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Forum für Wissen 2000<br />

Forschungszusammenarbeit mit Osteuropa – Ziele,<br />

Erfahrungen, Aussichten<br />

Evelyne Glättli<br />

Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, Wildhainweg 20, CH-3001 Bern,<br />

Schweiz<br />

E-mail: eglaettli@snf.ch<br />

Nach der ersten Euphorie über die Öffnung erleben osteuropäische Forscherinnen<br />

und Forscher eine harte Realität: die Löhne sind unzulänglich, die Forschungseinrichtungen<br />

veraltet; es fehlen Mittel für neue Apparaturen und für<br />

Reisen ins Ausland. Um das gefährdete Wissen zu erhalten, fördert das Osteuropaprogramm<br />

des Schweizerischen Nationalfonds seit Beginn der Neunzigerjahre<br />

die Zusammenarbeit mit den Staaten Osteuropas und der GUS. Die osteuropäische<br />

Forschung hat trotz – oder gerade wegen – ihrer Abschottung zu Zeiten des<br />

Kommunismus teilweise spezifische Forschungskapazitäten und einmaliges Knowhow<br />

hervorgebracht. Diese Errungenschaften sollten sowohl im Interesse der<br />

wirtschaftlichen Zukunft dieser Länder als auch der internationalen – und damit<br />

auch der schweizerischen – Wissenschaft unbedingt erhalten bleiben. Die schweizerische<br />

Forschungszusammenarbeit kann hier einen wertvollen Beitrag leisten.<br />

1 Ziele<br />

1.1 Einleitung<br />

Der Schweizerische Nationalfonds<br />

(SNF) ist seit 1990 vom Eidgenössischen<br />

Departement für Auswärtige Angelegenheiten<br />

(EDA) mit der Durchführung<br />

eines wissenschaftlichen Kooperationsprogramms<br />

mit Osteuropa<br />

betraut. Diese Initiative ist Teil der<br />

umfassenden Bemühungen der<br />

Schweiz, die wirtschaftlichen, wissenschaftlichen<br />

und kulturellen Beziehungen<br />

mit diesen Ländern zu stärken.<br />

Zwischen 1990 und 1998 sind insgesamt<br />

rund 19,6 Millionen Schweizer Franken<br />

vom EDA (17,6 Mio.) sowie vom<br />

Nationalfonds (2 Mio.) in dieses Programm<br />

investiert worden. Im Verlaufe<br />

des Programmes wurden mehr Länder<br />

einbezogen und die einzelnen Aktivitäten<br />

mit mehr Mitteln versehen.<br />

In der Programmphase 1990–1992<br />

wurden rund 400 Aktivitäten (Kleinforschungsprojekte,<br />

Kurzaufenthalte,<br />

Konferenzbeiträge) in Polen, Ungarn<br />

und der damaligen Tschechoslowakei<br />

finanziert. In der Phase 1993–1995 wurde<br />

etwa die gleiche Anzahl Aktivitäten<br />

unterstützt, aber nun in sämtlichen Ländern<br />

Mittel- und Osteuropas sowie der<br />

GUS. In der Phase 1996–1998 fand eine<br />

Konzentration auf weniger, aber finanziell<br />

grössere Forschungsprojekte so-<br />

wie neu auf Institutspartnerschaften<br />

statt. So wurden 131 Forschungsprojekte<br />

und 64 Institutspartnerschaften<br />

in Mittel- und Südosteuropa sowie in<br />

Russland und der Ukraine finanziert.<br />

Ausserdem konnten über zweihundert<br />

osteuropäische Forscherinnen und Forscher<br />

an Konferenzen in der Schweiz<br />

teilnehmen. Schliesslich wurde auch<br />

eine intensivere Zusammenarbeit mit<br />

den Förderorganisationen in Osteuropa<br />

in die Wege geleitet. Ende 1999<br />

lancierte der SNF eine neue Phase des<br />

wissenschaftlichen Kooperationsprogrammes<br />

mit Osteuropa. Es nennt sich<br />

SCOPES 2000–2003 (Scientific co-operation<br />

between Eastern Europe and<br />

Switzerland), ist mit einem Budget von<br />

14 Millionen Schweizer Franken ausgestattet<br />

und umfasst folgende Partnerländer:<br />

Albanien, Armenien, Aserbaidschan,<br />

Belarus, Bosnien-Herzegowina,<br />

Bulgarien, Georgien, Kasachstan,<br />

Kirgisien, Mazedonien, Moldawien,<br />

Rumänien, Russland, Tadschikistan,<br />

Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan.<br />

1.2 Zielsetzung<br />

Das Forschungsprogramm SCOPES<br />

bezweckt, den Transformationsprozess<br />

in Osteuropa Richtung Demokratie und<br />

sozialer Marktwirtschaft durch kooperative<br />

Forschungsaktivitäten zu unter-<br />

31<br />

stützen. Die spezifischen Ziele von<br />

SCOPES sind:<br />

– Stärkung von exzellenten Forschungsgruppen<br />

durch Verbesserung<br />

ihrer Arbeitsbedingungen im<br />

Rahmen von spezifischen Forschungsprojekten<br />

(Stärkung von<br />

Kapazitäten);<br />

– Stärkung von Forschungs- und Bildungsinstitutionen<br />

durch Bereitstellung<br />

von Know-how und Infrastruktur<br />

(Stärkung von Institutionen);<br />

– Förderung der Integration von Forschungsgruppen<br />

und -einrichtungen<br />

in internationale Netzwerkaktivitäten;<br />

– Stärkung von Förderorganisationen,<br />

welche ihre finanziellen Mittel auf<br />

Basis von Wettbewerb und Peer-<br />

Review vergeben.<br />

1.3 Förderinstrumente<br />

Das Programm SCOPES umfasst vier<br />

Förderaktivitäten:<br />

1.3.1 Konferenzbeiträge<br />

(Conference Grants)<br />

Konferenzbeiträge ermöglichen die<br />

Teilnahme von Forschenden aus den<br />

Partnerländern an internationalen wissenschaftlichen<br />

Konferenzen, welche<br />

in der Schweiz stattfinden. Für diesen<br />

Zweck erhalten die schweizerischen<br />

Konferenzorganisatoren einen finanziellen<br />

Beitrag für die Reise- und Aufenthaltskosten<br />

der Teilnehmer aus den<br />

oben erwähnten Partnerländern.<br />

1.3.2 Gemeinsame Forschungsprojekte<br />

(Joint Research<br />

Projects, JRP)<br />

Gemeinsame Forschungsprojekte ermöglichen<br />

Forschenden aus den Partnerländern,<br />

gemeinsam mit Wissenschaftern<br />

aus der Schweiz innovative<br />

Forschung zu einer spezifischen Frage-


32 Forum für Wissen 2000<br />

stellung durchzuführen, wobei alle<br />

Gebiete der Grundlagenforschung in<br />

Frage kommen. Mindestens eine Forschungsgruppe<br />

aus Osteuropa und eine<br />

aus der Schweiz müssen sich an einem<br />

Projekt beteiligen. Die Forschungsarbeiten<br />

werden an den jeweiligen Instituten<br />

durchgeführt; es sind jedoch gegenseitige<br />

Besuche sowie Kurzaufenthalte<br />

von Forschenden aus Osteuropa<br />

in der Schweiz möglich. Pro Forschungsprojekt<br />

steht maximal ein Betrag von<br />

60’000 Schweizer Franken zur Verfügung.<br />

80% davon sind für die Ostpartner<br />

bestimmt. Finanziert werden Lebensunterhaltsbeiträge<br />

(= individual<br />

grants), Reise- und Aufenthaltskosten,<br />

Verbrauchsmaterial, Apparate, allgemeine<br />

Unkosten (= overhead) sowie<br />

Koordinationskosten.<br />

1.3.3 Institutspartnerschaften<br />

(Institutional Partnerships, IP)<br />

Institutspartnerschaften sollen zur<br />

Weiterentwicklung und Modernisierung<br />

von institutionellen Aspekten in<br />

Forschung und Lehre beitragen. Durch<br />

Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

sollen die Attraktivität und die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit von<br />

osteuropäischen Forschungs- und Lehreinrichtungen<br />

erhöht werden. Institutspartnerschaften<br />

sind nicht auf die Behandlung<br />

von konkreten Forschungsfragen<br />

angelegt (keine Finanzierung<br />

von Forschungsprojekten), sondern<br />

umfassen folgende Aktivitäten: Reorganisation<br />

und/oder administrative<br />

Restrukturierung von Forschungseinrichtungen;<br />

neue Initiativen in der<br />

Lehre (z.B. Verbesserung und Modernisierung<br />

von Lehrmethoden, Entwicklung<br />

von neuen Curricula und Textbüchern);<br />

Verbesserung von Ausbildungsaktivitäten<br />

(z.B. Organisation von<br />

Sommerschulen, Austausch von Wissenschaftern);<br />

Erneuerung und/oder<br />

Ausbau von Infrastruktur und anderem<br />

Bedarf für Forschung und Lehre<br />

(z.B. Apparaturen, Ausrüstung, Computer,<br />

Literatur). Für die Finanzierung<br />

von Ausrüstung, Mobilität, Unterverträge<br />

mit Dritten und Koordinationskosten<br />

stehen pro Partnerschaft maximal<br />

105 000 Schweizer Franken zur<br />

Verfügung.<br />

1.3.4 Zusammenarbeit mit<br />

Förderorganisationen in<br />

den Partnerländern<br />

Diese Aktivität soll zur Stärkung von<br />

Forschungsförderorganisationen in den<br />

Partnerländern beitragen, welche ihre<br />

Fördermittel auf der Basis von Wettbewerb<br />

und Peer-Review vergeben und<br />

sich in erster Linie auf nicht-kommerzielle<br />

Grundlagenforschung konzentrieren.<br />

Für diesen Zweck sind – je nach<br />

den Bedürfnissen der Förderorganisationen<br />

– verschiedene Aktivitäten<br />

denkbar, z.B. Informations- und Knowhow-Transfer,<br />

Durchführung von gemeinsamen<br />

Seminaren und/oder forschungspolitischen<br />

Diskussionsrunden,<br />

Austausch von administrativem Personal.<br />

1.4 Ausschreibungen<br />

Gesuche können nur im Rahmen von<br />

Ausschreibungen, welche vor allem zu<br />

Beginn einer Programmphase stattfinden,<br />

eingereicht werden. Alle Ausschreibungen<br />

werden vom SNF über<br />

das Internet publiziert. Gesuche müssen<br />

durch einen Partner in der Schweiz<br />

eingereicht werden, welcher in den bewilligten<br />

Projekten auch als Koordinationsperson<br />

agieren wird.<br />

2 Erfahrungen<br />

Im folgenden werden in erster Linie<br />

Erfahrungen aus der Phase 1996–1998<br />

vorgestellt, die im wesentlichen den<br />

Zwischen- und Schlussberichten der<br />

geförderten Projekte und Partnerschaften<br />

entnommen wurden oder aus direkten<br />

Kontakten mit Beteiligten stammen.<br />

2.1 Interesse, Beteiligung<br />

Das Interesse an SCOPES ist seit 1990<br />

ungebrochen. Für die Forschenden in<br />

Osteuropa sind Gelder aus internationaler<br />

Zusammenarbeit von vitaler Bedeutung,<br />

um in ihrem Land weiterhin<br />

wissenschaftlich tätig sein zu können,<br />

da die nationalen Fördermittel nicht<br />

ausreichend sind. Doch auch auf schweizerischer<br />

Seite, wo die finanziellen<br />

Aspekte weniger attraktiv sind, ist das<br />

Interesse gross, verfügen doch die Länder<br />

Osteuropas und der GUS über viele<br />

hochqualifizierte Wissenschafterinnen<br />

und Wissenschafter, die ein einmaliges<br />

Spezialwissen besitzen.<br />

2.2 Resultate<br />

Konferenzbeiträge<br />

Durch die Beiträge konnten mehr als<br />

350 osteuropäische Wissenschafter und<br />

Wissenschafterinnen an etwa 70 internationalen<br />

Konferenzen in der Schweiz<br />

teilnehmen. Die Konferenzbeiträge<br />

ermöglichten den Eingeladenen, sich<br />

über den neuesten Stand der Forschung<br />

zu informieren, sich durch die Präsentation<br />

von Forschungsarbeiten einem<br />

internationalen Publikum bekannt zu<br />

machen, mit anderen Forschungsgruppen<br />

ihres Fachgebiets in Kontakt zu<br />

kommen und künftige Kooperationspartner<br />

kennenzulernen.<br />

Gemeinsame Forschungsprojekte<br />

Praktisch alle Projekte haben mehrere<br />

Artikel in international anerkannten<br />

wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert<br />

und somit die internationale Reputation<br />

der osteuropäischen Forschungsgruppen<br />

vergrössert. Die Qualität<br />

der in den Schlussberichten präsentierten<br />

Resultate wurde in den<br />

meisten Fällen als gut, häufig sogar als<br />

exzellent beurteilt. Die Projektergebnisse<br />

wurden auch an etlichen Konferenzen<br />

präsentiert.<br />

Institutspartnerschaften<br />

Die Resultate der Partnerschaften sind<br />

sowohl quantitativ als auch qualitativ<br />

schwieriger zu erfassen als diejenigen<br />

der Forschungsprojekte. Neben den<br />

Schlussberichten, die über die durch-<br />

Eingereichte und bewilligte Gesuche im Rahmen des Osteuropaprogrammes:<br />

Programm- Budget Förder- Anzahl Anzahl Bewilligungsphasen<br />

instrument eingereichter bewilligter rate<br />

Gesuche Gesuche<br />

1990–1992 3,5 Mio.<br />

1993–1995 4,5 Mio.<br />

1996–1998 11 Mio. JRP 492 131 26,6%<br />

IP 232 64 27,6%<br />

2000–2003 14 Mio. JRP 245 90 36,7%<br />

Weitere Ausschreibungen folgen


Forum für Wissen 2000<br />

geführten Aktivitäten orientieren, haben<br />

die Projektbeteiligten in einem<br />

Fragebogen des SNF angegeben, welche<br />

hauptsächlichen Wirkungen (Impacts)<br />

die Partnerschaften ihrer Ansicht<br />

nach gezeitigt haben:<br />

– Unterstützung/Förderung von mittelfristigen<br />

wissenschaftlichen Kooperationen<br />

zwischen schweizerischen<br />

und osteuropäischen Institutionen;<br />

– Unterstützung/Förderung von mittelfristigen<br />

wissenschaftlichen Kooperationen<br />

mit anderen Ländern<br />

(z.B. durch Einbezug in europäische/<br />

internationale Netzwerke);<br />

– Förderung von wissenschaftlichem<br />

Nachwuchs;<br />

– Verbesserung der Infrastruktur (z.B.<br />

Apparate, Computer);<br />

– Verbesserung der Kommunikation<br />

(z.B. E-Mail, Internet);<br />

– Bessere Integration von Lehre und<br />

Forschung (für die Lehre waren und<br />

sind die Universitäten zuständig, für<br />

die Forschung primär die Institute<br />

der Akademien);<br />

– Verbesserung der Methodik, Entwicklung<br />

von Curricula;<br />

– Beitrag an ökonomische und gesellschaftliche<br />

Bedürfnisse;<br />

– Andere (z.B. Erhalten von zukunftsträchtigen<br />

Forschungsprojekten und<br />

-strukturen).<br />

Am kritischsten war sicherlich die durch<br />

die Rahmenbedingungen von SCOPES<br />

bedingte kurze Laufzeit (15–21 Monate)<br />

der IP. Es muss unbedingt eine<br />

Ausrichtung der Unterstützung auf<br />

mehrere Jahre angestrebt werden.<br />

Zusammenarbeit mit Schwesterorganisationen<br />

In jedem Partnerland hat der SNF einen<br />

Hauptansprechpartner identifiziert,<br />

wobei er zwischen eigentlichen<br />

Schwesterorganisationen, d.h. Förderorganisationen,<br />

deren Hauptaufgabe in<br />

der Finanzierung von nicht kommerzieller<br />

Forschung besteht und die sich<br />

der im Westen üblichen Methoden der<br />

Mittelverteilung unter Wettbewerbsbedingungen<br />

bedienen, und anderen Partnerorganisationen<br />

unterscheidet. In den<br />

letzten Jahren sind in einigen Partnerländern<br />

solche neue unabhängige Förderorganisationen<br />

entstanden, in anderen<br />

Ländern sind die Ansprechpartner<br />

des SNF vorerst Wissenschafts- und<br />

Forschungsministerien. In erster Linie<br />

wurden einige Praktikumsaufenthalte<br />

für Vertreter(innen) von Förderorga-<br />

nisationen aus Osteuropa in der Geschäftsstelle<br />

des Schweizerischen Nationalfonds<br />

finanziert. Kontakte mit<br />

anderen Förderorganisationen helfen<br />

den neuen Einrichtungen, sich zu orientieren<br />

und zu konsolidieren und mehr<br />

Gewicht im Wissenschaftssystem ihres<br />

Landes zu erhalten. Da die Zusammenarbeit<br />

mit Förderorganisationen<br />

wahrscheinlich einiges Transformationspotential<br />

enthält, müssten weitere<br />

Projektformen mit ihnen geprüft werden.<br />

Fazit<br />

Was die Förderung insgesamt nun gebracht<br />

hat, ist sehr schwierig zu beurteilen.<br />

Obwohl der SNF sich bemüht,<br />

durch Auswertung von Zwischen- und<br />

Schlussberichten, durch Besuche vor<br />

Ort, durch Organisation von Veranstaltungen<br />

und direkte Kontakte mit<br />

geförderten Wissenschaftern direkte<br />

und konkrete eigene Eindrücke zu gewinnen,<br />

neige ich persönlich dazu, zu<br />

sagen: «Man wird es nie ganz wissen.»<br />

Denn eine solche Evaluation hat Grenzen,<br />

und manche Frage bleibt unbeantwortet,<br />

zumal nach Beendigung eines<br />

Projekts. Wird der durch die Förderung<br />

qualifizierte wissenschaftliche<br />

Nachwuchs im Wissenschaftsbereich<br />

bleiben? Werden neu erworbene Kenntnisse<br />

in Lehre und Forschung tatsächlich<br />

eingesetzt? Werden die in gemeinsamer<br />

Arbeit erstellten Lehrmaterialien<br />

und Curricula auch über die Projektlaufzeit<br />

hinweg und von anderen<br />

Beteiligten eingesetzt werden? Trotzdem<br />

lässt sich festhalten, dass die internationale<br />

Forschungsförderung insgesamt,<br />

an der sich die Schweiz durch<br />

direkte und indirekte Beiträge beteiligt,<br />

ohne Zweifel von beträchtlicher<br />

Relevanz für die Transformation der<br />

Länder Osteuropas und der GUS im<br />

Forschungs- und Bildungsbereich ist.<br />

Wissenschaft und Forschung sind in<br />

jeder modernen Gesellschaft von zentraler<br />

Bedeutung. Die Förderung des<br />

SNF, die nicht flächendeckend sein<br />

kann, sondern nur selektiv und oft auch<br />

eher zufällig ist, trägt aber doch zur<br />

«Humusbildung» im Wissenschaftsund<br />

Bildungsbereich Osteuropa bei.<br />

2.3 Problembereiche<br />

Partnerschaftlicher Ansatz<br />

Das Erfordernis eines schweizerischen<br />

Kooperationspartners – als Antragsteller<br />

und Beitragsempfänger dem SNF<br />

33<br />

gegenüber für die inhaltliche, organisatorische<br />

und finanzielle Planung und<br />

Abwicklung von Vorhaben verantwortlich<br />

– erweist sich nach wie vor als unverzichtbar,<br />

um mit den vorhandenen<br />

Kapazitäten beim SNF die Projekte<br />

verwalten zu können. Es bedeutet aber<br />

zugleich auch einen unübersehbaren<br />

Engpass, da der kleinen Schweiz ein<br />

Raum gegenübersteht, welcher gegenwärtig<br />

rund 300 Millionen Menschen<br />

umfasst (Länder Osteuropas und der<br />

GUS).<br />

Die JRP und IP werden im Wettbewerbsverfahren<br />

abgewickelt und stärken<br />

damit die Vertrautheit der osteuropäischen<br />

Partner mit diesem Verfahren;<br />

nun wäre zu prüfen, ob und wie sie<br />

vermehrt in die Projektauswahl und<br />

-koordination integriert werden könnten.<br />

Informations- und Kommunikationsprobleme<br />

Obwohl der SNF versucht, über verschiedene<br />

Kanäle (Botschaften, Ministerien,<br />

Akademien) die Forschungsgemeinschaft<br />

in Osteuropa über das<br />

Kooperationsprogramm zu informieren,<br />

ist es häufig sehr zufällig, wer schlussendlich<br />

die Informationen erhält. Häufig<br />

werden Informationen in den Ländern<br />

nicht weitergeleitet, weil Verteilungssysteme<br />

fehlen oder Information<br />

Macht bedeutet, von der man andere<br />

fernhalten möchte. In einigen Regionen<br />

bzw. Ländern drängt sich eine bewusste<br />

Förderung der Nachfrage durch<br />

den SNF auf (z.B. durch die Organisation<br />

von Informationsveranstaltungen),<br />

da wahrscheinlich gerade die schwach<br />

nachfragenden Länder den stärksten<br />

Nachholbedarf in Bezug auf Transformation<br />

und Vernetzung aufweisen.<br />

Internationale Zusammenarbeit zwischen<br />

Wissenschaftern ist ohne E-mail<br />

praktisch nicht möglich. Alle anderen<br />

Kommunikationsmittel sind entweder<br />

zeitaufwendig, unzuverlässig und/oder<br />

teuer. Der direkte Kontakt wird als<br />

wichtigstes Kommunikationsmittel für<br />

eine gute Zusammenarbeit genannt.<br />

Geldtransfer<br />

Die bewilligten Mittel wurden vom SNF<br />

an die Koordinationspersonen in der<br />

Schweiz bzw. an deren Universitäten<br />

überwiesen. Diese sind für die Überweisung<br />

der Mittel an ihre Projektpartner<br />

zuständig. Die schweizerischen<br />

Koordinationspersonen werden vom<br />

SNF angehalten, die Geldmittel an Privatpersonen<br />

und nicht an Forschungs-


34 Forum für Wissen 2000<br />

einrichtungen zu überweisen, weil diese<br />

sonst nicht die betroffenen Forschungsgruppen<br />

erreichen. In den Ländern<br />

Mittel- und Osteuropas erfolgte<br />

der Geldtransfer meist auf Bankkonten<br />

der osteuropäischen Partner. In<br />

Bulgarien, Russland und der Ukraine<br />

wurden die Gelder nicht selten von einer<br />

am Projekt beteiligten Person persönlich<br />

überbracht, insbesondere nachdem<br />

die Bankensysteme in verschiedenen<br />

Ländern zusammengebrochen waren<br />

(Bulgarien: Frühjahr 1997, Russland:<br />

Sommer 1998). Relativ häufig wurde<br />

auch die Unterstützung der Schweizer<br />

Botschaften in diesen Ländern in Anspruch<br />

genommen. Es gibt aber auch<br />

verlässliche Bankverbindungen, die mit<br />

niedrigen Margen arbeiten.<br />

Infrastruktur<br />

Bezüglich Infrastruktur und Forschungsapparaturen<br />

sind die Forschungseinrichtungen<br />

sehr unterschiedlich ausgestattet.<br />

Einige sind adäquat ausgerüstet,<br />

andere haben grösste Probleme nur<br />

schon mit Wasser und Strom. In einigen<br />

Ländern (z.B. Ukraine) schien und<br />

scheint die Situation an einigen Forschungsinstituten<br />

derart prekär zu sein,<br />

dass selbst Routinearbeiten nicht möglich<br />

sind.<br />

Austausch von Material, Lieferungen<br />

von Apparaturen<br />

Ein grosser Teil der finanzierten Geräte<br />

betreffen Computer, die meist in den<br />

betreffenden Ländern gekauft werden.<br />

Kleinere Gegenstände werden häufig<br />

im persönlichen Gepäck transportiert.<br />

Grössere Materiallieferungen aus dem<br />

Ausland und Austausch von Material<br />

sind wegen Zollformalitäten und langen<br />

Transportzeiten aufwendig und<br />

schwierig und sollten möglichst frühzeitig<br />

angemeldet und mit Papieren der<br />

entsprechenden Botschaften versehen<br />

sein.<br />

Kulturelle Unterschiede<br />

Bei internationalen Forschungsprojekten<br />

und Partnerschaften wird von allen<br />

Partnern eine gewisse interkulturelle<br />

Kompetenz erwartet. Insbesondere in<br />

den Geistes- und Sozialwissenschaften,<br />

wo Sprache und unterschiedliche Wertsysteme<br />

mehr zum Tragen kommen als<br />

bei den Naturwissenschaften, ist ein<br />

sensibles Vorgehen angezeigt, um die<br />

Partner nicht zu verletzen und zu überfahren.<br />

2.4 Nutzen für Osteuropa und<br />

die Schweiz<br />

Osteuropa<br />

Bei vielen unterstützten Forschungsgruppen<br />

waren die finanziellen Mittel<br />

der Schweiz – und anderer internationaler<br />

Kooperation – ein wesentlicher,<br />

wenn nicht der massgebliche Betrag<br />

des Forschungsbudgets. Eine grosse<br />

Flexibilität bei der Verwendung der<br />

Gelder ist unabdingbar. Die Drittmittel<br />

erlauben den osteuropäischen Partnern<br />

wieder eine kurzfristige Planung,<br />

was mit den nationalen Mitteln nicht<br />

mehr gewährleistet ist. Neben dem finanziellen<br />

Aspekt wird häufig auch die<br />

moralische Unterstützung und das Gefühl,<br />

wissenschaftlich nicht isoliert zu<br />

sein, als positiver Punkt der Zusammenarbeit<br />

unterstrichen.<br />

Die Lebensunterhaltsbeiträge (= individual<br />

grants) des SNF, die zusätzlich<br />

zu den vom Staat bezahlten Salären<br />

entrichtet werden, erlauben den Forschenden,<br />

sich wieder mehr auf die<br />

Forschung zu konzentrieren. So wurden<br />

im Rahmen der gemeinsamen Forschungsprojekte<br />

ganze Forschungsteams<br />

finanziert.<br />

In den meisten Projekten treffen sich<br />

die Partner mindestens einmal pro Jahr<br />

persönlich. Die Wissenschafter aus der<br />

Schweiz verbringen meist nur wenige<br />

Tage im Osten, während die osteuropäischen<br />

Wissenschafter häufig für einige<br />

Wochen in der Schweiz weilen<br />

und die Zeit nutzen, neue Techniken<br />

zu lernen, technisch aufwendige Forschungsarbeiten<br />

durchzuführen und<br />

Literaturrecherchen zu machen.<br />

Da bei allen bi- und multilateralen<br />

Forschungskooperationen die wissenschaftliche<br />

Qualität das Hauptkriterium<br />

bei der Evaluation der eingereichten<br />

Forschungsprojekte ist, hat die internationaleForschungszusammenarbeit<br />

den Nebeneffekt, dass ein Teil der<br />

qualitativ hochstehenden und aktiven<br />

Forschungsgruppen und -institutionen<br />

in den Partnerländern identifiziert wird.<br />

Häufig gewinnen diese Institute national<br />

an Reputation und erhalten in der<br />

Folge mehr Mittel aus nationalen Quellen.<br />

Nutzen für die Schweiz<br />

Die Länder Osteuropas und der GUS<br />

verfügen über viele hochqualifizierte<br />

Wissenschafterinnen und Wissenschafter,<br />

die ein einmaliges Spezialwissen<br />

besitzen, so dass sie auch für die Forschungsgruppen<br />

im Westen interessant<br />

sind. Zudem bietet sich in einigen Disziplinen<br />

Zugang zu neuem Untersuchungsmaterial<br />

(z.B. soziale Forschung,<br />

medizinische Forschung u.a.). Schliesslich<br />

sind gemäss Aussagen der schweizerischen<br />

Koordinatoren die Solidarität,<br />

das trotz schwierigen Rahmenbedingungen<br />

beeindruckende Engagement<br />

der osteuropäischen Forschenden<br />

sowie die neuen Erfahrungen Beweggründe<br />

für die Zusammenarbeit.<br />

3 Aussichten<br />

Stefanie Gronwald von der Ruhr-Universität<br />

Bochum hat bei einem Rückblick<br />

auf die knapp zehn Jahre Kooperation<br />

zwischen Russland und Deutschland<br />

drei Phasen der Zusammenarbeit<br />

ausgemacht, die auch für die Ostzusammenarbeit<br />

anderer Länder gelten<br />

dürften (GRONWALD 2000). Die erste<br />

Phase («Pionierphase») war durch eine<br />

euphorische Aufbruchstimmung – vor<br />

allem im Westen – gekennzeichnet. Die<br />

zweite Phase («Blütephase») ist durch<br />

viel Input sowohl materieller als auch<br />

ideeller Natur charakterisiert. Die dritte<br />

Phase («Fazitphase») bezeichnet die<br />

gegenwärtige Zeit, in der man die einstigen<br />

Erwartungen mit den erlangten<br />

Ergebnissen und Fortschritten abgleicht.<br />

Die Bilanzen, die gezogen werden,<br />

sind jedoch nicht für alle Länder<br />

Osteuropas dieselben.<br />

3.1 Mitteleuropa<br />

In der neuen Programmperiode 2000–<br />

2003 sind Polen, die Slowakei, die<br />

Tschechische Republik und Ungarn<br />

nicht mehr teilnahmeberechtigt. Die<br />

Staaten Mitteleuropas sind im Transformationsprozess<br />

am weitesten fortgeschritten.<br />

Sie beteiligen sich mit Erfolg<br />

an vielen europäischen Initiativen.<br />

Die Bedeutung der Grundlagenforschung<br />

ist in den meisten Ländern erkannt<br />

und es werden – im Umfang des<br />

Möglichen – entsprechend Mittel bereitgestellt.<br />

In den meisten Ländern<br />

sind neue Förderorganisationen entstanden,<br />

die Forschungsmittel auf Basis<br />

von Wettbewerb und Peer Review<br />

vergeben.<br />

3.2 Südosteuropa<br />

Zur Zeit finden auf mehreren Ebenen<br />

(Europarat u.a.) Überlegungen statt,


Forum für Wissen 2000<br />

wie die Hochschullandschaft im früheren<br />

Jugoslawien und besonders im Kosovo,<br />

aber auch in Mazedonien und<br />

Albanien im Rahmen der Wiederaufbauarbeit<br />

und der Herstellung ziviler<br />

demokratischer Verhältnisse rekonstruiert<br />

werden kann. Nach den Kriegen<br />

und Unruhen existieren verschiedene<br />

Bildungs- und Forschungseinrichtungen<br />

praktisch nicht mehr. Eine<br />

koordinierte, baldige und effektive<br />

Unterstützung ist notwendig, um mögliche<br />

Kerne nationalistischer Strömungen<br />

zu verhindern, die Integration in<br />

die internationale Wissenschaftsgemeinschaft<br />

zu fördern und Qualifikationen<br />

und berufliche Perspektiven zu<br />

schaffen.<br />

3.3 GUS-Staaten<br />

In vielen Ländern ist die Situation im<br />

Wissenschaftsbereich eher schlechter<br />

geworden. Trotz jahrelanger Diskussionen<br />

sind in manchen Ländern keine<br />

Bildungs- und Wissenschaftskonzeptionen<br />

erkennbar. Die finanziellen<br />

Zuwendungen des Staates an die Hochschulen<br />

und die Forschungseinrichtungen<br />

machen einen Bruchteil der Gesamtaufwendungen<br />

aus. Trotz Finanzkrise<br />

lassen sich einige Veränderungen<br />

konstatieren. Sie sind teils auf das Nebeneinander<br />

von sich konkurrierenden<br />

staatlichen und privaten Hochschulen,<br />

teils auf die Einführung von neuen Lehreinheiten<br />

zurückzuführen. Die Universitätsverwaltungen<br />

und die Akademien<br />

sind aber nach wie vor sehr stark<br />

hierarchisch geprägt.<br />

Viele Forschungsinstitutionen, die<br />

Grundlagenforschung betreiben und<br />

von teuren Präzisionsgeräten abhängig<br />

sind, sehen sich zunehmend mit der<br />

Tatsache konfrontiert, dass sie sich nur<br />

über Wasser halten können, wenn sie<br />

Projekte zusammen mit ausländischen<br />

Partnern durchführen. In vielen Fällen<br />

handelt es sich im Prinzip um reine<br />

Auftragsarbeiten. Die permanente<br />

Unterfinanzierung führt somit in vielen<br />

Ländern zu einem bedenklichen<br />

Forschungsrückstand gegenüber den<br />

hochindustrialisierten Ländern. Trotz<br />

der schwierigen Situation im Hochschul-<br />

und Forschungsbereich sind die<br />

Bildungssysteme in den meisten Län-<br />

dern immer noch in der Lage, hervorragende<br />

junge Wissenschafter auszubilden.<br />

3.4 Künftige Bedürfnisse<br />

Anlässlich einer vom SNF organisierten<br />

Veranstaltung in Moskau im Sommer<br />

1998 wurden die russischen Forschungspartner<br />

aufgefordert, ihre Wünsche<br />

und Bedürfnisse an ein künftiges<br />

Kooperationsprogramm zu formulieren.<br />

Diese dürften stellvertretend auch<br />

für andere Länder gelten:<br />

– Die Mehrzahl der Wissenschafter<br />

stimmen überein, dass die Förderung<br />

von jungen Wissenschaftern die<br />

wichtigste Aufgabe ist. Im Rahmen<br />

von solchen Kooperationsprogrammen<br />

sollten auch Doktoranden unterstützt<br />

werden können.<br />

– Ein vernünftiges Auskommen ist<br />

unabdingbar, um jungen Leuten eine<br />

wissenschaftliche Laufbahn schmackhaft<br />

zu machen. Ansonsten wandern<br />

sie in andere Wirtschaftsbereiche<br />

oder ins Ausland ab (Brain drain).<br />

– Finanzielle Mittel für Reisen und<br />

Aufenthalte im Ausland sollten unbedingt<br />

fortgesetzt werden, um Zugang<br />

zu westeuropäischen Ländern<br />

zu bieten und die Teilnahme an dort<br />

stattfindenden Konferenzen und Seminaren<br />

zu ermöglichen.<br />

– Die Forschungsbeiträge sind im allgemeinen<br />

ausreichend für kleine und<br />

mittlere Forschungsapparaturen. In<br />

der Physik wäre eine limitierte Anzahl<br />

von «large scale projects» wünschenswert.<br />

– Für Forschungsprojekte in den Bereichen<br />

Medizin und Biologie sind<br />

finanzielle Mittel für teure Reagenzien<br />

und Chemikalien sehr hilfreich.<br />

– Forschende in den Geistes- und Sozialwissenschaften<br />

haben je länger<br />

je mehr für die Beschaffung von<br />

(Archiv)daten zu bezahlen.<br />

– Einfuhr von Geräten und Reagentien<br />

und Austausch von Material ist<br />

immer noch schwierig und zeitaufwendig.<br />

Es gibt Probleme beim Zoll;<br />

substantielle Taxen müssen bezahlt<br />

und viele Papiere ausgefüllt werden.<br />

Spezielle Dokumente von seiten der<br />

Förderorganisationen und der Botschaften<br />

für die Zollbehörden wären<br />

hilfreich.<br />

35<br />

– Der Zugang zu wissenschaftlicher<br />

Literatur ist immer noch ein Problem<br />

für viele Forschende. Zeitschriften<br />

und Bücher sollten zentralisiert<br />

und für jedermann zugänglich<br />

sein. Ähnlich steht es mit der Verbreitung<br />

von Information; interne<br />

Informationssysteme fehlen in vielen<br />

Forschungseinrichtungen weitgehend.<br />

Das schweizerische Engagement im<br />

Bildungs- und Wissenschaftsbereich<br />

zugunsten des Ostens fügt sich in ein<br />

breites internationales Engagement ein.<br />

Seit 1990 ist ein umfangreicher internationaler<br />

Austausch- und Unterstützungsprozess<br />

in Gang gekommen, der<br />

für die Wissenschaftssysteme in den<br />

Ländern Osteuropas und der GUS von<br />

vitaler Bedeutung ist. Diskussionen<br />

über Zielsetzungen und Resultate werden<br />

auf Geberseite erst seit kurzem<br />

international geführt. Die meisten westlichen<br />

Programme finanzieren nach wie<br />

vor eine grosse Zahl von Einzelprojekten<br />

in allen akademischen Bereichen.<br />

Ein beträchtlicher Prozentsatz der geförderten<br />

Projekte in osteuropäischen<br />

Ländern wird mit Mitteln internationaler<br />

Programme finanziert, womit der<br />

westliche Beitrag von grosser potentieller<br />

Relevanz ist.<br />

Der SNF plädiert für eine Fortführung<br />

der wissenschaftlichen Zusammenarbeit,<br />

wobei zu beachten ist, dass die<br />

Voraussetzungen in den verschiedenen<br />

Partnerländern im Wissenschafts- und<br />

Forschungsbereich derart unterschiedlich<br />

sind, dass auch künftig nur ein differenziertes<br />

Instrumentarium erfolgversprechend<br />

sein kann. Neben der<br />

Förderung von Institutspartnerschaften<br />

sollte weiterhin die Unterstützung<br />

von Individuen möglich sein, welche zu<br />

künftigen Leistungsträgern und Vorreitern<br />

im Transformationsprozess werden<br />

können.<br />

4 Literatur<br />

GRONWALD, S., 2000: Die Reform in Russland:<br />

Erwartungen und Erfahrungen –<br />

ein Fazit. In: EIMERMACHER, K.; HART-<br />

MANN, A. (Hrsg.) Fluchtlinien – Topographie<br />

der Bildungslandschaft Russlands.<br />

Bochum. 47–57.

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