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KLINIK REPORT - Fachklinik Lenggries

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AUS DEN ABTEILUNGEN<br />

4 FACH<strong>KLINIK</strong> LENGGRIES 1/2002<br />

<strong>KLINIK</strong><strong>REPORT</strong><br />

NEUROORTHOPÄDIE • NEUROORTHOPÄDIE<br />

Selbstständigkeit zurückgewinnen<br />

Ergotherapeutische Behandlung in der <strong>Fachklinik</strong> <strong>Lenggries</strong><br />

In der Ergotherapie gilt die größte Aufmerksamkeit der Wiedererlangung körperlicher, geistiger und sozialer Selbstständigkeit der<br />

Patienten. Es werden, bei Anwendung neuester Behandlungsverfahren auf neurophysiologischer Grundlage, vor allem verloren gegangene<br />

Arm- und Handfunktionen wieder angebahnt und in den Alltag integriert. Das selbstständige Durchführen der Aktivitäten des täglichen<br />

Lebens (ADL) wie Waschen,An- und Auskleiden, Haushaltsführung, Kochen, Essensvorbereitung wird in Therapiesituationen erarbeitet und<br />

in der konkreten Alltagssituation mit dem Patienten wieder eingeübt.<br />

Das Angebot der <strong>Fachklinik</strong><br />

<strong>Lenggries</strong> umfasst die Behandlung<br />

von Patienten in der Phase B<br />

(Frührehabilitation) bis hin zu Patienten<br />

in der Phase D (Anschlussheilbehandlung).<br />

Diese große<br />

Bandbreite fordert von den Therapeuten<br />

das gesamte Spektrum der<br />

ergotherapeutischen Behandlung<br />

neurologischer Patienten.<br />

In der Behandlung von Patienten<br />

der Phase B steht häufig noch die<br />

Stabilisierung des Allgemeinzustandes<br />

und die allgemeine<br />

Mobilisierung im Vordergrund.<br />

Besteht eine Parese der oberen<br />

Extremität, setzt jedoch bereits in<br />

dieser frühen Phase auch schon die<br />

gezielte Therapie von Arm, Hand und Fingern<br />

ein. Täglich werden therapeutische Maßnahmen<br />

zur Erhaltung der Beweglichkeit<br />

(Kontrakturprophylaxe) und zur Anbahnung<br />

von Funktionen durchgeführt. Hat der Patient<br />

noch keinerlei Funktionen in der betroffenen<br />

Extremität, wird mit verschiedensten stimulierenden<br />

und passiven Methoden gearbeitet.<br />

Sobald der Patient aus eigener Kraft<br />

Bewegungen durchführen kann, werden diese<br />

gezielt gefördert und trainiert. Wichtig ist hier,<br />

dass der Patient so früh wie möglich die wiedergewonnenen<br />

Funktionen auch im Alltag<br />

einsetzt, um einen „erlernten Nichtgebrauch“<br />

des jeweiligen Körperteils zu verhindern.<br />

Forced-Use-Therapie<br />

Die Ergotherapeuten bedienen sich einer<br />

Palette gängiger therapeutischer Methoden<br />

(u. a. Bobath, Perfetti) und integrieren auch<br />

stets neue Techniken (z. B. Motor Imagery,<br />

Repetitives Training). Stets wird unter<br />

Absprache mit dem Stationsteam ein indivi-<br />

Alltägliche Aktivitäten wie Anziehen, Putzen oder Kochen<br />

wieder selbstständig erledigen zu können, ist eine erhebliche<br />

Steigerung der Lebensqualität.<br />

duell auf den Patienten abgestimmtes<br />

Verfahren gewählt, das den Allgemeinzustand<br />

des Patienten, die Plastizitätsphase, in der er<br />

sich befindet, sowie die motorischen<br />

Fähigkeiten individuell<br />

berücksichtigt. Sind<br />

Grobmotorik und erste<br />

Greif- und Haltefunktionen<br />

gebahnt, werden<br />

auch selektive<br />

Fingerbewegungen und<br />

Feinmotorik geübt. Ist<br />

die dominante Hand<br />

betroffen, nimmt das<br />

Schreibtraining häufig<br />

einen großen Raum in<br />

der Therapie ein. Um<br />

wieder in ausreichendem<br />

Maße schreiben zu können, sind feinste motorische<br />

und koordinative Anforderungen zu<br />

Die Probe aufs Exempel<br />

erfüllen. Neben Feinmotoriktraining<br />

einzeln und in<br />

der Gruppe findet im Haus<br />

die „Forced-Use-Therapie“<br />

immer häufiger Anwendung.<br />

Hierbei wird nach<br />

enger Absprache mit dem<br />

Patienten, dem therapeutischen<br />

Team und dem<br />

Stationsarzt eine Handschiene<br />

für die „gesunde“<br />

Hand verabreicht, die den<br />

Einsatz dieser Hand im<br />

Alltag verhindert. Dadurch<br />

ist der Patient gezwungen,<br />

die betroffene Extremität für<br />

alle Verrichtungen einzusetzen,<br />

und er übt so ständig –<br />

auch außerhalb der Therapien<br />

– die Motorik der<br />

betroffenen Extremität in<br />

der Alltagssituation.<br />

Neben der motorischen Übungsbehandlung<br />

ist der „alltagspraktische“ Bereich ein weiterer<br />

Schwerpunkt in der<br />

Arbeit der Ergotherapeuten.<br />

In der<br />

Therapie sowie in der<br />

konkreten Alltagssituation<br />

werden Tätigkeiten<br />

geübt, die der Patient<br />

benötigt, um sein<br />

Leben im häuslichen<br />

Bereich wieder selbständig<br />

und möglichst<br />

unabhängig von fremder<br />

Hilfe meistern zu<br />

können. Hier steht an<br />

erster Stelle das Selbsthilfetraining, in dem<br />

morgens mit dem Patienten das Waschen und<br />

In der Ergotherapie werden<br />

Tätigkeiten geübt, die der Patient<br />

benötigt, um sein Leben im häuslichen<br />

Bereich wieder selbstständig und<br />

möglichst unabhängig von fremder<br />

Hilfe meistern zu können.

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