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Mein Kind auf dem Weg in den Beruf

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Der<br />

<strong>Me<strong>in</strong></strong> <strong>K<strong>in</strong>d</strong> Head <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong><br />

Copy<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Beruf</strong><br />

E<strong>in</strong>e Handreichung von Eltern für Eltern


2<br />

erstellt von Eltern für Eltern<br />

Der Leitfa<strong>den</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Kreisschulpflegschaft Gütersloh e. V., Feldbusch 19, 33442 Herzebrock-Clarholz<br />

Kontakt der Kreisschulpflegschaft – Arbeitskreis Übergang Schule-<strong>Beruf</strong>:<br />

Edith Mathmann: Telefon 05245 7550<br />

E-Mail: schulpflegschaft.gt.mathmann@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Bärbel Diekhans: Telefon 05244 10347<br />

E-Mail: schulpflegschaft.diekhans@web.de<br />

Fatma Yüksel: Telefon 05241 236581<br />

E-Mail: fatma-yueksel@web.de<br />

Aufbau und Satz:<br />

www.ad-department.de<br />

Abbildungen:<br />

Pressestelle Kreis Gütersloh; fotolia: S. 9, S. 14, S. 15, S. 20, S. 26, S. 28, S. 30<br />

Druck:<br />

Die Angaben s<strong>in</strong>d ohne Gewähr<br />

Gütersloh, Oktober 2010<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort, Sven-Georg A<strong>den</strong>auer (Landrat) 4<br />

Vorwort der Eltern (Arbeitskreis Übergang Schule – <strong>Beruf</strong>) 7<br />

1 Persönliche Kompetenzen fördern – ausbildungsfähig wer<strong>den</strong> –<br />

das Leben meistern 8<br />

2 <strong>Beruf</strong>swahl 11<br />

2.1 Fähigkeiten und Stärken entdecken 11<br />

2.2 Stärkeorientierte <strong>Beruf</strong>swahl 12<br />

2.3 Mitwirkung von Eltern 14<br />

3 Die Ausbildungsstellensuche 19<br />

4 Die Bewerbung – Werbung <strong>in</strong> eigener Sache 21<br />

4.1 Die Bewerbungsmappe 21<br />

4.2 Vorbereitung <strong>auf</strong> e<strong>in</strong> Vorstellungsgespräch 26<br />

4.3 Mögliche Fragen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vorstellungsgespräch 30<br />

4.4 E<strong>in</strong>e Absage ist ke<strong>in</strong>e Niederlage 31<br />

3


4<br />

erstellt von Eltern für Eltern<br />

Der Leitfa<strong>den</strong><br />

Vorwort<br />

Die <strong>Beruf</strong>swahl von Jugendlichen wird durch vielfältige Faktoren bewusst<br />

aber auch unbewusst bee<strong>in</strong>flusst.<br />

Eltern und das soziale Umfeld spielen bei der <strong>Beruf</strong>sorientierung und<br />

Lebensplanung e<strong>in</strong>e entschei<strong>den</strong>de Rolle. Gerade <strong>in</strong> unserer komplexen<br />

<strong>Beruf</strong>swelt mit mehr als 370 Ausbildungsberufen geht es darum, die<br />

eigenen <strong>K<strong>in</strong>d</strong>er bei ihrer Suche zu unterstützen,<br />

ihnen Orientierungen zu bieten, Schlüsselqualifikationen<br />

zu vermitteln und die Ausbildungsreife<br />

zu stärken.<br />

„Welcher <strong>Beruf</strong> passt zu mir?“, „Welche Stärken,<br />

Fähigkeiten und Charaktereigenschaften kann ich<br />

wo e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen?“, „Wie kann ich sicherstellen, dass<br />

ich die richtige Entscheidung treffe?“ s<strong>in</strong>d Fragen,<br />

die <strong>in</strong> der Lebensphase Jugend e<strong>in</strong>en großen Raum<br />

e<strong>in</strong>nehmen.<br />

Unterstützung bei der Orientierung und beruflichen Zukunftsplanung<br />

erhalten Jugendliche von unterschiedlichen Akteuren und E<strong>in</strong>richtungen<br />

wie z.B. der Schule, der <strong>Beruf</strong>sberatung, <strong>den</strong> Klassenkamera<strong>den</strong>,<br />

Freun<strong>den</strong> oder Verwandten. Neben der Gruppe von Gleichaltrigen nehmen<br />

Eltern e<strong>in</strong>e der wichtigsten Rollen bei der beruflichen Orientierung<br />

e<strong>in</strong>. Eltern s<strong>in</strong>d für ihre <strong>K<strong>in</strong>d</strong>er die konstantesten Bezugspersonen.<br />

Sie wer<strong>den</strong> als stabilisierend wahrgenommen, können Enttäuschungen<br />

abfedern, motivieren und die Suche nach e<strong>in</strong>em geeigneten Ausbildungsplatz<br />

aktiv unterstützen.<br />

Eltern haben e<strong>in</strong>e wichtige Rolle bei der beruflichen Orientierung und<br />

der E<strong>in</strong>mündung <strong>in</strong> die berufliche Zukunft!<br />

Eltern stellen sich dabei häufig die Frage: „Wie kann ich als Elternteil<br />

me<strong>in</strong> <strong>K<strong>in</strong>d</strong> <strong>in</strong> dieser wichtigen Lebensphase s<strong>in</strong>nvoll unterstützen?“<br />

Hier ist es die Kunst, das richtige Maß an Begleitung und auch Loslassen<br />

zu f<strong>in</strong><strong>den</strong> und die berufliche Entwicklung des <strong>K<strong>in</strong>d</strong>es zu fördern.<br />

Tipps, Hilfestellung und wichtige Informationen bietet dazu diese Broschüre<br />

von Eltern für Eltern.<br />

Diese Broschüre ist gefüllt mit wertvollen H<strong>in</strong>weisen und praktischen<br />

Anregungen zur Unterstützung der <strong>Beruf</strong>swahl Ihres <strong>K<strong>in</strong>d</strong>es.<br />

Ich bedanke mich bei <strong>den</strong> beteiligten Eltern, die ihr Wissen <strong>in</strong> dieser<br />

Broschüre zusammen getragen haben und wünsche Ihnen als Eltern bei<br />

der Unterstützung Ihrer <strong>K<strong>in</strong>d</strong>er <strong>in</strong> die berufliche und familiäre Zukunft<br />

alles Gute!<br />

Ihr Sven-Georg A<strong>den</strong>auer (Landrat)<br />

5


6<br />

erstellt von Eltern für Eltern<br />

Der Leitfa<strong>den</strong><br />

Eltern des Arbeitskreises<br />

“Übergang Schule – <strong>Beruf</strong>”<br />

der Kreisschulpflegschaft<br />

Gütersloh<br />

Vorwort<br />

Liebe Eltern,<br />

die <strong>Beruf</strong>sausbildung ist e<strong>in</strong>e wichtige Schlüsselfunktion für das spätere<br />

Leben unserer <strong>K<strong>in</strong>d</strong>er. Persönliche Kompetenzen fördern, stärkenorientierte<br />

<strong>Beruf</strong>swahl, die Suche nach Ausbildungsstellen, e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />

Bewerbung s<strong>in</strong>d Themen, die nicht <strong>dem</strong> Zufall überlassen wer<strong>den</strong> können,<br />

sondern sie erfordern viel Eigen<strong>in</strong>itiative und e<strong>in</strong> systematisches<br />

Vorgehen.<br />

Im Dezember 2008 wurde <strong>in</strong> der Kreisschulpflegschaft der Arbeitskreis<br />

„Übergang Schule – <strong>Beruf</strong>“ unter Beteiligung von Eltern aus allen<br />

Schulformen der Sekundarstufe I gegründet.<br />

Dieser Arbeitskreis hat sich <strong>in</strong>tensiv mit <strong>den</strong> genannten Themenfeldern<br />

ause<strong>in</strong>andergesetzt.<br />

Das Ergebnis der Arbeitskreissitzungen ist<br />

der Leitfa<strong>den</strong> „<strong>Me<strong>in</strong></strong> <strong>K<strong>in</strong>d</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Beruf</strong>“<br />

… e<strong>in</strong>e Handreichung von Eltern für Eltern<br />

Er soll Sie, liebe Eltern, unterstützen, stärken und motivieren, sich geme<strong>in</strong>sam<br />

mit Ihrem <strong>K<strong>in</strong>d</strong> <strong>den</strong> Herausforderungen <strong>in</strong> <strong>dem</strong> „Übergang<br />

Schule – <strong>Beruf</strong>“ zu stellen, um die Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />

<strong>Beruf</strong>sausbildung zu schaffen.<br />

Die Eltern des Arbeitskreises der Kreisschulpflegschaft<br />

„Übergang Schule-<strong>Beruf</strong>“<br />

7


8<br />

Förderung<br />

durch<br />

das Elternhaus<br />

<strong>K<strong>in</strong>d</strong>er und<br />

Jugendliche<br />

müssen<br />

Erfahrungen<br />

sammeln<br />

erstellt von Eltern für Eltern<br />

Der Leitfa<strong>den</strong><br />

1 Persönliche Kompetenzen<br />

fördern – ausbildungsfähig<br />

wer<strong>den</strong> – das Leben meistern<br />

Neben der Schule ist auch das Elternhaus verantwortlich für die<br />

Entwicklung von psychischen und sozialen Fähigkeiten unserer <strong>K<strong>in</strong>d</strong>er.<br />

Damit sie <strong>den</strong> Herausforderungen im Leben und <strong>Beruf</strong> gewachsen s<strong>in</strong>d,<br />

ist die Schaffung e<strong>in</strong>er Basis für Belastbarkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit<br />

und Verlässlichkeit von erheblicher Bedeutung!<br />

Eltern sollten genügend Möglichkeiten<br />

zur Persönlichkeitsbildung bieten.<br />

Bieten Sie Ihren <strong>K<strong>in</strong>d</strong>ern e<strong>in</strong> möglichst breites Spektrum,<br />

sich auszuprobieren!<br />

Aber wie?<br />

Beispielhaft gibt es folgende Möglichkeiten:<br />

● B<strong>in</strong><strong>den</strong> Sie Ihre <strong>K<strong>in</strong>d</strong>er <strong>in</strong> das vielfältige Familienleben e<strong>in</strong>. Aufgaben<br />

wie E<strong>in</strong>k<strong>auf</strong>en, <strong>den</strong> Geschwisterk<strong>in</strong>dern bei <strong>den</strong> Haus<strong>auf</strong>gaben<br />

helfen oder das Heraustragen von Abfall und Bereitstellen der<br />

Mülltonnen an <strong>den</strong> Straßenrand unter zeitlicher E<strong>in</strong>haltung des<br />

Entsorgungsplanes schult das Organisationsgeschick. Die Vorgehensweise<br />

sollte mit <strong>den</strong> <strong>K<strong>in</strong>d</strong>ern vorher abgestimmt wer<strong>den</strong>.<br />

● Führen Sie Ihre <strong>K<strong>in</strong>d</strong>er entsprechend ihrer Neigungen an Arbeiten<br />

im Haushalt, <strong>in</strong> der Werkstatt, <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Hof und im Garten heran.<br />

● Ermuntern Sie ihre <strong>K<strong>in</strong>d</strong>er, e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> <strong>den</strong> Ferien e<strong>in</strong> freiwilliges<br />

Praktikum wahrzunehmen.<br />

● Mitwirkung, z. B. bei der Jugendfeuerwehr, beim DRK oder e<strong>in</strong><br />

soziales Engagement wie <strong>in</strong> Altenheimen, Jugendgruppen oder<br />

anderen E<strong>in</strong>richtungen eignet sich hervorragend, um soziale<br />

Kompetenzen zu fördern.<br />

Warum ist das wichtig?<br />

● Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> kann unterschiedliche Erfahrungen im Umgang mit<br />

Menschen sammeln.<br />

● Es kann wichtige für das <strong>Beruf</strong>sleben erforderliche Kompetenzen<br />

erwerben und vorhan<strong>den</strong>e Grundkenntnisse vertiefen sowie versteckte<br />

Talente entdecken.<br />

● Arbeitgeber sehen es gerne, wenn Bewerber um e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz<br />

Ehrenämter, Praktika etc. vorweisen können:<br />

Das beweist ihr Engagement.<br />

Kompetenzen<br />

erwerben,<br />

Talente entdecken<br />

9


10<br />

Selbständigkeit<br />

Motivation<br />

Lob an<br />

richtiger Stelle<br />

Stärken sehen<br />

Schwächen nicht<br />

überbewerten<br />

Eltern „begleiten”<br />

ihre <strong>K<strong>in</strong>d</strong>er<br />

erstellt von Eltern für Eltern<br />

Der Leitfa<strong>den</strong><br />

Aufgaben selbständig erledigen!<br />

Wie kann ich me<strong>in</strong> <strong>K<strong>in</strong>d</strong> dazu motivieren?<br />

● Schauen Sie zunächst immer, was es selbständig erledigen kann.<br />

● Ermuntern Sie es, zumutbare Aufgaben eigenständig zu erledigen.<br />

● Schaffen Sie e<strong>in</strong>e Vertrauensbasis <strong>in</strong> der Familie, setzen Sie<br />

Vertrauen <strong>in</strong> Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> und stärken Sie immer wieder dessen<br />

Selbstvertrauen.<br />

● E<strong>in</strong> Lob an passender Stelle wirkt stets bestärkend!<br />

● Das bewusste Spiegeln von Stärken führt <strong>in</strong> der Regel zu mehr Eigen<strong>in</strong>itiative<br />

und Motivation. Sie schaffen damit e<strong>in</strong>e Basis, <strong>auf</strong> der Sie<br />

die berufliche Orientierung bestens weiter entwickeln können.<br />

● Wenn Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> sich an e<strong>in</strong>e neue Herausforderung wagen möchte,<br />

sollten Sie ihm Mut zusprechen. Trauen Sie ihm ruhig e<strong>in</strong>mal „e<strong>in</strong>e<br />

kle<strong>in</strong>e Portion mehr“ zu als Sie vielleicht gerade <strong>den</strong>ken.<br />

Das <strong>in</strong>dividuelle Potential erkennen und nicht<br />

nur primär die Schwächen sehen!<br />

Denn wer se<strong>in</strong>e Stärken kennt, hat es bei der <strong>Beruf</strong>swahl leichter und<br />

kann se<strong>in</strong>e Schwächen problemloser akzeptieren.<br />

<strong>K<strong>in</strong>d</strong>er brauchen dr<strong>in</strong>gend Freiräume, um eigene Grenzen zu erkun<strong>den</strong><br />

und wichtige Erfahrungen zu sammeln sowie Selbstwert, Selbstvertrauen<br />

und Ich-Stärke entwickeln zu können.<br />

Als Mutter oder Vater müssen Sie ihre <strong>K<strong>in</strong>d</strong>er natürlich auch rechtzeitig<br />

loslassen können und sich daran gewöhnen, „begleitend“ tätig zu se<strong>in</strong>,<br />

die <strong>K<strong>in</strong>d</strong>er Fehler machen zu lassen und diese erst e<strong>in</strong>mal h<strong>in</strong>zunehmen.<br />

Denn bekanntlich macht auch heute noch Übung <strong>den</strong> Meister.<br />

Selbständig wer<strong>den</strong> erreicht man nur durch selbständiges Tun.<br />

2 <strong>Beruf</strong>swahl<br />

2.1 Fähigkeiten und Stärken entdecken<br />

Fähigkeiten und Stärken, auch Kompetenzen genannt, lassen sich mit<br />

der zentralen Frage ausloten: „Was kann ich gut und was zeichnet<br />

mich besonders aus?“<br />

Dabei können wir verschie<strong>den</strong>e Kompetenzen unterschei<strong>den</strong>:<br />

1. Fachliche Kompetenzen<br />

beschreiben die Fähigkeiten, Wissen anzuwen<strong>den</strong>, wie die Beherrschung<br />

der deutschen Sprache oder wichtiger Rechentechniken.<br />

Je nach <strong>Beruf</strong>swunsch wer<strong>den</strong> unterschiedliche schulische Basiskompetenzen<br />

vorausgesetzt.<br />

2. Persönliche Kompetenzen<br />

s<strong>in</strong>d die Fähigkeiten, situationsgerecht zu handeln. An <strong>den</strong> Hobbys<br />

unserer <strong>K<strong>in</strong>d</strong>er können wir beispielsweise gut erkennen, wie sie Ziele<br />

erreichen oder Probleme selbstständig lösen.<br />

Für Ausbildung und <strong>Beruf</strong> s<strong>in</strong>d Lern- und Leistungsbereitschaft,<br />

Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Sorgfalt, Konzentrationsfähigkeit,<br />

Verantwortungsbereitschaft, Selbständigkeit, Kritikfähigkeit und/<br />

oder Kreativität wichtige Voraussetzungen.<br />

3. Soziale Kompetenzen<br />

bezeichnen die Fähigkeiten im Umgang mit anderen Menschen.<br />

Wir sprechen von Teamfähigkeit, Motivation, Freundlichkeit,<br />

Höflichkeit sowie Konfliktfähigkeit (Streitigkeiten sachlich austragen<br />

können), Toleranz (E<strong>in</strong>fühlungsvermögen <strong>in</strong> andere Menschen, deren<br />

<strong>Me<strong>in</strong></strong>ung achten).<br />

Fähigkeiten und<br />

Stärken erkennen!<br />

11


12<br />

E<strong>in</strong>e <strong>Beruf</strong>swahl<br />

zwischen<br />

Fähigkeiten<br />

und Wünschen<br />

erstellt von Eltern für Eltern<br />

Der Leitfa<strong>den</strong><br />

Kompetenzen f<strong>in</strong><strong>den</strong><br />

Fragen Sie ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> doch e<strong>in</strong>mal:<br />

„Kannst Du fünf D<strong>in</strong>ge nennen, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en Du besonders gut bist?“<br />

Hilfreich bei der E<strong>in</strong>schätzung können Onl<strong>in</strong>e-Angebote se<strong>in</strong>, die Sie im<br />

Internet <strong>auf</strong> der Homepage der Kreisschulpflegschaft Gütersloh e. V.<br />

unter http://www.ksgt.de f<strong>in</strong><strong>den</strong>.<br />

2.2 Stärkenorientierte <strong>Beruf</strong>swahl<br />

Jeder Mensch besitzt <strong>in</strong> <strong>den</strong> zuvor genannten Kompetenzbereichen unterschiedliche<br />

Schwerpunktbegabungen. Hieraus ergeben sich H<strong>in</strong>weise<br />

zur passen<strong>den</strong> <strong>Beruf</strong>swahl.<br />

Ziel ist es,<br />

● <strong>den</strong> Ausbildungsberuf zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>, der weder unter- noch überfordert,<br />

● <strong>den</strong> Ausbildungserfolg zu sichern,<br />

● <strong>in</strong> <strong>dem</strong> gewählten <strong>Beruf</strong> zufrie<strong>den</strong> zu se<strong>in</strong>,<br />

● sich im <strong>Beruf</strong>sleben weiter zu entwickeln.<br />

Sie sollten dar<strong>auf</strong> achten, dass bei der <strong>Beruf</strong>swahl ke<strong>in</strong>e zu große Lücke<br />

zwischen Fähigkeiten und Wünschen klafft: Ausbildungsbetriebe legen<br />

<strong>in</strong> der Regel großen Wert <strong>auf</strong> gute Noten <strong>in</strong> <strong>den</strong> Hauptfächern Mathe,<br />

Englisch und Deutsch.<br />

Für besonders moderne und „angesagte“ <strong>Beruf</strong>e bewerben sich <strong>in</strong> der<br />

Regel viele Jugendliche. Dadurch wird es für <strong>den</strong> E<strong>in</strong>zelnen schwieriger,<br />

e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz zu bekommen. E<strong>in</strong>e Konzentration ausschließlich<br />

<strong>auf</strong> „Traumberufe“ sorgt für viele Absagen und entsprechende<br />

Frustration. Das <strong>K<strong>in</strong>d</strong> <strong>den</strong>kt, „ich habe ja ohneh<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e Chance“ -<br />

dabei bewirbt es sich vielleicht e<strong>in</strong>fach <strong>auf</strong> die „falschen“ <strong>Beruf</strong>e und<br />

übersieht die chancenreichen <strong>Beruf</strong>e.<br />

Alternativberufe sollten frühzeitig berücksichtigt wer<strong>den</strong>: Zur Sicherheit<br />

sollte sich der Jugendliche <strong>auf</strong> mehrere Ausbildungsplätze bewerben,<br />

auch <strong>in</strong> Alternativberufen.<br />

Heute stehen <strong>den</strong> Schulabgängern ca. 370 verschie<strong>den</strong>e Ausbildungsberufe<br />

zur Verfügung.<br />

Wo kann ich mich über <strong>Beruf</strong>e <strong>in</strong>formieren? Wie kann ich me<strong>in</strong> <strong>K<strong>in</strong>d</strong> für<br />

neue <strong>Beruf</strong>e begeistern?<br />

● <strong>Beruf</strong>s<strong>in</strong>formationsmessen und -börsen stellen vielfältige Ausbildungsberufe<br />

vor.<br />

● Nutzen Sie geme<strong>in</strong>sam mit Ihrem <strong>K<strong>in</strong>d</strong> die Möglichkeit, direkt mit<br />

Ausbildungsbetrieben <strong>in</strong> Kontakt zu treten.<br />

● Tage der offenen Tür e<strong>in</strong>es Betriebes, Gewerbeschauen bzw. Aktionstage<br />

s<strong>in</strong>d wertvolle Begegnungen für die Schüler.<br />

● Zahlreiche Internetadressen für die <strong>Beruf</strong>serkundung f<strong>in</strong><strong>den</strong> Sie<br />

auch <strong>auf</strong> der Homepage der Kreisschulpflegschaft Gütersloh e. V.<br />

unter: www.ksgt.de.<br />

● Die Bundesagentur für Arbeit unterhält das „BERUFENET“ unter<br />

http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/<strong>in</strong>dex.jsp mit Infos<br />

über alle Ausbildungsberufe.<br />

● Speziell für die Suche nach <strong>dem</strong> passen<strong>den</strong> <strong>Beruf</strong>sbild gibt es<br />

www.planet-beruf.de - mit unterschiedlichen Informationen für<br />

Schüler, Eltern und Lehrer.<br />

● In jeder Arbeitsagentur gibt es e<strong>in</strong> „<strong>Beruf</strong>s<strong>in</strong>formationszentrum“<br />

(BiZ), <strong>in</strong> <strong>dem</strong> man jederzeit ohne Voranmeldung und kostenlos<br />

recherchieren kann. Es gibt Bücher, Zeitschriften, die illustrierten<br />

„Informationsmappen“ zu Ausbildungsberufen sowie Filme.<br />

Im „Dschungel“ der<br />

Ausbildungsberufe<br />

Das Internet gibt<br />

Schülern und Eltern<br />

viele Tipps!<br />

13


14<br />

Eltern-Engagement<br />

zahlt sich aus!<br />

erstellt von Eltern für Eltern<br />

Der Leitfa<strong>den</strong><br />

2.3 Mitwirkung von Eltern<br />

Wie können sich Eltern zusätzlich zum Thema <strong>Beruf</strong>swahl<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen?<br />

In der Schule wer<strong>den</strong> Ihrem <strong>K<strong>in</strong>d</strong> unterschiedliche Angebote und<br />

Unterrichtse<strong>in</strong>heiten zur <strong>Beruf</strong>sorientierung und Lebensplanung<br />

bereitgestellt.<br />

● Eltern geben E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> ihren Arbeitsplatz und stellen<br />

ihre <strong>Beruf</strong>e vor.<br />

● Schulpflegschaften organisieren Informationsveranstaltungen<br />

zu möglichen <strong>Beruf</strong>en.<br />

● Eltern stärken die beruflichen Fähigkeiten und Interessen<br />

ihres <strong>K<strong>in</strong>d</strong>es.<br />

● Schüler stellen ihre Erfahrungen aus <strong>dem</strong> Praktikum vor.<br />

● Sie zeigen Interesse an schulischen Angeboten.<br />

● Eltern fungieren als Motivator.<br />

Was macht die Kreisschulpflegschaft Gütersloh?<br />

- Unterstützung und Stärkung der Eltern bei der Ausübung<br />

ihres Rechts <strong>auf</strong> Mitwirkung im Schulwesen<br />

- Durchführung von Interessensabfragen<br />

- Suche nach geeigneten Lösungen und Angeboten<br />

- Erfahrungsaustausch / Transfer gut l<strong>auf</strong>ender Projekte<br />

- Organisation von Veranstaltungen<br />

- Kooperation mit Institutionen außerhalb von Schule (z. B.<br />

Behör<strong>den</strong>, Fach<strong>in</strong>stitutionen, Unternehmen, Dienstleistungsgesellschaften)<br />

und vieles mehr<br />

Offen für vielseitige Themengebiete<br />

Übergang Schule - <strong>Beruf</strong> / Studium<br />

Interkulturelle Bildungs-<br />

und Erziehungsarbeit<br />

Gewaltprävention Medienkompetenz<br />

Elternmitwirkung<br />

Sprachentwicklung,<br />

Rechtschreib- und Leseverständnis,<br />

Matheförderung<br />

Kontakt:<br />

Vorsitzende: Edith Mathmann 05245 / 7550<br />

2. Vorsitzende: Bärbel Diekhans 05244 / 10347<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@kreisschulpflegschaft.de<br />

Homepage: www.ksgt.de


Das Bildungsbüro im<br />

Kreis Gütersloh<br />

Im August 2008 wurde für <strong>den</strong> Kreis Gütersloh e<strong>in</strong> Bildungsbüro e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

E<strong>in</strong>en von drei Schwerpunkten bildet das Handlungsfeld „Übergang Schule-<br />

<strong>Beruf</strong>“.<br />

Das handlungsleitende Ziel des Bildungsbüros im Handlungsfeld Übergang<br />

Schule-<strong>Beruf</strong> ist, die vielfältigen Angebote <strong>in</strong> Abstimmung mit <strong>den</strong> Akteuren<br />

so zu optimieren, dass <strong>den</strong> Jugendlichen im Kreis Gütersloh der bestmögliche<br />

<strong>Weg</strong> <strong>in</strong> die Ausbildung gesichert wer<strong>den</strong> kann.<br />

Dazu bietet das Übergangsmanagement e<strong>in</strong>e Informationsplattform und stellt<br />

e<strong>in</strong>en Überblick her zu vorhan<strong>den</strong>en Maßnahmen für Jugendliche, Eltern, Schulen,<br />

Betriebe, freie Träger und außerschulische Institutionen.<br />

Kooperationsnetzwerke dienen <strong>dem</strong> Austausch und der Weiterentwicklung der<br />

<strong>Beruf</strong>sorientierungslandschaft im Kreis Gütersloh. Ziel ist es, Bildungsbenachteiligungen<br />

abzubauen und Angebote der Lebens- und <strong>Beruf</strong>sorientierung so<br />

zu gestalten, dass die E<strong>in</strong>mündungsquote <strong>in</strong> die duale Ausbildung erhöht wer<strong>den</strong><br />

kann.<br />

Die Kooperations- und Netzwerkpartner des Übergangsmanagements s<strong>in</strong>d<br />

aktiv <strong>in</strong> diesen Prozess e<strong>in</strong>gebun<strong>den</strong>.<br />

Nähere Informationen zum Bildungsbüro f<strong>in</strong><strong>den</strong> Sie unter<br />

www.kreis-guetersloh.de <strong>in</strong> der Rubrik „Schule & Bildung“.


3 Die Ausbildungsstellensuche<br />

Die Informationen über vorhan<strong>den</strong>e Ausbildungsplätze bekommen<br />

Sie unter anderem<br />

● <strong>in</strong> der Tageszeitung,<br />

● <strong>in</strong> <strong>den</strong> Internet<strong>auf</strong>tritten der Arbeitgeber,<br />

● im „Ausbildungsatlas“ der örtlichen Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK),<br />

● direkt beim Arbeitgeber (bei kle<strong>in</strong>en Betrieben ohne eigene<br />

Internetseite mit Ausbildungs- und Stellenangeboten).<br />

Den umfassen<strong>den</strong> Überblick über <strong>den</strong> Großteil der vorhan<strong>den</strong>en<br />

Ausbildungsstellen bekommen Sie<br />

● über die Arbeitsagentur.<br />

Weitere Internetadressen zur Ausbildungsstellenssuche f<strong>in</strong><strong>den</strong> Sie<br />

<strong>auf</strong> der Homepage der Kreisschulpflegschaft Gütersloh e. V. unter<br />

www.ksgt.de.<br />

Ausbildungsstellen<br />

f<strong>in</strong><strong>den</strong> – alle Angebote<br />

nutzen<br />

19


20<br />

erstellt von Eltern für Eltern<br />

Der Leitfa<strong>den</strong><br />

4 Die Bewerbung –<br />

Werbung <strong>in</strong> eigener Sache<br />

4.1 Die Bewerbungsmappe<br />

In der Regel verlangt e<strong>in</strong> Ausbildungsbetrieb vom Bewerber e<strong>in</strong>e aussagekräftige<br />

Bewerbung <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Bewerbungsmappe. In der Schule<br />

lernt Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong>, wie e<strong>in</strong>e gute Bewerbung zu gestalten ist. Arbeitgeber<br />

schließen vom Zustand der Mappe bei der ersten Auswahlrunde <strong>auf</strong> die<br />

Sorgfältigkeit und Or<strong>den</strong>tlichkeit des Bewerbers, das sollte man immer<br />

beachten. E-Mail-Bewerbungen s<strong>in</strong>d nur zulässig, wenn die Firma dies<br />

ausdrücklich so ausschreibt.<br />

E<strong>in</strong>e gut gemachte Bewerbungsmappe benötigt viel Arbeit – aber es ist<br />

Arbeit, die sich lohnt!<br />

Das gehört <strong>in</strong> die Bewerbungsmappe:<br />

● das Abschlusszeugnis oder das aktuelle Zwischenzeugnis der Schule<br />

● Besche<strong>in</strong>igungen über absolvierte Betriebspraktika<br />

● Besche<strong>in</strong>igungen über besuchte Kurse, die nicht im Zeugnis vermerkt<br />

s<strong>in</strong>d<br />

● Besche<strong>in</strong>igungen über zusätzlich besuchte Kurse <strong>in</strong> der Freizeit,<br />

besondere Hobbys, Tätigkeiten oder über e<strong>in</strong> Ehrenamt<br />

Wichtig: Immer Kopien verschicken – nie Orig<strong>in</strong>ale!<br />

Die Bewerbungsmappe<br />

–<br />

der erste E<strong>in</strong>druck<br />

21


22<br />

erstellt von Eltern für Eltern<br />

Der Leitfa<strong>den</strong><br />

Die richtige Reihenfolge der Bewerbungsunterlagen<br />

Das Anschreiben liegt lose <strong>auf</strong> der Mappe! Es sollte nicht mehr als e<strong>in</strong>e<br />

Seite umfassen.<br />

Alle anderen Unterlagen wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> dieser Reihenfolge <strong>in</strong> die Mappe<br />

sortiert:<br />

1. Deckblatt mit Foto (Wichtig: unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> professionelles Bild<br />

vom Fotografen machen lassen, diese Investition lohnt sich.)<br />

2. Lebensl<strong>auf</strong> (mit Foto, falls ke<strong>in</strong> Deckblatt verwendet wird)<br />

3. Anlagen<br />

3.1 Zeugniskopie(n)<br />

3.2 Praktikumsbesche<strong>in</strong>igung(en)<br />

3.3 Besche<strong>in</strong>igungen über Kurse und/oder ehrenamtliche Tätigkeiten<br />

3.4 Sonstige Anlagen<br />

E<strong>in</strong>tüten und Abschicken<br />

● Die Bewerbung gehört <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en DIN-A4-Umschlag, am besten mit<br />

e<strong>in</strong>em Papprücken, damit die Mappe nicht geknickt ankommt.<br />

● Anschrift und Absender sollten entweder mit sorgfältiger Handschrift<br />

direkt <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Umschlag geschrieben oder <strong>auf</strong> e<strong>in</strong> Adressetikett<br />

gedruckt wer<strong>den</strong>.<br />

● Achten Sie <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>e ausreichende Frankierung des Umschlages<br />

(m<strong>in</strong>d. 1,45 €). Wenn der Empfänger Nachporto zahlen muss,<br />

vermittelt das e<strong>in</strong>en ersten negativen E<strong>in</strong>druck.<br />

Infos: www.planet-beruf.de<br />

www.ak-eltern-hc.de<br />

Das Anschreiben<br />

Vor- und Nachname Datum<br />

Straße mit Hausnummer<br />

Postleitzahl und Wohnort<br />

Telefonnummer<br />

E-Mail-Adresse<br />

Anschrift des Unternehmens mit <strong>dem</strong> Namen des Ansprechpartners (falls vorhan<strong>den</strong>)<br />

Wichtig:<br />

Bitte recherchieren Sie, z. B. <strong>auf</strong> der Internetseite e<strong>in</strong>er Firma, möglichst <strong>den</strong> passen<strong>den</strong><br />

Ansprechpartner. Es fällt unangenehm <strong>auf</strong>, wenn dieser <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Anzeige oder <strong>auf</strong> der<br />

Firmenhomepage ausdrücklich genannt wird, die Bewerbung aber e<strong>in</strong>fach an „Firma xy“<br />

oder „Personalabteilung“ geht.<br />

Es kl<strong>in</strong>gt albern, aber kontrollieren Sie, ob Ansprechpartner, Firmenadresse <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Umschlag<br />

und Ausbildungsberuf wirklich zusammenpassen! Viele Schüler überschreiben e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e<br />

Rohfassung für jedes neue Anschreiben und schicken die Bewerbung dann aus Versehen an<br />

Frau Müller, während sie im Anschreiben „Sehr geehrte Frau Meier“ schreiben. Oder sie<br />

bewerben sich <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>en <strong>Beruf</strong>, <strong>den</strong> diese Firma gar nicht ausbildet. Diese Flüchtigkeitsfehler<br />

bedeuten meist das sofortige „Aus“ für die Bewerbung.<br />

Betreffzeile: Genaue Bezeichnung der Ausbildungsstelle, Angabe des Fundortes<br />

Anrede (persönliche Anrede oder wenn nicht vorhan<strong>den</strong> Sehr geehrte Damen und Herren)<br />

Grund des Anschreibens, Bezug zum Stellenangebot, Interesse am Unternehmen (2 Zeilen)<br />

Motivation, Fähigkeiten und Eignung, Interesse für eigene Person wecken, Bezug zur Ausbildungsstelle<br />

herstellen (6 Zeilen)<br />

Zeitpunkt und Art des Schulabschlusses<br />

Freundliche Aufforderung zu e<strong>in</strong>em Vorstellungsgespräch<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Name des Unterzeichners<br />

Anlagen<br />

Kopien wichtiger Zeugnisse, Besche<strong>in</strong>igungen<br />

23


24<br />

Lebensl<strong>auf</strong><br />

erstellt von Eltern für Eltern<br />

Der Leitfa<strong>den</strong><br />

Zur Person<br />

Name:<br />

Geburtsort:<br />

Anschrift:<br />

Eltern: Angaben zu Eltern s<strong>in</strong>d freiwillig.<br />

Geschwister: Angaben zu Geschwistern s<strong>in</strong>d freiwillig.<br />

Schulbildung<br />

bis Grundschule<br />

bis Haupt-, Realschule oder Gymnasium, Gesamtschule<br />

Liebl<strong>in</strong>gsfächer: (Angaben s<strong>in</strong>d freiwillig. E<strong>in</strong>e Angabe ist natürlich vor allem dann<br />

von Vorteil, wenn das Liebl<strong>in</strong>gsfach irgendwie zum gewählten<br />

Ausbildungsberuf passt.<br />

Schulische Aktivitäten: Falls vorhan<strong>den</strong><br />

Schulabschluss: Welchen? Wann erreicht?<br />

Besondere Kenntnisse<br />

Kenntnisse: z. B. EDV-Kenntnisse, Fremdsprachen, Zehn-F<strong>in</strong>ger-Schreiben,<br />

Führersche<strong>in</strong><br />

Praktische Erfahrung<br />

bis Betriebspraktikum: Was? Wann? Wo? Welche Aufgaben?<br />

bis Ferienjob: Was? Wann? Wo? Welche Aufgaben?<br />

Interessen<br />

Hobbys:<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

E<strong>in</strong>e Übersicht über alle Bewerbungen<br />

Tipp: E<strong>in</strong>e Bewerbungsübersicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em separaten Bewerbungsordner hilft, jederzeit<br />

<strong>den</strong> Überblick zu bewahren und dient der Planung von Vorstellungsgesprächen.<br />

Bewerbung <strong>Beruf</strong> Unternehmen/ Rückmeldung Vorstellungs- Bemerkung/<br />

abgeschickt Kontaktdaten vom/Kontakt- gespräch am, Ergebnis<br />

am person bei<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

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8.<br />

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19.<br />

20.<br />

H<strong>in</strong>weis:<br />

Bei der Arbeitsagentur e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> vere<strong>in</strong>baren und sich „ausbildungsplatzsuchend“<br />

mel<strong>den</strong>. Es gibt e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung pro e<strong>in</strong>gereichte Bewerbung<br />

von 5 €. Dazu müssen natürlich Kopien der Anschreiben <strong>auf</strong>bewahrt wer<strong>den</strong>. Wenn<br />

Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> zu e<strong>in</strong>em Vorstellungsgespräch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er anderen Stadt e<strong>in</strong>gela<strong>den</strong> wird und die<br />

Firma die Reisekosten nicht übernimmt, trägt diese die Arbeitsagentur. Halten Sie Ihr<br />

<strong>K<strong>in</strong>d</strong> an, dort dafür e<strong>in</strong> Formular zu holen und es nach <strong>dem</strong> Vorstellungsgespräch vom<br />

Personalverantwortlichen abzeichnen zu lassen.<br />

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26<br />

Gute Vorbereitung<br />

und Planung schützt<br />

vor Misserfolgen<br />

erstellt von Eltern für Eltern<br />

Der Leitfa<strong>den</strong><br />

4.2 Vorbereitung <strong>auf</strong> e<strong>in</strong> Vorstellungsgespräch<br />

Bei allen folgen<strong>den</strong> Tipps sollten Sie immer schauen, ob Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong><br />

diese Aufgaben selbst erledigen kann!<br />

Kontrollieren Sie jedoch <strong>in</strong> je<strong>dem</strong> Fall!<br />

1. Achten Sie dar<strong>auf</strong>, dass das E<strong>in</strong>ladungsschreiben der Firma, das <strong>in</strong><br />

der Regel an Ihre Tochter oder Ihren Sohn gerichtet ist, unverzüglich<br />

auch von Ihrem <strong>K<strong>in</strong>d</strong> geöffnet und gelesen wird.<br />

2. Halten Sie Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> dazu an, se<strong>in</strong>e E-Mails täglich zu checken für<br />

<strong>den</strong> Fall, dass e<strong>in</strong>e Firma per Mail Nachfragen stellt oder die E<strong>in</strong>ladung<br />

verschickt.<br />

3. Der Term<strong>in</strong> des Vorstellungsgespräches sollte sofort von Ihrer Tochter<br />

oder Ihrem Sohn <strong>in</strong> <strong>den</strong> Term<strong>in</strong>planer e<strong>in</strong>getragen wer<strong>den</strong>. Ist<br />

dieser Term<strong>in</strong> nicht e<strong>in</strong>zuhalten, teilt Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> möglichst bald se<strong>in</strong>e<br />

Verh<strong>in</strong>derung mit und bittet um e<strong>in</strong>en neuen Term<strong>in</strong>. Fällt der Term<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> die Unterrichtszeit, nimmt der Schüler frühzeitig Kontakt<br />

zum Lehrer <strong>auf</strong>.<br />

4. Achten Sie dar<strong>auf</strong>, ob <strong>in</strong> <strong>dem</strong> E<strong>in</strong>ladungsschreiben die Firma um<br />

e<strong>in</strong>e Bestätigung bittet. E<strong>in</strong>e unverzügliche Rückmeldung macht<br />

e<strong>in</strong>en engagierten E<strong>in</strong>druck.<br />

5. Auch wenn Sie Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> gerne unterstützen möchten: Den Kontakt<br />

zur Firma muss es schon selbst halten. Rufen Sie bei Rückfragen<br />

oder der Term<strong>in</strong>bestätigung NICHT selbst beim Unternehmen an,<br />

dieses muss Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> selbst übernehmen, sonst wirkt es beim Personalverantwortlichen<br />

unselbstständig.<br />

6. Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> sollte nun nochmals genaueres H<strong>in</strong>tergrundwissen zu<br />

dieser Firma e<strong>in</strong>holen und e<strong>in</strong>e Liste mit <strong>den</strong> wichtigsten Fragen<br />

erstellen, die es an <strong>den</strong> Betrieb stellen möchte.<br />

7. Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> sollte sich e<strong>in</strong>e passende Verkehrsanb<strong>in</strong>dung zum Betrieb<br />

heraussuchen und e<strong>in</strong>kalkulieren, dass es ca. 15 M<strong>in</strong>uten vor <strong>dem</strong><br />

Term<strong>in</strong> dort ankommt.<br />

8. Schauen Sie geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Kleiderschrank und wählen<br />

angemessene Kleidung. Unter Umstän<strong>den</strong> müssen Sie noch e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>k<strong>auf</strong> oder Friseurterm<strong>in</strong> e<strong>in</strong>planen. Turnschuhe gehen nicht!<br />

9. Üben Sie nochmals die Fragen und das passende Verhalten bei<br />

Vorstellungsgesprächen mit Ihrem <strong>K<strong>in</strong>d</strong> im H<strong>in</strong>blick <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>e gute<br />

Kommunikationskultur: respektvolle Begrüßung, <strong>in</strong>teressiertes Zuhören,<br />

andere ausre<strong>den</strong> lassen, Fragen stellen und e<strong>in</strong>e gute Verabschiedung.<br />

Interesse am<br />

Unternehmen zeigen<br />

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erstellt von Eltern für Eltern<br />

Der Leitfa<strong>den</strong><br />

10. Machen Sie Ihrem <strong>K<strong>in</strong>d</strong> klar, dass es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vorstellungsgespräch<br />

dar<strong>auf</strong> ankommt, sich gut zu präsentieren. Wenn beispielsweise<br />

e<strong>in</strong>e Gruppe von Schülern geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gespräch mit <strong>dem</strong><br />

Personalverantwortlichen sitzt, genügt es nicht, ruhig <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Platz zu sitzen. Man sollte sich aktiv am Gespräch beteiligen, Fragen<br />

stellen und Antworten geben. Es ist besser, e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Frage nicht<br />

perfekt zu beantworten, also nie <strong>den</strong> Mund <strong>auf</strong>zumachen und sogar<br />

des<strong>in</strong>teressiert zu wirken.<br />

11. Das sollte Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> möglichst am Vortag bereit gelegt haben:<br />

● das E<strong>in</strong>ladungsschreiben<br />

● Kopien se<strong>in</strong>er Bewerbungsunterlagen (nochmals durchlesen)<br />

● die erstellte Frageliste<br />

● Notizen zur Verkehrsanb<strong>in</strong>dung<br />

● Fahrkarte<br />

● etwas Bargeld für alle Fälle<br />

● Taschenrechner, falls e<strong>in</strong> Test durchgeführt wird<br />

● Stift und Schreibblock<br />

● passende, ausgesuchte Kleidung<br />

Ist die Fahrt lang oder wird die Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>auswahl länger dauern?<br />

Dann sollte man ggf. e<strong>in</strong> Getränk oder e<strong>in</strong>en Snack e<strong>in</strong>packen.<br />

12. An <strong>dem</strong> Tag des Vorstellungsterm<strong>in</strong>s sollten vorher möglichst ke<strong>in</strong>e<br />

größeren Aktionen geplant wer<strong>den</strong>.<br />

13. Verhalten Sie sich selbst gelassen, sprechen Sie Mut zu und spiegeln<br />

Sie Vertrauen, dass sich Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> gut vorbereitet hat.<br />

14. Ist Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> sehr <strong>auf</strong>geregt? Neigt es zu „Blackouts“ <strong>in</strong> Prüfungssituationen?<br />

Dann <strong>in</strong>formieren Sie sich am besten über Atemübungen<br />

zur Beruhigung und proben dies rechtzeitig geme<strong>in</strong>sam<br />

vor <strong>dem</strong> Term<strong>in</strong>.<br />

15. Freuen Sie sich geme<strong>in</strong>sam, wenn es zu e<strong>in</strong>em erfolgreichen Gespräch<br />

gekommen ist und stehen Sie ihrem <strong>K<strong>in</strong>d</strong> zur Seite, wenn<br />

es aus welchem Grund auch immer nicht zu se<strong>in</strong>er Zufrie<strong>den</strong>heit<br />

gel<strong>auf</strong>en ist.<br />

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erstellt von Eltern für Eltern<br />

Der Leitfa<strong>den</strong><br />

4.3 Mögliche Fragen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vorstellungsgespräch<br />

s<strong>in</strong>d:<br />

● Wie s<strong>in</strong>d Sie zu Ihrer <strong>Beruf</strong>swahl gekommen?<br />

● Was wissen Sie über <strong>den</strong> <strong>Beruf</strong>?<br />

● Was s<strong>in</strong>d Ihre Gründe für Ihre <strong>Beruf</strong>swahl?<br />

● Warum haben Sie sich für unser Unternehmen entschie<strong>den</strong>?<br />

● Was ist Ihnen <strong>in</strong> der Ausbildung wichtig?<br />

● Was s<strong>in</strong>d Ihre Stärken und Schwächen? (Tipp: Hier sollte man zwar<br />

nicht lügen, aber auch nicht ausgerechnet diejenigen Schwächen<br />

betonen, die e<strong>in</strong> K.-o.-Kriterium für die Firma se<strong>in</strong> könnten wie<br />

Unpünktlichkeit oder Unor<strong>den</strong>tlichkeit.)<br />

● Welche Erfahrungen haben Sie <strong>in</strong> Praktika/Schnupperwochen<br />

gesammelt?<br />

● Wie gestalten Sie Ihre Freizeit?<br />

Fragen, die der Bewerber <strong>dem</strong> Ausbildungsverantwortlichen<br />

stellen kann:<br />

Fragen evtl. notieren und zum Gespräch mitnehmen<br />

● Wie viele Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen?<br />

● Gibt es noch andere Auszubil<strong>den</strong>de?<br />

● Wo ist der <strong>Beruf</strong>sschulort?<br />

● Was s<strong>in</strong>d die Schwerpunkte <strong>in</strong> der Ausbildung?<br />

● Gibt es Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu wer<strong>den</strong>?<br />

4.4 E<strong>in</strong>e Absage ist ke<strong>in</strong>e Niederlage<br />

● In <strong>den</strong> seltensten Fällen führt die erste Bewerbung zum Erfolg.<br />

● Auf wenige Ausbildungsplätze kommt e<strong>in</strong>e Vielzahl von Bewerbungen.<br />

● Wenn Ihr <strong>K<strong>in</strong>d</strong> es schon bis <strong>in</strong>s Vorstellungsgespräch geschafft<br />

hatte: Bei der Personlabteilung die Begründung der Absage erfragen.<br />

● Nach Alternativen umsehen. Sollte es bei e<strong>in</strong>em <strong>Beruf</strong> Absagen<br />

ohne jede E<strong>in</strong>ladung zum Vorstellungsgespräch „hageln“, gibt es<br />

dort vielleicht zu viel Konkurrenz und damit schlechte Chancen.<br />

In diesem Fall sollte man sich nicht <strong>auf</strong> diesen e<strong>in</strong>en <strong>Beruf</strong> konzentrieren,<br />

siehe Kapitel 3.<br />

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erstellt von Eltern für Eltern<br />

Der Leitfa<strong>den</strong><br />

Herausgegeben von der<br />

Kreisschulpflegschaft Gütersloh e. V., Feldbusch 19, 33442 Herzebrock-Clarholz<br />

Vorsitzende Edith Mathmann, stv. Vorsitzende Bärbel Diekhans<br />

Mit freundlicher Unterstützung<br />

des Bildungsbüros des Kreises Gütersloh<br />

Mit freundlicher Unterstützung<br />

der Techniker Krankenkasse

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