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| Preisträger | ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN<br />
WETTBEWERB ARCHIZINC NR.4 |<br />
An den Grenzen<br />
Das Zentrum für Unterwasserarchäologie in Cartagena,<br />
gleichzeitig öffentlicher Raum und Museum, präsentiert<br />
seine Sammlungen in einer großen, von zwei<br />
Oberlichtkonstruktionen erleuchteten Vertiefung.<br />
Fotos: Duccio Malagamba, Spanien.<br />
Zeichnung: Guillermo Vázquez Consuegra, Spanien.<br />
Das in Südspanien gelegene Cartagena ist eine<br />
alte europäische Stadt. Qart Hadasht, die neue<br />
Stadt am Mittelmeer, wurde um 227 v. Chr. gegründet.<br />
Der berühmte Hannibal stammte aus<br />
Cartagena, es wurde von Scipio dem Afrikaner<br />
erobert und avancierte zum Schauplatz einer<br />
ganzen Reihe wichtiger historischer Ereignisse,<br />
bevor die Stadt später zu einem Hauptstützpunkt<br />
der spanischen Marine wurde. Insofern ist es<br />
nur konsequent, dass sich dort das Nationalmuseum<br />
für Unterwasserarchäologie befindet.<br />
Der bereits 1996 geplante, aber erst 2008 abgeschlossene<br />
Museumsbau entspricht der zeitgenössischen<br />
Tendenz, städtische Uferzonen<br />
an Flüssen oder am Meer aufzuwerten. Das<br />
von dem Architekturbüro Vázquez-Consuegra in<br />
Sevilla entworfene Museum befindet sich auf<br />
einem ehemaligen Hafengelände. Dieses Hybridwesen,<br />
gleichzeitig öffentlicher Raum und<br />
Museum, öffnet sich zur Straße hin in zwei Auskragungen.<br />
Die eine ist geradlinig und undurchsichtig,<br />
die andere gebrochen und mit breiten<br />
Fenstern versehen. So entsteht ein Zwischenraum,<br />
den die Passanten ohne innezuhalten<br />
durchqueren können.<br />
Unter der Erde verbinden sich diese beiden<br />
separaten Elemente in einem weitläufigen<br />
Untergeschoss auf Meereshöhe, in dem die<br />
ungefähr 700 Sammlungsstücke gezeigt werden.<br />
Eine Öffnung führt zum Mittelmeer hinaus,<br />
doch der Großteil des Lichtes stammt aus den<br />
von der Straße aus sichtbaren Auskragungen,<br />
die als große Oberlichtkonstruktionen fungieren<br />
und das zum Hauptgeschoss gewordene<br />
Souterrain belichten. Als sichtbare Spitzen des<br />
Eisberges spiegeln sie gewissermaßen die<br />
Topgraphie des Ortes wider: Die Parallelfläche<br />
verweist auf die urbane Ordnung, während der<br />
vielfach aufgespaltene Block an jene Bastionen<br />
erinnert, hinter denen die Städte einst vor den<br />
menschlichen oder natürlichen Gefahren des<br />
Meers Schutz suchten.<br />
Die auf der rückwärtigen Seite großzügig verglaste<br />
Bastion ist auf der Meerseite geschlossen.<br />
Von einem Fenster im unteren Teil aus ist<br />
die Straße zu sehen, und das von Süden her<br />
einfallende und vom Wasser reflektierte Licht<br />
wird von einem Sonnenschutz gedämmt, der<br />
an die Schallbretter von Glockentürmen erinnert.<br />
Auch diese angeschrägten Klingen sind<br />
mit Metall verkleidet, wobei hier Zink statt Blei<br />
verwendet wird, um das Licht zurückzuhalten.<br />
In Kombination mit dem Stein ähnelt das Zink<br />
einem „Leuchtturmwärter“, der die verschiedenen<br />
Sammlungen des Museums hütet.<br />
öffentliche<br />
Einrichtungen<br />
Équipements publics<br />
nationalmuseum für<br />
Unterwasserarchäologie,<br />
Cartagena (Spanien)<br />
Architekten:<br />
Guillermo Vázquez Consuegra<br />
Technik: VMZ Flatlock-Profil<br />
und VMZ Stehfalz<br />
Oberflächenausführung: BLAnK-ZInC ®<br />
Fläche Zink: 3 120 m 2<br />
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