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Heft 18 Zeitschrift des Heimatkundekreises Februar 1997

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Bild 17: Familie Karl und Rosa Ladurner in Wolfurl (1956). Vier von den sieben Kindern waren noch im<br />

Südtirol zur Welt gekommen: Ludwig, Anna, Karl und Erika. Die drei jüngsten wurden in Wolfurt geboren:<br />

Albert, Josef und Hubert.<br />

essen und mußten bei der Bauernarbeit fest mithelfen. Natürlich gingen sie in Schenna<br />

auch zur Schule und lernten dort im täglichen Unterricht jeweils eine Stunde Italienisch.<br />

Nach fünf Jahren kehrte Ludwig, jetzt ausgeschult, nach Wolfurt heim und<br />

begann eine Schlosserlehre in der Firma Doppelmayr. Karl folgte ihm ein Jahr später<br />

und absolvierte 1951/52 sein achtes Schuljahr wie 1944/45 sein allererstes wieder in<br />

Wolfurt. Jetzt erst war die Familie komplett.<br />

Der Vater hatte als Maurer Arbeit bei J.R. Schertler in Lauterach und später in der<br />

Firma Julius Bonath gefunden. Um das Jahr 1957 konnte er an der Kolumbanstraße<br />

einen Baugrund kaufen und dort ein großes Wohnhaus errichten. Wie es damals üblich<br />

war, machte er mit Hilfe aller Familienmitglieder die meisten Bauarbeiten selbst.<br />

Sogar Sand und Kies schaufelte er schon am frühen Morgen im Flußbett der Ach<br />

zusammen. Und jeden Abend werkte er nach „Feierabend" noch bis in die Nacht<br />

hinein auf seiner eigenen Baustelle. Dabei hat er sich wohl überarbeitet. Er konnte<br />

noch mit seiner Familie in das neue Haus übersiedeln, aber schon im Juni 1964 ist<br />

Karl Ladurner, erst 59 Jahre alt, gestorben.<br />

36<br />

Bild <strong>18</strong>.<br />

Schlossermeister Ludwig Ladurner, 1935-1996<br />

Die sieben Kinder wuchsen zu tüchtigen Menschen heran, erlernten Berufe und gründeten<br />

alle eigene Familien. Darüber hinaus waren Ludwig und Karl viele Jahrzehnte<br />

lang eifrige Mitglieder der Bürgermusik. Ludwig arbeitete nach der Schlosserlehre<br />

etliche Jahre bei Sulzer in Winterthur. Dann errichtete er ein eigenes Haus an der<br />

Weiherstraße und machte sich als Schlossermeister selbständig. Neben der täglichen<br />

schweren Arbeit in der Werkstatt suchte er einen Ausgleich als Flügelhornist bei der<br />

Musik und bei langen Wanderungen in den Bergen. Zwar konnte er auch große Erfolge<br />

bei sportlichen Wettkämpfen im Schi-Langlauf oder beim Radfahren verbuchen,<br />

aber am liebsten stieg er allein in die Berge hinauf. Als der 61jährige am 23. August<br />

1996 wieder einmal die Rote Wand besteigen wollte, stürzte er am Ostgrat in den<br />

Tod.<br />

Nun führt sein Sohn Manfred Ladurner, Jahrgang 1963, die Schlosserei weiter. In<br />

<strong>des</strong>sen Kindern Ramona und Lukas wächst bereits die vierte Ladurner-Generation in<br />

Wolfurt heran.<br />

37

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