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Ansatzpunkte der Positiven Psychologie im Unternehmen<br />
Doch wie können konkret die Haltung der Positiven Psychologie sowie Interventionen im Unternehmen umgesetzt<br />
werden? Die Positive Psychologie setzt an drei Ebenen an:<br />
1. Auf der Ebene des Managements sind Kompetenzen rund um die Motivation der Mitarbeiter (durch Mitarbeiter<br />
gespräche, Belohnungssysteme etc.) gefordert, die durch einen ressourcenorientierten Führungsstil wirkungsvoll<br />
zum Einsatz kommen. Das Bewusstsein über eigene Stärken und die Stärken der Mitarbeiter ist dabei essentiell.<br />
2. Auf der Ebene des Teams ist die Entwicklung des Zusammenhalts, das Teambuilding, <strong>für</strong> wechselseitigen Respekt<br />
und eine optimale Arbeitsteilung wichtig. Die Positive Psychologie bietet dabei hilfreiche Unterstützungsmöglichkeiten<br />
v.a. bei der Kommunikation und Konfliktlösung.<br />
3. Außerdem hilft sie auf der Individualebene bei der Steigerung der Problemlösung, dem optimalen Einsatz eigener<br />
Stärken und erleichtert Kontroll- und Selbstwirksamkeitserleben, welche essentielle Faktoren <strong>für</strong> psychische<br />
Gesundheit darstellen.<br />
BEISPIEL<br />
Utho Creusen, langjähriger Personalvorstand bei der Media-<br />
Saturn Holding, hat 2002 die Positive Psychologie in dem<br />
Unternehmen eingeführt. Er setzte im ersten Schritt den sog.<br />
„Stärkenfinder“ ein und war bei den Mitarbeitern an den<br />
Stärken interessiert und fragte, was sie gern tun, anstatt die<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> die berufliche Stellung zu fordern.<br />
Ansatzpunkte der Positiven Psychologie im Unternehmen<br />
Es zeigte sich, dass einige Mitarbeiter auf der falschen Position<br />
besetzt waren und er nahm Versetzungen vor. Weiterhin<br />
arbeitete er mit den Mitarbeitern einzeln daran, die Arbeitsbedingungen<br />
an die Stärken anzupassen. Im Ergebnis konnte<br />
im Jahr 2006 eine Umsatzsteigerung von 46% zu Buche gehen.<br />
(Quelle: Spiegel Wissen 1, 2009)<br />
Die Umsetzung der Erkenntnisse der Positiven Psychologie in die Praxis erfolgt in fünf aufeinander aufbauenden Schritten.<br />
1. Schritt Zu Beginn jeder Maßnahme wird der status quo ermittelt. Entscheidend dabei sind z.B. die Fragen:<br />
· „Wie sieht die aktuelle Gesundheitsförderung aus?“,<br />
· „Was wird bisher getan?“,<br />
· „Wie erfolgreich läuft bisher die Umsetzung von betrieblicher Gesundheitsförderung?“,<br />
· „Wie hoch ist der Krankenstand aufgrund psychischer Ursachen?“.<br />
Dazu kommen u.a. Interviews, Fragebögen und 360°-Befragungen zum Einsatz.<br />
2. Schritt Ziele werden vereinbart und damit entschieden, wie die Schwerpunkte der Maßnahmen auf der Ebene<br />
des Managements, des Teams oder auf Individualebene gesetzt werden und welche Wissensbereiche<br />
oder Kernkompetenzen im Fokus stehen.<br />
© <strong>Spiegelneuronen</strong> – <strong>Akademie</strong> <strong>für</strong> Positive Psychologie 2012 Seite 5