GTÜ Expert-Service 1/2013
GTÜ Expert-Service 1/2013
GTÜ Expert-Service 1/2013
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Ausgabe 1/<strong>2013</strong><br />
<strong>Expert</strong>-<strong>Service</strong><br />
Ihr persönliches <strong>Expert</strong>en-Magazin der Gesellschaft für Technische Überwachung mbH<br />
Prüfingenieur | Von den Prüfern profitieren<br />
Ausbildung | Investition in die Zukunft<br />
<strong>GTÜ</strong>-Hotline Team | Tipps und Tricks der <strong>Expert</strong>en
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Foto: © <strong>GTÜ</strong><br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />
1/13<br />
Über die Hauptuntersuchung und deren<br />
Neuerungen und Änderungen wird in letzter<br />
Zeit viel diskutiert. Mit der Einführung<br />
eines neuen Mangel baums durch den<br />
Gesetzgeber hat sich auch die Einstufung<br />
der Mängel geändert. So wurde aus dem<br />
einen oder anderen geringen Mangel aus<br />
sicherheitstechnischen Gründen ein erheblicher Mangel,<br />
zum Beispiel ein Steinschlag mit Rissbildung außerhalb<br />
des Sichtfeldes auf der Front scheibe. Im Gegenzug stellen<br />
einige bislang geringe Mängel im Sinne der Verkehrs -<br />
sicherheit nun keinen Mangel mehr dar. Als Beispiel dafür<br />
steht ein Sprung im Blinker oder eine poröse Antriebs -<br />
wellen manschette, die aber noch nicht gerissen ist. Zwei<br />
Schäden, die die Funktion nicht beeinträchtigen. Insge -<br />
samt gesehen ist die Neueinstufung der Fahrzeugmängel<br />
für den Autofahrer nun klarer und transparenter und gibt<br />
eindeutige Vorgaben für erforderliche Reparaturen in der<br />
Werkstatt.<br />
Eine Änderung beim Ablauf der Hauptuntersuchung in<br />
der Kfz-Werkstatt haben wiederholt Teile des ZDK ins<br />
Spiel gebracht. Der erhobenen Forderung nach<br />
Einführung einer „Meister-HU“ in den Werkstätten, hat<br />
dieser Tage der Bund-Länder-Ausschuss eine klare<br />
Absage erteilt. Das duale System – eine qualifizierte<br />
Inspektion und Reparatur in den Kfz-Betrieben, im<br />
Verbund mit einer qualitätsgesicherten, neutral<br />
erbrachten Hauptuntersuchung – hat sich in Deutsch -<br />
land seit Jahrzehnten bestens bewährt. Davon profitieren<br />
Werkstätten, Prüforganisationen und Autofahrer<br />
gleichermaßen. Nutzen Sie deshalb weiterhin die<br />
Leistungen der <strong>GTÜ</strong>-Prüfingenieure für Ihren wirtschaftlichen<br />
Erfolg und vertrauen Sie der langjährigen und<br />
erfolgreichen Zusammenarbeit mit Ihrem <strong>GTÜ</strong>-Partner<br />
vor Ort.<br />
Ihr<br />
Rainer de Biasi<br />
Geschäftsführer der <strong>GTÜ</strong> Gesellschaft<br />
für Technische Überwachung mbH<br />
INHALT<br />
INHALT<br />
News 4<br />
Aktuelles aus der Branche und von der <strong>GTÜ</strong>.<br />
Spotlight 5<br />
Gefährliche Fälschungen.<br />
Vorsprung durch Wissen 6<br />
Über Neuerungen und Änderungen bei der<br />
Hauptuntersuchung wird viel diskutiert. Das<br />
sind die Hintergründe.<br />
Gutes Klima für Erfolg 10<br />
Was die Mitarbeiter-Motivation beeinflusst.<br />
Porträt: <strong>Service</strong> nach Maß 12<br />
Ingenieurbüro Scherschel: 20 Jahre<br />
Werkstattservice.<br />
Erfolgreich ausbilden 14<br />
Die Ausbildung von Mitarbeitern ist eine<br />
Investition in die Zukunft.<br />
Mehr Vorsicht im Netz 16<br />
Wie Werkstätten die größten<br />
Sicherheitslücken schließen können.<br />
Die Umwelt schonen und sparen 17<br />
Wie Werkstätten etwas für ihre Umweltbilanz<br />
tun und gleichzeitig Geld sparen können.<br />
Zufriedene Kunden 18<br />
Wie Werkstätten erfolgreich Stammkunden<br />
binden können.<br />
<strong>GTÜ</strong> testet ... 20<br />
... die aktuellen Sommerreifen.<br />
Aushängeschild im Internet 22<br />
Warum sich eine eigene Internetseite lohnt<br />
und worauf Werkstätten achten sollten.<br />
Arbeitsverträge gestalten 23<br />
Bei der Gestaltung eines Arbeitsvertrages ist<br />
einiges zu beachten.<br />
Den Tagen mehr Leben geben 24<br />
Dahin floss die Weihnachtsspende der <strong>GTÜ</strong>:<br />
das Kinder-Hospiz „Sternenbrücke“.<br />
Tipps und Tricks von Prüfprofis 26<br />
Hilfe per Telefon: Das <strong>GTÜ</strong>-Hotline Team.<br />
Impressum 27<br />
<strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong> | 3
NEWS<br />
Nur noch mit Grün<br />
in die Stadt<br />
Besitzer von älteren Dieselfahrzeugen müssen seit Beginn des Jahres<br />
in vielen Städten zu Fuß ins Zentrum gehen. Denn zum 1. Januar<br />
<strong>2013</strong> haben einige Kommunen die Umweltzonen noch einmal<br />
verschärft. So sind in Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Ulm und<br />
Freiburg nur noch Autos mit grüner Umweltplakette erlaubt. Das<br />
Gleiche gilt für Augsburg, Halle und Magdeburg (Saale). Im<br />
Februar haben Mainz und Wiesbaden Umweltzonen eingeführt<br />
und im April wird Wendlingen folgen. Eine komplette Liste gibt es<br />
auf der Seite des Umweltbundesamtes unter www.uba.de.<br />
Besitzer von Fahrzeugen, die nur eine gelbe oder rote Umweltplakette<br />
haben, können einen Rußpartikelfilter nachrüsten und<br />
so eine bessere Einstufung ihres Fahrzeugs erreichen. Doch<br />
Werkstätten sollten ihre Kunden darauf hinweisen, dass sie<br />
schnell handeln müssen, um für die Nachrüstung noch einen<br />
staatlichen Zuschuss von 260 Euro zu bekommen. Die Förderung<br />
gilt nur noch wenige Monate für Pkw mit Diesel-Antrieb<br />
und Wohnmobile, die bis einschließlich 31. Dezember 2006<br />
zugelassen wurden. Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen müssen vor<br />
dem 17. Dezember 2009 ihre Zulassung erhalten haben, um<br />
förderberechtigt zu sein. Den Zuschuss für den Einbau können<br />
Fahrzeughalter erst beim Bundesamt für Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA) beantragen, nachdem die Zulassungsstelle die neue<br />
Abgaseinstufung in den Fahrzeugschein eingetragen hat.<br />
Interessante Infos rund um dieses Thema können Ihre Kunden<br />
auch auf der Datenbank der <strong>GTÜ</strong> nachlesen. ⊳<br />
http://feinstaub.gtue.de<br />
Schlafende Schönheiten in Kassel<br />
45 OLDTIMER KÖNNEN VON MAI BIS JULI BEWUNDERT WERDEN<br />
Die <strong>GTÜ</strong> unterstützt als Oldtimer-<strong>Expert</strong>e die Ausstellung ganz<br />
besonderer Schmuckstücke und führt in diesem Rahmen<br />
Fachseminare zum Thema Oldtimer-Begutachtung und<br />
Oldtimer-Bewertung durch.<br />
Ein Bugatti 57 aus dem Jahr 1934, ein Mercedes W 154 Silberpfeil von 1939 und<br />
ein Delahaye 87, gebaut im Jahr 1922: Insgesamt 45 automobile Schmuckstücke<br />
gibt es vom 1. Mai bis 31. Juli <strong>2013</strong> in Kassel anlässlich der 1.100-Jahr-Feier im<br />
Unternehmenspark Lilienthalstraße 25 (UPK) in der Halle 19 zu bewundern. Bei den<br />
Fahrzeugen aus den Jahren 1898 bis 1939 handelt es sich um nie gezeigte Auto mobile<br />
der weltberühmten Schlumpf-Sammlung. Im Laufe von 40 Jahren trugen die Brüder<br />
Schlumpf, Tuchfabrikanten aus Mulhouse, die größte Automobilsammlung der Welt<br />
zusammen. Jahre später übernahm der französische Staat die Sammlung und gründete<br />
das französische nationale Automobilmuseum. Heute besteht die Sammlung aus<br />
rund 400 Fahrzeugen, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. Weitere 150 Klassiker<br />
konnten bisher nicht besichtigt werden. Das Besondere an den Fahrzeugen: Sie sind<br />
Einzelstücke in verschiedenen Verfallsstadien. Verrostete Karosserien, marode Innen-<br />
4 | <strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong><br />
Auf dem Galaabend der Auto Trophy: Rainer de Biasi, <strong>GTÜ</strong>-Geschäftsführer,<br />
Moderatorin Barbara Schöneberger, Volker Koerdt, Chefredakteur der Auto Zeitung,<br />
und Dr. Joachim Schmidt, Vertriebschef bei Mercedes-Benz (v.l.n.r.).<br />
Qualität mit Stern<br />
<strong>GTÜ</strong> VERLIEH BEGEHRTEN PREIS AN MERCEDES-BENZ<br />
Welche Automarke ist besonders zuverlässig? Die Antwort auf diese<br />
Frage lautet für 2012 Mercedes-Benz. Denn der Stuttgarter<br />
Autobauer hat die von der <strong>GTÜ</strong> und dem Magazin Auto Zeitung<br />
initiierte Quality Trophy gewonnen. Auf den Plätzen zwei und drei landeten<br />
BMW und Audi.<br />
Zum vierten Mal verlieh die <strong>GTÜ</strong> den Preis für besondere Qualität und<br />
Zuverlässigkeit an Pkw-Hersteller. Ausschlaggebend für die Prämierung sind<br />
die rund acht Millionen Hauptuntersuchungen, die <strong>GTÜ</strong>-Prüfer vorgenommen<br />
haben. Auch die Ergebnisse der Fahrerumfrage aus dem Qualitäts- und<br />
<strong>Service</strong>report der Auto Zeitung flossen in die Entscheidung ein.<br />
Beim Galaabend der Auto Trophy, der Leserwahl der Auto Zeitung, überreichte<br />
<strong>GTÜ</strong>-Geschäftsführer Rainer de Biasi in der Classic Remise in<br />
Düsseldorf die Auszeichnung an Joachim Schmidt, den Vertriebschef von<br />
Mercedes-Benz. ⊳<br />
ausstattungen, zerfetzte Reifen und von Holzwürmern<br />
zerfressenes Holz machen die Exponate zu einmaligen Ausstellungsstücken.<br />
Präsentiert werden die 45 Automobile vom<br />
französischen Nationalmuseum Cite de l´Automobile. Als<br />
Oldtimer-<strong>Expert</strong>e sponsert die <strong>GTÜ</strong> die Veranstaltung und<br />
führt zudem in deren Rahmen Fachseminare zum Thema<br />
Oldtimer-Begutachtung und Oldtimer-Bewertung durch. Die<br />
Ausstellung ist von Dienstag bis Freitag von 11 bis 19 Uhr<br />
und am Wochenende sowie an den Feiertagen von 10 bis 20<br />
Uhr geöffnet. Montag ist geschlossen. Der Eintritt beträgt<br />
acht Euro für Erwachsene, sechs Euro ermäßigt. Kinder bis<br />
12 Jahre haben freien Eintritt. ⊳<br />
Fotos: © <strong>GTÜ</strong> (o.), © Veranstalter (u.)
Foto: © beermedia/Fotolia<br />
GEFÄHRLICHE FÄLSCHUNGEN<br />
VON HANNA STURM<br />
Gefälschte Bremsscheiben<br />
aus Osteuropa, nachgemachte Ölfilter<br />
aus Asien – Kfz-Ersatzteile halten nicht<br />
immer, was sie versprechen. <strong>Expert</strong>en schätzen,<br />
dass der Handel mit diesen Plagiaten in Europa<br />
einen Schaden zwischen fünf und zehn Milliarden<br />
Euro pro Jahr verursacht.<br />
LEBENSGEFAHR DURCH BILLIGKOPIEN<br />
Schlimmer noch als der finanzielle Verlust ist<br />
das erhöhte Unfallrisiko. Denn die Billigkopien<br />
verstoßen nicht nur gegen Gesetze, sondern<br />
können auch lebensgefährlich werden. Bei<br />
gefälschten Ersatzteilen aus Fernost wird<br />
keinerlei Rücksicht auf Normen und Standards<br />
genommen. Es wird einfach günstig produziert.<br />
Das geht natürlich auf die Sicherheit, weil die<br />
SPOTLIGHT<br />
Der Autoteilemarkt wird überschwemmt mit Imitaten von<br />
Markenersatzteilen. Das verursacht nicht nur<br />
wirtschaftliche Schäden, sondern kann den<br />
Auto fahrern gefährlich werden. <strong>GTÜ</strong>-<strong>Expert</strong>en<br />
haben Zollbeamte auf der Suche nach<br />
schwarzen Schafen begleitet.<br />
Billigteile den Belastungen nicht auf Dauer standhalten<br />
können.<br />
Auf der Automechanika in Frankfurt hatten<br />
<strong>GTÜ</strong>-Sachverständige Beamte vom Zoll auf der<br />
Suche nach Plagiaten begleitet. Gerade bei<br />
Autoteilen und Zubehör sind in den vergangenen<br />
Jahren viele asiatische Hersteller<br />
auf den Markt gekommen – darunter<br />
auch schwarze Schafe. Insgesamt stellten<br />
die Zollbeamten auf der Automechanika<br />
490 Artikel sicher, die Patente anderer<br />
Hersteller verletzen.<br />
GERADE BEI WARE AUS DEM<br />
INTERNET IST DAS RISIKO GROSS<br />
Gerade im Internet ist das Risiko groß,<br />
unwissentlich gefälschte Ware zu kaufen.<br />
Deshalb rät die <strong>GTÜ</strong>, stets auf Nummer sicher<br />
zu gehen und immer auf sogenannte<br />
Erstausrüsterqualität und auf Markenprodukte<br />
zurückzugreifen. Denn selbst <strong>Expert</strong>en fällt es<br />
nicht immer leicht, die Fälschungen vom Original zu<br />
unterscheiden. Manche Hersteller versuchen inzwischen,<br />
ihre Produkte mit Hologrammen, Prüfziffern oder 2-D-Codes<br />
auf den Verpackungen zu<br />
schützen.<br />
Werkstätten, die wissen, dass ein<br />
Kunde auch gerne mal selbst<br />
schraubt, sollten ihn auf das hohe<br />
Risiko von gefälschten Ersatzteilen<br />
aufmerksam machen und auf die<br />
Sicherheit, die eine Reparatur in der<br />
Fachwerkstatt seines Vertrauens<br />
bietet. Auch für Kunden, die sich<br />
darüber beschweren, dass die Ersatzteile<br />
im Internet so viel günstiger<br />
seien, eignet sich dieses Thema.<br />
Oder einfach für den Smalltalk mit<br />
dem Kunden – um das Gefühl der<br />
Sicherheit, das ihm der Besuch in einer<br />
ordentlichen Fachwerkstatt gibt,<br />
noch zu verstärken. ⊳<br />
DER TIPP FÜR IHRE KUNDEN<br />
<strong>GTÜ</strong>-TV FÜR DEN VERBRAUCHER<br />
Gefälschte Ersatzteile – das ist nur eines der<br />
Themen, über die <strong>GTÜ</strong>-TV den sicherheits -<br />
bewussten Autofahrer informiert. Die beliebte<br />
<strong>GTÜ</strong>-Ratgeberreihe mit eigenem YouTube-<br />
Kanal informiert über Neues zum Thema<br />
Fahrsicherheit und gibt Tipps rund ums Sprit -<br />
sparen, zu Winterreifen, Autowäsche und Co.<br />
<strong>GTÜ</strong>-TV bietet damit einen zusätzlichen<br />
<strong>Service</strong>, den Sie Ihren Kunden als Tipp mit<br />
auf den Weg geben können.<br />
<strong>GTÜ</strong>-TV zu sehen auf www.gtue.de →<br />
„Presse & Publikationen“ → <strong>GTÜ</strong>-TV ⊳<br />
<strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong> | 5
TITEL<br />
Für die Mehrheit der Autofahrer<br />
ist gerade die Aufgabenverteilung<br />
im dualen System der Garant für<br />
die Unabhängigkeit der amtlichen<br />
Fahrzeuguntersuchung.<br />
VORSPRUNG DURCH WISSEN<br />
VON HERMANN SCHENK<br />
Jüngst wird viel und oft über Neuerungen und Änderungen bei der Hauptuntersuchung<br />
diskutiert; nur wenige bemühen sich jedoch um umfassende Informationen zu diesem<br />
Themenkomplex. Was steckt hinter den aktuellen gesetzlichen Vorschriften?<br />
6 | <strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong><br />
Vor Jahrzehnten konnte der Autofahrer sein Fahrzeug<br />
nur an der „Technischen Prüfstelle“ in der Bundes -<br />
re publik Deutschland zur Hauptuntersuchung vorstellen.<br />
Damit waren Neutralität und Unabhängigkeit bei der<br />
Fahrzeugprüfung weitgehend sichergestellt. Mit der Einführung<br />
der „Freiwilligen Kraftfahrzeugüberwachung“<br />
– kurz FKÜ genannt – begann das Monopol dieser Prüfstellen<br />
langsam zu bröckeln, so dass zunächst in Fuhrparks,<br />
später auch vermehrt in Kfz-Werkstätten Hauptunter -<br />
suchungen durchgeführt wurden.<br />
Um damit verbundenen möglichen Interessenskonflikten<br />
entgegenzuwirken, schrieb der Verordnungsgeber sehr frühzeitig<br />
vor, dass mit der Fahrzeugprüfung befasste Personen<br />
und Organisationen weder direkt noch indirekt mit Herstellung,<br />
Handel, Leasing, Wartung und Reparatur von Fahrzeugen<br />
und deren Teilen befasst sein dürfen. Damit ist das<br />
derzeitige duale System bei der Fahrzeugprüfung definiert<br />
und die erforderliche Neutralität der Prüfer bei der Mängel -<br />
einstufung garantiert.<br />
Für die Mehrheit der Autofahrer ist gerade die Aufgabenteilung<br />
im dualen System der Garant für die Unabhängigkeit<br />
der amtlichen Fahrzeuguntersuchung. Sie vertrauen der<br />
Entscheidung der Prüfer, selbst wenn damit eine größere<br />
Reparatur verbunden ist. In der Regel akzeptieren sie das<br />
Ergebnis. Der Kfz-Betrieb jedenfalls steht dann außerhalb<br />
eines möglichen Interessenkonfliktes zwischen Instand -<br />
setzung, Verkehrssicherheit und Kundenwunsch und hat<br />
gute Argumente für ein Reparaturangebot. Diskussionen mit<br />
Auto fahrern über Zeitpunkt und Notwendigkeit der<br />
Instandsetzung erübrigen sich.<br />
Ähnliches gilt auch für den Handel mit gebrauchten Fahrzeugen.<br />
Auch hier hat es sich bewährt, dass eine weitere
Fotos: © <strong>GTÜ</strong><br />
qualifizierte Person – nämlich der Sachverständige – das<br />
Fahrzeug auf Verkehrssicherheit und Vorschriftsmäßigkeit<br />
beurteilt und ein unabhängiges Urteil abgibt. Die hohe<br />
Akzeptanz für diese vertrauensvolle Tätigkeit begründet sich<br />
aus strengen Vorgaben des Verordnungsgebers sowie intensiven<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen der Anerkennungsbehörden<br />
und der Überwachungsinstitutionen selbst.<br />
DER WEG ZUM PRÜFINGENIEUR<br />
Wenige wissen um Qualifikationen und Voraussetzungen<br />
für den Beruf des Prüfingenieurs (PI). So müssen diese als<br />
Erstes geistig und körperlich geeignet sowie zuverlässig sein.<br />
Als Belege dafür dienen beispielswiese entsprechende Atteste,<br />
die Vorlage eines persönlichen Führungszeugnisses sowie<br />
ein aktueller Auszug aus dem Verkehrszentralregister des<br />
Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA).<br />
Zudem wird gefordert, dass Prüfingenieure die Fahrerlaubnis<br />
für Kraftfahrzeuge sämtlicher Klassen – außer D und D1<br />
(Personenbeförderung) – besitzen und gegen sie kein Fahrverbot<br />
angeordnet ist. Es wird erwartet, dass sie sich im<br />
Straßenverkehr stets vorbildlich verhalten. Alle mit der Fahr-<br />
Um amtliche Fahrzeugüberwachungen vornehmen zu dürfen, muss der Prüfingenieur<br />
umfangreiche Qualifikationen nachweisen können.<br />
Prüfingenieure müssen sich nicht nur mit den technischen Gegebenheiten aller Fahrzeuge<br />
auskennen, sondern mit Ausnahme von Omnibus auch die Fahrerlaubnis aller Klassen besitzen.<br />
zeugüberwachung betrauten Personen sind in einem<br />
gesonderten Register in Flensburg gelistet, so dass die<br />
zuständigen Aufsichtsbehörden prompt Kenntnis von<br />
punkte bewehrten Verkehrsverstößen erhalten. Basis für die<br />
Ausbildung zum Prüfingenieur ist ein positiver Studien -<br />
abschluss an einer anerkannten Hochschule in einem Fachgebiet<br />
wie Kraftfahrzeugtechnik, Mechatronik, Elektrotechnik,<br />
Maschinenbau. Die anschließende spezifische Schulung<br />
zum PI dauert in der Regel acht Monate und erfolgt zu den<br />
Themengebieten:<br />
Bau und Betrieb von Kraftfahrzeugen und ihren<br />
Anhängern<br />
Tätigkeit des Sachverständigen<br />
Straßenverkehrsrecht sowie berührende andere<br />
Rechtsgebiete<br />
Die umfangreiche Ausbildung dient der Vorbereitung auf<br />
die erfolgreiche Teilnahme an der obligatorischen amtlichen<br />
Prüfung. Ohne diese darf die sogenannte Betrauung mit der<br />
Prüftätigkeit nicht erfolgen. Die amtliche Prüfung selbst<br />
erfolgt in drei Teilen über mehrere Tage versetzt: einem praktischen,<br />
einem theoretischen und einem mündlichen Teil. Es<br />
<br />
<strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong> | 7<br />
TITEL
TITEL<br />
Die Ergebnisse ihrer Hauptuntersuchungen melden die Überwachungs -<br />
institutionen regelmäßig an die Aufsichtsbehörden und das KBA in Flensburg.<br />
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8 | <strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong><br />
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Alle Überwachungsinstitutionen sind zur Qualitätssicherung<br />
verpflichtet, unter anderem durch verdeckte Tests.<br />
werden dabei alle drei oben genannten Themengebiete<br />
gleichermaßen abgefragt.<br />
Aber nicht genug des ständigen Lernens: Selbst nach seiner<br />
Betrauung muss jeder Prüfingenieur jährlich fünf Fortbildungstage<br />
absolvieren und dieses der Aufsichtsbehörde<br />
gegenüber nachweisen. Zusätzlich muss er regelmäßig einmal<br />
pro Quartal an einem Erfahrungsaustauschkreis teilnehmen.<br />
Dieser findet meist in den Abendstunden statt<br />
und dauert jeweils rund zwei Stunden. Dadurch investiert<br />
ein Prüfer in Summe nochmals mehr als einen weiteren<br />
Tag in seine Weiterbildung. Damit wird sichergestellt, dass<br />
er die Kenntnisse besitzt, Fahrzeuguntersuchungen entsprechend<br />
den geltenden aktuellen Rechtsnormen durchführen<br />
zu können.<br />
PFLICHTEN DER ÜBERWACHUNGSINSTITUTIONEN<br />
Regelmäßig melden alle Überwachungsinstitutionen die zusammengefassten<br />
Ergebnisse der durchgeführten Haupt -<br />
untersuchungen an die zuständigen Aufsichtsbehörden und<br />
an das KBA in Flensburg. Zur statistischen Aufbereitung ist<br />
die Form genau definiert. So lassen sich dann beispiels weise<br />
Fahrzeugklasse und -alter nach Art, Zahl und Einstufung<br />
der Mängel bestimmen. Solche Statistiken zur Hauptuntersuchung<br />
dienen seit 1951 der Sicherheit im Straßenverkehr<br />
und bilden eine wichtige Grundlage bei der Weiterent -<br />
wicklung der HU.<br />
Laut Anerkennungsbescheide und Festlegungen in der Anlage<br />
VIII b zu § 29 Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung<br />
(StVZO) sind alle Überwachungsorganisationen zu umfangreichen<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen verpflichtet.<br />
Dazu gehören verdeckte Tests, unangekündigte Nachkontrollen,<br />
offene Audits wie Begleitung des Prüfers bei seiner<br />
Tätigkeit, Stichproben auswertungen der erstellten Berichte<br />
auf Plausibilität und mögliche Dokumentationsabweichungen.<br />
Sowohl über Art, Umfang und Ergebnis dieser Maßnahmen<br />
erhält die Aufsichtsbehörde regelmäßig oder anlassbezogen<br />
einen ausführlichen Bericht. Darin sind auch<br />
die Schritte festzuhalten, die ergriffen wurden, falls es zu<br />
Beanstandungen kam.<br />
Fotos: © <strong>GTÜ</strong>
Zusätzlich müssen Prüforganisationen die Aufsichtsbehörden<br />
zeitnah über eingegangene Reklamationen<br />
informieren. Diese sehr weitgehende Transparenz ist dem<br />
geschuldet, dass Prüforganisationen „staatsentlastet“ und<br />
somit hoheitlich tätig sind.<br />
Anerkannte Überwachungsorganisationen verzichten<br />
teilweise auf übliche Bürgerrechte, damit zuständige<br />
Aufsichtsbehörden ihrer Aufgabe nachkommen können<br />
und zu üblichen Öffnungszeiten Grundstücke, Geschäftsräume<br />
oder Betriebsstätten betreten dürfen, um dort<br />
Prüfungen und Besichtigungen vorzunehmen. Weitere Anforderungen<br />
und Auflagen sind in der bereits genannten<br />
An lage VIII b zur StVZO definiert.<br />
PROFIT AN DER HAUPTUNTERSUCHUNG<br />
Kennt man den Aufwand in der amtlichen Fahrzeugüber -<br />
wachung nicht und blickt somit nicht hinter die Kulissen,<br />
erscheint das Prüfgeschäft auf den ersten Blick als äußerst<br />
lohnenswert. Sicherlich erwirtschaften die Prüforgani sationen<br />
auch Gewinne. Dieses setzt jedoch die Spezialisierung,<br />
moderne Datenverarbeitung und die Konzentration auf diese<br />
amtlichen Prüfungen voraus. Die Fixkosten für Aus- und<br />
Weiterbildung bilden nämlich hohe Einstiegshürden, so dass<br />
– trotz entsprechender Liberalisierung in Europa – bisher in<br />
Deutschland noch keine nicht deutsche Organisation einen<br />
Antrag auf Zulassung gestellt hat.<br />
Aus Kapazitäts- und Finanzierungs gründen werden wahrscheinlich<br />
nur sehr große Autohäuser oder Werkstattketten<br />
die sogenannte „Werkstatt- oder Meister-HU“ selbst durchführen<br />
können. Kleine und selbst mittlere Kfz-Betriebe können<br />
kaum einen qualifizierten Kfz-Meister während der gesamten<br />
Ausbildungszeit zum Prüfer von seinen eigentlichen<br />
Aufgaben freistellen. Zudem müssten sie womöglich noch<br />
für Vertretung in Krankheits- und Urlaubszeiten sorgen und<br />
diesen Mitarbeiter zusätzlich zur üblichen betrieblichen Weiterbildung<br />
etliche Tage zur HU-Fortbildung schicken. Nicht<br />
berücksichtigt, dass ein Mitarbeiter mit „Prüfkompetenz“<br />
eine weitere begehrte Qualifikation aufweist, die zu Abwerbungsversuchen<br />
durch Wettbewerber führen und Investitionen<br />
zunichtemachen kann.<br />
Es steht zudem zu befürchten, dass dann – wie bereits bei der<br />
Abgasuntersuchung – zum Teil keine kostendeckenden Entgelte<br />
für die Hauptuntersuchung erhoben werden und dadurch neue<br />
Lockangebote den Wettbewerb verschärfen.<br />
BEWÄHRTES DUALES SYSTEM<br />
Eine qualifizierte Inspektion und Reparatur in den Kfz-<br />
Betrieben, im Verbund mit einer qualitätsgesicherten, neutral<br />
erbrachten Hauptuntersuchung, trägt seit Jahrzehnten<br />
das bewährte duale System. Davon profitieren Werkstätten,<br />
Prüf organisationen und Autofahrer gleichermaßen.<br />
Kompetente Prüfingenieure und tüchtige Fachleute in den<br />
Autohäusern nutzen Werkstätten und Autofahrern und sie<br />
dienen vor allem auch der Verkehrssicherheit auf unseren<br />
Straßen. Nutzen Sie weiterhin die Leistungen der <strong>GTÜ</strong>-<br />
Prüfingenieure für Ihren wirtschaftlichen Erfolg und vertrauen<br />
Sie der langjährigen und erfolgreichen Zusammenarbeit<br />
mit Ihrem lokalen <strong>GTÜ</strong>-Partner. ⊳<br />
Werkstätten, Prüforganisationen und Autofahrer profitieren<br />
gleichermaßen vom bewährten dualen System.<br />
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<strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong> | 9
BRANCHE<br />
GUTES KLIMA FÜR ERFOLG<br />
VON EVA ELISABETH ERNST<br />
Motivierte Mitarbeiter sind für eine Kfz-Werkstatt oder Prüfstelle erfolgsentscheidend. Dabei<br />
spielt die Bezahlung zwar durchaus eine Rolle – aber wichtiger sind andere Faktoren.<br />
WAS BEEINFLUSST DIE<br />
MITARBEITERMOTIVATION?<br />
AN ERSTER STELLE: DAS<br />
ARBEITSKLIMA<br />
Die Unternehmensberatung Mercer fragte<br />
rund 30.000 Mitarbeiter von Unternehmen aus<br />
17 verschiedenen Ländern danach, was ihr<br />
berufliches Engagement beeinflusst. Hier sind<br />
die Top Ten der deutschen Arbeitnehmer:<br />
1. die Kollegen<br />
2. mit Respekt behandelt werden<br />
3. Work-Life-Balance<br />
4. Art der Arbeit<br />
5. die Höhe des Grundgehalts<br />
6. die Qualität der Führung<br />
7. flexible Arbeitszeitmodelle<br />
8. ein Arbeitsumfeld, in dem ich anderen<br />
einen guten <strong>Service</strong> bieten kann<br />
9. betriebliche Nebenleistungen<br />
10. Entwicklungsmöglichkeiten ⊳<br />
Quelle: Mercer What's-Working-Studien 2012<br />
10 | <strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong><br />
Finanzielle Komponenten sind ohne Zweifel<br />
ein wesentlicher Teil des Deals zwischen Arbeitgeber<br />
und Arbeitnehmer. Aber Unternehmen<br />
müssen eine ganze Bandbreite an Faktoren<br />
einbeziehen, um das Engagement ihrer Belegschaft<br />
zu fordern“, sagt Fridtjof Heleman, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Beratungsgesellschaft<br />
Mercer. „Vereinfacht und plakativ<br />
ausgedrückt, geht es um Wertschöpfung durch<br />
Wertschätzung.“ Beim Thema Motivation sollte<br />
ein Unternehmer also nicht nur an die Entlohnung<br />
denken. Auch das Betriebsklima und weitere,<br />
„weiche“ Faktoren spielen dabei eine zentrale<br />
Rolle. Die Mercer-Studie „What’s Working“<br />
zeigt, dass einige Faktoren für die Motivation der<br />
Mitarbeiter sogar wichtiger sind als das Gehalt<br />
(siehe Grafik). Die Hitliste der Motivationsfaktoren<br />
wird sogar von den lieben Kollegen und einer<br />
respektvollen Behandlung angeführt.<br />
Ludger Monz, Inhaber der gleichnamigen <strong>GTÜ</strong>-<br />
Prüfanlage in Waltrop bei Dortmund, hat das<br />
erkannt: „Ein gutes Betriebsklima ist meinen<br />
Mitarbeitern und mir sehr wichtig", betont Monz,<br />
der sich vor knapp fünf Jahren selbstständig<br />
machte und mittlerweile drei festangestellte Mitarbeiter<br />
beschäftigt. „Wir pflegen einen vernünftigen<br />
Umgang miteinander, jeder unterstützt<br />
jeden und kann auch für jeden einspringen.<br />
Und wenn es ausnahmsweise einmal Stress<br />
im Team geben sollte, wird das direkt geklärt“,<br />
fasst Monz die Eckpunkte des Miteinanders in<br />
seiner Prüfwerkstatt zusammen. Er legt großen<br />
Wert darauf, mit seinem Team regelmäßig über<br />
Kunden, Aufträge Abläufe und mögliche Verbesserungen<br />
zu diskutieren. „Die Entscheidung<br />
fälle letztlich dann zwar ich – aber bei uns wird<br />
jeder nach seiner Meinung gefragt.“<br />
Einen messbaren Beweis für das gute Betriebsklima<br />
bildet der Krankenstand. „Im Schnitt kommen<br />
wir auf sechs Krankheitstage im Jahr –und<br />
zwar alle zusammen", betont Ludger Monz.<br />
Gekündigt hat in den vergangenen Jahren bis-
Fotos: © Karin & Uwe Annas/Fotolia (S. 10), Monz (S. 11)<br />
Nicht nur die Mitarbeiter profitieren<br />
bei Monz vom guten Arbeitsklima.<br />
lang nur ein einziger Mitarbeiter: Ein Prüf -<br />
ingenieur, der sich selbständig machte, aber<br />
seither noch einen Tag pro Woche bei Monz als<br />
Freiberufler tätig ist – unter anderem, weil er<br />
den Kontakt zu seinem alten Team nicht abreißen<br />
lassen will.<br />
Sich über das Betriebsklima und die Mitarbeitermotivation<br />
Gedanken zu machen, lohnt sich<br />
nicht nur für ein Kleinunternehmen, sondern für<br />
Werkstätten jeder Größenordnung. Denn als<br />
Dienstleister leben sie ja vor allem davon, die Arbeitsleistung<br />
ihrer Mitarbeiter zu verkaufen. Besondere<br />
Aufmerksamkeit verdient der Punkt auf<br />
Rang zwei, nämlich der Wunsch, mit Respekt behandelt<br />
zu werden. Dazu gehört mehr als ein angemessener<br />
Umgangston. Arbeitspsychologen<br />
betonen immer wieder, dass es Mitarbeitern darauf<br />
ankommt, dass sie selbst und ihre Leistungen<br />
wahrgenommen und anerkannt werden. Eine<br />
gute Führungskraft widmet jedem Einzelnen eine<br />
gesunde Dosis Aufmerksamkeit und registriert<br />
im Arbeitsalltag, was geleistet wird – und was<br />
nicht. Dass außergewöhnliche Leistungen bemerkt<br />
und gelobt werden, sollte eigentlich eine<br />
Selbstverständlichkeit sein. Doch obwohl echtes<br />
und verdientes Lob zu den stärksten und dazu<br />
noch kostenlosen Motivatoren zählt, halten sich<br />
die meisten Chefs damit zurück. Sie kritisieren<br />
lieber, wenn einmal etwas nicht wie gewünscht<br />
klappt. Dass dies dem Betriebsklima wenig zuträglich<br />
ist, liegt auf der Hand.<br />
„WORK-LIFE-BALANCE“ IST EIN<br />
BEDEUTENDER MOTIVATIONSFAKTOR<br />
Eine weitere wirkungsvolle Möglichkeit, jedem<br />
Mitarbeiter angemessene Aufmerksamkeit zu<br />
widmen, bietet ein jährliches oder halbjährliches<br />
Mitarbeitergespräch, das jenseits des Werkstatttrubels<br />
durchgeführt wird (siehe Kasten: „Reden<br />
und reden lassen“). Bei diesem Personalgespräch<br />
lässt sich auch gut herausfinden, was für den<br />
einzelnen Mitarbeiter besonders wichtig ist.<br />
„Work-Life-Balance“ heißt das Schlagwort für<br />
die gesunde Mischung aus Arbeit und Freizeit,<br />
die laut Mercer-Studie ebenfalls zu den bedeutendsten<br />
Motivationsfaktoren zählt. Die optimale<br />
Work-Life-Balance sieht jedoch für jeden<br />
Mitarbeiter anders aus. Ein junger Familienvater<br />
hat hier andere Präferenzen als ein älterer<br />
Arbeitnehmer, der kurz vor der Rente steht. Ein<br />
Mechatroniker, der gerade ein Haus baut, tickt<br />
anders als sein Kollege, der von einer Weltreise<br />
mit dem Motorrad träumt. Aus diesem Grund<br />
finden sich auch flexible Arbeitszeitmodelle unter<br />
den Spitzenreitern der Mercer-Liste. Unter-<br />
nehmer, die ihre Mitarbeiter – soweit betrieblich<br />
möglich – dabei unterstützen, ihre persönlichen<br />
Wünsche und Ziele zu realisieren, brauchen sich<br />
um deren Motivation und Loyalität meist keine<br />
Sorgen zu machen. Auch Weiterbildungsmaßnahmen<br />
können sehr motivierend wirken. Da<br />
ein mittelständischer Betrieb nicht allzu viele<br />
Führungspositionen und Aufstiegsmöglichkeiten<br />
bieten kann, sollte der Inhaber darauf achten,<br />
dass seine Mitarbeiter sich zumindest fachlich<br />
weiterentwickeln können – was letztlich ja<br />
auch dem Betrieb zugutekommt.<br />
Die Bedürfnisse der Mitarbeiter herauszufinden<br />
und zu befriedigen, ist allerdings nicht die vorrangige<br />
Aufgabe einer Führungskraft. Sie muss<br />
natürlich die Bedürfnisse des Unternehmens<br />
vermitteln und dafür sorgen, dass die Arbeit<br />
bestmöglich erledigt wird. Aber auch das kann<br />
man auf verschiedene Art und Weise tun. Da-<br />
REDEN UND REDEN LASSEN<br />
FÜNF TIPPS FÜR ERFOLGREICHE MITARBEITERGESPRÄCHE<br />
BRANCHE<br />
bei allein mit Druck zu arbeiten, ist nicht sinnvoll.<br />
Denn Druck führt zu Stress und Stress<br />
macht krank. Auch unpassende Bemerkungen<br />
und Wutausbrüche führen mittel- und langfris -<br />
tig nicht zu besseren Leistungen. Letztlich ist<br />
die Persönlichkeit des Chefs ausschlaggebend.<br />
Er prägt den Ton und die Zusammenarbeit im<br />
Unternehmen – und das umso stärker, je kleiner<br />
das Team ist. Wer berechenbar, konsequent<br />
und fair agiert, Zusagen einhält und sich<br />
bemüht, den ganzen Menschen und nicht allein<br />
die Arbeitskraft zu sehen, ist mit sehr hoher<br />
Wahrscheinlichkeit ein Chef, für den man gerne<br />
arbeitet. „Das, was ich von meinen Mitarbeitern<br />
erwarte, lebe ich selbst vor“, sagt Ludger<br />
Monz abschließend. „Dazu gehört für mich, dass<br />
ich bei unangenehmeren Arbeiten und Arbeitszeiten<br />
genauso dabei bin, wie ich das von<br />
meinen Mitarbeitern erwarte.“ ⊳<br />
Selbst in Kleinstbetrieben sollte sich der Chef mindestens einmal im Jahr mit jedem Mitarbeiter in<br />
Ruhe hinsetzen und ein Mitarbeitergespräch führen. Dazu fünf Tipps:<br />
1. Bereiten Sie sich auf das Gespräch vor, indem Sie sich Gedanken über die Leistungen des<br />
Mitarbeiters, seine Stärken und Schwächen machen.<br />
2. Stimmen Sie den Termin mit Ihrem Mitarbeiter zehn bis zwölf Tage vorher ab und reservieren<br />
Sie dafür mindestens 30 Minuten ungestörte Zeit.<br />
3. Achten Sie darauf, das Gespräch wertschätzend zu führen: Ein Dankeschön für die Leistungen des<br />
Mitarbeiters bildet einen guten Einstieg. Loben Sie besonderen Einsatz, sprechen Sie aber auch an,<br />
was in den vergangenen Monaten nicht gut gelaufen ist und wo der Mitarbeiter Defizite hat. Sinnvoll<br />
ist es, in diesem Gespräch auch gleich Weiterbildungsmaßnahmen festzulegen.<br />
4. Lassen Sie auch Ihren Mitarbeiter zu Wort kommen – und hören Sie ihm gut zu, um die wichtigen<br />
Botschaften wahrzunehmen. Um den Mitarbeiter zum Sprechen zu bringen, eignen sich folgende<br />
Fragen: Wie beurteilen Sie Ihre Leistungen im letzten Jahr? Was mögen Sie an Ihrer jetzigen Stelle<br />
besonders gern? Was weniger? Wo möchten Sie beruflich in drei oder fünf Jahren sein?<br />
5. Über etwaige Lohn- oder Gehaltserhöhungen, Prämien oder Sonderzulagen sollte natürlich auch<br />
gesprochen werden. Doch bei einem Zufriedenheitsgespräch sollte nicht nur das Finanzielle im<br />
Vordergrund stehen! ⊳<br />
<strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong> | 11
PORTRÄT<br />
INGENIEURBÜRO ANDREAS<br />
SCHERSCHEL<br />
INFORMATION<br />
Ingenieurbüro Andreas Scherschel<br />
Inhaber: Andreas Scherschel<br />
Bonner Str. 126<br />
50968 Köln<br />
Tel.: 0221-385993<br />
info@scherschel.com<br />
www.scherschel.com<br />
Schon seit 1992 führt der 47-jährige, ehemalige TÜV Rheinland-<br />
Angestellte Dipl.-Ing. Andreas Scherschel das von ihm gegründete Unternehmen<br />
als <strong>GTÜ</strong>-Vertragspartner in Köln. „Ich wollte möglichst<br />
schnell in die Selbstständigkeit. Die zu der Zeit gerade etablierte <strong>GTÜ</strong> war<br />
für mich die große Chance. Den Schritt habe ich bis heute nicht bereut“, so<br />
Scherschel. 1996 bezog das Unternehmen an einer der großen Hauptverkehrsadern<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft des Großmarkts in der Südstadt<br />
einen neuen Standort mit Prüfstelle für Pkw, Lkw und Motorräder.<br />
VERLAGERUNG DES PRÜFVERFAHRENS IN DIE WERKSTÄTTEN<br />
Die Situation in Großstädten wie Köln unterscheidet sich im Gegensatz zu<br />
eher ländlichen Regionen durch die relativ hohe Dichte von Kfz-Werkstätten<br />
und auch von namhaften Prüfstationen aller Art. In der Folge hat<br />
sich das tägliche Prüf-Verfahren von der eigentlichen Prüfstelle in eine<br />
ansehnliche Zahl von Werkstätten verlagert. Scherschel: „In der Prüfstelle<br />
selbst ist nur noch ein Prüfer tätig, der durchschnittlich 15 Durchgänge,<br />
davon drei bis vier Lkw, pro Tag erledigt. Die anderen sieben – mich<br />
eingeschlossen – sind fast ausschließlich bei unseren Kunden in den Werk-<br />
12 | <strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong><br />
SERVICE NACH MASS<br />
VON EDGAR KRAUSE<br />
Die <strong>GTÜ</strong>-Prüfstelle an der<br />
Bonner Straße in Köln.<br />
Das Kölner Ingenieurbüro Andreas Scherschel arbeitet seit mehr als<br />
20 Jahren erfolgreich mit Werkstätten zusammen.<br />
stätten im Einsatz. Das bedeutet, etwa 85 Prozent unseres<br />
Prüf umsatzes wird außerhalb der Prüfstation erledigt“.<br />
Während die Terminplanung in den Werkstätten auch dort<br />
koordiniert wird, werden in der <strong>GTÜ</strong>-Prüfstelle grundsätzlich<br />
alle Kunden ohne Voranmeldung oder Termin empfangen.<br />
Jeder Kunde kann während des Prüfverfahrens auf Wunsch<br />
dabei sein. Er kann aber auch sein Fahrzeug einfach abgeben<br />
und später wieder abholen.<br />
Auf einer Fläche von 1.500 Quadratmetern befinden sich die<br />
25 Meter lange Prüfhalle sowie Wartezonen für Kunden und<br />
ihre Fahrzeuge. Mit derzeit sieben Prüfingenieuren werden<br />
gesetzliche und sonstige Prüfungen durchgeführt sowie<br />
Gutachten erstellt. Den Schadensbereich betreuen zwei für<br />
Kfz-Schäden und -bewertung nach DIN EN ISO/IEC 17024<br />
zertifizierte Sachverständige. Im Verwaltungsbereich verfolgen<br />
drei Mitarbeiterinnen die intensiv gestaffelten Kunden-<br />
Terminpläne und sorgen auch bei kurzfristigen Änderungen<br />
beziehungsweise Anfragen für möglichst reibungslose
Fotos: © Edgar Krause<br />
Der Prüfer bei<br />
seiner Arbeit.<br />
Blick auf die 25 Meter<br />
lange Prüfbahn.<br />
Der Verwaltungsbereich mit<br />
Kundenempfang.<br />
Abläufe. Darüber hinaus werden Kunden empfangen<br />
und betreut nach der Devise: „Freundlichkeit<br />
ist unsere Stärke.“<br />
Neben den Hauptuntersuchungen für Pkw, Lkw<br />
und Motorräder nach § 29 StVZO, die etwa zwei<br />
Seit 1992 arbeitet Andreas Drittel des Umsatzes ausmachen, bietet Scher-<br />
Scherschel erfolgreich schel auch UMA (Untersuchung Motormanage-<br />
als <strong>GTÜ</strong>-Partner in Köln. ment, Abgas), Sicherheitsprüfung, Änderungsabnahme,<br />
Untersuchung von Fahrzeugen zur<br />
Personenbeförderung (BOKraft), Abnahme von Fahrzeugen mit Flüssiggas<br />
einschließlich Wohnmobilen, Einstufung von Oldtimern nach § 21c StVZO,<br />
Schadens- und Wertgutachten, Beweissicherung, Zustandsbericht, Kauf- und<br />
technische Beratung an. Die Qualität der abgelieferten Arbeiten konnte Scherschel<br />
bereits vor einiger Zeit unter Beweis stellen. Der WDR hat 2009 für die<br />
Fernsehsendung <strong>Service</strong>zeit Mobil unter dem Motto „Wir prüfen die Prüfer“<br />
bei allen Kfz-Prüfstellen im Kölner Raum einen anonymen Test mit entsprechend<br />
vorbereiteten Fahrzeugen und versteckter Kamera durchführen lassen.<br />
Scherschel: „Wir haben dabei als beste Prüfstelle abgeschnitten“. ⊳<br />
„WIR BRAUCHEN KEINE MEISTER-HU –<br />
DAS INGENIEURBÜRO SCHERSCHEL IST<br />
IMMER FÜR UNS DA“<br />
ZUSAMMENARBEIT SEIT ÜBER 20 JAHREN<br />
PORTRÄT<br />
Holger Parsch betreibt seit 1989 sehr erfolgreich eine freie<br />
Werkstatt mit aktuell neun Mitarbeitern in Köln-Bickendorf.<br />
Autofahrer aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet bilden<br />
seine Stammkundschaft, aber auch Vielen von weiter her ist<br />
der Weg nicht zu weit, schätzen sie doch den persönlichen<br />
<strong>Service</strong> und die Qualität der abgelieferten Arbeit in diesem<br />
Familienbetrieb.<br />
Holger Parsch:<br />
„Die langjährige<br />
partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit<br />
hat bei uns zu einer<br />
höheren Kundenzufriedenheit<br />
geführt.“<br />
Seit 1992 arbeitet die Firma Parsch mit der <strong>GTÜ</strong> partnerschaftlich<br />
zusammen. Hauptgründe für die gute Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>GTÜ</strong>-Partner Ingenieurbüro Scherschel sind<br />
laut Holger Parsch vor allem neben der persönlichen<br />
Vertrauensbasis die tägliche Anwesenheit des Prüfers sowie<br />
die zeitliche Flexibilität: „Das Ingenieurbüro Scherschel ist<br />
immer für uns da.“<br />
Von dem seitens des ZDK angekündigten Konzept einer<br />
„Meister-HU“ – Hauptuntersuchung im Meisterbetrieb – hält<br />
Holger Parsch rein gar nichts: „Um die Qualität im Prüfungswesen<br />
ist es aktuell doch bestens bestellt. Warum sollte man<br />
das ändern? Die Unabhängigkeit der Prüfer externer Organisationen<br />
wie der <strong>GTÜ</strong> sorgt für einen einheitlich hohen Qualitätsstandard.<br />
Darüber hinaus würden die Anforderungen<br />
einer Meister-HU einen unangemessen hohen zeitlichen und<br />
finanziellen Aufwand im Hinblick auf Qualifikation und<br />
permanenter Weiterbildung für die betroffene Werkstatt<br />
bedeuten“.<br />
Die Firma Parsch arbeitet seit mehr als 20 Jahren<br />
partnerschaftlich mit der <strong>GTÜ</strong> zusammen.<br />
<strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong> | 13
BRANCHE<br />
ERFOLGREICH AUSBILDEN<br />
VON EVA ELISABETH ERNST<br />
14 | <strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong><br />
Der Sprung von der<br />
Schule in den Berufsalltag<br />
ist für die jungen<br />
Auszubildenden gewaltig.<br />
Die Ausbildung junger Menschen ist eine Investition in die Zukunft – und immer auch eine Heraus -<br />
forderung. Dabei ist die persönliche Kompetenz des Ausbilders genauso wichtig wie sein Fachwissen.<br />
Exakt 250 junge Menschen bildet die die ahg Autohandelsgesellschaft<br />
mit Hauptsitz in Horb am Neckar derzeit<br />
aus. Davon 100 in kaufmännischen Berufen und 150 in<br />
der Werkstatt, wo sie Lackierer, Mechatroniker für Pkw,<br />
Motorrad oder Karosserieinstandsetzung lernen. „Bei uns<br />
schließen alle Auszubildenden ihre Ausbildung erfolg reich ab“,<br />
sagt Personalleiter Daniel Weile. Dafür sorgen nicht zuletzt ein<br />
GUTER START<br />
DER ERSTE EINDRUCK ZÄHLT: FÜNF TIPPS, WIE DER ERSTE<br />
AUSBILDUNGSTAG GELINGT.<br />
1. Nehmen Sie sich genügend Zeit, den neuen Azubi persönlich zu begrüßen, ihm auf<br />
einem ersten Rundgang den Betrieb zu zeigen und die Kollegen vorzustellen.<br />
2. Machen Sie ihn nicht nur mit dem Werkstattteam bekannt, sondern mit allen Personen<br />
des Unternehmens, mit denen er im Laufe seiner Ausbildung in Kontakt kommen wird.<br />
In einem kleineren Betrieb sollte er allen Mitarbeitern vorgestellt werden.<br />
3. Erklären Sie ihm sämtliche Regelungen der Zusammenarbeit im Unternehmen.<br />
Vermitteln Sie ihm klar, aber freundlich, welches Verhalten von einem Azubi erwartet<br />
wird.<br />
4. Weisen Sie dem Azubi einen Spind zu und versorgen Sie ihn mit seiner Arbeitskleidung.<br />
5. Benennen Sie einen dafür besonders geeigneten Meister oder Gesellen, der dem Azubi in<br />
den ersten Wochen als direkter Ansprechpartner zur Seite steht. ⊳<br />
interner Schulungsplan, der sich am Lehrplan für die<br />
Berufsschule orientiert, ein ausgefeiltes Beurteilungssystem<br />
sowie Belohnungen. Lassen die Leistungen eines agh-<br />
Azubis in der Berufsschule oder bei der Zwischenprüfung<br />
dennoch zu wünschen übrig, wird überprüft, ob dies auf<br />
mangelnden Lerneinsatz oder tatsächliche Defizite zurückzuführen<br />
ist. „Bei Schwächen organisieren wir Förderunterricht<br />
oder stellen einen Paten aus dem Betrieb zur Seite,<br />
der dem Azubi dabei hilft, das Lernpensum zu bewältigen“,<br />
erklärt Weile. „Wir unterstützen unsere Azubis und<br />
kümmern uns um sie – auch bei persönlichen Problemen.“<br />
SCHLÜSSELPERSON FÜR AUSBILDUNGSERFOLG<br />
Schlüsselpersonen für den Erfolg der Ausbildung in der<br />
Werkstatt sind die Meister, bei denen die Azubis den praktischen<br />
Teil ihrer Ausbildung absolvieren. „Wir schulen alle<br />
Meister, die ausbilden, in einem Seminar namens ,Fit für die<br />
Ausbildung‘, das von einer externen Referentin durchgeführt<br />
wird“, berichtet der ahg-Personalleiter. „Das trägt viel<br />
dazu bei, dass nicht nur das fachliche, sondern auch das<br />
persönliche Miteinander gut funktioniert.“ Nach dem<br />
altbekannten Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ zu<br />
agieren, ist heute nicht mehr empfehlenswert. Ein Ausbilder<br />
wird von jungen Leuten nicht deshalb akzeptiert, weil<br />
er der Chef ist, sondern aufgrund seiner fachlichen und<br />
persönlichen Autorität. Und die kann nicht eingefordert<br />
werden, sondern muss dem Werkstattinhaber oder dem aus-<br />
Fotos: © Karin & Uwe Annas/Fotolia (S. 12), ahg Autohandelsgesellschaft (S. 13)
ildenden Meister von den jungen Leuten entgegengebracht<br />
werden. Dies gelingt durch das Fachwissen, aber auch durch<br />
das Verhalten in der täglichen Zusammenarbeit. Einem<br />
Azubi klipp und klar zu vermitteln, was von ihm erwartet<br />
wird und was ganz und gar nicht geht, zählt zu den<br />
Aufgaben des Ausbilders.<br />
INNERBETRIEBLICHE SPIELREGELN FÜR<br />
DAS GESAMTE TEAM<br />
Punkte mit hohem Klärungsbedarf sind meist die äußere Erscheinung,<br />
das Verhalten gegenüber Kunden und Kollegen,<br />
Pünktlichkeit sowie natürlich auch die Art und Weise, wie<br />
die Aufgaben erledigt werden. Die Hintergründe für die<br />
innerbetrieblichen Spielregeln sollten in aller Ruhe erklärt,<br />
möglichst sachlich begründet werden und für das gesamte<br />
Team gelten.<br />
Gerade in den ersten Tagen der Ausbildung werden entscheidende<br />
Weichen gestellt. Die ahg Autohandelsgesellschaft<br />
beispielsweise veranstaltet für ihre Azubis Einführungstage,<br />
in denen die wichtigsten Punkte vermittelt werden. Bei kleineren<br />
Betrieben trägt besonders der Meister viel zu einem<br />
gelungenen Start bei (siehe Kasten). Denn der Sprung von<br />
der Schule in den Berufsalltag ist gewaltig – auch wenn sich<br />
manche Azubis besonders cool geben. Die meisten Jugendlichen<br />
werden heute zur Selbstständigkeit erzogen und lernen,<br />
Dinge infrage zu stellen. Und das tun sie auch während<br />
der Ausbildung. Ausbilder sind daher heute stärker als früher<br />
gefordert, zu erklären und zu begründen. Das dauert natürlich<br />
länger als eine kurz geblaffte Anweisung. Als Lohn der Mühe<br />
winkt allerdings ein Mitarbeiter, der mitdenkt und nicht nur<br />
stur Anweisungen ausführt. Dass Fehlverhalten umgehend<br />
und offen angesprochen wird, gehört allerdings auch dazu.<br />
Denn ein Ausbilder, der seiner Vorbildrolle gerecht wird, kann<br />
nun mal kein Kumpel sein. ⊳<br />
BRANCHE<br />
„Ihr Vertrauen<br />
verdienen – jeden Tag!“<br />
ist das Motto der ahg.
TIPP<br />
MEHR VORSICHT IM NETZ<br />
VON HANNA STURM UND SYLKE BUB<br />
Das Bundeskriminalamt warnt vor steigender Internetkriminalität.<br />
So können Werkstätten die größten Sicherheitslücken schließen.<br />
Kunden werben, Ersatzteile ordern<br />
oder Bankgeschäfte erledigen –<br />
auch für Werkstätten läuft heutzutage<br />
nichts mehr ohne Internet. Das haben<br />
auch Kriminelle erkannt und gehen<br />
immer häufiger im World Wide Web auf<br />
Beutezug. In einem aktuellen Lagebericht<br />
warnt das Bundeskriminalamt vor zunehmenden<br />
Fällen von Internetkriminalität.<br />
Für Werkstätten bedeutet das eine<br />
große Gefahr, denn auf ihren Servern sind<br />
vertrauliche Daten von Kunden, Herstellern<br />
und Mitarbeitern gespeichert. Eine<br />
Sicherheitslücke kann nicht nur einen<br />
großen finanziellen Schaden bedeuten,<br />
sondern auch den Ruf der Werkstatt und<br />
das Vertrauen der Kunden zerstören. Das<br />
sollte jeder Werkstattmitarbeiter wissen:<br />
Behörden, Banken, Versicherungen oder<br />
seriöse Einkaufsplattformen fragen niemals<br />
per Telefon oder E-Mail nach Passwörtern<br />
oder TAN-Nummern. Besonderes<br />
Misstrauen ist außerdem angebracht,<br />
wenn E-Mails von unbekannten Absendern<br />
ankommen. Öffnen Sie keine Dateianhänge<br />
in E-Mails, die Ihnen unaufgefordert<br />
zugeschickt wurden. Klicken Sie<br />
nicht auf Links, die in der E-Mail enthalten<br />
sind und antworten Sie nicht auf<br />
solche E-Mails. All das sind Versuche<br />
krimineller Hacker, über sogenannte<br />
Schadprogramme an sensible Daten zu<br />
gelangen oder finanziellen Schaden zuzufügen.<br />
16 | <strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong><br />
Nutzen Sie sowohl eine Firewall als auch<br />
einen Virenscanner. Bei beiden handelt es<br />
sich um Software, die beispielsweise im<br />
Computerfachhandel gekauft und recht<br />
einfach selbst installiert werden kann.<br />
Computerzeitschriften veröffentlichen<br />
regelmäßig Tests über die aktuellen<br />
Firewalls und Virenscanner.<br />
FIREWALL UND VIRENSCANNER SIND<br />
UNVERZICHTBAR<br />
Firewalls schützen den Computer vor<br />
unerwünschten Zugriffen durch Fremde<br />
von außen. Sie verhindern, dass sich<br />
Kriminelle Zugriff auf den Computer verschaffen<br />
und Daten ausspionieren oder<br />
Schadprogramme installieren. Jede Einstellung<br />
der Firewall, die vom Standard,<br />
den die Software vorgibt, abweicht,<br />
sollte unbedingt von einem Fachmann<br />
vorgenommen werden. So verhindern Sie,<br />
dass Sie aus Versehen eine Sicherheitslücke<br />
hervorrufen.<br />
Virenscanner überprüfen den Computer<br />
auf Schadprogramme, wie zum Beispiel<br />
sogenannte Trojaner, die den Benutzer<br />
ausspionieren und sensible Daten an den<br />
Hacker weiterleiten. Die Software prüft in<br />
regelmäßigen Abständen automatisch<br />
alle Programme und Dateien auf dem<br />
Computer. Außerdem findet bei jeder<br />
Speicherung von Daten auf der Festplatte<br />
des Computers eine Prüfung statt.<br />
Virenscanner müssen unbedingt immer<br />
auf dem aktuellen Stand sein, sonst sind<br />
sie verhältnismäßig nutzlos. Alle Hersteller<br />
bieten automatische Aktualisierungsverfahren<br />
an, die Sie auch zwingend<br />
verwenden sollten. Virenscanner werden<br />
üblicherweise alle vier bis zwölf Stunden<br />
aktualisiert – je kürzer das Intervall ist,<br />
des to besser.<br />
Halten Sie auch Ihr Betriebssystem und<br />
die installierten Programme immer auf<br />
dem aktuellen Stand. Die Hersteller<br />
liefern regelmäßig Aktualisierungen, mit<br />
denen nicht nur neue Funktionen ausgeliefert,<br />
sondern auch Programmfehler<br />
bereinigt und Sicherheitslücken geschlossen<br />
werden. In der Regel gibt es die<br />
Möglichkeit der automatischen Aktualisierung.<br />
Wer ganz sicher sein möchte,<br />
nutzt Programme, die sowohl das<br />
Betriebssystem als auch die installierten<br />
Programme auf Aktualität überprüfen und<br />
aktiv informieren, wenn ein Hersteller<br />
eine neuere Version zur Verfügung stellt<br />
(zum Beispiel www.secunia.com).<br />
Absolute Sicherheit gibt es im Internet<br />
nie. Mit dem Einhalten dieser Regeln<br />
können Sie das Risiko aber auf ein<br />
Minimum reduzieren. ⊳<br />
IN KÜRZE<br />
FÜNF REGELN FÜR<br />
COMPUTERSICHERHEIT:<br />
1. Spielen Sie immer alle verfügbaren<br />
Betriebssystem-Updates ein.<br />
2. Öffnen Sie keine Dateianhänge, die Sie<br />
nicht angefordert haben.<br />
3. Benutzen Sie immer ein Virenschutz -<br />
programm mit aktueller Virendatenbank.<br />
4. Verwenden Sie eine Firewall.<br />
5. Verwenden Sie starke Passwörter, die<br />
aus einer Kombination von Buchstaben,<br />
Zahlen und Sonderzeichen bestehen<br />
– und geben Sie niemals Ihre Passwörter,<br />
PINs oder TANs per Telefon oder E-Mail<br />
weiter.<br />
Foto: © Amir Kaljikovic/Fotolia
Foto: © il-fede/Fotolia<br />
Umpteen very schizophrenicDogs grew<br />
up one pawnbroker sacrificed subways<br />
VON VORNAME NAME<br />
Awanzighrysanthemums bought two fountains.<br />
One bourgeois elephant abused<br />
wart hogs. Jupiter bought one speedy<br />
pawnbroker, then Kermit fights Mercury. Five<br />
lampstands gossips, because the putrid cat<br />
marries umpteen dwarves, yet Tokyo laughed.<br />
Silly lampstands partly annoyingly tickled one<br />
off umpteen obese Jabberwockies. Two quixotic<br />
dogs marries Mercury. The bourgeois elephants<br />
lamely abused two irascible Jabberwockies.<br />
The Macintosh auctioned off pawnbrokers,<br />
because umpteen mostly bourgeois<br />
sheep kisses Springfield. One mat untangles<br />
sheep, although two dogs ran away. The dwarf<br />
sacrificed five schizophrenic Macintoshes. Darin<br />
almost quickly telephoned fountains, yet five<br />
obese wart hogs bought two extremely pur-<br />
ple poisons, then fountains grew up, although<br />
Santa Claus schizophrenic Macintosh noisily<br />
perused Minone progressive mat, and Paul quiSpeedy<br />
fountains bought five silly tickets. Televiily<br />
kisses the botulism.<br />
ZWISCHENHEAD BLINDTEXT EINZEILIG<br />
One progressive aardvark fights umpteen lampstands.<br />
Five televisions mostly drunkenly tickled<br />
Darin, because one slightly quixotic sheep<br />
ran away easily, however two subways gossips.<br />
Umpteen cats mostly comfortably tastes umpteen<br />
angst-ridden elephants fights two fountains,<br />
because umpteen irascible Klingons gossips<br />
noisily. Sheep auctioned off one poison.<br />
Mark easily auctioned off quixotic dogs, yet one<br />
subway perused two cats. ⊳<br />
TIPP<br />
Umpteen schizoph<br />
dogs grew up one<br />
VON VORNAME NAME<br />
Bwanzighrysanthemums bought two fountains.<br />
One bourgeois elephant abused<br />
wart hogs. Jupiter bought one speedy<br />
pawnbroker, then Kermit fights Mercury. Five<br />
lampstands gossips, because the putrid cat marries<br />
umpteen dwarves, yet Tokyo laughed. Silly<br />
lampstands partly annoyingly tickled one off<br />
umpteen obese Jabberwockies. Two quixotic<br />
dogs marries Mercury. The bourgeois elephants<br />
lamely abused two irascible Jabberwockies. The<br />
Macintosh auctioned off pawnbrokers, because<br />
umpteen mostly bourgeois sheep kisses<br />
Springfield. One mat untangles sheep, although<br />
two dogs ran away. The dwarf sacrificed five<br />
schizophrenic Macintoshes. Darin almost quickly<br />
telephoned fountains, yet five obese wart<br />
hogs bought. ⊳<br />
DIE UMWELT SCHONEN UND SPAREN<br />
VON HANNA STURM<br />
Umpteen very schizophrenicDogs grew up one pawnbroker<br />
Ein Ratgeber des bayrischen Umweltministeriums gibt Tipps, wie Kfz-Werkstätten mehr für ihre<br />
sacrificed Umweltbilanz tun subways können – was Umpteen auch mit finanziellen pawnbrokers<br />
Vorteilen verbunden ist.<br />
VON VORNAME NAME<br />
Wer sparsam mit Ressourcen umgeht,<br />
schont nicht nur die Umwelt, sondern<br />
erzielt auch finanzielle Vorteile. Denn<br />
mit entsprechenden Maßnahmen – etwa für mehr<br />
Energieeffizienz – können Werkstätten ihre betriebliche<br />
Kostensituation positiv beeinflussen.<br />
Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt,<br />
Gesundheit und Verbraucherschutz gibt auf<br />
einem Informationsportal Tipps, wie Kfz-<br />
Betriebe ihre Energiebilanz verbessern können.<br />
Ein großes Potenzial für Einsparung bietet die<br />
Heizanlage, die etwa 30 bis 50 Prozent der<br />
Gesamtenergiekosten verursacht. Wenn Werkstattbetreiber<br />
auf eine moderne Wärmedämmung<br />
von Wänden, Decken, Türen und Fenstern achten,<br />
können sie die Heizkosten halbieren. Ein weiterer<br />
Vorteil: Für solche Maßnahmen können<br />
Werkstätten staatliche Fördermaßnahmen in<br />
Anspruch nehmen. Ein weiterer wichtiger Aspekt<br />
für eine bessere Energiebilanz ist die räumliche<br />
Trennung von Büro und Werkstatt. Denn die<br />
körperlich anstrengende Arbeit in der Werkstatt<br />
erfordert eine andere Temperatur als die sitzende<br />
Tätigkeit am Computer.<br />
TEURE LECKS IN DRUCKLUFTLEITUNGEN<br />
Druckluftkompressoren finden sich in jeder Werkstatt<br />
und auch sie bieten ein großes Potenzial für<br />
Energieeinsparung. Grundsätzlich sollten die<br />
Geräte so eingestellt werden, dass sie nur den<br />
maximal benötigten Druck produzieren und nicht<br />
darüber hinaus arbeiten. Im Bereich zwischen<br />
sechs und zehn Bar bedeutet ein Bar mehr Druck<br />
schon ein Plus von sieben bis zehn Prozent<br />
Stromverbrauch. Außerdem sollten Werkstattleiter<br />
regelmäßig das Verteilernetz auf Leckagen<br />
überprüfen. In vielen Betrieben geht knapp die<br />
Hälfte der Luft über undichte Stellen verloren.<br />
Schon ein stecknadelgroßes Loch kann im Jahr<br />
zusätzliche Kosten von 260 Euro verursachen.<br />
Ein weiterer Ansatzpunkt für Energieeffizienzmaßnahmen<br />
sind die Lüftungsanlagen. In<br />
vielen Fällen sind die Lüftungen für eine maximale<br />
Auslastung dimensioniert. Hier ist zu<br />
prüfen, ob die Drehzahl der Lüfter und die<br />
bewegte Luftmenge dem tatsächlichen Bedarf<br />
angepasst werden kann. Auch die Einhausung<br />
der Anlagen reduziert die Absaugluftmenge deutlich.<br />
Positiv wirkt sich zudem ein Luftvorwärmer<br />
im Luftkanal der Lackierkabine aus: Dieser nutzt<br />
die Restwärme der verbrauchten Luft, um die frische<br />
vorzuwärmen. So wird weniger Energie<br />
benötigt, um die Frischluft auf die benötigte<br />
Temperatur zu bringen.<br />
Auch kleine Teile können eine große Auswirkung<br />
haben: So brauchen LED-Lampen 90 Prozent<br />
weniger Strom als herkömmliche Glühlampen<br />
und sind genauso hell. Bei Elektromotoren<br />
lohnt sich der Blick auf die Energieeffizienzklasse,<br />
die Mehrkosten beim Kauf amortisieren<br />
sich bereits nach wenigen Jahren. Außerdem<br />
gibt es für die Anschaffung von energiesparenden<br />
Pumpen Fördergelder. Grundsätzlich gilt<br />
für alle in der Werkstatt oder im Büro verwendete<br />
Technik: möglichst modern und möglichst<br />
energieeffizient. ⊳<br />
<strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong> | 17
SERVICE<br />
Ein zufriedener Kunde wird gern zu<br />
einem Stammkunden werden.<br />
ZUFRIEDENE KUNDEN KOMMEN WIEDER<br />
VON HANNA STURM<br />
Stammkunden sind wichtig für das Überleben einer Kfz-Werkstatt. Rundumservice, saisonale<br />
Angebote, freundliche und kompetente Kommunikation sind der Schlüssel zu zufriedenen Kunden.<br />
18 | <strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong><br />
Der Fahrzeugbestand wächst nur noch marginal und<br />
die Werkstattkontakte eines Autobesitzers nehmen<br />
ab – in dieser Situation ist es für Kfz-Betriebe enorm<br />
wichtig, ihre Bestandskunden zu halten. „Neue Kunden zu<br />
gewinnen ist um ein Vielfaches teurer, als Stammkunden zu<br />
binden“, weiß Erwin Wagner, Inhaber der mdw* Marketing -<br />
agentur für die Automobilwirtschaft. Wer das nicht schaffe,<br />
werde in naher Zukunft enorme Probleme bekommen,<br />
prognostiziert der Berater.<br />
Natürlich gibt es Gründe für einen Wechsel des Kfz-Betriebes,<br />
den die Werkstattmitarbeiter nicht beeinflussen können,<br />
wie etwa Umzug oder der Kauf einer anderen Automarke.<br />
„Doch wichtige Ursachen sind im Umgang mit dem Kunden<br />
zu finden“, sagt Wagner. Viele Werkstätten verlieren Kunden,<br />
weil die Autobesitzer sich nicht gut aufgehoben fühlen oder<br />
weil sie eine vermeintlich günstigere Alternative suchen. Genau<br />
hier können die Werkstattbetriebe ansetzen. Aber wie?<br />
DIE WÜNSCHE DER KUNDEN KENNEN<br />
Das Schlüsselwort heißt Kundenzufriedenheit. „Im Prinzip<br />
ist das ganz einfach: Seriosität, Qualität, Freundlichkeit und<br />
Preiswürdigkeit sind die wichtigsten Punkte für glückliche<br />
Kunden“, sagt Wagner. Außerdem müssen Werkstätten möglichst<br />
genau wissen, was ihre Kunden wollen und wie sie
Fotos: © Uwe Annas/Fotolia (S. 18), © mdw* (S. 19)<br />
mit den angebotenen und erbrachten Leistungen zufrieden<br />
sind. Viele Automobilhersteller führen deshalb standardmäßig<br />
Kundenumfragen durch. „Freie Werkstätten können<br />
ihre eigenen Umfragen machen, etwa bei der Übergabe der<br />
Rechnung“, rät der <strong>Expert</strong>e. Wichtig sei, dass die<br />
Beantwortung für die Kunden so wenig Aufwand wie möglich<br />
bedeutet.<br />
Vor und während der Reparatur ist die offene Kommunikation<br />
wichtig, denn sie schafft Vertrauen. Deshalb macht es<br />
Sinn, das Fahrzeug vor der Reparatur oder Wartung<br />
gemeinsam mit dem Kunden zu checken und ihm die notwendigen<br />
Reparaturen zu erklären. Auch ein verbindlicher<br />
Kostenvoranschlag schafft Transparenz und Vertrauen.<br />
Eine weitere Möglichkeit der Kundenbindung sind zusätzliche<br />
Dienstleistungen und saisonale Angebote. „Im<br />
Autoservice bewährt haben sich etwa der Mietwagen zum<br />
Werkstattaufenthalt, ein Hol- und Bringservice oder Rädereinlagerung“,<br />
empfiehlt Wagner. Möglich sind auch<br />
Sicherheits checks, besondere Aktionen zum Jahreszeitenwechsel<br />
oder zur Urlaubszeit. Da Kunden gerne viel mit<br />
einem einzigen Aufwand erledigen, sollten sich Werkstätten<br />
möglichst breit aufstellen und auch Reifenservice, Glasreparatur,<br />
Unfallinstandsetzung, Fahrzeugreinigung oder<br />
alternative Reparaturmethoden wie Smart Repair anbieten.<br />
Für Werkstätten, die nicht alles selbst bewältigen können<br />
oder möchten, bieten sich Kooperationen an – beispielsweise<br />
mit einem Lackierer oder mit einem professionellen Fahrzeugaufbereiter,<br />
der bei Bedarf vor Ort ist, um das Kundenfahrzeug<br />
zu polieren. Oder der es bei der Werkstatt abholt<br />
und wieder hinbringt. Wichtig ist, dass die Leistungen für<br />
den Kunden „aus einem Guss“ sind und er nicht verschiedene<br />
Stellen anfahren muss.<br />
Auch kleine Geschenke oder Bonus-Rabatt-Aktionen sind<br />
eine Strategie, um Kunden möglichst langfristig zu binden.<br />
„Doch die persönliche Zuwendung ist immer noch das<br />
wichtigste Mittel“, betont der <strong>Expert</strong>e. ⊳<br />
Erwin Wagner betont<br />
die Wichtigkeit der<br />
persönlichen<br />
Zuwendung für die<br />
Kundenzufriedenheit.<br />
STRATEGIEN<br />
BESSERE KUNDENBINDUNG<br />
Freundlichkeit, Transparenz und Ehrlichkeit in<br />
der Kommunikation mit den Kunden.<br />
Guter <strong>Service</strong>: Seien Sie in Ihrer Terminplanung<br />
zuverlässig, machen Sie eine persönliche Fahrzeugübergabe<br />
mit dem Kunden, halten Sie ihn<br />
stets auf dem Laufenden und erklären Sie ihm<br />
am Schluss die Rechnung, möglichst alles<br />
durch die gleiche Person, die auch den Auftrag<br />
aufgenommen hat.<br />
Beantworten Sie Anfragen innerhalb von<br />
24 Stunden – zumindest mit dem Versprechen,<br />
sich schnellstmöglich darum zu kümmern.<br />
Führen Sie standardmäßig Nachbetreuung<br />
und Umfragen zu Kundenwünschen und<br />
Zufriedenheit ein.<br />
Erinnern Sie Ihre Kunden an Termine zur HU<br />
oder den Räderwechsel.<br />
Sommer-Angebot: professionelle Autoreinigung<br />
– „Frühjahrsputz“ – nach dem Winter,<br />
Klimaanlagencheck oder Überprüfung aller<br />
sicherheitsrelevanten Teile vor der Urlaubsreise.<br />
Dienstleistungen wie Hol- und Bringservice,<br />
Rädereinlagerung oder ein Mietwagen<br />
während der Reparatur.<br />
Personalisierte <strong>Service</strong>angebote: Fährt<br />
beispielsweise einer Ihrer Kunden einen älteren<br />
Diesel, machen Sie ihn auf die aktuellen<br />
Fördermöglichkeiten für die Partikelfilternachrüstung<br />
aufmerksam.<br />
BUCHTIPP<br />
AUTOHAUS UND WERKSTATT<br />
SERVICE<br />
Erwin Wagner,<br />
Inhaber der mdw*<br />
Marketingagentur<br />
für die Automobilwirtschaft,beschreibt<br />
in diesem<br />
Buch, warum die<br />
dauerhafte Bindung<br />
von Stammkunden<br />
für Kfz-Betriebe so<br />
essenziell ist, und gibt<br />
Tipps, wie Werkstätten<br />
dies erreichen können.<br />
Viele anschauliche Praxisbeispiele und praktische<br />
Checklisten runden das Informationsangebot ab. Das Buch<br />
ist erhältlich über www.springer-automotive-shop.de und<br />
kostet 23 Euro (zuzügl. MwSt.).<br />
<strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong> | 19
<strong>GTÜ</strong> TESTET<br />
SICHERER START IN DEN SOMMER<br />
VON HANS-JÜRGEN GÖTZ UND GUNNAR BEER<br />
16 Reifen der Dimension 195/65 R 15 im harten Praxistest der <strong>GTÜ</strong>-<strong>Expert</strong>en.<br />
In Werkstätten und Autohäusern ist es allerhöchste Zeit, die Autos der<br />
Kunden auf Sommerreifen umzurüsten. Autofahrer, die sich ent schließen,<br />
mit neuen Reifen in die Sommersaison zu starten, finden eine nahezu<br />
unüberschaubare Auswahl. Das gilt besonders für die Dimension 195/65 R<br />
15, die noch vor wenigen Jahren zur Grundaus rüstung sehr vieler Autos<br />
gehörte. Hier ist fachmännische Beratung angesagt. Die <strong>GTÜ</strong> leistet Hilfestellung<br />
und hat 16 Reifen dieser Größe einem harten Praxistest unterzogen.<br />
Erneut zeigt sich: Nicht der teuerste Reifen ist automatisch der beste.<br />
DUNLOP BLU-RESPONSE IST<br />
VERDIENTER TESTSIEGER<br />
Klarer Sieger mit dem <strong>GTÜ</strong>-Urteil „sehr empfehlenswert“<br />
ist der Dunlop Sport Blu-Response (338<br />
Euro für vier Reifen). Dieser Pneu glänzt mit dem<br />
absolut kürzesten Bremsweg auf nasser Strecke<br />
(siehe Ergebnistabelle). Zum Vergleich: Der ebenfalls<br />
leicht rollende, aber auch günstigere Nexen<br />
N blu Eco (298 Euro) braucht im Test aus Tempo<br />
100 ganze acht Meter mehr bis zum Stillstand.<br />
Auf Platz 2 landet der preiswerte Vredestein<br />
Sportrac 5 (296 Euro), der mit ebenfalls sehr homogenen<br />
Leistungen überrascht. Gegenüber dem<br />
Spitzenreiter fehlen jedoch ein paar Punkte beim<br />
20 | <strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong><br />
Nassbremsen und im Rollwiderstand. Vredestein gehört übrigens zu dem<br />
hierzulande noch weitgehend unbekannten Konzern Apollo, der mit dem<br />
neuen Alnac 4G (252 Euro) ebenfalls im Test vertreten ist. Mit guten Reserven<br />
im Nassen und gutem Bremsvermögen auf trockener Bahn genügt<br />
auch dieser Reifen den Anforderungen an die Fahrsicherheit. Die Handlingeigenschaften<br />
könnten etwas besser und der Rollwiderstand etwas<br />
geringer sein. Den dritten Platz darf sich der Continental Premium Contact<br />
5 (338 Euro) mit dem Goodyear Efficient-Grip Performance (328 Euro)<br />
FAZIT<br />
AUF LABELWERTE IST NICHT IMMER VERLASS<br />
Eine gewisse Entscheidungshilfe und auch Schutz vor qualitativ minderwertigen Reifen soll das<br />
Ende 2012 eingeführte Reifenlabel bieten. Der auffällige Aufkleber mit den drei Kategorien „Nass -<br />
griff“, „Rollwiderstand“ und „Geräusch-Emission“ kann aber auch zu Irritationen führen.<br />
Kein Hersteller will in den drei offensichtlichen Kriterien schlecht aussehen. Da ein guter Reifen<br />
jedoch weitaus mehr Ansprüche erfüllen muss und der Reifenhersteller die Einstufung selbst vornimmt,<br />
ist das Label als alleiniges Entscheidungskriterium kaum geeignet. Wirklichen Aufschluss<br />
über die Qualitäten eines Reifens liefert nur ein ausführlicher Reifentest. Insgesamt zwölf Versuche<br />
durchläuft ein Reifen im <strong>GTÜ</strong>-Test – darunter natürlich auch die Label-Kategorien. ⊳<br />
Foto: © <strong>GTÜ</strong>
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teilen. Der Conti ist einen Hauch resistenter gegen Aquaplaning und generell<br />
sehr gutmütig zu fahren, der Goodyear bremst dafür auf trockener<br />
Straße besser.<br />
BREITES MITTELFELD MIT GUTEN LEISTUNGEN<br />
Auf dem fünften Platz landet der ebenfalls neu entwickelte Bridgestone<br />
Turanza T001 (320 Euro*), der das Prädikat „sehr empfehlenswert“ mit<br />
erhöhtem Rollwiderstand nur um einen einzigen Punkt verfehlt.<br />
Ebenso viele Punkte erreicht der Hankook Kynergy Eco (332 Euro) mit<br />
einem Vorsprung in der Disziplin Rollwiderstand, die er jedoch durch<br />
etwas schlechtere Leistungen auf trockener Straße wieder verspielt.<br />
Knapp dahinter rangieren Nokian Line (274 Euro) und Semperit Speed-<br />
Life (298 Euro), wobei der Semperit in den Aquaplaningversuchen durch<br />
extrem gute Leistungen auffällt. Allerdings ist das Bremsvermögen auf<br />
nasser Straße alles andere als optimal. Unzureichend verzögern in dieser<br />
Disziplin auch der Letztplatzierte, Nankang XR 611 (242 Euro), und<br />
<strong>GTÜ</strong> TESTET<br />
der Falken Ziex ZE 914 Ecorum (300 Euro). Der Falken bekommt dank<br />
guter Umweltwerte und günstigem Preis eben noch so das Prädikat<br />
„empfehlenswert“ und mischt sich damit unter so bekannte Markenreifen<br />
wie Fulda EcoControl HP (306 Euro), Pirelli Cinturato P1 (320 Euro) und<br />
Michelin Energy Saver-Plus (356 Euro). Diese Reifen zeigen solide, wenn<br />
auch nur durchschnittliche Leistungen.<br />
Am Ende des Feldes finden sich zwei Reifen mit dem Prädikat „bedingt<br />
empfehlenswert“ wieder: zum einen der Firestone TZ 300 (292 Euro), der<br />
aus seinem hohen Rollwiderstand keinen Hehl macht, bei Nässe und bei<br />
Trockenheit aber mithalten kann, sowie der Nexen N blue eco (298 Euro),<br />
der den Spagat zwischen gutem Rollwiderstand und genügend<br />
Nasshaftung nicht beherrscht und zudem auf trockener Straße nur<br />
unzureichend verzögert.<br />
Auch ein „nicht empfehlenswert“ gibt es im <strong>GTÜ</strong>-Sommerreifentest: Der<br />
Nankang XR 611 (242 Euro) bietet erschreckend schlechte Aquaplaning -<br />
eigenschaften und generell sehr wenig Haftung auf nasser Fahrbahn. ⊳<br />
<strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong> | 21
MANAGEMENT<br />
AUSHÄNGESCHILD IM INTERNET<br />
VON ANNIKA BINDER UND SYLKE BUB<br />
Kaum ein Unternehmen kann heutzutage auf eine eigene Internetseite verzichten. Wer in einen<br />
professionellen Auftritt investiert, sticht aus der Masse heraus und kann leichter neue Kunden gewinnen.<br />
Das Internet gewinnt zunehmend an Bedeutung bei der<br />
Informationsbeschaffung durch Kunden. Trotzdem<br />
stößt man auch heute noch auf verhältnismäßig wenig<br />
ansprechende Seiten, weil eine professionelle Werbeagentur<br />
vor allem für kleine Unternehmen oftmals zu teuer ist. Dabei<br />
vergessen viele Betriebe, dass ein professionelles Auftreten einen<br />
positiven und kompetenten Eindruck vermittelt und so die Neukundengewinnung<br />
vereinfacht. Mit ein paar grundsätzlichen<br />
Regeln können Werkstätten ihren Internetauftritt ansprechend<br />
und informativ gestalten:<br />
Verzichten Sie auf eine Introseite vor der eigentlichen Startseite.<br />
„Solche Seiten, die in der Regel keine wichtigen Informationen<br />
enthalten, interessieren den Besucher nicht und halten<br />
ihn vom weiteren, relevanten Inhalt des Internetauftritts<br />
ab“, sagt Jakob Beyer, Geschäftsführer der Münchener Web -<br />
agentur Videri Concept. Wichtig ist eine übersichtlich und klar<br />
strukturierte Startseite, die auf den ersten Blick zeigt, was die<br />
Werkstatt zu bieten hat und wie sie sich von Wettbewerbern<br />
unterscheidet. Ebenfalls wichtig ist eine einfache Navigation,<br />
so dass jeder Besucher der Seite gleich sieht, wo er klicken muss,<br />
um die gewünschte Information zu bekommen.<br />
Überladen Sie Ihre Seite nicht mit Texten und Informationen.<br />
„Unübersichtlichkeit überfordert den Besucher und verhindert,<br />
dass er auf einen Blick die gesuchte Information findet“, sagt<br />
Beyer. Verzichten Sie auch auf grelle Hintergrundfarben und<br />
animierte Überschriften. Ihre Website muss auf Besucher jeder<br />
Altersklasse angenehm wirken. Stellen Sie auf Ihrer Seite nicht<br />
nur Ihre Leistungen vor, sondern auch Ihr Team mit anspre-<br />
22 | <strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong><br />
chenden Fotos. Menschen sind auf Bildern immer ein „Hingucker“ und<br />
sympathisch wirkende Mitarbeiter lassen Ihre Werkstatt für potenzielle<br />
Kunden gleich noch ansprechender werden. Es lohnt sich, die Bilder von<br />
einem professionellen Fotografen machen zu lassen.<br />
Lassen Sie unter dem Menüpunkt „Referenzen“ Kunden positiv über Ihr<br />
Unternehmen sprechen. Das vermittelt Interessenten den Eindruck, bei<br />
Ihnen gut aufgehoben zu sein. Selbstverständlich müssen die Inhalte<br />
mit dem jeweiligen Kunden abgesprochen sein. Am besten lassen Sie Buchheim/fotolia.com<br />
sich schriftlich bestätigen, dass er mit der Veröffentlichung einverstan-<br />
Jörn<br />
den ist. Vor allem, wenn Sie auf Ihrer Website Fotos von Ihren Kunden ©<br />
zeigen, ist das unbedingt erforderlich. ⊳ Foto:<br />
WARUM SICH EINE EIGENE INTERNETSEITE LOHNT<br />
DREI GRÜNDE FÜR DEN AUFTRITT IM WWW<br />
Eine Website ist die Visitenkarte der Werkstatt im<br />
Internet. Je professioneller der Onlineauftritt ist, desto<br />
besser ist der erste Eindruck beim Besucher. Damit können<br />
neue Kunden gewonnen und Bestandskunden an die<br />
Werkstatt gebunden werden.<br />
Eine Internetseite kann alle relevanten Informationen über<br />
das Unternehmen und die Dienstleistungen kommunizieren<br />
– rund um die Uhr und auch am Wochenende.<br />
Neuigkeiten können schnell und unkompliziert<br />
online gestellt werden, so dass alle Informationen auf der<br />
Homepage immer aktuell sind. ⊳<br />
Foto: © arahan/Fotolia
Foto: © Pixelot/Fotolia<br />
ARBEITSVERTRÄGE GESTALTEN<br />
VON RECHTSANWÄLTIN CORNELIA TRACHTE-WAGELS<br />
Kann man einen Arbeitnehmer auch nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu<br />
Stillschweigen über Firmeninterna verpflichten? Was ist mit einem Wettbewerbsverbot verbunden?<br />
Bei der Gestaltung eines Arbeitsvertrages ist Einiges zu beachten.<br />
Wer einen neuen Mitarbeiter einstellt, muss Einiges<br />
vorbereiten. Ein wichtiger Punkt ist der Arbeitsvertrag,<br />
bei dem weit mehr zu beachten ist als die<br />
Klärung der klassischen Frage: „Welche Arbeit wird für welches<br />
Geld geschuldet?“<br />
Grundsätzlich sind die Vertragsparteien frei in der Gestaltung<br />
des Vertrags. Aber Achtung: Neben den gesetzlichen<br />
Regelungen, aus beispielsweise dem Bürgerlichen Gesetzbuch<br />
(BGB), Bundesurlaubsgesetz und Entgeltfortzahlungsgesetz,<br />
muss geklärt werden, ob ein Tarifvertrag oder eine<br />
Betriebsvereinbarung Einschränkungen vorsehen. Denn die<br />
sind immer vorrangig zu beachten. In so einem Fall sollte<br />
der Arbeitsvertrag eher spärlich gehalten werden, damit nicht<br />
die Gefahr von widersprüchlichen Regelungen besteht.<br />
Bei einem ungebundenen Vertrag bietet es sich an, verschiedene<br />
Punkte aufzunehmen. So sollte bei der Beschreibung<br />
der Arbeitstätigkeit ergänzt werden, dass der Arbeitnehmer<br />
seiner Qualifikation entsprechend auch in anderen<br />
Betriebsbereichen und gegebenenfalls auch an einem anderen<br />
Betriebsort eingesetzt werden kann.<br />
Sinnvoll ist die Vereinbarung einer Probezeit. Deren Dauer<br />
muss explizit im Vertrag stehen, etwa mit der Formulierung:<br />
„Die ersten sechs Monate gelten als Probezeit“. Die während<br />
dieser Zeit mögliche verkürzte Kündigungsfrist sollte genau<br />
benannt werden.<br />
Allgemein können andere als die gesetzlichen Kündigungsfristen<br />
des BGB vereinbart werden. Was nicht erlaubt ist: die<br />
Frist, mit der der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer kündigen<br />
kann, unterhalb der gesetzlichen anzusetzen.<br />
Empfehlenswert ist, eine Regelung über Überstunden aufzunehmen.<br />
Während von leitenden Angestellten Überstunden<br />
ohne gesonderte Vergütung erwartet werden, müssen diese<br />
ansonsten gesondert bezahlt werden – jedenfalls dann, wenn<br />
die Mehrarbeit einen üblichen, angemessenen Rahmen übersteigt.<br />
Selbstverständlich muss das monatliche Bruttoentgelt<br />
genannt werden. Darüber hinaus sollte auch klargestellt werden,<br />
welche zusätzlichen Leistungen der Arbeitgeber gegebenenfalls<br />
erbringt und inwieweit diese nur freiwillig – und<br />
damit widerruflich – gewährt werden.<br />
Weil es im Krankheitsfall immer wieder zu Auseinandersetzungen<br />
darüber kommt, ab wann die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />
vorliegen muss, sollte hierzu eine ausdrückliche<br />
Regelung in den Vertrag. Wenn er möchte, darf der Arbeitgeber<br />
die Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung schon<br />
ab dem ersten Tag verlangen. Der Punkt „Nebenbeschäfti-<br />
gung“ sollte ebenfalls im Arbeitsvertrag geklärt werden. Der<br />
Arbeitnehmer kann verpflichtet werden, eine solche Tätigkeit<br />
anzuzeigen und vorab die schriftliche Zustimmung des<br />
Arbeitgebers einzuholen. Nebentätigkeiten, die den Interessen<br />
des Arbeitgebers zuwiderlaufen oder die Arbeitskraft des<br />
Arbeitnehmers derart in Anspruch nehmen, dass er nicht<br />
mehr vollen Einsatz für den Arbeitgeber bringen kann, dürfen<br />
untersagt werden.<br />
Im Arbeitsvertrag kann auch ein Wettbewerbsverbot für die<br />
Zeit nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses festgeschrie-<br />
ben werden. Damit kann dem Arbeitnehmer untersagt werden,<br />
ab Ausscheiden aus dem Betrieb für maximal zwei Jahre<br />
in der gleichen Branche tätig zu werden, wenn diese Tätigkeit<br />
in einem bestimmten räumlichen Umkreis um den Betrieb<br />
des jetzigen Arbeitgebers herum liegt. Es soll vermieden<br />
werden, dass sich der Arbeitnehmer Kenntnisse und Kundenkontakte<br />
für seine neue Tätigkeit zum Schaden der bisherigen<br />
Firma zunutze machen kann. Das Nähere regeln hierzu<br />
§§ 74 ff. Handelsgesetzbuch. Aber: Dem Arbeitnehmer<br />
steht während dieser Zeit eine sogenannte Karenzentschädigung<br />
zu – und zwar in Höhe der Hälfte der bisherigen vertraglichen<br />
Leistungen. In aller Regel sinnvoll ist, den Arbeitnehmer<br />
zu verpflichten, Stillschweigen über Firmeninterna,<br />
die er während seiner Tätigkeit erfährt, zu bewahren.<br />
Hierzu kann er auch nach Beendigung seiner Tätigkeit verpflichtet<br />
werden. Es gibt diverse Mustertexte, die den Beteiligten<br />
jedoch immer nur Hilfestellung sein sollten. Den individuellen<br />
Charakter eines Arbeitsverhältnisses können sie<br />
nicht erfassen, weshalb sie jeweils anzupassen und sorgsam<br />
daraufhin zu überprüfen sind, inwieweit sie zu den gewünschten<br />
Gegebenheiten passen. ⊳<br />
RECHT<br />
<strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong> | 23
REPORTAGE<br />
DEN WENIGEN TAGEN MEHR LEBEN GEBEN<br />
VON RENATE WOLF<br />
Wie in jedem Jahr hat die <strong>GTÜ</strong> auch Weihnachten 2012 zugunsten einer sozialen Einrichtung auf Geschenke<br />
verzichtet. Diesmal floss die Spende an das Kinder-Hospiz Sternenbrücke, das dem kurzen Leben unheilbar<br />
erkrankter Kinder und Jugendlicher und ihren Familien einen würdevollen Weg bereitet.<br />
Neben der<br />
Sterbebegleitung bietet<br />
die „Sternenbrücke“<br />
auch Ferien für<br />
todkranke Kinder an,<br />
damit die Eltern wieder<br />
Kraft schöpfen können.<br />
Wenn Sie sich der <strong>GTÜ</strong><br />
anschließen möchten,<br />
spenden Sie an die<br />
„Stiftung<br />
Sternenbrücke“,<br />
Hamburger Sparkasse,<br />
BLZ: 200 505 50,<br />
Kto.: 10 01 30 07 87.<br />
24 | <strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong><br />
Nach der letzten Chemotherapie ihrer kleinen Tochter<br />
waren die Eltern voller Zuversicht. Doch dann verschlechterte<br />
sich der Zustand des knapp eineinhalbjährigen<br />
krebskranken Mädchens rapide. Die Ärzte konnten<br />
keine Hoffnung mehr machen. Gleichzeitig rückte der Geburtstermin<br />
des zweiten Wunschkindes der jungen Familie<br />
näher. Angespannte Unsicherheit erfüllte die Eltern. Einerseits<br />
war die Freude auf den Familienzuwachs groß. Andererseits<br />
kündigte sich das Ende ihres geliebten Töchterchens<br />
an. Wie können sie die letzten und gleichzeitig ersten Stunden<br />
ihrer Kinder gemeinsam verbringen, fragten sie sich.<br />
In der beklemmenden Situation erfuhr das ratlose Paar von<br />
der „Sternenbrücke“, dem Hospiz, das sich zum Ziel gesetzt<br />
hat, sterbenskranken Kindern und Jugendlichen ihre letzten<br />
Lebenstage so angenehm und schmerzfrei wie möglich zu<br />
gestalten. Doch wenn der Tod des einen und die Geburt des<br />
anderen Kindes zusammentreffen? „Das war für uns<br />
eine besondere Herausforderung“, erzählt Ute Nerge. Als die<br />
ehemalige Kinderkrankenschwester die Initiative ergriffen<br />
hatte, unheilbar kranken jungen Patienten eine palliativmedizinische,<br />
pflegerische und seelsorgerische Begleitung<br />
bis zur letzten Stunde ihres kurzen Lebens zu ermöglichen,<br />
wusste sie aus Erfahrung, wie groß der Bedarf ist, der ganzen<br />
Familie auf diesem schweren Weg beizustehen. Ein Kind<br />
gleichzeitig in ein neues Leben zu begleiten, das habe es in<br />
der „Sternenbrücke“ aber bis dahin nicht gegeben. „Wir hatten<br />
keinerlei Erfahrung mit einer Entbindung in unserem<br />
Haus“, sagt die Hospiz-Leiterin. Nachdem das kleine Brüderchen<br />
im einfühlsam zum Kreißsaal umgebauten Therapieraum<br />
das Licht der Welt erblickt hatte, blieben der<br />
Familie noch drei gemeinsame Wochen, bevor die „große“<br />
Schwester „über den Regenbogen“ ging. Fachkundige<br />
Betreuung und behutsame Begleitung haben den Eltern den<br />
Abschied von ihrer Tochter erleichtert. „Das ist die Stärke<br />
unseres Hauses“, betont Ute Nerge.<br />
Auch die <strong>GTÜ</strong> war von der wertvollen Arbeit des Kinder-<br />
Hospizes überzeugt, als es darum ging, wer diesmal mit<br />
einer Weihnachtsspende unterstützt werden sollte. „Die Welt<br />
Fotos: © Archiv
steht still bei der Nachricht: Wir können für Ihr Kind nichts<br />
mehr tun. Das weiß jeder, der selbst Kinder hat“, sagt <strong>GTÜ</strong>-<br />
Sprecher Hans-Jürgen Götz.<br />
MELANIES STAMMHOTEL<br />
Nach sorgfältigem Umbau des ehemaligen Anwesens einer<br />
Reedersfamilie öffneten vor zehn Jahren die Pforten des<br />
Kinder-Hospizes im Hamburger Westen. In den behaglichen<br />
Gemeinschafts- und Therapieräumen, den Familienappartements<br />
und nicht zuletzt dem Abschiedsraum leuchten die<br />
Sterne, die dem Haus ihren Namen geben. Ein Regenbogen<br />
zwischen zwei Sternen auf dem Abschiedsbett stilisiert die<br />
Brücke zwischen Leben und Tod.<br />
Melanie hörte von der „Sternenbrücke“, als sie schon einige<br />
Jahre gegen den Feind in ihrem Körper gekämpft hatte. Mit<br />
ihrer Stoffwechselkrankheit, bei der die Muskeln zusehends<br />
verkümmern, werde ihre Tochter höchstens zwölf Jahre alt,<br />
hatten die Ärzte ihren Eltern prophezeit. Doch das lebens -<br />
frohe Mädchen wollte es denen zeigen. Deshalb sträubte sie<br />
sich anfangs auch dagegen, in einem Hospiz Urlaub zu<br />
machen. Doch dann dachte sie an ihre Mutter, die jeden Morgen<br />
zweieinhalb Stunden für ihre aufwendige Pflege aufbringen<br />
musste. „Meine Eltern brauchen mal Urlaub von mir“,<br />
schrieb Melanie dann auch in ihrer Anfrage nach einem vierwöchigen<br />
Erholungsaufenthalt in der „Sternenbrücke“.<br />
„Nicht selten zieht sich der Leidensweg mit einem schwerkranken<br />
Kind über viele Jahre hin“, erklärt Christiane Schüddekopf.<br />
„Deshalb bieten wir Familien für 28 Tage im Jahr an,<br />
auf ihrem körperlich und seelisch schweren Weg Kraft zu<br />
schöpfen und Erholung zu finden“, so die Pressesprecherin<br />
des Hauses. Neben den speziell aus- und kontinuierlich weitergebildeten<br />
Krankenschwestern und -pflegern begleiten<br />
Schmerz- und Familientherapeuten, Erzieher und Trauerbegleiter<br />
die zeitgleich zwölf Familien während ihres Erholungsaufenthaltes.<br />
Schon das Zusammentreffen mit Familien,<br />
die alle ein ähnliches Schicksal erfahren, empfinden viele<br />
Fachkundige Betreuung<br />
und behutsame<br />
Begleitung sollen den<br />
Abschied erleichtern.<br />
Seit zehn Jahren gibt es<br />
das Kinder-Hospiz im<br />
Hamburger Westen.<br />
Eltern und Geschwisterkinder als seelisch entlastend. „Das<br />
gibt ihnen das Gefühl, dass sie nicht allein und isoliert sind“,<br />
beschreibt Christiane Schüddekopf die Familienferienzeit.<br />
Melanie hat die „Sternenbrücke“ inzwischen zu ihrem<br />
„Stammhotel“ erklärt. Selbstbewusst navigiert sie ihren<br />
Spezialrollstuhl jetzt öfter allein per Bus und S-Bahn ins<br />
Kinder- und Jugendhospiz im Hamburger Stadtteil Rissen.<br />
Hier fühlt sich die mittlerweile 22-jährige Jurastudentin seelisch<br />
und körperlich gut aufgehoben. Es sei wie ein zweites<br />
Zuhause, das sie nicht mehr missen möchte. Wie Melanie<br />
ist auch Ben die „Sternenbrücke“ von vielen Ferienaufenthalten<br />
her vertraut. Der Anbau mit drei Jugendappartements<br />
kam für den 21-jährigen, von Geburt an spastisch gelähmten<br />
Jungen genau zur rechten Zeit. Durch viele triste<br />
„DIE WELT STEHT STILL BEI DER NACHRICHT:<br />
WIR KÖNNEN FÜR IHR KIND NICHTS MEHR TUN.<br />
DAS WEISS JEDER, DER SELBST KINDER HAT.“<br />
Krankenhausaufenthalte wusste der aufgeweckte Junge das<br />
Kinder-Hospiz von Anfang an zu schätzen: „Hier fühle ich<br />
mich immer willkommen.“<br />
Jedes Mal sei die entspannte Zeit in der „Sternenbrücke“ viel<br />
zu schnell vorbei. Dann beginnt wieder der anstrengende<br />
Pflegealltag zu Hause. Ben fand es immer bedrückend, dass<br />
seine Mutter die körperlich anstrengende Pflege zu Hause<br />
allein leisten musste. Seit Kurzem wird sie durch den<br />
ambulanten Dienst des Hospizes entlastet. Nicht nur darüber<br />
freut sich der schwerstbehinderte junge Mann. Er schätzt<br />
auch die Vertrautheit mit den Hospiz-Pflegerinnen und<br />
Pflegern. Aber er wünscht sich auch noch möglichst viele<br />
Ferienaufenthalte in dem behaglichen Haus, in dem überall<br />
die Sterne leuchten. ⊳<br />
REPORTAGE<br />
In allen Räumen des<br />
Hospizes strahlen die<br />
Sterne, die dem Haus<br />
ihren Namen geben.<br />
HANS-JÜRGEN GÖTZ, <strong>GTÜ</strong>-SPRECHER<br />
<strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong> | 25
Fotos: © <strong>GTÜ</strong> (o.), Werner Kuhnle<br />
INTERN<br />
Von den Prüfern profitieren<br />
VON HANS-JÜRGEN GÖTZ UND BRITTA WINKGENS<br />
Bei technischen und rechtlichen Fragen hilft die <strong>GTÜ</strong>-Hotline<br />
schnell und unbürokratisch weiter. Erfahrene Prüfingenieure und<br />
Sachverständige stehen mit Rat und Tat zur Seite.<br />
26 | <strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong><br />
Ist die Beleuchtung zulässig? Dürfen die Sportaus -<br />
puffanlage und die Stoßdämpfer im Fahrzeug verbaut<br />
werden? Nicht selten ergeben sich bei einer Fahrzeuguntersuchung<br />
oder Reparatur rechtliche und technische Fragen,<br />
die nicht immer aus dem Stegreif zu beantworten sind. Für<br />
solche Fälle steht unseren Partnern die <strong>GTÜ</strong>-Hotline zur<br />
Verfügung. Ein Team von 15 erfahrenen Prüfingenieuren<br />
und Sachverständigen kümmert sich von Montag bis<br />
Freitag zwischen 8 und 18 Uhr um die Anliegen der<br />
Partner vor Ort. Von ihrem Wissen profitieren auch unsere<br />
Werkstattpartner. Die lokalen <strong>GTÜ</strong>-Partner helfen hier<br />
vermittelnd weiter.<br />
„Unser Job ist es, technische und gesetzliche Vorgaben zu<br />
verheiraten“ beschreibt Andreas Kohlhas, Leiter des Kompetenzzentrums<br />
und Leiter Technischer Dienst, die Aufgabe<br />
des Hotline-Teams. Der Diplom-Ingenieur für Kraftfahrzeugtechnik<br />
ist seit 2010 für die <strong>GTÜ</strong> tätig. Das Team setzt<br />
sich in erster Linie aus Prüfingenieuren oder ehemaligen<br />
amtlich anerkannten Sachverständigen zusammen. „Einige<br />
kommen von ehemaligen <strong>GTÜ</strong>-Büros“, sagt Thomas Caasmann.<br />
Der Referent für die Betreuung der Prüftätigkeit ist<br />
einer von neun Mitarbeitern, die zum Hörer greifen, wenn<br />
bei Problemen im Prüf- und Werkstattalltag schnelle Hilfe<br />
benötigt wird. Um auch in rechtlichen Fragen immer auf<br />
dem neuesten Stand zu sein, informiert sich das Hotline-<br />
Team über die Veröffentlichungen des Bundesverkehrsministeriums.<br />
Und über die Technische Leitung erhalten die<br />
Interessante Tipps und Infos<br />
finden Kfz-Werkstätten<br />
auch auf den Internetseiten<br />
des <strong>GTÜ</strong>-Werkstattportals.<br />
Mitarbeiter aktuelle Informationen aus den verschiedenen<br />
Ausschüssen des Ministeriums. Außerdem nehmen die<br />
Hotline-Mitarbeiter regelmäßig an Fortbildungsmaßnahmen<br />
teil und informieren sich direkt bei den Fahrzeugherstellern<br />
über technische Neuerungen. So bleiben auch noch so spezifische<br />
fahrzeugtechnische Fragen nicht unbeantwortet.<br />
Weitere Tipps und Informationen finden Kfz-Werkstätten<br />
auf den Internetseiten des <strong>GTÜ</strong>-Werkstattportals unter<br />
www.gtue.de/werkstattportal. ⊳<br />
Montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr unterstützt das <strong>GTÜ</strong>-<br />
Hotline Team die <strong>GTÜ</strong>-Partner bei technischen und rechtlichen Fragen.
Fotos: © <strong>GTÜ</strong><br />
DON´T DO IT YOURSELF ...<br />
FAHR LIEBER GLEICH IN DIE WERKSTATT<br />
Der geräuschempfindliche Halter dieses Autos fuhr zum<br />
Baumarkt und kaufte sich Dämmmaterial wie Isolierwolle,<br />
Schaumstoff und Sitzauflagen für Gartenstühle, um damit<br />
seinen Abgasstrang, den Motorraum und die<br />
Stoßdämpfer zu isolieren.<br />
Einsender: Uwe Wüstenhagen,<br />
Brockmann Ingenieure GmbH, Kottenheim<br />
MEHR ENTERTAINMENT<br />
Kuriositäten, E-Cards und Spiele<br />
gibt es auf der Website der<br />
<strong>GTÜ</strong> unter www.gtue.de unter der<br />
Rubrik „Spiel & Spaß“. Viel Vergnügen!<br />
Haben Sie noch Fragen:<br />
KUNDEN-HOTLINE-SERVICE<br />
IHR <strong>GTÜ</strong>-EXPERTE<br />
Andreas Heine<br />
Telefon: +49 (0) 7 11 976 76 - 600, Fax: -609<br />
E-Mail: expert-service@gtue.de<br />
Internet: www.gtue.de<br />
IMPRESSUM<br />
SERVICE<br />
Herausgeber: <strong>GTÜ</strong> Gesellschaft für<br />
Technische Überwachung mbH<br />
Vor dem Lauch 25, 70567 Stuttgart<br />
Objektleitung: Andreas Heine (V. i. S. d. P.),<br />
Hans-Jürgen Götz<br />
Redaktionsbeirat: Rainer de Biasi<br />
Verlag: Springer Fachmedien München GmbH,<br />
Verlag Heinrich Vogel, Corporate Publishing,<br />
Aschauer Straße 30, 81549 München,<br />
Telefon: +49 (0) 89 20 30 43-11 22<br />
Dieser Fahrzeughalter hatte sein Auto tiefergelegt<br />
und das auch eintragen lassen. Da nach der<br />
Umbereifung die breiten Sommerreifen beim<br />
Einfedern an der Karosserie streiften, legte er einfach<br />
selbst gebastelte Gummis zwischen alle Federn.<br />
Einsender: Harald Hanauer,<br />
Ingenieurbüro Wellnhofer, Bobingen<br />
Redaktion: Sylke Bub (verantwortlich)<br />
Titelfoto: © <strong>GTÜ</strong><br />
Projektkoordination:<br />
Sylke Bub, Matthias Pioro<br />
Art Direction/Layout: Dierk Naumann<br />
Druck: F & W Mediencenter,<br />
Holzhauser Feld 2, 83361 Kienberg<br />
<strong>GTÜ</strong>-<strong>Expert</strong>-<strong>Service</strong> erscheint zweimal jährlich bei der<br />
Springer Fachmedien München GmbH,<br />
Aschauer Straße 30, 81549 München.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, und elektronische<br />
Verarbeitung nur mit ausdrücklicher Genehmigung der<br />
<strong>GTÜ</strong> Gesellschaft für Technische Überwachung mbH.<br />
Für unverlangt eingesendete Manu skripte und Bilder<br />
übernimmt die Redaktion keine Haftung.<br />
INTERN<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung<br />
der Autoren wieder. Diese muss nicht mit der Auffassung<br />
der Redaktion übereinstimmen. Gedruckt auf chlorfrei<br />
gebleichtem Papier.<br />
<strong>GTÜ</strong>-EXPERT-SERVICE 1/<strong>2013</strong> | 27
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<strong>GTÜ</strong> Gesellschaft für Technische Überwachung mbH Vor dem Lauch 25 70567 Stuttgart Fon: 0711 97676-0 Fax: 0711 97676-199 info@gtue.de www.gtue-werkstattportal.de