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2,4 MByte - Die BG ETEM

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möglichst geringe Lärmbelastung bei der<br />

Produktion schaffen. Deshalb wurden<br />

schon in die Ausschreibung Vorgaben für<br />

die Lärmentwicklung in der Halle eingearbeitet.<br />

<strong>Die</strong> Architekten mussten das im Angebot<br />

beachten – Stand der Technik für neu<br />

gebaute Produktionshallen. Bei Walter Otto<br />

Müller wurde diese Anforderung durch<br />

eine entsprechende Raumhöhe und eine<br />

herkömmliche Deckenkonstruktion aus<br />

Trapezblechen erfüllt.<br />

Für die Fräsmaschinen müssen regelmäßig<br />

Programme entwickelt werden, der Programmierplatz<br />

sollte deshalb nahe an der<br />

Fertigung liegen. Um die Lärmbelastung<br />

des Programmierers gering zu halten, wurde<br />

für dessen Arbeitsplatz eine Schallschutzkabine<br />

gebaut. Schon bei der Ausschreibung<br />

war vorgegeben, dass dort ein<br />

maximaler Tages-Lärmexpositionspegel<br />

von 50 dB(A) eingehalten werden muss.<br />

Laute Aggregate fanden zum Teil am<br />

Rand der Halle in schallgedämmten<br />

Schränken ihren Platz. An den Fräsmaschinen<br />

verringert eine Glaskabine die Lärmausbreitung<br />

zu benachbarten Arbeitsplätzen.<br />

Ergänzend zu den raumakustischen<br />

Maßnahmen wurde an vielen Stellen der<br />

Lärm bereits an der Entstehungsstelle eingedämmt.<br />

Raumluft verbessert<br />

Für die Oberflächenbearbeitung der Frontblenden<br />

mit sauberer, staubfreier Luft wurde<br />

eine technische Be- und Entlüftung vorgesehen.<br />

Staubfilter reinigen die Zuluft von<br />

außen. An den neuen Fräsmaschinen wird<br />

der Staub direkt am Fräswerkzeug abgesaugt.<br />

<strong>Die</strong> älteren Fräsmaschinen stehen in<br />

einer Glaskabine, die als Schutz vor Späne-<br />

Absaugung in der Galvanik.<br />

flug dient. Hinter der Fräsmaschine werden<br />

die Stäube zusätzlich von einer Absaugung<br />

erfasst.<br />

<strong>Die</strong> einzelnen Arbeitsbereiche sind<br />

räumlich getrennt, dadurch verteilen sich<br />

die emittierten Arbeitsstoffe nicht in der<br />

gesamten Produktionshalle. <strong>Die</strong> Siebdruckmaschinen<br />

stehen in einem separaten<br />

Raum. Eine bodennahe Absaugung<br />

hinter jeder Siebdruckmaschine erfasst die<br />

beim Drucken entstehenden Lösemitteldämpfe.<br />

Auch an den Elektrolytbädern in<br />

der Galvanik werden entstehende Dämpfe<br />

unmittelbar an den Beckenrändern abgesaugt.<br />

<strong>Die</strong>se Absaugungen wurden von einer<br />

Fachfirma geplant.<br />

Übersichtliche Verkehrswege<br />

<strong>Die</strong> neue Produktionshalle bietet viel Platz<br />

und hat Ausbaureserven. Vorteil ist dabei:<br />

<strong>Die</strong> Verkehrswege sind ausreichend breit<br />

und übersichtlich. Natürlich wurde der<br />

Materialfluss optimiert. Das trägt dazu bei,<br />

Risiken beim Transportieren des Materials<br />

mit Flurförderzeugen zu verringern. <strong>Die</strong><br />

elektrischen Zuleitungen der Maschinen<br />

wurden nach Möglichkeit im Boden verlegt,<br />

sodass Stolperstellen weitgehend<br />

vermieden sind. Für die Zukunft ist eine<br />

Krananlage geplant, mit der schwere Platten<br />

einfacher bewegt werden können.<br />

Geringer Energieverbrauch<br />

<strong>Die</strong> Energie für die Produktionshalle liefert<br />

ein eigenes Blockheizkraftwerk. Dank einer<br />

Wärmerückgewinnung deckt dieses<br />

Blockheizkraftwerk den Energiebedarf fast<br />

vollständig. Auch die Wärmedämmung der<br />

Decke und der Wände sowie die Dreifachverglasung<br />

der Fenster tragen dazu bei,<br />

Personenbezogene Messung der<br />

Atemluftbelastung.<br />

betrieb & praxis<br />

den Energieverbrauch möglichst gering zu<br />

halten. So werden heute 96 Prozent der benötigten<br />

Wärme und 46 Prozent der benötigten<br />

Strommengen selbst erzeugt. Eine<br />

Solaranlage ist geplant.<br />

Arbeitsumfeld verbessert<br />

Neben den Verbesserungen im Arbeitsschutz<br />

bringt ein Neubau vor allem auch<br />

Verbesserungen der Arbeitsbedingungen.<br />

Helle und geräumige Arbeitsplätze, Pausenräume<br />

und Kantine tragen dazu bei,<br />

dass sich die Mitarbeiter am Arbeitsplatz<br />

wohlfühlen. Das erhöht die Motivation und<br />

ist auch ein Aspekt des Arbeitsschutzes.<br />

Für neue Mitarbeiter kann das ein ausschlaggebendes<br />

Kriterium bei der Wahl<br />

des künftigen Arbeitsplatzes sein.<br />

Kontrolle und Optimierung<br />

Nach dem Umzug in den Neubau führte die<br />

<strong>BG</strong> <strong>ETEM</strong> Lärm- und Gefahrstoffmessungen<br />

durch und beurteilte die Gesamtsituation.<br />

Dabei konnte sie bestätigen, dass die Belastung<br />

der Mitarbeiter deutlich niedriger<br />

war als vorher und alle relevanten Arbeitsplatz-Grenzwerte<br />

eingehalten werden. Im<br />

Gespräch mit dem Betrieb ergaben sich<br />

auch einzelne Verbesserungs- und Optimierungsmöglichkeiten.<br />

So wurde die bodennahe<br />

Absaugung hinter den Siebdruckmaschinen<br />

durch eine Absaugung direkt<br />

am Siebruckrahmen ergänzt.<br />

Fazit<br />

Nachdem die Produktion Anfang des Jahres<br />

in der neuen Halle gestartet ist, zieht<br />

Lutz Bitomsky eine erste Bilanz: „An den<br />

neuen Arbeitsplätzen hat sich die Situation<br />

für alle deutlich verbessert. Wir konnten<br />

die Produktionsbedingungen optimieren<br />

und die Belastungen unserer Mitarbeiter<br />

durch Lärm, Stäube oder sonstige Gefahrstoffe<br />

spürbar senken. Das bestätigen uns<br />

die Messungen der Berufsgenossenschaft.<br />

Auf die Unfallzahlen hat das keinen messbaren<br />

Einfluss, da wir auch vorher kaum<br />

Unfälle hatten. <strong>Die</strong> guten Arbeitsbedingungen<br />

helfen uns aber jetzt schon, neue Mitarbeiter<br />

zu gewinnen. Denn das ist heute<br />

nicht mehr selbstverständlich.“<br />

Holger Pelz<br />

→ info<br />

<strong>BG</strong>-Infoblatt 393 „Neubau, Umbau, Ausbau<br />

– Ergonomie berücksichtigen“;<br />

www.bgetem, Webcode 12974702<br />

etem 05.2012 19

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