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3. Erfahrungsbericht Yannic Behovits - Wordpress Wordpress

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Daniel Ortega und die FSLN – Der Weg einer Revolution und die Wahlen 2011<br />

<strong>3.</strong> <strong>Erfahrungsbericht</strong> von <strong>Yannic</strong> <strong>Behovits</strong><br />

„FSLN! FSLN!“ Die Menge skandiert den Namen der Frente Sandinista de Liberación<br />

Nacional, der „Sandinistischen Nationalen Befreiungsfront“. Die Gesichter sind nass vor<br />

Tränen, Feierstimmung. Fahnen und Spruchbänder werden hochgehalten, die Menschen<br />

klatschen vor Freude. Überall die Farben Rot und Schwarz. Daniel Ortega und seine<br />

Mitstreiter kommen nur langsam voran, die Menschenmenge auf den Straßen der<br />

Hauptstadt Managua bremst sie. Die Sirene des Feuerwehrwagens, auf dem die Anführer<br />

der FSLN stehen, dröhnt laut, nur noch übertönt von den Gewehrschüssen, die in beinahe<br />

unaufhörlichen Salven abgefeuert werden. Sie haben es geschafft, das erreicht, wofür sie<br />

so lange gekämpft haben. An der Seite Ortegas steht der zukünftige Vizepräsident Sergio<br />

Ramírez. „Wir waren angekommen, die Welt würde auf den Kopf gestellt werden, der<br />

Traum Sandinos sollte wahr werden“, schreibt er später über diesen Moment. Nach fast 20<br />

Jahren im Untergrund der Katakomben Managuas, den Bergen Matagalpas und den<br />

Sümpfen des Río San Juan haben die Guerillatruppen den Kampf gegen Somozas<br />

Nationalgarde gewonnen. Der Diktator ist bereits aus dem Land geflohen. Eine neue Ära<br />

in der Geschichte Nicaraguas bricht an. Es ist der 20. Juli 1979.<br />

19. Juli 1979 – Einzug der Rebellen in<br />

Managua<br />

Über 30 Jahre sind seit dieser Revolution<br />

vergangen. Doch um die Verhältnisse in<br />

Nicaragua heute verstehen, muss man<br />

eben einen Blick in die Geschichte werfen.<br />

Vielleicht waren die Wahlen vom 6.<br />

November in deutschen Medien kurz ein<br />

Thema. Mehr aber auch nicht. Deshalb also<br />

hier eine „kleine“ Erklärung zur Revolution<br />

und dem was folgte. Ich hoffe es wird nicht<br />

zu trocken. Eines aber noch vorab:<br />

Geschichte ist niemals eindeutig, vor allem<br />

wenn sie noch nicht lange zurückliegt, deshalb gibt es natürlich auch von der Revolution<br />

verschiedene Ansichten. Ich habe mich bemüht, verschiedene Quellen zu nutzen und<br />

verschiedene Sichtweisen zu verdeutlichen, habe manchmal aber mit Sicherheit auch<br />

subjektive Anschauungen einfließen lassen. Und einen Anspruch auf Vollständigkeit kann<br />

ich mit diesem Bericht natürlich auch nicht erheben, dazu ist das Gebiet einfach zu<br />

umfangreich. Wenn also Fragen offen bleiben, einfach bei mir melden. Zum Thema:


Vorher (1979-2011)<br />

Während der Sandinistischen Revolution wurden zum ersten Mal in der Geschichte<br />

Nicaraguas die Arbeiter und Bauern, der ärmste und doch größte Teil der Bevölkerung ins<br />

Zentrum des Bewusstseins gerückt. Eine beispiellose Alphabetisierungskampagne,<br />

während der über 60.000 junge Nicaraguaner, von denen manche gerade erst die Schule<br />

verlassen hatten, auf dem Land unterrichteten, sollte einer der größten Erfolge der<br />

Revolution sein: Innerhalb von zwei Jahren schafften sie es, die Analphabetenquote von<br />

65% auf 12% zu senken. 1984 gewann die FSLN die ersten demokratischen Wahlen seit<br />

mehr als fünf Jahrzehnten. Die kulturellen und sozialen Errungenschaften der Sandinisten<br />

sind nicht zu bestreiten.<br />

FSLN-Gründer und Nationalheld Carlos<br />

Fonseca Amador. Angeblich sehe ich ihm<br />

ähnlich, was mir schon so manchen<br />

Spitznamen eingebracht hat. Liegt<br />

wahrscheinlich auch nur an der Brille,<br />

aber...ein bisschen geschmeichelt fühlt man<br />

sich dann doch :-)<br />

Doch all dies währte nicht lange. Denn<br />

bereits mit dem Sieg der FSLN begann der<br />

Contra-Krieg (die Gegenrevolution): Unter<br />

der Führung ehemaliger Offiziere der<br />

Nationalgarde Somozas formierten sich<br />

Rebellengruppen, unter anderem auch<br />

enttäuschte Ex-Sandinisten, um als Contras<br />

einen Guerillakrieg gegen die sandinistische<br />

Regierung zu führen. Die für den<br />

wirtschaftlichen und sozialen Aufbau<br />

unverzichtbare Infrastruktur war eines der<br />

Hauptziele. Den USA, denen das<br />

marxistische Modell der FSLN missfiel,<br />

kommt dabei eine besondere Rolle zu:<br />

Unter Präsident Reagan wurde die Contra-<br />

Armee, von der Zivilbevölkerung aufgrund<br />

ihrer Brutalität gefürchtet, finanziell und<br />

materiell massiv unterstützt. Dazu kam ein<br />

US-Wirtschaftsembargo, das der ohnehin<br />

schon kriegsgebeutelten Wirtschaft noch<br />

mehr zusetzte. Erst 2006 sollte sie wieder auf dem Stand von vor der Revolution sein. Und<br />

wie immer war es die zivile Bevölkerung, die am meisten unter dem fast ein Jahrzehnt<br />

dauernden Bürgerkrieg gelitten hat.15.000 Tote und 30.000 Verletzte als abschließende


Bilanz. Die marodierenden Truppen beider Seiten (jedoch hauptsächlich der Contras)<br />

vernichteten oder stahlen Ernten, vergingen sich an den Frauen und Kindern und trieben<br />

die Landbevölkerung in die Städte. Gerade die indigene Bevölkerung (also die wenigen<br />

verbliebenen Ureinwohner Nicaraguas) hatten zu leiden. Die Miskitos der Karibikküste<br />

wurden von der Regierung umgesiedelt, um ihr Land für die Truppenversorgung zu<br />

Nutzen. Im Urlaub in Pearl Lagoon, an englischsprachigen Atlantikküste treffen wir auf „Mr.<br />

Orlando“, Touristenführer und Miskito, um die 50. Er zeigt mir eine Narbe an seinem Bein.<br />

Schusswunde aus dem Krieg, sagt er, und dass er für die Contras in der Nordatlantikküste<br />

gekämpft hat, wie so viele andere Miskitos. Viele Junge Nicaraguaner kämpften in diesem<br />

Krieg, eingezogen von der sandinistischen Armee, starben oder wurden zu Invaliden.<br />

Noch heute ist einer der größten Vorwürfe des Volkes an Daniel Ortega und die FSLN, die<br />

Jugend des Landes in einem<br />

aussichtslosen Krieg „verheizt“ zu<br />

haben. Bei Friedensschluss 1988<br />

lag die Wirtschaft in Trümmern und<br />

die Menschen waren ausgelaugt<br />

und desillusioniert. So gab es bei<br />

den Wahlen 1990 für die meisten<br />

nur zwei Optionen: Für die FSLN<br />

unter einem sich betont<br />

kämpferisch gebenden Ortega und<br />

damit womöglich eine Erneuerung<br />

des Krieges. Oder eben gegen sie.<br />

Das Volk entschied sich und Violetta Chamorro an der Spitze der Oppositionellen Union<br />

Nicaraguas wurde zur liberalen Präsidentin Nicaraguas. Die USA durften aufatmen, das<br />

Embargo wurde aufgehoben, die Contras entwaffnet und die Vorgaben des Internationalen<br />

Währungsfonds sollten Einzug halten. Doch zuvor nutzte die FSLN die Zeit zwischen Wahl<br />

und Regierungswechsel um das zu vollbringen, was heute als Piñata bekannt ist, typisch<br />

für den ironischen Humor der Nicas.<br />

Der Kandidat-auf-Lebenszeit: Daniel Ortega ist seit<br />

1985 bei jeder Präsidentschaftswahl für die FSLN<br />

angetreten<br />

Bei einer Piñata wird, meist auf Geburtstagen und Festen, eine puppen- oder tierförmige<br />

Gestalt (die Piñata) aus geleimten Papier mit zwei Seilen an die Decke gehängt. Während<br />

zwei Menschen sie durch Ziehen an den Seilen hin- und herbewegen, versucht ein<br />

anderer mit verbundenen Augen, die Gestalt mit einem Knüppel zu treffen und zu<br />

zerschlagen. Schafft er das, so fallen die Süßigkeiten, mit denen sie gefüllt ist, zu Boden.


Und jeder nimmt sich, was er kriegen kann.<br />

Was taten also die Sandinisten? Aufgrund der marxistischen Ideen und der Überzeugung,<br />

so schnell nicht wieder abgewählt zu werden, waren die Besitzverhältnisse zwischen der<br />

FSLN, ihren Mitgliedern und dem Staat während ihrer Regierungszeit ungeklärt geblieben.<br />

Nun bemühten sich die Führungsmitglieder der Partei, unter ihnen natürlich auch Daniel<br />

Ortega inklusive Familie, Staatseigentum (etwa den ehemaligen Besitz der enteigneten<br />

Somozas und staatliche Unternehmen) auf sich selbst überschreiben zu lassen. Und das<br />

mit Erfolg. Die Familien der führenden Sandinisten gehören zu den wohlhabendsten des<br />

Landes.<br />

Chamorro versuchte nun, die Schäden, die sowohl der Krieg, als auch die Piñata<br />

angerichtet hatten zu reparieren und das Land wieder zu einen. Nicaragua fand endlich<br />

Frieden, doch die Wirtschaft erholte sich nur sehr langsam. Korrupte Regierungsmitglieder<br />

waren daran nicht ganz unschuldig, doch sie waren kleine Fische im Vergleich zum<br />

nachfolgenden liberalen Präsidenten Arnoldo Alemán, der den Staat während seiner<br />

fünfjährigen Amtszeit um mehr als 100 Millionen US-Dollar beraubte. Bis heute hat Alemán<br />

dafür keinen Tag im Gefängnis gesessen und das, obwohl der ebenfalls liberale Präsident<br />

Enrique Bolaños es praktisch im Alleingang und gegen den Willen der von Alemán und<br />

Ortega beherrschten Nationalversammlung geschafft hatte, dass Alemán zu 20 Jahren<br />

Haft verurteilt worden war. Doch Ortega und Alemán schlossen einen Pakt (übrigens nicht<br />

der erste zwischen den beiden eigentlich völlig entgegengesetzten politischen Lagern):<br />

Die der FSLN zugeneigten Gerichtshöfe hoben Alemáns Strafe auf und im Gegenzug<br />

unterstützten die Abgeordneten von Alemáns PLC nun die sandinistischen<br />

Gesetzesentwürfe. 2007 wurde Ortega mit 38 % der Stimmen wieder ins Präsidentenamt<br />

gewählt. Doch seine FSLN ist eine andere geworden.<br />

Ein Buch, das ich über die Revolution und die Jahre danach gelesen habe, das mich


eeindruckt hat und auch bei der Arbeit an diesem Bericht beeinflusst hat, ist „Adios<br />

muchachos!“ von Sergio Ramírez. Ramírez war Vizepräsident der Regierung von 1984<br />

und eng vertraut mit Daniel Ortega. Er gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller<br />

Lateinamerikas, hat eine Zeit lang in Deutschland im Exil verbracht und ich glaube mich<br />

noch ganz dunkel daran erinnern zu können, die deutsche Übersetzung seines<br />

Kinderbuchs „Der unsichtbare Hund“ einmal vorgelesen bekommen zu haben. 1996 brach<br />

er mit der FSLN-Führung und trat aus der Partei aus. Seine neugegründete Partei der<br />

reformierten Sandinisten MRS nahm an den nachfolgenden Wahlen teil, erreichte jedoch<br />

nur etwa 1% der Stimmen. In „Adios Muchachos“ (1999) beschreibt er sehr anschaulich<br />

seine eigene Sicht auf die Revolution. Nicht, um mit Ortega und der FSLN abzurechnen,<br />

sondern um zu erzählen, was die Revolution für ihn bedeutet hat.<br />

Beim Lesen des Buches hatte ich den Eindruck, mir lebhaft die FSLN der 70er und 80er<br />

Jahre vorstellen zu können. Um so schwerer fiel es mir, dieses Bild mit dem Auftreten der<br />

Partei heute in Einklang zu bringen. Achtung, hier werden die Eindrucke sehr<br />

persönlich.:Von den damals jungen Guerillakämpfern mit unbezwingbarem Mut und<br />

großen Idealen, die bereit waren, für ihren Traum von einem freien und gerechten<br />

Nicaragua alles aufzugeben, sind nicht mehr viele übrig geblieben. Viele haben sich,<br />

sowie der revolutionäre Priester Ernesto Cardenal, die Guerillakommandantin und spätere<br />

Gesundheitsministerin Dora María Téllez und eben Ramírez von der FSLN getrennt. Die<br />

Hauptakteure sind nun neben Daniel Ortega, der jetzige Vizepräsident Halleslevens und<br />

Ortegas Ehefrau Rosario Murillo von der manche sagen, sie sei es, die in Wahrheit die<br />

Regierung lenke. Ihr sind auch die neuen Parteifarben der FSLN zu verdanken: Rosa,<br />

himmelblau und weiß.<br />

Die früheren Marxisten werben heute mit dem Wahlspruch „Christlich, Sozialistisch,<br />

Solidarisch“ obwohl die FSLN weiterhin im Konflikt mit den katholischen Bischöfen und


Pfarrern steht. Geht es im sehr gläubigen Nicaragua um Wählerstimmen?<br />

Anstelle der ehrgeizigen Pläne von sozialer Gerechtigkeit und Bildung für alle ist eine<br />

Politik der Geschenke getreten, neben vielen staatlich finanzierten Projekten, etwa einer<br />

neuen Straße oder Schule, ist ein in den neuen Parteifarben gehaltenen Schild zu sehen,<br />

das neben dem Namen auch die Kosten des Projektes auflistet. Gefühlt jeder zweiter<br />

Nicaraguaner besitzt ein FSLN-T-Shirt, Kinder und Sozialprojekte (auch wir im<br />

Hormiguitas) bekamen rot-schwarze Fußbälle (die „alten“ Parteifarben“) geschenkt.<br />

Ortegas Marketingmaschinerien waren hervorragend geölt. Das unter nicaraguanischen<br />

Jugendlichen beliebte Lied „Stand by me“ wurde kurzerhand in einen sehr eingängigen<br />

Wahlkampfsong umgedichtet, der von einigen Radiostationen rauf und runter gespielt<br />

wurde. Die Opposition ließ sich aber nicht lumpen und coverte zügig Lieder von den Black<br />

Eyed Peas und Queen.<br />

Wenn Rot und Schwarz die alten (immer noch gebräuchlichen) und Pink und Hellblau die<br />

neuen Farben der FSLN sind, so ist die 2 definitiv ihre Zahl. Ebenso allgegenwärtig wie die<br />

Farben war die Nummer der FSLN-Wahlliste auf Laternenmasten, Bushäuschen, Steinen<br />

am Wegesrand und Häusern von Aktivisten zu sehen. Und wer in Nicaragua das V-<br />

Zeichen mit dem Zeigefinger und Mittelfinger seiner Hand macht, ist höchstwahrscheinlich<br />

auch kein Hippie oder englischer Bogenschütze, sondern überzeugter FSLN-Anhänger.<br />

Oder ein Touri, der keinen Plan hat.<br />

(Halb) gestelltes Bild. In meiner Hand ein Fresco, wie<br />

man ihn beinahe jeder Straßenecke findet. Dieser hier<br />

ist Tamarindo (ein Teil von einem Baum?) mit Wasser<br />

und enorm viel Zucker (Standard. Und gut!)<br />

Daniel ist ein echter Comandante. Wer nicht nach seiner Pfeife tanzt, fliegt raus. Und was<br />

nicht passt, wird passend gemacht. Eigentlich hätte er sich gar nicht wieder als Kandidat


aufstellen lassen dürfen, die nicaraguanische Verfassung verbietet mehr als zwei<br />

Amtszeiten. Durch ihm loyale Richter beim Obersten Gerichtshof wurde diese Sperre<br />

jedoch ausgehebelt.<br />

Die ganze Zeit spreche ich von der Wahl und doch die ganze Zeit über von Ortega und der<br />

FSLN. Aber wenn es eine Wahl gab, muss es ja auch Gegenkandidaten gegeben haben.<br />

Sehen wir uns also die Opposition an. Dazu muss man sagen, das der mehr oder weniger<br />

geeinten FSLN eine zersplitterte liberale Opposition gegenüberstand, die thematisch<br />

ähnliche Ziele hatten, aber nicht kooperieren wollten. Die beiden wichtigsten<br />

Gegenkandidaten waren:<br />

• Arnoldo Alemán, der, trotz des Korruptionsskandals, ein<br />

weiteres Mal für die PLC kandidierte, jedoch aufgrund des<br />

Pakts (s.o.) mit den Sandinisten auch bei vielen liberalen<br />

Wählern in Missgunst gefallen war und seine Partei auch<br />

kaum an aktuelle Begebenheiten angepasst hatte.<br />

• Fabio Gadea von der rechts-liberalen PLI als größter<br />

Konkurrent Ortegas. Die PLI war ein Bündnis mit dem MRS,<br />

also den reformierten Sandinisten (s.o.) eingegangen,<br />

wodurch die FSLN als einzige mehr oder weniger linke Partei<br />

in den Wahlkampf zog. Gadea versprach, gegen die<br />

Korruption zu kämpfen und vertritt eine strikt-konservative<br />

Haltung,was Homosexuelle und Abtreibung anbelangt. Gerade die Anhänger seiner<br />

Partei waren vor den Wahlen häufiger in Unruhen und Zusammenstöße mit FSLN-<br />

Aktivisten verwickelt gewesen.


„Kurz“-Geschichte zum Nachschauen: Sandino, Somoza und die FSLN<br />

1909 – Die USA unterstützen einen Aufstand des konservativen Generals Estrada, um die Besitzungen der<br />

beiden größten US-amerikanischen Bananenproduzenten zu schützen. Diese kontrollieren damals den<br />

gesamten Handel der nicaraguanischen Karibikküste und besitzen dort mehr Macht als die Landesregierung<br />

(Wer kennt den Begriff „Bananenrepublik“? Der kommt daher.) Die Arbeitsbedingen und Auswirkungen auf<br />

die Umwelt sind katastrophal, die Gewinne astronomisch. Heute heißen die Unternehmen Chiquita und Dole,<br />

ihre Praktiken sind die selben geblieben.<br />

1912 – Die US-Marines besetzen Nicaragua.<br />

1927 - Liberale Generäle nehmen die Kämpfe gegen die konservative Regierung wieder auf, werden aber<br />

bald zu Aufgabe gezwungen. Nur General Augusto César Sandino zieht sich mit 30 Gefolgsleuten in die<br />

Berge Matagalpas zurück und kämpft von hier aus einen Guerillakrieg (eigentlich ein irreführendes Wort –<br />

Guerilla ist spanisch für „kleiner Krieg“).<br />

1933 – Die Marines ziehen ab und hinterlassen die von ihnen ausgebildete Nationalgarde, an deren Spitze<br />

Anastasio Somoza García steht. Sandinos Truppen legen die Waffen nieder.<br />

1934 – Somoza lässt Sandino bei einem Festbankett ermorden.<br />

1937 – Nach einem Putsch lässt sich Somoza zum Präsidenten wählen und richtet eine Diktatur ein, die er<br />

und später seine Söhne über 40 Jahre lang führen sollten.<br />

1961 – Der matagalpinische Freiheitskämpfer gründet die marxistisch-orientierte FSLN (Frente Sandinista<br />

der Liberación Nacional) und kämpft nach Sandinos Vorbild in den Bergen gegen die Nationalgarde, wo er<br />

1976 fällt.<br />

1978 – Nach dem Mord an Oppositionsführers Pedro Joaquín Chamorro bricht eine Welle von Aufständen<br />

im ganzen Land los. Ein neugegründeter Flügel der FSLN, der sich offener gegenüber dem Bürgertum<br />

verhält, spielt dabei eine wichtige Rolle.<br />

1979 – Nach langen und verlustreichen Kämpfen ziehen die Rebellen siegreich in die Hauptstadt Managua<br />

ein, die von Daniel Ortega geführte Regierungsjunta übernimmt die Macht<br />

1981 – Der Contra-Krieg beginnt<br />

1984 – Daniel Ortega wird mit 63% der Stimmen zum Präsidenten gewählt<br />

1986 – Iran-Contra-Affäre: Die Reagan-Regierung der USA unterstützt die Contras mit Geld aus illegalen<br />

Waffenverkäufen, während die CIA duldet, dass die Contras Kokain aus Kolumbien in die USA schmuggeln<br />

1988 – Friedensschluss zwischen Regierung und Contra<br />

1990 - Violetta Chamorro gewinnt die Präsidentschaftswahlen, Piñata. Es folgen 16 Jahre liberale<br />

Regierungen, die weitestgehend nach den Anforderungen des Internationalen Währungsfonds regieren<br />

2006 – Daniel Ortega wird erneut Praesident (38%)<br />

2011 – Am 6.November gewinnt Ortega mit 63% der Stimmen gegen seinen größten Konkurrenten Fabio<br />

Gadea (29%)<br />

Mittendrin<br />

Und da war er nun, der 6. November. Wahltag. Vor einer Weile habe ich den<br />

<strong>Erfahrungsbericht</strong> Davids, eines Mitfreiwilligen in der Universitätsstadt León arbeitet<br />

gelesen und wurde dabei stark an das erinnert, was ich an diesem Tag erlebt habe. Wie er<br />

dachte ich, an diesem Tag direkt am Puls des politischen Lebens zu sein, das sonst so<br />

chaotische Matagalpa würde noch chaotischer werden, Menschenmengen auf der Straße,


Demonstrationen in letzter Minute, die von so manchem befürchteten Unruhen womöglich.<br />

Meine Erwartungen verflogen in dem sanften Wind , der durch die sonnenbeschienen,<br />

ausgestorbenen Straßen wehte, die sonst auch sonntags geöffneten Geschäfte waren<br />

geschlossen und kaum eine Menschenseele war zu sehen. Nur vor den Wahllokalen regte<br />

sich etwas. Mein erste und einzige Wahl in Deutschland habe ich per Brief erledigt, doch<br />

auch wenn ich deswegen noch nie ein deutsches Wahllokal von innen gesehen habe, bin<br />

ich mir sicher, dass dieses hier anders war: Vor dem Eingang der Francisco-Moreno-<br />

Schule bieten Verkäufer Limonade, Eis und kleine Snacks an. An dem kleinen Tor geht es<br />

mitunter etwas eng zu, auch weil dort ein Wächter steht, der aber jeden mit freundlichem<br />

Gruß einlässt. Ich bin hier, um die profe zu besuchen, die wie viele andere Lehrer<br />

Wahlhelferin ist und natürlich, um mal zu sehen, wie das denn so abläuft, bei diesen<br />

vieldiskutierten Wahlen. Als ich aufs Schulgelände komme spricht mich einer dort<br />

arbeitenden Wahlhelfer an. Ob ich Wahlbeobachter sei, möchte er auf Englisch wissen.<br />

Irgendwie schon, denke ich, erkläre ihm dann aber, was ich eigentlich in Nicaragua mache<br />

und dass ich mich einfach so für die Wahlen interessiere. Wir unterhalten uns eine Weile<br />

auf Englisch, was mir nach über 3 Monaten fast nur Spanisch und Deutsch gar nicht so<br />

leicht fällt. Doch ich merke, dass er sich darüber freut, mit jemanden seine<br />

Fremdsprachenkenntnisse zu erproben, deshalb bemühe ich mich auch. Alles ruhig heute<br />

morgen, erklärt er mir. Ich schaue in die umfunktionierten Klassenzimmer, in denen mit<br />

allen möglichen Dingen provisorische Barrikaden errichtet worden sind. Da stapeln sich<br />

Stühle auf Kommoden stehen Waschbecken neben Bücherschränken. Die profe ist<br />

allerdings zu Mittagessen nach Hause gegangen. Weil es nicht weit ist, gehe ich einfach<br />

hin. Auch eine gute Gelegenheit, sich wieder bei meiner Gastfamilie blicken zu lassen.<br />

Gleiches Schema, aber seltener: Die<br />

Oppositionspartei PLC<br />

Wohl mehr ein "Dummer-Jungen-Streich" als<br />

ein politisches Statement...


Dort erfahre ich, dass es nicht die ganze Zeit so friedlich war, wie es scheint: In der Nacht<br />

von Freitag auf Samstag habe ein Gruppe mit Knüppeln und Macheten Bewaffneter,<br />

scheinbar Anhänger der PLI, versucht, das Wahllokal zu stürmen. Sie selbst hätte schon<br />

den Stock in der Hand gehabt. „Da wäre ich doch beinahe fürs Vaterland gestorben“,<br />

meint sie mit ironischem Grinsen. Mit dem Eingreifen der Polizei beruhigte sich die Lage<br />

zum Glück wieder, Verletzte gab es keine. Das war nicht überall so: In Matagalpa selbst<br />

gab es mehrfach Verletzte bei Zusammenstößen von Parteianhängern und in einer Stadt<br />

etwa 3 Stunden von hier wurde ein Wahllokal angezündet. Auch Tote in verschiedenen<br />

Landesteilen waren zu beklagen. Aber mir geht es wie so oft, seit ich hier bin: Wenn ich<br />

nicht direkt daneben stehe, erfahre ich erst spät oder eben gar nicht, wenn etwas passiert.<br />

Zeitungen muss man eben erst mal kaufen und lesen. Und so war wahrscheinlich so<br />

mancher von euch in Deutschland<br />

besser über den aktuellsten Stand<br />

der Dinge informiert, als ich in<br />

Nicaragua. Ich begleite den Bruder<br />

der profe bei seinem Gang zur Urne,<br />

stolz zeigt er danach seinen<br />

geschwärzten Daumen: Das Zeichen,<br />

das man schon gewählt hat, wird<br />

noch einige Tage an der Haut<br />

haften.Am Abend gelangen Lara und<br />

ich noch mehr oder weniger zufällig<br />

zum Hauptquartier der Sandinisten in<br />

Matagalpa. Über ein paar Ecken<br />

Mini-Sandinisten-Aufmarsch an der<br />

Zufahrtsstraße nach Matagalpa (noch vor den<br />

Wahlen)<br />

haben wir Carlos kennengelernt, dessen Schwester Vorsitzende der Sandinistischen<br />

Jugend Nicaraguas ist. Er nimmt uns dorthin mit, wo an diesem Abend ein Teil der<br />

Stimmen ausgezählt wird. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, erhält nach den offiziellen<br />

Zählungen jede Partei einen Teil der Wahlzettel, um die Ergebnisse selbst überprüfen zu<br />

können. Vor dem Haus der Kriegsveteranen, wo das ganze stattfindet, ist Feierstimmung<br />

angesagt: Im Minutentakt fahren Busse und Pick-Ups vor und vorbei, randvoll beladen mit<br />

singenden, klatschenden und kreischenden FSLN-Anhängern und nach ersten<br />

Hochrechnungen sieht es sehr gut aus für El Frente. Ich bin allerdings zu müde um noch<br />

alles mitzumachen und gehe schlafen. So erfahre ich am nächsten Morgen von unserer<br />

Nachbarin die Zahlen, an denen sich auch in den folgenden Tagen nur noch wenig ändern<br />

sollte. Daniel Ortega (FSLN) 62,5%, Arnoldo Alemán (PLC) 6%, Fabio Gadea (PLI) 31%.


Und danach?<br />

Zuerst einmal: Es ist ruhig geblieben. Obwohl die liberale Zeitung „La Prensa“ (die<br />

übrigens dem Chamorro-Clan um die ehemalige Präsidentin Violetta gehört) von Anfang<br />

an einen „Wahlbetrug“ anprangerte und bis heute regelmäßig Anspielungen darauf in ihren<br />

Artikeln zu lesen sind. Und obwohl die Abgeordneten von Gadeas PLI sich längere Zeit<br />

weigerten, ihre Sitze im Parlament anzunehmen. Und trotz der Kritik, von Nordamerika<br />

und Europa aus an Nicaragua geübt wurde. Die Mehrzahl der Nicaraguaner scheint vom<br />

Wahlausgang nicht sonderlich überrascht zu sein. Es ist richtig, dass es vor der Wahl zu<br />

Unregelmäßigkeiten gekommen ist. Da waren etwa die traditionell liberalen Wahlbezirke,<br />

in denen die für die Wahl wichtigen cédulas (Personalausweise), gar nicht oder nur mit<br />

großer Verzögerung ausgestellt wurden. Ortegas ursprüngliche Weigerung, internationale<br />

Wahlbeobachter zuzulassen. Und seine Fähigkeit, die Institutionen und Möglichkeiten des<br />

Staates für seinen Wahlkampf zu Nutzen. Nicht nur einmal wurde der öffentliche<br />

Busverkehr überwiegend lahmgelegt, um Ortegas Anhänger aus allen Ecken des Landes<br />

auf eine der gigantischen Partys zu karren, auf denen er seine Wahlkampfreden hielt. Und<br />

die Stimmen, die vor der Wahl sagten: „Wenn er nicht gewinnt, dann nimmt er sich einfach<br />

die Stimmen, die er braucht.“ Die Macht dazu hätte er gehabt.<br />

Und trotzdem, das was ich seit diesen Wahlen gesehen, gelesen, gehört und irgendwie<br />

auch gefühlt habe, erweckt in<br />

mir den Eindruck, dass er<br />

verdient gewonnen hat. Dass<br />

sich die Wähler wirklich und<br />

freiwillig für Daniel Ortega<br />

entschieden haben.<br />

Wie ist das zu erklären? Ein<br />

entscheidender Punkt ist<br />

meiner Meinung nach die<br />

Opposition: Laut einer<br />

Umfrage des unabhängigen<br />

Meinungsforschungsinstituts<br />

M&R halten gerade einmal<br />

Ausbau des Straßengrabens auf dem Weg ins Projekt.<br />

Kostenpunkt: etwa 4.000 €<br />

19,3 % der Nicas die Oppositionsparteien für vertrauenswürdig und verlässlich (der<br />

Präsident kommt schon auf 67%, während das Militär mit 84,7% Platz 1 belegt) Einen


verurteilten, korrupten Politiker ein weiteres Mal ins Amt zu wählen erschien mir ein Ding<br />

der Unmöglichkeit, was bestätigt wurde durch die katastrophalen Ergebnisse von Alemáns<br />

PLC, die von 30% auf 6% abgerutscht ist. Dabei spielte laut parteiinterner Analysen jedoch<br />

auch ein Rolle, dass sich die Partei nicht ausreichend „modernisiert“ hatte. Und auch die<br />

Wahl Gadeas hätte wohl in erster Linie eine Wiederaufnahme der neoliberalen<br />

Wirtschaftspolitik der Jahre 1990-2006 bedeutet, die zwar die Wirtschaft wachsen ließ,<br />

dem Volk daran aber kaum Anteil verschaffte. Außerdem klingen seine glühenden Reden<br />

gegen die Korruption etwas anders, wenn man bedenkt, dass er 3 Amtsperioden lang für<br />

Alemáns PLC im Zentralamerikanischen Parlament saß. So ergibt das, was ich in einigen<br />

Gesprächen mit Freunden herausgehört habe auch Sinn: „Ortega macht Fehler und ist<br />

sicher nicht mein Traumkandidat, aber für einen der anderen zu stimmen kommt noch viel<br />

weniger in Frage...“<br />

Und ist nicht das, was viele Leute so gerne als „Geschenkpolitik“ bezeichnen (mich<br />

eingeschlossen, s.o.), nicht etwas was tatsächlich auch beim Volk ankommt? Der Ausbau<br />

einer wichtigen Straße, die Errichtung erschwinglicher Wohnhäuser, die Renovierung einer<br />

Schule, der Bau eines Abwassersystems. Und selbst wenn damit Wahlkampf und<br />

Parteiwerbung betrieben wird, ist es am Ende nicht doch wichtiger, dass damit jemandem<br />

geholfen wurde? So gesehen entsprechen die Wahlergebnisse meiner Meinung nach dem<br />

Willen des Volkes, auch wenn dies natürlich nicht den zunehmend autoritären<br />

Regierungsstil Ortegas rechtfertigt. Ein weiteres Problem ist das die Hilfe, etwa<br />

gespendete Kühe oder Dachkonstruktionen für Häuser, oft von der Parteizugehörigkeit<br />

abhängig sind. Wer nicht bei der FSLN ist bekommt auch nichts. Doch die Nicaraguaner<br />

sind, wie so oft, geduldig mit ihren Politikern. Was er von der Politik Ortegas halte, frage<br />

ich einen der Marktverkäufer, mit dem ich mich gut verstehe. „Puro aire“, sagt er, „Nichts<br />

als Luft“. Und trotzdem geht das Leben weiter.<br />

Die Internationale Staatengemeinschaft steht Daniel Ortega skeptisch gegenüber. Zur<br />

Amtseinführung Ortegas am 10. Januar reisten die Staatschefs von gerade einmal 5<br />

Ländern (u.a. Venezuela und Iran) persönlich an. Die Nähe eben dieser Länder sucht<br />

Ortegas Regierung. Die Beziehungen zum Iran sind gut, wobei es bisher noch nicht zu<br />

gemeinsamen Projekten gekommen ist. Dies soll sich jedoch ändern. Irans Präsident<br />

Ahmadinedschad erklärte kürzlich seinen Willen zur Kooperation. Angedacht sind unter<br />

anderem die Ausweitung des Fischfangs vor den Küsten Nicaraguas und der Aufbau einer<br />

Automobilindustrie. Mit Venezuela laufen die Abkommen bereits: Der linke Präsident Hugo<br />

Chávez garantiert stabile, günstige Preise für das Erdöl, das sein Land in großen Mengen


ereitstellt. Chávez führt noch immer seinen Kampf für ein wirtschaftlich und politisch<br />

unabhängiges, geeintes<br />

Lateinamerika nachdem Vorbild<br />

des venezolanischen<br />

Nationalhelden Simón Bolivar.<br />

Daniel Ortega ist einer seiner<br />

treuesten Verbündeten.<br />

Momentan stützt sich die<br />

nicaraguanische Wirtschaft zu<br />

70% auf importiertes Erdöl,<br />

hauptsächlich aus den USA und<br />

Venezuela.<br />

Zwei Comandantes: Daniel Ortega und Hugo Chávez<br />

Während ich diesen Bericht zu Ende schreibe, lese ich, dass Deutschland die<br />

Entwicklungshilfe (auch wenn es nur ein Wort ist, sagt mir der in nicaraguanischen Medien<br />

gebräuchliche Begriff „Kooperation“ mehr zu, aber darauf möchte ich hier nicht weiter<br />

eingehen) für Nicaragua herunterfahren wird. Die Begründung Dirk Niebels: Fehlende<br />

Transparenz bei den Wahlen. Ob er mit diesem Schritt der Demokratie in Nicaragua einen<br />

Gefallen getan hat, kann ich nicht sagen. Fest steht, dass ein großer Teil der öffentlichen<br />

Investitionen im Land mit Entwicklungshilfe finanziert werden, 70% laut dem<br />

nicaraguanischen Ökonomen Alfredo Acevedo. Wenn man bedenkt, dass von diesen<br />

Projekten oft die ärmeren Schichten der Bevölkerung profitieren, ist relativ klar, wer<br />

letztendlich unter der Kürzung der Entwicklungshilfe leiden wird.<br />

Okay, damit seid ihr am Ende meines dritten Berichts, der leider etwas verspätet bei euch<br />

eintrifft, sorry. Vor den Ferien war meine Motivation zum Schreiben etwas schwach und im<br />

Urlaub...na ja, da hat man eben andere Sachen zu tun. Den nächsten habe ich aber schon<br />

im Kopf, der wird also schneller kommen und auch wieder etwas persönlicher sein. Und<br />

noch ein Manko: etwas eingeschüchtert von einigen Geschichten zu Unruhen rund um die<br />

Wahl und weil ich es, um ehrlich zu sein, verpennt habe, habe ich so gut wie keine Bilder<br />

von der Zeit der Wahlen, obwohl ich einige sehr fotogene Ereignisse miterlebt habe. Daher<br />

sind das hier nun leider Hauptsächlich „Konserven“-Bilder. Ich gelobe Besserung. Und,<br />

sagt mir eure Meinung, wie findet ihr diese themenbezogenen Berichte? Kommen meine<br />

eigenen Erfahrungen zu kurz, würdet ihr lieber mehr Geschichten vom Leben hier hören?


Oder mögt ihr diese Art? Material gäbe es für beides genug, aber meistens eben nicht<br />

genug Platz in einem Bericht. Und, obwohl ich weiß, dass ich mich später mortzmäßig<br />

darüber freuen werde, diese Berichte lesen zu können, jetzt im Moment schreibe ich sie<br />

für euch. Deswegen lasst hören, was ihr zu sagen habt, ich versuche, allen zu antworten,<br />

die mir schreiben, auch wenn es vielleicht nicht immer klappt.<br />

Ach ja und noch ein gute Nachricht, für alle die, die meinen letzten Bericht gelesen haben:<br />

Entgegen der Erwartungen sind jetzt doch alle Projektmitarbeiter auch dieses Jahr wieder<br />

mit dabei, zumindest vorerst und das freut mich sehr.<br />

Also dann, bis bald<br />

<strong>Yannic</strong><br />

Nein, es dreht sich nicht alles nur um Politik. Sandboarden mit meinem Mitfreiwilligen<br />

David. Und Funky Protection Suits. Brille inklusive.


Was ich für diesen Bericht verwendet habe (und ihr auch lesen könntet, wenn es euch<br />

nach mehr Wissen dürstet...):<br />

•Sergio Ramírez: Adios, Muchachos!; Peter Hammer Verlag; 2001 // Für Interessierte auf<br />

jeden Fall ein lesenswertes Buch zur Revolution und den Jahren danach, das einen sehr<br />

guten Einblick gibt, wie die Sandinisten ihre Erfolge und Misserfolge selbst erlebt haben.<br />

•Timm B. Schutzhöfer: Nicaragua nach den Wahlen - Eine Nachlese zu den<br />

Präsidentschaftswahlen in Nicaragua im November 2011;<br />

http://amerika21.de/analyse/42611/nicaragua-wahlen; 09.01.2012 // Habe ich erst kurz vor<br />

Fertigstellung des Berichts gelesen, aber trotzdem noch einige Dinge übernehmen<br />

können. Beschreibt einige Gründe so, wie ich sie auch von den Menschen hier erfahren<br />

habe und bringt neue an. Spannend. ;-)<br />

•R. Arghiris & R. Leonardi: Footprint Nicaragua; Footprint; 2008 // Mein Reiseführer, mit<br />

ausführlichem Geschichtsteil.<br />

•Studienkreis für Tourismus und Entwicklung e.V:: „verstehen Nr. 66“; 2008<br />

•Diverse Ausgaben der Tageszeitungen „La Prensa“ und „El Nuevo Diario“<br />

•wikipedia.org: u.a. „FSLN“, „Carlos Fonseca“, „Nicaragua“, „Geschichte Nicaraguas“,<br />

„Bananenrepublik“, „Iran-Contra-Affäre“ // Meiner Meinung nach immer noch eine sehr<br />

gute Quelle für Biografien, Geschichte und gute Überbicke zu einzelnen Themen. Egal,<br />

was uns die Lehrer erzählt haben...<br />

Bilderquellen:<br />

19. Juli 1979: http://www.correodelorinoco.gob.ve/wp-content/uploads/2010/07/fotop15.jpeg<br />

Daniel Ortega: http://rsandino.com/Wpsg/wp-content/uploads/2011/11/Daniel-Ortega.jpg<br />

Arnoldo Alemán: http://www.infolatam.com/wp-content/uploads/2010/09/arnoldo-aleman.jpg<br />

Fabio Gadea: http://imgs.laprensa.com.ni/2010/10/288x318_1286595374_091010polnota3,photo01.jpg<br />

19. Juli 2010: http://1.bp.blogspot.com/_sWDHVTx57uQ/TEURTszXwVI/AAAAAAAADWc/mjaSBC0CBZA/s1600/plaza-<br />

19-de-julio-2010-07-19-21228.jpg<br />

Ortega und Chávez: http://www.psuv.org.ve/wp-content/uploads/2012/01/Ch%C3%A1vez-y-Daniel-Ortega.jpg

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