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Führungsverhalten und Mitarbeitergesundheit - BVPG

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Belastendes <strong>Führungsverhalten</strong><br />

Stadler <strong>und</strong> Spieß (2003) haben im Rahmen eines Forschungsprojektes im Auftrag der<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeitsschutz <strong>und</strong> Arbeitsmedizin den Einfluss des <strong>Führungsverhalten</strong>s<br />

<strong>und</strong> sozialer Unterstützungsprozesse auf die Belastungssituation der Mitarbeiter untersucht.<br />

Dabei kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass folgende Führungsfaktoren<br />

demotivierend, belastend <strong>und</strong> tendenziell fehlzeitenfördernd sind:<br />

• mangelnde Weiterbildungsangebote,<br />

• zu häufige Versetzung an verschiedene Arbeitsplätze <strong>und</strong> kurzfristige Änderungen<br />

• der Tätigkeitsinhalte,<br />

• Konzentration auf die Sachaufgaben <strong>und</strong> Vernachlässigung der Personenaufgaben,<br />

• autoritäres <strong>Führungsverhalten</strong>,<br />

• zu geringe Anerkennung der Leistung der Mitarbeiter,<br />

• zu häufige <strong>und</strong> zu unsachliche Kritik,<br />

• Vorenthalten von Information,<br />

• mangelnde Vermittlung des Arbeitssinns,<br />

• ungerechte Arbeitsverteilung <strong>und</strong> fehlende Gleichbehandlung der Mitarbeiter,<br />

• zu ausgeprägte Kontrolle <strong>und</strong> Aufsicht,<br />

• unklare <strong>und</strong> ständig wechselnde Führungsrichtlinien,<br />

• zu geringe Einarbeitung neuer Mitarbeiter oder in neue Aufgaben,<br />

• Nichteinhalten von Versprechen über Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

• Leistungsziele werden nicht realistisch gesetzt <strong>und</strong> verursachen dadurch Zeitdruck<br />

• <strong>und</strong> Überst<strong>und</strong>en,<br />

• mangelnde Berücksichtigung der persönlichen Berufsziele der Mitarbeiter.<br />

Indirekte Auswirkungen von <strong>Führungsverhalten</strong> auf die Mitarbeiterges<strong>und</strong>heit<br />

Nach Untersuchungen von Vincent (2012) hat das <strong>Führungsverhalten</strong> vor allem einen indirekten<br />

Effekt auf das Befinden der Mitarbeiter, der über die Arbeitscharakteristika vermittelt<br />

wird. Bei der Erfassung von ges<strong>und</strong>heitsrelevantem <strong>Führungsverhalten</strong> spielt der<br />

Einfluss der Führungskraft auf die Arbeitsaufgabe <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Im Rahmen einer Studie wurden die Zusammenhänge zwischen den Ges<strong>und</strong>heitsindikatoren<br />

der Mitarbeiter mit dem <strong>Führungsverhalten</strong> der direkten Vorgesetzten untersucht.<br />

Dabei wurde festgestellt, dass folgende Aspekte die größten Effekte auf die Mitarbeiterges<strong>und</strong>heit<br />

ausübten:<br />

• Rollenklarheit<br />

– Was sind meine Aufgaben?<br />

– Wer ist wofür zuständig?<br />

– Ich weiß, was von mir erwartet wird.<br />

– Ich weiß, wer mir wann <strong>und</strong> wobei helfen kann.<br />

• Ressourcenorientierung der Führungskraft (Vorbildfunktion)<br />

– Ich kenne meine Ressourcen <strong>und</strong> die meiner MA <strong>und</strong> achte darauf (setze sie<br />

entsprechend bei der Arbeitsbewältigung ein).<br />

• Unterstützung<br />

– Mein Chef hilft mir, wenn ich nicht weiter komme…<br />

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