Die Meeresschildkröte und der Mensch - WWF Schweiz
Die Meeresschildkröte und der Mensch - WWF Schweiz
Die Meeresschildkröte und der Mensch - WWF Schweiz
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<strong>Meeresschildkröte</strong>n<br />
Vortragsdossier des <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
Steckbrief<br />
<strong>Die</strong> <strong>Meeresschildkröte</strong>n gehören zu den Reptilien. Sie atmen<br />
mit Lungen <strong>und</strong> legen Eier. Weil ihre Körperwärme von <strong>der</strong><br />
Temperatur ihrer Umgebung abhängt, nennt man sie wechselwarm.<br />
Alle <strong>Meeresschildkröte</strong>n sind vom Aussterben bedroht.<br />
<strong>Meeresschildkröte</strong>n sind an das Leben im Meer angepasst. Ihr<br />
Rückenpanzer ist flach <strong>und</strong> stromlinienförmig, die Vor<strong>der</strong>beine<br />
haben die Form von Flossen. Damit kann sich die <strong>Meeresschildkröte</strong><br />
im Wasser schnell fortbewegen. <strong>Die</strong> kurzen, breiten<br />
Hinterbeine benutzt sie als Steuer.<br />
An<strong>der</strong>s als Landschildkröten können <strong>Meeresschildkröte</strong>n ihren<br />
Kopf <strong>und</strong> ihre Beine nicht in den Panzer zurückziehen.<br />
<strong>Meeresschildkröte</strong>n sehen sehr gut: Sogar unter Wasser können<br />
sie einen <strong>Mensch</strong>en am Strand sehen! Dafür sind sie aber<br />
stumm <strong>und</strong> hören fast nichts.<br />
Der Panzer<br />
Der Panzer einer <strong>Meeresschildkröte</strong> besteht aus Knochenplatten,<br />
die von grossen Hornschil<strong>der</strong>n bedeckt sind.<br />
Eine Schildkröte spürt es, wenn man ihren Panzer berührt, denn<br />
zwischen den Knochenplatten <strong>und</strong> den Hornschil<strong>der</strong>n befindet<br />
sich eine dünne Hautschicht. Viele Nerven machen diese Hautschicht<br />
sehr empfindlich.<br />
Jede Schildkrötenart hat eine eigene, ganz spezielle Anordnung<br />
<strong>der</strong> Hornschil<strong>der</strong>. Am Panzer kann man deshalb die Arten klar<br />
unterscheiden.<br />
Ein Spezialfall ist die Le<strong>der</strong>schildkröte. Sie hat keinen typischen<br />
Schildkrötenpanzer. <strong>Die</strong> Knochenplatten haben sich vor langer<br />
Zeit zurückgebildet. Übrig geblieben sind nur noch kleine Knochenplättchen,<br />
die in eine dicke, le<strong>der</strong>artige Haut eingebettet<br />
sind. <strong>Die</strong>se ganz spezielle Haut bildet den Panzer.<br />
Lebensraum<br />
<strong>Meeresschildkröte</strong>n leben in tropischen <strong>und</strong> subtropischen Meeren.<br />
Nur die Weibchen kriechen an Land, um ihre Eier abzulegen.<br />
Alle Arten können im offenen Meer leben, oft halten sie<br />
sich aber in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Küsten auf. So finden sie ihr Futter<br />
einfacher. Nur die Bastardschildkröten <strong>und</strong> die Le<strong>der</strong>schildkröten<br />
verbringen die meiste Zeit weit draussen im Meer.<br />
<strong>Die</strong> Wan<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Meeresschildkröte</strong>n<br />
<strong>Meeresschildkröte</strong>n leben einzeln im Meer. Sie treffen sich zur<br />
Paarungszeit <strong>und</strong> sammeln sich zu grossen Gruppen. Gemeinsam<br />
schwimmen sie H<strong>und</strong>erte von Kilometern zu dem Strand<br />
zurück, an dem sie geschlüpft sind.<br />
Wissenschafter haben herausgef<strong>und</strong>en, dass die <strong>Meeresschildkröte</strong>n<br />
bei ihren Wan<strong>der</strong>ungen manchmal sogar die Weltmeere<br />
durchqueren. Unbekannt ist noch immer, wie die Tiere ihren<br />
Niststrand wie<strong>der</strong> finden.<br />
<strong>Meeresschildkröte</strong>n-Arten<br />
Suppenschildkröte<br />
<strong>Die</strong>se 70 bis 153 Zentimeter grosse<br />
Schildkröte heisst so, weil aus ihrem<br />
Fleisch die berühmte Schildkrötensuppe<br />
gekocht wurde. Ein internationales<br />
Artenschutzabkommen<br />
verbietet heute den Handel mit allen<br />
<strong>Meeresschildkröte</strong>n. Der Panzer <strong>der</strong><br />
Suppenschildkröte kann von gelbgrün<br />
bis schwarz gefärbt sein.<br />
Australische Suppenschildkröte<br />
Sie wird etwa 90 bis 120 cm gross<br />
<strong>und</strong> hat einen olivgrauen Rückenpanzer.<br />
Ihr Bauchpanzer ist weiss.<br />
Echte Karettschildkröte<br />
<strong>Die</strong>se Schildkröte ist wegen ihren<br />
schönen, dunkel geflammten Hornschil<strong>der</strong>n<br />
stark vom Aussterben<br />
bedroht. Aus ihrem Panzer stellen<br />
<strong>Mensch</strong>en trotz weltweitem Verbot<br />
immer noch Kämme, Gürtelschnallen<br />
<strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Schmuckstücke her.<br />
Der Panzer kann bis zu 90 cm lang<br />
werden.<br />
Unechte Karettschildkröte<br />
Sie ist rotbraun gefärbt <strong>und</strong> kann bis<br />
zu 110 cm lang werden.<br />
Pazifische Bastardschildkröte<br />
Lange meinte man, dass die Bastardschildkröte<br />
(Panzerlänge bis<br />
74 cm) keine eigene Art sei, son<strong>der</strong>n<br />
eine Kreuzung zwischen Suppen-<br />
<strong>und</strong> Karettschildkröte. Deshalb<br />
taufte man sie Bastardschildkröte.<br />
Kemps Bastardschildkröte<br />
Mit 70 cm ist sie die kleinste <strong>Meeresschildkröte</strong>.<br />
Ihr Rückenpanzer ist<br />
olivgrün bis grau.<br />
Le<strong>der</strong>schildkröte<br />
Sie ist mit 140 bis 180 cm die grösste<br />
Schildkröte <strong>der</strong> Welt. Ihr einzigartiger<br />
Panzer (siehe Folienvorlage)<br />
ist schwarz mit weissen o<strong>der</strong> rosa<br />
Tupfen. <strong>Die</strong> Le<strong>der</strong>schildkröte kann<br />
bis zu 600 Kilogramm schwer werden.
1<br />
Echte Karettschildkröte<br />
2<br />
Le<strong>der</strong>schildkröte<br />
3<br />
Folienvorlage <strong>Meeresschildkröte</strong><br />
Suppenschildkröte<br />
© <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>, Abteilung Jugend <strong>und</strong> Umwelt, 2004. Illustration von Ralph Son<strong>der</strong>egger. Kopieren für den Schulgebrauch erlaubt.<br />
4<br />
5<br />
7<br />
6
Verhalten<br />
Nahrungssuche<br />
<strong>Meeresschildkröte</strong>n fressen Seegras, Algen, Tang, Quallen, Schwämme, kleine Fische, Schnecken<br />
<strong>und</strong> Tintenfische.<br />
<strong>Die</strong> Suppenschildkröte ernährt sich rein vegetarisch, also nur von Pflanzen. <strong>Die</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Meeresschildkröte</strong>n<br />
fressen sowohl Pflanzen als auch kleine Fische <strong>und</strong> Meerestiere. Einige Schildkrötenarten<br />
fressen sogar giftige Tiere wie zum Beispiel Medusen, das sind Quallen.<br />
Schildkröten haben einen Hornkiefer. <strong>Die</strong>ser ist sehr hart. So können sie Stücke aus ihrer Nahrung<br />
herausschneiden <strong>und</strong> ganz herunterschlucken.<br />
Paarung <strong>und</strong> Aufzucht<br />
Alle Schildkrötenarten legen Eier. <strong>Meeresschildkröte</strong>n paaren sich je nach Art nur alle zwei bis drei<br />
Jahre. Dafür erfolgt die Paarung gleich mehrere Male <strong>und</strong> es entstehen verschiedene Gelege im<br />
gleichen Jahr.<br />
Nachdem die <strong>Meeresschildkröte</strong>n in <strong>der</strong> Nähe des Strandes angekommen sind, paaren sie sich.<br />
Dabei klammert sich das Männchen mit seinen Flossen so fest an den Panzer des Weibchens, dass<br />
dieser oft stark beschädigt wird. <strong>Die</strong>se Schäden reparieren sich meist von selbst, da <strong>der</strong> Panzer von<br />
<strong>Meeresschildkröte</strong>n nachwachsen kann.<br />
Nach <strong>der</strong> Paarung trennt sich das Schildkrötenpaar wie<strong>der</strong>. <strong>Die</strong> Weibchen kriechen an den Strand<br />
<strong>und</strong> graben mit Hilfe ihrer Vor<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Hinterflossen die Nestgrube aus. <strong>Die</strong> Grube ist ein tiefes, enges<br />
Loch. Es ist je nach Länge <strong>der</strong> Flossen 15 bis 60 Zentimeter tief. In diese Grube legt das <strong>Meeresschildkröte</strong>nweibchen<br />
seine Eier ab <strong>und</strong> deckt sie mit Sand sorgfältig zu. Das Weibchen tarnt sein<br />
Nest so geschickt, dass am nächsten Morgen nichts mehr davon zu sehen ist. Das <strong>Meeresschildkröte</strong>nweibchen<br />
kriecht nun wie<strong>der</strong> zurück ins Meer. Der warme Sandboden brütet danach die Eier aus.<br />
Nach etwa sechs bis acht Wochen schlüpfen die Jungen <strong>und</strong> buddeln sich den Weg an die Erdoberfläche<br />
frei. Dann müssen sie so schnell wie möglich ins Meer krabbeln, um den natürlichen Feinden<br />
wie Vögeln, Krebsen <strong>und</strong> Raubtieren zu entkommen. <strong>Meeresschildkröte</strong>n graben sich meist nachts an<br />
die Oberfläche. <strong>Die</strong> Dunkelheit schützt sie vor Feinden. Sie orientieren sich am Meereshorizont, <strong>der</strong> in<br />
<strong>der</strong> Nacht etwas heller ist als das Land. So finden sie ihren Weg in den Ozean.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Meeresschildkröte</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong><br />
Alle <strong>Meeresschildkröte</strong>n sind vom Aussterben bedroht. Der Gr<strong>und</strong> liegt beim grössten Feind <strong>der</strong> <strong>Meeresschildkröte</strong>:<br />
dem <strong>Mensch</strong>en. Schildkröten werden umgebracht, um ihr Fleisch zu essen, um daraus<br />
die Spezialität «Schildkrötensuppe» zu kochen o<strong>der</strong> um aus ihrem Schildpatt Kämme, Schmuck <strong>und</strong><br />
Gürtel herzustellen (Nummer 1 auf <strong>der</strong> Folienvorlage). Schildkröteneier werden ausgegraben <strong>und</strong><br />
gegessen (2). In Sri Lanka gelten sie als Heilmittel gegen viele Krankheiten. Oft werden die <strong>Meeresschildkröte</strong>nweibchen<br />
bei <strong>der</strong> Eiablage getötet.<br />
Zwar ist <strong>der</strong> Handel mit Eiern, Fleisch <strong>und</strong> Hornschil<strong>der</strong>n von Schildkröten weltweit verboten, doch<br />
viele <strong>Mensch</strong>en halten sich nicht daran <strong>und</strong> verkaufen sie zu hohen Preisen.<br />
Der Tourismus ist auch eine grosse Gefahr für die <strong>Meeresschildkröte</strong>n: Wenn Liegestühle <strong>und</strong> Badetücher<br />
am Strand liegen <strong>und</strong> im Sand Schildkröteneier vergraben sind, werden die Eier nicht mehr von<br />
<strong>der</strong> Sonne gewärmt <strong>und</strong> kühlen aus. Viele Nester werden auch von Sonnenschirmen zerstochen (3).<br />
<strong>Die</strong> frisch geschlüpften Schildkrötchen orientieren sich an <strong>der</strong> Helligkeit, um zum Meer zu gelangen.<br />
Wenn sie ein helleres Licht von Hotels, Bars o<strong>der</strong> Autos an Land sehen, kriechen sie in die falsche<br />
Richtung. So werden sie von natürlichen Feinden gefressen o<strong>der</strong> trocknen aus (4).<br />
Auch Fischernetze sind eine grosse Gefahr für <strong>Meeresschildkröte</strong>n. Sie verfangen sich darin <strong>und</strong><br />
können nicht mehr an die Wasseroberfläche schwimmen, um zu atmen. Also ertrinken sie (6).<br />
Viele Schildkröten sterben wegen Abfall am Strand <strong>und</strong> im Wasser. <strong>Die</strong> Schildkröten fressen zum<br />
Beispiel Plastiksäcke, die sie für Quallen halten, <strong>und</strong> sterben daran. <strong>Die</strong> frisch geschlüpften Meeresschildkrötchen<br />
können nicht über den Müll steigen <strong>und</strong> zum Wasser gelangen (7).<br />
Natürliche Feinde hat die <strong>Meeresschildkröte</strong> wenige. Ein Beispiel siehst du auf <strong>der</strong> Folienvorlage bei<br />
Nummer 5: grosse Seevögel wie die Möwen.
<strong>Die</strong> <strong>Meeresschildkröte</strong>n <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>WWF</strong><br />
Der <strong>WWF</strong> setzt sich weltweit in unzähligen Projekten für den Schutz <strong>der</strong> <strong>Meeresschildkröte</strong>n ein.<br />
Ein Beispiel ist das Projekt in Kiunga (Kenia). Dort hat <strong>der</strong> <strong>WWF</strong> zusammen mit <strong>der</strong> Bevölkerung bewirkt,<br />
dass die Strände von Abfall gesäubert werden, damit die frisch geschlüpften <strong>Meeresschildkröte</strong>n<br />
eine Chance haben, ins Meer zu kriechen. Aus eingesammelten Flip-Flops stellen afrikanische Frauen<br />
bunte Schlüsselanhänger her.<br />
Weitere Informationen<br />
Beim <strong>WWF</strong> erhältlich<br />
• <strong>WWF</strong> (1998): Panda<br />
Club: <strong>Meeresschildkröte</strong>n.<br />
Bestellen kannst du beim<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> per Telefon,<br />
Post o<strong>der</strong> E-Mail. <strong>Die</strong> Adresse<br />
findest du rechts<br />
unten. <strong>Die</strong> Lieferfrist beträgt<br />
etwa eine Woche.<br />
Wo kein Preis angegeben<br />
ist, kannst du pro Broschüre<br />
jeweils ein Exemplar gratis<br />
bestellen.<br />
Internet<br />
• www.wwf.ch/de/<strong>der</strong>wwf/<br />
themen/artenschutz/<br />
tiereweltweit/<br />
meeresschildkroete/<br />
index.cfm<br />
<strong>WWF</strong>-Seite über <strong>Meeresschildkröte</strong>n<br />
<strong>und</strong> Projekte<br />
zu ihrem Schutz.<br />
• www.turtle-fo<strong>und</strong>ation.org<br />
Deutsche Infos <strong>und</strong> Bil<strong>der</strong><br />
über den Schutz <strong>der</strong><br />
<strong>Meeresschildkröte</strong>n.<br />
• www.panda.org/turtles<br />
Seite des <strong>WWF</strong> International<br />
auf Englisch.<br />
Bücher<br />
Der <strong>WWF</strong> will <strong>der</strong> weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten <strong>und</strong> eine Zukunft<br />
gestalten, in <strong>der</strong> die <strong>Mensch</strong>en im Einklang mit <strong>der</strong> Natur leben.<br />
Der <strong>WWF</strong> setzt sich weltweit ein für:<br />
• die Erhaltung <strong>der</strong> biologischen Vielfalt,<br />
• die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen,<br />
• die Eindämmung von Umweltverschmutzung <strong>und</strong> schädlichem Konsumverhalten.<br />
• Alunni, B. (2003): Wissen<br />
mit Pfiff: Tiere des Meeres,<br />
was Kin<strong>der</strong> erfahren<br />
<strong>und</strong> verstehen wollen.<br />
Fleurus Verlag.<br />
• Lazier, C. (2003): Fleurus<br />
Juniorwissen: Tiere.<br />
Fleurus Verlag.<br />
• Köhler, G. (2000): Reptilien<br />
<strong>und</strong> Amphibien<br />
Mittelamerikas. Band 1:<br />
Krokodile, Schildkröten,<br />
Echsen. Herpeton<br />
Verlag.<br />
<strong>Die</strong>ses Vortragsdossier<br />
entstand mit <strong>der</strong> finanziellen<br />
Unterstützung des<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Hohlstrasse 110<br />
8010 Zürich<br />
Telefon 044 297 21 21<br />
Fax 044 297 21 00<br />
E-Mail: service@wwf.ch<br />
www.wwf.ch<br />
©1986 <strong>WWF</strong> – World Wide F<strong>und</strong> for Nature/® “<strong>WWF</strong>” and “living planet” are Registered Trademarks/Februar 2007/Lenza Recy Star, 100% Recyclingpapier/Kom 874/04/Bild: <strong>WWF</strong>-Canon© <strong>WWF</strong>-Canon / R. LeGUEN
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Hohlstrasse 110<br />
Postfach<br />
8010 Zürich<br />
<strong>WWF</strong> Vortragsdossier „<strong>Meeresschildkröte</strong>n“<br />
Linktipps<br />
Tel: +41 44 297 21 21<br />
Fax: +41 44 297 21 00<br />
service@wwf.ch<br />
www.wwf.ch<br />
Spenden: PC 80-470-3<br />
www.wwf.ch/meeresschildkroete<br />
Hier erfährst du mehr darüber, wie <strong>der</strong> <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> die <strong>Meeresschildkröte</strong>n in Kiunga,<br />
Kenia, schützt.<br />
wwf-arten.wwf.de/detail.php?id=154<br />
Bil<strong>der</strong> <strong>und</strong> Steckbriefe zu allen <strong>Meeresschildkröte</strong>n-Arten findest du auf dieser Seite. Schau<br />
unbedingt den Kurzfilm an: Babys <strong>der</strong> Le<strong>der</strong>schildkröte krabbeln ins Meer!<br />
www.euroturtle.org/bones/explt.htm<br />
Hier zeigt dir ein Comic-Film, wie das Skelett einer <strong>Meeresschildkröte</strong> aufgebaut ist.<br />
www.kidsweb.at/kw_tiere/schildkroeten/<br />
Kreuzworträtsel, Quiz o<strong>der</strong> Rekorde: Hier kannst du dein Wissen über Schildkröten testen<br />
<strong>und</strong> erfährst viel Interessantes über ihr Leben.
Fischerei: Fischers Fritz<br />
fischt zu viele Fische<br />
Vortragsdossier des <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>
Ges<strong>und</strong> für dich, aber nicht ges<strong>und</strong> für die Weltmeere<br />
Fisch ist beliebt. Jahr für Jahr wird mehr Fisch gekauft. Immer mehr Fische werden gefangen, damit<br />
alle K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en mit frischem Fisch versorgt werden können. Immer mehr Fischzuchten<br />
entstehen, um den Appetit auf Fisch <strong>der</strong> ganzen Welt zu stillen.<br />
Fisch ist ges<strong>und</strong>. Fischfleisch enthält viel leichtverdauliches Eiweiss, wenig Fett, ges<strong>und</strong>e Fettsäuren<br />
<strong>und</strong> viele Vitamine <strong>und</strong> Mineralstoffe. Trotzdem ist es nicht erfreulich, dass heute so viel Fisch gegessen<br />
wird. Ges<strong>und</strong> ist <strong>der</strong> Fischkonsum nämlich nur für den <strong>Mensch</strong>en – aber nicht für die Meere: Sie<br />
werden leer gefischt, <strong>und</strong> die Methoden <strong>der</strong> Fischfangindustrie zerstören die Meeresböden. Der Bau<br />
von Zuchtanlagen zerstört wertvolle Küstengebiete.<br />
Was nun? Nie wie<strong>der</strong> Fischstäbchen? <strong>Die</strong> Antwort des <strong>WWF</strong>: Fisch essen ja – aber mit Mass <strong>und</strong><br />
genau hinschauen, wo <strong>der</strong> Fisch herkommt <strong>und</strong> wie er gefischt wurde! Es gibt nämlich auch Fischfang-<br />
<strong>und</strong> Fischzuchtmethoden, die sorgfältig mit den Fischbeständen <strong>und</strong> den Meeren umgehen!<br />
Wildfang: <strong>Die</strong> wichtigsten Probleme<br />
Überfischung: 86 Millionen Tonnen Fische werden jährlich von riesigen<br />
Fischfangflotten aus den Meeren gefischt. <strong>Die</strong>s ist vier mal mehr als noch<br />
vor 50 Jahren. Wenn immer mehr Fische gefangen werden, nehmen die<br />
Bestände <strong>der</strong> Tiere ab. Fast drei Viertel <strong>der</strong> Speisefischbestände sind<br />
durch den Fang im grossen Stil überfischt o<strong>der</strong> sind besorgniserregend<br />
zurückgegangen. <strong>Die</strong> Meere werden immer leerer!<br />
Beifang <strong>und</strong> Rückwurf: <strong>Die</strong> Fangschiffe <strong>und</strong> Fabrikschiffe sind meistens<br />
auf den Fang <strong>und</strong> die Verarbeitung von wenigen Fischarten spezialisiert.<br />
In den feinen Maschen <strong>der</strong> grossen Fischernetze verfangen sich aber<br />
auch Jungfische <strong>und</strong> viele an<strong>der</strong>e Fischarten sowie Wale, Haie, Delfine,<br />
Seesterne, Krabben <strong>und</strong> Seevögel. All diese im Netz mitgefangenen, aber<br />
vom Fischer nicht erwünschten Tiere, nennt man Beifang. <strong>Die</strong>se Meerestiere<br />
verhaken sich im Netz <strong>und</strong> ziehen sich dabei oft ernsthafte Verletzungen<br />
zu, an denen viele <strong>der</strong> Tiere auch sterben. Jedes Jahr sterben<br />
zum Beispiel über 100 Millionen Haie, weil sie in ein Fischernetz geraten<br />
sind. Der Beifang wird nicht verwendet, son<strong>der</strong>n wird verletzt o<strong>der</strong> tot wie<strong>der</strong><br />
ins Meer zurückgeworfen.<br />
Zerstörung des Meeresbodens: Wie sich <strong>der</strong> Fischfang auf die Meeresböden<br />
auswirkt, hängt entscheidend vom verwendeten Netz ab. Es gibt<br />
Fanggeräte, die über den Meeresboden gezogen werden <strong>und</strong> die dabei<br />
den Boden umgraben. So wird <strong>der</strong> Lebensraum von vielen Meerestieren<br />
<strong>und</strong> Pflanzen zerstört. <strong>Die</strong> norwegischen Korallenbestände zum Beispiel<br />
wurden von Gr<strong>und</strong>schleppnetzen schon zur Hälfte zerstört.<br />
Zum Beispiel Kabeljau:<br />
Der «Fischstäbchen-Fisch» Kabeljau (auch Dorsch genannt) fühlt sich im<br />
kalten Wasser des Nordatlantik wohl.<br />
Er ist ein Raubfisch, <strong>der</strong> sich von Fischen, Krebsen, Weichtieren o<strong>der</strong><br />
Würmern ernährt. Er kann bis zu 1,5 Meter lang <strong>und</strong> 30 Kilogramm<br />
schwer werden. <strong>Die</strong> Kabeljauweibchen sind erst im Alter von sechs Jahren<br />
geschlechtsreif. <strong>Die</strong> Art gehört aber zu den fruchtbarsten Fischen<br />
überhaupt, denn ein einziges Kabeljauweibchen legt pro Jahr 3 bis 5 Millionen<br />
Eier ab!<br />
Bei so viel Nachwuchs müsste man sich keine Sorgen um das Überleben<br />
des Kabeljaus machen, möchte man meinen. Doch die Realität sieht an<strong>der</strong>s<br />
aus: Wegen <strong>der</strong> rücksichtslosen Überfischung ist <strong>der</strong> Kabeljau stark<br />
bedroht. Beson<strong>der</strong>s schlimm ist, dass viele Fische noch vor <strong>der</strong> Geschlechtsreife<br />
gefischt werden, sich also nicht fortpflanzen können.<br />
Gr<strong>und</strong>schleppnetze<br />
werden hinter dem Fangschiff<br />
über den Meeresboden<br />
gezogen. Dadurch<br />
wird <strong>der</strong> Boden aufgewühlt<br />
<strong>und</strong> umgepflügt.<br />
Baumkurren sind Netze,<br />
die vom Fangschiff über<br />
den Meeresboden geschleift<br />
werden <strong>und</strong> diesen<br />
zerstören. Durch<br />
Eisenketten vor dem<br />
Netz werden die Lebewesen<br />
am Boden aufgescheucht.<br />
Viel Beifang!<br />
Pelagische Netze werden<br />
hinter dem Fangschiff<br />
durch das freie<br />
Wasser gezogen. Sie<br />
schaden dem Meeres-<br />
boden wenig, wenig<br />
Beifang.<br />
Stellnetze sind feine<br />
Netze, die auf dem Meeresboden<br />
aufgestellt<br />
werden. Wenig Beifang,<br />
wenig Zerstörung des<br />
Meeresbodens, aber eine<br />
Falle für Kleinwale <strong>und</strong><br />
tauchende Meeresvögel.<br />
Ringwaden sind grosse<br />
Beutelnetze. Fischschwärme<br />
werden vom<br />
Netz eingeschlossen, <strong>der</strong><br />
untere Teil des Netzes<br />
wird zusammengezogen,<br />
<strong>und</strong> schon sind die Fische<br />
wie in einem riesigen<br />
Beutel gefangen.
In <strong>der</strong> Nordsee gibt es unterdessen nur noch etwa einen Fünftel so viel Kabeljau wie vor 20 Jahren.<br />
<strong>Die</strong> Fische drohen sogar ganz aus <strong>der</strong> Nordsee zu verschwinden.<br />
Nur mit Schutzgebieten <strong>und</strong> Fangbeschränkungen kann dem Kabeljau geholfen werden.<br />
Zum Beispiel Thunfisch:<br />
Der Thunfisch ist ein Langstreckenschwimmer: Sowohl zum Laichen als auch beim Verfolgen von<br />
Fischschwärmen legt er riesige Strecken zurück. So wurde einmal in Italien ein Thunfisch gefangen,<br />
<strong>der</strong> einen Angelhaken aus den USA im M<strong>und</strong> trug.<br />
<strong>Die</strong> bekannteste Art ist <strong>der</strong> Blauflossenthunfisch . Sein Hauptverbreitungsgebiet ist das Mittelmeer.<br />
Der Blauflossenthunfisch kann bis zu 5 Meter lang werden <strong>und</strong> erreicht manchmal ein Gewicht von<br />
800 Kilogramm! In Gruppen von 30 bis 50 Tieren begeben sich die Thunfische auf die Jagd nach kleineren<br />
Fischen.<br />
Mitte des Jahres ziehen die Thunfische zu Tausenden ins Mittelmeer zu ihren Laichplätzen. Auch die<br />
Fischer wissen von den Wan<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Thunfische, die in ihren grossen Schwärmen eine leichte<br />
Beute sind. <strong>Die</strong> Thunfische werden von den Fischern in <strong>der</strong> Nähe Siziliens in Netze getrieben <strong>und</strong> getötet.<br />
Du kennst vielleicht die Thunfischdosen mit dem «Dolphin safe»-Zeichen? <strong>Die</strong>ses Zeichen bedeutet,<br />
dass beim Fang <strong>der</strong> Thunfische keine Delfine ins Netz gelangen können. Der Schutz <strong>der</strong> Delfine ist<br />
bei Produkten mit diesem Label zwar gewährleistet, den Thunfischen selber nützt das aber nichts –<br />
vielen Beständen droht weiterhin die Überfischung.<br />
Fischzucht: Auch keine Patentlösung!<br />
Mehr als ein Drittel aller Fische, die gegessen werden, stammen heute nicht aus dem offenen Meer,<br />
son<strong>der</strong>n aus Fischzuchten. Das ist aber nicht so unproblematisch, wie es auf den ersten Blick scheint.<br />
Folgende Probleme bestehen bei Fischzuchten:<br />
Folgen für die Umgebung: Problematisch für die Umwelt ist bei Fischzuchten häufig <strong>der</strong> Standort.<br />
Viele Zuchten entstehen in Gebieten mit wertvollen Naturlandschaften, die durch den Bau <strong>der</strong> Zuchtanlagen<br />
geschädigt o<strong>der</strong> sogar zerstört werden. Vor allem die seltenen Mangrovenwäl<strong>der</strong> entlang den<br />
tropischen Meeresküsten werden durch den Bau von Zuchtanlagen zerstört. Schädliche Einflüsse haben<br />
auch Futterreste <strong>und</strong> Ausscheidungen <strong>der</strong> Fische, die ins Meer gelangen <strong>und</strong> so das Gewässer<br />
verschmutzen.<br />
Futter: Begehrte Zuchtfische wie zum Beispiel <strong>der</strong> Lachs <strong>und</strong> die Forelle sind Räuber, die sich in <strong>der</strong><br />
freien Wildbahn von an<strong>der</strong>en Fischen ernähren. <strong>Die</strong>sen Zuchtfischen wird deshalb tierische Nahrung<br />
in Form von Fischmehl <strong>und</strong> Fischöl verfüttert. Das Futter stammt aus Fischen, die eigens zu diesem<br />
Zweck gefangen wurden. <strong>Die</strong> Herstellung des Fischfutters trägt somit ebenfalls zur Überfischung bei.<br />
Durchschnittlich werden 4 Kilogramm Futter benötigt, um ein Kilogramm Zuchtfisch heranzuzüchten.<br />
Medikamente <strong>und</strong> Tierhaltung: <strong>Die</strong> Fische erhalten zur Vorbeugung von Krankheiten häufig Antibiotika<br />
<strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Medikamente, <strong>und</strong> die Tiere werden oft nicht artgerecht <strong>und</strong> auf engem Raum gehalten.<br />
Der <strong>WWF</strong> empfiehlt: MSC, Bio-Zucht, Seefische<br />
Weniger ist «Meer»: Ein Verzicht auf Fisch ist nicht notwendig, denn nicht alle im Laden angebotenen<br />
Fische stammen aus problematischer Produktion. Weniger Fisch allerdings ist mehr Meer!<br />
Der <strong>WWF</strong> empfiehlt daher, Fisch nicht als alltägliche Nahrung zu nutzen, son<strong>der</strong>n als nicht-alltägliche<br />
Delikatesse.<br />
MSC für Fische aus nachhaltiger Meeresfischerei: Das Zeichen, das es beim Kauf von Fischen<br />
aus Wildfang zu beachten gilt, heisst MSC. MSC steht für Marine Stewardship Council. <strong>Die</strong>se Organisation<br />
wurde 1997 vom <strong>WWF</strong> <strong>und</strong> von Unilever, dem weltweit grössten Fischverarbeiter, gegründet.<br />
Das MSC-Label garantiert, dass <strong>der</strong> gefangene Fisch nicht aus einem überfischten Gewässer stammt<br />
<strong>und</strong> dass auf an<strong>der</strong>e Tiere <strong>und</strong> Pflanzen im Gebiet Rücksicht genommen wird. Empfehlenswerte Fische<br />
mit dem MSC-Label sind beispielsweise Makrelen aus Cornwall o<strong>der</strong> Alaska-Wildlachse aus dem<br />
Nordostpazifik.
Fische aus Bio-Zucht: Auch Zuchtfische mit dem Bio-Label können bedenkenlos gegessen werden.<br />
In Bio-Zuchten werden die Fische nur mit Fischresten aus dem Speisefischfang (Köpfe, Schwänze,<br />
Gräten) <strong>und</strong> nicht mit extra gefangenen Fischen gefüttert. Kontrolliert wird auch <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Zuchtanlage,<br />
<strong>der</strong> die Umgebung nicht beeinträchtigen darf. Empfehlenswerte Fische mit dem Bio-Label sind<br />
Crevetten aus Vietnam <strong>und</strong> Ecuador, Bio-Forellen aus <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> o<strong>der</strong> Bio-Atlantik-Lachs aus<br />
Schottland <strong>und</strong> Irland.<br />
Einheimische Seefische: In <strong>der</strong> Regel ist <strong>der</strong> Konsum von Fischen aus europäischen Seen unproblematisch.<br />
<strong>Die</strong> Gewässer werden oft über viele Generationen von denselben Fischern genutzt, welche<br />
sich bewusst sind, dass durch den übermässigen Fang langfristig die Fische ausgerottet würden.<br />
Weitere Informationen<br />
Beim <strong>WWF</strong> erhältlich<br />
<strong>WWF</strong> (2008): Fisch-<br />
Einkaufsführer.<br />
<strong>WWF</strong> (2008): Poster W<strong>und</strong>er<br />
<strong>der</strong> Meere. 96 x 67 cm,<br />
Best-Nr. 1573.10, CHF<br />
19.90<br />
<strong>WWF</strong> (2004): DVD Fischwelt<br />
<strong>Schweiz</strong>. Best-Nr.<br />
5039.00, CHF 25.–<br />
<strong>WWF</strong> (2005): Panda Club<br />
1/05: Delfine.<br />
<strong>WWF</strong> (2008): Panda Club<br />
03/08: Wale.<br />
Internet<br />
www.wwf.ch/fisch<br />
<strong>WWF</strong>-Infos zur Über-<br />
fischung <strong>und</strong> Tipps, wie<br />
du umweltfre<strong>und</strong>lich Fisch<br />
essen kannst.<br />
http://de.msc.org<br />
Umweltorganisation, die<br />
versucht, Lösungen für die<br />
Überfischung zu finden.<br />
www.wwf.de/fisch<br />
Seite des <strong>WWF</strong> Deutschland<br />
zum Thema Überfischung<br />
<strong>der</strong> Meere.<br />
Bücher<br />
Der <strong>WWF</strong> will <strong>der</strong> weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten <strong>und</strong> eine Zukunft<br />
gestalten, in <strong>der</strong> die <strong>Mensch</strong>en im Einklang mit <strong>der</strong> Natur leben.<br />
Der <strong>WWF</strong> setzt sich weltweit ein für:<br />
die Erhaltung <strong>der</strong> biologischen Vielfalt,<br />
die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen,<br />
die Eindämmung von Umweltverschmutzung <strong>und</strong> schädlichem Konsumverhalten.<br />
Kurlansky, M. (2001): Kabeljau<br />
– <strong>der</strong> Fisch, <strong>der</strong> die<br />
Welt verän<strong>der</strong>te. Berlin:<br />
Ullstein.<br />
Bestellen kannst du beim<br />
<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong> per Telefon,<br />
Post o<strong>der</strong> E-Mail. <strong>Die</strong> Adresse<br />
findest du rechts unten.<br />
<strong>Die</strong> Lieferfrist beträgt<br />
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ist, kannst du pro Broschüre<br />
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<strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
Hohlstrasse 110<br />
8010 Zürich<br />
Telefon 044 297 21 21<br />
Fax 044 297 21 00<br />
E-Mail: service@wwf.ch<br />
www.wwf.ch<br />
1986 <strong>WWF</strong> – World Wide F<strong>und</strong> for Nature/ “<strong>WWF</strong>” and “living planet” are Registered Trademarks/Juni 2005/Lenza Recy Star, 100% Recyclingpapier/Kom 984/05/Bild: <strong>WWF</strong>-Canon/Hélène Petit<br />
<strong>Die</strong>ses Vortr<br />
stand mit de<br />
terstützung
Folienvorlage Fischerei<br />
An diesem Label erkennt man<br />
Fisch aus nachhaltiger Fischerei.<br />
Beifang: Ein grosses Problem<br />
<strong>der</strong> industriellen Fischerei.<br />
Eine <strong>Meeresschildkröte</strong> hat sich<br />
in einem Netz verfangen <strong>und</strong> ist<br />
erstickt.<br />
© <strong>WWF</strong> <strong>Schweiz</strong>, Abteilung Jugend <strong>und</strong> Umwelt, 2004. Illustration von Ralph Son<strong>der</strong>egger. Kopieren für den Schulgebrauch erlaubt.
Tipps<br />
für deinen<br />
Vortrag<br />
active
Den Vortrag vorbereiten:<br />
Material sammeln<br />
Beispiel: «Der Elefant<br />
ist das grösste Landlebewesen<br />
auf <strong>der</strong> Erde. Er<br />
wiegt fast 4 Tonnen.<br />
Das ist gleich viel wie<br />
vier ganze Schulklassen.<br />
<strong>Die</strong>se Grösse hat mich<br />
fasziniert. Deshalb möchte<br />
ich euch etwas über<br />
Elefanten erzählen: Über<br />
den Dickhäuter mit einem<br />
Sinn für Gemeinschaft<br />
<strong>und</strong> Familie, über den<br />
Dickhäuter, <strong>der</strong> von uns<br />
<strong>Mensch</strong>en ausgerottet<br />
wird.»<br />
Beispiel: Dein Vortragsthema<br />
heisst «Der Elefant».<br />
Mögliche Wissensgebiete<br />
sind: «Steckbrief des<br />
Elefanten», «Der Lebensraum<br />
des Elefanten», «So<br />
verhält sich <strong>der</strong> Elefant».<br />
Wenn du einen Vortrag halten willst,<br />
musst du zuerst Material sammeln.<br />
Gute Quellen sind:<br />
<strong>WWF</strong>-Vortragsdossiers<br />
Bibliotheken<br />
Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />
Bekannte <strong>und</strong> Verwandte<br />
Zeitungsredaktionen<br />
Internet<br />
Material sammeln braucht Zeit –<br />
meistens mehr als du denkst! Starte<br />
deine Suche nach Unterlagen deshalb<br />
früh genug.<br />
Den Vortrag schreiben:<br />
<strong>Die</strong> Glie<strong>der</strong>ung<br />
Gute Vorträge haben eine klare Linie,<br />
denn nur mit einem guten Ablauf<br />
kannst du die Zuhörer fesseln. Je<strong>der</strong><br />
Vortrag besteht aus einer Einleitung,<br />
einem Hauptteil <strong>und</strong> einem Schluss.<br />
<strong>Die</strong> Einleitung: In <strong>der</strong> Kürze<br />
liegt die Würze<br />
Ein bis zwei Minuten genügen für die<br />
Einleitung. Hier musst du das Thema<br />
dem Publikum schmackhaft machen<br />
<strong>und</strong> die Hauptaussage deines<br />
Vortrags auf den Punkt bringen.<br />
Der Hauptteil:<br />
Wissensvermittlung<br />
Für den Hauptteil kannst du etwa<br />
10 Minuten einplanen. Teile den<br />
Hauptteil in kleinere Wissensgebiete<br />
auf.<br />
Du kannst deinen Zuhörerinnen <strong>und</strong><br />
Zuhörern nicht alles erzählen, was du<br />
weisst. Das würde zu lange dauern,<br />
<strong>und</strong> sie würden sich zu langweilen<br />
beginnen. Schnapp dir die spannendsten<br />
Wissensgebiete <strong>und</strong> begeistere<br />
damit dein Publikum. Du soll-<br />
test nicht mehr als fünf o<strong>der</strong> sechs<br />
Wissensgebiete herauspicken, sonst<br />
überfor<strong>der</strong>st du deine Zuhörerinnen<br />
<strong>und</strong> Zuhörer.<br />
Jedes Wissensgebiet, das du behandelst,<br />
hat wie<strong>der</strong> eine kleine Einführung,<br />
einen Hauptteil <strong>und</strong> einen<br />
Schluss.<br />
Der Schluss: Dem Vortrag<br />
ein Dach geben<br />
Der Schluss soll den Vortrag abr<strong>und</strong>en.<br />
Und er soll die Hauptaussage<br />
aus <strong>der</strong> Einleitung wie<strong>der</strong> aufgreifen<br />
<strong>und</strong> dem Publikum etwas auf den<br />
Weg geben.<br />
Ganz am Schluss kannst du nachhaken,<br />
ob jemand noch Fragen<br />
hat. <strong>Die</strong>s führt meistens zu<br />
einer kleinen Diskussion,<br />
die den Vortrag<br />
abschliesst.<br />
Geschichten erzählen<br />
Im Orient gibt es den Beruf des<br />
Geschichtenerzählers. Der Erzähler<br />
trägt in Kaffeehäusern seine<br />
Geschichten vor <strong>und</strong> verdient<br />
sich damit sein Geld. Doch Geld<br />
bekommt er nur, wenn er seine<br />
Geschichten gut erzählt. Auch<br />
Vorträge sind Geschichten. Sie müssen<br />
spannend <strong>und</strong> unterhaltsam<br />
sein, damit sie die Zuhörerinnen <strong>und</strong><br />
Zuhörer mitreissen. Dazu haben wir<br />
einige Tipps für dich:<br />
Lies den Vortrag nicht einfach ab,<br />
denn das wirkt künstlich <strong>und</strong> langweilig.<br />
Sehr gute Geschichtenerzähler<br />
kennen den ganzen Text auswendig.<br />
Wir Ungeübteren notieren uns einige<br />
Stichworte, die unser Gedächtnis<br />
stützen.<br />
Beispiel: Wissensgebiet<br />
«Steck brief des Elefanten»<br />
Einleitung: «Dass Elefanten<br />
bis zu vier Tonnen<br />
schwer werden, habt ihr<br />
soeben gehört. Aber auch<br />
sonst sind Elefanten<br />
kolossal.»<br />
Hauptteil: «Ihre Backenzähne<br />
wiegen zusammen<br />
16 kg. Der grösste Stosszahn,<br />
den man je gewogen<br />
hat, war 105 kg schwer ...»<br />
Schluss: «Ihr seht, <strong>der</strong><br />
Elefant ist ein beeindruckendes<br />
Tier.»<br />
Beispiel: «Ihr habt gesehen:<br />
Der Elefant ist ein<br />
faszinierendes Tier. Nicht<br />
nur wegen seiner Grösse,<br />
son<strong>der</strong>n auch wegen seines<br />
Verhaltens. Wir sollten<br />
deshalb alles daran setzen,<br />
dass <strong>der</strong> Elefant auch weiterhin<br />
auf unserem Planeten<br />
leben kann.»<br />
Den Vortrag halten:<br />
Gut vortragen
Wenn du einen Vortrag hältst, solltest<br />
du stehen. So tönt deine Stimme<br />
besser, <strong>und</strong> das Publikum kann<br />
dich besser sehen. Du kannst für<br />
Abwechslung sorgen, indem du hin<br />
<strong>und</strong> wie<strong>der</strong> den Standort wechselst.<br />
Arbeite mit Beispielen. Wenn ein Tier<br />
pro Nacht 70 Kilometer weit marschiert,<br />
mach einen Vergleich: Das<br />
ist gleich weit wie die Strecke von<br />
Basel nach Zürich.<br />
Vermeide Fremdwörter. Erzähle mit<br />
deinen eigenen Worten, was du zu<br />
sagen hast. Wenn du Fremdwörter<br />
verwendest, erkläre sie!<br />
Du solltest den Zuschauerinnen <strong>und</strong><br />
Zuschauern möglichst oft in die<br />
Augen schauen. Das wirkt überzeugend,<br />
<strong>und</strong> dein Publikum bleibt bei<br />
<strong>der</strong> Sache.<br />
Illustrationen <strong>und</strong> Bil<strong>der</strong><br />
Wir <strong>Mensch</strong>en sind Augentiere. Wir<br />
nehmen unsere Umgebung vor allem<br />
durch unsere Augen wahr. Wenn du<br />
einen Vortrag planst, solltest du darauf<br />
Rücksicht nehmen. Zeige Bil<strong>der</strong><br />
<strong>und</strong> Grafi ken <strong>und</strong> benütze:<br />
Poster, Dias, Fotos, Zeichnungen,<br />
Landkarten, Comics, Cartoons zum<br />
Herumreichen, Hellraumprojektorfolien,<br />
Stichwortlisten o<strong>der</strong> Cartoons<br />
<strong>und</strong> Zeichnungen.<br />
Achtung: Wenn du Dias zeigst, musst<br />
du den Raum abdunkeln. Das geht<br />
nicht bei allen Räumen. Teste es,<br />
bevor du den Vortrag halten musst.<br />
Lasse dir auch die Geräte zeigen. Es<br />
ist unangenehm, wenn du den Dia-<br />
Aapparat o<strong>der</strong> den Hellraumprojektor<br />
während deines Vortrags nicht<br />
einschalten kannst. Dunkle den<br />
Vortragsraum nicht länger als fünf<br />
Minuten ab, sonst schlafen deine<br />
Zuhörerinnen <strong>und</strong> Zuhörer ein.