Heiko Mell Karrieretipps B - Heiko Mell & Co GmbH
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leisten kann. Er unterstellt also, dass bei drei Fehlleistungen im Anschreiben spätere Ausarbeitungen<br />
zehn oder fünfzehn Fehler pro Seite enthalten werden. Daher sind Rechschreib- und sonstige<br />
Sprachfehler, Verstöße gegen die Logik in der Argumentation, vergessene Zeugniskopien o. ä.<br />
ebenso absolut unverzeihlich wie das erkennbare Bemühen, mit einem Minimum an Aufwand<br />
auszukommen.<br />
Bewerbung, Beweisführung in der<br />
Zur Verblüffung der meisten Bewerber gilt: Grundsätzlich wird erst einmal pauschal geglaubt und<br />
akzeptiert, was der Bewerber behauptet. Das Prinzip ist völlig logisch, denn üblicherweise ist der<br />
Bewerber heute in ungekündigter Position bei einem Unternehmen tätig und hat oft über die ganzen<br />
Jahre dort kein Zwischenzeugnis. Er muss auch im gesamten Bewerbungsprozess keinerlei Beweise<br />
für seine Angaben über dieses Beschäftigungsverhältnis und die dort erzielten Erfolge vorlegen.<br />
Daraus folgt: Die Eigenangaben in Anschreiben und Lebenslauf sind zunächst entscheidend. Wenn<br />
Sie angeben, fließend Italienisch zu sprechen oder SAP R/3 zu beherrschen, wird das erst einmal<br />
geglaubt, die Beifügung von Dokumenten darüber ist nicht zwingend erforderlich (viel Papier bläht<br />
eine Bewerbung nur auf).<br />
Aber: Es ist üblich und wird erwartet, dass folgende Dokumente (unbeglaubigte Fotokopien) beigefügt<br />
werden: Studien-Hauptexamen mit Noten(!), möglichst auch der höchste Schulabschluss, eventuelle<br />
Lehr-/Ausbildungsabschlüsse, Dokumente über wichtige Zusatzabschlüsse (Bilanzbuchhalter,<br />
Schweißfachingenieur, Steuerberater) und ausnahmslos alle Arbeitgeberzeugnisse, die ab<br />
Studienabschluss vorliegen.<br />
Bewerbung; Das „Kompetenzprofil“ in der ...<br />
Diese von Bewerbungsratgebern mitunter empfohlenen Ausarbeitungen rangieren auch unter „3.<br />
Seite“, „Was Sie sonst noch über mich wissen sollten“ o. ä.<br />
Abgesehen von diversen anderen Bedenken: Sie werden vom Bewerber selbst erstellt – genau das ist<br />
ihre zentrale Schwäche! Anders herum gesagt: Ein professioneller Bewerbungsanalytiker, der etwas<br />
um die eigene Auflistung der „Kompetenz“ des Bewerbers gibt, ist „tot“.<br />
Nützlich kann es hingegen sein, auf einer solchen Seite genau die speziellen Qualifikationsdaten oder<br />
gelösten Aufgaben/bearbeiteten Projekte aufzulisten, die in der Stellenanzeige gefordert waren. Das<br />
würde aber nur bei Sachangaben gelten, die Bewertung von Eigenschaften und Fähigkeiten sollte der<br />
Bewerber unterlassen; die Gefahr, ins Eigenlob abzugleiten, ist viel zu groß.<br />
Besser ist es in jedem Fall, die Angaben in Anschreiben und Lebenslauf(!) jeweils individuell auf die<br />
Zielposition auszurichten, Gefordertes herauszustreichen und hier Überflüssiges wegzulassen. Die<br />
<strong>Heiko</strong> <strong>Mell</strong> & <strong>Co</strong> <strong>GmbH</strong> • Personal- & Unternehmensberatung 4<br />
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