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Präsentiert von Offizieller Ausrüster des deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei. Ein imposantes Pferd mit viel Schwung: Graciano unter Reinhild Buhr. 54 ST.GEORG 12/2005 Einer der ersten Wechsel: Zu tief eingestellt, die Stute springt hinten nach. Fliegende Wechsel: idealen Zeitpunkt suchen Wenn der Wechsel deine Problemlektion ist, solltest du zu Hause früher mit der Galopparbeit anfangen“, sagt Holger Schmezer. Dann hat das Pferd noch genügend Kraft und man kann die Lektion verbessern oder festigen. Zur Vorbereitung soll Ute viele, schnelle Schritt-Galopp-Übergänge reiten und ihre treibenden Hilfen verstärken. „Bring dein Pferd in eine Art Warteposition“, erklärt Schmezer. Damit die Hinterhand gut mitarbeitet und später sauber umspringen kann, muss Ute ihre Stute mehr versammeln. „Wenn ein Pferd es verträgt, kann man zum Üben auch mal rhythmisch im Galoppsprung die Gerte mit anlegen“, verrät der Trainer. Manche Pferde werden dabei aber auch zu heiß. Für Ute ist diese Tipp gut, ihre Stute wartet nun viel aufmerksamer auf die Reiterhilfen. „Dies musst du festigen, erst dann können die Wechsel sauber und ausdrucksvoller gelingen“, so Schmezer. Erstes Ziel erreicht: Die Stute springt die Wechsel zu beiden Seiten durch. Nun muss das Ganze noch deutlich spannungsfreier ablaufen. „Fordern, ohne zu überfordern!“ Reinhild Buhr mit Graciano Mit keinem Pferd ist die 48-Jährige so weit gekommen wie mit ihrem neunjährigen Graciano. „Ich habe viele junge Pferde ausgebildet, aber mit Graciano bin ich nun an einem Punkt, wo ich Hilfe brauche.“ Sie nahm Unterricht auf erfahrenen Lehrpferden, um mit den Themen „Durchsprung im Galopp“ und „Versammlung“ vertrauter zu werden. Ihr Problem: „Nun muss ich das Gelernte bei Graciano umsetzen.“ Lösen: strukturierte Abwechslung Noch lacht die Reiterin, doch sie hat mit dem schwung- und temperamentvollen Braunen alle Hände voll zu tun: „Er ist sehr guckig“, betont Reinhild. Graciano muss noch mehr lernen, sich auf seine zarte Reiterin zu konzentrieren. „Bring viel Abwechslung in die lösende Arbeit“, rät Holger Schmezer. Damit meint er jedoch nicht, schnell hintereinander alle Gangarten abzufragen oder alle Bahnfiguren einmal zu reiten. „Du brauchst etwas mehr System in der Lösungsarbeit“, beschreibt er Reinhilds Problem. „Reite viele Übergänge innerhalb einer Gangart statt ständig die Gangart zu wechseln, bleib ruhig mal etwas länger bei einem Thema, ohne immer dieselbe Figur zu reiten.“ Dies hilft dem Pferd, seine Umwelt während der Arbeit „auszublenden“. Da Graciano sich schnell von seiner Umwelt ablenken lässt, soll Reinhild von Anfang an viel auf gebogenen Linien und in leichter Stellung reiten. Holger Schmezer rät: „Reinhilds Einstellung, wie sie ihrem Pferd etwas Neues beibringen will, ist sehr sympathisch: Sie geht erst auf einem älteren Lehrpferd in die Ausbildung, bevor sie versucht, ihr Können an das eigene Pferd weiter zu geben. Diese Art des dualen Reitens sollte sie fortsetzen, damit hat sie auch jetzt schon viel erreicht. Um langfristig die Galoppade ihres Pferdes zu verbessern, muss Reinhild die einzelne Reitstunde noch systematischer planen. Vom Aufsitzen an sollte sie ihr Ziel, die Hinterhand ihres Wallachs besser zu kontrollieren, durch eine Fülle von sinnvoll aufeinander aufbauenden Lektionen verfolgen. Man konnte heute sehr deutlich sehen, wie schnell Graciano dann Fortschritte macht.“ Hilfengebung verbessern: Der verwahrende äußere Schenkel liegt sehr weit hinten. Drehen und Wenden: sauberer! Gerade bei etwas größeren und schwungvolleren Pferden wie Graciano sind die Arbeit auf gebogenen Linien, die Seitengänge und Wendungen um die Hinterhand wichtige Bausteine, um später bei versammelten Lektionen eine kraftvoll abfußende Hinterhand zu haben. Es fällt Reinhild in Lektionen wie dem Schulterherein oder den Traversalen noch schwer, ihr Pferd gut von hinten nach vorne heranzuschließen. Zum Teil liegt das daran, dass sie im Sitz gestreckter sein müsste, damit sie mit ihren Hilfen klarer durchkommt. „Bau häufig Kurzkehrtwendungen in die Arbeit ein, um dein Pferd schon versammelt zu haben, bevor du antrabst“, rät Schmezer. Außerdem muss Reinhild immer wieder über einfache gebogene Linien erarbeiten, dass ihr Pferd wirklich in Genick, Hals und Rücken nachgibt. „Hier musst du sauberer und gründlicher reiten“, fordert Schmezer. Besonders im Schulterherein passiert es Graciano schnell, dass er die geforderte Biegung nicht zulässt und damit die Reiterin auch schief „hinsetzt“ (siehe Fotos rechts). Oben rechts: Graciano ist nicht korrekt gebogen, Reinhild wird „versetzt“ und knickt in der Hüfte ein. Unten rechts: deutlich besser. Galopp: mehr Durchsprung! Damit Reinhild langfristig ihr Ziel – korrektes Durchspringen im Galopp und mehr Versammlung in Galopp-Lektionen – erreichen kann, muss sie zunächst mehr an den Grundlagen feilen. „Lass ihn im Schritt etwas übertreten, reite dann Übergänge Schritt-Galopp“, fordert Schmezer seine Schülerin auf. So gelingt es Reinhild besser, ihr Pferd „zusammen“ zu halten. „Ist diese Arbeit erfolgreich, solltest du viel Kontergalopp in dein Training einbauen“, rät Schmezer, „denn mit Hilfe korrekt gerittenem Außengalopps kannst du den Durchsprung stabilisieren.“ Erst wenn diese Voraussetzungen geschaffen sind, sollte Reinhild an Lektionen wie Fliegende Wechsel denken. Mit viel Geschick muss Reinhild am Galopp weiterarbeiten: Der Wallach hebt sich gern etwas heraus und kommt mit seiner ausholenden Galoppade dann schnell aus dem Takt. Durch viele Schritt-Galopp-Übergänge (gr. Foto) wird er sichtbar „kürzer“. DER MEILENSTEIN JETZT IN DRITTER AUFLAGE PRO EQUIPMENT 3 VERSAND KATALOG 2004–2006 Unsere Öffnungszeiten: Montag–Freitag: 9.00–18.00 Uhr Donnerstag: 9.00–20.00 Uhr Samstag: 9.00–18.00 Uhr O N L I N E - S H O P BESTPRICE NON-STOP! WWW.SCHOCKEMOEHLE.NET Katalog jetzt anfordern* bei: Reitsport Schockemöhle GmbH Münsterlandstraße 1 · D-49439 Mühlen Tel. +49 (0) 54 92-55 77-0 Fax +49 (0) 54 92-55 77-10 info@schockemoehle.net www.schockemoehle.net *gegen 5,– Euro Schutzgebühr per Bankeinzug. Lieferung frei Haus inkl. 10-Euro-Gutschrift bei einer Erstbestellung im Wert über 100,– Euro.
Präsentiert von Offizieller Ausrüster des deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei. 56 ST.GEORG 12/2005 Clara Baunack mit Fanta Ghiro „Versuch nicht, gut zu reiten. Reite sehr gut!“ Verstärkungen: locker bleiben! Nach einer sehr gut durchdachten Lösungsphase sind Clara und ihre Fuchsstute schnell bereit für die Arbeit. „Hier zeigt sich, dass Clara viel unter professioneller Anleitung trainiert“, lobt Holger Schmezer die junge Reiterin. „Alles hat Hand und Fuß, sie ist sehr konzentriert und sicher.“ So können Trainer und Schülerin schnell auf das Ziel der Stunden hinarbeiten: die Trabverstärkungen zu verbessern. Zu Beginn kommt Fanta Ghiro dabei ins Laufen, drückt den Rücken weg und verkrampft sich. Schmezer fordert Clara daher auf, häufige und schnell hintereinander folgende Übergänge innerhalb des Trabs zu reiten: „Parier die Stute, lass sie wieder antreten, bleib selbst dabei lockerer, atme aus, geh immer wieder etwas vor mit der Hand“, rät Schmezer. Clara setzt dies sehr gut um, die Stute trabt deutlich ausdrucksvoller. „Über diese versammelnde Arbeit werden auch die Verstärkungen besser“, fasst Schmezer zusammen. Negative und positive Spannung: Links kann die Stute nicht locker vorschwingen, Holger Schmezer rät: „Es ist sehr deutlich zu erkennen, dass Clara schon viele Jahre unter fachkundiger Anleitung reitet und nicht nur praktisch, sondern auch theoretisch viel Wissen hat. Sie ist sehr konzentriert bei der Sache. Ihr Grundsitz ist gefestigt und stabil, ihre Handhaltung muss sie allerdings immer wieder überprüfen. Mit ihrer Stute ist sie auf einem guten Weg, ich bin sicher, dieses Paar schafft mit weiterem Training auch den Sprung in die Klasse S. Wünschenswert wäre, dass Clara gerade bei neuen Lektionen versucht, lockerer und unverkrampfter zu bleiben. Dann gelingt es ihr viel besser, ihre Hilfen gezielt und zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen.“ Sie ist erst 16 Jahre alt, hat aber schon sehr viel erreicht: Clara ist mit ihrer neunjährigen Trakehner Stute Fanta Ghiro bereits erfolgreich in der Klasse M unterwegs. Sie weiß, dass es an ihrem Sitz noch hier und dort etwas zu verbessern gibt, und dass dies im Zusammenhang mit ihrer Einwirkung steht. „Ich möchte lernen, meine Stute besonders in den Trabverstärkungen noch ausdrucksvoller zu präsentieren“, sagt sie. „Und ich würde gern schon hier und dort einige S-Lektionen in meine Arbeit integrieren.“ Schwungundausdrucksvoll: Clara Baunack auf Fanta Ghiro. Einziges Manko: die verdeckten Fäuste. Galopp: durchlässiger machen! Weil die Trabarbeit schnell gute Verbesserungen brachte, widmen sich Trainer und Schülerin ihrem zweiten Wunsch: weitere schwierige Lektionen in die tägliche Arbeit einzubeziehen. „Die Fliegenden Wechsel müssen noch spannungsfreier ablaufen“, ist eine der ersten Forderungen Schmezers. Schließlich kommen mit dem Sprung von M nach S die Serienwechsel hinzu. „Dein Pferd muss im Galopp noch bereitwilliger von hinten über den Rücken nach vorne durchspringen“, erklärt der Trainer. Clara soll nun immer wieder im Wechsel Galopptraversalen und große Arbeitspirouetten reiten, daraus zum Schritt durchparieren und wieder anreiten. „So gelingt es dir, jeden Galoppsprung bestimmter und kontrollierter zu reiten“, sagt Schmezer. „Zähle in dieser Arbeit immer wieder die Galoppsprünge mit, um dich auf die späteren Serienwechsel besser einzustellen.“ Im Verlauf dieser Arbeit schafft es Clara, ihre Stute deutlich besser von hinten über den Rücken nach vorne an die Hand heranzureiten. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass die Stute sich im Genick sehr gut aufrichtet. unten ist dies deutlich besser. Losgelassenheit: So muss es sein! Spontan und professionell Foto links: Noch ist die Stute nicht vollständig durchlässig. Foto rechts: Durch traversartige Arbeit wird es besser. Nicht nur am Ende der Stunde, sondern immer wieder zwischendurch lässt Clara ihre Stute wieder „Luft holen“. Sie lässt die Zügel aus der Hand kauen, das Pferd kann sich dehnen sowie körperlich und geistig eine kurze Pause einlegen. Der Lohn dafür ist bei diesen beiden Bildern sehr deutlich zu sehen: Die Stute dehnt sich im Schritt an die Hand heran, der Winkel zwischen Hals und Ganasche wird weiter, der Rücken hebt (unten) und senkt sich (oben). „Das ist das Ergebnis strukturierten Reitens“, lobt der Bundestrainer. „Gerade das Überprüfen der Losgelassenheit innerhalb einer Stunde wird oft vergessen.“ Umso lobenswerter, dass Clara dies ohne Aufforderung immer wieder in ihre Arbeit eingebunden hat. Für die Profireitstunde mit Holger Schmezer stellte der Hannoveraner Verband spontan sein Gelände in Verden zur Verfügung. Auf der großen Anlage, die Züchtern, Ausbildern und Auktions-Fans nur zu bekannt ist und wo schon Dressur-Europameister gekürt wurden, hatte der Verband zu diesem Termin kurzerhand ein Viereck mit Turnierbanden und Blumenschmuck ausgestattet, so dass die drei Reiterinnen ihre Lehrstunde unter optimalen Bedingungen absolvieren konnten. Für die gute Zusammenarbeit sagt ST.GEORG herzlichen Dank! (Infos über den Verband: www.hannoveraner.com) Auf dem richtigen Weg: Die Stute arbeitet mit der Hinterhand mit, das Genick bildet den höchsten Punkt. Später muss Clara das Verwerfen noch abstellen. So bewegt sich ein losgelassenes Pferd im Schritt: Der Rücken hebt und senkt sich bei jeder Bewegung.
Seite 1: PRAXIS Präsentiert von Offizieller

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