Sollte dieses PDF nicht zugänglich sein - Die Schweizerische Post
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Umweltmanagement<br />
Klimaveränderung und Initiativen<br />
Standpunkt der <strong>Post</strong> zur<br />
Klimaveränderung<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong> hat sowohl die Ziele der<br />
Schweiz im Rahmen des Kyoto-Protokolls, derjenigen<br />
von EnergieSchweiz als auch die Treibhausgasreduktionsziele<br />
von <strong>Post</strong>Europ zu ihren eigenen gemacht.<br />
Damit anerkennt die <strong>Post</strong> en Handlungsbedarf, der sich<br />
aus der Klimaerwärmung bzw. aus dem durch die Emissionen<br />
von Treibhausgasen verstärkten Treibhauseffekt<br />
auf Unternehmensebene ergibt.<br />
Im Folgenden werden die wichtigsten Begriffe und<br />
Initiativen kurz erklärt.<br />
<strong>Die</strong> wichtigsten Begriffe<br />
Klimaerwärmung<br />
Seit rund 250 Jahren verstärkt die Menschheit den natürlichen<br />
Treibhauseffekt. Vor allem durch die Nutzung<br />
von Kohle, Erdöl und Erdgas für die Industrieproduktion,<br />
zum Heizen und für den Verkehr gelangen grosse<br />
Mengen an zusätzlichem CO2 in die Atmosphäre, was<br />
zu einem Temperaturanstieg führt. <strong>Die</strong> Temperatur in<br />
der Schweiz zum Beispiel ist seit den Siebzigerjahren<br />
um 1,5 Grad Celsius gestiegen. Je nach zukünftiger<br />
Entwicklung kann sich die globale Durchschnittstemperatur<br />
gemäss Schätzungen von Experten bis ins Jahr<br />
2100 noch um weitere 1,4 bis 5,8 Grad Celsius erhöhen.<br />
<strong>Die</strong> Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und<br />
Gesellschaft sind schwierig abzuschätzen und je nach<br />
Weltregion sehr unterschiedlich. Vermehrte Niederschläge<br />
und Naturkatastrophen in unseren Breiten, eine<br />
zunehmende Häufigkeit und eine grössere Intensität<br />
von Stürmen, ein steigender Meeresspiegel, Wüstenbildung<br />
und eine Ausbreitung von temperaturabhängigen<br />
Infektionskrankheiten (z. B. Malaria) sind nur einige der<br />
vorausgesagten negativen Auswirkungen.<br />
Treibhauseffekt<br />
Voraussetzung für unser Leben auf der Erde sind die<br />
sehr speziellen Klimabedingungen, die durch die Atmosphäre<br />
– eine die Erde umhüllende Gasschicht – geschaffen<br />
werden. Trifft Sonnenstrahlung auf der Erdoberfläche<br />
auf, wird sie in Wärme umgewandelt und<br />
als Infrarotstrahlung in die Atmosphäre zurückgestrahlt.<br />
Ohne die Atmosphäre würde die gesamte Energie der<br />
Sonnenstrahlung ins All entweichen und die Temperatur<br />
auf der Erde würde minus 18 Grad Celsius betragen.<br />
Verantwortlich für das Zurückhalten der Wärmestrahlung<br />
sind die sogenannten Treibhausgase (Kohlendioxid,<br />
Methan, Lachgas, Ozon usw.), die nur in Spuren<br />
vorhanden sind. Dank ihrer stellt sich auf der Erde ein<br />
komplexes und empfindliches Gleichgewicht von Sonneneinstrahlung<br />
und Wärmeabgabe ein. In den vergangenen<br />
100 Jahren ist die Konzentration von CO2<br />
aufgrund der Nutzung fossiler Energien um rund<br />
30 Prozent gestiegen. Heute ist unbestritten, dass dies
zu Veränderungen des Klimas führen wird. Welche<br />
Konsequenzen daraus erwachsen, ist nur schwer abzuschätzen.<br />
Treibhausgase<br />
Verschiedene Treibhausgase tragen direkt oder indirekt<br />
zur Erwärmung des Klimas bei. Neben dem bekannten<br />
Kohlendioxid (CO2) sind dies zum Beispiel Methan und<br />
Lachgas.<br />
CO2 in <strong>sein</strong>er heutigen Konzentration ist das wichtigste<br />
vom Menschen verursachte Treibhausgas, es wirkt klimaerwärmend.<br />
<strong>Die</strong> vorindustrielle CO2-Konzentration<br />
um 1800 betrug ca. 280 ppm (1 ppm CO2 bedeutet ein<br />
Molekül CO2 pro eine Million Moleküle Luft). Aufgrund<br />
menschlicher Aktivitäten stieg der Wert auf derzeit<br />
etwa 370 ppm, und jedes Jahr kommen 1,7 ppm dazu.<br />
Der Abbau atmosphärischen Kohlendioxids verläuft<br />
sehr langsam: <strong>Die</strong> durchschnittliche Aufenthaltszeit in<br />
der Atmosphäre liegt bei 100 Jahren.<br />
Initiativen<br />
Kyoto-Protokoll<br />
Am Erdgipfel in Rio 1992 wurde der Grundstein für die<br />
internationale Klimapolitik gelegt. Das Hauptziel der<br />
Klimakonvention ist es, die Konzentration der Treibhausgase<br />
in der Atmosphäre auf einem Niveau zu halten,<br />
das einen gefährlichen Einfluss auf das Klimasystem<br />
verhindert. <strong>Die</strong> festgesetzten Ziele für Emissionsreduktionen<br />
sind jedoch <strong>nicht</strong> verbindlich.<br />
So haben sich 1997 38 Industrieländer im sogenannten<br />
Kyoto-Protokoll verpflichtet, die Emissionen von Treib-<br />
hausgasen zu reduzieren. Konkrete Reduktionsziele bis<br />
2010 wurden für sechs Treibhausgase oder Klassen von<br />
Gasen im Vergleich zu 1990 definiert: Kohlendioxid<br />
(CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O), teilhalogenierte<br />
Fluorkohlenwasserstoffe (HFC), perfluorierte Kohlenwasserstoffe<br />
(PFC) und Schwefelhexafluorid (SF6). <strong>Die</strong>ses<br />
Protokoll muss zusätzlich zur Klimakonvention ratifiziert<br />
werden und ist für die unterzeichnenden Staaten<br />
verbindlich.<br />
Eine Bedingung des Protokolls ist, dass mindestens 55<br />
Länder mitmachen. <strong>Die</strong>se wurde mit der Unterzeichnung<br />
von Russland im Jahr 2004 erfüllt, und damit<br />
wurde das Kyoto-Protokoll in Kraft gesetzt. <strong>Die</strong> Schweiz<br />
hat das Protokoll im Sommer 2003 ratifiziert.<br />
Im Kyoto-Protokoll ist der internationale Flugverkehr<br />
(und Schiffsverkehr) explizit ausgeschlossen. Statt eines<br />
bindenden Reduktionsziels enthält das Protokoll lediglich<br />
den Hinweis, dass der Klimaschutz im Flugverkehr<br />
durch andere internationale Institutionen umgesetzt<br />
werden sollte.<br />
<strong>Die</strong> 2000-Watt-Gesellschaft<br />
In <strong>sein</strong>em Bereicht „Strategie Nachhaltige Entwicklung“ umschreibt<br />
der Bundesrat <strong>sein</strong>e langfristigen Ziele. <strong>Die</strong> bis ins<br />
Jahr 2050 zu erwartenden Folgen der Klimaerwärmung<br />
scheinen aus heutiger Sicht und unter der Voraussetzung,<br />
dass die Erwärmung im erwarteten Rahmen bleibt, für die<br />
Schweiz zu bewältigen ist. Es fehlen bis jetzt allerdings eingehendere<br />
Abschätzungen der Kosten für die erwähnten Anpassungen<br />
und Massnahmen, die volkswirtschaftlich relevante<br />
Bedeutung haben werden. <strong>Die</strong>se Feststellung darf <strong>nicht</strong> darüber<br />
hinwegtäuschen, dass die längerfristige Entwicklung in<br />
der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts entscheidend von<br />
den in den nächsten Jahren und Jahrzehnten getroffenen<br />
Emissionsminderungsmassnahmen abhängig ist und die Folgen<br />
im Falle einer «Business as usual»-Entwicklung deutlich
gravierendere Ausmasse annehmen werden. Dazu kommt,<br />
dass es viele Länder auf der Erde geben wird, darunter vor<br />
allem ärmere Entwicklungsländer, die einerseits deutlich<br />
gravierendere Folgen zu gewärtigen haben und andererseits<br />
<strong>nicht</strong> genügend finanzielle Möglichkeiten zur Anpassung<br />
aufwenden können. <strong>Die</strong> daraus entstehenden geopolitischen<br />
Entwicklungen könnten durchaus auch Folgen für die Schweiz<br />
haben. Das Aufhalten des Klimawandels ist eine der vordringlichen<br />
Herausforderungen für eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete<br />
Gesellschaft. Man geht davon aus, dass eine Erwärmung<br />
der Atmosphäre pro Dekade von 0,2 Grad Celsius noch<br />
keine Bedrohung für die Artenvielfalt und des Ökosystems<br />
darstellt. Untersuchungen des «Intergovernmental Panel for<br />
Climate Change» (IPCC) zeigen, dass eine Stabilisierung der<br />
CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf 550 ppm notwendig<br />
ist, damit ein solcher Temperaturanstieg in etwa eingehalten<br />
kann. Da die Nutzung der fossilen Energieträger für den<br />
grössten Teil der vom Menschen verursachten CO2-<br />
Emissionen verantwortlich ist, muss deshalb eine drastische<br />
Reduktion des fossilen Energieverbrauches erfolgen. Heute<br />
beträgt der weltweite CO2-Ausstoss vier Tonnen pro Person,<br />
insgesamt 24 Milliarden Tonnen. <strong>Die</strong>ser Ausstoss entspricht –<br />
basierend auf der fossilen Energieversorgung – einer Dauerleistung<br />
von 1800 Watt pro Person. Um den Klimawandel zu<br />
stoppen, muss der CO2 Ausstoss unter einer Tonne pro Person<br />
liegen, was einer Leistung von lediglich 500 Watt gleichkommt.<br />
Um Wohlstand und wirtschaftliches Wachstum zu<br />
ermöglichen sind jedoch 2000 Watt notwendig. Der Primärenergieverbrauch<br />
beträgt zurzeit in der Schweiz 6000 Watt<br />
pro Kopf. Der Primärenergieverbrauch der Industrieländer<br />
muss auf 2000 Watt pro Person gesenkt werden. Damit der<br />
erwähnte Temperaturanstieg <strong>nicht</strong> überschritten wird, darf<br />
der fossile Anteil längerfristig <strong>nicht</strong> mehr als 500 Watt pro<br />
Person betragen. <strong>Die</strong> Differenz von 1500 Watt muss deshalb<br />
aus <strong>nicht</strong> fossilen, das heisst aus CO2-freien Quellen stammen.<br />
Treibhausgasreduktionsprogramm<br />
von <strong>Post</strong>Europ<br />
Mit dem Beitritt zum Klimaschutzprogramm des Verbandes<br />
der europäischen <strong>Post</strong>unternehmen <strong>Post</strong>Europ<br />
hat sich die <strong>Post</strong> im Jahr 2007 verpflichtet, ihre CO2-<br />
Emissionen in den nächsten fünf Jahren um weitere<br />
10 Prozent zu verringern. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> sieht die nachhaltige<br />
Unternehmensführung als Chance. Sie will damit ihre<br />
Ressourcen schonen, Kosten senken und ihr Geschäft<br />
mit Energie- oder CO2-effizienten <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
entwickeln.<br />
CO2-Gesetz<br />
<strong>Die</strong> Schweiz hat sich 1997 im Klimaprotokoll von Kyoto<br />
dazu verpflichtet, ihren Treibhausgasausstoss bis zum<br />
Jahr 2012 im Vergleich zu 1990 um 8 Prozent zu reduzieren.<br />
Das Parlament hat aus diesem Grund das CO2-Gesetz<br />
verabschiedet. Das Gesetz sieht vor, die CO2-<br />
Emissionen bis 2010 im Vergleich zu 1990 um insgesamt<br />
10 Prozent zu vermindern (im Bereich der Brennstoffe<br />
um 15 Prozent, bei den Treibstoffen um 8 Prozent).<br />
<strong>Die</strong>ses Ziel «soll in erster Linie durch energie-,<br />
verkehrs-, umwelt- und finanzpolitische sowie durch<br />
freiwillige Massnahmen erreicht werden».<br />
Treibstoffe:<br />
Der Klimarappen ist (gemäss CO2-Gesetz) eine freiwillige<br />
Massnahme der Wirtschaft. Daher wird der Klimarappen<br />
<strong>nicht</strong> vom Bund, sondern von der eigens dafür<br />
gegründeten Stiftung Klimarappen erhoben. Der Abgabesatz<br />
liegt zwischen 1,3 und 1,9 Rappen pro Liter<br />
Benzin und <strong>Die</strong>selöl. Der aktuelle Abgabesatz ist (seit<br />
der Einführung des Klimarappens vom 1. Oktober<br />
2005) 1,5 Rappen. <strong>Die</strong> Stiftung Klimarappen ist eine<br />
privatrechtlich organisierte Stiftung. <strong>Die</strong> Stiftung ist in<br />
der Wahl ihrer Projekte frei: Sie handelt in eigener Verantwortung<br />
und entscheidet in eigener Regie über den<br />
Mitteleinsatz bzw. die Vergabe von Projektfinanzierungen.<br />
<strong>Die</strong> Stiftung ist Informations- und Anlaufstelle für<br />
entsprechende Projektanfragen.
Brennstoffe:<br />
Ab 2008 wird der Liter Heizöl um 3, 2009 um 6 und ab<br />
2010 um 9 Rappen verteuert, wenn der Ausstoss des<br />
Treibhausgases <strong>nicht</strong> messbar abnimmt. <strong>Die</strong> Abgabe ist<br />
staatsquotenneutral ausgestaltet. Sie wird über die AHV<br />
bzw. Krankenkassen an die Unternehmen und die Bevölkerung<br />
ausbezahlt und hat damit keinerlei Finanzierungs-<br />
oder Subventionierungsfunktion.<br />
EnergieSchweiz<br />
EnergieSchweiz ist das partnerschaftliche Impulsprogramm<br />
zur Umsetzung der schweizerischen Energieund<br />
Klimaziele. Es soll durch die sparsame und rationelle<br />
Energieverwendung und den Einsatz erneuerbarer<br />
Energien eine nachhaltige (d. h. eine sichere, wirtschaftliche<br />
und umweltschonende) Energieversorgung<br />
einleiten. EnergieSchweiz ist als Erfolg zu werten. Ohne<br />
das Programm würden die CO2-Emissionen heute um 6<br />
bis 9 Prozent höher liegen.<br />
Herausgeber und Auskunftsstelle<br />
<strong>Die</strong> <strong>Schweizerische</strong> <strong>Post</strong><br />
Kommunikation<br />
Nachhaltigkeit<br />
Viktoriastrasse 21<br />
<strong>Post</strong>fach<br />
3030 Bern<br />
E-Mail nachhaltigkeit@post.ch<br />
Internet www.post.ch