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BPSD und herausforderndes Verhalten ... - Alzheimer Europe

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<strong>BPSD</strong> <strong>und</strong> <strong>herausforderndes</strong> <strong>Verhalten</strong><br />

- Behandlungsmöglichkeiten<br />

M. Rainer<br />

Institut für Gedächtnis<strong>und</strong><br />

<strong>Alzheimer</strong>forschung


Lebenserwartung<br />

steigt um 6 – 7<br />

St<strong>und</strong>en pro Tag!<br />

Prof. Rainer Münz<br />

Sept. 2012<br />

GOOD<br />

NEWS


Prävalenz psychischer u. <strong>Verhalten</strong>ssymptome in europ.<br />

Multicenterstudie bei AD-Patienten<br />

(n=2.354), Aalten et 2007 u. 2008<br />

Affektive Symptome<br />

Angst 37.0%<br />

Depression 36.7%<br />

HYPERAKTIVITÄT<br />

Reizbarkeit 32.1%<br />

Agitation 31.1%<br />

Psychomotorische Auffälligkeiten 27.5%<br />

Enthemmung 9.5%<br />

Euphorie 4.9%<br />

PSYCHOTISCHE SYMPTOME<br />

Nächtliche <strong>Verhalten</strong>sstörungen 19.5%<br />

Wahn, Halluzinationen 9.1%<br />

APATHIE<br />

Apathie 55.2%<br />

Appetitstörung 21.8%


Wieso sind <strong>Verhalten</strong>sstörungen bei Demenz<br />

(<strong>BPSD</strong>) so bedeutsam?<br />

• 1. Frühzeitige Institutionalisierung<br />

• 2. Hohe Kosten<br />

• 3. Belastung der Angehörigen<br />

• 4. Biologische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

• 5. Am besten behandelbar mit<br />

Antidementiva, atypischen Antipsychotika<br />

<strong>und</strong> Antidepressiva


Pathogenese orientierte Diagnose von<br />

<strong>Verhalten</strong>sauffälligkeiten<br />

dementer Patienten entscheidet über Therapie<br />

• 1. Könnte es sich um Folgen einer akuten Verwirrtheit<br />

handeln: Ursachensuche + Therapie (ev. Antipsychotika)<br />

• 2. Könnte es sich um ein affektives Syndrom handeln:<br />

Ursachensuche <strong>und</strong> Therapie: Zuwendung,<br />

Kommunikation, Antidepressiva, ...<br />

• 3. Handelt es sich um Agitation bei Demenz, einem<br />

Zeichen der Zunahme der Demenzschwere: Ursachen-<br />

suche, Kommunikation, nicht-medikamentöse Therapie<br />

Cholinesterasehemmer, Memantine, Antipsychotika ???<br />

P. Fischer, 2012


Agitation bei Demenz


COHEN-MANSFIELD AGITATION INVENTORY<br />

Cohen-Mansfield et al, 1989; modifiziert nach Fischer, 1998<br />

0. Drohgebärden 10. Sachen zerstören 20. Bewegungsstereoty<br />

1. Schlagen 11. Körperlich sex. V. 21. Rastlosigkeit<br />

2. Treten 12. Herumwandern 22. Kreischen<br />

3. Andere anfassen 13. An- & Entkleiden 23. Verbale sex. Anzüg.<br />

4. Stossen 14. Weglaufen 24. Fluchen, v. Aggr.<br />

5. Sachen werfen 15. Fallen lassen 25. Persever. Fragen<br />

6. Beissen 16. Trink/Eßversuche 26. Seltsames Lachen<br />

7. Kratzen 17. inadäquat verwen. 27. Reklamieren<br />

8. Spucken 18. Dinge verstecken 28. Verweigerungen<br />

9. Verletzen 19. Dinge horten 29. Ständ. einfordern


Agitation bei Demenz<br />

• Das Verständnis der Ursachen des auffälligen<br />

<strong>Verhalten</strong>s ist entscheidend<br />

• Gewöhnlich befriedigt das <strong>Verhalten</strong> gewisse<br />

Bedürfnisse des Patienten <strong>und</strong>/oder<br />

dient der Kommunikation <strong>und</strong>/oder<br />

dient zum Abreagieren von Enttäuschungen<br />

• Die Fremd- <strong>und</strong> Selbstgefährdung entscheidet<br />

über den ev. Einsatz von Antipsychotika.


Therapie der Agitation bei Demenz<br />

• Versuch, das <strong>Verhalten</strong> zu verstehen<br />

• Kommunikationsverbesserung, Beziehungsarbeit<br />

• Milieuveränderung, psychologische Stimulation<br />

• Angehörigeninformation, -schulung<br />

(Psychoedukation)<br />

• Geduld, Zeit, „low expressed emotion“<br />

• Supervision <strong>und</strong> Schulung des Personals<br />

• Psychopharmaka ?<br />

• Langzeiteinrichtung ?


Systematic Review of Psychological Approaches to the<br />

Management of Neuropsychiatric Symptoms of Dementia<br />

Livingston et al. American J Psychiatry 2005;162: 1996-2021<br />

• 162 Studien (von 1632 publizierten) entsprachen den<br />

wissenschaftlichen Minimalerfordernissen. (# RCT)<br />

• Signifikante andauernde Effekte für<br />

verhaltenstherapeutische Techniken (4) <strong>und</strong> für kognitive<br />

Stimulationstechniken (5).<br />

• Signifikante Effekte für Psychoedukation von Angehörigen<br />

(13) oder Pflegepersonen (3+Fossey, 2006).<br />

• Kleine Effekte für Musiktherapie (6) <strong>und</strong> andere Techniken<br />

(7)<br />

• Wenig Effekte für Validation (1) <strong>und</strong> Reminiszenztherapie<br />

(2)


<strong>BPSD</strong>-Management nach Guidelines 2012<br />

EMPFEHLUNG Ausreichende<br />

ZUSTIMMUNG<br />

Aroma-Therapie -<br />

Multisensorische<br />

Stimulation<br />

Musik +<br />

Massage <strong>und</strong><br />

Berührungen<br />

Lichttherapie -<br />

<strong>Verhalten</strong>s-Therapie +<br />

Pharma.Th nach/in<br />

Komb. Nicht-pharm. Th<br />

Antipsychotika für<br />

Psychose, Agit. /Aggr.<br />

Atyp. Antipsychotika<br />

Risperidon, Olanzapin<br />

M. Rainer nachAzermai M, Aging Research Reviews11 (2012)78-86<br />

-<br />

-<br />

+<br />

+<br />

+<br />

EMPFEHLUNG Ausreichende<br />

ZUSTIMMUNG<br />

Konvent. Antipsychotika<br />

(Haloperidol)<br />

Wahl nach individ.<br />

Risikoabschätzung<br />

Niedrige Dosis Beginn<br />

langsam Auftitrieren<br />

Zeitl. Begrenzt, alle 3<br />

MO Reassessment<br />

Absetzen nach<br />

Stabilität<br />

Benzodiazepine für<br />

akute Agit., od.<br />

Angst-basierte Agit.<br />

Comorbide<br />

Depression: SSRI<br />

AChE-Hemmer +/-<br />

Memantin +/-<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+


Management-Vorschläge <strong>BPSD</strong><br />

1. Nicht-Pharmakolog. Th:<br />

v.a. <strong>Verhalten</strong>stherapie <strong>und</strong> Musik<br />

2. Bei Versagen von 1 Pharmakol. Th.<br />

3. Comorbide Depression SSRI<br />

4. Akute Agitation od. Angst-basierte<br />

Agitation kurzfristig Benzodiazepine<br />

5. Bei schwerer Agitation/Aggression od.<br />

Psychose Antipsychotika<br />

M. Rainer nach Azermai M, Aging Research Reviews11 (2012)78-86<br />

6. Wenn Antipsychotika:<br />

zuerst individ. Risiko (cardiovaskulär)<br />

abschätzen konvent. od. atypisches<br />

Antipsychotikum<br />

7. Wenn Antipsychotikum:<br />

niedere Dosis, Auftitrieren nach<br />

Response <strong>und</strong> NW<br />

8. Antipsychotikum zeitlich begrenzt,<br />

Reevaluierung alle 3 Monate od.<br />

nachSymptomatik<br />

9. <strong>Verhalten</strong>sstabilität evtl.<br />

Antipsychotika ausschleichen


Angehörigen-Training für höhere<br />

Toleranz von <strong>BPSD</strong> <strong>und</strong> spätere die<br />

Institutionalisierung


TRAININGSKURS FÜR ANGEHÖRIGE<br />

an der Memory Clinic SMZOst seit 1997


Vor medikamentöser Therapie


Pharmakologische Therapie von Agitation <strong>und</strong> Aggression bei Demenz<br />

THERAPIE STUDIEN EVIDENZ NW INTER-<br />

PRETATION<br />

Atypische<br />

Antipsychotika<br />

Konventionelle<br />

Antipsychotika<br />

Memantin<br />

18 Placebo-ko.<br />

Studien >6-<br />

12WO, 3 Studien<br />

>6-12MO<br />

11 rand.<br />

Placebo-ko.<br />

Studien, kleine<br />

Fallzahle, kurz 4-<br />

12 WO<br />

Versch. Post hoc<br />

Analysen<br />

Pla-ko Studien<br />

Carbamazepin 2 Placebo-ko<br />

Studien 4-6WO<br />

Citalopram<br />

1 kleine Pl-ko<br />

Studie über 17<br />

Tage<br />

Sig. Effekt auf Aggression<br />

innerhalb von 12 WO,<br />

limitierte Effekt auf andere<br />

Sy., für längere Zeit -<br />

Ältere Metaanalysen: sig.,<br />

mässiger Effekt>Pl,<br />

Neuere Metaanalysen: nur<br />

Thioridazin, Haloperidol<br />

nur für Aggr. sig.<br />

Mässiges aber signifikanter<br />

Effekt auf leichte bis<br />

mässige Agitation<br />

Metaanalyse:<br />

provisorische Evidenz für<br />

globalen Effekt <strong>und</strong><br />

neuropsych.Sy<br />

Signifikanter Effekt auf<br />

Agitation u. Aggression<br />

EPS, erhöhte<br />

Mortalität (1.5-1.7fach)<br />

3-faches Risiko für<br />

cerebrovaskuläre NW<br />

Parkinson, Dystonie,<br />

Tardive Dyskinesie,<br />

QTc-Verlängerung, sig.<br />

Mortalitäts-erhöhung<br />

(RR 1.37)<br />

Beste Option für<br />

schwere,<br />

persisterende, threfraktäre<br />

Aggression,<br />

kurze Zeit 6-12 WO,<br />

CAVE NW<br />

Keine Vorschlagsmedikation<br />

durch NW<br />

Gut toleriert +<br />

Dauer zu kurz um<br />

Sicherheit zu<br />

beurteilen, viele NW<br />

Dauer zu kurz um<br />

Sicherheit zu<br />

beurteilen<br />

M. Rainer nach A. Corbett et al Curr. Treatment Options in Neurology (2012)14:113-125<br />

+<br />

?


Demenz im Alter:<br />

Indikation für Antipsychotika ?<br />

• Realitätsverlust durch kognitive Störung bei Demenz<br />

• Depression, Angst, Schlafstörung bei dementen<br />

Patienten<br />

• Agitation, <strong>BPSD</strong>, <strong>Verhalten</strong>sauffälligkeiten bei D.<br />

• Wahnsyndrome<br />

• Halluzinationen (optisch, akustisch, ...)<br />

• Aggression<br />

P. Fischer, 2012


ARI<br />

OLA<br />

QUE<br />

RIS<br />

Wirksamkeit von atypischen Neuroleptika<br />

bei Demenzen – Meta-Analyse<br />

-<br />

+<br />

-<br />

+<br />

Substanz Placebo<br />

Schneider et al. 2006


Mortalitätsrisiko unter Antipsychotika<br />

Autor Studientyp Substanzen Ergebnis<br />

Gill et al<br />

2007<br />

Schneeweiss<br />

et al 2007<br />

Ballard et al<br />

2009<br />

Liperoti et al<br />

2009<br />

<strong>Europe</strong>an<br />

Agency 2010<br />

Rossom et al<br />

2010<br />

Popul-bas.<br />

Retrospekt.<br />

Kohortenstudie<br />

Populations-bas.<br />

Kohortenstudie<br />

Rand. Pl-ko.,<br />

parallel, 2-<br />

Th.gruppen<br />

Absetzstudie<br />

Retrospektive<br />

Kohortenstudie<br />

Metaanalyse 3<br />

Pl-ko. Studien<br />

Retrospektive<br />

Datenbank<br />

Atypische vs. keine<br />

AP, konventionelle vs.<br />

atypische AP<br />

Konventionelle vs.<br />

Atypische AP<br />

AD-pat: 12 MO mit<br />

Thiorid.,Chlorprom.,<br />

Halop., Trifluoper.,<br />

Risperidon od. Pl.<br />

6-Mo Follow-up von<br />

Neubehandelten<br />

atyp. u. konvent.AP in<br />

PH in 5 US-Staaten<br />

Aripiprazol vs.<br />

Placebo<br />

Halop., Olanz., Quet.,<br />

Risper. Pat. vs.<br />

Random Pat. ohne AP<br />

Atyp.> Risiko vs. Nichtth.,<br />

konvent.> atyp.,<br />

Risiko von 30d-180d<br />

Alle erhöhen Risiko, Konv.AP<br />

möglicherweise größer als atypAP<br />

atyp.: Dosis über Median v.a.<br />

Überlebensrate geringer in AP-<br />

Gruppe in 12 Monaten,<br />

Überlebenswahrscheinlichkeit<br />

sank mit Therapiedauer<br />

Konv.>atyp. (v.a. Haloperidol)<br />

Exzess.Mort. in 8-10d <strong>und</strong> über<br />

ges. 6 MO., geklusterte Mort. In<br />

Nicht-AD-Demenzen<br />

Aripiprazolgruppe > Placebo<br />

Übliche Dosen aller AP erhöhten<br />

Mortalität, außer Quetiapin


Risiko von CVAEs mit Antipsychotika<br />

Ältere Metaanalysen<br />

Autor Studientyp Vergleichssubstanzen Ergebnis<br />

De Deyn et al 2005 Gepoolte Analyse<br />

von 3 rand, pl-ko.DB-<br />

Studien<br />

Schneider et al 2006 Metaanalyse von<br />

rand. pl-ko. DB-<br />

Studien<br />

Finkel et al 2005 Retrospektive<br />

Medicaid data<br />

Ballard and White<br />

2006<br />

Metaanalyse<br />

Committee Safety of<br />

Medicines<br />

Risperidon vs. Pl Erhöhtes Risiko von<br />

Risperidon vs. Pl<br />

Aripiprazol, Olanzapin,<br />

Quetiapin, Risperidon<br />

vs. Pl<br />

Verglich Risperidon,<br />

Olanzapin, Quetiapin,<br />

Ziprasidon geg.<br />

Haloperidol od.<br />

Benzodiazepinen<br />

Vergl. Atyp.AP,<br />

Butyrophenone,<br />

Phenothiazine,<br />

Benzamide geg. Pl.<br />

Risiko von allen AP<br />

war höher als Pl,<br />

Risp: 3xhöher<br />

Risperidon:<br />

vergleichbares Risiko<br />

wie Olanz., Quet. U.<br />

Haloperidol.<br />

AP:Risiko nicht höher<br />

als Benzodiazepine<br />

Risperidon: höheres<br />

Risiko als Pl.,<br />

Olanzapin: ähnliches<br />

Risiko


Risiko von CVAEs mit Antipsychotika:<br />

Neuere Metaanalysen<br />

Autor Studientyp Substanzen Ergebnis<br />

Wang et al 2007 Pennsylv. Pharm.<br />

Ass. Contract and<br />

Medicare data<br />

Sachetti et al<br />

2008<br />

Sachetti et al<br />

2010<br />

<strong>Europe</strong>an<br />

Agency 2010<br />

Health Search<br />

Database<br />

MEDLINE<br />

Database<br />

Metaanalyse 3 Plko.<br />

Studien<br />

Chan et al 2010 Retrospekt.<br />

Kohortenstudie<br />

Konventionelle vs.<br />

Atypische AP<br />

Atyp. <strong>und</strong> typ.<br />

Antipsychotika vs.<br />

Nichtbehandlung<br />

Atyp <strong>und</strong> typ AP<br />

vs.<br />

Nichtbehandlung<br />

Höheres Risiko mit Konv.AP<br />

gegenüberAtyp.AP<br />

Phenothiazine>atyp.AP, Hohes<br />

Alter, männl., Chron.Dis.Score>5,<br />

Park.Kr., Antikoagul. , Risiko,<br />

Demenz nur gering.Risiko per se<br />

CVAE-Inzidenz sehr gering: 2%-<br />

4%, 1.3-2-fache Risiko. Kein<br />

Unterschied atyp u. typ AP,<br />

höchstes Risiko:1.Woche, Ältere<br />

mit kog. u.vaskul. Schäden<br />

Aripiprazol vs. Pl Rsiko von Arip. nicht stat. sig.,<br />

fixed-dose trial: Dosis-abh.<br />

Erhöhung unter Aripiprazol<br />

Atyp. u. typ. AP vs.<br />

Nichtbehandlung<br />

Keine Gruppen-Unterschiede,<br />

auch nicht in Subgruppen


Nebenwirkungen der Antipsychotika beim<br />

dementen alten Menschen<br />

• Extrapyramidale Symptome (typische > atypische)<br />

• Orthostase (Haloperidol < Risperidon < Seroquel)<br />

• Stürze mit Frakturen (typische > atypische ?)<br />

• Apathie (typische > atypische ?)<br />

• Kognitive Verschlechterung (typische > > atypische)<br />

• Beschleunigung der Demenzprogression ?<br />

– McShane et al. Do neuroleptic drugs hasten cognitive<br />

decline in dementia? Prospective study with necropsy follow<br />

up. BMJ 1997<br />

P. Fischer, 2012


Antipsychotics and cognitive decline in <strong>Alzheimer</strong>‘s disease:<br />

the LASER-<strong>Alzheimer</strong>‘s disease longitudinal study.<br />

Livingston et al, JNNP 2007;78:25-29<br />

• 162 Patienten mit <strong>Alzheimer</strong> Demenz<br />

• Verlaufsuntersuchung über 5 Jahre der<br />

Patienten die mindestens 6 Monate<br />

Antipsychotika (AP) einnahmen (n=30, davon 29<br />

atypische AP !)<br />

• KEIN schnellerer Demenzverlauf durch AP -<br />

gabe<br />

• Antipsychotikagabe bei älteren, dementeren<br />

Pat.<br />

• Höhere Mortalität bei Antipsychotika-Gabe


Alternative Behandlungsstrategien bei<br />

demenzbedingter Agitation<br />

Galantamin (Reminyl) 8-24mg/d Evaluiert in random. kontr.Studien<br />

Donepezil (Aricept) 5-10mg/d Kann Agit., Stimmung, Apathie <strong>und</strong><br />

psychot.Sy. verbessern<br />

Rivastigmin (Exelon) 3-9.5mg/d Effektiv v.a. bei Lewy Body Demenz<br />

Memantin (Axura, Ebixa) 10-20mg/d Mögl. Antipsychot. Effekt, verbessert<br />

Agitation<br />

Citalopram (Seropram) 10-40mg/d Evaluiert in mehreren random. kontr.<br />

Studien<br />

Sertralin (Gladem, Tresleen) 25-200mg/d Keine Interaktionen, gute Toleranz<br />

Trazodon (Trittico) 12.5-200mg/d Verbessert depr.bedingte Agitation<br />

Valproinsäure (Depakine, Convulex)<br />

250-1500 mg/d<br />

Kann geringere therapeut. Breite<br />

haben: 750-1000mg/d<br />

Gabapentin (Neurontin) 200-2700 mg/d Bei renaler Insuff. reduzierte Dosis<br />

Carbamazepin (Tegretol, Neurotop)<br />

100-600 mg/d<br />

Eingeschränkt durch viele UAWs <strong>und</strong><br />

Enzyminduktion<br />

Ginkgo Biloba 240 mg/d Agitation, Irritabilität, Apathie verbessert


Neueste Studien


Discontinuation of Antidepressants in<br />

People with Dementia and<br />

Neuropsychiatric Symptoms<br />

Bergh S et al, BMJ 2012;344:e1566<br />

• Norwegische Pflegeheime; 128 Patienten mit AD<br />

• 63 Pat. Antidepressivum ausschleichen; 68 weiter<br />

• Beurteilung: basal, 4 Wo, 13 Wo, 25 Wochen<br />

• Depressionsskala (Cornell Scale of Depression in<br />

Dementia) nach Absetzen fast 3 x so hoch !!!


Antipsychotics in dementia<br />

Barnes TR et al, Br J Psychiatry 2012;201:221-6<br />

• Mental Health National Health Service: n=10199<br />

• ≈ 25 % of patients receive antipsychotics any year<br />

• Risk factors: younger age, in-patients, vascular<br />

dementia, Parkinson‘s disease dementia, severity<br />

• 62 % of antipsychotics for at least 6 months !<br />

• 75 % of antipsychotic treatments without any<br />

documented review of therapeutic response !


Antipsychotic drugs predominate in<br />

pharmacotherapy of nursing home<br />

residents with dementia<br />

Huber M et al, Pharmacopsychiatry 2012;45:182-9<br />

• Year 2008; 13042 patients; 62 % demented<br />

• All patients: analgetics > antipsychotics<br />

• Dementia: 61,5 % on any antipsychotics<br />

17,3 % on any benzodiazepines<br />

15,2 % on any antidementives<br />

• Antipsychotics used: Melperone<br />

Risperidone<br />

Pipamperone (nicht in A)


Comparative Safety of Antipsychotic<br />

Medication in Nursing Home Residents<br />

Huybrechts KF et al, JAGS 2012, Feb 13 e-pub.<br />

• Cohort study in 45 US nursing homes:n=83959; 180<br />

days<br />

• Hospital admissions: MCI, stroke, hip fracture,<br />

infections<br />

• Dose-response relationsship for all severe events<br />

• Conventional Antipsychotics with higher risk of<br />

infections, MCI, and hip fracture than Atypics<br />

• Higher risk of cerebrovascular events in patients<br />

<strong>und</strong>er atypical antipsychotics<br />

• Little variation between specific Atypics:<br />

rather lower rate of strokes: olanzapine, quetiapine<br />

quetiapine with higher risk of hip fractures than<br />

risperidone


Differential Risk of Death in Older Residents in Nursing Homes<br />

Prescribed Specific Antipsychotic Drugs<br />

Huybrechts KF et al, BMJ 2012, Feb 23 e-pub.<br />

• Cohort study in 45 US nursing homes; 2001 – 2005<br />

• 75445 new users of antipsychotics: haloperidol,<br />

aripiprazole, olanzapine, quetiapine, risperidone,<br />

ziprasidone<br />

• Increased risk of mortality following antipsychotics<br />

• Dose-response relationsship for all APs except<br />

quetiapine<br />

• Compared with risperidone, users of haloperidol had<br />

an increased risk of mortality and users of quetiapine<br />

a decreased risk; this was true for all causes of death<br />

investigated; other drugs in-between


Zusammenfassung<br />

• Nicht alle <strong>BPSD</strong> müssen behandelt werden<br />

• Pathogenese-orientierte Diagnostik vor Therapie<br />

• Echte Agitation bessert sich durch Antidementiva<br />

• Nichtpharmakolog. Massnahmen vor<br />

Psychopharmaka<br />

• Atypische AP wirken bei Psychose u. Agitation<br />

• Primum nil Nocere! NW-geleiteter Einsatz<br />

• Niedrigste Dosis – Kontrollvisiten - Absetzversuche


Benzodiazepin<br />

Medikation bei <strong>Verhalten</strong>sbedingten Notfällen<br />

Dosis (Range)<br />

Lorazepam ½ x1 mg Tbl. ,<br />

Antipsychotika<br />

½ x1 Amp 2 mg i.m., (0.25-1mg)<br />

Risperidon ½ -1x1 mg FTbl., 1mg/ml Lsg,<br />

Quicklet 1 mg (0.25-1 mg)<br />

Quetiapin 50 mg FTbl.,<br />

(25-200 mg)<br />

Olanzapin 5 mg FTbl., VTab,<br />

IJLsg i.m., (2.5-10mg)<br />

Aripiprazol ½ 10mg Tbl., Schmelztbl., IJLsg<br />

i.m., (5-10mg)<br />

Haloperidol 0.5 mg i.m.,<br />

Alternative Therapie<br />

(0.25-2 mg)<br />

Trazodon 50 mg (2/3 75mg ret Tbl.),<br />

Kombination Benzodiazepin<br />

<strong>und</strong> Antipsychotikum bei resist.<br />

schwerer Agitation<br />

(25-100 mg)<br />

WH. nach 30-60 Min.,<br />

b.B. alle 4-12 St<strong>und</strong>en<br />

WH. nach 30-60 Min.,<br />

WH. nach 30-60 Min.<br />

WH. nach 30-60 Min.<br />

WH. nach 30-60 Min.<br />

Bei Beruhigung mit<br />

Atypikum beginnen<br />

WH. nach 30-60 Min.

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