Automobilindustrie - Germany Trade & Invest
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<strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong><br />
Branchenbarometer – GUS/Südosteuropa<br />
<strong>Automobilindustrie</strong><br />
Stand: Juni 2013<br />
Detaillierte Informationen zur weltweiten Entwicklung in den Branchen Maschinen- und Anlagenbau,<br />
<strong>Automobilindustrie</strong>, Chemische Industrie, Bauwirtschaft, Elektrotechnik- und Elektronikindustrie,<br />
Informations- und Kommunikationswirtschaft, Umwelttechnik sowie<br />
Medizintechnik finden Sie unter<br />
www.gtai.de/branchen-international<br />
www.gtai.de
<strong>Automobilindustrie</strong><br />
Die russische Kfz-Industrie entwickelt sich nur noch verhalten. Der Trend zur Lokalisierung<br />
der Produktion setzt sich zwar fort, die Wachstumsraten der Produktion (2010: 32,2%, 2011:<br />
24,6%, 2012: 12,7%) sinken jedoch. Der Absatz von Pkw hatte 2012 mit 2,94 Mio. Neuzulassungen<br />
einen Rekord erreicht. Hohe Zinsen auf Fahrzeugkredite und die eingetrübte Konjunkturlage<br />
bremsen aber 2013 die Kaufbereitschaft. Von Januar bis April 2013 wurden mit<br />
862.298 Stück rund 2% weniger Pkw und leichte Nfz verkauft als im gleichen Zeitraum des<br />
Vorjahres. Nach Einschätzung der Association of European Businesses (AEB) wird der Pkw-Markt bis<br />
Jahresende um 5 bis 7% schrumpfen. Nur die Hersteller, die neue Modelle herausbringen werden,<br />
könnten mit stabilen oder gar steigenden Absatzzahlen rechnen.<br />
Der ukrainische Automobilmarkt prosperierte 2012. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen erreichte<br />
237.602 Stück; das entsprach einem Plus von 14,5% gegenüber dem Vorjahr. Doch die<br />
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positive Tendenz flaute gegen Jahresende stark ab. Anfang 2013 wiesen die Zulassungszahlen<br />
mit 41.628 Pkw (Januar bis März) und einem Minus von knapp 15% gegenüber der entsprechenden<br />
Vorjahresperiode weiter kräftig nach unten. Auch der Blick auf das Gesamtjahr spricht<br />
für einen gebremsten Markt, da im April 2013 eingeführte Sonderzölle die Importe von Pkw<br />
belasten dürften. Die Regierung will einen <strong>Invest</strong>itionsschub für die Fertigung vor Ort erreichen.<br />
Die ukrainische <strong>Automobilindustrie</strong> steht stark unter Druck und verringerte die Produktion<br />
von Pkw 2012 um 29%. Ihr Marktanteil betrug 2012 rund 20% (2011: 29%).<br />
Der kasachische Kfz-Markt boomt. Der Absatz neuer Fahrzeuge hat sich 2012 auf knapp<br />
100.000 mehr als verdoppelt. Für 2013 rechnen die Händler mit einem weiteren Anstieg auf<br />
bis zu 150.000 Einheiten. Während die Einfuhr von Gebrauchtwagen wegen hoher Zölle fast<br />
vollkommen zum Erliegen gekommen ist, steigt die Nachfrage nach Pkw der Klein- und Mittelklasse.<br />
Davon profitieren die lokalen Hersteller, die 2010/11 dank der Zollunion an den Start<br />
gingen und Autos ausländischer Marken montieren. Im Jahr 2012 steigerten sie ihren Output<br />
um 133% auf 19.000 Pkw. Ziel bis 2020 ist eine Jahresproduktion von 300.000 Autos samt<br />
Aufbau einer eigenen Kfz-Teilefertigung. Die deutschen Kfz-Exporte (SITC-Position 78) stiegen<br />
2012 laut Eurostat um 2,7% auf knapp 180 Mio. Euro.<br />
In Usbekistan ist die Kfz-Branche mit den Joint Ventures GM Uzbekistan (Pkw), SamAtwo<br />
(Kleinbusse, mittlere Lkw) und dem Montagewerk für Schwerlaster MAN Auto-Uzbekistan sowie<br />
rund 200 Zulieferern mit 5% am BIP des Landes beteiligt. Für 2013 wird eine Produktion von<br />
245.000 Pkw, 1.200 Bussen und 3.700 Lkw angepeilt. Der Kfz-Staatskonzern O´zavtosanoat,<br />
der an allen Automobilbauern beteiligt ist, sucht weitere <strong>Invest</strong>oren für die Zulieferindustrie.<br />
2013 ist die Inbetriebnahme neuer Zulieferkapazitäten mit Projektkosten von 58 Mio. US$ vor-<br />
gesehen. Usbekistan schottet seinen Kfz-Markt durch hohe Importzölle ab.<br />
Der Kfz-Absatz in der Türkei entwickelte sich in den ersten vier Monaten 2013 mit einem An-<br />
stieg gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres von 14% auf 226.000 Fahrzeuge deut-<br />
lich günstiger als die von Fachleuten zum Jahresbeginn vorausgesagte Expansion für das<br />
Gesamtjahr von circa 4%. Der Verband der Kfz-Vertriebsfirmen ODD rechnet für 2013 mit ei-<br />
ner Verkaufsmenge zwischen 790.000 und 840.000. Die Kfz-Exporte, die sich 2012 (2011) auf<br />
19,3 (20,4) Mrd. US$ beliefen, sollen bis 2023 auf 75 Mrd. $ steigen. Ihr Anteil an den Ge-<br />
samtausfuhren soll 15% erreichen. Für 2023 wird eine Produktion von 4 Mio. Fahrzeugen an-<br />
gestrebt. Der lokale Wertschöpfungsanteil in der Kfz-Fertigung soll von 56% in absehbarer Zeit<br />
auf 77% erhöht werden. Die Regierung beschloss 2013 Maßnahmen zur Förderung wertschöp-<br />
fungserhöhender Projekte.<br />
Die zahlreichen Automobilzuliefererbetriebe bilden das Rückgrat der rumänischen Wirtschaft.<br />
Die gesamte Zulieferindustrie, die vor allem für das Ausland unter anderem Kabel, Autoelektronik,<br />
Getriebe, Karosserien, Schiebedächer und Reifen produziert, soll einen größeren Umsatz<br />
als die beiden vor Ort produzierenden Automobilbauer Ford und Dacia (Renault) zusammen<br />
erwirtschaften. Angeblich rollt in Deutschland kein Auto ohne Teile aus Rumänien vom Band.<br />
Continental, Dräxlmaier und Leoni sind wichtige Arbeitgeber und bauen ihr Engagement aus.<br />
Weitere bedeutende <strong>Invest</strong>itionsprojekte gibt es derzeit von unter anderem Bosch, Daimler<br />
und Pirelli. Im Gegensatz zu den florierenden Produktionsbetrieben ist die Situation der Autohändler<br />
eine andere: Der Neuwagen-Absatz ist aufgrund der geringen Kaufkraft seit Jahren<br />
rückläufig.<br />
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Aufgrund niedriger Lohnkosten gewinnt Bulgarien als Produktionsstandort für die Zulieferindustrie<br />
und als Standort für die Pkw- und Bus-Montage an Bedeutung. Behr-Hella<br />
Thermocontrol (Lippstadt) baut eine Fabrik für Pkw-Klimaanlagen. Festo (Esslingen) erweitert<br />
die Produktion von Sensoren. Das Interesse chinesischer Firmen steigt: Great Wall (VR China)<br />
will seine seit 2012 laufende Pkw-Montage in Lovetch ausbauen. Noch 2013 wollen BYD (VR<br />
China) und Bulmineral in Breznik Elektrobusse montieren. Angedacht ist auch die Montage von<br />
Elektroautos. Unklar ist, ob Lviv Bus Plant/LAZ (Ukraine) und Yutong Bus (VR China) die angedachte<br />
Montage von Bussen realisieren. Interessierte deutsche Unternehmen können sich an<br />
die AHK Bulgarien (http://bulgarien.ahk.de) und das Automotive Cluster (www.automotive.bg)<br />
wenden.<br />
Vor allem für Anbieter von Pkw bleibt Serbien ein ausgesprochen schwieriger Absatzmarkt. Mit<br />
weniger als 22.000 fabrikneuen Pkw hatten sich 2012 die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr<br />
erneut um knapp ein Viertel reduziert. Auch die Aussichten für 2013 sind eher trüb. Im Zeitraum<br />
Januar bis März verfehlten die populärsten Typenklassen die entsprechenden Vorjahresresultate<br />
deutlich. Hoffnungsvoller verlief demgegenüber der Start ins Verkaufsjahr bei Lkw.<br />
Mit deutlichen Zuwächsen kann die lokale <strong>Automobilindustrie</strong> 2013 aufwarten. Neben einer<br />
Reihe neuer Engagements von Zulieferern schlägt sich hier vor allem das Hochfahren der Fiat-<br />
Fertigung positiv nieder. Der wertmäßige Ausstoß der Branche übertraf im Zeitraum Januar bis<br />
März das Niveau der entsprechenden Vorjahresperiode um 247,7%.<br />
Die Talfahrt des griechischen Kfz-Marktes hält an. In den ersten vier Monaten des Jahres<br />
2013 gingen die Neuwagenverkäufe erneut zurück. Insgesamt ist der Absatz im Zeitraum 2004<br />
bis 2012 um 80% eingebrochen. Dies führte zu einer stärkeren Konzentration des Fahrzeug-<br />
und Teilehandels. Unversicherte Autos und mangelnde Kfz-Instandhaltung prägen das Bild im<br />
Land. Gefragt sind Firmenwagen und - aufgrund der hohen Benzinpreise - sparsame Diesel-<br />
fahrzeuge. Deutschland bleibt das wichtigste Bezugsland für Kfz-Teile.<br />
Ihre Ansprechpartnerin bei <strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong>:<br />
Edda Wolf<br />
E-Mail: osteuropa@gtai.de<br />
<strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> & <strong>Invest</strong> ist die Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Die Gesellschaft berät ausländische Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit auf den deutschen Markt ausdehnen<br />
wollen. Sie unterstützt deutsche Unternehmen, die ausländische Märkte erschließen wollen, mit<br />
Außenwirtschaftsinformationen.<br />
<strong>Germany</strong> <strong>Trade</strong> and <strong>Invest</strong><br />
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