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Schmerzensgeld - Akademische Arbeitsgemeinschaft Verlag

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Bagatellverletzung (hier: »Herzrasen und erhöhter Puls sowie kurzfristige Schlaflosigkeit«)<br />

bei Frau. Die Klägerin wurde von einem Hund angesprungen. Die oben genannten<br />

Beeinträchtigungen sah das AG zutreffend nicht als »erheblichen Krankheitszustand« an<br />

und wies die Klage ab. AG Mosbach, Urteil v. 13. 8. 99 – 2 C 266/99 € 0,–<br />

Bagatellverletzung (HWS-Distorsion »mit Muskelverspannung und Schmerzhaftigkeit«.<br />

Bei einer einmaligen ambulanten Behandlung „wurden Salbenmittel verordnet“) bei<br />

Frau. Kein <strong>Schmerzensgeld</strong>, da »geringfügige Verletzung ohne wesentliche<br />

Beeinträchtigung ihrer Lebensführung und ohne Dauerfolgen«. AG Dorsten, Urteil v.<br />

22. 8. 1994 – 14 C 117/94 € 0,–<br />

Bagatellverletzungen (hier: »Bagatelldistorsion der Halswirbelsäule« [leichtestes HWS-<br />

Syndrom] im Sinne einer »leichten Zerrung der Nackenmuskulatur«.) bei Frau. Kein<br />

<strong>Schmerzensgeld</strong>, Bagatellverletzung: »Höchstens 1 Woche « ... »vorübergehender<br />

Einfluss auf das Allgemeinbefinden.« AG Schwerin, Urteil v. 8. 11. 00 – 13 C 2145/99 € 0,–<br />

Bauchverletzung (hier: tiefe Stichverletzung in die linke Bauchseite) bei 24-jährigem<br />

Mann (Polizeimeister). 2 Wochen stationär. Operation mit entsprechender<br />

Narbenbildung als Dauerschaden. Unfallursache: Vorsätzliche<br />

Körperverletzung/Messerstich. Diese bereits ältere Gerichtsentscheidung wäre heute –<br />

infolge der allgemeinen Erhöhung der <strong>Schmerzensgeld</strong>er – mit ca. € 3.500,–<br />

abgeschlossen worden. LG Berlin, Urteil v. 6. 6. 1991 – 20 O 78/91 € 2.556,–<br />

Bauchverletzung in Form einer »stark entstellenden wulstartigen, schiefen Narbe«<br />

[Entstellung] als Folge einer Blinddarmentfernung mit Pararektalschnitt (statt<br />

Wechselschnitt) bei 20-jähriger Frau. Arzthaftung (hier: Aufklärungspflichtverletzung<br />

bzgl. unterschiedlicher Operationsmethoden bei Blinddarmoperation). Dauerschaden:<br />

Entstellende Bauchnarbe. AG Geilenkirchen, Urteil v. 15. 6. 00 – 2 C 136/98 € 1.533,–<br />

Bauchverletzung/stumpfes Bauchtrauma mit Darmverletzung (hier: Dünndarmperforation),<br />

zweiseitiger ausgedehnter Milzriss sowie Prellungen und Zerrungen. Keine<br />

Angaben zur Person. »Viele Operationen und Krankenhausaufenthalte«. Dauerschaden:<br />

Schwere Bauchraumverwachsungen, Gehbehinderung in Form einer Gangbildveränderung.<br />

OLG Hamm, Urteil v. 17. 1. 1 – 13 U 101/00 € 30.677,–<br />

Beckenfraktur (hier: Beckenringfraktur mit »Aussprengung eines<br />

symphysengelenknahen Knochenfragmentes«) sowie Gehirnerschütterung anlässlich<br />

Gefälligkeitsfahrt unter Freunden. Mann (»junger Mann«). 15 Tage stationär. MdE 34<br />

Tage 100 %. Dauerschaden: Hüftschmerzen nach sportlicher Belastung; kein Laufsport<br />

möglich. OLG Hamm, Urteil v. 3. 3. 98 – 27 U 185/97 € 4.090,–<br />

Beckenfraktur/Hüftverletzung (hier: »doppelte vordere und hintere Beckenringfraktur«<br />

[beids. Beckenringfraktur] sowie als mittelbare Unfallfolge eine Leistenfraktur mit<br />

Leistennerventfernung und Lymphknotenentfernung.). 49-jähriger Mann. 10 Wochen<br />

stationär; 3 Operationen, komplizierte Heilbehandlung. Nach vier Monaten Steigerung<br />

der Beweglichkeit. MdE 8 Monate 100%. Dauerschaden: Bewegungseinschränkung.<br />

OLG Hamm, Urteil v. 15. 12. 99 – 13 U 116/99 € 20.451,–<br />

Blutergüsse – »ca. 5 x 5cm großes Hämatom« – am Bein. Frau. Sie musste nach einem<br />

leichten Motorradunfall einen Tag mit Krücken gehen. Da sie am Unfall zu einem Drittel<br />

mit schuld war, wurde das <strong>Schmerzensgeld</strong> noch entsprechend gekürzt. AG Forchheim,<br />

Urteil v. 25. 11. 98 – 1 C 870/98 € 102,–<br />

Brustamputation. Der Klägerin wurden nacheinander beide Brüste wegen Brustkrebsverdachts<br />

abgenommen. Der Verdacht konnte jedoch ex post mangels Befundsicherung<br />

nicht bestätigt werden. 30-jährige Frau. Arzthaftung ("die mangelnde Beweismöglichkeit<br />

eines Untersuchungsfehlers [geht] nicht zu Lasten der Patientin"). Befundsicherungspflichtverstoß!<br />

Dauerschaden. OLG Hamm, Urteil v. 12. 12. 01 – 3 U 119/00-<br />

€ 127.882,–<br />

Brustbeinfraktur. Mann. Brustbeinfraktur/HWS. Eine fünf Wochen später erfolgte 2.<br />

Brustbeinfraktur ist – laut OLG – nicht zweifelsfrei dem ersten Unfall zuzuordnen.<br />

<strong>Schmerzensgeld</strong> laut OLG »im oberen Bereich«. OLG Frankfurt a. M., Urteil v. 11. 12. 01 -<br />

17 U 128/00<br />

Ellenbogen- / Unterarmfraktur. Der arbeitslose Verletzte erlitt eine Radiusköpfchenfraktur<br />

am linken Ellenbogen, eine Kopfplatzwunde und eine Gehirnerschütterung und<br />

war infolgedessen 6 Tage im Krankenhaus und weitere 14 Tage in ambulanter Behandlung.<br />

€ 3.067,–<br />

Zudem trug er einen leichten Dauerschaden in Form einer geringfügigen Ellenbogenstreckhemmung<br />

davon. OLG Hamm, Urteil v. 24. 3. 00 – 9 U 117/99 € 2.556,–<br />

Rechtst|i|pps 2/9

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