Automobilzulieferer (2013)
Sonderveröffentlichung als Beilage zum Handelsblatt am 6. September 2013. Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.
Sonderveröffentlichung als Beilage zum Handelsblatt am 6. September 2013.
Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sonderveröffentlichung deS verbandeS der automobilinduStrie | September <strong>2013</strong><br />
d<br />
ie Vernetzung – also die digitale Revolution auf Rädern<br />
– ist für die Automobilindustrie neben der Elektromobilität<br />
eine von zwei großen Zukunftschancen, auf die<br />
wir unsere Entwicklung fokussieren. Mit dem Forschungsprojekt<br />
simTD sind wir auf dem Weg zu dieser Vision einen großen<br />
Schritt nach vorne gekommen. SimTD steht für „Sichere Intelligente<br />
Mobilität – Testfeld Deutschland“. Ziel des Testlaufs<br />
reif für den Alltagseinsatz<br />
die Kommunikation zwischen fahrzeugen und infrastruktur steigert<br />
verkehrssicherheit, Komfort und effizienz.<br />
Dank Car-to-x-Kommunikation erhalten Verkehrsteilnehmer wichtige Informationen früher und können<br />
damit in potenziellen Gefahrensituationen schnell und angemessen reagieren<br />
Weniger Immissionen dank Scr<br />
TrEndS<br />
die zunehmende anzahl von immissionsrichtlinien stellt automobilhersteller und deren Zulieferer vor immer<br />
neue herausforderungen. gefragt sind Systeme, die flexibel immer strengeren normen gerecht werden können.<br />
b<br />
ereits am 1. September 2014 wird die<br />
Schadstoffklasse Euro 5 von Euro 6<br />
abgelöst werden. Die Abgasgrenzwerte<br />
für Neufahrzeuge werden dabei erheblich<br />
reduziert. Dies betrifft insbesondere Dieselfahrzeuge,<br />
deren<br />
Der Autor<br />
Martin Ehret<br />
Prokurist Bereichsleiter<br />
Entwicklung Fluid<br />
Veritas AG<br />
Zahl in Europa in<br />
den letzten Jahren<br />
enorm gestiegen<br />
ist. Die für sie<br />
gravierendste Änderung<br />
betrifft die<br />
stark reduzierten<br />
Stickoxidgrenzwerte.<br />
Seitens der<br />
Europäischen Union<br />
werden bereits<br />
seit dem 1. Januar<br />
2010 deutlich verminderte Stickoxidgrenzwerte<br />
gefordert. Diese sind in der Luftqualitätsrichtlinie<br />
festgehalten, die die Schadstoffkonzentration<br />
in der Umgebungsluft (Immission)<br />
regelt.<br />
Da die Umsetzung dieser gesetzlichen<br />
Vorgaben nicht mehr nur alleine durch optimierte<br />
Verbrennungsmotoren erzielt werden<br />
war es, die Alltagstauglichkeit und Wirksamkeit von Car-to-X-<br />
Kommunikation unter realen Bedingungen zu erproben. Car-to-<br />
X-Kommunikation bedeutet: Fahrzeuge tauschen Informationen<br />
untereinander und mit Einrichtungen der Infrastruktur aus.<br />
Dieser Informationsaustausch kann einen enormen Zugewinn<br />
an Sicherheit, Komfort und Effizienz im Straßenverkehr bringen.<br />
Denn die Car-to-X-Technologie erweitert das Sichtfeld der<br />
Fahrzeuge. SimTD hat die<br />
Alltagstauglichkeit dieser<br />
Technologie unter Alltagsbedingungen<br />
nachgewiesen.<br />
Durch Car-to-X-Kommunikation<br />
werden Fahrzeuge<br />
und Infrastruktur<br />
elektronisch vernetzt. So<br />
werden etwa nachfolgende<br />
und entgegenkommende<br />
Verkehrsteilnehmer über potenzielle<br />
Gefahren frühzeitig<br />
informiert. Informationen zur<br />
Verkehrslage werden an die<br />
Verkehrszentralen übermittelt,<br />
die den Verkehr noch<br />
besser steuern können. Die<br />
kann, ist die Automobilindustrie gezwungen,<br />
neue Lösungen zu finden. Ein Lösungsansatz,<br />
der seit langem in Kraftwerksfeuerungsanlagen<br />
zur Reduzierung der Schadstoffbelastung<br />
angewendet wird: die Selektive Katalytische<br />
Reduktion (engl. Selective Catalytic Reduction,<br />
kurz SCR). Diese ermöglicht eine selektive<br />
chemische Reaktion am Katalysator, mit der<br />
bevorzugt Stickoxide reduziert werden können,<br />
ohne dass unerwünschte Nebenreaktionen<br />
stattfinden. Da das für Kraftfahrzeuge gewählte<br />
Reduktionsmittel flüssig ist, wird im Fahrzeug<br />
ein System ähnlich der Kraftstoffanlage<br />
zur Bevorratung und Dosierung notwendig.<br />
komplexer Aufbau im Pkw<br />
Die ersten SCR-Systeme wurden bei Nutzfahrzeugen<br />
eingeführt, um die Euro-5-Norm<br />
erfüllen zu können. Seit bekannt ist, dass die<br />
Euro-6-Norm in Kraft tritt, wird die Entwicklung<br />
dieser Systeme auch für Pkw vorangetrieben<br />
und zum Teil in Serie produziert. Da<br />
der Bauraum in einem Pkw jedoch geringer<br />
ist als bei einem Lkw und die Ansprüche der<br />
Bedienbarkeit seitens der Verbraucher höher<br />
Verkehrsteilnehmer können<br />
wiederum ihre Fahrtrouten so<br />
SCR-System aus der Serienproduktion: Das flüssige Reduktionsmittel AdBlue ® setzt ein System zur<br />
Bevorratung und Dosierung voraus<br />
sind, bedingt das System einen komplexeren<br />
Aufbau. Bei der Entwicklung und Umsetzung<br />
von Komponenten für reibungslose Befüll- und<br />
Entlüftungsvorgänge sowie zur Speicherung<br />
des Reduktionsmittels unterstützen die Materialexperten<br />
der Veritas AG die internationale<br />
anpassen, dass sie auf schnellstem<br />
Wege, komfortabel und sicher ans<br />
Ziel kommen.<br />
Zu den rund 30 getesteten<br />
Funktionen gehört zum Beispiel der<br />
Ampelphasenassistent: Dabei informiert<br />
eine Ampel herankommende<br />
Fahrzeuge mithilfe eines Senders,<br />
wann sie umschalten wird. Das Auto<br />
teilt dem Fahrer nun die optimale<br />
Geschwindigkeit mit, damit eine<br />
grüne Welle erreichbar ist. Das ist<br />
viel sinnvoller, als mit der maxima-<br />
Der Autor<br />
Dr. Ulrich Eichhorn<br />
Geschäftsführer des<br />
Verbandes der<br />
Automobilindustrie e.V.<br />
len Geschwindigkeit an Ampeln heranzufahren und bei Rot abzubremsen.<br />
Der Verkehr wird dadurch flüssiger und effizienter.<br />
Bei der Car-to-X-Markteinführung müssen Privatwirtschaft<br />
und öffentliche Hand von Anfang an zusammenarbeiten. In einer<br />
öffentlich-privaten Kooperation wird die Baustellenwarnung<br />
als erste simTD-Funktion ab 2015 realisiert. In den Niederlanden,<br />
Deutschland und Österreich werden Baustellen-Warn-<br />
anhänger mit Kommunikationseinheiten ausgestattet. Bereits<br />
bei geringen Ausstattungsraten ist hier ein für den Fahrer erlebbarer<br />
Nutzen und ein Sicherheitsgewinn auch für das Baustellenpersonal<br />
zu erwarten.<br />
www.vda.de<br />
Automobilindustrie. Ziel ist es, auf der Basis<br />
individueller Funktions- und Modullösungen,<br />
auch künftigen Schadstoffnormen gerecht zu<br />
werden.<br />
www.veritas.ag<br />
9