Ein reformfeindliches Establishment verspielt Deutschlands ... - IAI
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INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E.V. E.V.<br />
E.V.<br />
an der Ruhr-Universität Bochum<br />
Gründer: Prof. Dr. Erich Staudt †<br />
Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Bernd Kriegesmann<br />
Buscheyplatz 13 44801 Bochum<br />
Telefon: (0234) 9 71 17 - 0 Telefax: (0234) 9 71 17 - 20<br />
e-mail: info@iai-bochum.de Internet: http://www.iai-bochum.de<br />
No 204<br />
INNOVATIONSFORSCHUNG 2002<br />
INNOVATIONSPATT –<br />
EIN REFORMFEINDLICHES ESTABLISHMENT<br />
VERSPIELT DEUTSCHLANDS CHANCEN
ISSN 1615-617X<br />
Das Institut für angewandte Innovationsforschung ist ein eingetragener Verein mit anerkannter Gemeinnützigkeit<br />
und ist als wissenschaftliche <strong>Ein</strong>richtung gemäß § 36 WissHG an der Ruhr-Universität Bochum anerkannt. Die Finanzierung<br />
erfolgt durch die Ausführung von Auftragsforschungen für staatliche und private Institutionen und durch<br />
Spenden. Das <strong>IAI</strong> wird finanziell durch das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt.<br />
Spenden werden erbeten auf:<br />
Konto-Nr. 333 054 00<br />
bei der<br />
Sparkasse Bochum (BLZ 430 500 01)<br />
© Ohne ausdrückliche Genehmigung des Herausgebers ist es nicht gestattet, Bände der Berichtsreihe oder Teile daraus auf<br />
foto- oder akustomechanischem Weg zu vervielfältigen.
Inhaltsverzeichnis<br />
Geleitwort 1<br />
Das Jahresthema: Innovationspatt – <strong>Ein</strong> <strong>reformfeindliches</strong> <strong>Establishment</strong> <strong>verspielt</strong><br />
<strong>Deutschlands</strong> Chancen 7<br />
Forschung am <strong>IAI</strong> – Die Kompetenzbereiche 25<br />
Kompetenzbereich »Innovationsmanagement« 30<br />
Kompetenzbereich »Innovationspolitik« 32<br />
Kompetenzbereich »Kleine und mittlere Unternehmen« 34<br />
Kompetenzbereich »Regelungs- und Stoffstrommanagement« 36<br />
Kompetenzbereich »Kompetenzentwicklung« 38<br />
Kompetenzbereich „Innovationsmanagement“ – Die Projekte 41<br />
� Bausteine zur Gestaltung innovativer Systemleistungen 43<br />
� Kooperative Gestaltung von Systemleistungen 44<br />
� Der Facility Management-Markt aus Kundensicht 45<br />
Kompetenzbereich „Innovationspolitik“ – Die Projekte 47<br />
� Innovationsfähigkeit in der Wissensgesellschaft 48<br />
� Etablierung und Förderung dualer Kompetenzentwicklung auf neuem Niveau 49<br />
� Steigerung der Effizienz im Innovationstransfer durch Nachfrageformierung 50<br />
Kompetenzbereich „Kleine und mittlere Unternehmen“ – Die Projekte 51<br />
� Entwicklungspotenziale in der Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und<br />
Handwerksbetrieben 52<br />
� Personalengpässe bei hochinnovativen Klein- und Mittelunternehmen 53<br />
� Neupositionierung in Wertschöpfungsketten 54<br />
� Weiterbildung und Kompetenzentwicklung in KMU und Großunternehmen 55<br />
Kompetenzbereich „Regelungs- und Stoffstrommanagement“ – Die Projekte 57<br />
� <strong>Ein</strong>flussfaktoren und Handlungsbedarfe für Innovationen zum nachhaltigen<br />
Wirtschaften – Möglichkeiten und Grenzen einer nachhaltigen<br />
Wasserwirtschaft 59<br />
� Regelungsbarrieren und Regelungsmanagement kleiner und mittlerer<br />
Unternehmen 60<br />
� ARGUS-Regelungsmanagement: Leitfaden für das Management von Arbeits-,<br />
Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in KMU 61<br />
� Stoffstrommanagement Papier 62<br />
� Praxisleitfaden Stoffstrommanagement 63<br />
I
Kompetenzbereich „Kompetenzentwicklung“ – Die Projekte 65<br />
� Systemkompetenz und Innovation 66<br />
� Informelles Lernen – Schlüssel der Kompetenzentwicklung 69<br />
� Innovationsorientierte Kompetenzentwicklung 70<br />
� Bewertung von Kompetenzentwicklung 71<br />
� Zukunftsorientierte Ingenieurausbildung im Gas- und Wasserfach 72<br />
� Virtuelle Unternehmen und Life-Style-Management 73<br />
Der Ergebnistransfer 75<br />
Personenverzeichnis 2002 89<br />
II
Geleitwort<br />
Geleitwort<br />
In diesem Jahr ist der Gründer des <strong>IAI</strong>, Professor Dr. Erich Staudt, im Alter von nur 60 Jahren<br />
verstorben. Mit ihm haben wir einen der profiliertesten Vertreter der betriebswirtschaftlichen Innovationsforschung<br />
verloren. Erich Staudt prägte als brillanter Querdenker, Wissenschaftler, Berater<br />
und Unternehmer wie kaum ein anderer die deutsche Innovationsszene durch kritische<br />
Analysen. Er scheute sich nicht, den Dialog mit der Öffentlichkeit offensiv zu führen und fortschrittliche<br />
Ideen und Konzepte auch gegen Widerstände konsequent zu vertreten. Das <strong>IAI</strong> hat er<br />
bis zuletzt mit seiner Energie und seinem Engagement begeistert. Er hinterlässt dem Institut ein<br />
anspruchsvolles und verpflichtendes Verständnis von Wissenschaft und angewandter Forschung.<br />
Vorstand, Geschäftsführung und MitarbeiterInnnen des <strong>IAI</strong> haben es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
die Arbeiten im Sinne von Erich Staudt fortzuführen. Mit den laufenden und abgeschlossenen<br />
Projekten wollen wir sein wissenschaftliches Erbe annehmen und weiterentwickeln. Zentraler<br />
inhaltlicher Ansatzpunkt ist dabei derzeit für uns die Kompetenzentwicklung als dynamisierender<br />
Faktor einer innovierenden Gesellschaft. Unsere Ergebnisse in diesem Bereich verdeutlichen<br />
erhebliche Herausforderungen sowohl für die betriebliche Personalentwicklungsarbeit als auch<br />
für die Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik. Nachdem wir in den vergangenen Jahren den Mythos<br />
Weiterbildung zum Wanken gebracht haben, konnte das <strong>IAI</strong> mit empirischen Analysen aufzeigen,<br />
dass sich Kompetenzentwicklung weitgehend außerhalb traditioneller Weiterbildung vollzieht.<br />
Insbesondere für den Innovationsbereich bedeutet professionelle Personalarbeit mehr und<br />
vor allem anderes als die eingeschliffene Formalisierung und Institutionalisierung von Weiterbildungsaktivitäten.<br />
Bei Unternehmen, die in den letzten Jahren sowohl den Umsatz überdurchschnittlich<br />
steigern als auch Arbeitsplätze schaffen konnten, dominieren arbeitsintegrierte Lernformen.<br />
Mitarbeiter werden hier gefördert, indem sie gefordert werden: Gezielter Erfahrungsaustausch,<br />
Freiräume bei gleichzeitiger Ergebnisverantwortung sowie herausfordernde Arbeitsaufgaben<br />
ersetzen die Weiterbildung von der Stange.<br />
Kompetenzentwicklung verläuft nach anderen Mustern als in einer schlichten Wissensvermittlungskultur<br />
unterstellt wird. Und auch aktuelle Versuche, nicht nur kompetente Mitarbeiter, sondern<br />
kompetente Organisationseinheiten zu entwickeln, signalisieren Unverständnis über die der<br />
Entwicklung von Unternehmen zugrunde liegenden Zusammenhänge. Es reicht nicht aus, das<br />
individuelle Lernschema auf Unternehmen übertragen zu wollen. Weite Teile der wissenschaftlichen<br />
Debatte suggerieren zwar, dass Unternehmenskompetenzen das einfache Aggregat individueller<br />
Kompetenzen seien. In betrieblichen Realwelten wird aber sehr schnell deutlich, dass die<br />
Unternehmenskompetenzen aus einem Zusammenspiel von individuellen Kompetenzen, technischen<br />
Voraussetzungen, formalen und informalen organisatorischen Regelungen sowie gewachsenen<br />
Beziehungen zu Lieferanten, Kunden etc. entstehen. Und so ist auch zu erklären, dass mo-<br />
1
2<br />
Geleitwort<br />
dische Begriffe von lernenden Organisationen zwar gerne adaptiert und zum Leitbild eines „innovierenden“<br />
Unternehmens erhoben werden, Umsetzungsbemühungen aber an der Komplexität<br />
bestehender Kompetenzarchitekturen scheitern. Der technokratische Glaube an die synthetische<br />
Steuerbarkeit von Unternehmensentwicklung in einem dynamischen Umfeld muss der Pfadabhängigkeit<br />
Tribut zollen. Mit großen Erwartungen gestartete Vorhaben bleiben stecken und aufwendige<br />
Kulturwandelprojekte sollen dann die Folgen der Fehleinschätzungen heilen.<br />
Die Entwicklungsfähigkeit und -bereitschaft von Unternehmen ist multifaktoriell determiniert.<br />
Es sind eben nicht allein die Individualkompetenzen, sondern auch technologische Entscheidungen<br />
des Musters UMTS, die genauso wie gewachsene organisatorische Regelungen oder Beziehungsnetzwerke<br />
die Unternehmensentwicklung festlegen. Diese Zusammenhänge wollen wir<br />
weiter klären und einer betriebswirtschaftlichen Beurteilung zugänglich machen.<br />
Auch für dieses Forschungsfeld hat uns Erich Staudt mit seiner ihm eigenen Überzeugungskraft<br />
ermutigt, im Spannungsfeld von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik neue Wege einzuschlagen<br />
und mit Nachdruck zu verfolgen. Angesichts der anstehenden Themen sind wir zuversichtlich,<br />
auch künftig mit Beiträgen aus der angewandten Innovationsforschung Diskussionen initiieren<br />
zu können, um das <strong>IAI</strong> beständig als kompetentes Institut im Innovationsbereich zu positionieren.<br />
Mit dem diesjährigen Jahresthema wollen wir in diesem Sinne noch einmal „Anstöße“ unseres<br />
Gründers, Erich Staudt, platzieren. Das Jahresthema trägt den Titel „Innovationspatt – <strong>Ein</strong> <strong>reformfeindliches</strong><br />
<strong>Establishment</strong> <strong>verspielt</strong> <strong>Deutschlands</strong> Chancen“ und ist eine seiner letzten Veröffentlichungen,<br />
mit der er in gewohnter Manier die Entwicklungsprobleme des Innovationsstandorts<br />
Deutschland skizziert und notwendige Reformen angemahnt hat. Mit dieser kritischen<br />
Analyse wollte er erneut die Harmonie-Illusion von Politikern und Unternehmern vom Konsens<br />
an runden Tischen „stören“, um Innovationen voranzubringen. Wie so oft, war Erich Staudt hier<br />
mit seinen Analysen der Zeit weit voraus.<br />
Verbunden mit dem Bericht über laufende Forschungsaktivitäten sowie Veröffentlichungen bedanken<br />
wir uns bei all denen, die auch in diesem Jahr wieder unsere Arbeit ermöglicht und dem<br />
<strong>IAI</strong> nach dem Tod von Professor Dr. Erich Staudt ihre Unterstützung zugesagt haben. Wir werden<br />
weiterhin den Dialog mit Ihnen pflegen und würden uns freuen, wenn Sie auch künftig an<br />
den Themen der angewandten Innovationsforschung Interesse fänden. In diesem Sinne hoffen<br />
wir auf Ihre Resonanz, Anregungen und eine weiterhin gute Zusammenarbeit.<br />
Bochum im Dezember 2002 Bernd Kriegesmann
Geleitwort<br />
Innovation:<br />
Von der Weiterbildung zur Lernkultur<br />
In memoriam Professor Dr. Erich Staudt<br />
Innovation bedingt Kompetenz<br />
Innovation galt noch in den 1970er Jahren eher als<br />
Bedrohung denn als betriebliche Notwendigkeit. In<br />
saturierten Gesellschaften wurden Innovationen so<br />
lange verschoben, wie es geht. Nicht verwunderlich,<br />
dass Staudt in dieser Zeit mit seinen Arbeiten zur Innovationsforschung<br />
Argwohn erweckte. Umso mehr,<br />
als er Ende der 1970er Jahre zeigte, dass der zentrale<br />
Engpass im technischen und strukturellen Wandel die<br />
Qualifikation - nach heutigem Stand: die Kompetenz<br />
(und hierhinter verbirgt sich ein gewaltiger Lernprozess)<br />
- von Fach- und Führungskräften ist (Staudt<br />
1980). Sein Postulat von der Führungsrolle der Personalentwicklung<br />
für die Unternehmensentwicklung<br />
(Staudt/Schepanski 1983) störte Planungskünstler,<br />
die - allein an der Technik oder am Markt orientiert -<br />
den Faktor Personal als Anpassungsreserve am Ende<br />
der Planungskette sahen: Erst die Festlegung zu bearbeitender<br />
Märkte sowie einzusetzender Technik und<br />
dann die beliebige Synthetisierung der Mitarbeiterkompetenzen.<br />
Mit dieser eingeschränkten Perspektive, die sich Bildungs-Planwirtschaftler<br />
bis heute hartnäckig bewahren,<br />
wenn sie die richtigen Qualifikationen der Zukunft<br />
in einem prognostischen Hochleistungsakt bestimmen<br />
wollen und damit die Zukunft offensichtlich<br />
besser kennen als die dezentral verteilten Innovationskräfte,<br />
die die Zukunft selbst noch entdecken<br />
müssen, werden die personellen Potenziale als Träger<br />
von Innovationen ausgeblendet. Die als Folge entstehenden<br />
Engpässe im Kompetenzbereich werden mit<br />
der Diagnose eines steigenden Weiterbildungsbedarfs<br />
bei steigender Entwicklungsdynamik fehlinterpretiert.<br />
Mit zunehmendem Innovationsdruck schwollen<br />
daher Weiterbildungsbemühungen an, und der Glaube<br />
an deren Wirksamkeit verfestigte sich mit dem<br />
Ausweis wachsender Aufwendungen. Hatte Staudt<br />
anfänglich auch diesem Gedanken nahe gestanden, so<br />
kam er in seinem Weiterdenken doch zunehmend zu<br />
einer kritischeren <strong>Ein</strong>sicht.<br />
<strong>Ein</strong>e Schwachstellenanalyse von Personalentwicklung<br />
und Weiterbildung im Jahre 1989 (Staudt 1990)<br />
zeigte die Widersprüche der Ideologie einer anforderungsorientierten<br />
Weiterbildung auf. Anstelle von<br />
Reparaturweiterbildung und institutionellen Verkrustungen<br />
forderte Staudt erneut eine höhere Potenzialorientierung<br />
und die Integration von Personalund<br />
Organisationsentwicklung im Verbund mit der<br />
Unternehmensentwicklung. Mit seiner Potenzialorientierung<br />
durchbrach Staudt die eindimensionale<br />
Denkweise und öffnete den Blick für eine Weiterbildung,<br />
die nicht allein anforderungsorientiert, sondern<br />
auf die kompetenzbasierte Ansteuerung entwicklungsoffener<br />
Prozesse ausgerichtet ist.<br />
Denn Kompetenz ist dynamisierender Faktor von<br />
Entwicklungsprozessen und nicht beliebig synthetisierbare<br />
Anpassungsreserve. In einem komplexen<br />
Rückkoppelungsprozess werden Kompetenzen in<br />
neuen Sach- und Dienstleistungen bzw. Verfahren<br />
"materialisiert" und lösen entsprechend geänderte<br />
Kompetenzanforderungen beim Nutzer bzw. Anwender<br />
aus. Die Entwicklung von Kompetenzen wird<br />
damit zum zentralen Bestandteil von Innovationsprozessen<br />
bzw. ist in diese eingebettet. Obwohl dieser<br />
Zusammenhang inzwischen unbestritten ist, halten<br />
sich linear-sequentielle Denkmuster, ignorieren<br />
staatliche Programme zur Innovationsförderung diesen<br />
Fakt weitgehend, indem sie einseitig Technologien<br />
pushen, ohne die Kompetenzen mitzuentwickeln<br />
und betreiben Unternehmen sehr aufwendig Marktanalysen<br />
und Investitionsrechnungen vor der <strong>Ein</strong>führung<br />
neuer Techniken, ohne die erforderliche Kompetenzentwicklung<br />
vorzubereiten. Mit erheblichen<br />
Aufwendungen startet man dann chronisch verspätet<br />
und meist experimentell, um sich die erforderlichen<br />
Kompetenzen anzueignen. Diese künstliche Abkopplung<br />
der Kompetenzentwicklung vom übrigen<br />
3
Innovationsgeschehen findet dann ihren Niederschlag<br />
in Green-Card-Debatten oder dem Anwendungsstau<br />
neuer Techniken.<br />
Kompetenzentwicklung durch Weiterbildung<br />
– Missverständnisse forcieren Suchbewegungen<br />
in die falsche Richtung<br />
Auch vor diesem Hintergrund wäre es falsch, Staudt<br />
in die Rolle des Weiterbildungsgegners zu drängen,<br />
zumal er mit Forderungen wie „Weiterbildung statt<br />
Arbeitszeitverkürzung“ oder „Weiterbildung für Ingenieure“<br />
viele aktuell diskutierte Themen lange<br />
vorweggenommen hat (Staudt 1986). Die Effektivität<br />
und Effizienz gut umgesetzter Weiterbildung zur Reproduktion<br />
von Routinen ist auch unbestritten. Staudt<br />
hat dabei aber nie für die Lösung von Entwicklungsproblemen<br />
künstlich von der Arbeitswelt getrennte<br />
Lehrarrangements im Sinne gehabt oder ist gar der<br />
Utopie der Planbarkeit von Weiterbildung in dynamischen<br />
Entwicklungsprozessen aufgesessen. Um Lösungsansätze<br />
für die Umsetzung eines potenzialorientierten<br />
Ansatzes herauszufinden, untersuchte er<br />
vielmehr die Verknüpfung von Personal- und Organisationsentwicklung<br />
in japanischen Unternehmen. Dabei<br />
wurde deutlich, dass mit dieser potenzialaktivierenden<br />
Entwicklung im Betrieb nicht nur eine Bewältigung<br />
von Strukturwandlungsproblemen möglich<br />
ist, sondern zugleich das System der formalen Qualifikation<br />
für ein ganzes Berufsleben zu problematisieren<br />
wäre. Damit ging die Erkenntnis einher, dass<br />
„Kompetenz“ mehr ist als Formalqualifikation und<br />
qua Wissensvermittlung gerade in Entwicklungsprozessen<br />
nicht entwickelt werden kann. Innovationen<br />
beruhen auf selbst organisierten Prozessen. Die darin<br />
erforderlichen und zum Vorschein tretenden Kompetenzen<br />
der Beteiligten sind kaum auf der Schulbank<br />
oder in Seminaren zu vermitteln.<br />
Doch im Boom der Wiedervereinigung gingen diese<br />
<strong>Ein</strong>sichten unter. Weiterbildung degenerierte zum<br />
Beschäftigungsprogramm und zum Alibi für überdimensionierte<br />
Weiterbildungsinstitutionen. Dies verleitete<br />
Staudt in seiner provokanten Art zu deutlichen<br />
Formulierungen: „Ich für mich ... bin mir sicher, dass<br />
der Schrebergarten, die Nachbarschaftshilfe, soziales<br />
und politisches Engagement und die Fähigkeit, die<br />
eigene Wohnung zu renovieren, zumindest für eine<br />
Übergangszeit befriedigender sind, als wie ein Hamster<br />
im Weiterbildungstretrad zu laufen.“ (Staudt<br />
1993, S. 35)<br />
Auch aus den Analysen dieser Entwicklungen (Staudt<br />
et al. 1996) wurde klar, dass eine sinnvolle Personalentwicklung<br />
nur zu einem geringen Anteil in der<br />
institutionalisierten Weiterbildung stattfindet, dass<br />
also allein die Wissensvermittlung Übergangs- und<br />
Entwicklungsprobleme nicht lösen kann. Die Ursa-<br />
4<br />
Geleitwort<br />
chenanalyse lieferte er mit dem Beitrag „Weiterbildung:<br />
<strong>Ein</strong> Mythos zerbricht“ (Staudt/Kriegesmann<br />
1999). Mit der Aufklärung von zwei Missverständnissen<br />
relativierte er die Reichweite von Weiterbildung<br />
in Innovationsprozessen und widerlegte damit<br />
die Annahme, dass zunehmende Entwicklungsdynamik<br />
mehr Weiterbildung erfordert:<br />
– Konventionelle Weiterbildung setzt im Vorfeld<br />
bestimmbare Anforderungen voraus. Weil es<br />
aber in dynamischen Entwicklungsprozessen<br />
nicht mehr gelingt, inhaltliche Orientierung für<br />
Weiterbildung zu schaffen, wird die Flucht auf<br />
die Metaebene des Überfachlichen und der<br />
Schlüsselqualifikationen angetreten. Das<br />
–<br />
Münchhausendilemma soll durch das Herausziehen<br />
aus dem Sumpf am eigenen Zopf aufgelöst<br />
werden.<br />
Neben der Wissensvermittlung durch Weiterbildung<br />
ist noch etwas anderes wirksam, das die<br />
Kompetenz bestimmt. Nicht frei verfügbares<br />
Wissen, das über die Schulbank oder das Internet<br />
vermittelt wird, schafft Problemlösungen, sondern<br />
erst das Anwendungs- und Umsetzungs-<br />
Know-how. Die üblichen Wissensvermittlungsstrategien<br />
reichen dazu nicht aus. Und selbst<br />
wenn Handlungsfähigkeit erreicht werden kann,<br />
greifen auf Lernen reduzierte Bemühungen zu<br />
kurz, weil persönliche Dispositionen und Motivationen<br />
ausgeblendet bleiben.<br />
Diese beiden Problemkreise erklären die begrenzte<br />
Reichweite von traditioneller Weiterbildung und weisen<br />
auf die notwendige Neukonzipierung von Kompetenzentwicklung<br />
hin. Neben der unbestritten bedeutsamen<br />
Konzentration auf das Lernen im Prozess<br />
der Arbeit konnten die Ergebnisse dazu beitragen,<br />
den Bereich des Lernens im sozialen Umfeld als<br />
wichtigen Teil des informellen Lernens stärker in den<br />
Blick der Forschung zu rücken. So dominieren etwa<br />
bei der Bewältigung individueller Entwicklungen die<br />
Kompetenzentwicklungseffekte aus der Tätigkeit,<br />
gehen Kompetenzen eher auf die bisherige Berufsbiographie<br />
aber auch auf das soziale Umfeld zurück<br />
als auf Lehrarrangements (Staudt/Kley 2001). Empirische<br />
Analysen des Instituts für angewandte Innovationsforschung<br />
zur Kompetenzentwicklung in innovationsaktiven<br />
Unternehmen belegen zudem, dass<br />
arbeitsintegrierte Maßnahmen und organisatorische<br />
Bedingungen als Kompetenzquellen den einer Lehrkultur<br />
entsprechenden Maßnahmen überlegen sind<br />
(Staudt et al. 2002).<br />
Vom Mythos in die Krise<br />
Inzwischen signalisieren auch rückläufige Weiterbildungsinvestments,<br />
dass die Teilnehmer den Beitrag<br />
anderer Lernformen und Lernorte zur Kompe-
Geleitwort<br />
tenzentwicklung registrieren und souveräne Lernsubjekte<br />
ihre Kompetenzentwicklung selbst organisieren.<br />
Es wäre aber verfehlt, den Weiterbildungsinstitutionen<br />
nahezu alle Bedeutung beim Aufbau von<br />
Kompetenz abzusprechen. Denn für den Erwerb von<br />
Kulturtechniken und die Reproduktion von Routinen<br />
ist ihre Effektivität anscheinend kaum zu übertreffen.<br />
Aber es bleibt die Herausforderung, im Kontext der<br />
breiten Sichtweise von Kompetenzentwicklung den<br />
Beitrag, das Kerngeschäft von traditioneller Weiterbildungseinrichtungen<br />
exakter und neu zu bestimmen.<br />
Die politische Alibi-Formulierung, Innovation<br />
und Veränderungen bedingten verstärkte Weiterbildung,<br />
hat sich als Irrweg herausgestellt. Auch stellt<br />
sich die grundsätzliche Frage, wie viel Routinen in<br />
hochentwickelten Wirtschaften ökonomisch vertretbar<br />
sind. Davon hängt es aber auch ab, welchen Stellenwert<br />
und welches Profil Weiterbildungseinrichtungen<br />
haben werden.<br />
Insgesamt ist unbestritten, dass individuelle Kompetenzentwicklung<br />
immer wichtiger wird. <strong>Ein</strong>e auf<br />
Formalqualifikation reduzierte Lehrkultur ist in<br />
strukturellen Wandlungsprozessen jedoch nicht mehr<br />
angemessen (Erpenbeck/Sauer 2000). Will man den<br />
Herausforderungen einer innovierenden Gesellschaft<br />
gerecht werden, ist der Weg für eine neue Lernkultur<br />
zu öffnen, die<br />
– die Arbeitstätigkeit als Kompetenzquelle nicht<br />
zufällig akzeptiert oder sogar im Zuge von Rationalisierungs-<br />
und Fusionseuphorien ignoriert,<br />
sondern als Gestaltungsaufgabe aktiviert,<br />
– die Lernintensität des sozialen Umfeldes akzeptiert<br />
und im Sinne der Potenzialorientierung aufgreift,<br />
– aber auch Wissensvermittlung durch klassische<br />
Weiterbildungsinstitutionen - sicherlich mit einem<br />
geänderten Rollenverständnis - in Entwicklungszusammenhänge<br />
einbindet.<br />
Wenn auch mit den Staudt´schen Arbeiten die Konturen<br />
einer entsprechenden Lernkultur weiter aufgeschlossen<br />
wurden, fallen breite Zustimmung und bekundete<br />
Umsetzungsbemühungen allzu oft dem business<br />
as usual zum Opfer, werden „Bildungsoffensiven“<br />
in tradierten Strukturen versucht, benennt man<br />
Althergebrachtes mit neuen Etiketten. So spricht man<br />
aus Rücksicht auf die etablierten Strukturen lieber<br />
nur von einer „Akzentverschiebung“ der Weiterbildung.<br />
Die Barrieren auf dem Weg zu einer neuen<br />
Lernkultur werden - wie bei jeder Innovation - überdeutlich<br />
sichtbar.<br />
Lernkultur als Innovationskultur<br />
Während sich die verfestigten Strukturen und Denkmustern<br />
Verhafteten zwischen Terrainsicherung und<br />
Nachhutgefechten bewegen, weitete Staudt den Blick<br />
für eine neue Lernkultur erneut, indem er die isolierte<br />
Optimierungsdiskussion individueller Kompetenzentwicklung<br />
relativierte. <strong>Ein</strong>e neue Lernkultur<br />
läuft ins Leere, wenn zwei Missverständnisse nicht<br />
aufgebrochen werden:<br />
– Personalentwicklung findet oftmals losgelöst<br />
vom Systemzusammenhang statt, d.h. entkoppelt<br />
von der angestrebten bzw. mit der Kompetenz<br />
machbaren organisatorischen, technischen oder<br />
marktlichen Entwicklung. Die Verwertbarkeit<br />
der individuellen Kompetenz resultiert aber erst<br />
aus der Integrierbarkeit in den arbeitsteiligen Zusammenhang<br />
nicht nur mit dem Sozialsystem,<br />
sondern auch mit dem technischen System und<br />
der Arbeitsorganisation.<br />
– Die Kompetenz von Organisationen oder Betrieben,<br />
eben die Systemkompetenz, wird häufig als<br />
einfaches Aggregat individueller Kompetenzen<br />
gedacht. Die vorliegenden praktischen Erfahrungen<br />
machen aber deutlich, dass die Systemkompetenz<br />
einer Organisation oder eines Unternehmens<br />
auf einem Zusammenspiel von Personal,<br />
Technostrukturen und ihrer <strong>Ein</strong>bindung über<br />
formelle sowie informelle organisatorische Regelungen<br />
in den Betriebskontext und das Unternehmensumfeld<br />
basiert. Der Nutzen bzw. die<br />
Verwertbarkeit der Systemkompetenz zeigt sich<br />
aber erst in dem marktlichen Erfolg, der sich aus<br />
der Position in der Wertschöpfungskette ergibt.<br />
Erst die Integration der individuellen Kompetenzen<br />
in das Arbeitssystem sowie die Verzahnung der individuellen<br />
Kompetenzentwicklung mit der jeweiligen<br />
Systementwicklung führen zu Systemtransformationen<br />
und damit zu Innovationen.<br />
Die individuelle Kompetenz ist also lediglich ein<br />
Baustein, dessen Nutzen sich erst aus dem sachökonomischen<br />
Zusammenhang ergibt. Schon die qualitative<br />
Deskription der individuellen Kompetenz erfolgt<br />
zum überwiegenden Teil aus den übrigen Systembestandteilen<br />
(z.B. als Gruppenmitglied im sozialen<br />
System, als Dreher an der Drehbank, als Funktionsträger<br />
in der Organisation etc.). Erst die Kenntnis<br />
des Systemzusammenhangs erlaubt die Gestaltung<br />
von Kompetenzentwicklungsmaßnahmen auf bestimmten<br />
Entwicklungspfaden.<br />
Innovationen sind komplexe Systementwicklungen,<br />
in denen gewachsene Unternehmenskonfigurationen<br />
von Input-Faktoren, eingesetzten Betriebsmitteln,<br />
Strukturen und Prozessen, Mitarbeiterpotenzialen und<br />
Leistungsangeboten mit ihren sehr spezifischen Beziehungen<br />
und Abhängigkeiten neu formiert werden.<br />
Das ist etwas anderes als das reduktionistische<br />
Phantom von den „schnell lernenden Organisationen“.<br />
So erfordern einerseits Produktinnovationen<br />
andere Fertigungsorganisationen mit neuen Be-<br />
5
triebsmitteln und Verschiebungen in Mitarbeiterkompetenzen,<br />
eventuell auch neue Absatzwege oder<br />
Servicefunktionen. Andererseits bilden z.B. neue<br />
Betriebsmittel den Ausgangspunkt für neue Produktquantitäten<br />
und -qualitäten, aber auch eine geänderte<br />
Kompetenzarchitektur bis hin zu Verschiebungen<br />
der Marktkonstellationen.<br />
<strong>Ein</strong>e Organisation, die sich selbst neu am Markt positioniert<br />
(z.B. durch Produktinnovation) hat also<br />
gleichzeitig eine erhebliche interne Transformationsleistung<br />
zu erbringen. Dabei sind die individuellen<br />
Lernschritte zwar von zentraler Bedeutung, aber<br />
sie sind (wie z.B. beim Lernen im Prozess der Arbeit)<br />
am effektivsten im Gleichschritt mit der Entwicklung<br />
der anderen Systembestandteile zu betreiben. Damit<br />
sind die Anforderungen an eine Lernkultur, die die<br />
Entwicklung fördert, skizziert.<br />
Die Krise als Chance<br />
Die zurückgehenden Teilnahmezahlen an Weiterbildung,<br />
der Rückgang betrieblicher Weiterbildungsaufwendungen,<br />
der vorauszusehende Absturz der<br />
Förderung der beruflichen Weiterbildung als arbeitsmarktpolitisches<br />
Instrument mit äußerst begrenzter<br />
Wirkung kann vor diesem Hintergrund als Chance<br />
interpretiert werden. Es wächst die Bereitschaft, Positionen<br />
in Frage zu stellen und im Feld der Kompetenzentwicklung<br />
neue Wege zu beschreiten.<br />
Diese Innovationen und veränderten Sichtweisen beziehen<br />
sich auf unterschiedliche Ebenen, auf die<br />
Ebene des <strong>Ein</strong>zelnen, der Betriebe, der Regionen,<br />
aber auch der Sozialpartner. Alle sind gefordert, über<br />
neue Wege nachzudenken. Dies wird nicht im Konsens<br />
geschehen, denn - so Staudt - „Innovation im<br />
Konsens ist Nonsens“.<br />
Die Umsetzung eines modernen Kompetenzentwicklungsmanagements<br />
bedingt die Etablierung von<br />
Lernkulturen, welche die Systemintegration von personellen,<br />
technischen und organisatorischen Veränderungsmaßnahmen<br />
gewährleisten. Da Veränderungen<br />
weder Haupt- noch Daueraufgabe eines Betriebes<br />
sein können, ist dabei davon auszugehen, dass Betriebe<br />
nicht über eine statische Lernkultur verfügen,<br />
sondern dass diese prozessabhängig variiert resp. verschiedene<br />
Lernkulturen komplementär erforderlich<br />
sind. Während<br />
– die Initiierung von Innovationen Lernkulturen<br />
voraussetzt, die den Aufbruch zu Neuem ermöglichen<br />
und die Formierung innovativer Kräfte<br />
zulassen,<br />
– erfordern vollzogene Entwicklungsschritte „stabilisierende“<br />
Lernkulturen, welche durchaus<br />
auch Wesensmerkmale traditioneller Lehrkulturen<br />
aufweisen können.<br />
6<br />
Literatur<br />
Geleitwort<br />
Erpenbeck, J.; Sauer, J.: Das Forschungs- und Entwicklungsprogramm<br />
„Lernkultur Kompetenzentwicklung“.<br />
In: Kompetenzentwicklung 2000. Lernen<br />
im Wandel – Wandel durch Lernen. Münster/New<br />
York/München/Berlin 2000, S. 289-335<br />
Staudt, E.: Mikroelektronik. <strong>Ein</strong> Engpaß und seine<br />
Beseitigung. In: Der Arbeitgeber, Heft 23/1980, S.<br />
1402-1410<br />
Staudt, E.: Lebenslanges Lernen. In: VDI-Z, Nr.<br />
17/1986, S. 619-622<br />
Staudt, E.: Defizite betrieblicher Weiterbildung. In:<br />
Schlaffke, W.; Weiß, R. (Hrsg.): Tendenzen betrieblicher<br />
Weiterbildung - Aufgaben aus Forschung und<br />
Praxis. Köln 1990, S. 36-78<br />
Staudt, E.: Weiterbildung zwischen Sozial- und Arbeitsmarkt.<br />
In: Berufliche Weiterbildung im Transformationsprozeß.<br />
<strong>Ein</strong>e Zwischenbilanz. QUEM–report<br />
Heft 12. Berlin 1993, S. 21-40<br />
Staudt, E. et al.: Weiterbildung von Fach- und Führungskräften<br />
in den neuen Bundesländern. edition<br />
QUEM, Band 7. Münster, New York 1996<br />
Staudt, E. et al.: Der Beitrag der Weiterbildung zur<br />
Personal-, Organisations- und Unternehmensentwicklung<br />
in KMU und Großunternehmen – <strong>Ein</strong>e vergleichende<br />
Analyse von Differenzen und Defiziten.<br />
BMBF-Schlussbericht. Bochum 2002<br />
Staudt, E.; Kley, T.: Formelles Lernen – informelles<br />
Lernen – Erfahrungslernen. Wo liegt der Schlüssel<br />
zur Kompetenzentwicklung von Fach- und Führungskräften.<br />
In: Berufliche Kompetenzentwicklung<br />
in formellen und informellen Strukturen. QUEM–<br />
report, Heft 69. Berlin 2001, S. 227-275<br />
Staudt, E.; Kriegesmann, B.: Weiterbildung: <strong>Ein</strong><br />
Mythos zerbricht. Der Widerspruch zwischen überzogenen<br />
Erwartungen und Mißerfolgen der Weiterbildung.<br />
In: Staudt, E. (Hrsg.): Berichte aus der angewandten<br />
Innovationsforschung, Nr. 178. Bochum<br />
1999<br />
Staudt, E.; Schepanski, N.: Innovation, Qualifikation<br />
und Organisationsentwicklung: Folgen der Mikrocomputer-Technik<br />
für Ausbildung und Personalwirtschaft.<br />
In: Bundesminister für Forschung und Technologie<br />
(Hrsg.): Technischer Wandel, Personalplanung<br />
und Personalwirtschaft. Beiträge und Materialien<br />
zum Symposium der Sozialakademie Dortmund,<br />
02.-04.11.1982. Düsseldorf/Wien 1983, S. 155-197<br />
Johannes Sauer und Bernd Kriegesmann<br />
QUEM-BULLETIN 5/2002, Seite 1–4
Innovationspatt – <strong>Ein</strong> <strong>reformfeindliches</strong><br />
<strong>Establishment</strong> <strong>verspielt</strong> <strong>Deutschlands</strong> Chancen<br />
Das Jahresthema
Innovationspatt – <strong>Ein</strong> <strong>reformfeindliches</strong> <strong>Establishment</strong> <strong>verspielt</strong><br />
<strong>Deutschlands</strong> Chancen 1<br />
von Erich Staudt †<br />
8<br />
Jahresthema<br />
In unserer Gesellschaft besteht nur eine vordergründige <strong>Ein</strong>igkeit, dass man innovieren sollte. In<br />
aller Regel wird die Innovationsfähigkeit von Individuen, Institutionen und Unternehmen überschätzt,<br />
werden Widerstände gegen den Wandel übersehen.<br />
Die großen Heilslehrer, Erfinder, Promotoren und Vermarkter von Innovationen geben sich dann<br />
enttäuscht und erschüttert. Weil ihr „Allheilmittel“ nicht gleich angenommen und freudig begrüßt<br />
wird, räsonieren sie dann über die<br />
• Innovationsfeindlichkeit in unserer Gesellschaft,<br />
• Unfähigkeit zurückhaltender Anwender,<br />
• Führungsschwächen des Managements,<br />
• Leistungsschwäche der Arbeitnehmer oder<br />
• Unzulänglichkeit des Bildungssystems, das es versäumt habe, schon vor der Kenntnis der jeweils<br />
aktuellen Technologie, angemessene Ausbildungsgänge einzurichten.<br />
Die Überschätzung der Überzeugungskraft von Neuerungen und die Unterschätzung der durch<br />
Innovationen hervorgerufenen Widerstände, die durch den missionarischen Übereifer oft noch<br />
verstärkt werden, erzeugen erhöhte Störpotentiale, die die technische und wirtschaftliche Entwicklung<br />
hemmen und schließlich in einen Teufelskreis führen, in dem Widerstände gegen den<br />
Wandel eher noch verschärft als abgebaut werden. 2<br />
Innerhalb einer solchen Innovationswiderstände verstärkenden Spirale bewegt sich ein großer<br />
Teil der Innovationsszene in der Bundesrepublik.<br />
In saturierten Gesellschaften werden Innovationen – so lange es geht – verschoben und verdrängt.<br />
Nichts macht so müde wie der Erfolg vergangener Tage. An die Stelle von Innovationen<br />
rückt deshalb in Krisenzeiten zunächst Besitzstandswahrung. Gewerkschaften, Altindustrien und<br />
Großorganisationen errichten „Wagenburgen“. Sie richten zwar nichts gegen das Erdbeben des<br />
1<br />
2<br />
Unter gleichem Titel erschienen in: Bollmann, S. (Hrsg.): Patient Deutschland – <strong>Ein</strong>e Therapie, Stuttgart, München 2002,<br />
S. 45–61.<br />
Vgl. Staudt, E. (Hrsg.): Das Management von Innovationen, Frankfurt/Main 1986.
Jahresthema<br />
Strukturwandels aus, schaffen aber eine Pattsituation, die es der populistisch an diese „Wagenburgen“<br />
gekoppelten Politik unmöglich macht, die richtigen Rahmenbedingungen für die gesellschaftliche<br />
Erneuerung zu setzen.<br />
Um die Kräfte deutlich zu machen, die zu solchen innovatorischen Patts führen, sei als Referenzsystem<br />
das Ruhrgebiet betrachtet, wo schon seit 40 Jahren drei Gruppen mit ihren Widerständen<br />
den Strukturwandel verzögern. Die drei Gruppen sind:<br />
• das kommunale und regionale politische Umsystem,<br />
• die Unternehmen dieser Region – im Vordergrund stehen dabei natürlich die Großunternehmen<br />
der alten Monostruktur –<br />
• und die organisierten Arbeitnehmer.<br />
Es geht dabei nicht um die Kritik der spezifischen Region, sondern den Prototypus eines Innovationspatts,<br />
wie er nicht nur in jeder altindustriellen Gegend der Erde auftritt, sondern genauso in<br />
der Landwirtschaft oder in der modernen Rüstungs- und Luftfahrtindustrie, aber auch bei<br />
Dienstleistern vorzufinden ist.<br />
Jede dieser drei Gruppen, die Politik, die Unternehmen und die Arbeitnehmer, praktiziert spezifische<br />
Strategien des Krisenmanagements, die, jede für sich genommen, menschlich verständlich<br />
und unter Überlebensgesichtspunkten durchaus zu rechtfertigen sind. Insofern ist auch keiner der<br />
beteiligten Gruppierungen ein Vorwurf zu machen. Sie verhalten sich alle subjektiv rational und<br />
systemkonform. Nur in der Summe – und über die Zeit – bewirken diese Aktivitäten, trotz bester<br />
Absicht, das innovatorische Patt und die daraus resultierenden Friktionen des Strukturwandels.<br />
Erste Widerstandsgruppe: Politik<br />
Die Krise des Ruhrgebiets ist das Ergebnis weit zurückliegender falscher bzw. nicht vorhandener<br />
Strukturpolitik. Dies wird aus der hohen Zeitkonstante bei strukturellen Veränderungen deutlich.<br />
So braucht man für die Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in Produktion<br />
und Produkte fünf bis zehn Jahre. Investitionen in Betriebsmittel und Maschinen schreiben<br />
Strukturen für zehn bis zwanzig Jahre fest. Änderungsnotwendigkeiten in der Kompetenz von<br />
Arbeitnehmern, aber auch Führungskräften, werden leicht zum Generationenproblem, das meist<br />
erst mit einem Zeithorizont von mehr als dreißig Jahren gelöst werden kann. Schließlich sind Investitionen<br />
in die Infrastruktur Jahrhundertwerke, die, einmal getätigt, kaum mehr revidierbar<br />
sind.<br />
9
10<br />
Jahresthema<br />
Im krassen Gegensatz dazu steht alltägliches politisches Verhalten. Politiker sind Stimmenmaximierer.<br />
Die öffentliche Hand sieht sich wegen jeweils bevorstehender Wahlen stets unter sehr<br />
kurzfristigen Erfolgsdruck gestellt. Das hat zur Folge, dass die gerade für den Strukturwandel<br />
mittels Innovationen erforderlichen langfristigen und antizyklischen Aufwendungen für den<br />
stimmenmaximierenden Politiker nicht opportun erscheinen. Denn selbst bei eigener <strong>Ein</strong>sicht<br />
würde er sich mit den entsprechenden Maßnahmen unbeliebt bei eher an aktuellen tagespolitischen<br />
Problemen orientierten Wählergruppen machen. Und er käme aufgrund des Wahlmechanismus<br />
kaum in die Machtposition, die es ihm erlaubte, gemäß seiner <strong>Ein</strong>sicht zu handeln. Angesichts<br />
dieses Dilemmas engagiert man sich bevorzugt an den Interessen gut organisierter Gruppen.<br />
Das ist auf der europäischen Ebene die Landwirtschaft, das sind im Großraum München<br />
Rüstung und Luftfahrt, und das waren im Ruhrgebiet eben Kohle und Stahl. Mit Populismus versucht<br />
man darüber das Image des bewährten Sachwalters in die Zukunft zu retten. Sicher werden<br />
diese einzelnen Bereiche auch in der Zukunft eine wichtige Domäne sein. Ihre Bedeutung nimmt<br />
allerdings zumindest aus der Sicht der in diesen Branchen zu sichernden Arbeitsplätze ab. Eigentlich<br />
müsste damit auch der Stellenwert der an diese Bereiche gekoppelten Politik relativiert<br />
werden – freilich, um wirksam zu sein, zeitlich versetzt bzw. antizyklisch und zu einem früheren<br />
Zeitpunkt. Geschieht dies nicht, entsteht ein Defizit, das mit zunehmender Größe immer mehr<br />
Kapazität im Kurieren an Symptomen bindet und schließlich in einer Absorption der Politik im<br />
Krisenmanagement endet. Genau dies aber war in der Vergangenheit beispielsweise in Bremen<br />
mit den Werften oder im Ruhrgebiet mit Kohle und Stahl der Fall. Geradezu reziprok zur Bedeutung<br />
von Kohle und Stahl entwickelte sich der Stellenwert in der Regionalpolitik. Zeitpläne,<br />
Aktivitäten, öffentliche Bemühungen etc. seiner Politiker waren durch derartige Aktivitäten<br />
überbesetzt.<br />
Auf der Strecke blieb dabei die Neugründung und Förderung alternativer Unternehmen. In Städten<br />
der Kohle und des Stahls, wie Hattingen, gab es jahrzehntelang nicht einen freien Quadratmeter<br />
Gewerbefläche. Selbst wenn Existenzgründer sich hier bemühten, stießen sie auf wenig<br />
Verständnis im politischen Umfeld und waren gezwungen, auszuwandern. In solchen Regionen<br />
fehlen dann einige Gründergenerationen aus den 60er, 70er und 80er Jahren. Es sind nämlich<br />
nicht die hektischen Neugründungen in Krisenzeiten, die die Bedingungen in einer Region stabilisieren,<br />
sondern die Klein- und Mittelunternehmen, die sich am Markt bewährt haben und schon<br />
in eine Stabilisierungsphase übergegangen sind. Es sind also keineswegs die kurzfristig innovationsgeförderten<br />
Unternehmen, die heute die Regionen Bayerns und Baden-Württembergs im<br />
Vergleich zu diesem Wirtschaftsraum so stark machen, sondern die Früchte einer „ausgeglichenen“<br />
Strukturpolitik vergangener Perioden. Und um hier nicht missverstanden zu werden, noch<br />
eine Anmerkung zur „ausgeglichenen“ Strukturpolitik jener Regionen in den vergangenen Dekaden:<br />
<strong>Ein</strong> geschlossenes inhaltliches Konzept lag weder in Bayern noch in Baden-Württemberg
Jahresthema<br />
vor. Diese Regionen haben, lediglich ihrer Not in der damaligen Zeit gehorchend, jegliche Unternehmensgründung<br />
in ihrem Bereich unterstützt und gefördert.<br />
Anders sah es zur gleichen Zeit im Ruhrgebiet aus. Relativ phantasielos ersetzte man, oder versuchte<br />
man, an Gigantomanie gewohnt, den Ausfall von „dicken Brocken“ durch den <strong>Ein</strong>satz<br />
„anderer dicker Brocken“ zu schließen. Das heißt, man bemühte sich bei den ersten größeren<br />
Krisenzeichen um Zweigwerke, Niederlassungen anderer stagnierender bis schrumpfender Branchen,<br />
denn „dicke Brocken“ finden sich vorwiegend in älteren Industrien, wie z. B. Chemie oder<br />
Automobilindustrie, die aber bei genauem Hinsehen schon wieder als stagnierende bis schrumpfende<br />
Bereiche gelten. So stolpert man dann von einer Krise zur nächsten.<br />
Dieses Subventionieren in stagnierende bis schrumpfende Bereiche blockiert die Innovationsfähigkeit<br />
einer Region über einen längeren Zeitraum, denn es tradiert Probleme. Der Erhaltungsund<br />
Sanierungsaufwand für alte Monostrukturen und der Akquisitionsaufwand für diese sogenannten<br />
„dicken Brocken“ steht nämlich in einem direkten Wettbewerb mit dem Innovationsaufwand.<br />
Man muss sich nur einmal überlegen, wie das Ruhrgebiet heute aussehen könnte, wenn<br />
die 200 Milliarden, die unter Tage „verschwunden“ sind, in moderne zukunftsträchtige Infrastrukturen<br />
gesteckt worden wären.<br />
Die etablierten Politiker sind also nicht in der Lage, aufgrund verschiedenster Rücksichtnahmen,<br />
sich aus den Altbereichen zurückzuziehen, umzuorientieren oder gar echte „Sterbehilfe“ in stagnierenden<br />
und notleidenden Branchen zu leisten. Sie werden aufgrund von politischem, unternehmerischem<br />
und gewerkschaftlichem Druck darauf verpflichtet, die jeweilige Krise zu tradieren.<br />
Sie verbauen insbesondere bei Dominanz der Erhaltungs- und Renaissancestrategien selbst<br />
marktwirtschaftliche Regulationsmechanismen, die derartige Betriebe ohne staatliche Hilfeleistung<br />
schon zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt zum Schrumpfen bzw. zum Ausscheiden aus<br />
dem Markt gezwungen hätten und damit Platz für innovative Newcomer schafften.<br />
Zweite Widerstandsgruppe: Unternehmen<br />
Die zweite Widerstandsgruppe gegen Innovationen findet sich in den Unternehmen selbst – freilich<br />
nicht in allen Unternehmen und nicht in allen Unternehmen gleich stark ausgeprägt. Um die<br />
markantesten Widerstände deutlich zu machen, muss man etwas vereinfachen, um den Idealtypus<br />
der Monostrukturen herauszuarbeiten, wie man sie sowohl im öffentlichen Dienst, bei großen<br />
Dienstleistern, wie Banken oder Stromkonzernen, aber natürlich auch in der Monostruktur<br />
des Ruhrgebietes in der Vergangenheit vorgefunden hat. Es geht also auch hierbei nicht um spezifische<br />
Personen oder Unternehmen, sondern um Tendenzen, die in Organisationseinheiten ab<br />
einem gewissen Reifegrad sichtbar werden.<br />
11
12<br />
Jahresthema<br />
Ursache der Innovationsschwäche ist ein an Business Schools gelehrter Führungsstil, der mit<br />
dem traditionellen Schumpeterschen Unternehmer wenig gemein hat.<br />
Da ist eine Generation von Angestellten in leitende Positionen geraten, die als Kinder wohl viel<br />
Monopoly gespielt haben und das jetzt für Unternehmensführung halten. Statt Neues zu entwi<br />
ckeln, kaufen sie international Stahlwerke, Automobilfabriken oder Wasserwerke zu. Sicher<br />
kann man dadurch zeitweise viel Geld verdienen, und das Spiel erscheint einfacher als sich dem<br />
aufwendigen Prozess von innovativer Unternehmensentwicklung zu stellen. Doch wenn alle das<br />
tun, wird das Ergebnis kleiner als bei einem Nullsummenspiel, weil die Strukturen veralten, im<br />
Wettbewerb zurückbleiben und niemand mehr Innovationen vorantreibt. Aus der Wirtschaftskrise<br />
wird dann eine Strukturkrise, und diese resultiert aus einer Technologiekrise, nicht wegen der<br />
Defizite in der Entwicklung neuer Techniken, sondern der fehlenden Umsetzung zu neuen Produkten,<br />
Dienstleistungen und wettbewerbsfähigen Strukturen. Das erfordert ein Vielfaches an<br />
Entwicklungsaufwand, Mut und neue Köpfe, Ideen und neue Konzepte, Fähigkeit und Durchsetzungsvermögen<br />
in alten Organisationen und am Markt. Doch Deutschland sind die Innovatoren<br />
ausgegangen. 3<br />
Die Ursachen der Krise sind nicht die vielbeklagten äußeren Umstände, sondern die Versäumnisse<br />
in Personal-, Organisations- und Unternehmensentwicklung. Da eine naive Bildungspolitik in<br />
Deutschland seit Jahrzehnten so tut, als sei es Sache des Staates, für Aus- und Weiterbildung zu<br />
sorgen, erzwang dieses Angebot wie jede Subvention seine Bewirtschaftung. „Personalentwicklung“<br />
versuchen viele Betriebe deshalb über den Austausch am Arbeitsmarkt. Und wenn das<br />
nicht klappt, mault man über Schulen und Hochschulen, die nicht schon vor Kenntnis der anstehenden<br />
Veränderungen die richtigen Ausbildungsgänge eingerichtet haben. In Weiterbildung<br />
verpulvert das Arbeitsamt viel Geld recht wirkungslos. Schließlich verfällt man mit „greencards“<br />
auf die Idee, dass andere Länder sich vielleicht früher und richtiger in Personalentwicklung<br />
engagiert haben.<br />
In diesen alten Strukturen werden nicht nur keine neuen Kompetenzen aufgebaut, sondern in riesigem<br />
Umfang Erfahrungspotentiale verheizt. Wenn Großkonzerne den Arbeitsmarkt nach<br />
Hochbegabten abkämmen, bleibt für die Klein- und Mittelbetriebe und Existenzgründungen wenig<br />
Entwicklungspotential übrig. Und wenn sich dann diese Konzerne im Verbund mit Gewerkschaftssekretären<br />
in der Rolle von Arbeitsdirektoren mit staatlicher Unterstützung unter Ausbeutung<br />
der sozialen Sicherungssysteme dieser Leute bis herunter zum Alter von 51 wieder entledigen,<br />
entsteht trotz „goldenem Handschlag“ sehr viel Frust und Resignation, nicht nur bei den<br />
auf diese Weise entsorgten, sondern auch bei den verbliebenen Belegschaften.<br />
3<br />
Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne Zukunft? Frankfurt/Main 2001.
Jahresthema<br />
Das Verbraten von Monopolrenditen in Sozialplänen und internationalen Spekulationen steht für<br />
die Unfähigkeit, das eigene Erfahrungspotential weiterzuentwickeln und zur Investition in be-<br />
triebswirtschaftlich sinnvolle Innovationen zu nutzen. Gesamtwirtschaftlich werden riesige Ver-<br />
luste in Kauf genommen, die Regionen wie das Ruhrgebiet, wo dieser Umgang mit personellen<br />
Ressourcen besonders gepflegt wurde, auf Jahrzehnte nieder halten.<br />
Da die Portfolio- und Kennzahlenfetischisten mit Schlagworten wie „Shareholder Value“ kurzatmige<br />
Abschöpfungsstrategien präferieren, erscheint Organisationsentwicklung mit Hilfe neuer<br />
Techniken viel zu langwierig und aufwendig. Denn Innovationen sind komplexe Systementwicklungen,<br />
in denen gewachsene Unternehmenskonfigurationen aus Technologien, Mitarbeiterpotential<br />
und Leistungsangeboten mit ihren sehr spezifischen Beziehungen und Abhängigkeiten<br />
neu formiert werden. Das kostet Aufwand und sehr viel Zeit. Das verlangt den langfristig denkenden<br />
Unternehmertyp und nicht den Spekulanten, der vor der Vertragsverlängerung noch<br />
kurzfristige Erfolge sucht.<br />
Unternehmensentwicklung degeneriert dann in der Krise zu kurzsichtiger Rationalisierung und<br />
Monopoly.<br />
Auf der einen Seite wird mit Lean Management, Prozessorientierung etc. der Rückzug auf Kernkompetenzen<br />
propagiert und damit letztlich ein Zustand höchster Innovationsunfähigkeit erreicht.<br />
In den Restbereichen möchte man dann (im Takt mit den genauso schlicht planenden<br />
Konkurrenten) Weltmarktführer werden und landet schließlich wie die Lemminge auf überbesetzten<br />
Marktfeldern.<br />
Jetzt beginnt das Monopoly-Spiel: Da werden etwa Kunden und Lizenzen zu überhöhten Preisen<br />
gekauft und mit dem Imponiergehabe inhaltsleerer Großanzeigen Präsenz ohne neue Produkte<br />
oder Dienstleistungen demonstriert. Akquisitionen und Fusionen, gesponsert durch eine verfehlte<br />
Steuerreform, stehen für Innovationen. Begleitet wird das Ganze in der Regel noch von Beratern<br />
und Politikern, die sich und ihre Klientel an Synergieeffekten berauschen. Die einzigen Synergieeffekte,<br />
die bleiben, sind wachsende Spesen der Berater und Honorare der Vorstandsmitglieder.<br />
Und weil dieses „Wachstum“ nicht ausreicht, redet man vom Gesundschrumpfen.<br />
Solche Betriebe, die mit Gesundschrumpfen beschäftigt sind, haben selten Kapazität zum Innovieren<br />
frei. Sie konzentrieren sich auf Cost-Cutting, Rationalisierung und die Nachhutgefechte<br />
zur Verteilungspolitik der 70er und 80er Jahre. All dies ist zwar notwendig, bewirkt aber letztlich<br />
nur eine Schrumpfung auf wettbewerbsfähige Reste. Sie haben in der Regel nur einfallslos<br />
in Wachstum und kaum antizyklisch in Innovationen investiert. Ziehen sie sich dann auf Kernkompetenzen<br />
zurück, um im Monopoly-Spiel alte Märkte im Stahl-, Automobil-, Chemiebereich<br />
oder Telekommunikationssektor zu optimieren, erreichen sie den Zustand höchster innovatori-<br />
13
14<br />
Jahresthema<br />
scher Inkompetenz. Sie sind viel zu schwerfällig zum Wandel. Wenn die Krise eskaliert, finden<br />
sich solche Unternehmen schon jenseits des Wettbewerbs.<br />
Um Marktanteile für solche Betriebe kämpfen dann Bundeskanzler, Wirtschaftspolitker, Bürgermeister,<br />
Oberstadtdirektoren, ja sogar Gewerkschaften. Die Geschäftsführungen selbst bemühen<br />
sich um Subvention und Protektion. Was früher Filz hieß, heute als „private public partnership“<br />
dekoriert wird, degeneriert zu einem Bündnis zwischen „Subventionswirtschaftler“ und<br />
Protektionist.<br />
Was hier in einem durchaus verständlichen Konsens aller Betroffenen konstruiert wurde, ist eine<br />
Art Erhaltungsersatz für Unternehmen ab einer gewissen Größe in einer marktwirtschaftlichen<br />
Ordnung. Verbände, Gewerkschaften, Kommunen und Wirtschaftspolitiker ziehen an einem<br />
Strang und machen es diesen „Elefanten“ schwer, zu sterben bzw., um im Bild zu bleiben, sich<br />
aus abgegrasten Gebieten zurückzuziehen. Die faktische Bestandsgarantie und die Kollektivierung<br />
der Ernstfallkosten hat den Verlust von Verantwortung und von Motivation für die selbstständige<br />
Bewältigung von Innovationen zur Folge.<br />
Die Strukturen dieser Organisationen sind zum Innovieren denkbar ungeeignet. Derartige Gebilde,<br />
die mit unbereinigten Produktions- und Dienstleistungsprogrammen und ihren Renaissancestrategien<br />
in Altbereichen „vollbeschäftigt“ sind, verbrauchen ihre Energie in Verwaltung und<br />
Sicherung der vorhandenen Strukturen. Aus einzelwirtschaftlicher Perspektive verhalten sich<br />
diese Geschäftsleitungen völlig korrekt. Denn wenn der Subventionswettbewerb einfacher ist als<br />
der Innovationswettbewerb – und das ist er bei hinreichendem Subventions- und Protektionsangebot<br />
der öffentlichen Hand –, wäre es für das Unternehmensestablishment selbst schädlich –<br />
hier gilt etwas Ähnliches wie bei dem stimmenmaximierenden Politiker –, wenn es anders handeln<br />
würde.<br />
Der Innovationsdruck wird in solchen Altorganisationen zu einem Generationenproblem. Da innovatorische<br />
Aktivitäten, Tätigkeiten also in neuen Bereichen, andersartige, neuartige Kompetenzen<br />
von der Basis bis in die Unternehmensspitzen bedingen, ist der Altruismus der vorhandenen<br />
Leitungen überfordert, wenn sie sich zum Zwecke des Innovierens selbst in Frage stellen<br />
sollen. Darunter leiden heute auch in der Vergangenheit erfolgreiche Unternehmen, z.B. die<br />
Chemie, Automobilindustrie oder der Bankensektor, aber auch weite Bereiche des öffentlichen<br />
Dienstes.<br />
Es entspricht einem ganz natürlichen menschlichen Trieb zur Selbsterhaltung, wenn hochzentralisierte,<br />
fachlich homogene Entscheidungsgremien, in denen die Honoratioren erstarrter Strukturen<br />
dominieren, Innovationen, die ihre Position in Frage stellen, so lange es nur irgendwie geht,<br />
hinausschieben. Da die an den jeweiligen Entscheidungsprozessen in solchen Monostrukturen<br />
Beteiligten meist spezifischen Disziplinen oder Erfahrungsbereichen besonders verhaftet sind,
Jahresthema<br />
ein guter Teil ihrer Machtstellung aus der vorhandenen Struktur resultiert, sie in aller Regel in<br />
diesen Monostrukturen selbst groß geworden sind und darüber hinaus nur dem eigenen Hintergrund<br />
entsprechende Informationskanäle in Außerbetriebsbereichen bestehen, ist auch der Zustrom<br />
von außen gering, werden die Gewohnheitsmuster entsprechend verstärkt. Zum wichtigsten<br />
Argument in derartigen Entscheidungsgremien wird das Prinzip: „Das ist bei uns schon immer<br />
so gelaufen.“<br />
Das eigene Denkmal steht derartigen Führungen und den an ihrer Macht und Entscheidungen<br />
Beteiligten im Weg. Indem sie, erkauft durch aufwendige Stäbe, mittels eines aufgeblähten Informations-<br />
und Kontrollsystems sich selbst rückversichern, verfügen sie auch an der Basis, und<br />
das ist das Absurde an dieser Entwicklung, nur noch über den Sachverstand, der ihrer eigenen<br />
Kontrollfähigkeit entspricht. Die beherrschte Fertigungs- oder Dienstleistungstechnik bleibt als<br />
Machtbasis erhalten und die Programme werden zur Volumenerhaltung fortgeschrieben, mangelnde<br />
Programmbereinigung mit Arbeitsplatzerhaltung begründet, fehlende Wettbewerbsfähigkeit<br />
durch Protektion und Subvention ausgeglichen.<br />
Die für Innovationen erforderliche Risikobereitschaft findet sich in derart eingefahrenen Strukturen<br />
bestenfalls in Randgruppen oder bei nicht direkt an der Macht Beteiligten, deren Initiativen<br />
abgeblockt wurden und die, soweit sie nicht emigriert sind – ein die Monostruktur oft noch verschärfender<br />
Vorgang –, auf den Generationenwechsel warten. 4<br />
Dritte Widerstandsgruppe: Arbeitnehmer<br />
Schwierigkeiten mit dem technisch-organisatorischen Wandel haben schließlich auch die betroffenen<br />
Arbeitnehmer. Denn auch sie sind etabliert, zumindest die arbeitsbesitzenden Arbeitnehmer.<br />
Sie und, noch mehr als sie selbst, ein Teil ihrer „Vertreter“ fahren eine doppelte Strategie<br />
im Zusammenspiel der drei Widerstandsgruppen. Für die Arbeitsbesitzenden fordert man Besitzstandswahrung,<br />
d.h. Strukturerhaltung, und für die Arbeitslosen neue Arbeitsplätze und Strukturwandel.<br />
Für ersteres ist man selbst zuständig, passen bewährte gewerkschaftliche Strategien,<br />
greift man, also ähnlich wie der Politiker, auf Erfolgsmuster der Vergangenheit zurück. Für<br />
letzteres macht man die beiden anderen Partner, Unternehmer und Politiker verantwortlich.<br />
Arbeiter und Angestellte empfinden ihnen nicht transparente Veränderungen als Bedrohung. Da<br />
ihr fachlicher Hintergrund den neuen Technologien und Organisationen meistens nicht entspricht,<br />
fürchten sie Dequalifikation und Freisetzung bzw. eine Überforderung durch neue Lernprozesse.<br />
Das vorhandene Kompetenzdefizit und die fehlende soziale Absicherung bei Innova-<br />
4<br />
Vgl. Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne Zukunft? Frankfurt/Main<br />
2001.<br />
15
16<br />
Jahresthema<br />
tionen lassen es deshalb unwahrscheinlich erscheinen, dass Arbeitnehmer unvorbereitet zu einer<br />
partizipativen Teilnahme an innovatorischen Wandlungsprozessen zu gewinnen sind. Daran ändert<br />
auch der partizipatorische „Budenzauber“ nichts, den Personalleute in den letzten Jahren<br />
betreiben.<br />
Auch hier bei dieser Widerstandsgruppe steht das eigene Denkmal vergangener Erfolge einer innovativen<br />
Entwicklung im Wege. Aufgrund der hohen Belastung war es insbesondere in dem<br />
Monostrukturbereich Kohle und Stahl in der Vergangenheit möglich, den zum Teil gesundheitsgefährdenden<br />
<strong>Ein</strong>satz durch ein entsprechend hoch abgesichertes Lohnniveau zu erkaufen. Ähnlich<br />
wie die Post, Telekom oder Bahn entzog man sich einem Teil der Folgen der innovatorischen<br />
Entwicklung durch Automation mittels defensiver Strategien, wie Rationalisierungsschutz,<br />
Frührentnertum und anderer „Naturschutzzonen“, deren Grenzen heute erreicht bzw. überschritten<br />
sind und die, angesichts zunehmendem Wettbewerbs durch Globalisierung und abnehmender<br />
Subventionsvolumina der öffentlichen Haushalte, verstärkt dem Rotstift anheim fallen.<br />
Mangels dynamischer Anpassung des Kompetenzprofils müssen heute die Betroffenen mit Arbeitnehmern<br />
in Schwellenländern konkurrieren, die auf gleichen oder sogar fortschrittlicheren<br />
Anlagen auf einem wesentlich niedrigeren Lohnniveau produzieren. Und das gilt nicht mehr nur<br />
in der Stahlproduktion, sondern beispielsweise auch in der modernen Informationstechnik, wenn<br />
etwa indische Spezialisten die Software für deutsche Dienstleister „stricken“. Vergleicht man die<br />
Verhältnisse mit anderen Regionen und Branchen, so besteht eine Differenz zwischen Lohn- und<br />
Kompetenzniveau. Man kann nun das Lohnniveau im Strukturwandel dem Kompetenzniveau<br />
anpassen, oder man muss das Kompetenzniveau der Betroffenen an das hier vorhandene Lohnniveau<br />
heranführen. Zwar wird die erste Lösung trotz erheblicher Widerstände der Not gehorchend<br />
praktiziert, was seinen Ausdruck sowohl in Reallohneinbußen an Restarbeitsplätzen, aber auch in<br />
der abnehmenden Arbeitsplatzzahl findet, doch führt diese Lösung volkswirtschaftlich in die<br />
Sackgasse. Auf der Basis niedriger Löhne und Kompetenzen sind kaum Innovationen realisierbar.<br />
Die Differenz zwischen Lohn- und Kompetenzniveau ist deshalb nicht nur ein Resultat vergangener<br />
gewerkschaftlicher Erfolge, sondern auch Ergebnis eines Strategiedefizits mit fatalen<br />
Folgen für die Betroffenen. Ihre Überlebens- oder Besitzstandswahrungsstrategie löst nicht, sondern<br />
eskaliert das Problem.<br />
Auch hier auf der Ebene der Arbeitnehmer dominiert also Krisenmanagement. Ähnlich wie Politiker<br />
und Unternehmensführer werden sie, die Arbeitnehmervertreter, als Stimmenmaximierer<br />
von den Verhältnissen angesteuert. Routiniert in der Verteilung von Wachstumsgewinn sind sie<br />
nunmehr zu einem an Besitzstandswahrung orientierten Krisenmanagement gezwungen, haben<br />
kaum eine Chance, mangels geeigneter Kompetenzen und Konzepte wirkliche Perspektiven für<br />
die von ihnen Vertretenen zu entwickeln.
Jahresthema<br />
Die Enttäuschung der technokratischen Macher<br />
In der Summe verbleibt also dreimal Krisenmanagement: politisches, unternehmerisches und<br />
gewerkschaftliches. Den schwarzen Peter schiebt man im Kreis, und die gegenseitigen Vorwürfe<br />
lauten: verfehlte Strukturpolitik, Missmanagement und Arbeitsscheu. Jede Widerstandsebene für<br />
sich genommen agiert menschlich verständlich und kämpft durchaus begründet ums Überleben.<br />
Trotz verbaler Innovationsprogrammatik wiederholen sich die Aspekte: Unbehagen vor dem<br />
Neuen, Angst vor nichttransparenter Veränderung, Rückversicherung in bewährten Bereichen<br />
und Strategien. Und über dem wohlmeinenden Aktivismus der Besitzstandswahrungen bleibt<br />
keine Zeit, Kapazität oder vielleicht bei manchen auch kein Interesse an echten innovativen Perspektiven.<br />
Der Kreis schließt sich, Krisenmanagement ist „in“, auch perspektivenloses. Dreimal<br />
Krisenmanagement, das ist schon ein gewaltiges Beschäftigungsprogramm für die Etablierten.<br />
<strong>Ein</strong> derart gewaltiges Potential, auf diese Persiflage sei nicht verzichtet, fordert Krisen geradezu<br />
heraus. Und es ist wenig tröstlich, wenn diese am Beispiel des Ruhrgebiets demonstrierten Phänomene<br />
mittlerweile bundesweit sichtbar werden und ähnliche Pattsituationen zum deutschen<br />
Innovationsalltag gehören.<br />
Und dennoch: Diese Gesellschaft ist innovationsfähiger als ihr <strong>Establishment</strong>. Lassen Sie uns<br />
auch dies am Ruhrgebiet verdeutlichen. Dort sind in den letzten 30 Jahren – trotz gigantischer<br />
Erhaltungssubventionen – neben den Arbeitsplätzen in den Monostrukturen, noch einmal die<br />
gleiche Zahl in der dazugehörigen Infrastruktur aus Klein- und Mittelbetrieben weggebrochen.<br />
Die Zahl der Arbeitslosen entspricht aber heute nur dem Nettobeitrag der hochsubventionierten<br />
Altstrukturen zum Wandel. Das heißt, in gleicher Größenordnung sind inzwischen neue Arbeitsplätze<br />
entstanden, aber eben nicht mit den gewichtigen staatlichen Aufwendungen wie in den sozialabgefederten<br />
Altbereichen. Diese neuen Arbeitsplätze schafften kleine und mittlere Unternehmen;<br />
Neueinrichtungen gegen den Widerstand der etablierten Kräfte trotz Benachteiligung<br />
und Behinderung.<br />
Für die Arbeitnehmer aus Klein- und Mittelunternehmen gab es meist keine Sozialpläne. Hier<br />
kam es nicht zu kraftvollen Demonstrationen, hier blieb der Druck von Gewerkschaften, Politik<br />
und öffentlicher Meinung weitgehend aus. Die Konsequenz ist ein in seinen Dimensionen kaum<br />
erträgliches und in seinen möglichen Folgen höchst beunruhigendes Zweiklassensystem der Arbeitnehmer.<br />
Der Minderheit von überdurchschnittlich Gutversorgten steht inzwischen die Mehrheit<br />
derer gegenüber, die sich mit dem Minimum dessen zu begnügen haben, was ihnen durch<br />
die gesetzliche Regelung der Arbeitslosenfürsorge und der Sozialhilfe zugestanden wird.<br />
Während die Arbeitnehmer aus den Großbetrieben zu vergleichsweise günstigen Bedingungen in<br />
den vorzeitigen Ruhestand eintraten – es gab ja keine arbeitslosen Kumpel oder Stahlwerker –,<br />
waren die anderen aus den leise gestorbenen Klein- und Mittelbetrieben neben den frisch qualifi-<br />
17
18<br />
Jahresthema<br />
zierten Absolventen aus Schulen und Hochschulen, die nicht mehr in die schrumpfenden Altstrukturen<br />
hineinkamen, das eigentliche innovative Reservoir.<br />
Es waren also Krise und Existenzdruck, die die Erneuerung vorantrieben und nicht Planung und<br />
Förderung von Innovationen. Die Krise setzte gewaltige Energien für den Strukturwandel frei,<br />
nicht bei den Krisengewinnlern – die „verbraten“ ihre Monopolrenditen in Sozialplänen und investieren<br />
außerhalb im internationalen Monopoly-Spiel –, sondern vor allem bei den Krisenverlierern.<br />
Hier hat folglich die Wirtschafts- und Sozialpolitik weitgehend versagt. Der innovative<br />
Ablöseprozess wurde durch das einseitige Engagement in den Altstrukturen konterkariert, weil<br />
keine Gewerbefläche zur Verfügung stand, die Offensive nicht gefördert wurde, entsprechende<br />
Kompetenzen nicht aufgebaut wurden, das hohe Lohn- und Versorgungsniveau in den alten<br />
Strukturen die in den Innovationsbereichen eingebundenen Beschäftigten als zweitklassig abstempelte<br />
etc. Und dennoch, blickt man zurück, dann wurde im Ruhrgebiet ein Teil des Strukturwandels<br />
schon vollzogen. Das Neue kam nicht aus der Konversion der Altstrukturen, sondern<br />
aus der Erstausbildung und dem „Wildwuchs“ am Rande.<br />
Das macht Hoffnung, dass die Gesellschaft doch innovationsfähiger ist als ihr in der Pattsituation<br />
steckendes <strong>Establishment</strong>.<br />
Innovationsfähige Gesellschaft als Objekt der Verfolgung und Bestrafung<br />
durch das reformunfähige <strong>Establishment</strong><br />
In den letzten Jahren hat sich die Stellung vieler deutscher Betriebe verändert. Ähnlich wie die<br />
Altstrukturen des Ruhrgebietes kamen sie in Wettbewerb mit Unternehmen, die kostengünstiger<br />
produzieren und die Ergebnisse technischer und organisatorischer Entwicklungen schneller und<br />
effektiver nutzen. Der dadurch ausgelöste Rationalisierungswettbewerb schafft keine neuen Arbeitsplätze,<br />
und der Preiswettbewerb ist letztlich nicht zu gewinnen.<br />
Neue Arbeitsplätze entstehen nur, wenn mit Produkt- und Dienstleistungsinnovationen neue<br />
Märkte erschlossen und durch Prozessinnovationen Wettbewerbsvorteile erzielt werden, die die<br />
standortbedingten Nachteile kompensieren.<br />
Wenn sich statt dessen Großorganisationen auf Kernkompetenzen zurückziehen und Gewerkschaften<br />
versuchen, die Arbeitsvolumenreste durch Arbeitszeitverkürzung gerecht zu verteilen,<br />
nimmt man sinkenden Wohlstand in Kauf und gerät in Konflikt mit immer mehr Arbeitnehmern,<br />
die wegen des Reallohnverzichts ihre Bedürfnisse bei Nahrungsmitteln, Wohnung, Kleidung,<br />
Urlaub usw. einschränken müssen. Im Innovationspatt geht es also nicht nur um die Verwaltung<br />
des Mangels an Arbeit, sondern zugleich um die Verschärfung der Krise durch künstliche Be-
Jahresthema<br />
grenzung der <strong>Ein</strong>kommen und damit auch der Nachfrage. Jeder Betriebsrat weiß, dass hier schon<br />
die Grenzen des Zumutbaren überschritten sind.<br />
Wenn es um Veränderungen geht, zeigt sich nun in der Krise, dass unsere Gesellschaft robuster<br />
ist als ihre Funktionäre und Politiker vermuten. Nicht nur Minderheiten wie im Ruhrgebiet, sondern<br />
die Mehrheit bricht aus dem Innovationspatt der Rationalisierer und Resteverteiler aus.<br />
Während das <strong>Establishment</strong> noch um Besitzstände kämpft, die Verteilungsgerechtigkeit durch<br />
Ausbau der Regelungen und Kontrolle sichert 5 und die erforderlichen <strong>Ein</strong>nahmen dann mit polizeistaatlichen<br />
Mitteln durchsetzen will, macht sich in der Bevölkerung längst eine realistischere<br />
<strong>Ein</strong>schätzung breit. Während Funktionäre Schwarzarbeit und Scheinselbstständigkeit bespitzeln<br />
und verfolgen und arbeitswillige Ausländer mit martialischem Polizeiaufgebot aus Großbaustellen<br />
heraussortiert werden, misstraut die Mehrheit den Versprechungen und konterkariert die Systeme,<br />
die das große Kartell der Verteilungspolitiker ersonnen hat.<br />
Wer Gesundheits- und Sozialsysteme nicht ausnutzt, der gilt bei uns als dumm. Steuervermeidung<br />
und Protest gegen ausufernde Gebühren und Abgaben gilt als das Gebot der Stunde. Viele<br />
haben keine Hemmungen mehr, Steuern zu hinterziehen und werden als Reaktion auf die neuen<br />
Verfolgungslisten von Herrn Eichel ihre Fähigkeit weiterentwickeln, Schlupflöcher zu entdecken,<br />
angebotene Subventionen zu bewirtschaften oder auch gegen die als ungerecht empfundene<br />
Abgabenquote zu lavieren. Der Widerstand gegen die Verteilungspolitiker wächst. <strong>Ein</strong> bisschen<br />
Schummeln bei der „Stütze“, beim „blauen Montag“ oder bei der Steuererklärung gilt als<br />
Kavaliersdelikt, es sei denn, es wird ein Bankenvorstand dabei erwischt.<br />
Während die einen mit Hilfe eines ausgefeilten Beratungssystems Steuersparmodelle stricken<br />
und – unterstützt durch ihre Geldinstitute – Schwarzgelder dem staatlichen Zugriff entziehen, ist<br />
bei den anderen der Sozialarbeiter, der Steuerberater des „kleinen Mannes“, bemüht, die wachsende<br />
Empfängermentalität bei der Sozialhilfe, Gesundheitsfürsorge etc. umzusetzen in Ansprüche.<br />
Die Ausbeutung von Staat und Sozialeinrichtungen wird billigend in Kauf genommen, um<br />
der „bedürftigen“ Klientel auf Kosten Dritter zu helfen – das gilt als sozial, also ist es „gut“.<br />
Auch wenn man das nicht gut findet: Es hat aber keinen Zweck, vor der Realität die Augen zu<br />
schließen.<br />
Während die durch Tarifverträge wohlgeregelte Arbeitswelt schrumpft, schaffen sich die Bürger<br />
im Schatten der legalen Restewirtschaft ihr eigenes expandierendes Feld. 6 Während die industrielle<br />
Produktion rückläufig ist, können die Dienstleistungsarbeitsplätze nicht wachsen, weil die<br />
5<br />
6<br />
Vgl. z.B. Gesetzentwurf zur Bekämpfung von Schwarzarbeit vom 19.12.2001.<br />
Vgl. Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (Hrsg.): Schattenwirtschaft wächst in Deutschland 2002 sehr viel<br />
schneller als die offizielle Wirtschaft, Tübingen 2002.<br />
19
20<br />
Jahresthema<br />
Dienstleistungen so teuer sind, dass man sich nur noch die Dienste leisten kann, die man selbst<br />
erbringt. Um also die unbefriedigten Bedürfnisse bei Bau, Renovierungen und sonstigen Dienstleistungen<br />
zu akzeptablen Preisen zu befriedigen, ist längst die viel beschworene Kultur einer<br />
neuen Selbstständigkeit entstanden, haben Millionen von Bürgern jenseits des Versorgungsstaates<br />
damit begonnen, sich selbst zu helfen.<br />
Nur eine Minderheit der Bevölkerung hält diese Eigenarbeit im Haushalt, Garten und am Bau,<br />
Nachbarschaftshilfe, Tauschhandel oder Leistungsaustausch gegen bar, also Schwarzarbeit, noch<br />
für ein besonderes Vergehen. Wenn inzwischen mehr als 15 Prozent des Bruttoinlandsproduktes<br />
so erwirtschaftet wird, dann heißt das aber auch, dass ein Äquivalent von 15 Prozent der Arbeitsplätze<br />
der legalen Wirtschaft hier beschäftigt ist. Da dies rund 6 Millionen Vollzeitstellen<br />
entspricht und die Mehrheit dort nur in Teilzeit und vorübergehend arbeitet, dürften mittlerweile<br />
mindestens 15 Millionen Bürger aktiv sein. Rechnet man für jeden nur drei Auftraggeber hinzu,<br />
dann ist längst die Mehrheit der Bevölkerung hier involviert.<br />
Es geht ja nicht mehr nur um den schwarzarbeitenden Handwerker, den „freischaffenden Journalisten“<br />
und den nebenberuflich tätigen Polizisten, sondern auch um den Lehrer, der dem gegen<br />
bar nachhilft, der mit dem veralteten Bildungssystem nicht zurechtkommt. Und selbst der Vorstand,<br />
der aus Sicherheitsgründen alle Beschäftigung legalisiert, sorgt mit großzügigen Geschenken<br />
für Sekretärin und Fahrer dafür, dass sie auch private Belange in und außerhalb der Arbeitszeit<br />
für ihn miterledigen. Es geht nicht nur um den Studenten, der dem Privatkunden, der wegen<br />
der begrenzten Fähigkeit der Telekom und des PC-Verkäufers vergeblich nach Serviceleistungen<br />
für seinen Heimcomputer sucht, Entlastung bietet, sondern auch um den typischen Existenzgründer.<br />
Dieser wird nicht, wie uns heute naive Technokraten glauben machen wollen, von Existenzgründungs-Lehrstühlen<br />
als Diplomexistenzgründer entlassen, und er entspringt auch nicht aus<br />
etwas verbesserten Hochschulseminaren. Traditionell ist der Existenzgründer ein frustrierter Arbeitnehmer,<br />
der unter Umgehung des Arbeitnehmererfindergesetzes Ideen, die er im Betrieb<br />
nicht um- und durchsetzen kann, zu Hause in der Garage selbst verwirklicht, das soziale Schutzschild<br />
des Betriebes so lange beibehält, bis er sich eventuell aus dem Kundenstamm des Betriebes<br />
eine eigene stabile Klientel geschaffen hat, und erst dann seinen Zustand durch Anmeldung<br />
legalisiert. Unser Gründer förderndes <strong>Establishment</strong> ignoriert diese Grauzone. Es läuft dann<br />
nicht nur an der alltäglichen Realität vorbei, sondern gerät auch schnell in Widerspruch, wenn es<br />
die neue Selbstständigkeit beschwört, aber nicht in der Lage ist, sie gegen die diskriminierte<br />
Scheinselbstständigkeit abzugrenzen.<br />
Sicher kann man versuchen, wie die auf der <strong>Ein</strong>nahmeseite „klammen“ Politiker, Schlupflöcher<br />
zu schließen und immer neue Gruppen für die Finanzierung des Versorgungsstaates in Haft zu<br />
nehmen. Auf Dauer kann man aber nicht einen immer größeren Teil der Bevölkerung kriminalisieren,<br />
der als Auftraggeber und Auftragnehmer in der Schattenwirtschaft längst jene neue Kul-
Jahresthema<br />
tur der Selbstständigkeit etabliert hat, die in Sonntagsreden so oft beschworen wird. Ohne diese<br />
Schattenwirtschaft sähe unser Land arm aus, müsste man auf zahlreiche Dienstleistungen verzichten<br />
und könnte man sich vieles nicht mehr leisten, kämen kaum Unternehmensgründungen<br />
zustande. Dieses Feld wächst stärker als die legale Wirtschaft und gibt Millionen von Menschen<br />
die Möglichkeit zum sinnvollen und produktiven Mitwirken in unserer Gesellschaft und ist zugleich<br />
ein Reservat für den Erfahrungserwerb und die Existenzgründung. Dabei zeigt sich, dass<br />
viele dort auf eigene Rechnung innovativer, effektiver und engagierter arbeiten als in der verbleibenden<br />
35-Stunden-Woche legaler Arbeit. Das Erfahrungsfeld dieser Schattenwirtschaft hilft<br />
Existenzgründern mehr als Beratungen der Wirtschaftsförderung und Risikokapitalfonds, denn<br />
wer meldet schon einen Betrieb an, ohne es vorher ausprobiert zu haben und sich dabei das nötige<br />
Startkapital zu verdienen.<br />
In der Summe zeigt sich heute: Schlecht ist es um die Innovationsfähigkeit des <strong>Establishment</strong>s<br />
bestellt. Viele der Etablierten sind gefangen im alten Rollenspiel des Innovationspatts, eskalieren<br />
damit Krisen und brauchen erst größere Krisen, damit Innovationen möglich werden. Unsere Gesellschaft<br />
dagegen ist innovativer als die meisten vermuten oder öffentlich zu diskutieren wagen.<br />
Die innovativen Kräfte, das sind<br />
• die hochqualifizierten jungen Leute, deren Karrierepfade in die alten Organisationen verstopft<br />
sind,<br />
• die Begabungsreserven bei Ausländern in der zweiten und dritten Generation,<br />
• Teilzeitbeschäftigte und Frührentner, die sich noch nicht zum „alten Eisen“ werfen lassen<br />
wollen.<br />
• Frauen, die nach Selbstständigkeit bei der Kinderziehung nicht gerne ins dritte Glied zurücktreten,<br />
• Arbeitnehmer in Altorganisationen, die der Schrumpfung und Rationalisierung zuvorkommen<br />
wollen.<br />
Diese innovativen Kräfte wirken zwar in und außerhalb von Altorganisationen eher am Rande<br />
und im Schatten. Aber dieses Potential wächst, wird robuster, rigider, kümmert sich immer weniger<br />
um Vorschriften und veraltete Regelungen.<br />
Da inzwischen fast alle Bürger beteiligt sind und man nicht „alle“ aburteilen kann und in diesem<br />
Bereich mehr Arbeitsvolumina stecken als wir Arbeitslose haben, müsste man eigentlich daran<br />
gehen, Rahmenbedingungen zu schaffen, um diesen Teil der Ökonomie zu legalisieren. <strong>Ein</strong><br />
Schritt in diese Richtungen waren z.B. die so genannten 630-DM-Jobs. Es ist typisch für das<br />
<strong>Establishment</strong>, dass es hier nur einseitig darüber diskutiert, wie viele Vollzeitarbeitsplätze zerlegt<br />
21
22<br />
Jahresthema<br />
wurden und welche <strong>Ein</strong>nahmen der Sozialversicherung entgehen könnten. Vernachlässigt blieb<br />
dabei die andere Seite! Erst durch diese Flexibilisierung des Regelungssystems wurden Millionen<br />
neuer legaler Beschäftigungen möglich und zugleich Milliarden pro Jahr in die öffentlichen<br />
Kassen gespült. Ehe man also daran geht, das System zur Sanierung der Sozialkassen weiter zu<br />
überregulieren, sollte man zumindest einmal überprüfen, wie viele Beteiligte es aus welchen<br />
Gründen hier überhaupt gibt, ehe man weiteres Engagement in die Illegalität abdrängt.<br />
Nicht nur die Kreativität wächst mit der Krise, sondern auch der Mut zur Grenzüberschreitung<br />
und Illegalität nimmt zu. Da inzwischen fast alle in diesem „schattigen“ Rand involviert sind,<br />
kann man sie nicht wie kleine Randgruppen weiter kriminalisieren. Der Beobachter bleibt deshalb<br />
optimistisch, was die Innovationskraft unserer Gesellschaft betrifft, kommt allerdings zu<br />
dem Schluss, dass eine innovationsfähige und robuste Gesellschaft und ein zaghaftes, im Innovationspatt<br />
verharrendes <strong>Establishment</strong> auf Dauer nicht zueinander passen. Deshalb sind gesellschaftspolitische<br />
Innovationen notwendig, die ein Gleichgewicht zwischen moralischem Anspruch<br />
und dem Verhalten der Mehrheit der Bevölkerung wieder herstellen. Andernfalls, wenn<br />
Politik und Funktionäre versagen und den Anspruch der Mehrheit der Bevölkerung nicht in eine<br />
akzeptable Rechtsform bringen können, werden sie sich ein neues Volk suchen müssen.<br />
Literaturverzeichnis<br />
Bollmann, S. (Hrsg.): Patient Deutschland – <strong>Ein</strong>e Therapie, Stuttgart, München 2002.<br />
Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (Hrsg.): Schattenwirtschaft wächst in<br />
Deutschland 2002 sehr viel schneller als die offizielle Wirtschaft, Tübingen 2002.<br />
Staudt, E. (Hrsg.): Das Management von Innovationen, Frankfurt/Main 1986.<br />
Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne<br />
Zukunft? Frankfurt/Main 2001.
Jahresthema<br />
72,- DM / 36,81 €<br />
72,- DM / 36,81 € *<br />
23
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
Die Kompetenzbereiche
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
26<br />
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
Angewandte Innovationsforschung am <strong>IAI</strong> heißt Analyse, Strukturierung und wissenschaftliche<br />
Begleitung von Veränderungsprozessen, die sich in Unternehmen, Branchen und Regionen vollziehen.<br />
Dazu gehören z.B. die Entwicklung neuer Produkte, durch neue Technologien ausgelöste<br />
Anpassungsprozesse, die <strong>Ein</strong>führung neuer Organisationskonzepte, die Erschließung neuer<br />
Märkte, Kompetenzentwicklungsprozesse auf Individual- und Organisationsebene oder neue<br />
Formen der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie.<br />
Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten steht die Entwicklung von Modellen zur Deskription und<br />
Erklärung sowie von Konzepten zur Steuerung und Gestaltung von Innovationsprozessen. Ausgangspunkt<br />
ist eine potentialorientierte und ganzheitliche Perspektive, die<br />
• die Interdependenzen zwischen Innovationen und technischen, ökonomischen, organisatorischen,<br />
personalen und externen (Markt, Regelungen) Faktoren erfasst,<br />
• Systemkonsequenzen für die Steuerung und Bewertung von Innovationsprozessen transparent<br />
macht und<br />
• neue Ansatzpunkte und Wege für Innovationsstrategien von Individuen, Unternehmen und<br />
Politik aufzeigt.<br />
Zielsetzung der Forschungsarbeiten des <strong>IAI</strong> ist es (vgl. Abb. 1),<br />
• den Diskurs in und Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit<br />
über Fragen des technischen, organisatorischen und strukturellen Wandels anzustoßen<br />
und mitzugestalten,<br />
• wissenschaftliche Forschungsergebnisse für Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit aufzubereiten<br />
und deren breite Diffusion zu unterstützen,<br />
• konkrete Handlungshilfen für die Praxis zu entwickeln und auszutesten,<br />
• Handlungsempfehlungen aus den Projektergebnissen abzuleiten,<br />
• die Ergebnisse der Forschungsprojekte in die Wissenschaft einzuspeisen und damit einen<br />
Beitrag zur Weiterentwicklung der Innovationsforschung zu liefern.<br />
Mit diesen Aktivitäten an der Schnittstelle von Theorie und Praxis schließt das <strong>IAI</strong> eine Lücke,<br />
die erfahrungsgemäß weder von der Wissenschaft noch von der betrieblichen Praxis allein abgedeckt<br />
werden kann.
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
Politik<br />
Aufbereitung und Transfer wissenschaftlicher<br />
Forschungsergebnisse<br />
Handlungsempfehlungen<br />
Diskurs und Erfahrungsaustausch<br />
Diskurs und Erfahrungsaustausch<br />
Wirtschaft<br />
Wissenschaft<br />
Aufbereitung und Transfer wissenschaftlicher<br />
Forschungsergebnisse<br />
Entwicklung und Test konkreter<br />
Handlungshilfen<br />
Wissenstransfer<br />
Weiterentwicklung der<br />
Innovationsforschung<br />
Abb. 1: Zielsetzung der Forschungsarbeiten des <strong>IAI</strong><br />
Diskurs und Erfahrungsaustausch Diskurs und Erfahrungsaustausch<br />
Öffentlichkeit<br />
Aufbereitung und Transfer<br />
wissenschaftlicher Ergebnisse<br />
27
28<br />
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
Die konzeptionelle Basis für die Projektarbeiten am <strong>IAI</strong> bilden die fünf Kompetenzbereiche (vgl.<br />
Abb. 2)<br />
• Innovationsmanagement,<br />
• Innovationspolitik,<br />
• kleine und mittlere Unternehmen,<br />
• Regelungs- und Stoffstrommanagement,<br />
• Kompetenzentwicklung.<br />
Im Rahmen des vom <strong>IAI</strong> verfolgten Forschungsprogramms werden einerseits diese Kompetenzen<br />
entsprechend der wissenschaftlichen, betrieblichen und politischen Aktualität in wechselnde<br />
Anwendungsfelder bzw. Forschungsprojekte eingebracht. Zu diesen Feldern gehören beispielsweise<br />
der Facility Management-Markt, die Anwendungsfelder rund um die Mikrosystemtechnik,<br />
entwicklungsdynamische Bereiche wie die Druck- und Medienindustrie oder die Biotechnologie,<br />
regionale Umbrüche in alten Industriegebieten oder massive Veränderungen im Regelungswerk.<br />
Andererseits liefern die Ergebnisse und Erfahrungen aus den Projekten wichtige Impulse für die<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung der Kompetenzbereiche des <strong>IAI</strong>.<br />
In diesen Kompetenzbereichen führt das <strong>IAI</strong> in interdisziplinär besetzten Teams aus Wirtschaftsund<br />
Sozialwissenschaftlern sowie Ingenieuren und Naturwissenschaftlern folgende Tätigkeiten<br />
durch:<br />
• Wissenschaftliche Studien und Forschungsprojekte,<br />
• Begleitung von Innovationsprojekten,<br />
• Moderation von Entwicklungsprozessen,<br />
• Organisation und Durchführung von Fachtagungen und Workshops,<br />
• Veröffentlichungen und Vorträge.<br />
Im Sinne der angewandten Forschung arbeitet das <strong>IAI</strong> mit engem Praxisbezug. Dazu unterhält es<br />
im In- und Ausland eine Vielzahl formeller und informeller Netzwerkbeziehungen mit Unternehmen,<br />
mit Institutionen der Wirtschaft, mit (außer-)universitären Forschungseinrichtungen und<br />
der Politik. Dieses Netzwerk wird durch Projektkooperationen, Arbeitskontakte und die Pflege<br />
des Erfahrungsaustausches kontinuierlich ausgebaut.
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
Kompetenztransfer<br />
Innovationspolitik<br />
Innovationsmanagement<br />
Aus- und Bewertung von<br />
Förderprogrammen<br />
Analyse und Begleitung von<br />
Innovationsprozessen<br />
Empfehlungen zur Gestaltung<br />
von Maßnahmen der Forschungsund<br />
Technologiepolitik<br />
Kleine und mittlere<br />
Unternehmen<br />
Entwicklung von Strategien, Methoden<br />
und Instrumenten für das Management<br />
von Innovationen<br />
Abb. 2: Kompetenzbereiche des <strong>IAI</strong><br />
Analyse der KMU-spezifischen<br />
Innovationssituation und ihrer<br />
Rahmenbedingungen<br />
Kompetenzentwicklung<br />
Entwicklung von Konzepten zur<br />
Bewältigung KMU-typischer<br />
Innovationsprobleme<br />
Regelungs- und<br />
Stoffstrommanagement<br />
Analyse des Zusammenhangs<br />
von Kompetenz und Innovation<br />
Entwicklung von Strategien, Methoden<br />
und Instrumenten für die Kompetenzentwicklung<br />
auf individueller,<br />
organisationaler und regionaler<br />
Ebene<br />
Durchführung von Regelungsfolgenabschätzung<br />
Analyse der Umweltaktivitäten<br />
von Unternehmen<br />
Entwicklung von Strategien, Methoden<br />
und Instrumenten für das Regelungsund<br />
Stoffstrommanagement<br />
Kompetenztransfer<br />
29
Kompetenzbereich »Innovationsmanagement«<br />
30<br />
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten hat die Suche nach Patentrezepten für Innovationen<br />
Hochkonjunktur. Scheinbar gesicherte Anbieterpositionen wie z.B. in der Energiewirtschaft geraten<br />
aufgrund tiefgreifender struktureller Wandlungsprozesse zunehmend ins Wanken. Time-tomarket-Forderungen<br />
oder Benchmarking werden so zwar populär, lösen aber keine Innovationsprobleme.<br />
Patentrezepte scheitern an der Zukunftsorientierung und der Individualität von Innovationsprozessen.<br />
Innovationen lösen Reaktionen, Entwicklungen, Engpässe und Inkompatibilitäten<br />
im innovierenden System aus. Die Wirkungszusammenhänge sind den beteiligten Akteuren<br />
dabei häufig nicht transparent und drücken sich bei der Um- und Durchsetzung krisenhaft in<br />
mangelnder Akzeptanz von Produktinnovationen auf der Absatzseite, unzureichender Kompetenz<br />
beim Umgang mit neuen Techniken, inkompatiblen Organisationsstrukturen etc. aus. Nicht<br />
das was man soll, sondern das was man kann bestimmt den Innovationserfolg. Personifizierung,<br />
Überprüfung der Machbarkeit und Prozeßgestaltung sind dann wichtige Bestandteile des Innovationsmanagements.<br />
Dieses ganzheitliche Verständnis ist am <strong>IAI</strong> frühzeitig in zahlreichen Vorhaben zur Analyse und<br />
Begleitung von Innovationsprozessen auf Unternehmensebene umgesetzt und weiterentwickelt<br />
worden. Da traditionelle Instrumente der strategischen Planung und des Marketing im Innovationsfall<br />
sehr schnell an ihre Grenzen stoßen, entwickelt das <strong>IAI</strong> Strategien, Methoden und Instrumente<br />
für das einzelbetriebliche Innovationsmanagement und testet diese in enger Zusammenarbeit<br />
mit Unternehmen verschiedener Branchen.<br />
<strong>Ein</strong> aktueller Schwerpunkt in diesem Kompetenzbereich sind innovative Systemleistungen. Diese<br />
gelten gemeinhin als Lösungsansatz, um neue Positionen in geänderten Wertschöpfungsketten<br />
zu beziehen. Die Forschungsarbeiten zeigen, daß Systemleistungen zwar die Option bieten,<br />
gänzlich neue, wertschöpfungskettenübergreifende Rationalisierungspotentiale zu erschließen,<br />
die weit über traditionelle Ansätze der Rationalisierung hinausreichen. Aber auf dem Weg zum<br />
kundenorientierten Problemlöser bzw. Anbieter von Systemleistungen haben Unternehmen erhebliche<br />
Orientierungsprobleme. Methodischer Support, sich die Zukunft stückweise zu erschließen,<br />
ist kaum vorhanden. Benchmarking und die Suche nach best practice signalisieren<br />
zwar, daß einiges in Bewegung gerät, jedoch in vielen Fällen ohne eigene Orientierungen mit der<br />
Gefahr, über gleichförmiges Verhalten auf überbesetzte Marktfelder zuzusteuern. Insgesamt dominieren<br />
Anpassung und Rationalisierungsstrategien, die kurzfristig an Symptomen kurieren und<br />
so potentialorientierte Entwicklungen behindern. Das <strong>IAI</strong> untersucht daher in laufenden Forschungsprojekten<br />
Möglichkeiten, wie Systemleistungen nachfrageorientiert gestaltet und Formierungsprozesse<br />
auf der Nachfrageseite problemorientiert angesteuert werden können.
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />
Innovationsmanagement<br />
Bausteine zur Gestaltung innovativer<br />
Systemleistungen<br />
Kooperative Gestaltung von Systemleistungen<br />
Der Facility Management-Markt aus Kundensicht<br />
AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />
Regelungs- und<br />
Stoffstrommanagement<br />
Kompetenztransfer<br />
Kleine und<br />
mittlere<br />
Unternehmen<br />
Kompetenztransfer<br />
Innovationspolitik<br />
Kompetenzentwicklung<br />
STAUDT, E.: Forschung und Entwicklung, in: HWB, Stuttgart 1993; STAUDT, E.; MÜHLEMEYER, P.;<br />
KRIEGESMANN, B.: Ist das Arbeitnehmererfindergesetz noch zeitgemäß?, in: ZfO, Nr. 2/1993; KRIEGESMANN, B.:<br />
Innovationsorientierte Anreizsysteme, Bochum 1993; STAUDT, E. (HRSG.): Innovation und Wissensbildung – Strategien<br />
für die Produktion im 21. Jahrhundert, Bochum 1994; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; BEHRENDT, S.: Kooperationen,<br />
zwischenbetriebliche, in: Kern, W.; Schröder, H.-H.; Weber, J. (Hrsg.): Handwörterbuch der Produktionswirtschaft,<br />
Stuttgart 1996, S. 922–935; STAUDT, E.; KERKA, F.; KRAUSE, M.: Innovationsmanagement, in:<br />
Franz, O. (Hrsg.): RKW-Handbuch Führungstechnik und Organisation, II/1996, Kennzahl 2603; STAUDT, E.;<br />
AUFFERMANN, S.: Der Innovationsprozeß im Unternehmen, Bochum 1996; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.;<br />
MUSCHIK, C.; NOWICKI, M.: Wachstum durch Dienstleistungen? – Entwicklungsreserven und Innovationsdefizite,<br />
Bochum 1997; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Innovationsmanagement, in: Berndt, R. et al. (Hrsg.): Springers<br />
Handbuch der Betriebswirtschaftslehre 2, Berlin u.a. 1998, S. 355–388; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.;<br />
THOMZIK, M.: Facility Management: Der Kampf um Marktanteile beginnt, Frankfurt/Main 1999; STAUDT, E.:<br />
Neues am Markt – Dienstleistungen und die Defizite des Innovationsmanagements, in Karriereführer Special Informationstechnologie,<br />
Nr. 1/2000, S. 136–138; KERKA, F.; THOMZIK, M.: Kooperation als Antwort des Handwerks<br />
auf neue Herausforderungen im Markt für Facility Management, in: DIH et al. (Hrsg.): Kooperation im Handwerk<br />
als Antwort auf neue Anbieter auf handwerksrelevanten Märkten, Duderstadt 2001, S. 27–76; STAUDT, E.;<br />
KRIEGESMANN, B.: Innovationsmanagement – neue Wege bei der Umsetzung, in: Knauth, P.; Wollert, A. (Hrsg.):<br />
Human Resource Management, 35. Ergänzungslieferung, Neuwied 2002, Gruppe 8, Beitrag 8.30, S. 1–24; STAUDT,<br />
E. ET AL.: Kompetenzentwicklung und Innovation, Münster et al. 2002; KERKA, F.: Strukturierung von Innovationsaufgaben<br />
– <strong>Ein</strong> Beitrag zur Beschreibung und Erklärung betrieblicher Veränderungsprozesse, Bochum 2002;<br />
THOMZIK, M.: Rationalisierungspotenziale von Systemleistungen dargestellt am Beispiel des Facility Management-<br />
Konzeptes, Bochum 2002.<br />
31
Kompetenzbereich »Innovationspolitik«<br />
32<br />
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
Die innovationspolitischen Aktivitäten in Deutschland sind vor allem dominiert von dem<br />
Wunsch, Innovationen zu beschleunigen und „schlummernde“ Innovationspotentiale zu aktivieren.<br />
Gesucht werden Möglichkeiten zur Beeinflussung von Innovationsprozessen und zur Gestaltung<br />
von Innovationssystemen. Als Schlüsselfaktor hat die Forschungs- und Technologiepolitik<br />
den Wissens- und Technologietransfer entdeckt und versucht, durch umfangreiche Maßnahmen<br />
fördernd auf die Umsetzung von Forschungsergebnissen aus der Wissenschaft in eine<br />
breite industrielle Anwendung einzuwirken.<br />
Gegenstand der Forschungsarbeiten des <strong>IAI</strong> im Kompetenzbereich „Innovationspolitik“ ist vor<br />
diesem Hintergrund die Analyse von Innovationsprozessen mit dem Ziel, Ansatzpunkte für die<br />
Gestaltung förderpolitischer Maßnahmen aufzuzeigen. In zahlreichen Projekten zur Aus- und<br />
Bewertung von Förderprogrammen und –maßnahmen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene hat<br />
das <strong>IAI</strong> sowohl zur (Weiter-)Entwicklung von Evaluationsinstrumenten und -methoden beigetragen<br />
als auch Impulse für die Gestaltung der Innovationspolitik geliefert.<br />
Als ein zentrales Ergebnis der Arbeiten konnte aufgezeigt werden, daß die vorherrschenden Ansätze<br />
zur Unterstützung von Innovations- und Technologietransferprozessen kaum auf die spezifischen<br />
Bedarfe der Adressaten zugeschnitten sind. Die hohe Angebotsorientierung im System<br />
der Innovationsförderung führt zu „Insider-Outsider-Konstellationen“: Insider-Unternehmen<br />
kennen die „Spielregeln“ des Transfer- und Fördersystems und partizipieren bzw. profitieren<br />
überdurchschnittlich von den staatlich finanzierten Leistungen. Demgegenüber finden anwendungsorientierte<br />
Outsider-Unternehmen nur schwer Zugang in Transfer- und Fördernetzwerke.<br />
Dadurch kommt es zur Etablierung einer weitgehend geschlossenen, forschungsorientierten<br />
Technologie-Szene. Die förderpolitisch beabsichtigte breite Umsetzung von FuE-Ergebnissen<br />
bzw. neuen Technologien in die industrielle Anwendung findet deshalb nur zögerlich statt.<br />
Als Alternative zu den angebotsorientierten Instrumenten und Maßnahmen der aktuellen Innovationspolitik<br />
entwickelt das <strong>IAI</strong> Ansätze einer nachfrageorientierten Forschungs- und Technologiepolitik.<br />
Durch „Nachfrageformierung“, d.h. die Bündelung der Nachfrage von Unternehmen<br />
mit gleichen bzw. ähnlichen Problemen wird die Option eröffnet, problemorientiert auf vorhandene<br />
Problemlösungsangebote zuzugreifen. Im Ergebnis kann damit das Potential der Forschungs-<br />
und Technologieförderung effizienter und effektiver ausgeschöpft werden.
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />
Innovationsmanagement<br />
Regelungs- und<br />
Stoffstrommanagement<br />
Kompetenztransfer<br />
Kleine und<br />
mittlere<br />
Unternehmen<br />
Kompetenztransfer<br />
AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />
Kompetenzentwicklung<br />
Innovationspolitik<br />
Innovationsfähigkeit in der Wissensgesellschaft<br />
Etablierung und Förderung dualer Kompetenzentwicklung<br />
auf neuem Niveau<br />
Steigerung der Effizienz im Innovationstransfer<br />
durch Nachfrageformierung<br />
STAUDT, E. ET AL.:, Neue Techniken im Spannungsfeld alter Systeme, in: Milling, P. (Hrsg.): Systemmanagement<br />
und Managementsysteme, Berlin 1991; STAUDT, E.: Die betriebswirtschaftlichen Folgen der Technikfolgenabschätzung,<br />
in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, Heft 8, 61. Jg. 1991, S. 883–894; STAUDT, E.; BOCK, J.; LINNÉ, H.:<br />
Die F&E-Politik der Gemeinschaft: »Evaluierung des 2. und 3. F&E-Rahmenprogramms und Orientierungen für die<br />
zukünftige F&E-Politik«, hrsg. vom Europäischen Parlament, Luxemburg 1993; STAUDT, E.: Strukturwandel und<br />
berufliche Aus- und Weiterbildung am Beispiel Ruhrgebiet: Der schwierige Übergang von Kohle und Stahl zur<br />
Dienstleistung, in: Diepold, P. (Hrsg.): Lernen im Aufbruch, Frankfurt a. M. 1995, S. 33–60; HARTWIG, K.-H.;<br />
STAUDT, E.; BESTEL, S.; RAHE, M.: Unternehmensgründungen im Transformationsprozeß, Bochum 1995;<br />
STAUDT, E. ET AL.: Innovationstransfer für kleine und mittlere Unternehmen, Bochum 1996; STAUDT, E.;<br />
KRIEGESMANN, B.: Universitäten als Dienstleister für Innovationen, in: Hollerith, J. (Hrsg.): Leistungsfähige Hochschulen<br />
– aber wie?, Berlin 1997, S. 73–86;. STAUDT, E.; KRAUSE, M.; KERKA, F.: Innovationsbarrieren und<br />
Transfermaßnahmen in der Mikrosystemtechnik – <strong>Ein</strong>e empirische Analyse zum Stand der Diffusionsförderung,<br />
Bochum 1997; STAUDT, E; KRAUSE, M.: Ansätze zur Innovationsbeschleunigung in mittelständischen Unternehmen,<br />
in: Welfens, P. J. J.; Graack, C. (Hrsg.): Technologieorientierte Unternehmensgründungen und Mittelstandspolitik<br />
in Europa, Heidelberg 1999, S. 55–74; KRAUSE, M.; SCHROLL, M.: Deutsche Hochschullehrer zwischen<br />
Humboldtschem Ideal und Entrepreneurship. Patentierung und Verwertung von Forschungsergebnissen, Bochum<br />
1999; STAUDT, E; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne Zukunft?,<br />
Frankfurt/Main 2001; STAUDT, E.; KRAUSE, M.: Wissens- und Technologietransfer in kleinen und mittleren<br />
Unternehmen, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Innovationsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen, München<br />
2001, S. 105–118; STAUDT, E.: Innovationspatt – <strong>Ein</strong> <strong>reformfeindliches</strong> <strong>Establishment</strong> <strong>verspielt</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />
Chancen, in: Bollmann, S. (Hrsg.): Patient Deutschland – <strong>Ein</strong>e Therapie, Stuttgart, München 2002, S. 45–61.<br />
33
Kompetenzbereich »Kleine und mittlere Unternehmen«<br />
34<br />
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
Der strukturelle Wandel wird wesentlich durch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) getragen,<br />
die mit neuen Sach- und Dienstleistungen, Verfahren oder organisatorischen Lösungen kostengünstiger<br />
produzieren als die Konkurrenz, neue Märkte erschließen und damit Beschäftigung<br />
sichern oder neue Arbeitsplätze schaffen. Dabei ist nicht der Mittelstand der dynamisierende<br />
Faktor, sondern ein innovativer Rand, der durch vielfältige Versuchs- und Irrtumsprozesse in der<br />
Summe Entwicklungen vorantreibt. Insbesondere KMU werden jedoch mit sehr spezifischen<br />
Problemen und vielfältigen Innovationswiderständen konfrontiert. Bei der Entwicklung und<br />
Vermarktung neuer Sach- und Dienstleistungen sowie bei der Anwendung neuer Techniken stoßen<br />
KMU auf zentrale Ressourcen-Engpässe in den Phasen der Forschung und Entwicklung,<br />
Produktion sowie Markteinführung. Diese Ressourcen-Defizite drücken sich u.a. in den Bereichen<br />
Technologie, Kompetenz, Finanzen und Marktzugang aus.<br />
Angesichts der besonderen Bedeutung und Bedingungen von KMU im Strukturwandel analysiert<br />
das <strong>IAI</strong> im Kompetenzbereich „Kleine und mittlere Unternehmen“ die spezifische Innovationssituation<br />
von KMU – sei es im Kontext regionaler oder sektoraler Entwicklungen, der <strong>Ein</strong>führung<br />
neuer Techniken, der spezifischen Weiterbildungssituation, des Fachkräftemangels etc. –<br />
und erarbeitet Konzepte zur Bewältigung KMU-typischer Innovationsprobleme.<br />
Exemplarische Untersuchungs- und Anwendungsfelder der Arbeiten des <strong>IAI</strong> sind insbesondere<br />
entwicklungsdynamische Branchen und Technologiefelder wie der Versorgungsbereich, die<br />
Druck- und Medienindustrie, die Mikrosystemtechnik, die Telekommunikationsindustrie, die<br />
Biotechnologie etc. Ebenfalls im Focus des Kompetenzbereichs „Kleine und mittlere Unternehmen“<br />
stehen Innovationsprozesse im Handwerk wie z.B. die Neuformierung von <strong>Ein</strong>zelgewerken<br />
zu Systemleistungsanbietern für die Gebäudebewirtschaftung oder die Etablierung von Servicestrukturen<br />
für neue Technologien.<br />
In diesen innovativen Bereichen verändern sich Strukturen von Wertschöpfungsketten, es entstehen<br />
neue Geschäftsfelder, Angebots- und Nachfragekonstellationen verändern sich, und neue<br />
Kompetenzprofile auf individueller und organisationaler Ebene werden verlangt. Die damit verbundenen<br />
Orientierungs- und Umsetzungsprobleme hat das <strong>IAI</strong> in einer Vielzahl von Projekten<br />
analysiert und Lösungsansätze erarbeitet.<br />
Die erzielten Ergebnisse sind beispielhaft und auf KMU in anderen Branchen mit ähnlichen<br />
Strukturen und hoher Entwicklungsdynamik, wie die technologieorientierte Gründungsszene, die<br />
sogenannte New Economy etc., übertragbar sowie prototypisch für Innovationen in Großunternehmen.<br />
Zur Orientierung und Entscheidungsunterstützung in diesen dynamischen Bereichen<br />
untersucht das <strong>IAI</strong> Entwicklungsbarrieren sowie -potenziale und entwickelt praxisgerechte<br />
Handlungshilfen für innovative kleine und mittlere Unternehmen.
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />
Innovationsmanagement<br />
Regelungs- und<br />
Stoffstrommanagement<br />
AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />
Kompetenztransfer<br />
Kompetenztransfer<br />
Innovationspolitik<br />
Kompetenzentwicklung<br />
Kleine und mittlere<br />
Unternehmen<br />
Entwicklungspotentiale in der Zusammenarbeit<br />
von Handwerksbetrieben und Stadtwerken<br />
Personalengpässe bei hochinnovativen Klein- und<br />
Mittelunternehmen<br />
Neupositionierung in Wertschöpfungsketten<br />
Weiterbildung und Kompetenzentwicklung in KMU<br />
und Großunternehmen<br />
STAUDT, E. ET AL.: Weiterbildungshandbuch, Bochum 1993; STAUDT, E.: Joint-ventures, in: Corsten, H.; Reiß, M.<br />
(Hrsg.): Handbuch Unternehmungsführung, Wiesbaden 1995, S. 719–731; STAUDT, E.; MERKER, R.: Weiterbildung<br />
in Klein- und Mittelunternehmen, in: Schwuchow, K.; Gutmann, J. (Hrsg.): Jahrbuch Weiterbildung 1996, 6.<br />
Jg., Düsseldorf 1996, S. 184–188; STAUDT, E. ET AL.: Druckindustrie 2000: Zwischen Stillstand und Multimedia,<br />
Bochum 1996; STAUDT, E. ET AL.: Innovationstransfer für kleine und mittlere Unternehmen – <strong>Ein</strong>e Untersuchung<br />
am Beispiel des Handwerks im Ruhrgebiet, Bochum 1996; THIELEMANN, F.: Die Gestaltung von Kooperationen<br />
kleiner und mittlerer Unternehmen, Bochum 1996; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.;<br />
SCHAFFNER, M.: Neuformierung von Wertschöpfungsketten – Das Beispiel Druckindustrie, in: ZfO, 2/1997,<br />
S. 75–81; MERKER, R.: Organisatorische Erscheinungsformen von Klein- und Mittelunternehmen, Bochum 1997;<br />
STAUDT, E.; THIELEMANN, F.: Innovation durch strategische Allianzen – <strong>Ein</strong> Wegweiser für die Druck- und Medienbranche,<br />
Bochum 1998; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.: Kooperationsverhalten in der<br />
Druckindustrie – zwischen Bestandssicherung und Offensive, in: DBW, Nr. 6/1998, S. 803–815; HARTWIG, K.-H.;<br />
STAUDT, E.; BESTEL, S.; RAHE, M.: Gründertypen im Transformationsprozeß, in: List Forum, Nr. 2/1998,<br />
S. 219–238; KRIEGESMANN, B.: Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft, in: ZfB, Nr. 4/2000, S. 397–414;<br />
STAUDT, E.: KMU und Wissenschaft – ohne Zusammenarbeit keine Zukunft?, in: Tagungsband des 9. Europäischen<br />
Aus- und Weiterbildungskongresses „Handwerk und Wissenschaft – Wege der Kooperation“ des Westdeutschen<br />
Handwerkskammertages am 26.06.2000 in Köln, S. 45–51; KERKA, F.; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Kreative<br />
Neupositionierung in Wertschöpfungsketten, in: Vom <strong>Ein</strong>zelteil zur Komponente, hrsg. vom ZQM, Velbert 2001;<br />
KRIEGESMANN, B.; GROTH, T.: Weiterbildungsabstinenz von Klein- und Mittelbetrieben? – <strong>Ein</strong>e sekundärstatistische<br />
Bestandsaufnahme, Bochum 2002; KRIEGESMANN, B.; LAMPING, S.; SCHWERING, M. G.: Kompetenzentwicklung<br />
und Entwicklungsdynamik in KMU und Großunternehmen – Primärstatistische Ergebnisse zu Differenzen<br />
und Defiziten, Bochum 2002.<br />
35
Kompetenzbereich »Regelungs- und Stoffstrommanagement«<br />
36<br />
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
Der Gesetzgeber setzt mittels eines komplexen Regelungswerks Rahmenbedingungen für Innovationsprozesse<br />
in Unternehmen und versucht, Stoffströme in Richtung des Leitbildes einer<br />
nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development) zu beeinflussen. Daher sind sowohl die<br />
einzelwirtschaftliche Wirkungsanalyse staatlichen Handelns am Beispiel ausgewählter Umwelt-,<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutzregelungen als auch die Möglichkeiten der Integration eines Regelungsmanagements<br />
und eines Stoffstrommanagements in betriebliche Innovationsstrategien<br />
Gegenstand von Forschungsarbeiten im Kompetenzbereich „Regelungs- und Stoffstrommanagement“.<br />
Durch seine Forschungstätigkeiten liefert das <strong>IAI</strong> wichtige Beiträge zum Verständnis des Verhältnisses<br />
von Innovation und Regulation und trägt zur Weiterentwicklung von Methoden und<br />
Instrumenten der einzelbetrieblichen Regelungsfolgenabschätzung bei. Die exemplarischen expost-Analysen<br />
einzelner Regelungen im Hinblick auf ihre einzelwirtschaftlichen (Innovations-)<br />
Wirkungen geben neue Impulse für die Regelungsfolgenforschung und Gesetzgebungspraxis.<br />
Sowohl die gewählte einzelbetriebliche Perspektive als auch die Berücksichtigung der Innovationsproblematik<br />
sind in diesem Zusammenhang die besonderen Kompetenzen des <strong>IAI</strong>.<br />
Die Schwerpunktsetzung auf die einzelbetriebliche Perspektive führt darüber hinaus zur Analyse<br />
der Situation des einzelnen Unternehmens im Hinblick auf den Umgang mit Gesetzen, Verordnungen,<br />
Normen etc. Angesichts des insbesondere in KMU durch die Vielzahl dieser Regelungen<br />
hervorgerufenen Problemdrucks beschäftigt sich das <strong>IAI</strong> mit der Entwicklung von Handlungshilfen<br />
für einen möglichst konfliktfreien Umgang mit dem komplexen Regelungssystem.<br />
Im Zusammenhang mit der allgemeinen Diskussion über eine umweltgerechte Gestaltung von<br />
Stoffströmen werden aber nicht nur die Möglichkeiten staatlicher Steuerung kontrovers erörtert.<br />
Ebenso werden Forderungen nach einer stärkeren Umweltorientierung der Unternehmensaktivitäten<br />
bzw. nach einer umweltgerechten Steuerung der inner- und überbetrieblichen Stoffströme<br />
durch die Unternehmen selbst gestellt. Innovative Technologien wie integrierte Umweltschutztechniken<br />
sowie „neue“ Managementkonzepte und Instrumente wie Stoffstrommanagement,<br />
Ökobilanzen etc. werden als die Problemlösungsansätze propagiert. Hier setzen aktuelle Forschungsarbeiten<br />
des <strong>IAI</strong> an: Aus einer betriebswirtschaftlichen, potentialorientierten Perspektive<br />
werden Beiträge zur mikroökonomischen Fundierung und Weiterentwicklung dieser Ansätze geliefert.<br />
In den Forschungsprojekten werden Stoffflüsse und -systeme am Beispiel ausgewählter<br />
Stoffe, Branchen, Wertschöpfungsketten und Regionen im Hinblick auf die Möglichkeiten einer<br />
ökologischen und ökonomischen Optimierung analysiert, Implikationen für Unternehmen und<br />
Politik aufgezeigt und Methoden und Instrumente für ein Stoffstrommanagement von Unternehmen<br />
entwickelt.
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />
Regelungs- und<br />
Stoffstrommanagement<br />
<strong>Ein</strong>flussfaktoren und Handlungsbedarfe für Innovationen<br />
zum nachhaltigen Wirtschaften - Möglichkeiten und<br />
Grenzen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft<br />
Regelungsbarrieren und Regelungsmanagement kleiner<br />
und mittlerer Unternehmen<br />
ARGUS-Regelungsmanagement<br />
Stoffstrommanagement Papier<br />
Praxisleitfaden Stoffstrommanagement<br />
AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />
Innovationsmanagement<br />
Kompetenztransfer<br />
Kleine und<br />
mittlere<br />
Unternehmen<br />
Kompetenztransfer<br />
Innovationspolitik<br />
Kompetenzentwicklung<br />
STAUDT, E. ET AL.: Innovation trotz Regulation: Freiräume für Innovationen in bestehenden Gesetzen, Bochum<br />
1997; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.; INTERTHAL, J.: Integrierter Umweltschutz im Stoffstrom<br />
Papier, Bochum 2000; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; SCHWEDA, A.: Management von Arbeits-, Gesundheits- und<br />
Umweltschutzregelungen in kleinen und mittleren Unternehmen, Bochum 2000; STAUDT, E.; SCHROLL, M.;<br />
SCHWEDA, A.; SCHWERING, M. G.: ARGUS-Regelungsmanagement: Leitfaden für das Management von Arbeits-,<br />
Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in kleinen und mittleren Unternehmen, Bochum 2000; STAUDT, E.;<br />
SCHROLL, M.; SCHWERING, M. G.: Praxisleitfaden Stoffstrommanagement – <strong>Ein</strong> Wegweiser zur Optimierung von<br />
Material- und Energieströmen, Bochum 2000; STAUDT, E.; SCHROLL, M., SCHWERING, M.: Chancen nutzen –<br />
Effizienz durch Transparenz, in: Umwelt, März 2001, S. 34–36; SCHROLL, M.; SCHWERING, M. G.: Flucht nach<br />
vorn: Regelungsdickicht fordert Chemiebetriebe, in: Chemie Technik, 30 Jg., Nr. 3/2001, S. 70–72; STAUDT, E.;<br />
SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Integrierter Umweltschutz erfordert integrierte Umsetzung, in: ipw – Das Papier,<br />
Heft 5/2001, S. 56–60; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Stoffstrommanagement zwischen Anspruch<br />
und Wirklichkeit, in: UmweltWirtschaftsForum, 9. Jg., Heft 3, Sept. 2001, S. 56–60; SCHWEDA, A.; SCHWERING,<br />
M. G.: Orientierung im Regelungsdschungel, Teil I und II, in: Sicherheitsingenieur, Sept. und Okt. 2001; SCHROLL,<br />
M.; SCHWERING, M. G.: Mit Argus Augen, in: Umwelt-Magazin, Ausgabe April/Mai 2002, S. 52–53; STAUDT, E.;<br />
AUFFERMANN, S.; SCHROLL, M.: Zur Umsetzbarkeit einzel- und überbetrieblichen Stoffstrommanagements, in:<br />
Heck, P.; Bemmann, U. (Hrsg.): Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003. Strategien – Umsetzung – Anwendung<br />
in Unternehmen/Kommunen/Behörden, Köln 2002, S. 60–69; STAUDT, E.; SCHROLL, M.: SCHWERING,<br />
M. G.: Betriebliches Stoffstrommanagement: <strong>Ein</strong> Wegweiser zur schrittweisen Umsetzung, in: Heck, P.; Bemmann,<br />
U. (Hrsg.): Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003. Strategien – Umsetzung – Anwendung in Unternehmen/Kommunen/Behörden,<br />
Köln 2002, S. 199–216.<br />
37
Kompetenzbereich »Kompetenzentwicklung«<br />
38<br />
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
In den Forschungsarbeiten des <strong>IAI</strong> kristallisierte sich bereits Anfang der 80er Jahre heraus, daß<br />
die Kompetenz der Fach- und Führungskräfte den zentralen Engpaßfaktor bei dynamischen Veränderungen<br />
darstellt. Vor diesem Hintergrund hat das <strong>IAI</strong> in den letzten Jahren einerseits grundlegende<br />
Fragestellungen zum Verhältnis von Kompetenz und Innovation bearbeitet. Auf der anderen<br />
Seite wurden die dabei entwickelten Modelle und Instrumente in verschiedenen Bereichen<br />
angewendet bzw. getestet.<br />
Mit seiner betriebswirtschaftlichen Perspektive synthetisiert das <strong>IAI</strong> die bislang vornehmlich sozialwissenschaftlichen<br />
und pädagogischen Arbeiten zum Themenfeld Kompetenzentwicklung.<br />
Durch seine umfangreichen Forschungsaktivitäten zum Zusammenhang von Kompetenz und Innovation<br />
hat das <strong>IAI</strong> wesentlich daran mitgewirkt, daß dieser Aspekt in der Innovationsforschung<br />
und -politik zunehmend Berücksichtigung findet.<br />
Zur Strukturierung und Erfassung der Bestandteile von Kompetenz zur Innovation wurde ein<br />
Modell entwickelt, das Kompetenz als Ergebnis des Zusammenwirkens von Persönlichkeitseigenschaften,<br />
explizitem Wissen und Erfahrung, der Handlungsbereitschaft und einer organisatorisch<br />
definierten Zuständigkeit erklärt. Dieses Modell wurde in verschiedenen Projekten zur systematischen<br />
Analyse von Anforderungprofilen und Kompetenzdefiziten herangezogen. In empirischen<br />
Untersuchungen wurde offengelegt, daß weniger Wissens-, sondern vor allem Erfahrungsdefzite<br />
der Mitarbeiter die Entwicklung innovationsaktiver Unternehmen be- bzw. verhindern.<br />
Zur Förderung der Employability (Beschäftigungsfähigkeit) in dynamischen Wirtschaftsbereichen<br />
kommt daher vor allem der Professionalisierung des praktischen Erfahrungserwerbs eine<br />
herausragende Bedeutung zu. Das klassische Instrumentarium der traditionellen Aus- und Weiterbildung<br />
sowie der Personalentwicklung ist jedoch hoch professionalisiert auf den gut beeinflußbaren<br />
Bereich des expliziten Wissens ausgerichtet. Für die Vermittlung von Erfahrung als<br />
dominant handlungsbestimmendem Kompetenzbestandteil fehlen analoge Entwicklungsmuster,<br />
die Zusammenhänge sind in Teilbereichen noch gar nicht transparent. Ebenfalls offen ist, welche<br />
Muster der Arbeitsgestaltung und Unternehmensorganisation existieren, die die Kompetenz zur<br />
Innovation auf individueller und Unternehmensebene fördern, und wie einzelne Kompetenzentwicklungsmaßnahmen<br />
unter Effektivitäts- und Effizienzkriterien zu bewerten sind.<br />
Vor diesem Hintergrund befassen sich aktuelle Arbeiten des <strong>IAI</strong> mit<br />
• den Zusammenhängen zwischen Systemkompetenz und Innovation,<br />
• den Quellen und Vermittlungswegen von Kompetenzen,<br />
• der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Kompetenzentwicklung und<br />
• den Zusammenhängen zwischen virtuellen Arbeitsbedingungen und der Lebensführung der<br />
Mitarbeiter.
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />
Innovationsmanagement<br />
Regelungs- und<br />
Stoffstrommanagement<br />
Kompetenztransfer<br />
Kleine und<br />
mittlere<br />
Unternehmen<br />
Kompetenztransfer<br />
AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />
Innovationspolitik<br />
Kompetenzentwicklung<br />
Systemkompetenz und Innovation<br />
Informelles Lernen - Schlüssel der Kompetenzentwicklung<br />
Innovationsorientierte Kompetenzentwicklung<br />
Bewertung von Kompetenzentwicklung<br />
Zukunftsorientierte Ingenieurausbildung im Gas- und<br />
Wasserfach<br />
Virtuelle Unternehmen und Life-Style-Management<br />
STAUDT, E.: Technische Entwicklung und betriebliche Restrukturierung oder Innovation durch Integration von Personal-<br />
und Organisationsentwicklung, Bochum 1997; STAUDT, E. (HRSG.): Strukturwandel und Karriereplanung,<br />
Berlin et al. 1998; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; RAHE, M.: Kompetenzbedingte Entwicklungsprobleme von<br />
Unternehmen in der Nachgründungsphase, Bochum 1998; STAUDT, E.: Kompetenz zur Innovation – Defizite der<br />
Forschungs-, Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, in: Klemmer, P. et al. (Hrsg.): Liberale Grundrisse<br />
einer zukunftsfähigen Gesellschaft, Baden-Baden 1998, S. 171–182; STAUDT, E.; KOTTMANN, M; KRAUSE, M.:<br />
Kompetent zur Innovation? Personalmangel bremst das Wachstum der kommerziellen Biotechnologie, in: BIOforum,<br />
Nr. 4/1999, S. 2–5; KRIEGESMANN, B.: Innovationsorientierte Anreizsysteme, in: Clermont, A. et al. (Hrsg.):<br />
Personalführung und Organisation, München 2000, S. 385–397; STAUDT, E.; KRIEGESMANN B.: Kompetenzentwicklung<br />
und Qualifikation – Weiterbildung: <strong>Ein</strong> Mythos zerbricht, in GdWZ, Heft 4, 11. Jg., Neuwied, Kriftel /<br />
Berlin 2000, S. 174–177; STAUDT, E.: Weiterbildung – zwischen Anspruch und Wirklichkeit, in: Franz, O. (Hrsg.):<br />
Aus- und Weiterbildung für den deutschen Mittelstand, Eschborn 2000, S. 40-50; STAUDT, E.; KLEY, T.: Formelles<br />
Lernen – informelles Lernen – Erfahrungslernen: Wo liegt der Schlüssel zur Kompetenzentwicklung von Fach- und<br />
Führungskräften?, QUEM-report Heft 69, Berlin 2001, S. 227–275; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: E-Learning –<br />
<strong>Ein</strong> neuer Mythos?, in: Fahrholz, B.; Gabriel, S.; Müller, P. (Hrsg.): Nach dem PISA-Schock, Plädoyers für eine Bildungsreform,<br />
Hamburg 2002, S. 274–281; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Kompetenzentwicklung: Neue Aufgaben<br />
für die Umsetzung von Innovationen, in: Wagner, K.-R. (Hrsg.): Mitarbeiterbeteiligung – Visionen für eine Gesellschaft<br />
von Teilhabern, Festschrift für Michael Lezius zum 60. Geburtstag, Wiesbaden 2002, S. 138–151;<br />
MUSCHIK, C.: Organisationale Kompetenz – <strong>Ein</strong> Beitrag zur Strukturierung organisationaler Kompetenz und Kompetenzentwicklung,<br />
Bochum 2002; MEIER, A. J.: Perspektiven des Bildungscontrollings im Paradigmenwechsel<br />
von der Weiterbildung zur Kompetenzentwicklung, Bochum 2002; STAUDT, E. ET AL.: Kompetenzentwicklung und<br />
Innovation, Münster et al. 2002.<br />
39
40<br />
Forschung am <strong>IAI</strong><br />
Sonntag, 17. Februar 2002 WELT am SONNTAG - Nr. 7<br />
Vier Millionen Deutsche ohne Arbeit – aber sechs Millionen schwarze Jobs<br />
Die Kreativität in der Krise<br />
Wenn sich die Wirtschaft auf<br />
Kernkompetenzen zurückzieht,<br />
Gewerkschaften versuchen,<br />
die Arbeitsvolumenreste<br />
durch Arbeitszeitverkürzung gerecht zu<br />
verteilen, nimmt man sinkenden Wohlstand in<br />
Kauf und gerät in Konflikt mit immer mehr<br />
Arbeitnehmern, die wegen des Reallohnverzichts<br />
ihre Bedürfnisse bei Nahrungsmitteln,<br />
Wohnung, Kleidung und Urlaub einschränken<br />
müssen. Die Verwaltung des Mangels an<br />
Arbeit erzeugt eine Pattsituation, in der keine<br />
neuen Arbeitsplätze entstehen und verschärft<br />
die Krise durch künstliche Begrenzung der<br />
<strong>Ein</strong>kommen und damit auch der Nachfrage.<br />
Wenn es um neue Arbeit und echte Veränderungen<br />
geht, ist unsere Gesellschaft robuster<br />
als ihre Funktionäre und Politiker vermuten.<br />
Nicht nur Minderheiten, sondern die<br />
Mehrheit bricht aus dem Innovationspatt der<br />
Rationalisierer und Resteverteiler aus. Während<br />
das <strong>Establishment</strong> noch um Besitzstände<br />
kämpft, die Verteilungsgerechtigkeit durch<br />
Ausbau der Regelungen und Kontrolle sichert<br />
und die erforderlichen <strong>Ein</strong>nahmen dann mit<br />
polizeistaatlichen Mitteln durchsetzen will,<br />
macht sich in der Bevölkerung längst eine<br />
realistischere <strong>Ein</strong>schätzung breit. Während<br />
Funktionäre Schwarzarbeit und Scheinselbstständigkeit<br />
bespitzeln und verfolgen und<br />
arbeitswillige Ausländer mit martialischem<br />
Polizeiaufgebot aus Großbaustellen heraussortieren,<br />
misstraut die Mehrheit den Versprechungen<br />
und konterkariert die Systeme,<br />
die das große Kartell der Verteilungspolitiker<br />
ersonnen hat.<br />
Während die durch Tarifverträge wohl geregelte<br />
Arbeitswelt schrumpft, schaffen sich<br />
die Bürger im Schatten der legalen Restewirtschaft<br />
ihr eigenes expandierendes Feld. Während<br />
die industrielle Produktion rückläufig ist,<br />
kann die Zahl der Dienstleistungsarbeitsplätze<br />
nicht wachsen, weil die Dienstleistungen so<br />
teuer sind, dass man sich nur noch die Dienste<br />
leisten kann, die man selbst erbringt.<br />
Nur eine Minderheit hält diese Eigenarbeit<br />
in Haushalt, Garten und am Bau, Nachbarschaftshilfe,<br />
Tauschhandel oder Leistungsaustausch<br />
gegen bar, also Schwarzarbeit,<br />
noch für ein besonderes Vergehen. Wenn<br />
inzwischen mehr als 15 Prozent des Bruttoinlandproduktes<br />
so erwirtschaftet wird, dann<br />
heißt das aber auch, dass ein Äquivalent von<br />
15 Prozent der Arbeitsplätze der legalen<br />
Von Erich Staudt<br />
Wirtschaft hier beschäftigt ist. Da dies rund<br />
sechs Millionen Vollzeitstellen entspricht und<br />
die Mehrheit dort nur in Teilzeit und vorübergehend<br />
arbeitet, dürften mittlerweile mindestens<br />
15 Millionen Bürger aktiv sein. Rechnet<br />
man für jeden nur drei Auftraggeber hinzu,<br />
dann ist längst die Mehrheit der Bevölkerung<br />
hier involviert.<br />
Es geht ja nicht mehr nur um den schwarz<br />
arbeitenden Handwerker und den nebenberuflich<br />
tätigen Polizisten, sondern um den<br />
Lehrer, der dem gegen bar nachhilft, der mit<br />
dem veralteten Bildungssystem nicht zurechtkommt.<br />
Und es geht nicht nur um den Studenten,<br />
der dem Privatkunden, der wegen der<br />
begrenzten Fähigkeit der Telekom und des<br />
PC-Verkäufers vergeblich nach Serviceleistungen<br />
für seinen Heimcomputer sucht,<br />
Entlastung bietet, sondern auch um den typischen<br />
Existenzgründer. Dieser wird nicht, wie<br />
uns heute naive Technokraten Glauben machen<br />
wollen, von Existenzgründungs-<br />
Lehrstühlen als Diplomexistenzgründer entlassen,<br />
und er entspringt auch nicht aus etwas<br />
verbesserten Hochschulseminaren. Traditionell<br />
ist der Existenzgründer ein frustrierter<br />
Arbeitnehmer, der unter Umgehung des Arbeitnehmererfindergesetzes<br />
Ideen, die er im<br />
Betrieb nicht um- und durchsetzen kann, zu<br />
Hause in der Garage selbst verwirklicht, das<br />
soziale Schutzschild des Betriebes so lange<br />
beibehält, bis er sich eventuell aus dem Kundenstamm<br />
des Betriebes eine eigene stabile<br />
Klientel geschaffen hat, und erst dann seinen<br />
Zustand durch Anmeldung legalisiert. Unser<br />
Gründer förderndes <strong>Establishment</strong> ignoriert<br />
diese Grauzone und läuft dann nicht nur an<br />
der alltäglichen Realität vorbei, sondern gerät<br />
auch schnell in Widerspruch, wenn es die<br />
neue Selbständigkeit beschwört, aber nicht in<br />
der Lage ist, sie gegen die diskriminierte<br />
Scheinselbstständigkeit abzugrenzen.<br />
Sicher kann man versuchen, wie die auf<br />
der <strong>Ein</strong>nahmeseite "klammen" Politiker,<br />
Schlupflöcher zu schließen und immer neue<br />
Gruppen für die Finanzierung des Versorgungsstaates<br />
in Haft zu nehmen. Auf Dauer<br />
kann man aber nicht einen immer größeren<br />
Teil der Bevölkerung kriminalisieren, der als<br />
Auftraggeber und Auftragnehmer in der<br />
Schattenwirtschaft längst jene neue Kultur der<br />
Selbstständigkeit etabliert hat, die in Sonn-<br />
tagsreden so oft beschworen wird. Ohne diese<br />
Schattenwirtschaft sähe unser Land arm aus,<br />
müsste man auf zahlreiche Dienstleistungen<br />
verzichten und könnte man sich vieles nicht<br />
mehr leisten, kämen kaum Unternehmensgründungen<br />
zustande. Dieses Feld gibt Millionen<br />
von Menschen die Möglichkeit zum<br />
sinnvollen und produktiven Mitwirken in<br />
unserer Gesellschaft und ist zugleich ein<br />
Reservat für den Erfahrungserwerb und die<br />
Existenzgründung. Dabei zeigt sich, dass<br />
viele dort auf eigene Rechnung innovativer,<br />
effektiver und engagierter arbeiten als in der<br />
verbleibenden 35-Stunden-Woche legaler<br />
Arbeit.<br />
In der Summe zeigt sich: Schlecht ist es<br />
um die Innovationsfähigkeit des <strong>Establishment</strong>s<br />
bestellt. Viele der Etablierten sind<br />
gefangen im alten Rollenspiel, befördern<br />
damit Krisen und brauchen erst größere Krisen,<br />
damit Innovationen möglich werden.<br />
Unsere Gesellschaft dagegen ist innovativer<br />
als die meisten vermuten oder öffentlich zu<br />
diskutieren wagen.<br />
Dieses Potenzial wächst, wird robuster, rigider,<br />
kümmert sich immer weniger um Vorschriften<br />
und veraltete Regelungen. Die Bilder<br />
von Hängematte und Risikoscheu sind<br />
falsch. Nicht nur die Kreativität wächst mit<br />
der Krise, sondern auch der Mut zur Grenzüberschreitung<br />
und Illegalität nimmt zu.<br />
Da man mehr als 60 Millionen Schattenwirtschaftler<br />
kaum weiter kriminalisieren<br />
kann, und in diesem Bereich mehr Arbeitsvolumina<br />
stecken, als wir Arbeitslose haben,<br />
müsste man eigentlich daran gehen, Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen, um Teile dieser<br />
Ökonomie zu legalisieren. Die Überregulierungen<br />
der so genannten 325-Euro-Jobs oder<br />
Kombilohn-Modelle sind Schritte in die falsche<br />
Richtung.<br />
<strong>Ein</strong>e innovationsfähige und robuste Gesellschaft<br />
und ein zaghaftes, im Innovationspatt<br />
verharrendes <strong>Establishment</strong> passen auf Dauer<br />
nicht zueinander. Deshalb sind gesellschaftspolitische<br />
Innovationen notwendig, die ein<br />
Gleichgewicht zwischen moralischem Anspruch<br />
und dem Verhalten der Mehrheit der<br />
Bevölkerung wieder herstellen. Andernfalls,<br />
wenn Politik und Funktionäre versagen, werden<br />
sie sich ein neues Volk suchen müssen.<br />
Der Autor ist Professor an der<br />
Ruhr-Universität Bochum
Kompetenzbereich<br />
„Innovationsmanagement“<br />
Die Projekte
42<br />
WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG<br />
Innovationsmanagement<br />
Seite B 2 – HANDELSBLATT TECHNIK UND INNOVATION: HANNOVER MESSE Mittwoch, 10.4.2002 – Nr. 69<br />
Ursachen der Krise<br />
Bosse spielen Monopoly<br />
<strong>Deutschlands</strong> Welthandelsanteil an technologieintensiven Waren sinkt. Die Fähigkeit der<br />
Unternehmen zu marktrelevanten Innovationen bleibt immer mehr auf der Strecke. Die<br />
Wirtschaft steckt in einer Struktur- und Technologiekrise.<br />
ERICH STAUDT<br />
HANDELSBLATT, 10.4.2002<br />
Wenn das Wasser im<br />
Rhein fällt, werden<br />
Untiefen sichtbar,<br />
die die Schifffahrt behindern.<br />
So auch in der Wirtschaft: Die<br />
abflauende Weltkonjunktur<br />
verdeutlicht Versäumnisse des<br />
Strukturwandels und macht<br />
veraltete Produktions- und<br />
Dienstleistungsmuster<br />
schmerzhaft bewusst. Es fehlt<br />
an Innovationen, um verlorene<br />
Wertschöpfung und Arbeitsplätze<br />
zu kompensieren.<br />
Ursache der Innovationsschwäche<br />
ist ein an Business-<br />
Schools gelehrter Führungsstil,<br />
der mit dem Schumpeterschen<br />
Unternehmer wenig gemein<br />
hat. Da ist eine Generation von<br />
Angestellten in leitende Position<br />
geraten, die als Kinder<br />
wohl viel Monopoly gespielt<br />
haben und das für Unternehmensführung<br />
halten. Sicher<br />
kann man damit zeitweise viel<br />
Geld verdienen, und das Spiel<br />
erscheint einfacher, als sich<br />
dem aufwendigen Prozess<br />
innovativer Unternehmensentwicklung<br />
zu stellen. Doch<br />
wenn alle das tun, wird das<br />
Ergebnis kleiner als bei einem<br />
Nullsummenspiel, weil die<br />
Strukturen im Wettbewerb<br />
zurückbleiben und niemand<br />
mehr Innovationen vorantreibt.<br />
Aus der Wirtschaftskrise<br />
wird dann eine Strukturkrise,<br />
und diese resultiert aus einer<br />
Technologiekrise, nicht wegen<br />
der Defizite in der Entwicklung<br />
neuer Techniken, sondern<br />
der fehlenden Umsetzung zu<br />
neuen Produkten, Dienstlei-<br />
stungen und wettbewerbsfähigen<br />
Strukturen. Das braucht<br />
ein Vielfaches an Entwicklungsaufwand,<br />
Mut und neue<br />
Köpfe, Ideen und neue Konzepte,<br />
Fähigkeit und Durchsetzungsvermögen<br />
in alten Organisationen<br />
und am Markt.<br />
Doch Deutschland sind die<br />
Innovatoren ausgegangen.<br />
Ursachen der Krise sind<br />
nicht die äußeren Umstände,<br />
sondern Versäumnisse in Personal-,<br />
Organisations- und<br />
Unternehmensentwicklung. Da<br />
eine naive Bildungspolitik in<br />
Deutschland seit Jahrzehnten<br />
so tut, als sei es Sache des<br />
Staates, für Aus- und Weiterbildung<br />
zu sorgen, erzwang<br />
dieses Angebot wie jede Subvention<br />
seine Bewirtschaftung.<br />
„Personalentwicklung“ versuchen<br />
viele Betriebe deshalb<br />
über den Austausch am Arbeitsmarkt.<br />
Wenn das nicht<br />
klappt, mault man über Schulen<br />
und Hochschulen, die nicht<br />
schon vor Kenntnis der anstehenden<br />
Veränderungen die<br />
richtigen Ausbildungsgänge<br />
eingerichtet haben. In Weiterbildung<br />
verpulvert das Arbeitsamt<br />
wirkungslos viel<br />
Geld. Schließlich verfällt man<br />
mit „Green Cards“ auf die<br />
Idee, dass andere Länder sich<br />
vielleicht früher und richtiger<br />
in Personalentwicklung engagiert<br />
haben.<br />
In diesen alten Strukturen<br />
werden nicht nur keine neuen<br />
Kompetenzen aufgebaut, sondern<br />
in riesigem Umfang Erfahrungspotenziale<br />
verheizt.<br />
Wenn gut betuchte Großkonzerne<br />
den Arbeitsmarkt nach<br />
Hochbegabten abkämmen,<br />
bleibt für die Klein- und Mittelbetriebe<br />
und Existenzgründungen<br />
wenig übrig. Und<br />
wenn sich dann diese Konzerne<br />
im Verbund mit Gewerkschaften<br />
in der Rolle von Arbeitsdirektoren<br />
mit staatlicher<br />
Unterstützung unter Ausbeutung<br />
der sozialen Sicherungssysteme<br />
dieser Leute bis herunter<br />
zum Alter von 51 wieder<br />
entledigen, entsteht trotz „goldenen<br />
Handschlags“ viel Frust,<br />
nicht nur bei den so Entsorgten,<br />
sondern auch bei den Belegschaften,<br />
in denen damit<br />
auch Erfahrung verloren geht.<br />
Das Verbraten von Monopolyrenditen<br />
in Sozialplänen<br />
und internationalen Spekulationen<br />
steht für die Unfähigkeit,<br />
eigenes Erfahrungspotenzial<br />
weiterzuentwickeln und in<br />
betriebswirtschaftlich sinnvollen<br />
Innovationen zu nutzen.<br />
Gesamtwirtschaftlich werden<br />
riesige Verluste in Kauf genommen.<br />
Da die Portfoliound<br />
Kennzahlenfetischisten<br />
mit Shareholder-Value kurzatmigeAbschöpfungsstrategien<br />
präferieren, erscheint Entwicklung<br />
mit Hilfe neuer<br />
Techniken viel zu langwierig<br />
und aufwendig. Denn das verlangt<br />
den langfristig denkenden<br />
Unternehmertyp und nicht<br />
den Spekulanten, der vor der<br />
Vertragsverlängerung noch<br />
kurzfristige Erfolge sucht. Auf<br />
der einen Seite wird mit Lean<br />
Management, Prozessorientie-<br />
rung etc. der Rückzug auf<br />
Kernkompetenzen propagiert<br />
und damit letztlich ein Zustand<br />
höchster Innovationsunfähigkeit<br />
erreicht. In den Restbereichen<br />
möchte man dann (im<br />
Takt mit den genauso schlicht<br />
planenden Konkurrenten)<br />
Weltmarktführer werden und<br />
landet schließlich wie die<br />
Lemminge auf überbesetzten<br />
Marktfeldern. Jetzt beginnt<br />
wieder Monopoly: Kunden<br />
und Lizenzen werden zu überhöhten<br />
Preisen gekauft und mit<br />
dem Imponiergehabe inhaltsleerer<br />
Großanzeigen Präsenz<br />
ohne neue Produkte oder<br />
Dienstleistungen demonstriert.<br />
Akquisitionen und Fusionen,<br />
gesponsort durch eine verfehlte<br />
Steuerreform, stehen für<br />
Innovationen. Begleitet wird<br />
das Ganze noch von Beratern,<br />
die sich und ihre Klientel an<br />
Synergieeffekten berauschen.<br />
Die einzigen Synergien sind<br />
wachsende Spesen der Berater<br />
und Honorare der Vorstandsmitglieder.<br />
Weil dieses<br />
„Wachstum“ nicht ausreicht,<br />
wird man auf Existenzgründer,<br />
Klein- und Mittelbetriebe zur<br />
Behebung der Technologiekrise<br />
warten müssen.<br />
_________<br />
Erich Staudt ist Professor für<br />
Arbeitsökonomie an der Ruhr-<br />
Universität Bochum und Leiter<br />
des Instituts für angewandte<br />
Innovationsforschung.
Innovationsmanagement<br />
� Bausteine zur Gestaltung innovativer Systemleistungen<br />
Wenn sich traditionelle Branchen- und Gewerkegrenzen auflösen, ehemalige Marktführer in Nischen<br />
zurückgedrängt werden und sich etablierte Unternehmen in ihrer Wettbewerbsposition<br />
durch innovative Newcomer bedroht sehen, ist das maßgeblich auf einen Entwicklungstrend zurückzuführen:<br />
die schöpferische Zerstörung bestehender Wertschöpfungsstrukturen durch innovative<br />
kundenorientierte Systemleistungen. Für Unternehmen, die sich an diese Veränderungen<br />
nicht nur anpassen wollen, sondern den Weg vom Produktanbieter bzw. Dienstleister zum kundenorientierten<br />
Problemlöser aktiv als Chance der Neuausrichtung ihrer Geschäftsaktivitäten<br />
nutzen wollen, entwickelt das <strong>IAI</strong> Instrumente zur Gestaltung innovativer Systemleistungen.<br />
Drei Bausteine, die den Prozeß von der Analyse des bestehenden Geschäftes bis hin zur Umsetzung<br />
neuer Geschäftskonzepte strukturieren, bilden den Rahmen für ein Innovationstool mit<br />
zahlreichen Arbeitshilfen und Praxisbeispielen.<br />
Identifizierung<br />
des aktuellen<br />
Geschäftsfeld-Profils<br />
Analyse<br />
des aktuellen<br />
Problemlösungs-<br />
Profils<br />
Analyse<br />
des aktuellen<br />
Kunden-<br />
Profils<br />
Aufdeckung von<br />
Profilierungs-<br />
Möglichkeiten<br />
Entdeckung<br />
des<br />
Kundenproblems<br />
von morgen<br />
Bausteine zur Gestaltung innovativer Systemleistungen<br />
Entdeckung<br />
des<br />
Kunden<br />
von morgen<br />
Screening von<br />
Profilierungs-<br />
Ideen<br />
Überprüfung<br />
der<br />
Nachfragewirksamkeit<br />
Überprüfung<br />
der<br />
Umsetzbarkeit<br />
Veröffentlichungen: STAUDT, E.; KERKA, F.; KRAUSE, M.: Innovationsmanagement, in: Franz, O. (Hrsg.): RKW-<br />
Handbuch Führungstechnik und Organisation, II/1996, Kennzahl 2603; STAUDT, E.; KERKA, F.: Von der Idee zur<br />
wirtschaftlichen Verwertung – Leitfaden zur Bewertung und Umsetzung von Neuproduktstrategien, Bochum 1997;<br />
KERKA, F.: Strukturierung von Innovationsaufgaben – <strong>Ein</strong> Beitrag zur Beschreibung und Erklärung betrieblicher<br />
Veränderungsprozesse, Bochum 2002; THOMZIK, M.: Rationalisierungspotenziale von Systemleistungen dargestellt<br />
am Beispiel des Facility-Management-Konzeptes, Bochum 2002.<br />
43
� Kooperative Gestaltung von Systemleistungen<br />
44<br />
Innovationsmanagement<br />
In weiten Teilen der Wirtschaft sind derzeit tiefgreifende strukturelle Wandlungsprozesse zu beobachten.<br />
Scheinbar gesicherte Anbieterpositionen wie etwa in der Energiewirtschaft oder im<br />
Handwerk geraten ins Wanken, weil die bestehenden Kompetenzen nicht mehr ausreichen, geänderte<br />
Kundenanforderungen zu erfüllen bzw. im Wettbewerb mit neuen Konkurrenten zu bestehen.<br />
Um aus den Begrenzungen der eigenen Kernkompetenzen auszubrechen, versuchen zahlreiche<br />
Anbieter ihre (Teil-)Leistungen über Kooperationen zu umfassenden kundenorientierten<br />
Problemlösungen zu bündeln. Doch bei den meisten mit großen Erwartungen gestarteten Anbieterverbünden<br />
kommt zur Zeit Ernüchterung auf, nachdem die jeweiligen „Komplettlösungen“<br />
vom Kunden nicht nachgefragt werden und die von den Partnern angestrebte „Win-Win-<br />
Situation“ ausbleibt. Um Ansatzpunkte für die kooperative Gestaltung kundenorientierter Systemleistungen<br />
zu liefern, analysiert das <strong>IAI</strong> unterschiedliche Kooperationsmuster sich neu formierender<br />
Anbieterverbünde und zeigt auf, wie virtuelle Unternehmen(-sverbünde) real werden.<br />
Kooperationsbilanz<br />
Partner 1<br />
Vorteile Nachteile<br />
Nettovorteile<br />
„Win-Win-Situation“ von Kooperationspartnern<br />
Veröffentlichungen:<br />
Kooperationskonzepte<br />
...<br />
„Franchisekonzept“<br />
„Akquisititonspartnerschaft“<br />
Leistungsangebot der Kooperationspartner<br />
Zielgruppen des gemeinsamen Leistungsangebotes<br />
Kooperationspartnerstruktur<br />
Funktionsbereiche der Zusammenarbeit<br />
Spielregeln der Zusammenarbeit<br />
Kooperationsbilanz<br />
Partner 2<br />
Vorteile Nachteile<br />
Nettovorteile<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.; BEHRENDT, S.: Kooperationsleitfaden. Planungshilfen und<br />
Checklisten zum Management zwischenbetrieblicher Kooperationen, Stuttgart u.a. 1996; STAUDT, E.;<br />
KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Facility Management – Der Kampf um Marktanteile beginnt, Frankfurt/Main<br />
1999; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Facility Management – Scheinbar gesicherte Positionen des Handwerks<br />
geraten ins Wanken, in: IKZ-Haustechnik, Heft 14/15, 1999, S. 42–46; KERKA, F.; THOMZIK, M.: Kooperation als<br />
Antwort des Handwerks auf neue Herausforderungen im Markt für Facility Management, in: DIH, Deutsches<br />
Handwerksinstitut; Seminar für Handwerkswesen (Hrsg.): Kooperation im Handwerk als Antwort auf neue Anbieter<br />
auf handwerksrelevanten Märkten, Duderstadt 2001, S. 27–76.
Innovationsmanagement<br />
� Der Facility Management-Markt aus Kundensicht<br />
Aufgeschreckt von immensen Wachstumserwartungen spielen in jüngerer Zeit unter dem Label<br />
Facility Management (FM) sowohl Bracheninsider als auch völlige Newcomer ein 400-<br />
Milliarden-Euro-Monopoly rund um die Immobilie. Auf der Seite potentieller Kunden hingegen<br />
ist dieser Markt noch wenig entwickelt, die Diffusion von Facility Management-Systemleistungen<br />
gering. Insgesamt läßt sich bei Immobiliennutzern-<br />
und -eigentümern kaum aktives<br />
Bemühen um Leistungen des Facili- +<br />
ty- bzw. Gebäudemanagements aus einer<br />
Hand verzeichnen. Etablierte Strukturen in<br />
der Gebäudebewirtschaftung sowie nicht<br />
unmittelbar wahrnehmbare Nutzenpositionen<br />
gegenüber der bisherigen Leistungser-<br />
Zufriedene<br />
9 %<br />
frühe<br />
Innovatoren<br />
8 %<br />
bringung führen bislang zu einer flachen<br />
Diffusionskurve auf der Nachfragerseite.<br />
Die Lemminge der FM-Anbieterseite<br />
kämpfen – weitgehend ohne Vorstellungen<br />
71 %<br />
Desinteressierte<br />
12 %<br />
Skeptiker<br />
über die eigentlichen Bedarfe – um Anteile -<br />
eines nebulösen Marktes. Das <strong>IAI</strong> analysiert<br />
vor diesem Hintergrund qualitative<br />
- Umstellungsbereitschaft +<br />
Strukturen und Entwicklungen des Marktes<br />
für Facility Management aus Kundensicht.<br />
Verteilung potentieller FM-Kunden<br />
Veröffentlichungen:<br />
Kompetenzvermutung<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Harter Kampf um einen Milliarden-Markt, in: Handelsblatt vom<br />
6./7.11.1998, Nr. 215, S. 44; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Schlecht organisierte Suboptimalität<br />
– Alte Strukturen verhindern Kostensenkung, in: Immobilien-Markt-Verlagsbeilage zur F.A.Z. vom 12.03.1999, Nr.<br />
60, S. V12; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Facility Management – Der Kampf um einen 800-Milliarden-Markt<br />
hat begonnen, in: Der Facility Manager, Heft Juni, 1999, S. 20–21; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK,<br />
M.: Facility Management – Der Kampf um Marktanteile beginnt, Frankfurt a. M. 1999; KERKA, F.;<br />
KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Facility Management: „Großes strategisches Panorama ohne Landeplatz in<br />
Sicht“, in: Know-How, Nr. 1, März/April, 2000, S. 4–8; KRIEGESMANN, B.: Viele Facility Management-Angebote<br />
überzeugen nicht, in: F.A.Z. vom 21.08.2000, Nr. 193, S. 25; THOMZIK, M.: Das 800-Milliarden-Monopoly „Facility<br />
Management“ – Der Kampf um Marktanteile hat begonnen, in: Euroforum Deutschland GmbH (Hrsg.): Kongressdokumentation<br />
zur „Jahrestagung Facility Management 2000 – Die professionelle Gebäudebewirtschaftung vor<br />
neuen Herausforderung“ am 13. und 14. Januar 2000, Düsseldorf, o. S.; THOMZIK, M.: Transparenz für die Gebäudebewirtschaftung<br />
schaffen, in: Immobilienmarkt-Verlagsbeilage der F.A.Z. vom 16.03.01, Nr. 64, S. V3; KERKA,<br />
F.; THOMZIK, M.: Facility Management – Der Markt muß erst „gemacht“ werden! – Marktanalysen zeigen: Entwicklungspotenziale<br />
bleiben noch unerschlossen, in: Tagungsband zur Facility Management Messe und Kongress<br />
Düsseldorf, 20.–22. März 2001, Berlin 2001, S. 399–403; KERKA, F.; THOMZIK, M.: Der Facility Management-<br />
Markt: Aktueller Stand und Entwicklungsperspektiven, in: Kriegesmann, B.; Erbslöh, D. (Hrsg.): Facility Management<br />
– Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Köln 2002, o. S.<br />
45
Kompetenzbereich<br />
„Innovationspolitik“<br />
Die Projekte
� Innovationsfähigkeit in der Wissensgesellschaft<br />
48<br />
Innovationspolitik<br />
Wissen gilt auf dem Weg in die Wissensgesellschaft mehr noch als zu alten industriellen Zeiten<br />
als der Schlüsselfaktor für Innovationen. Wissen um Neues alleine macht jedoch nicht handlungs-<br />
resp. innovationsfähig. Es ist nicht der rasante Wissenszuwachs oder die grenzenlose Verfügbarkeit<br />
von Wissen, sondern vielmehr die Fähigkeit und Bereitschaft, sich in der Flut neuen<br />
Wissens zu orientieren, und die Kompetenz, Wissen in neue Problemlösungen umzusetzen, die<br />
die Innovationskraft einer Gesellschaft ausmachen. Die Orientierungs- und Umsetzungskompetenz<br />
bestimmen die Wettbewerbsfähigkeit von morgen. Gerade an dieser Kompetenz zur Innovation<br />
besteht in Deutschland aber ein erheblicher Mangel. Wo liegen die Ursachen der Innovationsschwäche<br />
<strong>Deutschlands</strong>? Warum fehlt es in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vielfach<br />
an der Fähigkeit und der Bereitschaft, aus gewohnten Bahnen auszubrechen und offensiv neue<br />
Entwicklungen zu initiieren und umzusetzen? Die Zukunftsstudie zur Innovationsfähigkeit in der<br />
Wissensgesellschaft sucht hier nach Erklärungen und zeichnet vier Szenarien zur künftigen Entwicklung<br />
unserer Gesellschaft.<br />
+<br />
Umsetzungskompetenz<br />
-<br />
Fähigkeit und Bereitschaft, neue Felder zu beackern<br />
Phantasielose<br />
Imitatoren<br />
Saturierte<br />
Besitzstandswahrer<br />
Kompetente<br />
Innovatoren<br />
Realitätsferne<br />
Entwickler<br />
Fähigkeit und Bereitschaft, neue Felder zu entdecken<br />
Orientierungs-<br />
- kompetenz<br />
+<br />
Szenarien zur Innovationsfähigkeit in der Wissensgesellschaft<br />
Veröffentlichungen: in Vorbereitung.
Innovationspolitik<br />
� Etablierung und Förderung dualer Kompetenzentwicklung auf neuem Niveau<br />
Demographische Effekte und die begrenzte Reichweite der „green card“ machen es in Zukunft<br />
unumgänglich, ältere Arbeitnehmer verstärkt in Innovationsprozesse einzubinden. Die Basis dafür<br />
bildet die Erhaltung innovationsrelevanter Kompetenzbestände im Berufsverlauf. In vielen<br />
Betrieben werden aber gerade die Leistungsträger – u.a. aufgrund hoher Arbeitsbelastung – von<br />
offensiven Personalentwicklungsmaßnahmen de facto abgeschnitten. Anhaltend hohe Frühverrentungsquoten<br />
und die explodierende Arbeitslosigkeit selbst unter formal hoch qualifizierten<br />
älteren Fach- und Führungskräften demonstrieren auch über die einzelbetriebliche Ebene hinaus<br />
dringenden Handlungsbedarf. Um einen Beitrag zur (Re)Integration einer an dynamischen Veränderungsprozessen<br />
orientierten Kompetenzentwicklung in die Berufsausübung von Fach- und<br />
Führungskräften im Alter zwischen ca. 30-55 Jahren zu leisten, hat das <strong>IAI</strong> mit dem Institut für<br />
Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum den arbeitsintegrierten Studiengang „Master<br />
of Organizational Management“ entwickelt. Die Pilotierung mit einem international tätigen Unternehmen<br />
steht kurz vor dem Abschluss.<br />
Fokussierung<br />
Projekte<br />
Praktisches<br />
Problem als<br />
Herausforderung<br />
Person<br />
Praktischer<br />
Support:<br />
Kompetenzentwicklung<br />
Wissenserwerb<br />
Theoretischer<br />
Support:<br />
Erfahrungsaustausch<br />
Kontrolle an der Realität<br />
organisatorische Integration<br />
Problemlösung in<br />
der Praxis<br />
Präsentation<br />
Wissensvermittlung<br />
Methodensupport<br />
Reflektion + Generalisierung<br />
Motivation<br />
Integration in die<br />
Organisationsentwicklung<br />
„Beförderung“<br />
Zertifizierung<br />
Examinierung<br />
Grundzüge des Bochumer Modells dualer Kompetenzentwicklung für Fach- und Führungskräfte der unteren<br />
und mittleren Managementebenen<br />
Veröffentlichungen: STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Weiterbildung: <strong>Ein</strong> Mythos zerbricht, in: Berichte aus der<br />
angewandte Innovationsforschung No 178, Bochum 1999; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die<br />
Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne Zukunft? Frankfurt/Main 2001; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Technischer<br />
Wandel, berufliche Kompetenzen und Innovation, in: Personalführung, Heft 4/2001, S. 68-72; STAUDT, E.;<br />
KOTTMANN, M.: Personal(un)wesen und Innovationsfähigkeit – Plädoyer für die Etablierung und Förderung dualer<br />
Bildungsstrecken auf neuem Niveau, Bochum 2002; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Personalentwicklung auf neuen<br />
Wegen I, in: PERSONAL, Heft 12/2002, S. 42-45.<br />
49
� Steigerung der Effizienz im Innovationstransfer durch Nachfrageformierung<br />
50<br />
Innovationspolitik<br />
Innovationspolitik versucht, durch umfangreiche Transfermaßnahmen die Umsetzung von FuE-<br />
Ergebnissen in die Praxis zu beschleunigen. Die beabsichtigte breite wirtschaftliche Diffusion<br />
neuer Technologien bleibt jedoch vor allem deshalb weit hinter den Erwartungen zurück, weil<br />
die vorherrschenden Ansätze im organisierten Wissens- und Technologietransfer zu wenig auf<br />
die spezifischen Bedarfe der Adressaten zugeschnitten sind. Als Alternative zu den angebotsorientierten<br />
Ansätzen der Innovationspolitik hat das iAi mit der „Nachfrageformierung“ einen Weg<br />
zur Organisation von Transferprozessen aufgezeigt, der die Nachfrageseite in den Vordergrund<br />
stellt. Die Bündelung von Unternehmen mit gleichen bzw. ähnlichen Problemen eröffnet die<br />
Möglichkeit, problemorientiert auf vorhandene Lösungsangebote zuzugreifen, und trägt zur Erhöhung<br />
der Nachfrageorientierung bei, weil Nachfrager in den Transferprozeß eingreifen und<br />
diesen aktiv mitgestalten. Darüber hinaus bildet die Beteiligung von Anbietern und Nachfragern<br />
an solchen Lernprozessen eine wichtige Voraussetzung zum Kompetenzaufbau.<br />
Problemorientierte<br />
Suche nach<br />
Leistungsbeiträgen<br />
Innovations-Lotse<br />
Technologietransfer<br />
Wissensmanagement<br />
Kooperationsmodelle<br />
Angebotsdruck versus Problem- bzw. Nachfrageorientierung<br />
Veröffentlichungen:<br />
Formierung von<br />
Problemclustern<br />
STAUDT, E. ET AL.: Innovationstransfer für kleine und mittlere Unternehmen, Bochum 1996; STAUDT, E.; KRAUSE,<br />
M.; KERKA, F.: Innovationsbarrieren und Transfermaßnahmen in der Mikrosystemtechnik, Bochum 1997; STAUDT,<br />
E.; KRAUSE, M.: Ansätze zur Innovationsbeschleunigung in mittelständischen Unternehmen, in: Welfens, P. J. J.;<br />
Graack, C. (Hrsg.): Technologieorientierte Unternehmensgründungen und Mittelstandspolitik in Europa, Heidelberg<br />
1999, S. 55-74. STAUDT, E.; KRAUSE, M.: Wissens- und Technologietransfer in kleinen und mittleren Unternehmen,<br />
in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Innovationsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen, München 2001, S.<br />
105-118; KRAUSE, M.: Die Reichweite des institutionalisierten Technologietransfers bei der Diffusion neuer Technologien<br />
– Das Beispiel der begleitenden Maßnahmen im Förderprogramm Mikrosystemtechnik 1994-1999 (in<br />
Vorbereitung).
Kompetenzbereich<br />
„Kleine und mittlere Unternehmen“<br />
Die Projekte
52<br />
Kleine und mittlere Unternehmen<br />
� Entwicklungspotenziale in der Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und Handwerksbetrieben<br />
In den letzten Jahrzehnten hat sich rund um die Versorgung von Gebäuden und Liegenschaften<br />
eine eingespielte Arbeitsteilung etabliert. Mit der Liberalisierung der Energiemärkte ist Bewegung<br />
in die Landschaft gekommen. Wettbewerber – auch aus dem Ausland – drängen mit immensem<br />
Aufwand in den Versorgungsmarkt, Großunternehmen bemühen sich um Beteiligungen<br />
an Stadtwerken und bieten unter Schlagworten wie Multi Utility oder Facility Management<br />
Komplettlösungen an, die von Stadtwerken derzeit nicht erbracht werden können. Diese Entwicklungen<br />
setzen auch Handwerksbetriebe unter Druck. Sowohl das Handwerk als auch die<br />
Stadtwerke sind in ihrer bisherigen Wettbewerbsposition bedrängt und die bewährte Arbeitsteilung<br />
steht in vielen Feldern zur Disposition. Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage,<br />
ob in der Zusammenarbeit zwischen Handwerksbetrieben und Stadtwerken Entwicklungsmöglichkeiten<br />
bestehen, die eine strategische Neupositionierung für beide Akteursgruppen unterstützen.<br />
Um die Entwicklungsmöglichkeiten einer solchen Zusammenarbeit abschätzen zu<br />
können, wurden die derzeitige Arbeitsteilung und Formen der Zusammenarbeit analysiert, Entwicklungsabsichten<br />
sowohl auf Seiten der Handwerksbetriebe als auch auf Seiten der Stadtwerke<br />
untersucht und auf dieser Basis Ansatzpunkte für eine Weiterentwicklung der Zusammenarbeit<br />
von Handwerksbetrieben und Stadtwerken abgeleitet.<br />
Verstärkte Kooperation<br />
unter Stadtwerken<br />
Verstärkte Kooperation<br />
unter Handwerksbetrieben<br />
Fusionen auch unter<br />
Stadtwerken bzw. Versorgern<br />
Schwerpunktsetzung Partner auf<br />
kleine Kunden<br />
Schwerpunktsetzung Partner auf<br />
große Kunden<br />
Aufbau Geschäftsfeld „Solaranlage“<br />
Aufbau Geschäftsfeld „Contracting“<br />
Aufbau Geschäftsfeld<br />
„Energiehandel“<br />
Aufbau Geschäftsfeld<br />
„Energieberatung“<br />
Aufbau Geschäftsfeld<br />
„Gebäude-/Facility Management“<br />
Sonstige keine<br />
(Mehrfachnennung möglich)<br />
Stadtwerke<br />
Handwerksbetriebe<br />
0% 20% 40% 60% 80%<br />
Entwicklungsabsichten in der Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und Handwerk<br />
Veröffentlichungen: in Vorbereitung.
Kleine und mittlere Unternehmen<br />
� Personalengpässe bei hochinnovativen Klein- und Mittelunternehmen<br />
Während Großbetriebe bei der "Konzentration auf Kernkompetenzen" im Kollektiv weiter<br />
schrumpfen, kommen Wachstumsimpulse vorwiegend aus dem dynamischen Rand des Mittelstandes.<br />
Doch der Mangel insbesondere an naturwissenschaftlich-technisch versiertem Fach- und<br />
Führungspersonal bremst die Entwicklungsdynamik! Chancen für wirtschaftliches Wachstum<br />
und mehr Beschäftigung können nicht ausgeschöpft werden. Gelingt es nicht, die Verfügbarkeit<br />
kompetenter Fach- und Führungskräfte für innovationswillige Betriebe durch neue Modelle der<br />
Kompetenzentwicklung (wieder-)herzustellen, wird die Gründungsdynamik in Hochtechnologiefeldern<br />
versiegen und die Hoffnung auf neue Beschäftigung durch schnell wachsende junge Unternehmen<br />
für mindestens ein Jahrzehnt enttäuscht werden.<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
Promovierte<br />
Chemieabsolventen<br />
Berufseinsteiger in die<br />
chemische Industrie<br />
1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004<br />
**)<br />
Datenquellen: Gesellschaft Deutscher Chemiker; Cap<br />
Gemini Ernst & Young<br />
IST Prognose<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Neugründungen in der Biotechnologie<br />
1996 1998 2000<br />
**) Ab 1991 sind die neuen Bundesländer mit einbezogen<br />
Fachkräftemangel senkt die Gründungsdynamik und behindert das Wachstum kleiner und mittelständischer<br />
Hightech-Unternehmen – Das Beispiel Biotechnologie<br />
Veröffentlichungen: STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Window of Competence. Von der Grünungsdynamik von gestern zur Innovationsschwäche<br />
von morgen, Bochum 1999; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Germany's dynamic economic sectors are running<br />
out of innovative staff, Bochum 2000; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen<br />
ohne Zukunft?, Frankfurt/Main 2001; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; MEIER, A. J.: Kompetenzverfügbarkeit und innovationsorientierte<br />
Regionalentwicklung, in: LIST FORUM für Wirtschafts- und Finanzpolitik, 27. Jg., Heft 4/2001, S. 346-364; STAUDT,<br />
E.; SCHWERING, M. G.: Kompetenzentwicklung als Engpass- und Schlüsselfaktor für Innovationen in KMU der New Economy,<br />
in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): New Economy in kleinen und mittleren Unternehmen, Jahrbuch der KMU-Forschung 2002, München<br />
2002, S. 221–238; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; SIEGER, C. A.: Personalmanagement in Biotech-Unternehmen, in: Herstatt, C.;<br />
Müller, C. (Hrsg.): Management-Handbuch Biotechnologie: Strategien, Finanzen, Marketing, Recht, Stuttgart 2002, S. 229–244.<br />
*<br />
53
� Neupositionierung in Wertschöpfungsketten<br />
54<br />
Kleine und mittlere Unternehmen<br />
Kleine und mittlere Unternehmen, die als „Lohnfertiger“ in der Wertschöpfungskette positioniert<br />
sind, geraten zunehmend unter Druck: Weil die produzierten <strong>Ein</strong>zelteile und Dienstleistungen<br />
oftmals keine Alleinstellungsmerkmale aufweisen und die Produktionsverfahren auch von ausländischen<br />
Konkurrenten beherrscht werden, reichen häufig geringfügige (Lohn-)Kostenunterschiede<br />
aus, ihre Position zu schwächen. Wenn weitere Kostensenkungen nicht möglich sind,<br />
bleibt nur die Offensive durch Innovation. Zur echten Profilierung sind hier Entwicklungsmöglichkeiten<br />
aufzudecken, die mit aktuell verfügbaren bzw. entwickelbaren Unternehmenspotentialen<br />
erschlossen werden können. Erfahrungen zeigen jedoch, daß viele Unternehmen bei der<br />
Gestaltung und Umsetzung von Innovationsprozessen erhebliche Probleme haben. Zur Unterstützung<br />
dieses komplexen Entwicklungsprozesses hat das <strong>IAI</strong> Innovationstools entwickelt, die<br />
den Weg zur Innovation strukturieren und methodischen Support für die Neupositionierung in<br />
Wertschöpfungsketten liefern.<br />
Aktuelle<br />
Problemlösung<br />
Neues Problemlösungsprofil<br />
Künftige<br />
Problemlösung<br />
Aktuelle Wertschöpfungskette<br />
und/oder Neues<br />
Kundenprofil<br />
Suchraum für die Neupositionierung in Wertschöpfungsketten<br />
Veröffentlichungen:<br />
Künftige Wertschöpfungskette<br />
KERKA, F.; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Kreative Neupositionierung in Wertschöpfungsketten, in: Vom<br />
<strong>Ein</strong>zelteil zur Komponente [Endbericht zu einem Projekt im Rahmen des EU-kofinanzierten NRW-Programms<br />
QUATRO], hrsg. vom ZQM, Velbert 2001; KERKA, F.: Strukturierung von Innovationsaufgaben – <strong>Ein</strong> Beitrag zur<br />
Beschreibung und Erklärung betrieblicher Veränderungsprozesse, Bochum 2002; THOMZIK, M.: Rationalisierungspotenziale<br />
von Systemleistungen dargestellt am Beispiel des Facility Management-Konzeptes, Bochum 2002.
Kleine und mittlere Unternehmen<br />
� Weiterbildung und Kompetenzentwicklung in KMU und Großunternehmen<br />
Innovative Unternehmen investieren mehr in ihre Mitarbeiter. Sie haben schon vor der Greencard-Debatte<br />
die Bedeutung der Personalentwicklung erkannt. Doch nicht „die Schulbank“ ist<br />
der Schlüssel zum Erfolg. Wie eine Befragung des <strong>IAI</strong> gezeigt hat, dominieren in den Unternehmen,<br />
die in den letzten Jahren sowohl den Umsatz überdurchschnittlich steigern als auch Arbeitsplätze<br />
schaffen konnten, arbeitsintegrierte Lernformen. Mitarbeiter werden hier gefördert,<br />
indem sie gefordert werden: Gezielter Erfahrungsaustausch, Freiräume bei gleichzeitiger Ergebnisverantwortung<br />
sowie herausfordernde Arbeitsaufgaben ersetzen die Weiterbildung von der<br />
Stange. In Summe zeigt sich, dass innovative Kompetenzentwicklung auf einem breiten Maßnahmenspektrum<br />
basiert, professionelle Personalarbeit mehr als eine Formalisierung und Institutionalisierung<br />
der Weiterbildungsaktivitäten bedeutet und lernförderliche Organisationsstrukturen<br />
eine zentrale Quelle individueller Kompetenzentwicklung sind.<br />
Traditionelle<br />
Weiterbildungsmaßnahmen<br />
Selbstgesteuerten<br />
Lernens<br />
Arbeitsintegriertes<br />
Lernen<br />
extern<br />
intern<br />
Lesen von Fachbüchern<br />
u. -zeitschriften<br />
Unterstützung des<br />
privaten Besuchs<br />
von Kursen<br />
Unterweisung am<br />
Arbeitsplatz<br />
durch Kollegen<br />
Zuweisung von<br />
Sonderaufgaben<br />
„Fördern durch<br />
Fordern“ / Lernen durch<br />
Herausforderungen<br />
KMU<br />
Großunternehmen<br />
Dynamische<br />
Unternehmen<br />
nie häufig<br />
Spektrum der Kompetenzentwicklung in kleinen, großen und dynamischen Unternehmen<br />
Veröffentlichungen: STAUDT, E.; SCHWERING, M. G.: Kompetenzentwicklung als Engpass- und Schlüsselfaktor<br />
für Innovationen in KMU der New Economy – dargestellt am Beispiel junger Telekommunikationsunternehmen, in:<br />
Meyer, J.-A. (Hrsg.): New Economy im Kontext kleiner und mittlerer Unternehmen – Jahrbuch der KMU-<br />
Forschung 2002, München 2002. Kriegesmann, B.; GROTH, T.: Weiterbildungsabstinenz von Klein- und Mittelbetrieben?<br />
– <strong>Ein</strong>e sekundärstatistische Bestandsaufnahme, Bochum 2002; KRIEGESMANN, B.; LAMPING, S.;<br />
SCHWERING, M. G.: Kompetenzentwicklung und Entwicklungsdynamik in KMU und Großunternehmen – Primärstatistische<br />
Ergebnisse zu Differenzen und Defiziten, Bochum 2002.<br />
55
Wolters Kluwer Deutschland GmbH Heft 11/2002 Seite 8<br />
Die Impulsgeber der Wirtschaft fördern ihre Mitarbeiter, indem<br />
sie sie fordern: Gezielter Erfahrungsaustausch, Freiräume<br />
bei gleichzeitiger Ergebnisverantwortung sowie herausfordernde<br />
Arbeitsaufgaben und Entscheidungen auf dem<br />
kurzen Dienstweg ersetzen die Weiterbildung von der Stange<br />
und das klassische Drücken der Schulbank. Mit Erfolg: Diese<br />
Unternehmen konnten in den letzten Jahren sowohl den Umsatz<br />
überdurchschnittlich steigern als auch Arbeitsplätze<br />
schaffen. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für ange-<br />
56<br />
Institut für angewandte Innovationsforschung<br />
Investitionen in Köpfe lohnt sich<br />
wandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) im Rahmen einer vom<br />
Bildungsministerium geförderten Befragung von 4500 Unternehmen.<br />
Die Studie „Kompetenzentwicklung und Entwicklungsdynamik<br />
in KMU und Großbetrieben“ kann für 20<br />
Euro bezogen werden.<br />
Institut für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) e.V.,<br />
Buscheyplatz 13, 44801 Bochum, Telefon: 0234/97117-0,<br />
info@iai-bochum.de, www.iai-bochum.de<br />
STUTTGARTER ZEITUNG, 28. SEPTEMBER 2002<br />
Innovative Firmen fördern durch Fordern<br />
Innovative Unternehmen investieren mehr in ihre<br />
Mitarbeiter – aber nicht vorrangig durch Maßnahmen<br />
der klassischen Weiterbildung, vielmehr ist<br />
„Fördern durch Fordern“ das Motto. Mit Erfolg:<br />
sie konnten in den letzten Jahren sowohl den<br />
Umsatz überdurchschnittlich steigern als<br />
auch Arbeitsplätze schaffen. Das ergab<br />
die vom Bundesbildungsministerium<br />
geförderte Befragung von 4500 Unternehmen<br />
„Kompetenzentwicklung und Entwicklungsdynamik<br />
in KMU und Großunternehmen“<br />
durch das Bochumer Institut für angewandte Innovationsforschung<br />
(<strong>IAI</strong>).<br />
<strong>Ein</strong>e offensive Personalentwicklung, hat das Institut festgehalten, finde<br />
nur in zwölf Prozent der Betriebe statt. Dieser „dynamische Rand“ setze<br />
auf individuelle Entwicklungspläne: Erfahrungsaustausch, Patenmodelle,<br />
die Zuweisung von Sonderaufgaben oder intensive Zusammenarbeit<br />
mit Zulieferern und Kunden. Entscheidungen<br />
werden auf dem kurzen Dienstweg getroffen. Mitarbeitern<br />
wird Handlungsspielraum bei gleichzeitiger Ergebnisverantwortung<br />
gewährt, damit sie eigene Ideen verfolgen<br />
können. „Weiterbildungsangebote kommen<br />
für uns immer zu spät, da wir uns vier bis fünf<br />
Monate vor dem Wettbewerb befinden“, pointiert<br />
es ein Unternehmensvertreter.<br />
Die Studie kann zum Preis von 20 Euro beim <strong>IAI</strong> bestellt werden: 0234/ 9 71 17-0. www.iai-bochum.de.
Kompetenzbereich<br />
„Regelungs- und Stoffstrommanagement“<br />
Die Projekte
Mit Argus Augen<br />
58<br />
Regelungs- und Stoffstrommanagement<br />
Mut zur Lücke: So überleben viele kleine und mittelständische Unternehmen im Dickicht der Gesetze<br />
zu Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz. Dabei geht es auch anders. <strong>Ein</strong> Leitfaden des<br />
Bochumer Instituts für angewandte Innovationsforschung.<br />
Markus Schroll, Markus G. Schwering<br />
Die Bochumer Wissenschaftler<br />
befragten im<br />
Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Bildung<br />
in der Aufgabenbearbeitung aufgrund<br />
unklarer Zuständigkeiten<br />
geringer ist als bei mehreren parallelen<br />
(Management)Systemen.<br />
im Unternehmen ablaufenden<br />
Prozesse und dafür notwendigen<br />
Maschinen sowie die Abfälle und<br />
Emissionen müssen erfasst wernehmen<br />
zu entsprechen, werden<br />
verschiedene Maßnahmen gesucht<br />
und bewertet. Die geeigneten<br />
werden ausgewählt und umgesetzt.<br />
und Forschung knapp 200 kleine � Die Akzeptanz bei den Mitarden. Bei regelmäßigen Betriebsbe- Das können einfache technische<br />
und mittelständische Unternehmen beitern steigt, da Abläufe und gehungen wird darüber hinaus Lösungen wie der <strong>Ein</strong>bau von<br />
(KMU) der chemischen Industrie: Tätigkeiten einheitlich geregelt geprüft, was die Sicherheit und Notschaltern sein oder komplexe<br />
Wie gehen Sie mit den Vorgaben werden.<br />
Gesundheit der Arbeitnehmer Veränderungen der Produktions-<br />
zu Arbeits-, Gesundheits- und � Die Dokumentation wird über- beeinträchtigen kann.<br />
anlagen. Auch aufbau- und ab-<br />
Umweltschutz, den Argus-Regesichtlicher, weil Erstellung, Ak- Übrigens zeigen die Erfahrunlauforganisatorische Änderungen<br />
lungen, um? Die Hälfte der untertualisierung und Lenkung der gen der betrieblichen Praxis, dass und Qualifizierungsangebote für<br />
suchten KMU gab offen zu, nicht Dokumente aus verschiedenen der regelmäßige Kontakt etwa zu die Mitarbeiter können das Ergeb-<br />
alle unternehmensrelevanten Ar- Managementsystemen zusammen- Berufsgenossenschaften, Ämtern nis sein.<br />
gus-Regelungen einzuhalten. Weigelegt wird.<br />
für Arbeitsschutz oder Umwelt- Regelmäßig wird kontrolliert,<br />
tere 20% der Betriebe erklärten, � Neue Anforderungen lassen schutzbehörden es enorm erleich- ob die Maßnahmen regelungskon-<br />
einzelne Regelungen bewusst zu sich leichter einarbeiten. tert, relevante Argus-Regelungen form greifen. Das reicht von einfa-<br />
ignorieren.<br />
Vor allem jene Mitarbeiter, in zu erfassen.<br />
chen Kontrollblättern bis zu elek-<br />
Während Großunternnehmen deren bisherige Aufgabenbereiche<br />
tronisch gesteuerten Sicherheitssy-<br />
ganze Abteilungen für die inner- auch der Arbeits-, Gesundheits- Auf die Firma zuschneiden stemen.betriebliche<br />
Umsetzung und <strong>Ein</strong>und Umweltschutz fallen, sind für Sind die Daten einmal aufge- Das professionelle Regelungshaltung<br />
von Argus-Regelungen diese Aufgaben prädestiniert. Dies nommen kann eingeschätzt wermanagement führt zum effizienten<br />
einrichten können, fehlt es den sind zum Beispiel die Betriebsbeden, wie relevant einzelne Argus- und effektiven Umgang mit dem<br />
KMU schlicht an Zeit und komauftragten, die Teilaufgaben des Regelungen für das eingene Un- Argus-Regelungswerk. Indem<br />
petentem Personal. Die Folgen, Regelungsmanagements schon ternehmen sind. Anschließend rechtliche Anforderungen und<br />
etwa dass der Aus- oder Neubau aufgrund von gesetzlichen Be- werden die Anforderungen spezi- betriebliche Konsequenzen offen<br />
einer Anlage verzögert wird, nehstimmungen erfüllen müssen. fiziert, das heißt die betrieblichen gelegt und Maßnahmen systemamen<br />
sie in Kauf. Wie kann das Darüber hinaus ist ein Dokumen- Erfordernisse aus den Regelungen tisch abgeleitet werden, wird nicht<br />
verbessert werden?<br />
tationssystem in Form von Ver- für die Mitarbeiter, für die techni- nur die Rechtssicherheit erhöht.<br />
zeichnissen und Verfahrensanweische Ausstattung sowie für <strong>Ein</strong>- Vielmehr können Anforderungen<br />
Die Profi-Bausteine<br />
sungen aufzubauen. Integration in satz-, Rest-, Abfallstoffe und frühzeitig erkannt in in die Ge-<br />
Das professionelle Regelungs- und Kompatibilität mit bestehen- Emissionen konkretisiert. Dann ist staltung der betrieblichen Abläufe<br />
management muss in bestehende den Dokumentationssystemen wie klar, von welchen Argus- integriert werden. Darüber hinaus<br />
Strukturen und Prozesse organi- der Betriebsdatenerfassung, dem Regelungen das Unternehmen wie wird die Zusammenarbeit mit<br />
satorisch eingebunden werden. Qualitäts- oder Umweltmanage- stark betroffen ist. <strong>Ein</strong> Soll-Ist- Vollzugsbehörden erleichtert.<br />
Festgelegt werden muss auch, wer menthandbuch werden auch hier in Vergleich kann erfolgen. Alle Nicht zuletzt lässt sich das er-<br />
wofür zuständig ist. Ganz wichtig den Vordergrund gestellt. Abweichungen zwischen Regereichte hohe Arbeitssicherheits-<br />
ist es, die Argus-Regelungen mit So sind die Voraussetzungen lungsanforderung und aktueller und Umweltschutzniveau als Ver-<br />
im Betrieb vorhandenen Quali- geschaffen, um die Teilaufgaben betrieblicher Situation – etwa antwortungsnachweis gegenüber<br />
täts-, Umwelt- oder Arbeitssicher- des Argus-Regelungsmanagements überschrittene Abwasser- Kunden, Kapitalgebern und Mitarheitmanagementsystemen<br />
und zu professionalisieren. Zunächst Grenzwerte oder mangelhafte beitern nutzen.<br />
-routinen zu verknüpfen. Die müssen die relevanten Vorschrif- ergonomische Gestaltung der<br />
Vorteile:<br />
ten erfasst werden: In welchen Arbeitsplätze – sollten dokumen-<br />
� Die Effizienz und Effektivität Unternehmensbereichen greifen tiert werden. Jetzt kann gehandelt<br />
ist höher, weil die Gefahr von Argus-Regelungen? Die einge- werden.<br />
Umwelt Magazin April/Mai 2002,<br />
Doppelarbeit oder Widersprüchen setzten Stoffe und Produkte, die Um den Vorgaben im Unterneh- Seite 52–53
Regelungs- und Stoffstrommanagement<br />
� <strong>Ein</strong>flussfaktoren und Handlungsbedarfe für Innovationen zum nachhaltigen Wirtschaften<br />
– Möglichkeiten und Grenzen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft<br />
Das derzeitige Wirtschaften entlang des Stoffstroms „Wasser“ genügt noch nicht durchweg dem<br />
Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung. Das Innovationsverhalten der beteiligten Akteure wird<br />
gleichermaßen vom rechtlichen, marktlichen und informellen Umfeld bestimmt. Mit Hilfe von<br />
Änderungen im Bereich der Rahmenbedingungen können Potentiale für Innovationen zum nachhaltigen<br />
Wirtschaften realisiert werden. Ziel des <strong>IAI</strong> im Rahmen eines Verbundprojektes ist es,<br />
Bestimmungsfaktoren für das Innovationsverhalten der Akteure aufzudecken und mögliche Innovationen,<br />
ihre Voraussetzungen sowie ihre ökonomischen, sozialen und ökologischen Wirkungen<br />
aufzuzeigen. Neben technologischen stehen dabei ebenso organisatorische und institutionelle<br />
Innovationen im Mittelpunkt des Interesses. Ausgangspunkt der Untersuchungen bildet<br />
zum einen die aktuell diskutierten bzw. bevorstehenden Umbrüche in der Wasserversorgung, die<br />
z. B. mit der erwogenen Marktöffnung verbunden sind. Zum anderen wird im Bereich der medienübergreifenden<br />
Umweltpolitik der Abwasserentsorgung untersucht, inwieweit eine stärkere<br />
Verknüpfung von Innovationssystemen der Abwasser- und Bioabfallentsorgung sinnvoll ist.<br />
Wassergewinnung<br />
Wasserversorgung<br />
Trinkwasseraufbereitung<br />
Abwasserrückführung<br />
Wasserverteilung<br />
Wassernutzung<br />
Wasserentsorgung<br />
Abwasseraufbereitung<br />
Entsorgung<br />
von Rückständen<br />
(Klär-<br />
schlamm<br />
etc.)<br />
Wertschöpfungsstufen der Wasserwirtschaft als Bezugsrahmen zur Analyse nachhaltiger Innovationen<br />
Veröffentlichungen: in Vorbereitung<br />
59
60<br />
Regelungs- und Stoffstrommanagement<br />
� Regelungsbarrieren und Regelungsmanagement kleiner und mittlerer Unternehmen<br />
Im betrieblichen Alltag werden Unternehmen mit einer Flut von Gesetzen und Verordnungen des<br />
Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes konfrontiert. Am Beispiel der chemischen Industrie<br />
wurde der Umgang mit diesen Regelungen analysiert. Dabei zeigt sich, daß bei 80% der befragten<br />
kleinen und mittleren Unternehmen das Regelungsmanagement defizitär ist. Die wirtschaftlichen<br />
Folgen sind enorm: Es kommt zu verspäteten Kundenbelieferungen, zu Verzögerungen bei<br />
der Markteinführung neuer Produkte oder sogar zum Abbruch von FuE-Projekten. Im Rahmen<br />
der Untersuchung konnten Ansatzpunkte für einen professionellen Umgang mit Arbeits-, Gesundheits-<br />
und Umweltschutzregelungen identifiziert werden. Daß es Strategien und Wege gibt,<br />
der Komplexität dieses Regelungswerkes kompetent zu begegnen, zeigte sich bei 20% der befragten<br />
KMU. Diese als „Professionelle“ bezeichneten Betriebe gehen systematisch mit dem Regelwerk<br />
um und unterscheiden sich in einer Vielzahl von Aktivitäten von den sogenannten<br />
„Amateuren“.<br />
• Umgehende Umsetzung der ARGUS-Regelungen<br />
• Stand des Unternehmens ist den<br />
rechtlichen Anforderungen voraus<br />
• Frühzeitige Berücksichtigung rechtl. Anforderungen<br />
bei der Entwicklung neuer Produkte<br />
• Kontrollmaßnahmen zur Überprüfung der<br />
<strong>Ein</strong>haltung der Regelungen<br />
• Regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter<br />
• Festlegung personeller Zuständigkeiten<br />
• Schriftliche Vorgaben<br />
Verbreitung:<br />
Regelungsmanagement von „Professionellen“ und „Amateuren“<br />
Professionelle Amateure<br />
vereinzelt gering mittel hoch Standard<br />
Veröffentlichungen: STAUDT, E.; SCHROLL, M.; BECKER, I.: KMU im Regelungsdickicht – Die Notwendigkeit<br />
des Managements gesetzlicher Regelungen, in: GIT Labor-Fachzeitschrift, 6/99, S. 660–661; STAUDT, E.;<br />
SCHROLL, M.; SCHWEDA, A.: Management von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in kleinen<br />
und mittleren Unternehmen, Bochum 2000; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; SCHWEDA, A.: Professionalisierung ist<br />
gefragt – Regelungsdickicht fordert kleine und mittelständische Unternehmen, in: GIT Sicherheit + Management,<br />
Heft 5/2001, S. 70–72; SCHWEDA, A.; SCHWERING, M. G.: Orientierung im Regelungsdschungel (Teil I): Zum<br />
Stand des Umgangs mit Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen, in: Sicherheitsingenieur, September<br />
2001.
Regelungs- und Stoffstrommanagement<br />
� ARGUS-Regelungsmanagement: Leitfaden für das Management von Arbeits-, Gesundheits-<br />
und Umweltschutzregelungen in KMU<br />
Der Umgang mit Regelungen des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes (ARGUS-<br />
Regelungen) überfordert viele kleine und mittlere Unternehmen. Sie fühlen sich dem Regelungsdickicht<br />
oft hilflos ausgeliefert und führen dies vor allem auf einen Mangel an praxisgerechten<br />
Handlungshilfen zurück. Vor diesem Hintergrund entwickelt das <strong>IAI</strong> Wege für ein Regelungsmanagement,<br />
das von kleinen und mittleren Unternehmen mit vertretbarem Aufwand beschritten<br />
werden kann. Dabei wird die Verzahnung mit betrieblichen Routine- und Innovationsprozessen<br />
sichergestellt und die Kompatibilität zu bestehenden Managementsystemen gewährleistet. In einem<br />
Leitfaden „ARGUS-Regelungsmanagement“ werden die für einen strukturierten und effektiven<br />
Umgang mit ARGUS-Regelungen notwendigen Aufgaben praxisgerecht aufbereitet. Die<br />
konkrete betriebliche Anwendung wird durch zahlreiche Instrumente wie Checklisten angeleitet.<br />
Kontinuierlichen Verbesserungsprozeß einleiten<br />
ja<br />
Relevante Regelungen<br />
bekannt?<br />
ja<br />
Anforderungen und<br />
Handlungsbedarfe<br />
bekannt?<br />
ja<br />
Maßnahmen<br />
bekannt?<br />
ja<br />
Kontrollmechanismen<br />
eingerichtet?<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
Erfassung<br />
von ARGUS-Regelungen<br />
Informationsbeschaffung<br />
�<br />
Relevanzprüfung<br />
�<br />
Überwachung<br />
Übersetzung<br />
von ARGUS-Regelungen<br />
Spezifizierung von Regelungsinhalten<br />
�<br />
Ableitung von Handlungsbedarfen<br />
Umsetzung<br />
von ARGUS-Regelungen<br />
Maßnahmensuche<br />
�<br />
Maßnahmenbewertung<br />
�<br />
Maßnahmenauswahl<br />
Kontrolle<br />
von ARGUS-Regelungen<br />
Soll-Ist-Vergleich<br />
Aufgaben des ARGUS-Regelungsmanagements<br />
Veröffentlichungen: STAUDT, E.; SCHROLL, M.: Unternehmen im Regelungsdickicht, in: GIT Sicherheit + Management,<br />
Heft 6, 1999, S. 525.; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; SCHWEDA, A.; SCHWERING, M. G.: ARGUS-<br />
Regelungsmanagement: Leitfaden für das Management von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in<br />
kleinen und mittleren Unternehmen, Bochum 2000; SCHROLL, M.; SCHWERING, M. G.: Flucht nach vorn: Regelungsdickicht<br />
fordert Chemiebetriebe, in: Chemie Technik, 30 Jg., Nr. 3/2001, S. 70–72; SCHWEDA, A.;<br />
SCHWERING, M. G.: Orientierung im Regelungsdschungel (Teil II): Das professionelle Management von Arbeits-,<br />
Gesundheits- und Umweltschutzregelungen, in: Sicherheitsingenieur, Oktober 2001; SCHROLL, M.; SCHWERING,<br />
M. G.: Mit Argus Augen, in: UmweltMagazin, 32. Jg., April/Mai 2002, S. 52–53.<br />
A<br />
U<br />
F<br />
G<br />
A<br />
B<br />
E<br />
N<br />
61
� Stoffstrommanagement Papier<br />
62<br />
Regelungs- und Stoffstrommanagement<br />
Integrierter Umweltschutz gilt als sowohl ökonomisch wie ökologisch überlegene Technologie<br />
im Rahmen betrieblichen Umweltschutzes. Durch umweltfreundliche <strong>Ein</strong>satzstoffe, Verfahren<br />
und Produkte sollen Umweltbelastungen vermieden werden, anstatt sie nach ihrer Entstehung<br />
aufwendig zu beseitigen. Gerade integrierte Umweltschutzmaßnahmen können jedoch neben den<br />
beabsichtigten auch nicht beabsichtigte, negative Auswirkungen mit sich bringen, die betriebsintern,<br />
aber auch auf vor- oder nachgelagerten Wertschöpfungsstufen auftreten und den Erfolg einer<br />
Maßnahme – auch durch erforderliche Kompensationsmaßnahmen – zu konterkarieren drohen.<br />
Anstelle einer pauschalen Bevorzugung dieser Technologie muß daher im <strong>Ein</strong>zelfall systematisch<br />
abgewogen werden, welche Maßnahme ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist. Am<br />
Beispiel des Papierstoffstroms hat das <strong>IAI</strong> Instrumente und Methoden entwickelt, um im Rahmen<br />
einer stoffstromorientierten Analyse Defizite und Inkompatibilitäten bei der Umsetzung<br />
produktionsintegrierten Umweltschutzes sowie Lösungspotentiale aufzuzeigen.<br />
��� hohe Bedeutung<br />
�� mittlere Bedeutung<br />
� geringe Bedeutung<br />
Umsetzungsmotive<br />
Altpapiereinsatz<br />
für Zeitungsdruckpapier<br />
Altpapiereinsatz<br />
für Zeitschriftendruckpapier<br />
<strong>Ein</strong>satz von Enzymen<br />
als Bioziderrsatz<br />
<strong>Ein</strong>satz biologisch<br />
abbaubarer Komplexbildner<br />
Kostensenkungspotentiale ��� ��� �� �� �� ���<br />
Ersatz-/Routineinvestitionen bei Verfahren und Anlagen � � �<br />
Qualitätsverbesserungen von Produkten und Verfahren � � �� � ��<br />
Konkrete Kundenanforderungen �� �<br />
Image- und Marketingaspekte �� �� � � � �<br />
<strong>Ein</strong>haltung gesetzlicher Verbote und Beschränkungen � � ���<br />
Schonung von Ressourcen und Umweltmedien �� �� �� �� �� � ���<br />
Umsetzungsbarrieren<br />
Ökonomische / finanzielle Probleme ��<br />
Marktbedingte / Akzeptanzprobleme � �� �<br />
Technologische Probleme (incl. Qualitätsprobleme) � ��� ��� ��� ��� �� ��<br />
Organisatorische / personelle Probleme<br />
Motive und Barrieren bei der Umsetzung ausgewählter integrierter Umweltschutzmaßnahmen in der Papierindustrie<br />
Veröffentlichungen:<br />
STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.; INTERTHAL, J.: Integrierter Umweltschutz im Stoffstrom Papier –<br />
Stand, Auswirkungen, Handlungsfelder, Bochum 2000; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Integrierter<br />
Umweltschutz erfordert integrierte Umsetzung, in: Internationale Papierwirtschaft (ipw) – Das Papier, Heft 5/2001,<br />
S. 56–60; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Stoffstrommanagement zwischen Anspruch und Wirklichkeit,<br />
in: UmweltWirtschaftsForum, 9. Jg., Heft 3, September 2001, S. 56–60; STAUDT, E.; AUFFERMANN, S.;<br />
SCHROLL, M.: Zur Umsetzbarkeit einzel- und überbetrieblichen Stoffstrommanagements, in: Heck, P.; Bemmann,<br />
U. (Hrsg.): Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003. Strategien – Umsetzung – Anwendung in Unternehmen/Kommunen/Behörden,<br />
Köln 2002, S. 60–69.<br />
<strong>Ein</strong>sattz pflanzlicher<br />
Hilfsstoffe<br />
Kreislaufführung<br />
von Prozeßwasser<br />
<strong>Ein</strong>satz alternativer<br />
Zellstoffe
Regelungs- und Stoffstrommanagement<br />
� Praxisleitfaden Stoffstrommanagement<br />
Im Forschungsvorhaben „Stoffstrommanagement Papier“ wurde deutlich, dass für eine breite<br />
Diffusion von Stoffstrommanagement auf Unternehmensebene bisher praxisnahe Handlungshilfen<br />
fehlen. Das <strong>IAI</strong> hat daher einen Leitfaden zur Operationalisierung von Stoffstrommanagement<br />
entwickelt, mit dem die betrieblichen Material- und Energieströme optimiert werden können.<br />
<strong>Ein</strong>em Phasenschema folgend werden die einzelnen Schritte des Stoffstrommanagementprozesses<br />
praxisgerecht dargestellt. Die konkrete betriebliche Anwendung wird durch zahlreiche<br />
Instrumente wie Checklisten, ABC-Analysen etc. angeleitet. Der modulare Aufbau ermöglicht<br />
einen an die unternehmensspezifischen Situationen und Bedarfe angepassten <strong>Ein</strong>stieg und die<br />
Bearbeitung auch einzelner Aufgaben des Stoffstrommanagements.<br />
Problem erkannt? Stoffstromanalyse<br />
Ziele festgelegt? Zielbildung<br />
Maßnahme(n)<br />
bekannt?<br />
Maßnahme(n)<br />
bewertet?<br />
Maßnahme(n)<br />
durchgeführt?<br />
Maßnahme(n)<br />
kontrolliert?<br />
Verbesserungsprozeß<br />
eingeleitet?<br />
Aufbau des Praxisleitfadens Stoffstrommanagement<br />
Veröffentlichungen:<br />
Praxisleitfaden Stoffstrommanagement<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
Maßnahmensuche<br />
Maßnahmenbewertung/-auswahl<br />
Maßnahmendurchführung<br />
Maßnahmenkontrolle<br />
Kontinuierlicher<br />
Verbesserungsprozeß<br />
STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Stoffstrommanagement zwischen Anspruch und Wirklichkeit – Zur<br />
einzelwirtschaftlichen Bedeutung einer politischen Vision, Bochum 2000; STAUDT, E., SCHROLL, M.,<br />
SCHWERING, M. G.: Praxisleitfaden Stoffstrommanagement – <strong>Ein</strong> Wegweiser zur Optimierung von Material- und<br />
Energieströmen, Bochum 2000; STAUDT, E.; SCHROLL, M., SCHWERING, M. G.: Chancen nutzen – Effizienz<br />
durch Transparenz, in: Umwelt, März 2001, S. 34–36; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Stoffstrommanagement<br />
zwischen Anspruch und Wirklichkeit, in: UmweltWirtschaftsForum, 9. Jg., Heft 3, September 2001, S.<br />
56–60; STAUDT, E.; SCHROLL, M.: SCHWERING, M. G.: Betriebliches Stoffstrommanagement: <strong>Ein</strong> Wegweiser zur<br />
schrittweisen Umsetzung, in: Heck, P.; Bemmann, U. (Hrsg.): Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003.<br />
Strategien – Umsetzung – Anwendung in Unternehmen/Kommunen/Behörden, Köln 2002, S. 199–216.<br />
63
Kompetenzbereich<br />
„Kompetenzentwicklung“<br />
Die Projekte
� Systemkompetenz und Innovation<br />
66<br />
Kompetenzentwicklung<br />
Die Kompetenz von Organisationen, d.h. die Systemkompetenz, wird häufig als einfaches Aggregat<br />
individueller Kompetenzen gedacht. Die Handlungsfähigkeit und -bereitschaft von Unternehmen<br />
basiert jedoch nicht nur auf kompetenten Fach- und Führungskräften, sondern resultiert<br />
vielmehr aus einem Zusammenspiel von individuellen Kompetenzen, technischen Voraussetzungen,<br />
organisatorischen Regelungen sowie gewachsenen Beziehungen zu Lieferanten, Kunden<br />
etc., die Unternehmensentwicklungen limitieren oder auch initiieren können. Diese Faktoren<br />
muss man in das Blickfeld rücken, wenn man Entwicklungsprozesse von Unternehmen erklären<br />
und gestalten will. Das modische Gerede über „lernende Organisationen“ signalisiert zwar Bemühungen,<br />
diese Aufgaben anzugehen. Der Versuch, das individuelle Lernschema auf Organisationen<br />
zu übertragen und damit Innovationen zu begründen, greift aber zu kurz. Vor diesem<br />
Hintergrund analysiert das <strong>IAI</strong> die kompetenzrelevanten Systemzusammenhänge und Umweltbeziehungen<br />
und klärt die Schnittstellen zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Kompetenzentwicklung<br />
geklärt.<br />
Zulieferer<br />
Arbeitsmarkt<br />
Soziales<br />
Umfeld<br />
Input<br />
Auszahlung<br />
Technostruktur<br />
Fertigungstechniken<br />
Verfahrenstechniken<br />
Soziales System<br />
Aggregat individueller<br />
Kompetenzen<br />
Technologische<br />
Entwicklung<br />
Sachökonomische System-Architektur<br />
Organisatorische<br />
Regelungen<br />
formell<br />
informell<br />
Finanzwirtschaftliche Abbildung<br />
Rechnungswesen, Investitionsrechnung, Renditebetrachtungen<br />
Sicherung des finanzwirtschaftlichen Gleichgewichtes<br />
Geld- u. Kapitalmärkte, Steuersystem<br />
Rechtliche, tarifliche und<br />
sonstige Regelungen<br />
Output<br />
<strong>Ein</strong>zahlung<br />
Kunden<br />
Position in Wertschöpfungskette<br />
Rahmen zur Analyse und Beurteilung der Systemwirtschaftlichkeit von Kompetenzentwicklungsmaßnahmen<br />
Veröffentlichungen: STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Kompetenzentwicklung: Neue Aufgaben für die Umsetzung<br />
von Innovationen, in: Wagner, K.-R. (Hrsg.): Mitarbeiterbeteiligung – Visionen für eine Gesellschaft von Teilhabern,<br />
Festschrift für Michael Lezius zum 60. Geburtstag, Wiesbaden 2002, S. 138–151; STAUDT, E. ET AL.: Kompetenzentwicklung<br />
und Innovation, Münster et al. 2002.
Kompetenzentwicklung<br />
QUEM:<br />
Aus Fehlern<br />
lernen<br />
In der Unternehmensführung hat<br />
man in den letzten Jahren eingesehen,<br />
dass das, was sich in stabilen<br />
Wachstumsphasen bewährte, bei<br />
zunehmendem Wettbewerbsdruck<br />
auf nationalen und internationalen<br />
Märkten nicht mehr ausreicht. Dort<br />
waren es technische Innovationen<br />
und die damit einhergehende Änderung<br />
wirtschaftlicher und sozialer<br />
Strukturen, die nicht nur Konsumenten<br />
und Arbeitnehmer, sondern<br />
auch Führungskräfte verunsicherten.<br />
Unternehmensführer, Führungsmethoden<br />
und Qualifikationen, die sich<br />
in stabilen Wachstumsphasen bewährt<br />
hatten, versagten unter diesen<br />
Umständen, nicht weil sie schlechter<br />
geworden sind, sondern weil dynamische<br />
Prozesse andere Eigenschaften<br />
und Instrumente verlangen.<br />
Wie in innovationsunfähigen Unternehmen<br />
wurde auch in den Ländern<br />
des ehemaligen Ostblocks das<br />
Schulden- und Krisenmanagement<br />
immer kurzatmiger und die theoretischen<br />
Versatzstücke der Reform<br />
führten schließlich ins Chaos.<br />
Das Chaos ist zwar eine notwendige<br />
Voraussetzung für eine Marktwirtschaft,<br />
aber nicht hinreichend.<br />
Nicht hinreichend ist es auch, über<br />
Rahmenbedingungen zu räsonieren<br />
und noch nicht einmal sie zu etablieren.<br />
Das zeigt das Beispiel der ehemaligen<br />
DDR, wo über Nacht eine<br />
konvertible Währung eingeführt und<br />
bewährte Rahmenbedingungen<br />
übergestülpt wurden. Daraus resultierte<br />
noch lange keine funktionierende<br />
Wirtschaft, sondern sehr<br />
schnell wurden neue Defizite sichtbar.<br />
Beim Übergang der DDR wurde<br />
deutlich, dass zur Marktwirtschaft<br />
neben den Rahmenbedingungen eine<br />
funktionierende Administration unabdingbar<br />
ist und dass vor allem<br />
kompetente Fach- und Führungskräfte<br />
(Staudt, ZFO, 7/84) die<br />
Marktkräfte sind, die die Handlungsfähigkeit<br />
bestimmen. Die Marktkräfte,<br />
die der Theoretiker immer<br />
wieder beschwört und die der Politiker<br />
vom Himmel fallen sieht, waren<br />
weder in den fünf neuen Bundesländern<br />
noch in der Gemeinschaft Unabhängiger<br />
Staaten (GUS) vorhanden.<br />
Ihr Fehlen stellte das eigentliche<br />
Entwicklungshindernis dar. Solange<br />
man das nicht einsah, wurden<br />
auch Reform- und Hilfsprogramme<br />
falsch ausgerichtet. An dieser Stelle<br />
setzte QUEM mit neuen Aktivitäten<br />
an und rückte die Personalentwicklung<br />
in den Mittelpunkt.<br />
Bei Unternehmen in Entwicklungskrisen<br />
haben wir in der Innovationsforschung<br />
die Erfahrung gemacht,<br />
dass, angesichts zunehmender<br />
bedrohlicher Dynamik, die Suche<br />
nach Fixpunkten zur Begründung<br />
und als Leitbild der eigenen<br />
Reaktion ganz natürlich ist. Die Erfahrungen<br />
im technischen Innovationsbereich<br />
zeigten, dass sich immer<br />
wieder als Leitbilder zukunftsweisende<br />
technologische Entwicklungstrends<br />
erkennen lassen und als<br />
so genannte Schlüsseltechnologien<br />
ausweisbar sind. Im Ergebnis bestand<br />
dann allerdings eine Identität<br />
zwischen den Projektionen von<br />
MITI, BMFT, den USA und zahlreichen<br />
Großunternehmen. Ihre Technologieportfolios<br />
waren ziemlich<br />
phantasielos und eng begrenzt. Die<br />
Ausrichtung der Neuerungspolitik<br />
an derartigen Entwicklungslinien<br />
lockte ganze Branchen im Gleichtakt<br />
mit Japan, den USA oder auch die<br />
ehemalige DDR wie Lemminge auf<br />
überbesetzte Marktfelder und regte<br />
neue Überkapazitäten des Typs<br />
Butter, Werften, Stahl oder Mikroelektronik<br />
an. (Staudt, Das Management<br />
von Innovationen, Frankfurt/M.<br />
1986)<br />
So entstand in den 80er-Jahren in<br />
der Bundesrepublik eine Innovationsbewegung<br />
bestehend aus Wissenschaftlern,<br />
Bürokraten, Politikern,<br />
Verbandsvertretern und Gewerkschaftern,<br />
die wohlmeinend,<br />
vordergründig sachkundig, aber<br />
doch unverbindlich in die Rolle des<br />
innovierenden Unternehmers<br />
schlüpften. Sie verkündeten im<br />
Nachhinein, was z.B. die deutsche<br />
Uhrenindustrie falsch gemacht, warum<br />
die Fotoindustrie verschlafen hat<br />
oder die Konsumgüterelektronik-<br />
Hersteller ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
verloren haben. Und weil sie mit<br />
Blick auf Japan glaubten, genau zu<br />
wissen, was man hätte anders tun<br />
sollen, leiteten diese „Möchtegernunternehmer“<br />
daraus Handlungsanweisungen<br />
für Weiterbildungs-<br />
und Förderprogramme ab,<br />
freilich ohne jenes Manko des alten<br />
Unternehmers, dafür auch das Risi-<br />
67
ko zu tragen. Mit diesen naivtechnokratischen<br />
Mustern zog man in den<br />
90er-Jahren gegen Osten, so operierten<br />
die monetaristischen „Präsidentenberater“<br />
in den ehemaligen<br />
COMECON-Ländern und westliche<br />
„Kolonialoffiziere“ in den fünf neuen<br />
Bundesländern.<br />
Diese „Möchtegernunternehmer“<br />
finden dann ihr Pendant in „exzellenten<br />
Händlern“ von Strategiekonzepten,<br />
die konfektionierte Unternehmensstrategien<br />
aus der Retrospektive<br />
entwerfen. Besonderer Beliebtheit<br />
erfreute sich dabei in den<br />
80er-Jahren die Mystifizierung erfolgreicher<br />
amerikanischer oder<br />
auch japanischer Unternehmen. Die<br />
Rezeptur ist furchtbar einfach und<br />
entspricht dem Simplifikationsbedarf<br />
vieler betrieblicher Top-<br />
Manager und naiv empirisch arbeitender<br />
Großbürokraten. Man analysiert<br />
in der Vergangenheit erfolgreiche<br />
Unternehmen wie IBM, führt<br />
deren Erfolg auf einige typische<br />
Merkmale zurück und macht dann<br />
nicht nur glauben, dass derartige<br />
Merkmale beliebig reproduzierbar<br />
seien, sondern, dass auch immer<br />
dann, wenn dies gelänge, ein ähnlicher<br />
Erfolg wieder eintrete. Doch<br />
der Misserfolg ist vorprogrammiert,<br />
wenn sich viele „gut“ Beratene dann<br />
auf überbesetzten Märkten tummeln.<br />
Das erinnert fatal an viele Wirtschaftsminister<br />
und Präsidentenberater<br />
in den Nachfolgestaaten des<br />
Ostblocks. Sie ventilierten westliche<br />
Erfolgsstories, ahmten Versatzstükke<br />
nach und theoretisierten über<br />
Marktwirtschaft, ohne dass es ihnen<br />
gelang, das innovatorische Potential,<br />
das auch in ihren Ländern ruht, freizusetzen.<br />
Die konfektionierten Verbesserungsvorschläge<br />
aus westlichen<br />
Vorbildern waren wenig kreativ. Sie<br />
erschienen zwar aus der Sicht der<br />
alten Strukturen innovativ, führten<br />
aber letztlich nur auf schon von<br />
westlichen Konkurrenten überbesetzte<br />
Marktfelder.<br />
Der Rückgriff auf derartige konfektionierte<br />
oder imitierende Strategien<br />
und Konzepte ist keine Lösung<br />
für Innovationsprobleme. Der Rekurs<br />
auf historische Erfolge oder<br />
Misserfolge oder das Know-how<br />
großer Stäbe, Förderer oder Berater<br />
reicht zur Erringung neuer Wettbe-<br />
68<br />
werbspositionen am Weltmarkt<br />
durch Produkt-, Verfahrens- und<br />
Materialinnovation nicht aus. Deshalb<br />
wird, ausgehend von der DDR,<br />
schmerzhaft bewusst, dass eine neue<br />
Marktpositionierung noch völlig<br />
aussteht. Der naive Glaube, man<br />
könnte westliche Unternehmen<br />
schlicht und einfach imitieren und<br />
die erforderliche Kompetenz auf<br />
Weiterbildungsschulbänken reproduzieren,<br />
führte nur zu verlängerten<br />
Werkbänken und mehr Qualifikationen,<br />
aber letztlich doch zur Inkompetenz<br />
und Frustration. (Staudt/<br />
Kriegesmann, Kompetenzentwicklung<br />
‘99)<br />
Die ewigen Besserwisser mit ihrem<br />
Höhenflug aus Defiziten von<br />
gestern und geborgten Ideen und<br />
Konzepten beschreiben aus der Vogelperspektive<br />
eine ideale Landschaft.<br />
Sie verkennen aus dieser Vogelperspektive<br />
die Probleme des<br />
Maulwurfs, die Perspektive des einzelnen<br />
Innovators also, der jene<br />
Landschaft in Kleinarbeit zu formieren<br />
hat und damit vor allem die<br />
Rolle kompetenter Fach- und Führungskräfte,<br />
die sich nicht phantasielos<br />
an der Konkurrenz orientierten,<br />
sondern danach fragten, was<br />
kann ich unternehmen, das nicht<br />
schon ein anderer unternommen hat?<br />
Verlässt man also die unverbindliche<br />
Vogelperspektive und wendet<br />
sich den Problemen des innovatorisch<br />
aktiven Maulwurfs zu, dann<br />
wird deutlich: Das Know-how großer<br />
Stäbe, Förderer und Berater und<br />
die Umsetzung der Rezepte durch<br />
Weiterbildung reichen zur Erringung<br />
von neuen Wettbewerbspositionen<br />
nicht aus.<br />
Das heißt aber auch, dass die<br />
ehemaligen sozialistischen Staaten<br />
ihre Wirtschaft und ihre Gesellschaft<br />
auf diesem Wege kaum neu positionieren<br />
können, weil sie dabei weder<br />
ihre eigene Ausgangssituation beachten,<br />
noch eigenständige und<br />
wettbewerbsfähige Kompetenz aufbauen<br />
können.<br />
Die Bewältigung von regionaler,<br />
technischer, unternehmerischer, organisatorischer<br />
und personeller<br />
Entwicklung ist letztlich nicht regelbar<br />
und damit auch nicht routinisierbar.<br />
Management von Innovationen<br />
ist Management von Nichtroutine-<br />
Kompetenzentwicklung<br />
prozessen. Und das ist nur sehr hoch<br />
personifiziert vorstellbar.<br />
Diese Erfahrungen machten wir<br />
mit Hilfe von QUEM beim Übergang<br />
vom Plan zum Markt. (Staudt<br />
et al., edition QUEM, Band 7) Denn<br />
auch hier handelt es sich letztlich<br />
nicht um einen Routineprozess, sondern<br />
um einen innovativen Übergang,<br />
der nur von selbstständig<br />
Handelnden mit den Mitteln des<br />
Innovationsmanagements zu bewältigen<br />
ist.<br />
Das verlangt als erstes die <strong>Ein</strong>sicht,<br />
dass es nicht möglich ist,<br />
� ohne Kenntnis der Ergebnisse<br />
entwicklungsoffener Übergangsprozesse,<br />
� ohne Beherrschung der zukünftigen<br />
Situation aufgrund noch unbekannter<br />
Neuentwicklungen,<br />
� ohne Wissen über die ausländischen<br />
Reaktionen auf die eigene<br />
Neupositionierung in zukünftigen<br />
Märkten<br />
im Vorfeld Entscheidungen über<br />
vermeintlich richtige Innovationen<br />
und daraus ableitbare Weiterbildungs-<br />
und Entwicklungsprogramme<br />
zu fällen.<br />
Management von Innovationen<br />
bedeutet, wenn wir die Erfahrungen<br />
aus der Unternehmens- und Regionalentwicklung<br />
in diesem Übergang<br />
vom Plan zum Markt zusammenfassen<br />
(Staudt et al., edition QUEM,<br />
Band 14, in Druck)<br />
1. den Ausbau und die Sicherung<br />
von Kompetenz,<br />
2. die Systematisierung von Lernprozessen<br />
in den entwicklungsoffenen<br />
Feldern,<br />
3. die Überwindung von Innovationsbarrieren,<br />
die zwangsläufig<br />
bei derartigen Entwicklungssprüngen<br />
auftreten, durch flankierende<br />
Strategien.<br />
QUEM hat hierfür in den vergangenen<br />
zehn Jahren Lernprozesse<br />
neben dem Mainstream systematisiert<br />
und angestoßen.<br />
PROF. DR. ERICH STAUDT<br />
Inhaber des Lehrstuhls für<br />
Arbeitsökonomie und Leiter des<br />
Instituts für angewandte Innovationsforschung<br />
an der Ruhr-<br />
Universität Bochum<br />
QUEM-BULLETIN 1/2002, Seite 10–11
Kompetenzentwicklung<br />
� Informelles Lernen – Schlüssel der Kompetenzentwicklung<br />
Berufliche Handlungskompetenz ist die Schlüsselgröße für Innovation und Employability. In<br />
traditionellen Weiterbildungsformen wird hoch professionalisiert nur sog. explizites Wissen<br />
vermittelt, das jedoch nur einen Teilausschnitt individueller Handlungskompetenz darstellt: Gerade<br />
das vernachlässigte Erfahrungs- und implizite Wissen spielt eine zentrale Rolle, der Konsum<br />
von explizitem Wissen in Kursen und Seminaren gereicht nicht zur Kompetenz! Jenseits<br />
formeller Lernarrangements ist der biographische Prozess individueller Kompetenzentwicklung<br />
bislang kaum erschlossen. Das <strong>IAI</strong> trifft auf der Basis einer Umfrage unter fast 1000 Fach- und<br />
Führungskräften empirisch gesicherte Aussagen zu folgenden Forschungsfragen: Welche Strategien<br />
sind zur Bewältigung individueller Innovationsprozesse effektiv? Welchen Stellenwert haben<br />
Lernorte für die individuelle Kompetenzentwicklung? Welche Lernstile zeichnen erfolgreiche<br />
Führungskräfte aus?<br />
formelles Lernen<br />
Wissensvermittlung<br />
Workshops<br />
private Kurse<br />
informelles Lernen<br />
Fachbücher<br />
Coaching & Mentoring<br />
<strong>Ein</strong>weisen & Anlernen<br />
Beobachten & Orientieren<br />
gezieltes Befragen<br />
Erfahrungslernen<br />
Learning by Doing<br />
Bewertung<br />
Extrapolation<br />
(Angaben in %, n=304)<br />
7<br />
11<br />
9<br />
13<br />
20<br />
23<br />
26<br />
32<br />
36<br />
28<br />
53<br />
33<br />
38<br />
36<br />
33<br />
34<br />
39<br />
38<br />
nicht effektiv wenig effektiv sehr effektiv<br />
Strategien zur Bewältigung von Innovationssituationen: Führungskräfte schätzen Erfahrungslernen und informelles<br />
Lernen höher ein als formelles Lernen!<br />
Veröffentlichungen:<br />
STAUDT, E.; KLEY, T.: Formelles Lernen – informelles Lernen – Erfahrungslernen: Wo liegt der Schlüssel zur<br />
Kompetenzentwicklung von Fach- und Führungskräften? <strong>Ein</strong>e kompetenzbiographische Studie beruflicher Innovationsprozesse,<br />
in: Arbeitsgemeinschaft Qualifikations-Entwicklungs-Management (AG QUEM) (Hg.): Berufliche<br />
Kompetenzentwicklung in formellen und informellen Strukturen (QUEM-report Heft 69), Berlin 2001, S. 227–275.<br />
34<br />
22<br />
65<br />
56<br />
51<br />
53<br />
48<br />
43<br />
35<br />
30<br />
31<br />
26<br />
69
� Innovationsorientierte Kompetenzentwicklung<br />
70<br />
Kompetenzentwicklung<br />
Derzeit ist in weiten Bereichen der Wirtschaft eine Neuformierung etablierter Wertschöpfungsketten<br />
zu beobachten. Gerade entwicklungsdynamische Unternehmen, die teilweise völliges<br />
Neuland betreten, müssen dabei Kompetenzen aufbauen, die oftmals weder am traditionellen<br />
Arbeitsmarkt rekrutiert, noch in der Weiterbildungsszene entwickelt werden können. Neue Wege<br />
in der Kompetenzentwicklung sind daher gefragt. Hier treten Formen der Arbeitsgestaltung und<br />
Unternehmensorganisation als Quelle der Kompetenzentwicklung immer stärker in den Vordergrund.<br />
Die Analysen des <strong>IAI</strong> in diesem Feld zeigen, dass die Entwicklung der Kompetenz zur<br />
Innovation kein einfaches Anpassungsproblem ist, das über Weiterbildung abgedeckt werden<br />
kann, sondern zum integralen Bestandteil eines komplexen Formierungsprozesses wird, in dem<br />
organisatorische Bedingungen Objekt und Quelle betrieblicher Entwicklungen zugleich darstellen.<br />
Will man nicht nur statische Verhältnisse optimieren, sondern Innovationen ermöglichen,<br />
setzt das eine Verzahnung von Personal-, Organisations- und Unternehmensentwicklung voraus.<br />
Entwicklungs -<br />
dynamik Strategien:<br />
Kauf/ Beteiligung<br />
Outsourcing/ Buy-out<br />
Dezentralisierung<br />
Junges<br />
Unternehmen<br />
innovativ,<br />
instabil<br />
Reifes<br />
Unternehmen<br />
x 1 x 2<br />
Kompetenzentwicklungsprozess dargestellt am Beispiel der Biotechnologie<br />
schwindende<br />
Innovationskraft,<br />
routinisiert<br />
Strategien:<br />
Kooperation<br />
Zentralisierung / Formalisierung<br />
Organisa -<br />
tionsgrad<br />
Veröffentlichungen: STAUDT, E.: Kompetenz und Innovation, in: Clermont, A.; Schmeisser, W.; Krimphove, D. (Hrsg.): Personalführung<br />
und Organisation, München 2000, S. 269–281; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; SIEGER, C. A.: Innovation ohne Personalentwicklung<br />
führt in die Sackgasse. Ursachenanalyse – Zukunftsaussichten – Lösungsansätze für die Personalpolitik von innovativen<br />
Unternehmen am Beispiel der Biotechnologie, Bochum 2001; STAUDT, E.; SIEGER, C. Biotech-Industrie: Wachstum –<br />
aber wie?, in: life science Technologien, September 2001, S. 8-11; KRIEGESMANN, B.: Innovationsorientierte Anreizsysteme,<br />
Bochum 2001; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; SIEGER, C. A.: Personalmanagement in Biotech-Unternehmen, in: Herstatt, C.;<br />
Müller, C. (Hrsg.): Management-Handbuch Biotechnologie: Strategien, Finanzen, Marketing, Recht, Stuttgart 2002, S. 229–244;<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; SIEGER, C. A.: Der "Faktor Personal" als strategischer Erfolgsfaktor der Unternehmensentwicklung,<br />
in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): New Economy in kleinen und mittleren Unternehmen, Jahrbuch der KMU-Forschung 2002, München<br />
2002, S. 207–220; STAUDT, E. ET AL.: Kompetenzentwicklung und Innovation, Münster et al. 2002. STAUDT, E.;<br />
KOTTMANN, M.: Personalentwicklung auf neuen Wegen I, in: PERSONAL, 54. Jg., Heft 12, Dezember 2002, S. 40–43.
Kompetenzentwicklung<br />
� Bewertung von Kompetenzentwicklung<br />
Personal- und Organisationsentwickler stehen bei der Bewertung von Kompetenzentwicklung<br />
vor gravierenden Orientierungsproblemen. Die Effekte von Kompetenzentwicklung sind häufig<br />
breit gestreut und lassen sich mit eindimensionalen Verfahren nicht abbilden. Die Bestimmung<br />
ihres Wertschöpfungsbeitrags erfordert einen mehrdimensionalen Bezugsrahmen, der eine ganzheitliche<br />
Sichtweise von betrieblichen Veränderungs- und Entwicklungsprozessen erlaubt. Das<br />
<strong>IAI</strong> entwickelt zur Zeit die „Scorecard of Competence“, die eine mehrdimensionale Bewertung<br />
von Kompetenzentwicklung ermöglicht. Die „Scorecard of Competence“ umfasst mit ihren Dimensionen<br />
den gesamten <strong>Ein</strong>flussbereich von Maßnahmen der Kompetenzentwicklung und ist<br />
gleichzeitig Ziel- und Kennzahlenquelle für die Bewertung. Durch ein dreistufiges Vorgehen erlaubt<br />
die „Scorecard of Competence“ auf der ersten Stufe die Bewertung individueller Lernerfolge,<br />
auf der zweiten Stufe die Bewertung von Performanceverbesserungen im Arbeitsbereich<br />
und auf der dritten Stufe die Bestimmung des „Return on Development“ (RoD) als Renditegröße<br />
und Spitzenkennzahl zur Messung des Wertschöpfungsbeitrages der Kompetenzentwicklung.<br />
Input aus<br />
vorgelagerten<br />
Arbeitsbereichen<br />
Lernerfolgskontrolle<br />
individuelle<br />
Handlungskompetenz<br />
Arbeitssystem<br />
finanzwirtschaftliche<br />
Kennzahlen<br />
Wirtschaftlichkeits-/<br />
Nutzwertanalyse<br />
Erfolgsmessung mittels <strong>IAI</strong>-Scorecard of Competence<br />
Output an<br />
nachgelagerte<br />
Arbeitsbereiche<br />
Performancebewertung<br />
im<br />
Arbeitsbereich<br />
Veröffentlichungen: STAUDT, E.; MEIER, A. J.: Wechselwirkungen zwischen Kompetenzentwicklung und individueller<br />
Entwicklung, Unternehmens- und Regionalentwicklung, in: QUEM-Report, Heft 55, August 1998, S. 68–80;<br />
MEIER, A. J.: Der Beitrag personalwirtschaftlicher Beurteilungsverfahren zur Bewertung von Kompetenz und<br />
Kompetenzentwicklung, Bochum 2001; MEIER, A. J.: Bewertung von Kompetenz und Kompetenzentwicklung,<br />
Bochum 2001; STAUDT, E. ET AL.: Kompetenzentwicklung und Innovation, Münster et al. 2002; MEIER, A. J.: Perspektiven<br />
des Bildungscontrollings im Paradigmenwechsel von der Weiterbildung zur Kompetenzentwicklung, Bochum<br />
2002.<br />
71
� Zukunftsorientierte Ingenieurausbildung im Gas- und Wasserfach<br />
72<br />
Kompetenzentwicklung<br />
Im Zuge des grundlegenden Strukturwandels in der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft entwickelt<br />
sich die Kompetenz der technischen Fach- und Führungskräfte zum zentralen Engpassfaktor.<br />
Die Ergebnisse einer im Auftrag des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V.<br />
(DVGW) durchgeführten Analyse zeigen, dass eine erhebliche Lücke zwischen den Kompetenzprofilen<br />
von Hochschulabsolventen und den veränderten Anforderungen der Unternehmenspraxis<br />
besteht. So benötigen bspw. ingenieurwissenschaftliche Berufseinsteiger durchschnittlich 18<br />
Monate bis zur Erlangung ihrer vollen beruflichen <strong>Ein</strong>satzfähigkeit. Auch betriebliche Personalentwicklung<br />
und branchenspezifische Weiterbildung reagieren nicht hinreichend auf die neuen<br />
Herausforderungen. Um den Aufbau von Innovationskompetenz zu unterstützen ist es erforderlich,<br />
die Kompetenzentwicklung wieder stärker mit den Branchenentwicklungen zu verzahnen<br />
und neue, flexible Kooperationsformen zwischen Unternehmen und Aus- und Weiterbildungssystem<br />
zu realisieren.<br />
Bis zur Erlangung der „vollen beruflichen <strong>Ein</strong>satzfähigkeit“<br />
benötigen Hochschulabsolventen ...<br />
Sind sofort voll einsatzfähig.<br />
... bis zu sechs Monate<br />
... bis zu einem Jahr<br />
... bis zu zwei Jahre<br />
4%<br />
12%<br />
... über zwei Jahre 17%<br />
Der Übergang ingenieurwissenschaftlicher Hochschulabsolventen in die Gas- und Wasserwirtschaft<br />
Veröffentlichungen: STAUDT, E.; MERKER, R.; KRAUSE, M.: Anforderungen an eine zukunftsorientierte Kompetenzentwicklung<br />
für Ingenieure im Gas- und Wasserfach, DVGW-Studie, Bonn 2001; STAUDT, E.; MERKER, R.;<br />
KRAUSE, M.: Kompetenzmängel behindern Unternehmensentwicklung und Branchenwandel, in: GWF Gas/Erdgas,<br />
142. Jg., Heft 7/2001, S.532–533. STAUDT, E.; MERKER, R.; KRAUSE, M.: Entkopplung von Kompetenz- und<br />
Branchenentwicklung: Innovationsengpass im Strukturwandel – Das Beispiel der Ingenieure in der liberalisierten<br />
Versorgungswirtschaft, in: Bellmann, L.; Minssen, H.; Wagner, P. (Hrsg.): Personalwirtschaft und Organisationskonzepte<br />
moderner Betriebe, Beiträge aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB) 252, Nürnberg 2001,<br />
S. 51–83.<br />
32%<br />
35%
Kompetenzentwicklung<br />
� Virtuelle Unternehmen und Life-Style-Management<br />
Mit dem Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft verschieben sich die Grenzen von<br />
Arbeit und Freizeit. Herrschten bislang überwiegend klar definierte Arbeitsverhältnisse mit eindeutiger<br />
Trennung zwischen Freizeit und Arbeit vor, steht nunmehr ein grundlegender Wandel<br />
zur Diskussion. Wenngleich Umbrüche in der Arbeitswelt nicht in der häufig diskutierten Radikalität<br />
zu erwarten sind, nehmen über Informations- und Kommunikationstechniken verknüpfte<br />
<strong>Ein</strong>zelarbeitsplätze, Mikrounternehmen in der Internet-Szenerie oder über Datenautobahnen verbundene,<br />
projektorientierte Netzwerke als Normalität des Arbeitslebens zu. Damit einher gehen<br />
Fragen, wie die Chancen der „Virtualisierung“ der Arbeitswelt sinnvoll genutzt und Tendenzen<br />
zur Selbstausbeutung und sozialen Isolation entgegengewirkt werden können. Im Projekt „Virtuelle<br />
Unternehmen und Life-Style-Management“ analysiert das <strong>IAI</strong> zusammen mit den Kliniken<br />
Essen-Mitte und der Unternehmensberatung Cap Gemini Ernst & Young die Zusammenhänge<br />
zwischen virtuellen Arbeitsbedingungen und der Lebensführung der Mitarbeiter, um darauf aufbauend<br />
Ansatzpunkte zur Integration von Arbeit und Gesundheit zu entwickeln.<br />
Interventionszeitpunkt<br />
Interventionsort<br />
Symptomorientiert<br />
(nach Erkrankung)<br />
Nichtsymptomorientiert<br />
Nicht-Arbeit<br />
Umsetzung<br />
bisheriger<br />
Ansätze zur<br />
Lebensstil-<br />
Modifikation<br />
Neue<br />
Arbeitsformen<br />
Projektgegenstand<br />
Arbeit<br />
Traditionelle<br />
Arbeitsformen<br />
Arbeits-und<br />
Gesundheitsschutz<br />
Aktueller Stand der Bemühungen um die Integration von Arbeit/Nicht-Arbeit und Gesundheit<br />
Veröffentlichungen: in Vorbereitung.<br />
73
74<br />
Zeitung für Deutschland<br />
Schwierige Zukunft<br />
Montag, 10. Juni 2002, Nr.131, Seite B 1<br />
Die Situtation ist wenig erfreulich: Deutschland sind die Innovatoren ausgegangen<br />
Von Erich Staudt<br />
Auch wenn wir nicht wissen können,<br />
welche Innovationen in den nächsten<br />
Jahren den Wettbewerb bestimmen,<br />
so kennen wir doch recht<br />
Green-card-Debatte hinaus. Aufgrund der<br />
Zurückhaltung junger Leute im naturwissenschaftlich-technischen<br />
Bereich fehlen nicht nur<br />
ein paar Informatiker. Das Defizit an kompetenten<br />
technischen Fachkräften wird vielmehr<br />
zum zentralen Zukunftsproblem der deutschen<br />
länglichkeit des tradierten Bildungssystems<br />
wird weiter dadurch verschärft, daß die Innovatoren<br />
der neunziger Jahre schon auf die<br />
Vierzig zugehen. Die Arbeitslosenstatistik<br />
zeigt, daß dies ein kritisches Alter ist, in dem<br />
die technischen Führungskräfte bei unzurei-<br />
gut die Menschen und ihre Kompe- Wirtschaft. Der Anwendungsstau neuer Techchender Weiterentwicklung nicht mehr komtenzentwicklung,<br />
die dann die Innovationskraft niken nimmt zu und behindert neben der petent sind, um Innovationen zu initiieren oder<br />
deutscher Unternehmen bestimmen. Und Informationstechnik auch die Entwicklungsdy- aktiv zu gestalten. Der naive Glaube, daß diese<br />
darauf kommt es an: Schließlich sind es die namik in der Automobilindustrie, im Maschi- Kompetenzdefizite älter werdender Fach- und<br />
Kompetenzen des Fach- und Führungskräftenenbau, im Pharma- und Dienstleitungssektor Führungskräfte durch traditionelle Weiterbilpotentials,<br />
die zur Teilnahme am Wettbewerb bis hinein in die Gründungsszenerie.<br />
dung oder Wissensmanagement zu beheben<br />
qualifizieren - und nicht Technologietrends<br />
oder Marktspekulationen, hinter denen ver-<br />
Notleidendes Potential<br />
sind, ist gescheitert. Auch in der Kompetenzentwicklung<br />
Erwachsener ist eine Gemeintlich<br />
gut planende Unternehmen herlau- Das Potential zur Umsetzung neuer Konwichtsverschiebung in Richtung anwendungsfen.zepte<br />
und Techniken wird zunehmend notleiorientierter Beiträge dringend geboten. Auch<br />
Innovationen werden von Menschen gedend. Die Ursache des wachsenden Fachkräf- hier kann nur eine Professionalisierung dieses<br />
macht. Die Kompetenz der Fach- und Fühtemangels im Bereich moderner Techniken Erfahrungserwerbs auf neuem Niveau helfen.<br />
rungskräfte bestimmt den Innovationserfolg in liegt in der Kluft zwischen den bewährten Dieser Aspekt wird in der Zukunft immer<br />
der Zukunft. Damit sieht es in den nächsten dualisierten gewerblichen Ausbildungen und wichtiger werden, wenn der ausbleibende<br />
Jahren jedoch schlecht aus. Deutschland sind der abstrakten theoretischen Hochschulausbil- Nachwuchs es unumgänglich macht, daß Fach-<br />
in aller Breite die Innovatoren ausgegangen. dung. Während in der Wirtschaft theoretisch und Führungskräfte über das Alter von 40<br />
Die aktuelle Konjunkturflaute verdeckt noch fundierte und praktisch anspruchsvoll ausge- hinaus die technischen Strukturen in der Ent-<br />
die Engpässe, aber jeder Betrieb und jede bildete Fachkräfte fehlen, wird der Großteil der wicklung in Deutschland personifizieren<br />
Branche, die in den nächsten Jahren expandie- potentiellen Innovatoren in den überkommen- müssen.<br />
ren will, wird diesen Mangel zu spüren beden Konstrukten des deutschen Bildungssy- Die Ausgangssituation, der innovative Unkommen.<br />
Mit zunehmendem Wohlstand ging stems entweder unterfordert oder fehlentwikternehmen in Deutschland heute gegenüberste-<br />
die Bereitschaft zur Innovation zurück. In kelt. Um die weiter aufbrechende Lücke zu hen, birgt somit folgende Schwierigkeiten:<br />
saturierten Gesellschaften wurden Innovatio- füllen, bedarf es mehr als einiger Nachbesse- zum einen die demographische Entwicklung,<br />
nen verdrängt und aufgeschoben, und auch die rungen. Die nun seit mehr als drei Jahrzehnten gepaart mit dem selbstverschuldeten Rückgang<br />
hochbefähigten nachrückenden jungen Leute immer wieder propagierten Bildungsreförm- in der Bereitschaft zur technisch-naturwissen-<br />
zogen die gutbezahlte Sicherheit des öffentlichen sind letztlich ein fortdauerndes Kurieren schaftlichen Erstausbildung, zum anderen das<br />
chen Dienstes oder eines Großbetriebes einer der Symptome. Sie reichen zur Bewältigung Mißverhältnis von Ausbildung und praktischen<br />
risikoreichen Spin-off-Stellung im Kleinbe- von Innovationskrisen nicht aus. Wenn man Erfordernissen und schließlich der innovatitrieb<br />
oder in der Existenzgründung vor. Die dem Fachkräftemangel in Deutschland mit der onsblockierende Mythos über Weiterbildung<br />
Bereitschaft zur Innovation nahm erst wieder Ausbildung von kompetenten Nachwuchs- und Wissensmanagement. Dadurch gehen in<br />
zu, als klar wurde, daß die Karrierewege in den kräften begegnen will, muß man sich endlich Deutschland die Innovatoren aus. Dieser<br />
alten Großorganisationen verstopft sind und der Aufgabenstellung widmen, wie man diesen Prozeß kann auch nicht durch wachsende<br />
solche bürokratischen Betriebe im Arbeitsall- Nachwuchs beim Aufbau praktischer Erfah- Zuwanderung kompensiert werden.<br />
tag kaum mehr den nötigen Spielraum zur rungen im Innovationsbereich professionell Damit wird deutlich, daß es in der Zukunft<br />
Entfaltung von Innovationen lassen.<br />
unterstützen kann. Dabei sind tradierte Bil- immer schwieriger wird, die Kompetenzarchi-<br />
Geblendet von einer Scheinblüte<br />
dungseinrichtungen überfordert. Vor allem die<br />
innovationsaktiven Betriebe müssen wieder in<br />
tektur der Betriebe am Arbeitsmarkt zu regenerieren.<br />
Nur solche Betriebe können innovativ<br />
Das schuf dann in den neunziger Jahren, den Prozeß der Kompetenzentwicklung inte- sein, denen es gelingt, kompetentes Fach- und<br />
gepaart mit einer Überproduktion aus dem griert werden. Anwendungsbezogene Inhalte Führungspersonal zu finden, an das Unterneh-<br />
naturwissenschaftlich-technischen Ausbil- sind viel umfassender zu gewichten, und es men zu binden und weiterzuentwickeln. Das<br />
dungssektor, eine Scheinblüte für Innovation bedarf weitaus flexiblerer Organisationsstruk- heißt, letztlich haben nur solche Betriebe<br />
und Modernisierung - ein Kompetenzfenster, turen zwischen Wirtschaft und Bildung für den Chancen, am Innovationswettbewerb teilzu-<br />
das die Illusion nährte, Deutschland sei wieder Kompetenzausbau, als dies heute der Fall ist. nehmen, die sich in der Kompetenzentwick-<br />
hinreichend innovativ. Doch dieser Zyklus <strong>Ein</strong> zweites Problemfeld kommt noch hinzu: lung selbst engagieren und organisatorische<br />
nähert sich schon wieder seinem Ende. Das Die Situation aus demographischer Entwick- Freiräume dafür schaffen, daß ihre Unterneh-<br />
Kompetenzfenster schließt sich, die Folgen lung, nachlassender Bereitschaft, entsprechenmens- und Personalentwicklung integriert<br />
sind fatal und gehen weit über die verkürzte de Kompetenzen aufzubauen, und der Unzu- verläuft.
Der Ergebnistransfer
Ergebnistransfer<br />
76<br />
Ergebnistransfer<br />
Wie in den vergangenen Jahren hat der Transfer von Ergebnissen aus der angewandten Innovationsforschung<br />
in vielfältiger Weise stattgefunden. Dabei sind drei Transfersäulen zu unterscheiden,<br />
über die eine direkte Umsetzung der Forschungsergebnisse sichergestellt wird:<br />
• Know-how-Transfer in die Bereiche Forschung, Ausbildung und Lehre sowie Wirtschaft<br />
und Öffentlichkeit,<br />
• Personal-Transfer in die Wirtschaft, den Hochschulbereich und den öffentlichen Dienst,<br />
• Ausgründungen („Spin-off’s“).<br />
Forschung<br />
Publikationen<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Unternehmens- und Politikberatung<br />
Wissenschaftliche Workshops<br />
Betreuung von Stipendiaten<br />
Wirtschaftspraxis<br />
Angestellte<br />
Selbständige<br />
Öffentlicher Dienst<br />
Hochschulbereich<br />
Universität<br />
Fachhochschule<br />
Gesamtübersicht des <strong>IAI</strong>-Ergebnistransfers<br />
Praxis<br />
Kooperation<br />
Erfahrungsaustausch<br />
Diskurs<br />
Lehre<br />
Postgraduiertenausbildung<br />
Betreuung von Diplomarbeiten<br />
und Promotionen<br />
Zielgruppenspezif. Weiterbildung<br />
Vorträge<br />
Ost West Agentur GmbH<br />
Innovations-Beratungs-<br />
Institut GmbH
Ergebnistransfer<br />
Know-how-Transfer<br />
Der Transfer im Bereich Forschung erfolgt zum Wissenschaftsbereich primär über die Publikationen<br />
in einschlägigen Fachzeitschriften und Sammelbänden (vgl. Kap. Veröffentlichungen).<br />
Neben den „Berichten aus der angewandten Innovationsforschung“ hat sich zudem die institutseigene<br />
Schriftenreihe: „Innovation: Forschung und Management“ etabliert. Die Beteiligungen<br />
an wissenschaftlichen Workshops, an Tagungen und Konferenzen sowie in verschiedenen<br />
Gremien runden das Transferbild ab.<br />
Auszug aus der Gremienarbeit<br />
• Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. (ABWF)<br />
• Arbeitsgemeinschaft „Chemiewirtschaft“ der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)<br />
• Beirat zum Projekt „Dynamische Bestandsentwicklung und Beschäftigungssicherung durch<br />
Innovation“ der Hans-Böckler-Stiftung<br />
• Beirat „Innovative Arbeitsgestaltung – Zukunft der Arbeit“ des Bundesministeriums für Bildung<br />
und Forschung<br />
• Beirat zum Projekt „Erfolgsfördernde und hemmende Faktoren für Biotechnologieregionen –<br />
sozialwissenschaftliche Begleitforschung zu den BioRegionen“<br />
• Branchenfocus „print&publishing“ im Rahmen der Landesinitiative Media NRW<br />
• Deutsche Gesellschaft für Evaluation e.V., Arbeitskreis „Evaluation von Forschungs- und<br />
Technologiepolitik“<br />
• Effizienz-Agentur NRW, Arbeitskreis „Betriebliches und regionales Stoffstrommanagement“<br />
• Fachbeirat „Lernen im sozialen Umfeld“ (LisU) der QUEM, Geschäftsstelle der ABWF<br />
• Jury zum Initiativprogramm „Zukunftstechnologien für kleine und mittlere Unternehmen<br />
(ZUTECH)“ (AiF)<br />
• Kommission Technologie- und Innovationsmanagement im Verband der Hochschullehrer für<br />
Betriebswirtschaftslehre e.V.<br />
• Kuratorium des Programms „Lernkultur Kompetenzentwicklung“ des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung sowie der Europäischen Union<br />
• List-Gesellschaft e.V.<br />
• NWHT-Ausschuß „Handwerk und Wissenschaft“<br />
• Rationalisierungs-Kuratorium der Deutschen Wirtschaft (RKW)<br />
• VDI-Arbeitskreis „Patente an Hochschulen“<br />
• VDI-Bereichsvertretung „Berufliche Fort- und Weiterbildung der Ingenieure“<br />
• VDI-Kompetenzbereich „Wirtschaften in Kreisläufen und Stoffstrommanagement“, Unterausschuß<br />
Papier und Holz<br />
• VWI-Arbeitskreis „FuE-Management“<br />
77
78<br />
Ergebnistransfer<br />
Der Know-how-Transfer in die Praxis wurde durch eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit in<br />
diesem Jahr weiter intensiviert. Durch die Übernahme von Vortragsveranstaltungen, Kooperationen<br />
und bilateralen Gesprächsrunden wird der Erfahrungsaustausch mit der Praxis sichergestellt.<br />
Auszug aus Vortragsveranstaltungen<br />
STAUDT, E.: Erfahrungen aus den alten und neuen Bundesländern – Lehren für die Zukunft,<br />
Fachtagung „Kompetenzentwicklung in Transformationsprozessen“ der Arbeitsgemeinschaft<br />
Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V., 20. März 2002, Berlin.<br />
KOTTMANN, M.: Fachkräftemangel in Deutschland – Ursachen, Auswirkungen, Lösungsansätze,<br />
Arbeitswissenschaftliches Seminar des Instituts für Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität<br />
Bochum, 8. Mai 2002, Bochum.<br />
KRIEGESMANN, B.: Kompetenzentwicklung – Neue Aufgaben bei der Umsetzung von Innovationen,<br />
Vorstandsforum der Sparkassenakademie Hessen-Thüringen, 23. Mai 2002, Erfurt.<br />
KRIEGESMANN, B.: Die Bedeutung von Bildung im globalisierten Markt, Haupttagung des Bundesverbandes<br />
der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft e.V. und der Deutschen Vereinigung des<br />
Gas- und Wasserfaches e.V. (BGW/DVGW), 4. Juni 2002, Berlin.<br />
KRIEGESMANN, B.: Bildung und Innovation – Gehen Deutschland die Innovatoren aus?, Impulsvortrag<br />
auf dem TOP-Unternehmertreffen, eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />
und Technologie, 20. Juni 2002, Berlin.<br />
KRIEGESMANN, B.: Strategische Optionen an der Schnittstelle „Stadtwerke und Handwerk“,<br />
Landesgruppenversammlung des Verbandes kommunaler Unternehmen e.V., 17. September<br />
2002, Aachen.<br />
KERKA, F.: Der Markt für Facility Management, Vortrag bei der European Business School Immobilienakademie,<br />
21. September 2002, Oestrich-Winkel.<br />
SCHWERING, M. G.: Das Management von Regelungen des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes<br />
in KMU – Empirische Ergebnisse und Ansätze zur Professionalisierung, Vortrag und<br />
Workshopmoderation beim Technologienachmittag der IHK Osnabrück-Emsland, 25. September<br />
2002, Osnabrück.<br />
KERKA, F.: Kooperation im Handwerk als Antwort auf neue Herausforderungen, Fachtagung für<br />
betriebswirtschaftliche Berater bei Handwerkskammern und Fachverbänden der Landes-<br />
Gewerbeförderungstelle des NRW-Handwerks (LGH), 8. Oktober 2002, Oberhausen.<br />
KRIEGESMANN, B.: Kompetenzbewertung jenseits des Bildungscontrolling, Fachtagung für Personalentwicklung<br />
des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, 21. Oktober 2002, Lübeck.<br />
KRIEGESMANN, B.: Innovationen im Unweltschutz durch kleine und mittlere Unternehmen, Expertenkolloquium<br />
im Rahmen des Expertensymposions „Innovationsstrategien kleiner und mittlerer<br />
Unternehmen – Schubkraft für den Umweltschutz“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt<br />
anlässlich der Verleihung des Deutschen Umweltpreises, 26. Oktober 2002, Magdeburg.<br />
KRIEGESMANN, B.: Gehen Deutschland die Innovatoren aus?, Festvortrag anlässlich der Verleihung<br />
des Schmidt-Römhild Technologie Award 2002 durch den Minister für Wirtschaft, Technologie<br />
und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein im Rahmen der Veranstaltung „Innovation<br />
Schleswig-Holstein“, 7. November 2002, Lübeck.
Ergebnistransfer<br />
KRIEGESMANN, B.: Was kommt nach der Weiterbildung? Neue Aufgaben für die Personalentwicklung,<br />
Fachtagung Berufsbildung der Sparkassenakademie Hessen-Thüringen, 11. November<br />
2002, Eppstein.<br />
KRIEGESMANN, B.: Der Facility Management Markt – Stand, Strukturen, Perspektiven, 3. Facility<br />
Management Nutzerkongress des Internationalen Instituts für Facility Management, 26. November<br />
2002, Düsseldorf.<br />
KRIEGESMANN, B.: Kompetent in die Zukunft, Festvortrag zum Forum „Ausbilden – Weiterbilden<br />
– Prüfen: 10 Jahre Erfolge fürs Leben“ der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, 4.<br />
Dezember 2002, Halle.<br />
KOTTMANN, M.: Kompetenzentwicklung als Ansatzpunkt für Innovation, Workshop „Mit INNO-<br />
PUNKT Kompetenzen in KMU entwickeln und Fachkräftebedarf sichern – partnerschaftlicher<br />
Abstimmungsprozess zur Themenfindung für die INNOPUNKT-Kampagnen 2003 und 2004“,<br />
durchgeführt durch die BBJ GmbH Potsdam im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales,<br />
Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg (MASGF), 12. Dezember 2002, Potsdam.<br />
Der Transfer im Bereich Ausbildung und Lehre focussiert sich auf die Unterstützung des Lehrbetriebs<br />
im Rahmen des Postgraduierten-Studiengangs „Arbeitswissenschaft“ an der Ruhr-<br />
Universität Bochum. In vier thematisch abgegrenzten Modulen werden praxisorientiert Kenntnisse<br />
vermittelt und in konkreten Anwendungssituationen erprobt:<br />
• Bausteine des betrieblichen Innovationsmanagements<br />
– Produkt- und Dienstleistungsinnovationen –<br />
• Anreizsysteme für Fach- und Führungskräfte<br />
– Aktuelle Ansätze zum Management von Motivation –<br />
• Innovationscontrolling<br />
– Methoden zur Bewertung von betrieblichen Reorganisationen und Innovationen –<br />
• Change Management.<br />
Die Erfahrungen aus diesem Studiengang sind zusammen mit den Ergebnissen der Kompetenzforschung<br />
in den Aufbau des Programms „Master of Organizational Management“ am Institut<br />
für Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum eingeflossen, das die Vermittlung von<br />
Methodenwissen mit betrieblichen Entwicklungsaufgaben der Teilnehmer verzahnt und so ein<br />
hohes Maß an Praxisorientierung aufweist. Die Pilotierung mit einem international tätigen Unternehmen<br />
wurde vom <strong>IAI</strong> unterstützt und steht kurz vor dem Abschluss.<br />
79
Themen Inhalte Ablauf<br />
Kursaufbau<br />
80<br />
Blockveranstaltung mit<br />
- thematischer <strong>Ein</strong>führung<br />
- Anleitung zum gecoachten<br />
Selbststudium<br />
Von der Idee zur wirtschaftlichen Verwertung: Ansatzpunkte und Instrumente des<br />
Innovationsmanagements<br />
Kompetenz zur<br />
Innovation<br />
Orientierungsphase<br />
Das gecoachte Selbststudium<br />
mit einem Zeitvolumen von<br />
sechs Wochen umfasst<br />
Strategisches Prozessmanagement Instrumente<br />
Gap-Analyse<br />
Initiierung: Problemerkennung, Suchfeldbestimmung<br />
1<br />
das angeleitete Literaturstudium<br />
-<br />
Stärken-/Schwächen- und<br />
Chancen-/Risiken-Analyse<br />
Alternativensuche: Kreativitätstechniken<br />
2<br />
wöchentlich stattfindende<br />
themenzentrierte Präsentationen<br />
auf der Grundlage einer Projektfallstudie<br />
-<br />
Brainstorming-Methoden<br />
Morphologische Methoden<br />
Portfolio-Techniken<br />
Scoring-Verfahren<br />
Konkretisierung: Technologiestrategien<br />
3<br />
studienbezogene <strong>Ein</strong>zelund<br />
Gruppenberatung<br />
nach Bedarf<br />
-<br />
Statische und dynamische Investitionsrechnung,<br />
Nutzwertanalyse<br />
Stratgiebewertung: Überprüfung von Lösungsrichtungen<br />
aus wirtschaftlicher Sicht<br />
4<br />
Analyseschema für<br />
Innovationsbarrieren<br />
Bausteine des<br />
Innovations-<br />
Managements<br />
Gecoachtes<br />
Selbststudium<br />
Es werden entsprechende<br />
Materialien durch den<br />
Lehrstuhl Arbeitsökonomie<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Promotoren von<br />
Innovationen<br />
Um- und Durchsetzung: Analyse und Überwindung von<br />
Widerständen im Innovationsprozess<br />
5<br />
Ansatzpunkte<br />
Gestaltung innovationsfördernder Rahmenbedingungen<br />
Das gecoachte Selbststudium<br />
endet mit einer Klausur,<br />
deren Bestehen die Voraussetzung<br />
zur Teilnahme an der<br />
Praxiswoche ist.<br />
Aufbau und Sicherung<br />
personeller Potentiale<br />
Erweiterung des zukünftigen Handlungsspielraumes<br />
der Unternehmung<br />
Potentialorientierte Planung<br />
von Innovationen<br />
Praxisorientierte Anwendung<br />
von Instrumenten und Maßnahmen<br />
(Dauer: eine Woche)<br />
durch<br />
Anhand einer Projektfallstudie aus der Praxis wird das Management von Innovationen<br />
unter Anwendung ausgewählter Instrumente trainiert<br />
Praxiswoche<br />
Bearbeitung von Teilprojekten<br />
in Gruppenarbeit<br />
-<br />
Die Umsetzung des<br />
Innovationsmanagements<br />
in der betrieblichen<br />
Praxis<br />
Ergebnistransfer<br />
Modul "Bausteine des betrieblichen Innovationsmanagements – Produkt- und Dienstleistungsinnovationen"<br />
- Präsentation und Analyse<br />
von Lösungsansätzen
Ergebnistransfer<br />
Themen Inhalte Ablauf<br />
Kursaufbau<br />
Blockveranstaltung mit<br />
- thematischer <strong>Ein</strong>führung<br />
- Anleitung zum gecoachten<br />
Selbststudium<br />
- Klärung offener Fragen<br />
- Das Personal als Erfolgsfaktor im dynamischen Wettbewerb<br />
- Individuelle und betriebliche Interessen als Orientierungsgrößen der Gestaltung von Entgelt- und<br />
Anreizsystemen<br />
- Anreizsystemgestaltung zwischen Rationalisierung und Innovation<br />
Mitarbeiterführung<br />
zwischen Wertewandel<br />
und Wettbewerb durch<br />
innovative Anreizsysteme<br />
Orientierungsphase<br />
Das gecoachte Selbststudium<br />
mit einem Zeitvolumen von<br />
vier Wochen umfaßt<br />
- Innovation und Rationalisierung als personalwirtschaftliche Handlungs- und Gestaltungsfelder<br />
- Die verschiedenen Dimensionen der Leistungsbewertung<br />
- Anreiz und Leistung<br />
4 Coachings:<br />
Grundlage, Bezugsgrößen<br />
und Anwendungsfelder<br />
von Anreizsystemen<br />
- das angeleitete Literaturstudium<br />
- wöchentlich stattfindende<br />
themenzentrierte<br />
Gruppengespräche<br />
- Führung, Führer und Geführter - die verschiedenen Dimensionen der Mitarbeiterführung<br />
- Die Führung von Individuen, Gruppen und Organisationen<br />
- Motivationale Grundlagen der Mitarbeiterführung<br />
- Motivationstheorien für die Unternehmenspraxis<br />
- Anwendung der Themen<br />
auf eine Fallstudie<br />
- studienbezogene <strong>Ein</strong>zelund<br />
Gruppenberatung<br />
nach Bedarf<br />
- Entlohnung zwischen Leistung, Anforderung und Qualifikation<br />
- Entgeltformen und rechtliche Grundlagen<br />
- Entgeltsysteme vor dem Hintergrund motivationstheoretischer Überlegungen<br />
- Materielle und immaterielle Anreizinstrumente<br />
- Eigenleistung der<br />
Studenten (Referat/<br />
Hausarbeit)<br />
Gecoachtes<br />
Selbststudium<br />
Es werden entsprechende<br />
Materialien durch den<br />
Lehrstuhl Arbeitsökonomie<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Das gecoachte Selbststudium<br />
endet mit einer Klausur,<br />
deren Bestehen die Voraussetzung<br />
zur Teilnahme an der<br />
Praxiswoche ist.<br />
- Die Abgrenzung einzelner Zielgruppen in Organisationen<br />
- Zielgruppenspezifische Bedürfnisstrukturen<br />
- Die Tendenz zur Individualisierung in der Anreizgestaltung<br />
- Vom Anreizinstrument zum Anreizsystem<br />
- Cafeteria-, Beteiligungs- und Stock-Option-Modelle<br />
- Innovationsorientierte Anreizsysteme<br />
5 Coachings:<br />
Zielgruppenspezifische<br />
Gestaltung von Anreizsystemen<br />
Praxisorientierte Anwendung<br />
von Instrumenten und Maßnahmen<br />
(Dauer: eine Woche)<br />
durch<br />
Praxiswoche<br />
- Bearbeitung von Fällen in<br />
Gruppenarbeit<br />
- Charakteristika des <strong>Ein</strong>führungsprozesses von Anreizsystemen<br />
- Spezielle Anreizsysteme für Führungskräfte<br />
- Effektive Anreizgestaltung für betriebliche Routineaufgaben<br />
- Anreizgestaltung für innovationsorientierte Unternehmensbereiche<br />
- Die Kombination unterschiedlicher Anreizinstrumente<br />
- Wissenschaft - Praxis - Dialog<br />
Modul "Anreizsysteme für Fach- und Führungskräfte – Aktuelle Ansätze zum Management von Motivation"<br />
Die <strong>Ein</strong>führung von<br />
Anreizsystemen in die<br />
betriebliche Praxis<br />
- Präsentation und Analyse<br />
von Lösungsansätzen<br />
- Referate und Diskussion<br />
zu <strong>Ein</strong>zelproblemen<br />
81
Themen Inhalte Ablauf<br />
Kursaufbau<br />
82<br />
Halbtägige Veranstaltung mit<br />
- thematischer <strong>Ein</strong>führung<br />
- Anleitung zum gecoachten<br />
Selbststudium<br />
- Klärung offener Fragen<br />
- Analyse der Auswirkungen auf Wirtschaftlichkeit, Personal und Organisation in Unternehmen<br />
- Erkennen der Grenzen konventioneller Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung zur<br />
Erfassung und Beurteilung der Auswirkungen<br />
- Überprüfung der Leistungsfähigkeit weitergehender Beurteilungsverfahren<br />
Die Bewertung von Reorganisation<br />
und Innovation<br />
Orientierungsphase<br />
Das gecoachte Selbststudium<br />
umfasst<br />
- das angeleitete Literaturstudium<br />
- Systematisierung der Auswirkungen (z.B. von Lean Management, Reengineering oder der <strong>Ein</strong>führung<br />
von Umwelttechniken) in Untersuchungsdimensionen, z.B. ökonomische, technische, personelle,<br />
organisatorische, marktliche und ökologische Dimension<br />
- Ableitung von Anforderungen an Bewertungsmethoden<br />
Auswirkungen von Reorganisationen<br />
und<br />
Innovationen<br />
- wöchentlich stattfindende<br />
themenzentrierte<br />
Gruppengespräche<br />
- Konkretisierung der Informationsbedarfe zur Bewertung einer Reorganisation bzw. Innovation<br />
- Analyse möglicher Informationsquellen (z.B. betriebliches Rechnungswesen, Personalstatistik, externe<br />
Quellen etc.)<br />
Informationsbedarfe<br />
und -quellen<br />
- studienbezogene <strong>Ein</strong>zelund<br />
Gruppenberatung<br />
nach Bedarf<br />
Es werden entsprechende<br />
Materialien durch den<br />
Lehrstuhl Arbeitsökonomie<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
- Überblick über:<br />
* Klassische betriebswirtschaftliche Bewertungsmethoden (z.B. Verfahren der Investitionsrechnung)<br />
* Erweiterte Bewertungsverfahren (z.B. Nutzwertanalyse, 3-Stufen-Konzept, Argumentenbilanzen)<br />
- Diskussion der Leistungsfähigkeit der Verfahren<br />
Bewertungsverfahren -<br />
Möglichkeiten und<br />
Grenzen<br />
Gecoachtes<br />
Selbststudium<br />
Das gecoachte Selbststudium<br />
endet mit einer Klausur,<br />
deren Bestehen die Voraussetzung<br />
zur Teilnahme an der<br />
Praxiswoche ist.<br />
Praxisorientierte Anwendung<br />
von Instrumenten und Maßnahmen<br />
(Dauer: eine Woche)<br />
durch<br />
Praxiswoche<br />
- Bearbeitung von Fällen in<br />
Gruppenarbeit<br />
<strong>Ein</strong>führung einer neuen Technik in einem mittelständischen Unternehmen<br />
am Beispiel der Automobilzuliefererindustrie<br />
- Systematisierung der Wirkungen<br />
- Identifizierung von Informationsquellen und Erfassungstechniken<br />
- Analyse der Wirkungsausmaße<br />
- Entwicklung eines Methodenmixes zur Bewertung<br />
- Simulation der Anwendung der Bewertungsverfahren<br />
Auswahl einer produktionstechnischenInnovation<br />
in einem mittelständischen<br />
Betrieb.<br />
Ergebnistransfer<br />
Modul "Innovationscontrolling – Methoden zur Bewertung von betrieblichen Reorganisationen und Innovationen"<br />
- Präsentation und Analyse<br />
von Lösungsansätzen<br />
- Diskussion zu <strong>Ein</strong>zelproblemen
Ergebnistransfer<br />
Themen Inhalte Ablauf<br />
Kursaufbau<br />
Blockveranstaltung mit<br />
- thematischer <strong>Ein</strong>führung<br />
- Anleitung zum gecoachten<br />
Selbststudium<br />
- Klärung offener Fragen<br />
Erklärungsansätze der Unternehmensentwicklung<br />
Unternehmensentwicklung<br />
- als Folge externer Umweltänderungen<br />
- als Resultat interner Änderungen<br />
Die Aufgabe des Change Managements<br />
Grundlagen der<br />
Unternehmensentwicklung<br />
Orientierungsphase<br />
Das gecoachte Selbststudium<br />
mit einem Zeitvolumen von<br />
vier Wochen umfasst<br />
Management: Institution und Funktion<br />
Die Planung als Aufgabe des Managements<br />
Beziehung zwischen Zielsetzung und Planung<br />
Unternehmensentwicklung als Gegenstand von Planung und Organisation: Modelle und Ansätze<br />
Ziel- und Planungssystem<br />
als Teil des<br />
Managementsystems<br />
- das angeleitete Literaturstudium<br />
Modul "Change Management"<br />
- vierzehntägig stattfindende<br />
themenzentrierte<br />
Gruppengespräche<br />
- studienbezogene <strong>Ein</strong>zelund<br />
Gruppenberatung<br />
nach Bedarf<br />
Grundlagen der betriebswirtschaftlichen Organisationslehre<br />
Strukturen<br />
- Grundlagen des Organisationssystems<br />
- Praxisorientierte Leitungssysteme (Stabliniensystem, Divisions-, Matrixkonzept etc.)<br />
Prozesse<br />
- Grundlagen von Unternehmensprozessen<br />
- Das Unternehmen als "Bündel" von Prozessen<br />
Organizational Development<br />
- Grundlagen des Organizational Development<br />
- Modelle des Organizational Development<br />
Die integrale Verknüpfung von Struktur, Prozess und Organizational Development mit der individuellen<br />
Kompetenzentwicklung<br />
Ansätze der<br />
Organisationsveränderung<br />
Es werden entsprechende<br />
Materialien durch den<br />
Lehrstuhl Arbeitsökonomie<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Der Mitarbeiter als Akteur: Verhalten, Motivation, Gruppentheorien<br />
Das Management als Akteur: Führungsstile, -theorien, -konzepte und -techniken<br />
Der Change Agent als Akteur: Berater- und Klientensystem, Anforderungen an den Change Agent<br />
Der Kunde als Akteur: Lead-User-Konzepte, Nachfrageformierung, etc.<br />
Akteure des<br />
organisatorischen<br />
Wandels<br />
Gecoachtes<br />
Selbststudium<br />
Das gecoachte Selbststudium<br />
endet mit einer Klausur, deren<br />
Bestehen die Voraussetzung<br />
zur Teilnahme an der<br />
Praxiswoche ist.<br />
Management von Strukturen (Planungs, Erhebungs-, Berwertungs- und Darstellungstechniken)<br />
Management von Prozessen (Prozesskompensation und -design)<br />
Management von Individuen und Gruppen (Techniken zur Änderung der Kompetenzen und des Verhaltens)<br />
Change Management als integrativer Ansatz<br />
Aktuelle Change- bzw. Reorganisationskonzepte<br />
(z.B. Business Process Reengineering, Business Migration)<br />
Strategien und<br />
Techniken der<br />
Veränderung<br />
Praxisorientierte Anwendung<br />
von Instrumenten und Maßnahmen<br />
(Dauer: eine Woche)<br />
durch<br />
Change<br />
Management in<br />
der Praxis<br />
Praxiswoche<br />
- Bearbeitung von Fällen in<br />
Gruppenarbeit<br />
- Präsentation und Analyse<br />
von Lösungsansätzen<br />
Aufarbeitung eines Fallbeispiels zur Simulation von Problemen der Entwicklung und Realisierung<br />
eines Change Managements<br />
Anwendung der Methoden zur:<br />
- Analyse und Systematisierung von Restrukturierungsanlässen<br />
- Festlegung der Zielvorstellung zur <strong>Ein</strong>führung von Unternehmensstrukturen<br />
- Erarbeitung von Konzepten der Integration von Strukturen, Prozessen und Organizational Development<br />
- Auswahl und Begründung von Instrumenten und Maßnahmen zur Realisierung des Konzepts<br />
- Präsentation und Diskussion<br />
Wissenschaft - Praxis - Dialog<br />
- Referate und Diskussion<br />
zu <strong>Ein</strong>zelproblemen<br />
83
Personaltransfer<br />
84<br />
Ergebnistransfer<br />
Wichtige Säule der Transferleistungen des <strong>IAI</strong> ist der direkte Personaltransfer. Als „Durchlauferhitzer“<br />
übernimmt das <strong>IAI</strong> die Betreuung von<br />
• Diplomanden im Postgraduierten-Bereich,<br />
• Promovenden und<br />
• Stipendiaten.<br />
Die Mitarbeiter setzen ihre Karriere im Anschluss an die <strong>IAI</strong>-Tätigkeit in den unterschiedlichen<br />
Bereichen fort:<br />
• als selbständige Unternehmensberater in den Feldern Personal- und Innovationsmanagement,<br />
• als Referenten in der öffentlichen Verwaltung,<br />
• als Mitarbeiter in Funktionsbereichen wie Unternehmensplanung, Controlling, Personalentwicklung<br />
oder in der Unternehmensberatung,<br />
• als FH-Professoren in den Fachgebieten Personalmanagement, Unternehmensführung oder<br />
Rechnungswesen.<br />
Damit wird sichergestellt, dass die Ergebnisse der angewandten Innovationsforschung direkt<br />
oder über Multiplikatoren in die Praxis diffundieren.<br />
Ausgründungen („Spin off’s“)<br />
Angesichts der bewussten Begrenzung der Institutsarbeit auf angewandte Forschung einerseits<br />
und einer steigenden Nachfrage nach Innovationsberatung andererseits sind in den letzten Jahren<br />
aus dem <strong>IAI</strong> drei Unternehmensgründungen hervorgegangen, die in unterschiedlichen Bereichen<br />
ihre Arbeitsschwerpunkte setzen:<br />
• Prof. Staudt Innovation – Consulting GmbH, Bochum<br />
• IBI Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH, Düsseldorf<br />
• Ost-West-Agentur Gesellschaft für Know-how und Technologietransfer mbH, Düsseldorf.
Ergebnistransfer<br />
Beratungsbausteine zum Innovationsmanagement<br />
Organisation von<br />
Umsetzungsprozessen<br />
Entdeckung des Kunden<br />
(-Problems) von morgen<br />
� Implementierung von „Partisanenstrategien“<br />
� Netzwerkbildung und Akquisition<br />
in Entwicklungsbereichen<br />
� Abschätzung zukünftiger Entwicklungsprobleme<br />
in der Wertschöpfungskette<br />
� Analyse von Subsitutionsgefahren und<br />
-chancen in der Wertschöpfungskette<br />
� Personifizierung von Innovationsprojekten<br />
� Bedarfs- und potentialbasierte<br />
Aufdeckung von Innovationsmöglichkeiten<br />
Innovations-<br />
Beratungs-<br />
Tools<br />
Systematisierung<br />
von Lernprozessen<br />
Erschließen der<br />
bearbeitbaren Zukunft<br />
� Benchmarking von Innovationsprozessen<br />
� Etablierung eines Innovationscontrollings<br />
� Überprüfung der Nachfragewirksamkeit<br />
von Innovationen<br />
� Überprüfung der Umsetzbarkeit von<br />
Innovationen<br />
� Professionalisierung des<br />
Erfahrungserwerbs<br />
� Screening von Innovationsideen<br />
• Stensstraße 15 • 44795 Bochum<br />
P r o f. S t a u d t<br />
Innovation - Consulting<br />
85
86<br />
Innovationsmanagement<br />
KMU-Beratung<br />
Global denken -<br />
Lokal handeln<br />
Wirtschaftlichkeitsanalysen<br />
strategische<br />
Geschäftsfeldplanung<br />
Kooperationsmanagement<br />
wissenschaftliche Beratung<br />
von Verbänden, IHK und<br />
Handwerkskammern<br />
Politikberatung<br />
Technologietransfer<br />
Evaluierung,<br />
Wirkungsanalysen<br />
Programmentwicklung<br />
technisch-wirtschaftliche<br />
Konzeption<br />
regionale Strukturkonzepte<br />
Wirtschaftlichkeitsanalysen<br />
Aus Druck wird<br />
Kommunikation<br />
Beschäftigung durch Innovation<br />
Innovation durch Kompetenz<br />
Ergebnistransfer<br />
Kooperation - virtuelle Unternehmen<br />
Marketing & Strategie & Controlling<br />
Personal- & Organisationsentwicklung<br />
Kompetenzentwicklung<br />
Medien
Ergebnistransfer<br />
Dienstleistungsprofil<br />
Kooperationsberatung /<br />
Organisatorischer Support<br />
für Geschäftsmöglichkeiten in russ. Regionen,<br />
(Nishnij Nowgorod, Rostow etc.)<br />
„Russland Support Center“ u.a. für NRW-KMU<br />
NRW-Firmenpool Rostow<br />
politischer Support (z.B. Strategieberatung,<br />
Betreuung russ./NRW-Delegationen)<br />
Back-Office Wolga-Don-Verein<br />
Kooperationen<br />
Technologietransfer<br />
Kompetenzentwicklung<br />
Technologietransfer<br />
bilaterale Programme<br />
(z.B. überregionale Kooperationen<br />
NRW - Nishnij Nowgorod)<br />
EU-Programme (z.B. Tacis, Inco)<br />
Suche nach einzelnen Partnern<br />
/ Lizenzprojekte auf Vertragsbasis<br />
Qualifikationsprogramme / /<br />
Management Management Training Training<br />
für<br />
für<br />
Industriekunden<br />
Industriekunden<br />
(z.B.<br />
(z.B.<br />
Ruhrgas<br />
Ruhrgas<br />
AG)<br />
AG)<br />
bilaterale/<br />
bilaterale/<br />
internationale<br />
internationale<br />
Programme<br />
Programme<br />
(z.B.<br />
(z.B.<br />
Kohl-Jelzin<br />
Kohl-Jelzin<br />
Initiative,<br />
Initiative,<br />
MWMEV<br />
MWMEV<br />
etc.<br />
etc.<br />
Ost-West-Agentur, Gesellschaft für Know-How-<br />
und Technologietransfer mbH Düsseldorf<br />
87
„Innovationen werden von Menschen gemacht.“<br />
Personenverzeichnis 2002
Personenverzeichnis 2002<br />
Gründer: Prof. Dr. Erich Staudt †<br />
Vorstand:<br />
Prof. Dr. Bernd Kriegesmann (Vorstandsvorsitzender)<br />
Prof. Dr. Jürgen Bock (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender)<br />
90<br />
Personenverzeichnis<br />
Dipl.-Chem., Dipl.-Arb.Wiss. Marcus Kottmann (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied)<br />
Kuratorium:<br />
Dr. Viola Hallman (Kuratoriumsvorsitzende), Vorsitzende der Geschäftsführung der<br />
Friedr. Gustav Theis Kaltwalzwerke GmbH<br />
Wilhelm Bonse-Geuking, Vorstandsvorsitzender der Deutschen BP AG<br />
Dr. Otmar Franz, Vorsitzender des Vorstandes Rationalisierungs- und Innovationszentrum der<br />
Deutschen Wirtschaft (RKW) e.V.<br />
Ronald Geiger, Senior Vice President, Cap Gemini Ernst & Young Central Europe<br />
Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig, Direktor des Instituts für Verkehrswissenschaft der<br />
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster<br />
Bodo Hombach, Geschäftsführer der Westdeutsche Allgemeine Zeitung Mediengruppe<br />
Norbert Hüsson, Hüsson GmbH<br />
Hartmut Krebs, Staatssekretär, Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des<br />
Landes NRW<br />
Wolfgang Miehle, stellvertretender Vorsitzender des Nordrhein-Westfälischen Handwerkstages<br />
Gerd Müller, Geschäftsführer der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft mbH<br />
Johann Philipps, Johann Philipps GmbH, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft in<br />
Bochum
Personenverzeichnis<br />
Geschäftsführung:<br />
Dr. Friedrich Kerka<br />
Dr. Markus Thomzik<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiter:<br />
Dipl.-Oec. Susanne Auffermann Dipl.-Geogr. Lars Masurek<br />
Dipl.-Kffr. Anne Bury Dipl.-Vw. Pamela Müller<br />
Dipl.-Soz.wiss. Thomas Kley Dipl.-Geogr. Lutz Rumkorf<br />
Stefanie Lamping M.A. Dipl.-Kfm. Markus G. Schwering<br />
Dr. Doris Leichnitz Dipl.-Oec. Christina Sieger<br />
Jens Peter Loock Dipl.-Kfm. Daniel Wágner<br />
Verwaltung:<br />
Renate Mewis<br />
Ellen Pasucha<br />
Angelika Schröer<br />
Beate Winarski<br />
91
Die Veröffentlichungen
Veröffentlichungen<br />
(Die vollständige Veröffentlichungsliste senden wir auf Anfrage gerne zu.)<br />
94<br />
Veröffentlichungen<br />
BERICHTE AUS DER ANGEWANDTEN INNOVATIONSFORSCHUNG AB 1995<br />
No 135 Qualifikationsbeschaffung im Transformationsprozeß – Ergebnisse einer empirischen Untersuchung in der<br />
Druckindustrie (von E. Staudt, B. Kriegesmann, F. Thielemann).<br />
No 136 Erfolgswirksame Förderung von Existenzgründungen (von H. Leuschner, T. Lewandowitz).<br />
No 137 Qualifizierungsprogramme der Ruhrgas AG (Essen) für Fach- und Führungskräfte der russischen Gasindustrie<br />
(von J. Bock, D. Pinnow).<br />
No 138 Unternehmensgründungen im Transformationsprozeß (von K.-H. Hartwig, E. Staudt, S. Bestel, M. Rahe).<br />
No 139 Fach- und Führungskräfte im Transformationsprozeß – <strong>Ein</strong> Überblick (von E. Staudt, B. Kriegesmann, H.<br />
Leuschner).<br />
No 140 Weiterbildung in der Automobilindustrie – Stand und Perspektiven (von B. Kriegesmann, U. Reuther, H. Kühne).<br />
No 141 Innovationsforschung 1995. Schwerpunktthema: Erst Innovationen schaffen neue Arbeitsplätze – Wer aber<br />
schafft Innovationen? Unternehmer(innen) braucht das Land! Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung<br />
(<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />
No 142 Denkschrift: Kompetenz zur Innovation. Defizite der Forschungs-, Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik<br />
(von E. Staudt).<br />
No 143 Druckindustrie 2000: zwischen Stillstand und Multimedia. Zukünftige Arbeitsteilung und Ansatzpunkte für<br />
Kooperationen (von E. Staudt, B. Kriegesmann, F. Thielemann, M. Schaffner, R. Flender).<br />
No 144 Innovationstransfer für kleine und mittlere Unternehmen – <strong>Ein</strong>e Untersuchung am Beispiel des Handwerks im<br />
Ruhrgebiet (von E. Staudt, F. Kerka, M. Krause, B. Kriegesmann, T. Lewandowitz).<br />
No 145 Existenzgründungsberatung – Kritische Bestandsaufnahme bestehender Angebote (von E. Staudt, S. Bestel, T.<br />
Lewandowitz).<br />
No 146 Gründertypen im institutionellen Wandel (von E. Staudt, M. Rahe).<br />
No 147 Rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für die Tätigkeit handwerklicher kleiner und mittlerer<br />
Unternehmen in Moskau (von J. Bock, J. Weiß).<br />
No 148 Kompetenz und Kreditwürdigkeit – Bestandsaufnahme der Kreditwürdigkeitsprüfung in Theorie und Praxis bei<br />
Existenzgründern und innovativen Klein- und Mittelbetrieben (von E. Staudt, J. Hafkesbrink, T. Lewandowitz).<br />
No 149 Dienstleistungsinnovationen in der Wertschöpfungskette am Beispiel des Handels (von E. Staudt).<br />
No 150 Auswirkungen der Verpackungsverordnung und ihrer Operationalisierung über die Duales System Deutschland<br />
GmbH – Der Handlungsspielraum des Abpackers (von E. Staudt, B. Kriegesmann, H. Kunhenn, M. Schroll).<br />
No 151 Der Innovationsprozeß im Unternehmen – <strong>Ein</strong>e erste Analyse des derzeitigen Stands der Forschung (von E.<br />
Staudt, S. Auffermann).<br />
No 152 Strategische Kooperationen – <strong>Ein</strong> Weg für die Druckindustrie 2000 ins Medienzeitalter? Ergebnisse einer<br />
empirischen Untersuchung zu kooperativen Geschäftsbeziehungen der Druckindustrie (von E. Staudt, F. Thielemann,<br />
M. Schaffner).
Veröffentlichungen<br />
No 153 Die Neuordnung der Entsorgung von Verkaufsverpackungen – Auswirkungen der VerpackVO und ihrer Operationalisierung<br />
über die DSD GmbH auf die Aufbereitung (von E. Staudt, H. Kunhenn, M. Schroll).<br />
No 154 Zwischen Gründungseuphorie und Bestandspflege:<br />
Entwicklungsprobleme der 'mittelalten Unternehmen',<br />
Kuratoriumssitzung des Instituts für angewandte<br />
Innovationsforschung 1995.<br />
No 155 Reorganisation betrieblicher Weiterbildung (von E.<br />
Staudt, A. J. Meier).<br />
No 156 Unternehmensgründungen im Transformationsprozeß<br />
– <strong>Ein</strong>e empirische Analyse zum Gründerverhalten<br />
in Ungarn, Rußland, Polen und den neuen<br />
Bundesländern (von K.-H. Hartwig, E. Staudt, S.<br />
Bestel, M. Rahe).<br />
No 157 Quo vadis Chemieabsolvent? – <strong>Ein</strong>e Bestandsaufnahme<br />
von Kompetenzdefiziten und arbeitsmarktrelevanten<br />
Barrieren beim Berufseinstieg von<br />
Hochschulabsolventen der Chemie in traditionelle<br />
und alternative Beschäftigungsfelder (von E.<br />
Staudt, M. Kottmann, R. Merker).<br />
No 158 Auswirkungen der Verpackungsverordnung und<br />
ihrer Operationalisierung über die DSD auf den<br />
Verpackungskreislauf – Ergebnisvorschau (von E.<br />
Staudt, H. Kunhenn, M. Schroll).<br />
No 159 Die Verpackungsverordnung als mißglückter Operationalisierungsversuch<br />
von Kreislaufwirtschaft<br />
(von E. Staudt, J. Interthal, H. Kunhenn, M.<br />
Schroll).<br />
No 160 Kompetenz zur Innovation statt Krisenmanagement (von E. Staudt).<br />
No 161 Von der Druckindustrie zum Multimedia-Dienstleister: Kompetenz durch Innovation (von E. Staudt, F. Thielemann).<br />
No 162 Umordnung von Kompetenzprofilen im strukturellen Wandel (von E. Staudt, J. Hafkesbrink).<br />
No 163 Wachstum durch Dienstleistungen? – Entwicklungsreserven und Innovationsdefizite (von E. Staudt, B. Kriegesmann,<br />
C. Muschik, M. Nowicki).<br />
No 164 Innovationsforschung 1996. Schwerpunktthema: Innovationsblockaden: Beiträge der Innovationsforschung zur<br />
Überwindung der Strukturkrise. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum<br />
e.V.<br />
No 165 Technische Entwicklung und betriebliche Restrukturierung oder Innovation durch Integration von Personalund<br />
Organisationsentwicklung (von E. Staudt).<br />
No 166 Universitäten als Dienstleister für Innovationen (von E. Staudt, B. Kriegesmann).<br />
INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />
BAND 11<br />
HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />
ERICH STAUDT / HORST KUNHENN<br />
MARKUS SCHROLL / JÖRG INTERTHAL<br />
DIE VERPACKUNGSVERORDNUNG<br />
AUSWIRKUNGEN EINES UMWELTPOLITISCHEN<br />
GROSSEXPERIMENTES<br />
INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. V.<br />
V.<br />
ISBN 3-928854-11-9<br />
No 167 Kompetenzentwicklung und berufliche Weiterbildung zwischen Wunsch und Wirklichkeit – Ursachen der<br />
Innovationsschwäche. 10 Thesen zum europäischen Kongress „KOMPETENZ ‘97“ (von E. Staudt).<br />
No 168 Innovationsbarrieren und Transfermaßnahmen in der Mikrosystemtechnik – <strong>Ein</strong>e empirische Analyse zum<br />
Stand der Diffusionsförderung (von E. Staudt, M. Krause, F. Kerka).<br />
No 169 Von der Idee zur wirtschaftlichen Verwertung – Leitfaden zur Bewertung und Umsetzung von Neuproduktstrategien<br />
(von E. Staudt; F. Kerka).<br />
95
96<br />
Veröffentlichungen<br />
No 170 Innovationsforschung 1997. Schwerpunktthema: Zwischen Globalisierungsdruck und Standortdefiziten. Jahresbericht<br />
des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />
No 171 Das Modell Medien Zentrum Duisburg – Expansion kleiner Unternehmen in neue Medienmärkte (von K.-G.<br />
Ciesinger; D. Siebecke).<br />
No 172 Kompetenzbedingte Entwicklungsprobleme von Unternehmen in der Nachgründungsphase – <strong>Ein</strong>e empirische<br />
Untersuchung in den neuen Bundesländern (von E. Staudt, B. Kriegesmann, M. Rahe).<br />
No 173 Unternehmensgründungen aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen – <strong>Ein</strong>e empirische Bestandsaufnahme<br />
zu Stand, Potentialen und institutionellen Rahmenbedingungen (von B. Kriegesmann, S. Bestel).<br />
No 174 Reorganisation der betrieblichen Weiterbildung durch Outsourcing (von E. Staudt, B. Kriegesmann).<br />
No 175 The German Packaging Ordinance – Questionable effects of a fragmentary solid waste management approach.<br />
Workshop-Paper presented at the International Seminar on Integrated Solid Waste Management, Mexico City,<br />
15/16 October 1998 (von M. Schroll).<br />
No 176 Die Innovationsfähigkeit unserer Gesellschaft. Festvortrag zur Arbeitstagung des Bundeskriminalamts vom<br />
17.–19.11.1998 in Wiesbaden (von E. Staudt).<br />
No 177 Innovationsforschung 1998. Schwerpunktthema: Von der Kernkompetenz zur Systemleistung: Orientierungsprobleme.<br />
Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />
No 178 Weiterbildung: <strong>Ein</strong> Mythos zerbricht – Der Widerspruch zwischen überzogenen Erwartungen und Mißerfolgen<br />
der Weiterbildung (von E. Staudt, B. Kriegesmann).<br />
No 179 Selbständige im Regelungsdickicht (von E. Staudt).<br />
No 180 Kompetenz in der Beratung kleiner und mittlerer Unternehmen – Defizite und Barrieren limitieren den Beratungserfolg<br />
(von N. Kailer, R. Merker).
Veröffentlichungen<br />
No 181 Deutsche Hochschullehrer zwischen Humboldtschem Ideal und Entrepreneurship – Patentierung und Verwertung<br />
von Forschungsergebnissen (von M. Krause, M. Schroll).<br />
No 182 „Window of Competence“. Die Ursache für das Ende der Gründungsdynamik und expansiver Unternehmensentwicklungen<br />
in Hochtechnologiefeldern (von E. Staudt, M. Kottmann).<br />
No 183 Innovationsforschung 1999. Schwerpunktthema: Fehleinschätzungen über Weiterbildung und Wissensmanagement<br />
sind Innovationsbarrieren. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum<br />
e.V.<br />
INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />
BAND 12<br />
HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />
RICHARD MERKER<br />
ORGANISATORISCHE ERSCHEINUNGSFORMEN<br />
VON KLEIN- UND MITTELUNTERNEHMEN<br />
ANSÄTZE FÜR EINE ORGANISATIONSTYPOLOGIE VON KMU<br />
INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. V.<br />
V.<br />
ISBN 3-928854-12-7<br />
INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />
BAND 13<br />
HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />
ERICH STAUDT / SUSANNE AUFFERMANN<br />
MARKUS SCHROLL / JÖRG INTERTHAL<br />
INNOVATION TROTZ REGULATION:<br />
FREIRÄUME FÜR INNOVATIONEN<br />
IN BESTEHENDEN GESEZTEN<br />
- UNTERSUCHUNG AM BEISPIEL DES<br />
CHEMIKALIENGESETZES -<br />
INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. V.<br />
V.<br />
ISBN 3-928854-13-5<br />
No 184 „Employability“ bei Strukturwandel und Transformation, Forum im Rahmen des internationalen Fachkongresses<br />
„Kompetenz für Europa, Wandel durch Lernen – Lernen im Wandel“, 22. April 1999, Berlin.<br />
No 185 Integrierter Umweltschutz im Stoffstrom Papier – Stand, Auswirkungen, Handlungsfelder (von E. Staudt, M.<br />
Schroll, S. Auffermann, J. Interthal).<br />
No 186 Stoffstrommanagement zwischen Anspruch und Wirklichkeit – Zur einzelwirtschaftlichen Bedeutung einer<br />
politischen Vision (von E. Staudt, M. Schroll, S. Auffermann).<br />
No 187 Germany’s Dynamic Economic Sectors are running out of Innovative Staff (von E. Staudt, M. Kottmann).<br />
No 188 Das Management von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in kleinen und mittleren Unternehmen<br />
– Stand und Ansatzpunkte zur Professionalisierung dargelegt am Beispiel der chemischen Industrie (von<br />
E. Staudt, M. Schroll, A. Schweda).<br />
No 189 Praxisleitfaden Stoffstrommanagement – <strong>Ein</strong> Wegweiser zur Optimierung von Material- und Energieströmen<br />
(von E. Staudt, M. Schroll, M. G. Schwering).<br />
No 190 Deutschland gehen die Innovatoren aus! Das Aus- und Weiterbildungssystem des vergangenen Jahrhunderts<br />
muß reformiert werden (von E. Staudt, M. Kottmann).<br />
97
98<br />
Veröffentlichungen<br />
No 191 Innovationsforschung 2000. Schwerpunktthema: Deutschland gehen die Innovatoren aus! Zukunftsbranchen in<br />
der Sackgasse. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />
No 192 Nationale Probleme des Transformationsprozesses in der russischen Föderation (von E. Kvitsinia).<br />
No 193 Formelles Lernen – informelles Lernen – Erfahrungslernen: Wo liegt der Schlüssel zur Kompetenzentwicklung<br />
von Fach- und Führungskräften? <strong>Ein</strong>e kompetenzbiographische Studie beruflicher Innovationsprozesse (von E.<br />
Staudt, T. Kley).<br />
No 194 Innovation ohne Personalentwicklung führt in die Sackgasse – Ursachenanalyse – Zukunftsaussichten – Lösungsansätze<br />
für die Personalpolitik von innovativen Unternehmen am Beispiel der Biotechnologie (von E.<br />
Staudt, M. Kottmann, C. A. Sieger).<br />
No 195 Kompetenz und Innovation. Objekt, Maßnahmen und Bewertungsansätze der Kompetenzentwicklung – <strong>Ein</strong><br />
Überblick (von E. Staudt, B. Kriegesmann).<br />
No 196 Der Beitrag personalwirtschaftlicher Beurteilungsverfahren zur Bewertung von Kompetenz und Kompetenzentwicklung<br />
(von A. J. Meier).<br />
No 197 Entwicklung der individuellen Handlungsfähigkeit – Klärung des Verhältnisses von Personalentwicklung und<br />
Entwicklung individueller Kompetenz (von H. Stephan).<br />
No 198 Innovationsorientierte Anreizsysteme (von B. Kriegesmann).<br />
No 199 Innovationsforschung 2001. Schwerpunktthema: Kompetenz und Innovation – Objekt, Maßnahmen und Bewertungsansätze<br />
der Kompetenzentwicklung – <strong>Ein</strong> Überblick. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung<br />
(<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />
No 200 Personal(un)wesen und Innovationsfähigkeit – Plädoyer für die Etablierung und Förderung dualer Bildungsstrecken<br />
auf neuem Niveau (von E. Staudt, M. Kottmann).<br />
INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />
BAND14<br />
H ERAUSGEGEBEN VON PROF. D R. E RICH STAUDT<br />
Verlag/<br />
Redaktion<br />
Druckerei/<br />
Vorstufe<br />
Datendienst/<br />
Clients<br />
E RICH STAUDT<br />
F RANK THIELEMANN<br />
Multimedia<br />
Agentur<br />
...<br />
Innovation<br />
durch<br />
strategische Allianzen<br />
<strong>Ein</strong> Wegweiser für die<br />
Druck- und Medienbranche<br />
INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E.V.iAi<br />
ISBN 3-928854-14-3
Veröffentlichungen<br />
No 201 Weiterbildungsabstinenz von Klein- und Mittelbetrieben? – <strong>Ein</strong>e sekundärstatistische Bestandsaufnahme (von<br />
B. Kriegesmann, T. Groth).<br />
No 202 Kompetenzentwicklung und Entwicklungsdynamik in KMU und Großunternehmen – Primärstatistische Ergebnisse<br />
zu Differenzen und Defiziten (von B. Kriegesmann, S. Lamping, M. G. Schwering).<br />
No 203 Identifizierung und Bilanzierung erfolgreicher Veränderungen in der Arbeitsgestaltung und Unternehmensorganisation:<br />
Innovationsorientierte Kompetenzentwicklung (von B. Kriegesmann, C. A. Sieger).<br />
No 204 Innovationsforschung 2002. Schwerpunktthema: Innovationspatt – <strong>Ein</strong> <strong>reformfeindliches</strong> <strong>Establishment</strong> <strong>verspielt</strong><br />
<strong>Deutschlands</strong> Chancen. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum<br />
e.V.<br />
INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />
BAND 15<br />
HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />
ERICH STAUDT / MARCUS KOTTMANN<br />
EMPLOYABILITY<br />
VON NATURWISSENSCHAFTLERN UND INGENIEUREN<br />
HERAUSFORDERUNGEN AN DIE KOMPETENZENTWICKLUNG IN DYNAMISCHEN<br />
WIRTSCHAFTSBEREICHEN<br />
- AUFGEZEIGT AM BEISPIEL DER CHEMIKER -<br />
INSTITUT INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. V.<br />
V.<br />
ISBN 3-928854-15-1<br />
99
100<br />
Veröffentlichungen<br />
ZEITSCHRIFTEN- UND SAMMELBANDVERÖFFENTLICHUNGEN AB 1995<br />
STAUDT, E.: Strukturwandel und berufliche Aus- und Weiterbildung am Beispiel Ruhrgebiet: Der schwierige Übergang<br />
von Kohle und Stahl zur Dienstleistung, in: Diepold, P. (Hrsg.): Lernen im Aufbruch: Strukturwandel und Weiterbildung<br />
in Europa, Frankfurt a. M. 1995, S. 33–60.<br />
STAUDT, E.; MÜHLEMEYER, P.: Innovation und Kreativität als Führungsaufgabe, in: Kieser, A. (Hrsg.): Handwörterbuch<br />
der Führung, Enzyklopädie der Betriebswirtschaftslehre Bd. 10, 2., neugestaltete Aufl., Stuttgart 1995, S. 1200–1214.<br />
STAUDT, E.: Integration von Personal- und Organisationsentwicklung in der beruflichen Weiterbildung, in: Arnold, R.;<br />
Lipsmeier, A. (Hrsg.): Handbuch der Berufsbildung, Opladen 1995, S. 183–199.<br />
STAUDT, E.: Technische Entwicklung und betriebliche Restrukturierung oder: Innovation durch Integration von Personal-<br />
und Organisationsentwicklung, in: Geißler, H. (Hrsg.): Organisationslernen und Weiterbildung: die strategische<br />
Antwort auf die Herausforderung der Zukunft, Neuwied, Kriftel, Berlin 1995, S. 21–64.<br />
MEIER, A.; SIEBECKE, D.; STUTE, C.: Gefahr für die Strategie, in: Personalwirtschaft, Special 1995: Outsourcing,<br />
S. 23–27.<br />
STAUDT, E.: Joint Ventures, in: Corsten, H.; Reiß, M. (Hrsg.): Handbuch Unternehmungsführung, Wiesbaden 1995,<br />
S. 719–731.<br />
STAUDT, E.: Personalentwicklung in japanischen Unternehmen und was Unternehmen aus den neuen Bundesländern<br />
daraus lernen können, in: Franz, O. (Hrsg.): Die neuen Bundesländer und Japan, Eschborn 1995, S. 39–45.<br />
KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.; SCHAFFNER, M.: Mit vereinten Kräften die Wettbewerbsfähigkeit steigern, in:<br />
Der Druckspiegel, Heft 10/1995, S. 931–935.<br />
STAUDT, E.; KRÖLL, M.; VON HÖREN, M.: Potential-oriented strategic planning: business development and human<br />
resource development as an iterative process, in: Dr. M. A. Dorgham (Ed.): International Journal of Continuing Engineering<br />
Education, Vol. 5, 1995, pp. 42–65.<br />
STAUDT, E.: Management von Innovationen, in: Pieper, R.; Richter, K.: Management. Bedingungen, Erfahrungen, Perspektiven,<br />
Sofia 1995, S. 162–182.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.; BEHRENDT, S.: Kooperation als Erfolgsfaktor ostdeutscher Unternehmen.<br />
Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zur Kooperationslandschaft in Ostdeutschland, in: ZfB, 65. Jg.,<br />
1995, Heft 11, S. 1209–1230.<br />
STAUDT, E.: Technische Innovationen in Krisenzeiten: Das Problem aus aktueller Sicht am Beispiel des Ruhrgebiets, in:<br />
Technikgeschichte, Band 62, Heft 4/1995, S. 287–301.<br />
STAUDT, E.; MEIER, A. J.: Outsourcing von Weiterbildung, in: Hessische Blätter für Volksbildung: Organisatorische<br />
Änderungen in der Erwachsenenbildung, Hessischer Volkshochschulverband Frankfurt a. M., Ausgabe 4/1995,<br />
S. 361–368.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; BEHRENDT, S.: Kooperationen, zwischenbetriebliche, in: Kern, W.; Schröder, H.-H.;<br />
Weber, J. (Hrsg.): Handwörterbuch der Produktionswirtschaft, Stuttgart 1996, S. 922–935.<br />
STAUDT, E. ET AL.: Forum 2: Stolpersteine auf dem Weg zur Innovation, in: Barth, H. J.; Prognos AG (Hrsg.): Neue<br />
Strukturen – erdenken und durchsetzen, Stuttgart 1996, S. 87–117.<br />
STAUDT, E.; KERKA, F.; KRAUSE, M.: Innovationsmanagement, in: Franz, O. (Hrsg.): RKW-Handbuch Führungstechnik<br />
und Organisation, II/1996, Kennzahl 2603.<br />
STAUDT, E.; MERKER, R.: Weiterbildung in Klein- und Mittelunternehmen, in: Schwuchow, K.; Gutmann, J. (Hrsg.):<br />
Jahrbuch Weiterbildung 1996, 6. Jg., Düsseldorf 1996, S. 184–188.
Veröffentlichungen<br />
STAUDT, E.: Das Zusammenwirken von Wissenschaft und Praxis, in: Rubin, 1/96, 6. Jg., Sommersemester 1996, S. 1–2.<br />
STAUDT, E.: Forschungs- und Technologiepolitik, in: Steger, U. (Hrsg.): Globalisierung der Wirtschaft: Konsequenzen<br />
für Arbeit, Technik und Umwelt, Berlin u.a. 1996, S. 133–143.<br />
STAUDT, E.: Die Verpackungsverordnung: <strong>Ein</strong> Privatisierungsexperiment mit planwirtschaftlichen Zügen, in: Franz, O.<br />
(Hrsg.): Privatisierung öffentlicher Aufgaben, Eschborn 1996, S. 61–67.<br />
STAUDT, E.: Brauchen wir eine staatliche Industriepolitik? in: Dräger, C.; Pissulla, P.; Wass von Czege, A. (Hrsg.): Mehr<br />
Wettbewerb, mehr Arbeit – Ist Vollbeschäftigung eine Illusion? Baden-Baden 1996, S. 107–135.<br />
STAUDT, E.: Innovationsmanagement, in: Eversheim, W.; Schuh, G. (Hrsg.): Produktion und Management „Betriebshütte“,<br />
Teil 1, 7. Aufl., Berlin, Heidelberg, New York 1996, S. 4-1 – 4-14.<br />
STAUDT, E.: Organisatorische Innovationen – Mehr als eine Illusion?, in: Focus – Das Magazin für den erfolgreichen<br />
Augenoptiker, 15. Jg., Nr. 6/1996, S. 14–18 (Teil 1) und Nr. 7–8/1996, S. 28–29 (Teil 2).<br />
STAUDT, E.: Verpackungsverordnung: Unkontrolliertes Großexperiment mit planwirtschaftlichen Zügen?, in: Rheinisches<br />
Genossenschaftsblatt (GVR), 10/1996, S. 364–367.<br />
STAUDT, E.; MEIER, A. J.: Reorganisation betrieblicher Weiterbildung, in: Arbeitsgemeinschaft Qualifikations-<br />
Entwicklungs-Management (Hrsg.): Kompetenzentwicklung ’96: Strukturwandel und Trends in der betrieblichen Weiterbildung,<br />
Münster, New York, München, Berlin 1996, S. 263–336.<br />
STAUDT, E.: Operationalisierung des Verursacherprinzips am Beispiel der Novellierung der Gebührenordnung der Duales<br />
System Deutschland GmbH, in: Krallmann, H. (Hrsg.): Herausforderung Umweltmanagement. Zur Harmonisierung<br />
des Spannungsfeldes zwischen Ökonomie und Ökologie, Berlin 1996, S. 9–40.<br />
STAUDT, E.: Kompetenz zur Innovation – Defizite der Forschungs-, Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, Nr.<br />
5 der Rostocker Arbeitspapiere zu Wirtschaftsentwicklung und Human Resource Development, hrsg. von der Universität<br />
Rostock, Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik / Forschungsgruppe Mecklenburg-Vorpommern, Rostock 1996.<br />
STAUDT, E.: <strong>Ein</strong>e neue Gründergeneration in Sicht!, in: Technische Rundschau – Das Schweizer Industriemagazin, Nr.<br />
51/52, 1996, S. 24–29.<br />
STAUDT, E.; MEIER, A. J.: Auswahl und Bewertung von Arbeitssystemlösungen, in: Luczak, H.; Volpert, W. (Hrsg.):<br />
Handbuch Arbeitswissenschaft, Stuttgart 1997, S. 810–814.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.; SCHAFFNER, M.: Neuformierung von Wertschöpfungsketten – Das<br />
Beispiel Druckindustrie, in: ZfO, 2/1997, S. 75–81.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Universitäten als Dienstleister für Innovationen, in: Hollerith, J. (Hrsg.): Leistungsfähige<br />
Hochschulen – aber wie?, Berlin 1997, S. 73–86.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; MERKER, R.: Chemie-Hochschulabsolventen: Hochqualifiziert aber inkompetent?, in:<br />
Hollerith, J. (Hrsg.): Leistungsfähige Hochschulen – aber wie?, Berlin 1997, S. 189–206.<br />
STAUDT, E.: Strukturwandel und berufliche Kompetenzentwicklung am Beispiel Ruhrgebiet: Der schwierige Übergang<br />
von Kohle und Stahl zur Dienstleistung, in: Organisationsentwicklung, 3/1997, S. 66–75.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Technische Entwicklung und Innovation, in: Kahsnitz, D.; Ropohl, G.; Schmid, A.<br />
(Hrsg.): Handbuch zur Arbeitslehre, München, Wien 1997, S. 235–248.<br />
STAUDT, E.; THIELEMANN, F.: Reicht die Kompetenz zur Innovation?, in: OP-Druckmagazin, 10/1997, S. 30–32.<br />
BAMELIS, P.; STAUDT, E.; WEYRICH, C. (DISKUSSIONSFORUM): Die Zukunft der Industrieforschung, in: Spektrum der<br />
Wissenschaft, 11/1997, S. 34–46.<br />
101
102<br />
Veröffentlichungen<br />
STAUDT, E.: Das Management von Innovationen, in: Franz, O. (Hrsg.): Innovation in Deutschland. Analysen und Empfehlungen<br />
aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, Eschborn 1997, S. 41–64.<br />
STAUDT, E.: Technische Entwicklung und betriebliche Restrukturierung oder Innovation durch Integration von Personalund<br />
Organisationsentwicklung, in: Kröll, M.; Schnauber, H. (Hrsg.): Lernen der Organisation durch Gruppen- und<br />
Teamarbeit, Berlin, Heidelberg, New York 1997, S. 34–106.<br />
STAUDT, E.: Zurück in den Alltag – Kompetenzentwicklung und Bildungspolitik jenseits des Taylorismus, in: QUEM-<br />
Report, Heft 50, Berlin 1997, S. 19–40.<br />
STAUDT, E.: Facility Management: Wird das Handwerk noch gebraucht?, in: Integrierte Gebäudebewirtschaftung – Gefahr<br />
für das Handwerk? Risiken und Chancen im Facility Management. Schriftenreihe Information/Dokumentation der<br />
Handwerkskammer Düsseldorf, Nr. 1/98, S. 13–18.<br />
THOMZIK, M.: Auf dem Weg zum Facility-Markt – Die Branchen rund um die Immobilie geraten in Bewegung, in:<br />
Integrierte Gebäudebewirtschaftung – Gefahr für das Handwerk? Risiken und Chancen im Facility Management. Schriftenreihe<br />
Information/Dokumentation der Handwerkskammer Düsseldorf, Nr. 1/98, S. 18–27.<br />
STAUDT, E.: Kompetent zur Innovation?, in: QUEM-Report, Schriften zur beruflichen Weiterbildung, Heft 52, Berlin<br />
1998, S. 127–136.<br />
AUFFERMANN, S.; SCHROLL, M.: Innovation trotz Regulation, in: Nachrichten aus Chemie, Technik und Laboratorium,<br />
Nr. 5/1998, S. 523–524.<br />
STAUDT, E.: Kompetenz zur Innovation – Defizite der Forschungs-, Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, in:<br />
Klemmer, P.; Becker-Soest, D.; Wink, R. (Hrsg.): Liberale Grundrisse einer zukunftsfähigen Gesellschaft, Baden-Baden<br />
1998, S. 171–182.<br />
HARTWIG, K.-H.; STAUDT, E.; BESTEL, S.; RAHE, M.:<br />
Gründertypen im Transformationsprozeß, in: List Forum für<br />
Wirtschafts- und Finanzpolitik, Nr. 2/1998, S. 219–238.<br />
STAUDT, E.; SCHROLL, M.: Die Verpackungsverordnung –<br />
Auswirkungen eines umweltpolitischen Großexperimentes,<br />
in: AbfallwirtschaftsJournal, Nr. 3/1998, S. 9–12.<br />
STAUDT, E.; SCHROLL, M.: Die Verpackungsverordnung:<br />
<strong>Ein</strong> Experiment mit Folgen, in: Spektrum der Wissenschaft,<br />
Nr. 9/1998, S. 76–79.<br />
MERKER, R.: Organisationsmatrix und -tableau: Zwei Instrumente<br />
zur Erfassung organisatorischer Veränderungen in<br />
KMU, in: Kailer, N.; Mugler, J. (Hrsg.): Entwicklung von<br />
kleinen und mittleren Unternehmen: Konzepte, Praxiserfahrungen,<br />
Entwicklungsperspektiven, Wien 1998, S. 292–320.<br />
STAUDT, E.; MEIER, A. J.: Wechselwirkungen zwischen<br />
Kompetenzentwicklung und individueller Entwicklung,<br />
Unternehmens- und Regionalentwicklung, in: QUEM-<br />
Report, Heft 55, August 1998, S. 68–80.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Innovationsmanagement,<br />
in: Berndt, R.; Fantapié Altobelli, C.; Schuster, P. (Hrsg.):<br />
Springers Handbuch der Betriebswirtschaftslehre 2, Berlin,<br />
Heidelberg 1998, S. 355–388.<br />
STAUDT, E.; KRAUSE, M.: Kompetenz zur Innovation: Gerät die naturwissenschaftlich-technische Elite ins Abseits? in:<br />
Staudt, E. (Hrsg.): Strukturwandel und Karriereplanung. Herausforderungen für Ingenieure und Naturwissenschaftler,<br />
Berlin et al. 1998, S. 3–16.
Veröffentlichungen<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; MERKER, R.: Herausforderungen einer Neuordnung naturwissenschaftlich-technischer<br />
Kompetenzprofile im strukturellen Wandel, in: Staudt, E. (Hrsg.): Strukturwandel und Karriereplanung. Herausforderungen<br />
für Ingenieure und Naturwissenschaftler, Berlin et al. 1998, S. 73–91.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.: Kooperationsverhalten in der Druckindustrie – zwischen Bestandssicherung<br />
und Offensive, in: Die Betriebswirtschaft, Nr. 6/1998, S. 803–815.<br />
STAUDT, E.: Kompetenz und Innovation, in: Weiß, E. (Hrsg.): Innovative Unternehmensführung, Nürnberg 1998,<br />
S. 59–76.<br />
THOMZIK, M.: Auf dem Weg zum Facility-Markt – Die Branchen rund um die Immobilie geraten in Bewegung, in:<br />
Wärmetechnik/Versorgungstechnik, 43. Jg., Heft 5, 1998, S. 44–48.<br />
KRIEGESMANN, B.: Planung, Steuerung und Kontrolle von Kompetenzentwicklung, in: QUEM-Bulletin – Berufliche<br />
Kompetenzentwicklung. Konzepte für Kompetenzentwicklung, Berlin, Januar 1999, S. 5–7.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Reorganisation der betrieblichen Weiterbildung durch Outsourcing, in: Clermont, A.;<br />
Schmeisser, W. (Hrsg.): Personal- und Sozialpolitik, München 1999, S. 191–208.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; MERKER, R.: Kompetenzdefizite von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren behindern<br />
den Strukturwandel und verhindern Innovationen, in: Zeitschrift für Personalforschung, Nr. 1/1999, S. 5–28.<br />
STAUDT, E.; AUFFERMANN, S.; SCHROLL, M.: Die Grenzen der Kreislaufwirtschaft: Das Beispiel Papier, in: Entsorgungspraxis,<br />
Nr. 3/1999, S. 16–19.<br />
INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />
BAND 16<br />
HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />
ERICH STAUDT / MARKUS SCHROLL<br />
ANKE SCHWEDA / MARKUS G. SCHWERING<br />
ARGUS-REGELUNGSMANAGEMENT<br />
LEITFADEN FÜR DAS MANAGEMENT VON<br />
ARBEITS-, GESUNDHEITS- UND UMWELTSCHUTZREGELUNGEN<br />
IN KLEINEN UND MITTLEREN UNTERNEHMEN<br />
INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. V.<br />
V.<br />
ISBN 3-928854-16-X<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; KRAUSE, M.: Kompetent zur<br />
Innovation? Personalmangel bremst Wachstum der kommerziellen<br />
Biotechnologie, in: BIOforum, 22. Jg., Nr. 4/1999,<br />
S. 165–168.<br />
SCHROLL, M.; STAUDT, E.: Mandatory Recycling, But at<br />
What Cost?, in: Waste Age, The Magazine for Waste Industry<br />
Professionals, Vol. 30, No. 4, April 1999, pp. 20–21.<br />
KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: <strong>Ein</strong> 800-Milliarden-<br />
Markt steht zur Umverteilung bereit, in: Know-How, Nr.<br />
1/1999, S. 4–8.<br />
STAUDT, E.; BECKER, I.; SCHROLL, M.: KMU im Regelungsdickicht<br />
– Die Notwendigkeit des Managements gesetzlicher<br />
Regelungen, in: GIT Labor-Fachzeitschrift, Heft 6,<br />
1999, S. 660–661.<br />
KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Facility Management –<br />
Der Kampf um einen 800-Milliarden-Markt hat begonnen,<br />
in: Der Facility Manager, Heft Juni, 1999, S. 20–21.<br />
STAUDT, E.; KRAUSE, M.: Ansätze zur Innovationsbeschleunigung<br />
in mittelständischen Unternehmen, in: Welfens,<br />
P. J. J.; Graack, C. (Hrsg.): Technologieorientierte<br />
Unternehmensgründungen und Mittelstandspolitik in Europa,<br />
Heidelberg 1999, S. 55–74.<br />
STAUDT, E.: Zwischen Globalisierungsdruck und Standortdefiziten, in: Franz, O. (Hrsg.): Globalisierung – Herausforderung<br />
und Chance für den deutschen Mittelstand, Eschborn 1999, S. 53–57.<br />
KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Facility Management – Scheinbar gesicherte Positionen des Handwerks geraten ins<br />
Wanken, in: IKZ-Haustechnik, Heft 14/15, 1999, S. 42–46.<br />
103
STAUDT, E.: Die Innovationsfähigkeit unserer Gesellschaft,<br />
in: Bundeskriminalamt (Hrsg.): Moderne Sicherheitsstrategien<br />
– Vorträge und Diskussionen der Arbeitstagung des<br />
Bundeskriminalamtes vom 17. bis 19. November 1998,<br />
BKA-Forschungsreihe Band 49, Wiesbaden 1999, S. 23–<br />
40.<br />
SCHROLL, M.: El reto de la industria alemana en el manejo<br />
de los residuos sólidos: el ejemplo de los envases, in:<br />
SUSTENTA; Instituto Nacional de Ecologia, (eds.): Memorias.<br />
Seminario Internacional sobre Manejo Integral de<br />
Residuos Sólidos, Ciudad de México, Octubre de 1998,<br />
Mexico-Stadt 1999, pp. 31–45.<br />
STAUDT, E.; KERKA, F.; KOTTMANN, M.: Gehen den Life-<br />
Sciences die Innovatoren aus?, in: life science Technologien,<br />
September 1999, S. 10–12.<br />
STAUDT, E.; SCHROLL, M.: The German packaging ordinance:<br />
the questionable effects of a fragmentary solid<br />
waste management approach, in: Journal of Material Cycles<br />
and Waste Management, Vol. 1 (1999), No. 1, pp. 17–24.<br />
STAUDT, E.: Falsche Frage, in: MM Maschinenmarkt,<br />
Sonderausgabe November 1999: Deutschland innovativ<br />
2000, S. 9.<br />
STAUDT, E.; SCHROLL, M.: Unternehmen im Regelungsdickicht,<br />
in: GIT Sicherheit + Management, Heft 6, 1999,<br />
S. 525.<br />
104<br />
Veröffentlichungen<br />
INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />
BAND 17<br />
HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />
CLAUS MUSCHIK<br />
ORGANISATIONALE KOMPETENZ<br />
EIN BEITRAG ZUR STRUKTURIERUNG ORGANISATIONALER<br />
KOMPETENZ UND KOMPETENZENTWICKLUNG<br />
INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. V.<br />
V.<br />
ISBN 3-928854-17-8<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Weiterbildung: <strong>Ein</strong> Mythos zerbricht – Der Widerspruch zwischen überzogenen Erwartungen<br />
und Mißerfolgen der Weiterbildung, in: Kompetenzentwicklung '99 – Aspekte einer neuen Lernkultur: Argumente,<br />
Erfahrungen, Konsequenzen, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Qualifikations-Entwicklungs-Management, Geschäftsstelle<br />
der Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung, Münster u.a. 1999, S. 17–59.<br />
KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Zersplitterte Zuständigkeiten, in: der gemeinderat, Heft 12, 1999, S. 16–17.<br />
STAUDT, E.: Pakt für neue Kompetenz, in: personalarbeit & recht, Heft Nov./Dez. 1999, S. 12–13.<br />
STAUDT, E.; SCHROLL, M.: Die Verpackungsverordnung: ein Experiment mit Folgen, in: Journal of Environmental<br />
Studies, Nagasaki University, Vol. 2, No. 1, December 1999, pp. 171–176.<br />
STAUDT, E.; BOCK, J.; HAFKESBRINK, J.: Möglichkeiten der technisch-wirtschaftlichen Zusammenarbeit am Beispiel<br />
Russland-Deutschland – Erfahrungen und notwendige Neuorientierungen, in: Geldmacher, H.; Busch, M. (Hrsg.): Ostund<br />
Mitteleuropa als Partner der deutschen Wirtschaft, Hamburg, Berlin 1999, S. 177–194.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; KOTTMANN, M.: Wissenschaft ignoriert Mittelstand und Handwerk „Fachleute nicht<br />
mehr verfügbar“, in: Know-How, Nr. 4, Dez. 1999/Jan. 2000, S. 4–10.<br />
STAUDT, E.: Kompetenz und Innovation, in: Clermont, A.; Schmeisser, W.; Krimphove, D. (Hrsg.): Personalführung und<br />
Organisation, München 2000, S. 269–281.<br />
KRIEGESMANN, B.: Innovationsorientierte Anreizsysteme, in: Clermont, A.; Schmeisser, W.; Krimphove, D. (Hrsg.):<br />
Personalführung und Organisation, München 2000, S. 385–397.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Trotz Weiterbildung inkompetent, in: Schwuchow, K.; Gutmann, J. (Hrsg.): Jahrbuch<br />
Personalentwicklung und Weiterbildung 2000/2001, Neuwied, Kriftel 2000, S. 39–44.<br />
STAUDT, E.: Der Weiterbildungsmythos zerbricht, in: Personalwirtschaft, Nr. 5/2000, S. 43–45.
Veröffentlichungen<br />
STAUDT, E.: Aufbau und Förderung von kleineren und mittleren Unternehmen in den Transformationsländern, in: Bankgewerbe,<br />
Nr. 1/2000, S. 3–7 (erschienen in der Ukraine).<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Ende des Mythos Weiterbildung: Neue Aufgaben für die Umsetzung von Innovationen,<br />
in: Volkswirtschaftliche Korrespondenz der Adolf-Weber-Stiftung, 39. Jg., Nr. 3/2000.<br />
KRIEGESMANN, B.: Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft, in: ZfB, 70. Jg., Heft 4, 2000, S. 397–414.<br />
STAUDT, E.; SCHARF, V.; KOTTMANN, M.: Kompetenzentwicklungsoffensive in Chemie und Pharma, in: CHEManager,<br />
Heft 12/2000, S. 22.<br />
STAUDT, E.: Neues am Markt – Dienstleistung und die Defizite des Innovationsmanagements, in: Karriereführer Special<br />
Informationstechnologie, Nr. 1/2000, S. 136–138.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Kompetenzentwicklung und Qualifikation – Weiterbildung: <strong>Ein</strong> Mythos zerbricht, in:<br />
GdWZ, Heft 4, 11. Jg., Neuwied, Kriftel, Berlin 2000, S. 174–177.<br />
STAUDT, E.: KMU und Wissenschaft – ohne Zusammenarbeit keine Zukunft?, in: Tagungsband des 9. Europäischen<br />
Aus- und Weiterbildungskongresses „Handwerk und Wissenschaft – Wege der Kooperation“ des Westdeutschen Handwerkskammertages<br />
am 26.06.2000 in Köln, S. 45–51.<br />
STAUDT, E.: Weiterbildung – zwischen Anspruch und Wirklichkeit, in: Franz, O. (Hrsg.): Aus- und Weiterbildung für<br />
den deutschen Mittelstand, Eschborn 2000, S. 40–50.<br />
STAUDT, E.: Statement zum Personalmangel in der Biotechnologie, in: Gründerzeit, Ernst & Youngs Zweiter Deutscher<br />
Biotechnologie-Report, Stuttgart 2000, S. 150.<br />
KRIEGESMANN, B.: Kompetent in die Zukunft, in: Veranstaltungsbericht der Ausbildungsleitertagung 2000 des Kuratoriums<br />
der deutschen Wirtschaft für Berufsbildung in Kooperation mit Daimler-Chrysler am 25./26. Mai 2000, Stuttgart<br />
2000, S. 6–9.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Kompetenz zur Innovation – Mißverständnisse über den Mythos Weiterbildung, in:<br />
PERSONAL, Heft 11/2000, 52. Jg., S. 582–586.<br />
KRIEGESMANN, B.: Hochqualifiziert, aber inkompetent, in: InFormation, Daimler-Chrysler Newsletter, Nr. 4/2000,<br />
S. 4–5.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus! Das Aus- und Weiterbildungssystem des vergangenen<br />
Jahrhunderts muß reformiert werden, in: PERSONAL, Heft 1/2001, 53. Jg., S. 22–28.<br />
STAUDT, E.: Macht Schluß mit dem alten Filz und konzentriert eure Kräfte!, in: Willamowski, G. (Hrsg.): Ruhrstadt. Die<br />
andere Metropole, Essen 2000, S. 84–91.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus!, in: management Berater, Heft 02/2001, 5. Jg.,<br />
S. 20–31.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus! Vier Fehlentwicklungen führen Zukunftsbranchen<br />
in die Sackgasse, in: transinnovation, Klaus-Steilmann-Institut, Ausgabe 1/2001, 15. Februar 2001, S. 12–13.<br />
SCHROLL, M.; SCHWERING, M. G.: Flucht nach vorn. Regelungdickicht fordert Chemiebetriebe – Professionalisierung<br />
ist gefragt, in: Chemie Technik, Ausgabe März 2001, S. 70–72.<br />
STAUDT, E.: Befreiung von organisatorischen Zwängen, in: Fahrholz, B. (Hrsg.): Arbeit ohne Barrieren – Chancen für<br />
Deutschland, Wiesbaden 2001, S. 156–175.<br />
STAUDT, E.; SCHROLL, M.; SCHWERING, M.: Chancen nutzen – Effizienz durch Transparenz, in: Umwelt, März 2001,<br />
S. 34–36.<br />
105
106<br />
Veröffentlichungen<br />
STAUDT, E.; SCHROLL, M.: Ökologische Innovationen, in: Schulz, W. F. (Hrsg.): Lexikon Nachhaltiges Wirtschaften,<br />
München, Wien, Oldenbourg 2001, S. 141–146.<br />
KRIEGESMANN, B.: Innovationen scheitern an den Begrenzungen tradierter Bildungsstrukturen, in: Cramer, G.; Kiepe, K.<br />
(Hrsg.): Jahrbuch Ausbildungspraxis 2001, Köln 2001, S. 17–18.<br />
INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />
BAND 18<br />
HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />
ANDREAS JOACHIM MEIER<br />
PERSPEKTIVEN DES BILDUNGSCONTROLLINGS IM<br />
PARADIGMENWECHSEL VON DER WEITERBILDUNG ZUR<br />
KOMPETENZENTWICKLUNG<br />
INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. E. V.<br />
V.<br />
ISBN 3-928854-18-6<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Technischer Wandel, berufliche<br />
Kompetenzen und Innovation, in: Personalführung, Heft<br />
4/2001, S. 68–72.<br />
KERKA, F.; THOMZIK, M.: Kooperation als Antwort des<br />
Handwerks auf neue Herausforderungen im Markt für Facility<br />
Management, in: Seminar für Handwerkswesen (Hrsg.):<br />
Kooperation im Handwerk als Antwort auf neue Anbieter auf<br />
handwerksrelevanten Märkten, Duderstadt 2001, S. 27–76.<br />
STAUDT, E.; SCHROLL, M.; SCHWEDA, A.: Professionalisierung<br />
ist gefragt – Regelungsdickicht fordert kleine und mittelständische<br />
Unternehmen, in: CHEManager, Heft 9/2001,<br />
S. 30–31.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren<br />
aus! Das Aus- und Weiterbildungssystem des vergangenen<br />
Jahrhunderts muss reformiert werden, in: Clermont,<br />
A.; Schmeisser, W.; Krimphove, D. (Hrsg.): Strategisches<br />
Personalmanagement in Globalen Unternehmen, München<br />
2001, S. 557–575.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Ende des Mythos Weiterbildung:<br />
Neue Aufgaben für die Umsetzung von Innovationen,<br />
in: Clermont, A.; Schmeisser, W.; Krimphove, D.<br />
(Hrsg.): Strategisches Personalmanagement in Globalen<br />
Unternehmen, München 2001, S. 541–555.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Zwischen Mythos und Realität, in: Karriereführer Hochschulen, 15. Jg., No. 1/2001,<br />
S. 108–114.<br />
STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Integrierter Umweltschutz erfordert integrierte Umsetzung, in: Internationale<br />
Papierwirtschaft (ipw) – Das Papier, Heft 5/2001, S. 56–60.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Fachkräfte händeringend gesucht!, in: life science Technologien, Mai 2001, S. 4.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Die Lücke zwischen gewerblicher und akademischer Ausbildung blockiert Innovationen!,<br />
in: BWP – Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis, 30. Jg., Heft 3/2001, S. 41–45.<br />
STAUDT, E.; KLEY, T.: Formelles Lernen – informelles Lernen – Erfahrungslernen. Wo liegt der Schlüssel zur Kompetenzentwicklung<br />
von Fach- und Führungskräften, in: QUEM-report, Heft 69, März 2001, S. 227–275.<br />
STAUDT, E.; KRAUSE, M.: Wissens- und Technologietransfer in kleinen und mittleren Unternehmen, in: Meyer, J.-A.<br />
(Hrsg.): Innovationsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen, München 2001, S. 105–118.<br />
STAUDT, E.: Neuordnung der Märkte und Kompetenzen, in: Dokumentationsband der IG Metall Fachtagung „Gebäudemanagement<br />
– Alles geregelt?“, Frankfurt a. M. 2001, S. 12–15.<br />
STAUDT, E.; MERKER, R.: Betriebswirtschaftliche Theoriebildung im Spannungsfeld von Organisation und Technik, in:<br />
Ropohl, G. (Hrsg.): Erträge der Interdisziplinären Technikforschung – <strong>Ein</strong>e Bilanz nach 20 Jahren, Berlin 2001,<br />
S. 125–143.
Veröffentlichungen<br />
STAUDT, E.; MERKER, R.; KRAUSE, M.: Kompetenzmängel behindern Unternehmensentwicklung und Branchenwandel,<br />
in: GWF Gas/Erdgas, 142. Jg., Heft 7/2001, S. 532–533.<br />
STAUDT, E.; MERKER, R.; KRAUSE, M.: DVGW-Studie zu den Anforderungen an eine zukunftsorientierte Berufsbildung<br />
für Ingenieure im Gas- und Wasserfach, in: Energie Wasser Praxis, 52. Jg., Juni 2001, S. 33–34.<br />
STAUDT, E.; SCHROLL, M.; SCHWEDA, A.: Professionalisierung ist gefragt – Regelungsdickicht fordert kleine und mittelständische<br />
Unternehmen, in: GIT Sicherheit + Management, Heft 5/2001, S. 70–72.<br />
STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Stoffstrommanagement zwischen Anspruch und Wirklichkeit, in: UmweltWirtschaftsForum,<br />
9. Jg., Heft 3, September 2001, S. 56–60.<br />
STAUDT, E.; SIEGER, C.: Biotech-Industrie: Wachstum – aber wie?, in: life science Technologien, September 2001,<br />
S. 8–11.<br />
SCHWEDA, A.; SCHWERING, M. G.: Orientierung im Regelungsdschungel (Teil I): Zum Stand des Umgangs mit Arbeits-,<br />
Gesundheits- und Umweltschutzregelungen, in: Sicherheitsingenieur, Heft 9, September 2001, S. 12–15.<br />
SCHWEDA, A.; SCHWERING, M. G.: Orientierung im Regelungsdschungel (Teil II): Das professionelle Management von<br />
Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen, in: Sicherheitsingenieur, Heft 10, Oktober 2001, S. 34–38.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Die Expansion der Biotechnologie leidet am Fachkräftemangel, in: BIOforum, 24. Jg.,<br />
Heft 10/2001, S. 666–686.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus! Ursachen – Zukunftsaussichten – Lösungsansätze,<br />
in: Technologiestiftung Schleswig-Holstein (Hrsg.): Existenzgründer aus der Wissenschaft, Technologie-Dialog,<br />
Ausgabe 34, Oktober 2001, S. 5–6.<br />
STAUDT, E.: Innovation im Konsens ist Nonsens, in: Verband der Wirtschaft Thüringens e.V. (Hrsg.): Profil(e) in Thüringen,<br />
Heft 2, April 2001, S. 12–31.<br />
STAUDT, E.; KRAUSE, M.: Betriebliches Innovationsmanagement, in: Festel, G.; Hassan, A.; Leker, J.; Bamelis, P.<br />
(Hrsg.): Betriebswirtschaftslehre für Chemiker, Berlin, Heidelberg 2001, S. 174–186.<br />
STAUDT, E.; KERKA, F.; KOTTMANN, M.: Kompetenzverfügbarkeit und Innovationsdynamik, in: Festel, G.; Hassan, A.;<br />
Leker, J.; Bamelis, P. (Hrsg.): Betriebswirtschaftslehre für Chemiker, Berlin, Heidelberg 2001, S. 358–371.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Das Aus- und Weiterbildungssystem des 20.<br />
Jahrhunderts muss reformiert werden!, in: Rothe, G.: Die Systeme beruflicher Qualifizierung <strong>Deutschlands</strong>, Österreichs<br />
und der Schweiz im Vergleich, Wien et al. 2001, S. 698–704.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Wachstumsbremse hausgemacht! Fachkräftemangel als Ergebnis einer unausgewogenen<br />
Kompetenzentwicklungspolitik, in: Franz, O. (Hrsg.): Der Generationsvertrag – Seine Bedeutung für den deutschen<br />
Mittelstand, Eschborn 2001, S. 25–33.<br />
STAUDT, E.; MERKER, R.; KRAUSE, M.: Entkopplung von Kompetenz- und Branchenentwicklung: Innovationsengpass<br />
im Strukturwandel – Das Beispiel der Ingenieure in der liberalisierten Versorgungswirtschaft, in: Bellmann, L.; Minssen,<br />
H.; Wagner, P. (Hrsg.): Personalwirtschaft und Organisationskonzepte moderner Betriebe, Beiträge aus der Arbeitsmarktund<br />
Berufsforschung (BeitrAB) 252, Nürnberg 2001, S. 51–83.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Kompetenzentwicklung und Innovation, in: QUEM-Bulletin 6/2001, Berlin 2001,<br />
S. 1–5.<br />
KRIEGESMANN, B.; KERKA, F.: Kompetenzentwicklung: Neue Aufgaben für die Gestaltung und Umsetzung von Innovationsprozessen,<br />
in: Bellmann, L.; Minssen, H.; Wagner, P. (Hrsg.): Personalwirtschaft und Organisationskonzepte<br />
moderner Betriebe, Beiträge aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB) 252, Nürnberg 2001, S. 133–162.<br />
107
108<br />
Veröffentlichungen<br />
STAUDT, E.: Innovation Barriers on the Way from the Planned to the Market Economy – Management of Non-Routine<br />
Processes (Teil 1), in: Bankgewerbe Nr. 2/2001, S. 26–30 (erschienen in der Ukraine).<br />
STAUDT, E.: INNOVATION BARRIERS ON THE WAY FROM THE PLANNED TO THE MARKET ECONOMY – MANAGEMENT OF<br />
NON-ROUTINE Processes (Teil 2), in: Bankgewerbe Nr. 3/2001, S. 19–22 (erschienen in der Ukraine).<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; MEIER, A. J.: Kompetenzverfügbarkeit und innovationsorientierte Regionalentwicklung,<br />
in: LIST FORUM für Wirtschafts- und Finanzpolitik, Band 27/2001, Heft 4, S. 346–364.<br />
STAUDT, E.: Weiterbildung: <strong>Ein</strong> Mythos zerbricht. Thesen zu Ursachen der deutschen Innovationsschwäche, in: Genossenschaftsverband<br />
Hessen/Rheinland-Pfalz/Thüringen e.V. (Hrsg.): Genossenschafts-Kurier 1/2002, Frankfurt a. M.<br />
2002, S. 10–14.<br />
STAUDT, E.: QUEM: Aus Fehlern lernen, in: QUEM-Bulletin 1/2002, Berlin 2002, S. 10–11.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; SIEGER, C. A.: Personalmanagement in Biotech-Unternehmen, in: Herstatt, C.; Müller, C.<br />
(Hrsg.): Management-Handbuch Biotechnologie: Strategien, Finanzen, Marketing, Recht, Stuttgart 2002, S. 229–244.<br />
STAUDT, E.: Erst Technologie plus Kompetenz ergibt Produktivitätsfortschritt, in: tec. News – Das Technologie-Magazin<br />
von Harting, Heft 9–I–2002, S. 6–9.<br />
SCHROLL, M.; SCHWERING, M. G.: Mit Argus Augen, in: Umwelt-Magazin, Ausgabe April/Mai 2002, S. 52–53.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Innovationsmanagement – neue Wege bei der Umsetzung, in: Knauth, P.; Wollert, A.<br />
(Hrsg.): Human Resource Management, 35. Ergänzungslieferung, Neuwied 2002, Gruppe 8, Beitrag 8.30, S. 1–24.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: E-Learning – <strong>Ein</strong> neuer Mythos?, in: Fahrholz, B.; Gabriel, S.; Müller, P. (Hrsg.): Nach<br />
dem PISA-Schock, Plädoyers für eine Bildungsreform, Hamburg 2002, S. 274–281.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; SIEGER, C. A.: Der "Faktor Personal" als strategischer Erfolgsfaktor der Unternehmensentwicklung<br />
– dargestellt am Beispiel der Biotechnologie, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): New Economy in kleinen und<br />
mittleren Unternehmen, Jahrbuch der KMU-Forschung 2002, München 2002, S. 207–220.<br />
STAUDT, E.; SCHWERING, M. G.: Kompetenzentwicklung als Engpass- und Schlüsselfaktor für Innovationen in KMU<br />
der New Economy – dargestellt am Beispiel junger Telekommunikationsunternehmen, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): New<br />
Economy in kleinen und mittleren Unternehmen, Jahrbuch der KMU-Forschung 2002, München 2002, S. 221–238.<br />
STAUDT, E.; AUFFERMANN, S.; SCHROLL, M.: Zur Umsetzbarkeit einzel- und überbetrieblichen Stoffstrommanagements,<br />
in: Heck, P.; Bemmann, U. (Hrsg.): Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003. Strategien – Umsetzung –<br />
Anwendung in Unternehmen/Kommunen/Behörden, Köln 2002, S. 60–69.<br />
STAUDT, E.; SCHROLL, M.: SCHWERING, M. G.: Betriebliches Stoffstrommanagement: <strong>Ein</strong> Wegweiser zur schrittweisen<br />
Umsetzung, in: Heck, P.; Bemmann, U. (Hrsg.): Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003. Strategien – Umsetzung<br />
– Anwendung in Unternehmen/Kommunen/Behörden, Köln 2002, S. 199–216.<br />
STAUDT, E.: Veränderung der Arbeitsorganisation: Befreiung von organisatorischen Zwängen durch neue Techniken, in:<br />
Rauscher, A. (Hrsg.): Arbeitsgesellschaft im Umbruch – Ursachen, Tendenzen, Konsequenzen, Berlin 2002, S. 127–142.<br />
STAUDT, E.: Innovationspatt – <strong>Ein</strong> <strong>reformfeindliches</strong> <strong>Establishment</strong> <strong>verspielt</strong> <strong>Deutschlands</strong> Chancen, in: Bollmann, S.<br />
(Hrsg.): Patient Deutschland – <strong>Ein</strong>e Therapie, Stuttgart, München 2002, S. 45–61.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Zuwanderung kann Versäumnisse der Wirtschaft bei der Aus- und Weiterbildung nicht<br />
kompensieren!, in: Franz, O. (Hrsg.): Zuwanderung, Arbeitsmarkt und der deutsche Mittelstand, RKW-Nr. 1445, Eschborn<br />
2002, S. 28–39.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Kompetenzentwicklung: Neue Aufgaben für die Umsetzung von Innovationen, in:<br />
Wagner, K.-R. (Hrsg.): Mitarbeiterbeteiligung – Visionen für eine Gesellschaft von Teilhabern, Festschrift für Michael<br />
Lezius zum 60. Geburtstag, Wiesbaden 2002, S. 138–151.
Veröffentlichungen<br />
SAUER, J.; KRIEGESMANN, B.: Innovation: Von der Weiterbildung zur Lernkultur – In memoriam Professor Dr. Erich<br />
Staudt, in: QUEM-Bulletin 5/2002, Berlin 2002, S. 1–4.<br />
KERKA, F.; THOMZIK, M.: Der Facility Management-Markt: Aktueller Stand und Entwicklungsperspektiven, in: Kriegesmann,<br />
B.; Erbslöh, D. (Hrsg.): Facility Management – Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Köln<br />
2002, o. S.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Personalentwicklung auf neuen Wegen I, in: PERSONAL, 54. Jg., Heft 12, Dezember<br />
2002, S. 40–43.<br />
INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />
BAND 19<br />
HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN<br />
FRIEDRICH KERKA<br />
STRUKTURIERUNG VON INNOVATIONSAUFGABEN -<br />
EIN BEITRAG ZUR BESCHREIBUNG UND ERKLÄRUNG<br />
BETRIEBLICHER VERÄNDERUNGSPROZESSE<br />
INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. V.<br />
V.<br />
ISBN 3-928854-19-4<br />
INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />
BAND 20<br />
HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN<br />
MARKUS THOMZIK<br />
RATIONALISIERUNGSPOTENZIALE VON<br />
SYSTEMLEISTUNGEN DARGESTELLT AM BEISPIEL DES<br />
FACILITY MANAGEMENT-KONZEPTES<br />
INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. E. V.<br />
V.<br />
ISBN 3-928854-20-8<br />
109
110<br />
WEITERE BUCHVERÖFFENTLICHUNGEN<br />
STAUDT, E.; GROETERS, U.; HAFKESBRINK, J.; TREICHEL,<br />
H.-R.: Kennzahlen und Kennzahlensysteme, Berlin 1984.<br />
STAUDT, E. (HRSG.): Das Management von Innovationen,<br />
Frankfurt a. M.1986.<br />
STAUDT, E.; REHBEIN, M.: Innovation durch Qualifikation,<br />
Frankfurt a. M. 1988.<br />
STAUDT, E.; HAFKESBRINK, J.; TREICHEL, H.-R.: Forschungsmanagement<br />
durch Evaluation – Das Beispiel Arbeitsschwerpunkt<br />
Druckindustrie, Frankfurt a. M., New<br />
York 1988.<br />
STAUDT, E.; TOBERG, M.; LINNÉ, H.; BOCK, J.;<br />
THIELEMANN, F.: Kooperationshandbuch – <strong>Ein</strong> Leitfaden<br />
für die Unternehmenspraxis, Stuttgart 1992.<br />
STAUDT, E. (HRSG.): Personalentwicklung für die neue<br />
Fabrik, Opladen 1993.<br />
STAUDT, E.; BOCK, J.; LINNÉ, H.: Die F.u.E.-Politik der<br />
Gemeinschaft: „Evaluierung des zweiten und dritten F.u.E.-<br />
Rahmenprogramms und Orientierungen für die zukünftige<br />
F.u.E.-Politik“, herausgegeben vom Europäischen Parlament,<br />
Generaldirektion Wissenschaft, Abteilung Binnenmarkt<br />
als Arbeitsdokument der Reihe Energie und Forschung,<br />
Luxemburg 1993.<br />
Veröffentlichungen<br />
STAUDT, E. ET AL.: Weiterbildung von Fach- und Führungskräften in den neuen Bundesländern, Münster, New York<br />
1996.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.; BEHRENDT, S.: Kooperationsleitfaden. Planungshilfen und Checklisten<br />
zum Management zwischenbetrieblicher Kooperationen, Stuttgart et al. 1996.<br />
STAUDT, E. (HRSG.): Strukturwandel und Karriereplanung. Herausforderungen für Ingenieure und Naturwissenschaftler,<br />
Berlin et al. 1998.<br />
STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Facility Management – Der Kampf um Marktanteile beginnt, Frankfurt<br />
a. M. 1999.<br />
STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne Zukunft? Frankfurt a. M.<br />
2001.<br />
STAUDT, E. ET AL.: Kompetenzentwicklung und Innovation, Die Rolle der Kompetenz bei Organisations-, Unternehmens-<br />
und Regionalentwicklung, Münster et al. 2002.
Veröffentlichungen<br />
SCHRIFTENREIHE INNOVATION: "FORSCHUNG UND MANAGEMENT"<br />
Gründungsherausgeber: Prof. Dr. Erich Staudt †<br />
Herausgegeben von Prof. Dr. Bernd Kriegesmann<br />
BAND 1 MÜHLEMEYER, P.: Personalmanagement in der betrieblichen Forschung und Entwicklung (F&E),<br />
Bochum 1992.<br />
BAND 2 HAHNE, J.: Regelungsmanagement in der Forschung und Entwicklung, Bochum 1993.<br />
BAND 3 STAUDT, E. (HRSG.): Mit Innovation vom Plan zum Markt, Bochum 1993.<br />
BAND 4 KRIEGESMANN, B.: Innovationsorientierte Anreizsysteme, Bochum 1993.<br />
BAND 5 STAUDT, E. (HRSG.): Weiterbildungshandbuch, Bochum 1993.<br />
BAND 6 VON HÖREN, M.: Beratung kleiner und mittelgroßer Unternehmen in Personalentwicklungsfragen, Bochum<br />
1996.<br />
BAND 7 THIELEMANN, F.: Die Gestaltung von Kooperationen kleiner und mittlerer Unternehmen, Bochum 1996.<br />
BAND 8 STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; MERKER, R.: Chemiker: Hochqualifiziert aber inkompetent? <strong>Ein</strong>e Bestandsaufnahme<br />
von Kompetenzdefiziten und arbeitsmarktrelevanten Barrieren beim Berufseinstieg von Hochschulabsolventen<br />
der Chemie in traditionelle und alternative Beschäftigungsfelder, Bochum 1996.<br />
BAND 9 KUNHENN, H.: Ökobilanzen – Ursachen, Ausprägungen und Auswirkungen von Freiräumen auf den <strong>Ein</strong>satz<br />
von Ökobilanzen durch Unternehmen, Bochum 1997.<br />
BAND 10 STAUDT, E.; KAILER, N.; KRIEGESMANN, B.; MEIER, A. J.; STEPHAN, H.; ZIEGLER, A.: Kompetenz und<br />
Innovation – <strong>Ein</strong>e Bestandsaufnahme jenseits von Personalentwicklung und Wissensmanagement, Bochum<br />
1997.<br />
BAND 11 STAUDT, E.; KUNHENN, H.; SCHROLL, M.; INTERTHAL, J.: Die Verpackungsverordnung – Auswirkungen<br />
eines umweltpolitischen Großexperiments, Bochum 1997.<br />
BAND 12 MERKER, R.: Organisatorische Erscheinungsformen von Klein- und Mittelunternehmen – Ansätze für eine<br />
Organisationstypologie von KMU, Bochum 1997.<br />
BAND 13 STAUDT, E.; AUFFERMANN, S.; SCHROLL, M.; INTERTHAL, J.: Innovation trotz Regulation: Freiräume für<br />
Innovationen in bestehenden Gesetzen – Untersuchung am Beispiel des Chemikaliengesetzes, Bochum 1997.<br />
BAND 14 STAUDT, E.; THIELEMANN, F.: Innovation durch strategische Allianzen – <strong>Ein</strong> Wegweiser für die Druck- und<br />
Medienbranche, Bochum 1998.<br />
BAND 15 STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Employability von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren – Herausforderungen<br />
an die Kompetenzentwicklung in dynamischen Wirtschaftsbereichen, Bochum 1999.<br />
BAND 16 STAUDT, E.; SCHROLL, M.; SCHWEDA, A.; SCHWERING, M.: ARGUS-Regelungsmanagement: Leitfaden für<br />
das Management von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in kleinen und mittleren Unternehmen,<br />
Bochum 2000.<br />
BAND 17 MUSCHIK, C.: Organisationale Kompetenz – <strong>Ein</strong> Beitrag zur Strukturierung organisationaler Kompetenz und<br />
Kompetenzentwicklung, Bochum 2002.<br />
BAND 18 MEIER, A. J.: Perspektiven des Bildungscontrollings im Paradigmenwechsel von der Weiterbildung zur Kompetenzentwicklung,<br />
Bochum 2002.<br />
BAND 19 KERKA, F.: Strukturierung von Innovationsaufgaben – <strong>Ein</strong> Beitrag zur Beschreibung und Erklärung betrieblicher<br />
Veränderungsprozesse, Bochum 2002.<br />
BAND 20 THOMZIK, M.: Rationalisierungspotenziale von Systemleistungen dargestellt am Beispiel des Facility Management-Konzeptes,<br />
Bochum 2002.<br />
111