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Heft 18 Zeitschrift des Heimatkundekreises Februar 1997

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Bild 12: Ein Damm über den Gitznergraben wird Bild 13: Verantwortlich für die Kohlplatzstraße:<br />

aufgeschüttet. Raimund Mohr und Herbert Böhler.<br />

Stümmolo. Durch Steigeisen und Bauchstrick gesichert, sägten sie die untersten Äste<br />

und die vertrockneten Aststummel ab. Dadurch wollten sie besonders gleichmäßigen<br />

Wuchs und astfreies Stammholz erzielen.<br />

Jetzt wartete man nur noch ufa guote Schliottbah, auf genügend Schnee. Beim ersten<br />

Frost spannten die Fuhrleute ihre Rösser ein und hängten ihnen 5 Scheollogschior<br />

um, einen Kranz mit einem Dutzend hell tönenden Schellen. Unter lautem Gebimmel<br />

zogen Gruppen von Fuhrwerken aus Lauterach und Hard mit Has und Hund (zwei<br />

schwere, stabile Blockschlitten) durch die Berggasse ins Ippach hinauf. Den Hund<br />

stellten sie beim Holzplatz ab. Auf dem Has ketteten sie oben im Holzteil ein paar<br />

Block fest und schleiften sie durch die vereisten Hohlgassen herab. Bei zu großer<br />

Geschwindigkeit legte der Fuhrmann rechtzeitig an Kretzar, eine starke kurze Kette,<br />

um die Schlittenkufen und bremste so die gefährliche Fahrt. Wenn alle ihre Last am<br />

Holzplatz abgeladen hatten, deckte man die verschwitzten Pferde mit einem dicken<br />

Roßkutzo zu und setzte sich zu einer kräftigen Jause zusammen. Dann stieg man<br />

gemeinsam ein zweites Mal auf. Es war Einbahnverkehr festgelegt. Kein Fuhrwerk<br />

durfte der Kolonne begegnen. Bei der zweiten Fuhr hob man am Holzplatz mit Zabie<br />

28<br />

Bild 14:<br />

Am 4. Oktober 1996<br />

eröffnet Lan<strong>des</strong>rat<br />

Schwärzler mit den<br />

Bürgermeistern Kolb<br />

(Lauterach) und Mohr<br />

(Wolfurt) die neuen<br />

Ippachstraßen.<br />

und lautem Ho-ruck! das hintere Ende der Stämme auf den zweiten Schlitten, den<br />

Hund, und lud die erste Fuhr noch oben darauf. In flotter Fahrt ging es jetzt ins Dorf<br />

hinab und über den Kirchplatz bis zum Lagerplatz bei der Mauer am einstigen Blitze-<br />

Weingarten. Es war inzwischen Nachmittag geworden. Bei guter Schneebahn fuhren<br />

die schweren Schlitten weiter nach Lauterach und Hard. Oft mußten die Stämme<br />

aber abgeladen werden. Dann holte der Fuhrmann sie ein paar Tage später mit seinem<br />

stabilen Block-Wagen.<br />

Inzwischen hatten andere Waldbesitzer ihre Hornar (Handschlitten) in die Dreigassen<br />

hinauf geschleppt. Große Fuhren von Buscheln wurden dort aufgeladen, manchmal<br />

auch die getrockneten Rinden oder Stanga und Speolta. In sausender Fahrt lenkten<br />

starke Männerarme die Schlitten durch die Hohlgasse herab. Hoffentlich ohne Umwerfen<br />

!<br />

Es war ein gutes Gefühl, wenn dann endlich gnuo Holz vom Wändo die Familie<br />

wenigstens von einer von ihren vielen Sorgen befreite. Den größten Klotz sparte man<br />

uf Baschas-Tag (St. Sebastian, 20. Jänner), aber auch nachher wollte man noch überall<br />

eine warme Stube.<br />

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