen Wandel (von E. Staudt, J. Hafkesbrink).<br />

No 163 Wachstum durch Dienstleistungen? <strong>–</strong> Entwicklungsreserven und Innovationsdefizite (von E. Staudt, B.<br />

Kriegesmann, C. Muschik, M. Nowicki).<br />

No 164 Innovationsforschung 1996. Schwerpunktthema: Innovationsblockaden: Beiträge der Innovationsforschung zur<br />

Überwindung der Strukturkrise. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum<br />

e.V.<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 12<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

RICHARD MERKER<br />

ORGANISATORISCHE<br />

ERSCHEINUNGSFORMEN<br />

VON KLEIN- UND MITTELUNTERNEHMEN<br />

ANSÄTZE<br />

FÜR EINE ORGANISATIONSTYPOLOGIE VON KMU<br />

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E. V.<br />

ISBN 3-928854-12-7<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 13<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

ERICH STAUDT / SUSANNE AUFFERMANN<br />

MARKUS SCHROLL / JÖRG INTERTHAL<br />

INNOVATION TROTZ REGULATION:<br />

FREIRÄUME FÜR INNOVATIONEN<br />

IN BESTEHENDEN GESEZTEN<br />

- UNTERSUCHUNG AM BEISPIEL DES<br />

CHEMIKALIENGESETZES -<br />

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E. V.<br />

ISBN 3-928854-13-5<br />

No 165 Technische Entwicklung und betriebliche Restrukturierung oder Innovation durch Integration von Personal-<br />

und Organisationsentwicklung (von E. Staudt).<br />

No 166 Universitäten als Dienstleister für Innovationen (von E. Staudt, B. Kriegesmann).<br />

122


Veröffentlichungen<br />

No 167 Kompetenzentwicklung und berufliche Weiterbildung zwischen Wunsch und Wirklichkeit <strong>–</strong> Ursachen der<br />

Innovationsschwäche. 10 Thesen zum europäischen Kongress „KOMPETENZ '97“ (von E. Staudt).<br />

No 168 Innovationsbarrieren und Transfermaßnahmen in der Mikrosystemtechnik <strong>–</strong> Eine empirische Analyse zum<br />

Stand der Diffusionsförderung (von E. Staudt, M. Krause, F. Kerka).<br />

No 169 Von der Idee zur wirtschaftlichen Verwertung <strong>–</strong> Leitfaden zur Bewertung und Umsetzung von<br />

Neuproduktstrategien (von E. Staudt; F. Kerka).<br />

No 170 Innovationsforschung 1997. Schwerpunktthema: Zwischen Globalisierungsdruck und Standortdefiziten.<br />

Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 14<br />

Verlag/<br />

Redaktion<br />

Druckerei/<br />

Vorstufe<br />

Datendienst/<br />

Clients<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

ERICH STAUDT<br />

FRANK THIELEMANN<br />

Multimedia-<br />

Agentur<br />

. . .<br />

Innovation<br />

durch<br />

strategische Allianzen<br />

Ein Wegweiser für die<br />

Druck- und Medienbranche<br />

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E. V.<br />

ISBN 3-928854-15-1<br />

No 171 Das Modell Medien Zentrum Duisburg <strong>–</strong> Expansion kleiner Unternehmen in neue Medienmärkte (von K.-G.<br />

Ciesinger; D. Siebecke).<br />

No 172 Kompetenzbedingte Entwicklungsprobleme von Unternehmen in der Nachgründungsphase <strong>–</strong> Eine empirische<br />

Untersuchung in den neuen Bundesländern (von E. Staudt, B. Kriegesmann, M. Rahe).<br />

No 173 Unternehmensgründungen aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen <strong>–</strong> Eine empirische Bestandsaufnahme<br />

zu Stand, Potentialen und institutionellen Rahmenbedingungen (von B. Kriegesmann, S. Bestel).<br />

No 174 Reorganisation der betrieblichen Weiterbildung durch Outsourcing (von E. Staudt, B. Kriegesmann).<br />

No 175 The German Packaging Ordinance <strong>–</strong> Questionable effects of a fragmentary solid waste management approach.<br />

Workshop-Paper presented at the International Seminar on Integrated Solid Waste Management, Mexico City,<br />

15/16 October 1998 (von M. Schroll).<br />

No 176 Die Innovationsfähigkeit unserer Gesellschaft. Festvortrag zur Arbeitstagung des Bundeskriminalamts vom<br />

17.<strong>–</strong>19.11.1998 in Wiesbaden (von E. Staudt).<br />

No 177 Innovationsforschung 1998. Schwerpunktthema: Von der Kernkompetenz zur Systemleistung: Orientierungsprobleme.<br />

Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />

123


Veröffentlichungen<br />

No 178 Weiterbildung: Ein Mythos zerbricht <strong>–</strong> Der Widerspruch zwischen überzogenen Erwartungen und Mißerfolgen<br />

der Weiterbildung (von E. Staudt, B. Kriegesmann).<br />

No 179 Selbständige im Regelungsdickicht (von E. Staudt).<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 15<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

ERICH STAUDT / MARCUS KOTTMANN<br />

EMPLOYABILITY<br />

VON NATURWISSENSCHAFTLERN<br />

UND INGENIEUREN<br />

HERAUSFORDERUNGEN<br />

AN DIE KOMPETENZENTWICKLUNG IN DYNAMISCHEN<br />

WIRTSCHAFTSBEREICHEN<br />

- AUFGEZEIGT AM BEISPIEL DER CHEMIKER -<br />

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E. V.<br />

ISBN 3-928854-15-1<br />

No 180 Kompetenz in der Beratung kleiner und mittlerer<br />

Unternehmen <strong>–</strong> Defizite und Barrieren limitieren den<br />

Beratungserfolg (von N. Kailer, R. Merker).<br />

No 181 Deutsche Hochschullehrer zwischen Humboldtschem<br />

Ideal und Entrepreneurship <strong>–</strong> Patentierung und<br />

Verwertung von Forschungsergebnissen (von M. Krause, M.<br />

Schroll).<br />

No 182 „Window of Competence“ <strong>–</strong> Von der Gründungsdynamik<br />

von gestern zur Innovationsschwäche von morgen <strong>–</strong><br />

(von E. Staudt, M. Kottmann).<br />

No 183 Innovationsforschung 1999. Schwerpunktthema:<br />

Fehleinschätzungen über Weiterbildung und Wissensmanagement<br />

sind Innovationsbarrieren. Jahresbericht des<br />

Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum<br />

e.V.<br />

No 184 „Employability“ bei Strukturwandel und Transformation,<br />

Forum im Rahmen des internationalen Fachkongresses<br />

„Kompetenz für Europa, Wandel durch Lernen <strong>–</strong><br />

Lernen im Wandel“, 22. April 1999, Berlin.<br />

No 185 Integrierter Umweltschutz im Stoffstrom Papier <strong>–</strong><br />

Stand, Auswirkungen, Handlungsfelder (von E. Staudt, M.<br />

Schroll, S. Auffermann, J. Interthal).<br />

No 186 Stoffstrommanagement zwischen Anspruch und Wirklichkeit <strong>–</strong> Zur einzelwirtschaftlichen Bedeutung einer<br />

politischen Vision (von E. Staudt, M. Schroll, S. Auffermann).<br />

No 187 Germany’s Dynamic Economic Sectors are running out of Innovative Staff (von E. Staudt, M. Kottmann).<br />

No 188 Das Management von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in kleinen und mittleren<br />

Unternehmen <strong>–</strong> Stand und Ansatzpunkte zur Professionalisierung dargelegt am Beispiel der chemischen<br />

Industrie (von E. Staudt, M. Schroll, A. Schweda).<br />

No 189 Praxisleitfaden Stoffstrommanagement <strong>–</strong> Ein Wegweiser zur Optimierung von Material- und Energieströmen<br />

(von E. Staudt, M. Schroll, M. G. Schwering).<br />

No 190 Deutschland gehen die Innovatoren aus! Das Aus- und Weiterbildungssystem des vergangenen Jahrhunderts<br />

muß reformiert werden (von E. Staudt, M. Kottmann).<br />

No 191 Innovationsforschung 2000. Schwerpunktthema: Deutschland gehen die Innovatoren aus! Zukunftsbranchen in<br />

der Sackgasse. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />

No 192 Nationale Probleme des Transformationsprozesses in der russischen Föderation (von E. Kvitsinia).<br />

No 193 Formelles Lernen <strong>–</strong> informelles Lernen <strong>–</strong> Erfahrungslernen: Wo liegt der Schlüssel zur Kompetenzentwicklung<br />

von Fach- und Führungskräften? Eine kompetenzbiographische Studie beruflicher Innovationsprozesse (von E.<br />

Staudt, T. Kley).<br />

No 194 Innovation ohne Personalentwicklung führt in die Sackgasse <strong>–</strong> Ursachenanalyse <strong>–</strong> Zukunftsaussichten <strong>–</strong><br />

Lösungsansätze für die Personalpolitik von innovativen Unternehmen am Beispiel der Biotechnologie (von E.<br />

Staudt, M. Kottmann, C. A. Sieger).<br />

124


Veröffentlichungen<br />

No 195 Kompetenz und Innovation. Objekt, Maßnahmen und Bewertungsansätze der Kompetenzentwicklung <strong>–</strong> Ein<br />

Überblick (von E. Staudt, B. Kriegesmann).<br />

No 196 Der Beitrag personalwirtschaftlicher Beurteilungsverfahren zur Bewertung von Kompetenz und<br />

Kompetenzentwicklung (von A. J. Meier).<br />

No 197 Entwicklung der individuellen Handlungsfähigkeit <strong>–</strong> Klärung des Verhältnisses von Personalentwicklung und<br />

Entwicklung individueller Kompetenz (von H. Stephan).<br />

No 198 Innovationsorientierte Anreizsysteme (von B. Kriegesmann).<br />

No 199 Innovationsforschung 2001. Schwerpunktthema:<br />

Kompetenz und Innovation <strong>–</strong> Objekt, Maßnahmen<br />

und Bewertungsansätze der Kompetenzentwicklung<br />

<strong>–</strong> Ein Überblick. Jahresbericht des<br />

Instituts für angewandte Innovationsforschung<br />

(<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />

No 200 Personal(un)wesen und Innovationsfähigkeit <strong>–</strong><br />

Plädoyer für die Etablierung und Förderung dualer<br />

Bildungsstrecken auf neuem Niveau (von E.<br />

Staudt, M. Kottmann).<br />

No 201 Weiterbildungsabstinenz von Klein- und Mittelbetrieben?<br />

<strong>–</strong> Eine sekundärstatistische Bestandsaufnahme<br />

(von B. Kriegesmann, T. Groth).<br />

No 202 Kompetenzentwicklung und Entwicklungsdynamik<br />

in KMU und Großunternehmen <strong>–</strong> Primärstatistische<br />

Ergebnisse zu Differenzen und<br />

Defiziten (von B. Kriegesmann, S. Lamping, M.<br />

G. Schwering).<br />

No 203 Identifizierung und Bilanzierung erfolgreicher<br />

Veränderungen in der Arbeitsgestaltung und<br />

Unternehmensorganisation: Innovationsorientierte<br />

Kompetenzentwicklung (von B. Kriegesmann, C.<br />

A. Sieger).<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 16<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

ERICH STAUDT / MARKUS SCHROLL<br />

ANKE SCHWEDA / MARKUS G. SCHWERING<br />

ARGUS-REGELUNGSMANAGEMENT<br />

LEITFADEN FÜR DAS MANAGEMENT VON<br />

ARBEITS-, GESUNDHEITS- UND UMWELTSCHUTZREGELUNGEN<br />

IN KLEINEN UND MITTLEREN UNTERNEHMEN<br />

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E. V.<br />

ISBN 3-928854-16-X<br />

No 204 Innovationsforschung 2002. Schwerpunktthema:<br />

Innovationspatt <strong>–</strong> Ein reformfeindliches Establishment verspielt Deutschlands Chancen. Jahresbericht des<br />

Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />

No 205 Controlling von Kompetenzentwicklung <strong>–</strong> Neue Aufgaben für die Personalentwicklung (von B. Kriegesmann).<br />

No 206 Riskante Managementirrtümer <strong>–</strong> ein kritischer Blick auf den Kernkompetenzenansatz und die Mode der<br />

wahllosen Diversifikation (von B. Kriegesmann, F. Kerka).<br />

No 207 Selbstmanagement: Neue Aufgaben bei der Abstimmung individueller Lebensführung mit geänderten<br />

Arbeitsformen (von B. Kriegesmann).<br />

No 208 Innovation durch Kooperation <strong>–</strong> Die kooperative Gestaltung von Systemleistungen (von F. Kerka, M.<br />

Thomzik).<br />

No 209 Innovation trotz Regulation? Das Beispiel der medienübergreifenden Umweltinnovation Co-Vergärung (von M.<br />

Thomzik, P. Nisipeanu).<br />

No 210 Innovationsforschung 2003/2004. Schwerpunktthema: Lernende Organisationen <strong>–</strong> Die Adaption des<br />

individuellen Lernschemas reicht zur Innovation nicht aus. Jahresbericht des Instituts für angewandte<br />

Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />

No 211 Innovationsmanagement <strong>–</strong> Pflichtenheft auf dem Weg zur Umsetzung neuer Leistungsangebote im Markt für<br />

Facility Management (von B. Kriegesmann, F. Kerka, M. Thomzik).<br />

125


Veröffentlichungen<br />

No 212 „Erfolgreich Scheitern“ <strong>–</strong> Kreative Fehler als Bausteine innovationsförderlicher Lernkulturen (von B.<br />

Kriegesmann, T. Kley, M. G. Schwering).<br />

No 213 Personalanpassung fair gestalten (von B. Kriegesmann, M. Kottmann).<br />

No 214 Zwischen Veränderungseuphorie und Innovationslethargie <strong>–</strong> Missverständnisse über Lernende Organisationen<br />

(von B. Kriegesmann, F. Kerka, M. G. Schwering, F. Striewe).<br />

No 215 Innovationsforschung 2004/2005. Schwerpunktthema: Was kann die Innovationspolitik vom betrieblichen<br />

Innovationsmanagement lernen? Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>)<br />

Bochum e.V.<br />

No 216 Fehlertoleranz und Innovationskultur: Normative Thesen im Spiegel empirischer Befunde (von B.<br />

Kriegesmann, F. Kerka, T. Kley).<br />

No 217 Learning from Creative Errors: putting failure to work to innovate (von B. Kriegesmann, T. Kley, Markus G.<br />

Schwering).<br />

No 218 Innovationswiderstand und Gegenstrategien innovativer Kräfte <strong>–</strong> Empirische Analysen zum „Fuzzy-Front-End“<br />

des Innovationsprozesses (B. Kriegesmann, F. Kerka, T. Kley).<br />

No 219 „Big Ideas“ erkennen und Flops vermeiden <strong>–</strong> 3-stufige Bewertung von Innovationsideen (von B. Kriegesmann,<br />

F. Kerka, J. Happich, M. G. Schwering).<br />

No 220 Innovationsforschung 2005/2006. Schwerpunktthema: Nur die Förderung von Spitzenforschung und<br />

Umsetzungseliten schafft Innovationen! Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>)<br />

Bochum e.V.<br />

No 221 Innovationsflops trotz oder wegen <strong>Marktforschung</strong>? <strong>–</strong> Wie Sie Kundenprobleme und Lösungen von morgen<br />

entdecken (von F. Kerka; B. Kriegesmann; M. G. Schwering; F. Striewe)<br />

No 222 Innovationsbarrieren durch Simultaneous Venturing überwinden <strong>–</strong> Empirische Analysen zum Umgang mit<br />

Barrieren in Produktinnovationsprozessen (von B. Kriegesmann; F. Kerka; T. Kley)<br />

No 223 Innovationsforschung 2006/2007. Schwerpunktthema: Innovationsmanagement <strong>–</strong> Den Aufbruch zu Neuem<br />

gestalten. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />

No 224 Das Märchen vom Fachkräftemangel <strong>–</strong> Plädoyer für eine strategische Neuorientierung betrieblicher<br />

Ausbildungsportfolios zur Überwindung personell bedingter Innovations- und Wachstumsbarrieren,<br />

Positionspapier, (von B. Kriegesmann; M. Kottmann)<br />

No 225 Innovation requires direction: How to identify the customer problems of tomorrow and possible solutions (von<br />

F. Kerka; B. Kriegesmann; M. G. Schwering; F. Striewe)<br />

No 226 Innovation durch Prävention (von B. Kriegesmann; M. Thomzik; T. Kley)<br />

No 227 Evaluating Innovation Ideas <strong>–</strong> A comprehensive approach to New Product Development (von F. Kerka; B.<br />

Kriegesmann; M. G. Schwering; J. Happich)<br />

No 228 The Skills Deficit Myth <strong>–</strong> The Case for Strategic Re-orientation in Industrial Training Portfolios as a Measure<br />

to Overcome Barriers to Innovation and Growth, (von B. Kriegesmann; M. Kottmann, F. Striewe)<br />

No 229 Innovationsforschung 2007/2008. Schwerpunktthema: Nur Innovationen im Ausbildungsbereich können den<br />

Fachkräftemangel überwinden. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum<br />

e.V.<br />

126


Veröffentlichungen<br />

ZEITSCHRIFTEN- UND SAMMELBANDVERÖFFENTLICHUNGEN AB 2000<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Wissenschaft<br />

ignoriert Mittelstand und Handwerk „Fachleute nicht mehr<br />

verfügbar“, in: Know-How, Nr. 4, Dez. 1999/Jan. 2000, S. 4-<br />

10.<br />

Staudt, E.: Kompetenz und Innovation, in: Clermont, A.;<br />

Schmeisser, W.; Krimphove, D. (Hrsg.): Personalführung und<br />

Organisation, München 2000, S. 269-281.<br />

Kriegesmann, B.: Innovationsorientierte Anreizsysteme, in:<br />

Clermont, A.; Schmeisser, W.; Krimphove, D. (Hrsg.):<br />

Personalführung und Organisation, München 2000, S. 385-<br />

397.<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.: Trotz Weiterbildung<br />

inkompetent, in: Schwuchow, K.; Gutmann, J. (Hrsg.):<br />

Jahrbuch Personalentwicklung und Weiterbildung 2000/2001,<br />

Neuwied, Kriftel 2000, S. 39-44.<br />

Staudt, E.: Der Weiterbildungsmythos zerbricht, in:<br />

Personalwirtschaft, Nr. 5/2000, S. 43-45.<br />

Staudt, E.: Aufbau und Förderung von kleineren und<br />

mittleren Unternehmen in den Transformationsländern, in:<br />

Bankgewerbe, Nr. 1/2000, S. 3-7 (erschienen in der Ukraine).<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.: Ende des Mythos<br />

Weiterbildung: Neue Aufgaben für die Umsetzung von<br />

Innovationen, in: Volkswirtschaftliche Korrespondenz der<br />

Adolf-Weber-Stiftung, 39. Jg., Nr. 3/2000.<br />

Kriegesmann, B.: Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft, in: ZfB, 70. Jg., Heft 4, 2000, S. 397-414.<br />

Staudt, E.; Scharf, V.; Kottmann, M.: Kompetenzentwicklungsoffensive in Chemie und Pharma, in: CHEManager,<br />

Heft 12/2000, S. 22.<br />

Staudt, E.: Neues am Markt <strong>–</strong> Dienstleistung und die Defizite des Innovationsmanagements, in: Karriereführer Special<br />

Informationstechnologie, Nr. 1/2000, S. 136-138.<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.: Kompetenzentwicklung und Qualifikation <strong>–</strong> Weiterbildung: Ein Mythos zerbricht, in:<br />

GdWZ, Heft 4, 11. Jg., Neuwied, Kriftel, Berlin 2000, S. 174-177.<br />

Staudt, E.: KMU und Wissenschaft <strong>–</strong> ohne Zusammenarbeit keine Zukunft?, in: Tagungsband des 9. Europäischen Aus-<br />

und Weiterbildungskongresses „Handwerk und Wissenschaft <strong>–</strong> Wege der Kooperation“ des Westdeutschen<br />

Handwerkskammertages am 26.06.2000 in Köln, S. 45-51.<br />

Staudt, E.: Weiterbildung <strong>–</strong> zwischen Anspruch und Wirklichkeit, in: Franz, O. (Hrsg.): Aus- und Weiterbildung für den<br />

deutschen Mittelstand, Eschborn 2000, S. 40-50.<br />

Staudt, E.: Statement zum Personalmangel in der Biotechnologie, in: Gründerzeit, Ernst & Youngs Zweiter Deutscher<br />

Biotechnologie-Report, Stuttgart 2000, S. 150.<br />

Kriegesmann, B.: Kompetent in die Zukunft, in: Veranstaltungsbericht der Ausbildungsleitertagung 2000 des<br />

Kuratoriums der deutschen Wirtschaft für Berufsbildung in Kooperation mit Daimler-Chrysler am 25./26. Mai 2000,<br />

Stuttgart 2000, S. 6-9.<br />

127


Veröffentlichungen<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.: Kompetenz zur Innovation <strong>–</strong> Mißverständnisse über den Mythos Weiterbildung, in:<br />

PERSONAL, Heft 11/2000, 52. Jg., S. 582-586.<br />

Kriegesmann, B.: Hochqualifiziert, aber inkompetent, in: InFormation, Daimler-Chrysler Newsletter, Nr. 4/2000,<br />

S. 4-5.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus! Das Aus- und Weiterbildungssystem des<br />

vergangenen Jahrhunderts muß reformiert werden, in: PERSONAL, Heft 1/2001, 53. Jg., S. 22-28.<br />

Staudt, E.: Macht Schluß mit dem alten Filz und konzentriert eure Kräfte!, in: Willamowski, G. (Hrsg.): Ruhrstadt. Die<br />

andere Metropole, Essen 2000, S. 84-91.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus!, in: management Berater, Heft 02/2001, 5. Jg.,<br />

S. 20-31.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus! Vier Fehlentwicklungen führen Zukunftsbranchen<br />

in die Sackgasse, in: transinnovation, Klaus-Steilmann-Institut, Ausgabe 1/2001, 15. Februar 2001, S. 12-13.<br />

Schroll, M.; Schwering, M. G.: Flucht nach vorn. Regelungsdickicht fordert Chemiebetriebe <strong>–</strong> Professionalisierung ist<br />

gefragt, in: Chemie Technik, Ausgabe März 2001, S. 70-72.<br />

Staudt, E.: Befreiung von organisatorischen Zwängen, in: Fahrholz, B. (Hrsg.): Arbeit ohne Barrieren <strong>–</strong> Chancen für<br />

Deutschland, Wiesbaden 2001, S. 156-175.<br />

Staudt, E.; Schroll, M.; Schwering, M.: Chancen nutzen <strong>–</strong> Effizienz durch Transparenz, in: Umwelt, März 2001, S. 34-<br />

36.<br />

Staudt, E.; Schroll, M.: Ökologische Innovationen, in: Schulz, W. F. (Hrsg.): Lexikon Nachhaltiges Wirtschaften,<br />

München, Wien, Oldenbourg 2001, S. 141-146.<br />

Kriegesmann, B.: Innovationen scheitern an den Begrenzungen tradierter Bildungsstrukturen, in: Cramer, G.; Kiepe, K.<br />

(Hrsg.): Jahrbuch Ausbildungspraxis 2001, Köln 2001, S. 17-18.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Technischer Wandel, berufliche Kompetenzen und Innovation, in: Personalführung, Heft<br />

4/2001, S. 68-72.<br />

Kerka, F.; Thomzik, M.: Kooperation als Antwort des Handwerks auf neue Herausforderungen im Markt für Facility<br />

Management, in: Seminar für Handwerkswesen (Hrsg.): Kooperation im Handwerk als Antwort auf neue Anbieter auf<br />

handwerksrelevanten Märkten, Duderstadt 2001, S. 27-76.<br />

Staudt, E.; Schroll, M.; Schweda, A.: Professionalisierung ist gefragt <strong>–</strong> Regelungsdickicht fordert kleine und<br />

mittelständische Unternehmen, in: CHEManager, Heft 9/2001, S. 30-31.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus! Das Aus- und Weiterbildungssystem des<br />

vergangenen Jahrhunderts muss reformiert werden, in: Clermont, A.; Schmeisser, W.; Krimphove, D. (Hrsg.): Strategisches<br />

Personalmanagement in Globalen Unternehmen, München 2001, S. 557-575.<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.: Ende des Mythos Weiterbildung: Neue Aufgaben für die Umsetzung von Innovationen,<br />

in: Clermont, A.; Schmeisser, W.; Krimphove, D. (Hrsg.): Strategisches Personalmanagement in Globalen Unternehmen,<br />

München 2001, S. 541-555.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Zwischen Mythos und Realität, in: Karriereführer Hochschulen, 15. Jg., No. 1/2001, S. 108-<br />

114.<br />

Staudt, E.; Schroll, M.; Auffermann, S.: Integrierter Umweltschutz erfordert integrierte Umsetzung, in: Internationale<br />

Papierwirtschaft (ipw) <strong>–</strong> Das Papier, Heft 5/2001, S. 56-60.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Fachkräfte händeringend gesucht!, in: life science Technologien, Mai 2001, S. 4.<br />

128


Veröffentlichungen<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Die Lücke zwischen gewerblicher und akademischer Ausbildung blockiert Innovationen!, in:<br />

BWP <strong>–</strong> Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis, 30. Jg., Heft 3/2001, S. 41-45.<br />

Staudt, E.; Kley, T.: Formelles Lernen <strong>–</strong> informelles Lernen <strong>–</strong> Erfahrungslernen. Wo liegt der Schlüssel zur<br />

Kompetenzentwicklung von Fach- und Führungskräften, in: QUEM-report, Heft 69, März 2001, S. 227-275.<br />

Staudt, E.; Krause, M.: Wissens- und Technologietransfer in kleinen und mittleren Unternehmen, in: Meyer, J.-A.<br />

(Hrsg.): Innovationsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen, München 2001, S. 105-118.<br />

Staudt, E.: Neuordnung der Märkte und Kompetenzen, in: Dokumentationsband der IG Metall Fachtagung<br />

„Gebäudemanagement <strong>–</strong> Alles geregelt?“, Frankfurt am Main 2001, S. 12-15.<br />

Staudt, E.; Merker, R.: Betriebswirtschaftliche Theoriebildung im Spannungsfeld von Organisation und Technik, in:<br />

Ropohl, G. (Hrsg.): Erträge der Interdisziplinären Technikforschung <strong>–</strong> Eine Bilanz nach 20 Jahren, Berlin 2001,<br />

S. 125-143.<br />

Staudt, E.; Merker, R.; Krause, M.: Kompetenzmängel behindern Unternehmensentwicklung und Branchenwandel, in:<br />

GWF Gas/Erdgas, 142. Jg., Heft 7/2001, S. 532-533.<br />

Staudt, E.; Merker, R.; Krause, M.: DVGW-Studie zu den Anforderungen an eine zukunftsorientierte Berufsbildung<br />

für Ingenieure im Gas- und Wasserfach, in: Energie Wasser Praxis, 52. Jg., Juni 2001, S. 33-34.<br />

Staudt, E.; Schroll, M.; Schweda, A.: Professionalisierung ist gefragt <strong>–</strong> Regelungsdickicht fordert kleine und<br />

mittelständische Unternehmen, in: GIT Sicherheit + Management, Heft 5/2001, S. 70-72.<br />

Staudt, E.; Schroll, M.; Auffermann, S.: Stoffstrommanagement zwischen Anspruch und Wirklichkeit, in:<br />

UmweltWirtschaftsForum, 9. Jg., Heft 3, September 2001, S. 56-60.<br />

Staudt, E.; Sieger, C.: Biotech-Industrie: Wachstum <strong>–</strong> aber wie?, in: life science Technologien, September 2001,<br />

S. 8-11.<br />

Schweda, A.; Schwering, M. G.: Orientierung im Regelungsdschungel (Teil I): Zum Stand des Umgangs mit Arbeits-,<br />

Gesundheits- und Umweltschutzregelungen, in: Sicherheitsingenieur, Heft 9, September 2001, S. 12-15.<br />

Schweda, A.; Schwering, M. G.: Orientierung im Regelungsdschungel (Teil II): Das professionelle Management von<br />

Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen, in: Sicherheitsingenieur, Heft 10, Oktober 2001, S. 34-38.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Die Expansion der Biotechnologie leidet am Fachkräftemangel, in: BIOforum, 24. Jg., Heft<br />

10/2001, S. 666-686.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus! Ursachen <strong>–</strong> Zukunftsaussichten <strong>–</strong> Lösungsansätze,<br />

in: Technologiestiftung Schleswig-Holstein (Hrsg.): Existenzgründer aus der Wissenschaft, Technologie-Dialog,<br />

Ausgabe 34, Oktober 2001, S. 5-6.<br />

Staudt, E.: Innovation im Konsens ist Nonsens, in: Verband der Wirtschaft Thüringens e.V. (Hrsg.): Profil(e) in<br />

Thüringen, Heft 2, April 2001, S. 12-31.<br />

Staudt, E.; Krause, M.: Betriebliches Innovationsmanagement, in: Festel, G.; Hassan, A.; Leker, J.; Bamelis, P. (Hrsg.):<br />

Betriebswirtschaftslehre für Chemiker, Berlin, Heidelberg 2001, S. 174-186.<br />

Staudt, E.; Kerka, F.; Kottmann, M.: Kompetenzverfügbarkeit und Innovationsdynamik, in: Festel, G.; Hassan, A.;<br />

Leker, J.; Bamelis, P. (Hrsg.): Betriebswirtschaftslehre für Chemiker, Berlin, Heidelberg 2001, S. 358-371.<br />

129


Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die<br />

Innovatoren aus. Das Aus- und Weiterbildungssystem des 20.<br />

Jahrhunderts muss reformiert werden!, in: Rothe, G.: Die<br />

Systeme beruflicher Qualifizierung Deutschlands, Österreichs<br />

und der Schweiz im Vergleich, Wien et al. 2001, S. 698-704.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Wachstumsbremse hausgemacht!<br />

Fachkräftemangel als Ergebnis einer unausgewogenen<br />

Kompetenzentwicklungspolitik, in: Franz, O. (Hrsg.): Der<br />

Generationsvertrag <strong>–</strong> Seine Bedeutung für den deutschen<br />

Mittelstand, Eschborn 2001, S. 25-33.<br />

Staudt, E.; Merker, R.; Krause, M.: Entkopplung von<br />

Kompetenz- und Branchenentwicklung: Innovationsengpass<br />

im Strukturwandel <strong>–</strong> Das Beispiel der Ingenieure in der<br />

liberalisierten Versorgungswirtschaft, in: Bellmann, L.;<br />

Minssen, H.; Wagner, P. (Hrsg.): Personalwirtschaft und<br />

Organisationskonzepte moderner Betriebe, Beiträge aus der<br />

Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB) 252, Nürnberg<br />

2001, S. 51-83.<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.: Kompetenzentwicklung und<br />

Innovation, in: QUEM-Bulletin 6/2001, Berlin 2001, S. 1-5.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Kompetenzentwicklung: Neue<br />

Aufgaben für die Gestaltung und Umsetzung von<br />

Innovationsprozessen, in: Bellmann, L.; Minssen, H.; Wagner,<br />

P. (Hrsg.): Personalwirtschaft und Organisationskonzepte<br />

moderner Betriebe, Beiträge aus der Arbeitsmarkt- und<br />

Berufsforschung (BeitrAB) 252, Nürnberg 2001, S. 133-162.<br />

Veröffentlichungen<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 17<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

CLAUS MUSCHIK<br />

ORGANISATIONALE KOMPETENZ<br />

EIN BEITRAG ZUR STRUKTURIERUNG ORGANISATIONALER<br />

KOMPETENZ UND KOMPETENZENTWICKLUNG<br />

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E. V.<br />

ISBN 3-928854-17-8<br />

Staudt, E.: Innovation Barriers on the Way from the Planned to the Market Economy <strong>–</strong> Management of Non-Routine<br />

Processes (Teil 1), in: Bankgewerbe Nr. 2/2001, S. 26-30 (erschienen in der Ukraine).<br />

Staudt, E.: Innovation Barriers on the Way from the Planned to the Market Economy <strong>–</strong> Management of Non-<br />

Routine Processes (Teil 2), in: Bankgewerbe Nr. 3/2001, S. 19-22 (erschienen in der Ukraine).<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.; Meier, A. J.: Kompetenzverfügbarkeit und innovationsorientierte Regionalentwicklung, in:<br />

LIST FORUM für Wirtschafts- und Finanzpolitik, Band 27/2001, Heft 4, S. 346-364.<br />

Staudt, E.: Weiterbildung: Ein Mythos zerbricht. Thesen zu Ursachen der deutschen Innovationsschwäche, in:<br />

Genossenschaftsverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Thüringen e.V. (Hrsg.): Genossenschafts-Kurier 1/2002, Frankfurt am<br />

Main 2002, S. 10-14.<br />

Staudt, E.: QUEM: Aus Fehlern lernen, in: QUEM-Bulletin 1/2002, Berlin 2002, S. 10-11.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.; Sieger, C. A.: Personalmanagement in Biotech-Unternehmen, in: Herstatt, C.; Müller, C.<br />

(Hrsg.): Management-Handbuch Biotechnologie: Strategien, Finanzen, Marketing, Recht, Stuttgart 2002, S. 229-244.<br />

Staudt, E.: Erst Technologie plus Kompetenz ergibt Produktivitätsfortschritt, in: tec. News <strong>–</strong> Das Technologie-Magazin<br />

von Harting, Heft 9-I-2002, S. 6-9.<br />

Schroll, M.; Schwering, M. G.: Mit Argus Augen, in: Umwelt-Magazin, Ausgabe April/Mai 2002, S. 52-53.<br />

130


Veröffentlichungen<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.: Innovationsmanagement <strong>–</strong> neue Wege bei der Umsetzung, in: Knauth, P.; Wollert, A.<br />

(Hrsg.): Human Resource Management, 35. Erg.-Lfg., Neuwied 2002, Gruppe 8, Beitrag 8.30, S. 1-24.<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 18<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

ANDREAS JOACHIM MEIER<br />

PERSPEKTIVEN DES BILDUNGSCONTROLLINGS IM<br />

PARADIGMENWECHSEL VON DER WEITERBILDUNG ZUR<br />

KOMPETENZENTWICKLUNG<br />

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E. V.<br />

ISBN 3-928854-18-6<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.: E-Learning <strong>–</strong> Ein neuer<br />

Mythos?, in: Fahrholz, B.; Gabriel, S.; Müller, P. (Hrsg.):<br />

Nach dem Pisa-Schock, Plädoyers für eine Bildungsreform,<br />

Hamburg 2002, S. 274-281.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.; Sieger, C. A.: Der "Faktor<br />

Personal" als strategischer Erfolgsfaktor der Unternehmensentwicklung<br />

<strong>–</strong> dargestellt am Beispiel der<br />

Biotechnologie, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): New Economy in<br />

kleinen und mittleren Unternehmen, Jahrbuch der KMU-<br />

Forschung 2002, München 2002, S. 207-220.<br />

Staudt, E.; Schwering, M. G.: Kompetenzentwicklung als<br />

Engpass- und Schlüsselfaktor für Innovationen in KMU der<br />

New Economy <strong>–</strong> dargestellt am Beispiel junger<br />

Telekommunikationsunternehmen, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.):<br />

New Economy in kleinen und mittleren Unternehmen,<br />

Jahrbuch der KMU-Forschung 2002, München 2002, S. 221-<br />

238.<br />

Staudt, E.; Auffermann, S.; Schroll, M.: Zur<br />

Umsetzbarkeit einzel- und überbetrieblichen Stoffstrommanagements,<br />

in: Heck, P.; Bemmann, U. (Hrsg.):<br />

Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003.<br />

Strategien <strong>–</strong> Umsetzung <strong>–</strong> Anwendung in<br />

Unternehmen/Kommunen/Behörden, Köln 2002, S. 60-69.<br />

Staudt, E.; Schroll, M.: Schwering, M. G.: Betriebliches<br />

Stoffstrommanagement: Ein Wegweiser zur schrittweisen Umsetzung, in: Heck, P.; Bemmann, U. (Hrsg.):<br />

Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003. Strategien <strong>–</strong> Umsetzung <strong>–</strong> Anwendung in Unternehmen/<br />

Kommunen/Behörden, Köln 2002, S. 199-216.<br />

Staudt, E.: Veränderung der Arbeitsorganisation: Befreiung von organisatorischen Zwängen durch neue Techniken, in:<br />

Rauscher, A. (Hrsg.): Arbeitsgesellschaft im Umbruch <strong>–</strong> Ursachen, Tendenzen, Konsequenzen, Berlin 2002, S. 127-142.<br />

Staudt, E.: Innovationspatt <strong>–</strong> Ein reformfeindliches Establishment verspielt Deutschlands Chancen, in: Bollmann, S.<br />

(Hrsg.): Patient Deutschland <strong>–</strong> Eine Therapie, Stuttgart, München 2002, S. 45-61.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Zuwanderung kann Versäumnisse der Wirtschaft bei der Aus- und Weiterbildung nicht<br />

kompensieren!, in: Franz, O. (Hrsg.): Zuwanderung, Arbeitsmarkt und der deutsche Mittelstand, RKW-Nr. 1445,<br />

Eschborn 2002, S. 28-39.<br />

Kriegesmann, B.: Der Facility Management-Anbietermarkt im Wandel, in: Kriegesmann, B.; Erbslöh, F. D. (Hrsg.):<br />

Facility Management <strong>–</strong> Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Loseblattsammlung, Köln 2002, o. S.<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.: Kompetenzentwicklung: Neue Aufgaben für die Umsetzung von Innovationen, in:<br />

Wagner, K.-R. (Hrsg.): Mitarbeiterbeteiligung <strong>–</strong> Visionen für eine Gesellschaft von Teilhabern, Festschrift für Michael<br />

Lezius zum 60. Geburtstag, Wiesbaden 2002, S. 138-151.<br />

Sauer, J.; Kriegesmann, B.: Innovation: Von der Weiterbildung zur Lernkultur <strong>–</strong> In memoriam Professor Dr. Erich<br />

Staudt, in: QUEM-Bulletin 5/2002, Berlin 2002, S. 1-4.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Personalentwicklung auf neuen Wegen I, in: PERSONAL, 54. Jg., Heft 12, Dezember 2002,<br />

S. 40-43.<br />

131


INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 19<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN<br />

FRIEDRICH KERKA<br />

STRUKTURIERUNG VON INNOVATIONSAUFGABEN -<br />

EIN BEITRAG ZUR BESCHREIBUNG UND ERKLÄRUNG<br />

BETRIEBLICHER VERÄNDERUNGSPROZESSE<br />

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E. V.<br />

ISBN 3-928854-19-4<br />

Veröffentlichungen<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 20<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN<br />

MARKUS THOMZIK<br />

RATIONALISIERUNGSPOTENZIALE VON<br />

SYSTEMLEISTUNGEN DARGESTELLT AM BEISPIEL DES<br />

FACILITY MANAGEMENT-KONZEPTES<br />

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E. V.<br />

ISBN 3-928854-20-8<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Personalentwicklung auf neuen Wegen II (Teil 2), in: PERSONAL, 55. Jg., Heft 1/2003, S.<br />

38-42.<br />

Kerka, F.; Thomzik, M.: Der Facility Management-Markt: Aktueller Stand und Entwicklungsperspektiven, in: Erbslöh,<br />

F. D; Kriegesmann, B. (Hrsg.): Facility Management <strong>–</strong> Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement,<br />

Loseblattsammlung, Köln 2003, o. S.<br />

Thomzik, M.: Kooperation auf gleicher Augenhöhe, in: ZfK, Heft 3/2003, S. 5.<br />

Kottmann, M.: Kompetenzentwicklung ist Ausgangspunkt für Innovationen, in: Brandaktuell, Heft 1/2003, S. 8-9.<br />

Kriegesmann, B.: Lernen in Organisationen <strong>–</strong> oder lernende Organisationen?, in: Personalführung, 36. Jg., Heft 4/2003,<br />

S. 18-27.<br />

Müller, P.; Schwering, M. G.: Ansatzpunkte zur Bewertung von kleinen und mittelständischen Unternehmen aus einer<br />

innovationsorientierten Perspektive, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Unternehmensbewertung und Basel II in kleinen und<br />

mittleren Unternehmen, Lohmar, Köln 2003, S. 202-213.<br />

Kriegesmann, B.; Thomzik, M.: Noch immer vor dem Durchbruch? Der Facility Management-Markt in Deutschland,<br />

in: Facility Management, 9. Jg., Heft 4/2003, S. 23-26.<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.; Muschik, C.: <strong>IAI</strong>-Scorecard of Competence, in: Erpenbeck, J.; von Rosenstiel, L. (Hrsg.):<br />

Handbuch Kompetenzmessung, Stuttgart 2003, S. 160-168.<br />

Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.; Lamping, S.: Dynamische Mittelständler gehen eigene Wege, in: Späth, L.<br />

(Hrsg.): Top 100 2003, Ausgezeichnete Innovatoren im deutschen Mittelstand, Frankfurt, Wien 2003, S. 172-176.<br />

Kriegesmann, B.: Controlling von Kompetenzentwicklung <strong>–</strong> Neue Aufgaben für die Personalentwicklung, in: Backhaus,<br />

J. (Hrsg.): Aktuelle Handlungsfelder der Personalentwicklung, Stuttgart 2003, S. 31-54.<br />

132


Veröffentlichungen<br />

Schwering, M. G.; Striewe, F.: Wie vermeidet man strategische Fehlschläge? <strong>–</strong> Ein Praxisbeispiel, in: Deutscher<br />

Drucker, 39. Jg., Nr. 30, 2003, S. 13-14.<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN BAND 21<br />

MICHAEL KRAUSE<br />

DIE REICHWEITE DES INSTITUTIONALISIERTEN<br />

TECHNOLOGIETRANSFERS BEI DER DIFFUSION<br />

NEUER TECHNOLOGIEN<br />

DAS BEISPIEL DER BEGLEITENDEN MAßNAHMEN IM<br />

FÖRDERPROGRAMM MIKROSYSTEMTECHNIK 1994-1999<br />

Kerka, F.; Thomzik, M.: Kooperative Gestaltung von<br />

Systemleistungen im Markt für Facility Management, in:<br />

Erbslöh, F. D.; Kriegesmann, B. (Hrsg.): Facility<br />

Management <strong>–</strong> Praxishandbuch für integriertes<br />

Immobilienmanagement, Loseblattsammlung, Köln 2003,<br />

o. S.<br />

Kailer, N.; Kottmann, M.: Innovationsorientierte<br />

Kompetenzentwicklung von Fach- und Führungskräften in<br />

Kooperation von Unternehmen und Hochschulen <strong>–</strong> Eine<br />

Alternative zur Corporate University, in: Status und Rolle<br />

der Corporate University zwischen betrieblicher<br />

Bildungsabteilung und öffentlicher Hochschule, Berlin,<br />

Kaiserslautern 2003, S. 124-150.<br />

Kriegesmann, B.: Der Facility Management-<br />

Anbietermarkt im Wandel, in: Erbslöh, F. D.;<br />

Kriegesmann, B. (Hrsg.): Facility Management <strong>–</strong><br />

Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement,<br />

Loseblattsammlung, Köln 2003, o. S.<br />

Thomzik, M.; Loock, J. P.: Kooperation zwischen<br />

Handwerk und Stadtwerken als Option zur Stärkung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit, in: ET <strong>–</strong> Energiewirtschaftliche<br />

Tagesfragen, Heft 12, 2003, S. 830-832.<br />

Kriegesmann, B.; Lamping, S.; Schwering, M. G.:<br />

Innovationsorientierte Kompetenzentwicklung in kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen <strong>–</strong> Eine empirische<br />

Untersuchung von Unterschieden in der Personal- und Organisationsentwicklung dynamischer und statischer KMU, in:<br />

Zeitschrift für Klein- und Mittelunternehmen (IGA), 51. Jg., 4. Heft, 2003, S. 221-236.<br />

Kriegesmann, B.: Leidensdruck des Mittelstandes ist Motor für Innovationen, in: VDI nachrichten, 16. Januar 2004, Nr.<br />

3, S. 2.<br />

Kriegesmann, B.: Aufbruch zu Neuem <strong>–</strong> Innovationsmanagement jenseits von Trends und Moden erforderlich, in:<br />

Wirtschaft Osnabrück-Emsland, Kammerzeitschrift der IHK Osnabrück-Emsland (Hrsg.), Nr. 1, Januar 2004, S. 12-13,<br />

sowie in diversen anderen IHK-Kammerzeitschriften.<br />

Kriegesmann, B.: Leidensdruck als Innovationsmotor, Interview zum Thema „Zukunft der Arbeit“ (Teil 1), in:<br />

Arbeitgeber, Das BDA-Magazin zur unternehmerischen Sozialpolitik, 56. Jg., Heft 1-2/2004, S. 32-34.<br />

Thomzik, M.: Kooperationen von KMU als Antwort auf die Liberalisierung der europäischen Märkte <strong>–</strong> Das Beispiel der<br />

Marktpartnerschaften zwischen Handwerk und Stadtwerken, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Kooperationen von kleinen und<br />

mittleren Unternehmen in Europa, Jahrbuch der KMU-Forschung und -Praxis 2004, Köln 2004, S. 243-260.<br />

Schwering, M. G.; Striewe, F.: Euregios als Plattform zur Förderung von grenzüberschreitenden Kooperationen kleiner<br />

und mittelständischer Unternehmen in Europa <strong>–</strong> dargestellt am Beispiel der niederländisch-deutschen EUREGIO Gronau,<br />

in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Kooperationen von kleinen und mittleren Unternehmen in Europa, Jahrbuch der KMU-<br />

Forschung und -Praxis 2004, Köln 2004, S. 261-277.<br />

Kriegesmann, B.: Innovationsmanagement: Aufgaben im Facility Management, in: Erbslöh, F. D.; Kriegesmann, B.<br />

(Hrsg.): Facility Management <strong>–</strong> Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Loseblattsammlung, Köln<br />

2004, o. S.<br />

133


Veröffentlichungen<br />

Thomzik, M.; Nisipeanu, P: Das deutsche Umweltrecht als Einflussfaktor für Innovationen zum nachhaltigen<br />

Wirtschaften <strong>–</strong> Das Beispiel der Co-Vergärung von biogenen Abfällen in Faulräumen von Abwasserbehandlungsanlagen,<br />

in: Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht (ZfU), Ausg. 2/2004, Frankfurt am Main 2004, S. 167-200.<br />

Schwering, M. G.: Kompetenz <strong>–</strong> Schlüssel zur nachhaltigen Beschäftigungsfähigkeit, Begriff <strong>–</strong> Feststellung <strong>–</strong><br />

Entwicklung: Impulse der Wissenschaft für die Praxis, in: heidelberger institut für beruf und arbeit (hiba) (Hrsg.):<br />

Durchblick <strong>–</strong> Zeitschrift für Ausbildung, Weiterbildung und berufliche Integration, Ausg. 2/2004, Heidelberg 2004,<br />

S. 38-40.<br />

Kriegesmann, B.: Innovation <strong>–</strong> von der Weiterbildung zur Kompetenzentwicklung, in: Computer-Fachwissen,<br />

Fachzeitschrift für Betriebs- und Personalräte zu IKT-Einsatz, Mitbestimmung und Datenschutz, Ausg. 7-8/2004,<br />

Frankfurt am Main 2004, S. 10-15.<br />

Schwering, M. G.; Striewe, F.: Strategische<br />

Neuausrichtung gestalten, in: Druckspiegel, 59. Jg., Heft<br />

13/2004, S. 11-13.<br />

Kailer, N.; Kottmann, M.: Hochschulen als Dienstleister<br />

einer innovationsorientierten Personal-entwicklung, in:<br />

Geißler, K. A.; Laske, S.; Orthey, A. (Hrsg.): Handbuch<br />

Personalentwicklung, 92. Erg.-Lfg., August 2004, Köln<br />

2004, S. 1-26.<br />

Schwering, M. G.; Striewe, F.: Nach dem Boom die<br />

Bodenlandung? Customer Relationship Management auf<br />

dem Prüfstand, in: planung & analyse, Zeitschrift für<br />

<strong>Marktforschung</strong> und Marketing, Heft 5/2004, S. 46-49.<br />

Kriegesmann, B.: Sich selbst bewusst in Frage stellen <strong>–</strong><br />

Innovationsmanagement jenseits von Trends und Moden,<br />

in: unternehmermagazin, Zeitschrift für Familienunternehmen,<br />

Heft 11/2004, Bonn 2004, S. 14-16.<br />

Schwering, M. G.; Striewe, F.: Wie nutzt man Wissen<br />

und Erfahrung der Kunden?, in: Deutscher Drucker, 40.<br />

Jg., Nr. 41, 09.12.2004, S. 12-13.<br />

Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Die Kompetenz für<br />

den Erfolg, in: Personalwirtschaft, Magazin für Human<br />

Resources, Heft12/2004, S. 12-15.<br />

HER AUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN BAND 22<br />

BERND BERND KRIEGESMANN /MARKUS THOMZIK<br />

ENTWICKLUNGSPOTENTIALE<br />

IN DER ZUSAMMENARBEIT<br />

VON HANDWERKSBETRIEBEN UND<br />

STADTWERKEN<br />

Kottmann, M.: Erfüllungsgehilfen für Innovations-technokraten, in: PERSONAL <strong>–</strong> Zeitschrift für Human Resource<br />

Management, 56. Jg., Heft 12/2004, S. 48.<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Personalabbau und Facility Management: neue Wege bei der Umsetzung von<br />

Personalabbauprozessen, in: Erbslöh, F. D.; Kriegesmann, B. (Hrsg.): Facility Management <strong>–</strong> Praxishandbuch für<br />

integriertes Immobilienmanagement, Loseblattsammlung, Ergänzungslieferung Dezember 2004, Köln 2004, o. S.<br />

Kriegesmann, B.: Nordrhein-Westfalen <strong>–</strong> Wie lässt sich ein Aufbruch für das größte deutsche Bundesland erreichen?, in:<br />

Nordrhein-Westfälischer Handwerkstag (Hrsg.): Schriftenreihe „Dialog Handwerk“, Nr. 1/2005, Dokumentation zum<br />

Dreikönigsforum des NWHT, Düsseldorf, 11. Januar 2005, S. 11-13, 21, 31.<br />

Kriegesmann, B.: Zu Neuem aufbrechen, in: B. Braun Melsungen AG (Hrsg.): Online, Heft 76, Februar/März 2005, S.<br />

18-19.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Lernende Organisation: Überfällige Korrekturen am<br />

Konzept, in: Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (Hrsg.): Personalführung, 38. Jg., Heft 3/2005, S. 48-55.<br />

Schwering, M. G.; Striewe, F.: Personalentwicklung in der Druck- und Medienindustrie, in: Druckspiegel, 60. Jg., Heft<br />

3/2005, S. 25-26.<br />

134


Veröffentlichungen<br />

Kriegesmann, B.; Bihl, G.; Kley, T.; Schwering, M. G.: „Genial daneben“ <strong>–</strong> vom Wert des kreativen Fehlers für die<br />

Unternehmensentwicklung, in: Zeitschrift Führung + Organisation (zfo), 74. Jg., Heft 2/2005, S. 94-98.<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Krauss-Hoffmann, P.: Employability und Lebenslanges Lernen: Neue Perspektiven<br />

für eine nachhaltige Gesundheitspolitik, in: Personalmanagement und Arbeitsgestaltung, Bericht zum 51.<br />

Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., Heidelberg 2005, S. 181-184.<br />

Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Kleine und mittlere Unternehmen auf dem Weg vom Wissens- zum<br />

Kompetenzmanagement <strong>–</strong> Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum Aufbau und zur Entwicklung von Wissen<br />

und Erfahrung in dynamischen und statischen KMU, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Wissens- und Informationsmanagement in<br />

kleinen und mittleren Unternehmen, 1. Aufl., April 2005, S. 55-70.<br />

Kley, T.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Wissensmanagement an der Schnittstelle zum Kunden <strong>–</strong> Entwicklungslinien,<br />

praktische Umsetzung und Bedeutung für kleine und mittlere Unternehmen, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Wissens- und<br />

Informationsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen, 1. Aufl., April 2005, S. 281-296.<br />

Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Creative errors and heroic failures: capturing their innovative potential,<br />

in: Journal of Business Strategy, Vol. 26, No. 3, 2005, pp. 57-64.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Schwering, M. G., Striewe, F.: Bedingungen betrieblicher Innovationsprozesse <strong>–</strong> Ein<br />

kritischer Blick auf das Konzept der Lernenden Organisation, in: ARBEIT, Zeitschrift für Arbeitsforschung,<br />

Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, 14. Jg., Heft 2/2005, S. 118-130.<br />

Kriegesmann, B.: Den Aufbruch zu Neuem ermöglichen / Enabling a start into new territory, in: stein-publishing<br />

(Hrsg.): frank stein <strong>–</strong> material and ideas for future living, Ausgabe 3/2005, S. 6-10.<br />

Kerka, F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Balance von Innovation und Tradition <strong>–</strong> neue Aufgaben für die<br />

Personalentwicklung bei der Gestaltung zukunftsfähiger Organisationen, in: Geißler, Kh. A.; Laske, S.; Orthey, A.<br />

(Hrsg.): Handbuch Personalentwicklung, 98. Erg.-Lfg., Juli 2005, Kap. 5.44, S. 1-23.<br />

Kriegesmann, B.: Aus der Krise zur Idee, in: Initiative „Partner für Innovation“ (Hrsg.): Impuls <strong>–</strong> Newsletter der Partner<br />

für Innovation, Heft 8/2005, S. 14.<br />

Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Eine Kultur für kreative Fehler, in: Personalwirtschaft, 32. Jg., Heft<br />

9/2005, S. 30-33.<br />

Schwering, M. G.: Management von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen, in: Erbslöh, F. D.;<br />

Kriegesmann, B. (Hrsg.): Facility Management <strong>–</strong> Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement,<br />

Loseblattsammlung, Ergänzungslieferung September 2005, Köln 2005, o. S.<br />

Thomzik, M.: Klassischer Arbeits- und Gesundheitsschutz greift zu kurz, in: Journal <strong>–</strong> Das regionale<br />

Wirtschaftsmagazin, Industrie- und Handelskammer zu Koblenz, Heft 10, Oktober 2005, S. 12-13.<br />

Kriegesmann, B.: Aus der Krise zur Idee, in: Steeb Anwendungssysteme GmbH (Hrsg.): „Lösung“ <strong>–</strong> Das Steeb<br />

Mittelstandsmagazin, Ausgabe 4/2005, S. 10.<br />

Schwering, M. G.: Zukünftige Kernthemen der KMU- und Freiberuflerforschung, in: Schulz, A.; Rabbe, S.; Dallmann,<br />

N.; Meyer, J.-A. (Hrsg.): Trends in der Forschung zu KMU und Freiberuf <strong>–</strong> Ergebnisse zur 1. Jahrbuchtagung, Schriften<br />

zu KMU, Schrift 10-2005, S. 9-12.<br />

Schwering, M. G.: Kompetenzentwicklung in Veränderungsprozessen <strong>–</strong> Eine empirische Untersuchung in innovativen<br />

und wachstumsstarken Unternehmungen, in: ZfP <strong>–</strong> Zeitschrift für Personalforschung, 19. Jg., Heft 4, 2005, S. 388-391.<br />

Thomzik, M.; Kerka, F.: Neue Geschäftsfelder erschließen <strong>–</strong> Wie kooperative Systemleistungen im FM-Markt Fuß<br />

fassen, in: Facility Management, Integration <strong>–</strong> Planung <strong>–</strong> Gebäudemanagement, 11. Jg., 6/2005, S. 26-31.<br />

Dobos, G.; Göttel, S.; Wolff, M.: Risiken und Nebenwirkungen des Berater-Daseins, in: Vorstand der Sektion<br />

Wirtschaftspsychologie im BDP (Hrsg.): Wirtschaftspsychologie aktuell, 12. Jg., 4/2005, S. 33-36.<br />

Kriegesmann, B.; Happich, J.: Deutsche Rockwool Gastgeber für Innovationsmanager, in: STEIN-ZEIT, Zeitung der<br />

Rockwool Mitarbeiter, 4/2005, S. 14.<br />

135


Veröffentlichungen<br />

Göttel, S.; Wolff, M.: „ViLMa“ <strong>–</strong> Virtuelle Unternehmen und Lifestyle-Management, in: Neuendorff, H.; Ott, B.<br />

(Hrsg.): Unternehmensübergreifende Prozesse und ganzheitliche Kompetenzentwicklung, Neue Forschungsergebnisse<br />

und visionäre Instrumente zur Unterstützung virtueller Zusammenarbeit, Frankfurt am Main 2005, S. 161-170.<br />

Schwering, M. G.: Der Innovationsbedarf des Weiterbildungssystems, in: DGB-Bundesvorstand (Hrsg.): Zukunft der<br />

Aus- und Weiterbildung <strong>–</strong> Chancen des neuen Berufsbildungsgesetzes, Tagungsdokumentation der Arbeitstagung für<br />

Arbeitnehmerbeauftragte in den Berufsbildungsausschüssen, 13.-14. Oktober 2005, Berlin 2006, S. 42-63.<br />

Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Kompetenz zur Innovation <strong>–</strong> Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum<br />

Aufbau und zur Entwicklung von Wissen und Erfahrung in KMU, in: Wissenschaftsmanagement <strong>–</strong> Zeitschrift für<br />

Innovation, 12. Jg., 1/2006, S. 20-24.<br />

Thomzik, M.; Kottmann, M.; Broszat, M.; Warode, M.: Gesundheitsförderung für Selbstständige im Handwerk durch<br />

innovative Konzepte einer integrierten Personal- und Organisationsentwicklung, in: Innovationen für Arbeit und<br />

Organisation, Bericht zum 52. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., Stuttgart 2006, S. 143-145.<br />

Kriegesmann, B.; Göttel, S.: Lifestyle-Management in virtualisierten Arbeitskontexten, in: Innovationen für Arbeit und<br />

Organisation, Bericht zum 52. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., Stuttgart 2006, S. 355-358.<br />

Schwering, M. G.: Stoffstrommanagement in der Gebäudebewirtschaftung, in: Erbslöh, F. D.; Kriegesmann, B. (Hrsg.):<br />

Facility Management <strong>–</strong> Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Loseblattsammlung, Erg.lfg. März<br />

2006, Köln 2006, o. S.<br />

Kerka, F.; Sieger, C. A.: Die Biotechnologie braucht Umsetzungseliten <strong>–</strong> Größter Bedarf bei technischen Assistenten,<br />

in: BIOforum, Forschung <strong>–</strong> Entwicklung <strong>–</strong> Service, 29. Jg., 2/2006, S. 9-11.<br />

Kriegesmann, B.: Abseits ausgetretener Pfade, in: Ihr Profit, Winter 2005/2006, S. 14.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Innovationsmanagement <strong>–</strong> Tüftelei und systematische Entwicklung, in: Krüger, W.;<br />

Klippstein, G.; Merk, R.; Wittberg, V. (Hrsg.): Praxishandbuch des Mittelstands, Leitfaden für das Management<br />

mittelständischer Unternehmen, 1. Aufl., Wiesbaden, April 2006, S. 313-327.<br />

Kerka, F.; Sieger, C. A.: Biotechnologie-Branche schafft neue Arbeitsplätze, in: BIOPRO Magazin, 1/2006, April 2006,<br />

S. 12.<br />

Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Innovationsorientierte Personalentwicklung <strong>–</strong> Wettbewerb des<br />

„Kreativen Fehlers“, in: Geißler, K. A.; Laske, S.; Orthey, A. (Hrsg.): Handbuch Personalentwicklung, 103. Erg.lfg.,<br />

Köln Mai 2006, Kap. 6.53, S. 1-28.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Fehlerkulturen und Innovationserfolg: Eine vergleichende empirische Analyse,<br />

in: Zeitschrift für Personalforschung (ZfP), 20. Jg., 2/2006, S. 141-159.<br />

Kerka, F.; Sieger, C. A.: Forschung und Entwicklung für die Märkte von morgen <strong>–</strong> der steinige Weg der KMU in der<br />

deutschen Biotechnologie, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Kleine und mittlere Unternehmen in neuen Märkten <strong>–</strong> Aufbruch und<br />

Wachstum, Jahrbuch der KMU-Forschung und -Praxis 2006, 1. Aufl., Köln, Mai 2006, S. 289-305.<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Innovationen gegen die Vorschrift, in: Berger, J.; Piper, N. (Hrsg.): Innovationen <strong>–</strong><br />

Mehr Wert für Deutschland, Expertenforum Mittelstand, Eine Initiative von Süddeutscher Zeitung und<br />

HypoVereinsbank, Heidelberg 2006, S. 164-168.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Sieger, C. A.: Zukunftsbranche Biotechnologie <strong>–</strong> Warten auf den Durchbruch, in: Zülch,<br />

J.; Barrantes, L.; Steinheuser, S. (Hrsg.): Unternehmensführung in dynamischen Netzwerken <strong>–</strong> Erfolgreiche Konzepte aus<br />

der Life-Science-Branche, 1. Aufl., Berlin et al. 2006, S. 143-161.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Sieger, C. A.: Der Mangel an Umsetzungskompetenz behindert Innovationen in der<br />

Biotechnologie, in: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP), 35. Jg., 4/2006, Juli/August 2006, S. 11-15.<br />

Kriegesmann, B.: Innovation <strong>–</strong> zwischen volkswirtschaftlicher Erwünschtheit und einzelbetrieblichem Realwert, in:<br />

Garn, M.; Kalt, G. <strong>–</strong> F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen (Hrsg.): Innovationstreiber am<br />

Standort Deutschland, Juli 2006, S. 64-71.<br />

136


Veröffentlichungen<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Kompetenzelemente für den Aufbau und die Sicherung einer nachhaltigen<br />

Employability, in: Krauss-Hoffmann, P.; Manz, R.; Overhage, R. (Hrsg.): Lebenslanges Lernen <strong>–</strong> Konzepte, Strukturen<br />

und Perspektiven als Beitrag für ein Leitbild moderner Arbeit, Bericht des Thematischen Initiativkreises Lebenslanges<br />

Lernen <strong>–</strong> INQA-Lernen <strong>–</strong> der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und<br />

Arbeitsmedizin (BAuA), 1. Aufl., Dortmund 2006, S. 39-56.<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Neue Aufgaben für die Personalentwicklung: Sicherung der Beschäftigungs-fähigkeit<br />

durch Verzahnung von Kompetenzentwicklung und Gesundheitsförderung, in: Krauss-Hoffmann, P.; Manz, R.;<br />

Overhage, R. (Hrsg.): Lebenslanges Lernen <strong>–</strong> Konzepte, Strukturen und Perspektiven als Beitrag für ein Leitbild<br />

moderner Arbeit, Bericht des Thematischen Initiativkreises Lebenslanges Lernen <strong>–</strong> INQA-Lernen <strong>–</strong> der Initiative Neue<br />

Qualität der Arbeit (INQA) bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), 1. Aufl., Dortmund<br />

2006, S. 163-170.<br />

Fellmann, K.-P.; Kottmann, M.: Impulse des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) für eine umfassende<br />

Mobbing-Prävention, in: Die BKK, 94. Jg., 10/2006, S. 488-491.<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN BAND 23<br />

MARKUS G. SCHWERING<br />

KOMPETENZENTWICKLUNG IN<br />

VERÄNDERUNGSPROZESSEN<br />

EINE EMPIRISCHE ANALYSE IN INNOVATIVEN<br />

UND WACHSTUMSSTARKEN UNTERNEHMUNGEN<br />

Kriegesmann, B.: Demografische Entwicklung <strong>–</strong><br />

Herausforderungen gestalten, in: Streich, D.; Wahl, D.<br />

(Hrsg.): Moderne Dienstleistungen <strong>–</strong> Impulse für<br />

Innovation, Wachstum und Beschäftigung, Beiträge der 6.<br />

Dienstleistungstagung des BMBF, Frankfurt am Main 2006,<br />

S. 413-418.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Thomzik, M.; Schwering,<br />

M. G.: Den Kunden neu entdecken <strong>–</strong> Perspektiven für die<br />

Kundenorientierung im Facility Management, in: Erbslöh,<br />

F. D.; Kriegesmann, B. (Hrsg.): Facility Management <strong>–</strong><br />

Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement,<br />

Loseblattsammlung, Erg.lfg. Dezember 2006, Köln 2006, o.<br />

S.<br />

Kriegesmann, B.: Innovationsmanagement <strong>–</strong> Den Kunden<br />

neu entdecken, in: Carell, A.; Herrmann, T.; Kleinbeck, U.<br />

(Hrsg.): Innovationen an der Schnittstelle zwischen<br />

technischer Dienstleistung und Kunden, Heidelberg 2007,<br />

S. 133-148.<br />

Göttel, S.; Kottmann, M.; Krauss-Hoffmann, P.;<br />

Schmidt, A.: Entwicklung und Umsetzung eines modularen<br />

Schulungskonzeptes „Corporate Healthcare Management“<br />

für Führungskräfte, in: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft<br />

e.V. (Hrsg.): Kompetenzentwicklung in realen und<br />

virtuellen Arbeitssystemen, Bericht zum 53. Kongress der<br />

Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., Magdeburg<br />

2007, S. 135-138.<br />

Fellmann, K.-P.; Kottmann, M.: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) als Impulsgeber für eine<br />

ganzheitliche Mobbingprävention, in: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V. (Hrsg.): Kompetenzentwicklung in realen<br />

und virtuellen Arbeitssystemen, Bericht zum 53. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., Magdeburg<br />

2007, S. 597-600.<br />

Kerka, F.: Mehr <strong>Kundenkontakt</strong> <strong>–</strong> <strong>weniger</strong> <strong>Marktforschung</strong>, in: Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.):<br />

Unternehmen Region, Die BMBF-Innovationsinitiative Neue Länder, 1/2007, S. 12-13.<br />

Kriegesmann, B.: „Nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit“ und Lifestyle-Management, in: St. Franziskus-Stiftung<br />

Münster (Hrsg.): 9. Leitbildforum am 26. Oktober 2006 <strong>–</strong> Dokumentation, Münster 2007, S. 20-23.<br />

Kerka, F.: Viele Ideen, wenig Erfolg <strong>–</strong> Wir Unternehmen Innovationsflops vermeiden, in: IHK Lippe zu Detmold<br />

(Hrsg.): Lippe Info, Kammerzeitschrift, 3/2007, S. 4-5.<br />

Thomzik, M.: Gesamte Lebensführung in den Mittelpunkt rücken, in: Bundesverband Sekretariat und Büromanagement<br />

e.V. (Hrsg.): tempra 365 <strong>–</strong> Das Management-Magazin für Office Professionals, 3/2007, S. 6-7.<br />

137


Veröffentlichungen<br />

Kerka, F.; Happich, J.; Schwering, M. G.: Planung der Neuproduktentwicklung im Mittelstand <strong>–</strong> 3-stufiges<br />

Bewertungssystem für Innovationsideen, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Planung in kleinen und mittleren Unternehmen, 1.<br />

Aufl., Lohmar, Köln April 2007, S. 403-420.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.: Big Ideas erkennen und Flops vermeiden <strong>–</strong> Wie Sie die Innovationsperformance Ihres<br />

Unternehmens erhöhen, erschienen in: BertelsmannStiftung, (www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_<br />

20668_2.pdf, Download April 2007).<br />

Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Making organizational learning happen: the value of “creative failures”,<br />

in: Emerald Group Publishing Ltd. (ed.): Business Strategy Series, Vol. 8, 4/2007, Bradford UK 2007, pp. 270-276.<br />

Kriegesmann, B.: Gastkommentar, in: ZENIT GmbH (Hrsg.): ZENIT Newsletter, Juni 2007, S. 3.<br />

Kerka, F.: Innovationsflops kosten Zeit und Geld. Warum neun von zehn Produktinnovationen scheitern, in: IHK<br />

Leipzig (Hrsg.): Wirtschaft, Kammerzeitschrift, 6/2007, S. 8.<br />

Thomzik, M.; Muth, R.: „Kaum zu fassen“, Volkswirtschaftliche Bedeutung von FM, Interview, in: FORUM VERLAG<br />

HERKERT GMBH (Hrsg.): Der Facility Manager, 14. Jg., Juli/August 2007, S. 15-17.<br />

Dobos, G. J.; Göttel, S.; Wolff, M.: Letzten Endes ist mir meine Gesundheit lieber… <strong>–</strong> Risiken des Berater-Daseins, in:<br />

Hentschel, B. (Hrsg.): HR SERVICES <strong>–</strong> Die Welt der Personaldienstleistungen, 9. Jg., 4/2007, S. 22-25.<br />

Kerka, F.; Kley, T.: Gestaltung innovationsorientierter Lernkulturen, in: itf Schwerin (Hrsg.): Lernkulturen für<br />

Innovationen: Optimierung des Bestehenden und Aufbruch zu Neuem, Publikation im Rahmen des BMBF-geförderten<br />

Projektes: Gestaltung regionaler Lernkulturen <strong>–</strong> Kompetenzentwicklung Mecklenburg-Vorpommern, 24/2007, Juli 2007,<br />

S. 8-52.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Bewertung von Innovationsideen, Sonderdruck, in: Gerybadze, A.;<br />

Hünninghausen, L.; Barske, H.; Sommerlatte, T. (Hrsg.): Innovationsmanagement, Düsseldorf 2007, S. 1-28.<br />

Thomzik, M.: Nur eine Frage der Einstellung? Plädoyer für ein selbstverantwortliches Lifestyle-Management, in: Das<br />

Büro, 4/2007, S. 6-7.<br />

Kerka, F.: Genial <strong>–</strong> aber unverkäuflich, in: verlag moderne industrie (Hrsg.): ke <strong>–</strong> Fachwissen kompakt für Konstrukteur<br />

und Entwickler, 08/2007, S. 8-9.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Fehlertoleranz: (k)ein Humus für Innovationserfolge? <strong>–</strong> Eine empirische<br />

Analyse, in: Zeitschrift OrganisationsEntwicklung, 4/2007, S. 76-84.<br />

Thomzik, M.; Göttel, S.: Virtuelle Unternehmen und Lifestyle-Management: Neue Formen der Integration von Arbeit<br />

und Gesundheit, in: BMBF (Hrsg.): Gestaltung der Arbeit in virtuellen Unternehmen, Bonn, Berlin 2007, S. 70-72.<br />

Kottmann, M.; Kriegesmann, B.: Mit dualer Ausbildung gegen den Ingenieurmangel, in: VDI-Nachrichten, Nr. 40 vom<br />

05.10.2007, S. 2.<br />

Kriegesmann, B.: Mit Innovationen die Zukunft der Messewirtschaft gestalten, in: AUMA e.V. (Hrsg.): Messewirtschaft<br />

2020, Berlin September 2007, S. 97-108.<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Striewe, F.: The Skills Deficit Myth <strong>–</strong> The Case for Strategic Re-orientation in<br />

Industrial Training Portfolios as a Measure to Overcome Barriers to Innovation and Growth, in: Institute of Electrical and<br />

Electronics Engineers (IEEE) (ed.): Meeting the Growing Demand for Engineers and their Educators 2010-2020,<br />

International Conference, Munich, Germany, 9-11 November, 2007, Conference-Paper.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kottmann, M.: <strong>IAI</strong>-Scorecard of Competence, in: Erpenbeck, J.; von Rosenstiel, L.<br />

(Hrsg.): Handbuch Kompetenzmessung, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Stuttgart 2007, S. 150-159.<br />

138


Veröffentlichungen<br />

WEITERE BUCHVERÖFFENTLICHUNGEN<br />

Staudt, E.; Groeters, U.; Hafkesbrink, J.; Treichel, H.-<br />

R.: Kennzahlen und Kennzahlensysteme, Berlin 1984.<br />

Staudt, E. (Hrsg.): Das Management von Innovationen,<br />

Frankfurt am Main 1986.<br />

Staudt, E.; Rehbein, M.: Innovation durch Qualifikation,<br />

Frankfurt am Main 1988.<br />

Staudt, E.; Hafkesbrink, J.; Treichel, H.-R.:<br />

Forschungsmanagement durch Evaluation <strong>–</strong> Das Beispiel<br />

Arbeitsschwerpunkt Druckindustrie, Frankfurt am Main,<br />

New York 1988.<br />

Staudt, E.; Toberg, M.; Linné, H.; Bock, J.;<br />

Thielemann, F.: Kooperationshandbuch <strong>–</strong> Ein Leitfaden<br />

für die Unternehmenspraxis, Stuttgart 1992.<br />

Staudt, E. (Hrsg.): Personalentwicklung für die neue<br />

Fabrik, Opladen 1993.<br />

Staudt, E.; Bock, J.; Linné, H.: Die F.u.E.-Politik der<br />

Gemeinschaft: „Evaluierung des zweiten und dritten F.u.E.-<br />

Rahmenprogramms und Orientierungen für die zukünftige<br />

F.u.E.-Politik“, herausgegeben vom Europäischen<br />

Parlament, Generaldirektion Wissenschaft, Abteilung<br />

Binnenmarkt als Arbeitsdokument der Reihe Energie und<br />

Forschung, Luxemburg 1993.<br />

Staudt, E. et al.: Weiterbildung von Fach- und<br />

Führungskräften in den neuen Bundesländern, Münster, New York 1996.<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.; Thielemann, F.; Behrendt, S.: Kooperationsleitfaden. Planungshilfen und Checklisten<br />

zum Management zwischenbetrieblicher Kooperationen, Stuttgart et al. 1996.<br />

Staudt, E. (Hrsg.): Strukturwandel und Karriereplanung. Herausforderungen für Ingenieure und Naturwissenschaftler,<br />

Berlin et al. 1998.<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.; Thomzik, M.: Facility Management <strong>–</strong> Der Kampf um Marktanteile beginnt, Frankfurt am<br />

Main 1999.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne Zukunft? Frankfurt am<br />

Main 2001.<br />

Staudt, E. et al.: Kompetenzentwicklung und Innovation, Die Rolle der Kompetenz bei Organisations-, Unternehmens-<br />

und Regionalentwicklung, Münster et al. 2002.<br />

Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Masurek, L.; Nowak, U.: Kompetenz für eine nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit,<br />

Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin <strong>–</strong> Forschung <strong>–</strong> Fb 1038, Dortmund, Berlin,<br />

Dresden 2005.<br />

Thomzik, M. et al.: Innovationen für eine nachhaltige Wasserwirtschaft <strong>–</strong> Einflussfaktoren und Handlungsbedarf, Berlin<br />

et al. 2005.<br />

Kriegesmann, B. et al.: Perspektiven für den Wissenstransfer in Schulen und Schulsystemen, Baltmannsweiler 2006.<br />

Kriegesmann, B.; Kerka, F. (Hrsg.): Innovationskulturen für den Aufbruch zu Neuem: Missverständnisse <strong>–</strong> Praktische<br />

Erfahrungen <strong>–</strong> Handlungsfelder des Innovationsmanagements, Wiesbaden 2007.<br />

139


Veröffentlichungen<br />

Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Wissenstransfer in Schulen und Schulsystemen. Das Beispiel EBISS II<br />

zur erweiterten Berufsorientierung, in: Famulla, G.-E. et al. (Hrsg.): Schule <strong>–</strong> Wirtschaft/Arbeitsleben, Band 4,<br />

Baltmannsweiler 2007.<br />

Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Kley, T.: Lernförderliche Unternehmenskulturen <strong>–</strong> Trendreport, in: INQA-Bericht Nr. 29,<br />

Dortmund, Berlin, Dresden 2007.<br />

140<br />

Friedrich Kerka, Bernd Kriegesmann, Thomas Kley


Veröffentlichungen<br />

SCHRIFTENREIHE INNOVATION: "FORSCHUNG UND MANAGEMENT"<br />

Gründungsherausgeber: Prof. Dr. Erich Staudt †<br />

Herausgegeben von Prof. Dr. Bernd Kriegesmann<br />

Band 1 Mühlemeyer, P.: Personalmanagement in der betrieblichen Forschung und Entwicklung (F&E),<br />

Bochum 1992.<br />

Band 2 Hahne, J.: Regelungsmanagement in der Forschung und Entwicklung, Bochum 1993.<br />

Band 3 Staudt, E. (Hrsg.): Mit Innovation vom Plan zum Markt, Bochum 1993.<br />

Band 4 Kriegesmann, B.: Innovationsorientierte Anreizsysteme, Bochum 1993.<br />

Band 5 Staudt, E. (Hrsg.): Weiterbildungshandbuch, Bochum 1993.<br />

Band 6 von Hören, M.: Beratung kleiner und mittelgroßer Unternehmen in Personalentwicklungsfragen, Bochum<br />

1996.<br />

Band 7 Thielemann, F.: Die Gestaltung von Kooperationen kleiner und mittlerer Unternehmen, Bochum 1996.<br />

Band 8 Staudt, E.; Kottmann, M.; Merker, R.: Chemiker: Hochqualifiziert aber inkompetent? Eine<br />

Bestandsaufnahme von Kompetenzdefiziten und arbeitsmarktrelevanten Barrieren beim Berufseinstieg von<br />

Hochschulabsolventen der Chemie in traditionelle und alternative Beschäftigungsfelder, Bochum 1996.<br />

Band 9 Kunhenn, H.: Ökobilanzen <strong>–</strong> Ursachen, Ausprägungen und Auswirkungen von Freiräumen auf den Einsatz<br />

von Ökobilanzen durch Unternehmen, Bochum 1997.<br />

Band 10 Staudt, E.; Kailer, N.; Kriegesmann, B.; Meier, A. J.; Stephan, H.; Ziegler, A.: Kompetenz und Innovation<br />

<strong>–</strong> Eine Bestandsaufnahme jenseits von Personalentwicklung und Wissensmanagement, Bochum 1997.<br />

Band 11 Staudt, E.; Kunhenn, H.; Schroll, M.; Interthal, J.: Die Verpackungsverordnung <strong>–</strong> Auswirkungen eines<br />

umweltpolitischen Großexperiments, Bochum 1997.<br />

Band 12 Merker, R.: Organisatorische Erscheinungsformen von Klein- und Mittelunternehmen <strong>–</strong> Ansätze für eine<br />

Organisationstypologie von KMU, Bochum 1997.<br />

Band 13 Staudt, E.; Auffermann, S.; Schroll, M.; Interthal, J.: Innovation trotz Regulation: Freiräume für<br />

Innovationen in bestehenden Gesetzen <strong>–</strong> Untersuchung am Beispiel des Chemikaliengesetzes, Bochum 1997.<br />

Band 14 Staudt, E.; Thielemann, F.: Innovation durch strategische Allianzen <strong>–</strong> Ein Wegweiser für die Druck- und<br />

Medienbranche, Bochum 1998.<br />

Band 15 Staudt, E.; Kottmann, M.: Employability von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren <strong>–</strong> Herausforderungen an<br />

die Kompetenzentwicklung in dynamischen Wirtschaftsbereichen, Bochum 1999.<br />

Band 16 Staudt, E.; Schroll, M.; Schweda, A.; Schwering, M.: ARGUS-Regelungsmanagement: Leitfaden für das<br />

Management von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in kleinen und mittleren Unternehmen,<br />

Bochum 2000.<br />

Band 17 Muschik, C.: Organisationale Kompetenz <strong>–</strong> Ein Beitrag zur Strukturierung organisationaler Kompetenz und<br />

Kompetenzentwicklung, Bochum 2002.<br />

Band 18 Meier, A. J.: Perspektiven des Bildungscontrollings im Paradigmenwechsel von der Weiterbildung zur<br />

Kompetenzentwicklung, Bochum 2002.<br />

Band 19 Kerka, F.: Strukturierung von Innovationsaufgaben <strong>–</strong> Ein Beitrag zur Beschreibung und Erklärung<br />

betrieblicher Veränderungsprozesse, Bochum 2002.<br />

141


Veröffentlichungen<br />

Band 20 Thomzik, M.: Rationalisierungspotenziale von Systemleistungen dargestellt am Beispiel des Facility<br />

Management-Konzeptes, Bochum 2002.<br />

Band 21 Krause, M.: Die Reichweite des institutionalisierten Technologietransfers bei der Diffusion neuer<br />

Technologien <strong>–</strong> Das Beispiel der begleitenden Maßnahmen im Förderprogramm Mikrosystemtechnik 1994-<br />

1999, Bochum 2003.<br />

Band 22 Kriegesmann, B.; Thomzik, M.: Entwicklungspotentiale in der Zusammenarbeit von Handwerksbetrieben und<br />

Stadtwerken, Bochum 2003.<br />

Band 23 Schwering, M. G.: Kompetenzentwicklung in Veränderungsprozessen <strong>–</strong> Eine empirische Analyse in<br />

innovativen und wachstumsstarken Unternehmungen, Bochum 2004.<br />

Band 24 Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Sieger, C. A.: Zukunftsperspektiven der Biotechnologie <strong>–</strong> Nur<br />

Umsetzungseliten schaffen Wachstum, Bochum 2005.<br />

Band 25 Kriegesmann, B.; Thomzik, M.; Göttel, S.; Dobos, G. J.; Paul, A.; Altner, N.; Lange, S.; Wolff, M.:<br />

Lifestyle-Management <strong>–</strong> Virtualisierte Arbeitsformen und Möglichkeiten der Lebensstilveränderung, Bochum<br />

2005.<br />

142<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN BAND 24<br />

BERND KRIEGESMANN / FRIEDRICH KERKA / CHRISTINA A. SIEGER<br />

ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN<br />

DER BIOTECHNOLOGIE<br />

NUR NUR UMSETZUNGSELITEN SCHAFFEN WACHSTUM<br />

HE RAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN BAND 25<br />

B ERND KRIEGESMANN / MARKUS THOMZIK / STEFANIE GÖTTEL<br />

GUSTAV J. DOBOS / ANNA PAUL / NILS ALTNER / SILKE LANGE<br />

MARTIN WOLFF<br />

LIFESTYLE-MANAGEMENT<br />

VIRTUALISIERTE VIRTUALISIERTE ARBEITSFORMEN UND<br />

MÖGLICHKEITEN DER<br />

LEBENSSTILVERÄNDERUNG


Lageplan


144<br />

Bremen/<br />

Münster<br />

A 43<br />

Anfahrt:<br />

Hannover<br />

A 2<br />

Oberhausen<br />

Mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln:<br />

Ab Bochum Hbf mit der Straßenbahnlinie<br />

U 35 bis zur Haltestelle<br />

Ruhr-Universität. Dann zu Fuß<br />

links Richtung Unicenter, an der<br />

Sparkasse rechts vorbei und an<br />

der Buchhandlung "Blätterwald"<br />

wieder rechts, dann geradeaus bis<br />

zum Buscheyplatz (ca. 4 min<br />

Fußweg). Den Fahrplan der<br />

Bogestra können Sie unter der<br />

EFA erfragen.<br />

Mit dem PKW:<br />

Aus Richtung Bochum Zentrum:<br />

Auf die Universitätsstraße bis zur<br />

Ausfahrt Uni-West (FH-Wirtschaft/<br />

Medizin/Geisteswissenschaften),<br />

dort abfahren und sofort links<br />

halten, Richtung BO-Querenburg/<br />

Unicenter. Von da ab ca. 600 m<br />

geradeaus. 100 m vor der dritten<br />

Ampel rechts auf den Parkplatz<br />

der Häuser Buscheyplatz 9-13.<br />

Aus Richtung A 43:<br />

Über geeignete Autobahnverbindungen<br />

auf die A 43, an der Anschlußstelle<br />

A 44 / BO-<br />

Querenburg Richtung BO-<br />

Querenburg abfahren. Am Ende<br />

der Ausfahrt auf die Universitätsstraße<br />

Richtung BO-Zentrum<br />

(BO-Querenburg, Ruhr-<br />

Universität). Dann die erste<br />

Ausfahrt (BO-Laer/Hustadt/BO-<br />

Querenburg) rechts, am Ende<br />

wieder rechts Richtung BO-<br />

Laer/Unicenter. Von dort ca. 2 km<br />

geradeaus. Nach 100 m hinter der<br />

ersten Ampel links auf den<br />

Parkplatz der Häuser<br />

Buscheyplatz 9-13.<br />

Castrop-<br />

Rauxel<br />

A 42<br />

Duisburg<br />

Hustadtring<br />

P<br />

P<br />

A 43<br />

Hustadtring<br />

Auf dem Aspei<br />

Plus<br />

Schinkelstraße<br />

Dortmund<br />

A 40<br />

Essen<br />

Blätterwald<br />

Hustadtring<br />

Eingang<br />

Buscheyplatz<br />

Sumperkamp<br />

Summa<br />

cum Laude<br />

Sparkasse<br />

BO-Laer<br />

Markstraße<br />

A 44<br />

Brenschederstraße<br />

Sheffieldring<br />

Richtung Witten<br />

Fußgängerbrücke<br />

Richtung Bochum Zentrum<br />

Stadtbahn U 35 / Universitätsstraße<br />

Stadtbahn U 35 / Universitätsstraße<br />

Lageplan<br />

Wuppertal/<br />

Köln<br />

A 43<br />

Abfahrt:<br />

A 44<br />

Bochum-<br />

Querenburg<br />

Ruhr-<br />

Universität<br />

Bochum HBF<br />

Universität<br />

Universität<br />

Haltepunkt<br />

U 35<br />

Abfahrt<br />

UNI-West/<br />

Unicenter

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