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Standorterweiterung

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<strong>Standorterweiterung</strong><br />

Rechtliche & Steuerliche Aspekte<br />

BayBG, 04.05.2006<br />

Referenten:<br />

Dr. Gerd-Uwe Hegenloh<br />

Wirtschaftsprüfer, Steuerberater<br />

Adelheid Vilsmeier<br />

Steuerberater, Dipl.-BW<br />

Robert Schillinger<br />

Rechtsanwalt, Dipl.-Kfm.<br />

Rödl & Partner München<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Steuerberater<br />

Rechtsanwälte


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

Vorbemerkung<br />

KSt-Sätze im europäischen Vergleich (nominal)<br />

Bemessungsgrundlage<br />

in<br />

Vergleich mit<br />

einbeziehen!<br />

Portugal 33%<br />

Irland 12,5%<br />

Großbritannien 30%<br />

Spanien 35%<br />

Frankreich 35,4%<br />

Schweiz 24,5%<br />

Schweden 28%<br />

Dänemark 30%<br />

Norwegen 28%<br />

Deutschland 38,2%<br />

Österreich 25%<br />

Italien 34%<br />

Finnland 29%<br />

Tschechien 26%<br />

Polen 19%<br />

Slowakei 19%<br />

Slowenien 25%<br />

Ungarn 16%<br />

2


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

Vorbemerkung<br />

<strong>Standorterweiterung</strong> – Markteintrittsformen<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

Betriebsstätte<br />

Verschmelzung<br />

Vertragshändler<br />

Markteintrittsformen<br />

Franchising<br />

Kommissionär<br />

Handelsvertreter<br />

Lizenzvergabe<br />

Direktvertrieb<br />

3


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

Vorbemerkung<br />

Tätigkeit / Präsenz im Stammland<br />

Lizenzvergabe<br />

Franchising<br />

Direktvertrieb<br />

Tätigkeit / Präsenz im Gastland<br />

Intensität der <strong>Standorterweiterung</strong><br />

Handelsvertreter<br />

Kommissionär<br />

Vertragshändler<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Verschmelzung<br />

Sitzverlagerung<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

<strong>Standorterweiterung</strong><br />

� Es gibt für den Eintritt in einen ausländischen Markt verschiedene<br />

Ebenen und Varianten. Sie unterscheiden sich insbesondere<br />

nach der Intensität der Verlagerung der Aktivitäten ins Ausland:<br />

• 1. Ebene: Lizenzvergabe und Franchising<br />

• 2. Ebene: Direktvertrieb im Ausland oder Vertrieb über Dritte<br />

(Handelsvertreter / Kommissionär / Vertragshändler)<br />

• 3. Ebene: Betriebsstätte<br />

• 4. Ebene: Kooperation: Strategische Allianz, ARGE, Joint<br />

Venture<br />

• 5. Ebene: Tochtergesellschaft<br />

• 6. Ebene: Sitzverlagerung und Verschmelzung<br />

� Besonders hervorgehoben werden sollen in diesem Zusammenhang<br />

folgende Gesellschaftsformen:<br />

• Private Limited<br />

• Europäische Aktiengesellschaft<br />

5


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

I. Lizenzvergabe und Franchising<br />

1. Ebene: Lizenzvergabe und Franchising<br />

� Lizenzvergabe und Franchising sind die Formen mit der geringsten<br />

Verlagerung in ein fremdes Land: Es erscheint weder der<br />

inländische Unternehmer selbst im Ausland, noch wird das von<br />

ihm gefertigte Produkt dorthin exportiert.<br />

� Stattdessen wird einem ausländischen Unternehmer das Recht,<br />

im Fall der Lizenzvergabe zur Nutzung gewerblicher Schutzrechte<br />

bzw. von Know-how, im Falle des Franchising zur Nutzung<br />

eines gesamten Geschäftskonzepts, gegen Entgelt zur Nutzung<br />

übertragen.<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

I.1.1. Lizenzvergabe - Allgemein<br />

Das Konzept der Lizenzierung<br />

� Durch Lizenzvergabe kann das inländische Unternehmen (Lizenzgeber<br />

- LG) dem ausländischen Unternehmer (Lizenznehmer -<br />

LN) die Rechte zur Nutzung von gewerblichen Schutzrechten<br />

(Marke, Patent, Name, Gebrauchs- und Geschmacksmuster) oder<br />

von Know-how gegen Zahlung einer Lizenzgebühr überlassen.<br />

� Exportiert wird also nicht das Produkt selbst, sondern normalerweise<br />

das patentrechtlich geschützte Know-how des Produzenten<br />

(LG).<br />

� Der LG bleibt jedenfalls Inhaber des Schutzrechtes.<br />

� Die Nutzung des immateriellen Vermögensrechts ist an strikte Bedingungen<br />

gekoppelt. Es gelten Beschränkungen in räumlicher<br />

Hinsicht (Beschränkung der Nutzung auf ein bestimmtes geographisches<br />

Gebiet), in zeitlicher und / oder in sachlicher<br />

Hinsicht (zB Herstellungs- oder Vertriebslizenz).<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

I.1.1. Lizenzvergabe - Allgemein<br />

Varianten<br />

Exklusive (ausschließliche) und einfache Lizenz<br />

� Bei der exklusiven Lizenz verpflichtet sich der LG, keine weiteren<br />

Lizenzen für den Lizenzgegenstand im gleichen Lizenzgebiet<br />

und für den gleichen Zeitraum zu vergeben. Wird auch der<br />

LG selbst von der Nutzung ausgeschlossen, so spricht man von<br />

einer Alleinlizenz.<br />

(Achtung: uneinheitliche Verwendung der Begriffe!)<br />

� Bei der einfachen Lizenz ist Weitergabe von Lizenzen grundsätzlich<br />

möglich; zu beachten ist aber § 15 Abs. 3 PatG (quasidingliche<br />

Wirkung auch bei der einfachen Lizenz).<br />

Unterlizenz<br />

� Weiterlizenzierung an Dritte: LN als Unterlizenzgeber<br />

� keine Vertragsbeziehung zwischen LG und Unterlizenznehmer<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

I.1.2. Lizenzvergabe - Rechtliche Erwägungen<br />

Lizenzvertrag – Wichtige Regelungen (I)<br />

� Geheimhaltung (insbesondere bei Austausch des reinen Knowhow;<br />

Sanktionen für Vertragsdauer und darüber hinaus)<br />

� Umschreibung des Lizenzgegenstandes (insbesondere bei Weitergabe<br />

des bloßen Know-how besonders präzise)<br />

� Festlegung der Art der Lizenz (exklusive, einfache etc, Herstellungs-<br />

oder Vertriebslizenz)<br />

� Vertragsgebiet<br />

� Ausdrückliche Lizenzerteilung (Verfügunsgeschäft)<br />

� Recht auf Unterlizenzerteilung des LN (Koppelung an die<br />

Hauptlizenz im Hinblick auf die Vertragsdauer)<br />

� Zusatzleistungen des LG (technische Hilfe, Service etc), deren<br />

genauer Inhalt und Abgeltung<br />

� LG muss für Gültigkeit, Bestand und Pflicht zur Verteidigung der<br />

Schutzrechte gegenüber Dritten einstehen - Regelung von Haftung<br />

des LG und Kündigungsmöglichkeiten des LN bei Fehlern<br />

in diesem Bereich<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

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Tochtergesellschaft<br />

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& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

I.1.2. Lizenzvergabe - Rechtliche Erwägungen<br />

Lizenzvertrag – Wichtige Regelungen (II)<br />

� Lizenzgebühr (idR umsatz- oder gewinnbezogen; ggf. Mindestlizenz)<br />

und Zahlungsmodalitäten (Fälligkeit, Währung, Konto etc)<br />

� Meistbegünstigung (Recht des LN auf Gleichbehandlung, wenn<br />

Dritten bessere Konditionen eingeräumt werden und ihm dadurch<br />

ein Wettbewerbsnachteil entsteht)<br />

� Benutzungspflichten (Werbevorschriften; organisatorische Verpflichtung<br />

wie Aufbau einer Servicestelle etc) und Bezugspflichten<br />

des LN beim LG<br />

� Einschränkungen der Vertriebsrechte und Beschränkung von<br />

Konkurrenztätigkeit durch den LN soweit kartellrechtlich zulässig<br />

� Regelung der Rechte an der Verbesserung des Leistungsgegenstandes<br />

durch LG oder LN<br />

� Kennzeichnung der Produkte mit Zeichen des LG oder Patentnummer<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

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& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

I.1.2. Lizenzvergabe - Rechtliche Erwägungen<br />

Lizenzvertrag – Wichtige Regelungen (III)<br />

� Vertragsbeginn (oft an externe Bedingungen geknüpft; zB<br />

Patenterteilung, Zahlung, Freistellung durch Kartellkommission)<br />

� Vertragsdauer und Kündigungsmöglichkeiten (Vertrag auf<br />

bestimmte Dauer oder auf unbestimmte Dauer mit ordentlicher<br />

Kündigungsmöglichkeit)<br />

� Sicherung der übertragenen Geheimnisse für die Zeit nach<br />

Vertragsbeendigung<br />

� Anwendbares Recht<br />

� Internationale und örtliche Gerichtszuständigkeit; ggf.<br />

Schiedsklausel<br />

� Vorbehalte für die teilweise Vertragsnichtigkeit (ggf. salvatorische<br />

Klausel) und Schriftform für Vertragsänderung (ggf. doppelte<br />

Schriftformklausel)<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

I.1.3. Lizenzvergabe - Steuerrecht<br />

Steuerliche Behandlung der Lizenzvergabe an inländ.<br />

Unternehmen (Inbound)<br />

Beispiel: A (Wohnsitz USA) überlässt Lizenzen an inländ. Autohersteller<br />

Y<br />

Lösung:<br />

� Lizenzeinnahmen aus D sind nach § 49 Abs. 1 Nr. 6 EStG EStpflichtig,<br />

soweit die Verwertung der Lizenzen in der inländ. BS<br />

eines anderen Steuerpflichtigen erfolgt; QuellenSt gem. § 50a<br />

Abs. 4 Nr. 3 EStG iHv 20 %; Abgeltungswirkung § 50 Abs. 5 S. 1<br />

EStG<br />

� Bei Verwertung in einer eigenen inländ. BS des A sind die Einkünfte<br />

nach § 49 Abs. 1 Nr. 2 a EStG ESt-pflichtig. § 50g EStG<br />

(Umsetzung Zins- / Lizenzrichtlinie 2003/49/EG) greift hier nicht,<br />

� § 50d EStG Besonderheiten: QuellenSt-Einbehalt gem. § 50a<br />

EStG ungeachtet der §§ 43b, 50g EStG und DBA, aber: Freistellungsbescheid<br />

oder Erstattungsantrag<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

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& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

I.1.3. Lizenzvergabe - Steuerrecht<br />

EU-Zins- und Lizenzrichtlinie<br />

Verbundene Unternehmen iSd Richtlinie<br />

Verbundenheit<br />

� Mutter- / Tochtergesellschaften oder<br />

� Schwestergesellschaften<br />

� Betriebsstätten<br />

� Beteiligung unmittelbar zu mind. 25 %<br />

� § 50g EStG: Auf Antrag wird die QuellenSt gem. § 50a EStG für<br />

(angemessene) Lizenzen zwischen verbundenen Unternehmen<br />

oder dessen BS verschiedener EU-Mitgliedstaaten nicht erhoben<br />

� somit alleiniges Besteuerungsrecht beim Bezugs-Staat<br />

(Zahlungsempfänger)<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

I.2.1. Franchising - Allgemein<br />

Das Konzept des Franchising<br />

� Der Begriff Franchising (oder Konzessionsverkauf) bezeichnet<br />

eine Geschäftsmethode, bei der ein Franchisegeber (FG) einem<br />

Franchisenehmer (FN) die regionale Nutzung eines Geschäftskonzeptes<br />

gegen Entgelt zur Verfügung stellt.<br />

� Der FN verkauft seine Erzeugnisse oder seine Dienstleistung<br />

zwar rechtlich selbständig (Händler im eigenen Namen und auf<br />

eigene Rechnung), zahlt jedoch Gebühren für die Verwendung<br />

u.a. der einheitlichen Ausstattung, des Names, Auftretens nach<br />

außen, der gewerblichen Schutz- und Urheberrechte, des Knowhow,<br />

des einheitlichen Vertriebssystems und ggf. auch für die<br />

gemeinsame Buchhaltung.<br />

� Der FG bildet den FN aus, der überprüft die Umsetzung des<br />

Konzeptes und darf Anweisungen erteilen.<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

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oder über Dritte<br />

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& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

I.2.1. Franchising - Allgemein<br />

Vor- und Nachteile des Franchising, insbesondere<br />

gegenüber der Lizenzierung<br />

Vorteile<br />

� Umfassende Weisungs- und Kontrollrechte auf Seiten des FG<br />

hinsichtlich des FN; dagegen nur begrenzte Kontrolle des LG über<br />

die Aktivitäten des LN<br />

� Einheitlicher Auftritt des Franchise-Systems<br />

Nachteile<br />

� Aufwendige Steuerung und Kontrolle des Franchise-Netzwerkes<br />

� Bei der Lizenzvergabe in der Regel Ausnutzung der guten lokalen<br />

Marktkenntnisse sowie der bestehenden Kundenbeziehungen des<br />

LN im Ausland; FG muss sich dagegen verstärkt selbst um sein<br />

Gesamtkonzept und die Vermarktung bemühen.<br />

� Handelshemmnisse ggf. bezüglich der vom FN bezogenen Ware<br />

(außerhalb der EU)<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

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& Verschmelzung<br />

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& Europäische AG<br />

I.2.2. Franchising - Rechtliche Erwägungen<br />

Vorvertragliche Aufklärungspflichten<br />

� Fehlende gesetzliche Regelung in D anders als zB in den USA,<br />

Spanien oder Frankreich<br />

� Rspr.: Aufklärungspflichten wegen Wissensgefälle und hohen<br />

Anfangsinvestitionen des FN<br />

� Zeitpunkt: spätestens ca. 10 Tage vor Vertragsschluss<br />

� Umfang der echten Aufklärungspflichten (laut Rspr.):<br />

• Wirkungsweise und Erfolgsaussichten des Franchisesystems<br />

• Angaben über den erforderlichen Arbeits- und Kapitaleinsatz<br />

in der Anlaufphase bis zum „break-even“<br />

• Zahlenangaben über vergleichbare Franchisebetriebe des<br />

Systems<br />

• Art und Werthaltigkeit des übertragenen Know-how<br />

� Darüber hinaus keine Gewährleistung des FG für die Rentabilität<br />

des Betriebs; insbesondere ist es Sache des FN selbst, sich<br />

über die allgemeinen Marktverhältnisse und die daraus resultierenden<br />

Risiken und Chancen zu informieren.<br />

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I.2.2. Franchising - Rechtliche Erwägungen<br />

Franchisevertrag – Wichtige Regelungen (I)<br />

� Umschreibung der Grundlagen des Franchisesystems /<br />

internationale Ausdehnung (Präambel)<br />

� FN: Recht und Pflicht zur Nutzung von gewerblichen Schutzrechten<br />

(Recht zum Führen eines Geschäftes unter der Bezeichnung<br />

„...“ [Marke]; Pflicht zur Verwendung von Symbolen, Emblemen,<br />

Werbesprüchen und sonstigen Kennzeichen des FG)<br />

� Vertragsgebiet (Standort und Gebietsschutz)<br />

� Vertragsdauer (ggf. stillschweigende Verlängerung des befristeten<br />

Vertrags); Laufzeitklauseln dürfen nicht zu einer unangemessenen<br />

Benachteiligung des FN führen.<br />

� Vorbereitung und Übernahme des Geschäftsbetriebs (zB durch<br />

Untermietvertrag); Übernahme des Warenlagers<br />

� Selbständiger Betrieb des Geschäftes durch den FN (Verpflichtung<br />

zum Betrieb des Geschäftes / eines Warenlagers; Berechtigung<br />

zur Teilnahme am zentralen Einkaufssystem des FG)<br />

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I.2.2. Franchising - Rechtliche Erwägungen<br />

Franchisevertrag – Wichtige Regelungen (II)<br />

� FG: Pflicht zur Übertragung des Know-how und sonstiger<br />

gewerblicher Rechte<br />

� Franchise-Handbuch, Schulungen, Weiterentwicklung, Beratung,<br />

Förderung und Unterstützung des FN durch den FG<br />

� Gemeinsame Werbung<br />

� Freistellung des FG durch den FN bei Inanspruchnahme auf<br />

Schadensersatz / Unterlassung bei Werbemaßnahmen oder<br />

sonstigen wettbewerbswidrigen Handlungen<br />

� Zahlungsverpflichtungen des FN (einmalige Abschluss- bzw.<br />

Eintrittsgebühr; laufende, monatliche Franchisegebühr, ggf.<br />

Werbe- oder Marketinggebühren)<br />

� Kontrollrechte des FG<br />

� Buchführung und Berichtswesen<br />

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oder über Dritte<br />

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& Verschmelzung<br />

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I.2.2. Franchising - Rechtliche Erwägungen<br />

Franchisevertrag – Wichtige Regelungen (III)<br />

� Geheimhaltungsverpflichtung, Abwerbeverbot<br />

� Wettbewerbsverbot und Vertragsstrafen<br />

� Kündigungsmöglichkeiten<br />

� Schriftformklausel<br />

� Anspruchsverjährung<br />

� salvatorische Klausel<br />

� ggf. Widerrufsbelehrung<br />

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I.2.3. Franchising - Steuerrecht<br />

Steuerrechtliche Behandlung des Franchising<br />

vgl. Lizenzierung<br />

� QuellenSt-Pflicht prüfen, § 50a EStG<br />

� Vergütungen für die (...) Überlassung des Rechts auf Nutzung von<br />

Rechten (...) Urheberrechten, gewerblichen Schutzrechten (...)<br />

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II. Direktvertrieb / Handelsvertreter /<br />

Kommissionär / Vertragshändler<br />

2. Ebene: Direktvertrieb / Handelsvertreter /<br />

Kommissionär / Vertragshändler<br />

� Bei diesen Varianten des Eintritts in einen ausländischen Markt<br />

bleibt der Unternehmer im Inland, nur die Ware überschreitet<br />

die Landesgrenzen.<br />

� Die Waren werden beim Direktvertrieb direkt an den ausländischen<br />

Endverbraucher verkauft, bei den übrigen Varianten unter<br />

Einschaltung einer Verkaufsperson im Ausland.<br />

� Beim Direktvertrieb und beim Verkauf über einen Handelsvertreter<br />

kommt ein Vertrag direkt zwischen dem inländischen Unternehmer<br />

und dem ausländischen Kunden zustande, bei Einschaltung<br />

eines Kommissionärs oder Vertragshändlers werden diese<br />

Vertragspartner des ausländischen Kunden.<br />

� Der Vertragshändler verkauft die Ware auf eigene Rechnung,<br />

Kommissionär und Handelsvertreter auf fremde Rechnung.<br />

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II.1.1. Direktvertrieb - Allgemein<br />

Konzept des Direktvertriebs<br />

� Beim Direktvertrieb wird der ausländische Käufer / Dienstleistungsnehmer<br />

direkt, dh ohne Einschaltung eines Zwischenhändlers<br />

vom inländischen Hersteller / Dienstleister beliefert.<br />

� Der Käufer kann sowohl End- als auch Geschäftskunde sein.<br />

� Der klassische Verkauf der Dienstleistungen oder Waren an den<br />

Konsumenten erfolgt in der Wohnung, am Arbeitsplatz oder in<br />

wohnungsnaher oder wohnungsähnlicher Umgebung, bei Firmenkunden<br />

auch am Sitz des Unternehmens.<br />

� Erscheinungsformen sind u.a. der Versandhandel und Heimdienste<br />

(zB Tiefkühlheimdienste).<br />

� Hauptkennzeichen sind der direkte, persönliche Kontakt zwischen<br />

Anbieter und Kunde, der beiderseitige Informationsaustausch und<br />

die Möglichkeit intensiver Beratung des Kunden.<br />

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Private Limited<br />

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II.1.1. Direktvertrieb - Allgemein<br />

Vorteile und Motive<br />

� Direkter Kontakt zum Absatzmarkt bzw. Abnehmer<br />

� Eigene Steuerung und Kontrolle von Produktion und Vertrieb<br />

� Erwerb von eigenem Markt-Know-how<br />

� Keine Schmälerung des Gewinns durch Provisionszahlungen<br />

an Dritte<br />

Nachteile und Risiken<br />

� Kenntnisse und laufende Informationen über den ausländischen<br />

Markt erforderlich<br />

� Notwendigkeit des Vertriebsaufbaus im Ausland<br />

� Vorbehalte gegenüber Importprodukten beim Kunden<br />

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Private Limited<br />

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II.1.3. Direktvertrieb - Steuerrecht<br />

Durch Direktvertrieb von Waren im Ausland wird dort grds. keine<br />

beschränkte Steuerpflicht begründet.<br />

Der Gewinn aus dem Direktvertrieb wird allein in D versteuert, soweit<br />

keine BS im Ausland existiert.<br />

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II.2. Handelsvertreter / Kommissionär /<br />

Vertragshändler<br />

Vorteile und Motive<br />

� idR Vermeidung einer Betriebsstätte und damit einer Besteuerung<br />

im Ausland<br />

� Geringer Aufwand und geringe Kosten für den inländischen<br />

Unternehmer<br />

� Geringere Kenntnisse über den ausländischen Markt<br />

erforderlich<br />

� Selbständigkeit der Vertriebspartner – keine Arbeitnehmereigenschaft<br />

und zumindest teilweise Risikoübernahme<br />

Nachteile und Risiken<br />

� Fehlender eigener Kundenkontakt<br />

� Kein Erwerb von eigenen Kenntnissen über den Auslandsmarkt<br />

� Gefahr der Ausgleichszahlungspflicht bei Vertragsbeendigung<br />

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Private Limited<br />

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II.2.1.1. Handelsvertreter - Allgemein<br />

Konzeption des Vertriebs über einen Handelsvertreter<br />

� Der Handelsvertreter (HV) im Ausland schließt für einen oder<br />

mehrere Unternehmen - im fremden Namen und auf fremde<br />

Rechnung – Verträge ab oder vermittelt diese zwischen dem<br />

Unternehmen und dem ausländischen Kunden.<br />

� Der HV ist nicht nur berechtigt, sondern (zwingend) auch verpflichtet,<br />

sich um die Vermittlung oder den Abschluss von Geschäften<br />

zu bemühen und die Interessen des Geschäftsherren<br />

zu wahren.<br />

� Für seine Tätigkeit erhält der HV eine Provision (vom Kaufpreis).<br />

� In der Regel bringt der HV kein eigenes Kapital ein und ist nicht<br />

an Verlusten beteiligt, trägt also kein eigenes Warenrisiko.<br />

� Wer dagegen ohne vertragliche ständige Betrauung und Verpflichtung<br />

zum Tätigwerden gewerbsmäßig in fremdem Namen<br />

Geschäfte abschließt, ist nicht HV, sondern Makler (§§ 652 ff.<br />

BGB) bzw. Handelsmakler (§§ 93 ff. HGB).<br />

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Tochtergesellschaft<br />

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Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

II.2.1.2. Handelsvertreter - Rechtliche Erwägungen<br />

Die EG-Handelsvertreterrichtlinie 86/653/EWG<br />

� Die EG-Handelsvertreterrichtlinie vom 18.12.1986 hat nach<br />

ihrem Art. 1 Abs. 2 einen engeren Anwendungsbereich als die<br />

§§ 84 ff. HGB. Sie findet nicht auf die Vermittlung aller, sondern<br />

nur warenbezogener Geschäfte Anwendung.<br />

� Im Anwendungsbereich der EG-Richtlinie verbleiben große Lükken<br />

und Freiräume bezüglich der Sanktionen und des gesamten<br />

Leistungsstörungsrechts.<br />

� Soweit der Anwendungsbereich der Richtlinie eröffnet ist, sind<br />

die nationalen Vorschriften wie die deutschen §§ 84 ff. HGB<br />

richtlinienkonform auszulegen.<br />

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& Franchising<br />

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oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

II.2.1.2. Handelsvertreter - Rechtliche Erwägungen<br />

Ausgleichszahlungsanspruch bei Vertragsbeendigung<br />

� D: gesetzlicher Auszahlungsanspruch, § 89b Abs. 1 HGB<br />

� zwingendes Recht<br />

� abbedingbar bei Tätigwerden des HV außerhalb der EU,<br />

§92c HGB<br />

� EG: Art. 17 der HV-Richtlinie<br />

� zwingend<br />

� richtlinienkonforme Auslegung des HGB<br />

� Billigkeitsprüfung statt Verlust des Provisionsanspruchs<br />

� Entschädigungsmodell statt Ausgleichsanspruch Art. 17 Abs. 3<br />

(F, GB, IRL)<br />

28


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

II.2.1.2. Handelsvertreter - Rechtliche Erwägungen<br />

Handelsvertretervertrag – Wichtige Regelungen (I)<br />

� Rechtliche Stellung des HV (Selbständigkeit)<br />

� Bezirk seiner Tätigkeit und Aufgabenbereich<br />

� Pflichten des HV, insbesondere<br />

• Vermittlung von Verkaufsgesprächen<br />

• Kundenbetreuung, Führen einer Kundenkartei<br />

• Auskunfts- und Informationspflichten<br />

• Achtung der Regeln des lauteren Wettbewerbs<br />

• Versicherung<br />

� Zulässigkeit des Einsatzes von Hilfspersonen zur Pflichterfüllung<br />

� Wahrung von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen<br />

� Pflichten des Unternehmers, insbesondere<br />

• Zurverfügungstellung von Proben, Mustern, Werbemitteln etc<br />

• Unterrichtungs- und Informationspflichten<br />

29


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

II.2.1.2. Handelsvertreter - Rechtliche Erwägungen<br />

Handelsvertretervertrag – Wichtige Regelungen (II)<br />

� Provision des HV<br />

• Berechnung und Fälligkeit<br />

• Mehrwertsteuer<br />

• Abgeltung sämtlicher Aufwendungen<br />

� Vertragsdauer<br />

� Verjährung von Ansprüchen<br />

� Wettbewerbsabreden<br />

� Internationale und örtliche Zuständigkeit<br />

� Rechtswahl (insbesondere im Hinblick auf den Ausgleichszahlungsanspruch<br />

bei Vertriebstätigkeit in einem Staat außerhalb<br />

der EG)<br />

� (doppelte) Schriftformklausel für Vertragsänderungen<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

II.2.2.1. Kommissionär - Allgemein<br />

Konzeption des Vertriebs über einen ausländischen<br />

Kommissionär<br />

� Der Kommissionär ist selbständiger Kaufmann.<br />

� Er kauft und verkauft Waren im eigenen Namen und auf fremde<br />

Rechnung (des Unternehmers / Herstellers = Kommittent).<br />

� Ist er aber vertraglich ständig mit Abschlüssen im eigenen Namen<br />

auf fremde Rechnung betraut, so ist er Kommissionsagent.<br />

� Den Kommissionär treffen gegenüber dem Drittkontrahenten die<br />

vollen Verkäuferpflichten auf Erfüllung und Gewährleistung. Der<br />

Kommittent ist ihm zur Freistellung oder zum Aufwendungsersatz<br />

verpflichtet (§ 670 BGB bei Anwendung deutschen Rechts).<br />

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Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

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Sitzverlagerung<br />

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II.2.2.2. Kommissionär - Rechtliche Erwägungen<br />

Kommissionsvertrag – Wichtige Regelungen<br />

� Eigentum am Kommissionsgut (verbleibt beim Kommittenten),<br />

Besichtigungsrecht und Versicherung durch den Kommissionär<br />

� Ausführung der Kommission, insbesondere<br />

• Mindestpreise<br />

• Einräumung von Kredit und Gewährleistungsrechten<br />

gegenüber dem Käufer<br />

� Delkredere (Kommissionär muss für die Erfüllung der Verbindlichkeit<br />

des Dritten, mit dem er das Geschäft für Rechnung des<br />

Kommittenten abschließt einstehen; Delkredereprovision)<br />

� (Verkaufs-) Provision (Entstehung aufschiebend bedingt mit<br />

ordnungsgemäßer Vertragserfüllung durch Drittkontrahenten)<br />

� Selbsteintrittsrecht des Kommissionärs (dh Recht, Waren aus<br />

eigenen Beständen zu liefern bzw. Waren selbst einzukaufen)<br />

� Kündigung<br />

� Doppelte Schriftformklausel<br />

� Internationale und örtliche Zuständigkeit, Rechtswahl<br />

� Salvatorische Klausel<br />

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II.2.3.1. Vertragshändler - Allgemein<br />

Konzeption des Vertriebs über einen Vertragshändler<br />

� Der Vertragshändlervertrag ist ein auf gewisse Dauer geschlossener<br />

Rahmenvertrag (möglich auch Kettenverträge), der den<br />

Vertragshändler (Eigenhändler) in die Verkaufsorganisation des<br />

Herstellers eingliedert und ihn verpflichtet, Waren des Herstellers<br />

(Lieferant, Unternehmer) im eigenen Namen und auf eigene<br />

Rechnung zu vertreiben.<br />

� Der Vertragshändler (VH) trägt sowohl das Risiko aus Lagerhaltung<br />

und Vorausdisposition als auch die Gefahr, dass die eingekaufte<br />

Ware nicht oder nicht zu dem kalkulierten Preis abgesetzt<br />

werden kann.<br />

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II.2.3.2. Vertragshändler - Rechtliche Erwägungen<br />

Vertragshändlervertrag – Wichtige Regelungen (I)<br />

� Genaue Bezeichnung des Vertragsgegenstands und des<br />

Vertragsgebietes<br />

� Rechtsstellung des VH (Selbständigkeit)<br />

� Vertragsware; Vertriebsrechte – ggf. Alleinvertriebsrecht<br />

� Ausschließlichkeit (dh der VH verpflichtet sich, keine weiteren<br />

gleichartigen Produkte im Vertragsgebiet zu vertreiben und sonstige<br />

Produkte nur mit schriftlicher Zustimmung)<br />

� Verkaufsvorgaben und Schadensersatz bei Nichterreichung der<br />

vereinbarten Mindestzahlen<br />

� Übernahme von Kundendienstleistungen und Gewährleistungen<br />

� Pflichten des Herstellers (Beratung, Unterstützung, Zurverfügungstellung<br />

von Unterlagen, Auskunfts- und Informationspflichten,<br />

Lieferung ordnungsgemäßer Ware)<br />

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II.2.3.2. Vertragshändler - Rechtliche Erwägungen<br />

Vertragshändlervertrag – Wichtige Regelungen (II)<br />

� Preise, Liefer- und Zahlungsbedingungen<br />

� Wettbewerbsverbote<br />

� Werbung<br />

� Vertragsdauer und Kündigung<br />

� Vertragsabwicklung (vor allem Abwicklung schwebender Geschäfte)<br />

� Nachvertragliche Pflichten beider Parteien<br />

� Ausgleichsanspruch (§ 89b BGB analog; keine EG-einheitliche<br />

Regelung)<br />

� Verbot der Übertragung des Vertrags<br />

� Internationale und örtliche Zuständigkeit der Gerichte<br />

� Rechtswahl (insbesondere im Hinblick auf die Vorsehung<br />

eines Ausgleichszahlungsanspruchs, seiner Voraussetzungen<br />

und seines ggf. zwingenden Charakters)<br />

� Salvatorische Klausel<br />

� (Doppelte) Schriftformklausel<br />

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II.2.4. Vertreter - Steuerrecht<br />

� Lt. BFH (Urteil vom 14.09.1994) ist ein Vertreter, der nur für einen<br />

Geschäftsherrn tätig ist, nicht abhängig bei eigener Wirtschaftstätigkeit.<br />

� Unabhängigkeit grds. gegeben, wenn der Vertreter noch eine<br />

eigene Wirtschaftstätigkeit auf eigene Rechnung ausführt (zB<br />

Vertragswerkstatt, Service bzw. Ersatzteilhandel).<br />

� die ordentliche Geschäftstätigkeit ist nach dem in der jeweiligen<br />

Branche anzutreffenden typischen Berufsbild zu verstehen<br />

� OECD zu Art. 5: ein Kommissionär, der im Rahmen dieser Tätigkeit<br />

im eigenen Namen, aber für fremde Rechnung auftritt, verläßt<br />

dann den Rahmen seiner ordentlichen Geschäftstätigkeit, wenn er<br />

für das Unternehmen auch in dessen Namen, also in fremdem<br />

Namen (aus seiner Sicht), auftritt<br />

� Maßstab ist die Tätigkeit eines „normalen“ Handelsvertreters<br />

bzw. Kommissionärs<br />

� entscheidend: begründet Vertreter eine (Vertreter-) BS des Auftraggebers?<br />

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II.2.4. Vertreter - Steuerrecht<br />

Beispiel:<br />

Lösung:<br />

C-Company<br />

Inländ.<br />

B-GmbH<br />

100%ige TG<br />

Geschäftsleitung im DBA-Staat<br />

Auslieferungslager: produziert und vertreibt eigene Produkte<br />

Vertrag zwischen C und B: B verkauft die Produkte der C<br />

als Handelsvertreterin im Namen und für Rechnung der C<br />

� B-GmbH entfaltet eigene umfassende Wirtschaftstätigkeit; sie<br />

kann nicht als abhängig angesehen werden (BFH vom<br />

14.09.1994)<br />

� B-GmbH könnte nur dann nach Art. 5 Abs. 6 OECD-MA eine BS<br />

gründen, wenn sie außerhalb des Rahmens ihrer ordentlichen<br />

Geschäftstätigkeit handelt<br />

� B-GmbH schließt im Auftrag der C-Company in deren Namen<br />

und für deren Rechnung Veräußerungsverträge und liefert die<br />

verkaufte Ware aus.<br />

� „normaler“ Handelsvertreter<br />

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II.2.5. Abhängiger Vertreter - Steuerrecht<br />

Relevanz des Begriffs des Abhängigen Vertreters<br />

� Neben dem sachlichen Anknüpfungsmerkmal der BS kennt<br />

sowohl das deutsche Steuerrecht als auch das Recht der internationalen<br />

DBA das persönliche Anknüpfungsmerkmal des<br />

Abhängigen Vertreters.<br />

� nationales Recht: Ständiger Vertreter § 13 AO<br />

DBA-Recht: Abhängiger Vertreter Art. 5 Abs. 5<br />

OECD-MA<br />

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II.2.5. Abhängiger Vertreter - Steuerrecht<br />

Abhängiger Vertreter nach DBA: Art. 5 Abs. 5 OECD-MA<br />

• Umfassende Weisungsgebundenheit gegenüber dem Unternehmen<br />

• Vollständige Einbindung in das Unternehmen des Auftraggebers<br />

(zB Vorgaben hinsichtlich Arbeitszeit und räumlicher Abgrenzung<br />

der Tätigkeit)<br />

• Rechtliche und wirtschaftliche Abhängigkeit, beide Abhängigkeiten<br />

des Vertreters sind zu berücksichtigen � Verneinung der<br />

Unabhängigkeit gem. Art. 5 Abs. 6 OECD-MA<br />

�<br />

Abhängiger Vertreter nach Art. 5 Abs. 5 OECD-MA<br />

�<br />

Handelt ein Abhängiger Vertreter mit gewöhnlich im anderen Vertragsstaat<br />

ausgeübter Abschlussvollmacht für das Unternehmen, dann<br />

führt die bloße Tätigkeit zur Annahme einer fiktiven (Vertreter-) BS<br />

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III. Betriebsstätte<br />

3. Ebene: Betriebsstätte<br />

� Dauerhafte Vertretung des inländischen Unternehmens durch<br />

eine Betriebsstätte im Ausland oder umgekehrt<br />

� Anknüpfung des Gaststaates an die Betriebsstätte zur Besteuerung<br />

des in der Betriebsstätte erzielten Gewinns<br />

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III.1. Betriebsstätte - Allgemein<br />

Betriebsstätte und Zweigniederlassung<br />

� Dasselbe Unternehmen kann mehrere Geschäftslokale (Niederlassungen,<br />

Filialen, Repräsentanzen) haben.<br />

� Eine Betriebsstätte ist in jeder Beziehung von der Hauptstelle<br />

abhängig, auch Rechnungen werden im Namen der Zentrale ausgestellt.<br />

Da ein einheitlicher Geschäftsbetrieb an lediglich räumlich<br />

verschiedenen Stellen vorliegt, dürfen Filialen keine, von der<br />

Hauptniederlassung abweichende, eigene Firma führen.<br />

� Von einer Zweigniederlassung spricht man, wenn eine Niederlassung<br />

als zusätzlicher, auf die Dauer gedachter Mittelpunkt des<br />

Unternehmens geschaffen wird. Auch sie ist jedoch rechtlich und<br />

organisatorisch Teil des Unternehmens der Hauptniederlassung<br />

und untersteht auch deren anwendbarem Recht.<br />

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III.2. Betriebsstätte - Rechtliche Erwägungen<br />

Meldepflichten<br />

D<br />

� Jede Betriebsstätte muss in D beim zuständigen Gewerbeamt<br />

angemeldet werden.<br />

� Jede Zweigniederlassung muss zusätzlich ins Handelsregister<br />

eingetragen werden.<br />

Ausland<br />

Auch hier bestehen Meldepflichten und sind oft umfangreiche Formalitäten<br />

zu erfüllen:<br />

• Steuernummer<br />

• Je nach Angelegenheiten können oder müssen bei den Behördengängen<br />

besondere Personen (Notar, Rechtsanwälte,<br />

Steuerberater) hinzugezogen werden.<br />

� Informationen vor Ort im Voraus einholen!<br />

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III.3. Betriebsstätte - Steuerrecht<br />

Betriebsstätte gemäß § 12 AO<br />

� feste Geschäftseinrichtung oder Anlage<br />

� rechtliche oder faktische - nicht nur vorübergehende<br />

Verfügungsmacht des Unternehmers über die Einrichtung<br />

� Geschäftstätigkeit, dh Nutzung der Geschäftseinrichtung<br />

unmittelbar für die unternehmerischen Zwecke<br />

Betriebsstätte gemäß Art. 5 OECD-MA<br />

� feste Einrichtung zur Tätigkeitsausübung<br />

� insbesondere: Ort der Leitung, Geschäftsstelle, Produktionsstätte,<br />

Bauausführung / Montage über bestimmten Zeitraum<br />

� nicht (idR): Lager, Ausstellungsräume, Einrichtungen zur Info-<br />

Beschaffung, Einrichtungen für Hilfstätigkeiten oder Tätigkeiten<br />

vorbereitender Art<br />

� ggf. durch Abhängigen Vertreter (s. Folien „Abhängiger<br />

Vertreter“)<br />

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III.3. Betriebsstätte - Steuerrecht<br />

Betriebsstätte / OECD<br />

� BS gem. OECD-MA enger als gem. AO<br />

� feste Einrichtung kann sich in den Einrichtungen eines anderen<br />

Unternehmens befinden<br />

� faktische Nutzung und Verfügungsrecht<br />

� Anstreicher: Leistungsdauer / -bedeutung > feste Einrichtung?<br />

� Tendenz Dienstleistungs-BS!?<br />

� Neuer OECD-Ansatz zur BS-Gewinnermittlung;<br />

Arbeitsgruppe zur BS seit 1998, Abschluss<br />

+ Veröffentlichung voraussichtlich 2007<br />

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III.3. Betriebsstätte - Steuerrecht<br />

Vermeidung der Doppelbesteuerung<br />

� DBA-Land:<br />

� Steuerfreistellung unter Progressionsvorbehalt (ggf. Aktivitätsvorbehalt);<br />

Progressionswirkung nicht bei KSt-Tarif, oder<br />

� Anrechnungsmethode<br />

je nach DBA-Regelung<br />

� Nicht-DBA-Land:<br />

� Anrechnungsmethode gem. §§ 34d iVm 34c EStG<br />

Betriebsstättengewinnermittlung - Authorised OECD<br />

Approach<br />

� Funktionsbestimmung der BS und Funktionszuordnung<br />

(functionally seperate entity approach)<br />

� Zuordnung von WG entsprechend der Funktion<br />

� KERT (key entrepreneurial risk taking function)<br />

� Ableitung von Risiken<br />

� Angemessenes Dotationskapital<br />

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III.3. Betriebsstätte - Steuerrecht<br />

Verlustsituation<br />

� Grenzüberschreitende Situation<br />

• beschränkte Steuerpflicht durch BS<br />

• Ergebnisse der BS sind Bestandteil des Gesamtunternehmens<br />

• Berücksichtigung der BS-Verluste beim Stammhaus je nach<br />

DBA und nationalem Recht<br />

� Methode bleibt zur Vermeidung der Doppelbesteuerung<br />

� Anrechnungsmethode<br />

� Freistellungsmethode<br />

� ...mit Verlustabzug und Nachversteuerung wie zB in A<br />

� vertragskonform<br />

� ...ohne Verlustabzug wie zB in F, D und L � Gefahr Vertragsverletzung!<br />

� D: § 2a EStG Verluste ausländ. BS<br />

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III.3. Betriebsstätte - Steuerrecht<br />

Europarecht - Verlustsituation<br />

� Niederlassungsfreiheit: Diskussion um Pflicht zum sofortigen Abzug<br />

des Verlustes einer Auslands-BS beim Stammhaus nach EU-<br />

Recht<br />

� grds. auch negative Progessionsvorbehalte<br />

� einschränkend: Verlustverrechnungsbeschränkungen nach<br />

nationalem Recht, zB §§ 2a, 10d, 15a EStG<br />

� Europarechtskonformität des § 2a EStG? – EuGH-Urteil Ritter<br />

Coulais vom 21.02.2006 (C-152 / 03)<br />

� EuGH-Urteil Marks & Spencer vom 13.12.2005 (C-446 / 03) zur<br />

grenzüberschreitenden Verlustverrechnung innerhalb eines<br />

Konzerns (vgl. V.4.4.)<br />

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IV. Kooperation<br />

4. Ebene: Kooperation<br />

Die wichtigsten internationalen Kooperationsformen<br />

1. Strategische Allianz<br />

2. ARGE<br />

3. Joint Venture<br />

4. Genossenschaft<br />

Je nach gewählter Kooperationsform kann es auf dieser Ebene erstmals<br />

zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens im Ausland<br />

kommen:<br />

� Kooperation ohne gegenseitige Kapitalbeteiligung (zB<br />

Strategische Allianz; ARGE)<br />

� Kooperation mit gegenseitigem Beteiligungsverhältnis oder gar<br />

Gründung eines gemeinsamen Unternehmens (zB Joint<br />

Venture; Genossenschaft)<br />

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IV.1. Kooperation - Allgemein<br />

Kooperation – Konzept und Motive<br />

(Kooperation hier als Oberbegriff für mögliche Formen der Zusammenarbeit<br />

von rechtlich selbständigen Unternehmen)<br />

� Kooperation = zweckorientierte freiwillige Zusammenarbeit<br />

zwischen rechtlich (und wirtschaftlich zumindest partiell)<br />

selbständigen Unternehmen zur gemeinsamen Durchführung<br />

von Aufgaben (zB Durchführung von Großprojekten oder<br />

Durchsetzung gemeinschaftlicher Interessen gegenüber Dritten)<br />

� Merkmale:<br />

• Zusammenarbeit zwischen Unternehmen durch Abstimmung<br />

oder Ausgliederung von Funktionen<br />

• Übertragung der Entscheidungsfindung auf eine gemeinschaftliche<br />

Einrichtung<br />

� Grundmotiv: Steigerung der Leistungsfähigkeit der Unternehmen<br />

(Synergieeffekte!)<br />

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IV.1. Kooperation - Allgemein<br />

Kooperationsrichtungen<br />

Branchenfremde<br />

Wettbewerber<br />

horizontal<br />

Branchen-<br />

Wettbewerber<br />

diagonal<br />

vertikal<br />

Branchen-<br />

Wettbewerber<br />

Branchenfremde<br />

Wettbewerber<br />

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IV.2. Kooperation - Rechtliche Erwägungen<br />

Kooperationsvertrag – Wichtige Regelungen (I)<br />

Insbesondere bei langfristigen Kooperationen: Abschluss eines<br />

formellen Kooperationsvertrags mit folgenden Mindestinhalten:<br />

� Vertragsparteien mit Anschrift, Vertreter und Ansprechpartner<br />

� Gemeinsame Ziele der Vertragspartner (Präambel)<br />

� Genaue Beschreibung des Gegenstands der Kooperation,<br />

Projektdurchführung und Termine<br />

� Rechte und Pflichten der Vertragsparteien, insbesondere<br />

• Aufgaben und Zahlungsverpflichtungen<br />

• Rechtsstellung am Arbeitsergebnis, ggf. Berechnung<br />

und Verteilung; Informationsrechte<br />

� Kostenaufteilung<br />

� Geheimhaltung (wenn nötig separate Geheimhaltungsvereinbarung<br />

bereits im Vorfeld des Vertrags!)<br />

� Entwicklungsergebnisse (insbesondere Nutzungsrechte an gemeinsam<br />

erworbenen Schutzrechten für die Zeit während und<br />

nach der Kooperation)<br />

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IV.2. Kooperation - Rechtliche Erwägungen<br />

Kooperationsvertrag – Wichtige Regelungen (II)<br />

� Rechtsform bei Gründung von Kooperationsunternehmen,<br />

Geschäftsführung, Vertretung, Kapital- und Bareinlage<br />

� Haftung und Gewährleistung<br />

� Zahlungsbedingungen (Fristen, Schadensersatz etc)<br />

� Vertragsbeginn, Dauer und Möglichkeiten der vorzeitigen Vertragsauflösung<br />

(Kündigung)<br />

� Regelungen der Folgen bei Beendigung des Vertrags<br />

� Wettbewerbsverbot<br />

� Schriftformklausel für Änderungen und Ergänzungen des Vertrags<br />

� Rechtsrahmen (Schiedsgerichtsklausel bzw. internationale und<br />

örtliche Gerichtszuständigkeit; anwendbares Recht)<br />

� Salvatorische Klausel<br />

� Unterschriften mit Ort und Datum<br />

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IV.3. Kooperation - Formen<br />

1. Strategische Allianzen - Allgemein<br />

Die Konzeption der Strategischen Allianz<br />

� Strategische Partnerschaft von zwei, häufig jedoch mehreren<br />

Unternehmen, unter Verzicht auf Errichtung eines<br />

Gemeinschaftsunternehmens sowie auf wechselseitige<br />

Kapitalbeteiligung<br />

� Die Partner kooperieren in genau definierten Bereichen, dh die<br />

strategische Allianz ist auf einen bestimmten Teilbereich eines<br />

Unternehmens beschränkt. In den anderen Bereichen treten die<br />

beteiligten Unternehmen weiterhin als Konkurrenten auf.<br />

� Alternative zur Fusion oder Übernahme<br />

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IV.3. Kooperation - Formen<br />

1. Strategische Allianzen - Allgemein<br />

Vorteile und Motive<br />

• Flexibilität und Reversibilität<br />

• Geringer Kapitalbedarf<br />

• Beschleunigter Markteintritt<br />

• Risikoteilung<br />

• Einfachere Durchsetzung von Standards<br />

• Informations- und Wissensaustausch<br />

Nachteile und Risiken<br />

• Wettbewerbs- und kartellrechtliche Schranken<br />

• Hoher Abstimmungsbedarf<br />

• Gefahr des (unkontrollierten) Know-how-Abflusses<br />

• Balanceakt zwischen Kooperation und Konkurrenz<br />

• Schwierigkeiten der Erfolgsmessung und Erfolgszurechnung<br />

• Schwierigkeit der Partnerwahl<br />

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IV.3. Kooperation - Formen<br />

1. Strategische Allianzen - Steuerrecht<br />

Unternehmen A Unternehmen B Unternehmen C<br />

- Strategische Partnerschaft zusammen<br />

- Keine Errichtung eines Gemeinschaftsunternehmens<br />

� Wird eine BS begründet<br />

� Wird ein Vertreter beauftragt?<br />

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Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

IV.3. Kooperation - Formen<br />

2. ARGE - Allgemein<br />

Die Konzeption von Bieter- und Arbeitsgemeinschaft<br />

� Kooperationsform insbesondere bei Bauunternehmen<br />

� Eine Bietergemeinschaft ist dann sinnvoll, wenn sich mehrere<br />

kleinere oder mittlere Unternehmen für einen größeren Auftrag<br />

bewerben wollen<br />

� Sie ist immer zeitlich befristet, denn wenn die Gemeinschaft den<br />

Auftrag erhält, wird aus ihr eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE).<br />

• Beginn der ARGE mit der Auftragserteilung<br />

• Ende mit Ablauf der Gewährleistung<br />

56


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

IV.3. Kooperation - Formen<br />

2. ARGE - Allgemein<br />

Vorteile und Motive<br />

� Durch eine Bieter- bzw. Arbeitsgemeinschaft haben kleine und<br />

mittelständische Unternehmen eine größere Chance,<br />

öffentliche Großaufträge zu gewinnen.<br />

� Bei internationaler Kooperation eröffnen sich die Mitglieder u.U.<br />

gegenseitig den jeweiligen Inlandsmarkt.<br />

Nachteile und Risiken<br />

� Gefahr, dass ein Partner der Kooperation abspringt und der verbleibende<br />

Partner dann nicht mehr in der Lage ist, den Auftrag<br />

alleine zu bewältigen.<br />

� Wichtig: Schriftliche Vereinbarung, den Auftrag gemeinsam<br />

durchzuführen!<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

IV.3. Kooperation - Formen<br />

2. ARGE - Steuerrecht<br />

� Gesellschaft bürgerlichen Rechts, OHG; Mitunternehmerschaft<br />

iSd § 15 Abs. 1 Nr. 2 EStG<br />

� Gesellschafter sind Mitunternehmer<br />

� Der Auftrag wird einheitlich durchgeführt und das Gesamtergebnis<br />

unter den ARGE-Partnern aufgeteilt, Gewinnfeststellungsverfahren<br />

� Die Tätigkeiten der ARGE-Partner sind als Einheit anzusehen<br />

� evtl. vorliegende BS wird einheitlich für die ARGE beurteilt<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

IV.3. Kooperation - Formen<br />

2. ARGE - Steuerrecht<br />

Bau- / Montagearbeiten in Form einer ARGE<br />

� Zeitliche Grenze Art. 5 Abs. 3 OECD-MA 12 Monate<br />

� Selbständige Ausführungen / Arbeiten sind nicht zusammenzurechnen<br />

� Selbständige Projekte = für verschiedene Auftraggeber (wirtschaftliche<br />

Einheit?)<br />

� Verschiedene Projekte für Rechnung eines Auftraggebers =<br />

generell Einheit (einheitlicher Vertrag, geographischer Zusammenhang)<br />

� Arbeiten für Rechnung desselben Auftraggebers aufgrund<br />

mehrerer Verträge = Zusammenrechnung, wenn einheitliche<br />

Ausführung<br />

� Tatbestände nach Art. 5 OECD-MA selbständig prüfen<br />

� Vertreter-BS, Art. 5 Abs. 5 OECD-MA<br />

� Feste Geschäftseinrichtung, Art. 5 Abs. 1 OECD-MA<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

IV.3. Kooperation - Formen<br />

3. Joint Venture - Allgemein<br />

Kooperation in Form des Joint Venture<br />

� Joint Venture bedeutet "gemeinsames Wagnis", "gemeinsames<br />

Unternehmen". Zwei oder mehr Partner verpflichten sich durch<br />

Vertrag zur langfristigen Zusammenarbeit.<br />

� Es wird eine gemeinsame, neue Unternehmung mit eigener<br />

Rechtspersönlichkeit geschaffen. Neben dem Kapital bringen<br />

die Gründungsgesellschaften meist einen wesentlichen Ressourcenanteil<br />

an Technologie, Schutzrechten, technischem bzw.<br />

Marketing-Know-how und / oder Betriebsanlagen ein.<br />

� Das ausgegliederte Unternehmen erbringt alle Aufgaben im Hinblick<br />

auf die gemeinsam festgelegten Ziele.<br />

� Das Joint Venture kann jede beliebige Rechtsform erhalten<br />

� Joint Venture auf horizontaler, vertikaler und diagonaler<br />

Kooperationsebene möglich.<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

IV.3. Kooperation - Formen<br />

3. Joint Venture - Allgemein<br />

Vorteile und Motive<br />

� Synergieeffekt<br />

� Erleichterung der Eintritts in den ausländ. Markt<br />

� Verbesserung der Akzeptanz der Produkte im Ausland<br />

� Erleichterung der Anpassung an die kulturellen Gegebenheiten<br />

des jeweiligen Landes<br />

� Möglichkeit der Nutzung der Marktkenntnisse des lokalen Partners<br />

und besserer Kontakt zu Regierungen und Behörden<br />

� Umgehung von Importverboten oder Importrestriktionen (insbesondere<br />

außerhalb der EU)<br />

� Reduktion des Kapitalbedarfs<br />

� Risikominimierung<br />

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Lizenzvergabe<br />

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oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

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Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

IV.3. Kooperation - Formen<br />

3. Joint Venture - Allgemein<br />

Nachteile und Risiken<br />

� Hoher Koordinationsaufwand und eingeschränktes selbständiges<br />

Entscheiden und Handeln<br />

� Schwierigkeit der Partnerwahl<br />

� Gefahr von Instabilität aufgrund sich ändernder Zielvorstellungen<br />

und Gefahr von Unstimmigkeiten<br />

� Gefahr des opportunistischen Handelns seitens des Partners<br />

� Gefahr des Know-how-Abflusses<br />

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Lizenzvergabe<br />

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Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

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Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

IV.3. Kooperation - Formen<br />

3. Joint Venture - Rechtliche Erwägungen<br />

Vertragliche Regelungen rund um ein Joint Venture<br />

Ein Joint Venture ist ein sehr komplexes Unterfangen. Neben dem<br />

Joint Venture-Vertrag, der als Rahmenvertrag u.a. die gemeinsamen<br />

Ziele, die wechselseiten Leistungspflichten, die Auseinandersetzung<br />

und die Form der Zusammenarbeit regelt, ist regelmäßig<br />

der Abschluss einer Vielzahl von Verträgen notwendig:<br />

• Rahmenvertrag (im Vorfeld des Joint Venture-Vertrags zur<br />

Klärung der jeweiligen Interessenlage – unverbindlich)<br />

• Gesellschaftsvertrag (für die neue Joint Venture-Einheit)<br />

• Liefer- und Leistungsverträge<br />

• Beraterverträge<br />

• Finanzierungs- bzw. Kreditverträge<br />

• Technologie- und Know-how-Transfer-Verträge<br />

• Arbeitsverträge<br />

• Grundstückskauf- bzw. Miet- oder Pachtverträge<br />

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IV.3. Kooperation - Formen<br />

3. Joint Venture - Rechtliche Erwägungen<br />

Aufbau des Joint Venture-Vertrages<br />

� Gemeinsame Ziele und Beschreibung der technischen und betriebswirtschaftlichen<br />

Aspekte (Präambel)<br />

� Rechtliche Struktur der Joint Venture-Gesellschaft, Management<br />

und Organisation<br />

� Projektaufbau<br />

� Partnerleistungen<br />

� Finanzierung<br />

� Devisenverkehr (Kapitalbeschränkungen?)<br />

� Rechnungswesen (Berichtswesen/ Einsichtsrechte), Jahresabschluss<br />

und Ausschüttungspolitik<br />

� Geschäftsgeheimnisse, Know-how-Schutz<br />

� Konzessionen, Genehmigungen<br />

� Beendigung des Joint Venture-Vertrags und Ausscheiden von<br />

Gesellschaftern<br />

� Schiedsgerichtsbarkeit und anwendbares Recht<br />

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Private Limited<br />

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IV.3. Kooperation - Formen<br />

3. Joint Venture - Steuerrecht<br />

� Gemeinsames Unternehmen<br />

� Besteuerung abhängig von Rechtsform<br />

� Besteuerungsgrundsätze für KapGes und PersoGes in Abhängigkeit<br />

der rechtlichen Ausgestaltung des Joint Ventures<br />

� Sh. Tochtergesellschaften, steuerliche Behandlung<br />

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Lizenzvergabe<br />

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Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V. Tochtergesellschaft<br />

5. Ebene: Tochtergesellschaft<br />

� Stärkste Stufe der Verlagerung ins Ausland: Gründung oder<br />

Erwerb einer Tochtergesellschaft im Ausland<br />

� Vorstufe: (Minderheits-) Beteiligung (dh Halten von weniger als<br />

50 % der Anteile an einer bestehenden Gesellschaft im Ausland<br />

bzw. Gründung einer solchen)<br />

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oder über Dritte<br />

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Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V. Tochtergesellschaft - Allgemein<br />

Tochtergesellschaft<br />

� Von einer Tochtergesellschaft spricht man, sobald das Stammhaus<br />

die Mehrheit der Anteile der Gesellschaft hält.<br />

� Unterscheidung zwischen Mehrheitsbeteiligungen oder vollbeherrschten<br />

Tochterunternehmen.<br />

� Etablierung durch Neugründung oder Übernahme.<br />

� Tochtergesellschaften sind rechtlich selbständige Unternehmen<br />

der Muttergesellschaft, können aber wirtschaftlich von dieser abhängig<br />

sein.<br />

� Die Tochtergesellschaften können auf einzelne Funktionen beschränkt<br />

bleiben (zB Absatz) oder alle betrieblichen Funktionen<br />

abdecken.<br />

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Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V. Tochtergesellschaft - Allgemein<br />

Generelle Vorteile und Motive<br />

� Unmittelbare und eigenständige Präsenz im Gastland<br />

• Marktnähe und eigener Aufbau von Wissen und Erfahrung<br />

• Kundennähe, Vermeidung von Vorurteilen gegenüber Importprodukten<br />

• Umgehung von Importverboten und –restriktionen<br />

� Eventuell Zugang zu Subventionen im Gastland und zu Fremdkapital<br />

erleichtert<br />

� Unabhängigkeit von Dritten<br />

� Durchsetzung der eigenen Strategie in der Tochtergesellschaft<br />

und leichte Einbindung in die eigene Unternehmensstruktur<br />

� Keine Gefahr des Know-how-Abflusses<br />

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V. Tochtergesellschaften - Allgemein<br />

Generelle Nachteile und Risiken<br />

� Ggf. Investitionsrestriktionen im Gastland (in vielen Ländern<br />

außerhalb der EU ist der Aufbau von mehrheitlich oder voll<br />

beherrschten Tochtergesellschaften verboten oder beschränkt)<br />

� Risikopotenzial in politisch instabilen Ländern<br />

� Keine Risikoteilung (wie zB bei der Kooperation)<br />

� Erheblicher Aufwand an Kapital- und Managementressourcen<br />

� Schwierigere Reversibilität<br />

• Liquidation der Gesellschaft<br />

• Abfindungen an entlassene Arbeitnehmer etc<br />

� Die Gründung einer Tochtergesellschaft setzt zudem umfangreiche<br />

Erfahrungen im betreffenden ausländischen Markt sowie fundierte<br />

Kenntnisse der rechtliche Rahmenbedingungen im Gastland<br />

voraus.<br />

� Vor-Ort-Beratung<br />

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& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.1.1. Tochtergesellschaft - Unternehmenskauf<br />

- Allgemein<br />

Abgrenzung von Asset Deal und Share Deal<br />

Rechtskauf<br />

Share Deal Asset Deal<br />

Minderbeteiligung<br />

100 % der gesellschaftsrechtlichen<br />

Beteiligung<br />

bzw. qualifizierte Mehrheit<br />

Ausreichende<br />

(alle wesentlichen)<br />

Assets<br />

Unternehmenskauf als Kauf<br />

eines sonstigen Gegenstands<br />

(§ 453 Abs.1 Var. 2 BGB)<br />

Einzelgegenstände<br />

Sachkauf<br />

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Sitzverlagerung<br />

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Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.1.2. Tochtergesellschaft - Asset Deal<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

Vertragsgestaltung – Wichtige Regelungen<br />

� Verpflichtung zum Verkauf der Assets; Kaufpreis<br />

� Übertragung der Wirtschaftsgüter (Assets)<br />

� Aufzählung aller zum Geschäft gehörenden Gegenstände (Inventur)<br />

sowie vollständige Aufzählung aller am Übertragungsstichtag<br />

offenen Forderungen und Verbindlichkeiten inkl. Steuerschulden<br />

� Übernahme von Verträgen (zB Mietvertrag)<br />

� Recht zur Firmenfortführung, §§ 22 Abs.1, 23 HGB<br />

� Regelungen zu bestehenden Schutzrechten<br />

� Aufzählung der bestehenden Versicherungen<br />

� Wettbewerbsverbot (Schutz vor Wettbewerbshandlungen der<br />

ehemaligen Gesellschafter; Angemessenheit)<br />

� Personal (Betriebsübergang nach § 613a BGB)<br />

� Internationale und örtliche Zuständigkeit, anwendbares Recht<br />

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Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.1.3. Tochtergesellschaft - Unternehmenskauf<br />

-Steuerrecht<br />

Asset Deal vs. Share Deal<br />

Steuerliche Ziele des Verkäufers:<br />

• Hauptziel: Minimale Besteuerung des Veräußerungsgewinns<br />

(nicht steuerbar, steuerbefreit, auf Reinvestition übertragbar)<br />

• Verlustfall: steuerliche Geltendmachung des Veräußerungsverlustes<br />

• Steuerliche Abzugsfähigkeit von Veräußerungskosten<br />

Steuerliche Ziele des Erwerbers:<br />

• Hauptziel: steuerliche „Nutzung“ des Kaufpreises<br />

� Abschreibungspotenzial<br />

• Sicherung der steuerlichen Verlustvorträge<br />

• Abzug der Erwerbs- und Finanzierungskosten<br />

72


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& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

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V.1.3. Tochtergesellschaft - Asset Deal<br />

-Steuerrecht<br />

Ertragsbesteuerung beim Veräußerer<br />

Asset Deal<br />

Veräußerungsgewinn Kaufpreis > Buchwert einzelner WG<br />

bei veräußernder KapGes 25 % KSt<br />

bei veräußernder nat. Person /<br />

PersoGes<br />

Ertragsbesteuerung beim Erwerber<br />

WG bzw. Anteile an PersoGes /Einzelunternehmen:<br />

Bemessungsgrundlage:<br />

� §§ 16, 34 EStG; gesamter Anteil, Betrieb, Teilbetrieb<br />

� Steuersatz siehe Share Deal<br />

Asset Deal<br />

Anschaffungskosten Gilt auch für Erwerb von Anteilen an PersoGes:<br />

� Abschreibungspotenzial<br />

� Zu verteilen auf die erworbenen WG (ggf. inkl.<br />

Firmenwert!)<br />

Fremdfinanzierungsaufwand � als Betriebsausgabe abzugsfähig<br />

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& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.2.1. Tochtergesellschaft - Share Deal<br />

- Allgemein<br />

Minderheitsbeteiligung<br />

� (Minderheits-) Beteiligung, wenn das inländ. Unternehmen<br />

weniger als 50 % der Anteile hält und die Gesellschaft daher<br />

nicht beherrscht.<br />

� Trotz Minderheitsbeteiligung kann ab ca. 25 % (abhängig vom<br />

jeweiligen Landesrecht) eine Sperrminorität gegeben sein.<br />

Qualifizierte Mehrheitsbeteiligung<br />

� Qualifizierte Mehrheitsbeteiligung nicht unbedingt schon bei<br />

Erwerb der absoluten Mehrheit der Beteiligungsrechte, sondern<br />

erst, wenn die Mehrheit die Kontrolle der Gesellschaft ermöglicht.<br />

� Qualifizierte Mehrheiten für bestimmte Beschlüsse schwanken<br />

(anwendbares Recht / Gesellschaftstyp) zwischen ca. 50 % und<br />

75 %.<br />

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Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.2.2. Tochtergesellschaft - Share Deal<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

Ablauf des Erwerbs einer Tochtergesellschaft<br />

Vorvertragliche Vereinbarung der Parteien<br />

� Absichtserklärung der Parteien, die Verhandlungen über den<br />

Unternehmenskauf in einem bestimmten Rahmen fortzuführen<br />

� Ausschließlichkeitszusage der Zielgesellschaft (zeitlich begrenzt)<br />

� Regelungen der Rechtsfolgen eines (mißbräuchlichen)<br />

Abbruchs der Vertragsverhandlungen<br />

„Due Diligence“<br />

� Erfassung aller zu übertragenden Rechtsgegenstände<br />

� Prüfung der finanziellen Situation und der möglichen finanziellen,<br />

rechtlichen und steuerlichen Risiken (sog. „financial“-, „legal“-,<br />

„tax due diligence“)<br />

� Erkennen von Risiken und ggf. Abdeckung über Gewährleistungsregeln<br />

im Kaufvertrag<br />

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V.2.2. Tochtergesellschaft - Share Deal<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

Vertragsgestaltung – Wichtige Regelungen<br />

� Verpflichtung zum Verkauf der Anteile; Kaufpreis<br />

� Übertragung der Anteile (aufschiebend bedingt durch Zahlung<br />

des Kaufpreises)<br />

� Gewährleistung und Garantien (Bsp.: Bilanz- oder Passivgarantien,<br />

ausdrückliche Zusicherungen) und deren Absicherung (durch<br />

zeitversetzte Kaufpreiszahlung, Hinterlegung etc)<br />

� Haftung<br />

� Wettbewerbsverbot (Schutz vor Wettbewerbshandlungen der<br />

ehemaligen Gesellschafter, Angemessenheit)<br />

� Internationale und örtliche Zuständigkeit<br />

� Anwendbares Recht<br />

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V.2.3. Tochtergesellschaft - Share Deal<br />

-Steuerrecht<br />

Ertragsbesteuerung beim Veräußerer<br />

Share Deal<br />

Veräußerungsgewinn Kaufpreis > Buchwert/Anschaffungskosten der Anteile<br />

Veräußerung durch Anteile an KapGes:<br />

KapGes<br />

� § 8 b Abs. 2 KStG zu 95 % steuerfrei (aber: § 8 b Abs. 4 KStG<br />

– zB einbringungsgeborene Anteile)<br />

� Veräußerungsverluste nicht abziehbar,<br />

§ 8 b Abs. 3 S. 3 KStG<br />

Anteile an PersoGes:<br />

� 25% KSt, 5,5 % Soli, GewSt<br />

Veräußerung durch Anteile an KapGes im BV:<br />

nat. Person / PersoGes � HEV für Gewinne / Verluste<br />

Anteile an KapGes im PV:<br />

� grds. steuerfrei, Ausnahme: HEV bei<br />

- Haltefrist < 1 Jahr, Spekulationsgeschäft,<br />

§ 23 Abs. 1 Nr. 2 EStG<br />

- wesentliche (≥1%) Beteiligung, § 17 EStG<br />

Anteile an PersoGes<br />

� §§ 16, 34 EStG für gesamten Anteil<br />

� Steuersatz<br />

- TEUR 45 Freibetrag, ab TEUR 181 (-)<br />

- 1/5-Regelung § 34 Abs. 1 EStG<br />

- oder: Steuersatz x 56 %, § 34 Abs. 3 EStG<br />

(55-jährig, nicht über EUR 5 Mio)<br />

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V.2.3. Tochtergesellschaft - Share Deal<br />

-Steuerrecht<br />

Ertragsbesteuerung beim Erwerber<br />

Share Deal<br />

Anschaffungskosten � Bilanzierung zu AK (BV)<br />

� KSt-Verlustvorträge bleiben lediglich gem.<br />

§ 8 Abs. 4 KStG erhalten<br />

� 50 % der Anteile<br />

� wesentliches neues Betriebsvermögen<br />

� Sanierungsprivileg<br />

� GewSt-Verlustvortrag � Unternehmeridentität!<br />

Fremdfinanzierungsaufwand Nat. Person / PersoGes:<br />

� PV: WK-Abzug zu 50 % (HEV)<br />

� BV: BA-Abzug zu 50 % (HEV)<br />

Bewertung der (KapGes-)<br />

Anteile<br />

KapGes als Erwerber:<br />

� Zinsaufwand voll abzugsfähig, 5 %-Pauschale<br />

Nat. Person / PersoGes:<br />

� Im BV nur zu 50 % (HEV)<br />

� Im PV keine Anteilsbewertung vorgesehen<br />

KapGes:<br />

� Steuerlich keine Auswirkung, § 8 b KStG<br />

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V.2.3. Tochtergesellschaft - Share Deal<br />

-Steuerrecht<br />

Faustformel im Steuerrecht<br />

Käufer<br />

eines Unternehmens streben einen<br />

Asset Deal an.<br />

Verkäufer<br />

bevorzugen<br />

meist einen Share Deal.<br />

Gestaltung: PersoGes-Anteile (Share Deal) im Ergebnis wirtschaftlich<br />

wie Asset Deal, ggf. Umwandlung<br />

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V.3. Tochtergesellschaft - Gründung<br />

- Allgemein<br />

Wahl der Gesellschaftsform<br />

� Grundsatz der Beschränkung auf die nationalen (innerhalb der<br />

EU auch die europäischen) Gesellschaftsformen<br />

� Innerhalb der EU: Möglichkeit der Gründung und Verlagerung<br />

des Sitzes<br />

� Vorzüge der Kapitalgesellschaften gegenüber den Personengesellschaften,<br />

insbesondere<br />

• Haftungsbeschränkung (für Verbindlichkeiten der Gesellschaft<br />

haftet grundsätzlich nur das Gesellschaftsvermögen)<br />

• Einfachere Übertragung der Geschäftsanteile<br />

• Zentralisiertes Management<br />

• Regelmäßig unbegrenzte Dauer<br />

� Regelmäßig werden die der GmbH oder AG entsprechenden<br />

ausländ. Kapitalgesellschaftsformen gewählt<br />

� Typenzwang<br />

� Niederlassungsfreiheit Art. 43, 48 EG<br />

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Private Limited<br />

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V.3. Tochtergesellschaft - Gründung<br />

-Steuerrecht<br />

� Ertragsbesteuerung des Gründers vergleichbar mit Erwerber bei<br />

Share Deal<br />

� KapGes oder PersoGes: Auswirkung auf laufende Besteuerung<br />

� ausländ. KapGes oder PersoGes: Qualifizierung nach deutschem<br />

Recht � Rechtstypenvergleich<br />

81


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Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4. Tochtergesellschaft<br />

-Steuerrecht<br />

Rechtstypenvergleich<br />

• Qualifikation eines ausländ. Rechtsgebildes nach deutschem<br />

Recht<br />

• ausländ. Qualifikation: kein Einfluss auf deutsche Besteuerung<br />

• Satzung der Gesellschaft ist entscheidend, nicht ausländ. (ggf.<br />

dispositives) Gesellschaftsrecht<br />

• BMF vom 24.12.1999 „BS-Erlass“ zu Rechtsformen ausländ.<br />

Unternehmen<br />

• BMF vom 19.03.2004 zur Limited Liability Company (LLC) nach<br />

USA-Recht<br />

Ausgestaltung von<br />

� Geschäftsführung, Vertretung<br />

� Haftung<br />

� Übertragbarkeit der Anteile<br />

� Gewinnzuteilung, -verteilung<br />

� Kapitalaufbringung<br />

� Lebensdauer der Gesellschaft<br />

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V.4.1. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - KapGes<br />

Laufende Besteuerung<br />

� KapGes entfaltet Abschirmwirkung<br />

Ausnahmen:<br />

• sog. Basisgesellschaft (Mißbrauchstatbestand)<br />

� keine wirtschaftlichen / sonst. beachtlichen Gründe für Einschaltung<br />

� keine eigene wirtschaftliche Tätigkeit<br />

• Hinzurechnungsbesteuerung AStG: Inländerbeherschung,<br />

passive Einkünfte, niedrige Steuerbelastung (idR < 25 %)<br />

� Besteuerung nur im Ansässigkeitsstaat (Thesaurierung)<br />

� Ausschüttung beim Gesellschafter steuerpflichtig, QuellenSt-%<br />

abhängig vom Beteiligten<br />

83


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.1. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - KapGes<br />

Outbound:<br />

ausländ. Tochter-KapGes von Steuerinländern<br />

Beispiel: Besteuerung des inländ. Gesellschafters<br />

Inländ. GmbH Produktionsunternehmen<br />

X<br />

D CZ<br />

50 %<br />

50 %<br />

a) Thesaurierung der Gewinne der TG<br />

b) Ausschüttung der Gewinne der TG<br />

TG s.r.o.<br />

Produktion in CZ<br />

84


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.1. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - KapGes<br />

a) Thesaurierung<br />

- Abschirmwirkung der TG s.r.o. (vergleichbar GmbH)<br />

- Besteuerung in CZ, keine Auswirkung auf die deutschen<br />

Anteilseigner<br />

b) Gewinnausschüttung<br />

1) GmbH als Anteilseigner<br />

- Art. 10 Abs. 2a DBA-CZ 5 % QuellenSt<br />

- aber: Mutter-Tochter-RL: 0 % QuellenSt, soweit ≥ 20 %-<br />

Beteiligung 2-Jahresfrist (Antragsmöglichkeit)<br />

- § 8b Abs. 1, 5 KStG: steuerfrei, 5 % nicht abzugsfähige BA<br />

2) nat. Person X als Anteilseigner<br />

- Art. 10 Abs. 2b DBA-CZ: 15 % QuellenSt<br />

- Art. 23 Abs. 1b DBA-CZ Anrechnungsmethode<br />

- § 3 Nr. 40, § 3c Abs. 2 EStG HEV<br />

- ausländ. QuellenSt<br />

85


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.1. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - KapGes<br />

Inbound:<br />

inländ. Tochter-KapGes von Steuerausländern<br />

Beispiel:<br />

Amerikan. MG<br />

A-Corp<br />

50 %<br />

inländ. Tochter-GmbH<br />

Dividende<br />

Dividende<br />

9 %<br />

Irische Ltd.<br />

Saudi-arab.<br />

Corp.<br />

50 %<br />

Inbound (1)<br />

�Ermittlung des zvE<br />

(KSt, Soli, GewSt)<br />

1. Keine Freistellung der Dividende<br />

gem. Art. XXII Abs. 2a)<br />

aa) DBA-Irland (Schachtelprivileg<br />

mit 9 % nicht erfüllt),<br />

aber: Freistellung gem. § 8b<br />

Abs. 1 KStG<br />

2. § 8b Abs. 5 KStG: 5% der<br />

Dividende gelten als nicht abzugsfähige<br />

BA<br />

86


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.1. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - KapGes<br />

Inbound (2)<br />

� Besteuerung Ausschüttung<br />

Die Ausschüttungen an die A-Corp. und die S-Corp. unterliegen<br />

der KESt mit 20 % zzgl. Soli.<br />

� S-Corp.:<br />

• kein DBA<br />

• Belastung mit QuellenSt definitiv<br />

� A-Corp.:<br />

• Schachtelbeteiligung Art. 10 Abs. 2a DBA-USA<br />

• QuellenSt für D auf 5 % beschränkt<br />

• lt. BMF vom 25.04.2003 ist KESt einzubehalten; für beschränkt<br />

Stpfl. abgeltende Wirkung<br />

• Erstattung zuviel gezahlter QuellenSt oder Freistellung gem.<br />

Art. 29 DBA-USA iVm § 50d EStG<br />

87


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.2. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - PersoGes<br />

Laufende Besteuerung<br />

� Mitunternehmer-Konzept (transparent) � Rechtstypenvergleich<br />

� KapGes-Konzept (intransparent)<br />

� Transparent: BS-Prinzip Art. 7 OECD-MA für die Gewinnanteile<br />

� Intransparent: Dividenden Art. 10 OECD-MA, QuellenSt für<br />

Ausschüttungen � Systemunterschiede!<br />

� FinVerwalt: Art. 7 OECD-MA, (anteilige) BS des Gesellschafters,<br />

zB BMF vom 13.01.1997 zu DBA-CZ: KG-CZ = juristische Person;<br />

deutsche Einstufung = Mitunternehmerschaft<br />

� Gewinnanteile Freistellung / ProgressVB<br />

� Sondervergütung ggf. Ausnahmen: DBA-Regelung oder<br />

Quellenstaat qualifiziert nach Einkunftsarten<br />

� Ausschüttungen nach CZ-Recht sind Entnahmen nach D-Recht<br />

� keine QuellenSt-Anrechnung!<br />

� Bei Freistellungsmethode sind Aktivitätsvorbehalte wie bei BS-<br />

Besteuerung zu beachten<br />

88


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.2. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - PersoGes<br />

Outbound:<br />

Beteiligung von Steuerinländern an ausländ. PersoGes<br />

Steuerinländer<br />

A<br />

100 %<br />

PersoGes in<br />

DBA-Staat X<br />

KapGes in<br />

DBA-Staat X<br />

• DBA nach OECD-MA,<br />

Freistellungsmethode<br />

• Produktion und Verkauf an<br />

KapGes<br />

• Vertrieb v. Waren<br />

der PersoGes und<br />

anderer Produkte<br />

• Umsatz beruht zu 5 %<br />

(Alt.: 90 %) auf Vertrieb<br />

der PersoGes-Waren<br />

89


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.2. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - PersoGes<br />

Outbound (1)<br />

� BS des A durch Beteiligung an ausländ. PersoGes in X<br />

� BV der BS hinsichtlich Anteile an KapGes?<br />

- wohl „nein“ bei 5 %<br />

- wohl „ja“ bei Alt. 90 %<br />

� rechtlicher und tatsächlicher (funktionaler) Zusammenhang ist<br />

entscheidend (Art. 10 Abs. 4 OECD-MA)<br />

� Anteile rechnen nicht zum BS-Vermögen<br />

� Rückverweisung auf Art. 7 OECD-MA in Art. 10 Abs. 4 OECD-<br />

MA für die Dividende greift nicht!<br />

� Staat X hat QuellenSt-Recht, Art. 10 Abs. 2 OECD-MA mit<br />

15 %; D besteuert Dividenden nach HEV, Anrechnung der<br />

QuellenSt gem. Art. 23 Abs. 2 OECD-MA<br />

90


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.2. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - PersoGes<br />

Outbound (2)<br />

� Anteile rechnen zum BS-Vermögen (Alt. 90 %)<br />

� Rückverweisung auf Art. 7 OECD-MA greift<br />

� Ausschüttung wird wie BS-Gewinne besteuert (keine<br />

QuellenSt-Begrenzung)<br />

� in D Freistellung mit Progressionsvorbehalt auch für Einkünfte<br />

aus der Ausschüttung (Ausnahme: Aktivitätsvorbehalt nicht<br />

erfüllt)<br />

91


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.3. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - Rechtsformvergleich<br />

KapGes oder PersoGes im Ausland<br />

KapGes PersoGes<br />

Gewinn vor Steuern 100,00 100,00<br />

abzgl. tschech. KSt 24% (ab 2006) 24,00 24,00<br />

Gewinn nach Steuern / Dividende 76,00 76,00<br />

abzgl. QuellenSt 11,40 11,40<br />

Nettozufluß 64,60<br />

abzgl. dt. ESt (42% v. 76,00 x 0,5) -15,96<br />

zzgl. QuellenSt 11,40<br />

abzgl. Soli (5,5% v. 4,56) -0,25<br />

Nettozufluß beim Anteilseigner 59,79 64,60<br />

Steuerbelastung<br />

in CZ 35,40 35,40<br />

in D 4,81 -<br />

Gesamtsteuerbelastung 40,21 35,40<br />

92


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.4. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - Verlustverrechnung<br />

Verluste einer ausländ. Tochtergesellschaft<br />

• (mehrere) rechtlich selbständige Einheiten<br />

• Grundsatz: jede juristische Person ist Steuersubjekt<br />

• Abschirmwirkung auch für Verluste!<br />

• Beziehung zwischen KapGes und Gesellschafter<br />

� Gewinne: Ausschüttung als Dividende<br />

� Verluste: Einfrieren auf Ebene der Gesellschaft<br />

• bei PersoGes analog BS<br />

93


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.4. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - Verlustverrechnung<br />

Europarecht<br />

EuGH-Urteil Marks & Spencer vom 13.12.2005 (C-446 / 03)<br />

Abzug der Verluste einer gebietsfremden Tochtergesellschaft vom<br />

Gewinn einer Muttergesellschaft:<br />

Verstoß gegen die NL-Freiheit (Art. 43, 48 EG), der gebietsansässigen<br />

MG Verlustverrechnung zu verwehren, wenn<br />

• TG im Sitzstaat alle Möglichkeiten der Verlustverrechnung<br />

ausgeschöpft hat; ggf. durch<br />

• Übertragung dieser Verluste auf einen Dritten oder<br />

• Verrechnung mit Gewinnen und<br />

• keine Möglichkeit mehr der künftigen Nutzung, auch nicht<br />

durch Übertragung auf einen Dritten, hat.<br />

94


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.4. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - Verlustverrechnung<br />

Gruppenbesteuerung im internationalen Vergleich<br />

Österreich<br />

Dänemark<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

Ober-<br />

gesellschaft<br />

(iW) unbeschr. stpfl.<br />

KapGes, auch ausländ.<br />

KapGes mit Firmenbucheintrag<br />

Zweig-NL<br />

in A<br />

In DK ansässige Körperschaft,<br />

die KStG<br />

unterliegt<br />

In F KSt-pflichtige<br />

Ges´ft (auch PersoGes<br />

mit KSt-Option)<br />

In I unbeschr. stpfl.<br />

KapGes<br />

- börsennotiert oder<br />

Beherrschung durch<br />

- Staat / öffentl.<br />

Körperschaft oder<br />

- von in I ansäss. nat.<br />

Person<br />

Untergesellschaft(en)<br />

Unbeschr. stpfl.<br />

KapGes und<br />

ausländ. KapGes<br />

Auch ausländ.<br />

Ges`ften, die AG-<br />

DK oder GmbH-<br />

DK vergleichbar<br />

sind<br />

Ausländ. TG, BS,<br />

aber nur mit Zustimmung<br />

des<br />

Wirtschaftsministeriums<br />

�<br />

sehr restriktive<br />

Handhabung<br />

Qualifizierende<br />

Auslandstochtergesellschaften<br />

Beteiligung Zeitraum Begrenzung<br />

> 50% am Nennkapital<br />

und der<br />

Stimmrechte, mittelbar<br />

nur quotal<br />

„Kontrollprinzip“<br />

all-in-all-out<br />

Mindestens 95%<br />

unmittel-/mittelbar,<br />

all-in-all-out<br />

Seit mind. 6 Monaten<br />

> 50% unmittel-/<br />

mittelbar, all-in-allout<br />

3 Jahre<br />

10 Jahre<br />

5 Jahre +<br />

3 Jahre<br />

optional<br />

5 Jahre +<br />

3 Jahre<br />

optional<br />

Bei unmittelb.<br />

Beteiligung<br />

quotal<br />

Verlustverteilung<br />

im Verhältnis<br />

der<br />

Einzelgewinne<br />

Nachver-<br />

steuerung<br />

Ja<br />

Ja<br />

- -<br />

Quotale<br />

Ergebniszurechnung<br />

Anrechnung<br />

ausländ.<br />

Steuer<br />

95


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.5. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - Verrechungspreise<br />

Verrechnungspreise<br />

• sind diejenigen Preise, zu denen der konzerninterne Leistungsaustausch<br />

abgerechnet wird.<br />

• beinhalten ein Potential zur Verlagerung von Gewinnen in steuergünstige<br />

Länder.<br />

• Viele Staaten haben deshalb zur Sicherung ihres Steuersubstrats<br />

teilweise sehr restriktive Verrechnungspreisregelungen eingeführt.<br />

• bergen aus diesem Grund das Risiko der wirtschaftlichen Doppelbesteuerung<br />

und der Auferlegung von Bußgeldern.<br />

Dokumentationserfordernisse<br />

Einführung umfangreicher Dokumentationspflichten durch StVergAbG:<br />

• Vorlageverpflichtung innerhalb von 60 Tagen nach Aufforderung<br />

durch FinVerwalt<br />

• Erweiterte Schätzungsbefugnis der FinVerwalt bei Nichterfüllung<br />

der Dokumentationspflichten<br />

• Einführung von Bußgeldvorschriften (5 % bis 10 % einer festgestellten<br />

Gewinnkorrektur)<br />

96


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.6. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - Gestaltungshinweise I<br />

� Leasing über die Grenze als double-dip-modell<br />

� Zurechnung des Leasing-Gegenstandes nach unterschiedlichen<br />

Kriterien<br />

� Nutzung zwischenstaatlicher Qualifikationskonflikte für doppelte<br />

Verrechnung von Abschreibungs-Aufwand<br />

zB rechtlicher Eigentümer in I, E, F, S<br />

zB wirtschaftlicher Eigentümer in D, B, NL, USA<br />

� Steuerstundungseffekt<br />

Zinsanteil<br />

Leasingrate zzgl. Abschreibung<br />

Tilgungsanteil<br />

97


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& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.6. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - Gestaltungshinweise II<br />

Organschaftsmodell (1)<br />

Ergebnis<br />

• Steuerbelastung häufig erheblich niedriger als bei reinem<br />

PersoGes-Modell<br />

• QuellenSt-Effekt<br />

98


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.6. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - Gestaltungshinweise II<br />

Organschaftsmodell (2)<br />

Vorteile<br />

� KSt-Pflicht anstelle ESt-Pflicht; durch niedrigere Steuersätze<br />

häufig deutlich geringere Steuerbelastung als bei reinem Personengesellschaftsmodell<br />

� In manchen Ländern niedrigere Quellensteuer auf Ausschüttung<br />

(zumindest Zinseffekt)<br />

� Keine beschränkte Steuerpflicht der Gesellschafter der deutschen<br />

Muttergesellschaft (Steuererklärungen!)<br />

Beachte<br />

� Manche Auslandsstaaten prüfen, ob die Organgesellschaft eigene<br />

wirtschaftliche Aktivitäten entfaltet (zB öBMF, EAS 1376 vom<br />

17.12.1998).<br />

� § 14 Abs. 1 Nr. 2 KStG (idF StVergAbG) verlangt eine eigengewerbliche<br />

Tätigkeit des Organträgers, so daß eine gewerbliche<br />

Prägung nicht (mehr) ausreicht.<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.6. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - Gestaltungshinweise III<br />

Außensteuergesetz – Hinzurechnungsbesteuerung (1)<br />

Voraussetzungen der Hinzurechnungsbesteuerung:<br />

� Unbeschränkt oder erweitert beschränkt<br />

Steuerpflichtige haben<br />

die Mehrheit der Anteile oder<br />

Stimmrechte<br />

� Steuerbelastung unter 25 %<br />

� passive Einkünfte (zB Zinserträge,<br />

nicht begünstigte Lizenzerträge)<br />

100


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oder über Dritte<br />

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Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

V.4.6. Tochtergesellschaft<br />

- Steuerrecht - Gestaltungshinweise III<br />

Außensteuergesetz – Hinzurechnungsbesteuerung (2)<br />

Rechtsfolge<br />

� Ausschüttungsfiktion � Hinzurechnungsbetrag<br />

� Voll ESt-pflichtig (HEV und § 8b Abs. 1 KStG nicht anwendbar)<br />

� GewSt-pflichtig, sofern Anteile im Betriebsvermögen<br />

� Dividenden steuerfrei, soweit stpfl. Hinzurechnungsbeträge im<br />

Ausschüttungsjahr oder vorherigen 7 Wirtschaftsjahren<br />

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oder über Dritte<br />

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Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI. Sitzverlagerung und grenzüberschreitende<br />

Verschmelzung<br />

6. Ebene: Sitzverlagerung und grenzüberschreitende<br />

Verschmelzung<br />

� Durch Sitzverlagerung und Hinausverschmelzung kommt es<br />

derzeit zur „Aufgabe“ der inländischen Gesellschaft.<br />

� Im Falle der Hinausverschmelzung kommt es zwingend zur<br />

Auflösung der inländischen Gesellschaft unter Verschmelzung<br />

mit der ausländischen Gesellschaft.<br />

� Bei der Sitzverlagerung kann die Gesellschaft u.U. zukünftig<br />

identitätswahrend in ein anderes Land verlagert werden. Nach<br />

bisheriger Rechtsprechung des BGH führt jedoch eine Sitzverlagerung<br />

einer deutschen Gesellschaft ins Ausland zum Verlust<br />

der Gesellschaftsform nach nationalem Recht.<br />

102


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Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.1.1. Sitzverlagerung - Allgemein<br />

Sitzverlagerung<br />

Differenzierung zwischen<br />

� Verlegung des Verwaltungssitzes:<br />

Tätigkeitsort der Geschäftsführung und der dazu<br />

berufenen Vertretungsorgane, also Ort, an dem die<br />

grundlegenden Entscheidungen der Unternehmensleitung<br />

in laufende Geschäftsführungsakte umgesetzt<br />

werden.<br />

� Verlegung des Satzungssitzes:<br />

In der Satzung aufgeführte und im zuständigen Handelsregister<br />

eingetragener Sitz der Gesellschaft.<br />

103


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Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.1.2. Sitzverlagerung - Rechtliche Erwägungen<br />

Verlegung des Verwaltungssitzes (I)<br />

Europäische Vorgaben<br />

� 1988 „Daily Mail“ (englisches Unternehmen wollte Sitz in die<br />

Niederlande verlegen, was an englischen Behörden scheiterte)<br />

� Wegzugsbeschränkungen sind zulässig<br />

� 2002 „Überseering“ (niederländische Gesellschaft verlegte Verwaltungssitz<br />

faktisch nach Deutschland, wo weder ihre Rechtsnoch<br />

Parteifähigkeit anerkannt wurde) � Zuzugsbeschränkungen<br />

verstoßen gegen die in Art. 43, 48 EG garantierte<br />

Niederlassungsfreiheit<br />

� „Inspire Art“ � Bestätigung der „Überseering“-Entscheidung<br />

� „Lasteyrie du Saillant“ (aufgrund des Wegzugs eines Franzosen<br />

nach Belgien musste dieser in Frankreich seine stillen Reserven<br />

versteuern) � Sowohl Wegzugs- als auch Zuzugsbeschränkungen<br />

verstoßen gegen Art. 43 EG im Falle der Verlegung des<br />

Wohnsitzes von natürlichen Personen<br />

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& Europäische AG<br />

VI.1.2. Sitzverlagerung – Rechtliche Erwägungen<br />

Verlegung des Verwaltungssitzes (II)<br />

� Folglich ist strittig, ob Wegzugsbeschränkungen auch<br />

hinsichtlich Gesellschaften europarechtswidrig sind. Trotz<br />

Trendwende in Rechtsprechung gilt zunächst „Daily Mail“ fort<br />

� Auch in D ist Rechtslage umstritten:<br />

• Vertreter der traditionellen Sitztheorie halten die Verlegung<br />

des effektiven Verwaltungssitzes ins Ausland für unzulässig<br />

� Vollzug der Verlegung führt zur Zwangsauflösung<br />

• Nach Literaturauffassung ist die Verlegung möglich, soweit<br />

ein deutscher Satzungssitz im Inland durch Fortführung einer<br />

inländischen Geschäftstätigkeit gewährleistet ist und es kollisionsrechtlich<br />

zu keinem Statutenwechsel kommt<br />

105


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Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

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Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.1.2. Sitzverlagerung - Rechtliche Erwägungen<br />

Verlegung des Satzungssitzes<br />

Europarechtliche Vorgaben<br />

� EuGH hat die Verlegung eines Satzungssitzes noch nie im Zusammenhang<br />

mit der Niederlassungsfreiheit erwähnt. Ein Verbot<br />

der Verlegung des Satzungssitzes kann zumindest keine Schlechterstellung<br />

gegenüber Gesellschaften aus anderen Ländern sein,<br />

da zB auch die britische Ltd. ihr „registered office“ in England<br />

haben muss. Zudem gibt es keine europäischen Vorgaben, wonach<br />

EU-Staaten eine Schlechterstellung der Inländer mit sonstigen<br />

Unionsbürgern in deren Heimatländern beseitigen müssten<br />

Rechtslage in Deutschland<br />

� Nach ständiger Rechtsprechung des BGH ist ein inländischer<br />

Satzungssitz notwendig (eine Verlegung ins Ausland ist unzulässig)<br />

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Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

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Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.1.3. Sitzverlagerung - Steuerrecht<br />

I n b o u n d O u t b o u n d<br />

Sitzverlagerung – Aktuell<br />

� kein Registereintrag der Sitzverlegung einer D-KapGes in das<br />

Ausland<br />

� § 12 KStG Verlegung v. Geschäftsleitung und / oder Sitz in das<br />

Ausland und Ende unbeschr. KSt-Pflicht:<br />

• Liquidation der KapGes gem. § 11 KStG<br />

• zum gemeinen Wert � Schlußbesteuerung! KSt + GewSt<br />

• analog bei Verlegung inländ. BS einer ausländ. KapGes<br />

(Ausnahme: BW-Übertragung, Besteuerungsrecht D bleibt)<br />

� Zuzug einer KapGes aus Ausland, EuGH „Inspire Art Limited“<br />

� Sitztheorie: unbeschr. KSt-Pflicht, vgl. § 1 I Nr. 5 KStG<br />

Gründungstheorie: unbeschr. KSt-Pflicht gem. § 1 I Nr. 1<br />

KStG, soweit ausländ. Gesellschaft mit<br />

KapGes-Struktur (s. „Rechtstypvergleich“)<br />

107


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.1.3. Sitzverlagerung - Steuerrecht<br />

Sitzverlagerung<br />

Achtung: bei evtl. Rückverlegung in das Ausland<br />

� §§ 11, 12 KStG!<br />

� Einschränkung: KSt-Organschaft, für Organgesellschaft doppelter<br />

Inlandsbezug notwendig<br />

� Auswirkung auf UmwStR<br />

• §§ 20 ff. UmwStG nimmt Bezug auf § 1 I Nr. 1 KStG,<br />

Einbringungstatbestände also auch für ausländ. KapGes mit<br />

Geschäftsleitung im Inland<br />

• §§ 11 ff. UmwStG nimmt Bezug auf § 1 UmwG; KapGes auf<br />

KapGes somit nicht (direkt) möglich<br />

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Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.1.3. Sitzverlagerung - Steuerrecht<br />

Europäisierung<br />

Sekundäres Gemeinschaftsrecht � Fusionsrichtlinie<br />

Konzept: - Fortführung unternehmerisches Engagement<br />

(Betrieb, Teilbetrieb)<br />

- Sicherung der stillen Reserven für nationalen<br />

Fiskus (BS-Bedingung) im Rahmen der unbeschränkten<br />

oder beschränkten Steuerpflicht.<br />

Primäres Gemeinschaftsrecht � Grundfreiheiten<br />

- Hughes de Lasteyrie du Saillant,<br />

- Daily Mail,<br />

- X und Y<br />

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& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.1.3. Sitzverlagerung - Steuerrecht<br />

Verschmelzungs- / Fusionsrichtlinie<br />

• RL 2005 / 56 / EG über die Verschmelzung von KapGes aus<br />

verschiedenen Mitgliedstaaten („Verschmelzungsrichtlinie“)<br />

- gesellschaftsrechtliches Instrumentarium -<br />

• RL 90 / 434 / EWG über das gemeinsame Steuersystem für<br />

Fusionen, Spaltungen, Einbringungen (...) („Fusionsrichtlinie“)<br />

- grenzüberschreitende Umwandlungen sollen ertragsteuerneutral<br />

möglich sein -<br />

� UmwG: Beschränkung auf Rechtsträger mit Sitz im Inland<br />

� Verlegung des Sitzes einer SE oder SCE spätestens ab dem<br />

01.01.2006<br />

� Grenzüberschreitende Umwandlungen spätestens ab dem<br />

01.01.2007<br />

� Verschmelzungsrichtlinie bis Dezember 2007<br />

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oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.1.3. Sitzverlagerung - Steuerrecht<br />

Änderung Fusionsrichtlinie vom 17.02.2005<br />

1. Einbeziehung der SE, wichtig für grenzüberschreitende Verschmelzung<br />

2. Aufnahme der Sitzverlegung der SE in Fusions-Richtlinie (nicht<br />

für andere Rechtsformen)<br />

• Regelungskonzept folgt der grenzüberschreitenden Verschmelzung<br />

• keine Besteuerung stiller Reserven, soweit Verhaftung in<br />

BS des Wegzugstaates (BS-Bedingung)<br />

• keine Besteuerung beim Gesellschafter<br />

• Behandlung von Verlustvorträgen?<br />

3. Aufnahme der Abspaltung, bisher nur Aufspaltung<br />

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Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.2.1. Grenzüberschreitende Verschmelzung<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

Ausgangssituation (vor SEVIC-Entscheidung)<br />

� Bei grenzüberschreitender Verschmelzung findet auf Rechtsträger<br />

mit Verwaltungssitz in Deutschland deutsches Recht<br />

Anwendung (Sitztheorie)<br />

� UmwG/UmwStGgelten aber nach h.M. schon wegen Wortlauts<br />

nicht für grenzüberschreitende, sondern nur für inländische<br />

Verschmelzungen<br />

� Gesellschaftsrechtliche Durchführung nicht gesichert<br />

� Bisherige Sichtweise unter Berücksichtigung des Europarechts<br />

nicht länger haltbar (SEVIC, Verschmelzungsrichtlinie)<br />

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& Verschmelzung<br />

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& Europäische AG<br />

VI.2.1. Grenzüberschreitende Verschmelzung<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

Die SEVIC-Entscheidung des EuGH<br />

� Die Hineinverschmelzung einer ausländischen auf eine<br />

deutsche Gesellschaft unterliegt der Niederlassungsfreiheit,<br />

Art. 43, 48 EG<br />

� Die Verhinderung der grenzüberschreitenden Verschmelzung<br />

durch § 1 UmwG ist ein Verstoß, die generelle Unzulässigkeit<br />

einer solchen Verschmelzung ist nicht durch zwingende Gründe<br />

des Allgemeininteresses (Schutz von Gläubigern, Arbeitnehmern,<br />

Minderheitsgesellschaftern) gerechtfertigt<br />

� Solange Verschmelzungsrichtlinie noch nicht umgesetzt ist, ist<br />

das UmwG europarechtskonform auszulegen<br />

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VI.2.1. Grenzüberschreitende Verschmelzung<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

Bewertung der SEVIC-Entscheidung<br />

� Gericht nimmt trotz der Ausführungen des Generalanwalts nur einen<br />

Verstoß gegen die primäre, nicht die sekundäre Niederlassungsfreiheit<br />

an (Diskriminierung der aufzunehmenden Gesellschaft)<br />

� Entscheidung erfasst nur den Fall der Hineinverschmelzung, eine<br />

Übertragung auf die Hinausverschmelzung ist problematisch:<br />

� Entgegenstehen der „Daily Mail“-Entscheidung, wonach nationalstaatliche<br />

Wegzugsbeschränkungen nicht an der Niederlassungsfreiheit<br />

zu messen sind?<br />

Die Niederlassungsfreiheit ist gleichermaßen ein Verbot von<br />

Zugangs- und Wegzugsbeschränkungen. Deshalb geht die L.M.<br />

davon aus, dass der EuGH einen Fall der Hinausverschmelzung in<br />

gleicher Weise entscheiden würde.<br />

Aber: EuGH hat keine Aufgabe der „Daily Mail“-Rspr. angezeigt,<br />

ob-wohl er die Möglichkeit (obiter dictum) gehabt hätte<br />

Fazit: bis zu einer endgültigen Klärung durch EuGH ist die Rechtslage<br />

unklar, vorerst ist aber von einem Fortbestand der bisherigen<br />

Rechtslage auszugehen<br />

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VI.2.1. Grenzüberschreitende Verschmelzung<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

Entwicklungen aufgrund der Verschmelzungsrichtlinie<br />

� Diese ist bis Dezember 2007 in nationales Recht umzusetzen<br />

� Danach können aus Deutschland AG, GmbH und KGaA mit ausländ.<br />

Unternehmen, die sowohl Rechtspersönlichkeit, als auch Gesellschaftskapital,<br />

das alleine für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft<br />

haftet, grenzüberschreitend verschmelzen.<br />

� Die Gesellschaften müssen nach Recht eines Mitgliedstaates gegründet<br />

sein und ihren Satzungssitz, ihre Hauptverwaltung oder ihre<br />

Hauptniederlassung in der Gemeinschaft haben. Zwei Gesellschaften<br />

müssen zudem dem Recht unterschiedlicher Mitgliedstaaten unterliegen<br />

� Zwei Verschmelzungsarten:<br />

• Aufnahme auf einen bestehenden Rechtsträger<br />

• Verschmelzung durch Neugründung eines Rechtsträgers<br />

� Vereinfachtes Verfahren bei Konzernverschmelzung einer 100%-igen<br />

Tochter auf die Mutter und bei Aufnahme eines Rechtsträgers in eine<br />

Gesellschaft, die mit mindestens 90 % am aufzunehmenden Rechtsträger<br />

beteiligt ist<br />

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VI.2.1. Grenzüberschreitende Verschmelzung<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

Mitbestimmung<br />

� Grundsätzlich gilt das Recht des Mitgliedstaates, wo die fusionierte<br />

Gesellschaft ihren Sitz hat (Sitzlandprinzip)<br />

� Dieses kommt aber nur zur Anwendung, wenn keine beteiligte<br />

Gesellschaft mitbestimmt ist oder ein zuvor bestehendes Mitbestimmungsniveau<br />

in der aus der Verschmelzung hervorgehenden<br />

Gesellschaft nicht unterschritten wird<br />

� Wenn ein beteiligtes Unternehmen der Mitbestimmung unterliegt<br />

und mehr als 500 Arbeitnehmer beschäftigt, muss das für die<br />

Europa AG entwickelte Verhandlungsverfahren durchgeführt<br />

werden<br />

� Kommt es zu keiner Einigung, so gilt das höchste Mitbestimmungsniveau<br />

erst, wenn ein Drittel aller Arbeitnehmer der Mitbestimmung<br />

unterlag<br />

� Vorteil gegenüber der Europäischen Aktiengesellschaft<br />

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VI.2.2. Grenzüberschreitende Verschmelzung<br />

-Steuerrecht<br />

Binnenorientierung UmwStG<br />

• § 1 Abs. 1 UmwStG verweist auf UmwG = binnenorientiert<br />

• § 1 Abs. 5 UmwStG begrenzt den Anwendungsbereich auf<br />

unbeschränkt steuerpflichtige Körperschaften<br />

• Auch § 20 Abs. 1 UmwStG erfasst nur Einbringungen in unbeschränkt<br />

steuerpflichtige KapGes gem. § 1 Abs. 1 Nr. 1 KStG<br />

• § 20 Abs. 3 UmwStG gebietet TW-Ansatz, wenn kein deutsches<br />

Besteuerungsrecht an Veräußerungsgewinnen der Anteile<br />

• § 23 UmwStG � Einbringung von Betrieb, Teilbetrieb und<br />

Anteilen über die Grenze<br />

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Private Limited<br />

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VI.2.2. Grenzüberschreitende Verschmelzung<br />

-Steuerrecht<br />

Steuerrechtliche Regelungen de lege lata und de lege<br />

ferenda (1)<br />

• Verschmelzung national steuerneutral möglich<br />

• Das deutsche Ertragsteuerrecht sieht bisher für eine grenzüberschreitende<br />

Verschmelzung keine adäquaten Regelungen vor,<br />

§ 1 Abs. 5 UmwStG verlangt unbeschränkt steuerpflichtige<br />

Körperschaften; Ausnahme: § 12 Abs. 2 S. 2 KStG.<br />

� Aufdeckung / Besteuerung stiller Reserven<br />

• Die geänderte Fassung der Fusionsrichtlinie ist nach teilw. L.M.<br />

direkt anzuwenden. Danach stünde eine Realisierung im Rahmen<br />

einer grenzüberschreitenden Verschmelzung grds. nicht im Einklang<br />

mit der Fusionsrichtlinie (vgl. FG Baden-Württemberg vom<br />

17.02.2005)<br />

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& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.2.2. Grenzüberschreitende Verschmelzung<br />

-Steuerrecht<br />

Steuerrechtliche Regelungen de lege lata und de lege<br />

ferenda (2)<br />

• Anwendung der Grundfreiheiten (insbesondere Niederlassungsfreiheit)<br />

des EG-Vertrages<br />

• Der deutsche Gesetzgeber ist momentan aufgefordert, kurzfristig<br />

die entsprechenden gesetzlichen Änderungen für die grenzüberschreitende<br />

Verschmelzung zu schaffen. Das bedeutet, dass die<br />

Regelungen der §§ 11 – 13 UmwStG entsprechend für den Fall<br />

der grenzüberschreitenden Verschmelzung anzupassen sind.<br />

119


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Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.2.2. Grenzüberschreitende Verschmelzung<br />

-Steuerrecht<br />

Formen für einen Cross-Border Merger<br />

Formen der Verschmelzung<br />

� Hineinverschmelzung:<br />

• Upstream / Sidestream<br />

• Beibehaltung BS im Staat der übertragenden Gesellschaft<br />

Deutsche<br />

Mutter-AG<br />

Spanische<br />

Tochter-SA<br />

Upstream<br />

Merger<br />

� Hinausverschmelzung: analog<br />

Spanische<br />

Tochter-SA<br />

Deutsche<br />

Mutter-AG<br />

Sidestream Merger<br />

Deutsche<br />

Tochter-AG<br />

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Tochtergesellschaft<br />

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& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.2.2. Grenzüberschreitende Verschmelzung<br />

-Steuerrecht<br />

Problemfelder Grenzüberschreitend (1)<br />

• Gewinnrealisierung auf Ebene der übertragenden Gesellschaft<br />

(vgl. für den rein nationalen Fall: § 11 UmwStG, Art. 4 FRL)<br />

Anwendung von Schachtelprivilegien, Beibehaltung einer BS als<br />

Erfordernis<br />

• Behandlung der Übertragung des Vermögens als Sachauskehrung<br />

oder Sachdividende? (§ 8b Abs. 1, 5 KStG)<br />

• Problem bei der Verschmelzung einer Holding – ist eine Holding-<br />

BS erforderlich: Art. 4 Abs. 1 FRL, wonach die Steuerneutralität<br />

der Verschmelzung nur bei Beibehaltung einer BS gewährleistet<br />

ist, verstößt womöglich gegen EG-Primärrecht, zB gegen die<br />

Niederlassungsfreiheit.<br />

• Gewinnrealisierung auf der Ebene der übernehmenden Gesellschaft,<br />

insbesondere bei Upstream Merger (§ 12 UmwStG, Art. 7<br />

FRL, 20%-Grenze)<br />

121


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& Verschmelzung<br />

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& Europäische AG<br />

VI.2.2. Grenzüberschreitende Verschmelzung<br />

-Steuerrecht<br />

Problemfelder Grenzüberschreitend (2)<br />

• Besteuerung auf der Ebene der Gesellschafter der übertragenden<br />

Gesellschaft (ohne steuerrechtliche Regelung: bei Sidestream<br />

Merger bringen Gesellschafter der übertragenden Gesellschaft<br />

Vermögen in die übernehmende Gesellschaft gegen Gewährung<br />

von Anteilen ein); vgl. für den rein nationalen Fall: § 13<br />

UmwStG; für EU-Ebene: Art. 8 FRL.<br />

• Übertragung von Verlustvorträgen; vgl. national: § 12 Abs. 3 S. 2<br />

UmwStG; EU-Ebene: Art. 6 FRL.<br />

122


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& Franchising<br />

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oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.2.3. Grenzüberschreitende Tatbestände<br />

-Steuerrecht<br />

Grenzüberschreitende Überführung von Wirtschaftsgütern<br />

- aktuell<br />

• Prinzip der aufgeschobenen Besteuerung im BS-Erlass EUrechtlich<br />

fraglich<br />

• Zwangsrealisation nach 10 Jahren problematisch<br />

• Kann Überführung einen Ersatzrealisationstatbestand<br />

begründen?<br />

• Was passiert bei Verbrauch oder Untergang des WG im<br />

Zuzugsstaat?<br />

� Neuregelung erforderlich<br />

123


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.2.3. Grenzüberschreitende Tatbestände<br />

-Steuerrecht<br />

Grenzüberschreitender Anteilstausch - aktuell<br />

Problematisch sind:<br />

• grenzüberschreitende Buchwertverknüpfung in<br />

§ 23 Abs. 4 UmwStG<br />

• Nacheinbringungs-Veräußerungssperre in<br />

§ 26 Abs. 2 UmwStG<br />

• Anwendung von § 23 Abs. 4 UmwStG nur auf EU-Fälle<br />

• § 20 Abs. 3 UmwStG EU-rechtlich problematisch<br />

124


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Vertrieb direkt<br />

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Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.2.4. SEStEG - Steuerrecht<br />

„Entwurf eines Gesetzes über steuerliche Begleitmaßnahmen zur<br />

Einführung der Europäischen Gesellschaft und zur Änderung<br />

weiterer steuerrechtlicher Vorschriften (SEStEG-E)“<br />

� Regelungen für die grenzüberschreitende Umwandlung und die<br />

Sitzverlegung<br />

� Umwandlungsmöglichkeiten für SE / SCE entsprechend SE- /<br />

SCE-VO<br />

� Verschmelzung / Spaltung zu BW nur, soweit Besteuerungsrecht<br />

D nicht eingeschränkt wird � BS-Bedingung<br />

� Sitzverlagerung: Besteuerung von WG zum gemeinen Wert,<br />

sobald das Besteuerungsrecht D am Veräußerungsgewinn<br />

ausgeschlossen oder beschränkt wird<br />

� BS-Bedingung entspricht Fusions-RL<br />

� stille Reserven können nicht steuerneutral „exportiert“ werden!<br />

125


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.2.4. SEStEG - Steuerrecht<br />

� Entstrickungsregelung nach dem Prinzip der Sofortversteuerung<br />

� Verstrickungsregelung für WG, die in den Besteuerungsbereich<br />

D verbracht werden � Abschreibungspotenzial, soweit stille Reserven<br />

ausländ. Besteuerung unterlegen haben<br />

� Grundsatz: Ansatz mit gemeinen Wert<br />

Ausnahme: auf Antrag BW-Ansatz, soweit Besteuerungsrecht D<br />

gewahrt bleibt<br />

Körperschaft<br />

Körperschaft<br />

auf PersoGes oder nat. Person<br />

auf Körperschaft<br />

Einbringung von Betrieben, Teilbetrieben,<br />

Mitunternehmeranteilen<br />

Sonderregelung für<br />

einbringungsgeborene Anteile wird nachträgliche Besteuerung innerhalb<br />

7-jähriger Haltefrist (sukzessiver<br />

Abbau Korrekturposten)<br />

126


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VI.2.4. SEStEG - Steuerrecht<br />

� Besteuerung des Gesellschafters: § 17 Abs. 5 EStG-SEStEG<br />

� Sitzverlagerung einer SE / SCE: Besteuerung bei tatsächlicher<br />

Anteilsveräußerung � drohende Doppelbesteuerung<br />

� Sitzverlagerung einer Gesellschaft mit nationalem Gesellschaftsstatut:<br />

Besteuerung, sobald D durch Sitzverlagerung Besteuerungsrecht<br />

an den Anteilen verliert / eingeschränkt wird<br />

� § 17 Abs. 5 EStG-SEStEG würde nicht gegen Fusions-RL<br />

(sekundäres Recht) sondern gegen Niederlassungs- / Kapitalverkehrsfreiheit<br />

(primäres Recht) verstoßen<br />

� Verlustvorträge<br />

aktuell: grds. gehen Verlustvorträge bei Spaltungs- / Verschmelzungsvorgängen<br />

zwischen KapGes über<br />

UmwStG / SEStEG: Verlustvorträge sollen grds. verloren gehen<br />

� keine Einschränkung hinsichtlich Mindestbesteuerung<br />

� Nutzung Verlustvorträge bei übertragender KapGes durch<br />

Aufdeckung stiller Reserven (TW!), für aufnehmende KapGes<br />

Abschreibungspotential<br />

� Vorgabe Fusions-RL erfüllt: für Übergang von Verlustvorträgen<br />

vergleichbare Regelung wie für Inlandssachverhalte<br />

127


Lizenzvergabe<br />

und & Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte/<br />

Betriebsstätte<br />

Ständiger Vertreter<br />

Kooperation<br />

ochtergesellschaft,<br />

Tochtergesellschaft<br />

Kauf, Beteilgung<br />

Sitzverlagerung<br />

Aktuelle<br />

& Entwicklungen<br />

Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VII.1.1. Private Limited – Allgemein<br />

Vorteile der Ltd.<br />

� Geringeres Eigenkapital<br />

� Schnellere Gründung<br />

� Transparenz der Gesellschaftsform für Kunden<br />

� Keine Haftung des Privatvermögens (wie GmbH)<br />

� Hohe vertragliche Flexibilität<br />

� Hinzunahme weiterer Gesellschafter oder Durchführung einer<br />

Kapitalerhöhung jederzeit möglich<br />

� Mit Limited ist geschäftlicher Neustart nach Insolvenz möglich<br />

� „Gesellschaft unterliegt dem englischen, firmenfreundlichen<br />

Gesellschaftsrecht (zB kein Notar bei Satzungsänderung)?“<br />

� Löschung gegen eine Gebühr von 10 Pfund<br />

� geringere Mitwirkung Arbeitnehmer<br />

� Ltd. & Co. KG<br />

128


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VII.1.1. Private Limited - Allgemein<br />

Nachteile der Ltd. (I)<br />

� Komplexität aufgrund zwei geltender Rechtssysteme: gesellschaftsrechtlich<br />

gilt englisches Recht, steuerlich und bilanziell<br />

gelten sowohl deutsches als auch englisches Recht<br />

� Bei wesentlicher Tätigkeit in Deutschland muss sowohl Steuererklärung<br />

in Deutschland als auch Jahresabschluss in England<br />

eingereicht werden<br />

� Zugezogene Ltd. mit ausschließlicher Tätigkeit in D hat nach<br />

deutschem und englischem Recht zu bilanzieren<br />

� Kapitalbeschaffung bei Bank wegen geringem Stammkapital<br />

erschwert (Akzeptanz insgesamt gering)<br />

� Auf Grund der Transparenz kaum Anonymität für den Unternehmer<br />

� Hartes Sanktionsregime der britischen Behörden<br />

� Haftung nach englischem Recht (dem Unternehmer nicht bekannt),<br />

so dass erhöhter Beratungsaufwand besteht<br />

129


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VII.1.1. Private Limited - Allgemein<br />

Nachteile der Ltd. (II)<br />

� Allgemein hohe laufende Kosten für Rechtsberatung, Übersetzung,<br />

Verwaltung, Stellung des Geschäftsführers (director) und<br />

des Sekretärs (secretary) und für den Unterhalt des Satzungssitzes<br />

(registered office), Folgekosten durch Bürositz in Großbritannien<br />

� Gründung erfordert Adresse und Vertreter in England (Kosten für<br />

entsprechende Dienstleistung, evtl. Gefahr der Abhängigkeit von<br />

Agentur)<br />

� Strenge, mit der Rechnungslegung zusammenhängende Offenlegungspflichten;<br />

bei Verstößen gegen die Publizitätspflichten<br />

kann auf eine gerichtliche Auflösung hingewirkt werden<br />

130


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VII.1.2. Private Limited - Rechtliche Erwägungen<br />

Gründung einer Ltd. (I)<br />

� Stammkapital 1 Pfund pro Gesellschafter<br />

� Gesellschaftsvertrag (notarielle Beurkundung nicht nötig)<br />

Inhalt: Einlagen/Finanzierung, Minderheitenschutz,<br />

Gewinnentnahmen, erbrechtliche Nachfolge,<br />

Wettbewerbsverbot<br />

� Nominalbetrag ist im Vertrag festzuhalten (Betrag bis zu dem die<br />

directors Anteile ausgeben können)<br />

� Gesellschafter- / Geschäftsführerstruktur:<br />

� mindestens company director (Geschäftsführer) und<br />

secretary (Sekretär) notwendig (ggf. noch shareholder)<br />

� Errichtung eines registered office am Sitz der Gesellschaft<br />

� Kapitalaufbringung (Sachgründung möglich)<br />

� Rechtsformzusatz „Ltd.“ ist zwingend<br />

131


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VII.1.2. Private Limited - Rechtliche Erwägungen<br />

Gründung einer Ltd. (II)<br />

� Anmeldung beim Handelsregister (Haftungsbeschränkung tritt<br />

auch für deutschen Raum ein)<br />

� Fehler bei Gründung unbeachtlich (fehlerhafte Gesellschaft ist<br />

dem englischen Recht fremd, insoweit geht Verkehrsschutz vor)<br />

Pflichten bei Verlagerung des Verwaltungssitzes nach<br />

Deutschland<br />

� Eintragung im deutschen Handelsregister (Anforderungen richten<br />

sich nach h.M. nach §§ 13d ff HGB (nicht § 33 HGB):<br />

notariell beglaubigte Registereintragung, notariell beglaubigte Abschrift<br />

des Gesellschaftervertrages, beglaubigte Übersetzung des<br />

Gesellschaftervertrages, Zeichnungsbeglaubigung des directors<br />

� Anmeldung beim Gewerbeamt<br />

� Anmeldung des Gewerbes beim Finanzamt<br />

� IHK-Mitgliedschaft mit Eintragung<br />

132


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VII.1.2. Private Limited - Rechtliche Erwägungen<br />

Führung einer Limited (I)<br />

� Hoher Organisationsaufwand im Hinblick auf Verwaltung nach<br />

englischem Gesellschaftsrecht (zB Inhalt und Form von Gesellschafterbeschlüssen,<br />

Zulässigkeit von Gewinnausschüttungen,<br />

Vererbung von Geschäftsanteilen, Auflösung und Abwicklung der<br />

Gesellschaft, etc);<br />

andererseits: formlose Übertragung der Anteile möglich<br />

� Umfangreiche Publizitätspflichten gegenüber britischen<br />

Behörden (zB annual return, also die jährliche Berichtspflicht<br />

bezüglich Registerstand, jährlicher directors report, Nachweis der<br />

steuerlichen Erfassung in Deutschland, Hinterlegung einer Bilanz<br />

und einer Gewinn- und Verlustrechnung 10 Monate nach Ende<br />

eines Geschäftsjahres)<br />

133


Lizenzvergabe<br />

& Franchising<br />

Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VII.1.2. Private Limited - Rechtliche Erwägungen<br />

Führung einer Limited (II)<br />

� Scharfe Sanktionen bei Verletzung dieser Pflichten (bei Fristversäumnis<br />

Löschung von Amts wegen und Verfall der Vermögenswerte<br />

an die englische Krone)<br />

� Beschäftigung der Mitarbeiter im Inland nach deutschem<br />

Arbeits- und Sozialversicherungsrecht (auch Betriebsverfassungsrecht)<br />

� Mitbestimmung in Unternehmensorganen unterliegt dem Recht<br />

des Gründerstaates (in Großbritannien ausnahmslos keine Beteiligung)<br />

134


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Vertrieb direkt<br />

oder über Dritte<br />

Betriebsstätte<br />

Kooperation<br />

Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VII.1.2. Private Limited – Rechtliche Erwägungen<br />

Haftung der Gesellschafter / Geschäftsführer<br />

� Grundsatz<br />

• Haftung der Gesellschafter / Geschäftsführer auf Einlage<br />

beschränkt<br />

• Handelndenhaftung: Grundsätzlich keine analoge<br />

Anwendung deutschen Rechts (hier § 11 II HGB für<br />

Nichteintragung einer Ltd. ins Handelsregister), da<br />

diskriminierend; deutsches Recht sieht nur Zwangsgeld vor<br />

� M1: Haftung nach deutschem Deliktsrecht wegen Verstoßes<br />

gegen Aufklärungspflichten nach L.M. nicht ausgeschlossen:<br />

• Existenzvernichtungshaftung<br />

• Insolvenzverschleppungshaftung (nicht allein wegen<br />

geringem Gründungskapital, da dies keine rechtsmissbräuchliche<br />

Unterkapitalisierung)<br />

• evtl. Kapitalerhaltungshaftung ( §§ 30, 31 GmbHG analog)?<br />

� M2: wohl Haftung nach dem Recht des Gründerstaates (wrongful<br />

trading und fraudulent trading oder „lifting the corporate veil“<br />

= Durchgriffshaftung)<br />

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oder über Dritte<br />

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Tochtergesellschaft<br />

Sitzverlagerung<br />

& Verschmelzung<br />

Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VII.1.3. Private Limited - Steuerrecht<br />

Nein<br />

Keine KSt-Pflicht<br />

� Gewinn wird Gesellschaftern<br />

als Mitunternehmer<br />

gem.<br />

§ 15 Abs. 1 Nr. 2 EStG<br />

zugeschrieben<br />

Deutsches KSt-Recht Englisches KSt-Recht<br />

Ort der Geschäftsleitung in D?<br />

§ 1 Abs. 1 KStG iVm § 10 AO<br />

Ja<br />

Fällt die Gesellschaft in den Katalog<br />

der § 1 Abs. 1 Nr. 1 bis 6 KStG<br />

Ja<br />

Körperschaftsteuersubjekt auf<br />

Grund eines Typenvergleichs?<br />

Ja<br />

Unbeschränkte KSt-Pflicht<br />

in D<br />

„Residence“ in England?<br />

„Where central management and<br />

control of trade and business<br />

are exercised?“<br />

grds. auch eine in England<br />

gegründete KapGes!<br />

Ja<br />

Unbeschränkte KSt-Pflicht<br />

in England<br />

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VII.1.3. Private Limited - Steuerrecht<br />

Fall 1: Unternehmenstätigkeit nur in D (zugezogene Ltd.): unbeschränkte<br />

Steuerpflicht in D und UK<br />

� DBA: Ort der tatsächlichen Geschäftsleitung<br />

� ausschließliches Besteuerungsrecht D<br />

Fall 2: Unternehmenstätigkeit in D mit BS in UK: unbeschränkte<br />

Steuerpflicht in D und UK<br />

� DBA � Ansässigkeit in D � Einkünfte der UK-BS in D unter<br />

Progressionsvorbehalt freigestellt<br />

� DBA � Ansässigkeit in UK � Einkünfte der D-BS<br />

unterliegen in UK der Anrechnungsmethode<br />

� DBA-tie-breaker läuft ins Leere (ggf.)<br />

� Doppelbesteuerung kann drohen<br />

Fall 3: Unternehmenstätigkeit ausschließlich in UK<br />

� Ansässigkeit in UK, ausschließliches Besteuerungsrecht<br />

UK<br />

� Ausschüttungen beim Gesellschafter in D<br />

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VII.1.3. Private Limited - Steuerrecht<br />

Die drei dargestellten Fälle führen zu unterschiedlichen steuerlichen<br />

Belastungen:<br />

Fall 1 Fall 2 Fall 3<br />

D KSt<br />

25%<br />

UK KSt<br />

19%<br />

D KSt<br />

25%<br />

UK KSt<br />

19%<br />

Gewinn 100,00 50,00 50,00 100,00<br />

GewSt (400%) -16,67<br />

KSt -20,83<br />

SolZ -1,15<br />

Steuer Ltd. -38,65 -9,50 -19,33 -19,00<br />

Nettodividende 61,35 40,50 30,67 81,00<br />

D KSt<br />

25%<br />

Ausschüttung 71,17 81,00<br />

steuerfrei -30,68 -40,50<br />

steuerpfl. Eink. 1 / 2 30,68 35,59 40,50<br />

ESt (42% + SolZ) 13,60 15,77 17,95<br />

Steuerbelastung 52,25% 44,60% 36,95%<br />

Quelle: DStR 2005, 2101 ff.<br />

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VII.2.1. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

-Allgemein<br />

Seit Oktober 2004 besteht für Unternehmen, die in verschiedenen<br />

Mitgliedstaaten der europäischen Union tätig sind oder tätig werden<br />

wollen, die Möglichkeit, eine SE zu gründen. Der Zulauf deutscher<br />

Unternehmen ist jedoch bisher eher zurückhaltend (zB Allianz)<br />

Wesentliche Merkmale der Societas Europaea (SE)<br />

� Sitz und Hauptverwaltung müssen am selben Ort sein (§ 2 SEAG)<br />

� Verlegung ins Ausland löst Austrittsrecht der Minderheitsaktionäre<br />

mit Barabfindungsangebot aus<br />

� Dualistisches oder monistisches System der Leitungsorgane<br />

� Keine steuerlichen Sonderregelungen � allgemeine Grundsätze<br />

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VII.2.1. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

-Allgemein<br />

Vorteile<br />

� Grenzüberschreitende Mobilität (Sitzverlegung, grenzüberschreitende<br />

Verschmelzung zur SE, grenzüberschreitende<br />

Einbringung in SE) ohne Gründung von Tochtergesellschaften<br />

� Flexibilität bzgl. Corporate Governance (monistische oder<br />

dualistische Unternehmensorganisation; Mitbestimmung als<br />

Verhandlungssache)<br />

� Flexibilität bzgl. anwendbaren Rechts durch Sitzverlagerung<br />

� Vereinheitlichungsmöglichkeiten bei Konzernberichterstattung und<br />

Managementstrukturen (Kostenersparnis)<br />

� Originär europäische Rechtsform hinsichtlich Corporate Identity,<br />

Unternehmenskultur und Kundenfokussierung<br />

� Gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den großen<br />

Konzernen aus USA und Asien<br />

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VII.2.1. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

-Allgemein<br />

Nachteile<br />

� Mangels einheitlichen europäischen Gesellschaftsrecht ist die<br />

Rechtslage äußerst komplex<br />

� Es kann bei Verschmelzung zum höchsten Mitbestimmungsstandard<br />

der beteiligten Gesellschaftsformen kommen (Vorteil<br />

der Verschmelzungsrichtlinie)<br />

� Mindestkapital von EUR 120.000<br />

� Landesbezogene Besteuerung und Bilanzierung<br />

� Satzungssitz und Hauptverwaltung müssen sich im selben<br />

Mitgliedsstaat befinden (eingeschränkte Mobilität gegenüber<br />

nationalen Gesellschaftsformen, die sich auf Rechtsprechung des<br />

EuGH in Sachen „Überseering“ und „Inspire Art“ berufen können)<br />

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VII.2.2. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

� Rechtsgrundlagen im EU-Recht und im nationalen Recht<br />

Es gilt folgende Hierarchie aufgrund der Generalverweisungen in<br />

Art. 9 Abs. 1 SE-VO<br />

� Vorrangig gilt EU-Verordnung über Statut der SE (aufgrund von<br />

vielen Lücken Verweisung auf nationale Vorschriften)<br />

� Satzungsbestimmungen auf Grundlage der SE-Verordnung<br />

� Nationales Recht der Mitgliedstaaten, das speziell zur Umsetzung<br />

von die SE betreffenden Gemeinschaftsmaßnahmen erlassen<br />

wurde (SEAG)<br />

� Nationales Aktienrecht des Sitzstaates der SE<br />

� Satzungsbestimmungen auf der Grundlage des nationalen<br />

Aktienrechts<br />

� 25 Gestaltungsmöglichkeiten abhängig von der Wahl des Sitzes<br />

(keine einheitliche Rechtsform)<br />

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VII.2.2. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

Gründungsvoraussetzungen<br />

� Numerus clausus der Gründungsformen<br />

1) Verschmelzung von mindestens zwei Aktiengesellschaften<br />

aus verschiedenen EU-Mitgliedstaaten<br />

2) Bildung einer Holding–SE durch AG/GmbH aus verschiedenen<br />

Mitgliedstaaten<br />

3) Bildung einer gemeinsamen Tochter-SE<br />

4) Umwandlung (Formwechsel) einer AG, wenn mindestens<br />

eine Tochter in einem anderen EU-Mitgliedstaat<br />

� Mindestkapital EUR 120.000 (gesamter Netto-Wert der beteiligten<br />

Gesellschaften) � notfalls ist vorweg eine Barerhöhung<br />

nötig<br />

� Registrierung im Staat des Sitzes und der Hauptverwaltung (in<br />

Deutschland im Handelsregister)<br />

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VII.2.2. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

Sitzverlagerung<br />

� SE kann ihren Sitz identitätswahrend in einen anderen Mitgliedstaat<br />

verlegen, Art. 8 Abs.1 SE-VO<br />

� Leitungsorgan oder Verwaltungsrat müssen Verlegungsplan<br />

aufstellen (inklusive Abfindungsangebot für widersprechende<br />

Aktionäre, § 12 SEAG)<br />

� Unklar, aber wohl keine 2-Jahres-Frist nach Eintragung, wie bei<br />

Umwandlung zu nationaler Aktiengesellschaft<br />

� Bericht über wirtschaftliche und rechtliche Auswirkungen über<br />

Sitzverlagerung<br />

� Hauptversammlungsbeschluss<br />

� Abschluss der Sitzverlegung mit Eintragung ins Register (in D<br />

nur, wenn zuständiges Gericht alle erforderlichen Rechtshandlungen<br />

und Formalitäten bescheinigt: Sicherheitsleistung an<br />

Gläubiger, § 13 SEAG, Negativerklärung, dass keine Klage gegen<br />

Verlegungsbeschluss erhoben wurde, § 14 SEAG)<br />

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VII.2.2. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

Auflösung / Umstrukturierung<br />

� Bei Auflösung und Liquidation ist mitgliedstaatliches Recht<br />

anwendbar, Art. 63 SE-VO (ist Verwaltungssitz nicht mehr in<br />

dem Staat, in dem die SE registriert wurde, so gilt dies als<br />

Auflösungsgrund, Art. 64 SE-VO, § 52 SEAG)<br />

� Umwandlung in nationale Aktiengesellschaft möglich, aber<br />

erst zwei Jahre nach Eintragung der SE oder nach Genehmigung<br />

der ersten beiden Jahresabschlüsse, Art. 66 Abs. 1 SE-VO<br />

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VII.2.2. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

Wahlrecht zwischen monistischem und dualistischem<br />

System<br />

� Dualistisches System (Deutschland) mit Vorstand und<br />

Aufsichtsrat (in erster Linie Anwendung des deutschen<br />

Aktiengesetzes)<br />

Dualistisches System<br />

Hauptversammlung Leitungsorgan Aufsichtsorgan<br />

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VII.2.2. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

� Monistisches Board-System (USA, England) mit nur einem<br />

Verwaltungsorgan � Verwaltungsrat erfüllt Aufgaben des<br />

Vorstands und des Aufsichtsrates<br />

• Verwaltungsrat besteht im Regelfall aus drei Mitgliedern<br />

• Bestellung mindestens eines geschäftsführenden Direktors<br />

(dieser kann Dritter oder Mitglied des Verwaltungsrates sein)<br />

• Direktoren sind weisungsgebunden und können jederzeit<br />

abberufen werden<br />

• Regeln des SEAG anwendbar (grds. kein Rückgriff auf AktG)<br />

Monistisches System<br />

Hauptversammlung Verwaltungsrat<br />

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& Verschmelzung<br />

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& Europäische AG<br />

VII.2.2. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

- Rechtliche Erwägungen<br />

Mitbestimmung<br />

• Arbeitnehmerbeteiligung ist bei der SE nur ausgeschlossen,<br />

wenn keine der beteiligten Gesellschaften vor Eintragung der SE<br />

der Mitbestimmung unterlag<br />

• Sonst Verhandlung über Mitbestimmung zwischen Arbeitnehmerund<br />

Arbeitgebervertretern aller beteiligten Gesellschaften (6<br />

Monate Verhandlungszeitraum, einvernehmlich verlängerbar<br />

um weitere 6 Monate)<br />

• Wird kein Konsens erzielt, so richtet sich Mitbestimmung nach<br />

dem höchsten Anteil der Arbeitnehmervertreter in den<br />

Gründungsgesellschaften (wenn mindestens 25 % aller<br />

Arbeitnehmer der Mitbestimmung unterliegen)<br />

� Vorteil der Verschmelzungsrichtlinie<br />

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& Europäische AG<br />

VII.2.3. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

-Steuerrecht<br />

Gründungsalternativen<br />

1) Verschmelzung von zwei oder mehr AG´s aus verschiedenen<br />

Mitgliedsstaaten<br />

D-AG<br />

Ö-AG<br />

F-S.A.<br />

� Verschmelzung D-AG auf F-S.A. unter Begründung einer SE<br />

� Ö-AG hält eine SE mit Sitz in F und BS in D<br />

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& Europäische AG<br />

VII.2.3. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

-Steuerrecht<br />

Gründungsalternativen<br />

2) Einbringung von Beteiligungen an europäischen KapGes (zB AG,<br />

GmbH) in eine Holding-SE<br />

D-AG<br />

Ö-AG<br />

Einbringung<br />

F-S.A.<br />

Anteile<br />

NL<br />

Holding-SE<br />

� Einbringung Anteile D-AG / F-S.A. in neu gegründete Holding-<br />

SE<br />

� Ö-AG erhält dafür Anteile an der Holding-SE<br />

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Private Limited<br />

& Europäische AG<br />

VII.2.3. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

-Steuerrecht<br />

Gründungsalternativen<br />

3) Einbringung von Unternehmensvermögen (auch Beteiligungen) in<br />

eine Tochter-SE durch mindestens zwei europäische AG´s<br />

D-GmbH D-AG F-S.A. Ndl. Paris<br />

Tochter-SE (B)<br />

� Einbringung Anteile an D-GmbH / Ndl. Paris in neu gegründete<br />

Tochter-SE (B)<br />

� D-AG und F-S.A. erhalten dafür Anteile an der Tochter-SE (B)<br />

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VII.2.3. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

-Steuerrecht<br />

Gründungsalternativen<br />

4) Formwechsel einer AG<br />

D-AG<br />

Ö-AG<br />

F-S.A.<br />

Ö-SE<br />

� Ö-AG beschließt den Formwechsel in Ö-SE<br />

� Ö-SE hält ausschließlich Beteiligung an D-AG / F-S.A.<br />

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VII.2.3. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

-Steuerrecht<br />

Laufende Besteuerung<br />

� Besteuerung der SE nach den Steuergesetzen des Sitzstaates<br />

– unter Vorbehalt der anwendbaren DBA<br />

� In D unterliegt die SE damit der KSt, Soli, GewSt<br />

� Konzernbesteuerung in EU nur in wenigen Staaten, wie zB Großbritannien,<br />

Dänemark, Österreich, möglich<br />

� Europaweit unterschiedliche Steuersätze bei der Gewinnbesteuerung<br />

� D: unbeschränkte KSt-Pflicht mit Sitz in D oder beschränkte KSt-<br />

Pflicht bei BS in D mit den zurechenbaren Einkünften<br />

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& Europäische AG<br />

VII.2.3. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

-Steuerrecht<br />

Sitzverlegung (Art. 8 Abs. 1 SE-VO)<br />

„ Der Sitz der SE kann in einen anderen Mitgliedstaat verlegt<br />

werden. Diese Verlegung führt weder zur Auflösung der SE<br />

noch zur Gründung einer neuen juristischen Person“.<br />

� Entsprechend der Fusionsrichtlinie (Änderungsrichtlinie):<br />

Steuerneutralität, wenn SE eine BS in dem Mitgliedstaat<br />

behält, in dem sie vorher ihren Sitz hatte (Anwendung ab<br />

01.01.2006)<br />

� Verluste (steuerlich noch nicht berücksichtigt) bleiben trotz<br />

Sitzverlegung bei der BS nach nationalem Recht berücksichtigungsfähig<br />

� Sitzverlegung darf keine Besteuerung beim Gesellschafter<br />

auslösen<br />

aber: Besteuerungsrecht bei tatsächlicher Anteilsveräußerung<br />

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VII.2.3. Die Europäische Aktiengesellschaft<br />

- Zeitplan „Weg zur SE“<br />

Zeitplan<br />

Letter of Intent<br />

Bewertung der zu verschmelzenden Gesellschaften<br />

Erstellung von Verschmelzungsplan und -bericht<br />

Offenlegung des Verschmelzungsplans<br />

Prüfung des Verschmelzungsplans (einschl. Umtauschrelation)<br />

Bildung eines besonderen Verhandlungsgremiums<br />

Verhandlungen mit besonderem Verhandlungsgremium<br />

Einberufung der Hauptversammlung<br />

Zustimmung der Hauptversammlung<br />

Ebene 1 - Prüfung<br />

Ebene 1 - Freigabe<br />

Ebene 2 - Prüfung<br />

Ebene 2 - Freigabe<br />

Eintragung der SE<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />

155


Rödl & Partner<br />

Niederlassung München<br />

Rödl & Partner München GbR<br />

Arabellastraße 15, 81925 München,<br />

Tel.: +49 (0) 89 – 92 87 80-0<br />

Fax: +49 (0) 89 – 92 87 80-300<br />

Steuerberatung<br />

Dr. Gerd Uwe Hegenloh<br />

Wirtschaftsprüfer, Steuerberater<br />

Geschäftsführender Partner<br />

Steuerberatung<br />

Adelheid Vilsmeier<br />

Steuerberater, Dipl.-BW<br />

Rechtsberatung<br />

Robert Schillinger<br />

Rechtsanwalt, Dipl.-Kfm.<br />

Partner<br />

Rödl & Partner Anwaltskanzlei München GbR<br />

Arabellastraße 15, 81925 München,<br />

Tel.: +49 (0) 89 – 92 87 80-0<br />

Fax: +49 (0) 89 – 92 87 80-780<br />

• Leiter Bereich Wirtschaftsprüfung und<br />

Steuerberatung<br />

• Beratung von mittelständischen Unternehmen<br />

• Controlling<br />

e-mail: Gerd.Hegenloh@roedl.com<br />

• Leitung Bereich Steuerstruktur / Int. Steuerrrecht<br />

• Unternehmensstrukturierung<br />

• Steuern im Bereich Sanierung / Restrukturierung<br />

• Inbound / Outbound<br />

e-mail: Adelheid.Vilsmeier@roedl.com<br />

• Restrukturierung, Sanierung, Krisenberatung<br />

• Corporate Finance<br />

• Umwandlungsrecht, Umstrukturierung<br />

• Italienisches Wirtschaftsrecht<br />

e-mail: Robert.Schillinger@roedl.com<br />

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