17/12051 - Deutscher Bundestag
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Drucksache <strong>17</strong>/<strong>12051</strong> – 28 – <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>17</strong>. Wahlperiode<br />
noch eine geschlossene Schneedecke. Durch vorhergehende, kurze Tauperioden und die lange<br />
Liegezeit ist die Schneedecke sehr wasserreich (Altschnee, hält bis zu 4 l Wasser/cm/m²).<br />
Zusätzlich kommt es durch einen starken Warmluftvorstoß und hohe Niederschläge zu einem<br />
ungewöhnlich raschen Abschmelzen der Schneemassen. Durch die niederschlagsreiche<br />
Frühjahrswitterung (Nordwest-Wetterlage) sind auch die Böden der tiefer gelegenen<br />
Flussgebietsanteile gesättigt, so dass es großflächig zu oberflächennahem, außergewöhnlich<br />
hohem Abfluss kommt, der den Vorflutern ohne Verzögerung zugeführt wird.<br />
2.4. Intensität, Dauer und Verlauf<br />
Wie stark ist das Ereignis?<br />
An den meisten Pegeln entlang der betroffenen Flüsse treten Hochwasser auf, deren<br />
Jährlichkeiten einem HQ200 entsprechen. Vielfach erreichen bzw. übersteigen die Pegel die<br />
Marke HQExtrem. Aufgrund der Schwere der Einzelereignisse, aber auch der Gesamtsituation,<br />
entwickelt sich eine Lage von bundesweiter Relevanz.<br />
Wie lange dauern das Ereignis und/oder seine direkten Auswirkungen an?<br />
Erhöhte Pegel treten über einen Zeitraum von gut zwei Monaten auf.<br />
Welcher Zeitraum nach Beginn/Eintritt des Ereignisses ist bei der Bestimmung des<br />
Schadensausmaßes zu berücksichtigen?<br />
Unmittelbare Schäden treten während des Ereignisses auf, so dass hier etwas mehr als zwei<br />
Monate zu betrachten sind. Aufräumarbeiten, Instandsetzungen und die wirtschaftliche Erholung<br />
betroffener Betriebe werden länger andauern, dies wird im Rahmen der Risikoanalyse jedoch<br />
nicht berücksichtigt.<br />
Wie verläuft das Ereignis?<br />
Die Pegel steigen Ende Januar rapide an und erreichen nach knapp einer Woche erstmalig einen<br />
Scheitelpunkt. Danach sinken die Pegel wieder. Sie erreichen dabei jedoch nicht ihre<br />
Normalwerte, ehe sie wieder steigen. Nach dem Erreichen des zweiten Scheitelpunktes gehen die<br />
Pegel kontinuierlich zurück, bis sie sich nach insgesamt zwei Monaten wieder auf ihrem<br />
durchschnittlichen Niveau bewegen. Der hier beschriebene Verlauf in zwei Flutwellen findet an<br />
allen betroffenen Flüssen statt. Unterschiede bestehen hinsichtlich der Ausprägungen:<br />
mancherorts ist die erste Welle die größere, mancherorts die zweite. In anderen Fällen weisen<br />
beide Wellen die gleiche Intensität auf.<br />
Das Bemessungshochwasser, welches den Hochwasserschutzeinrichtungen zugrunde gelegt<br />
wurde, wird vielerorts überschritten. Deiche und Spundwände werden überflutet, darüber hinaus