Schmerzensgeld - Akademische Arbeitsgemeinschaft Verlag
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Gehirnschädigung nach einem schweren Schädelhirntrauma mit multiplen Kontusionsblutungen;<br />
Schädelbasisfraktur mit Liquorleck; Gesichtsverletzung (Le-Fort-III-Fraktur);<br />
Oberschenkelfraktur sowie Handfrakturen. Der 33-jährige Verletzte war vier Monate<br />
stationär. Als Dauerschaden blieb zurück: Wesensveränderung; Intensivpflegefall; Rollstuhl;<br />
Neurologische Ausfallerscheinungen; Sprachstörung. Zu dem verhältnismäßig<br />
geringen <strong>Schmerzensgeld</strong>kapital wurde noch eine <strong>Schmerzensgeld</strong>rente i.H.v. monatlich<br />
€ 153,– zugesprochen. OLG Oldenburg, Urteil v. 7. 5. 01 –15 U 6/01 € 122.710,–<br />
Gehörschaden (hier: "geringgradige Schallempfindungsschwerhörigkeit mit Tinnitus" [=<br />
Pfeiftonhören] nach nicht rechtzeitig erkannter Mittelohrentzündung). Zudem: minimale<br />
Funktionseinschränkung des linksseitigen Gesichtsnervs [vgl. Gesichtsnervlähmung].<br />
36-jähriger Mann. Arzthaftung: Diagnosefehler/Verkennung einer Mittelohrentzündung.<br />
Dauerschaden: Schwerhörigkeit und Tinnitus. OLG Düsseldorf, Urteil v. 2. 11. 00 – 8 U<br />
125/99 € 5.122,–<br />
Gehörschaden/Hörverlust rechts 20% und links 10% sowie "nicht sehr belastender Tinnitus"<br />
(= Pfeiftonhören). Keine Angaben zur Person. Dauerschaden: Gehörverlust wie oben<br />
beschrieben. Ursache: Platzen eines Airbags. OLG Hamm, Urteil v. 23. 10. 00 – 13 U 76/00 € 3.579,–<br />
Haar. Fehlerhafte Dauerwellenbehandlung. Das Kopfhaar wurde "verfilzt und strohig"<br />
und im nassen Zustand "gummiartig". Die Klägerin musste daraufhin "ihr Kopfhaar<br />
vollständig abschneiden lassen". Die Betroffene, eine Gaststätteninhaberin, musste 17<br />
Wochen eine Perücke tragen, worin das Gericht [zutreffend] eine „erhebliche<br />
Beeinträchtigung“ sah.<br />
AG Frankfurt, Urteil v. 26. 11. 1992 – 32 c 2810/91 – 84 € 1.533,–<br />
Haarverletzung. Der betroffenen Universitätsdozentin brachen nach einem Friseurbesuch<br />
mit Dauerwellenbehandlung und Färbung sämtliche Haare unmittelbar an der Haarwurzel<br />
ab, sodass sie über einen längeren Zeitraum eine Perücke tragen musste, was das Gericht<br />
als erhebliche Beeinträchtigung wertete. OLG Köln, Urteil v. 7. 1. 00 – 19 U 62/99 € 1.534,–<br />
Halsverletzung, Halsschlagaderverletzung (hier: „Rissstellen in der inneren Gefäßhaut<br />
der Halsschlagader“ mit „Einschränkung der Blutdurchströmung“; „extreme“ Emboliegefahr!)<br />
Es kam zu "zwei leichten Schlaganfällen" mit sensomotorischer Halbseitenlähmung.<br />
Frau. 32 Tage stationär. Längere ambulante Behandlung. Halskrause. Starke<br />
Depressionen. Die Nierenquetschung und Sehstörungen verheilten. Dauerschaden:<br />
Motorikstörungen links. LG Coburg, Urteil v. 5. 10. 1994 – 2 O 749/92 € 12.782,–<br />
Handverletzung (hier: schwere Hohlhandverletzung mit Arteriendurchtrennung,<br />
Nervverletzung, Blutgefäßdurchtrennung, Sehnendurchtrennung und dauernde<br />
Sensibilitätsstörung und Berührungsempfindlichkeitsminderung). 9-jähriges Kind. 7 Tage<br />
stationär. Gesamtheilbehandlungsdauer: 2 Monate. Dauerschaden: MdE 5%. Kein<br />
Keyboardspiel, kein Judo. Explosion einer Glasflasche! OLG Koblenz, Urteil v. 11. 5. 01 –<br />
10 U 838/00 € 5.112,–<br />
Herzverletzung durch einen fest mit der Herzwand verwachsenen Venenkatheter, der<br />
nach einer Herzoperation im Körper des Klägers zurückgelassenen worden war.<br />
39-jähriger Mann. Arzthaftung (hier: Behandlungsfehler wegen versäumter Längenkontrolle<br />
bei Venenkatheterextraktion). 2 erfolglose Entfernungsversuche! OLG Düsseldorf,<br />
Urteil v. 17. 12. 98 – 8 U 170/97 € 20.451,–<br />
Hüftfraktur, schwere Hüftverletzung (hier: Hüftluxation links mit Hüftgelenkpfannenfraktur<br />
in Form einer Pfannenrandfraktur und Nervverletzung [Nervus tibialis]); HWS-<br />
Syndrom und Schädelhirntrauma. Mann (Motorradfahrer). 8 Tage stationär. MdE 6<br />
Monate 100 %. Bis auf weiteres 15 %. Mögliche Dauerfolge: Belastungsbeeinträchtigung,<br />
Bewegungsbeeinträchtigung linke Hüfte. LG Münster, Urteil v. 8. 11. 01 – 12 o 421/00 € 20.451,–<br />
HWS-Syndrom 2.Grades und Gehirnerschütterung bei Frau, jedoch mit nachfolgender<br />
Halbseitensymptomatik, Schwindel, Gehbehinderung als Folge einer Konversionssymptomatik.<br />
17 Tage stationär. Konversionsneurosebedingte Halbseitensymptomatik. OLG<br />
Hamm, Urteil v. 21. 8. 00 – 6 U 149/99 € 5.112,–<br />
HWS-Syndrom bei bestehender Schwangerschaft. Beeinträchtigung des Hochzeitstages.<br />
Frau. Die Schwangere verunglückte mit der Hochzeitskutsche. Der Hochzeitstag entfiel<br />
damit nahezu völlig. Bewertung mit DM 3.000,– (für das verletzte Brautpaar insges.)<br />
zusätzlich. LG Görlitz, Urteil v. 25. 10. 00 – 4 O 116/00 € 2.300,–<br />
Rechtst|i|pps 4/9