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den Konsens von Sandomir öffentlich aufgekündigt. Als Hauptgrund dazu gaben sie die
unklare Definition der Abendmahlslehre an 14 . In diesem Treffen haben u. a. die Pfarrer
der Vilniuser lutherischen Gemeinde Maciej Dambrowski und Job Sommer sowie der
Burgherr von Samogitien (lit. Žemaitija) Mikołaj Tałwosz die Lutheraner vertreten. Die
Vertreter der evangelisch-reformierten Kirche waren Mikołaj Kantz a Skala, der Superintendent
und Prediger in Vilnius Stanisław Sudroviusz (Sudrowski, lat. Stanislaus Sudrovius;
ca. 1550–1600), der Superintendent Kaspar Tarasowski, Stanisław Martianus
und der Pfarrer Dziewałtowski 15 . An den Sitzungen beteiligte sich auch der ehemalige
römisch-katholische Bischof von Kiew Mikołaj Pac, der die römisch-katholische Kirche
verlassen hatte, Reformierter wurde, aber damals bereits zum Luthertum neigte 16 .
Die evangelisch-reformierte Kirche des Großfürstentums Litauen und Polens hielt die
Erklärung der Lutheraner von 1578 für ein lokales Ereignis. Ihrer Ansicht nach war die
lutherische Gemeinde Litauens klein und vereinigte nur einige Dutzend lutherische
Kirchspiele. Die Reformierten nahmen an, dass dieser Beschluss keinen bedeutenden
Einfluss auf die viel größere lutherische Kirche Polens ausüben würde. Sie täuschten
sich allerdings, da noch im selben Jahr ein Teil der Lutheraner ihre Unzufriedenheit
mit der Sandomirer Vereinbarung in der Synode von Poznań äußerte 17 . Der lutherische
Pfarrer von Poznań Paweł Gericius und sein Amtsbruder Jan Enoch erklärten
1582 öffentlich, dass die Sandomirer Vereinbarung eine irreführende Lehre über das
Abendmahl enthalte und dass sie sich nicht daran gebunden fühlten. Die Lutheraner
Polens versuchten trotzdem, der Sandomirer Vereinbarung zu folgen. In der Generalsynode
von Włodzisław 1583 bekräftigten sie wiederholt den Konsens und versuchten
die widersprechenden lutherischen Pfarrer zum Schweigen zu bringen. Unter den Lutheranern
Litauens zeigten sich solche Tendenzen nicht.
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14 Wertvolle Informationen über die Vilniuser Versammlung von 1578 findet man im Protokoll des
Vilniuser Kolloquiums von 1585. Unter den Ursachen, warum die Lutheraner Litauens sich von dem Konsens
von Sandomir abgegrenzt haben, nannte der Pfarrer der deutschen lutherischen Gemeinde in Vilnius
Job Sommer das von den Reformierten 1570 herausgegebene Bekenntnis von Sandomir, in dem die Reformierten
den Standpunkt von Jean Calvin über das Sakrament des heiligen Abenmahls vertreten, und die
in den reformierten Gesangbüchern gedruckten Lieder, die die wahre Gegenwart des Leibes und des Blutes
Christi in den Elementen des heiligen Abendmahls verneinen usw. (siehe den Protokolltext Colloquium
habitum Vilnae 1585, fol. 270v)
15 Daniel Ernst Jablonski, Historia Consensus Sendomiriensis, inter Evangelicos Regni Poloniae, et
M.D. Lithuaniae in Synodo generali Evangelicorum utriusque partis, Sendomiriae an. MDLXX. die 14. Aprilis
initi […], Berolini: Apud Ambrosium Haude, 1731, S. 81–86; Christian Gottlieb von Friese, Beyträge zu
der Reformationsgeschichte in Polen und Litthauen besonders..., zweyten Theils zweyter Band, Breslau: Bey
Wilhelm Gottlieb Korn, 1786, S. 118; Adam Ferdinand Adamowicz, Die evangelisch-lutherische Kirche zu
Wilna: Eine Chronik geschrieben zur Feyer des drey-hundertjährigen Bestehens der Kirche am. S. Johannis
Tage 1855 von A.F.A., Wilna: Gedruckt bei Joseph Zawadzki, 1855, S. 73–74.
16 Adamowicz 1855, S. 73 (wie Anm. 15); Andrzej Węgierski, Libri quatuor Slavoniae Reformatae,
(Biblioteka Pisarzy Reformacyjnych, Nr. 11), Warszawa: Państwowe Wydawnictwo Naukowie, 1973, S. 80–
81 (Reprint der Amsterdamer Edition von 1679).
17 Akta synodów różnowierczych w Polsce=Acta synodalia ecclesiarum Poloniae reformatarum, opracowała
Maria Sipayłło, Bd. 4: (Wielkopolska, 1569–1632), Warszawa: Wydawnictwo Uniwersytetu Warszawskiego,
1997, S. 343.
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