30.12.2012 Aufrufe

Ein reformfeindliches Establishment verspielt Deutschlands ... - IAI

Ein reformfeindliches Establishment verspielt Deutschlands ... - IAI

Ein reformfeindliches Establishment verspielt Deutschlands ... - IAI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E.V. E.V.<br />

E.V.<br />

an der Ruhr-Universität Bochum<br />

Gründer: Prof. Dr. Erich Staudt †<br />

Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Bernd Kriegesmann<br />

Buscheyplatz 13 44801 Bochum<br />

Telefon: (0234) 9 71 17 - 0 Telefax: (0234) 9 71 17 - 20<br />

e-mail: info@iai-bochum.de Internet: http://www.iai-bochum.de<br />

No 204<br />

INNOVATIONSFORSCHUNG 2002<br />

INNOVATIONSPATT –<br />

EIN REFORMFEINDLICHES ESTABLISHMENT<br />

VERSPIELT DEUTSCHLANDS CHANCEN


ISSN 1615-617X<br />

Das Institut für angewandte Innovationsforschung ist ein eingetragener Verein mit anerkannter Gemeinnützigkeit<br />

und ist als wissenschaftliche <strong>Ein</strong>richtung gemäß § 36 WissHG an der Ruhr-Universität Bochum anerkannt. Die Finanzierung<br />

erfolgt durch die Ausführung von Auftragsforschungen für staatliche und private Institutionen und durch<br />

Spenden. Das <strong>IAI</strong> wird finanziell durch das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt.<br />

Spenden werden erbeten auf:<br />

Konto-Nr. 333 054 00<br />

bei der<br />

Sparkasse Bochum (BLZ 430 500 01)<br />

© Ohne ausdrückliche Genehmigung des Herausgebers ist es nicht gestattet, Bände der Berichtsreihe oder Teile daraus auf<br />

foto- oder akustomechanischem Weg zu vervielfältigen.


Inhaltsverzeichnis<br />

Geleitwort 1<br />

Das Jahresthema: Innovationspatt – <strong>Ein</strong> <strong>reformfeindliches</strong> <strong>Establishment</strong> <strong>verspielt</strong><br />

<strong>Deutschlands</strong> Chancen 7<br />

Forschung am <strong>IAI</strong> – Die Kompetenzbereiche 25<br />

Kompetenzbereich »Innovationsmanagement« 30<br />

Kompetenzbereich »Innovationspolitik« 32<br />

Kompetenzbereich »Kleine und mittlere Unternehmen« 34<br />

Kompetenzbereich »Regelungs- und Stoffstrommanagement« 36<br />

Kompetenzbereich »Kompetenzentwicklung« 38<br />

Kompetenzbereich „Innovationsmanagement“ – Die Projekte 41<br />

� Bausteine zur Gestaltung innovativer Systemleistungen 43<br />

� Kooperative Gestaltung von Systemleistungen 44<br />

� Der Facility Management-Markt aus Kundensicht 45<br />

Kompetenzbereich „Innovationspolitik“ – Die Projekte 47<br />

� Innovationsfähigkeit in der Wissensgesellschaft 48<br />

� Etablierung und Förderung dualer Kompetenzentwicklung auf neuem Niveau 49<br />

� Steigerung der Effizienz im Innovationstransfer durch Nachfrageformierung 50<br />

Kompetenzbereich „Kleine und mittlere Unternehmen“ – Die Projekte 51<br />

� Entwicklungspotenziale in der Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und<br />

Handwerksbetrieben 52<br />

� Personalengpässe bei hochinnovativen Klein- und Mittelunternehmen 53<br />

� Neupositionierung in Wertschöpfungsketten 54<br />

� Weiterbildung und Kompetenzentwicklung in KMU und Großunternehmen 55<br />

Kompetenzbereich „Regelungs- und Stoffstrommanagement“ – Die Projekte 57<br />

� <strong>Ein</strong>flussfaktoren und Handlungsbedarfe für Innovationen zum nachhaltigen<br />

Wirtschaften – Möglichkeiten und Grenzen einer nachhaltigen<br />

Wasserwirtschaft 59<br />

� Regelungsbarrieren und Regelungsmanagement kleiner und mittlerer<br />

Unternehmen 60<br />

� ARGUS-Regelungsmanagement: Leitfaden für das Management von Arbeits-,<br />

Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in KMU 61<br />

� Stoffstrommanagement Papier 62<br />

� Praxisleitfaden Stoffstrommanagement 63<br />

I


Kompetenzbereich „Kompetenzentwicklung“ – Die Projekte 65<br />

� Systemkompetenz und Innovation 66<br />

� Informelles Lernen – Schlüssel der Kompetenzentwicklung 69<br />

� Innovationsorientierte Kompetenzentwicklung 70<br />

� Bewertung von Kompetenzentwicklung 71<br />

� Zukunftsorientierte Ingenieurausbildung im Gas- und Wasserfach 72<br />

� Virtuelle Unternehmen und Life-Style-Management 73<br />

Der Ergebnistransfer 75<br />

Personenverzeichnis 2002 89<br />

II


Geleitwort<br />

Geleitwort<br />

In diesem Jahr ist der Gründer des <strong>IAI</strong>, Professor Dr. Erich Staudt, im Alter von nur 60 Jahren<br />

verstorben. Mit ihm haben wir einen der profiliertesten Vertreter der betriebswirtschaftlichen Innovationsforschung<br />

verloren. Erich Staudt prägte als brillanter Querdenker, Wissenschaftler, Berater<br />

und Unternehmer wie kaum ein anderer die deutsche Innovationsszene durch kritische<br />

Analysen. Er scheute sich nicht, den Dialog mit der Öffentlichkeit offensiv zu führen und fortschrittliche<br />

Ideen und Konzepte auch gegen Widerstände konsequent zu vertreten. Das <strong>IAI</strong> hat er<br />

bis zuletzt mit seiner Energie und seinem Engagement begeistert. Er hinterlässt dem Institut ein<br />

anspruchsvolles und verpflichtendes Verständnis von Wissenschaft und angewandter Forschung.<br />

Vorstand, Geschäftsführung und MitarbeiterInnnen des <strong>IAI</strong> haben es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

die Arbeiten im Sinne von Erich Staudt fortzuführen. Mit den laufenden und abgeschlossenen<br />

Projekten wollen wir sein wissenschaftliches Erbe annehmen und weiterentwickeln. Zentraler<br />

inhaltlicher Ansatzpunkt ist dabei derzeit für uns die Kompetenzentwicklung als dynamisierender<br />

Faktor einer innovierenden Gesellschaft. Unsere Ergebnisse in diesem Bereich verdeutlichen<br />

erhebliche Herausforderungen sowohl für die betriebliche Personalentwicklungsarbeit als auch<br />

für die Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik. Nachdem wir in den vergangenen Jahren den Mythos<br />

Weiterbildung zum Wanken gebracht haben, konnte das <strong>IAI</strong> mit empirischen Analysen aufzeigen,<br />

dass sich Kompetenzentwicklung weitgehend außerhalb traditioneller Weiterbildung vollzieht.<br />

Insbesondere für den Innovationsbereich bedeutet professionelle Personalarbeit mehr und<br />

vor allem anderes als die eingeschliffene Formalisierung und Institutionalisierung von Weiterbildungsaktivitäten.<br />

Bei Unternehmen, die in den letzten Jahren sowohl den Umsatz überdurchschnittlich<br />

steigern als auch Arbeitsplätze schaffen konnten, dominieren arbeitsintegrierte Lernformen.<br />

Mitarbeiter werden hier gefördert, indem sie gefordert werden: Gezielter Erfahrungsaustausch,<br />

Freiräume bei gleichzeitiger Ergebnisverantwortung sowie herausfordernde Arbeitsaufgaben<br />

ersetzen die Weiterbildung von der Stange.<br />

Kompetenzentwicklung verläuft nach anderen Mustern als in einer schlichten Wissensvermittlungskultur<br />

unterstellt wird. Und auch aktuelle Versuche, nicht nur kompetente Mitarbeiter, sondern<br />

kompetente Organisationseinheiten zu entwickeln, signalisieren Unverständnis über die der<br />

Entwicklung von Unternehmen zugrunde liegenden Zusammenhänge. Es reicht nicht aus, das<br />

individuelle Lernschema auf Unternehmen übertragen zu wollen. Weite Teile der wissenschaftlichen<br />

Debatte suggerieren zwar, dass Unternehmenskompetenzen das einfache Aggregat individueller<br />

Kompetenzen seien. In betrieblichen Realwelten wird aber sehr schnell deutlich, dass die<br />

Unternehmenskompetenzen aus einem Zusammenspiel von individuellen Kompetenzen, technischen<br />

Voraussetzungen, formalen und informalen organisatorischen Regelungen sowie gewachsenen<br />

Beziehungen zu Lieferanten, Kunden etc. entstehen. Und so ist auch zu erklären, dass mo-<br />

1


2<br />

Geleitwort<br />

dische Begriffe von lernenden Organisationen zwar gerne adaptiert und zum Leitbild eines „innovierenden“<br />

Unternehmens erhoben werden, Umsetzungsbemühungen aber an der Komplexität<br />

bestehender Kompetenzarchitekturen scheitern. Der technokratische Glaube an die synthetische<br />

Steuerbarkeit von Unternehmensentwicklung in einem dynamischen Umfeld muss der Pfadabhängigkeit<br />

Tribut zollen. Mit großen Erwartungen gestartete Vorhaben bleiben stecken und aufwendige<br />

Kulturwandelprojekte sollen dann die Folgen der Fehleinschätzungen heilen.<br />

Die Entwicklungsfähigkeit und -bereitschaft von Unternehmen ist multifaktoriell determiniert.<br />

Es sind eben nicht allein die Individualkompetenzen, sondern auch technologische Entscheidungen<br />

des Musters UMTS, die genauso wie gewachsene organisatorische Regelungen oder Beziehungsnetzwerke<br />

die Unternehmensentwicklung festlegen. Diese Zusammenhänge wollen wir<br />

weiter klären und einer betriebswirtschaftlichen Beurteilung zugänglich machen.<br />

Auch für dieses Forschungsfeld hat uns Erich Staudt mit seiner ihm eigenen Überzeugungskraft<br />

ermutigt, im Spannungsfeld von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik neue Wege einzuschlagen<br />

und mit Nachdruck zu verfolgen. Angesichts der anstehenden Themen sind wir zuversichtlich,<br />

auch künftig mit Beiträgen aus der angewandten Innovationsforschung Diskussionen initiieren<br />

zu können, um das <strong>IAI</strong> beständig als kompetentes Institut im Innovationsbereich zu positionieren.<br />

Mit dem diesjährigen Jahresthema wollen wir in diesem Sinne noch einmal „Anstöße“ unseres<br />

Gründers, Erich Staudt, platzieren. Das Jahresthema trägt den Titel „Innovationspatt – <strong>Ein</strong> <strong>reformfeindliches</strong><br />

<strong>Establishment</strong> <strong>verspielt</strong> <strong>Deutschlands</strong> Chancen“ und ist eine seiner letzten Veröffentlichungen,<br />

mit der er in gewohnter Manier die Entwicklungsprobleme des Innovationsstandorts<br />

Deutschland skizziert und notwendige Reformen angemahnt hat. Mit dieser kritischen<br />

Analyse wollte er erneut die Harmonie-Illusion von Politikern und Unternehmern vom Konsens<br />

an runden Tischen „stören“, um Innovationen voranzubringen. Wie so oft, war Erich Staudt hier<br />

mit seinen Analysen der Zeit weit voraus.<br />

Verbunden mit dem Bericht über laufende Forschungsaktivitäten sowie Veröffentlichungen bedanken<br />

wir uns bei all denen, die auch in diesem Jahr wieder unsere Arbeit ermöglicht und dem<br />

<strong>IAI</strong> nach dem Tod von Professor Dr. Erich Staudt ihre Unterstützung zugesagt haben. Wir werden<br />

weiterhin den Dialog mit Ihnen pflegen und würden uns freuen, wenn Sie auch künftig an<br />

den Themen der angewandten Innovationsforschung Interesse fänden. In diesem Sinne hoffen<br />

wir auf Ihre Resonanz, Anregungen und eine weiterhin gute Zusammenarbeit.<br />

Bochum im Dezember 2002 Bernd Kriegesmann


Geleitwort<br />

Innovation:<br />

Von der Weiterbildung zur Lernkultur<br />

In memoriam Professor Dr. Erich Staudt<br />

Innovation bedingt Kompetenz<br />

Innovation galt noch in den 1970er Jahren eher als<br />

Bedrohung denn als betriebliche Notwendigkeit. In<br />

saturierten Gesellschaften wurden Innovationen so<br />

lange verschoben, wie es geht. Nicht verwunderlich,<br />

dass Staudt in dieser Zeit mit seinen Arbeiten zur Innovationsforschung<br />

Argwohn erweckte. Umso mehr,<br />

als er Ende der 1970er Jahre zeigte, dass der zentrale<br />

Engpass im technischen und strukturellen Wandel die<br />

Qualifikation - nach heutigem Stand: die Kompetenz<br />

(und hierhinter verbirgt sich ein gewaltiger Lernprozess)<br />

- von Fach- und Führungskräften ist (Staudt<br />

1980). Sein Postulat von der Führungsrolle der Personalentwicklung<br />

für die Unternehmensentwicklung<br />

(Staudt/Schepanski 1983) störte Planungskünstler,<br />

die - allein an der Technik oder am Markt orientiert -<br />

den Faktor Personal als Anpassungsreserve am Ende<br />

der Planungskette sahen: Erst die Festlegung zu bearbeitender<br />

Märkte sowie einzusetzender Technik und<br />

dann die beliebige Synthetisierung der Mitarbeiterkompetenzen.<br />

Mit dieser eingeschränkten Perspektive, die sich Bildungs-Planwirtschaftler<br />

bis heute hartnäckig bewahren,<br />

wenn sie die richtigen Qualifikationen der Zukunft<br />

in einem prognostischen Hochleistungsakt bestimmen<br />

wollen und damit die Zukunft offensichtlich<br />

besser kennen als die dezentral verteilten Innovationskräfte,<br />

die die Zukunft selbst noch entdecken<br />

müssen, werden die personellen Potenziale als Träger<br />

von Innovationen ausgeblendet. Die als Folge entstehenden<br />

Engpässe im Kompetenzbereich werden mit<br />

der Diagnose eines steigenden Weiterbildungsbedarfs<br />

bei steigender Entwicklungsdynamik fehlinterpretiert.<br />

Mit zunehmendem Innovationsdruck schwollen<br />

daher Weiterbildungsbemühungen an, und der Glaube<br />

an deren Wirksamkeit verfestigte sich mit dem<br />

Ausweis wachsender Aufwendungen. Hatte Staudt<br />

anfänglich auch diesem Gedanken nahe gestanden, so<br />

kam er in seinem Weiterdenken doch zunehmend zu<br />

einer kritischeren <strong>Ein</strong>sicht.<br />

<strong>Ein</strong>e Schwachstellenanalyse von Personalentwicklung<br />

und Weiterbildung im Jahre 1989 (Staudt 1990)<br />

zeigte die Widersprüche der Ideologie einer anforderungsorientierten<br />

Weiterbildung auf. Anstelle von<br />

Reparaturweiterbildung und institutionellen Verkrustungen<br />

forderte Staudt erneut eine höhere Potenzialorientierung<br />

und die Integration von Personalund<br />

Organisationsentwicklung im Verbund mit der<br />

Unternehmensentwicklung. Mit seiner Potenzialorientierung<br />

durchbrach Staudt die eindimensionale<br />

Denkweise und öffnete den Blick für eine Weiterbildung,<br />

die nicht allein anforderungsorientiert, sondern<br />

auf die kompetenzbasierte Ansteuerung entwicklungsoffener<br />

Prozesse ausgerichtet ist.<br />

Denn Kompetenz ist dynamisierender Faktor von<br />

Entwicklungsprozessen und nicht beliebig synthetisierbare<br />

Anpassungsreserve. In einem komplexen<br />

Rückkoppelungsprozess werden Kompetenzen in<br />

neuen Sach- und Dienstleistungen bzw. Verfahren<br />

"materialisiert" und lösen entsprechend geänderte<br />

Kompetenzanforderungen beim Nutzer bzw. Anwender<br />

aus. Die Entwicklung von Kompetenzen wird<br />

damit zum zentralen Bestandteil von Innovationsprozessen<br />

bzw. ist in diese eingebettet. Obwohl dieser<br />

Zusammenhang inzwischen unbestritten ist, halten<br />

sich linear-sequentielle Denkmuster, ignorieren<br />

staatliche Programme zur Innovationsförderung diesen<br />

Fakt weitgehend, indem sie einseitig Technologien<br />

pushen, ohne die Kompetenzen mitzuentwickeln<br />

und betreiben Unternehmen sehr aufwendig Marktanalysen<br />

und Investitionsrechnungen vor der <strong>Ein</strong>führung<br />

neuer Techniken, ohne die erforderliche Kompetenzentwicklung<br />

vorzubereiten. Mit erheblichen<br />

Aufwendungen startet man dann chronisch verspätet<br />

und meist experimentell, um sich die erforderlichen<br />

Kompetenzen anzueignen. Diese künstliche Abkopplung<br />

der Kompetenzentwicklung vom übrigen<br />

3


Innovationsgeschehen findet dann ihren Niederschlag<br />

in Green-Card-Debatten oder dem Anwendungsstau<br />

neuer Techniken.<br />

Kompetenzentwicklung durch Weiterbildung<br />

– Missverständnisse forcieren Suchbewegungen<br />

in die falsche Richtung<br />

Auch vor diesem Hintergrund wäre es falsch, Staudt<br />

in die Rolle des Weiterbildungsgegners zu drängen,<br />

zumal er mit Forderungen wie „Weiterbildung statt<br />

Arbeitszeitverkürzung“ oder „Weiterbildung für Ingenieure“<br />

viele aktuell diskutierte Themen lange<br />

vorweggenommen hat (Staudt 1986). Die Effektivität<br />

und Effizienz gut umgesetzter Weiterbildung zur Reproduktion<br />

von Routinen ist auch unbestritten. Staudt<br />

hat dabei aber nie für die Lösung von Entwicklungsproblemen<br />

künstlich von der Arbeitswelt getrennte<br />

Lehrarrangements im Sinne gehabt oder ist gar der<br />

Utopie der Planbarkeit von Weiterbildung in dynamischen<br />

Entwicklungsprozessen aufgesessen. Um Lösungsansätze<br />

für die Umsetzung eines potenzialorientierten<br />

Ansatzes herauszufinden, untersuchte er<br />

vielmehr die Verknüpfung von Personal- und Organisationsentwicklung<br />

in japanischen Unternehmen. Dabei<br />

wurde deutlich, dass mit dieser potenzialaktivierenden<br />

Entwicklung im Betrieb nicht nur eine Bewältigung<br />

von Strukturwandlungsproblemen möglich<br />

ist, sondern zugleich das System der formalen Qualifikation<br />

für ein ganzes Berufsleben zu problematisieren<br />

wäre. Damit ging die Erkenntnis einher, dass<br />

„Kompetenz“ mehr ist als Formalqualifikation und<br />

qua Wissensvermittlung gerade in Entwicklungsprozessen<br />

nicht entwickelt werden kann. Innovationen<br />

beruhen auf selbst organisierten Prozessen. Die darin<br />

erforderlichen und zum Vorschein tretenden Kompetenzen<br />

der Beteiligten sind kaum auf der Schulbank<br />

oder in Seminaren zu vermitteln.<br />

Doch im Boom der Wiedervereinigung gingen diese<br />

<strong>Ein</strong>sichten unter. Weiterbildung degenerierte zum<br />

Beschäftigungsprogramm und zum Alibi für überdimensionierte<br />

Weiterbildungsinstitutionen. Dies verleitete<br />

Staudt in seiner provokanten Art zu deutlichen<br />

Formulierungen: „Ich für mich ... bin mir sicher, dass<br />

der Schrebergarten, die Nachbarschaftshilfe, soziales<br />

und politisches Engagement und die Fähigkeit, die<br />

eigene Wohnung zu renovieren, zumindest für eine<br />

Übergangszeit befriedigender sind, als wie ein Hamster<br />

im Weiterbildungstretrad zu laufen.“ (Staudt<br />

1993, S. 35)<br />

Auch aus den Analysen dieser Entwicklungen (Staudt<br />

et al. 1996) wurde klar, dass eine sinnvolle Personalentwicklung<br />

nur zu einem geringen Anteil in der<br />

institutionalisierten Weiterbildung stattfindet, dass<br />

also allein die Wissensvermittlung Übergangs- und<br />

Entwicklungsprobleme nicht lösen kann. Die Ursa-<br />

4<br />

Geleitwort<br />

chenanalyse lieferte er mit dem Beitrag „Weiterbildung:<br />

<strong>Ein</strong> Mythos zerbricht“ (Staudt/Kriegesmann<br />

1999). Mit der Aufklärung von zwei Missverständnissen<br />

relativierte er die Reichweite von Weiterbildung<br />

in Innovationsprozessen und widerlegte damit<br />

die Annahme, dass zunehmende Entwicklungsdynamik<br />

mehr Weiterbildung erfordert:<br />

– Konventionelle Weiterbildung setzt im Vorfeld<br />

bestimmbare Anforderungen voraus. Weil es<br />

aber in dynamischen Entwicklungsprozessen<br />

nicht mehr gelingt, inhaltliche Orientierung für<br />

Weiterbildung zu schaffen, wird die Flucht auf<br />

die Metaebene des Überfachlichen und der<br />

Schlüsselqualifikationen angetreten. Das<br />

–<br />

Münchhausendilemma soll durch das Herausziehen<br />

aus dem Sumpf am eigenen Zopf aufgelöst<br />

werden.<br />

Neben der Wissensvermittlung durch Weiterbildung<br />

ist noch etwas anderes wirksam, das die<br />

Kompetenz bestimmt. Nicht frei verfügbares<br />

Wissen, das über die Schulbank oder das Internet<br />

vermittelt wird, schafft Problemlösungen, sondern<br />

erst das Anwendungs- und Umsetzungs-<br />

Know-how. Die üblichen Wissensvermittlungsstrategien<br />

reichen dazu nicht aus. Und selbst<br />

wenn Handlungsfähigkeit erreicht werden kann,<br />

greifen auf Lernen reduzierte Bemühungen zu<br />

kurz, weil persönliche Dispositionen und Motivationen<br />

ausgeblendet bleiben.<br />

Diese beiden Problemkreise erklären die begrenzte<br />

Reichweite von traditioneller Weiterbildung und weisen<br />

auf die notwendige Neukonzipierung von Kompetenzentwicklung<br />

hin. Neben der unbestritten bedeutsamen<br />

Konzentration auf das Lernen im Prozess<br />

der Arbeit konnten die Ergebnisse dazu beitragen,<br />

den Bereich des Lernens im sozialen Umfeld als<br />

wichtigen Teil des informellen Lernens stärker in den<br />

Blick der Forschung zu rücken. So dominieren etwa<br />

bei der Bewältigung individueller Entwicklungen die<br />

Kompetenzentwicklungseffekte aus der Tätigkeit,<br />

gehen Kompetenzen eher auf die bisherige Berufsbiographie<br />

aber auch auf das soziale Umfeld zurück<br />

als auf Lehrarrangements (Staudt/Kley 2001). Empirische<br />

Analysen des Instituts für angewandte Innovationsforschung<br />

zur Kompetenzentwicklung in innovationsaktiven<br />

Unternehmen belegen zudem, dass<br />

arbeitsintegrierte Maßnahmen und organisatorische<br />

Bedingungen als Kompetenzquellen den einer Lehrkultur<br />

entsprechenden Maßnahmen überlegen sind<br />

(Staudt et al. 2002).<br />

Vom Mythos in die Krise<br />

Inzwischen signalisieren auch rückläufige Weiterbildungsinvestments,<br />

dass die Teilnehmer den Beitrag<br />

anderer Lernformen und Lernorte zur Kompe-


Geleitwort<br />

tenzentwicklung registrieren und souveräne Lernsubjekte<br />

ihre Kompetenzentwicklung selbst organisieren.<br />

Es wäre aber verfehlt, den Weiterbildungsinstitutionen<br />

nahezu alle Bedeutung beim Aufbau von<br />

Kompetenz abzusprechen. Denn für den Erwerb von<br />

Kulturtechniken und die Reproduktion von Routinen<br />

ist ihre Effektivität anscheinend kaum zu übertreffen.<br />

Aber es bleibt die Herausforderung, im Kontext der<br />

breiten Sichtweise von Kompetenzentwicklung den<br />

Beitrag, das Kerngeschäft von traditioneller Weiterbildungseinrichtungen<br />

exakter und neu zu bestimmen.<br />

Die politische Alibi-Formulierung, Innovation<br />

und Veränderungen bedingten verstärkte Weiterbildung,<br />

hat sich als Irrweg herausgestellt. Auch stellt<br />

sich die grundsätzliche Frage, wie viel Routinen in<br />

hochentwickelten Wirtschaften ökonomisch vertretbar<br />

sind. Davon hängt es aber auch ab, welchen Stellenwert<br />

und welches Profil Weiterbildungseinrichtungen<br />

haben werden.<br />

Insgesamt ist unbestritten, dass individuelle Kompetenzentwicklung<br />

immer wichtiger wird. <strong>Ein</strong>e auf<br />

Formalqualifikation reduzierte Lehrkultur ist in<br />

strukturellen Wandlungsprozessen jedoch nicht mehr<br />

angemessen (Erpenbeck/Sauer 2000). Will man den<br />

Herausforderungen einer innovierenden Gesellschaft<br />

gerecht werden, ist der Weg für eine neue Lernkultur<br />

zu öffnen, die<br />

– die Arbeitstätigkeit als Kompetenzquelle nicht<br />

zufällig akzeptiert oder sogar im Zuge von Rationalisierungs-<br />

und Fusionseuphorien ignoriert,<br />

sondern als Gestaltungsaufgabe aktiviert,<br />

– die Lernintensität des sozialen Umfeldes akzeptiert<br />

und im Sinne der Potenzialorientierung aufgreift,<br />

– aber auch Wissensvermittlung durch klassische<br />

Weiterbildungsinstitutionen - sicherlich mit einem<br />

geänderten Rollenverständnis - in Entwicklungszusammenhänge<br />

einbindet.<br />

Wenn auch mit den Staudt´schen Arbeiten die Konturen<br />

einer entsprechenden Lernkultur weiter aufgeschlossen<br />

wurden, fallen breite Zustimmung und bekundete<br />

Umsetzungsbemühungen allzu oft dem business<br />

as usual zum Opfer, werden „Bildungsoffensiven“<br />

in tradierten Strukturen versucht, benennt man<br />

Althergebrachtes mit neuen Etiketten. So spricht man<br />

aus Rücksicht auf die etablierten Strukturen lieber<br />

nur von einer „Akzentverschiebung“ der Weiterbildung.<br />

Die Barrieren auf dem Weg zu einer neuen<br />

Lernkultur werden - wie bei jeder Innovation - überdeutlich<br />

sichtbar.<br />

Lernkultur als Innovationskultur<br />

Während sich die verfestigten Strukturen und Denkmustern<br />

Verhafteten zwischen Terrainsicherung und<br />

Nachhutgefechten bewegen, weitete Staudt den Blick<br />

für eine neue Lernkultur erneut, indem er die isolierte<br />

Optimierungsdiskussion individueller Kompetenzentwicklung<br />

relativierte. <strong>Ein</strong>e neue Lernkultur<br />

läuft ins Leere, wenn zwei Missverständnisse nicht<br />

aufgebrochen werden:<br />

– Personalentwicklung findet oftmals losgelöst<br />

vom Systemzusammenhang statt, d.h. entkoppelt<br />

von der angestrebten bzw. mit der Kompetenz<br />

machbaren organisatorischen, technischen oder<br />

marktlichen Entwicklung. Die Verwertbarkeit<br />

der individuellen Kompetenz resultiert aber erst<br />

aus der Integrierbarkeit in den arbeitsteiligen Zusammenhang<br />

nicht nur mit dem Sozialsystem,<br />

sondern auch mit dem technischen System und<br />

der Arbeitsorganisation.<br />

– Die Kompetenz von Organisationen oder Betrieben,<br />

eben die Systemkompetenz, wird häufig als<br />

einfaches Aggregat individueller Kompetenzen<br />

gedacht. Die vorliegenden praktischen Erfahrungen<br />

machen aber deutlich, dass die Systemkompetenz<br />

einer Organisation oder eines Unternehmens<br />

auf einem Zusammenspiel von Personal,<br />

Technostrukturen und ihrer <strong>Ein</strong>bindung über<br />

formelle sowie informelle organisatorische Regelungen<br />

in den Betriebskontext und das Unternehmensumfeld<br />

basiert. Der Nutzen bzw. die<br />

Verwertbarkeit der Systemkompetenz zeigt sich<br />

aber erst in dem marktlichen Erfolg, der sich aus<br />

der Position in der Wertschöpfungskette ergibt.<br />

Erst die Integration der individuellen Kompetenzen<br />

in das Arbeitssystem sowie die Verzahnung der individuellen<br />

Kompetenzentwicklung mit der jeweiligen<br />

Systementwicklung führen zu Systemtransformationen<br />

und damit zu Innovationen.<br />

Die individuelle Kompetenz ist also lediglich ein<br />

Baustein, dessen Nutzen sich erst aus dem sachökonomischen<br />

Zusammenhang ergibt. Schon die qualitative<br />

Deskription der individuellen Kompetenz erfolgt<br />

zum überwiegenden Teil aus den übrigen Systembestandteilen<br />

(z.B. als Gruppenmitglied im sozialen<br />

System, als Dreher an der Drehbank, als Funktionsträger<br />

in der Organisation etc.). Erst die Kenntnis<br />

des Systemzusammenhangs erlaubt die Gestaltung<br />

von Kompetenzentwicklungsmaßnahmen auf bestimmten<br />

Entwicklungspfaden.<br />

Innovationen sind komplexe Systementwicklungen,<br />

in denen gewachsene Unternehmenskonfigurationen<br />

von Input-Faktoren, eingesetzten Betriebsmitteln,<br />

Strukturen und Prozessen, Mitarbeiterpotenzialen und<br />

Leistungsangeboten mit ihren sehr spezifischen Beziehungen<br />

und Abhängigkeiten neu formiert werden.<br />

Das ist etwas anderes als das reduktionistische<br />

Phantom von den „schnell lernenden Organisationen“.<br />

So erfordern einerseits Produktinnovationen<br />

andere Fertigungsorganisationen mit neuen Be-<br />

5


triebsmitteln und Verschiebungen in Mitarbeiterkompetenzen,<br />

eventuell auch neue Absatzwege oder<br />

Servicefunktionen. Andererseits bilden z.B. neue<br />

Betriebsmittel den Ausgangspunkt für neue Produktquantitäten<br />

und -qualitäten, aber auch eine geänderte<br />

Kompetenzarchitektur bis hin zu Verschiebungen<br />

der Marktkonstellationen.<br />

<strong>Ein</strong>e Organisation, die sich selbst neu am Markt positioniert<br />

(z.B. durch Produktinnovation) hat also<br />

gleichzeitig eine erhebliche interne Transformationsleistung<br />

zu erbringen. Dabei sind die individuellen<br />

Lernschritte zwar von zentraler Bedeutung, aber<br />

sie sind (wie z.B. beim Lernen im Prozess der Arbeit)<br />

am effektivsten im Gleichschritt mit der Entwicklung<br />

der anderen Systembestandteile zu betreiben. Damit<br />

sind die Anforderungen an eine Lernkultur, die die<br />

Entwicklung fördert, skizziert.<br />

Die Krise als Chance<br />

Die zurückgehenden Teilnahmezahlen an Weiterbildung,<br />

der Rückgang betrieblicher Weiterbildungsaufwendungen,<br />

der vorauszusehende Absturz der<br />

Förderung der beruflichen Weiterbildung als arbeitsmarktpolitisches<br />

Instrument mit äußerst begrenzter<br />

Wirkung kann vor diesem Hintergrund als Chance<br />

interpretiert werden. Es wächst die Bereitschaft, Positionen<br />

in Frage zu stellen und im Feld der Kompetenzentwicklung<br />

neue Wege zu beschreiten.<br />

Diese Innovationen und veränderten Sichtweisen beziehen<br />

sich auf unterschiedliche Ebenen, auf die<br />

Ebene des <strong>Ein</strong>zelnen, der Betriebe, der Regionen,<br />

aber auch der Sozialpartner. Alle sind gefordert, über<br />

neue Wege nachzudenken. Dies wird nicht im Konsens<br />

geschehen, denn - so Staudt - „Innovation im<br />

Konsens ist Nonsens“.<br />

Die Umsetzung eines modernen Kompetenzentwicklungsmanagements<br />

bedingt die Etablierung von<br />

Lernkulturen, welche die Systemintegration von personellen,<br />

technischen und organisatorischen Veränderungsmaßnahmen<br />

gewährleisten. Da Veränderungen<br />

weder Haupt- noch Daueraufgabe eines Betriebes<br />

sein können, ist dabei davon auszugehen, dass Betriebe<br />

nicht über eine statische Lernkultur verfügen,<br />

sondern dass diese prozessabhängig variiert resp. verschiedene<br />

Lernkulturen komplementär erforderlich<br />

sind. Während<br />

– die Initiierung von Innovationen Lernkulturen<br />

voraussetzt, die den Aufbruch zu Neuem ermöglichen<br />

und die Formierung innovativer Kräfte<br />

zulassen,<br />

– erfordern vollzogene Entwicklungsschritte „stabilisierende“<br />

Lernkulturen, welche durchaus<br />

auch Wesensmerkmale traditioneller Lehrkulturen<br />

aufweisen können.<br />

6<br />

Literatur<br />

Geleitwort<br />

Erpenbeck, J.; Sauer, J.: Das Forschungs- und Entwicklungsprogramm<br />

„Lernkultur Kompetenzentwicklung“.<br />

In: Kompetenzentwicklung 2000. Lernen<br />

im Wandel – Wandel durch Lernen. Münster/New<br />

York/München/Berlin 2000, S. 289-335<br />

Staudt, E.: Mikroelektronik. <strong>Ein</strong> Engpaß und seine<br />

Beseitigung. In: Der Arbeitgeber, Heft 23/1980, S.<br />

1402-1410<br />

Staudt, E.: Lebenslanges Lernen. In: VDI-Z, Nr.<br />

17/1986, S. 619-622<br />

Staudt, E.: Defizite betrieblicher Weiterbildung. In:<br />

Schlaffke, W.; Weiß, R. (Hrsg.): Tendenzen betrieblicher<br />

Weiterbildung - Aufgaben aus Forschung und<br />

Praxis. Köln 1990, S. 36-78<br />

Staudt, E.: Weiterbildung zwischen Sozial- und Arbeitsmarkt.<br />

In: Berufliche Weiterbildung im Transformationsprozeß.<br />

<strong>Ein</strong>e Zwischenbilanz. QUEM–report<br />

Heft 12. Berlin 1993, S. 21-40<br />

Staudt, E. et al.: Weiterbildung von Fach- und Führungskräften<br />

in den neuen Bundesländern. edition<br />

QUEM, Band 7. Münster, New York 1996<br />

Staudt, E. et al.: Der Beitrag der Weiterbildung zur<br />

Personal-, Organisations- und Unternehmensentwicklung<br />

in KMU und Großunternehmen – <strong>Ein</strong>e vergleichende<br />

Analyse von Differenzen und Defiziten.<br />

BMBF-Schlussbericht. Bochum 2002<br />

Staudt, E.; Kley, T.: Formelles Lernen – informelles<br />

Lernen – Erfahrungslernen. Wo liegt der Schlüssel<br />

zur Kompetenzentwicklung von Fach- und Führungskräften.<br />

In: Berufliche Kompetenzentwicklung<br />

in formellen und informellen Strukturen. QUEM–<br />

report, Heft 69. Berlin 2001, S. 227-275<br />

Staudt, E.; Kriegesmann, B.: Weiterbildung: <strong>Ein</strong><br />

Mythos zerbricht. Der Widerspruch zwischen überzogenen<br />

Erwartungen und Mißerfolgen der Weiterbildung.<br />

In: Staudt, E. (Hrsg.): Berichte aus der angewandten<br />

Innovationsforschung, Nr. 178. Bochum<br />

1999<br />

Staudt, E.; Schepanski, N.: Innovation, Qualifikation<br />

und Organisationsentwicklung: Folgen der Mikrocomputer-Technik<br />

für Ausbildung und Personalwirtschaft.<br />

In: Bundesminister für Forschung und Technologie<br />

(Hrsg.): Technischer Wandel, Personalplanung<br />

und Personalwirtschaft. Beiträge und Materialien<br />

zum Symposium der Sozialakademie Dortmund,<br />

02.-04.11.1982. Düsseldorf/Wien 1983, S. 155-197<br />

Johannes Sauer und Bernd Kriegesmann<br />

QUEM-BULLETIN 5/2002, Seite 1–4


Innovationspatt – <strong>Ein</strong> <strong>reformfeindliches</strong><br />

<strong>Establishment</strong> <strong>verspielt</strong> <strong>Deutschlands</strong> Chancen<br />

Das Jahresthema


Innovationspatt – <strong>Ein</strong> <strong>reformfeindliches</strong> <strong>Establishment</strong> <strong>verspielt</strong><br />

<strong>Deutschlands</strong> Chancen 1<br />

von Erich Staudt †<br />

8<br />

Jahresthema<br />

In unserer Gesellschaft besteht nur eine vordergründige <strong>Ein</strong>igkeit, dass man innovieren sollte. In<br />

aller Regel wird die Innovationsfähigkeit von Individuen, Institutionen und Unternehmen überschätzt,<br />

werden Widerstände gegen den Wandel übersehen.<br />

Die großen Heilslehrer, Erfinder, Promotoren und Vermarkter von Innovationen geben sich dann<br />

enttäuscht und erschüttert. Weil ihr „Allheilmittel“ nicht gleich angenommen und freudig begrüßt<br />

wird, räsonieren sie dann über die<br />

• Innovationsfeindlichkeit in unserer Gesellschaft,<br />

• Unfähigkeit zurückhaltender Anwender,<br />

• Führungsschwächen des Managements,<br />

• Leistungsschwäche der Arbeitnehmer oder<br />

• Unzulänglichkeit des Bildungssystems, das es versäumt habe, schon vor der Kenntnis der jeweils<br />

aktuellen Technologie, angemessene Ausbildungsgänge einzurichten.<br />

Die Überschätzung der Überzeugungskraft von Neuerungen und die Unterschätzung der durch<br />

Innovationen hervorgerufenen Widerstände, die durch den missionarischen Übereifer oft noch<br />

verstärkt werden, erzeugen erhöhte Störpotentiale, die die technische und wirtschaftliche Entwicklung<br />

hemmen und schließlich in einen Teufelskreis führen, in dem Widerstände gegen den<br />

Wandel eher noch verschärft als abgebaut werden. 2<br />

Innerhalb einer solchen Innovationswiderstände verstärkenden Spirale bewegt sich ein großer<br />

Teil der Innovationsszene in der Bundesrepublik.<br />

In saturierten Gesellschaften werden Innovationen – so lange es geht – verschoben und verdrängt.<br />

Nichts macht so müde wie der Erfolg vergangener Tage. An die Stelle von Innovationen<br />

rückt deshalb in Krisenzeiten zunächst Besitzstandswahrung. Gewerkschaften, Altindustrien und<br />

Großorganisationen errichten „Wagenburgen“. Sie richten zwar nichts gegen das Erdbeben des<br />

1<br />

2<br />

Unter gleichem Titel erschienen in: Bollmann, S. (Hrsg.): Patient Deutschland – <strong>Ein</strong>e Therapie, Stuttgart, München 2002,<br />

S. 45–61.<br />

Vgl. Staudt, E. (Hrsg.): Das Management von Innovationen, Frankfurt/Main 1986.


Jahresthema<br />

Strukturwandels aus, schaffen aber eine Pattsituation, die es der populistisch an diese „Wagenburgen“<br />

gekoppelten Politik unmöglich macht, die richtigen Rahmenbedingungen für die gesellschaftliche<br />

Erneuerung zu setzen.<br />

Um die Kräfte deutlich zu machen, die zu solchen innovatorischen Patts führen, sei als Referenzsystem<br />

das Ruhrgebiet betrachtet, wo schon seit 40 Jahren drei Gruppen mit ihren Widerständen<br />

den Strukturwandel verzögern. Die drei Gruppen sind:<br />

• das kommunale und regionale politische Umsystem,<br />

• die Unternehmen dieser Region – im Vordergrund stehen dabei natürlich die Großunternehmen<br />

der alten Monostruktur –<br />

• und die organisierten Arbeitnehmer.<br />

Es geht dabei nicht um die Kritik der spezifischen Region, sondern den Prototypus eines Innovationspatts,<br />

wie er nicht nur in jeder altindustriellen Gegend der Erde auftritt, sondern genauso in<br />

der Landwirtschaft oder in der modernen Rüstungs- und Luftfahrtindustrie, aber auch bei<br />

Dienstleistern vorzufinden ist.<br />

Jede dieser drei Gruppen, die Politik, die Unternehmen und die Arbeitnehmer, praktiziert spezifische<br />

Strategien des Krisenmanagements, die, jede für sich genommen, menschlich verständlich<br />

und unter Überlebensgesichtspunkten durchaus zu rechtfertigen sind. Insofern ist auch keiner der<br />

beteiligten Gruppierungen ein Vorwurf zu machen. Sie verhalten sich alle subjektiv rational und<br />

systemkonform. Nur in der Summe – und über die Zeit – bewirken diese Aktivitäten, trotz bester<br />

Absicht, das innovatorische Patt und die daraus resultierenden Friktionen des Strukturwandels.<br />

Erste Widerstandsgruppe: Politik<br />

Die Krise des Ruhrgebiets ist das Ergebnis weit zurückliegender falscher bzw. nicht vorhandener<br />

Strukturpolitik. Dies wird aus der hohen Zeitkonstante bei strukturellen Veränderungen deutlich.<br />

So braucht man für die Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in Produktion<br />

und Produkte fünf bis zehn Jahre. Investitionen in Betriebsmittel und Maschinen schreiben<br />

Strukturen für zehn bis zwanzig Jahre fest. Änderungsnotwendigkeiten in der Kompetenz von<br />

Arbeitnehmern, aber auch Führungskräften, werden leicht zum Generationenproblem, das meist<br />

erst mit einem Zeithorizont von mehr als dreißig Jahren gelöst werden kann. Schließlich sind Investitionen<br />

in die Infrastruktur Jahrhundertwerke, die, einmal getätigt, kaum mehr revidierbar<br />

sind.<br />

9


10<br />

Jahresthema<br />

Im krassen Gegensatz dazu steht alltägliches politisches Verhalten. Politiker sind Stimmenmaximierer.<br />

Die öffentliche Hand sieht sich wegen jeweils bevorstehender Wahlen stets unter sehr<br />

kurzfristigen Erfolgsdruck gestellt. Das hat zur Folge, dass die gerade für den Strukturwandel<br />

mittels Innovationen erforderlichen langfristigen und antizyklischen Aufwendungen für den<br />

stimmenmaximierenden Politiker nicht opportun erscheinen. Denn selbst bei eigener <strong>Ein</strong>sicht<br />

würde er sich mit den entsprechenden Maßnahmen unbeliebt bei eher an aktuellen tagespolitischen<br />

Problemen orientierten Wählergruppen machen. Und er käme aufgrund des Wahlmechanismus<br />

kaum in die Machtposition, die es ihm erlaubte, gemäß seiner <strong>Ein</strong>sicht zu handeln. Angesichts<br />

dieses Dilemmas engagiert man sich bevorzugt an den Interessen gut organisierter Gruppen.<br />

Das ist auf der europäischen Ebene die Landwirtschaft, das sind im Großraum München<br />

Rüstung und Luftfahrt, und das waren im Ruhrgebiet eben Kohle und Stahl. Mit Populismus versucht<br />

man darüber das Image des bewährten Sachwalters in die Zukunft zu retten. Sicher werden<br />

diese einzelnen Bereiche auch in der Zukunft eine wichtige Domäne sein. Ihre Bedeutung nimmt<br />

allerdings zumindest aus der Sicht der in diesen Branchen zu sichernden Arbeitsplätze ab. Eigentlich<br />

müsste damit auch der Stellenwert der an diese Bereiche gekoppelten Politik relativiert<br />

werden – freilich, um wirksam zu sein, zeitlich versetzt bzw. antizyklisch und zu einem früheren<br />

Zeitpunkt. Geschieht dies nicht, entsteht ein Defizit, das mit zunehmender Größe immer mehr<br />

Kapazität im Kurieren an Symptomen bindet und schließlich in einer Absorption der Politik im<br />

Krisenmanagement endet. Genau dies aber war in der Vergangenheit beispielsweise in Bremen<br />

mit den Werften oder im Ruhrgebiet mit Kohle und Stahl der Fall. Geradezu reziprok zur Bedeutung<br />

von Kohle und Stahl entwickelte sich der Stellenwert in der Regionalpolitik. Zeitpläne,<br />

Aktivitäten, öffentliche Bemühungen etc. seiner Politiker waren durch derartige Aktivitäten<br />

überbesetzt.<br />

Auf der Strecke blieb dabei die Neugründung und Förderung alternativer Unternehmen. In Städten<br />

der Kohle und des Stahls, wie Hattingen, gab es jahrzehntelang nicht einen freien Quadratmeter<br />

Gewerbefläche. Selbst wenn Existenzgründer sich hier bemühten, stießen sie auf wenig<br />

Verständnis im politischen Umfeld und waren gezwungen, auszuwandern. In solchen Regionen<br />

fehlen dann einige Gründergenerationen aus den 60er, 70er und 80er Jahren. Es sind nämlich<br />

nicht die hektischen Neugründungen in Krisenzeiten, die die Bedingungen in einer Region stabilisieren,<br />

sondern die Klein- und Mittelunternehmen, die sich am Markt bewährt haben und schon<br />

in eine Stabilisierungsphase übergegangen sind. Es sind also keineswegs die kurzfristig innovationsgeförderten<br />

Unternehmen, die heute die Regionen Bayerns und Baden-Württembergs im<br />

Vergleich zu diesem Wirtschaftsraum so stark machen, sondern die Früchte einer „ausgeglichenen“<br />

Strukturpolitik vergangener Perioden. Und um hier nicht missverstanden zu werden, noch<br />

eine Anmerkung zur „ausgeglichenen“ Strukturpolitik jener Regionen in den vergangenen Dekaden:<br />

<strong>Ein</strong> geschlossenes inhaltliches Konzept lag weder in Bayern noch in Baden-Württemberg


Jahresthema<br />

vor. Diese Regionen haben, lediglich ihrer Not in der damaligen Zeit gehorchend, jegliche Unternehmensgründung<br />

in ihrem Bereich unterstützt und gefördert.<br />

Anders sah es zur gleichen Zeit im Ruhrgebiet aus. Relativ phantasielos ersetzte man, oder versuchte<br />

man, an Gigantomanie gewohnt, den Ausfall von „dicken Brocken“ durch den <strong>Ein</strong>satz<br />

„anderer dicker Brocken“ zu schließen. Das heißt, man bemühte sich bei den ersten größeren<br />

Krisenzeichen um Zweigwerke, Niederlassungen anderer stagnierender bis schrumpfender Branchen,<br />

denn „dicke Brocken“ finden sich vorwiegend in älteren Industrien, wie z. B. Chemie oder<br />

Automobilindustrie, die aber bei genauem Hinsehen schon wieder als stagnierende bis schrumpfende<br />

Bereiche gelten. So stolpert man dann von einer Krise zur nächsten.<br />

Dieses Subventionieren in stagnierende bis schrumpfende Bereiche blockiert die Innovationsfähigkeit<br />

einer Region über einen längeren Zeitraum, denn es tradiert Probleme. Der Erhaltungsund<br />

Sanierungsaufwand für alte Monostrukturen und der Akquisitionsaufwand für diese sogenannten<br />

„dicken Brocken“ steht nämlich in einem direkten Wettbewerb mit dem Innovationsaufwand.<br />

Man muss sich nur einmal überlegen, wie das Ruhrgebiet heute aussehen könnte, wenn<br />

die 200 Milliarden, die unter Tage „verschwunden“ sind, in moderne zukunftsträchtige Infrastrukturen<br />

gesteckt worden wären.<br />

Die etablierten Politiker sind also nicht in der Lage, aufgrund verschiedenster Rücksichtnahmen,<br />

sich aus den Altbereichen zurückzuziehen, umzuorientieren oder gar echte „Sterbehilfe“ in stagnierenden<br />

und notleidenden Branchen zu leisten. Sie werden aufgrund von politischem, unternehmerischem<br />

und gewerkschaftlichem Druck darauf verpflichtet, die jeweilige Krise zu tradieren.<br />

Sie verbauen insbesondere bei Dominanz der Erhaltungs- und Renaissancestrategien selbst<br />

marktwirtschaftliche Regulationsmechanismen, die derartige Betriebe ohne staatliche Hilfeleistung<br />

schon zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt zum Schrumpfen bzw. zum Ausscheiden aus<br />

dem Markt gezwungen hätten und damit Platz für innovative Newcomer schafften.<br />

Zweite Widerstandsgruppe: Unternehmen<br />

Die zweite Widerstandsgruppe gegen Innovationen findet sich in den Unternehmen selbst – freilich<br />

nicht in allen Unternehmen und nicht in allen Unternehmen gleich stark ausgeprägt. Um die<br />

markantesten Widerstände deutlich zu machen, muss man etwas vereinfachen, um den Idealtypus<br />

der Monostrukturen herauszuarbeiten, wie man sie sowohl im öffentlichen Dienst, bei großen<br />

Dienstleistern, wie Banken oder Stromkonzernen, aber natürlich auch in der Monostruktur<br />

des Ruhrgebietes in der Vergangenheit vorgefunden hat. Es geht also auch hierbei nicht um spezifische<br />

Personen oder Unternehmen, sondern um Tendenzen, die in Organisationseinheiten ab<br />

einem gewissen Reifegrad sichtbar werden.<br />

11


12<br />

Jahresthema<br />

Ursache der Innovationsschwäche ist ein an Business Schools gelehrter Führungsstil, der mit<br />

dem traditionellen Schumpeterschen Unternehmer wenig gemein hat.<br />

Da ist eine Generation von Angestellten in leitende Positionen geraten, die als Kinder wohl viel<br />

Monopoly gespielt haben und das jetzt für Unternehmensführung halten. Statt Neues zu entwi<br />

ckeln, kaufen sie international Stahlwerke, Automobilfabriken oder Wasserwerke zu. Sicher<br />

kann man dadurch zeitweise viel Geld verdienen, und das Spiel erscheint einfacher als sich dem<br />

aufwendigen Prozess von innovativer Unternehmensentwicklung zu stellen. Doch wenn alle das<br />

tun, wird das Ergebnis kleiner als bei einem Nullsummenspiel, weil die Strukturen veralten, im<br />

Wettbewerb zurückbleiben und niemand mehr Innovationen vorantreibt. Aus der Wirtschaftskrise<br />

wird dann eine Strukturkrise, und diese resultiert aus einer Technologiekrise, nicht wegen der<br />

Defizite in der Entwicklung neuer Techniken, sondern der fehlenden Umsetzung zu neuen Produkten,<br />

Dienstleistungen und wettbewerbsfähigen Strukturen. Das erfordert ein Vielfaches an<br />

Entwicklungsaufwand, Mut und neue Köpfe, Ideen und neue Konzepte, Fähigkeit und Durchsetzungsvermögen<br />

in alten Organisationen und am Markt. Doch Deutschland sind die Innovatoren<br />

ausgegangen. 3<br />

Die Ursachen der Krise sind nicht die vielbeklagten äußeren Umstände, sondern die Versäumnisse<br />

in Personal-, Organisations- und Unternehmensentwicklung. Da eine naive Bildungspolitik in<br />

Deutschland seit Jahrzehnten so tut, als sei es Sache des Staates, für Aus- und Weiterbildung zu<br />

sorgen, erzwang dieses Angebot wie jede Subvention seine Bewirtschaftung. „Personalentwicklung“<br />

versuchen viele Betriebe deshalb über den Austausch am Arbeitsmarkt. Und wenn das<br />

nicht klappt, mault man über Schulen und Hochschulen, die nicht schon vor Kenntnis der anstehenden<br />

Veränderungen die richtigen Ausbildungsgänge eingerichtet haben. In Weiterbildung<br />

verpulvert das Arbeitsamt viel Geld recht wirkungslos. Schließlich verfällt man mit „greencards“<br />

auf die Idee, dass andere Länder sich vielleicht früher und richtiger in Personalentwicklung<br />

engagiert haben.<br />

In diesen alten Strukturen werden nicht nur keine neuen Kompetenzen aufgebaut, sondern in riesigem<br />

Umfang Erfahrungspotentiale verheizt. Wenn Großkonzerne den Arbeitsmarkt nach<br />

Hochbegabten abkämmen, bleibt für die Klein- und Mittelbetriebe und Existenzgründungen wenig<br />

Entwicklungspotential übrig. Und wenn sich dann diese Konzerne im Verbund mit Gewerkschaftssekretären<br />

in der Rolle von Arbeitsdirektoren mit staatlicher Unterstützung unter Ausbeutung<br />

der sozialen Sicherungssysteme dieser Leute bis herunter zum Alter von 51 wieder entledigen,<br />

entsteht trotz „goldenem Handschlag“ sehr viel Frust und Resignation, nicht nur bei den<br />

auf diese Weise entsorgten, sondern auch bei den verbliebenen Belegschaften.<br />

3<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne Zukunft? Frankfurt/Main 2001.


Jahresthema<br />

Das Verbraten von Monopolrenditen in Sozialplänen und internationalen Spekulationen steht für<br />

die Unfähigkeit, das eigene Erfahrungspotential weiterzuentwickeln und zur Investition in be-<br />

triebswirtschaftlich sinnvolle Innovationen zu nutzen. Gesamtwirtschaftlich werden riesige Ver-<br />

luste in Kauf genommen, die Regionen wie das Ruhrgebiet, wo dieser Umgang mit personellen<br />

Ressourcen besonders gepflegt wurde, auf Jahrzehnte nieder halten.<br />

Da die Portfolio- und Kennzahlenfetischisten mit Schlagworten wie „Shareholder Value“ kurzatmige<br />

Abschöpfungsstrategien präferieren, erscheint Organisationsentwicklung mit Hilfe neuer<br />

Techniken viel zu langwierig und aufwendig. Denn Innovationen sind komplexe Systementwicklungen,<br />

in denen gewachsene Unternehmenskonfigurationen aus Technologien, Mitarbeiterpotential<br />

und Leistungsangeboten mit ihren sehr spezifischen Beziehungen und Abhängigkeiten<br />

neu formiert werden. Das kostet Aufwand und sehr viel Zeit. Das verlangt den langfristig denkenden<br />

Unternehmertyp und nicht den Spekulanten, der vor der Vertragsverlängerung noch<br />

kurzfristige Erfolge sucht.<br />

Unternehmensentwicklung degeneriert dann in der Krise zu kurzsichtiger Rationalisierung und<br />

Monopoly.<br />

Auf der einen Seite wird mit Lean Management, Prozessorientierung etc. der Rückzug auf Kernkompetenzen<br />

propagiert und damit letztlich ein Zustand höchster Innovationsunfähigkeit erreicht.<br />

In den Restbereichen möchte man dann (im Takt mit den genauso schlicht planenden<br />

Konkurrenten) Weltmarktführer werden und landet schließlich wie die Lemminge auf überbesetzten<br />

Marktfeldern.<br />

Jetzt beginnt das Monopoly-Spiel: Da werden etwa Kunden und Lizenzen zu überhöhten Preisen<br />

gekauft und mit dem Imponiergehabe inhaltsleerer Großanzeigen Präsenz ohne neue Produkte<br />

oder Dienstleistungen demonstriert. Akquisitionen und Fusionen, gesponsert durch eine verfehlte<br />

Steuerreform, stehen für Innovationen. Begleitet wird das Ganze in der Regel noch von Beratern<br />

und Politikern, die sich und ihre Klientel an Synergieeffekten berauschen. Die einzigen Synergieeffekte,<br />

die bleiben, sind wachsende Spesen der Berater und Honorare der Vorstandsmitglieder.<br />

Und weil dieses „Wachstum“ nicht ausreicht, redet man vom Gesundschrumpfen.<br />

Solche Betriebe, die mit Gesundschrumpfen beschäftigt sind, haben selten Kapazität zum Innovieren<br />

frei. Sie konzentrieren sich auf Cost-Cutting, Rationalisierung und die Nachhutgefechte<br />

zur Verteilungspolitik der 70er und 80er Jahre. All dies ist zwar notwendig, bewirkt aber letztlich<br />

nur eine Schrumpfung auf wettbewerbsfähige Reste. Sie haben in der Regel nur einfallslos<br />

in Wachstum und kaum antizyklisch in Innovationen investiert. Ziehen sie sich dann auf Kernkompetenzen<br />

zurück, um im Monopoly-Spiel alte Märkte im Stahl-, Automobil-, Chemiebereich<br />

oder Telekommunikationssektor zu optimieren, erreichen sie den Zustand höchster innovatori-<br />

13


14<br />

Jahresthema<br />

scher Inkompetenz. Sie sind viel zu schwerfällig zum Wandel. Wenn die Krise eskaliert, finden<br />

sich solche Unternehmen schon jenseits des Wettbewerbs.<br />

Um Marktanteile für solche Betriebe kämpfen dann Bundeskanzler, Wirtschaftspolitker, Bürgermeister,<br />

Oberstadtdirektoren, ja sogar Gewerkschaften. Die Geschäftsführungen selbst bemühen<br />

sich um Subvention und Protektion. Was früher Filz hieß, heute als „private public partnership“<br />

dekoriert wird, degeneriert zu einem Bündnis zwischen „Subventionswirtschaftler“ und<br />

Protektionist.<br />

Was hier in einem durchaus verständlichen Konsens aller Betroffenen konstruiert wurde, ist eine<br />

Art Erhaltungsersatz für Unternehmen ab einer gewissen Größe in einer marktwirtschaftlichen<br />

Ordnung. Verbände, Gewerkschaften, Kommunen und Wirtschaftspolitiker ziehen an einem<br />

Strang und machen es diesen „Elefanten“ schwer, zu sterben bzw., um im Bild zu bleiben, sich<br />

aus abgegrasten Gebieten zurückzuziehen. Die faktische Bestandsgarantie und die Kollektivierung<br />

der Ernstfallkosten hat den Verlust von Verantwortung und von Motivation für die selbstständige<br />

Bewältigung von Innovationen zur Folge.<br />

Die Strukturen dieser Organisationen sind zum Innovieren denkbar ungeeignet. Derartige Gebilde,<br />

die mit unbereinigten Produktions- und Dienstleistungsprogrammen und ihren Renaissancestrategien<br />

in Altbereichen „vollbeschäftigt“ sind, verbrauchen ihre Energie in Verwaltung und<br />

Sicherung der vorhandenen Strukturen. Aus einzelwirtschaftlicher Perspektive verhalten sich<br />

diese Geschäftsleitungen völlig korrekt. Denn wenn der Subventionswettbewerb einfacher ist als<br />

der Innovationswettbewerb – und das ist er bei hinreichendem Subventions- und Protektionsangebot<br />

der öffentlichen Hand –, wäre es für das Unternehmensestablishment selbst schädlich –<br />

hier gilt etwas Ähnliches wie bei dem stimmenmaximierenden Politiker –, wenn es anders handeln<br />

würde.<br />

Der Innovationsdruck wird in solchen Altorganisationen zu einem Generationenproblem. Da innovatorische<br />

Aktivitäten, Tätigkeiten also in neuen Bereichen, andersartige, neuartige Kompetenzen<br />

von der Basis bis in die Unternehmensspitzen bedingen, ist der Altruismus der vorhandenen<br />

Leitungen überfordert, wenn sie sich zum Zwecke des Innovierens selbst in Frage stellen<br />

sollen. Darunter leiden heute auch in der Vergangenheit erfolgreiche Unternehmen, z.B. die<br />

Chemie, Automobilindustrie oder der Bankensektor, aber auch weite Bereiche des öffentlichen<br />

Dienstes.<br />

Es entspricht einem ganz natürlichen menschlichen Trieb zur Selbsterhaltung, wenn hochzentralisierte,<br />

fachlich homogene Entscheidungsgremien, in denen die Honoratioren erstarrter Strukturen<br />

dominieren, Innovationen, die ihre Position in Frage stellen, so lange es nur irgendwie geht,<br />

hinausschieben. Da die an den jeweiligen Entscheidungsprozessen in solchen Monostrukturen<br />

Beteiligten meist spezifischen Disziplinen oder Erfahrungsbereichen besonders verhaftet sind,


Jahresthema<br />

ein guter Teil ihrer Machtstellung aus der vorhandenen Struktur resultiert, sie in aller Regel in<br />

diesen Monostrukturen selbst groß geworden sind und darüber hinaus nur dem eigenen Hintergrund<br />

entsprechende Informationskanäle in Außerbetriebsbereichen bestehen, ist auch der Zustrom<br />

von außen gering, werden die Gewohnheitsmuster entsprechend verstärkt. Zum wichtigsten<br />

Argument in derartigen Entscheidungsgremien wird das Prinzip: „Das ist bei uns schon immer<br />

so gelaufen.“<br />

Das eigene Denkmal steht derartigen Führungen und den an ihrer Macht und Entscheidungen<br />

Beteiligten im Weg. Indem sie, erkauft durch aufwendige Stäbe, mittels eines aufgeblähten Informations-<br />

und Kontrollsystems sich selbst rückversichern, verfügen sie auch an der Basis, und<br />

das ist das Absurde an dieser Entwicklung, nur noch über den Sachverstand, der ihrer eigenen<br />

Kontrollfähigkeit entspricht. Die beherrschte Fertigungs- oder Dienstleistungstechnik bleibt als<br />

Machtbasis erhalten und die Programme werden zur Volumenerhaltung fortgeschrieben, mangelnde<br />

Programmbereinigung mit Arbeitsplatzerhaltung begründet, fehlende Wettbewerbsfähigkeit<br />

durch Protektion und Subvention ausgeglichen.<br />

Die für Innovationen erforderliche Risikobereitschaft findet sich in derart eingefahrenen Strukturen<br />

bestenfalls in Randgruppen oder bei nicht direkt an der Macht Beteiligten, deren Initiativen<br />

abgeblockt wurden und die, soweit sie nicht emigriert sind – ein die Monostruktur oft noch verschärfender<br />

Vorgang –, auf den Generationenwechsel warten. 4<br />

Dritte Widerstandsgruppe: Arbeitnehmer<br />

Schwierigkeiten mit dem technisch-organisatorischen Wandel haben schließlich auch die betroffenen<br />

Arbeitnehmer. Denn auch sie sind etabliert, zumindest die arbeitsbesitzenden Arbeitnehmer.<br />

Sie und, noch mehr als sie selbst, ein Teil ihrer „Vertreter“ fahren eine doppelte Strategie<br />

im Zusammenspiel der drei Widerstandsgruppen. Für die Arbeitsbesitzenden fordert man Besitzstandswahrung,<br />

d.h. Strukturerhaltung, und für die Arbeitslosen neue Arbeitsplätze und Strukturwandel.<br />

Für ersteres ist man selbst zuständig, passen bewährte gewerkschaftliche Strategien,<br />

greift man, also ähnlich wie der Politiker, auf Erfolgsmuster der Vergangenheit zurück. Für<br />

letzteres macht man die beiden anderen Partner, Unternehmer und Politiker verantwortlich.<br />

Arbeiter und Angestellte empfinden ihnen nicht transparente Veränderungen als Bedrohung. Da<br />

ihr fachlicher Hintergrund den neuen Technologien und Organisationen meistens nicht entspricht,<br />

fürchten sie Dequalifikation und Freisetzung bzw. eine Überforderung durch neue Lernprozesse.<br />

Das vorhandene Kompetenzdefizit und die fehlende soziale Absicherung bei Innova-<br />

4<br />

Vgl. Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne Zukunft? Frankfurt/Main<br />

2001.<br />

15


16<br />

Jahresthema<br />

tionen lassen es deshalb unwahrscheinlich erscheinen, dass Arbeitnehmer unvorbereitet zu einer<br />

partizipativen Teilnahme an innovatorischen Wandlungsprozessen zu gewinnen sind. Daran ändert<br />

auch der partizipatorische „Budenzauber“ nichts, den Personalleute in den letzten Jahren<br />

betreiben.<br />

Auch hier bei dieser Widerstandsgruppe steht das eigene Denkmal vergangener Erfolge einer innovativen<br />

Entwicklung im Wege. Aufgrund der hohen Belastung war es insbesondere in dem<br />

Monostrukturbereich Kohle und Stahl in der Vergangenheit möglich, den zum Teil gesundheitsgefährdenden<br />

<strong>Ein</strong>satz durch ein entsprechend hoch abgesichertes Lohnniveau zu erkaufen. Ähnlich<br />

wie die Post, Telekom oder Bahn entzog man sich einem Teil der Folgen der innovatorischen<br />

Entwicklung durch Automation mittels defensiver Strategien, wie Rationalisierungsschutz,<br />

Frührentnertum und anderer „Naturschutzzonen“, deren Grenzen heute erreicht bzw. überschritten<br />

sind und die, angesichts zunehmendem Wettbewerbs durch Globalisierung und abnehmender<br />

Subventionsvolumina der öffentlichen Haushalte, verstärkt dem Rotstift anheim fallen.<br />

Mangels dynamischer Anpassung des Kompetenzprofils müssen heute die Betroffenen mit Arbeitnehmern<br />

in Schwellenländern konkurrieren, die auf gleichen oder sogar fortschrittlicheren<br />

Anlagen auf einem wesentlich niedrigeren Lohnniveau produzieren. Und das gilt nicht mehr nur<br />

in der Stahlproduktion, sondern beispielsweise auch in der modernen Informationstechnik, wenn<br />

etwa indische Spezialisten die Software für deutsche Dienstleister „stricken“. Vergleicht man die<br />

Verhältnisse mit anderen Regionen und Branchen, so besteht eine Differenz zwischen Lohn- und<br />

Kompetenzniveau. Man kann nun das Lohnniveau im Strukturwandel dem Kompetenzniveau<br />

anpassen, oder man muss das Kompetenzniveau der Betroffenen an das hier vorhandene Lohnniveau<br />

heranführen. Zwar wird die erste Lösung trotz erheblicher Widerstände der Not gehorchend<br />

praktiziert, was seinen Ausdruck sowohl in Reallohneinbußen an Restarbeitsplätzen, aber auch in<br />

der abnehmenden Arbeitsplatzzahl findet, doch führt diese Lösung volkswirtschaftlich in die<br />

Sackgasse. Auf der Basis niedriger Löhne und Kompetenzen sind kaum Innovationen realisierbar.<br />

Die Differenz zwischen Lohn- und Kompetenzniveau ist deshalb nicht nur ein Resultat vergangener<br />

gewerkschaftlicher Erfolge, sondern auch Ergebnis eines Strategiedefizits mit fatalen<br />

Folgen für die Betroffenen. Ihre Überlebens- oder Besitzstandswahrungsstrategie löst nicht, sondern<br />

eskaliert das Problem.<br />

Auch hier auf der Ebene der Arbeitnehmer dominiert also Krisenmanagement. Ähnlich wie Politiker<br />

und Unternehmensführer werden sie, die Arbeitnehmervertreter, als Stimmenmaximierer<br />

von den Verhältnissen angesteuert. Routiniert in der Verteilung von Wachstumsgewinn sind sie<br />

nunmehr zu einem an Besitzstandswahrung orientierten Krisenmanagement gezwungen, haben<br />

kaum eine Chance, mangels geeigneter Kompetenzen und Konzepte wirkliche Perspektiven für<br />

die von ihnen Vertretenen zu entwickeln.


Jahresthema<br />

Die Enttäuschung der technokratischen Macher<br />

In der Summe verbleibt also dreimal Krisenmanagement: politisches, unternehmerisches und<br />

gewerkschaftliches. Den schwarzen Peter schiebt man im Kreis, und die gegenseitigen Vorwürfe<br />

lauten: verfehlte Strukturpolitik, Missmanagement und Arbeitsscheu. Jede Widerstandsebene für<br />

sich genommen agiert menschlich verständlich und kämpft durchaus begründet ums Überleben.<br />

Trotz verbaler Innovationsprogrammatik wiederholen sich die Aspekte: Unbehagen vor dem<br />

Neuen, Angst vor nichttransparenter Veränderung, Rückversicherung in bewährten Bereichen<br />

und Strategien. Und über dem wohlmeinenden Aktivismus der Besitzstandswahrungen bleibt<br />

keine Zeit, Kapazität oder vielleicht bei manchen auch kein Interesse an echten innovativen Perspektiven.<br />

Der Kreis schließt sich, Krisenmanagement ist „in“, auch perspektivenloses. Dreimal<br />

Krisenmanagement, das ist schon ein gewaltiges Beschäftigungsprogramm für die Etablierten.<br />

<strong>Ein</strong> derart gewaltiges Potential, auf diese Persiflage sei nicht verzichtet, fordert Krisen geradezu<br />

heraus. Und es ist wenig tröstlich, wenn diese am Beispiel des Ruhrgebiets demonstrierten Phänomene<br />

mittlerweile bundesweit sichtbar werden und ähnliche Pattsituationen zum deutschen<br />

Innovationsalltag gehören.<br />

Und dennoch: Diese Gesellschaft ist innovationsfähiger als ihr <strong>Establishment</strong>. Lassen Sie uns<br />

auch dies am Ruhrgebiet verdeutlichen. Dort sind in den letzten 30 Jahren – trotz gigantischer<br />

Erhaltungssubventionen – neben den Arbeitsplätzen in den Monostrukturen, noch einmal die<br />

gleiche Zahl in der dazugehörigen Infrastruktur aus Klein- und Mittelbetrieben weggebrochen.<br />

Die Zahl der Arbeitslosen entspricht aber heute nur dem Nettobeitrag der hochsubventionierten<br />

Altstrukturen zum Wandel. Das heißt, in gleicher Größenordnung sind inzwischen neue Arbeitsplätze<br />

entstanden, aber eben nicht mit den gewichtigen staatlichen Aufwendungen wie in den sozialabgefederten<br />

Altbereichen. Diese neuen Arbeitsplätze schafften kleine und mittlere Unternehmen;<br />

Neueinrichtungen gegen den Widerstand der etablierten Kräfte trotz Benachteiligung<br />

und Behinderung.<br />

Für die Arbeitnehmer aus Klein- und Mittelunternehmen gab es meist keine Sozialpläne. Hier<br />

kam es nicht zu kraftvollen Demonstrationen, hier blieb der Druck von Gewerkschaften, Politik<br />

und öffentlicher Meinung weitgehend aus. Die Konsequenz ist ein in seinen Dimensionen kaum<br />

erträgliches und in seinen möglichen Folgen höchst beunruhigendes Zweiklassensystem der Arbeitnehmer.<br />

Der Minderheit von überdurchschnittlich Gutversorgten steht inzwischen die Mehrheit<br />

derer gegenüber, die sich mit dem Minimum dessen zu begnügen haben, was ihnen durch<br />

die gesetzliche Regelung der Arbeitslosenfürsorge und der Sozialhilfe zugestanden wird.<br />

Während die Arbeitnehmer aus den Großbetrieben zu vergleichsweise günstigen Bedingungen in<br />

den vorzeitigen Ruhestand eintraten – es gab ja keine arbeitslosen Kumpel oder Stahlwerker –,<br />

waren die anderen aus den leise gestorbenen Klein- und Mittelbetrieben neben den frisch qualifi-<br />

17


18<br />

Jahresthema<br />

zierten Absolventen aus Schulen und Hochschulen, die nicht mehr in die schrumpfenden Altstrukturen<br />

hineinkamen, das eigentliche innovative Reservoir.<br />

Es waren also Krise und Existenzdruck, die die Erneuerung vorantrieben und nicht Planung und<br />

Förderung von Innovationen. Die Krise setzte gewaltige Energien für den Strukturwandel frei,<br />

nicht bei den Krisengewinnlern – die „verbraten“ ihre Monopolrenditen in Sozialplänen und investieren<br />

außerhalb im internationalen Monopoly-Spiel –, sondern vor allem bei den Krisenverlierern.<br />

Hier hat folglich die Wirtschafts- und Sozialpolitik weitgehend versagt. Der innovative<br />

Ablöseprozess wurde durch das einseitige Engagement in den Altstrukturen konterkariert, weil<br />

keine Gewerbefläche zur Verfügung stand, die Offensive nicht gefördert wurde, entsprechende<br />

Kompetenzen nicht aufgebaut wurden, das hohe Lohn- und Versorgungsniveau in den alten<br />

Strukturen die in den Innovationsbereichen eingebundenen Beschäftigten als zweitklassig abstempelte<br />

etc. Und dennoch, blickt man zurück, dann wurde im Ruhrgebiet ein Teil des Strukturwandels<br />

schon vollzogen. Das Neue kam nicht aus der Konversion der Altstrukturen, sondern<br />

aus der Erstausbildung und dem „Wildwuchs“ am Rande.<br />

Das macht Hoffnung, dass die Gesellschaft doch innovationsfähiger ist als ihr in der Pattsituation<br />

steckendes <strong>Establishment</strong>.<br />

Innovationsfähige Gesellschaft als Objekt der Verfolgung und Bestrafung<br />

durch das reformunfähige <strong>Establishment</strong><br />

In den letzten Jahren hat sich die Stellung vieler deutscher Betriebe verändert. Ähnlich wie die<br />

Altstrukturen des Ruhrgebietes kamen sie in Wettbewerb mit Unternehmen, die kostengünstiger<br />

produzieren und die Ergebnisse technischer und organisatorischer Entwicklungen schneller und<br />

effektiver nutzen. Der dadurch ausgelöste Rationalisierungswettbewerb schafft keine neuen Arbeitsplätze,<br />

und der Preiswettbewerb ist letztlich nicht zu gewinnen.<br />

Neue Arbeitsplätze entstehen nur, wenn mit Produkt- und Dienstleistungsinnovationen neue<br />

Märkte erschlossen und durch Prozessinnovationen Wettbewerbsvorteile erzielt werden, die die<br />

standortbedingten Nachteile kompensieren.<br />

Wenn sich statt dessen Großorganisationen auf Kernkompetenzen zurückziehen und Gewerkschaften<br />

versuchen, die Arbeitsvolumenreste durch Arbeitszeitverkürzung gerecht zu verteilen,<br />

nimmt man sinkenden Wohlstand in Kauf und gerät in Konflikt mit immer mehr Arbeitnehmern,<br />

die wegen des Reallohnverzichts ihre Bedürfnisse bei Nahrungsmitteln, Wohnung, Kleidung,<br />

Urlaub usw. einschränken müssen. Im Innovationspatt geht es also nicht nur um die Verwaltung<br />

des Mangels an Arbeit, sondern zugleich um die Verschärfung der Krise durch künstliche Be-


Jahresthema<br />

grenzung der <strong>Ein</strong>kommen und damit auch der Nachfrage. Jeder Betriebsrat weiß, dass hier schon<br />

die Grenzen des Zumutbaren überschritten sind.<br />

Wenn es um Veränderungen geht, zeigt sich nun in der Krise, dass unsere Gesellschaft robuster<br />

ist als ihre Funktionäre und Politiker vermuten. Nicht nur Minderheiten wie im Ruhrgebiet, sondern<br />

die Mehrheit bricht aus dem Innovationspatt der Rationalisierer und Resteverteiler aus.<br />

Während das <strong>Establishment</strong> noch um Besitzstände kämpft, die Verteilungsgerechtigkeit durch<br />

Ausbau der Regelungen und Kontrolle sichert 5 und die erforderlichen <strong>Ein</strong>nahmen dann mit polizeistaatlichen<br />

Mitteln durchsetzen will, macht sich in der Bevölkerung längst eine realistischere<br />

<strong>Ein</strong>schätzung breit. Während Funktionäre Schwarzarbeit und Scheinselbstständigkeit bespitzeln<br />

und verfolgen und arbeitswillige Ausländer mit martialischem Polizeiaufgebot aus Großbaustellen<br />

heraussortiert werden, misstraut die Mehrheit den Versprechungen und konterkariert die Systeme,<br />

die das große Kartell der Verteilungspolitiker ersonnen hat.<br />

Wer Gesundheits- und Sozialsysteme nicht ausnutzt, der gilt bei uns als dumm. Steuervermeidung<br />

und Protest gegen ausufernde Gebühren und Abgaben gilt als das Gebot der Stunde. Viele<br />

haben keine Hemmungen mehr, Steuern zu hinterziehen und werden als Reaktion auf die neuen<br />

Verfolgungslisten von Herrn Eichel ihre Fähigkeit weiterentwickeln, Schlupflöcher zu entdecken,<br />

angebotene Subventionen zu bewirtschaften oder auch gegen die als ungerecht empfundene<br />

Abgabenquote zu lavieren. Der Widerstand gegen die Verteilungspolitiker wächst. <strong>Ein</strong> bisschen<br />

Schummeln bei der „Stütze“, beim „blauen Montag“ oder bei der Steuererklärung gilt als<br />

Kavaliersdelikt, es sei denn, es wird ein Bankenvorstand dabei erwischt.<br />

Während die einen mit Hilfe eines ausgefeilten Beratungssystems Steuersparmodelle stricken<br />

und – unterstützt durch ihre Geldinstitute – Schwarzgelder dem staatlichen Zugriff entziehen, ist<br />

bei den anderen der Sozialarbeiter, der Steuerberater des „kleinen Mannes“, bemüht, die wachsende<br />

Empfängermentalität bei der Sozialhilfe, Gesundheitsfürsorge etc. umzusetzen in Ansprüche.<br />

Die Ausbeutung von Staat und Sozialeinrichtungen wird billigend in Kauf genommen, um<br />

der „bedürftigen“ Klientel auf Kosten Dritter zu helfen – das gilt als sozial, also ist es „gut“.<br />

Auch wenn man das nicht gut findet: Es hat aber keinen Zweck, vor der Realität die Augen zu<br />

schließen.<br />

Während die durch Tarifverträge wohlgeregelte Arbeitswelt schrumpft, schaffen sich die Bürger<br />

im Schatten der legalen Restewirtschaft ihr eigenes expandierendes Feld. 6 Während die industrielle<br />

Produktion rückläufig ist, können die Dienstleistungsarbeitsplätze nicht wachsen, weil die<br />

5<br />

6<br />

Vgl. z.B. Gesetzentwurf zur Bekämpfung von Schwarzarbeit vom 19.12.2001.<br />

Vgl. Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (Hrsg.): Schattenwirtschaft wächst in Deutschland 2002 sehr viel<br />

schneller als die offizielle Wirtschaft, Tübingen 2002.<br />

19


20<br />

Jahresthema<br />

Dienstleistungen so teuer sind, dass man sich nur noch die Dienste leisten kann, die man selbst<br />

erbringt. Um also die unbefriedigten Bedürfnisse bei Bau, Renovierungen und sonstigen Dienstleistungen<br />

zu akzeptablen Preisen zu befriedigen, ist längst die viel beschworene Kultur einer<br />

neuen Selbstständigkeit entstanden, haben Millionen von Bürgern jenseits des Versorgungsstaates<br />

damit begonnen, sich selbst zu helfen.<br />

Nur eine Minderheit der Bevölkerung hält diese Eigenarbeit im Haushalt, Garten und am Bau,<br />

Nachbarschaftshilfe, Tauschhandel oder Leistungsaustausch gegen bar, also Schwarzarbeit, noch<br />

für ein besonderes Vergehen. Wenn inzwischen mehr als 15 Prozent des Bruttoinlandsproduktes<br />

so erwirtschaftet wird, dann heißt das aber auch, dass ein Äquivalent von 15 Prozent der Arbeitsplätze<br />

der legalen Wirtschaft hier beschäftigt ist. Da dies rund 6 Millionen Vollzeitstellen<br />

entspricht und die Mehrheit dort nur in Teilzeit und vorübergehend arbeitet, dürften mittlerweile<br />

mindestens 15 Millionen Bürger aktiv sein. Rechnet man für jeden nur drei Auftraggeber hinzu,<br />

dann ist längst die Mehrheit der Bevölkerung hier involviert.<br />

Es geht ja nicht mehr nur um den schwarzarbeitenden Handwerker, den „freischaffenden Journalisten“<br />

und den nebenberuflich tätigen Polizisten, sondern auch um den Lehrer, der dem gegen<br />

bar nachhilft, der mit dem veralteten Bildungssystem nicht zurechtkommt. Und selbst der Vorstand,<br />

der aus Sicherheitsgründen alle Beschäftigung legalisiert, sorgt mit großzügigen Geschenken<br />

für Sekretärin und Fahrer dafür, dass sie auch private Belange in und außerhalb der Arbeitszeit<br />

für ihn miterledigen. Es geht nicht nur um den Studenten, der dem Privatkunden, der wegen<br />

der begrenzten Fähigkeit der Telekom und des PC-Verkäufers vergeblich nach Serviceleistungen<br />

für seinen Heimcomputer sucht, Entlastung bietet, sondern auch um den typischen Existenzgründer.<br />

Dieser wird nicht, wie uns heute naive Technokraten glauben machen wollen, von Existenzgründungs-Lehrstühlen<br />

als Diplomexistenzgründer entlassen, und er entspringt auch nicht aus<br />

etwas verbesserten Hochschulseminaren. Traditionell ist der Existenzgründer ein frustrierter Arbeitnehmer,<br />

der unter Umgehung des Arbeitnehmererfindergesetzes Ideen, die er im Betrieb<br />

nicht um- und durchsetzen kann, zu Hause in der Garage selbst verwirklicht, das soziale Schutzschild<br />

des Betriebes so lange beibehält, bis er sich eventuell aus dem Kundenstamm des Betriebes<br />

eine eigene stabile Klientel geschaffen hat, und erst dann seinen Zustand durch Anmeldung<br />

legalisiert. Unser Gründer förderndes <strong>Establishment</strong> ignoriert diese Grauzone. Es läuft dann<br />

nicht nur an der alltäglichen Realität vorbei, sondern gerät auch schnell in Widerspruch, wenn es<br />

die neue Selbstständigkeit beschwört, aber nicht in der Lage ist, sie gegen die diskriminierte<br />

Scheinselbstständigkeit abzugrenzen.<br />

Sicher kann man versuchen, wie die auf der <strong>Ein</strong>nahmeseite „klammen“ Politiker, Schlupflöcher<br />

zu schließen und immer neue Gruppen für die Finanzierung des Versorgungsstaates in Haft zu<br />

nehmen. Auf Dauer kann man aber nicht einen immer größeren Teil der Bevölkerung kriminalisieren,<br />

der als Auftraggeber und Auftragnehmer in der Schattenwirtschaft längst jene neue Kul-


Jahresthema<br />

tur der Selbstständigkeit etabliert hat, die in Sonntagsreden so oft beschworen wird. Ohne diese<br />

Schattenwirtschaft sähe unser Land arm aus, müsste man auf zahlreiche Dienstleistungen verzichten<br />

und könnte man sich vieles nicht mehr leisten, kämen kaum Unternehmensgründungen<br />

zustande. Dieses Feld wächst stärker als die legale Wirtschaft und gibt Millionen von Menschen<br />

die Möglichkeit zum sinnvollen und produktiven Mitwirken in unserer Gesellschaft und ist zugleich<br />

ein Reservat für den Erfahrungserwerb und die Existenzgründung. Dabei zeigt sich, dass<br />

viele dort auf eigene Rechnung innovativer, effektiver und engagierter arbeiten als in der verbleibenden<br />

35-Stunden-Woche legaler Arbeit. Das Erfahrungsfeld dieser Schattenwirtschaft hilft<br />

Existenzgründern mehr als Beratungen der Wirtschaftsförderung und Risikokapitalfonds, denn<br />

wer meldet schon einen Betrieb an, ohne es vorher ausprobiert zu haben und sich dabei das nötige<br />

Startkapital zu verdienen.<br />

In der Summe zeigt sich heute: Schlecht ist es um die Innovationsfähigkeit des <strong>Establishment</strong>s<br />

bestellt. Viele der Etablierten sind gefangen im alten Rollenspiel des Innovationspatts, eskalieren<br />

damit Krisen und brauchen erst größere Krisen, damit Innovationen möglich werden. Unsere Gesellschaft<br />

dagegen ist innovativer als die meisten vermuten oder öffentlich zu diskutieren wagen.<br />

Die innovativen Kräfte, das sind<br />

• die hochqualifizierten jungen Leute, deren Karrierepfade in die alten Organisationen verstopft<br />

sind,<br />

• die Begabungsreserven bei Ausländern in der zweiten und dritten Generation,<br />

• Teilzeitbeschäftigte und Frührentner, die sich noch nicht zum „alten Eisen“ werfen lassen<br />

wollen.<br />

• Frauen, die nach Selbstständigkeit bei der Kinderziehung nicht gerne ins dritte Glied zurücktreten,<br />

• Arbeitnehmer in Altorganisationen, die der Schrumpfung und Rationalisierung zuvorkommen<br />

wollen.<br />

Diese innovativen Kräfte wirken zwar in und außerhalb von Altorganisationen eher am Rande<br />

und im Schatten. Aber dieses Potential wächst, wird robuster, rigider, kümmert sich immer weniger<br />

um Vorschriften und veraltete Regelungen.<br />

Da inzwischen fast alle Bürger beteiligt sind und man nicht „alle“ aburteilen kann und in diesem<br />

Bereich mehr Arbeitsvolumina stecken als wir Arbeitslose haben, müsste man eigentlich daran<br />

gehen, Rahmenbedingungen zu schaffen, um diesen Teil der Ökonomie zu legalisieren. <strong>Ein</strong><br />

Schritt in diese Richtungen waren z.B. die so genannten 630-DM-Jobs. Es ist typisch für das<br />

<strong>Establishment</strong>, dass es hier nur einseitig darüber diskutiert, wie viele Vollzeitarbeitsplätze zerlegt<br />

21


22<br />

Jahresthema<br />

wurden und welche <strong>Ein</strong>nahmen der Sozialversicherung entgehen könnten. Vernachlässigt blieb<br />

dabei die andere Seite! Erst durch diese Flexibilisierung des Regelungssystems wurden Millionen<br />

neuer legaler Beschäftigungen möglich und zugleich Milliarden pro Jahr in die öffentlichen<br />

Kassen gespült. Ehe man also daran geht, das System zur Sanierung der Sozialkassen weiter zu<br />

überregulieren, sollte man zumindest einmal überprüfen, wie viele Beteiligte es aus welchen<br />

Gründen hier überhaupt gibt, ehe man weiteres Engagement in die Illegalität abdrängt.<br />

Nicht nur die Kreativität wächst mit der Krise, sondern auch der Mut zur Grenzüberschreitung<br />

und Illegalität nimmt zu. Da inzwischen fast alle in diesem „schattigen“ Rand involviert sind,<br />

kann man sie nicht wie kleine Randgruppen weiter kriminalisieren. Der Beobachter bleibt deshalb<br />

optimistisch, was die Innovationskraft unserer Gesellschaft betrifft, kommt allerdings zu<br />

dem Schluss, dass eine innovationsfähige und robuste Gesellschaft und ein zaghaftes, im Innovationspatt<br />

verharrendes <strong>Establishment</strong> auf Dauer nicht zueinander passen. Deshalb sind gesellschaftspolitische<br />

Innovationen notwendig, die ein Gleichgewicht zwischen moralischem Anspruch<br />

und dem Verhalten der Mehrheit der Bevölkerung wieder herstellen. Andernfalls, wenn<br />

Politik und Funktionäre versagen und den Anspruch der Mehrheit der Bevölkerung nicht in eine<br />

akzeptable Rechtsform bringen können, werden sie sich ein neues Volk suchen müssen.<br />

Literaturverzeichnis<br />

Bollmann, S. (Hrsg.): Patient Deutschland – <strong>Ein</strong>e Therapie, Stuttgart, München 2002.<br />

Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (Hrsg.): Schattenwirtschaft wächst in<br />

Deutschland 2002 sehr viel schneller als die offizielle Wirtschaft, Tübingen 2002.<br />

Staudt, E. (Hrsg.): Das Management von Innovationen, Frankfurt/Main 1986.<br />

Staudt, E.; Kottmann, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne<br />

Zukunft? Frankfurt/Main 2001.


Jahresthema<br />

72,- DM / 36,81 €<br />

72,- DM / 36,81 € *<br />

23


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Die Kompetenzbereiche


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

26<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Angewandte Innovationsforschung am <strong>IAI</strong> heißt Analyse, Strukturierung und wissenschaftliche<br />

Begleitung von Veränderungsprozessen, die sich in Unternehmen, Branchen und Regionen vollziehen.<br />

Dazu gehören z.B. die Entwicklung neuer Produkte, durch neue Technologien ausgelöste<br />

Anpassungsprozesse, die <strong>Ein</strong>führung neuer Organisationskonzepte, die Erschließung neuer<br />

Märkte, Kompetenzentwicklungsprozesse auf Individual- und Organisationsebene oder neue<br />

Formen der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie.<br />

Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten steht die Entwicklung von Modellen zur Deskription und<br />

Erklärung sowie von Konzepten zur Steuerung und Gestaltung von Innovationsprozessen. Ausgangspunkt<br />

ist eine potentialorientierte und ganzheitliche Perspektive, die<br />

• die Interdependenzen zwischen Innovationen und technischen, ökonomischen, organisatorischen,<br />

personalen und externen (Markt, Regelungen) Faktoren erfasst,<br />

• Systemkonsequenzen für die Steuerung und Bewertung von Innovationsprozessen transparent<br />

macht und<br />

• neue Ansatzpunkte und Wege für Innovationsstrategien von Individuen, Unternehmen und<br />

Politik aufzeigt.<br />

Zielsetzung der Forschungsarbeiten des <strong>IAI</strong> ist es (vgl. Abb. 1),<br />

• den Diskurs in und Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit<br />

über Fragen des technischen, organisatorischen und strukturellen Wandels anzustoßen<br />

und mitzugestalten,<br />

• wissenschaftliche Forschungsergebnisse für Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit aufzubereiten<br />

und deren breite Diffusion zu unterstützen,<br />

• konkrete Handlungshilfen für die Praxis zu entwickeln und auszutesten,<br />

• Handlungsempfehlungen aus den Projektergebnissen abzuleiten,<br />

• die Ergebnisse der Forschungsprojekte in die Wissenschaft einzuspeisen und damit einen<br />

Beitrag zur Weiterentwicklung der Innovationsforschung zu liefern.<br />

Mit diesen Aktivitäten an der Schnittstelle von Theorie und Praxis schließt das <strong>IAI</strong> eine Lücke,<br />

die erfahrungsgemäß weder von der Wissenschaft noch von der betrieblichen Praxis allein abgedeckt<br />

werden kann.


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Politik<br />

Aufbereitung und Transfer wissenschaftlicher<br />

Forschungsergebnisse<br />

Handlungsempfehlungen<br />

Diskurs und Erfahrungsaustausch<br />

Diskurs und Erfahrungsaustausch<br />

Wirtschaft<br />

Wissenschaft<br />

Aufbereitung und Transfer wissenschaftlicher<br />

Forschungsergebnisse<br />

Entwicklung und Test konkreter<br />

Handlungshilfen<br />

Wissenstransfer<br />

Weiterentwicklung der<br />

Innovationsforschung<br />

Abb. 1: Zielsetzung der Forschungsarbeiten des <strong>IAI</strong><br />

Diskurs und Erfahrungsaustausch Diskurs und Erfahrungsaustausch<br />

Öffentlichkeit<br />

Aufbereitung und Transfer<br />

wissenschaftlicher Ergebnisse<br />

27


28<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Die konzeptionelle Basis für die Projektarbeiten am <strong>IAI</strong> bilden die fünf Kompetenzbereiche (vgl.<br />

Abb. 2)<br />

• Innovationsmanagement,<br />

• Innovationspolitik,<br />

• kleine und mittlere Unternehmen,<br />

• Regelungs- und Stoffstrommanagement,<br />

• Kompetenzentwicklung.<br />

Im Rahmen des vom <strong>IAI</strong> verfolgten Forschungsprogramms werden einerseits diese Kompetenzen<br />

entsprechend der wissenschaftlichen, betrieblichen und politischen Aktualität in wechselnde<br />

Anwendungsfelder bzw. Forschungsprojekte eingebracht. Zu diesen Feldern gehören beispielsweise<br />

der Facility Management-Markt, die Anwendungsfelder rund um die Mikrosystemtechnik,<br />

entwicklungsdynamische Bereiche wie die Druck- und Medienindustrie oder die Biotechnologie,<br />

regionale Umbrüche in alten Industriegebieten oder massive Veränderungen im Regelungswerk.<br />

Andererseits liefern die Ergebnisse und Erfahrungen aus den Projekten wichtige Impulse für die<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung der Kompetenzbereiche des <strong>IAI</strong>.<br />

In diesen Kompetenzbereichen führt das <strong>IAI</strong> in interdisziplinär besetzten Teams aus Wirtschaftsund<br />

Sozialwissenschaftlern sowie Ingenieuren und Naturwissenschaftlern folgende Tätigkeiten<br />

durch:<br />

• Wissenschaftliche Studien und Forschungsprojekte,<br />

• Begleitung von Innovationsprojekten,<br />

• Moderation von Entwicklungsprozessen,<br />

• Organisation und Durchführung von Fachtagungen und Workshops,<br />

• Veröffentlichungen und Vorträge.<br />

Im Sinne der angewandten Forschung arbeitet das <strong>IAI</strong> mit engem Praxisbezug. Dazu unterhält es<br />

im In- und Ausland eine Vielzahl formeller und informeller Netzwerkbeziehungen mit Unternehmen,<br />

mit Institutionen der Wirtschaft, mit (außer-)universitären Forschungseinrichtungen und<br />

der Politik. Dieses Netzwerk wird durch Projektkooperationen, Arbeitskontakte und die Pflege<br />

des Erfahrungsaustausches kontinuierlich ausgebaut.


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationspolitik<br />

Innovationsmanagement<br />

Aus- und Bewertung von<br />

Förderprogrammen<br />

Analyse und Begleitung von<br />

Innovationsprozessen<br />

Empfehlungen zur Gestaltung<br />

von Maßnahmen der Forschungsund<br />

Technologiepolitik<br />

Kleine und mittlere<br />

Unternehmen<br />

Entwicklung von Strategien, Methoden<br />

und Instrumenten für das Management<br />

von Innovationen<br />

Abb. 2: Kompetenzbereiche des <strong>IAI</strong><br />

Analyse der KMU-spezifischen<br />

Innovationssituation und ihrer<br />

Rahmenbedingungen<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Entwicklung von Konzepten zur<br />

Bewältigung KMU-typischer<br />

Innovationsprobleme<br />

Regelungs- und<br />

Stoffstrommanagement<br />

Analyse des Zusammenhangs<br />

von Kompetenz und Innovation<br />

Entwicklung von Strategien, Methoden<br />

und Instrumenten für die Kompetenzentwicklung<br />

auf individueller,<br />

organisationaler und regionaler<br />

Ebene<br />

Durchführung von Regelungsfolgenabschätzung<br />

Analyse der Umweltaktivitäten<br />

von Unternehmen<br />

Entwicklung von Strategien, Methoden<br />

und Instrumenten für das Regelungsund<br />

Stoffstrommanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

29


Kompetenzbereich »Innovationsmanagement«<br />

30<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten hat die Suche nach Patentrezepten für Innovationen<br />

Hochkonjunktur. Scheinbar gesicherte Anbieterpositionen wie z.B. in der Energiewirtschaft geraten<br />

aufgrund tiefgreifender struktureller Wandlungsprozesse zunehmend ins Wanken. Time-tomarket-Forderungen<br />

oder Benchmarking werden so zwar populär, lösen aber keine Innovationsprobleme.<br />

Patentrezepte scheitern an der Zukunftsorientierung und der Individualität von Innovationsprozessen.<br />

Innovationen lösen Reaktionen, Entwicklungen, Engpässe und Inkompatibilitäten<br />

im innovierenden System aus. Die Wirkungszusammenhänge sind den beteiligten Akteuren<br />

dabei häufig nicht transparent und drücken sich bei der Um- und Durchsetzung krisenhaft in<br />

mangelnder Akzeptanz von Produktinnovationen auf der Absatzseite, unzureichender Kompetenz<br />

beim Umgang mit neuen Techniken, inkompatiblen Organisationsstrukturen etc. aus. Nicht<br />

das was man soll, sondern das was man kann bestimmt den Innovationserfolg. Personifizierung,<br />

Überprüfung der Machbarkeit und Prozeßgestaltung sind dann wichtige Bestandteile des Innovationsmanagements.<br />

Dieses ganzheitliche Verständnis ist am <strong>IAI</strong> frühzeitig in zahlreichen Vorhaben zur Analyse und<br />

Begleitung von Innovationsprozessen auf Unternehmensebene umgesetzt und weiterentwickelt<br />

worden. Da traditionelle Instrumente der strategischen Planung und des Marketing im Innovationsfall<br />

sehr schnell an ihre Grenzen stoßen, entwickelt das <strong>IAI</strong> Strategien, Methoden und Instrumente<br />

für das einzelbetriebliche Innovationsmanagement und testet diese in enger Zusammenarbeit<br />

mit Unternehmen verschiedener Branchen.<br />

<strong>Ein</strong> aktueller Schwerpunkt in diesem Kompetenzbereich sind innovative Systemleistungen. Diese<br />

gelten gemeinhin als Lösungsansatz, um neue Positionen in geänderten Wertschöpfungsketten<br />

zu beziehen. Die Forschungsarbeiten zeigen, daß Systemleistungen zwar die Option bieten,<br />

gänzlich neue, wertschöpfungskettenübergreifende Rationalisierungspotentiale zu erschließen,<br />

die weit über traditionelle Ansätze der Rationalisierung hinausreichen. Aber auf dem Weg zum<br />

kundenorientierten Problemlöser bzw. Anbieter von Systemleistungen haben Unternehmen erhebliche<br />

Orientierungsprobleme. Methodischer Support, sich die Zukunft stückweise zu erschließen,<br />

ist kaum vorhanden. Benchmarking und die Suche nach best practice signalisieren<br />

zwar, daß einiges in Bewegung gerät, jedoch in vielen Fällen ohne eigene Orientierungen mit der<br />

Gefahr, über gleichförmiges Verhalten auf überbesetzte Marktfelder zuzusteuern. Insgesamt dominieren<br />

Anpassung und Rationalisierungsstrategien, die kurzfristig an Symptomen kurieren und<br />

so potentialorientierte Entwicklungen behindern. Das <strong>IAI</strong> untersucht daher in laufenden Forschungsprojekten<br />

Möglichkeiten, wie Systemleistungen nachfrageorientiert gestaltet und Formierungsprozesse<br />

auf der Nachfrageseite problemorientiert angesteuert werden können.


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Innovationsmanagement<br />

Bausteine zur Gestaltung innovativer<br />

Systemleistungen<br />

Kooperative Gestaltung von Systemleistungen<br />

Der Facility Management-Markt aus Kundensicht<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

Regelungs- und<br />

Stoffstrommanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

Kleine und<br />

mittlere<br />

Unternehmen<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationspolitik<br />

Kompetenzentwicklung<br />

STAUDT, E.: Forschung und Entwicklung, in: HWB, Stuttgart 1993; STAUDT, E.; MÜHLEMEYER, P.;<br />

KRIEGESMANN, B.: Ist das Arbeitnehmererfindergesetz noch zeitgemäß?, in: ZfO, Nr. 2/1993; KRIEGESMANN, B.:<br />

Innovationsorientierte Anreizsysteme, Bochum 1993; STAUDT, E. (HRSG.): Innovation und Wissensbildung – Strategien<br />

für die Produktion im 21. Jahrhundert, Bochum 1994; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; BEHRENDT, S.: Kooperationen,<br />

zwischenbetriebliche, in: Kern, W.; Schröder, H.-H.; Weber, J. (Hrsg.): Handwörterbuch der Produktionswirtschaft,<br />

Stuttgart 1996, S. 922–935; STAUDT, E.; KERKA, F.; KRAUSE, M.: Innovationsmanagement, in:<br />

Franz, O. (Hrsg.): RKW-Handbuch Führungstechnik und Organisation, II/1996, Kennzahl 2603; STAUDT, E.;<br />

AUFFERMANN, S.: Der Innovationsprozeß im Unternehmen, Bochum 1996; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.;<br />

MUSCHIK, C.; NOWICKI, M.: Wachstum durch Dienstleistungen? – Entwicklungsreserven und Innovationsdefizite,<br />

Bochum 1997; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Innovationsmanagement, in: Berndt, R. et al. (Hrsg.): Springers<br />

Handbuch der Betriebswirtschaftslehre 2, Berlin u.a. 1998, S. 355–388; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.;<br />

THOMZIK, M.: Facility Management: Der Kampf um Marktanteile beginnt, Frankfurt/Main 1999; STAUDT, E.:<br />

Neues am Markt – Dienstleistungen und die Defizite des Innovationsmanagements, in Karriereführer Special Informationstechnologie,<br />

Nr. 1/2000, S. 136–138; KERKA, F.; THOMZIK, M.: Kooperation als Antwort des Handwerks<br />

auf neue Herausforderungen im Markt für Facility Management, in: DIH et al. (Hrsg.): Kooperation im Handwerk<br />

als Antwort auf neue Anbieter auf handwerksrelevanten Märkten, Duderstadt 2001, S. 27–76; STAUDT, E.;<br />

KRIEGESMANN, B.: Innovationsmanagement – neue Wege bei der Umsetzung, in: Knauth, P.; Wollert, A. (Hrsg.):<br />

Human Resource Management, 35. Ergänzungslieferung, Neuwied 2002, Gruppe 8, Beitrag 8.30, S. 1–24; STAUDT,<br />

E. ET AL.: Kompetenzentwicklung und Innovation, Münster et al. 2002; KERKA, F.: Strukturierung von Innovationsaufgaben<br />

– <strong>Ein</strong> Beitrag zur Beschreibung und Erklärung betrieblicher Veränderungsprozesse, Bochum 2002;<br />

THOMZIK, M.: Rationalisierungspotenziale von Systemleistungen dargestellt am Beispiel des Facility Management-<br />

Konzeptes, Bochum 2002.<br />

31


Kompetenzbereich »Innovationspolitik«<br />

32<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Die innovationspolitischen Aktivitäten in Deutschland sind vor allem dominiert von dem<br />

Wunsch, Innovationen zu beschleunigen und „schlummernde“ Innovationspotentiale zu aktivieren.<br />

Gesucht werden Möglichkeiten zur Beeinflussung von Innovationsprozessen und zur Gestaltung<br />

von Innovationssystemen. Als Schlüsselfaktor hat die Forschungs- und Technologiepolitik<br />

den Wissens- und Technologietransfer entdeckt und versucht, durch umfangreiche Maßnahmen<br />

fördernd auf die Umsetzung von Forschungsergebnissen aus der Wissenschaft in eine<br />

breite industrielle Anwendung einzuwirken.<br />

Gegenstand der Forschungsarbeiten des <strong>IAI</strong> im Kompetenzbereich „Innovationspolitik“ ist vor<br />

diesem Hintergrund die Analyse von Innovationsprozessen mit dem Ziel, Ansatzpunkte für die<br />

Gestaltung förderpolitischer Maßnahmen aufzuzeigen. In zahlreichen Projekten zur Aus- und<br />

Bewertung von Förderprogrammen und –maßnahmen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene hat<br />

das <strong>IAI</strong> sowohl zur (Weiter-)Entwicklung von Evaluationsinstrumenten und -methoden beigetragen<br />

als auch Impulse für die Gestaltung der Innovationspolitik geliefert.<br />

Als ein zentrales Ergebnis der Arbeiten konnte aufgezeigt werden, daß die vorherrschenden Ansätze<br />

zur Unterstützung von Innovations- und Technologietransferprozessen kaum auf die spezifischen<br />

Bedarfe der Adressaten zugeschnitten sind. Die hohe Angebotsorientierung im System<br />

der Innovationsförderung führt zu „Insider-Outsider-Konstellationen“: Insider-Unternehmen<br />

kennen die „Spielregeln“ des Transfer- und Fördersystems und partizipieren bzw. profitieren<br />

überdurchschnittlich von den staatlich finanzierten Leistungen. Demgegenüber finden anwendungsorientierte<br />

Outsider-Unternehmen nur schwer Zugang in Transfer- und Fördernetzwerke.<br />

Dadurch kommt es zur Etablierung einer weitgehend geschlossenen, forschungsorientierten<br />

Technologie-Szene. Die förderpolitisch beabsichtigte breite Umsetzung von FuE-Ergebnissen<br />

bzw. neuen Technologien in die industrielle Anwendung findet deshalb nur zögerlich statt.<br />

Als Alternative zu den angebotsorientierten Instrumenten und Maßnahmen der aktuellen Innovationspolitik<br />

entwickelt das <strong>IAI</strong> Ansätze einer nachfrageorientierten Forschungs- und Technologiepolitik.<br />

Durch „Nachfrageformierung“, d.h. die Bündelung der Nachfrage von Unternehmen<br />

mit gleichen bzw. ähnlichen Problemen wird die Option eröffnet, problemorientiert auf vorhandene<br />

Problemlösungsangebote zuzugreifen. Im Ergebnis kann damit das Potential der Forschungs-<br />

und Technologieförderung effizienter und effektiver ausgeschöpft werden.


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Innovationsmanagement<br />

Regelungs- und<br />

Stoffstrommanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

Kleine und<br />

mittlere<br />

Unternehmen<br />

Kompetenztransfer<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Innovationspolitik<br />

Innovationsfähigkeit in der Wissensgesellschaft<br />

Etablierung und Förderung dualer Kompetenzentwicklung<br />

auf neuem Niveau<br />

Steigerung der Effizienz im Innovationstransfer<br />

durch Nachfrageformierung<br />

STAUDT, E. ET AL.:, Neue Techniken im Spannungsfeld alter Systeme, in: Milling, P. (Hrsg.): Systemmanagement<br />

und Managementsysteme, Berlin 1991; STAUDT, E.: Die betriebswirtschaftlichen Folgen der Technikfolgenabschätzung,<br />

in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, Heft 8, 61. Jg. 1991, S. 883–894; STAUDT, E.; BOCK, J.; LINNÉ, H.:<br />

Die F&E-Politik der Gemeinschaft: »Evaluierung des 2. und 3. F&E-Rahmenprogramms und Orientierungen für die<br />

zukünftige F&E-Politik«, hrsg. vom Europäischen Parlament, Luxemburg 1993; STAUDT, E.: Strukturwandel und<br />

berufliche Aus- und Weiterbildung am Beispiel Ruhrgebiet: Der schwierige Übergang von Kohle und Stahl zur<br />

Dienstleistung, in: Diepold, P. (Hrsg.): Lernen im Aufbruch, Frankfurt a. M. 1995, S. 33–60; HARTWIG, K.-H.;<br />

STAUDT, E.; BESTEL, S.; RAHE, M.: Unternehmensgründungen im Transformationsprozeß, Bochum 1995;<br />

STAUDT, E. ET AL.: Innovationstransfer für kleine und mittlere Unternehmen, Bochum 1996; STAUDT, E.;<br />

KRIEGESMANN, B.: Universitäten als Dienstleister für Innovationen, in: Hollerith, J. (Hrsg.): Leistungsfähige Hochschulen<br />

– aber wie?, Berlin 1997, S. 73–86;. STAUDT, E.; KRAUSE, M.; KERKA, F.: Innovationsbarrieren und<br />

Transfermaßnahmen in der Mikrosystemtechnik – <strong>Ein</strong>e empirische Analyse zum Stand der Diffusionsförderung,<br />

Bochum 1997; STAUDT, E; KRAUSE, M.: Ansätze zur Innovationsbeschleunigung in mittelständischen Unternehmen,<br />

in: Welfens, P. J. J.; Graack, C. (Hrsg.): Technologieorientierte Unternehmensgründungen und Mittelstandspolitik<br />

in Europa, Heidelberg 1999, S. 55–74; KRAUSE, M.; SCHROLL, M.: Deutsche Hochschullehrer zwischen<br />

Humboldtschem Ideal und Entrepreneurship. Patentierung und Verwertung von Forschungsergebnissen, Bochum<br />

1999; STAUDT, E; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne Zukunft?,<br />

Frankfurt/Main 2001; STAUDT, E.; KRAUSE, M.: Wissens- und Technologietransfer in kleinen und mittleren<br />

Unternehmen, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Innovationsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen, München<br />

2001, S. 105–118; STAUDT, E.: Innovationspatt – <strong>Ein</strong> <strong>reformfeindliches</strong> <strong>Establishment</strong> <strong>verspielt</strong> <strong>Deutschlands</strong><br />

Chancen, in: Bollmann, S. (Hrsg.): Patient Deutschland – <strong>Ein</strong>e Therapie, Stuttgart, München 2002, S. 45–61.<br />

33


Kompetenzbereich »Kleine und mittlere Unternehmen«<br />

34<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Der strukturelle Wandel wird wesentlich durch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) getragen,<br />

die mit neuen Sach- und Dienstleistungen, Verfahren oder organisatorischen Lösungen kostengünstiger<br />

produzieren als die Konkurrenz, neue Märkte erschließen und damit Beschäftigung<br />

sichern oder neue Arbeitsplätze schaffen. Dabei ist nicht der Mittelstand der dynamisierende<br />

Faktor, sondern ein innovativer Rand, der durch vielfältige Versuchs- und Irrtumsprozesse in der<br />

Summe Entwicklungen vorantreibt. Insbesondere KMU werden jedoch mit sehr spezifischen<br />

Problemen und vielfältigen Innovationswiderständen konfrontiert. Bei der Entwicklung und<br />

Vermarktung neuer Sach- und Dienstleistungen sowie bei der Anwendung neuer Techniken stoßen<br />

KMU auf zentrale Ressourcen-Engpässe in den Phasen der Forschung und Entwicklung,<br />

Produktion sowie Markteinführung. Diese Ressourcen-Defizite drücken sich u.a. in den Bereichen<br />

Technologie, Kompetenz, Finanzen und Marktzugang aus.<br />

Angesichts der besonderen Bedeutung und Bedingungen von KMU im Strukturwandel analysiert<br />

das <strong>IAI</strong> im Kompetenzbereich „Kleine und mittlere Unternehmen“ die spezifische Innovationssituation<br />

von KMU – sei es im Kontext regionaler oder sektoraler Entwicklungen, der <strong>Ein</strong>führung<br />

neuer Techniken, der spezifischen Weiterbildungssituation, des Fachkräftemangels etc. –<br />

und erarbeitet Konzepte zur Bewältigung KMU-typischer Innovationsprobleme.<br />

Exemplarische Untersuchungs- und Anwendungsfelder der Arbeiten des <strong>IAI</strong> sind insbesondere<br />

entwicklungsdynamische Branchen und Technologiefelder wie der Versorgungsbereich, die<br />

Druck- und Medienindustrie, die Mikrosystemtechnik, die Telekommunikationsindustrie, die<br />

Biotechnologie etc. Ebenfalls im Focus des Kompetenzbereichs „Kleine und mittlere Unternehmen“<br />

stehen Innovationsprozesse im Handwerk wie z.B. die Neuformierung von <strong>Ein</strong>zelgewerken<br />

zu Systemleistungsanbietern für die Gebäudebewirtschaftung oder die Etablierung von Servicestrukturen<br />

für neue Technologien.<br />

In diesen innovativen Bereichen verändern sich Strukturen von Wertschöpfungsketten, es entstehen<br />

neue Geschäftsfelder, Angebots- und Nachfragekonstellationen verändern sich, und neue<br />

Kompetenzprofile auf individueller und organisationaler Ebene werden verlangt. Die damit verbundenen<br />

Orientierungs- und Umsetzungsprobleme hat das <strong>IAI</strong> in einer Vielzahl von Projekten<br />

analysiert und Lösungsansätze erarbeitet.<br />

Die erzielten Ergebnisse sind beispielhaft und auf KMU in anderen Branchen mit ähnlichen<br />

Strukturen und hoher Entwicklungsdynamik, wie die technologieorientierte Gründungsszene, die<br />

sogenannte New Economy etc., übertragbar sowie prototypisch für Innovationen in Großunternehmen.<br />

Zur Orientierung und Entscheidungsunterstützung in diesen dynamischen Bereichen<br />

untersucht das <strong>IAI</strong> Entwicklungsbarrieren sowie -potenziale und entwickelt praxisgerechte<br />

Handlungshilfen für innovative kleine und mittlere Unternehmen.


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Innovationsmanagement<br />

Regelungs- und<br />

Stoffstrommanagement<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

Kompetenztransfer<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationspolitik<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Kleine und mittlere<br />

Unternehmen<br />

Entwicklungspotentiale in der Zusammenarbeit<br />

von Handwerksbetrieben und Stadtwerken<br />

Personalengpässe bei hochinnovativen Klein- und<br />

Mittelunternehmen<br />

Neupositionierung in Wertschöpfungsketten<br />

Weiterbildung und Kompetenzentwicklung in KMU<br />

und Großunternehmen<br />

STAUDT, E. ET AL.: Weiterbildungshandbuch, Bochum 1993; STAUDT, E.: Joint-ventures, in: Corsten, H.; Reiß, M.<br />

(Hrsg.): Handbuch Unternehmungsführung, Wiesbaden 1995, S. 719–731; STAUDT, E.; MERKER, R.: Weiterbildung<br />

in Klein- und Mittelunternehmen, in: Schwuchow, K.; Gutmann, J. (Hrsg.): Jahrbuch Weiterbildung 1996, 6.<br />

Jg., Düsseldorf 1996, S. 184–188; STAUDT, E. ET AL.: Druckindustrie 2000: Zwischen Stillstand und Multimedia,<br />

Bochum 1996; STAUDT, E. ET AL.: Innovationstransfer für kleine und mittlere Unternehmen – <strong>Ein</strong>e Untersuchung<br />

am Beispiel des Handwerks im Ruhrgebiet, Bochum 1996; THIELEMANN, F.: Die Gestaltung von Kooperationen<br />

kleiner und mittlerer Unternehmen, Bochum 1996; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.;<br />

SCHAFFNER, M.: Neuformierung von Wertschöpfungsketten – Das Beispiel Druckindustrie, in: ZfO, 2/1997,<br />

S. 75–81; MERKER, R.: Organisatorische Erscheinungsformen von Klein- und Mittelunternehmen, Bochum 1997;<br />

STAUDT, E.; THIELEMANN, F.: Innovation durch strategische Allianzen – <strong>Ein</strong> Wegweiser für die Druck- und Medienbranche,<br />

Bochum 1998; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.: Kooperationsverhalten in der<br />

Druckindustrie – zwischen Bestandssicherung und Offensive, in: DBW, Nr. 6/1998, S. 803–815; HARTWIG, K.-H.;<br />

STAUDT, E.; BESTEL, S.; RAHE, M.: Gründertypen im Transformationsprozeß, in: List Forum, Nr. 2/1998,<br />

S. 219–238; KRIEGESMANN, B.: Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft, in: ZfB, Nr. 4/2000, S. 397–414;<br />

STAUDT, E.: KMU und Wissenschaft – ohne Zusammenarbeit keine Zukunft?, in: Tagungsband des 9. Europäischen<br />

Aus- und Weiterbildungskongresses „Handwerk und Wissenschaft – Wege der Kooperation“ des Westdeutschen<br />

Handwerkskammertages am 26.06.2000 in Köln, S. 45–51; KERKA, F.; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Kreative<br />

Neupositionierung in Wertschöpfungsketten, in: Vom <strong>Ein</strong>zelteil zur Komponente, hrsg. vom ZQM, Velbert 2001;<br />

KRIEGESMANN, B.; GROTH, T.: Weiterbildungsabstinenz von Klein- und Mittelbetrieben? – <strong>Ein</strong>e sekundärstatistische<br />

Bestandsaufnahme, Bochum 2002; KRIEGESMANN, B.; LAMPING, S.; SCHWERING, M. G.: Kompetenzentwicklung<br />

und Entwicklungsdynamik in KMU und Großunternehmen – Primärstatistische Ergebnisse zu Differenzen<br />

und Defiziten, Bochum 2002.<br />

35


Kompetenzbereich »Regelungs- und Stoffstrommanagement«<br />

36<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Der Gesetzgeber setzt mittels eines komplexen Regelungswerks Rahmenbedingungen für Innovationsprozesse<br />

in Unternehmen und versucht, Stoffströme in Richtung des Leitbildes einer<br />

nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development) zu beeinflussen. Daher sind sowohl die<br />

einzelwirtschaftliche Wirkungsanalyse staatlichen Handelns am Beispiel ausgewählter Umwelt-,<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutzregelungen als auch die Möglichkeiten der Integration eines Regelungsmanagements<br />

und eines Stoffstrommanagements in betriebliche Innovationsstrategien<br />

Gegenstand von Forschungsarbeiten im Kompetenzbereich „Regelungs- und Stoffstrommanagement“.<br />

Durch seine Forschungstätigkeiten liefert das <strong>IAI</strong> wichtige Beiträge zum Verständnis des Verhältnisses<br />

von Innovation und Regulation und trägt zur Weiterentwicklung von Methoden und<br />

Instrumenten der einzelbetrieblichen Regelungsfolgenabschätzung bei. Die exemplarischen expost-Analysen<br />

einzelner Regelungen im Hinblick auf ihre einzelwirtschaftlichen (Innovations-)<br />

Wirkungen geben neue Impulse für die Regelungsfolgenforschung und Gesetzgebungspraxis.<br />

Sowohl die gewählte einzelbetriebliche Perspektive als auch die Berücksichtigung der Innovationsproblematik<br />

sind in diesem Zusammenhang die besonderen Kompetenzen des <strong>IAI</strong>.<br />

Die Schwerpunktsetzung auf die einzelbetriebliche Perspektive führt darüber hinaus zur Analyse<br />

der Situation des einzelnen Unternehmens im Hinblick auf den Umgang mit Gesetzen, Verordnungen,<br />

Normen etc. Angesichts des insbesondere in KMU durch die Vielzahl dieser Regelungen<br />

hervorgerufenen Problemdrucks beschäftigt sich das <strong>IAI</strong> mit der Entwicklung von Handlungshilfen<br />

für einen möglichst konfliktfreien Umgang mit dem komplexen Regelungssystem.<br />

Im Zusammenhang mit der allgemeinen Diskussion über eine umweltgerechte Gestaltung von<br />

Stoffströmen werden aber nicht nur die Möglichkeiten staatlicher Steuerung kontrovers erörtert.<br />

Ebenso werden Forderungen nach einer stärkeren Umweltorientierung der Unternehmensaktivitäten<br />

bzw. nach einer umweltgerechten Steuerung der inner- und überbetrieblichen Stoffströme<br />

durch die Unternehmen selbst gestellt. Innovative Technologien wie integrierte Umweltschutztechniken<br />

sowie „neue“ Managementkonzepte und Instrumente wie Stoffstrommanagement,<br />

Ökobilanzen etc. werden als die Problemlösungsansätze propagiert. Hier setzen aktuelle Forschungsarbeiten<br />

des <strong>IAI</strong> an: Aus einer betriebswirtschaftlichen, potentialorientierten Perspektive<br />

werden Beiträge zur mikroökonomischen Fundierung und Weiterentwicklung dieser Ansätze geliefert.<br />

In den Forschungsprojekten werden Stoffflüsse und -systeme am Beispiel ausgewählter<br />

Stoffe, Branchen, Wertschöpfungsketten und Regionen im Hinblick auf die Möglichkeiten einer<br />

ökologischen und ökonomischen Optimierung analysiert, Implikationen für Unternehmen und<br />

Politik aufgezeigt und Methoden und Instrumente für ein Stoffstrommanagement von Unternehmen<br />

entwickelt.


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Regelungs- und<br />

Stoffstrommanagement<br />

<strong>Ein</strong>flussfaktoren und Handlungsbedarfe für Innovationen<br />

zum nachhaltigen Wirtschaften - Möglichkeiten und<br />

Grenzen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft<br />

Regelungsbarrieren und Regelungsmanagement kleiner<br />

und mittlerer Unternehmen<br />

ARGUS-Regelungsmanagement<br />

Stoffstrommanagement Papier<br />

Praxisleitfaden Stoffstrommanagement<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

Innovationsmanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

Kleine und<br />

mittlere<br />

Unternehmen<br />

Kompetenztransfer<br />

Innovationspolitik<br />

Kompetenzentwicklung<br />

STAUDT, E. ET AL.: Innovation trotz Regulation: Freiräume für Innovationen in bestehenden Gesetzen, Bochum<br />

1997; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.; INTERTHAL, J.: Integrierter Umweltschutz im Stoffstrom<br />

Papier, Bochum 2000; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; SCHWEDA, A.: Management von Arbeits-, Gesundheits- und<br />

Umweltschutzregelungen in kleinen und mittleren Unternehmen, Bochum 2000; STAUDT, E.; SCHROLL, M.;<br />

SCHWEDA, A.; SCHWERING, M. G.: ARGUS-Regelungsmanagement: Leitfaden für das Management von Arbeits-,<br />

Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in kleinen und mittleren Unternehmen, Bochum 2000; STAUDT, E.;<br />

SCHROLL, M.; SCHWERING, M. G.: Praxisleitfaden Stoffstrommanagement – <strong>Ein</strong> Wegweiser zur Optimierung von<br />

Material- und Energieströmen, Bochum 2000; STAUDT, E.; SCHROLL, M., SCHWERING, M.: Chancen nutzen –<br />

Effizienz durch Transparenz, in: Umwelt, März 2001, S. 34–36; SCHROLL, M.; SCHWERING, M. G.: Flucht nach<br />

vorn: Regelungsdickicht fordert Chemiebetriebe, in: Chemie Technik, 30 Jg., Nr. 3/2001, S. 70–72; STAUDT, E.;<br />

SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Integrierter Umweltschutz erfordert integrierte Umsetzung, in: ipw – Das Papier,<br />

Heft 5/2001, S. 56–60; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Stoffstrommanagement zwischen Anspruch<br />

und Wirklichkeit, in: UmweltWirtschaftsForum, 9. Jg., Heft 3, Sept. 2001, S. 56–60; SCHWEDA, A.; SCHWERING,<br />

M. G.: Orientierung im Regelungsdschungel, Teil I und II, in: Sicherheitsingenieur, Sept. und Okt. 2001; SCHROLL,<br />

M.; SCHWERING, M. G.: Mit Argus Augen, in: Umwelt-Magazin, Ausgabe April/Mai 2002, S. 52–53; STAUDT, E.;<br />

AUFFERMANN, S.; SCHROLL, M.: Zur Umsetzbarkeit einzel- und überbetrieblichen Stoffstrommanagements, in:<br />

Heck, P.; Bemmann, U. (Hrsg.): Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003. Strategien – Umsetzung – Anwendung<br />

in Unternehmen/Kommunen/Behörden, Köln 2002, S. 60–69; STAUDT, E.; SCHROLL, M.: SCHWERING,<br />

M. G.: Betriebliches Stoffstrommanagement: <strong>Ein</strong> Wegweiser zur schrittweisen Umsetzung, in: Heck, P.; Bemmann,<br />

U. (Hrsg.): Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003. Strategien – Umsetzung – Anwendung in Unternehmen/Kommunen/Behörden,<br />

Köln 2002, S. 199–216.<br />

37


Kompetenzbereich »Kompetenzentwicklung«<br />

38<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

In den Forschungsarbeiten des <strong>IAI</strong> kristallisierte sich bereits Anfang der 80er Jahre heraus, daß<br />

die Kompetenz der Fach- und Führungskräfte den zentralen Engpaßfaktor bei dynamischen Veränderungen<br />

darstellt. Vor diesem Hintergrund hat das <strong>IAI</strong> in den letzten Jahren einerseits grundlegende<br />

Fragestellungen zum Verhältnis von Kompetenz und Innovation bearbeitet. Auf der anderen<br />

Seite wurden die dabei entwickelten Modelle und Instrumente in verschiedenen Bereichen<br />

angewendet bzw. getestet.<br />

Mit seiner betriebswirtschaftlichen Perspektive synthetisiert das <strong>IAI</strong> die bislang vornehmlich sozialwissenschaftlichen<br />

und pädagogischen Arbeiten zum Themenfeld Kompetenzentwicklung.<br />

Durch seine umfangreichen Forschungsaktivitäten zum Zusammenhang von Kompetenz und Innovation<br />

hat das <strong>IAI</strong> wesentlich daran mitgewirkt, daß dieser Aspekt in der Innovationsforschung<br />

und -politik zunehmend Berücksichtigung findet.<br />

Zur Strukturierung und Erfassung der Bestandteile von Kompetenz zur Innovation wurde ein<br />

Modell entwickelt, das Kompetenz als Ergebnis des Zusammenwirkens von Persönlichkeitseigenschaften,<br />

explizitem Wissen und Erfahrung, der Handlungsbereitschaft und einer organisatorisch<br />

definierten Zuständigkeit erklärt. Dieses Modell wurde in verschiedenen Projekten zur systematischen<br />

Analyse von Anforderungprofilen und Kompetenzdefiziten herangezogen. In empirischen<br />

Untersuchungen wurde offengelegt, daß weniger Wissens-, sondern vor allem Erfahrungsdefzite<br />

der Mitarbeiter die Entwicklung innovationsaktiver Unternehmen be- bzw. verhindern.<br />

Zur Förderung der Employability (Beschäftigungsfähigkeit) in dynamischen Wirtschaftsbereichen<br />

kommt daher vor allem der Professionalisierung des praktischen Erfahrungserwerbs eine<br />

herausragende Bedeutung zu. Das klassische Instrumentarium der traditionellen Aus- und Weiterbildung<br />

sowie der Personalentwicklung ist jedoch hoch professionalisiert auf den gut beeinflußbaren<br />

Bereich des expliziten Wissens ausgerichtet. Für die Vermittlung von Erfahrung als<br />

dominant handlungsbestimmendem Kompetenzbestandteil fehlen analoge Entwicklungsmuster,<br />

die Zusammenhänge sind in Teilbereichen noch gar nicht transparent. Ebenfalls offen ist, welche<br />

Muster der Arbeitsgestaltung und Unternehmensorganisation existieren, die die Kompetenz zur<br />

Innovation auf individueller und Unternehmensebene fördern, und wie einzelne Kompetenzentwicklungsmaßnahmen<br />

unter Effektivitäts- und Effizienzkriterien zu bewerten sind.<br />

Vor diesem Hintergrund befassen sich aktuelle Arbeiten des <strong>IAI</strong> mit<br />

• den Zusammenhängen zwischen Systemkompetenz und Innovation,<br />

• den Quellen und Vermittlungswegen von Kompetenzen,<br />

• der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Kompetenzentwicklung und<br />

• den Zusammenhängen zwischen virtuellen Arbeitsbedingungen und der Lebensführung der<br />

Mitarbeiter.


Forschung am <strong>IAI</strong><br />

AKTUELLE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Innovationsmanagement<br />

Regelungs- und<br />

Stoffstrommanagement<br />

Kompetenztransfer<br />

Kleine und<br />

mittlere<br />

Unternehmen<br />

Kompetenztransfer<br />

AUSGEWÄHLTE LITERATUR<br />

Innovationspolitik<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Systemkompetenz und Innovation<br />

Informelles Lernen - Schlüssel der Kompetenzentwicklung<br />

Innovationsorientierte Kompetenzentwicklung<br />

Bewertung von Kompetenzentwicklung<br />

Zukunftsorientierte Ingenieurausbildung im Gas- und<br />

Wasserfach<br />

Virtuelle Unternehmen und Life-Style-Management<br />

STAUDT, E.: Technische Entwicklung und betriebliche Restrukturierung oder Innovation durch Integration von Personal-<br />

und Organisationsentwicklung, Bochum 1997; STAUDT, E. (HRSG.): Strukturwandel und Karriereplanung,<br />

Berlin et al. 1998; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; RAHE, M.: Kompetenzbedingte Entwicklungsprobleme von<br />

Unternehmen in der Nachgründungsphase, Bochum 1998; STAUDT, E.: Kompetenz zur Innovation – Defizite der<br />

Forschungs-, Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, in: Klemmer, P. et al. (Hrsg.): Liberale Grundrisse<br />

einer zukunftsfähigen Gesellschaft, Baden-Baden 1998, S. 171–182; STAUDT, E.; KOTTMANN, M; KRAUSE, M.:<br />

Kompetent zur Innovation? Personalmangel bremst das Wachstum der kommerziellen Biotechnologie, in: BIOforum,<br />

Nr. 4/1999, S. 2–5; KRIEGESMANN, B.: Innovationsorientierte Anreizsysteme, in: Clermont, A. et al. (Hrsg.):<br />

Personalführung und Organisation, München 2000, S. 385–397; STAUDT, E.; KRIEGESMANN B.: Kompetenzentwicklung<br />

und Qualifikation – Weiterbildung: <strong>Ein</strong> Mythos zerbricht, in GdWZ, Heft 4, 11. Jg., Neuwied, Kriftel /<br />

Berlin 2000, S. 174–177; STAUDT, E.: Weiterbildung – zwischen Anspruch und Wirklichkeit, in: Franz, O. (Hrsg.):<br />

Aus- und Weiterbildung für den deutschen Mittelstand, Eschborn 2000, S. 40-50; STAUDT, E.; KLEY, T.: Formelles<br />

Lernen – informelles Lernen – Erfahrungslernen: Wo liegt der Schlüssel zur Kompetenzentwicklung von Fach- und<br />

Führungskräften?, QUEM-report Heft 69, Berlin 2001, S. 227–275; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: E-Learning –<br />

<strong>Ein</strong> neuer Mythos?, in: Fahrholz, B.; Gabriel, S.; Müller, P. (Hrsg.): Nach dem PISA-Schock, Plädoyers für eine Bildungsreform,<br />

Hamburg 2002, S. 274–281; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Kompetenzentwicklung: Neue Aufgaben<br />

für die Umsetzung von Innovationen, in: Wagner, K.-R. (Hrsg.): Mitarbeiterbeteiligung – Visionen für eine Gesellschaft<br />

von Teilhabern, Festschrift für Michael Lezius zum 60. Geburtstag, Wiesbaden 2002, S. 138–151;<br />

MUSCHIK, C.: Organisationale Kompetenz – <strong>Ein</strong> Beitrag zur Strukturierung organisationaler Kompetenz und Kompetenzentwicklung,<br />

Bochum 2002; MEIER, A. J.: Perspektiven des Bildungscontrollings im Paradigmenwechsel<br />

von der Weiterbildung zur Kompetenzentwicklung, Bochum 2002; STAUDT, E. ET AL.: Kompetenzentwicklung und<br />

Innovation, Münster et al. 2002.<br />

39


40<br />

Forschung am <strong>IAI</strong><br />

Sonntag, 17. Februar 2002 WELT am SONNTAG - Nr. 7<br />

Vier Millionen Deutsche ohne Arbeit – aber sechs Millionen schwarze Jobs<br />

Die Kreativität in der Krise<br />

Wenn sich die Wirtschaft auf<br />

Kernkompetenzen zurückzieht,<br />

Gewerkschaften versuchen,<br />

die Arbeitsvolumenreste<br />

durch Arbeitszeitverkürzung gerecht zu<br />

verteilen, nimmt man sinkenden Wohlstand in<br />

Kauf und gerät in Konflikt mit immer mehr<br />

Arbeitnehmern, die wegen des Reallohnverzichts<br />

ihre Bedürfnisse bei Nahrungsmitteln,<br />

Wohnung, Kleidung und Urlaub einschränken<br />

müssen. Die Verwaltung des Mangels an<br />

Arbeit erzeugt eine Pattsituation, in der keine<br />

neuen Arbeitsplätze entstehen und verschärft<br />

die Krise durch künstliche Begrenzung der<br />

<strong>Ein</strong>kommen und damit auch der Nachfrage.<br />

Wenn es um neue Arbeit und echte Veränderungen<br />

geht, ist unsere Gesellschaft robuster<br />

als ihre Funktionäre und Politiker vermuten.<br />

Nicht nur Minderheiten, sondern die<br />

Mehrheit bricht aus dem Innovationspatt der<br />

Rationalisierer und Resteverteiler aus. Während<br />

das <strong>Establishment</strong> noch um Besitzstände<br />

kämpft, die Verteilungsgerechtigkeit durch<br />

Ausbau der Regelungen und Kontrolle sichert<br />

und die erforderlichen <strong>Ein</strong>nahmen dann mit<br />

polizeistaatlichen Mitteln durchsetzen will,<br />

macht sich in der Bevölkerung längst eine<br />

realistischere <strong>Ein</strong>schätzung breit. Während<br />

Funktionäre Schwarzarbeit und Scheinselbstständigkeit<br />

bespitzeln und verfolgen und<br />

arbeitswillige Ausländer mit martialischem<br />

Polizeiaufgebot aus Großbaustellen heraussortieren,<br />

misstraut die Mehrheit den Versprechungen<br />

und konterkariert die Systeme,<br />

die das große Kartell der Verteilungspolitiker<br />

ersonnen hat.<br />

Während die durch Tarifverträge wohl geregelte<br />

Arbeitswelt schrumpft, schaffen sich<br />

die Bürger im Schatten der legalen Restewirtschaft<br />

ihr eigenes expandierendes Feld. Während<br />

die industrielle Produktion rückläufig ist,<br />

kann die Zahl der Dienstleistungsarbeitsplätze<br />

nicht wachsen, weil die Dienstleistungen so<br />

teuer sind, dass man sich nur noch die Dienste<br />

leisten kann, die man selbst erbringt.<br />

Nur eine Minderheit hält diese Eigenarbeit<br />

in Haushalt, Garten und am Bau, Nachbarschaftshilfe,<br />

Tauschhandel oder Leistungsaustausch<br />

gegen bar, also Schwarzarbeit,<br />

noch für ein besonderes Vergehen. Wenn<br />

inzwischen mehr als 15 Prozent des Bruttoinlandproduktes<br />

so erwirtschaftet wird, dann<br />

heißt das aber auch, dass ein Äquivalent von<br />

15 Prozent der Arbeitsplätze der legalen<br />

Von Erich Staudt<br />

Wirtschaft hier beschäftigt ist. Da dies rund<br />

sechs Millionen Vollzeitstellen entspricht und<br />

die Mehrheit dort nur in Teilzeit und vorübergehend<br />

arbeitet, dürften mittlerweile mindestens<br />

15 Millionen Bürger aktiv sein. Rechnet<br />

man für jeden nur drei Auftraggeber hinzu,<br />

dann ist längst die Mehrheit der Bevölkerung<br />

hier involviert.<br />

Es geht ja nicht mehr nur um den schwarz<br />

arbeitenden Handwerker und den nebenberuflich<br />

tätigen Polizisten, sondern um den<br />

Lehrer, der dem gegen bar nachhilft, der mit<br />

dem veralteten Bildungssystem nicht zurechtkommt.<br />

Und es geht nicht nur um den Studenten,<br />

der dem Privatkunden, der wegen der<br />

begrenzten Fähigkeit der Telekom und des<br />

PC-Verkäufers vergeblich nach Serviceleistungen<br />

für seinen Heimcomputer sucht,<br />

Entlastung bietet, sondern auch um den typischen<br />

Existenzgründer. Dieser wird nicht, wie<br />

uns heute naive Technokraten Glauben machen<br />

wollen, von Existenzgründungs-<br />

Lehrstühlen als Diplomexistenzgründer entlassen,<br />

und er entspringt auch nicht aus etwas<br />

verbesserten Hochschulseminaren. Traditionell<br />

ist der Existenzgründer ein frustrierter<br />

Arbeitnehmer, der unter Umgehung des Arbeitnehmererfindergesetzes<br />

Ideen, die er im<br />

Betrieb nicht um- und durchsetzen kann, zu<br />

Hause in der Garage selbst verwirklicht, das<br />

soziale Schutzschild des Betriebes so lange<br />

beibehält, bis er sich eventuell aus dem Kundenstamm<br />

des Betriebes eine eigene stabile<br />

Klientel geschaffen hat, und erst dann seinen<br />

Zustand durch Anmeldung legalisiert. Unser<br />

Gründer förderndes <strong>Establishment</strong> ignoriert<br />

diese Grauzone und läuft dann nicht nur an<br />

der alltäglichen Realität vorbei, sondern gerät<br />

auch schnell in Widerspruch, wenn es die<br />

neue Selbständigkeit beschwört, aber nicht in<br />

der Lage ist, sie gegen die diskriminierte<br />

Scheinselbstständigkeit abzugrenzen.<br />

Sicher kann man versuchen, wie die auf<br />

der <strong>Ein</strong>nahmeseite "klammen" Politiker,<br />

Schlupflöcher zu schließen und immer neue<br />

Gruppen für die Finanzierung des Versorgungsstaates<br />

in Haft zu nehmen. Auf Dauer<br />

kann man aber nicht einen immer größeren<br />

Teil der Bevölkerung kriminalisieren, der als<br />

Auftraggeber und Auftragnehmer in der<br />

Schattenwirtschaft längst jene neue Kultur der<br />

Selbstständigkeit etabliert hat, die in Sonn-<br />

tagsreden so oft beschworen wird. Ohne diese<br />

Schattenwirtschaft sähe unser Land arm aus,<br />

müsste man auf zahlreiche Dienstleistungen<br />

verzichten und könnte man sich vieles nicht<br />

mehr leisten, kämen kaum Unternehmensgründungen<br />

zustande. Dieses Feld gibt Millionen<br />

von Menschen die Möglichkeit zum<br />

sinnvollen und produktiven Mitwirken in<br />

unserer Gesellschaft und ist zugleich ein<br />

Reservat für den Erfahrungserwerb und die<br />

Existenzgründung. Dabei zeigt sich, dass<br />

viele dort auf eigene Rechnung innovativer,<br />

effektiver und engagierter arbeiten als in der<br />

verbleibenden 35-Stunden-Woche legaler<br />

Arbeit.<br />

In der Summe zeigt sich: Schlecht ist es<br />

um die Innovationsfähigkeit des <strong>Establishment</strong>s<br />

bestellt. Viele der Etablierten sind<br />

gefangen im alten Rollenspiel, befördern<br />

damit Krisen und brauchen erst größere Krisen,<br />

damit Innovationen möglich werden.<br />

Unsere Gesellschaft dagegen ist innovativer<br />

als die meisten vermuten oder öffentlich zu<br />

diskutieren wagen.<br />

Dieses Potenzial wächst, wird robuster, rigider,<br />

kümmert sich immer weniger um Vorschriften<br />

und veraltete Regelungen. Die Bilder<br />

von Hängematte und Risikoscheu sind<br />

falsch. Nicht nur die Kreativität wächst mit<br />

der Krise, sondern auch der Mut zur Grenzüberschreitung<br />

und Illegalität nimmt zu.<br />

Da man mehr als 60 Millionen Schattenwirtschaftler<br />

kaum weiter kriminalisieren<br />

kann, und in diesem Bereich mehr Arbeitsvolumina<br />

stecken, als wir Arbeitslose haben,<br />

müsste man eigentlich daran gehen, Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, um Teile dieser<br />

Ökonomie zu legalisieren. Die Überregulierungen<br />

der so genannten 325-Euro-Jobs oder<br />

Kombilohn-Modelle sind Schritte in die falsche<br />

Richtung.<br />

<strong>Ein</strong>e innovationsfähige und robuste Gesellschaft<br />

und ein zaghaftes, im Innovationspatt<br />

verharrendes <strong>Establishment</strong> passen auf Dauer<br />

nicht zueinander. Deshalb sind gesellschaftspolitische<br />

Innovationen notwendig, die ein<br />

Gleichgewicht zwischen moralischem Anspruch<br />

und dem Verhalten der Mehrheit der<br />

Bevölkerung wieder herstellen. Andernfalls,<br />

wenn Politik und Funktionäre versagen, werden<br />

sie sich ein neues Volk suchen müssen.<br />

Der Autor ist Professor an der<br />

Ruhr-Universität Bochum


Kompetenzbereich<br />

„Innovationsmanagement“<br />

Die Projekte


42<br />

WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG<br />

Innovationsmanagement<br />

Seite B 2 – HANDELSBLATT TECHNIK UND INNOVATION: HANNOVER MESSE Mittwoch, 10.4.2002 – Nr. 69<br />

Ursachen der Krise<br />

Bosse spielen Monopoly<br />

<strong>Deutschlands</strong> Welthandelsanteil an technologieintensiven Waren sinkt. Die Fähigkeit der<br />

Unternehmen zu marktrelevanten Innovationen bleibt immer mehr auf der Strecke. Die<br />

Wirtschaft steckt in einer Struktur- und Technologiekrise.<br />

ERICH STAUDT<br />

HANDELSBLATT, 10.4.2002<br />

Wenn das Wasser im<br />

Rhein fällt, werden<br />

Untiefen sichtbar,<br />

die die Schifffahrt behindern.<br />

So auch in der Wirtschaft: Die<br />

abflauende Weltkonjunktur<br />

verdeutlicht Versäumnisse des<br />

Strukturwandels und macht<br />

veraltete Produktions- und<br />

Dienstleistungsmuster<br />

schmerzhaft bewusst. Es fehlt<br />

an Innovationen, um verlorene<br />

Wertschöpfung und Arbeitsplätze<br />

zu kompensieren.<br />

Ursache der Innovationsschwäche<br />

ist ein an Business-<br />

Schools gelehrter Führungsstil,<br />

der mit dem Schumpeterschen<br />

Unternehmer wenig gemein<br />

hat. Da ist eine Generation von<br />

Angestellten in leitende Position<br />

geraten, die als Kinder<br />

wohl viel Monopoly gespielt<br />

haben und das für Unternehmensführung<br />

halten. Sicher<br />

kann man damit zeitweise viel<br />

Geld verdienen, und das Spiel<br />

erscheint einfacher, als sich<br />

dem aufwendigen Prozess<br />

innovativer Unternehmensentwicklung<br />

zu stellen. Doch<br />

wenn alle das tun, wird das<br />

Ergebnis kleiner als bei einem<br />

Nullsummenspiel, weil die<br />

Strukturen im Wettbewerb<br />

zurückbleiben und niemand<br />

mehr Innovationen vorantreibt.<br />

Aus der Wirtschaftskrise<br />

wird dann eine Strukturkrise,<br />

und diese resultiert aus einer<br />

Technologiekrise, nicht wegen<br />

der Defizite in der Entwicklung<br />

neuer Techniken, sondern<br />

der fehlenden Umsetzung zu<br />

neuen Produkten, Dienstlei-<br />

stungen und wettbewerbsfähigen<br />

Strukturen. Das braucht<br />

ein Vielfaches an Entwicklungsaufwand,<br />

Mut und neue<br />

Köpfe, Ideen und neue Konzepte,<br />

Fähigkeit und Durchsetzungsvermögen<br />

in alten Organisationen<br />

und am Markt.<br />

Doch Deutschland sind die<br />

Innovatoren ausgegangen.<br />

Ursachen der Krise sind<br />

nicht die äußeren Umstände,<br />

sondern Versäumnisse in Personal-,<br />

Organisations- und<br />

Unternehmensentwicklung. Da<br />

eine naive Bildungspolitik in<br />

Deutschland seit Jahrzehnten<br />

so tut, als sei es Sache des<br />

Staates, für Aus- und Weiterbildung<br />

zu sorgen, erzwang<br />

dieses Angebot wie jede Subvention<br />

seine Bewirtschaftung.<br />

„Personalentwicklung“ versuchen<br />

viele Betriebe deshalb<br />

über den Austausch am Arbeitsmarkt.<br />

Wenn das nicht<br />

klappt, mault man über Schulen<br />

und Hochschulen, die nicht<br />

schon vor Kenntnis der anstehenden<br />

Veränderungen die<br />

richtigen Ausbildungsgänge<br />

eingerichtet haben. In Weiterbildung<br />

verpulvert das Arbeitsamt<br />

wirkungslos viel<br />

Geld. Schließlich verfällt man<br />

mit „Green Cards“ auf die<br />

Idee, dass andere Länder sich<br />

vielleicht früher und richtiger<br />

in Personalentwicklung engagiert<br />

haben.<br />

In diesen alten Strukturen<br />

werden nicht nur keine neuen<br />

Kompetenzen aufgebaut, sondern<br />

in riesigem Umfang Erfahrungspotenziale<br />

verheizt.<br />

Wenn gut betuchte Großkonzerne<br />

den Arbeitsmarkt nach<br />

Hochbegabten abkämmen,<br />

bleibt für die Klein- und Mittelbetriebe<br />

und Existenzgründungen<br />

wenig übrig. Und<br />

wenn sich dann diese Konzerne<br />

im Verbund mit Gewerkschaften<br />

in der Rolle von Arbeitsdirektoren<br />

mit staatlicher<br />

Unterstützung unter Ausbeutung<br />

der sozialen Sicherungssysteme<br />

dieser Leute bis herunter<br />

zum Alter von 51 wieder<br />

entledigen, entsteht trotz „goldenen<br />

Handschlags“ viel Frust,<br />

nicht nur bei den so Entsorgten,<br />

sondern auch bei den Belegschaften,<br />

in denen damit<br />

auch Erfahrung verloren geht.<br />

Das Verbraten von Monopolyrenditen<br />

in Sozialplänen<br />

und internationalen Spekulationen<br />

steht für die Unfähigkeit,<br />

eigenes Erfahrungspotenzial<br />

weiterzuentwickeln und in<br />

betriebswirtschaftlich sinnvollen<br />

Innovationen zu nutzen.<br />

Gesamtwirtschaftlich werden<br />

riesige Verluste in Kauf genommen.<br />

Da die Portfoliound<br />

Kennzahlenfetischisten<br />

mit Shareholder-Value kurzatmigeAbschöpfungsstrategien<br />

präferieren, erscheint Entwicklung<br />

mit Hilfe neuer<br />

Techniken viel zu langwierig<br />

und aufwendig. Denn das verlangt<br />

den langfristig denkenden<br />

Unternehmertyp und nicht<br />

den Spekulanten, der vor der<br />

Vertragsverlängerung noch<br />

kurzfristige Erfolge sucht. Auf<br />

der einen Seite wird mit Lean<br />

Management, Prozessorientie-<br />

rung etc. der Rückzug auf<br />

Kernkompetenzen propagiert<br />

und damit letztlich ein Zustand<br />

höchster Innovationsunfähigkeit<br />

erreicht. In den Restbereichen<br />

möchte man dann (im<br />

Takt mit den genauso schlicht<br />

planenden Konkurrenten)<br />

Weltmarktführer werden und<br />

landet schließlich wie die<br />

Lemminge auf überbesetzten<br />

Marktfeldern. Jetzt beginnt<br />

wieder Monopoly: Kunden<br />

und Lizenzen werden zu überhöhten<br />

Preisen gekauft und mit<br />

dem Imponiergehabe inhaltsleerer<br />

Großanzeigen Präsenz<br />

ohne neue Produkte oder<br />

Dienstleistungen demonstriert.<br />

Akquisitionen und Fusionen,<br />

gesponsort durch eine verfehlte<br />

Steuerreform, stehen für<br />

Innovationen. Begleitet wird<br />

das Ganze noch von Beratern,<br />

die sich und ihre Klientel an<br />

Synergieeffekten berauschen.<br />

Die einzigen Synergien sind<br />

wachsende Spesen der Berater<br />

und Honorare der Vorstandsmitglieder.<br />

Weil dieses<br />

„Wachstum“ nicht ausreicht,<br />

wird man auf Existenzgründer,<br />

Klein- und Mittelbetriebe zur<br />

Behebung der Technologiekrise<br />

warten müssen.<br />

_________<br />

Erich Staudt ist Professor für<br />

Arbeitsökonomie an der Ruhr-<br />

Universität Bochum und Leiter<br />

des Instituts für angewandte<br />

Innovationsforschung.


Innovationsmanagement<br />

� Bausteine zur Gestaltung innovativer Systemleistungen<br />

Wenn sich traditionelle Branchen- und Gewerkegrenzen auflösen, ehemalige Marktführer in Nischen<br />

zurückgedrängt werden und sich etablierte Unternehmen in ihrer Wettbewerbsposition<br />

durch innovative Newcomer bedroht sehen, ist das maßgeblich auf einen Entwicklungstrend zurückzuführen:<br />

die schöpferische Zerstörung bestehender Wertschöpfungsstrukturen durch innovative<br />

kundenorientierte Systemleistungen. Für Unternehmen, die sich an diese Veränderungen<br />

nicht nur anpassen wollen, sondern den Weg vom Produktanbieter bzw. Dienstleister zum kundenorientierten<br />

Problemlöser aktiv als Chance der Neuausrichtung ihrer Geschäftsaktivitäten<br />

nutzen wollen, entwickelt das <strong>IAI</strong> Instrumente zur Gestaltung innovativer Systemleistungen.<br />

Drei Bausteine, die den Prozeß von der Analyse des bestehenden Geschäftes bis hin zur Umsetzung<br />

neuer Geschäftskonzepte strukturieren, bilden den Rahmen für ein Innovationstool mit<br />

zahlreichen Arbeitshilfen und Praxisbeispielen.<br />

Identifizierung<br />

des aktuellen<br />

Geschäftsfeld-Profils<br />

Analyse<br />

des aktuellen<br />

Problemlösungs-<br />

Profils<br />

Analyse<br />

des aktuellen<br />

Kunden-<br />

Profils<br />

Aufdeckung von<br />

Profilierungs-<br />

Möglichkeiten<br />

Entdeckung<br />

des<br />

Kundenproblems<br />

von morgen<br />

Bausteine zur Gestaltung innovativer Systemleistungen<br />

Entdeckung<br />

des<br />

Kunden<br />

von morgen<br />

Screening von<br />

Profilierungs-<br />

Ideen<br />

Überprüfung<br />

der<br />

Nachfragewirksamkeit<br />

Überprüfung<br />

der<br />

Umsetzbarkeit<br />

Veröffentlichungen: STAUDT, E.; KERKA, F.; KRAUSE, M.: Innovationsmanagement, in: Franz, O. (Hrsg.): RKW-<br />

Handbuch Führungstechnik und Organisation, II/1996, Kennzahl 2603; STAUDT, E.; KERKA, F.: Von der Idee zur<br />

wirtschaftlichen Verwertung – Leitfaden zur Bewertung und Umsetzung von Neuproduktstrategien, Bochum 1997;<br />

KERKA, F.: Strukturierung von Innovationsaufgaben – <strong>Ein</strong> Beitrag zur Beschreibung und Erklärung betrieblicher<br />

Veränderungsprozesse, Bochum 2002; THOMZIK, M.: Rationalisierungspotenziale von Systemleistungen dargestellt<br />

am Beispiel des Facility-Management-Konzeptes, Bochum 2002.<br />

43


� Kooperative Gestaltung von Systemleistungen<br />

44<br />

Innovationsmanagement<br />

In weiten Teilen der Wirtschaft sind derzeit tiefgreifende strukturelle Wandlungsprozesse zu beobachten.<br />

Scheinbar gesicherte Anbieterpositionen wie etwa in der Energiewirtschaft oder im<br />

Handwerk geraten ins Wanken, weil die bestehenden Kompetenzen nicht mehr ausreichen, geänderte<br />

Kundenanforderungen zu erfüllen bzw. im Wettbewerb mit neuen Konkurrenten zu bestehen.<br />

Um aus den Begrenzungen der eigenen Kernkompetenzen auszubrechen, versuchen zahlreiche<br />

Anbieter ihre (Teil-)Leistungen über Kooperationen zu umfassenden kundenorientierten<br />

Problemlösungen zu bündeln. Doch bei den meisten mit großen Erwartungen gestarteten Anbieterverbünden<br />

kommt zur Zeit Ernüchterung auf, nachdem die jeweiligen „Komplettlösungen“<br />

vom Kunden nicht nachgefragt werden und die von den Partnern angestrebte „Win-Win-<br />

Situation“ ausbleibt. Um Ansatzpunkte für die kooperative Gestaltung kundenorientierter Systemleistungen<br />

zu liefern, analysiert das <strong>IAI</strong> unterschiedliche Kooperationsmuster sich neu formierender<br />

Anbieterverbünde und zeigt auf, wie virtuelle Unternehmen(-sverbünde) real werden.<br />

Kooperationsbilanz<br />

Partner 1<br />

Vorteile Nachteile<br />

Nettovorteile<br />

„Win-Win-Situation“ von Kooperationspartnern<br />

Veröffentlichungen:<br />

Kooperationskonzepte<br />

...<br />

„Franchisekonzept“<br />

„Akquisititonspartnerschaft“<br />

Leistungsangebot der Kooperationspartner<br />

Zielgruppen des gemeinsamen Leistungsangebotes<br />

Kooperationspartnerstruktur<br />

Funktionsbereiche der Zusammenarbeit<br />

Spielregeln der Zusammenarbeit<br />

Kooperationsbilanz<br />

Partner 2<br />

Vorteile Nachteile<br />

Nettovorteile<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.; BEHRENDT, S.: Kooperationsleitfaden. Planungshilfen und<br />

Checklisten zum Management zwischenbetrieblicher Kooperationen, Stuttgart u.a. 1996; STAUDT, E.;<br />

KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Facility Management – Der Kampf um Marktanteile beginnt, Frankfurt/Main<br />

1999; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Facility Management – Scheinbar gesicherte Positionen des Handwerks<br />

geraten ins Wanken, in: IKZ-Haustechnik, Heft 14/15, 1999, S. 42–46; KERKA, F.; THOMZIK, M.: Kooperation als<br />

Antwort des Handwerks auf neue Herausforderungen im Markt für Facility Management, in: DIH, Deutsches<br />

Handwerksinstitut; Seminar für Handwerkswesen (Hrsg.): Kooperation im Handwerk als Antwort auf neue Anbieter<br />

auf handwerksrelevanten Märkten, Duderstadt 2001, S. 27–76.


Innovationsmanagement<br />

� Der Facility Management-Markt aus Kundensicht<br />

Aufgeschreckt von immensen Wachstumserwartungen spielen in jüngerer Zeit unter dem Label<br />

Facility Management (FM) sowohl Bracheninsider als auch völlige Newcomer ein 400-<br />

Milliarden-Euro-Monopoly rund um die Immobilie. Auf der Seite potentieller Kunden hingegen<br />

ist dieser Markt noch wenig entwickelt, die Diffusion von Facility Management-Systemleistungen<br />

gering. Insgesamt läßt sich bei Immobiliennutzern-<br />

und -eigentümern kaum aktives<br />

Bemühen um Leistungen des Facili- +<br />

ty- bzw. Gebäudemanagements aus einer<br />

Hand verzeichnen. Etablierte Strukturen in<br />

der Gebäudebewirtschaftung sowie nicht<br />

unmittelbar wahrnehmbare Nutzenpositionen<br />

gegenüber der bisherigen Leistungser-<br />

Zufriedene<br />

9 %<br />

frühe<br />

Innovatoren<br />

8 %<br />

bringung führen bislang zu einer flachen<br />

Diffusionskurve auf der Nachfragerseite.<br />

Die Lemminge der FM-Anbieterseite<br />

kämpfen – weitgehend ohne Vorstellungen<br />

71 %<br />

Desinteressierte<br />

12 %<br />

Skeptiker<br />

über die eigentlichen Bedarfe – um Anteile -<br />

eines nebulösen Marktes. Das <strong>IAI</strong> analysiert<br />

vor diesem Hintergrund qualitative<br />

- Umstellungsbereitschaft +<br />

Strukturen und Entwicklungen des Marktes<br />

für Facility Management aus Kundensicht.<br />

Verteilung potentieller FM-Kunden<br />

Veröffentlichungen:<br />

Kompetenzvermutung<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Harter Kampf um einen Milliarden-Markt, in: Handelsblatt vom<br />

6./7.11.1998, Nr. 215, S. 44; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Schlecht organisierte Suboptimalität<br />

– Alte Strukturen verhindern Kostensenkung, in: Immobilien-Markt-Verlagsbeilage zur F.A.Z. vom 12.03.1999, Nr.<br />

60, S. V12; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Facility Management – Der Kampf um einen 800-Milliarden-Markt<br />

hat begonnen, in: Der Facility Manager, Heft Juni, 1999, S. 20–21; STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK,<br />

M.: Facility Management – Der Kampf um Marktanteile beginnt, Frankfurt a. M. 1999; KERKA, F.;<br />

KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Facility Management: „Großes strategisches Panorama ohne Landeplatz in<br />

Sicht“, in: Know-How, Nr. 1, März/April, 2000, S. 4–8; KRIEGESMANN, B.: Viele Facility Management-Angebote<br />

überzeugen nicht, in: F.A.Z. vom 21.08.2000, Nr. 193, S. 25; THOMZIK, M.: Das 800-Milliarden-Monopoly „Facility<br />

Management“ – Der Kampf um Marktanteile hat begonnen, in: Euroforum Deutschland GmbH (Hrsg.): Kongressdokumentation<br />

zur „Jahrestagung Facility Management 2000 – Die professionelle Gebäudebewirtschaftung vor<br />

neuen Herausforderung“ am 13. und 14. Januar 2000, Düsseldorf, o. S.; THOMZIK, M.: Transparenz für die Gebäudebewirtschaftung<br />

schaffen, in: Immobilienmarkt-Verlagsbeilage der F.A.Z. vom 16.03.01, Nr. 64, S. V3; KERKA,<br />

F.; THOMZIK, M.: Facility Management – Der Markt muß erst „gemacht“ werden! – Marktanalysen zeigen: Entwicklungspotenziale<br />

bleiben noch unerschlossen, in: Tagungsband zur Facility Management Messe und Kongress<br />

Düsseldorf, 20.–22. März 2001, Berlin 2001, S. 399–403; KERKA, F.; THOMZIK, M.: Der Facility Management-<br />

Markt: Aktueller Stand und Entwicklungsperspektiven, in: Kriegesmann, B.; Erbslöh, D. (Hrsg.): Facility Management<br />

– Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Köln 2002, o. S.<br />

45


Kompetenzbereich<br />

„Innovationspolitik“<br />

Die Projekte


� Innovationsfähigkeit in der Wissensgesellschaft<br />

48<br />

Innovationspolitik<br />

Wissen gilt auf dem Weg in die Wissensgesellschaft mehr noch als zu alten industriellen Zeiten<br />

als der Schlüsselfaktor für Innovationen. Wissen um Neues alleine macht jedoch nicht handlungs-<br />

resp. innovationsfähig. Es ist nicht der rasante Wissenszuwachs oder die grenzenlose Verfügbarkeit<br />

von Wissen, sondern vielmehr die Fähigkeit und Bereitschaft, sich in der Flut neuen<br />

Wissens zu orientieren, und die Kompetenz, Wissen in neue Problemlösungen umzusetzen, die<br />

die Innovationskraft einer Gesellschaft ausmachen. Die Orientierungs- und Umsetzungskompetenz<br />

bestimmen die Wettbewerbsfähigkeit von morgen. Gerade an dieser Kompetenz zur Innovation<br />

besteht in Deutschland aber ein erheblicher Mangel. Wo liegen die Ursachen der Innovationsschwäche<br />

<strong>Deutschlands</strong>? Warum fehlt es in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vielfach<br />

an der Fähigkeit und der Bereitschaft, aus gewohnten Bahnen auszubrechen und offensiv neue<br />

Entwicklungen zu initiieren und umzusetzen? Die Zukunftsstudie zur Innovationsfähigkeit in der<br />

Wissensgesellschaft sucht hier nach Erklärungen und zeichnet vier Szenarien zur künftigen Entwicklung<br />

unserer Gesellschaft.<br />

+<br />

Umsetzungskompetenz<br />

-<br />

Fähigkeit und Bereitschaft, neue Felder zu beackern<br />

Phantasielose<br />

Imitatoren<br />

Saturierte<br />

Besitzstandswahrer<br />

Kompetente<br />

Innovatoren<br />

Realitätsferne<br />

Entwickler<br />

Fähigkeit und Bereitschaft, neue Felder zu entdecken<br />

Orientierungs-<br />

- kompetenz<br />

+<br />

Szenarien zur Innovationsfähigkeit in der Wissensgesellschaft<br />

Veröffentlichungen: in Vorbereitung.


Innovationspolitik<br />

� Etablierung und Förderung dualer Kompetenzentwicklung auf neuem Niveau<br />

Demographische Effekte und die begrenzte Reichweite der „green card“ machen es in Zukunft<br />

unumgänglich, ältere Arbeitnehmer verstärkt in Innovationsprozesse einzubinden. Die Basis dafür<br />

bildet die Erhaltung innovationsrelevanter Kompetenzbestände im Berufsverlauf. In vielen<br />

Betrieben werden aber gerade die Leistungsträger – u.a. aufgrund hoher Arbeitsbelastung – von<br />

offensiven Personalentwicklungsmaßnahmen de facto abgeschnitten. Anhaltend hohe Frühverrentungsquoten<br />

und die explodierende Arbeitslosigkeit selbst unter formal hoch qualifizierten<br />

älteren Fach- und Führungskräften demonstrieren auch über die einzelbetriebliche Ebene hinaus<br />

dringenden Handlungsbedarf. Um einen Beitrag zur (Re)Integration einer an dynamischen Veränderungsprozessen<br />

orientierten Kompetenzentwicklung in die Berufsausübung von Fach- und<br />

Führungskräften im Alter zwischen ca. 30-55 Jahren zu leisten, hat das <strong>IAI</strong> mit dem Institut für<br />

Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum den arbeitsintegrierten Studiengang „Master<br />

of Organizational Management“ entwickelt. Die Pilotierung mit einem international tätigen Unternehmen<br />

steht kurz vor dem Abschluss.<br />

Fokussierung<br />

Projekte<br />

Praktisches<br />

Problem als<br />

Herausforderung<br />

Person<br />

Praktischer<br />

Support:<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Wissenserwerb<br />

Theoretischer<br />

Support:<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Kontrolle an der Realität<br />

organisatorische Integration<br />

Problemlösung in<br />

der Praxis<br />

Präsentation<br />

Wissensvermittlung<br />

Methodensupport<br />

Reflektion + Generalisierung<br />

Motivation<br />

Integration in die<br />

Organisationsentwicklung<br />

„Beförderung“<br />

Zertifizierung<br />

Examinierung<br />

Grundzüge des Bochumer Modells dualer Kompetenzentwicklung für Fach- und Führungskräfte der unteren<br />

und mittleren Managementebenen<br />

Veröffentlichungen: STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Weiterbildung: <strong>Ein</strong> Mythos zerbricht, in: Berichte aus der<br />

angewandte Innovationsforschung No 178, Bochum 1999; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die<br />

Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne Zukunft? Frankfurt/Main 2001; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Technischer<br />

Wandel, berufliche Kompetenzen und Innovation, in: Personalführung, Heft 4/2001, S. 68-72; STAUDT, E.;<br />

KOTTMANN, M.: Personal(un)wesen und Innovationsfähigkeit – Plädoyer für die Etablierung und Förderung dualer<br />

Bildungsstrecken auf neuem Niveau, Bochum 2002; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Personalentwicklung auf neuen<br />

Wegen I, in: PERSONAL, Heft 12/2002, S. 42-45.<br />

49


� Steigerung der Effizienz im Innovationstransfer durch Nachfrageformierung<br />

50<br />

Innovationspolitik<br />

Innovationspolitik versucht, durch umfangreiche Transfermaßnahmen die Umsetzung von FuE-<br />

Ergebnissen in die Praxis zu beschleunigen. Die beabsichtigte breite wirtschaftliche Diffusion<br />

neuer Technologien bleibt jedoch vor allem deshalb weit hinter den Erwartungen zurück, weil<br />

die vorherrschenden Ansätze im organisierten Wissens- und Technologietransfer zu wenig auf<br />

die spezifischen Bedarfe der Adressaten zugeschnitten sind. Als Alternative zu den angebotsorientierten<br />

Ansätzen der Innovationspolitik hat das iAi mit der „Nachfrageformierung“ einen Weg<br />

zur Organisation von Transferprozessen aufgezeigt, der die Nachfrageseite in den Vordergrund<br />

stellt. Die Bündelung von Unternehmen mit gleichen bzw. ähnlichen Problemen eröffnet die<br />

Möglichkeit, problemorientiert auf vorhandene Lösungsangebote zuzugreifen, und trägt zur Erhöhung<br />

der Nachfrageorientierung bei, weil Nachfrager in den Transferprozeß eingreifen und<br />

diesen aktiv mitgestalten. Darüber hinaus bildet die Beteiligung von Anbietern und Nachfragern<br />

an solchen Lernprozessen eine wichtige Voraussetzung zum Kompetenzaufbau.<br />

Problemorientierte<br />

Suche nach<br />

Leistungsbeiträgen<br />

Innovations-Lotse<br />

Technologietransfer<br />

Wissensmanagement<br />

Kooperationsmodelle<br />

Angebotsdruck versus Problem- bzw. Nachfrageorientierung<br />

Veröffentlichungen:<br />

Formierung von<br />

Problemclustern<br />

STAUDT, E. ET AL.: Innovationstransfer für kleine und mittlere Unternehmen, Bochum 1996; STAUDT, E.; KRAUSE,<br />

M.; KERKA, F.: Innovationsbarrieren und Transfermaßnahmen in der Mikrosystemtechnik, Bochum 1997; STAUDT,<br />

E.; KRAUSE, M.: Ansätze zur Innovationsbeschleunigung in mittelständischen Unternehmen, in: Welfens, P. J. J.;<br />

Graack, C. (Hrsg.): Technologieorientierte Unternehmensgründungen und Mittelstandspolitik in Europa, Heidelberg<br />

1999, S. 55-74. STAUDT, E.; KRAUSE, M.: Wissens- und Technologietransfer in kleinen und mittleren Unternehmen,<br />

in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Innovationsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen, München 2001, S.<br />

105-118; KRAUSE, M.: Die Reichweite des institutionalisierten Technologietransfers bei der Diffusion neuer Technologien<br />

– Das Beispiel der begleitenden Maßnahmen im Förderprogramm Mikrosystemtechnik 1994-1999 (in<br />

Vorbereitung).


Kompetenzbereich<br />

„Kleine und mittlere Unternehmen“<br />

Die Projekte


52<br />

Kleine und mittlere Unternehmen<br />

� Entwicklungspotenziale in der Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und Handwerksbetrieben<br />

In den letzten Jahrzehnten hat sich rund um die Versorgung von Gebäuden und Liegenschaften<br />

eine eingespielte Arbeitsteilung etabliert. Mit der Liberalisierung der Energiemärkte ist Bewegung<br />

in die Landschaft gekommen. Wettbewerber – auch aus dem Ausland – drängen mit immensem<br />

Aufwand in den Versorgungsmarkt, Großunternehmen bemühen sich um Beteiligungen<br />

an Stadtwerken und bieten unter Schlagworten wie Multi Utility oder Facility Management<br />

Komplettlösungen an, die von Stadtwerken derzeit nicht erbracht werden können. Diese Entwicklungen<br />

setzen auch Handwerksbetriebe unter Druck. Sowohl das Handwerk als auch die<br />

Stadtwerke sind in ihrer bisherigen Wettbewerbsposition bedrängt und die bewährte Arbeitsteilung<br />

steht in vielen Feldern zur Disposition. Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage,<br />

ob in der Zusammenarbeit zwischen Handwerksbetrieben und Stadtwerken Entwicklungsmöglichkeiten<br />

bestehen, die eine strategische Neupositionierung für beide Akteursgruppen unterstützen.<br />

Um die Entwicklungsmöglichkeiten einer solchen Zusammenarbeit abschätzen zu<br />

können, wurden die derzeitige Arbeitsteilung und Formen der Zusammenarbeit analysiert, Entwicklungsabsichten<br />

sowohl auf Seiten der Handwerksbetriebe als auch auf Seiten der Stadtwerke<br />

untersucht und auf dieser Basis Ansatzpunkte für eine Weiterentwicklung der Zusammenarbeit<br />

von Handwerksbetrieben und Stadtwerken abgeleitet.<br />

Verstärkte Kooperation<br />

unter Stadtwerken<br />

Verstärkte Kooperation<br />

unter Handwerksbetrieben<br />

Fusionen auch unter<br />

Stadtwerken bzw. Versorgern<br />

Schwerpunktsetzung Partner auf<br />

kleine Kunden<br />

Schwerpunktsetzung Partner auf<br />

große Kunden<br />

Aufbau Geschäftsfeld „Solaranlage“<br />

Aufbau Geschäftsfeld „Contracting“<br />

Aufbau Geschäftsfeld<br />

„Energiehandel“<br />

Aufbau Geschäftsfeld<br />

„Energieberatung“<br />

Aufbau Geschäftsfeld<br />

„Gebäude-/Facility Management“<br />

Sonstige keine<br />

(Mehrfachnennung möglich)<br />

Stadtwerke<br />

Handwerksbetriebe<br />

0% 20% 40% 60% 80%<br />

Entwicklungsabsichten in der Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und Handwerk<br />

Veröffentlichungen: in Vorbereitung.


Kleine und mittlere Unternehmen<br />

� Personalengpässe bei hochinnovativen Klein- und Mittelunternehmen<br />

Während Großbetriebe bei der "Konzentration auf Kernkompetenzen" im Kollektiv weiter<br />

schrumpfen, kommen Wachstumsimpulse vorwiegend aus dem dynamischen Rand des Mittelstandes.<br />

Doch der Mangel insbesondere an naturwissenschaftlich-technisch versiertem Fach- und<br />

Führungspersonal bremst die Entwicklungsdynamik! Chancen für wirtschaftliches Wachstum<br />

und mehr Beschäftigung können nicht ausgeschöpft werden. Gelingt es nicht, die Verfügbarkeit<br />

kompetenter Fach- und Führungskräfte für innovationswillige Betriebe durch neue Modelle der<br />

Kompetenzentwicklung (wieder-)herzustellen, wird die Gründungsdynamik in Hochtechnologiefeldern<br />

versiegen und die Hoffnung auf neue Beschäftigung durch schnell wachsende junge Unternehmen<br />

für mindestens ein Jahrzehnt enttäuscht werden.<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Promovierte<br />

Chemieabsolventen<br />

Berufseinsteiger in die<br />

chemische Industrie<br />

1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004<br />

**)<br />

Datenquellen: Gesellschaft Deutscher Chemiker; Cap<br />

Gemini Ernst & Young<br />

IST Prognose<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Neugründungen in der Biotechnologie<br />

1996 1998 2000<br />

**) Ab 1991 sind die neuen Bundesländer mit einbezogen<br />

Fachkräftemangel senkt die Gründungsdynamik und behindert das Wachstum kleiner und mittelständischer<br />

Hightech-Unternehmen – Das Beispiel Biotechnologie<br />

Veröffentlichungen: STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Window of Competence. Von der Grünungsdynamik von gestern zur Innovationsschwäche<br />

von morgen, Bochum 1999; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Germany's dynamic economic sectors are running<br />

out of innovative staff, Bochum 2000; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen<br />

ohne Zukunft?, Frankfurt/Main 2001; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; MEIER, A. J.: Kompetenzverfügbarkeit und innovationsorientierte<br />

Regionalentwicklung, in: LIST FORUM für Wirtschafts- und Finanzpolitik, 27. Jg., Heft 4/2001, S. 346-364; STAUDT,<br />

E.; SCHWERING, M. G.: Kompetenzentwicklung als Engpass- und Schlüsselfaktor für Innovationen in KMU der New Economy,<br />

in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): New Economy in kleinen und mittleren Unternehmen, Jahrbuch der KMU-Forschung 2002, München<br />

2002, S. 221–238; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; SIEGER, C. A.: Personalmanagement in Biotech-Unternehmen, in: Herstatt, C.;<br />

Müller, C. (Hrsg.): Management-Handbuch Biotechnologie: Strategien, Finanzen, Marketing, Recht, Stuttgart 2002, S. 229–244.<br />

*<br />

53


� Neupositionierung in Wertschöpfungsketten<br />

54<br />

Kleine und mittlere Unternehmen<br />

Kleine und mittlere Unternehmen, die als „Lohnfertiger“ in der Wertschöpfungskette positioniert<br />

sind, geraten zunehmend unter Druck: Weil die produzierten <strong>Ein</strong>zelteile und Dienstleistungen<br />

oftmals keine Alleinstellungsmerkmale aufweisen und die Produktionsverfahren auch von ausländischen<br />

Konkurrenten beherrscht werden, reichen häufig geringfügige (Lohn-)Kostenunterschiede<br />

aus, ihre Position zu schwächen. Wenn weitere Kostensenkungen nicht möglich sind,<br />

bleibt nur die Offensive durch Innovation. Zur echten Profilierung sind hier Entwicklungsmöglichkeiten<br />

aufzudecken, die mit aktuell verfügbaren bzw. entwickelbaren Unternehmenspotentialen<br />

erschlossen werden können. Erfahrungen zeigen jedoch, daß viele Unternehmen bei der<br />

Gestaltung und Umsetzung von Innovationsprozessen erhebliche Probleme haben. Zur Unterstützung<br />

dieses komplexen Entwicklungsprozesses hat das <strong>IAI</strong> Innovationstools entwickelt, die<br />

den Weg zur Innovation strukturieren und methodischen Support für die Neupositionierung in<br />

Wertschöpfungsketten liefern.<br />

Aktuelle<br />

Problemlösung<br />

Neues Problemlösungsprofil<br />

Künftige<br />

Problemlösung<br />

Aktuelle Wertschöpfungskette<br />

und/oder Neues<br />

Kundenprofil<br />

Suchraum für die Neupositionierung in Wertschöpfungsketten<br />

Veröffentlichungen:<br />

Künftige Wertschöpfungskette<br />

KERKA, F.; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Kreative Neupositionierung in Wertschöpfungsketten, in: Vom<br />

<strong>Ein</strong>zelteil zur Komponente [Endbericht zu einem Projekt im Rahmen des EU-kofinanzierten NRW-Programms<br />

QUATRO], hrsg. vom ZQM, Velbert 2001; KERKA, F.: Strukturierung von Innovationsaufgaben – <strong>Ein</strong> Beitrag zur<br />

Beschreibung und Erklärung betrieblicher Veränderungsprozesse, Bochum 2002; THOMZIK, M.: Rationalisierungspotenziale<br />

von Systemleistungen dargestellt am Beispiel des Facility Management-Konzeptes, Bochum 2002.


Kleine und mittlere Unternehmen<br />

� Weiterbildung und Kompetenzentwicklung in KMU und Großunternehmen<br />

Innovative Unternehmen investieren mehr in ihre Mitarbeiter. Sie haben schon vor der Greencard-Debatte<br />

die Bedeutung der Personalentwicklung erkannt. Doch nicht „die Schulbank“ ist<br />

der Schlüssel zum Erfolg. Wie eine Befragung des <strong>IAI</strong> gezeigt hat, dominieren in den Unternehmen,<br />

die in den letzten Jahren sowohl den Umsatz überdurchschnittlich steigern als auch Arbeitsplätze<br />

schaffen konnten, arbeitsintegrierte Lernformen. Mitarbeiter werden hier gefördert,<br />

indem sie gefordert werden: Gezielter Erfahrungsaustausch, Freiräume bei gleichzeitiger Ergebnisverantwortung<br />

sowie herausfordernde Arbeitsaufgaben ersetzen die Weiterbildung von der<br />

Stange. In Summe zeigt sich, dass innovative Kompetenzentwicklung auf einem breiten Maßnahmenspektrum<br />

basiert, professionelle Personalarbeit mehr als eine Formalisierung und Institutionalisierung<br />

der Weiterbildungsaktivitäten bedeutet und lernförderliche Organisationsstrukturen<br />

eine zentrale Quelle individueller Kompetenzentwicklung sind.<br />

Traditionelle<br />

Weiterbildungsmaßnahmen<br />

Selbstgesteuerten<br />

Lernens<br />

Arbeitsintegriertes<br />

Lernen<br />

extern<br />

intern<br />

Lesen von Fachbüchern<br />

u. -zeitschriften<br />

Unterstützung des<br />

privaten Besuchs<br />

von Kursen<br />

Unterweisung am<br />

Arbeitsplatz<br />

durch Kollegen<br />

Zuweisung von<br />

Sonderaufgaben<br />

„Fördern durch<br />

Fordern“ / Lernen durch<br />

Herausforderungen<br />

KMU<br />

Großunternehmen<br />

Dynamische<br />

Unternehmen<br />

nie häufig<br />

Spektrum der Kompetenzentwicklung in kleinen, großen und dynamischen Unternehmen<br />

Veröffentlichungen: STAUDT, E.; SCHWERING, M. G.: Kompetenzentwicklung als Engpass- und Schlüsselfaktor<br />

für Innovationen in KMU der New Economy – dargestellt am Beispiel junger Telekommunikationsunternehmen, in:<br />

Meyer, J.-A. (Hrsg.): New Economy im Kontext kleiner und mittlerer Unternehmen – Jahrbuch der KMU-<br />

Forschung 2002, München 2002. Kriegesmann, B.; GROTH, T.: Weiterbildungsabstinenz von Klein- und Mittelbetrieben?<br />

– <strong>Ein</strong>e sekundärstatistische Bestandsaufnahme, Bochum 2002; KRIEGESMANN, B.; LAMPING, S.;<br />

SCHWERING, M. G.: Kompetenzentwicklung und Entwicklungsdynamik in KMU und Großunternehmen – Primärstatistische<br />

Ergebnisse zu Differenzen und Defiziten, Bochum 2002.<br />

55


Wolters Kluwer Deutschland GmbH Heft 11/2002 Seite 8<br />

Die Impulsgeber der Wirtschaft fördern ihre Mitarbeiter, indem<br />

sie sie fordern: Gezielter Erfahrungsaustausch, Freiräume<br />

bei gleichzeitiger Ergebnisverantwortung sowie herausfordernde<br />

Arbeitsaufgaben und Entscheidungen auf dem<br />

kurzen Dienstweg ersetzen die Weiterbildung von der Stange<br />

und das klassische Drücken der Schulbank. Mit Erfolg: Diese<br />

Unternehmen konnten in den letzten Jahren sowohl den Umsatz<br />

überdurchschnittlich steigern als auch Arbeitsplätze<br />

schaffen. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für ange-<br />

56<br />

Institut für angewandte Innovationsforschung<br />

Investitionen in Köpfe lohnt sich<br />

wandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) im Rahmen einer vom<br />

Bildungsministerium geförderten Befragung von 4500 Unternehmen.<br />

Die Studie „Kompetenzentwicklung und Entwicklungsdynamik<br />

in KMU und Großbetrieben“ kann für 20<br />

Euro bezogen werden.<br />

Institut für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) e.V.,<br />

Buscheyplatz 13, 44801 Bochum, Telefon: 0234/97117-0,<br />

info@iai-bochum.de, www.iai-bochum.de<br />

STUTTGARTER ZEITUNG, 28. SEPTEMBER 2002<br />

Innovative Firmen fördern durch Fordern<br />

Innovative Unternehmen investieren mehr in ihre<br />

Mitarbeiter – aber nicht vorrangig durch Maßnahmen<br />

der klassischen Weiterbildung, vielmehr ist<br />

„Fördern durch Fordern“ das Motto. Mit Erfolg:<br />

sie konnten in den letzten Jahren sowohl den<br />

Umsatz überdurchschnittlich steigern als<br />

auch Arbeitsplätze schaffen. Das ergab<br />

die vom Bundesbildungsministerium<br />

geförderte Befragung von 4500 Unternehmen<br />

„Kompetenzentwicklung und Entwicklungsdynamik<br />

in KMU und Großunternehmen“<br />

durch das Bochumer Institut für angewandte Innovationsforschung<br />

(<strong>IAI</strong>).<br />

<strong>Ein</strong>e offensive Personalentwicklung, hat das Institut festgehalten, finde<br />

nur in zwölf Prozent der Betriebe statt. Dieser „dynamische Rand“ setze<br />

auf individuelle Entwicklungspläne: Erfahrungsaustausch, Patenmodelle,<br />

die Zuweisung von Sonderaufgaben oder intensive Zusammenarbeit<br />

mit Zulieferern und Kunden. Entscheidungen<br />

werden auf dem kurzen Dienstweg getroffen. Mitarbeitern<br />

wird Handlungsspielraum bei gleichzeitiger Ergebnisverantwortung<br />

gewährt, damit sie eigene Ideen verfolgen<br />

können. „Weiterbildungsangebote kommen<br />

für uns immer zu spät, da wir uns vier bis fünf<br />

Monate vor dem Wettbewerb befinden“, pointiert<br />

es ein Unternehmensvertreter.<br />

Die Studie kann zum Preis von 20 Euro beim <strong>IAI</strong> bestellt werden: 0234/ 9 71 17-0. www.iai-bochum.de.


Kompetenzbereich<br />

„Regelungs- und Stoffstrommanagement“<br />

Die Projekte


Mit Argus Augen<br />

58<br />

Regelungs- und Stoffstrommanagement<br />

Mut zur Lücke: So überleben viele kleine und mittelständische Unternehmen im Dickicht der Gesetze<br />

zu Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz. Dabei geht es auch anders. <strong>Ein</strong> Leitfaden des<br />

Bochumer Instituts für angewandte Innovationsforschung.<br />

Markus Schroll, Markus G. Schwering<br />

Die Bochumer Wissenschaftler<br />

befragten im<br />

Auftrag des Bundesministeriums<br />

für Bildung<br />

in der Aufgabenbearbeitung aufgrund<br />

unklarer Zuständigkeiten<br />

geringer ist als bei mehreren parallelen<br />

(Management)Systemen.<br />

im Unternehmen ablaufenden<br />

Prozesse und dafür notwendigen<br />

Maschinen sowie die Abfälle und<br />

Emissionen müssen erfasst wernehmen<br />

zu entsprechen, werden<br />

verschiedene Maßnahmen gesucht<br />

und bewertet. Die geeigneten<br />

werden ausgewählt und umgesetzt.<br />

und Forschung knapp 200 kleine � Die Akzeptanz bei den Mitarden. Bei regelmäßigen Betriebsbe- Das können einfache technische<br />

und mittelständische Unternehmen beitern steigt, da Abläufe und gehungen wird darüber hinaus Lösungen wie der <strong>Ein</strong>bau von<br />

(KMU) der chemischen Industrie: Tätigkeiten einheitlich geregelt geprüft, was die Sicherheit und Notschaltern sein oder komplexe<br />

Wie gehen Sie mit den Vorgaben werden.<br />

Gesundheit der Arbeitnehmer Veränderungen der Produktions-<br />

zu Arbeits-, Gesundheits- und � Die Dokumentation wird über- beeinträchtigen kann.<br />

anlagen. Auch aufbau- und ab-<br />

Umweltschutz, den Argus-Regesichtlicher, weil Erstellung, Ak- Übrigens zeigen die Erfahrunlauforganisatorische Änderungen<br />

lungen, um? Die Hälfte der untertualisierung und Lenkung der gen der betrieblichen Praxis, dass und Qualifizierungsangebote für<br />

suchten KMU gab offen zu, nicht Dokumente aus verschiedenen der regelmäßige Kontakt etwa zu die Mitarbeiter können das Ergeb-<br />

alle unternehmensrelevanten Ar- Managementsystemen zusammen- Berufsgenossenschaften, Ämtern nis sein.<br />

gus-Regelungen einzuhalten. Weigelegt wird.<br />

für Arbeitsschutz oder Umwelt- Regelmäßig wird kontrolliert,<br />

tere 20% der Betriebe erklärten, � Neue Anforderungen lassen schutzbehörden es enorm erleich- ob die Maßnahmen regelungskon-<br />

einzelne Regelungen bewusst zu sich leichter einarbeiten. tert, relevante Argus-Regelungen form greifen. Das reicht von einfa-<br />

ignorieren.<br />

Vor allem jene Mitarbeiter, in zu erfassen.<br />

chen Kontrollblättern bis zu elek-<br />

Während Großunternnehmen deren bisherige Aufgabenbereiche<br />

tronisch gesteuerten Sicherheitssy-<br />

ganze Abteilungen für die inner- auch der Arbeits-, Gesundheits- Auf die Firma zuschneiden stemen.betriebliche<br />

Umsetzung und <strong>Ein</strong>und Umweltschutz fallen, sind für Sind die Daten einmal aufge- Das professionelle Regelungshaltung<br />

von Argus-Regelungen diese Aufgaben prädestiniert. Dies nommen kann eingeschätzt wermanagement führt zum effizienten<br />

einrichten können, fehlt es den sind zum Beispiel die Betriebsbeden, wie relevant einzelne Argus- und effektiven Umgang mit dem<br />

KMU schlicht an Zeit und komauftragten, die Teilaufgaben des Regelungen für das eingene Un- Argus-Regelungswerk. Indem<br />

petentem Personal. Die Folgen, Regelungsmanagements schon ternehmen sind. Anschließend rechtliche Anforderungen und<br />

etwa dass der Aus- oder Neubau aufgrund von gesetzlichen Be- werden die Anforderungen spezi- betriebliche Konsequenzen offen<br />

einer Anlage verzögert wird, nehstimmungen erfüllen müssen. fiziert, das heißt die betrieblichen gelegt und Maßnahmen systemamen<br />

sie in Kauf. Wie kann das Darüber hinaus ist ein Dokumen- Erfordernisse aus den Regelungen tisch abgeleitet werden, wird nicht<br />

verbessert werden?<br />

tationssystem in Form von Ver- für die Mitarbeiter, für die techni- nur die Rechtssicherheit erhöht.<br />

zeichnissen und Verfahrensanweische Ausstattung sowie für <strong>Ein</strong>- Vielmehr können Anforderungen<br />

Die Profi-Bausteine<br />

sungen aufzubauen. Integration in satz-, Rest-, Abfallstoffe und frühzeitig erkannt in in die Ge-<br />

Das professionelle Regelungs- und Kompatibilität mit bestehen- Emissionen konkretisiert. Dann ist staltung der betrieblichen Abläufe<br />

management muss in bestehende den Dokumentationssystemen wie klar, von welchen Argus- integriert werden. Darüber hinaus<br />

Strukturen und Prozesse organi- der Betriebsdatenerfassung, dem Regelungen das Unternehmen wie wird die Zusammenarbeit mit<br />

satorisch eingebunden werden. Qualitäts- oder Umweltmanage- stark betroffen ist. <strong>Ein</strong> Soll-Ist- Vollzugsbehörden erleichtert.<br />

Festgelegt werden muss auch, wer menthandbuch werden auch hier in Vergleich kann erfolgen. Alle Nicht zuletzt lässt sich das er-<br />

wofür zuständig ist. Ganz wichtig den Vordergrund gestellt. Abweichungen zwischen Regereichte hohe Arbeitssicherheits-<br />

ist es, die Argus-Regelungen mit So sind die Voraussetzungen lungsanforderung und aktueller und Umweltschutzniveau als Ver-<br />

im Betrieb vorhandenen Quali- geschaffen, um die Teilaufgaben betrieblicher Situation – etwa antwortungsnachweis gegenüber<br />

täts-, Umwelt- oder Arbeitssicher- des Argus-Regelungsmanagements überschrittene Abwasser- Kunden, Kapitalgebern und Mitarheitmanagementsystemen<br />

und zu professionalisieren. Zunächst Grenzwerte oder mangelhafte beitern nutzen.<br />

-routinen zu verknüpfen. Die müssen die relevanten Vorschrif- ergonomische Gestaltung der<br />

Vorteile:<br />

ten erfasst werden: In welchen Arbeitsplätze – sollten dokumen-<br />

� Die Effizienz und Effektivität Unternehmensbereichen greifen tiert werden. Jetzt kann gehandelt<br />

ist höher, weil die Gefahr von Argus-Regelungen? Die einge- werden.<br />

Umwelt Magazin April/Mai 2002,<br />

Doppelarbeit oder Widersprüchen setzten Stoffe und Produkte, die Um den Vorgaben im Unterneh- Seite 52–53


Regelungs- und Stoffstrommanagement<br />

� <strong>Ein</strong>flussfaktoren und Handlungsbedarfe für Innovationen zum nachhaltigen Wirtschaften<br />

– Möglichkeiten und Grenzen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft<br />

Das derzeitige Wirtschaften entlang des Stoffstroms „Wasser“ genügt noch nicht durchweg dem<br />

Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung. Das Innovationsverhalten der beteiligten Akteure wird<br />

gleichermaßen vom rechtlichen, marktlichen und informellen Umfeld bestimmt. Mit Hilfe von<br />

Änderungen im Bereich der Rahmenbedingungen können Potentiale für Innovationen zum nachhaltigen<br />

Wirtschaften realisiert werden. Ziel des <strong>IAI</strong> im Rahmen eines Verbundprojektes ist es,<br />

Bestimmungsfaktoren für das Innovationsverhalten der Akteure aufzudecken und mögliche Innovationen,<br />

ihre Voraussetzungen sowie ihre ökonomischen, sozialen und ökologischen Wirkungen<br />

aufzuzeigen. Neben technologischen stehen dabei ebenso organisatorische und institutionelle<br />

Innovationen im Mittelpunkt des Interesses. Ausgangspunkt der Untersuchungen bildet<br />

zum einen die aktuell diskutierten bzw. bevorstehenden Umbrüche in der Wasserversorgung, die<br />

z. B. mit der erwogenen Marktöffnung verbunden sind. Zum anderen wird im Bereich der medienübergreifenden<br />

Umweltpolitik der Abwasserentsorgung untersucht, inwieweit eine stärkere<br />

Verknüpfung von Innovationssystemen der Abwasser- und Bioabfallentsorgung sinnvoll ist.<br />

Wassergewinnung<br />

Wasserversorgung<br />

Trinkwasseraufbereitung<br />

Abwasserrückführung<br />

Wasserverteilung<br />

Wassernutzung<br />

Wasserentsorgung<br />

Abwasseraufbereitung<br />

Entsorgung<br />

von Rückständen<br />

(Klär-<br />

schlamm<br />

etc.)<br />

Wertschöpfungsstufen der Wasserwirtschaft als Bezugsrahmen zur Analyse nachhaltiger Innovationen<br />

Veröffentlichungen: in Vorbereitung<br />

59


60<br />

Regelungs- und Stoffstrommanagement<br />

� Regelungsbarrieren und Regelungsmanagement kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

Im betrieblichen Alltag werden Unternehmen mit einer Flut von Gesetzen und Verordnungen des<br />

Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes konfrontiert. Am Beispiel der chemischen Industrie<br />

wurde der Umgang mit diesen Regelungen analysiert. Dabei zeigt sich, daß bei 80% der befragten<br />

kleinen und mittleren Unternehmen das Regelungsmanagement defizitär ist. Die wirtschaftlichen<br />

Folgen sind enorm: Es kommt zu verspäteten Kundenbelieferungen, zu Verzögerungen bei<br />

der Markteinführung neuer Produkte oder sogar zum Abbruch von FuE-Projekten. Im Rahmen<br />

der Untersuchung konnten Ansatzpunkte für einen professionellen Umgang mit Arbeits-, Gesundheits-<br />

und Umweltschutzregelungen identifiziert werden. Daß es Strategien und Wege gibt,<br />

der Komplexität dieses Regelungswerkes kompetent zu begegnen, zeigte sich bei 20% der befragten<br />

KMU. Diese als „Professionelle“ bezeichneten Betriebe gehen systematisch mit dem Regelwerk<br />

um und unterscheiden sich in einer Vielzahl von Aktivitäten von den sogenannten<br />

„Amateuren“.<br />

• Umgehende Umsetzung der ARGUS-Regelungen<br />

• Stand des Unternehmens ist den<br />

rechtlichen Anforderungen voraus<br />

• Frühzeitige Berücksichtigung rechtl. Anforderungen<br />

bei der Entwicklung neuer Produkte<br />

• Kontrollmaßnahmen zur Überprüfung der<br />

<strong>Ein</strong>haltung der Regelungen<br />

• Regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter<br />

• Festlegung personeller Zuständigkeiten<br />

• Schriftliche Vorgaben<br />

Verbreitung:<br />

Regelungsmanagement von „Professionellen“ und „Amateuren“<br />

Professionelle Amateure<br />

vereinzelt gering mittel hoch Standard<br />

Veröffentlichungen: STAUDT, E.; SCHROLL, M.; BECKER, I.: KMU im Regelungsdickicht – Die Notwendigkeit<br />

des Managements gesetzlicher Regelungen, in: GIT Labor-Fachzeitschrift, 6/99, S. 660–661; STAUDT, E.;<br />

SCHROLL, M.; SCHWEDA, A.: Management von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in kleinen<br />

und mittleren Unternehmen, Bochum 2000; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; SCHWEDA, A.: Professionalisierung ist<br />

gefragt – Regelungsdickicht fordert kleine und mittelständische Unternehmen, in: GIT Sicherheit + Management,<br />

Heft 5/2001, S. 70–72; SCHWEDA, A.; SCHWERING, M. G.: Orientierung im Regelungsdschungel (Teil I): Zum<br />

Stand des Umgangs mit Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen, in: Sicherheitsingenieur, September<br />

2001.


Regelungs- und Stoffstrommanagement<br />

� ARGUS-Regelungsmanagement: Leitfaden für das Management von Arbeits-, Gesundheits-<br />

und Umweltschutzregelungen in KMU<br />

Der Umgang mit Regelungen des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes (ARGUS-<br />

Regelungen) überfordert viele kleine und mittlere Unternehmen. Sie fühlen sich dem Regelungsdickicht<br />

oft hilflos ausgeliefert und führen dies vor allem auf einen Mangel an praxisgerechten<br />

Handlungshilfen zurück. Vor diesem Hintergrund entwickelt das <strong>IAI</strong> Wege für ein Regelungsmanagement,<br />

das von kleinen und mittleren Unternehmen mit vertretbarem Aufwand beschritten<br />

werden kann. Dabei wird die Verzahnung mit betrieblichen Routine- und Innovationsprozessen<br />

sichergestellt und die Kompatibilität zu bestehenden Managementsystemen gewährleistet. In einem<br />

Leitfaden „ARGUS-Regelungsmanagement“ werden die für einen strukturierten und effektiven<br />

Umgang mit ARGUS-Regelungen notwendigen Aufgaben praxisgerecht aufbereitet. Die<br />

konkrete betriebliche Anwendung wird durch zahlreiche Instrumente wie Checklisten angeleitet.<br />

Kontinuierlichen Verbesserungsprozeß einleiten<br />

ja<br />

Relevante Regelungen<br />

bekannt?<br />

ja<br />

Anforderungen und<br />

Handlungsbedarfe<br />

bekannt?<br />

ja<br />

Maßnahmen<br />

bekannt?<br />

ja<br />

Kontrollmechanismen<br />

eingerichtet?<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

Erfassung<br />

von ARGUS-Regelungen<br />

Informationsbeschaffung<br />

�<br />

Relevanzprüfung<br />

�<br />

Überwachung<br />

Übersetzung<br />

von ARGUS-Regelungen<br />

Spezifizierung von Regelungsinhalten<br />

�<br />

Ableitung von Handlungsbedarfen<br />

Umsetzung<br />

von ARGUS-Regelungen<br />

Maßnahmensuche<br />

�<br />

Maßnahmenbewertung<br />

�<br />

Maßnahmenauswahl<br />

Kontrolle<br />

von ARGUS-Regelungen<br />

Soll-Ist-Vergleich<br />

Aufgaben des ARGUS-Regelungsmanagements<br />

Veröffentlichungen: STAUDT, E.; SCHROLL, M.: Unternehmen im Regelungsdickicht, in: GIT Sicherheit + Management,<br />

Heft 6, 1999, S. 525.; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; SCHWEDA, A.; SCHWERING, M. G.: ARGUS-<br />

Regelungsmanagement: Leitfaden für das Management von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in<br />

kleinen und mittleren Unternehmen, Bochum 2000; SCHROLL, M.; SCHWERING, M. G.: Flucht nach vorn: Regelungsdickicht<br />

fordert Chemiebetriebe, in: Chemie Technik, 30 Jg., Nr. 3/2001, S. 70–72; SCHWEDA, A.;<br />

SCHWERING, M. G.: Orientierung im Regelungsdschungel (Teil II): Das professionelle Management von Arbeits-,<br />

Gesundheits- und Umweltschutzregelungen, in: Sicherheitsingenieur, Oktober 2001; SCHROLL, M.; SCHWERING,<br />

M. G.: Mit Argus Augen, in: UmweltMagazin, 32. Jg., April/Mai 2002, S. 52–53.<br />

A<br />

U<br />

F<br />

G<br />

A<br />

B<br />

E<br />

N<br />

61


� Stoffstrommanagement Papier<br />

62<br />

Regelungs- und Stoffstrommanagement<br />

Integrierter Umweltschutz gilt als sowohl ökonomisch wie ökologisch überlegene Technologie<br />

im Rahmen betrieblichen Umweltschutzes. Durch umweltfreundliche <strong>Ein</strong>satzstoffe, Verfahren<br />

und Produkte sollen Umweltbelastungen vermieden werden, anstatt sie nach ihrer Entstehung<br />

aufwendig zu beseitigen. Gerade integrierte Umweltschutzmaßnahmen können jedoch neben den<br />

beabsichtigten auch nicht beabsichtigte, negative Auswirkungen mit sich bringen, die betriebsintern,<br />

aber auch auf vor- oder nachgelagerten Wertschöpfungsstufen auftreten und den Erfolg einer<br />

Maßnahme – auch durch erforderliche Kompensationsmaßnahmen – zu konterkarieren drohen.<br />

Anstelle einer pauschalen Bevorzugung dieser Technologie muß daher im <strong>Ein</strong>zelfall systematisch<br />

abgewogen werden, welche Maßnahme ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist. Am<br />

Beispiel des Papierstoffstroms hat das <strong>IAI</strong> Instrumente und Methoden entwickelt, um im Rahmen<br />

einer stoffstromorientierten Analyse Defizite und Inkompatibilitäten bei der Umsetzung<br />

produktionsintegrierten Umweltschutzes sowie Lösungspotentiale aufzuzeigen.<br />

��� hohe Bedeutung<br />

�� mittlere Bedeutung<br />

� geringe Bedeutung<br />

Umsetzungsmotive<br />

Altpapiereinsatz<br />

für Zeitungsdruckpapier<br />

Altpapiereinsatz<br />

für Zeitschriftendruckpapier<br />

<strong>Ein</strong>satz von Enzymen<br />

als Bioziderrsatz<br />

<strong>Ein</strong>satz biologisch<br />

abbaubarer Komplexbildner<br />

Kostensenkungspotentiale ��� ��� �� �� �� ���<br />

Ersatz-/Routineinvestitionen bei Verfahren und Anlagen � � �<br />

Qualitätsverbesserungen von Produkten und Verfahren � � �� � ��<br />

Konkrete Kundenanforderungen �� �<br />

Image- und Marketingaspekte �� �� � � � �<br />

<strong>Ein</strong>haltung gesetzlicher Verbote und Beschränkungen � � ���<br />

Schonung von Ressourcen und Umweltmedien �� �� �� �� �� � ���<br />

Umsetzungsbarrieren<br />

Ökonomische / finanzielle Probleme ��<br />

Marktbedingte / Akzeptanzprobleme � �� �<br />

Technologische Probleme (incl. Qualitätsprobleme) � ��� ��� ��� ��� �� ��<br />

Organisatorische / personelle Probleme<br />

Motive und Barrieren bei der Umsetzung ausgewählter integrierter Umweltschutzmaßnahmen in der Papierindustrie<br />

Veröffentlichungen:<br />

STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.; INTERTHAL, J.: Integrierter Umweltschutz im Stoffstrom Papier –<br />

Stand, Auswirkungen, Handlungsfelder, Bochum 2000; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Integrierter<br />

Umweltschutz erfordert integrierte Umsetzung, in: Internationale Papierwirtschaft (ipw) – Das Papier, Heft 5/2001,<br />

S. 56–60; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Stoffstrommanagement zwischen Anspruch und Wirklichkeit,<br />

in: UmweltWirtschaftsForum, 9. Jg., Heft 3, September 2001, S. 56–60; STAUDT, E.; AUFFERMANN, S.;<br />

SCHROLL, M.: Zur Umsetzbarkeit einzel- und überbetrieblichen Stoffstrommanagements, in: Heck, P.; Bemmann,<br />

U. (Hrsg.): Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003. Strategien – Umsetzung – Anwendung in Unternehmen/Kommunen/Behörden,<br />

Köln 2002, S. 60–69.<br />

<strong>Ein</strong>sattz pflanzlicher<br />

Hilfsstoffe<br />

Kreislaufführung<br />

von Prozeßwasser<br />

<strong>Ein</strong>satz alternativer<br />

Zellstoffe


Regelungs- und Stoffstrommanagement<br />

� Praxisleitfaden Stoffstrommanagement<br />

Im Forschungsvorhaben „Stoffstrommanagement Papier“ wurde deutlich, dass für eine breite<br />

Diffusion von Stoffstrommanagement auf Unternehmensebene bisher praxisnahe Handlungshilfen<br />

fehlen. Das <strong>IAI</strong> hat daher einen Leitfaden zur Operationalisierung von Stoffstrommanagement<br />

entwickelt, mit dem die betrieblichen Material- und Energieströme optimiert werden können.<br />

<strong>Ein</strong>em Phasenschema folgend werden die einzelnen Schritte des Stoffstrommanagementprozesses<br />

praxisgerecht dargestellt. Die konkrete betriebliche Anwendung wird durch zahlreiche<br />

Instrumente wie Checklisten, ABC-Analysen etc. angeleitet. Der modulare Aufbau ermöglicht<br />

einen an die unternehmensspezifischen Situationen und Bedarfe angepassten <strong>Ein</strong>stieg und die<br />

Bearbeitung auch einzelner Aufgaben des Stoffstrommanagements.<br />

Problem erkannt? Stoffstromanalyse<br />

Ziele festgelegt? Zielbildung<br />

Maßnahme(n)<br />

bekannt?<br />

Maßnahme(n)<br />

bewertet?<br />

Maßnahme(n)<br />

durchgeführt?<br />

Maßnahme(n)<br />

kontrolliert?<br />

Verbesserungsprozeß<br />

eingeleitet?<br />

Aufbau des Praxisleitfadens Stoffstrommanagement<br />

Veröffentlichungen:<br />

Praxisleitfaden Stoffstrommanagement<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

Maßnahmensuche<br />

Maßnahmenbewertung/-auswahl<br />

Maßnahmendurchführung<br />

Maßnahmenkontrolle<br />

Kontinuierlicher<br />

Verbesserungsprozeß<br />

STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Stoffstrommanagement zwischen Anspruch und Wirklichkeit – Zur<br />

einzelwirtschaftlichen Bedeutung einer politischen Vision, Bochum 2000; STAUDT, E., SCHROLL, M.,<br />

SCHWERING, M. G.: Praxisleitfaden Stoffstrommanagement – <strong>Ein</strong> Wegweiser zur Optimierung von Material- und<br />

Energieströmen, Bochum 2000; STAUDT, E.; SCHROLL, M., SCHWERING, M. G.: Chancen nutzen – Effizienz<br />

durch Transparenz, in: Umwelt, März 2001, S. 34–36; STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Stoffstrommanagement<br />

zwischen Anspruch und Wirklichkeit, in: UmweltWirtschaftsForum, 9. Jg., Heft 3, September 2001, S.<br />

56–60; STAUDT, E.; SCHROLL, M.: SCHWERING, M. G.: Betriebliches Stoffstrommanagement: <strong>Ein</strong> Wegweiser zur<br />

schrittweisen Umsetzung, in: Heck, P.; Bemmann, U. (Hrsg.): Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003.<br />

Strategien – Umsetzung – Anwendung in Unternehmen/Kommunen/Behörden, Köln 2002, S. 199–216.<br />

63


Kompetenzbereich<br />

„Kompetenzentwicklung“<br />

Die Projekte


� Systemkompetenz und Innovation<br />

66<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Die Kompetenz von Organisationen, d.h. die Systemkompetenz, wird häufig als einfaches Aggregat<br />

individueller Kompetenzen gedacht. Die Handlungsfähigkeit und -bereitschaft von Unternehmen<br />

basiert jedoch nicht nur auf kompetenten Fach- und Führungskräften, sondern resultiert<br />

vielmehr aus einem Zusammenspiel von individuellen Kompetenzen, technischen Voraussetzungen,<br />

organisatorischen Regelungen sowie gewachsenen Beziehungen zu Lieferanten, Kunden<br />

etc., die Unternehmensentwicklungen limitieren oder auch initiieren können. Diese Faktoren<br />

muss man in das Blickfeld rücken, wenn man Entwicklungsprozesse von Unternehmen erklären<br />

und gestalten will. Das modische Gerede über „lernende Organisationen“ signalisiert zwar Bemühungen,<br />

diese Aufgaben anzugehen. Der Versuch, das individuelle Lernschema auf Organisationen<br />

zu übertragen und damit Innovationen zu begründen, greift aber zu kurz. Vor diesem<br />

Hintergrund analysiert das <strong>IAI</strong> die kompetenzrelevanten Systemzusammenhänge und Umweltbeziehungen<br />

und klärt die Schnittstellen zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Kompetenzentwicklung<br />

geklärt.<br />

Zulieferer<br />

Arbeitsmarkt<br />

Soziales<br />

Umfeld<br />

Input<br />

Auszahlung<br />

Technostruktur<br />

Fertigungstechniken<br />

Verfahrenstechniken<br />

Soziales System<br />

Aggregat individueller<br />

Kompetenzen<br />

Technologische<br />

Entwicklung<br />

Sachökonomische System-Architektur<br />

Organisatorische<br />

Regelungen<br />

formell<br />

informell<br />

Finanzwirtschaftliche Abbildung<br />

Rechnungswesen, Investitionsrechnung, Renditebetrachtungen<br />

Sicherung des finanzwirtschaftlichen Gleichgewichtes<br />

Geld- u. Kapitalmärkte, Steuersystem<br />

Rechtliche, tarifliche und<br />

sonstige Regelungen<br />

Output<br />

<strong>Ein</strong>zahlung<br />

Kunden<br />

Position in Wertschöpfungskette<br />

Rahmen zur Analyse und Beurteilung der Systemwirtschaftlichkeit von Kompetenzentwicklungsmaßnahmen<br />

Veröffentlichungen: STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Kompetenzentwicklung: Neue Aufgaben für die Umsetzung<br />

von Innovationen, in: Wagner, K.-R. (Hrsg.): Mitarbeiterbeteiligung – Visionen für eine Gesellschaft von Teilhabern,<br />

Festschrift für Michael Lezius zum 60. Geburtstag, Wiesbaden 2002, S. 138–151; STAUDT, E. ET AL.: Kompetenzentwicklung<br />

und Innovation, Münster et al. 2002.


Kompetenzentwicklung<br />

QUEM:<br />

Aus Fehlern<br />

lernen<br />

In der Unternehmensführung hat<br />

man in den letzten Jahren eingesehen,<br />

dass das, was sich in stabilen<br />

Wachstumsphasen bewährte, bei<br />

zunehmendem Wettbewerbsdruck<br />

auf nationalen und internationalen<br />

Märkten nicht mehr ausreicht. Dort<br />

waren es technische Innovationen<br />

und die damit einhergehende Änderung<br />

wirtschaftlicher und sozialer<br />

Strukturen, die nicht nur Konsumenten<br />

und Arbeitnehmer, sondern<br />

auch Führungskräfte verunsicherten.<br />

Unternehmensführer, Führungsmethoden<br />

und Qualifikationen, die sich<br />

in stabilen Wachstumsphasen bewährt<br />

hatten, versagten unter diesen<br />

Umständen, nicht weil sie schlechter<br />

geworden sind, sondern weil dynamische<br />

Prozesse andere Eigenschaften<br />

und Instrumente verlangen.<br />

Wie in innovationsunfähigen Unternehmen<br />

wurde auch in den Ländern<br />

des ehemaligen Ostblocks das<br />

Schulden- und Krisenmanagement<br />

immer kurzatmiger und die theoretischen<br />

Versatzstücke der Reform<br />

führten schließlich ins Chaos.<br />

Das Chaos ist zwar eine notwendige<br />

Voraussetzung für eine Marktwirtschaft,<br />

aber nicht hinreichend.<br />

Nicht hinreichend ist es auch, über<br />

Rahmenbedingungen zu räsonieren<br />

und noch nicht einmal sie zu etablieren.<br />

Das zeigt das Beispiel der ehemaligen<br />

DDR, wo über Nacht eine<br />

konvertible Währung eingeführt und<br />

bewährte Rahmenbedingungen<br />

übergestülpt wurden. Daraus resultierte<br />

noch lange keine funktionierende<br />

Wirtschaft, sondern sehr<br />

schnell wurden neue Defizite sichtbar.<br />

Beim Übergang der DDR wurde<br />

deutlich, dass zur Marktwirtschaft<br />

neben den Rahmenbedingungen eine<br />

funktionierende Administration unabdingbar<br />

ist und dass vor allem<br />

kompetente Fach- und Führungskräfte<br />

(Staudt, ZFO, 7/84) die<br />

Marktkräfte sind, die die Handlungsfähigkeit<br />

bestimmen. Die Marktkräfte,<br />

die der Theoretiker immer<br />

wieder beschwört und die der Politiker<br />

vom Himmel fallen sieht, waren<br />

weder in den fünf neuen Bundesländern<br />

noch in der Gemeinschaft Unabhängiger<br />

Staaten (GUS) vorhanden.<br />

Ihr Fehlen stellte das eigentliche<br />

Entwicklungshindernis dar. Solange<br />

man das nicht einsah, wurden<br />

auch Reform- und Hilfsprogramme<br />

falsch ausgerichtet. An dieser Stelle<br />

setzte QUEM mit neuen Aktivitäten<br />

an und rückte die Personalentwicklung<br />

in den Mittelpunkt.<br />

Bei Unternehmen in Entwicklungskrisen<br />

haben wir in der Innovationsforschung<br />

die Erfahrung gemacht,<br />

dass, angesichts zunehmender<br />

bedrohlicher Dynamik, die Suche<br />

nach Fixpunkten zur Begründung<br />

und als Leitbild der eigenen<br />

Reaktion ganz natürlich ist. Die Erfahrungen<br />

im technischen Innovationsbereich<br />

zeigten, dass sich immer<br />

wieder als Leitbilder zukunftsweisende<br />

technologische Entwicklungstrends<br />

erkennen lassen und als<br />

so genannte Schlüsseltechnologien<br />

ausweisbar sind. Im Ergebnis bestand<br />

dann allerdings eine Identität<br />

zwischen den Projektionen von<br />

MITI, BMFT, den USA und zahlreichen<br />

Großunternehmen. Ihre Technologieportfolios<br />

waren ziemlich<br />

phantasielos und eng begrenzt. Die<br />

Ausrichtung der Neuerungspolitik<br />

an derartigen Entwicklungslinien<br />

lockte ganze Branchen im Gleichtakt<br />

mit Japan, den USA oder auch die<br />

ehemalige DDR wie Lemminge auf<br />

überbesetzte Marktfelder und regte<br />

neue Überkapazitäten des Typs<br />

Butter, Werften, Stahl oder Mikroelektronik<br />

an. (Staudt, Das Management<br />

von Innovationen, Frankfurt/M.<br />

1986)<br />

So entstand in den 80er-Jahren in<br />

der Bundesrepublik eine Innovationsbewegung<br />

bestehend aus Wissenschaftlern,<br />

Bürokraten, Politikern,<br />

Verbandsvertretern und Gewerkschaftern,<br />

die wohlmeinend,<br />

vordergründig sachkundig, aber<br />

doch unverbindlich in die Rolle des<br />

innovierenden Unternehmers<br />

schlüpften. Sie verkündeten im<br />

Nachhinein, was z.B. die deutsche<br />

Uhrenindustrie falsch gemacht, warum<br />

die Fotoindustrie verschlafen hat<br />

oder die Konsumgüterelektronik-<br />

Hersteller ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

verloren haben. Und weil sie mit<br />

Blick auf Japan glaubten, genau zu<br />

wissen, was man hätte anders tun<br />

sollen, leiteten diese „Möchtegernunternehmer“<br />

daraus Handlungsanweisungen<br />

für Weiterbildungs-<br />

und Förderprogramme ab,<br />

freilich ohne jenes Manko des alten<br />

Unternehmers, dafür auch das Risi-<br />

67


ko zu tragen. Mit diesen naivtechnokratischen<br />

Mustern zog man in den<br />

90er-Jahren gegen Osten, so operierten<br />

die monetaristischen „Präsidentenberater“<br />

in den ehemaligen<br />

COMECON-Ländern und westliche<br />

„Kolonialoffiziere“ in den fünf neuen<br />

Bundesländern.<br />

Diese „Möchtegernunternehmer“<br />

finden dann ihr Pendant in „exzellenten<br />

Händlern“ von Strategiekonzepten,<br />

die konfektionierte Unternehmensstrategien<br />

aus der Retrospektive<br />

entwerfen. Besonderer Beliebtheit<br />

erfreute sich dabei in den<br />

80er-Jahren die Mystifizierung erfolgreicher<br />

amerikanischer oder<br />

auch japanischer Unternehmen. Die<br />

Rezeptur ist furchtbar einfach und<br />

entspricht dem Simplifikationsbedarf<br />

vieler betrieblicher Top-<br />

Manager und naiv empirisch arbeitender<br />

Großbürokraten. Man analysiert<br />

in der Vergangenheit erfolgreiche<br />

Unternehmen wie IBM, führt<br />

deren Erfolg auf einige typische<br />

Merkmale zurück und macht dann<br />

nicht nur glauben, dass derartige<br />

Merkmale beliebig reproduzierbar<br />

seien, sondern, dass auch immer<br />

dann, wenn dies gelänge, ein ähnlicher<br />

Erfolg wieder eintrete. Doch<br />

der Misserfolg ist vorprogrammiert,<br />

wenn sich viele „gut“ Beratene dann<br />

auf überbesetzten Märkten tummeln.<br />

Das erinnert fatal an viele Wirtschaftsminister<br />

und Präsidentenberater<br />

in den Nachfolgestaaten des<br />

Ostblocks. Sie ventilierten westliche<br />

Erfolgsstories, ahmten Versatzstükke<br />

nach und theoretisierten über<br />

Marktwirtschaft, ohne dass es ihnen<br />

gelang, das innovatorische Potential,<br />

das auch in ihren Ländern ruht, freizusetzen.<br />

Die konfektionierten Verbesserungsvorschläge<br />

aus westlichen<br />

Vorbildern waren wenig kreativ. Sie<br />

erschienen zwar aus der Sicht der<br />

alten Strukturen innovativ, führten<br />

aber letztlich nur auf schon von<br />

westlichen Konkurrenten überbesetzte<br />

Marktfelder.<br />

Der Rückgriff auf derartige konfektionierte<br />

oder imitierende Strategien<br />

und Konzepte ist keine Lösung<br />

für Innovationsprobleme. Der Rekurs<br />

auf historische Erfolge oder<br />

Misserfolge oder das Know-how<br />

großer Stäbe, Förderer oder Berater<br />

reicht zur Erringung neuer Wettbe-<br />

68<br />

werbspositionen am Weltmarkt<br />

durch Produkt-, Verfahrens- und<br />

Materialinnovation nicht aus. Deshalb<br />

wird, ausgehend von der DDR,<br />

schmerzhaft bewusst, dass eine neue<br />

Marktpositionierung noch völlig<br />

aussteht. Der naive Glaube, man<br />

könnte westliche Unternehmen<br />

schlicht und einfach imitieren und<br />

die erforderliche Kompetenz auf<br />

Weiterbildungsschulbänken reproduzieren,<br />

führte nur zu verlängerten<br />

Werkbänken und mehr Qualifikationen,<br />

aber letztlich doch zur Inkompetenz<br />

und Frustration. (Staudt/<br />

Kriegesmann, Kompetenzentwicklung<br />

‘99)<br />

Die ewigen Besserwisser mit ihrem<br />

Höhenflug aus Defiziten von<br />

gestern und geborgten Ideen und<br />

Konzepten beschreiben aus der Vogelperspektive<br />

eine ideale Landschaft.<br />

Sie verkennen aus dieser Vogelperspektive<br />

die Probleme des<br />

Maulwurfs, die Perspektive des einzelnen<br />

Innovators also, der jene<br />

Landschaft in Kleinarbeit zu formieren<br />

hat und damit vor allem die<br />

Rolle kompetenter Fach- und Führungskräfte,<br />

die sich nicht phantasielos<br />

an der Konkurrenz orientierten,<br />

sondern danach fragten, was<br />

kann ich unternehmen, das nicht<br />

schon ein anderer unternommen hat?<br />

Verlässt man also die unverbindliche<br />

Vogelperspektive und wendet<br />

sich den Problemen des innovatorisch<br />

aktiven Maulwurfs zu, dann<br />

wird deutlich: Das Know-how großer<br />

Stäbe, Förderer und Berater und<br />

die Umsetzung der Rezepte durch<br />

Weiterbildung reichen zur Erringung<br />

von neuen Wettbewerbspositionen<br />

nicht aus.<br />

Das heißt aber auch, dass die<br />

ehemaligen sozialistischen Staaten<br />

ihre Wirtschaft und ihre Gesellschaft<br />

auf diesem Wege kaum neu positionieren<br />

können, weil sie dabei weder<br />

ihre eigene Ausgangssituation beachten,<br />

noch eigenständige und<br />

wettbewerbsfähige Kompetenz aufbauen<br />

können.<br />

Die Bewältigung von regionaler,<br />

technischer, unternehmerischer, organisatorischer<br />

und personeller<br />

Entwicklung ist letztlich nicht regelbar<br />

und damit auch nicht routinisierbar.<br />

Management von Innovationen<br />

ist Management von Nichtroutine-<br />

Kompetenzentwicklung<br />

prozessen. Und das ist nur sehr hoch<br />

personifiziert vorstellbar.<br />

Diese Erfahrungen machten wir<br />

mit Hilfe von QUEM beim Übergang<br />

vom Plan zum Markt. (Staudt<br />

et al., edition QUEM, Band 7) Denn<br />

auch hier handelt es sich letztlich<br />

nicht um einen Routineprozess, sondern<br />

um einen innovativen Übergang,<br />

der nur von selbstständig<br />

Handelnden mit den Mitteln des<br />

Innovationsmanagements zu bewältigen<br />

ist.<br />

Das verlangt als erstes die <strong>Ein</strong>sicht,<br />

dass es nicht möglich ist,<br />

� ohne Kenntnis der Ergebnisse<br />

entwicklungsoffener Übergangsprozesse,<br />

� ohne Beherrschung der zukünftigen<br />

Situation aufgrund noch unbekannter<br />

Neuentwicklungen,<br />

� ohne Wissen über die ausländischen<br />

Reaktionen auf die eigene<br />

Neupositionierung in zukünftigen<br />

Märkten<br />

im Vorfeld Entscheidungen über<br />

vermeintlich richtige Innovationen<br />

und daraus ableitbare Weiterbildungs-<br />

und Entwicklungsprogramme<br />

zu fällen.<br />

Management von Innovationen<br />

bedeutet, wenn wir die Erfahrungen<br />

aus der Unternehmens- und Regionalentwicklung<br />

in diesem Übergang<br />

vom Plan zum Markt zusammenfassen<br />

(Staudt et al., edition QUEM,<br />

Band 14, in Druck)<br />

1. den Ausbau und die Sicherung<br />

von Kompetenz,<br />

2. die Systematisierung von Lernprozessen<br />

in den entwicklungsoffenen<br />

Feldern,<br />

3. die Überwindung von Innovationsbarrieren,<br />

die zwangsläufig<br />

bei derartigen Entwicklungssprüngen<br />

auftreten, durch flankierende<br />

Strategien.<br />

QUEM hat hierfür in den vergangenen<br />

zehn Jahren Lernprozesse<br />

neben dem Mainstream systematisiert<br />

und angestoßen.<br />

PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

Inhaber des Lehrstuhls für<br />

Arbeitsökonomie und Leiter des<br />

Instituts für angewandte Innovationsforschung<br />

an der Ruhr-<br />

Universität Bochum<br />

QUEM-BULLETIN 1/2002, Seite 10–11


Kompetenzentwicklung<br />

� Informelles Lernen – Schlüssel der Kompetenzentwicklung<br />

Berufliche Handlungskompetenz ist die Schlüsselgröße für Innovation und Employability. In<br />

traditionellen Weiterbildungsformen wird hoch professionalisiert nur sog. explizites Wissen<br />

vermittelt, das jedoch nur einen Teilausschnitt individueller Handlungskompetenz darstellt: Gerade<br />

das vernachlässigte Erfahrungs- und implizite Wissen spielt eine zentrale Rolle, der Konsum<br />

von explizitem Wissen in Kursen und Seminaren gereicht nicht zur Kompetenz! Jenseits<br />

formeller Lernarrangements ist der biographische Prozess individueller Kompetenzentwicklung<br />

bislang kaum erschlossen. Das <strong>IAI</strong> trifft auf der Basis einer Umfrage unter fast 1000 Fach- und<br />

Führungskräften empirisch gesicherte Aussagen zu folgenden Forschungsfragen: Welche Strategien<br />

sind zur Bewältigung individueller Innovationsprozesse effektiv? Welchen Stellenwert haben<br />

Lernorte für die individuelle Kompetenzentwicklung? Welche Lernstile zeichnen erfolgreiche<br />

Führungskräfte aus?<br />

formelles Lernen<br />

Wissensvermittlung<br />

Workshops<br />

private Kurse<br />

informelles Lernen<br />

Fachbücher<br />

Coaching & Mentoring<br />

<strong>Ein</strong>weisen & Anlernen<br />

Beobachten & Orientieren<br />

gezieltes Befragen<br />

Erfahrungslernen<br />

Learning by Doing<br />

Bewertung<br />

Extrapolation<br />

(Angaben in %, n=304)<br />

7<br />

11<br />

9<br />

13<br />

20<br />

23<br />

26<br />

32<br />

36<br />

28<br />

53<br />

33<br />

38<br />

36<br />

33<br />

34<br />

39<br />

38<br />

nicht effektiv wenig effektiv sehr effektiv<br />

Strategien zur Bewältigung von Innovationssituationen: Führungskräfte schätzen Erfahrungslernen und informelles<br />

Lernen höher ein als formelles Lernen!<br />

Veröffentlichungen:<br />

STAUDT, E.; KLEY, T.: Formelles Lernen – informelles Lernen – Erfahrungslernen: Wo liegt der Schlüssel zur<br />

Kompetenzentwicklung von Fach- und Führungskräften? <strong>Ein</strong>e kompetenzbiographische Studie beruflicher Innovationsprozesse,<br />

in: Arbeitsgemeinschaft Qualifikations-Entwicklungs-Management (AG QUEM) (Hg.): Berufliche<br />

Kompetenzentwicklung in formellen und informellen Strukturen (QUEM-report Heft 69), Berlin 2001, S. 227–275.<br />

34<br />

22<br />

65<br />

56<br />

51<br />

53<br />

48<br />

43<br />

35<br />

30<br />

31<br />

26<br />

69


� Innovationsorientierte Kompetenzentwicklung<br />

70<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Derzeit ist in weiten Bereichen der Wirtschaft eine Neuformierung etablierter Wertschöpfungsketten<br />

zu beobachten. Gerade entwicklungsdynamische Unternehmen, die teilweise völliges<br />

Neuland betreten, müssen dabei Kompetenzen aufbauen, die oftmals weder am traditionellen<br />

Arbeitsmarkt rekrutiert, noch in der Weiterbildungsszene entwickelt werden können. Neue Wege<br />

in der Kompetenzentwicklung sind daher gefragt. Hier treten Formen der Arbeitsgestaltung und<br />

Unternehmensorganisation als Quelle der Kompetenzentwicklung immer stärker in den Vordergrund.<br />

Die Analysen des <strong>IAI</strong> in diesem Feld zeigen, dass die Entwicklung der Kompetenz zur<br />

Innovation kein einfaches Anpassungsproblem ist, das über Weiterbildung abgedeckt werden<br />

kann, sondern zum integralen Bestandteil eines komplexen Formierungsprozesses wird, in dem<br />

organisatorische Bedingungen Objekt und Quelle betrieblicher Entwicklungen zugleich darstellen.<br />

Will man nicht nur statische Verhältnisse optimieren, sondern Innovationen ermöglichen,<br />

setzt das eine Verzahnung von Personal-, Organisations- und Unternehmensentwicklung voraus.<br />

Entwicklungs -<br />

dynamik Strategien:<br />

Kauf/ Beteiligung<br />

Outsourcing/ Buy-out<br />

Dezentralisierung<br />

Junges<br />

Unternehmen<br />

innovativ,<br />

instabil<br />

Reifes<br />

Unternehmen<br />

x 1 x 2<br />

Kompetenzentwicklungsprozess dargestellt am Beispiel der Biotechnologie<br />

schwindende<br />

Innovationskraft,<br />

routinisiert<br />

Strategien:<br />

Kooperation<br />

Zentralisierung / Formalisierung<br />

Organisa -<br />

tionsgrad<br />

Veröffentlichungen: STAUDT, E.: Kompetenz und Innovation, in: Clermont, A.; Schmeisser, W.; Krimphove, D. (Hrsg.): Personalführung<br />

und Organisation, München 2000, S. 269–281; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; SIEGER, C. A.: Innovation ohne Personalentwicklung<br />

führt in die Sackgasse. Ursachenanalyse – Zukunftsaussichten – Lösungsansätze für die Personalpolitik von innovativen<br />

Unternehmen am Beispiel der Biotechnologie, Bochum 2001; STAUDT, E.; SIEGER, C. Biotech-Industrie: Wachstum –<br />

aber wie?, in: life science Technologien, September 2001, S. 8-11; KRIEGESMANN, B.: Innovationsorientierte Anreizsysteme,<br />

Bochum 2001; STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; SIEGER, C. A.: Personalmanagement in Biotech-Unternehmen, in: Herstatt, C.;<br />

Müller, C. (Hrsg.): Management-Handbuch Biotechnologie: Strategien, Finanzen, Marketing, Recht, Stuttgart 2002, S. 229–244;<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; SIEGER, C. A.: Der "Faktor Personal" als strategischer Erfolgsfaktor der Unternehmensentwicklung,<br />

in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): New Economy in kleinen und mittleren Unternehmen, Jahrbuch der KMU-Forschung 2002, München<br />

2002, S. 207–220; STAUDT, E. ET AL.: Kompetenzentwicklung und Innovation, Münster et al. 2002. STAUDT, E.;<br />

KOTTMANN, M.: Personalentwicklung auf neuen Wegen I, in: PERSONAL, 54. Jg., Heft 12, Dezember 2002, S. 40–43.


Kompetenzentwicklung<br />

� Bewertung von Kompetenzentwicklung<br />

Personal- und Organisationsentwickler stehen bei der Bewertung von Kompetenzentwicklung<br />

vor gravierenden Orientierungsproblemen. Die Effekte von Kompetenzentwicklung sind häufig<br />

breit gestreut und lassen sich mit eindimensionalen Verfahren nicht abbilden. Die Bestimmung<br />

ihres Wertschöpfungsbeitrags erfordert einen mehrdimensionalen Bezugsrahmen, der eine ganzheitliche<br />

Sichtweise von betrieblichen Veränderungs- und Entwicklungsprozessen erlaubt. Das<br />

<strong>IAI</strong> entwickelt zur Zeit die „Scorecard of Competence“, die eine mehrdimensionale Bewertung<br />

von Kompetenzentwicklung ermöglicht. Die „Scorecard of Competence“ umfasst mit ihren Dimensionen<br />

den gesamten <strong>Ein</strong>flussbereich von Maßnahmen der Kompetenzentwicklung und ist<br />

gleichzeitig Ziel- und Kennzahlenquelle für die Bewertung. Durch ein dreistufiges Vorgehen erlaubt<br />

die „Scorecard of Competence“ auf der ersten Stufe die Bewertung individueller Lernerfolge,<br />

auf der zweiten Stufe die Bewertung von Performanceverbesserungen im Arbeitsbereich<br />

und auf der dritten Stufe die Bestimmung des „Return on Development“ (RoD) als Renditegröße<br />

und Spitzenkennzahl zur Messung des Wertschöpfungsbeitrages der Kompetenzentwicklung.<br />

Input aus<br />

vorgelagerten<br />

Arbeitsbereichen<br />

Lernerfolgskontrolle<br />

individuelle<br />

Handlungskompetenz<br />

Arbeitssystem<br />

finanzwirtschaftliche<br />

Kennzahlen<br />

Wirtschaftlichkeits-/<br />

Nutzwertanalyse<br />

Erfolgsmessung mittels <strong>IAI</strong>-Scorecard of Competence<br />

Output an<br />

nachgelagerte<br />

Arbeitsbereiche<br />

Performancebewertung<br />

im<br />

Arbeitsbereich<br />

Veröffentlichungen: STAUDT, E.; MEIER, A. J.: Wechselwirkungen zwischen Kompetenzentwicklung und individueller<br />

Entwicklung, Unternehmens- und Regionalentwicklung, in: QUEM-Report, Heft 55, August 1998, S. 68–80;<br />

MEIER, A. J.: Der Beitrag personalwirtschaftlicher Beurteilungsverfahren zur Bewertung von Kompetenz und<br />

Kompetenzentwicklung, Bochum 2001; MEIER, A. J.: Bewertung von Kompetenz und Kompetenzentwicklung,<br />

Bochum 2001; STAUDT, E. ET AL.: Kompetenzentwicklung und Innovation, Münster et al. 2002; MEIER, A. J.: Perspektiven<br />

des Bildungscontrollings im Paradigmenwechsel von der Weiterbildung zur Kompetenzentwicklung, Bochum<br />

2002.<br />

71


� Zukunftsorientierte Ingenieurausbildung im Gas- und Wasserfach<br />

72<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Im Zuge des grundlegenden Strukturwandels in der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft entwickelt<br />

sich die Kompetenz der technischen Fach- und Führungskräfte zum zentralen Engpassfaktor.<br />

Die Ergebnisse einer im Auftrag des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V.<br />

(DVGW) durchgeführten Analyse zeigen, dass eine erhebliche Lücke zwischen den Kompetenzprofilen<br />

von Hochschulabsolventen und den veränderten Anforderungen der Unternehmenspraxis<br />

besteht. So benötigen bspw. ingenieurwissenschaftliche Berufseinsteiger durchschnittlich 18<br />

Monate bis zur Erlangung ihrer vollen beruflichen <strong>Ein</strong>satzfähigkeit. Auch betriebliche Personalentwicklung<br />

und branchenspezifische Weiterbildung reagieren nicht hinreichend auf die neuen<br />

Herausforderungen. Um den Aufbau von Innovationskompetenz zu unterstützen ist es erforderlich,<br />

die Kompetenzentwicklung wieder stärker mit den Branchenentwicklungen zu verzahnen<br />

und neue, flexible Kooperationsformen zwischen Unternehmen und Aus- und Weiterbildungssystem<br />

zu realisieren.<br />

Bis zur Erlangung der „vollen beruflichen <strong>Ein</strong>satzfähigkeit“<br />

benötigen Hochschulabsolventen ...<br />

Sind sofort voll einsatzfähig.<br />

... bis zu sechs Monate<br />

... bis zu einem Jahr<br />

... bis zu zwei Jahre<br />

4%<br />

12%<br />

... über zwei Jahre 17%<br />

Der Übergang ingenieurwissenschaftlicher Hochschulabsolventen in die Gas- und Wasserwirtschaft<br />

Veröffentlichungen: STAUDT, E.; MERKER, R.; KRAUSE, M.: Anforderungen an eine zukunftsorientierte Kompetenzentwicklung<br />

für Ingenieure im Gas- und Wasserfach, DVGW-Studie, Bonn 2001; STAUDT, E.; MERKER, R.;<br />

KRAUSE, M.: Kompetenzmängel behindern Unternehmensentwicklung und Branchenwandel, in: GWF Gas/Erdgas,<br />

142. Jg., Heft 7/2001, S.532–533. STAUDT, E.; MERKER, R.; KRAUSE, M.: Entkopplung von Kompetenz- und<br />

Branchenentwicklung: Innovationsengpass im Strukturwandel – Das Beispiel der Ingenieure in der liberalisierten<br />

Versorgungswirtschaft, in: Bellmann, L.; Minssen, H.; Wagner, P. (Hrsg.): Personalwirtschaft und Organisationskonzepte<br />

moderner Betriebe, Beiträge aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB) 252, Nürnberg 2001,<br />

S. 51–83.<br />

32%<br />

35%


Kompetenzentwicklung<br />

� Virtuelle Unternehmen und Life-Style-Management<br />

Mit dem Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft verschieben sich die Grenzen von<br />

Arbeit und Freizeit. Herrschten bislang überwiegend klar definierte Arbeitsverhältnisse mit eindeutiger<br />

Trennung zwischen Freizeit und Arbeit vor, steht nunmehr ein grundlegender Wandel<br />

zur Diskussion. Wenngleich Umbrüche in der Arbeitswelt nicht in der häufig diskutierten Radikalität<br />

zu erwarten sind, nehmen über Informations- und Kommunikationstechniken verknüpfte<br />

<strong>Ein</strong>zelarbeitsplätze, Mikrounternehmen in der Internet-Szenerie oder über Datenautobahnen verbundene,<br />

projektorientierte Netzwerke als Normalität des Arbeitslebens zu. Damit einher gehen<br />

Fragen, wie die Chancen der „Virtualisierung“ der Arbeitswelt sinnvoll genutzt und Tendenzen<br />

zur Selbstausbeutung und sozialen Isolation entgegengewirkt werden können. Im Projekt „Virtuelle<br />

Unternehmen und Life-Style-Management“ analysiert das <strong>IAI</strong> zusammen mit den Kliniken<br />

Essen-Mitte und der Unternehmensberatung Cap Gemini Ernst & Young die Zusammenhänge<br />

zwischen virtuellen Arbeitsbedingungen und der Lebensführung der Mitarbeiter, um darauf aufbauend<br />

Ansatzpunkte zur Integration von Arbeit und Gesundheit zu entwickeln.<br />

Interventionszeitpunkt<br />

Interventionsort<br />

Symptomorientiert<br />

(nach Erkrankung)<br />

Nichtsymptomorientiert<br />

Nicht-Arbeit<br />

Umsetzung<br />

bisheriger<br />

Ansätze zur<br />

Lebensstil-<br />

Modifikation<br />

Neue<br />

Arbeitsformen<br />

Projektgegenstand<br />

Arbeit<br />

Traditionelle<br />

Arbeitsformen<br />

Arbeits-und<br />

Gesundheitsschutz<br />

Aktueller Stand der Bemühungen um die Integration von Arbeit/Nicht-Arbeit und Gesundheit<br />

Veröffentlichungen: in Vorbereitung.<br />

73


74<br />

Zeitung für Deutschland<br />

Schwierige Zukunft<br />

Montag, 10. Juni 2002, Nr.131, Seite B 1<br />

Die Situtation ist wenig erfreulich: Deutschland sind die Innovatoren ausgegangen<br />

Von Erich Staudt<br />

Auch wenn wir nicht wissen können,<br />

welche Innovationen in den nächsten<br />

Jahren den Wettbewerb bestimmen,<br />

so kennen wir doch recht<br />

Green-card-Debatte hinaus. Aufgrund der<br />

Zurückhaltung junger Leute im naturwissenschaftlich-technischen<br />

Bereich fehlen nicht nur<br />

ein paar Informatiker. Das Defizit an kompetenten<br />

technischen Fachkräften wird vielmehr<br />

zum zentralen Zukunftsproblem der deutschen<br />

länglichkeit des tradierten Bildungssystems<br />

wird weiter dadurch verschärft, daß die Innovatoren<br />

der neunziger Jahre schon auf die<br />

Vierzig zugehen. Die Arbeitslosenstatistik<br />

zeigt, daß dies ein kritisches Alter ist, in dem<br />

die technischen Führungskräfte bei unzurei-<br />

gut die Menschen und ihre Kompe- Wirtschaft. Der Anwendungsstau neuer Techchender Weiterentwicklung nicht mehr komtenzentwicklung,<br />

die dann die Innovationskraft niken nimmt zu und behindert neben der petent sind, um Innovationen zu initiieren oder<br />

deutscher Unternehmen bestimmen. Und Informationstechnik auch die Entwicklungsdy- aktiv zu gestalten. Der naive Glaube, daß diese<br />

darauf kommt es an: Schließlich sind es die namik in der Automobilindustrie, im Maschi- Kompetenzdefizite älter werdender Fach- und<br />

Kompetenzen des Fach- und Führungskräftenenbau, im Pharma- und Dienstleitungssektor Führungskräfte durch traditionelle Weiterbilpotentials,<br />

die zur Teilnahme am Wettbewerb bis hinein in die Gründungsszenerie.<br />

dung oder Wissensmanagement zu beheben<br />

qualifizieren - und nicht Technologietrends<br />

oder Marktspekulationen, hinter denen ver-<br />

Notleidendes Potential<br />

sind, ist gescheitert. Auch in der Kompetenzentwicklung<br />

Erwachsener ist eine Gemeintlich<br />

gut planende Unternehmen herlau- Das Potential zur Umsetzung neuer Konwichtsverschiebung in Richtung anwendungsfen.zepte<br />

und Techniken wird zunehmend notleiorientierter Beiträge dringend geboten. Auch<br />

Innovationen werden von Menschen gedend. Die Ursache des wachsenden Fachkräf- hier kann nur eine Professionalisierung dieses<br />

macht. Die Kompetenz der Fach- und Fühtemangels im Bereich moderner Techniken Erfahrungserwerbs auf neuem Niveau helfen.<br />

rungskräfte bestimmt den Innovationserfolg in liegt in der Kluft zwischen den bewährten Dieser Aspekt wird in der Zukunft immer<br />

der Zukunft. Damit sieht es in den nächsten dualisierten gewerblichen Ausbildungen und wichtiger werden, wenn der ausbleibende<br />

Jahren jedoch schlecht aus. Deutschland sind der abstrakten theoretischen Hochschulausbil- Nachwuchs es unumgänglich macht, daß Fach-<br />

in aller Breite die Innovatoren ausgegangen. dung. Während in der Wirtschaft theoretisch und Führungskräfte über das Alter von 40<br />

Die aktuelle Konjunkturflaute verdeckt noch fundierte und praktisch anspruchsvoll ausge- hinaus die technischen Strukturen in der Ent-<br />

die Engpässe, aber jeder Betrieb und jede bildete Fachkräfte fehlen, wird der Großteil der wicklung in Deutschland personifizieren<br />

Branche, die in den nächsten Jahren expandie- potentiellen Innovatoren in den überkommen- müssen.<br />

ren will, wird diesen Mangel zu spüren beden Konstrukten des deutschen Bildungssy- Die Ausgangssituation, der innovative Unkommen.<br />

Mit zunehmendem Wohlstand ging stems entweder unterfordert oder fehlentwikternehmen in Deutschland heute gegenüberste-<br />

die Bereitschaft zur Innovation zurück. In kelt. Um die weiter aufbrechende Lücke zu hen, birgt somit folgende Schwierigkeiten:<br />

saturierten Gesellschaften wurden Innovatio- füllen, bedarf es mehr als einiger Nachbesse- zum einen die demographische Entwicklung,<br />

nen verdrängt und aufgeschoben, und auch die rungen. Die nun seit mehr als drei Jahrzehnten gepaart mit dem selbstverschuldeten Rückgang<br />

hochbefähigten nachrückenden jungen Leute immer wieder propagierten Bildungsreförm- in der Bereitschaft zur technisch-naturwissen-<br />

zogen die gutbezahlte Sicherheit des öffentlichen sind letztlich ein fortdauerndes Kurieren schaftlichen Erstausbildung, zum anderen das<br />

chen Dienstes oder eines Großbetriebes einer der Symptome. Sie reichen zur Bewältigung Mißverhältnis von Ausbildung und praktischen<br />

risikoreichen Spin-off-Stellung im Kleinbe- von Innovationskrisen nicht aus. Wenn man Erfordernissen und schließlich der innovatitrieb<br />

oder in der Existenzgründung vor. Die dem Fachkräftemangel in Deutschland mit der onsblockierende Mythos über Weiterbildung<br />

Bereitschaft zur Innovation nahm erst wieder Ausbildung von kompetenten Nachwuchs- und Wissensmanagement. Dadurch gehen in<br />

zu, als klar wurde, daß die Karrierewege in den kräften begegnen will, muß man sich endlich Deutschland die Innovatoren aus. Dieser<br />

alten Großorganisationen verstopft sind und der Aufgabenstellung widmen, wie man diesen Prozeß kann auch nicht durch wachsende<br />

solche bürokratischen Betriebe im Arbeitsall- Nachwuchs beim Aufbau praktischer Erfah- Zuwanderung kompensiert werden.<br />

tag kaum mehr den nötigen Spielraum zur rungen im Innovationsbereich professionell Damit wird deutlich, daß es in der Zukunft<br />

Entfaltung von Innovationen lassen.<br />

unterstützen kann. Dabei sind tradierte Bil- immer schwieriger wird, die Kompetenzarchi-<br />

Geblendet von einer Scheinblüte<br />

dungseinrichtungen überfordert. Vor allem die<br />

innovationsaktiven Betriebe müssen wieder in<br />

tektur der Betriebe am Arbeitsmarkt zu regenerieren.<br />

Nur solche Betriebe können innovativ<br />

Das schuf dann in den neunziger Jahren, den Prozeß der Kompetenzentwicklung inte- sein, denen es gelingt, kompetentes Fach- und<br />

gepaart mit einer Überproduktion aus dem griert werden. Anwendungsbezogene Inhalte Führungspersonal zu finden, an das Unterneh-<br />

naturwissenschaftlich-technischen Ausbil- sind viel umfassender zu gewichten, und es men zu binden und weiterzuentwickeln. Das<br />

dungssektor, eine Scheinblüte für Innovation bedarf weitaus flexiblerer Organisationsstruk- heißt, letztlich haben nur solche Betriebe<br />

und Modernisierung - ein Kompetenzfenster, turen zwischen Wirtschaft und Bildung für den Chancen, am Innovationswettbewerb teilzu-<br />

das die Illusion nährte, Deutschland sei wieder Kompetenzausbau, als dies heute der Fall ist. nehmen, die sich in der Kompetenzentwick-<br />

hinreichend innovativ. Doch dieser Zyklus <strong>Ein</strong> zweites Problemfeld kommt noch hinzu: lung selbst engagieren und organisatorische<br />

nähert sich schon wieder seinem Ende. Das Die Situation aus demographischer Entwick- Freiräume dafür schaffen, daß ihre Unterneh-<br />

Kompetenzfenster schließt sich, die Folgen lung, nachlassender Bereitschaft, entsprechenmens- und Personalentwicklung integriert<br />

sind fatal und gehen weit über die verkürzte de Kompetenzen aufzubauen, und der Unzu- verläuft.


Der Ergebnistransfer


Ergebnistransfer<br />

76<br />

Ergebnistransfer<br />

Wie in den vergangenen Jahren hat der Transfer von Ergebnissen aus der angewandten Innovationsforschung<br />

in vielfältiger Weise stattgefunden. Dabei sind drei Transfersäulen zu unterscheiden,<br />

über die eine direkte Umsetzung der Forschungsergebnisse sichergestellt wird:<br />

• Know-how-Transfer in die Bereiche Forschung, Ausbildung und Lehre sowie Wirtschaft<br />

und Öffentlichkeit,<br />

• Personal-Transfer in die Wirtschaft, den Hochschulbereich und den öffentlichen Dienst,<br />

• Ausgründungen („Spin-off’s“).<br />

Forschung<br />

Publikationen<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Unternehmens- und Politikberatung<br />

Wissenschaftliche Workshops<br />

Betreuung von Stipendiaten<br />

Wirtschaftspraxis<br />

Angestellte<br />

Selbständige<br />

Öffentlicher Dienst<br />

Hochschulbereich<br />

Universität<br />

Fachhochschule<br />

Gesamtübersicht des <strong>IAI</strong>-Ergebnistransfers<br />

Praxis<br />

Kooperation<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Diskurs<br />

Lehre<br />

Postgraduiertenausbildung<br />

Betreuung von Diplomarbeiten<br />

und Promotionen<br />

Zielgruppenspezif. Weiterbildung<br />

Vorträge<br />

Ost West Agentur GmbH<br />

Innovations-Beratungs-<br />

Institut GmbH


Ergebnistransfer<br />

Know-how-Transfer<br />

Der Transfer im Bereich Forschung erfolgt zum Wissenschaftsbereich primär über die Publikationen<br />

in einschlägigen Fachzeitschriften und Sammelbänden (vgl. Kap. Veröffentlichungen).<br />

Neben den „Berichten aus der angewandten Innovationsforschung“ hat sich zudem die institutseigene<br />

Schriftenreihe: „Innovation: Forschung und Management“ etabliert. Die Beteiligungen<br />

an wissenschaftlichen Workshops, an Tagungen und Konferenzen sowie in verschiedenen<br />

Gremien runden das Transferbild ab.<br />

Auszug aus der Gremienarbeit<br />

• Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. (ABWF)<br />

• Arbeitsgemeinschaft „Chemiewirtschaft“ der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)<br />

• Beirat zum Projekt „Dynamische Bestandsentwicklung und Beschäftigungssicherung durch<br />

Innovation“ der Hans-Böckler-Stiftung<br />

• Beirat „Innovative Arbeitsgestaltung – Zukunft der Arbeit“ des Bundesministeriums für Bildung<br />

und Forschung<br />

• Beirat zum Projekt „Erfolgsfördernde und hemmende Faktoren für Biotechnologieregionen –<br />

sozialwissenschaftliche Begleitforschung zu den BioRegionen“<br />

• Branchenfocus „print&publishing“ im Rahmen der Landesinitiative Media NRW<br />

• Deutsche Gesellschaft für Evaluation e.V., Arbeitskreis „Evaluation von Forschungs- und<br />

Technologiepolitik“<br />

• Effizienz-Agentur NRW, Arbeitskreis „Betriebliches und regionales Stoffstrommanagement“<br />

• Fachbeirat „Lernen im sozialen Umfeld“ (LisU) der QUEM, Geschäftsstelle der ABWF<br />

• Jury zum Initiativprogramm „Zukunftstechnologien für kleine und mittlere Unternehmen<br />

(ZUTECH)“ (AiF)<br />

• Kommission Technologie- und Innovationsmanagement im Verband der Hochschullehrer für<br />

Betriebswirtschaftslehre e.V.<br />

• Kuratorium des Programms „Lernkultur Kompetenzentwicklung“ des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung sowie der Europäischen Union<br />

• List-Gesellschaft e.V.<br />

• NWHT-Ausschuß „Handwerk und Wissenschaft“<br />

• Rationalisierungs-Kuratorium der Deutschen Wirtschaft (RKW)<br />

• VDI-Arbeitskreis „Patente an Hochschulen“<br />

• VDI-Bereichsvertretung „Berufliche Fort- und Weiterbildung der Ingenieure“<br />

• VDI-Kompetenzbereich „Wirtschaften in Kreisläufen und Stoffstrommanagement“, Unterausschuß<br />

Papier und Holz<br />

• VWI-Arbeitskreis „FuE-Management“<br />

77


78<br />

Ergebnistransfer<br />

Der Know-how-Transfer in die Praxis wurde durch eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit in<br />

diesem Jahr weiter intensiviert. Durch die Übernahme von Vortragsveranstaltungen, Kooperationen<br />

und bilateralen Gesprächsrunden wird der Erfahrungsaustausch mit der Praxis sichergestellt.<br />

Auszug aus Vortragsveranstaltungen<br />

STAUDT, E.: Erfahrungen aus den alten und neuen Bundesländern – Lehren für die Zukunft,<br />

Fachtagung „Kompetenzentwicklung in Transformationsprozessen“ der Arbeitsgemeinschaft<br />

Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V., 20. März 2002, Berlin.<br />

KOTTMANN, M.: Fachkräftemangel in Deutschland – Ursachen, Auswirkungen, Lösungsansätze,<br />

Arbeitswissenschaftliches Seminar des Instituts für Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität<br />

Bochum, 8. Mai 2002, Bochum.<br />

KRIEGESMANN, B.: Kompetenzentwicklung – Neue Aufgaben bei der Umsetzung von Innovationen,<br />

Vorstandsforum der Sparkassenakademie Hessen-Thüringen, 23. Mai 2002, Erfurt.<br />

KRIEGESMANN, B.: Die Bedeutung von Bildung im globalisierten Markt, Haupttagung des Bundesverbandes<br />

der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft e.V. und der Deutschen Vereinigung des<br />

Gas- und Wasserfaches e.V. (BGW/DVGW), 4. Juni 2002, Berlin.<br />

KRIEGESMANN, B.: Bildung und Innovation – Gehen Deutschland die Innovatoren aus?, Impulsvortrag<br />

auf dem TOP-Unternehmertreffen, eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Technologie, 20. Juni 2002, Berlin.<br />

KRIEGESMANN, B.: Strategische Optionen an der Schnittstelle „Stadtwerke und Handwerk“,<br />

Landesgruppenversammlung des Verbandes kommunaler Unternehmen e.V., 17. September<br />

2002, Aachen.<br />

KERKA, F.: Der Markt für Facility Management, Vortrag bei der European Business School Immobilienakademie,<br />

21. September 2002, Oestrich-Winkel.<br />

SCHWERING, M. G.: Das Management von Regelungen des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes<br />

in KMU – Empirische Ergebnisse und Ansätze zur Professionalisierung, Vortrag und<br />

Workshopmoderation beim Technologienachmittag der IHK Osnabrück-Emsland, 25. September<br />

2002, Osnabrück.<br />

KERKA, F.: Kooperation im Handwerk als Antwort auf neue Herausforderungen, Fachtagung für<br />

betriebswirtschaftliche Berater bei Handwerkskammern und Fachverbänden der Landes-<br />

Gewerbeförderungstelle des NRW-Handwerks (LGH), 8. Oktober 2002, Oberhausen.<br />

KRIEGESMANN, B.: Kompetenzbewertung jenseits des Bildungscontrolling, Fachtagung für Personalentwicklung<br />

des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, 21. Oktober 2002, Lübeck.<br />

KRIEGESMANN, B.: Innovationen im Unweltschutz durch kleine und mittlere Unternehmen, Expertenkolloquium<br />

im Rahmen des Expertensymposions „Innovationsstrategien kleiner und mittlerer<br />

Unternehmen – Schubkraft für den Umweltschutz“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt<br />

anlässlich der Verleihung des Deutschen Umweltpreises, 26. Oktober 2002, Magdeburg.<br />

KRIEGESMANN, B.: Gehen Deutschland die Innovatoren aus?, Festvortrag anlässlich der Verleihung<br />

des Schmidt-Römhild Technologie Award 2002 durch den Minister für Wirtschaft, Technologie<br />

und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein im Rahmen der Veranstaltung „Innovation<br />

Schleswig-Holstein“, 7. November 2002, Lübeck.


Ergebnistransfer<br />

KRIEGESMANN, B.: Was kommt nach der Weiterbildung? Neue Aufgaben für die Personalentwicklung,<br />

Fachtagung Berufsbildung der Sparkassenakademie Hessen-Thüringen, 11. November<br />

2002, Eppstein.<br />

KRIEGESMANN, B.: Der Facility Management Markt – Stand, Strukturen, Perspektiven, 3. Facility<br />

Management Nutzerkongress des Internationalen Instituts für Facility Management, 26. November<br />

2002, Düsseldorf.<br />

KRIEGESMANN, B.: Kompetent in die Zukunft, Festvortrag zum Forum „Ausbilden – Weiterbilden<br />

– Prüfen: 10 Jahre Erfolge fürs Leben“ der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, 4.<br />

Dezember 2002, Halle.<br />

KOTTMANN, M.: Kompetenzentwicklung als Ansatzpunkt für Innovation, Workshop „Mit INNO-<br />

PUNKT Kompetenzen in KMU entwickeln und Fachkräftebedarf sichern – partnerschaftlicher<br />

Abstimmungsprozess zur Themenfindung für die INNOPUNKT-Kampagnen 2003 und 2004“,<br />

durchgeführt durch die BBJ GmbH Potsdam im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales,<br />

Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg (MASGF), 12. Dezember 2002, Potsdam.<br />

Der Transfer im Bereich Ausbildung und Lehre focussiert sich auf die Unterstützung des Lehrbetriebs<br />

im Rahmen des Postgraduierten-Studiengangs „Arbeitswissenschaft“ an der Ruhr-<br />

Universität Bochum. In vier thematisch abgegrenzten Modulen werden praxisorientiert Kenntnisse<br />

vermittelt und in konkreten Anwendungssituationen erprobt:<br />

• Bausteine des betrieblichen Innovationsmanagements<br />

– Produkt- und Dienstleistungsinnovationen –<br />

• Anreizsysteme für Fach- und Führungskräfte<br />

– Aktuelle Ansätze zum Management von Motivation –<br />

• Innovationscontrolling<br />

– Methoden zur Bewertung von betrieblichen Reorganisationen und Innovationen –<br />

• Change Management.<br />

Die Erfahrungen aus diesem Studiengang sind zusammen mit den Ergebnissen der Kompetenzforschung<br />

in den Aufbau des Programms „Master of Organizational Management“ am Institut<br />

für Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum eingeflossen, das die Vermittlung von<br />

Methodenwissen mit betrieblichen Entwicklungsaufgaben der Teilnehmer verzahnt und so ein<br />

hohes Maß an Praxisorientierung aufweist. Die Pilotierung mit einem international tätigen Unternehmen<br />

wurde vom <strong>IAI</strong> unterstützt und steht kurz vor dem Abschluss.<br />

79


Themen Inhalte Ablauf<br />

Kursaufbau<br />

80<br />

Blockveranstaltung mit<br />

- thematischer <strong>Ein</strong>führung<br />

- Anleitung zum gecoachten<br />

Selbststudium<br />

Von der Idee zur wirtschaftlichen Verwertung: Ansatzpunkte und Instrumente des<br />

Innovationsmanagements<br />

Kompetenz zur<br />

Innovation<br />

Orientierungsphase<br />

Das gecoachte Selbststudium<br />

mit einem Zeitvolumen von<br />

sechs Wochen umfasst<br />

Strategisches Prozessmanagement Instrumente<br />

Gap-Analyse<br />

Initiierung: Problemerkennung, Suchfeldbestimmung<br />

1<br />

das angeleitete Literaturstudium<br />

-<br />

Stärken-/Schwächen- und<br />

Chancen-/Risiken-Analyse<br />

Alternativensuche: Kreativitätstechniken<br />

2<br />

wöchentlich stattfindende<br />

themenzentrierte Präsentationen<br />

auf der Grundlage einer Projektfallstudie<br />

-<br />

Brainstorming-Methoden<br />

Morphologische Methoden<br />

Portfolio-Techniken<br />

Scoring-Verfahren<br />

Konkretisierung: Technologiestrategien<br />

3<br />

studienbezogene <strong>Ein</strong>zelund<br />

Gruppenberatung<br />

nach Bedarf<br />

-<br />

Statische und dynamische Investitionsrechnung,<br />

Nutzwertanalyse<br />

Stratgiebewertung: Überprüfung von Lösungsrichtungen<br />

aus wirtschaftlicher Sicht<br />

4<br />

Analyseschema für<br />

Innovationsbarrieren<br />

Bausteine des<br />

Innovations-<br />

Managements<br />

Gecoachtes<br />

Selbststudium<br />

Es werden entsprechende<br />

Materialien durch den<br />

Lehrstuhl Arbeitsökonomie<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Promotoren von<br />

Innovationen<br />

Um- und Durchsetzung: Analyse und Überwindung von<br />

Widerständen im Innovationsprozess<br />

5<br />

Ansatzpunkte<br />

Gestaltung innovationsfördernder Rahmenbedingungen<br />

Das gecoachte Selbststudium<br />

endet mit einer Klausur,<br />

deren Bestehen die Voraussetzung<br />

zur Teilnahme an der<br />

Praxiswoche ist.<br />

Aufbau und Sicherung<br />

personeller Potentiale<br />

Erweiterung des zukünftigen Handlungsspielraumes<br />

der Unternehmung<br />

Potentialorientierte Planung<br />

von Innovationen<br />

Praxisorientierte Anwendung<br />

von Instrumenten und Maßnahmen<br />

(Dauer: eine Woche)<br />

durch<br />

Anhand einer Projektfallstudie aus der Praxis wird das Management von Innovationen<br />

unter Anwendung ausgewählter Instrumente trainiert<br />

Praxiswoche<br />

Bearbeitung von Teilprojekten<br />

in Gruppenarbeit<br />

-<br />

Die Umsetzung des<br />

Innovationsmanagements<br />

in der betrieblichen<br />

Praxis<br />

Ergebnistransfer<br />

Modul "Bausteine des betrieblichen Innovationsmanagements – Produkt- und Dienstleistungsinnovationen"<br />

- Präsentation und Analyse<br />

von Lösungsansätzen


Ergebnistransfer<br />

Themen Inhalte Ablauf<br />

Kursaufbau<br />

Blockveranstaltung mit<br />

- thematischer <strong>Ein</strong>führung<br />

- Anleitung zum gecoachten<br />

Selbststudium<br />

- Klärung offener Fragen<br />

- Das Personal als Erfolgsfaktor im dynamischen Wettbewerb<br />

- Individuelle und betriebliche Interessen als Orientierungsgrößen der Gestaltung von Entgelt- und<br />

Anreizsystemen<br />

- Anreizsystemgestaltung zwischen Rationalisierung und Innovation<br />

Mitarbeiterführung<br />

zwischen Wertewandel<br />

und Wettbewerb durch<br />

innovative Anreizsysteme<br />

Orientierungsphase<br />

Das gecoachte Selbststudium<br />

mit einem Zeitvolumen von<br />

vier Wochen umfaßt<br />

- Innovation und Rationalisierung als personalwirtschaftliche Handlungs- und Gestaltungsfelder<br />

- Die verschiedenen Dimensionen der Leistungsbewertung<br />

- Anreiz und Leistung<br />

4 Coachings:<br />

Grundlage, Bezugsgrößen<br />

und Anwendungsfelder<br />

von Anreizsystemen<br />

- das angeleitete Literaturstudium<br />

- wöchentlich stattfindende<br />

themenzentrierte<br />

Gruppengespräche<br />

- Führung, Führer und Geführter - die verschiedenen Dimensionen der Mitarbeiterführung<br />

- Die Führung von Individuen, Gruppen und Organisationen<br />

- Motivationale Grundlagen der Mitarbeiterführung<br />

- Motivationstheorien für die Unternehmenspraxis<br />

- Anwendung der Themen<br />

auf eine Fallstudie<br />

- studienbezogene <strong>Ein</strong>zelund<br />

Gruppenberatung<br />

nach Bedarf<br />

- Entlohnung zwischen Leistung, Anforderung und Qualifikation<br />

- Entgeltformen und rechtliche Grundlagen<br />

- Entgeltsysteme vor dem Hintergrund motivationstheoretischer Überlegungen<br />

- Materielle und immaterielle Anreizinstrumente<br />

- Eigenleistung der<br />

Studenten (Referat/<br />

Hausarbeit)<br />

Gecoachtes<br />

Selbststudium<br />

Es werden entsprechende<br />

Materialien durch den<br />

Lehrstuhl Arbeitsökonomie<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Das gecoachte Selbststudium<br />

endet mit einer Klausur,<br />

deren Bestehen die Voraussetzung<br />

zur Teilnahme an der<br />

Praxiswoche ist.<br />

- Die Abgrenzung einzelner Zielgruppen in Organisationen<br />

- Zielgruppenspezifische Bedürfnisstrukturen<br />

- Die Tendenz zur Individualisierung in der Anreizgestaltung<br />

- Vom Anreizinstrument zum Anreizsystem<br />

- Cafeteria-, Beteiligungs- und Stock-Option-Modelle<br />

- Innovationsorientierte Anreizsysteme<br />

5 Coachings:<br />

Zielgruppenspezifische<br />

Gestaltung von Anreizsystemen<br />

Praxisorientierte Anwendung<br />

von Instrumenten und Maßnahmen<br />

(Dauer: eine Woche)<br />

durch<br />

Praxiswoche<br />

- Bearbeitung von Fällen in<br />

Gruppenarbeit<br />

- Charakteristika des <strong>Ein</strong>führungsprozesses von Anreizsystemen<br />

- Spezielle Anreizsysteme für Führungskräfte<br />

- Effektive Anreizgestaltung für betriebliche Routineaufgaben<br />

- Anreizgestaltung für innovationsorientierte Unternehmensbereiche<br />

- Die Kombination unterschiedlicher Anreizinstrumente<br />

- Wissenschaft - Praxis - Dialog<br />

Modul "Anreizsysteme für Fach- und Führungskräfte – Aktuelle Ansätze zum Management von Motivation"<br />

Die <strong>Ein</strong>führung von<br />

Anreizsystemen in die<br />

betriebliche Praxis<br />

- Präsentation und Analyse<br />

von Lösungsansätzen<br />

- Referate und Diskussion<br />

zu <strong>Ein</strong>zelproblemen<br />

81


Themen Inhalte Ablauf<br />

Kursaufbau<br />

82<br />

Halbtägige Veranstaltung mit<br />

- thematischer <strong>Ein</strong>führung<br />

- Anleitung zum gecoachten<br />

Selbststudium<br />

- Klärung offener Fragen<br />

- Analyse der Auswirkungen auf Wirtschaftlichkeit, Personal und Organisation in Unternehmen<br />

- Erkennen der Grenzen konventioneller Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung zur<br />

Erfassung und Beurteilung der Auswirkungen<br />

- Überprüfung der Leistungsfähigkeit weitergehender Beurteilungsverfahren<br />

Die Bewertung von Reorganisation<br />

und Innovation<br />

Orientierungsphase<br />

Das gecoachte Selbststudium<br />

umfasst<br />

- das angeleitete Literaturstudium<br />

- Systematisierung der Auswirkungen (z.B. von Lean Management, Reengineering oder der <strong>Ein</strong>führung<br />

von Umwelttechniken) in Untersuchungsdimensionen, z.B. ökonomische, technische, personelle,<br />

organisatorische, marktliche und ökologische Dimension<br />

- Ableitung von Anforderungen an Bewertungsmethoden<br />

Auswirkungen von Reorganisationen<br />

und<br />

Innovationen<br />

- wöchentlich stattfindende<br />

themenzentrierte<br />

Gruppengespräche<br />

- Konkretisierung der Informationsbedarfe zur Bewertung einer Reorganisation bzw. Innovation<br />

- Analyse möglicher Informationsquellen (z.B. betriebliches Rechnungswesen, Personalstatistik, externe<br />

Quellen etc.)<br />

Informationsbedarfe<br />

und -quellen<br />

- studienbezogene <strong>Ein</strong>zelund<br />

Gruppenberatung<br />

nach Bedarf<br />

Es werden entsprechende<br />

Materialien durch den<br />

Lehrstuhl Arbeitsökonomie<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

- Überblick über:<br />

* Klassische betriebswirtschaftliche Bewertungsmethoden (z.B. Verfahren der Investitionsrechnung)<br />

* Erweiterte Bewertungsverfahren (z.B. Nutzwertanalyse, 3-Stufen-Konzept, Argumentenbilanzen)<br />

- Diskussion der Leistungsfähigkeit der Verfahren<br />

Bewertungsverfahren -<br />

Möglichkeiten und<br />

Grenzen<br />

Gecoachtes<br />

Selbststudium<br />

Das gecoachte Selbststudium<br />

endet mit einer Klausur,<br />

deren Bestehen die Voraussetzung<br />

zur Teilnahme an der<br />

Praxiswoche ist.<br />

Praxisorientierte Anwendung<br />

von Instrumenten und Maßnahmen<br />

(Dauer: eine Woche)<br />

durch<br />

Praxiswoche<br />

- Bearbeitung von Fällen in<br />

Gruppenarbeit<br />

<strong>Ein</strong>führung einer neuen Technik in einem mittelständischen Unternehmen<br />

am Beispiel der Automobilzuliefererindustrie<br />

- Systematisierung der Wirkungen<br />

- Identifizierung von Informationsquellen und Erfassungstechniken<br />

- Analyse der Wirkungsausmaße<br />

- Entwicklung eines Methodenmixes zur Bewertung<br />

- Simulation der Anwendung der Bewertungsverfahren<br />

Auswahl einer produktionstechnischenInnovation<br />

in einem mittelständischen<br />

Betrieb.<br />

Ergebnistransfer<br />

Modul "Innovationscontrolling – Methoden zur Bewertung von betrieblichen Reorganisationen und Innovationen"<br />

- Präsentation und Analyse<br />

von Lösungsansätzen<br />

- Diskussion zu <strong>Ein</strong>zelproblemen


Ergebnistransfer<br />

Themen Inhalte Ablauf<br />

Kursaufbau<br />

Blockveranstaltung mit<br />

- thematischer <strong>Ein</strong>führung<br />

- Anleitung zum gecoachten<br />

Selbststudium<br />

- Klärung offener Fragen<br />

Erklärungsansätze der Unternehmensentwicklung<br />

Unternehmensentwicklung<br />

- als Folge externer Umweltänderungen<br />

- als Resultat interner Änderungen<br />

Die Aufgabe des Change Managements<br />

Grundlagen der<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Orientierungsphase<br />

Das gecoachte Selbststudium<br />

mit einem Zeitvolumen von<br />

vier Wochen umfasst<br />

Management: Institution und Funktion<br />

Die Planung als Aufgabe des Managements<br />

Beziehung zwischen Zielsetzung und Planung<br />

Unternehmensentwicklung als Gegenstand von Planung und Organisation: Modelle und Ansätze<br />

Ziel- und Planungssystem<br />

als Teil des<br />

Managementsystems<br />

- das angeleitete Literaturstudium<br />

Modul "Change Management"<br />

- vierzehntägig stattfindende<br />

themenzentrierte<br />

Gruppengespräche<br />

- studienbezogene <strong>Ein</strong>zelund<br />

Gruppenberatung<br />

nach Bedarf<br />

Grundlagen der betriebswirtschaftlichen Organisationslehre<br />

Strukturen<br />

- Grundlagen des Organisationssystems<br />

- Praxisorientierte Leitungssysteme (Stabliniensystem, Divisions-, Matrixkonzept etc.)<br />

Prozesse<br />

- Grundlagen von Unternehmensprozessen<br />

- Das Unternehmen als "Bündel" von Prozessen<br />

Organizational Development<br />

- Grundlagen des Organizational Development<br />

- Modelle des Organizational Development<br />

Die integrale Verknüpfung von Struktur, Prozess und Organizational Development mit der individuellen<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Ansätze der<br />

Organisationsveränderung<br />

Es werden entsprechende<br />

Materialien durch den<br />

Lehrstuhl Arbeitsökonomie<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Der Mitarbeiter als Akteur: Verhalten, Motivation, Gruppentheorien<br />

Das Management als Akteur: Führungsstile, -theorien, -konzepte und -techniken<br />

Der Change Agent als Akteur: Berater- und Klientensystem, Anforderungen an den Change Agent<br />

Der Kunde als Akteur: Lead-User-Konzepte, Nachfrageformierung, etc.<br />

Akteure des<br />

organisatorischen<br />

Wandels<br />

Gecoachtes<br />

Selbststudium<br />

Das gecoachte Selbststudium<br />

endet mit einer Klausur, deren<br />

Bestehen die Voraussetzung<br />

zur Teilnahme an der<br />

Praxiswoche ist.<br />

Management von Strukturen (Planungs, Erhebungs-, Berwertungs- und Darstellungstechniken)<br />

Management von Prozessen (Prozesskompensation und -design)<br />

Management von Individuen und Gruppen (Techniken zur Änderung der Kompetenzen und des Verhaltens)<br />

Change Management als integrativer Ansatz<br />

Aktuelle Change- bzw. Reorganisationskonzepte<br />

(z.B. Business Process Reengineering, Business Migration)<br />

Strategien und<br />

Techniken der<br />

Veränderung<br />

Praxisorientierte Anwendung<br />

von Instrumenten und Maßnahmen<br />

(Dauer: eine Woche)<br />

durch<br />

Change<br />

Management in<br />

der Praxis<br />

Praxiswoche<br />

- Bearbeitung von Fällen in<br />

Gruppenarbeit<br />

- Präsentation und Analyse<br />

von Lösungsansätzen<br />

Aufarbeitung eines Fallbeispiels zur Simulation von Problemen der Entwicklung und Realisierung<br />

eines Change Managements<br />

Anwendung der Methoden zur:<br />

- Analyse und Systematisierung von Restrukturierungsanlässen<br />

- Festlegung der Zielvorstellung zur <strong>Ein</strong>führung von Unternehmensstrukturen<br />

- Erarbeitung von Konzepten der Integration von Strukturen, Prozessen und Organizational Development<br />

- Auswahl und Begründung von Instrumenten und Maßnahmen zur Realisierung des Konzepts<br />

- Präsentation und Diskussion<br />

Wissenschaft - Praxis - Dialog<br />

- Referate und Diskussion<br />

zu <strong>Ein</strong>zelproblemen<br />

83


Personaltransfer<br />

84<br />

Ergebnistransfer<br />

Wichtige Säule der Transferleistungen des <strong>IAI</strong> ist der direkte Personaltransfer. Als „Durchlauferhitzer“<br />

übernimmt das <strong>IAI</strong> die Betreuung von<br />

• Diplomanden im Postgraduierten-Bereich,<br />

• Promovenden und<br />

• Stipendiaten.<br />

Die Mitarbeiter setzen ihre Karriere im Anschluss an die <strong>IAI</strong>-Tätigkeit in den unterschiedlichen<br />

Bereichen fort:<br />

• als selbständige Unternehmensberater in den Feldern Personal- und Innovationsmanagement,<br />

• als Referenten in der öffentlichen Verwaltung,<br />

• als Mitarbeiter in Funktionsbereichen wie Unternehmensplanung, Controlling, Personalentwicklung<br />

oder in der Unternehmensberatung,<br />

• als FH-Professoren in den Fachgebieten Personalmanagement, Unternehmensführung oder<br />

Rechnungswesen.<br />

Damit wird sichergestellt, dass die Ergebnisse der angewandten Innovationsforschung direkt<br />

oder über Multiplikatoren in die Praxis diffundieren.<br />

Ausgründungen („Spin off’s“)<br />

Angesichts der bewussten Begrenzung der Institutsarbeit auf angewandte Forschung einerseits<br />

und einer steigenden Nachfrage nach Innovationsberatung andererseits sind in den letzten Jahren<br />

aus dem <strong>IAI</strong> drei Unternehmensgründungen hervorgegangen, die in unterschiedlichen Bereichen<br />

ihre Arbeitsschwerpunkte setzen:<br />

• Prof. Staudt Innovation – Consulting GmbH, Bochum<br />

• IBI Gesellschaft für Innovationsforschung und Beratung mbH, Düsseldorf<br />

• Ost-West-Agentur Gesellschaft für Know-how und Technologietransfer mbH, Düsseldorf.


Ergebnistransfer<br />

Beratungsbausteine zum Innovationsmanagement<br />

Organisation von<br />

Umsetzungsprozessen<br />

Entdeckung des Kunden<br />

(-Problems) von morgen<br />

� Implementierung von „Partisanenstrategien“<br />

� Netzwerkbildung und Akquisition<br />

in Entwicklungsbereichen<br />

� Abschätzung zukünftiger Entwicklungsprobleme<br />

in der Wertschöpfungskette<br />

� Analyse von Subsitutionsgefahren und<br />

-chancen in der Wertschöpfungskette<br />

� Personifizierung von Innovationsprojekten<br />

� Bedarfs- und potentialbasierte<br />

Aufdeckung von Innovationsmöglichkeiten<br />

Innovations-<br />

Beratungs-<br />

Tools<br />

Systematisierung<br />

von Lernprozessen<br />

Erschließen der<br />

bearbeitbaren Zukunft<br />

� Benchmarking von Innovationsprozessen<br />

� Etablierung eines Innovationscontrollings<br />

� Überprüfung der Nachfragewirksamkeit<br />

von Innovationen<br />

� Überprüfung der Umsetzbarkeit von<br />

Innovationen<br />

� Professionalisierung des<br />

Erfahrungserwerbs<br />

� Screening von Innovationsideen<br />

• Stensstraße 15 • 44795 Bochum<br />

P r o f. S t a u d t<br />

Innovation - Consulting<br />

85


86<br />

Innovationsmanagement<br />

KMU-Beratung<br />

Global denken -<br />

Lokal handeln<br />

Wirtschaftlichkeitsanalysen<br />

strategische<br />

Geschäftsfeldplanung<br />

Kooperationsmanagement<br />

wissenschaftliche Beratung<br />

von Verbänden, IHK und<br />

Handwerkskammern<br />

Politikberatung<br />

Technologietransfer<br />

Evaluierung,<br />

Wirkungsanalysen<br />

Programmentwicklung<br />

technisch-wirtschaftliche<br />

Konzeption<br />

regionale Strukturkonzepte<br />

Wirtschaftlichkeitsanalysen<br />

Aus Druck wird<br />

Kommunikation<br />

Beschäftigung durch Innovation<br />

Innovation durch Kompetenz<br />

Ergebnistransfer<br />

Kooperation - virtuelle Unternehmen<br />

Marketing & Strategie & Controlling<br />

Personal- & Organisationsentwicklung<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Medien


Ergebnistransfer<br />

Dienstleistungsprofil<br />

Kooperationsberatung /<br />

Organisatorischer Support<br />

für Geschäftsmöglichkeiten in russ. Regionen,<br />

(Nishnij Nowgorod, Rostow etc.)<br />

„Russland Support Center“ u.a. für NRW-KMU<br />

NRW-Firmenpool Rostow<br />

politischer Support (z.B. Strategieberatung,<br />

Betreuung russ./NRW-Delegationen)<br />

Back-Office Wolga-Don-Verein<br />

Kooperationen<br />

Technologietransfer<br />

Kompetenzentwicklung<br />

Technologietransfer<br />

bilaterale Programme<br />

(z.B. überregionale Kooperationen<br />

NRW - Nishnij Nowgorod)<br />

EU-Programme (z.B. Tacis, Inco)<br />

Suche nach einzelnen Partnern<br />

/ Lizenzprojekte auf Vertragsbasis<br />

Qualifikationsprogramme / /<br />

Management Management Training Training<br />

für<br />

für<br />

Industriekunden<br />

Industriekunden<br />

(z.B.<br />

(z.B.<br />

Ruhrgas<br />

Ruhrgas<br />

AG)<br />

AG)<br />

bilaterale/<br />

bilaterale/<br />

internationale<br />

internationale<br />

Programme<br />

Programme<br />

(z.B.<br />

(z.B.<br />

Kohl-Jelzin<br />

Kohl-Jelzin<br />

Initiative,<br />

Initiative,<br />

MWMEV<br />

MWMEV<br />

etc.<br />

etc.<br />

Ost-West-Agentur, Gesellschaft für Know-How-<br />

und Technologietransfer mbH Düsseldorf<br />

87


„Innovationen werden von Menschen gemacht.“<br />

Personenverzeichnis 2002


Personenverzeichnis 2002<br />

Gründer: Prof. Dr. Erich Staudt †<br />

Vorstand:<br />

Prof. Dr. Bernd Kriegesmann (Vorstandsvorsitzender)<br />

Prof. Dr. Jürgen Bock (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender)<br />

90<br />

Personenverzeichnis<br />

Dipl.-Chem., Dipl.-Arb.Wiss. Marcus Kottmann (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied)<br />

Kuratorium:<br />

Dr. Viola Hallman (Kuratoriumsvorsitzende), Vorsitzende der Geschäftsführung der<br />

Friedr. Gustav Theis Kaltwalzwerke GmbH<br />

Wilhelm Bonse-Geuking, Vorstandsvorsitzender der Deutschen BP AG<br />

Dr. Otmar Franz, Vorsitzender des Vorstandes Rationalisierungs- und Innovationszentrum der<br />

Deutschen Wirtschaft (RKW) e.V.<br />

Ronald Geiger, Senior Vice President, Cap Gemini Ernst & Young Central Europe<br />

Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig, Direktor des Instituts für Verkehrswissenschaft der<br />

Westfälischen Wilhelms-Universität Münster<br />

Bodo Hombach, Geschäftsführer der Westdeutsche Allgemeine Zeitung Mediengruppe<br />

Norbert Hüsson, Hüsson GmbH<br />

Hartmut Krebs, Staatssekretär, Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des<br />

Landes NRW<br />

Wolfgang Miehle, stellvertretender Vorsitzender des Nordrhein-Westfälischen Handwerkstages<br />

Gerd Müller, Geschäftsführer der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft mbH<br />

Johann Philipps, Johann Philipps GmbH, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft in<br />

Bochum


Personenverzeichnis<br />

Geschäftsführung:<br />

Dr. Friedrich Kerka<br />

Dr. Markus Thomzik<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiter:<br />

Dipl.-Oec. Susanne Auffermann Dipl.-Geogr. Lars Masurek<br />

Dipl.-Kffr. Anne Bury Dipl.-Vw. Pamela Müller<br />

Dipl.-Soz.wiss. Thomas Kley Dipl.-Geogr. Lutz Rumkorf<br />

Stefanie Lamping M.A. Dipl.-Kfm. Markus G. Schwering<br />

Dr. Doris Leichnitz Dipl.-Oec. Christina Sieger<br />

Jens Peter Loock Dipl.-Kfm. Daniel Wágner<br />

Verwaltung:<br />

Renate Mewis<br />

Ellen Pasucha<br />

Angelika Schröer<br />

Beate Winarski<br />

91


Die Veröffentlichungen


Veröffentlichungen<br />

(Die vollständige Veröffentlichungsliste senden wir auf Anfrage gerne zu.)<br />

94<br />

Veröffentlichungen<br />

BERICHTE AUS DER ANGEWANDTEN INNOVATIONSFORSCHUNG AB 1995<br />

No 135 Qualifikationsbeschaffung im Transformationsprozeß – Ergebnisse einer empirischen Untersuchung in der<br />

Druckindustrie (von E. Staudt, B. Kriegesmann, F. Thielemann).<br />

No 136 Erfolgswirksame Förderung von Existenzgründungen (von H. Leuschner, T. Lewandowitz).<br />

No 137 Qualifizierungsprogramme der Ruhrgas AG (Essen) für Fach- und Führungskräfte der russischen Gasindustrie<br />

(von J. Bock, D. Pinnow).<br />

No 138 Unternehmensgründungen im Transformationsprozeß (von K.-H. Hartwig, E. Staudt, S. Bestel, M. Rahe).<br />

No 139 Fach- und Führungskräfte im Transformationsprozeß – <strong>Ein</strong> Überblick (von E. Staudt, B. Kriegesmann, H.<br />

Leuschner).<br />

No 140 Weiterbildung in der Automobilindustrie – Stand und Perspektiven (von B. Kriegesmann, U. Reuther, H. Kühne).<br />

No 141 Innovationsforschung 1995. Schwerpunktthema: Erst Innovationen schaffen neue Arbeitsplätze – Wer aber<br />

schafft Innovationen? Unternehmer(innen) braucht das Land! Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung<br />

(<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />

No 142 Denkschrift: Kompetenz zur Innovation. Defizite der Forschungs-, Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik<br />

(von E. Staudt).<br />

No 143 Druckindustrie 2000: zwischen Stillstand und Multimedia. Zukünftige Arbeitsteilung und Ansatzpunkte für<br />

Kooperationen (von E. Staudt, B. Kriegesmann, F. Thielemann, M. Schaffner, R. Flender).<br />

No 144 Innovationstransfer für kleine und mittlere Unternehmen – <strong>Ein</strong>e Untersuchung am Beispiel des Handwerks im<br />

Ruhrgebiet (von E. Staudt, F. Kerka, M. Krause, B. Kriegesmann, T. Lewandowitz).<br />

No 145 Existenzgründungsberatung – Kritische Bestandsaufnahme bestehender Angebote (von E. Staudt, S. Bestel, T.<br />

Lewandowitz).<br />

No 146 Gründertypen im institutionellen Wandel (von E. Staudt, M. Rahe).<br />

No 147 Rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für die Tätigkeit handwerklicher kleiner und mittlerer<br />

Unternehmen in Moskau (von J. Bock, J. Weiß).<br />

No 148 Kompetenz und Kreditwürdigkeit – Bestandsaufnahme der Kreditwürdigkeitsprüfung in Theorie und Praxis bei<br />

Existenzgründern und innovativen Klein- und Mittelbetrieben (von E. Staudt, J. Hafkesbrink, T. Lewandowitz).<br />

No 149 Dienstleistungsinnovationen in der Wertschöpfungskette am Beispiel des Handels (von E. Staudt).<br />

No 150 Auswirkungen der Verpackungsverordnung und ihrer Operationalisierung über die Duales System Deutschland<br />

GmbH – Der Handlungsspielraum des Abpackers (von E. Staudt, B. Kriegesmann, H. Kunhenn, M. Schroll).<br />

No 151 Der Innovationsprozeß im Unternehmen – <strong>Ein</strong>e erste Analyse des derzeitigen Stands der Forschung (von E.<br />

Staudt, S. Auffermann).<br />

No 152 Strategische Kooperationen – <strong>Ein</strong> Weg für die Druckindustrie 2000 ins Medienzeitalter? Ergebnisse einer<br />

empirischen Untersuchung zu kooperativen Geschäftsbeziehungen der Druckindustrie (von E. Staudt, F. Thielemann,<br />

M. Schaffner).


Veröffentlichungen<br />

No 153 Die Neuordnung der Entsorgung von Verkaufsverpackungen – Auswirkungen der VerpackVO und ihrer Operationalisierung<br />

über die DSD GmbH auf die Aufbereitung (von E. Staudt, H. Kunhenn, M. Schroll).<br />

No 154 Zwischen Gründungseuphorie und Bestandspflege:<br />

Entwicklungsprobleme der 'mittelalten Unternehmen',<br />

Kuratoriumssitzung des Instituts für angewandte<br />

Innovationsforschung 1995.<br />

No 155 Reorganisation betrieblicher Weiterbildung (von E.<br />

Staudt, A. J. Meier).<br />

No 156 Unternehmensgründungen im Transformationsprozeß<br />

– <strong>Ein</strong>e empirische Analyse zum Gründerverhalten<br />

in Ungarn, Rußland, Polen und den neuen<br />

Bundesländern (von K.-H. Hartwig, E. Staudt, S.<br />

Bestel, M. Rahe).<br />

No 157 Quo vadis Chemieabsolvent? – <strong>Ein</strong>e Bestandsaufnahme<br />

von Kompetenzdefiziten und arbeitsmarktrelevanten<br />

Barrieren beim Berufseinstieg von<br />

Hochschulabsolventen der Chemie in traditionelle<br />

und alternative Beschäftigungsfelder (von E.<br />

Staudt, M. Kottmann, R. Merker).<br />

No 158 Auswirkungen der Verpackungsverordnung und<br />

ihrer Operationalisierung über die DSD auf den<br />

Verpackungskreislauf – Ergebnisvorschau (von E.<br />

Staudt, H. Kunhenn, M. Schroll).<br />

No 159 Die Verpackungsverordnung als mißglückter Operationalisierungsversuch<br />

von Kreislaufwirtschaft<br />

(von E. Staudt, J. Interthal, H. Kunhenn, M.<br />

Schroll).<br />

No 160 Kompetenz zur Innovation statt Krisenmanagement (von E. Staudt).<br />

No 161 Von der Druckindustrie zum Multimedia-Dienstleister: Kompetenz durch Innovation (von E. Staudt, F. Thielemann).<br />

No 162 Umordnung von Kompetenzprofilen im strukturellen Wandel (von E. Staudt, J. Hafkesbrink).<br />

No 163 Wachstum durch Dienstleistungen? – Entwicklungsreserven und Innovationsdefizite (von E. Staudt, B. Kriegesmann,<br />

C. Muschik, M. Nowicki).<br />

No 164 Innovationsforschung 1996. Schwerpunktthema: Innovationsblockaden: Beiträge der Innovationsforschung zur<br />

Überwindung der Strukturkrise. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum<br />

e.V.<br />

No 165 Technische Entwicklung und betriebliche Restrukturierung oder Innovation durch Integration von Personalund<br />

Organisationsentwicklung (von E. Staudt).<br />

No 166 Universitäten als Dienstleister für Innovationen (von E. Staudt, B. Kriegesmann).<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 11<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

ERICH STAUDT / HORST KUNHENN<br />

MARKUS SCHROLL / JÖRG INTERTHAL<br />

DIE VERPACKUNGSVERORDNUNG<br />

AUSWIRKUNGEN EINES UMWELTPOLITISCHEN<br />

GROSSEXPERIMENTES<br />

INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. V.<br />

V.<br />

ISBN 3-928854-11-9<br />

No 167 Kompetenzentwicklung und berufliche Weiterbildung zwischen Wunsch und Wirklichkeit – Ursachen der<br />

Innovationsschwäche. 10 Thesen zum europäischen Kongress „KOMPETENZ ‘97“ (von E. Staudt).<br />

No 168 Innovationsbarrieren und Transfermaßnahmen in der Mikrosystemtechnik – <strong>Ein</strong>e empirische Analyse zum<br />

Stand der Diffusionsförderung (von E. Staudt, M. Krause, F. Kerka).<br />

No 169 Von der Idee zur wirtschaftlichen Verwertung – Leitfaden zur Bewertung und Umsetzung von Neuproduktstrategien<br />

(von E. Staudt; F. Kerka).<br />

95


96<br />

Veröffentlichungen<br />

No 170 Innovationsforschung 1997. Schwerpunktthema: Zwischen Globalisierungsdruck und Standortdefiziten. Jahresbericht<br />

des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />

No 171 Das Modell Medien Zentrum Duisburg – Expansion kleiner Unternehmen in neue Medienmärkte (von K.-G.<br />

Ciesinger; D. Siebecke).<br />

No 172 Kompetenzbedingte Entwicklungsprobleme von Unternehmen in der Nachgründungsphase – <strong>Ein</strong>e empirische<br />

Untersuchung in den neuen Bundesländern (von E. Staudt, B. Kriegesmann, M. Rahe).<br />

No 173 Unternehmensgründungen aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen – <strong>Ein</strong>e empirische Bestandsaufnahme<br />

zu Stand, Potentialen und institutionellen Rahmenbedingungen (von B. Kriegesmann, S. Bestel).<br />

No 174 Reorganisation der betrieblichen Weiterbildung durch Outsourcing (von E. Staudt, B. Kriegesmann).<br />

No 175 The German Packaging Ordinance – Questionable effects of a fragmentary solid waste management approach.<br />

Workshop-Paper presented at the International Seminar on Integrated Solid Waste Management, Mexico City,<br />

15/16 October 1998 (von M. Schroll).<br />

No 176 Die Innovationsfähigkeit unserer Gesellschaft. Festvortrag zur Arbeitstagung des Bundeskriminalamts vom<br />

17.–19.11.1998 in Wiesbaden (von E. Staudt).<br />

No 177 Innovationsforschung 1998. Schwerpunktthema: Von der Kernkompetenz zur Systemleistung: Orientierungsprobleme.<br />

Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />

No 178 Weiterbildung: <strong>Ein</strong> Mythos zerbricht – Der Widerspruch zwischen überzogenen Erwartungen und Mißerfolgen<br />

der Weiterbildung (von E. Staudt, B. Kriegesmann).<br />

No 179 Selbständige im Regelungsdickicht (von E. Staudt).<br />

No 180 Kompetenz in der Beratung kleiner und mittlerer Unternehmen – Defizite und Barrieren limitieren den Beratungserfolg<br />

(von N. Kailer, R. Merker).


Veröffentlichungen<br />

No 181 Deutsche Hochschullehrer zwischen Humboldtschem Ideal und Entrepreneurship – Patentierung und Verwertung<br />

von Forschungsergebnissen (von M. Krause, M. Schroll).<br />

No 182 „Window of Competence“. Die Ursache für das Ende der Gründungsdynamik und expansiver Unternehmensentwicklungen<br />

in Hochtechnologiefeldern (von E. Staudt, M. Kottmann).<br />

No 183 Innovationsforschung 1999. Schwerpunktthema: Fehleinschätzungen über Weiterbildung und Wissensmanagement<br />

sind Innovationsbarrieren. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum<br />

e.V.<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 12<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

RICHARD MERKER<br />

ORGANISATORISCHE ERSCHEINUNGSFORMEN<br />

VON KLEIN- UND MITTELUNTERNEHMEN<br />

ANSÄTZE FÜR EINE ORGANISATIONSTYPOLOGIE VON KMU<br />

INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. V.<br />

V.<br />

ISBN 3-928854-12-7<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 13<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

ERICH STAUDT / SUSANNE AUFFERMANN<br />

MARKUS SCHROLL / JÖRG INTERTHAL<br />

INNOVATION TROTZ REGULATION:<br />

FREIRÄUME FÜR INNOVATIONEN<br />

IN BESTEHENDEN GESEZTEN<br />

- UNTERSUCHUNG AM BEISPIEL DES<br />

CHEMIKALIENGESETZES -<br />

INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. V.<br />

V.<br />

ISBN 3-928854-13-5<br />

No 184 „Employability“ bei Strukturwandel und Transformation, Forum im Rahmen des internationalen Fachkongresses<br />

„Kompetenz für Europa, Wandel durch Lernen – Lernen im Wandel“, 22. April 1999, Berlin.<br />

No 185 Integrierter Umweltschutz im Stoffstrom Papier – Stand, Auswirkungen, Handlungsfelder (von E. Staudt, M.<br />

Schroll, S. Auffermann, J. Interthal).<br />

No 186 Stoffstrommanagement zwischen Anspruch und Wirklichkeit – Zur einzelwirtschaftlichen Bedeutung einer<br />

politischen Vision (von E. Staudt, M. Schroll, S. Auffermann).<br />

No 187 Germany’s Dynamic Economic Sectors are running out of Innovative Staff (von E. Staudt, M. Kottmann).<br />

No 188 Das Management von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in kleinen und mittleren Unternehmen<br />

– Stand und Ansatzpunkte zur Professionalisierung dargelegt am Beispiel der chemischen Industrie (von<br />

E. Staudt, M. Schroll, A. Schweda).<br />

No 189 Praxisleitfaden Stoffstrommanagement – <strong>Ein</strong> Wegweiser zur Optimierung von Material- und Energieströmen<br />

(von E. Staudt, M. Schroll, M. G. Schwering).<br />

No 190 Deutschland gehen die Innovatoren aus! Das Aus- und Weiterbildungssystem des vergangenen Jahrhunderts<br />

muß reformiert werden (von E. Staudt, M. Kottmann).<br />

97


98<br />

Veröffentlichungen<br />

No 191 Innovationsforschung 2000. Schwerpunktthema: Deutschland gehen die Innovatoren aus! Zukunftsbranchen in<br />

der Sackgasse. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />

No 192 Nationale Probleme des Transformationsprozesses in der russischen Föderation (von E. Kvitsinia).<br />

No 193 Formelles Lernen – informelles Lernen – Erfahrungslernen: Wo liegt der Schlüssel zur Kompetenzentwicklung<br />

von Fach- und Führungskräften? <strong>Ein</strong>e kompetenzbiographische Studie beruflicher Innovationsprozesse (von E.<br />

Staudt, T. Kley).<br />

No 194 Innovation ohne Personalentwicklung führt in die Sackgasse – Ursachenanalyse – Zukunftsaussichten – Lösungsansätze<br />

für die Personalpolitik von innovativen Unternehmen am Beispiel der Biotechnologie (von E.<br />

Staudt, M. Kottmann, C. A. Sieger).<br />

No 195 Kompetenz und Innovation. Objekt, Maßnahmen und Bewertungsansätze der Kompetenzentwicklung – <strong>Ein</strong><br />

Überblick (von E. Staudt, B. Kriegesmann).<br />

No 196 Der Beitrag personalwirtschaftlicher Beurteilungsverfahren zur Bewertung von Kompetenz und Kompetenzentwicklung<br />

(von A. J. Meier).<br />

No 197 Entwicklung der individuellen Handlungsfähigkeit – Klärung des Verhältnisses von Personalentwicklung und<br />

Entwicklung individueller Kompetenz (von H. Stephan).<br />

No 198 Innovationsorientierte Anreizsysteme (von B. Kriegesmann).<br />

No 199 Innovationsforschung 2001. Schwerpunktthema: Kompetenz und Innovation – Objekt, Maßnahmen und Bewertungsansätze<br />

der Kompetenzentwicklung – <strong>Ein</strong> Überblick. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung<br />

(<strong>IAI</strong>) Bochum e.V.<br />

No 200 Personal(un)wesen und Innovationsfähigkeit – Plädoyer für die Etablierung und Förderung dualer Bildungsstrecken<br />

auf neuem Niveau (von E. Staudt, M. Kottmann).<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND14<br />

H ERAUSGEGEBEN VON PROF. D R. E RICH STAUDT<br />

Verlag/<br />

Redaktion<br />

Druckerei/<br />

Vorstufe<br />

Datendienst/<br />

Clients<br />

E RICH STAUDT<br />

F RANK THIELEMANN<br />

Multimedia<br />

Agentur<br />

...<br />

Innovation<br />

durch<br />

strategische Allianzen<br />

<strong>Ein</strong> Wegweiser für die<br />

Druck- und Medienbranche<br />

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG E.V.iAi<br />

ISBN 3-928854-14-3


Veröffentlichungen<br />

No 201 Weiterbildungsabstinenz von Klein- und Mittelbetrieben? – <strong>Ein</strong>e sekundärstatistische Bestandsaufnahme (von<br />

B. Kriegesmann, T. Groth).<br />

No 202 Kompetenzentwicklung und Entwicklungsdynamik in KMU und Großunternehmen – Primärstatistische Ergebnisse<br />

zu Differenzen und Defiziten (von B. Kriegesmann, S. Lamping, M. G. Schwering).<br />

No 203 Identifizierung und Bilanzierung erfolgreicher Veränderungen in der Arbeitsgestaltung und Unternehmensorganisation:<br />

Innovationsorientierte Kompetenzentwicklung (von B. Kriegesmann, C. A. Sieger).<br />

No 204 Innovationsforschung 2002. Schwerpunktthema: Innovationspatt – <strong>Ein</strong> <strong>reformfeindliches</strong> <strong>Establishment</strong> <strong>verspielt</strong><br />

<strong>Deutschlands</strong> Chancen. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (<strong>IAI</strong>) Bochum<br />

e.V.<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 15<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

ERICH STAUDT / MARCUS KOTTMANN<br />

EMPLOYABILITY<br />

VON NATURWISSENSCHAFTLERN UND INGENIEUREN<br />

HERAUSFORDERUNGEN AN DIE KOMPETENZENTWICKLUNG IN DYNAMISCHEN<br />

WIRTSCHAFTSBEREICHEN<br />

- AUFGEZEIGT AM BEISPIEL DER CHEMIKER -<br />

INSTITUT INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. V.<br />

V.<br />

ISBN 3-928854-15-1<br />

99


100<br />

Veröffentlichungen<br />

ZEITSCHRIFTEN- UND SAMMELBANDVERÖFFENTLICHUNGEN AB 1995<br />

STAUDT, E.: Strukturwandel und berufliche Aus- und Weiterbildung am Beispiel Ruhrgebiet: Der schwierige Übergang<br />

von Kohle und Stahl zur Dienstleistung, in: Diepold, P. (Hrsg.): Lernen im Aufbruch: Strukturwandel und Weiterbildung<br />

in Europa, Frankfurt a. M. 1995, S. 33–60.<br />

STAUDT, E.; MÜHLEMEYER, P.: Innovation und Kreativität als Führungsaufgabe, in: Kieser, A. (Hrsg.): Handwörterbuch<br />

der Führung, Enzyklopädie der Betriebswirtschaftslehre Bd. 10, 2., neugestaltete Aufl., Stuttgart 1995, S. 1200–1214.<br />

STAUDT, E.: Integration von Personal- und Organisationsentwicklung in der beruflichen Weiterbildung, in: Arnold, R.;<br />

Lipsmeier, A. (Hrsg.): Handbuch der Berufsbildung, Opladen 1995, S. 183–199.<br />

STAUDT, E.: Technische Entwicklung und betriebliche Restrukturierung oder: Innovation durch Integration von Personal-<br />

und Organisationsentwicklung, in: Geißler, H. (Hrsg.): Organisationslernen und Weiterbildung: die strategische<br />

Antwort auf die Herausforderung der Zukunft, Neuwied, Kriftel, Berlin 1995, S. 21–64.<br />

MEIER, A.; SIEBECKE, D.; STUTE, C.: Gefahr für die Strategie, in: Personalwirtschaft, Special 1995: Outsourcing,<br />

S. 23–27.<br />

STAUDT, E.: Joint Ventures, in: Corsten, H.; Reiß, M. (Hrsg.): Handbuch Unternehmungsführung, Wiesbaden 1995,<br />

S. 719–731.<br />

STAUDT, E.: Personalentwicklung in japanischen Unternehmen und was Unternehmen aus den neuen Bundesländern<br />

daraus lernen können, in: Franz, O. (Hrsg.): Die neuen Bundesländer und Japan, Eschborn 1995, S. 39–45.<br />

KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.; SCHAFFNER, M.: Mit vereinten Kräften die Wettbewerbsfähigkeit steigern, in:<br />

Der Druckspiegel, Heft 10/1995, S. 931–935.<br />

STAUDT, E.; KRÖLL, M.; VON HÖREN, M.: Potential-oriented strategic planning: business development and human<br />

resource development as an iterative process, in: Dr. M. A. Dorgham (Ed.): International Journal of Continuing Engineering<br />

Education, Vol. 5, 1995, pp. 42–65.<br />

STAUDT, E.: Management von Innovationen, in: Pieper, R.; Richter, K.: Management. Bedingungen, Erfahrungen, Perspektiven,<br />

Sofia 1995, S. 162–182.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.; BEHRENDT, S.: Kooperation als Erfolgsfaktor ostdeutscher Unternehmen.<br />

Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zur Kooperationslandschaft in Ostdeutschland, in: ZfB, 65. Jg.,<br />

1995, Heft 11, S. 1209–1230.<br />

STAUDT, E.: Technische Innovationen in Krisenzeiten: Das Problem aus aktueller Sicht am Beispiel des Ruhrgebiets, in:<br />

Technikgeschichte, Band 62, Heft 4/1995, S. 287–301.<br />

STAUDT, E.; MEIER, A. J.: Outsourcing von Weiterbildung, in: Hessische Blätter für Volksbildung: Organisatorische<br />

Änderungen in der Erwachsenenbildung, Hessischer Volkshochschulverband Frankfurt a. M., Ausgabe 4/1995,<br />

S. 361–368.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; BEHRENDT, S.: Kooperationen, zwischenbetriebliche, in: Kern, W.; Schröder, H.-H.;<br />

Weber, J. (Hrsg.): Handwörterbuch der Produktionswirtschaft, Stuttgart 1996, S. 922–935.<br />

STAUDT, E. ET AL.: Forum 2: Stolpersteine auf dem Weg zur Innovation, in: Barth, H. J.; Prognos AG (Hrsg.): Neue<br />

Strukturen – erdenken und durchsetzen, Stuttgart 1996, S. 87–117.<br />

STAUDT, E.; KERKA, F.; KRAUSE, M.: Innovationsmanagement, in: Franz, O. (Hrsg.): RKW-Handbuch Führungstechnik<br />

und Organisation, II/1996, Kennzahl 2603.<br />

STAUDT, E.; MERKER, R.: Weiterbildung in Klein- und Mittelunternehmen, in: Schwuchow, K.; Gutmann, J. (Hrsg.):<br />

Jahrbuch Weiterbildung 1996, 6. Jg., Düsseldorf 1996, S. 184–188.


Veröffentlichungen<br />

STAUDT, E.: Das Zusammenwirken von Wissenschaft und Praxis, in: Rubin, 1/96, 6. Jg., Sommersemester 1996, S. 1–2.<br />

STAUDT, E.: Forschungs- und Technologiepolitik, in: Steger, U. (Hrsg.): Globalisierung der Wirtschaft: Konsequenzen<br />

für Arbeit, Technik und Umwelt, Berlin u.a. 1996, S. 133–143.<br />

STAUDT, E.: Die Verpackungsverordnung: <strong>Ein</strong> Privatisierungsexperiment mit planwirtschaftlichen Zügen, in: Franz, O.<br />

(Hrsg.): Privatisierung öffentlicher Aufgaben, Eschborn 1996, S. 61–67.<br />

STAUDT, E.: Brauchen wir eine staatliche Industriepolitik? in: Dräger, C.; Pissulla, P.; Wass von Czege, A. (Hrsg.): Mehr<br />

Wettbewerb, mehr Arbeit – Ist Vollbeschäftigung eine Illusion? Baden-Baden 1996, S. 107–135.<br />

STAUDT, E.: Innovationsmanagement, in: Eversheim, W.; Schuh, G. (Hrsg.): Produktion und Management „Betriebshütte“,<br />

Teil 1, 7. Aufl., Berlin, Heidelberg, New York 1996, S. 4-1 – 4-14.<br />

STAUDT, E.: Organisatorische Innovationen – Mehr als eine Illusion?, in: Focus – Das Magazin für den erfolgreichen<br />

Augenoptiker, 15. Jg., Nr. 6/1996, S. 14–18 (Teil 1) und Nr. 7–8/1996, S. 28–29 (Teil 2).<br />

STAUDT, E.: Verpackungsverordnung: Unkontrolliertes Großexperiment mit planwirtschaftlichen Zügen?, in: Rheinisches<br />

Genossenschaftsblatt (GVR), 10/1996, S. 364–367.<br />

STAUDT, E.; MEIER, A. J.: Reorganisation betrieblicher Weiterbildung, in: Arbeitsgemeinschaft Qualifikations-<br />

Entwicklungs-Management (Hrsg.): Kompetenzentwicklung ’96: Strukturwandel und Trends in der betrieblichen Weiterbildung,<br />

Münster, New York, München, Berlin 1996, S. 263–336.<br />

STAUDT, E.: Operationalisierung des Verursacherprinzips am Beispiel der Novellierung der Gebührenordnung der Duales<br />

System Deutschland GmbH, in: Krallmann, H. (Hrsg.): Herausforderung Umweltmanagement. Zur Harmonisierung<br />

des Spannungsfeldes zwischen Ökonomie und Ökologie, Berlin 1996, S. 9–40.<br />

STAUDT, E.: Kompetenz zur Innovation – Defizite der Forschungs-, Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, Nr.<br />

5 der Rostocker Arbeitspapiere zu Wirtschaftsentwicklung und Human Resource Development, hrsg. von der Universität<br />

Rostock, Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik / Forschungsgruppe Mecklenburg-Vorpommern, Rostock 1996.<br />

STAUDT, E.: <strong>Ein</strong>e neue Gründergeneration in Sicht!, in: Technische Rundschau – Das Schweizer Industriemagazin, Nr.<br />

51/52, 1996, S. 24–29.<br />

STAUDT, E.; MEIER, A. J.: Auswahl und Bewertung von Arbeitssystemlösungen, in: Luczak, H.; Volpert, W. (Hrsg.):<br />

Handbuch Arbeitswissenschaft, Stuttgart 1997, S. 810–814.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.; SCHAFFNER, M.: Neuformierung von Wertschöpfungsketten – Das<br />

Beispiel Druckindustrie, in: ZfO, 2/1997, S. 75–81.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Universitäten als Dienstleister für Innovationen, in: Hollerith, J. (Hrsg.): Leistungsfähige<br />

Hochschulen – aber wie?, Berlin 1997, S. 73–86.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; MERKER, R.: Chemie-Hochschulabsolventen: Hochqualifiziert aber inkompetent?, in:<br />

Hollerith, J. (Hrsg.): Leistungsfähige Hochschulen – aber wie?, Berlin 1997, S. 189–206.<br />

STAUDT, E.: Strukturwandel und berufliche Kompetenzentwicklung am Beispiel Ruhrgebiet: Der schwierige Übergang<br />

von Kohle und Stahl zur Dienstleistung, in: Organisationsentwicklung, 3/1997, S. 66–75.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Technische Entwicklung und Innovation, in: Kahsnitz, D.; Ropohl, G.; Schmid, A.<br />

(Hrsg.): Handbuch zur Arbeitslehre, München, Wien 1997, S. 235–248.<br />

STAUDT, E.; THIELEMANN, F.: Reicht die Kompetenz zur Innovation?, in: OP-Druckmagazin, 10/1997, S. 30–32.<br />

BAMELIS, P.; STAUDT, E.; WEYRICH, C. (DISKUSSIONSFORUM): Die Zukunft der Industrieforschung, in: Spektrum der<br />

Wissenschaft, 11/1997, S. 34–46.<br />

101


102<br />

Veröffentlichungen<br />

STAUDT, E.: Das Management von Innovationen, in: Franz, O. (Hrsg.): Innovation in Deutschland. Analysen und Empfehlungen<br />

aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, Eschborn 1997, S. 41–64.<br />

STAUDT, E.: Technische Entwicklung und betriebliche Restrukturierung oder Innovation durch Integration von Personalund<br />

Organisationsentwicklung, in: Kröll, M.; Schnauber, H. (Hrsg.): Lernen der Organisation durch Gruppen- und<br />

Teamarbeit, Berlin, Heidelberg, New York 1997, S. 34–106.<br />

STAUDT, E.: Zurück in den Alltag – Kompetenzentwicklung und Bildungspolitik jenseits des Taylorismus, in: QUEM-<br />

Report, Heft 50, Berlin 1997, S. 19–40.<br />

STAUDT, E.: Facility Management: Wird das Handwerk noch gebraucht?, in: Integrierte Gebäudebewirtschaftung – Gefahr<br />

für das Handwerk? Risiken und Chancen im Facility Management. Schriftenreihe Information/Dokumentation der<br />

Handwerkskammer Düsseldorf, Nr. 1/98, S. 13–18.<br />

THOMZIK, M.: Auf dem Weg zum Facility-Markt – Die Branchen rund um die Immobilie geraten in Bewegung, in:<br />

Integrierte Gebäudebewirtschaftung – Gefahr für das Handwerk? Risiken und Chancen im Facility Management. Schriftenreihe<br />

Information/Dokumentation der Handwerkskammer Düsseldorf, Nr. 1/98, S. 18–27.<br />

STAUDT, E.: Kompetent zur Innovation?, in: QUEM-Report, Schriften zur beruflichen Weiterbildung, Heft 52, Berlin<br />

1998, S. 127–136.<br />

AUFFERMANN, S.; SCHROLL, M.: Innovation trotz Regulation, in: Nachrichten aus Chemie, Technik und Laboratorium,<br />

Nr. 5/1998, S. 523–524.<br />

STAUDT, E.: Kompetenz zur Innovation – Defizite der Forschungs-, Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, in:<br />

Klemmer, P.; Becker-Soest, D.; Wink, R. (Hrsg.): Liberale Grundrisse einer zukunftsfähigen Gesellschaft, Baden-Baden<br />

1998, S. 171–182.<br />

HARTWIG, K.-H.; STAUDT, E.; BESTEL, S.; RAHE, M.:<br />

Gründertypen im Transformationsprozeß, in: List Forum für<br />

Wirtschafts- und Finanzpolitik, Nr. 2/1998, S. 219–238.<br />

STAUDT, E.; SCHROLL, M.: Die Verpackungsverordnung –<br />

Auswirkungen eines umweltpolitischen Großexperimentes,<br />

in: AbfallwirtschaftsJournal, Nr. 3/1998, S. 9–12.<br />

STAUDT, E.; SCHROLL, M.: Die Verpackungsverordnung:<br />

<strong>Ein</strong> Experiment mit Folgen, in: Spektrum der Wissenschaft,<br />

Nr. 9/1998, S. 76–79.<br />

MERKER, R.: Organisationsmatrix und -tableau: Zwei Instrumente<br />

zur Erfassung organisatorischer Veränderungen in<br />

KMU, in: Kailer, N.; Mugler, J. (Hrsg.): Entwicklung von<br />

kleinen und mittleren Unternehmen: Konzepte, Praxiserfahrungen,<br />

Entwicklungsperspektiven, Wien 1998, S. 292–320.<br />

STAUDT, E.; MEIER, A. J.: Wechselwirkungen zwischen<br />

Kompetenzentwicklung und individueller Entwicklung,<br />

Unternehmens- und Regionalentwicklung, in: QUEM-<br />

Report, Heft 55, August 1998, S. 68–80.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Innovationsmanagement,<br />

in: Berndt, R.; Fantapié Altobelli, C.; Schuster, P. (Hrsg.):<br />

Springers Handbuch der Betriebswirtschaftslehre 2, Berlin,<br />

Heidelberg 1998, S. 355–388.<br />

STAUDT, E.; KRAUSE, M.: Kompetenz zur Innovation: Gerät die naturwissenschaftlich-technische Elite ins Abseits? in:<br />

Staudt, E. (Hrsg.): Strukturwandel und Karriereplanung. Herausforderungen für Ingenieure und Naturwissenschaftler,<br />

Berlin et al. 1998, S. 3–16.


Veröffentlichungen<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; MERKER, R.: Herausforderungen einer Neuordnung naturwissenschaftlich-technischer<br />

Kompetenzprofile im strukturellen Wandel, in: Staudt, E. (Hrsg.): Strukturwandel und Karriereplanung. Herausforderungen<br />

für Ingenieure und Naturwissenschaftler, Berlin et al. 1998, S. 73–91.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.: Kooperationsverhalten in der Druckindustrie – zwischen Bestandssicherung<br />

und Offensive, in: Die Betriebswirtschaft, Nr. 6/1998, S. 803–815.<br />

STAUDT, E.: Kompetenz und Innovation, in: Weiß, E. (Hrsg.): Innovative Unternehmensführung, Nürnberg 1998,<br />

S. 59–76.<br />

THOMZIK, M.: Auf dem Weg zum Facility-Markt – Die Branchen rund um die Immobilie geraten in Bewegung, in:<br />

Wärmetechnik/Versorgungstechnik, 43. Jg., Heft 5, 1998, S. 44–48.<br />

KRIEGESMANN, B.: Planung, Steuerung und Kontrolle von Kompetenzentwicklung, in: QUEM-Bulletin – Berufliche<br />

Kompetenzentwicklung. Konzepte für Kompetenzentwicklung, Berlin, Januar 1999, S. 5–7.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Reorganisation der betrieblichen Weiterbildung durch Outsourcing, in: Clermont, A.;<br />

Schmeisser, W. (Hrsg.): Personal- und Sozialpolitik, München 1999, S. 191–208.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; MERKER, R.: Kompetenzdefizite von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren behindern<br />

den Strukturwandel und verhindern Innovationen, in: Zeitschrift für Personalforschung, Nr. 1/1999, S. 5–28.<br />

STAUDT, E.; AUFFERMANN, S.; SCHROLL, M.: Die Grenzen der Kreislaufwirtschaft: Das Beispiel Papier, in: Entsorgungspraxis,<br />

Nr. 3/1999, S. 16–19.<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 16<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

ERICH STAUDT / MARKUS SCHROLL<br />

ANKE SCHWEDA / MARKUS G. SCHWERING<br />

ARGUS-REGELUNGSMANAGEMENT<br />

LEITFADEN FÜR DAS MANAGEMENT VON<br />

ARBEITS-, GESUNDHEITS- UND UMWELTSCHUTZREGELUNGEN<br />

IN KLEINEN UND MITTLEREN UNTERNEHMEN<br />

INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. V.<br />

V.<br />

ISBN 3-928854-16-X<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; KRAUSE, M.: Kompetent zur<br />

Innovation? Personalmangel bremst Wachstum der kommerziellen<br />

Biotechnologie, in: BIOforum, 22. Jg., Nr. 4/1999,<br />

S. 165–168.<br />

SCHROLL, M.; STAUDT, E.: Mandatory Recycling, But at<br />

What Cost?, in: Waste Age, The Magazine for Waste Industry<br />

Professionals, Vol. 30, No. 4, April 1999, pp. 20–21.<br />

KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: <strong>Ein</strong> 800-Milliarden-<br />

Markt steht zur Umverteilung bereit, in: Know-How, Nr.<br />

1/1999, S. 4–8.<br />

STAUDT, E.; BECKER, I.; SCHROLL, M.: KMU im Regelungsdickicht<br />

– Die Notwendigkeit des Managements gesetzlicher<br />

Regelungen, in: GIT Labor-Fachzeitschrift, Heft 6,<br />

1999, S. 660–661.<br />

KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Facility Management –<br />

Der Kampf um einen 800-Milliarden-Markt hat begonnen,<br />

in: Der Facility Manager, Heft Juni, 1999, S. 20–21.<br />

STAUDT, E.; KRAUSE, M.: Ansätze zur Innovationsbeschleunigung<br />

in mittelständischen Unternehmen, in: Welfens,<br />

P. J. J.; Graack, C. (Hrsg.): Technologieorientierte<br />

Unternehmensgründungen und Mittelstandspolitik in Europa,<br />

Heidelberg 1999, S. 55–74.<br />

STAUDT, E.: Zwischen Globalisierungsdruck und Standortdefiziten, in: Franz, O. (Hrsg.): Globalisierung – Herausforderung<br />

und Chance für den deutschen Mittelstand, Eschborn 1999, S. 53–57.<br />

KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Facility Management – Scheinbar gesicherte Positionen des Handwerks geraten ins<br />

Wanken, in: IKZ-Haustechnik, Heft 14/15, 1999, S. 42–46.<br />

103


STAUDT, E.: Die Innovationsfähigkeit unserer Gesellschaft,<br />

in: Bundeskriminalamt (Hrsg.): Moderne Sicherheitsstrategien<br />

– Vorträge und Diskussionen der Arbeitstagung des<br />

Bundeskriminalamtes vom 17. bis 19. November 1998,<br />

BKA-Forschungsreihe Band 49, Wiesbaden 1999, S. 23–<br />

40.<br />

SCHROLL, M.: El reto de la industria alemana en el manejo<br />

de los residuos sólidos: el ejemplo de los envases, in:<br />

SUSTENTA; Instituto Nacional de Ecologia, (eds.): Memorias.<br />

Seminario Internacional sobre Manejo Integral de<br />

Residuos Sólidos, Ciudad de México, Octubre de 1998,<br />

Mexico-Stadt 1999, pp. 31–45.<br />

STAUDT, E.; KERKA, F.; KOTTMANN, M.: Gehen den Life-<br />

Sciences die Innovatoren aus?, in: life science Technologien,<br />

September 1999, S. 10–12.<br />

STAUDT, E.; SCHROLL, M.: The German packaging ordinance:<br />

the questionable effects of a fragmentary solid<br />

waste management approach, in: Journal of Material Cycles<br />

and Waste Management, Vol. 1 (1999), No. 1, pp. 17–24.<br />

STAUDT, E.: Falsche Frage, in: MM Maschinenmarkt,<br />

Sonderausgabe November 1999: Deutschland innovativ<br />

2000, S. 9.<br />

STAUDT, E.; SCHROLL, M.: Unternehmen im Regelungsdickicht,<br />

in: GIT Sicherheit + Management, Heft 6, 1999,<br />

S. 525.<br />

104<br />

Veröffentlichungen<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 17<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

CLAUS MUSCHIK<br />

ORGANISATIONALE KOMPETENZ<br />

EIN BEITRAG ZUR STRUKTURIERUNG ORGANISATIONALER<br />

KOMPETENZ UND KOMPETENZENTWICKLUNG<br />

INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. V.<br />

V.<br />

ISBN 3-928854-17-8<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Weiterbildung: <strong>Ein</strong> Mythos zerbricht – Der Widerspruch zwischen überzogenen Erwartungen<br />

und Mißerfolgen der Weiterbildung, in: Kompetenzentwicklung '99 – Aspekte einer neuen Lernkultur: Argumente,<br />

Erfahrungen, Konsequenzen, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Qualifikations-Entwicklungs-Management, Geschäftsstelle<br />

der Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung, Münster u.a. 1999, S. 17–59.<br />

KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Zersplitterte Zuständigkeiten, in: der gemeinderat, Heft 12, 1999, S. 16–17.<br />

STAUDT, E.: Pakt für neue Kompetenz, in: personalarbeit & recht, Heft Nov./Dez. 1999, S. 12–13.<br />

STAUDT, E.; SCHROLL, M.: Die Verpackungsverordnung: ein Experiment mit Folgen, in: Journal of Environmental<br />

Studies, Nagasaki University, Vol. 2, No. 1, December 1999, pp. 171–176.<br />

STAUDT, E.; BOCK, J.; HAFKESBRINK, J.: Möglichkeiten der technisch-wirtschaftlichen Zusammenarbeit am Beispiel<br />

Russland-Deutschland – Erfahrungen und notwendige Neuorientierungen, in: Geldmacher, H.; Busch, M. (Hrsg.): Ostund<br />

Mitteleuropa als Partner der deutschen Wirtschaft, Hamburg, Berlin 1999, S. 177–194.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; KOTTMANN, M.: Wissenschaft ignoriert Mittelstand und Handwerk „Fachleute nicht<br />

mehr verfügbar“, in: Know-How, Nr. 4, Dez. 1999/Jan. 2000, S. 4–10.<br />

STAUDT, E.: Kompetenz und Innovation, in: Clermont, A.; Schmeisser, W.; Krimphove, D. (Hrsg.): Personalführung und<br />

Organisation, München 2000, S. 269–281.<br />

KRIEGESMANN, B.: Innovationsorientierte Anreizsysteme, in: Clermont, A.; Schmeisser, W.; Krimphove, D. (Hrsg.):<br />

Personalführung und Organisation, München 2000, S. 385–397.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Trotz Weiterbildung inkompetent, in: Schwuchow, K.; Gutmann, J. (Hrsg.): Jahrbuch<br />

Personalentwicklung und Weiterbildung 2000/2001, Neuwied, Kriftel 2000, S. 39–44.<br />

STAUDT, E.: Der Weiterbildungsmythos zerbricht, in: Personalwirtschaft, Nr. 5/2000, S. 43–45.


Veröffentlichungen<br />

STAUDT, E.: Aufbau und Förderung von kleineren und mittleren Unternehmen in den Transformationsländern, in: Bankgewerbe,<br />

Nr. 1/2000, S. 3–7 (erschienen in der Ukraine).<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Ende des Mythos Weiterbildung: Neue Aufgaben für die Umsetzung von Innovationen,<br />

in: Volkswirtschaftliche Korrespondenz der Adolf-Weber-Stiftung, 39. Jg., Nr. 3/2000.<br />

KRIEGESMANN, B.: Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft, in: ZfB, 70. Jg., Heft 4, 2000, S. 397–414.<br />

STAUDT, E.; SCHARF, V.; KOTTMANN, M.: Kompetenzentwicklungsoffensive in Chemie und Pharma, in: CHEManager,<br />

Heft 12/2000, S. 22.<br />

STAUDT, E.: Neues am Markt – Dienstleistung und die Defizite des Innovationsmanagements, in: Karriereführer Special<br />

Informationstechnologie, Nr. 1/2000, S. 136–138.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Kompetenzentwicklung und Qualifikation – Weiterbildung: <strong>Ein</strong> Mythos zerbricht, in:<br />

GdWZ, Heft 4, 11. Jg., Neuwied, Kriftel, Berlin 2000, S. 174–177.<br />

STAUDT, E.: KMU und Wissenschaft – ohne Zusammenarbeit keine Zukunft?, in: Tagungsband des 9. Europäischen<br />

Aus- und Weiterbildungskongresses „Handwerk und Wissenschaft – Wege der Kooperation“ des Westdeutschen Handwerkskammertages<br />

am 26.06.2000 in Köln, S. 45–51.<br />

STAUDT, E.: Weiterbildung – zwischen Anspruch und Wirklichkeit, in: Franz, O. (Hrsg.): Aus- und Weiterbildung für<br />

den deutschen Mittelstand, Eschborn 2000, S. 40–50.<br />

STAUDT, E.: Statement zum Personalmangel in der Biotechnologie, in: Gründerzeit, Ernst & Youngs Zweiter Deutscher<br />

Biotechnologie-Report, Stuttgart 2000, S. 150.<br />

KRIEGESMANN, B.: Kompetent in die Zukunft, in: Veranstaltungsbericht der Ausbildungsleitertagung 2000 des Kuratoriums<br />

der deutschen Wirtschaft für Berufsbildung in Kooperation mit Daimler-Chrysler am 25./26. Mai 2000, Stuttgart<br />

2000, S. 6–9.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Kompetenz zur Innovation – Mißverständnisse über den Mythos Weiterbildung, in:<br />

PERSONAL, Heft 11/2000, 52. Jg., S. 582–586.<br />

KRIEGESMANN, B.: Hochqualifiziert, aber inkompetent, in: InFormation, Daimler-Chrysler Newsletter, Nr. 4/2000,<br />

S. 4–5.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus! Das Aus- und Weiterbildungssystem des vergangenen<br />

Jahrhunderts muß reformiert werden, in: PERSONAL, Heft 1/2001, 53. Jg., S. 22–28.<br />

STAUDT, E.: Macht Schluß mit dem alten Filz und konzentriert eure Kräfte!, in: Willamowski, G. (Hrsg.): Ruhrstadt. Die<br />

andere Metropole, Essen 2000, S. 84–91.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus!, in: management Berater, Heft 02/2001, 5. Jg.,<br />

S. 20–31.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus! Vier Fehlentwicklungen führen Zukunftsbranchen<br />

in die Sackgasse, in: transinnovation, Klaus-Steilmann-Institut, Ausgabe 1/2001, 15. Februar 2001, S. 12–13.<br />

SCHROLL, M.; SCHWERING, M. G.: Flucht nach vorn. Regelungdickicht fordert Chemiebetriebe – Professionalisierung<br />

ist gefragt, in: Chemie Technik, Ausgabe März 2001, S. 70–72.<br />

STAUDT, E.: Befreiung von organisatorischen Zwängen, in: Fahrholz, B. (Hrsg.): Arbeit ohne Barrieren – Chancen für<br />

Deutschland, Wiesbaden 2001, S. 156–175.<br />

STAUDT, E.; SCHROLL, M.; SCHWERING, M.: Chancen nutzen – Effizienz durch Transparenz, in: Umwelt, März 2001,<br />

S. 34–36.<br />

105


106<br />

Veröffentlichungen<br />

STAUDT, E.; SCHROLL, M.: Ökologische Innovationen, in: Schulz, W. F. (Hrsg.): Lexikon Nachhaltiges Wirtschaften,<br />

München, Wien, Oldenbourg 2001, S. 141–146.<br />

KRIEGESMANN, B.: Innovationen scheitern an den Begrenzungen tradierter Bildungsstrukturen, in: Cramer, G.; Kiepe, K.<br />

(Hrsg.): Jahrbuch Ausbildungspraxis 2001, Köln 2001, S. 17–18.<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 18<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. ERICH STAUDT<br />

ANDREAS JOACHIM MEIER<br />

PERSPEKTIVEN DES BILDUNGSCONTROLLINGS IM<br />

PARADIGMENWECHSEL VON DER WEITERBILDUNG ZUR<br />

KOMPETENZENTWICKLUNG<br />

INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. E. V.<br />

V.<br />

ISBN 3-928854-18-6<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Technischer Wandel, berufliche<br />

Kompetenzen und Innovation, in: Personalführung, Heft<br />

4/2001, S. 68–72.<br />

KERKA, F.; THOMZIK, M.: Kooperation als Antwort des<br />

Handwerks auf neue Herausforderungen im Markt für Facility<br />

Management, in: Seminar für Handwerkswesen (Hrsg.):<br />

Kooperation im Handwerk als Antwort auf neue Anbieter auf<br />

handwerksrelevanten Märkten, Duderstadt 2001, S. 27–76.<br />

STAUDT, E.; SCHROLL, M.; SCHWEDA, A.: Professionalisierung<br />

ist gefragt – Regelungsdickicht fordert kleine und mittelständische<br />

Unternehmen, in: CHEManager, Heft 9/2001,<br />

S. 30–31.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren<br />

aus! Das Aus- und Weiterbildungssystem des vergangenen<br />

Jahrhunderts muss reformiert werden, in: Clermont,<br />

A.; Schmeisser, W.; Krimphove, D. (Hrsg.): Strategisches<br />

Personalmanagement in Globalen Unternehmen, München<br />

2001, S. 557–575.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Ende des Mythos Weiterbildung:<br />

Neue Aufgaben für die Umsetzung von Innovationen,<br />

in: Clermont, A.; Schmeisser, W.; Krimphove, D.<br />

(Hrsg.): Strategisches Personalmanagement in Globalen<br />

Unternehmen, München 2001, S. 541–555.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Zwischen Mythos und Realität, in: Karriereführer Hochschulen, 15. Jg., No. 1/2001,<br />

S. 108–114.<br />

STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Integrierter Umweltschutz erfordert integrierte Umsetzung, in: Internationale<br />

Papierwirtschaft (ipw) – Das Papier, Heft 5/2001, S. 56–60.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Fachkräfte händeringend gesucht!, in: life science Technologien, Mai 2001, S. 4.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Die Lücke zwischen gewerblicher und akademischer Ausbildung blockiert Innovationen!,<br />

in: BWP – Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis, 30. Jg., Heft 3/2001, S. 41–45.<br />

STAUDT, E.; KLEY, T.: Formelles Lernen – informelles Lernen – Erfahrungslernen. Wo liegt der Schlüssel zur Kompetenzentwicklung<br />

von Fach- und Führungskräften, in: QUEM-report, Heft 69, März 2001, S. 227–275.<br />

STAUDT, E.; KRAUSE, M.: Wissens- und Technologietransfer in kleinen und mittleren Unternehmen, in: Meyer, J.-A.<br />

(Hrsg.): Innovationsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen, München 2001, S. 105–118.<br />

STAUDT, E.: Neuordnung der Märkte und Kompetenzen, in: Dokumentationsband der IG Metall Fachtagung „Gebäudemanagement<br />

– Alles geregelt?“, Frankfurt a. M. 2001, S. 12–15.<br />

STAUDT, E.; MERKER, R.: Betriebswirtschaftliche Theoriebildung im Spannungsfeld von Organisation und Technik, in:<br />

Ropohl, G. (Hrsg.): Erträge der Interdisziplinären Technikforschung – <strong>Ein</strong>e Bilanz nach 20 Jahren, Berlin 2001,<br />

S. 125–143.


Veröffentlichungen<br />

STAUDT, E.; MERKER, R.; KRAUSE, M.: Kompetenzmängel behindern Unternehmensentwicklung und Branchenwandel,<br />

in: GWF Gas/Erdgas, 142. Jg., Heft 7/2001, S. 532–533.<br />

STAUDT, E.; MERKER, R.; KRAUSE, M.: DVGW-Studie zu den Anforderungen an eine zukunftsorientierte Berufsbildung<br />

für Ingenieure im Gas- und Wasserfach, in: Energie Wasser Praxis, 52. Jg., Juni 2001, S. 33–34.<br />

STAUDT, E.; SCHROLL, M.; SCHWEDA, A.: Professionalisierung ist gefragt – Regelungsdickicht fordert kleine und mittelständische<br />

Unternehmen, in: GIT Sicherheit + Management, Heft 5/2001, S. 70–72.<br />

STAUDT, E.; SCHROLL, M.; AUFFERMANN, S.: Stoffstrommanagement zwischen Anspruch und Wirklichkeit, in: UmweltWirtschaftsForum,<br />

9. Jg., Heft 3, September 2001, S. 56–60.<br />

STAUDT, E.; SIEGER, C.: Biotech-Industrie: Wachstum – aber wie?, in: life science Technologien, September 2001,<br />

S. 8–11.<br />

SCHWEDA, A.; SCHWERING, M. G.: Orientierung im Regelungsdschungel (Teil I): Zum Stand des Umgangs mit Arbeits-,<br />

Gesundheits- und Umweltschutzregelungen, in: Sicherheitsingenieur, Heft 9, September 2001, S. 12–15.<br />

SCHWEDA, A.; SCHWERING, M. G.: Orientierung im Regelungsdschungel (Teil II): Das professionelle Management von<br />

Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen, in: Sicherheitsingenieur, Heft 10, Oktober 2001, S. 34–38.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Die Expansion der Biotechnologie leidet am Fachkräftemangel, in: BIOforum, 24. Jg.,<br />

Heft 10/2001, S. 666–686.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus! Ursachen – Zukunftsaussichten – Lösungsansätze,<br />

in: Technologiestiftung Schleswig-Holstein (Hrsg.): Existenzgründer aus der Wissenschaft, Technologie-Dialog,<br />

Ausgabe 34, Oktober 2001, S. 5–6.<br />

STAUDT, E.: Innovation im Konsens ist Nonsens, in: Verband der Wirtschaft Thüringens e.V. (Hrsg.): Profil(e) in Thüringen,<br />

Heft 2, April 2001, S. 12–31.<br />

STAUDT, E.; KRAUSE, M.: Betriebliches Innovationsmanagement, in: Festel, G.; Hassan, A.; Leker, J.; Bamelis, P.<br />

(Hrsg.): Betriebswirtschaftslehre für Chemiker, Berlin, Heidelberg 2001, S. 174–186.<br />

STAUDT, E.; KERKA, F.; KOTTMANN, M.: Kompetenzverfügbarkeit und Innovationsdynamik, in: Festel, G.; Hassan, A.;<br />

Leker, J.; Bamelis, P. (Hrsg.): Betriebswirtschaftslehre für Chemiker, Berlin, Heidelberg 2001, S. 358–371.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Das Aus- und Weiterbildungssystem des 20.<br />

Jahrhunderts muss reformiert werden!, in: Rothe, G.: Die Systeme beruflicher Qualifizierung <strong>Deutschlands</strong>, Österreichs<br />

und der Schweiz im Vergleich, Wien et al. 2001, S. 698–704.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Wachstumsbremse hausgemacht! Fachkräftemangel als Ergebnis einer unausgewogenen<br />

Kompetenzentwicklungspolitik, in: Franz, O. (Hrsg.): Der Generationsvertrag – Seine Bedeutung für den deutschen<br />

Mittelstand, Eschborn 2001, S. 25–33.<br />

STAUDT, E.; MERKER, R.; KRAUSE, M.: Entkopplung von Kompetenz- und Branchenentwicklung: Innovationsengpass<br />

im Strukturwandel – Das Beispiel der Ingenieure in der liberalisierten Versorgungswirtschaft, in: Bellmann, L.; Minssen,<br />

H.; Wagner, P. (Hrsg.): Personalwirtschaft und Organisationskonzepte moderner Betriebe, Beiträge aus der Arbeitsmarktund<br />

Berufsforschung (BeitrAB) 252, Nürnberg 2001, S. 51–83.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Kompetenzentwicklung und Innovation, in: QUEM-Bulletin 6/2001, Berlin 2001,<br />

S. 1–5.<br />

KRIEGESMANN, B.; KERKA, F.: Kompetenzentwicklung: Neue Aufgaben für die Gestaltung und Umsetzung von Innovationsprozessen,<br />

in: Bellmann, L.; Minssen, H.; Wagner, P. (Hrsg.): Personalwirtschaft und Organisationskonzepte<br />

moderner Betriebe, Beiträge aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB) 252, Nürnberg 2001, S. 133–162.<br />

107


108<br />

Veröffentlichungen<br />

STAUDT, E.: Innovation Barriers on the Way from the Planned to the Market Economy – Management of Non-Routine<br />

Processes (Teil 1), in: Bankgewerbe Nr. 2/2001, S. 26–30 (erschienen in der Ukraine).<br />

STAUDT, E.: INNOVATION BARRIERS ON THE WAY FROM THE PLANNED TO THE MARKET ECONOMY – MANAGEMENT OF<br />

NON-ROUTINE Processes (Teil 2), in: Bankgewerbe Nr. 3/2001, S. 19–22 (erschienen in der Ukraine).<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; MEIER, A. J.: Kompetenzverfügbarkeit und innovationsorientierte Regionalentwicklung,<br />

in: LIST FORUM für Wirtschafts- und Finanzpolitik, Band 27/2001, Heft 4, S. 346–364.<br />

STAUDT, E.: Weiterbildung: <strong>Ein</strong> Mythos zerbricht. Thesen zu Ursachen der deutschen Innovationsschwäche, in: Genossenschaftsverband<br />

Hessen/Rheinland-Pfalz/Thüringen e.V. (Hrsg.): Genossenschafts-Kurier 1/2002, Frankfurt a. M.<br />

2002, S. 10–14.<br />

STAUDT, E.: QUEM: Aus Fehlern lernen, in: QUEM-Bulletin 1/2002, Berlin 2002, S. 10–11.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; SIEGER, C. A.: Personalmanagement in Biotech-Unternehmen, in: Herstatt, C.; Müller, C.<br />

(Hrsg.): Management-Handbuch Biotechnologie: Strategien, Finanzen, Marketing, Recht, Stuttgart 2002, S. 229–244.<br />

STAUDT, E.: Erst Technologie plus Kompetenz ergibt Produktivitätsfortschritt, in: tec. News – Das Technologie-Magazin<br />

von Harting, Heft 9–I–2002, S. 6–9.<br />

SCHROLL, M.; SCHWERING, M. G.: Mit Argus Augen, in: Umwelt-Magazin, Ausgabe April/Mai 2002, S. 52–53.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Innovationsmanagement – neue Wege bei der Umsetzung, in: Knauth, P.; Wollert, A.<br />

(Hrsg.): Human Resource Management, 35. Ergänzungslieferung, Neuwied 2002, Gruppe 8, Beitrag 8.30, S. 1–24.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: E-Learning – <strong>Ein</strong> neuer Mythos?, in: Fahrholz, B.; Gabriel, S.; Müller, P. (Hrsg.): Nach<br />

dem PISA-Schock, Plädoyers für eine Bildungsreform, Hamburg 2002, S. 274–281.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; SIEGER, C. A.: Der "Faktor Personal" als strategischer Erfolgsfaktor der Unternehmensentwicklung<br />

– dargestellt am Beispiel der Biotechnologie, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): New Economy in kleinen und<br />

mittleren Unternehmen, Jahrbuch der KMU-Forschung 2002, München 2002, S. 207–220.<br />

STAUDT, E.; SCHWERING, M. G.: Kompetenzentwicklung als Engpass- und Schlüsselfaktor für Innovationen in KMU<br />

der New Economy – dargestellt am Beispiel junger Telekommunikationsunternehmen, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): New<br />

Economy in kleinen und mittleren Unternehmen, Jahrbuch der KMU-Forschung 2002, München 2002, S. 221–238.<br />

STAUDT, E.; AUFFERMANN, S.; SCHROLL, M.: Zur Umsetzbarkeit einzel- und überbetrieblichen Stoffstrommanagements,<br />

in: Heck, P.; Bemmann, U. (Hrsg.): Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003. Strategien – Umsetzung –<br />

Anwendung in Unternehmen/Kommunen/Behörden, Köln 2002, S. 60–69.<br />

STAUDT, E.; SCHROLL, M.: SCHWERING, M. G.: Betriebliches Stoffstrommanagement: <strong>Ein</strong> Wegweiser zur schrittweisen<br />

Umsetzung, in: Heck, P.; Bemmann, U. (Hrsg.): Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003. Strategien – Umsetzung<br />

– Anwendung in Unternehmen/Kommunen/Behörden, Köln 2002, S. 199–216.<br />

STAUDT, E.: Veränderung der Arbeitsorganisation: Befreiung von organisatorischen Zwängen durch neue Techniken, in:<br />

Rauscher, A. (Hrsg.): Arbeitsgesellschaft im Umbruch – Ursachen, Tendenzen, Konsequenzen, Berlin 2002, S. 127–142.<br />

STAUDT, E.: Innovationspatt – <strong>Ein</strong> <strong>reformfeindliches</strong> <strong>Establishment</strong> <strong>verspielt</strong> <strong>Deutschlands</strong> Chancen, in: Bollmann, S.<br />

(Hrsg.): Patient Deutschland – <strong>Ein</strong>e Therapie, Stuttgart, München 2002, S. 45–61.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Zuwanderung kann Versäumnisse der Wirtschaft bei der Aus- und Weiterbildung nicht<br />

kompensieren!, in: Franz, O. (Hrsg.): Zuwanderung, Arbeitsmarkt und der deutsche Mittelstand, RKW-Nr. 1445, Eschborn<br />

2002, S. 28–39.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.: Kompetenzentwicklung: Neue Aufgaben für die Umsetzung von Innovationen, in:<br />

Wagner, K.-R. (Hrsg.): Mitarbeiterbeteiligung – Visionen für eine Gesellschaft von Teilhabern, Festschrift für Michael<br />

Lezius zum 60. Geburtstag, Wiesbaden 2002, S. 138–151.


Veröffentlichungen<br />

SAUER, J.; KRIEGESMANN, B.: Innovation: Von der Weiterbildung zur Lernkultur – In memoriam Professor Dr. Erich<br />

Staudt, in: QUEM-Bulletin 5/2002, Berlin 2002, S. 1–4.<br />

KERKA, F.; THOMZIK, M.: Der Facility Management-Markt: Aktueller Stand und Entwicklungsperspektiven, in: Kriegesmann,<br />

B.; Erbslöh, D. (Hrsg.): Facility Management – Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Köln<br />

2002, o. S.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Personalentwicklung auf neuen Wegen I, in: PERSONAL, 54. Jg., Heft 12, Dezember<br />

2002, S. 40–43.<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 19<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN<br />

FRIEDRICH KERKA<br />

STRUKTURIERUNG VON INNOVATIONSAUFGABEN -<br />

EIN BEITRAG ZUR BESCHREIBUNG UND ERKLÄRUNG<br />

BETRIEBLICHER VERÄNDERUNGSPROZESSE<br />

INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. V.<br />

V.<br />

ISBN 3-928854-19-4<br />

INNOVATION: FORSCHUNG UND MANAGEMENT<br />

BAND 20<br />

HERAUSGEGEBEN VON PROF. DR. BERND KRIEGESMANN<br />

MARKUS THOMZIK<br />

RATIONALISIERUNGSPOTENZIALE VON<br />

SYSTEMLEISTUNGEN DARGESTELLT AM BEISPIEL DES<br />

FACILITY MANAGEMENT-KONZEPTES<br />

INSTITUT INSTITUT FÜR FÜR ANGEWANDTE ANGEWANDTE INNOVATIONSFORSCHUNG INNOVATIONSFORSCHUNG E. E. E. V.<br />

V.<br />

ISBN 3-928854-20-8<br />

109


110<br />

WEITERE BUCHVERÖFFENTLICHUNGEN<br />

STAUDT, E.; GROETERS, U.; HAFKESBRINK, J.; TREICHEL,<br />

H.-R.: Kennzahlen und Kennzahlensysteme, Berlin 1984.<br />

STAUDT, E. (HRSG.): Das Management von Innovationen,<br />

Frankfurt a. M.1986.<br />

STAUDT, E.; REHBEIN, M.: Innovation durch Qualifikation,<br />

Frankfurt a. M. 1988.<br />

STAUDT, E.; HAFKESBRINK, J.; TREICHEL, H.-R.: Forschungsmanagement<br />

durch Evaluation – Das Beispiel Arbeitsschwerpunkt<br />

Druckindustrie, Frankfurt a. M., New<br />

York 1988.<br />

STAUDT, E.; TOBERG, M.; LINNÉ, H.; BOCK, J.;<br />

THIELEMANN, F.: Kooperationshandbuch – <strong>Ein</strong> Leitfaden<br />

für die Unternehmenspraxis, Stuttgart 1992.<br />

STAUDT, E. (HRSG.): Personalentwicklung für die neue<br />

Fabrik, Opladen 1993.<br />

STAUDT, E.; BOCK, J.; LINNÉ, H.: Die F.u.E.-Politik der<br />

Gemeinschaft: „Evaluierung des zweiten und dritten F.u.E.-<br />

Rahmenprogramms und Orientierungen für die zukünftige<br />

F.u.E.-Politik“, herausgegeben vom Europäischen Parlament,<br />

Generaldirektion Wissenschaft, Abteilung Binnenmarkt<br />

als Arbeitsdokument der Reihe Energie und Forschung,<br />

Luxemburg 1993.<br />

Veröffentlichungen<br />

STAUDT, E. ET AL.: Weiterbildung von Fach- und Führungskräften in den neuen Bundesländern, Münster, New York<br />

1996.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THIELEMANN, F.; BEHRENDT, S.: Kooperationsleitfaden. Planungshilfen und Checklisten<br />

zum Management zwischenbetrieblicher Kooperationen, Stuttgart et al. 1996.<br />

STAUDT, E. (HRSG.): Strukturwandel und Karriereplanung. Herausforderungen für Ingenieure und Naturwissenschaftler,<br />

Berlin et al. 1998.<br />

STAUDT, E.; KRIEGESMANN, B.; THOMZIK, M.: Facility Management – Der Kampf um Marktanteile beginnt, Frankfurt<br />

a. M. 1999.<br />

STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunftsbranchen ohne Zukunft? Frankfurt a. M.<br />

2001.<br />

STAUDT, E. ET AL.: Kompetenzentwicklung und Innovation, Die Rolle der Kompetenz bei Organisations-, Unternehmens-<br />

und Regionalentwicklung, Münster et al. 2002.


Veröffentlichungen<br />

SCHRIFTENREIHE INNOVATION: "FORSCHUNG UND MANAGEMENT"<br />

Gründungsherausgeber: Prof. Dr. Erich Staudt †<br />

Herausgegeben von Prof. Dr. Bernd Kriegesmann<br />

BAND 1 MÜHLEMEYER, P.: Personalmanagement in der betrieblichen Forschung und Entwicklung (F&E),<br />

Bochum 1992.<br />

BAND 2 HAHNE, J.: Regelungsmanagement in der Forschung und Entwicklung, Bochum 1993.<br />

BAND 3 STAUDT, E. (HRSG.): Mit Innovation vom Plan zum Markt, Bochum 1993.<br />

BAND 4 KRIEGESMANN, B.: Innovationsorientierte Anreizsysteme, Bochum 1993.<br />

BAND 5 STAUDT, E. (HRSG.): Weiterbildungshandbuch, Bochum 1993.<br />

BAND 6 VON HÖREN, M.: Beratung kleiner und mittelgroßer Unternehmen in Personalentwicklungsfragen, Bochum<br />

1996.<br />

BAND 7 THIELEMANN, F.: Die Gestaltung von Kooperationen kleiner und mittlerer Unternehmen, Bochum 1996.<br />

BAND 8 STAUDT, E.; KOTTMANN, M.; MERKER, R.: Chemiker: Hochqualifiziert aber inkompetent? <strong>Ein</strong>e Bestandsaufnahme<br />

von Kompetenzdefiziten und arbeitsmarktrelevanten Barrieren beim Berufseinstieg von Hochschulabsolventen<br />

der Chemie in traditionelle und alternative Beschäftigungsfelder, Bochum 1996.<br />

BAND 9 KUNHENN, H.: Ökobilanzen – Ursachen, Ausprägungen und Auswirkungen von Freiräumen auf den <strong>Ein</strong>satz<br />

von Ökobilanzen durch Unternehmen, Bochum 1997.<br />

BAND 10 STAUDT, E.; KAILER, N.; KRIEGESMANN, B.; MEIER, A. J.; STEPHAN, H.; ZIEGLER, A.: Kompetenz und<br />

Innovation – <strong>Ein</strong>e Bestandsaufnahme jenseits von Personalentwicklung und Wissensmanagement, Bochum<br />

1997.<br />

BAND 11 STAUDT, E.; KUNHENN, H.; SCHROLL, M.; INTERTHAL, J.: Die Verpackungsverordnung – Auswirkungen<br />

eines umweltpolitischen Großexperiments, Bochum 1997.<br />

BAND 12 MERKER, R.: Organisatorische Erscheinungsformen von Klein- und Mittelunternehmen – Ansätze für eine<br />

Organisationstypologie von KMU, Bochum 1997.<br />

BAND 13 STAUDT, E.; AUFFERMANN, S.; SCHROLL, M.; INTERTHAL, J.: Innovation trotz Regulation: Freiräume für<br />

Innovationen in bestehenden Gesetzen – Untersuchung am Beispiel des Chemikaliengesetzes, Bochum 1997.<br />

BAND 14 STAUDT, E.; THIELEMANN, F.: Innovation durch strategische Allianzen – <strong>Ein</strong> Wegweiser für die Druck- und<br />

Medienbranche, Bochum 1998.<br />

BAND 15 STAUDT, E.; KOTTMANN, M.: Employability von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren – Herausforderungen<br />

an die Kompetenzentwicklung in dynamischen Wirtschaftsbereichen, Bochum 1999.<br />

BAND 16 STAUDT, E.; SCHROLL, M.; SCHWEDA, A.; SCHWERING, M.: ARGUS-Regelungsmanagement: Leitfaden für<br />

das Management von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen in kleinen und mittleren Unternehmen,<br />

Bochum 2000.<br />

BAND 17 MUSCHIK, C.: Organisationale Kompetenz – <strong>Ein</strong> Beitrag zur Strukturierung organisationaler Kompetenz und<br />

Kompetenzentwicklung, Bochum 2002.<br />

BAND 18 MEIER, A. J.: Perspektiven des Bildungscontrollings im Paradigmenwechsel von der Weiterbildung zur Kompetenzentwicklung,<br />

Bochum 2002.<br />

BAND 19 KERKA, F.: Strukturierung von Innovationsaufgaben – <strong>Ein</strong> Beitrag zur Beschreibung und Erklärung betrieblicher<br />

Veränderungsprozesse, Bochum 2002.<br />

BAND 20 THOMZIK, M.: Rationalisierungspotenziale von Systemleistungen dargestellt am Beispiel des Facility Management-Konzeptes,<br />

Bochum 2002.<br />

111

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!