Download
Download
Download
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Abbildung 2: Bausteine für ein zukunftsorientiertes Leadership-Denken<br />
Problemlösungsintelligenz<br />
fördern<br />
KÖNIGE oder die Könige PHILOSOPHEN<br />
sein sollen. Konrad Paul Liessmann meint dazu<br />
in unserem Interview:<br />
„Ersetzen wir jetzt ‚Könige‘ durch ‚Führungskräfte‘.<br />
Dann würde das bedeuten, dass die<br />
Herausforderung genau darin bestünde, dass<br />
Führungskräfte entweder zu Philosophen werden<br />
oder Philosophen Führungsarbeit übernehmen.<br />
Warum hat Platon das gesagt? Aus zwei<br />
Gründen.<br />
Der erste Grund war jener: Platon war der Meinung,<br />
dass zum Wahrnehmen von Führungsaufgaben<br />
etwas gehört, was man eigentlich<br />
jedem Menschen zutrauen könnte, nämlich das<br />
Erkennen der WAHRHEIT. Nur dann, wenn<br />
ich dieses innere Streben habe, mich nicht<br />
täuschen zu lassen – und diese Eigenschaft<br />
hat Platon ja den Philosophen zugeschrieben –<br />
werden wir auch die richtigen Entscheidungen<br />
treffen können. (…) Es darf bei Führung eben<br />
NICHT um meine subjektiven Präferenzen<br />
gehen. Es darf sich NICHT um eine Ideologie<br />
handeln, die mit Gier und Eigennutz zu tun hat.<br />
Es geht darum, dass Entscheidungen darauf<br />
beruhen, WAHR und WAHRHAFT eingeschätzt<br />
worden zu sein. Das ist sicherlich die größte<br />
Herausforderung für Führungskräfte.“ 21<br />
Führungsverständnis<br />
Nach Wahrheit<br />
streben<br />
Verantwortung<br />
wahrnehmen<br />
Den zweiten Grund, warum Platon glaubte,<br />
dass Könige Philosophen sein sollten, ist<br />
folgender: „…einen Staat kann nur derjenige<br />
gut führen – und Staat kann jetzt mit UN-<br />
TERNEHMEN ersetzt werden –, der frei von<br />
persönlichen Ambitionen ist. (…) Derjenige, der<br />
wirklich imstande ist, das Interesse des Unternehmens,<br />
der Gemeinschaft, der Gesellschaft<br />
zu sehen, ist zum Führen geeignet und nicht<br />
derjenige, der aus persönlichem Ehrgeiz Ziele<br />
verfolgt.“ 22<br />
„(…) ein Führungsanspruch, der sich am Wohle<br />
des Unternehmens oder der Gemeinschaft<br />
orientiert, erfordert neben dieser Liebe zur<br />
Wahrheit und dem Anspruch auf Macht auf der<br />
einen Seite den Verzicht auf PERSÖNLICHE<br />
Macht auf der anderen Seite!“ 23<br />
Obwohl diese Forderung scheinbar Übermenschliches<br />
verlangt, kann sie einen REFE-<br />
RENZPUNKT für ein sinnstiftendes Selbstbild<br />
von Führungskräften darstellen. Denn wie bereits<br />
erwähnt, verfügt das menschliche Gehirn<br />
über die Fähigkeit, sich in Sekundenschnelle<br />
und mit großer Treffsicherheit ein Urteil über<br />
IMP<br />
PersPectives<br />
22