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Diercke 360° - files.dorner-verlag.at

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Autor: Knut Heyden <strong>Diercke</strong> <strong>360°</strong> 2/2009<br />

M 1 Die Angst des Torwarts vor dem Klimawandel<br />

Beim Hallenturnier in Riesa h<strong>at</strong>ten sie ihren ersten Auftritt, die<br />

Retter des Erdballs. Das Team von Global United repräsentierte<br />

auf den ersten Blick eine Ansammlung in die Jahre gekommener<br />

Spieler, die quasi von Beruf Ex-Profi sind. (…) Die<br />

Mannschaft will auf die Klimaerwärmung aufmerksam machen<br />

und Geld sammeln, um gegen deren Folgen anzugehen. Geld,<br />

das Institutionen wie dem World Wildlife Fund und Forschungsprojekten<br />

zugutekommen soll. Die erstklassige Idee<br />

entspringt dem Kopf eines – mit Verlaub – zweitklassigen<br />

Torwarts, der es dennoch auf seine individuelle Weise geschafft<br />

h<strong>at</strong>, berühmt zu werden. Lutz Pfannenstiel (35) aus<br />

Zwiesel h<strong>at</strong> als erster Fußballprofi auf allen Kontinenten<br />

gespielt, für mittlerweile 27 Vereine, und ist in der ganzen Welt<br />

zu Hause. (…) Er war zunächst ein ganz normaler Profi: „Schnelle<br />

Autos, am Pool liegen und es krachen lassen“, sagt er, das<br />

war sein Motto. Als er 2000 in Singapur für 101 Tage zu Unrecht<br />

ins Gefängnis musste – ihm war Spielmanipul<strong>at</strong>ion vorgeworfen<br />

worden – und durchs Zellenfenster Hinrichtungen mit<br />

ansah, begriff er, dass es im Leben Wichtigeres gibt. Nach<br />

seiner Freilassung beschloss er, sich sozial zu engagieren. Da er<br />

bei seinen zahlreichen St<strong>at</strong>ionen Zeuge des Klimawandels<br />

wurde, auf den Malediven Inseln untergehen sah, „wenn es ein<br />

bisschen regnete oder stürmte“, und beim Anblick des beinahe<br />

ausgetrockneten Aralsees an „eine <strong>at</strong>omare Wüste“ denken<br />

musste, h<strong>at</strong>te er sein Thema gefunden: globaler Sport gegen<br />

das globale Problem. „Mit Fußball kann man die beste Öffentlichkeit<br />

erreichen“, ist er überzeugt. Nun plant Pfannenstiel<br />

Gestrandete Schiffe im ausgetrockneten Aralsee<br />

Aufgaben<br />

1. Beschreiben Sie kurz Ihre persönliche Einstellung zum Klimawandel<br />

und vergleichen Sie diese in der Klasse mit der von<br />

Lutz Pfannenstiel (M1).<br />

2. Beschreiben Sie mit der Atlaskarte Nordasien – physisch<br />

<strong>Diercke</strong> S. 100/101 die Lage des Aralsees (geographische und<br />

politische Lage, Höhe über NN).<br />

bearbeitet von:<br />

COPY<br />

zehn bis zwölf Spiele an besonders vom Klimawandel bedrohten<br />

Orten: in der Antarktis, in Australien und Tansania, wo am<br />

Kilimandscharo der Schnee schmilzt. Er h<strong>at</strong> bereits Verträge mit<br />

rund 50 früheren Spielern wie den Brasilianern Aldair und Cafu<br />

sowie Argentiniens WM-Torwart von 1978, Ubaldo Fillol,<br />

geschlossen. Deutsche sind auch dabei: die Ex-N<strong>at</strong>ionalspieler<br />

Fredi Bobic, Marko Rehmer und Jörg Heinrich. Sein Ziel sind 70<br />

Spieler „mit hoher Berühmtheit von allen Kontinenten“. In<br />

aussichtsreichen Verhandlungen für das erste Spiel zweier<br />

Teams von Global United, geplant für den 18. Dezember 2009<br />

auf einem Fluglandepl<strong>at</strong>z in der Antarktis, steht er mit Zinedine<br />

Zidane. Wobei über Geld nicht verhandelt wird – die Weltrettung<br />

erfolgt selbstverständlich ehrenamtlich. Pfannenstiel<br />

hofft pro Spiel auf Einnahmen von drei bis vier Millionen Euro<br />

durch Sponsoring, weniger durch Zuschauereinnahmen. Auf<br />

der King-George-Insel in der Antarktis werden mangels<br />

Infrastruktur gar keine Fans erwartet, Öffentlichkeit wird<br />

dennoch hergestellt. „Jedes Event bekommt einen 90-minütigen<br />

Film. Darin wird vor allem über die Klimaprobleme der<br />

Region, weniger über das Spiel berichtet“, sagt Pfannenstiel.<br />

(…) „Was man in Deutschland nur liest, habe ich selbst gesehen.<br />

Die meisten Menschen denken doch immer noch, da muss<br />

irgendein Gesetz her, und die Merkel macht das schon mit dem<br />

Obama.“ Er macht lieber selbst etwas.<br />

Quelle: DIE WELT, 7. 1.2009 (gekürzt)<br />

M 2 Klimadiagramm von Cimbaj (50 km nördlich<br />

von Nukus, Usbekistan)<br />

°C<br />

Cimbaj (Usbekistan)<br />

66m ü.M. 42°57`N/59°49`E<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

–10<br />

–20<br />

–30<br />

–40<br />

11,0°C 142 mm 774 mm<br />

J F M A M J J A S O N D<br />

mm<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Mon<strong>at</strong>smittelwerte<br />

Temper<strong>at</strong>ur<br />

Niederschlag<br />

potenzielle Landschaftsverdunstung<br />

(maximal mögliche Verdunstung)<br />

Jahresmittelwerte<br />

11,0°C Temper<strong>at</strong>ur<br />

145 mm Niederschlag<br />

774 mm<br />

potenzielle Landschaftsverdunstung<br />

(maximal mögliche Verdunstung)<br />

3. Orden Sie das Klimadiagramm aus M2 in die Klimaklassifik<strong>at</strong>ion<br />

nach Siegmund/Frankenberg ein (<strong>Diercke</strong> S. 172/173).<br />

3

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