Interview Martina und pamy - TierRettungsDienst & Tierheim Pfötli
Interview Martina und pamy - TierRettungsDienst & Tierheim Pfötli
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Warum trifft man bei euch häufiger “problematische” H<strong>und</strong>e an?<br />
Weil wir uns auf sie im Laufe der Zeit spezialisiert haben.<br />
Dabei haben wir im Gr<strong>und</strong>e genommen aus der Not eine<br />
Tugend gemacht. Denn wir können<br />
bedingt durch die begrenzten Platzverhältnisse von nur<br />
zehn Ruheboxen <strong>und</strong> fünf Ausläufen, aber auch<br />
aufgr<strong>und</strong> der Auflage der Gemeinde Winkel maximal<br />
12 H<strong>und</strong>e aufnehmen. Die dafür aber entsprechend individuell <strong>und</strong> intensiv<br />
betreuen. Gleichzeitig sind unsere Tierpflegerinnen geradezu leidenschaftlich an<br />
den Themen H<strong>und</strong>everhalten <strong>und</strong> H<strong>und</strong>eerziehung interessiert, sie verfügen über ein<br />
ziemlich breites kynologisches Wissen, das sie sich in diversen<br />
Weiterbildungen angeeignet haben. Wir können uns also auf wenige H<strong>und</strong>e<br />
konzentrieren <strong>und</strong> verfügen über das nötige Fachwissen, so hat sich die<br />
Spezialisierung quasi auch ein Stück weit ergeben.<br />
Was muss man sich unter einem verhaltensauffälligen H<strong>und</strong> vorstellen?<br />
Verhaltensauffällig ist nicht gleich bedeutend mit<br />
bösartig oder gefährlich. Viele unsere Schützlinge<br />
haben in ihrer Vergangenheit negative<br />
Erfahrungen mit<br />
Menschen gemacht, sind nicht ihren Bedürfnissen<br />
entsprechend gehalten worden oder haben<br />
schlichtweg keinerlei Erziehung genossen.<br />
All das kann zu auffälligem Verhalten führen wie<br />
z.B. Schuhe schreddern oder das Verbellen von allem, was sich bewegt. Diese H<strong>und</strong>e<br />
müssen als erstes wieder Vertrauen in<br />
Menschen fassen, Sicherheit gewinnen <strong>und</strong> das Einmaleins des gut erzogenen<br />
Vierbeiners erlernen. Das braucht Zeit, Geduld <strong>und</strong> vor allem eine Menge<br />
Sachkenntnis, die man bei H<strong>und</strong>espazis natürlich nicht voraussetzen kann. Als wir<br />
feststellten, dass viele zunehmend überfordert waren, haben wir<br />
beschlossen, eine entsprechende Schulung anzubieten.<br />
Die aus einem relativen Laien aber keinen Experten macht.<br />
Natürlich nicht, aber darum geht es ja auch nicht. Wir wollen primär dafür sorgen,<br />
dass alle, die einen Vierbeiner von uns ausführen über einen<br />
Mindeststandard an H<strong>und</strong>ewissen verfügen, deswegen sind die Schulungen auch<br />
Voraussetzung für den Erhalt unseres H<strong>und</strong>espaziergänger-Ausweises. Mit<br />
diesem Minimalstandard wollen wir soweit wie möglich gewährleisten, dass die<br />
Spaziergänge für H<strong>und</strong>, Mensch <strong>und</strong> Öffentlichkeit sicher ablaufen, denn<br />
schlussendlich trägt die Stiftung <strong>TierRettungsDienst</strong> die Verantwortung sowohl für die<br />
H<strong>und</strong>espaziergänger als auch für unsere <strong>Tierheim</strong>schützlinge.<br />
Ausserdem wollen wir vermeiden, dass bestehendes Problemverhalten verschlimmert<br />
oder neues Problemverhalten provoziert wird. Nicht zuletzt aber haben<br />
die Spaziergänge optimalerweise zum Ziel, den H<strong>und</strong> nicht nur körperlich, sondern<br />
möglichst auch geistig auszulasten, <strong>und</strong> das setzt seitens des Menschen ein