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BEZIRK OBERFRANKEN Fachberatung für Fischerei ...

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<strong>BEZIRK</strong> <strong>OBERFRANKEN</strong><br />

<strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong><br />

Tätigkeitsbericht<br />

<strong>für</strong> das<br />

Jahr<br />

2008<br />

Im Winter 2008/2009 wurden die Gewässer der Fränkischen Schweiz bis auf<br />

die Bereiche in Ortschaften durch Kormorane fast fischleer gefressen.<br />

Foto: Hofmann, Waischenfeld<br />

1


1. Personal und grundsätzliche Angelegenheiten in der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> Fi-<br />

scherei und in der Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aufseß<br />

Bei der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> (einschließlich Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aufseß)<br />

waren im Jahr 2008 folgende Stellen besetzt:<br />

Ltd. <strong>Fischerei</strong>direktor Dipl.-Ing. agr. Dr. 1<br />

Fischwirtschaftsmeister 2<br />

Fischwirt 2<br />

Betriebshandwerker 1<br />

Verwaltungsangestellte im Schreibdienst (zwei Halbtagsstellen) 1<br />

Auszubildende 3<br />

Einstiegsqualifizierung (01.02.-31.07.2008) 1<br />

Im Berichtsjahr beendete Herr Simon Abt seine Ausbildung zum Fischwirt in der<br />

Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aufseß. Die frei werdende Stelle wurde mit Frau Daniela<br />

Gundelsheimer besetzt. Frau Gundelsheimer wurde durch eine Qualifizierungsmaßnahme<br />

in der Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aufseß auf den Berufseinstieg vorbereitet.<br />

In der Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> leisteten im Jahr 2008 folgende Personen ein fischereiliches<br />

Praktikum ab:<br />

Daniela Gundelsheimer, 91161 Gerach 01.02.-31.07.2008 EQJ<br />

Marco Teufel, 91344 Waischenfeld 11.02.-15.02.2008<br />

und vom 13.05.-17.05.2008.<br />

Peter Wirsing-Kohl, 97496 Burgpreppach 18.02.-22.02.2008<br />

Stefan Dunder, 71686 Remseck 18.02.-22.02.2008<br />

Jannik Bobreck, 96317 Kronach 17.03.-20.03.2008<br />

Hannes Herbert Gelfert, 95499 Harsdorf 21.04.-25.04.2008<br />

Matteo Sack, 95515 Plankenfels 21.04.-25.04.2008<br />

Thomas Lippmann, 95445 Bayreuth 05.05.-09.05.2008<br />

Sathit Goh Janjaroen, 90768 Fürth 23.06.-27.06.2008<br />

Sebastian Illing, 91349 Egloffstein 23.06.-27.06.2008<br />

2


Hervorzuheben ist die Einstiegsqualifizierung über sechs Monate <strong>für</strong> Jugendliche<br />

(EQJ) von Frau Daniela Gundelsheimer. Alle Praktikanten zeigten sich überaus interessiert<br />

an fischereilichen Fragen.<br />

Im Berichtsjahr wurde <strong>für</strong> die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> in Bayreuth ein VW-<br />

Transporter mit Allradantrieb gekauft. Für die Bereitstellung der nötigen Haushaltsmittel<br />

bedankt sich die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong>.<br />

Für die Bearbeitung von Gutachten und <strong>für</strong> die Festlegung von Befischungspunkten<br />

wurde ein Zugang auf elektronischem Wege über das Programm Geodaten Bayern /<br />

Bayern Viewer Plus eingerichtet.<br />

Bei der Abwicklung der Haushalte 2008 in der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Bayreuth<br />

und in der Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aufseß traten keine Schwierigkeiten auf.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> möchte sich an dieser Stelle grundsätzlich zur Situation<br />

der <strong>Fischerei</strong> und der Fischarten in den hiesigen Gewässern äußern.<br />

Die heimischen Fischarten in den hiesigen Gewässern tragen in vielerlei Hinsicht die<br />

Last der menschlichen Aktivitäten. In diesem Zusammenhang muss auf Folgendes<br />

hingewiesen werden:<br />

Freizeitgestaltung.<br />

Sobald in bzw. auf den Fließgewässern Freizeitaktivitäten durchgeführt werden, wird<br />

die dort heimische Fischartenfauna ganz massiv beeinträchtigt. Einen besonderen<br />

Aspekt bilden hier die Kanufahrten. Die Kanufahrer stören die Fischarten im Wesentlichen<br />

auf zweierlei Arten. Zum einen werden in Kiesbänke abgelegte Eier oder sich<br />

dort befindende Jungfische durch Paddelschläge auf den Gewässergrund zerstört<br />

bzw. geschädigt. Zum anderen werden vor allem Jungfische und Kleinfischarten<br />

durch die Kanufahrer aus den flachen Gewässerbereichen in tiefe Gumpen gescheucht.<br />

Dort werden sie leichter von Raubfischen erbeutet. Es ist der <strong>Fachberatung</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> gelungen bei den Kanuregelungen an der Wiesent den Beginn der<br />

Kanusaison (am 01.05.) hinter die Laichzeit der wichtigsten Fischarten und die Jungfischaufwuchszeit<br />

zu legen. Überlegenswert wäre es, Kanufahrer mit einer Art Abgabe<br />

zu belegen, die zweckgebunden <strong>für</strong> den Fischartenschutz Verwendung finden<br />

sollte.<br />

3


Energienutzung.<br />

Die Nutzung der Wasserkraft nimmt als CO2-freie Energie zurzeit einen sehr hohen<br />

Stellenwert ein. Dies führt auch zur Reaktivierung vieler, vor allem auch kleiner Wasserkraftanlagen.<br />

Auch wenn an den Triebwerken Fischwanderhilfen errichtet werden,<br />

verschlechtert sich die ökologische Situation gegenüber dem Naturzustand. Der Bau<br />

von Fischwanderhilfen wird allerdings durch den höheren Stromeinspeisepreis nach<br />

dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wesentlich begünstigt.<br />

Schifffahrt.<br />

Die Fließgewässer werden häufig zum Transport von Gütern auf Schiffen verwendet.<br />

Der Ausbau der Gewässer zu Schifffahrtsstraßen führt wegen der größeren Transporteinheiten<br />

zu einer Fahrrinnenvertiefung. Das hat zur Folge, dass der Gewässeruntergrund<br />

strukturärmer wird. Außerdem werden durch die Bugwellen der Schiffe<br />

die an den verbleibenden Wasserpflanzen klebenden Eier der Kraut laichenden<br />

Fischarten abgespült.<br />

Fraßdruck durch Beutegreifer.<br />

In den letzten Jahren kommt noch der zunehmende Fraßdruck durch Fisch fressende<br />

Vögel als schädigender Einfluss auf die Fischbestände hinzu. Die Fischarten haben<br />

in der öffentlichen Wahrnehmung vielfach einen geringeren Stellenwert als Vögel.<br />

Dies ist nicht nachvollziehbar und wird sicherlich ganz wesentlich dadurch verursacht,<br />

dass sie <strong>für</strong> den Menschen nicht sichtbar sind und auch sonst den Beschützerinstinkt<br />

des Menschen nicht ansprechen.<br />

Auch die Belastungen durch Sedimenteinschwemmungen und durch Einleitung von<br />

Abwässern auf die Fischbestände sind hier zu nennen.<br />

Aus den genannten Gründen ist es umso notwendiger, dass es Einrichtungen wie die<br />

<strong>Fachberatung</strong>en <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> bei den Bayerischen Bezirken und die <strong>Fischerei</strong>organisationen<br />

auf Bezirks- und Landesebene gibt, die sich <strong>für</strong> die Lebensansprüche der<br />

Fischarten einsetzen. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass dieser<br />

Einsatz nicht nur den Fischarten gilt, die als Speisefische verwendet werden, sondern<br />

auch den nicht genutzten Arten, vor allem den Kleinfischarten.<br />

4


In diesem Bereich ist die Arbeit der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> eine ausschließlich<br />

dem aquatischen Artenschutz dienende Tätigkeit. Dies wird leider häufig nicht erkannt.<br />

Gutachtliche Tätigkeit.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> nimmt zu allen Vorgängen gutachtlich Stellung, die<br />

Fragen der <strong>Fischerei</strong> und des Fischartenschutzes betreffen. Hierbei ist es ihre<br />

Hauptaufgabe darauf hinzuwirken, dass die heimischen Fischbestände in den Gewässern<br />

erhalten werden und ihre Lebensansprüche, soweit als möglich, berücksichtigt<br />

oder wieder verbessert werden.<br />

In diesem Zusammenhang wird besonders begrüßt, dass bei der Änderung des Bayerischen<br />

<strong>Fischerei</strong>gesetzes (BayFiG) nach Art. 1 Abs. 4 eindeutig festgeschrieben<br />

wurde, dass eine nachhaltige <strong>Fischerei</strong> im öffentlichen Interesse liegt und als Kulturgut,<br />

das die bayerische Kulturlandschaft mit prägt, zu erhalten und zu fördern ist. Bedauerlicherweise<br />

muss festgestellt werden, dass dieser Artikel nicht im notwendigen<br />

Umfang bekannt ist bzw. bei Entscheidungen nicht berücksichtigt wird.<br />

Die wesentlichen Arbeiten der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> im Bereich gutachtliche<br />

Tätigkeiten ist die Mitwirkung beim Vollzug des Erneuerbare-Energie-Gesetzes EEG<br />

(Beurteilung ökologischer Verbesserungen an bestehenden Wasserkraftanlagen),<br />

Bau von Fischwanderhilfen und Festlegung der Fischbesatzmaßnahmen bei der Genehmigung<br />

von Pachtverträgen und <strong>Fischerei</strong>erlaubnisscheinen. Die <strong>Fachberatung</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> arbeitet hier sehr eng mit den Landratsämtern und kreisfreien Städten<br />

zusammen.<br />

Beratung.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> betrachtet es als Hauptaufgabe, die <strong>Fischerei</strong>berechtigten<br />

in ihrer Arbeit, die Fischbestände zu erhalten, zu unterstützen. In diesem Zusammenhang<br />

wird der Fang von Fischen unter Berücksichtigung von Schonmaßen<br />

und Schonzeiten als fischereibiologisch vertretbar angesehen.<br />

Bei der Beratung ist es erforderlich, dass die Mitarbeiter der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong><br />

und der Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> zu den <strong>Fischerei</strong>berechtigten bzw. zu den<br />

dort handelnden Personen in den Organisationen ein angenehmes, auf Vertrauen<br />

aufbauendes Verhältnis aufgebaut haben. Nur so sind Beratungsgespräche sinnvoll<br />

und wirkungsvoll zu führen. Dies ist in Oberfranken der Fall.<br />

5


2. Wissenschaftliche Arbeiten.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> arbeitete auch im Jahr 2008 an wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen, in denen Fragen der <strong>Fischerei</strong> und der Gewässerökologie behandelt<br />

werden, mit. Auf folgende Arbeiten wird besonders hingewiesen:<br />

Gemeinsames Vorkommen des Edelkrebses (Astacus astacus) und des Signalkrebses<br />

(Pacifastacus leniusculus) in der Mauthaus-Talsperre (Landkreis Kronach).<br />

Die Untersuchung wird von Herrn Dipl.-Geoökologen Christian Strätz durchgeführt.<br />

Ziel ist es zu erforschen, warum in diesem Gewässer die beiden genannten Krebsarten<br />

gemeinsam vorkommen und welche Gewässerbereiche die einzelnen Krebsarten bevorzugt<br />

aufsuchen. Die Arbeit wird finanziert vom Landesfischereiverband Bayern aus<br />

Mitteln der <strong>Fischerei</strong>abgabe. Die Untersuchung wird im Jahr 2009 abgeschlossen.<br />

Bild 1: Signalkrebse in Abwehrstellung in der abgelassenen Vorsperre der Mauthaus-<br />

Talsperre. Foto: Kuhlen<br />

6


Sedimentmanagement in Einzugsgebieten am Beispiel der Wiesent.<br />

Die Untersuchung wird von Herrn Dipl.-Biologen Dr. Philipp Strohmeier im Auftrag<br />

des Bezirks Oberfranken durchgeführt. Ziel dieser Arbeit ist es, den Eintrag von Sedimenten<br />

in Gewässern zu reduzieren. In Zusammenarbeit mit anderen Behörden,<br />

vor allem der Landwirtschaftsverwaltung, werden Maßnahmen erarbeitet, die die Einschwemmung<br />

von Feinsedimenten aus den Gewässereinzugsgebieten reduzieren<br />

bzw. verhindern. Die Arbeit wird gefördert von der Oberfrankenstiftung und dem Bayerischen<br />

Staatsministerium <strong>für</strong> Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.<br />

Bild 2: Abschwemmung von Feinmaterial in einem Hof bei Muggendorf.<br />

Foto: Strohmeier<br />

7


Untersuchungsvorhaben zur Abklärung des Einflusses der Qualität von Sperma<br />

und Eiern auf den Erbrütungserfolg von Salmoniden.<br />

Die Untersuchung wird von Herrn Dipl.-Biologen Dr. Dennis Kallert in der Lehranstalt<br />

<strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aufseß durchgeführt. Ziel ist es die Fortpflanzung von Salmoniden<br />

auf eine gesicherte Basis zu stellen. Die Arbeit wird zu 100 % vom Landesfischereiverband<br />

Bayern aus Mitteln der <strong>Fischerei</strong>abgabe gefördert. Die Untersuchung wird<br />

im Jahr 2009 abgeschlossen.<br />

Bild 3: Beurteilung der Befruchtung bei Seesaiblingseiern. Foto: Seyfried<br />

8


Auswirkungen von Kupfer auf den Metabolismus von Süßwassermuscheln.<br />

Die Untersuchung wird von Herrn Dipl.-Biologen Andhika Nugrohu aus Indonesien<br />

am Lehrstuhl <strong>für</strong> Umweltchemie und Ökotoxikologie der Universität Bayreuth durchgeführt.<br />

Ziel ist es den Einfluss von Kupfer auf den Kalkstoffwechsel der Muscheln zu<br />

erforschen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung könnten auch Aufschluss über den<br />

Rückgang der Flussperlmuscheln geben. Aus dem Budgetüberschuss der Lehranstalt<br />

<strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aufseß wurde mit Genehmigung des Herrn Bezirkstagspräsidenten<br />

Dr. Günther Denzler ein Betrag von 5.000,00 € <strong>für</strong> diese Untersuchung zur Verfügung<br />

gestellt. Die Arbeit wurde von Frau Dr. Silke Gerstmann betreut.<br />

Maßnahmen zur Bekämpfung der Signalkrebse in der Birs (Schweiz).<br />

Die Diplomarbeit wurde von Herrn Boris Pasini angefertigt. Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Fischerei</strong> stellte die Untersuchungen zur Situation des Signalkrebses am Ailsbach<br />

und an der Itz <strong>für</strong> diese Arbeit zur Verfügung.<br />

3. Bach- und Flussfischerei.<br />

Freie Gewässer.<br />

Zahlreiche Fischarten, die in den oberfränkischen Gewässern leben, sind durch Einflüsse<br />

des Menschen gefährdet oder in ihrem Bestand bedroht. Dabei darf nicht<br />

übersehen werden, dass bei vielen Fischarten in manchen Gewässern bereits eine<br />

kritische Bestandsgröße erreicht ist. Fischarten sind, wenn sie aus einer Region verschwunden<br />

sind, nicht mehr oder nur äußerst mühsam wieder anzusiedeln.<br />

Wesentliche Gefährdungsursachen liegen im Verlust von Lebensräumen. Dies hat<br />

ihre Ursache in der starken Sedimentbelastung der Fließgewässer, der Zerstückelung<br />

der Gewässer durch Querbauwerke und der Strukturarmut in weiten Bereichen.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> arbeitet intensiv mit dem Sachgebiet Wasserwirtschaft<br />

der Regierung von Oberfranken und den Wasserwirtschaftsämtern daran die<br />

Durchgängigkeit der Fließgewässer zu verbessern. Maßgeblich unterstützt wird sie<br />

dabei von den Forderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie nach der durchgehenden<br />

Passierbarkeit der Fließgewässer. Die Sedimentbelastung der Gewässer ist ein<br />

bisher deutlich unterschätzter Faktor <strong>für</strong> die Gefährdung der Fischarten.<br />

Die Entschlammung der Wiesent wurde auch im Berichtsjahr fortgeführt. In diesem<br />

Jahr wurde mit dieser Maßnahme das Ende des Bereiches, in dem die Wiesent ein<br />

9


Gewässer II. Ordnung ist, erreicht. Bei dieser Entschlammung wurde ein Munitionsfund<br />

unterhalb von Höfen am 25.08.2008 festgestellt. Die Munition wurde sicherheitstechnisch<br />

entsorgt. Für die Entschlammung der Wiesent bedankt sich die <strong>Fachberatung</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> beim Bezirkstag von Oberfranken <strong>für</strong> die Bereitstellung der Haushaltsmittel.<br />

Zusammen mit dem Bezirksfischereiverband Oberfranken wurde auf verschiedenen<br />

Ebenen daran gearbeitet, die Wiesent auch im Bereich Gewässer I. Ordnung in den<br />

nächsten Jahren von Sedimenten zu entlasten.<br />

Bild 4: Munitionsfund bei der Entschlammung der Wiesent am 25.08.2008 bei Höfen.<br />

Foto: Hofmann, WWA Hof.<br />

Auf die Belastungen der Fische durch Kormorane und andere fischfressende Beutegreifer<br />

wird in Abschnitt 7 eingegangen.<br />

Die notwendigen E-Abfischungen <strong>für</strong> die Wasserrahmenrichtlinie wurden im Berichtsjahr<br />

durchgeführt.<br />

10


Zusätzlich zu den Wasserrahmenrichtlinienbefischungen wurde die Aisch, oberhalb<br />

Willersdorf am 27.08.2008, und der Rote Main, oberhalb der Lohengrintherme am<br />

18.09.2008, befischt.<br />

Bild 5: Elektro-Abfischung im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie in der Sächsischen<br />

Saale. Foto: Wenzel-Orf<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> nahm an folgenden Veranstaltungen teil.<br />

Informationsveranstaltung Gewässernachbarschaften am 29.05.2008 in Bad Berneck,<br />

Vortrag Manfred Popp „Darstellung von Fischarten und deren Schutzansprüche“.<br />

Abschlussfeier Hochwasserfreilegung Ebing am 04.07.2008. Anwesend waren Herr<br />

Staatssekretär Marcel Huber, Bayerisches Staatsministerium <strong>für</strong> Umwelt und Gesundheit,<br />

und Herr Ltd. Baudirektor Hans Hemmerlein, Wasserwirtschaftsamt Kronach.<br />

Informationsveranstaltung Gewässernachbarschaften am 08.07.2008 in Marktleuten,<br />

Vortrag Manfred Popp „Darstellung der Fischarten und deren Schutzansprüche“.<br />

Abschlussveranstaltung Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit der<br />

Eger, Röslau und Kösseine am 21.08.2008 in Elisenfels. Anwesend waren Herr Be-<br />

11


zirkstagspräsident Dr. Günther Denzler, Herr stellv. Landrat Horst Weidner, Landkreis<br />

Wunsiedel, und Herr Bürgermeister Stefan Göcking, Stadt Arzberg. Im Bereich<br />

der Eger, Kösseine und Röslau wurden ca. 40 Wehre durchgängig gemacht.<br />

Bild 6: Abschlussveranstaltung Biologische Durchgängigkeit Eger, Röslau und Kösseine.<br />

Von links: Richard Oberhauser, Peter Jensen, Horst Weidner, Stefan Gögging,<br />

Marco Bernhardt, Christine Süß, Dr. Günther Denzler, Michael Fichtner. Foto: Klupp<br />

Einweihungsfeier der Hochwasserfreilegung Erlach bei Hirschaid am 29.08.2008.<br />

Dabei wurden Bachforellen in die Reiche Ebrach eingesetzt. Anwesend waren unter<br />

anderem Herr Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler, Frau Staatssekretärin Melanie<br />

Huml, Bayerisches Staatsministerium <strong>für</strong> Arbeit und Sozialordnung, Familie<br />

und Frauen, Herr MdB Thomas Silberhorn, Herr MdL Heinrich Rudrof, Herr MdL<br />

Peter Eismann, Herr Bürgermeister Andreas Schlund, Markt Hirschaid, und Herr<br />

Ltd. Baudirektor Hans Hemmerlein, Wasserwirtschaftsamt Kronach.<br />

12


Einweihungsfeier der Hochwasserfreilegung in Schwarzenbach/Saale am<br />

05.09.2008. Anwesend waren Herr Staatssekretär Marcel Huber, Bayerisches<br />

Staatsministerium <strong>für</strong> Umwelt und Gesundheit, Herr MdL Alexander König, Frau<br />

Regierungsvizepräsidentin Petra Platzgummer-Martin, Herr Landrat Bernd Hering<br />

und Herr Ltd. Baudirektor Richard Oberhauser, Wasserwirtschaftsamt Hof.<br />

Abschlussveranstaltung Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Lochau am<br />

10.11.2008 durch den Landkreis Bayreuth. Teilnehmer Herr Landrat Hermann Hübner,<br />

Herr Dr. Herbert Rebhan, Regierung von Oberfranken, und Herr Peter Jensen,<br />

Bezirksfischereiverband Oberfranken.<br />

Für den Wanderweg entlang der Eger, dem sogenannten Kaiser-Weg, wurden dem<br />

gestaltenden Büro Fischbilder <strong>für</strong> die Infotafeln zur Verfügung gestellt.<br />

4. Teichwirtschaft.<br />

Die Teichwirtschaft ist in Oberfranken eine regionaltypische Sonderkultur, die sich im<br />

Wesentlichen in zwei Regionen aufteilt. In den Landkreisen Lichtenfels, Bamberg<br />

und dem westlichen Landkreis Forchheim sowie im Wunsiedler Becken spielt die<br />

Karpfenteichwirtschaft eine dominierende Rolle. Im Frankenwald, Fichtelgebirge und<br />

in der Fränkischen Schweiz, aber auch im Coburger Land, ist die Forellenteichwirtschaft<br />

führend. Eine Ausweitung der Karpfenteichwirtschaft sollte möglich sein, da<br />

besonders die Karpfenteichwirtschaft maßgebliche positive Aspekte auf den Wasserkreislauf,<br />

die Ökologie und die Artenvielfalt in einer Region hat. Derzeit können die<br />

oberfränkischen Teichwirte den Bedarf an heimischen Karpfen nicht decken. Auch<br />

die Forellenteichwirte sind nicht in der Lage die Nachfrage nach Salmoniden (Bachforellen,<br />

Regenbogenforellen, Elsässer Saiblingen und Aufseßer Saiblingen) zu befriedigen.<br />

Die Süßwasserfische sind gesunde heimische Nahrungsmittel, die artgerecht<br />

und ökologische verträglich erzeugt werden. Es ist mit Sicherheit besser die benötigten<br />

Fische im eigenen Land zu erzeugen, als sie aus entfernten Gegenden heranzutransportieren.<br />

Wenn man die Umweltbilanz betrachtet ist der heimische Karpfen mit<br />

Sicherheit jedem anderen Lebensmittel überlegen.<br />

13


In der Broschüre von Greenpeace „Fisch – beliebt, aber bedroht“ wird dargelegt,<br />

dass die meisten Seefischarten, bis auf Hering und Sardine, gefährdet sind und nicht<br />

nachhaltig befischt werden. Diese Broschüre weist darauf hin, dass <strong>für</strong> die Verbraucher<br />

die nachhaltig bewirtschafteten Fischarten Karpfen, Pangasius, Regenbogenforelle<br />

und Zander (also Süßwasserfische) bessere Alternativen als die gefährdeten<br />

Seefische sind. Weitere Informationen können unter www.greenpeace.de abgerufen<br />

werden. In diesem Zusammenhang muss natürlich darauf hingewiesen werden, dass<br />

der Bau von Fischteichen unverständlicherweise auf erhebliche Schwierigkeiten<br />

stößt. In zunehmendem Maße wird in Berichten in Fernsehen, Rundfunk und Tageszeitungen<br />

darauf hingewiesen, dass Fischeiweiß einen zunehmenden Anteil an der<br />

Versorgung der Bevölkerung einnehmen muss. Unter der Betrachtung der Ökobilanz<br />

ist es sicherlich besser die benötigten Fische im eigenen Land zu erzeugen, als aus<br />

entfernten Ländern zu importieren.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> arbeitet daran die Leistungen der Teichwirtschaft, die<br />

weit über die Erzeugung von Fischen als Nahrungsmittel hinausgehen, der Öffentlichkeit<br />

darzulegen. Leider gelingt dies nicht immer. Viele Menschen betrachten die in<br />

der Teichwirtschaft notwendigen Arbeiten als Störungen des Naturhaushaltes. Genau<br />

das Gegenteil ist der Fall, weil Karpfenteiche erst Flächen <strong>für</strong> eine artenreiche<br />

Flora und Fauna, die in unserem wasserarmen Gebiet sonst nicht vorhanden sind,<br />

bereitstellen.<br />

14


Bild 7: Aufruf eines Karpfens: „Baut mehr Karpfenteiche.“ Foto: Klupp<br />

Bild 8: Klageruf eines Karpfens: „Oje, die Behörden haben schon wieder Bedenken.“<br />

Foto: Klupp<br />

15


Das Jahr 2008 war gekennzeichnet durch einen milden Winter und relativ niedrige<br />

Wassertemperaturen im Sommer.<br />

Karpfenteichwirtschaft.<br />

Die Karpfen laichten vom 31.05. bis 07.06.2008 natürlich ab.<br />

Das Jahr 2008 war aus der Sicht der Karpfenteichwirtschaft wie folgt gekennzeichnet.<br />

- Im Frühjahr gab es normale Wasserstände.<br />

- Im Frühjahr gab es in den Teichen erhebliche Verluste durch Kormorane.<br />

- Im Sommer gab es keine nennenswerten Fischverluste. Dies ist vor allem darauf<br />

zurückzuführen, dass die Temperaturen keinen kritischen Stand erreicht haben<br />

und auch keine Algenblüten in den Teichen auftraten.<br />

- In Oberfranken trat kein Fall von Karpfen-Herpes-Virose (KHV) auf.<br />

Ein besonderer Arbeitsschwerpunkt im Bereich der Karpfenteichwirtschaft war im<br />

Berichtsjahr die Teichanlage Spitalweiher bei Baunach. Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong><br />

hat sich ganz wesentlich da<strong>für</strong> eingesetzt, dass diese Teichanlage auch weiterhin<br />

als solche bestehen bleibt und genutzt werden kann.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> bedankt sich an dieser Stelle bei Herrn Bezirkstagspräsidenten<br />

Dr. Günther Denzler und Herrn Hans-Joachim Rost, Wasserwirtschaftsamt<br />

Kronach, <strong>für</strong> die Mitwirkung bei den aufgetretenen Fragen.<br />

Über die Probleme der Karpfenteichwirtschaft informierte sich Herr Bezirkstagspräsident<br />

Dr. Günther Denzler anlässlich des Haider Teichgesprächs am 31.07.2008. An<br />

dieser Veranstaltung nahmen auch Herr Bezirkstagsvizepräsident Hans Kotschenreuther<br />

und der Vorsitzende der Teichgenossenschaft Oberfranken Herr Dr. Peter<br />

Thoma teil.<br />

16


Im Berichtsjahr wurden folgende Preise <strong>für</strong> Speisekarpfen bezahlt:<br />

Großhandel ab Teich 110,-- bis 125,-- €/50 kg.<br />

Einzelverkauf an Endverbraucher, geschlachtet, ausgenommen 6,50 bis 7,-- €/kg.<br />

Karpfenfilets, frisch 16,-- €/kg.<br />

Karpfen, geräuchert 14,-- €/kg.<br />

Karpfenfilets, geräuchert 22,-- €/kg.<br />

Forellenteichwirtschaft.<br />

Das Jahr 2008 war aus der Sicht der Forellenteichwirtschaft wie folgt gekennzeichnet.<br />

- Im Frühjahr gab es genügend Wasser, um die Teiche zu füllen.<br />

- Es bestand eine rege Nachfrage nach Saiblingseiern und vor allem nach Elsässer<br />

Saiblingseiern. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Saiblinge <strong>für</strong> die ge<strong>für</strong>chteten<br />

Forellenkrankheiten weitgehend resistent sind.<br />

Im Berichtsjahr wurden folgende Preise <strong>für</strong> Speisesalmoniden gezahlt:<br />

Regenbogenforelle, Großhandel 170,-- €/50 kg.<br />

Regenbogenforelle, Einzelverkauf 8,50 €/kg.<br />

Regenbogenforelle-Filets, frisch 16,-- €/kg.<br />

Regenbogenforelle, geräuchert 14,-- €/kg.<br />

Regenbogenforelle-Filets, geräuchert 19,50 €/kg.<br />

Lachsforelle, frisch 9,50 €/kg.<br />

Lachsforelle-Filets, frisch 19,-- €/kg.<br />

Lachsforelle-Filets, geräuchert 20,50 €/kg.<br />

Saibling, Einzelverkauf 11,-- €/kg.<br />

Saiblings-Filets, frisch 21,-- €/kg.<br />

Saibling, geräuchert 17,-- €/kg.<br />

Saiblings-Filets, geräuchert 23,-- €/kg.<br />

17


5. Förderung des Absatzes heimischer Süßwasserfische.<br />

In Zusammenarbeit mit der Teichgenossenschaft Oberfranken arbeitete die <strong>Fachberatung</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> daran, den heimischen Süßwasserfisch der Bevölkerung als<br />

wertvolles gesundes Nahrungsmittel nahe zu bringen.<br />

Im Berichtszeitraum wurden folgende öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen<br />

durchgeführt.<br />

Kochwettbewerb um den Fischerwanderpokal am 05.04.2008. Anwesend waren Herr<br />

Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler, Herr Bernhard Feneis, Fischgesundheitsdienst,<br />

und Herr Albert Schütze, Bezirksfischereiverband Oberfranken. Dieser<br />

Wettbewerb erfreut sich weit über Oberfranken hinaus größter Beliebtheit.<br />

Bild 9: Fischsuppe als Vorspeise beim Fischer-Wanderpokal. Foto: Hopf<br />

18


Eröffnung der oberfränkischen Fischgrillsaison in Deusdorf am 25.04.2008. Anwesend<br />

waren Herr Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Herr Bezirkstagspräsident<br />

Dr. Günther Denzler, Herr MdL Heinrich Rudrof, Herr Dr. Peter Thoma, Vorsitzender<br />

der Teichgenossenschaft Oberfranken, und Herr Friedrich Schmauser, Präsident<br />

des Bezirksfischereiverbandes Oberfranken.<br />

Bild 10: Eröffnung der Fischgrillsaison in der Fischzucht Rudolf. Von links: Dr. Robert<br />

Klupp, Maria Rudolf, Gerhard Rudolf, Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Bezirkstagspräsident<br />

Dr. Günther Denzler, Dr. Peter Thoma, MdL Heinrich Rudrof, Jürgen<br />

Rudolf, Daniela Rudolf. Foto: Popp<br />

Eröffnung der oberfränkischen Karpfensaison am 26.09.2008 an den Teichen der<br />

Würzburg’schen Forstverwaltung Mitwitz. Anwesend waren Frau Staatssekretärin<br />

Melanie Huml, Bayerisches Staatsministerium <strong>für</strong> Arbeit und Sozialordnung, Familie<br />

und Frauen, Herr Staatssekretär Jürgen Heike und Herr Bezirksrat Siegfried Stengel.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> bedankt sich an dieser Stelle auch bei Herrn<br />

Christian Holloch <strong>für</strong> die hervorragende Organisation der Veranstaltung.<br />

19


Bild 11: Eröffnung der oberfränkischen Karpfensaison in Mitwitz. Von links: Staatssekretärin<br />

Melanie Huml, Teichwirt Christian Holloch, Staatssekretär Jürgen Heike.<br />

Foto: Klupp<br />

20


6. Fischsterben und Fischkrankheiten.<br />

Im Jahr 2008 wurden der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> 12 Fischsterben bekannt.<br />

Seit Jahren besteht auch <strong>für</strong> die bayerische <strong>Fischerei</strong> die Bedrohung durch einen<br />

Ausbruch der Karpfen-Herpes-Virose. Der da<strong>für</strong> verantwortliche Erreger ist das<br />

CyHV3-Virus. Da diese Krankheit bei der letzten Aktualisierung der Fischseuchenverordnung<br />

als anzeigepflichtige Seuche eingestuft wurde, besteht seitdem <strong>für</strong> einen<br />

Fischhalter die Gefahr, dass bei einer Untersuchung von Karpfen auf das Virus im<br />

positiven Fall veterinärpolizeiliche Maßnahmen eingeleitet werden, unabhängig davon,<br />

ob ein Seuchenausbruch vorliegt oder nicht. Aus diesem Grund war es bislang<br />

nicht möglich Fischzüchter zu einer Untersuchung zu bewegen. In Oberfranken traten<br />

im Berichtsjahr keine Verluste in Teichwirtschaften und in freien Gewässern<br />

durch die KHV auf.<br />

Im August 2008 konnte in Bayern ein Monitoringprogramm <strong>für</strong> KHV gestartet werden,<br />

weil sich die verantwortlichen Behörden darauf einigten, dass die Fische nicht auf<br />

das Virus sondern auf die dazugehörigen Antikörper untersucht werden. Es wurde<br />

vereinbart, dass die Untersuchung auf die Antikörper von KHV im positiven Fall keine<br />

veterinärrechtlichen Konsequenzen nach sich ziehen. Im Einzelnen waren da<strong>für</strong> das<br />

Bayerische Staatsministerium <strong>für</strong> Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie das<br />

Bayerische Staatsministerium <strong>für</strong> Umwelt und Verbraucherschutz verantwortlich. Das<br />

Projekt wurde zweigeteilt angelegt. Einerseits wurden Teichwirtschaften, andererseits<br />

freie Gewässer untersucht. Es wurden da<strong>für</strong> die Begriffe Teichmonitoring und Flussmonitoring<br />

geprägt. Der Landesfischereiverband Bayern war maßgeblich am Zustandekommen<br />

der notwendigen Finanzierung beteiligt.<br />

Für die teilnehmenden Teichwirte wurde ein symbolischer Beitrag von € 20,-- je untersuchter<br />

Gruppe erhoben, die Serumproben wurden anonymisiert. Die <strong>Fachberatung</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> erarbeitete einen Plan, um in jedem Landkreis Fische von Karpfenteichwirten<br />

in die Untersuchung einzubeziehen. Die notwendigen Proben wurden von<br />

Herrn Bernhard Feneis, Fischgesundheitsdienst Weiden, gezogen.<br />

21


Für die Proben des Flussmonitorings wird weder von den <strong>Fischerei</strong>rechtsinhabern<br />

noch anderen Personen ein Beitrag erhoben. Die Proben sind jedoch den Gewässern<br />

durch die Angabe aller wesentlichen Daten zuzuordnen. Die notwendigen Proben<br />

konnten beim Flussmonitoring nicht gezogen werden, da im Zuge der Abfischungen<br />

<strong>für</strong> die Wasserrahmenrichtlinie nicht genügend Karpfen elektrisch gefangen<br />

wurden. Nur aus dem Baggersee Wörthsee (offene Verbindung zum Main) und<br />

aus dem Rhein-Main-Donau-Kanal bei Neuses wurden Karpfen <strong>für</strong> die KHV-<br />

Flussmonitoring-Untersuchung gefangen. Die Blutentnahmen wurden von Herrn<br />

Bernhard Feneis vorgenommen.<br />

Bild12: Blutentnahme bei einem Karpfen im Rahmen des KHV-Flussmonitorings.<br />

Foto: Popp.<br />

Da es in Deutschland keine Institution gibt, die einen validierten Test auf Antikörper<br />

anbietet, wird der von der Fa. CEFAS, Großbritannien, kommerziell angebotenen<br />

22


ELISA-Test auf KHV-Antikörper verwendet. Dazu müssen Serumproben von Karpfenblut<br />

gefroren nach England geschickt werden.<br />

Die bisherigen Ergebnisse <strong>für</strong> 2008 liegen beim Bayerischen Staatsministerium <strong>für</strong><br />

Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und werden vollständig erst nach Abschluss<br />

des Gesamtprojekts veröffentlicht. Im Jahr 2009 werden die Untersuchungen im<br />

KHV-Flussmonitoring fortgeführt.<br />

Zu Fragen der KHV-Problematik und der notwendigen Gegenmaßnahmen wurde am<br />

02.12.2008 im Gasthof Opel, Himmelkron, eine Fachtagung von der <strong>Fachberatung</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> organisiert. Referent war Herr Bernhard Feneis.<br />

7. <strong>Fischerei</strong>lich bedeutsame Tiere.<br />

Auf den Fischarten lastet in zunehmendem Maße ein Druck von Beutegreifern. Die<br />

Fischarten stellen wegen ihrer enormen Fruchtbarkeit sicherlich ein wesentliches<br />

Element <strong>für</strong> ein funktionierendes Nahrungsnetz in einem Gebiet dar. Wenn Fische<br />

aus einem Gewässer verschwinden bzw. in ihrem Bestand zurückgehen, finden auch<br />

die Beutegreifer keine Nahrung mehr und sie können in diesem Gebiet nicht leben<br />

bzw. sich ausbreiten. Um Beutegreifer zu erhalten bzw. wieder anzusiedeln müssen<br />

daher zuerst die Bedingungen <strong>für</strong> ihre Nahrungstiere positiv verändert werden. Notwendig<br />

ist auch eine Entschädigungsregelung <strong>für</strong> die möglichen Schäden.<br />

Fischotter.<br />

Zurzeit wird versucht dem Fischotter den Weg nach Oberfranken über Trittsteine zu<br />

erleichtern. Hierbei wird von verschiedener Seite vergessen, dass der Fischotter in<br />

der Regel nur Fische frisst. Um den Fischotter anzusiedeln, ist es daher vorerst erforderlich<br />

intakte Fischbestände in den Gewässern aufzubauen, die sich selbst durch<br />

eigene Fortpflanzung erhalten. Hierbei muss darauf hingewiesen werden, dass in der<br />

Röslau die Fischbestände fast völlig verschwunden sind. Die Ursachen sind unbekannt.<br />

Die Röslau eignet sich daher nicht als Trittstein, um den Fischotter aus der<br />

Tschechischen Republik nach Oberfranken zu lenken. Mit der Leiterin des Projekts<br />

Otterfranken, Frau Dipl.-Biol. Dr. Katrin Ruff, fanden am 30.09. und 03.12.2008 Besprechungen<br />

statt. Sie konnte überzeugt werden, dass ohne intakte Fischbestände<br />

23


eine Einwanderung von Fischottern aus der Tschechischen Republik unwahrscheinlich<br />

ist. In ihrem Projekt wird der Fischotter als Leittier genannt, um die Situation der<br />

Fischarten in den Gewässern zu verbessern, so dass diese letztlich dem Fischotter<br />

wieder als Nahrung dienen können. Dieser Ansatz ist <strong>für</strong> die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong><br />

akzeptabel und wird mit getragen.<br />

Kormoran.<br />

Der Kormoraneinfall im Winter 2008/2009 hat mindestens ebensolche katastrophalen<br />

Auswirkungen auf den Fischbestand in den Gewässern der Fränkischen Schweiz wie<br />

die Abwassereinleitungen im Zuge der Industrialisierung in den Jahren nach 1950.<br />

Der Kormoran hat sich früher nur an den Meeresküsten aufgehalten und wanderte<br />

infolge eines innerartlichen Populationsdruckes in das Binnenland und erschloss sich<br />

die dortigen Gewässer als Nahrung. Der Kormoran ist ursprünglich in Bayern kein<br />

heimischer Vogel und kam früher höchstens in Einzelexemplaren, wenn überhaupt,<br />

vor. Die heimischen Süßwasserfische sind in ihrer evolutionären Entwicklung auf<br />

Lauerjäger, wie Eisvogel und Fischreiher, eingestellt. Der Kormoran hat eine andere<br />

Jagdtechnik. Er jagt in Gruppen und treibt die Fische vor sich her. Solange der Kormoran<br />

überwiegend an den Meeresküsten und an den großen Seen vorkam, hat diese<br />

Jagdtechnik die Fischbestände nicht gefährdet, weil die Fische in die Tiefe und<br />

Weite flüchten konnten. In unseren Binnengewässern, die von Querverbauungen<br />

zerstückelt sind, treibt der Kormoran die Fische vor sich her, bis sie erschöpft sind<br />

oder auf ein Hindernis treffen. Sie sind dann eine leichte Beute des Kormorans. Besonders<br />

kritisch ist die Situation in Wintern, wenn die Baggerseen zugefroren sind<br />

und der Kormoran ausschließlich in den Fließgewässern fischen muss, <strong>für</strong> Äsche,<br />

Nase, Barbe und Nerfling. Diese Fischarten flüchten sich nicht in Verstecke unter<br />

Steinen oder Wurzelwerken, sondern schwimmen bei einem Angriff erschreckt im<br />

Freiwasser umher. Sie sind daher der Jagdtechnik des Kormorans hilflos ausgeliefert.<br />

Diese biologischen Zusammenhänge werden leider von den verantwortlichen<br />

Behörden nicht im notwendigen Umfang erkannt bzw. akzeptiert.<br />

Der Kormoran wurde aus dem Anhang der Bundesartenschutzverordnung gestrichen.<br />

Vor allem auch deshalb, weil eine Gefährdung des Bestandes des Kormorans<br />

nicht mehr gegeben ist. Die Europäische Kommission hat den Mitgliedsstaaten signalisiert,<br />

dass es erlaubt ist, innerhalb ihres Staatsgebietes alle erforderlichen Maß-<br />

24


nahmen zur Bewirtschaftung dieser Vogelart zu ergreifen. In Europa gibt es nach<br />

neueren Zählungen ca. 2 Mio., in den EU-Staaten ca. 1 Mio. Kormorane. Ein Kormoran<br />

benötigt pro Tag ca. 500 g Fisch als Nahrung; daraus errechnet sich sehr leicht<br />

eine Entnahme von 1.000 t Fisch pro Tag in Gesamteuropa und 500 t Fisch pro Tag<br />

in den EU-Staaten durch den Kormoran.<br />

Die Situation spitzt sich immer dann zu, wenn, wie im Winter 2008/2009 die stehenden<br />

Gewässer (Baggerseen, Stauseen, Seen usw.) mit einer Eisschicht bedeckt<br />

sind, so dass der Kormoran in ihnen nicht fischen kann. Er muss zwangsweise auf<br />

die Fließgewässer ausweichen. Der Kormoran frisst auch die von der FFH-<br />

Verordnung der EU besonders geschützten Arten wie Mühlkoppe und Bachneunauge.<br />

Wenn diese Arten von Fischern gefangen würden, würde dies heftig kritisiert<br />

werden, wenn Kormorane das tun, wird es vielfach mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen.<br />

Für die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> ist diese Haltung unverständlich, vor allem wenn<br />

man in einer Broschüre des Naturparks Fichtelgebirge über die Auerhühner folgendes<br />

liest: „Die Bestände von Fuchs, Marder, Habicht und Wildschweinen haben<br />

zugenommen. Damit wächst auch die Gefahr <strong>für</strong> die Auerhühner gefressen zu<br />

werden. Durch stärkere Bejagung der Fressfeinde soll den Auerhühnern geholfen<br />

werden.“ Auch wird eine verstärkte Jagd auf Rehe und Hirsche immer dann gefordert,<br />

wenn die Verbissschäden an Laubhölzern und Jungbäumen im Wald stark<br />

zunehmen. Es gilt dann das Motto „Wald geht vor Wild“. Warum im Ökosystem<br />

Gewässer die Fischarten dem Kormoran untergeordnet werden, ist nicht nachvollziehbar.<br />

Man kann eine derartige Haltung bei unbedarften Bürgern nach verstehen, aber von<br />

Fachleuten, die ökologische Zusammenhänge im Auge haben sollten, muss verlangt<br />

werden, dass sie ganzheitlich und nicht nur aus der Vogelschutzperspektive denken.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass in Vogelschutzgebieten nach der VoGEV-<br />

Verordnung (in SPA-Gebieten) die Kormoranverordnung nicht gilt und Abschüsse<br />

von Kormoranen nur nach Einzelanträgen von der zuständigen Regierung genehmigt<br />

werden können. Dies trifft im oberfränkischen Raum <strong>für</strong> den Main zwischen Lichtenfels<br />

und Bamberg und auf die Gewässer der Fränkischen Schweiz (Wiesent, Aufseß<br />

unterhalb der Ortschaft Aufseß, Leinleiter, Püttlach, Trubach) zu.<br />

25


Bild 13: Kormorane fressen entgegen der allgemein geäußerten Ansicht auch Mühlkoppen.<br />

Geöffneter Schlund eines im Jahre 2009 an der Wiesent geschossenen<br />

Kormorans, oben Mühlkoppe, unten Bachforelle. Foto: Hofmann, Waischenfeld<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> arbeitet daran, dass von den Naturschutzbehörden<br />

den Belangen des Fischartenschutzes die gleiche Wertigkeit wie dem des Vogelschutzes<br />

eingeräumt wird. Unverständlicherweise wird bei Ablehnung von Kormoranabschüssen<br />

ein wirtschaftlicher Schaden der Kormorane an der <strong>Fischerei</strong> verneint,<br />

weil die Fische in einem Gewässer herrenloses Gut sind. Die Fische werden<br />

erst Eigentum eines Menschen, wenn er sie berechtigterweise fängt. Vergessen wird<br />

dabei, dass intakte Fischgewässer eine erhebliche Bedeutung <strong>für</strong> den Fremdenverkehr<br />

einer Region haben. Es entsteht also ein Schaden, weil in Regionen, in denen<br />

die Gewässer keinen Fischbestand mehr aufweisen, Angler mit ihren Familien keinen<br />

Urlaub verbringen. Die Ausübung der Angelfischerei ist mit Sicherheit dem Bereich<br />

sanfter Tourismus zuzuordnen. Es wird vollständig vergessen, dass bei der Neufassung<br />

des Bayerischen <strong>Fischerei</strong>gesetzes im Jahr 2008 in Artikel 1, Absatz 4, die <strong>Fischerei</strong><br />

als Kulturgut, das die bayerische Kulturlandschaft wesentlich mitprägt, betrachtet<br />

wird.<br />

26


Biber.<br />

Probleme mit dem Biber sind im Berichtsjahr in Reichmannsdorf, Landkreis Bamberg,<br />

aufgetreten. Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> vermittelte zwischen den Interessen<br />

der Fischzucht Jakob, Mühlhausen, und der Unteren Naturschutzbehörde des<br />

Landkreises Bamberg. Auch in einem kleinen Bach bei Funkendorf in der Nähe von<br />

Creußen traten Biber auf.<br />

Eisvogel und Wasseramsel.<br />

Diese beiden Vogelarten haben aus hiesiger Sicht stabile Bestände erreicht. Sie<br />

kommen an allen Gewässern vor, die ihre Lebensansprüche erfüllen. Derzeit ist es<br />

allerdings so, dass im Winter 2008/2009 durch den Kormoraneinfall die Eisvögel verstärkt<br />

aus Nahrungsmangel in die Fischzuchtbetriebe abgedrängt werden. Nur als<br />

Beispiel wird angeführt, dass in einem Teich der Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aufseß im<br />

Herbst des Jahres 2008 6.000 Goldbachsaiblinge eingesetzt wurden. Am 09.02.2009<br />

waren nur noch 22 Exemplare vorhanden. Den Rest haben die Eisvögel gefressen.<br />

Im nächsten Winter wird diese Situation noch viel gravierender, weil die Laichfische<br />

bei Äsche und Bachforelle in den Gewässern der Fränkischen Schweiz vollständig<br />

vernichtet sind und deshalb keine Brutfische vorhanden sein können. Den Eisvögeln<br />

bleibt gar nichts anderes übrig, als auf Fischzuchtbetriebe auszuweichen. Wenn sich<br />

Fischzüchter dann durch Überdachung ihrer Teiche dagegen schützen, werden sie in<br />

den Medien und bei öffentlichen Veranstaltungen kritisiert. Die wirtschaftlichen Schäden,<br />

die Beutegreifer bei den Teichwirten verursachen und der Fischfauna zufügen,<br />

werden dagegen oftmals achselzuckend hingenommen.<br />

8. Rückstandsuntersuchungen.<br />

Im Berichtsjahr wurden von der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> die notwendigen Befischungen<br />

<strong>für</strong> die Regierung von Oberfranken <strong>für</strong> das Monitoringprogramm „Untersuchung<br />

von Fischen aus bayerischen Gewässern auf Schadstoffe“ durchgeführt. Folgende<br />

Gewässer wurden elektrisch befischt:<br />

27


Regnitz bei Hausen<br />

Main bei Hallstadt<br />

Main bei Mainleus<br />

Eger<br />

Röslau<br />

Sächsische Saale bei Joditz<br />

Trinkwassertalsperre Mauthaus.<br />

Die Abfischungen wurden von Herrn Fischwirtschaftsmeister Kay Kuhlen in hervorragender<br />

Weise durchgeführt.<br />

Auch die E-Abfischungen zur Feststellung des Quecksilbergehalts von Fischen in<br />

den Gewässern Kösseine, Röslau und Eger wurden von der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong><br />

durchgeführt. Die Kösseine wurde an 8 Stellen, die Röslau an 7 Stellen und<br />

die Eger an einer Stelle elektrisch befischt. Die notwendigen Fische <strong>für</strong> die Untersuchungen<br />

entnahm das Landratsamt Wunsiedel. Auch diese Untersuchung wurde von<br />

Herrn Fischwirtschaftsmeister Kay Kuhlen durchgeführt.<br />

9. <strong>Fischerei</strong> und Naturschutz.<br />

Im Bereich <strong>Fischerei</strong> und Naturschutz traten im Berichtszeitraum im Wesentlichen<br />

zwei Bereiche auf, in denen es zu unterschiedlichen Auffassungen kam. Dies sind<br />

die Frage der Regulierung des Kormorans (hierzu wurde bereits unter Abschnitt 7<br />

ausführlich Stellung genommen) und der Entzug von Baggerseen <strong>für</strong> die <strong>Fischerei</strong>.<br />

Entzug von Baggerseen <strong>für</strong> die <strong>Fischerei</strong>.<br />

In der wasserarmen Region Frankens wird nicht selten in den Genehmigungsbescheiden<br />

zur Kiesausbeute die Angelfischerei ausgeschlossen. Dies ist nicht nachvollziehbar.<br />

Die <strong>Fischerei</strong> ist eine legitime, durch die Bayerische Verfassung und das<br />

Bayerische <strong>Fischerei</strong>gesetz anerkannte Form der Nutzung des Fischbestandes in<br />

einem Gewässer. In Art. 1 Abs. 4 BayFiG wird klar dargelegt, dass eine nachhaltige<br />

<strong>Fischerei</strong> im öffentlichen Interesse liegt und als ein wesentliches, die bayerische Kulturlandschaft<br />

mit prägendes Kulturgut zu erhalten und zu fördern ist. Ihr Grundauftrag<br />

umfasst die Erhaltung und Pflege der Fischbestände, also des gesamten Artenspekt-<br />

28


ums in einem Gewässer. Dieser ökologische Aspekt prägt das Gesamtbild der <strong>Fischerei</strong><br />

und dient auch dem Fischartenschutz. Auch die Ausübung der <strong>Fischerei</strong> unterliegt<br />

dem Oberbegriff Nachhaltigkeit und der Einhaltung der guten fachlichen Praxis.<br />

Damit wird die <strong>Fischerei</strong> zum Sachwalter der Allgemeinheit und dies muss bei<br />

einem Ausgleich mit anderen Belangen mehr Bedeutung beigemessen werden. Der<br />

Ausschluss einer <strong>Fischerei</strong> durch einen Bescheid einer Genehmigungsbehörde ist<br />

nach hiesiger Ansicht nur in geschlossenen Gewässern von geringer Größe (bis zu<br />

0,3 ha) zulässig.<br />

Es ist auch <strong>für</strong> die Verantwortlichen der <strong>Fischerei</strong> klar, dass nicht jedes Gewässer an<br />

allen Ufern und zu jeder Zeit mit der Angel befischt werden kann und soll. Es muss<br />

bei Baggerseen möglich sein eine räumliche und zeitliche Regelung zur Ausübung<br />

der Angelfischerei zu finden. Ein gänzlicher Ausschluss der Angelfischerei ist nicht<br />

hinnehmbar.<br />

In diesem Sinn muss darauf hingearbeitet werden, dass bei Baggerseen auch die<br />

Hegeverpflichtung nicht durch einen Bescheid einer Genehmigungsbehörde ausgesetzt<br />

werden kann. Die Hegeverpflichtung gilt unabhängig vom Willen der Beteiligten.<br />

In diesem Bereich liegt noch viel Arbeit vor den <strong>Fischerei</strong>organisationen.<br />

Der Igelsweiher in der Gemeinde Neudrossenfeld wurde vor Jahren als Naturschutzgebiet<br />

ausgewiesen. In den vergangenen zwei Jahren wurde immer wieder darüber<br />

diskutiert den Igelsweiher abzufischen und den Fischbestand auf die Belange der<br />

Artenvielfalt neu einzustellen (ähnlich wie beim Craimoosweiher). In mehreren Besprechungen<br />

wurde die Abfischung vorbereitet. Sie fand statt am 09.11.2008 und<br />

wurde von Herrn Fischwirtschaftsmeister Kay Kuhlen und Herrn Fischwirtschaftsmeister<br />

Manfred Popp durchgeführt. Die Abfischung erbrachte folgendes Ergebnis:<br />

Rotaugen bis 20 cm 700 kg<br />

Karpfen 25 kg<br />

Schleien 153 kg<br />

Hechte 69 Stck.<br />

Waller 27 Stck.<br />

Aal 2 Stck.<br />

29


Hierbei muss berücksichtigt werden, dass im Berichtsjahr im Igelsweiher vom 19.08.<br />

auf 20.08.2008 ein Fischsterben auftrat. Dabei verendeten zahlreiche Weißfische.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> arbeitete mit der Gemeinde Neudrossenfeld daran<br />

ein fischereiliches Konzept, das dem Schutzzweck entspricht, umzusetzen.<br />

Bild 14: Die Organisatoren der Abfischung des Igelsweihers. Von links: Kay Kuhlen,<br />

Reiner Schimpf. Foto: Klupp<br />

Am 22.05.2008 fand am Tag der Artenvielfalt eine E-Abfischung des Perlenbaches<br />

statt. Die Veranstaltung wurde organisiert von Frau Dipl.-Biologin Christine<br />

Schmidt. Sie hatte den Titel „Bayerns Ur-Einwohner“. Die E-Abfischung in einem<br />

Abschnitt des Perlenbaches führte Herr Fischwirtschaftsmeister Manfred Popp<br />

durch.<br />

30


10. Fischartenschutz.<br />

Auch im Berichtsjahr wurden Maßnahmen zur Stabilisierung bzw. Erhaltung von<br />

Fischarten durchgeführt.<br />

Bachforelle.<br />

In dem Projekt „Erhaltung der standorttyischen Bachforelle“ wurden auch im Berichtsjahr<br />

164.500 Bachforellenbrütlinge in geeignete Gewässer im Main-Einzugsgebiet<br />

und 52.000 Bachforellenbrütlinge in das Eger-Einzugsgebiet ausgesetzt. Die Bachforellen<br />

<strong>für</strong> das Main-Einzugsgebiet wurden in der Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aufseß erbrütet.<br />

Die Bachforellen <strong>für</strong> das Elbe-Einzugsgebiet in der Fischzucht Kleppermühle<br />

bei Rehau.<br />

Die Maßnahme wurde aus Mitteln der <strong>Fischerei</strong>abgabe gefördert.<br />

Äsche.<br />

Im Berichtsjahr wurden von den Mitarbeitern der Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aufseß<br />

Äschenlaichfische in der Wiesent abgefischt. Leider konnten infolge des Hochwassers<br />

nur wenige Laichäschen gefangen werden. Befischt wurden die Gewässer Leinleiter<br />

bei Heiligenstadt und Wiesent bei Waischenfeld. Die Entnahme der Laichfische<br />

erfolgte mit Zustimmung der <strong>Fischerei</strong>berechtigten. In der Aufseß im <strong>Fischerei</strong>recht<br />

des Bezirksfischereiverbandes Oberfranken konnten keine laichreifen Äschen gefangen<br />

werden. Aufgrund der wenigen Laichfische konnten nur ca. 5.000 Äscheneier<br />

abgestreift werden. Die abgestreiften Laichfische wurden umgehend wieder in ihr<br />

Ursprungsgewässer zurückgesetzt. Die Äschen wurden in folgende Gewässer eingesetzt:<br />

Wiesent bei Waischenfeld<br />

Leinleiter bei Heiligenstadt<br />

Main bei Kulmbach<br />

Aufseß unterhalb der Ortschaft Aufseß.<br />

31


Nase.<br />

Im Berichtsjahr wurden 17.500 Nasenbrütlinge in oberfränkische Gewässer ausgesetzt.<br />

Die Nasen wurden im Beispielbetrieb <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> des Bezirks Unterfranken<br />

erbrütet. Sie wurden am 30.10.2008 von Herrn Fischwirtschaftsmeister Kay Kuhlen<br />

in folgende Gewässer ausgesetzt:<br />

Main<br />

Rodach (Kronach)<br />

Itz<br />

Regnitz<br />

Rodach (Coburg)<br />

Steinach<br />

Föritz<br />

Baunach<br />

Die Maßnahme wurde aus Mitteln der <strong>Fischerei</strong>abgabe gefördert.<br />

Aal.<br />

Der Schutz des europäischen Aals wird zurzeit von der EU betrieben. Folgende<br />

Maßnahmen zum Schutz des europäischen Aals werden diskutiert.<br />

Erhöhung Schonmaß auf 50 cm (bayernweit) und Einführung Schonzeit vom 01.11.<br />

bis 01.03. (nur im Aaleinzugsgebiet Rhein mit Ausnahmegenehmigung <strong>für</strong> Berufsfischerei<br />

zu Monitoringzwecken).<br />

Registrierung der gewerblichen Aalfischereibetriebe/-genossenschaften/-zünfte und<br />

Dokumentation der Aalfänge sowie der zugekauften und verkauften Aale (bayernweit<br />

<strong>für</strong> CITES).<br />

Darüber hinaus im Aaleinzugsgebiet Rhein Erfassung der zum Aalfang verwendeten<br />

<strong>Fischerei</strong>fahrzeuge, Fanggeräte sowie Schätzung der Anzahl der Freizeitfischer und<br />

deren Aalfänge.<br />

Des Weiteren sind Gespräche mit den Wasserkraftbetreibern hinsichtlich der möglichen<br />

Reduzierung der durch die Wasserkraftnutzung verursachten Aalmortalität zu<br />

führen (z. B. Finanzierung von "Fangen und Wegfahren").<br />

32


Bild 15: Europäischer Aal. Foto: Klupp<br />

Elritze.<br />

Am 11.09.2008 wurden mehrere 100 Elritzen aus der Wiesent in die Aufseß unterhalb<br />

der Ortschaft Aufseß ausgesetzt.<br />

Schneider.<br />

Anlässlich der Elektrobefischung <strong>für</strong> die Wasserrahmenrichtlinie der Baunach oberhalb<br />

der Ortschaft Daschendorf am 15.07.2008 wurde ein starker Schneiderbestand<br />

festgestellt. Schneider wurden auch im Roten Main oberhalb der Lohengrintherme in<br />

größerer Anzahl bei der E-Abfischung am 18.09.2008 gefunden.<br />

Perlmuschel.<br />

Am 16.09.2008 fand die Abschlussveranstaltung der Renaturierung des sogenannten<br />

Furtbächleins statt. An dieser Veranstaltung nahmen u. a. Herr Bezirkstagspräsident<br />

Dr. Günther Denzler, Herr Landrat Bernd Hering, Herr Bürgermeister Michael Abraham,<br />

Stadt Rehau, Herr Bürgermeister Hans-Jürgen Kropf, Gemeinde Regnitzlosau,<br />

Herr Ltd. Baudirektor Richard Oberhauser, Wasserwirtschaftsamt Hof teil.<br />

33


11. Stau- und Baggerseen.<br />

Im Berichtsjahr fanden folgende Netzabfischungen in Baggerseen statt:<br />

12./13.08.2008 Baggersee Altendorf, Landkreis Forchheim.<br />

26./27.08.2008 Baggersee Wörthsee bei Lichtenfels.<br />

29./30.10.2008 Baggersee Unterbrunn, Landkreis Lichtenfels.<br />

Bei allen Befischungen konnte festgestellt werden, dass die mittleren Fischgrößen<br />

fehlen. Aus hiesiger Sicht wird das auf den Fraßdruck des Kormorans zurückgeführt.<br />

12. Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong>.<br />

Die Quelle der Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> hatte eine stabile Quellwasserschüttung. Es<br />

gab nur vereinzelt Quellwassertrübungen und die Brut konnte sich sehr gut entwickeln.<br />

Verluste durch Krankheiten sind nicht aufgetreten. Die Verhältnisse waren so<br />

stabil, dass im Bruthaus fast nicht bebadet werden musste.<br />

Der Teilkreislauf in der unteren Anlage war nicht ganzjährig in Betrieb. Sowohl im<br />

Winter/Frühjahr, als auch im Herbst konnte dieser zeitweise abgeschaltet werden.<br />

Der Eintrag von technischem Sauerstoff mittels Sauerstoffflaschenbatterie war im<br />

ganzen Jahr nicht nötig und somit konnte ein erheblicher Teil an laufenden Kosten<br />

eingespart werden. Es muss weiter mit Hochdruck daran gearbeitet werden, den<br />

Teilkreislauf der unteren Anlage abschalten zu können und somit den Parasitendruck<br />

aus dem System zu nehmen und auch sehr hohe Stromkosten zu sparen.<br />

Im Jahr 2008 erfolgte der Neuaufbau eines Bachforellenstammes aus dem Main-<br />

Einzugsgebiet. Leider waren die Ausfälle in der ersten Laichperiode vor allem bei<br />

den Milchnern sehr hoch. Ansonsten war das Laichgeschäft der übrigen Salmoniden,<br />

mit Ausnahme des Namaycush, sehr erfolgreich.<br />

Die Fortpflanzungsperiode begann am 23.09.2008 bei den Namaycush. Dies ist später<br />

als in den Jahren zuvor und verschob sich auch bei allen anderen Fischarten<br />

nach hinten.<br />

34


Es konnten folgende durchschnittliche Befruchtungsergebnisse erzielt werden:<br />

Bachforelle ca.87%<br />

Bachsaibling ca. 74%<br />

Bachsaibling gold ca. 80%<br />

Seesaibling ca.77%<br />

Elsässer Saibling ca.78%<br />

Aufseßer Saibling ca. 76 %.<br />

Bild 16: Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aufseß im Dezember 2008. Foto: Popp<br />

Es standen genügend Fische <strong>für</strong> den Verkauf und den eigenen Betrieb zur Verfügung.<br />

Hier wird angemerkt, dass das Setzlingsgeschäft Rückläufig ist. Der Brutverkauf<br />

läuft zufriedenstellend, jedoch die Haupteinnahme bildete 2008 der Verkauf von<br />

Speisefischen.<br />

35


Besonders wird auf den Verkauf von Seesaiblingsmilchnern an die Fischzuchtbetriebe<br />

Mauka, Landesfischereiverband Bayern<br />

Salgen, Bezirk Schwaben.<br />

Aumühle, Oberbayern.<br />

Einberger, Schwaben<br />

Heberlein, Oberpfalz und<br />

Aurin, Niedersachsen<br />

hingewiesen. Dies ist daraufhin zurückzuführen, dass die Nachfrage nach Elsässer<br />

Saiblingseiern merkbar ansteigt. Da Elsässer Saiblinge Kreuzungsfische sind, benötigt<br />

man auf der männlichen Seite Seesaiblingsmilchner. Seesaiblinge vertragen die<br />

Verhältnisse in Aufseß offensichtlich sehr gut.<br />

Alle Bäche der Fränkischen Schweiz führten im Frühjahr längere Zeit Hochwasser<br />

und die <strong>Fischerei</strong> auf Laichäschen brachte nur bescheidenen Erfolg. Die Äschenaufzucht<br />

erfolgte ausschließlich im Bruthaus, wodurch die Gefahr des Befalles von parasitären<br />

Organismen komplett unterbunden werden konnte.<br />

Die Abfischung des Großen Teiches im Herbst brachte kein zufriedenstellendes Ergebnis.<br />

Alle besetzten und durch natürliche Vermehrung aufgekommenen K1 fehlten<br />

vollständig. Durch sehr schlechtes Besatzmaterial war ein hoher Ausfall an K2 nach<br />

dem Besatz zu beklagen und bei der Abfischung stellte sich heraus, dass die Fische<br />

stark unter Karpfenpocken zu leiden hatten und somit auch das angestrebte Gewicht<br />

nicht erreichten.<br />

Herr Dr. Dennis Kallert arbeitete auch 2008 wieder sehr engagiert an der Verbesserung<br />

des Befruchtungs- und Schlupfergebnisses bei den Fischen in Form des noch<br />

laufenden Fertilisationsprojektes. Aus Sicht von Herrn Ronny Seyfried sind brauchbare<br />

Ergebnisse, mindestens <strong>für</strong> die Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aufseß und die praktischen<br />

Fischzuchtbetrieb erzielt worden.<br />

Ab 15.03.2008 begann die Wanderung der Erdkröten und Grasfrösche. Am<br />

08.04.2008 konnten über 320 Paar Erdkröten und 22 Paar Grasfrösche gezählt werden.<br />

Die Entwicklung des Froschlaichs verlief sehr gut und im Juli haben wieder Mil-<br />

36


lionen Jungkröten und zahlreiche Junggrasfrösche den großen Naturteich verlassen.<br />

Sie waren alle vollständig entwickelt.<br />

Mit Hilfe des Hundes von Herrn Ronny Seyfried, der sich ganztägig frei auf der Anlage<br />

bewegt, konnten die Stock- und Reiherenten erfolgreich vom großen Naturteich<br />

vertrieben werden. Die Graureiher (bis zu 14 Stück) waren ganzjährig in der Anlage.<br />

Des Weiteren war ein Silberreiher Dauergast. Die Kormorane wurden in Trupps bis<br />

zu 50 Vögeln gesichtet und haben die Anlage meist nur überflogen. Sie sind jedoch<br />

sehr massiv im Winter 2008/2009 in die Aufseß eingefallen und haben auch erste<br />

Verluste in den Teichen verursacht. Eisvögel, Teichhühner, Ringelnattern, Gebirgsstelzen<br />

und Wasseramseln sind ständig in der Anlage vorhanden. An dieser Stelle<br />

wird nochmals erwähnt, dass im Herbst 2008 6.000 Goldbachsaiblinge in einen Teich<br />

eingesetzt wurden. Diese Fische wurden bis auf 22 Stück (gezählt am 09.02.2008)<br />

alle durch Eisvogelentnahme verloren haben (Schaden ca. 6.000,-- €).<br />

Schäden durch den Bisam sind 2008 in der Anlage nicht zu verzeichnen, jedoch<br />

werden entlang der Aufseß die gesamten Uferstreifen zerstört.<br />

Der Haushalt 2008 konnte wieder positiv abgeschlossen werden, obwohl die Preise<br />

<strong>für</strong> Energie und Futtermittel weiter gestiegen sind.<br />

Folgende fischereiliche Aktionen wurden 2008 durchgeführt:<br />

- Fertilisationsprojekt, Dr. Dennis Kallert (siehe Abschnitt 2).<br />

- Futterversuch mit pflanzlichen Forellenfuttermitteln in Vergleich zu herkömmlichen.<br />

- Äschenlaichfischfang in der Aufseß, der Leinleiter und der Wiesent mit dem E-<br />

Gerät, Erbrütung im Bruthaus.<br />

- Besatzaktion mit „Nasen“ in Zusammenarbeit mit dem Bezirksfischereiverband<br />

Oberfranken.<br />

- Besatzaktion mit rot gepunkteten Bachforellen in Zusammenarbeit mit dem Bezirksfischereiverband<br />

Oberfranken im oberfränkischen Maineinzugsgebiet.<br />

- Befruchtungsversuch mit verschiedenen Befruchtungslösungen.<br />

- Mitwirkung bei Elektro- und Netzabfischungen <strong>für</strong> die Wasserrahmenrichtlinie,<br />

Schadstoffmonitoring und Quecksilbermonitoring.<br />

37


- Badeversuch mit Peressigsäure der Firma Kesla.<br />

- Versuch zur Überprüfung der Schlupf von Bachforelleneiern in Kiesbänken in der<br />

Wiesent (Leitung Dr. Philipp Strohmeier).<br />

- Mitwirkung bei Ausstellungen.<br />

Die Renovierung der Anlage und der technische Ausbau wurden ebenfalls fortgeführt.<br />

- Einrichtung des Schlachtraums vervollständigt.<br />

- Austausch eines Teils der Hauptwasserleitung am Bruthaus, welche durch das<br />

Bauunternehmen Lahner beschädigt wurde.<br />

- Alubecken 1 gehoben, neu eingesandet, verrohrt und neu eingepasst.<br />

- Neues Tor aus Eisen mit Lärchenholzverschlag am Krebsteich installiert.<br />

- Neugestaltung des Bodens der Quarantänestation.<br />

- Auswechslung von Geländerteile an den Teichen und an der Aufseß.<br />

- Anbau eines Carports auf der rechten Bruthausseite (externe Firma)..<br />

- Bau des Parkplatzes <strong>für</strong> das neue Verwaltungsgebäude (externe Firma).<br />

- An <strong>Fischerei</strong>vereine und Privatpersonen wurden u. a. ausgeliehen: Eiersortiermaschine,<br />

E-Gerät, 20 mm Zugnetz, Aquarien mit Zubehör, große Einhängenetze,<br />

Bisamfallen, Hondapumpe.<br />

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wird auf folgende Aktivitäten hingewiesen.<br />

43 Führungen <strong>für</strong> große Gruppen (bis 100 Personen), davon 13 Schulklassen.<br />

6 Führungen <strong>für</strong> kleine Besuchergruppen (bis 10 Personen).<br />

4 Räucherkurse.<br />

2 Weißfischverarbeitungslehrgänge.<br />

14 Fischverarbeitungslehrgänge in Aufseß.<br />

9 Fischverarbeitungslehrgänge (außerhalb) in oberfränkischen Schulen.<br />

39 Besprechungen (FFB, BFV, Firmen, Uni, etc.).<br />

4 Auslandsgruppen wurden betreut: Ukraine, Türkei, 2 x Frankreich.<br />

6 Pressetermine/Fernsehtermine.<br />

38


Bild 17: Besuch der ausscheidenden Mitglieder der SPD-Bezirkstagsfraktion am<br />

23.09.2008. Von links: Dr. Dieter Mronz, Inge Aures, Günther Taschner, Dr. Dieter<br />

Döhla, Gerhard Seuling. Foto: Kallert<br />

13. Karpfenteiche in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten.<br />

Die Abfischung des neuen Teiches in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten fand<br />

am 03.04.2008 statt. Es wurden folgende Fischarten abgefischt.<br />

Karpfen zweisömmrig (K2) 341 Stck.<br />

Schleien einsömmrig (S1) 1600 Stck.<br />

Schleien zweisömmrig (S2) 640 Stck.<br />

Laichschleien 15 Stck.<br />

Moderlieschen 50 Stck.<br />

Graskarpfen 8 Stck.<br />

Die K2 wurden in den großen Naturteich der Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aufseß eingesetzt.<br />

Die übrigen Fische wurden verkauft.<br />

39


14. Jagd- und <strong>Fischerei</strong>museum Schloss Tambach.<br />

Am 14.09.2008 fand im Jagd- und <strong>Fischerei</strong>museum Schloss Tambach der Tag des<br />

Wassers statt. Leider war die Resonanz im Berichtsjahr sehr gering.<br />

15. Ausstellungen.<br />

Im Berichtsjahr stellte die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aquarien und Fischarten <strong>für</strong><br />

folgende Ausstellungen zur Verfügung.<br />

18./19.05.2008: 900 Jahre Gundelsheim.<br />

August 2008: Ferienprogramm Schule Heiligenstadt.<br />

August 2008: Ferienprogramm Schule Pottenstein.<br />

02.09.2008: Ausstellung Perlmuschel Sparkasse Bamberg.<br />

13.-21.09.2008: Frankenlandausstellung Bamberg<br />

06.10.2008: Erntedankfest in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten.<br />

Anlässlich des Tages der offenen Tür der Regierung von Oberfranken am<br />

14.09.2008 stellten Herr Manfred Popp und Herr Dr. Robert Klupp die Arbeit der<br />

<strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> vor. Gezeigt wurden auch die Filme der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Fischerei</strong> „Faszination Fisch in Oberfranken“ und „Der Karpfen in Oberfranken – ein<br />

kulinarisches Kulturgut“.<br />

Das Museum Bayerisches Vogtland Hof plant eine Ausstellung „Teiche und Teichwirtschaft<br />

in Hochfranken“. Hier<strong>für</strong> wurden die bei der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong><br />

vorhandenen Infomaterialien und Plakate zur Verfügung gestellt.<br />

16. Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen und Organisationen.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> arbeitete auch im Jahr 2008 mit den <strong>Fischerei</strong>organisationen<br />

auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene konstruktiv zusammen und nahm<br />

auch an zahlreichen Veranstaltungen, in denen fischereiliche Fragen besprochen<br />

wurden, teil. Zusammenarbeit bedeutet <strong>für</strong> die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Rücksicht<br />

nehmen auf die Belange der jeweils anderen Seite, sie erwartet das aber auch von<br />

dem jeweiligen Gegenüber.<br />

40


Bezirksfischereiverband Oberfranken.<br />

Am 15.03.2008 wurde anlässlich der Delegiertentagung des Bezirksfischereiverbandes<br />

Oberfranken Herr Friedrich Schmauser zum neuen Präsidenten gewählt. Er<br />

erhielt 103 von 104 abgegebenen Stimmen. Als Vizepräsident wählten die Delegierten<br />

Herrn Reinhard Krug. Er erhielt 96 von 104 Stimmen.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> nahm an folgenden Veranstaltungen teil.<br />

- Hauptausschusssitzungen am 25.02.2008, 05.07.2008, 28.11.2008.<br />

- Delegiertentagung am 15.03.2008.<br />

- Oberfränkischer <strong>Fischerei</strong>tag am 05./06.07.2008 in Seßlach. An dieser Veranstaltung<br />

nahmen Herr Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler und Herr Manfred<br />

Popp teil.<br />

- Gewässerwartelehrgang am 18./19.07.2008 im Vereinsheim des Bezirksfischereivereins<br />

Kulmbach an den Mainauenbaggerseen bei Mainleus. Der Gewässerwartelehrgang<br />

wurde im Wesentlichen von Mitarbeitern der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong><br />

durchgeführt. Die einzelnen Mitarbeiter behandelten folgende Themen:<br />

Herr Kay Kuhlen – Wassermessungen.<br />

Herr Manfred Popp – Fischkrankheiten und gefährdete Fischarten.<br />

Herr Dr. Robert Klupp – Aufgaben der Gewässerwarte.<br />

- <strong>Fischerei</strong>kolloquium am 11.10.2008 in Zapfendorf<br />

- Vorständetagung am 24.10.2008. Vortrag Herr Joerg Ruppe vom Landesfischereiverband<br />

über FFH-Gebiete und <strong>Fischerei</strong>.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> nahm außerdem an mehreren Besprechungen und<br />

Veranstaltungen der regionalen <strong>Fischerei</strong>vereine teil.<br />

Derzeit besteht das Problem, dass die Fischerzünfte Bamberg und Bischberg mit<br />

dem Bezirksfischereiverband Oberfranken darüber diskutieren, ob sie <strong>für</strong> die ausgegebenen<br />

Jahresfischereierlaubnisscheine einen Beitrag an den Bezirksfischereiverband<br />

Oberfranken abführen. Aus hiesiger Sicht erscheint dies gerechtfertigt, weil die<br />

Fischerzünfte die <strong>Fischerei</strong> im Wesentlichen durch die Ausgabe von <strong>Fischerei</strong>erlaubnisscheinen<br />

ausüben. Berufsfischereiliche Methoden werden nur noch im Nebenerwerb<br />

angewandt. Falls keine Einigung zu erzielen ist, müssen aus hiesiger Sicht die<br />

berufsfischereilich eingesetzten Geräte auf die Ausgabe von <strong>Fischerei</strong>erlaubnisscheinen<br />

angerechnet werden.<br />

41


Teichgenossenschaft.<br />

Auch mit der Teichgenossenschaft Oberfranken bestand im Jahre 2008 eine angenehme<br />

und erfolgreiche Zusammenarbeit. Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> nahm an<br />

folgenden Veranstaltungen teil:<br />

- Vorstands- und Beiratssitzungen am 01.03.2008 und 09.12.2008.<br />

- Jahreshauptversammlung am 01.03.2008.<br />

- Eröffnung der Fischgrillsaison am 25.04.2008 (siehe Abschnitt 5).<br />

- Eröffnung der Karpfensaison 26.09.2008 (siehe Abschnitt 5).<br />

Mit dem Landesfischereiverband Bayern (LFV) bestand ebenfalls eine angenehme<br />

Zusammenarbeit.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> nahm an folgenden Veranstaltungen teil:<br />

Mitgliederversammlung am 12.04.2008 in Oberschleißheim.<br />

Bayerischer <strong>Fischerei</strong>tag am 19./20.09.2008 in Bamberg.<br />

Bild 18: Bayerischer Landesfischereitag am 20.09.2008 in Bamberg. Bezirkstagspräsident<br />

Dr. Günther Denzler im Gespräch mit Präsident Eberhard Roese. Foto: Feneis<br />

42


Klausurtagung am 14./15.11.2008 in Gunzenhausen.<br />

Präsidiumssitzungen am 22.02.2008 und 20.06.2008.<br />

Der Unterzeichnete leitete als Vorsitzender des Ausschusses <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> und Gewässerschutz<br />

die Sitzungen dieses Gremiums am 30.05.2008 in München und am<br />

24.07.2008 in Nürnberg.<br />

Auch mit dem Verband der Bayerischen Berufsfischer (VBB) bestehen enge Kontakte.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> beteiligt sich an der Arbeit in den Ausschüssen<br />

<strong>für</strong> Karpfenteichwirtschaft und Forellenteichwirtschaft. Herr Dr. Robert Klupp ist Mitglied<br />

des Redaktionsausschusses der Zeitschrift „Fischer & Teichwirt“.<br />

Mit dem Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) besteht ebenfalls eine gute Zusammenarbeit.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> arbeitete im Berichtsjahr noch mit folgenden Dienststellen<br />

und Organisationen vertrauensvoll zusammen:<br />

- Bayerisches Staatsministerium <strong>für</strong> Landwirtschaft und Forsten.<br />

- Bayerische Staatskanzlei.<br />

- Regierung von Oberfranken, Sachgebiet 10, <strong>Fischerei</strong>recht.<br />

Am 29.04.2008 fand auf Anregung der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> in Aufseß mit der<br />

Regierung von Oberfranken und den Sachgebieten <strong>Fischerei</strong> der Landratsämter und<br />

kreisfreien Städte eine Besprechung statt. Im Wesentlichen wurden die Fragen Zusammenlegung<br />

von <strong>Fischerei</strong>rechten und genetische Identität von Besatzfischen<br />

diskutiert.<br />

- Regierung von Oberfranken, Sachgebiet 51 Naturschutz.<br />

Bei der Sitzung des Naturschutzbeirates der Regierung von Oberfranken am<br />

19.11.2008 stellte Herr Dr. Robert Klupp die problematische Situation der Wiesent<br />

dar.<br />

- Regierung von Oberfranken, Sachgebiet 52 Wasserwirtschaft, Sachgebiet 55/1<br />

Rechtsfragen Umwelt, Sachgebiet 54 Veterinärwesen, und der 5b-Stelle der Regierung<br />

von Oberfranken beim Amt <strong>für</strong> Landwirtschaft Wunsiedel.<br />

43


- Verband der Bayerischen Bezirke.<br />

Herr Dr. Robert Klupp ist Mitglied im Fachausschuss <strong>für</strong> Umwelt, Wasserwirtschaft<br />

und <strong>Fischerei</strong>.<br />

- Verband der Deutschen <strong>Fischerei</strong>verwaltungsbeamten und <strong>Fischerei</strong>wissenschaftler.<br />

- <strong>Fachberatung</strong>en <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> der anderen Bayerischen Bezirke.<br />

Herr Dr. Robert Klupp nahm an der Veranstaltung „100 Jahre FFB Bezirk Mittelfranken“<br />

am 02.07.2008 in Katzwang bei Nürnberg teil.<br />

Herr Dr. Robert Klupp nahm an der Verabschiedung von Herrn Ltd. <strong>Fischerei</strong>direktor<br />

Dr. Alexander Harsanyi am 01.09.2008 in Landshut teil.<br />

- Wasserwirtschaftsämter Hof und Kronach.<br />

Beim Nürnberger Wassertag am 26.06.2008 hielt Herr Dr. Robert Klupp auf Vorschlag<br />

von Herrn Ltd. Baudirektor Richard Oberhauser, Wasserwirtschaftsamt Hof,<br />

einen Vortrag „<strong>Fischerei</strong>liche Aspekte bei der Entschlammung von Gewässern“.<br />

- Landratsämter in Oberfranken.<br />

- Kreisfreie Städte in Oberfranken.<br />

- Amt <strong>für</strong> Ländliche Entwicklung Bamberg.<br />

- Bayerische Landesanstalt <strong>für</strong> Landwirtschaft, Institut <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong>.<br />

Herrn Prof. Dr. Jürgen Geist, TU München-Weihenstephan, wurden die Unterlagen<br />

der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> „Genetik und Fischzucht“ <strong>für</strong> den Unterricht bei den<br />

Meisterkursen übergeben.<br />

- Landesanstalt <strong>für</strong> Landwirtschaft, Abteilung Förderrecht.<br />

- Fischgesundheitsdienst.<br />

Mit dem zuständigen Tierarzt <strong>für</strong> die Regierungsbezirke Oberfranken und Oberpfalz,<br />

Herrn Bernhard Feneis und mit Frau Dr. Cornelia Pfeil-Putzien, zuständig <strong>für</strong> die Bezirke<br />

Mittel- und Unterfranken, besteht eine sehr intensive und angenehme Zusammenarbeit.<br />

- Bayerisches Landesamt <strong>für</strong> Wasserwirtschaft, Institut <strong>für</strong> Wasserforschung, Wielenbach.<br />

- Universität Bayreuth.<br />

- Technische Universität München-Weihenstephan.<br />

- Landesbund <strong>für</strong> Vogelschutz.<br />

- Bund Naturschutz.<br />

- ARGE Main. Im Jahr 2008 wurden keine Lachse in Oberfranken ausgesetzt.<br />

44


- Fischregion Oberfranken (siehe Abschnitt 18).<br />

- Ökologische Bildungsstätte Mitwitz – Projekt Otterfranken.<br />

17. Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Im Berichtsjahr wurden <strong>für</strong> die Broschüre „Naturschutz im Fluss – Fische, Krebse und<br />

Muscheln von Rhein, Main und Main-Zuflüssen – Kiesbänke, Wasserpflanzen und<br />

Kräuter der Übergangszone – Libellen“, herausgegeben von der Fraport AG Frankfurt<br />

Airport Services Worldwide Bilder von Fischarten zur Verfügung gestellt.<br />

Folgende Artikel wurden von bzw. mit Hilfe von Mitarbeitern der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Fischerei</strong> verfasst.<br />

Manfred Popp: Projektbericht - Solarbetriebene Belüftungsanlage in geschlossenen<br />

Fischgewässern, Fischer & Teichwirt 2/2008.<br />

Carsten Schlegel, Thomas Speierl, Wolfgang Völkl, Klaus H. Hoffmann und Robert<br />

Klupp: Nutzung der Umgehungsgerinne an den Wehren Oberwallenstadt und<br />

Kirschbaummühle / Lichtenfels durch Fischarten und deren Bedeutung <strong>für</strong> die Fischfauna<br />

des oberen Mains, Artenschutzreport Thema Fischartenschutz 22/2008.<br />

Carsten Schlegel, Thomas Speierl, Wolfgang Völkl, Klaus H. Hoffmann und Robert<br />

Klupp: Nutzung von Umgehungsgerinnen am oberen Main, Fischer & Teichwirt<br />

6/2008.<br />

Wolfgang Völkl, Albert Schütze, Kay Kuhlen, Robert Klupp: Fischartenschutz<br />

und Artenvielfalt an bewirtschafteten Teichen, Fischer & Teichwirt 6/2008.<br />

Wolfgang Völkl, Robert Klupp, Kay Kuhlen, Albert Schütze und Helmut Beran:<br />

Gefährdete Fischarten in Teichen: Ein wichtiges Reservoir <strong>für</strong> freie Gewässer, Artenschutzreport<br />

Thema Fischartenschutz 22/2008.<br />

Die oberfränkischen Tageszeitungen berichteten in unregelmäßigen Zeitabständen<br />

über die Arbeit der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong>. Hierbei ist besonders zu beachten,<br />

45


dass Frau Diana Seyfried (die Frau des Betriebsleiters in der Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong><br />

Aufseß) durch ihre Tätigkeit als Journalistin die Arbeit der <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong><br />

ganz wesentlich unterstützt.<br />

Für das Video „Der Bezirk Oberfranken“ wurden mehrere Filmausschnitte an Gewässern<br />

und in der Lehranstalt <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> Aufseß gedreht. Über diesen Film diskutierte<br />

Herr Dr. Robert Klupp mit Frau Ebert in TV-Oberfranken.<br />

Vom Filmstudio Hofmann wurde der Film „Der Karpfen in Oberfranken – ein kulinarisches<br />

Kulturgut“ hergestellt. Die Filmaufnahmen wurden in oberfränkischen Teichwirtschaften<br />

gedreht. Den Text <strong>für</strong> den Film verfasste Herr Dr. Robert Klupp.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> gestaltete das Plakat „Lebenszyklus eines Karpfens“.<br />

Es wurde von der Firma Gürtler-Druck Forchheim gedruckt.<br />

Die <strong>Fachberatung</strong> <strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> gestaltete den Kalender 2009 unter dem Titel „<strong>Fachberatung</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Fischerei</strong> – 100 Jahre 1909 bis 2009“. Es wurden die Fische des Monats<br />

abgebildet.<br />

Anlässlich der Internationalen Fliegenfischertagung in Muggendorf am 02.11.2008<br />

hielt Herr Dr. Robert Klupp einen Vortrag „Die Belastungen der Wiesent und Maßnahmen<br />

zu ihrer Verringerung“.<br />

18. Fischregion Oberfranken e.V.<br />

Der Verein Fischregion Oberfranken e.V. arbeitete im Berichtsjahr im Wesentlichen<br />

daran ein Forellendenkmal in Behringersmühle, Markt Gößweinstein, aufzustellen. Es<br />

wurde eine beschränkte Ausschreibung mit den drei Künstlern Axel Luther, Bayreuth,<br />

Reinhard Klesse, Viereth-Trunstadt, und Bernd Wagenhäuser, Bamberg,<br />

durchgeführt.<br />

Die Jury, bestehend aus Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler, Regierungspräsident<br />

Wilhelm Wenning, MdB Hartmut Koschyk, Albert Schütze, Bezirksfischereiverband<br />

Oberfranken, Dr. Peter Thoma, Teichgenossenschaft Oberfranken, Sigmund<br />

Schiminski, Sparkasse Bayreuth, Prof. Dr. Günther Dippold, Sachgebiet<br />

Kultur- und Heimatpflege Bezirk Oberfranken, Bürgermeister Georg Lang, Markt<br />

46


Gößweinstein, wählte als Siegerentwurf ein laichendes Bachforellenpaar des Künstlers<br />

Axel Luther, Bayreuth, aus. Für dieses Forellendenkmal (incl. Aufstellen) fallen<br />

Kosten in Höhe von 46.000,-- € an. Die Kosten werden getragen von der Oberfrankenstiftung,<br />

dem Bezirksfischereiverband Oberfranken, der Teichgenossenschaft<br />

Oberfranken, der Sparkasse Bayreuth, der Sparkasse Forchheim, der Genossenschaftsbank,<br />

dem Landkreis Forchheim, dem <strong>Fischerei</strong>verband Fränkische Schweiz,<br />

dem Fremdenverkehrsverein Gößweinstein/Behringersmühle und dem Hotel- und<br />

Gaststättenverband Oberfranken.<br />

Bild 19: Entwurf Axel Luther: Forellendenkmal – laichendes Bachforellenpaar. Foto:<br />

Hopf<br />

47


19. Weiterer Handlungsbedarf.<br />

Aus hiesiger Sicht muss in folgenden Bereichen eine Änderung erreicht werden.<br />

1. Es müssen Möglichkeiten geschaffen werden, dass Teichbaumaßnahmen durch<br />

<strong>Fischerei</strong>vereine aus Mitteln der <strong>Fischerei</strong>abgabe gefördert werden.<br />

2. Die Ausübung der <strong>Fischerei</strong> in neuen Baggerseen muss wenigstens räumlich beschränkt<br />

möglich sein.<br />

3. Der Schutz von Fischarten muss den übrigen Tierarten gleichgestellt werden.<br />

4. Es muss geklärt werden, dass eine „Fischartenschutzabgabe“ bei Benutzung eines<br />

Gewässers durch Kanufahrten erhoben werden kann bzw. darf.<br />

20. Schlussbemerkung.<br />

Der Unterzeichnete bedankt sich an dieser Stelle bei Frau Kordelia Wirth und Frau<br />

Heidemarie Miklis, sowie seinen Mitarbeitern, Herrn Manfred Popp, Herrn Kay Kuhlen,<br />

Herrn Ronny Seyfried, Herrn Günther Taschner und Herrn Friedhold Schürer<br />

<strong>für</strong> die engagierte und qualifizierte Arbeit im Berichtsjahr. Außerdem bedankt sich der<br />

Unterzeichnete, auch im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei Herrn Bezirkstagspräsidenten<br />

Dr. Günther Denzler und allen Mitgliedern des Bezirkstages <strong>für</strong><br />

die angenehme und konstruktive Zusammenarbeit. Auch dem Direktor der Bezirksverwaltung,<br />

Herrn Rudolf Burger, und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hauptverwaltung<br />

sei an dieser Stelle gedankt. Ein besonderer Dank gebührt Herrn Werner<br />

Roder und Herrn Reiner Böhner <strong>für</strong> die Verhandlungen wegen des Neubaus eines<br />

Verwaltungsgebäudes in Aufseß.<br />

Bayreuth, den 10.03.2009<br />

Dr. Robert Klupp<br />

48

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